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Light and Darkness

"On that land shall Darkness prevail and Light expire."
von

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Chapter 32: Life after the Battle

Chapter 32: Life after the Battle

 

Als Chiaki allmählich wieder zu Bewusstsein kam, konnte er hören, wie jemand wiederholend seinen Namen rief.

Er kannte die Stimme.

Sie klang besorgt und hoffnungsvoll zugleich.

Träge öffnete er seine Augen, blinzelte einige Male und blickte zu seinem Vater auf. Dieser atmete mit einem Lächeln erleichtert aus.

„Vater…?“, fragte Chiaki verwirrt und setzte sich auf, „W-Wo-“, wollte er anfangen zu fragen, als Kaiki ihm ins Wort fiel:

„Wir sind im Krankenhaus.“

Erst jetzt registrierte Chiaki, dass er sich in einem Krankenzimmer befand. Er schaute zu seiner Linken und sah Maron friedlich schlafen. Er streckte seine Hand nach ihrer aus und strich liebevoll mit dem Daumen über den Handrücken. Kurz regte sich ihr Kopf, doch die Braunhaarige schlief sanft weiter.

Kaiki beobachtete das mit einem Lächeln.

„Miyako und ihre Familie haben euch beide vor wenigen Stunden bewusstlos vor dem Orleans gefunden“, erklärte er.

„Vor dem Orleans?“ Chiaki versuchte sich zu erinnern, was als Letztes geschah. Wir waren in der Hölle... Hatten Lucifer bekämpft... Und hatten ihn besiegt! Wieder sah er zu Maron rüber. Ob Gott uns geholfen hat?

„Auf jeden Fall hatte man euch ins Krankenhaus gebracht und soweit ich es sehen konnte, geht es euch körperlich und gesundheitlich gut“, sprach sein Vater ungehindert weiter, „Überhaupt bin ich froh dich wiederzusehen. Seit Wochen warst du wie spurlos verschwunden! Ich wollte mich schon bei der Polizei wenden, aber deine Freunde haben mir versichert das ich mich gedulden soll.“ Er seufzte tief aus. „Und in wenigen Tagen fängt die Schule wieder an, da hätte ich mir auch Gedanken machen müssen, was ich der Schulleitung sage.“

„Ich bin doch sowieso suspendiert für die ersten Monate…“, merkte Chiaki mit monotoner Stimme an.

„Welche Suspendierung?“, fragte Kaiki erschrocken und verwirrt, die Stirn gekraust.

Beschämt blickte Chiaki zur Seite. „Weißt du nicht mehr? Die, die ich kurz vor Beginn der Ferien noch bekam.“

Sein Vater blickte ihn noch verwirrter an. „Ich glaube, ich müsste nochmal schauen, ob du doch keine Kopfverletzungen hast. Ich kann mich nicht entsinnen jemals zum Rektor gerufen worden zu sein.“

Irritiert zog Chiaki seine Braue hoch. Wurde allen die Erinnerungen gelöscht?, fragte er sich.

„Wie auch immer… Würdest du mir vielleicht mal erklären, wo du die letzten Wochen gewesen warst?“, hörte er Kaiki in einem teilweise strengen, teilweise besorgten Ton fragen.

Chiaki sah seinen Vater an und dachte an seine Mutter zurück. Bei dem Gedanken an sie, musste er schwer schlucken. Seine Augen brannten.

Nach einigen stillen Momenten sagte er: „Es gäbe da einiges, was ich dir zu erzählen habe.“

„Okay. Ich bin ganz Ohr.“

„Aber dafür…“, Chiaki richtete sich auf und schaute seinem alten Herrn direkt in die Augen, „Dafür möchte ich, dass du mich zu Mama’s Grab begleitest.“

Kaiki fiel der Mund auf und seine Augen wurden groß. „Okay“, sagte er schließlich. „Ich werde mir dann ein paar freie Stunden einrichten.“

Ein ermüdetes Stöhnen ertönte plötzlich. Maron wachte langsam auf und blinzelte verwirrt.

„Maron“, sagte Chiaki sanft.

„Chiaki...Wo-“

„Hallo, Maron“, kam es von Kaiki lächelnd.

Verwundert sah sie zu ihm auf. „Doktor...“

In den nächsten Minuten erklärte Kaiki auch ihr, über die Umstände ihres Krankenhausaufenthaltes.

„Verstehe“, nickte sie, „Soweit ich es beurteilen kann, geht es mir auch blendend“, lächelte Maron verlegen.

„Geht mir auch so“, grinste Chiaki, der sich zu Maron’s Bett rüber begab und sich an der Bettkannte hinsetzte.

Kaiki nickte verstehend. „Dann erledige ich noch schnell den Papierkram und dann könnt ihr auch schon nach Hause.“ Kurz bevor er das Zimmer verließ, blieb er noch an der Tür stehen. „Ach! Bevor ich es vergesse-“

Kaum konnte er den Satz zu Ende sprechen, drängten sich Miyako und Yamato schon an ihm vorbei und umarmten ihre Freunde stürmisch.

„Gott, ich habe mir solche Sorgen gemacht!“, sagte Miyako mit Erleichterung in der Stimme, als sie ihre beste Freundin fest an sich drückte. Maron strich ihr sachte über den Rücken.

„Es ist vorbei“, flüsterte sie.

„Wirklich?“, fragte Miyako mit großen Augen.

Maron nickte.

„Ich habe nichts anderes von euch erwartet“, kam es von Yamato stolz, der Chiaki kumpelhaft auf die Schulter klopfte.

Ein weiteres Mal wurde Maron von ihrer Freundin stürmisch umarmt. Ein riesiges Lächeln haftete auf Miyako’s Gesicht.

„Dann passt es ja!“

Fragend zog Maron die Brauen zusammen. „Was passt?“

Miyako und Yamato tauschten sich grinsend ein paar geheimnisvolle Blicke aus und gingen zur Tür. „Deine Überraschung!“, zwinkerte die Kurzhaarige, eine Hand an der Türklinge haltend.

Anschließend öffnete sie die Tür und im nächsten Augenblick kamen schon zwei Figuren rein.

Eine schöne, schlanke Frau mit langen, braunen Haaren sowie ein großgewachsener Mann mit kurzen, hellbraunen Haaren. Maron schnappte hörbar nach Luft.

„Maron“, lächelte ihre Mutter.

Sofort sprang diese aus dem Bett und warf sich ihren Eltern in die Arme.

Hemmungslos liefen ihr die Tränen das Gesicht herunter. „Mama! Papa! I-Ihr-…“, mehr konnte sie nicht mehr sagen, ihre Stimme brach ab.

„Wir sind wieder Zuhause“, sagte ihr Vater sanft.

„Ich habe euch so vermisst!“

„Wir dich auch, Schatz!“, weinte Korron und gab strich dem Mädchen liebevoll durch die Haare. „Es tut uns so furchtbar leid, mein Liebling.“

„Ab heute werden wir wieder eine richtige Familie. Wir werden dich nicht mehr alleine lassen. Versprochen“, sagte Takumi, als Maron auch ihn fest umarmte.

Gerührt beobachteten Chiaki, Miyako und Yamato das Familienwiedersehen.

Draußen strahlte die Morgensonne in einem sanften Licht über die Stadt.

Eine violette Lichtkugel flog über den Himmel und kam zur Erde herunter.
 

***

Chiaki stand mit Kaiki vor dem Grabstein seiner Mutter. Nachdem er und Maron aus dem Krankenhaus entlassen wurden, fuhr die Braunhaarige mit ihren Eltern nach Hause, während der Blauhaarige auf seinem Vater wartete.

Es war das erste Mal seit langem in dem Kaiki wieder vor dem Grab seiner verstorbenen Frau stand. Sie hatten frische Blumen hingelegt.

Wie er seiner Mutter versprochen hatte, erzählte Chiaki seinem Vater alles über sein und Maron’s Kaito-dasein, über dem Zeitraum als er besessen war und auch über Hope. Kaiki hatte am Ende seiner Erzählungen Tränen in den Augen, eine feuchte Spur glänzte auf seinem Gesicht.

„Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast“, sagte er, nachdem er für einige Momente das Erzählte verarbeitet hatte.

Chiaki nickte kurz. „Mutter wollte es so.“

Kaiki lächelte ein trauriges, nostalgisches Lächeln. „Sie mochte es nie, wenn wir Geheimnisse voneinander hatten.“

Chiaki seufzte betrübt.

„Sie war dennoch glücklich, oder?“, fragte sein Vater.

„…Sie starb mit einem Lächeln“, antwortete Chiaki.

Kaiki nickte. „Dann bin ich froh.“

Für eine unbestimmte Weile standen Vater und Sohn schweigend vor dem Grab, bis Kaiki sich kurz räusperte.

„Ich weiß nicht, ob deine Mutter das erwähnt hat... Nichtsdestotrotz-“ Er griff in seine Jackeninnentasche und holte etwas heraus. Es sah nach einem Briefumschlag aus. „Das wollte ich dir eigentlich in ein paar Monaten zu deinem 18. Geburtstag geben, aber… vielleicht ist jetzt der bessere Zeitpunkt dafür.“ Er überreichte seinem Sohn den Brief. „Midori hatte ihn mir gegeben bevor sie… Naja, dass erste Mal von uns ging.“

Fragend blickte Chiaki zwischen Kaiki und dem versiegelten Umschlag auf und ab.

„Liest ihn am besten zu Hause“, sagte sein Vater

Anschließend fuhr er seinen Sohn zum Orleans zurück.

Sie verabschiedeten sich voreinander und der Blauhaarige ging zu seinem Apartment.

Dort kam ihm plötzlich eine violette Kugel entgegen.

„Sindbad!“

„Hey Access“, rief Chiaki erfreut, „Ich habe mich schon gefragt, wo du bist.“

„Ich bin nicht lange hier“, entgegnete der Engel mit Bedauern in der Stimme, „Nur lang genug, um auf Wiedersehen zu sagen.“

Sein Partner blinzelte ihn mit großen Augen an, verstand jedoch wovon er sprach. Gemeinsam begaben sie sich zum Balkon.

„Ich war schon bei Maron und habe ihr auf Wiedersehen gesagt, als sie kurz alleine war“, merkte Access an und beide blickten zur Nachbarswohnung rüber. Man konnte Maron und ihre Eltern lachen hören. Chiaki konnte nicht anders, als sich für seine Freundin zu freuen. „Das Beste kommt schließlich zum Schluss“, grinste Access frech.

„Ich wäre sonst ziemlich beleidigt“, lachte Chiaki und sah anschließend zum Horizont hinaus, „Engel können wiedergeboren werden, richtig...?“

Access bejahte mit einem ernsten Gesichtsausdruck. „Wenn Fin wiedergeboren wird, dann werde ich das auch. Ich werde dafür hart trainieren“, kurz hielt er inne, „... Ich will sie wiedersehen“, fügte er leise hinzu. „Das ist mein größter Wunsch.“

Chiaki lächelte seinen Freund an. „Wenn du das nicht schaffst, dann werde ich schwer enttäuscht von dir sein.“

„Unterschätz mich nicht“, grinste der Engel breit.

„Ich werde mit Pfannkuchen auf dich warten.“

„Alles klar! Indianerehrenwort!“

„Indianerehrenwort, du Pfannkuchenmonster“, lachte Chiaki.

Anschließend begab sich Access langsam zum Himmel zurück. Mit einem „Bis bald, Kumpel“, verabschiedete er sich von seinem Partner und flog davon.

Der Blauhaarige winkte und sah ihm einige Minuten nach, bis er sich in sein Zimmer zurückzog.

Er setzte sich auf die Kante seines Bettes hin und holte den Brief raus.

Eine gewisse Nervosität überkam ihn. Kurz nahm Chiaki tief Luft und öffnete ihn.

Kaum las er die erste Zeile, liefen ihm schon die Tränen.

 

》Chiaki, mein lieber Sohn,

 

Ich hoffe, wenn du diese Zeilen liest, dass du zu jemand herangewachsen bist, was sich die meisten Eltern von ihren Kindern wünschen.

Glücklich. Gesund. Und geliebt.

Mich überkommt allerdings das Gefühl, dass du mehr sein wirst. Dass du zu einem besonderen jungen Mann heranwachsen wirst.

 

Das Leben ist nicht immer leicht und das Glück kann schnell entweichen. Die Welt, in der wir leben, kann grausam sein – du wirst jeden Tag kämpfen müssen, um diese Grausamkeiten zu umgehen. Um die wahre Schönheit der Welt zu erblicken.

Und ich weiß, dass du das Schaffen kannst.

Du bist schließlich mein Sohn.

Du bist stark genug, schlau genug und zu Großem bestimmt. Du kannst die Welt verändern.

 

Dies sind nun meine letzten Worte an dich: Finde nicht nur Frieden, finde Leidenschaft.

Finde etwas, wofür du kämpfen würdest. Etwas wofür du sterben würdest.

Wenn es Kinder sind, dann kämpfe nicht nur für deine eigenen, sondern auch für die Waisen, die niemanden haben will.

Wenn es Medizin ist, dann such nicht nur nach einem Heilmittel gegen Krebs, sondern auch eins gegen AIDS.

Kämpf für die, die nicht für sich selbst kämpfen können.

 

Dein Leben wird nicht immer von Glück gesegnet sein, aber es wird von Bedeutung sein.

Ich liebe dich. Ich glaube an dich. Mehr als du es jemals wissen wirst.

 

In Liebe

Deine Mutter

Midori

 

 

P.S.: Wenn du jemanden Besonderen in deinen Leben findest, mit der du zusammen kämpfen wirst, dann zeig ihr oder ihn diesen Brief. 《

 

 

In den späten Abendstunden klingelte es an Chiaki’s Tür.

„Maron“, kam es von ihm etwas überrascht.

„Hey.“ Sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihn einen liebevollen Kuss.

„Was machst du hier? Ich meine…“ Verlegen fuhr er sich durch die Haare. „Willst du nicht bei deinen Eltern sein?“

Seine Freundin schüttelte mit dem Kopf. „Wir werden schon genug Gelegenheit haben, um die verlorene Zeit aufzuholen“, sagte sie, „Nachts würde ich aber gerne mit meinem Freund verbringen. Schließlich war das immer unsere gemeinsame Zeit“, grinste sie. Er wusste genau, was sie meinte. Schließlich war die Nacht ein wichtiger Teil ihres geheimen Leben gewesen.

Doch nun würden sie ab heute ein neues Leben anfangen.

„Ich habe dich vermisst.“, wisperte Maron. Wieder küssten sie sich innig.

„Ich habe dich auch vermisst”, flüsterte Chiaki gegen ihre Lippen.

„Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch, Maron.“ Ihre Hände verschränkten sich ineinander. „Komm, ich muss dir was zeigen.“

Er zog Maron in seine Wohnung rein und schloss hinter sich die Tür.

Hand in Hand begaben sie sich ins Wohnzimmer.

Auf dem Wohnzimmertisch lag Midori’s Brief.
 

***

 

Sechs Jahre später:

 

„Hey, Maron!“

Die 23-Jährige schaute von dem kleinen Jungen vor ihr auf und begrüßte Miyako mit einem breiten Lächeln zurück.

„Hey“, ging sie auf ihre Freundin zu, „Bist du hier, um Shinji abzuholen?“

„Was sonst“, lachte Miyako, hockte sich runter und streckte ihre Arme zu dem kleinen, dunkelhaarigen Jungen aus. Shinji rannte direkt zu seiner Mutter rüber.

„Er hatte auch keine Probleme bereitet?“

„Ein ganz braver Kerl“, grinste Maron, „Nicht war, du Pfannkuchenmonster“, sagte sie und zwinkerte Shinji verspielt zu. Dieser kicherte frech.

Erleichtert atmete Miyako aus und nahm den dreijährigen in ihre Arme hoch. „Bin ich froh, dass du dein Praktikum im selben Kindergarten machst, wo ich auch mein Sohn hinschicke. Da hat er wenigstens ein vertrautes Gesicht um sich rum.“

Maron winkte lachend ab. Seit einiger Zeit strebte die Braunhaarige eine Ausbildung als Erzieherin an. Unterdessen arbeitete Chiaki als Arzt im Krankenhaus seines Vaters und Miyako nahm zunächst die Rolle als Hausfrau an. Ihr Mann, Yamato, begann die Firma seines Großvaters weiterzuführen.

„Generell haben du und Chiaki eine besondere Wirkung auf den Jungen“, merkte Miyako an, „Ich weiß noch, wie ihr uns im Krankenhaus nach der Geburt besucht habt und Shinji sich in Chiaki’s Armen sofort beruhigt hatte. Ich dagegen hatte immer Stunden gebraucht…“

Schulterzuckend entgegnete Maron nur: „Schätze mal, der Kleine hat uns einfach gern.“

„Holt Chiaki dich heute ab?“

„Ja, denke schon. Soweit ich weiß, hat er wieder früher Feierabend.“

Ein geheimnisvolles Lächeln bildete sich auf Miyako’s Lippen. „Nun denn, ich will dich nicht länger aufhalten“, sagte sie freudfröhlich, „Wir sehen uns.“

„Bis dann“, verabschiedete Maron sich und wandte sich direkt einigen anderen Kindern zu, die nach ihr riefen.

 

Wenige Stunden später kam Chiaki. Da er oft genug kam, um seine Freundin abzuholen, kannten ihn einige Kinder auch bereits.

Er schaute sich im Hof um, doch Maron war draußen nirgends zu sehen. Auch ein paar der Kinder schienen sie zu suchen.

„Mister! Haben Sie Fräulein Maron gesehen? Wir möchten, dass sie uns das Buch vorliest“, fragte ein Mädchen mit einem Buch in den Armen.

„Keine Ahnung, wo sie ist. Was ist, wenn ich es euch lese?“, erwiderte Chiaki. Eine von Maron’s Kolleginnen sah ihn und gab ihm ein stummes Zeichen, dass sie Maron holen würde. Wortlos nickte Chiaki ihr zu.

„Neeee“, sagte das Mädchen mit dem Buch, „Bestimmt sind Sie nicht so gut wie Fräulein Maron!“

Chiaki machte ein empörtes Gesicht. „Ich bin mir sicher, dass ich genauso gut, wenn nicht sogar besser bin.“

„Glaub ich nicht!“

„Chiaki“, ertönte Maron’s Stimme. Sie kam erfreut lächelnd auf ihn zu.

„Die Kinder wollen dich lesen hören“, sagte er ihr.

Maron beugte sich zu dem Mädchen runter. „Das Buch hatten wir heute doch schon gelesen.“

„Wir wollen es aber nochmal hören!“

„Bütte, bütte, büttee!“, bettelte ein Junge mit Hundeaugen.

Maron sah zu Chiaki auf, der nur amüsiert kicherte. „Mach ruhig. Ich kann warten.“

„Okay. Dann setzen wir uns alle auf die Bank drüben hin“, sagte sie an die Kinder gewandt und deutete auf eine Bank im hinteren Teil des Hofes. Euphorisch rannten die Kinder darauf zu, während das Paar ihnen folgte.

„Wie war die Arbeit?“, fragte Maron ihren Freund interessiert.

Chiaki zuckte mit den Schultern. „So wie immer. Hatte heute sogar Ryuji als Patient gehabt“, schmunzelte er.

Erschrocken blickte sie ihn an, als er seinen alten Schulfreund erwähnte. „Du meine Güte, geht es ihm gut?“, fragte sie besorgt.

„Ja, keine Sorge...“, winkte Chiaki unbesorgt. ab, „Nur eine leichte Muskelzerrung. Solange er die nächsten sechs Wochen keinen Sport macht, sollte es wieder gehen.“

„Ah, okay“, schmunzelte Maron, „Er nimmt die Leichtathletik nun mal sehr ernst.“

Kurz darauf setzten beide sich auf die Bank hin, während die Kinder vor ihnen auf dem Boden saßen. Gespannt hörten alle Maron zu, wie sie mit einer sanften Stimme aus dem Buch vorlas.

Nach einiger Zeit war sie fertig und das Paar begab sich anschließend auf dem Weg nach Hause.

„Du bist ziemlich beliebt bei den Kindern“, merkte Chiaki grinsend an.

Seine Freundin fuhr sich verlegen lächend durch die Haare. „Ach was... Wenn du wüsstest, wie sehr die Mädchen sich freuen, wenn du kommst.“

„Echt? Dafür wollte man mich aber nicht lesen hören,“ lachte er belustigt auf.

„Wie das wohl ist, wenn wir selbst Kinder haben...“, sprach Maron eher zu sich selbst, als an ihn gerichtet.

Chiaki legte ihr einen Arm um die Schulter, zog sie an sich ran und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Bestimmt nicht anders als jetzt.“

Maron presste sich nachdenklich die Lippen zusammen. Im Orleans angekommen fuhren sie schweigend den Aufzug hoch.

„Was ist los?“, fragte Chiaki besorgt, als er die Tür ihrer gemeinsamen Wohnung aufschloss. Seit einigen Jahren wohnten sie in seiner Wohnung, während Maron’s Eltern nebenan lebten.

„Nichts...“

„Sicher?“

„Hmm... Naja, ich habe nur über das Thema Kinder nachgedacht“, gestand sie beschämt.

„Worüber genau?“

Beide blieben im Flur stehen. Chiaki sah mit einem eindringlichen Blick auf Maron runter.

„Naja... Ich fühle mich etwas unsicher und nervös… Wenn wir mal selbst Kinder haben“, sagte sie, „Wir hatten beide nicht die beste Kindheit oder die beste Erfahrung was Eltern angeht. Und ich weiß nicht, ob wir eines Tages unserem Kind das geben können, was wir uns als Kind gewünscht hätten… ob ich als Mutter ihm oder ihr die Liebe geben kann, mit der ich nie aufgewachsen bin.“ Eine kleine Träne entkam ihr.

Sanft legte Chiaki seine beiden Hände um ihre Wangen und strich ihr zärtlich über die Haut.

„Ich bin mir sicher, dass wir es hinkriegen werden…und dass du eine aufgezeichnete Mutter sein wirst.“

Maron nickte lächelnd. „Und du der beste Vater, den man sich wünschen kann!“

Er grinste. „Aber lass uns das Schrittweise angehen-“

„Hm?“

Plötzlich nahm Chiaki ihre Hand und zog sie Richtung Wohnzimmer.

Dort blieb sie überrascht stehen. Der Raum war abgedunkelt und überall waren Kerzen und Rosenblätter verteilt.

Ehe Maron fragen konnte, was er vorhatte, sah sie Chiaki auf die Knie gehen, ihre Hand immer noch in seine.

„Maron. Wenn man mich fragen würde, was Liebe bedeutet, wüsste ich nicht, wie ich es erklären könnte. Ich weiß allerdings, seit ich dich zum ersten Mal sah, dass die Welt um mich rum auf einmal nicht mehr so existierte wie vorher, wenn du bei mir bist. Dass du der Mittelpunkt von allem bist. Von meinen Gedanken, meinen Gefühlen, meinen Handlungen. Und ich wusste, dass ich dich liebe. Und ich weiß, dass ich dich heiraten und für immer bei dir sein will, Maron. Ich will das mehr als alles andere, was ich jemals in meinem Leben wollte.“

Chiaki holte eine Schatulle mit einem prachtvollen Ring hervor.

„Maron…willst du meine Frau werden?“

Die Angesprochene hielt sich überrascht die Hände vor den Mund und nickte, was Chiaki vor Aufregung auch nicht registrierte.

„Ehm…kannst du mir antworten?“, fragte er etwas nervös. „Weil sonst explodiert mein Herz.“

„Ja. Ja! JA, ich will!“ Freudestrahlend fiel sie ihm in die Arme und küsste ihn stürmisch. „Ich liebe dich.“

Überglücklich erwiderte er die Küsse und steckte seiner Verlobten den Ring an. Erneut sprang sie ihm küssend in die Arme.

 

Nach einigen hitzigen Momenten fanden beide sich im Schlafzimmer wieder. Chiaki saß auf dem Bett, während sich Maron auf seinem Schoss befand. Ihre Lippen konnten sich nicht voneinander trennen. Jeder Kuss war wie ihr ersten im Mondschein: sanft und warm und mit Gefühlen gemischt, die keiner von beiden missen will.

Maron seufzte leicht, was er dazu nutzte seine Zunge über ihre Lippen zu fahren und anschließend in ihren Mund einzudringen. Ihre Zungen trafen aufeinander und sie knabberte leicht an seiner Unterlippe.

Ihre Hände waren auf seinen Schultern, während seine sich in ihren Haaren verwirrten.

„Gott…Maron“, sagte er, worauf sie nach unten reichte und sich ihr Oberteil über den Kopf zog. Kurz stand sie auf, um sich ihren restlichen Sachen zu entledigen, bevor sie sich wieder auf seinen Schoss setzte. Unter küssen zog sie auch ihm seine Klamotten aus.

Ehrführchtig beobachtete er jede ihrer einzelnen Bewegungen. „Gott, du machst mich noch fertig“, seufzte er und legte seine Hände auf ihren Brüsten.

Sie kicherte zur Antwort, küsste seinen Mund, seinen Kieferpartien und seinen Hals herab. Sanft streifte sie ihre Lippen über seine sensible Stelle am Nacken, leckte und saugte anschließend daran, bis sein Kopf nach hinten fiel. Seine Hände fuhren über ihren Körper entlang, rieben ihre Brüste und wanderten ihre Taille herunter. Schließlich wanderten seine Finger weiter herab, zwischen ihren Beinen.

Nach all den Jahren kannte er ihren Körper in und auswendig. Sie keuchte laut und zuckte unter seinen Berührungen.

Seine Augen blickten dunkel in ihre, die Wangen leicht gerötet. „Leg dich hin“, sagt er, die Stimme tief und rau, doch sie schüttelte den Kopf. Ihre Hände ließen von seinen Schultern los, betasteten seine Muskeln und drückten ihn ins Bett runter. Ihre Hand wanderte seine Gürtellinie herab und umfasst ihn. Stöhnend warf er den Kopf nach hinten.

Erneut versiegelte sie ihre Lippen mit seinen, küsste ihn mit voller Leidenschaft und ließ sich dann auf ihn nieder. Ihnen entkam ein unterdrücktes Stöhnen.

Seine Hände umfassten ihre Hüfte, hielten sie stabil, während sie sich bewegten.

Seine Augen ließen ihre dabei nicht los. Die Liebe, die er für sie empfand war in ihnen zu sehen. Dieselbe Liebe, die sie auch für ihn empfand.

Ihre Bewegungen wurden schneller. Er setzte sich auf, schlang seine Arme um ihren Körper und küsste sie hart. Die Gefühle überflüteten sie wie eine Welle.

„Ich liebe dich“, wisperte sie atemlos. Maron konnte seinen schnellen Herzschlag auf ihrer Brust spüren. „Immer. Auf ewig.“

„Mein Engel“, murmelte Chiaki. Er ließ sich rücklings aufs Bett fallen und zog sie dabei mit runter. Ein Arm war um Maron gelegt, während die andere nach der Bettdecke reichte und sie ihnen drüberlegte.

Zärtlich strichen seine Finger durch ihre langen Haare. „Das war sehr intensiv eben“, grinste er.

„Intensiv triffts genau.“ Sie sah ihn mit einem Lächeln an und küsste seine Nasenspitze.

Verträumt hob sie ihre Hand und beide betrachteten den Ring an ihrem Ringfinger. Chiaki nahm ihre Hand und verteilte kleine Küsse darauf.

Nach einer Weile schliefen beide mit einem glücklichen Lächeln in den Gesichtern ein.

 

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Es kommt noch ein Epilog ^^



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