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Der Wert des Lebens

von

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Freundschaft

Kapitel 14 – Freundschaft
 

Am nächsten Morgen wollte Itachi etwas früher zur Uni, damit er sich eine möglichst ruhige ecke des Hörsaals aussuchen konnte.

Yuna war etwas weniger begeistert davon noch früher als üblich raus zu müssen, jedoch wollte sie Itachi unbedingt noch mal begleiten, falls es Probleme gibt, so gingen sie beide beinahe eine Stunde vor vorlesungsbeginn los. Und waren entsprechend viel zu früh da.

Um die Uhrzeit war der Hörsaal noch leer und außer Yuna und Itachi waren gerade mal zwei weitere Studenten da.

Erst jetzt kam Itachi dazu sich in Ruhe umzusehen im Raum. Natürlich musterte er als allererstes die ganzen Notausgänge aus. Und suchte sich einen Platz in der Nähe von einem. Am Vortag war er viel zu durcheinander für klare Gedanken. Und stellte auch am Abend fest, dass er nur dank seiner Notizen hinterher noch wusste, worum es überhaupt ging.

Das musste bald anders werden. Er musste das unter Kontrolle bekommen, sonst würde das Studium noch schwierig werden.

20 Minuten bevor die Vorlesung Anfing sah Yuna ein paar Mal auf die Uhr.

„Yuna, du solltest zu deiner eigenen Vorlesung gehen. Ich schaffe das schon.“, sagte Itachi dann leise. Er wusste, dass sie wegen ihm ihre eigene Vorlesung schwänzte und das wiederum wollte er nicht. Er wollte ihr nicht noch mehr Umstände machen.

Yuna sah ihn ernst an. „Schaffst du das denn alleine? Heute hast du gleich zwei Vorlesungen…und es wird gleich sicher auch noch voller“, fragte sie leicht skeptisch.

„Ja, es geht bestimmt. Ich bin ja kein kleines Kind mehr. Ich muss mich einfach daran gewöhnen aber es wird schon. Und wenn es doch nicht geht, gehe ich einfach raus“, antwortete Itachi.

„Mmh…na gut. Wenn du dir sicher bist gehe ich. Wenn du mich brauchst, ruf an. Ich mache mein Handy lautlos, aber ich werde es merken, wenn du anrufst.“, meinte Yuna dann. Sie wollte, dass Itachi sie auf jeden Fall erreichen kann, wenn es ihm doch zu viel wird.

„Ist okay“, antwortete der und schenkte ihr ein leichtes lächeln.

„Okay, dann bis nachher“, sagte sie schnell und machte sich auf den Weg. Kurz bevor sie den Hörsaal verließ sah sie noch mal zurück und sah, wie sich ein grauhaariger junger Mann Itachi näherte. Es war der gleiche wie gestern schon. „Kakashi Hatake“, dachte sie kurz, um sich den Namen in Erinnerung zu rufen.

Tatsächlich setzte der sich genau auf den vor einer Minute freigewordenen Platz neben Itachi.

„Gut, dann ist er wenigstens nicht ganz allein. Der Typ schien ja nett zu sein“, dachte Yuna sich kurz, ehe sie dann endgültig den Hörsaal verließ und schnell zu ihrer eigenen Vorlesung lief. Zum Glück war es nicht weit entfernt, keine 5 Minuten später war sie da.
 

„Hey Itachi. Heute alleine?“, fragte der Grauhaarige, nachdem er sich still zu Itachi gesetzt hatte.

„Guten Morgen. Ja, Yuna ist eben gegangen. Sie hat ja schließlich ihr eigenes Studium.“, antwortete Itachi knapp.

„Ach so. Und wie geht es dir so ganz ohne sie?“, hackte Kakashi nach.

„Uhm…“, meinte Itachi nur. War von der direkten frage ein wenig überrumpelt. „Es geht“, fügte er dann hinzu. Lügen hätte eh nichts gebracht. Auch wenn er sich gut vorstellen konnte, sein Kommilitone schien auch nicht dumm zu sein, so war Itachi sich sicher, dass der seine Nervosität ohnehin schon bemerkt hatte.

„Na dann ist ja gut.“, meinte Kakashi.

Zu mehr Wortwechseln kamen sie nicht, denn da fing die Vorlesung auch schon an.

Inzwischen war der Hörsaal tatsächlich voll und einige nachkommende Studenten mussten, wie schon am Vortag, auf den Treppen sitzen.

Zu Itachis Freude zog der Dozent den Stoff stramm durch, so dass er keine Zeit hatte auf andere Gedanken zu kommen.

Und im Verlauf des Tages gelang es ihm auch tatsächlich sich ein wenig zu entspannen.

An sonsten verliefen die Vorlesungen relativ unspektakulär.
 

„Itachi, hast du heute Lust noch mit zur Mensa zu kommen?“, fragte Kakashi nach, als die Vorlesungen vorbei waren und die beiden im Flur standen.

Itachi dachte nach. Hunger hatte er tatsächlich schon etwas. Yuna hatte noch eine Vorlesung an diesem Tag. Also vom Prinzip her sprach nichts dagegen.

Es würde ihn sicher nicht umbringen dort hinzugehen. So nickte er leicht.
 

„Sehr gut. Du scheinst Fortschritte zu machen“, stellte Kakashi fest.

„Kann sein“, antwortete Itachi zögerlich.
 

Kurz vor der Mensa blieb er jedoch wie angewurzelt stehen. Es war sehr voll und an der Essensausgabe stand eine längere Schlange.

„Bist wohl doch nicht nicht so weit, oder?“, fragte Kakashi.

Itachi schüttelte den Kopf. Tatsächlich war ihm das dann doch zu viel Fortschritt für einen Tag.
 

„Mmh, dann lass uns doch einfach rüber in die Cafeteria gehen, dort ist es viel ruhiger, da können wir uns auch noch etwas hinsetzen.“, schlug Kakashi vor.

Itachi schenkte ihm einige skeptische Blicke. Warum wollte dieser Kerl, den er gestern erst kennengelernt hatte Zeit mit ihm verbringen? Klar, früher mit Shisui hing er oft auch einfach gerne irgendwo rum, jedoch waren sie miteinander Verwandt und kannten sich seit früher Kindheit an. Mit Kakashi war es eine andere Situation. Er war praktisch ein fremder.

Jedoch interessierte er ihn auch. Itachi war aufgefallen, dass Kakashi älter war als die anderen hier, wahrscheinlich auch etwas älter als er selbst. Wie es wohl dazu gekommen ist? Vielleicht war er auch einsam und versuchte lediglich Anschluss zu finden? Itachi musste erst lernen, dass nicht jeder fremde, der nett zu ihm ist böse Hintergedanken hat, viel zu präsent waren ihm noch die Geschehnisse der letzten Jahre.

Doch er war bereit zu lernen, so nickte er schließlich und stimmte Kakashis Vorschlag damit zu. Schnell schrieb er Yuna noch eine Nachricht, damit sie wusste wo er ist und sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Dann gingen die beiden zur Cafeteria. Dort war es in der Tat recht ruhig, so dass die beiden eine ruhige Ecke für sich fanden.
 

Die ersten Minuten saßen beide recht ruhig beisammen, da keiner so recht wusste über was sie reden sollten. Dann fing Kakashi etwas ein.

„Sag mal, hast du vorher wo anders studiert? Ich habe sich in den früheren Semestern noch nie gesehen. Aber gut, ich habe auch recht viel gefehlt“, fragte Kakashi dann.
 

„Er hat viel gefehlt? Warum wohl?“, fragte sich Itachi, ehe er auf Kakashi frage antwortete.

„Ehm, ich habe bisher zu Hause gelernt und nur die Prüfungen gemacht. Ich habe die Prüfungen für die ersten vier Semester schon abgelegt, jedoch fehlt mir noch das praktische und naja, ich wollte den Rest auch mit persönlicher Anwesenheit machen. Also…streng genommen ist es mein erstes Semester.“, meinte Itachi recht zögerlich. Den Rest ließ er lieber weg. Den meisten hätte der Teil schon gereicht um ihn zu verurteilen. Ob nun als Streber…oder als Feigling, der sich nicht in die Uni traut.

Kakashi jedoch sah den jüngeren bloß staunend an. „Oho, nicht schlecht. Da scheinst du ja ordentlich was im Köpfchen zu haben. Ich war da im Gegensatz zu dir nicht so fleißig. Habe einige Semester einfach ausgesetzt. Ich müsste eigentlich schon fertig sein. Aber das Leben ist eben kein Wunschkonzert“, erklärte Kakashi.

„Nein, das ist es in der Tat nicht“, stimmte Itachi dem Grauhaarigen traurig zu.

„Dir ist etwas Schlimmes passiert, nicht wahr?“, fragte Kakashi daraufhin.

„Wie kommst du darauf?“, wollte Itachi, der nun leicht verwirrt war, wissen. War es denn so offensichtlich?

„Keine Ahnung, sagt mir mein Gefühl. Deine Panik kommt ja sicher auch nicht aus dem nichts. Du musst darauf auch nicht antworten. Ich wollte dir nicht zu nahe treten“, antwortete Kakashi.
 

„Und was ist mir dir? Du bist ja echt neugierig, aber ich weiß ja noch praktisch nichts über dich.“, fragte Itachi nun nach.
 

„Oh ja, entschuldige. Vielleicht sollte ich auch noch einige Worte zu mir sagen…na ja, meinen Namen kennst du ja. Ich bin eigentlich schon im 10. Semester und schon 26. Warum ich immer noch im 5. Semester rumhänge, na ja, ich hatte eben auch einige Probleme zu bewältigen. Darüber möchte ich aber auch nicht so gerne reden. Es ist…kompliziert. Ich bin mir sicher du verstehst das.“, erklärte Kakashi dann kurz.
 

„Klar, sicher.“, antwortete Itachi, sich mit der Antwort zufrieden gebend. Und dann sprach sein gegenüber genau das aus, was ihm gerade auch durch den Kopf schoss.

„Weist du Itachi…ich glaube wir sind uns in einigen Punkten gar nicht mal so unähnlich. Sicher haben wir zwar verschiedene Dinge erlebt, aber wir haben wohl beide auch die Schattenseiten des Lebens gesehen. Und ich glaube deswegen können wir uns auch ganz gut verstehen, ohne die genauen Hintergründe zu kennen.“, meinte Kakashi, lächelte dann leicht unter seinem Gesichtstuch.

„Das kann sein. Aber war es Zufall, dass du dir ausgerechnet mich rausgesucht hast?“, wollte Itachi wissen.

„Da fragst du was. Gestern warst du es doch, der mit Yuna sich einfach neben mich setzte. Und als ich mich bei euch vorgestellt habe, da habe ich etwas in deinen Augen gesehen, dass dir Menschen wie wir sehen können. Ich kann deine Skepsis verstehen. Schließlich kennen wir uns noch nicht lange und reden doch schon über so private Dinge. Aber keine Angst, alles was wir bereden bleibt unter uns. Ich bin vielleicht nicht der beste im Pünktlich sein, aber was das betrifft, kannst du dich auf mich verlassen.“, antwortete Kakashi.
 

„Danke.“, sagte Itachi knapp. Eben wollte er noch etwas sagen, doch dann tauchte Yuna plötzlich vor ihnen auf.

„Na Jungs, schön unterhalten? Ich bin jetzt auch fertig“, verkündete sie.

„Oh Yuna, freut mich dich zu sehen“, sagte Itachi, und man sah ihm an, dass er sich wirklich darüber freute.

„Hi Yuna.“, begrüßte auch Kakashi sie.
 

Später auf dem nach Hause weg, fragte Yuna Itachi aus, wie der Tag so war.

Sie war sehr erfreut zu hören, dass Itachi auch ohne sie ganz gut klar kam. Und dass er anscheinend Anschluss zu jemandem gefunden hatte. Sie war sich sicher, dass es ihm gut tun würde auch zu jemandem gleichen Geschlechts Kontakt zu haben. Schließlich mussten Männer ab und zu auch mal Männergespräche führen können.
 

Es vergingen mehrere Wochen.

Itachi machte schnelle Fortschritte, so hatte er sich inzwischen an seine Anwesenheit im Hörsaal gewöhnt.

In der ganzen Zeit gab es nur einen größeren Zwischenfall, nämlich als der Brandschutz in der Uni besprochen wurde. Das war auch der Tag, an dem Kakashi zumindest von einem Teil der Vergangenheit seines neuen Freundes erfuhr, jedoch zu seinem Bedauern erst hinterher.

Die dazu gehörige Vorlesung ertrug Itachi zwar irgendwie, auch wenn er sich am Tisch festkrallte und bis zum Zerreißen angespannt war.

„Itachi? Ist alles okay?“, fragte Kakashi, der Itachi so noch nie erlebt hatte.

Der wiederum starrte einfach nur starr geradeaus und konzentrierte sich einfach nur darauf so still es geht sitzen zu bleiben.

Kakashi bekam auf mehrfache nachfrage lediglich ein kurzes nicken zur Antwort, was den älteren jedoch kaum zufrieden stellte.

„Willst du nicht lieber raus an die frische Luft? Du siehst echt nicht gut aus.“, kommentierte Kakashi kurz. Während der Dozent den Umgang mit einem Feuerlöscher erklärte.

Kakashi seufzte. Dass Itachi gewisse ängste hatte wusste Kakashi ja, jedoch hatte er es zuvor noch nie erlebt, dass Itachi deswegen kaum noch ansprechbar war.

So kramte er sein Handy aus der Tasche und wollte Yuna um Rat fragen. Sie im Zweifelsfall bitten vorbeizukommen. Doch soweit kam es nicht.

Denn kaum hatte der Grauhaarige sein Handy in der Hand entfuhr dem neben ihm sitzenden Itachi ein so Angsterfüllter schrei, wie er es noch nie gehört hatte. Das war der Moment in dem der Dozent vorne auf dem Tisch, auf dem sonst gelegentlich Chemische Experimente gezeigt wurden, in einer Tonne ein gar nicht mal so kleines Feuer angezündet hatte, um den Feuerlöscher besser demonstrieren zu können.

Das nächste was passierte, war, dass Itachi versuchte wegzulaufen, was auf Grund des recht vollen Hörsaals gar nicht mal so einfach war. Natürlich waren alle Augen jetzt auf ihn gerichtet, was die Sache nicht besser machte.

Kakashi wiederum Schlussfolgerte recht schnell durch was diese Reaktion ausgelöst wurde, und das einzige was ihm einfiel war Itachi so schnell wie möglich aus dem Raum zu bringen.

„Komm“, sagte er, packte den jüngeren am Arm und zog ihn zur nächstgelegenen Tür.

Die anderen Kommilitonen schimpften rum, was das denn nun sollte. Oder gingen im Optimal fall einfach aus dem Weg.

Draußen gaben Itachis zitternde Beine dann nach, so dass er schließlich an der Wand gelehnt zum sitzen kam.

„Okay…tief durchatmen. Beruhige dich mal. Ist doch nichts passiert“, redete Kakashi auf ihn ein, jedoch ohne viel Erfolg.

„Du hättest mir ruhig sagen können, dass du solche Angst vor Feuer hast…du hättest den Raum echt früher verlassen sollen. Was verdammt noch mal ist dir passiert?“, fragte Kakashi ruhig, bekam jedoch lediglich den völlig verängstigten Blick seines Gegenübers zur Antwort.

Kakashi schüttelte den Kopf und schrieb schnell Yuna eine Nachricht, sie solle doch bitte vorbei kommen wenn möglich.

„Es geht schon“, meinte Itachi mit zittriger Stimme, als er bemerkte, was Kakashi da tat.

„Nein, es geht nicht!“, erwiderte Kakashi, dieses mal etwas lauter. Denn was der gar nicht mochte war, wenn jemand eine Situation herunterspielte um den starken zu spielen. Klar war ihm bewusst, dass es Itachi sicherlich peinlich war, das mindestens 400 andere Studenten mitbekommen haben wie er durchdreht. Doch dass es ‚geht‘, das konnte Itachi sonst wem erzählen, aber nicht ihm.

Und wie auf Kommando um Kakashis Aussage zu bestätigen, bekam Itachi zusätzlich noch einen Hustenanfall.

„Ach, verdammt, das auch noch“, dachte Kakashi kurz, der zumindest von Itachis Erkrankung wusste. Daraufhin fasste der Itachi fest an die Schulter. „Versuch mal ganz ruhig zu atmen. Das geht gleich sicher wieder weg“, versuchte er ihn zu beruhigen.

„Das Spray…“ keuchte Itachi bittend. Denn er wusste in dem Moment nicht so recht, wo er seine Tasche gelassen hatte. Es ist alles einfach viel zu schnell passiert.

Kakashi verstand sofort und kramte schnell in der Tasche, die er sich zusammen mit seiner eigenen noch schnell geschnappt hatte, bevor er Itachi aus dem Hörsaal zog, gab Itachi dann schnell das Abhilfe schaffende Spray.

In genau dem Moment kam auch Yuna angelaufen, die sich sofort zu Itachi hockte und ihn vorsichtig an sich ran zog.

„Tut mir leid…“, flüsterte Itachi kraftlos. Ihm war das ganze mehr als unangenehm. Jedoch ließ er sich dennoch einfach kraftlos in Yunas Arm sinken. Bei ihr fühlte er sich in Sicherheit, so dass er sich nun endlich komplett beruhigen konnte.

„Braucht es nicht. Ist schon gut. Mach dir deswegen keine Sorgen.“, sagte Yuna ihm ruhig.

„Könnte mich bitte jemand aufklären, was das war?“, fragte Kakashi dann vorsichtig. Wollte gerne eine Erklärung für das ganze hier.

Itachi öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch er bekam keinen Ton raus. Fing lediglich an wieder leicht zu zittern. Zu sehr hatte ihn der Anblick des Feuers aufgewühlt. Er hatte zwr inzwischen gelernt mit vielen für ihn schwierigen Situationen ganz gut umzugehen, jedoch war das hier dann doch noch eine Nummer zu viel für ihn gewesen.

„Schh, ganz ruhig. Ich glaube ich bringe dich erst besser nach Hause“, sagte Yuna zu Itachi. Dann sah sie Kakashi an. „Ich erkläre es dir kurz, aber ich möchte ihn erst Heim bringen, er braucht jetzt etwas abstand. Wenn du möchtest, kannst du mitkommen“

Kakashi nickte.

Dann halfen sie Itachi auf die Beine. Für den Heimweg nahm Yuna ein Taxi. Der weg war zwar nicht lang, aber da sie wusste, wie ihr Freund sich nach solchen Panikattacken fühlte, wollte sie ihm doch nicht zumuten noch durch gen ganzen Park laufen zu müssen, zumal er ohnehin noch recht wackelig auf den Beinen stand.
 

„Hier wohnt ihr also“, stellte Kakashi fest, als sie ankamen. Die Adresse kannte er zwar, hat die beiden jedoch noch nie besucht. In der Regel war es Itachi, der zu ihm kam, wenn sie etwas zu bereden hatten, oder einfach nur gemeinsam lernen wollten.
 

„Ja. Herzlich Willkommen“, sagte Yuna.

Itachi sagte gar nichts mehr dazu. Es war ihm inzwischen sogar fast egal, was Yuna vorhatte zu erzählen. Hauptsache er musste es nicht selbst tun. Und er Vertraute ihr soweit, dass er sich sicher war, dass sie keine zu privaten dinge verraten würde.

So marschierte er, sich nun nicht mehr auf die beiden abstützend geradewegs in sein Schlafzimmer und ließ sich in sein Bett fallen.
 

Yuna folgte ihm und setzte sich kurz mit aufs Bett, während Kakashi in der Schlafzimmertür stehenblieb. Er wollte nicht ungefragt in Itachis privates Reich eindringen. Nicht mehr als ohnehin schon.
 

„Itachi, kann ich noch etwas für dich tun?“, fragte Yuna, die ihrem Freund sanft über den Rücken strich.

Der mit dem Gesicht im Kissen liegende schüttelte den Kopf.

„Ist in Ordnung. Aber wenn du mich brauchst, ruf mich einfach. Ich bin im Wohnzimmer. Okay?“, fragte Yuna sanft.

Normalerweise hatte er nichts gegen ihre Nähe, verstand es aber auch, dass er einfach nur seine Ruhe haben wollte.

Insgesamt war ihr aufgefallen, dass Itachi sich in letzter Zeit ein wenig distanziert verhielt. Jedoch wollte er nicht darüber reden warum. Er hatte ihr lediglich versichert, dass es nichts mit ihr zu tun hatte. Was sie ihm auch glaubte. Dennoch machte sie sich sorgen. Zumal sie auch das Gefühl hatte, dass seine Krankheit schlimmer zu werden schien, egal welche Medikamente der Lungenfacharzt ihm Verschrieb.

Itachi nickte leicht. „Danke“, murmelte er, ehe er sich in seine Decke einwickelte und sich zur Seite drehte.

Daraufhin begab sich Yuna mit Kakashi ins Wohnzimmer.

„Hat er sowas öfter? Ich habe es noch nie so heftig mitbekommen.“, hackte Kakashi besorgt nach.

„Leider. Als wir uns kennenlernten fast Täglich. Inzwischen geht es, er hat große Fortschritte gemacht. Er hält jetzt vieles aus, was ihm früher Angst machte, jedoch sind manche Sachen leider immer noch zu viel. Aber es wird.“, erklärte sie.

„Mmh, verstehe. Ich finde es toll von dir, dass du ihm hilfst“, antwortete Kakashi.

„Warum sollte ich ihm auch nicht helfen wollen. Ich liebe ihn halt. Mit allem was dazu gehört“, lächelte Yuna den älteren an.

„Verstehe. Ich freue mich für ihn, dass er dich hat. Ich habe bisher leider keine guten Erfahrungen mit Frauen gemacht. Aber das spielt auch eigentlich keine Rolle. Was nicht ist, kann ja noch werden, nicht wahr?“, grinste Kakashi Yuna an.

„Das stimmt. Bist ja noch jung.“, entgegnete Yuna.

„Aber sag mal, was wolltest du mir nun eigentlich erzählen? Warum reagiert er so heftig auf Feuer?“, wollte Kakashi nun wissen und versuchte dabei nicht aufdringlich zu wirken.
 

Daraufhin erzählte Yuna ihm, wie Itachi seine Eltern verloren hatte. Und wie er danach im Waisenhaus behandelt wurde. Jedoch ohne zu tief ins Detail zu gehen, jedoch genug, dass Kakashi sich ein Bild von der Situation machen konnte. Gespannt hörte er zu uns sah Yuna zwischendurch recht erschrocken an. Er hatte ja mit vielem Gerechnet, nur nicht mit so einer Geschichte.
 

„Oh Gott. Dann wundert mich gar nichts mehr. Da ist es eher ein Wunder, dass er sein Leben überhaupt noch auf die Reihe bekommt. Dagegen war meine Vergangenheit ja fast harmlos.“, fasste Kakashi nach der Erklärung zusammen.

„Ja, es ist schrecklich, wie viel Leid eine einzige Person aushalten kann. Dabei ist er der liebste Mensch den ich kenne.“, erwiderte Yuna. Dann fiel ihr noch eine Frage ein:

„Sag…Darf ich fragen, was dir passiert ist?“
 

„Na ja, fragen darfst du, die Frage ist eher, ob ich darauf antworten möchte. Itachi kennt die Geschichte. Zumindest das wichtigste. Ich rede da eigentlich nicht gerne drüber.“, antwortete Kakashi. Dann seufzte er, bevor er beschloss doch noch etwas zu sagen.

„Na gut, nachdem ihr mir beide so viel Vertrauen entgegengebracht habt, verdienst du auch es zu wissen. Erwarte aber kein so großes Drama wie bei Itachi….es war Vergleichsweise unspektakulär“, kündigte Kakashi an. Als er sicher war, dass Yuna zuhört, finge er mit seiner Zusammenfassung an.

„Nun, es fing damit an, dass mein Vater sich umgebracht hat. Über die genauen Umstände möchte ich nicht sprechen. Danach war ich alleine. Meine Mutter habe ich nie kennen gelernt, sie starb bei meiner Geburt. Jedoch war ich zumindest alt genug um in einem betreuten Jugendheim unterzukommen. Dort hatte ich zwei gute Freunde, sie fingen mich auf in der schweren Zeit, jedoch währte unser Glück nicht lange. Mein damaliger bester Freund hat mir im Prinzip das Leben gerettet, als ich einmal unachtsam auf die Straße ging und ein LKW mit viel zu hoher Geschwindigkeit auf mich zurollte, schubste er mich weg. Jedoch wurde er selbst von dem Wagen erfasst und starb noch am unfallort. Und unsere gemeinsame Freundin erkrankte kurze Zeit darauf schwer und starb ein Jahr später. Sie hatte gerade ihr Medizinstudium angefangen. Sie wollte Menschen das Leben retten, stattdessen verlor sie ihr eigenes. Am Anfang dachte ich eben ich komme damit klar, jedoch holte mich irgendwann alles auf einmal ein, so dass ich mich in Behandlung begeben musste. Ich dachte eigentlich ich kann es alleine schaffen, doch dann wurde mir klar, dass es nicht geht. Deswegen auch die lange Unterbrechung des Studiums. Heute habe ich noch hin und wieder Albträume, aber davon abgesehen komme ich ganz gut klar.“

Yuna starrte ihn an.

„Unspektakulär? Vielleicht wurdest du nicht Jahrelang gefoltert, jedoch bin ich mir sicher, dass es auch für dich alles andere als leicht war. Und umso bewundernswerter ist, dass du doch aus deinem Tief heraus gekämpft hast und nun weitermachst. Du solltest es nicht herunterspielen.

Aber jetzt verstehe ich dich auch viel besser. Du und Itachi habt so einiges gemeinsam. Da haben sich wohl zwei gesucht und gefunden.“
 

„Mag sein“, erwiderte Kakashi.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sama-chan
2019-05-02T15:33:24+00:00 02.05.2019 17:33
OK ich hoffe einfach Mal, dass eine unerwartete Wendung nicht sein wird, dass Kakashi zum Bösewicht mutiert. Das wäre grauenvoll 😖. Gerade jetzt, da Itachi in ihm einen Freund gefunden hat. Bin gespannt, wie es weitergeht.


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