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Der Wert des Lebens

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Schmerzlinderung

Kapitel 18 – Schmerzlinderung
 

„Mit Absicht…Dr. Shimura hat…aber wie…warum…“, fragte Yuna, während Itachi völlig sprachlos war. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter. Also hat sein Gefühl, dass irgendetwas mit diesem Arzt nicht stimmt ihn nicht betrogen. Jedoch, er war ein angesehener Arzt. Warum um Gottes willen sollte er Itachi eine falsche Diagnose stellen um ihm so die richtige Behandlung verwehren?
 

„Warum weiß ich nicht. Ich habe so etwas noch nie gehört. Aber eine bessere Erklärung habe ich nicht. Denn es würde erklären, dass die CT Bilder Sauber waren. Was ist, wenn ihr beide einfach die eines anderen Patienten zu sehen bekommen habt? Wenn man bedenkt, was die Analyse ergab, macht es den Eindruck, als ob jemand die Symptome so lange wie möglich verschleiern wollte. Damit Itachi…du nicht den Verdacht schöpfst, dass mehr hinter deiner Atemnot steckt, als der Arzt es dir gesagt hat.“, antwortete Tsunade dann.
 

„Was…war in den Tabletten?“, wollte Itachi nun wissen.

„Morphin. Und das in gar nicht allzu geringen Dosen…das erklärt, warum du keine Schmerzen hattest…“, antwortete Tsunade gerade heraus, während sowohl Yuna als auch Itachi der Mund offen stehen blieb. Das konnte einfach nicht wahr sein.

„Also hatte jemand, vermutlich Dr. Danzou Shimura Itachis wahre Erkrankung verschleiern wollen? Aber warum? Zu welchem Zweck? Was hatte er davon? Muss ein Arzt nicht immer alles tun was er kann um seinen Patienten zu helfen? Es ist schon ein halbes Jahr…das ist als ob…“…fing Yuna an.

„Als ob er beabsichtigte, dass die Falschdiagnose erst auffällt, wenn der Krebs so weit vorangeschritten ist, dass es für jegliche Heilungschancen zu Spät ist? Ja, genau den Eindruck erweckt das Ganze.“, beendete Tsunade Yunas Satz.

Für einige Momente war es wieder Still im Raum, da alle beteiligten erneut Sprachlos waren.

„Sollte man da nicht die Polizei einschalten? Wenn das was du eben gesagt hast wirklich zutrifft gehört der Mann eingesperrt!“, meinte Yuna dann aufgeregt.

„Noch nicht. Ich möchte erst selbst mit ihm reden…mit jemandem von der Polizei in Zivil im Schlepptau, damit der PC von ihm sofort sicher gestellt werden kann. Aber…ich möchte es aus seinem eigenen Mund hören. Vorher darf er nicht erfahren, verdächtigt zu werden. Wenn das wirklich wahr ist…werde ich ihm sein Leben zur Hölle machen, so dass er bereut meinen Namen je gekannt zu haben.“, sagte Itachi dann.

„Aber dafür musst du hier erst mal raus kommen Itachi. Und wer weiß was bis dahin noch alles passiert. Man kann den nicht einfach an noch mehr nichts ahnende Patienten ranlassen!“, wiedersprach Yuna. Doch Itachi hatte auch hierauf eine Antwort.

„Nun, es ist Freitag. Komme ich bis Montag hier raus? Ich möchte nicht hier bleiben…“, sprach er.

Nun war es Tsunade, die sich zu Wort meldete: „Nun, eigentlich hätte ich dich noch einige Tage länger hier behalten, aber letztendlich, wenn du dich bis dahin Vernünftig Erholst und an meine Anweisungen hältst, sollte es in Ordnung sein, dich Montagmorgen zu Entlassen. Na ja, das hier ist auch ein Krankenhaus und kein Gefängnis, also werde ich dich nicht gegen deinen Willen hierbehalten. Ich kann verstehen, dass du gehen willst. Yuna wird sicherlich gut auf dich Acht geben…und sollte etwas Unvorhersehbares passieren ist das Krankenhaus ja im Prinzip um die Ecke.“
 

„In Ordnung. Damit kann ich leben. Im Moment fühle ich mich eh nicht danach aufzustehen und rumzurennen. Das einzige, ich muss vorher mit Kakashi reden, und auch eine Strategie mit der Polizei ausarbeiten, damit er uns nicht entwischt. Aber das Reden überlasst ihr alle bitte mir. Soll er sich sicher fühlen….er wird noch früh genug merken, was er davon hat…“, antwortete Itachi daraufhin.

Nein, wenn Tsunades Vermutung wirklich zutraf, dann wäre Itachi der letzte, der diesen Mann einfach gehen lässt.

„Okay, Ich bin einverstanden. Du bist Klug und weist sicherlich wie du ein Geständnis aus ihm herausbekommst.“, antwortete Tsunade, woraufhin Itachi nickte.

„Gut, dann würde ich euch jetzt fürs erste in Ruhe lassen. Aber vorher höre ich noch kurz deine Lunge ab. Kannst du dich hinsetzen, Itachi?“, fragte Tsunade. Eigentlich hätte es ihr gereicht, wenn er sich einfach zur Seite dreht, jedoch wollte sie etwas testen.
 

Itachi nickte und machte sich daran sich aufzusetzen, dieses mal langsam. Jedoch kam er nicht sehr weit. Er verzog das Gesicht und ließ sich auf keuchend wieder auf das Krankenhausbett sinken.

„Scheiße!“, fluchte er kurz.

„Was ist?“, fragte Yuna besorgt, die ihn ein wenig abgefangen hatte, damit er nicht zu unsanft auf der Matratze landete.

„Ist das nicht offensichtlich?“, fragte Tsunade dann Yuna, die sich Itachi daraufhin nochmal genau ansah. Ihm standen einige Schweißperlen auf der Stirn, zudem war sein Atem immer unruhiger geworden. Zu dem dieses leichte Zittern. Das war vorhin schon auch da gewesen. Jetzt wurde ihr klar, worauf die Ärztin hinaus wollte.

Diese wandte sich nun wieder an Itachi, der nochmal ein leises stöhnen von sich gab, als er sich in eine etwas bequemere Position bewegte, ehe er einen zweiten Anlauf sich hinzusetzen startete, der jedoch auch Misslang, da Tsunade ihn, nachdem sie genug gesehen hatte einfach wieder aufs bett drückte.

„Schon gut, bleib liegen. Ich wollte nur etwas testen. Es tut viel zu sehr weh, als dass du einfach so aufspringen und rumrennen könntest, habe ich recht?“, sprach Tsunade ihn direkt darauf an. Itachi wiederum gab keine Antwort, zumindest keine verbale. Dass er den zuvor auf Tsunade gerichteten Blick nun senkte und den Kopf wegdrehte war Antwort genug.
 

„Aber warum?“, wollte Yuna wissen, denn zuvor schien er keine solchen Probleme gehabt zu haben. „Itachi, verdammt warum hast du denn nichts gesagt?“, fragte sie ihn dann auch noch. Von ihm erhielt sie keine Antwort, jedoch von Tsunade.

„Das Morphin, dass er die letzten Wochen genommen hat, hat die schmerzen Verdeckt. Deswegen hatte er kaum Probleme. Jetzt wird die Wirkung seiner letzten Dosis nahezu verflogen sein, und das, was er jetzt nach der OP bekam, würde einem Patienten, der eine normale Lungenembolie hatte mehr als reichen, jedoch nicht ihm. Die Tumore sind zwar so gewachsen, dass noch keine überlebenswichtige Funktion gravierend eingeschränkt, jedoch drücken sie an diversen Stellen gegen andere Gewebe…und Nerven…und das tut weh. Zudem hat sein Körper sich an das Mittel schon so sehr gewöhnt, dass er leichte Entzugserscheinungen Zeigt. Dazu gehört auch, dass er den Schmerz stärker als normal wahrnimmt. Reizüberflutung. Deswegen wohl.“, erklärte die Ärztin Geduldig. Wohl etwas ausführlicher, als es für Yuna nötig wäre, jedoch wollte sie auch, dass Itachi selbst Versteht was mit ihm passiert. Danach sprach sie ihn wieder direkt an. „Mache dir keine Sorgen, Ich hole dir gleich etwas, dann wird es besser. Ich müsste nur wissen, wie schlimm die schmerzen, die du im Moment hast sind. So auf einer Skala von 1-10 ist, wobei 10 das schlimmste ist, was du dir vorstellen kannst.“

Auf eine Antwort wartete Tsunade jedoch vergeblich.

Yuna, die Ahnte, was das Problem ist mischte sich nun ein. Hockte sich so zu ihm ans Bett, dass er sie ansehen musste, strick ihm sanft über die Schulter. „Es braucht dir nicht unangenehm sein. Wir wollen dir beide dir helfen, aber das können wir nur, wenn du etwas sagst. Du musst dich nicht unnötig quälen, verstehst du. Und die Gewöhnung ist normal, aber du brauchst dich deswegen nicht mit irgendwelchen Drogensüchtigen draußen zu vergleichen. Sie nehmen die Sachen, weil sie einen Rausch haben oder vor der Realität fliehen wollen oder ähnliches. Du hast schmerzen und brauchst das Medikament. Und es braucht dir nicht peinlich sein. Du bist nicht der einzige. Es gibt sicher tausende andere, die ebenfalls auf starke Schmerzmittel angewiesen sind. Also tu dir bitte selbst den Gefallen und lass dir helfen.“, bat sie ihn, versuchte ihm seine Zweifel zu nehmen.

„Und wenn es schlimmer wird, und das dann nicht mehr wirkt?“, murmelte Itachi.

„Davor musst du keine Angst haben. Die Dosierung kann jederzeit erhöht werden, wenn sie nicht reicht, du bekommst immer die kleinstmögliche Menge, die ausreicht. Und wenn das auch nicht mehr hilft, es gibt noch stärkere Mittel.“, klärte Yuna ihn auf.

Daraufhin schien Itachi etwas zu überlegen, dann nickte er zögerlich.

Yuna war etwas überrascht, dass er so leicht nachgab, sie dachte sie müsste länger auf ihn einreden. Daraus schloss sie, dass es schlimmer war, als er nach außen hin zeigte.

„Solange ich mich nicht bewege geht es…irgendwie…das Atmen tut sehr weh, aber sonst halte ich es aus. Aber ich fürchte wirklich bewegen kann ich mich so nicht…das ist wie…wie dutzende Messerstiche auf einmal…im ganzen Körper…“, flüsterte er dann leise.
 

„Verstehe“, sagte Tsunade daraufhin. „Ich komme sofort wieder“, meinte sie dann und Verschwand für einige Minuten aus dem Raum.

„Und du hast davon vorher wirklich nichts gemerkt?“, vergewisserte Yuna sich, als sie beide alleine waren, in der Hoffnung, er würde ohne die Ärztin im Raum etwas offener sein.

Itachi sah sie nun direkt an, schüttelte dann den Kopf. „Nicht wirklich…ich…hatte ab und zu schmerzen, vor allem währen und kurz nach den Hustenattacken…aber, es war irgendwie auszuhalten…und vor allem war es meist nach einigen Minuten wieder vorbei. Also dachte ich immer es liegt daran, dass ich so heftig husten muss…

Wobei…in letzter Zeit dauerte es tatsächlich immer länger bis es wieder aufhörte…und…schlimmer…deswegen wollte ich um eine zweite Meinung bitten…aber…ich kam irgendwie klar. Es tut mir leid, ich hätte es dir früher sagen müssen….“, antwortete er dann.

„Schon gut, es braucht dir nicht Leid zu tun. Mache dir bloß keine Vorwürfe. Vielleicht hätte man das ganze früher erkennen können, ja, aber bitte gebe dir nicht die Schuld daran, du hast keine.“, versicherte sie ihm.

Nach wenigen Minuten kam Tsunade wieder, mit einer Spritze in der Hand.

„Okay, wir stellen jetzt mal fest, welche Dosierung du aktuell brauchst um schmerzfreiheit zu erreichen“, sagte sie ihm, setzte sich auf einen kleinen Hocker vor das Bett.

„So, hör mir zu, ich werde dir jetzt durch den Zugang langsam das Morphin spritzen. Schau am besten gar nicht hin. Sobald du meinst die Schmerzen sind weg, sagst du Bescheid. Aber bitte erst, wenn sie wirklich weg sind, nicht schon, wenn du eine Verbesserung spürst, okay? Das kann einige Minuten dauern, da ich es dir Milliliter weise Verabreichen werde, um eine möglichst passende Dosierung zu finden. “, wies sie ihn an.

Itachi nickte zustimmend, während Tsunade die Spritze schon mal mit dem Zugang an der Hand verband.

„Schau einfach mich an. Okay?“, meinte Yuna zu ihm, woraufhin Itachi leicht nickte.

Auch jetzt nickte er wieder. Auch wenn sein Gesichtsausdruck ihr verriet, dass er am liebsten aufstehen und weglaufen würde. Hatte er Angst es würde nicht wirken? Yuna wusste es nicht, aber sie versuchte ihn mit ihrer Anwesenheit zu beruhigen.

Für eine Weile war es still, bis Itachi irgendwann „jetzt“ sagte.

Sein ganzer Gesichtsausdruck war jetzt viel entspannter und er war nicht mehr so stark verkrampft. Man sah ihm die Erleichterung deutlich an.

„Gut, du siehst jetzt auch wesentlich besser aus.“, bemerkte Tsunade. „Versuch mal ob du dich jetzt aufsetzen kannst“, forderte sie ihn dann auf.

Sichtlich müde sah er sie daraufhin mit einem ‚kann ich nicht endlich meine Ruhe haben‘ blick an.

„Danach kannst du schlafen“, versicherte sie ihm dann, ahnend, dass er für heute Genug hatte.

Wortlos rappelte er sich dann auf, ehe er sie dann in sitzender Position ansah.

„Tut es weh?“, fragte sie.

Um es abzukürzen beschloss er einfach bei der Wahrheit zu bleiben. „Ja, etwas, aber nicht ansatzweise so schlimm wie vorher.“, antwortete er leise.

„Okay“, sagte Tsunade dann drückte sie noch ein kleines bisschen von der Schmerzstillenden Flüssigkeit in seine Vene.

Es verging keine Minute, da sah Itachi sie an. „Jetzt merke ich nichts mehr….“, murmelte er leise.

„Sehr gut. Siehst du, war doch nicht so schlimm? Und Es dürfte dir jetzt besser gehen?“, hackte die Ärztin leicht lächeln nach.

Itachi nickte stumm. „Danke“, sagte er dann lediglich.
 

Kurz hörte Tsunade Itachis Lunge ab, nun, wo sie ihn doch in eine sitzende Position bekommen hatte. Danach teilte sie ihm mit, dass er sich nun wieder hinlegen kann, wenn er will. Und das tat er auch.
 

„Okay, ich lasse euch beide nun etwas in Ruhe. Falls etwas sein sollte: Ruft mich: Wenn noch Fragen sind: ruft mich…an sonsten komme ich morgen früh zur Visite. Und Yuna, versuch du auch etwas zu schlafen. Itachi, ich schicke nachher eine Schwester rein mit der Folgedosis, aber in Tablettenform. Die musst du dann auch nur 2 mal am Tag nehmen. Und wie gesagt…sollte die Wirkung nicht ausreichend sein, sofort melden. “, meinte Tsunade dann.

Beide nickten einverstanden, woraufhin Tsunade den Raum Verließ.

Für einige Augenblicke herrschte Ruhe im Raum.

„Yuna…das ist erst der Anfang, oder? Es wird schlimmer werden?“, fragte Itachi leise.

Besorgt sah sie ihren Freund an, der langsam zu realisieren schien, dass da etwas ganz und gar nicht mit ihm stimmte. Am liebsten hätte sie ihm nun mitgeteilt, dass es alles gut wird. Dass er von nun an keine definitiv Schmerzen haben wird und er, wenn es soweit ist, einfach ruhig und friedlich einschläft. Doch es wäre eine Lüge, denn keiner konnte sagen, wie es weitergehen würde. Aber da Yuna ihn weder anlügen noch etwas verharmlosen wollte, sagte sie ihm lediglich das, was sie mit Sicherheit sagen konnte.

„Das…kann ich dir nicht sagen…der Verlauf ist bei jedem etwas anderes. Ich kann dir nur sagen, dass du mit der Zeit immer schwächer werden wirst, irgendwann wohl nicht mehr die Kraft haben wirst aufzustehen…wahrscheinlich wirst du später auch permanent Sauerstoffzufuhr brauchen. Aber was genau kommt, das weiß ich nicht….“, sagte sie traurig.

„Bist du dir wirklich sicher, dass du das alles mitmachen willst….du musst das nicht…ich will keine Last für dich sein…und…das werde ich….“, fragte er nochmal. Innerlich hatte er furchtbare Angst, Yuna würde ihn doch Verlassen, auch wenn er es niemals zugeben würde. Jedoch könnte er es verstehen. Er wollte, dass sie sich zu nichts Verpflichtet fühlt.

„Itachi…das hatten wir doch vorhin schon…ich Verspreche dir, egal was passiert, ich werde dir beistehen. Ich liebe dich….“, versicherte sie ihm.

„Ich…ich liebe dich auch Yuna…“, flüsterte Itachi leise.

„Na das will ich doch mal gehofft haben!“, neckte sie ihn leicht, gab ihm dann aber einen sanften Kuss, den Itachi vorsichtig erwiderte. Dann lächelte er sie einfach nur an. Er war froh, dass sie bei ihm war. Sehr froh. Bei ihr fühlte er sich sicher. Als ob ihm niemand etwas anhaben könnte. Zumindest nichts von außen kommendes, wissend, dass das was ihn töten würde, nicht von außen käme, sondern in seinem Körper….und dort immer weiterwuchern würde, bis sein Körper aufgibt. So richtig realisiert, was das alles bedeutete, hatte er jedoch noch nicht. Dafür war die Diagnose noch zu frisch und selbst er mit seiner scharfen Auffassungsgabe würde etwas Zeit brauchen, um den heutigen Tag zu verarbeiten.

„Itachi, du musst dich ausruhen. Du willst am Montag diesem Arzt doch Ordentlich die Leviten lesen? Dann solltest du jetzt etwas schlafen…“, schlug Yuna vor.

Itachi nickte. „Ich bin auch sehr müde…also ist es vermutlich eine gute Idee…“, stimmte er ihr zu.

Yuna hielt seine Hand, bis er tief und fest eingeschlafen war. Tatsächlich dauerte dies, nachdem sie das Licht für ihn ausgeschaltet und die Vorhänge zugezogen hatte, draußen war es noch nicht ganz dunkel, nicht sehr lange. Wundern tat sich Yuna darüber nicht, schließlich war es ein sehr harter Tag für ihn gewesen. Nur der sehr schnellen medizinischen Versorgung hatte er es zu Verdanken, dass er nicht heute schon starb. Ja, da war etwas schlaf in der Tat angemessen.
 

Yuna sollte auch schlafen, hatte Tsunade ihr gesagt. Aber wie?

Eine Gefühlte Ewigkeit saß sie auf dem Stuhl, neben Itachis Bett, sah zu, wie er ruhig schlief…er wirkte vollkommen friedlich. Yuna jedoch konnte sich einfach nicht beruhigen. Tausende wirre Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Sie Fragte sich, ob sie Itachi wirklich bis zum Schluss helfen konnte. Und wen nicht, wer würde ihr helfen? War dieser Arzt wirklich Schuld an der Fehldiagnose, und hatte er diese wirklich mit Absicht gestellt? Und wenn ja, warum um Gottes Willen sollte er das tun? Und die fast noch wichtigere Frage war, wie würde sie Itachis kleinen Bruder Sasuke finden? Sie hatte es ihm Versprochen, und wünschte es ihm von ganzem Herzen, dass sich sein Wunsch erfüllt. Ein Jahr müsste er noch warten, jedoch hatte Itachi kein Jahr mehr. Und, egal wie der DANN-Test ausfallen würde, Yuna befürchtete, dass Tsunades Prognose in etwa zutreffen würde, denn sie sehr erfahrene Ärztin irrte so gut wie nie.

Und die letzte Frage war: Wie würde Kakashi erfahren, wenn ihm das jemand erzählt?
 

Der Gedanke an Kakashi riss Yuna aus der tiefen Welt ihrer Gedanken.

„Kakashi! Der wartet sicherlich immer noch draußen…und weiß womöglich von nichts! Ich muss raus zu ihm, und ihn aufklären, wie es um Itachi steht…schließlich sind sie doch Freunde, und er war vorhin so besorgt!“, dachte Yuna. Sie vergewisserte sich, dass Itachi wirklich fest schläft, dann stand sie auf und schlich sich so Leise wie sie konnte hinaus aus dem Krankenzimmer.

Schnell lief sie durch die Gänge, raus aus der Intensivstation und hin zu dem Warteraum, in dem sie vor inzwischen mehreren Stunden den nichts Ahnenden Kakashi zurück gelassen hatte.

Und tatsächlich fand sie ihn dort vor. Er saß immer noch auf einem Stuhl dort und starrte gedankenverloren aus dem Fenster.
 

„Kakashi...“, sprach die den Geistesabwesenden vorsichtig an.

Sofort sprang er auf und sah Yuna an.

„Da bist du ja endlich! Was war denn los? Wo ist Itachi? Wie geht es ihm? Er wird doch wieder gesund?“, fragte Kakashi ungeduldig.
 

Anstatt zu antworten, schnappte sie sich Kakashi Arm und zog ihn mit, nach draußen, Wort war hinter dem Krankenhauseingang eine sehr ruhige Ecke, wo vor allem um diese Uhrzeit keiner mehr vorbeikam. Sie wollte nicht dort im Warteraum darüber reden, zumal sie ihre Gefühle so langsam aber sicher nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Kakashi, der völlig Verwirrt gefolgt ist blieb dort auch stehen. „Yuna, was ist denn los? Was machen wir hier draußen? Du hast mir nicht geantwortet…“, fing Kakashi an, jedoch schwieg er plötzlich, als Yuna sich rumdrehte.

Ohne es weiter verhindern zu können rannen ihr die Tränen übers Gesicht. Völlig verzweifelt sah sie Kakashi an.

Der wurde nun auch relativ ruhig. Schien zu verstehen, dass es anscheinend schlimmer war als gedacht.

„Yuna…was ist passiert…?“, fragte er nochmal vorsichtig.

„Kakashi….es ist schrecklich…ich…ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll…Itachi…er ist sehr krank…und…ach scheiße…“, stammelte sie schluchzend vor sich hin. Brachte vor lauter weinen dann aber kein weiteres Wort heraus.

Kakashi, der erschrocken darüber war, dass Yuna so weinte, denn das deutete darauf hin, dass es wirklich schlimm sein musste, wusste auch nicht so recht was er machen sollte. „Wie…krank?“, fragte er verwirrt. Schließlich entschied er sich dazu, die völlig aufgelöste Yuna vorsichtig in den Arm zu nehmen und versuchen zu beruhigen. Denn so würde sie ihm wohl kaum sagen können, was passiert ist.

Einige Minuten Vergingen. Eine kurze Unendlichkeit standen die beiden einfach nur so da. Ehe Yuna es dann schaffte sich halbwegs zu beruhigen, zumindest genug, um Kakashi nähern Informationen zu geben.

„Kakashi…er…Itachi, er hat Krebs….schon sehr weit fortgeschritten…deswegen die Lungenembolie..es war ein Tumor, der in ein Blutgefäß hineingewachsen war…und dieses durch den kräftigen Stoß dann wohl verschlossen hat“, klärte sie ihn auf, ehe sie wieder haltlos drauflos weinte.

Starr vor Schreck sah Kakashi Yuna an. So langsam fing er an zu verstehen, so dass seine Gesichtsfarbe in den nächsten Sekunden komplett von ihm wich.

„Aber…diese Tsunade soll doch so eine gute Ärztin sein….sie kann ihm doch sicher helfen?“, fragte Kakashi vorsichtig, vom schlimmsten ausgehend.

Yuna sah ihn hilflos an. Schüttelte dann den Kopf. „Nein, das hätte vor Monaten behandelt werden müssen…jetzt ist es zu spät…alles was Tsunade noch für ihn tun kann ist ihm die Schmerzen zu nehmen, damit er nicht so sehr leiden muss…das ist alles…er…er hat nur noch zwei bis 3 Monate sagte sie…“, erklärte sie nun schließlich kurz und knapp den Rest, ehe sie auf die Knie zusammensank und sich einfach ausweinte.

Kakashi fühlte sich nun auch nicht mehr in der Lage Yuna zu trösten….er setzte sich still neben sie, starrte einfach nur von Schock erstarrt gerade aus. Auch er verstand die Welt nicht mehr. Und wieder würde er einen Freund verlieren.

Doch wie? Wie konnte es soweit kommen?

Und als ob Yuna Gedanken lesen konnte murmelte sie noch irgendwann: „Dieser verfluchte Arzt, dieser Shimura, der hat Itachi wahrscheinlich mit Absicht eine Fehldiagnose gestellt. Und seine Medikamente waren auch manipuliert, so dass die Symptome erst dann deutlich werden, wenn es für jegliche Behandlung zu spät ist…ich verstehe nur nicht warum….“

„Was? Wenn das wahr ist…dann ist der dran….der ist sowas von dran!“, fluchte Kakashi, nun wütend. Und das war keine leere Drohung, sondern ein Versprechen.



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Von:  sama-chan
2019-05-02T15:56:45+00:00 02.05.2019 17:56
Whoho! Los macht den Doc fertig!!!


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