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Der Wert des Lebens

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, tut mir Leid, habe euch etwas warten lassen, aber hier ist das neue Kapitel.

Nachdem die FF übrigens so einige Favos hat, würde ich mich über den ein oder anderen Kommentar auch sehr freuen :) Komplett anzeigen

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Erster Vorlesungstag

Kapitel 13 – Erster Vorlesungstag

Am nächsten Tag schlug Yuna vor in den nahe gelegenen Bergen wandern zu gehen, die Aussicht von oben sei Atemberaubend, erklärte sie Itachi, der glücklich darüber war, sich nicht in aller Öffentlichkeit ausziehen zu müssen. Denn das würde er müssen wenn sie die heißen Quellen besuchten. Aber so weit war er noch nicht. Yuna und er konnten die ja schließlich nicht mal eben für alle anderen Besucher absperren lassen.

So war er mit dem Vorschlag der Wanderung einverstanden und er machte sich zusammen mit Yuna als Führerin gemeinsam auf den Weg.
 

„Yuna, warte mal“, bat Itachi, als Yuna wieder einmal mehrere Meter vorgelegt hatte.

„Oh man, du bist ja echt völlig außer Atem. Du meintest doch, du hättest früher viel Sport gemacht? Solltest dringend wieder damit anfangen“, zog sie ihn ein wenig auf.

„Ja, in der Uni gibt es eine Leichtathletik Gruppe, wenn ich mich an die ganze Sache gewöhnt habe, will ich sehen, ob die was für mich ist“, verkündete Itachi.

„Gute Idee. Wie ich sehe, hast du dich ja gut informiert.“, lächelte Yuna ihn an.

Es dauerte länger, als geplant, denn Yuna musste immer wieder auf Itachi warten, dessen Kurzatmigkeit sie irgendwie doch besorgte. Ob das wirklich nur an mangelndem Training lag? Oder etwa an der Höhenluft? Wobei sie in der Höhe in der sie waren noch keine dramatischen Auswirkungen haben dürfte. Na ja, da war ja noch die Chronische Bronchitis, jedoch glaubte Yuna, dass Itachi hier gut genug auf seine Medikamente eingestellt sei und das ihm eigentlich keine großen Probleme bereiten sollte.

So schob sie den Gedanken fürs erste beiseite und beschloss einfach ihre Zweisamkeit zu genießen. Zweisam waren sie hier wirklich, denn außerhalb der Wochenenden waren so weit oben kaum Menschen anzutreffen. An diesem Tag waren sie innerhalb der letzten Stunde sogar niemandem mehr begegnet. Stattdessen gab es hier frische Luft und wunderschöne unberührte Natur. Der Laubwald mit seinem breiten, wurzelreichen Waldweg wurde von einem Wald aus Nadelbäumen mit schmalerem weichen Trampelpfad abgelöst, Schließlich fanden sich auch größere Felsabschnitte und kleinere Sträucher der höheren Lagen. Der Weg wurde zunehmend steiler und felsiger.

Nach knappen vier Stunden Wanderzeit waren dann schließlich das Gipfelkreuz und die Aussichtsplattform des am nächsten gelegenen höheren Berges, zu dem Yuna Itachi führen wollte zu sehen. Yuna wartete kurz auf ihn, damit sie die letzten Meter zusammen erklimmen konnten. Der Pfad der dort hin führte war an dieser Stelle schmal, recht steil und mit großen Felsbrocken übersähet.

Doch Yuna machte ihre Rechnung ohne Itachi, der sie leicht angrinste, als er sie eingeholt hatte und dann rief. „Wer zuerst am Gipfelkreuz ist hat nächste Woche Spüldienst!“ Dann lief er wie von der Tarantel gestochen drauf los. „Hey!“, rief Yuna, ihm hinterherlaufend.

„Hat der wohl doch etwas mehr Ausdauer als ich dachte. Und ich mache mir schon sorgen“, dachte Yuna kurz. Ihr gefiel die Idee des spontanen Wettrennens, so holte sie schnell zu Itachi auf, jedoch ließ er sie nicht überholen, doch am Ende schlugen sie beide gleichzeitig am Kreuz an.

„Tja, spülen wir dann wohl zu zweit“, stellte Yuna grinsend fest. Doch im nächsten Augenblick bemerkte sie, dass irgendetwas mit Itachi nicht stimme. Außer Atem waren sie nun zwar beide, doch Itachi keuchte regelrecht, wirkte, als ob er plötzlich keine Luft mehr bekäme. Dann brach ein grässlicher husten aus ihm raus.

„Oh Gott, Itachi! Was ist los mit dir?“, rief Yuna besorgt. Sorgte dafür, dass er sich an Ort und Stelle hinsetzte und dich an das Kreuz anlehnte.

„Versuch ruhig zu atmen“, wies Yuna Itachi an, dem zwischenzeitlich sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war.

„Wo ist dein Spray?“, fragte Yuna, wissend, dass Itachi für solche Fälle ein Spray verschrieben bekommen hatte. Zur Sicherheit, wie der Arzt damals sagte. Damals hatte sie noch nicht geglaubt, dass Itachi es mal wirklich brauchen würde. Zumal es ein Asthmaspray war. Klar, dass es auch bei Hustenkrämpfen half war nachgewiesen, das wusste sie, aber sie hätte nicht gedacht, dass es je so schlimm werden könnte wie jetzt. In der Regel blieb es bei leichtem husten am Morgen, abgesehen davon ging es ihm doch eigentlich gut.

„Rucksack“, keuchte Itachi kaum verständlich. sofort musste er wieder krampfhaft Husten, wobei er sich den Brustkorb hielt.

Sofort half Yuna ihm, den Rucksack auszuziehen. In einer der kleinen Seitentaschen fand sie das Spray und half Itachi es zu inhalieren. Das Spray schien wirklich zu helfen, denn der Husten ebbte danach recht schnell ab und Itachi schien wieder leichter Atmen zu können. Aus seine Gesichtszüge entspannten sich.

„Itachi, um Gottes willen, was war das?“, fragte Yuna besorgt.

„Ich weiß nicht…ich habe plötzlich keine Luft bekommen und dann überkam mich dieser husten. Dr. Shimura hatte gesagt, dass sowas auftreten kann, habe aber nicht wirklich dran geglaubt“, erklärte Itachi leise, der von der Attacke sichtlich mitgenommen wirkte.

„Du solltest wenn wir wieder zurück sind dringend nochmal zu ihm gehen. Das hier ist ja wohl eine deutliche Verschlechterung…oder hattest du schon mal Atemnot…also außer wenn dich die Panik überkommen hat?“, hackte Yuna nach.

Itachi schüttelte den Kopf.

„Na ja, ich komme recht schnell außer Atem, da ich ewig nichts Sportliches gemacht habe ist das wohl kein Wunder…aber so heftig wie jetzt war es bisher noch nicht.“, antwortete er. Und dieses Mal würde er den Arzt sogar freiwillig aufsuchen, versprach er, denn das eben hatte ihm irgendwie Angst gemacht, auch wenn er es Yuna gegenüber nicht zugeben mochte.

„Alternativ können Mama oder Papa dich sicher auch untersuchen wenn du magst. Ich würde für sich nachfragen“, bot Yuna an.

Kurz dachte er nach, schüttelte jedoch den Kopf. Sie wussten zwar um seine Erkrankung, jedoch wollte er die Zeit hier genießen und Yunas Eltern nicht zur Last fallen. Er versicherte ihr, dass es ihm schon viel besser ginge und es übermorgen bei dem Lungenfacharzt sicherlich ausreichen würde.

Yuna wäre zwar eine sofortige Untersuchung lieber gewesen, jedoch gab sie sich damit zufrieden, schließlich wollte Itachi den Arzt aufsuchen, ohne dass sie ihn dazu drängen musste. Ein Fortschritt. So wollte sie ihm nicht noch mehr aufzwingen. Und in der Tat erholte er sich recht schnell. Nachdem die auch die Farbe zurück gekehrt war in sein Gesicht gingen sie noch ein paar Meter zur Aussichtsplattform und breiteten dort ihre Picknickdecke aus um hier oben auf dem Berg zu Mittag zu essen.

Yuna beobachtete Itachi weiterhin skeptisch. Diese Hustenattacke eben zusammen mit der Atemnot, dass gefiel ihr gar nicht. Jedoch akzeptierte sie bis übermorgen zu warten. Schließlich hatte der Arzt doch auch gesagt, sowas könne passieren? Wahrscheinlich machte sie sich einfach zu viele sorgen.

Zumal Itachi sich den Rest des Tages völlig normal verhielt.
 

Nach dem Essen saßen die beiden noch ganze eine Weile aneinander gelehnt da und genossen die Aussicht. „Du hattest übrigens recht, es ist wirklich traumhaft schön hier.“

„Siehst du? Übrigens, da unten rechts am Rand der Ortschaft ist unser Haus. Und rechts daneben, das ist unser See.“, und deutete in Richtung der kleinen Ortschaft, die man am Fuße des Berges erkennen konnte.

Daraufhin sah Itachi Yuna an, als ob er etwas sagen wollte, sich aber nicht traute.

„Was ist los?“, hackte die Medizinstudentin deshalb nach.

„Ich kann die Ortschaft gar nicht erkennen. Ich sehe nur, dass man hier sehr weit gucken kann, doch ich kann in der Ferne nur noch einen Grauschleier mit leichten Kontrasten erkennen. Tut mir Leid. Aber das was ich erkennen kann gefällt mir sehr.“, erklärte er dann vorsichtig.

Daraufhin drehte sich Yuna komplett zu ihm, sah in seine leicht getrübten Augen, die einen Grauschleier vor seine Welt legten. Augen, die nur knapp er Erblindung entgangen sind.

„Es tut mir leid, ich vergaß, dass du nicht so gut sehen kannst. Wie sehe ich eigentlich für sich aus?“, fragte sie dann.

„Auch wunderschön“, rutschte es Itachi raus.

Yuna lief spontan rot an. „Danke“, flüsterte sie leise.

Auch Itachi wurde jetzt rot, wo ihm bewusst wurde, was er da eben gesagt hatte.

Yuna lächelte ihn sanft an. Jetzt war wohl sie Zeit zu ihren Gefühlen zu stehen. Früher hieß es immer, dass der Mann den ersten Schritt zu machen hat. Doch Yuna vertrat eine andere Meinung, außerdem war sie sich sicher, dass sie bei Itachi sicher noch ewig darauf warten konnte.

„Ich liebe dich“, flüsterte sie ihm leise ins Ohr. Vor Schreck drehte Itachi den Kopf wieder so, dass er sie direkt ansah. Er hatte mit so etwas nicht gerechnet. Er wusste, dass er jetzt etwas sagen sollte, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken. Er hatte keine Ahnung, was man in solch einer Situation tat.

Doch eher er sich versag legte Yuna eine Hand auf die seine, dann legte sie vorsichtig einen Arm um ihn herum und näherte sich ihm langsam.

„Hab keine Angst“, flüsterte sie leise.

Hatte er Angst? Itachi war sich nicht sicher. Einerseits freute er sich über Yunas Worte und wollte sie tatsächlich gerne so nah wie möglich bei sich haben. Doch andererseits machte ihm die ungewohnte Situation auch angst. Die letzten Male, das ihm jemand so nah kam, war dies um ihn zu verletzen. Itachi schloss die Augen um sein aufgewühltes Herz etwas beruhigen und einen klaren Gedanken fassen zu können.

Während er noch nachdachte, wie er am besten reagieren sollte, fühlte er etwas weiches, Warmes auf seinen Lippen. Es war Yuna, die ihm einen sanften Kuss schenkte.

Unter dieser Erkenntnis zuckte Itachi leicht zusammen. Und da sein Verstand ihm nicht sagen konnte, was zu tun ist, beschloss er auf sein Herz zu hören und erwiderte vorsichtig den Kuss. Die Gefühle, die ihn in diesem Moment überschwemmten waren unbeschreiblich schön. Er konnte sich nicht daran erinnern so etwas je schon mal gefühlt zu haben.

„Ich liebe dich auch“, flüsterte er, als die beiden den Kuss lösten.

Yuna war sichtlich erfreut, dass Itachi ihre Gefühle erwiderte und schmiegte sich sanft an ihn an. Itachi Schloss Yuna in seine Arme und genoss den Moment von ganzem Herzen. Diesen Tag würde er sicherlich mit zu den schönsten seines Lebens zählen, da war er sich sicher. Der Schmerz der Hustenattacke war in diesem Moment völlig vergessen. Es galt nur noch das hier und jetzt.
 

Eine ganze Weile hatten sie so verbracht, dann machte Yuna Itachi darauf aufmerksam, dass sie nun besser losgehen sollten, wenn sie die Nacht nicht auf dem Berg verbringen konnten. Denn die nächste konnte hier sehr ungemütlich werden, zumal es ja noch Frühling war und die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht noch wesentlich größer waren als im Hochsommer.

Itachi musste zugeben, dass er nach den Jahren der Obdachlosigkeit auf jede weitere Nacht im freuen bei eventuellen Minusgraden gerne verzichten würde, so machten sie sich Bald auf den Rückweg.

Dieser verlief ohne Zwischenfälle und auch wesentlich schneller als der Weg nach oben.

„Ah, Yuna, Itachi, da seid ihr ja!“, begrüßte Yunas Mutter Yumi die beiden. „Das Essen ist auch gleich fertig.

„Hallo Mama. Das ist klasse. Wir haben auch schon ganz viel Hunger. Wir gehen nur noch schnell duschen, ja?“, freute sich Yuna.

„Klar, keine Hektik.“, meinte Yumi. „Und Itachi, wie gefallen dir unsere Berge?“, hackte sie bei Itachi nach, währen Yuna schon mal vorging.

„Sie sind wirklich wunderschön! Es war ein toller Ausflug. Ich danke noch einmal für die Einladung hierher.“, bedankte sich Itachi höflich.

„Oh nichts zu danken. Wenn wir Yuna nach Hause einladen, können wir ihren Freund doch nicht einfach alleine in der Studentenbude sitzen lassen“, grinste Yumi ihn an.

„Yunas Freund?“, dachte Itachi. Er ließ die letzten Tage und Wochen nochmal gedanklich Revue passieren. Auch den Ersten Kuss. Ob sie schon mal einen Freund hatte wusste er nicht, für ihn war es jedoch tatsächlich das erste Mal. Und ja, wenn man das alles zusammenfasste war er jetzt wohl ihr Freund. Diese Erkenntnis zauberte Itachi wiederum erneut ein Lächeln ins Gesicht. Auch später beim Essen konnte er nicht sagen, wann er das letzte Mal so glücklich war. Seit dem Tod seiner Eltern sicherlich kein einziges Mal.
 

Ja, Yuna hatte ihn wahrlich nicht nur vor dem Verhungern und erfrieren gerettet, nein, sie hatte ihm wirklich ein neues Leben geschenkt. Noch ahnte er nichts, von dem tragischen Schicksal, dass ihn heimsuchen sollte.

Vor dem Schlafen gehen wollte Yuna mit Itachi noch einen Film gucken, doch während sie noch kurz in die Küche gegangen war, war er schon eingeschlafen.

Yuna lächelte leicht. Wenn er so geschafft war, würde er wohl wenigstens gut schlafen können. Das lag ihr sehr am Herzen, denn er litt immer noch sehr oft unter heftigen Albträumen, die ein durchschlafen nahezu unmöglich machten. So ließ Yuna ihn lieber in Ruhe schlafen und begab sich dann doch wieder ins Wohnzimmer, um etwas Zeit mit ihren Eltern zu verbringen.

Am nächsten Tag war schon die Zeit der Abreise gekommen.

Etwas Traurig diesen Wunderschönen Ort verlassen zu müssen machten sich die beiden auf den Weg zum Flughafen. Dieses Mal wurden sie von Yunas Mutter dorthin gebracht, die ebenfalls zum Flughafen musste. Jedoch ging ihr Flieger in eine Andere Richtung. Sie hatte wieder mal einen Auftrag im Ausland bekommen, während Yunas Vater noch die nächsten Woche in einem nahegelegenen Krankenhaus zu tun hatte.

Am Terminal Verabschiedeten sie sich mit einer herzlichen Umarmung voneinander. Itachi gewöhnte sich langsam an die Herzlichkeit von Yunas Mutter, so dass er vor der Umarmung nun nicht mehr zurückschreckte.

„Wenn ihr im Sommer wieder Vorlesungsfrei habt, kommt ihr uns mal wieder besuchen ja? Und wenn wir die Gelegenheit haben, besuchen wir euch“, meinte Yumi noch zum Abschied. „Sehr gerne!“, rief Yumi zum Abschied auf dem Weg zum Terminal noch hinterher.
 

Zuhause in ihrer Wohnung angekommen, bemerkte Yuna, dass Itachi irgendetwas bedrückte.

„Hey, was ist los?“, hackte Yuna nach.

„Na ja, ich wollte morgen ja zum Arzt. Und dann ist am Mittag ja auch noch die erste Vorlesung“, gab Itachi seine Sorgen zu. Zu schweigen würde nichts helfen, Yuna würde so lange rumbohren, bis er zugab, was sein Problem war.

„Und wovor hast du Angst?“, wollte Yuna wissen, darauf erhielt sie jedoch keine Antwort.

„Wie wäre es wenn ich mitkomme? Dann kann der Arzt mir ja auch gleich erzählen, was du hast und da ich ja auch noch zur Uni muss begleite ich dich einfach.“, schlug Yuna vor.

„Aber, das ist doch peinlich“, flüsterte Itachi. Er schämte sich für seinen Unmut.

„Ach Quatsch. Ich verstehe, dass du Angst hast, nach allem was du durchmachen musstest. Aber an der Uni wird es sicher anders. Und ich werde immer irgendwo in deiner nähe sein, für den Fall, dass du mich brauchst. Vielleicht findest du sogar Freunde. Du wirst merken, es gibt nichts, wofür du dich fürchten musst. Und Dr. Shimura wird dir sicher auch nicht den Kopf abreißen.“, sagte Yuna, in der Hoffnung Itachi damit aufmuntern zu können.

Zwar war er weiterhin nervös, aber wenn Yuna bei ihm war, fühlte er sich tatsächlich sicherer.

So ging es am nächsten Tag erst zum Lungenfacharzt, der Itachi auf Grund der schweren Symptomatik, die er auf dem Berg gezeigt hatte auch ohne Termin dran nahm.

Er veranlasste ein neues Röntgenbild der Lunge, um zu sehen ob es irgendwelche Veränderungen zum Negativen gibt.

Doch die gab es nicht. Nach einer kurzen Wartezeit zeigte Dr. Shimura beiden die Bilder, und erklärte den Befund. Tatsächlich waren die Bilder unauffällig, jedoch beschlich Yuna ein komisches Gefühl, so hackte sie beim Arzt nach, ob er noch ein CT veranlassen könnte, denn dort würde man mehr sehen als auf dem Röntgen. Tatsächlich stimmte der Arzt zu. War offensichtlich bemüht Itachi zu helfen, so rief er gleich bei der Radiologischen Praxis, die keine 5 Minuten zu Fuß entfernt war an um für Itachi einen Termin dort zwischenzuschieben.

Eine Stunde später saßen Yuna und Itachi wieder in Dr. Shimuras Sprechzimmer, der ihnen erneut und ausführlich die Befunde erklärte.

So erklärte er, auch für Yuna plausibel, dass Itachi eine etwas schwerere Form einer Chronischen Bronchitis entwickelt hatte und solche Attacken wie er sie hatte nun mal auftreten können. Das Ganze sei mit Medikamenten jedoch sehr gut zu beherrschen und hätte abgesehen davon, dass es lästig ist, keine größeren Auswirkungen. Auch die Bilder sprachen für sich.

Dr. Shimura verschrieb Itachi einige weitere Medikamente und machte ihm einen Termin für in einem Monat, zur Kontrolle. Dieser gab sich damit zufrieden und verließ sich bedankend zusammen mit Yuna die Praxis. Beide waren erleichtert, dass es wohl doch nichts tragisches war dort oben auf dem Berg.

Und doch hatte Yuna trotz allem ein komisches Gefühl bei der Sache. Jedoch waren die Befunde weiter unauffällig, so musste sie sich darauf verlassen, dass der Arzt recht hatte.

Danzou Shimura sah den beiden noch kurz hinterher. Dann klickte er ein paar Mal auf seinem Monitor rum und ein hinterhältiges Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Sein Blick war nun der eines Teufels in Person.

Doch kurz darauf setzte er wieder sein freundliches Lächeln auf und bat den nächsten Patienten hinein.

„Wir müssen uns beeilen, das Ganze hat länger gedauert als gedacht“, keuchte Itachi, während er Yuna hinterher, durch den Park lief.

„Keine Angst, wir schaffen das schon. Ich weiß zum Glück wo du hin musst.“, beruhigte Yuna den aufgeregten neuen Studenten, der zu seiner allerersten Vorlesung auf keinen Fall zu spät kommen wollte und deshalb durch den Park hetzte. Auch wenn Dr. Shimura zuvor noch geraten hatte sportliche Belastung fürs erste mit Vorsicht zu genießen.

Völlig außer Atem kam er dann schließlich, so gerade noch pünktlich, im Hörsaal an.

„Schau, da vorne bei dem Grauhaarigen sind zwei Plätze frei“, stellte sie fest, und lotzte Itachi dahin, der von dem eigentlich kurzen Lauf so außer Atem war, als wäre er eben einen Marathon in Weltrekordzeit gelaufen, zu dem musste er einige Male Husten.

„Er sollte das mit dem Sport fürs erste wohl wirklich sein lassen. Mhh aber vielleicht wird es ja bald auch wieder besser. Dr. Shimura meinte ja, dass sein Zustand zwischen Verbesserung und Verschlechterung ganz schön schwanken kann. Vielleicht frage ich heute Abend auch mal Mama oder Papa.“, dachte Yuna kurz, während sie sich zusammen mit Itachi zu dem grauhaarigen setzte. Zur Sicherheit hielt sie auch Itachis Spray bereit, doch der schüttelte den Kopf „Geht schon“, flüsterte er. In der Tat beruhigte sich sein Atem einige Minuten später.

Die erste Vorlesung war lediglich eine Einführung, nicht das spannendste, die Yuna fand. Doch Itachi machte sich immer wieder Notizen. Immer wieder fiel ihr auch sein leichtes zittern auf. Der Hörsaal war recht voll, und einige Nachzügler mussten sogar auf den Treppen sitzen. Dies machte Itachi wohl mehr als nur ein wenig nervös. „Geht es?“, fragte Yuna ihn leise, als er gegen Mitte der Vorlesung zwischendurch etwas schwerer durchatmete. Zur Antwort bekam sie ein angespanntes nicken.

Wenige Minuten später verkündete der Dozent, dass sie nun eine fünfminütige Pause machen würden, ehe die Vorlesung weitergeht.

Kaum hatte die Pause angefangen wurde Itachi auch schon von dem Grauhaarigen an seiner Seite angequatscht. „Hey, bist wohl ziemlich nervös, was? Bist wohl neu an der Uni? Aber keine Sorge, dir wird hier schon keiner umbringen. Wir studieren das ganze hier wohl eher um Verbrecher zu bestrafen, nicht wahr?“, fragte der. Und obwohl sein Gesicht von einer Maske verdeckt war, konnten Itachi und Yuna erkennen, dass er lächelt. Der Mann war geschätzt etwas älter als Itachi, jedoch entgegen seiner Haarfarbe keinesfalls alt. Mitte zwanzig vielleicht. Er wirkte recht sympathisch.

„Oh wie unhöflich, ich bin übrigens Kakashi Hatake. Freut mich euch kennenzulernen. Und ihr beide?“, fragte er nach.

„Itachi Uchiha“, stellte der schwarzhaarige sich kurz und knapp, immer noch sichtlich nervös, bei Kakashi vor.

„Yuna Yamamura. Ich studiere eigentlich Medizin und begleite Itachi heute bloß weil na ja, solche Menschenmengen und ungewohnte Situationen machen ihn nervös“, erklärte sie, woraufhin Itachi wie ein kleines Kind beschämt den Blick senkte. Eigentlich wollte er nicht, dass jemand Fremdes das mitbekam, auch wenn er noch so sympathisch war.

„Ah, so ist das. Hast wohl eine Angststörung? Aber mach dir keine Sorgen, sowas haben viele. Brauchst dich nicht schämen. Kannst ja nichts dafür.“, meinte Kakashi dann offen zu Itachi. Tatsächlich klang seine Stimme dabei keinesfalls abwertend.

Der hob darauf den Blick uns sah Kakashi verwundert an. So ein offener Umgang mit psychischen Problemen war ihm fremd. Doch er war erleichtert, dass sein Kommilitone ihn nicht zu verurteilen schien.

„Mh? Wunderst du dich? Ich sage doch du wirst hier nicht gefressen.“, meinte Kakashi dann nochmal mit Ausdruck, lächelte Itachi dabei an.

„Danke“, flüsterte Itachi, immer noch leicht beschämt. „Freut mich auch dich kennenzulernen“, fügte er dann noch vorsichtig hinzu, wirkte danach auch ein kleines bisschen entspannter.

Kaum war die vorstellungsrunde beendet, ging die Vorstellung auch schon weiter.

Itachi war immer noch recht angespannt auch wenn ein kleines wenig Lockerer als zuvor. Vor allem war er froh, dass Yuna neben ihm saß, sonst hätte er den Hörsaal sicher nach spätestens 5 Minuten verlassen. Doch er hielt die komplette Vorlesung durch. Damit war der erste Tag auch schon vorbei und Itachi hatte es recht eilig, den Hörsaal zu verlassen. Draußen blieb er aber noch kurz mit Yuna stehen. Atmete einige Male tief ein und aus. Nach all der Anspannung war dies dringend nötig.

Kaum hatte Itachi sich beruhigt, stand Kakashi plötzlich wieder vor den beiden.

„Habt ihr Lust mit zur Mensa zu kommen?“, fragte er.

Während Itachi ihn nur erschrocken anstarrte, konnte Yuna sich denken was in dessen Kopf vorging.

„Ne, heute besser nicht, lieber ein anderes Mal. Ich glaube das war genug Aufregung fürs erste.“, antwortete sie Kakashi.

„Oh schade. Aber gut, unser Studium ist lang genug. Gehen wir halt ein anderes Mal. Dann…bis morgen“, lächelte der grauhaarige die beiden an, eher der dann schnell im Getümmel verstand.

„Komischer Kerl“, meinte Yuna, woraufhin Itachi lediglich zustimmend nickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sama-chan
2019-05-02T15:26:20+00:00 02.05.2019 17:26
Ich bin echt gespannt, was es mit diesem Dr. Shimura auf sich hat. Was hat der Typ bloß gegen Itachi? Und was spielt er für kranke Spielchen?


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