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Nocturne

von

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Erstes Viertel

Das war doch lächerlich. Absolut absurd. Ja, sogar wahnwitzig! Aber war dieses ganze Unterfangen, Ivans Plan, das nicht schon von Beginn an gewesen? Es brauchte kein Genie um zu erahnen, dass der Pfad, welchen der Gewandelte beschritt, nur den Tod für ihn bereit hielt.

Und dennoch stand Ivan hier, vor dem mehrstöckigen Gebäude mit der weißen Fassade und den hohen Fenster, den geschmückten Balustraden und dem Schild, auf dem mit goldenen, großen Lettern Hotel Sacher geschrieben stand.

Mit einem Schnauben, abfällig und belustigt, versuchte er die Nervosität abzuschütteln – scheiterte aber kläglich. Und erst als seine Füße ihm wieder gehorchen wollten und ihn erst in das Foyer und nach einem kurzen Plausch mit dem Rezeptionisten zu den Treppen führten, klang die Anspannung langsam ab. Er hätte auch einen dieser sogenannten Aufzüge benutzen können, die sich seit Anfang des Jahrhunderts gehäuft in mehrstöckigen Gebäuden finden ließen, aber was die Fortbewegung betraf bevorzugte Ivan die altmodische Variante. Außerdem glaubte er so Zeit gewinnen zu können, stand er seines Erachtens nach viel zu früh vor der Tür, die mit der Zahl 115 gekennzeichnet war.

Für den Bruchteil einer Sekunde zog Ivan in Erwägung wieder umzukehren. Noch hatte er die Gelegenheit dazu. Doch während er diesen Gedanken zu Ende dachte, hatte er bereits die Hand erhoben und klopfte gegen das Holz. Einmal, Zweimal – dann Stille.
 

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„Ich heiße das nicht gut. Mehr noch. Mir erschließt sich nicht, weshalb du das getan hast. Oder besser gesagt – wieso du es nicht getan hast.“

Keine abfällige Geste dieser Welt, kein Augenrollen dem Gilbert mächtig gewesen wäre, hätte ausgereicht, um auszudrücken, wie sehr ihm die Worte des gebürtigen Wieners zum Halse raushingen.

Obwohl es nun schon einige Nächte her war, dass man versucht hatte ihn umzubringen, konnte Roderich das Thema nicht auf sich beruhen lassen. Immer wieder hielt er es für angemessen, anzumerken, wie leichtsinnig es doch von Gilbert gewesen sei, den anderen Vampir davonkommen zu lassen. Und ihn gleich darauf zu sich einzuladen! Denn nichts anderes war es doch gewesen, als Gilbert ihm ein paar Worte zugeflüstert und anschließend die Karte zu dem Hotel gegeben hatte, in welchem er nun schon seit einigen Monaten – oder waren es inzwischen Jahre? – nächtigte.

„Was hätte ich deiner Meinung nach denn tun sollen?“, fragte Gilbert, bevor er sich auf eines der Sofa fallen ließ, dessen Stil so bezeichnend für die Wiener Secession war. Nach all diesen Jahrhunderten begrüßte er regelrecht, wie die Polster der Möbel mit jedem Jahrzehnt weicher wurden, bedachte man, dass er schon einige Dekaden auf den Buckel hatte und auch seine Knochen sich hin und wieder darüber beschwerten, was er ihnen alles zumutete. Zugemutet hatte. Damals. Bevor...

Gedankenverloren führte er das Weinglas an seine Lippen, nahm jedoch keinen Schluck, während er sich von Roderichs Belehrung berieseln ließ. Wenn Gilbert es sich recht überlegte, hätte er jetzt lieber ein Glas Whiskey, anstelle des Spätburgunders. Und als hätte diese Erkenntnis ihn rechtzeitig wieder ins Hier und Jetzt berufen, gelang es ihm noch gerade so Roderichs Schlussplädoyer zu lauschen. „.. töten! Du hättest ihn töten sollen!“

Die Art und Weise wie Roderich diese Worte ausspuckte ließ Gilbert stutzen. Der sonst so reservierte, besserwisserische und dennoch schlagfertige Wiener war doch tatsächlich einmal nicht Herr über seiner Selbst. Dies erntete ihm lediglich ein irritiertes Lächeln seiten Gilberts, wusste dieser doch auch nach etlichen Begegnungen mit Menschen und Vampiren nicht, wie er reagieren sollte, wurde er unliebsam überrascht.

„Töten?“, wiederholte er deshalb belustigt wie fassungslos, bevor er sich vorbeugte und das Weinglas auf den kleinen Tisch stellte, der sich zwischen ihm und Roderich befand. „Seit wann pochst du bitte auf Gewalt als Lösung? Normalerweise hast du doch … konventionellere Methoden im Sinn, wenn ich mich recht erinnere. Dein ewiges Gerede. Dein endloses planen und planen und planen, bevor du einen Schachzug wagst.“ Gilbert machte eine wegwerfende Handbewegung, bevor er sich wieder seufzend in die Kissen sinken ließ, den Mann fixierte, der ihm gegenüber in einem der Sessel saß.

Für einen kurzen Herzschlag schien es fast so, als habe Gilbert einen wunden Punkt getroffen, so wie Roderich die Worte im Halse stecken blieben und er letztlich verstummte, sich seiner Haltung wieder bewusst wurde und seine Beherrschung zurückgewann.

Gerade als Gilbert verlauten lassen wollte, dass Roderichs es seinem kühlen Kopf zu verdanken hatte, dass der Reinblüter überhaupt auf ihn aufmerksam geworden war, unterbrach ein Klopfen an der Tür ihr Gespräch.
 

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Es war nur ein kurzer Blick dem Roderich Gilbert zuwarf, als dieser sich anschickte aufzustehen und die Tür zu öffnen. Sie beide wussten, mit wem sie zu rechnen hatten, zog man die späte Stunde in Betracht, zu welcher das Zimmer 115 aufgesucht wurde.

Trotz seiner Neugierde verbat der Wiener es sich regelrecht einen Blick über die Schulter zu werfen, und sich zu vergewissern, dass es wirklich der Vampir von vor einigen Nächten war, der nun Gilbert aufgesucht hatte. Um ihn zu töten.

Und doch schien es dem Reinblüter nicht in den Sinn zu kommen irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, als er schließlich die Klinke hinunter drückte und die Tür aufschwingen ließ, dabei einen Schritt zurücktrat und eine einladende Armbewegung machte, um seinen Gast in in seine Gemächer zu bitten.

Auch ihn hätte es doch sehr verwundert, wenn es nicht der Mann von neulich war, der vor seiner Tür stand, weshalb schon, seitdem er sich erhoben hatte, ein Lächeln seine Lippen zierte. Ein Lächeln, das an Sicherheit gewann und breiter wurde, als tatsächlich der fremde Vampir über die Schwelle trat. Wobei … war er denn wirklich so fremd?
 

Stille legte sich über den Raum, schluckte jegliche Atmosphäre und ließ nur noch eisiges Schweigen übrig. Was auch immer Ivan erwartet hatte: es schien nicht das gewesen zu sein, was letztlich eingetreten war. Obwohl er nicht behaupten konnte, überhaupt eine Vorstellung davon gehabt zu haben, wie sich die erneute Begegnung mit dem Reinblüter und dessen Mündel abspielen würde. In aller Ruhe in ein Zimmer in dem wohl teuersten Hotel in Wien gebeten zu werden hatte er sich zu Beginn seiner Reise jedenfalls nicht träumen lassen.

Nur oberflächlich glitt sein Blick über die Inneneinrichtung des Raumes. Auch wenn er die Epoche des Stils nicht recht zuordnen konnte, sah auch er, dass eine Menge Geld in die Innenausstattung dieses Raumes geflossen sein musste, und schlussfolgerte daraus, dass es wohl auch Gilbert nicht an finanziellen Mitteln mangeln konnte.

Eine Tatsache, die ausgezeichnet in das Bild passte, welches Ivan sich bisher von dem arroganten Deutschen gemacht hatte, der das ganze Leben wohl nur als ein Spiel betrachtete. Als ein Theaterstück, in welchem alle anderen nur Statisten waren.

„Ehrlich gesagt hätte ich nicht geglaubt, dass du dich wirklich hier her trauen würdest. Was sagt dir, dass ich dich für deinen dreisten Versuch, mich zu töten, nicht eigenhändig umbringen werde?“

Gilberts Worte läuteten ein unangenehmes Gespräch voller Wahrheiten und Drohungen ein, welchem Ivan im Nachhinein wohl lieber aus dem Weg gegangen wäre. Er kam sich hier doch ohnehin schon so verloren vor, mitten im Raume stehend, während er den stechenden Blick, den der andere Vampir ihn zuwarf, deutlich spüren konnte. Doch sein Augenmerk galt dem Reinblüter; dem Mann, den er tot sehen wollte.

„Hättest du mich töten wollen, hättest du es letztes Mal schon getan.“, sprach Ivan, bemüht seiner Stimme etwas möglichst Neutrales, wenngleich Kühles zu verleihen. Der Reinblüter sollte ja nicht auf die Idee kommen, dass Ivan hier wäre, um mit ihm bei einer Tasse Tee beisammen zu sitzen und gemütlich über ihr untotes Dasein zu philosophieren.

Auch, wenn Gilbert dies offenbar anders sah. Nachdem die Zimmertür wieder ins Schloss gefallen war, ging dieser nämlich zu einem kleinen Beistelltisch hinüber, der zwischen zwei großen Fenstern stand, deren Vorhänge aufgezogen waren. Jetzt, da die Dunkelheit draußen herrschte, konnten sie es sich ja erlauben. Sie würden das Sonnenlicht schon früh genug wieder aussperren.

„Kann ich dir etwas zu Trinken anbieten? Wein? Whiskey? Ich glaube, dass wir auch noch Sekt haben.“ Prüfend drehte Gilbert eine der Flaschen die auf dem kleinen Tisch standen, um sich das Etikett genauer anzusehen.

„Wein.“ Die Antwort schien alle Beteiligten zu überraschen, sahen doch sowohl Roderich als auch Gilbert ein wenig verwundert zu dem Neuankömmling, selbst wenn sich in den Augen des Wieners Missfallen regte, während der Reinblüter das Entgegenkommen Seiten Ivans zu begrüßen schien.

Ohne auf eine Bitte oder Erlaubnis zu warten, schritt auch Ivan zu einem der Sessel und ließ sich auf diesem nieder, warf nur einen kurzen Blick zu Roderich, der ihn wiederum keine Sekunde aus den Augen ließ.

Erneutes Schweigen breitete sich aus, während Gilbert mit einem leisen Summen die Weinflasche entkorkte und das Glas großzügig mit der tiefroten Flüssigkeit füllte, deren Geschmack niemals den von frischen Blut übertreffen konnte, trotz der so ähnlichen Farbe.

Gilbert reichte Ivan das Glas, bevor er sich wieder auf dem Sofa niederließ und sich räusperte, die Arme auf der Lehne ausbreitete und Ivan dabei zusah, wie dieser das Glas an die Lippen führte und einen Schluck nahm. „Ich nehme an, dass du dein sinnloses Unterfangen von letztlich aufgegeben hast. Weswegen bist du dann gekommen?“

Offenbar hatte Gilbert seine eigene Unterhaltungsfähigkeit maßlos unterschätzt, erntete er doch nicht die Reaktion, die er erwartet hatte. Ein belustigtes Schnauben kam Ivan über die Lippen, nachdem er das Glas wieder absetzte und den Kopf schüttelte, als könnte er nicht fassen, was Gilbert für Vermutungen anstellte: „Oh, nein. Nein, ich will dich immer noch töten. Aber nicht heute. Für heute bist du sicher, Beilschmidt.“

Die Erwähnung des Familiennamens des Reinblüters ließ Roderich in seinem aufhorchen: „Ihr kennt euch?“

Einen Herzschlag lang hielt Roderich den Blick des Reinblüters, nur um ihm zu verstehen zu geben, dass er sich der offenkundigen Geheimnisse des anderen bewusst war, und es ihm ankreidete, dass er bis zu diesem Zeitpunkt nicht von selbst von diesem, für Roderich durchaus ungebetenen, Gast erzählt hatte.

Dann jedoch sah er in ein Augenpaar, welches seinem so, so ähnlich schien, und doch gänzlich anders war. Nie hätte Roderich all die Emotionen aufbringen, die hinter der gläsernen Wand aus Violett lagen, und gleichzeitig eine solche Kühle an den Tag legen können. Nein, er selbst war sich seines Handelns immer bewusst. Nun, fast immer. Zumindest dieser Schachzug war berechnend gewesen.

Berechnend und offenbar überflüssig, ließen sich die beiden angesprochenen Männer doch durchaus Zeit überhaupt das Wort zu ergreifen. Und es schien nicht so, als wollte sich einer die Blöße geben, so wie sie erst zu Roderich sahen, und anschließend einen kurzen Blick austauschten, als wollten sie den jeweils anderen dazu auffordern, sich zu erklären.

Letztlich schien Gilbert sich zu erbarmen: „Ich kenne alle meine Schöpfungen.“.
 

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Mit einer Mischung aus Belustigung und Missgunst badete Ivan regelrecht in all dem Hass, der ihm entgegengebracht wurde. Nicht etwa von dem Mann, den er zu töten gedachte, sondern von dessen Anhängsel. Oh, Ivan wären noch viele weitere, weitaus weniger neutrale Bezeichnungen eingefallen, um Roderich zu beschreiben. Einen Mann, der offenbar keine Ehre besaß, oder weshalb sonst verkehrte er ganz offenkundig mit seinem Mörder? Denn teilten er und Ivan nicht das gleiche Schicksal? Hatte ihnen Gilbert nicht alles geraubt?

Und doch war es eine gänzlich andere Wut, mit welcher er den Reinblüter in diesem Augenblick bedachten. Während es bei Ivan purer Hass und blanke Abscheu waren, rührte Roderichs Zorn aus einer anderen Quelle her. Befeuert von einer unsichtbaren Flamme, die Ivan nicht auszumachen vermochte.

„Dachtest du allen Ernstes, du wärest der einzige Mensch, dem ich mein Geschenk gemacht habe?“.

Bei diesen Worten bekam Ivans ruhige Fassade einen kleinen, feinen, aber durchaus gewichtigen Riss, und ohne es kontrollieren zu können, lachte er einmal freudlos auf.

„Geschenk?“, wiederholte er, und blickte dabei zu Gilbert, als habe dieser ihm gerade die herrlichste Geschichte und das größte Ammenmärchen erzählt.

„So nennst du das also?“, fügte er hinzu, während er sich langsam vorbeugte, seine Stimme senkte und diesmal ganz offen zeigte, wie sehr der Reinblüter ihn doch anwiderte. „Verdammt dazu, menschliches Blut zu trinken, sich vor der Sonne zu verstecken und niemals vergehen zu dürfen, bezeichnest du also als Geschenkt?“.

Zeitgleich mit Ivan erhob sich auch Gilbert, wusste dieser es doch besser, als ruhig sitzen zu bleiben, wenn ein anderer Mann sich bedrohend vor ihm aufbaute. Gut, es stand zwar noch immer der Kaffeetisch zwischen ihnen, aber dieser stellt wahrlich kein Hindernis dar, wenn–

„Und meine Schwester war dir dann wohl nicht gut genug für dieses Geschenk?“.

Die Frage klang so vorwurfsvoll und einsam blieb sie im Raume hängen, während der Reinblüter Ivan einige Sekunden einfach nur anblickte, unfähig dessen Worte zu verarbeiten, beschworen sie doch unliebsame Erinnerungen. Eindrücke, die Gilbert möglichst eilig wieder abschütteln wollte. So versuchte er das Lächeln, welches eben von seinen Zügen gefallen war, mit aller Macht wieder auf seine Lippen zu zwingen, eine falsche und verzerrte Kopie von wahrer Freude.

„Vielleicht war sie auch zu gut dafür.“, entgegnete er deshalb mit ähnlich gepresster Stimme, wissend, dass er einen wunden Punkt treffen musste. „Möglicherweise wollte ich sie ja nur zu Meinem machen, ohne sie je wieder teilen zu müssen. Ist das nicht das, was ihr Sterblichen als … Liebe bezeichnet?“.

Damit hatte Gilbert eine unsichtbare Grenze überschritten. Und dennoch kommentierte Ivan diese Worte nur mit einem hämischen Lächeln, während er den Kopf schief legte und die Hände hinter dem Rücken verschränkte.

„Liebe?“. Es fühlte sich falsch an, wie dieses Wort mit einer solchen Abscheu über seine Lippen kam, dass es nur schwerlich mit seiner eigentlichen Bedeutung in Verbindung gebracht werden konnte.

Und auch Roderich war hellhörig geworden, blieb jedoch ruhig sitzen und beobachtete die Szenerie. Er würde sich lieber die Zunge abbeißen als nun ein unbedachtes Wort zu sagen, hatte er doch nicht vor, Gilbert zu verärgern, indem er ihm in dieser Situation in den Rücken fiel. Ganz gleich ob er es verdient hätte, nach all den Wahrheiten die in den letzten Minuten ans Licht gekommen waren. Und keiner Einzigen davon konnte der gebürtige Wiener etwas abgewinnen.

„Ausgerechnet du redest von Liebe!“. Trotz all der Fassungslosigkeit war die Wut, die Ivans Stimme zum Zittern brachte, deutlich herauszuhören. Und doch verzog Gilbert keine Miene, während er beobachtete, wie der andere Vampir sich anspannte, bereit–

Ja, bereit was zu tun? Gilbert erneut anzugreifen? Sie beide wussten, dass dies ein aussichtsloses Unterfangen war, und so schloss der gewandelte Russe für einige Herzschläge seine Augen, versuchte sich selbst zur Raison zu rufen.

Ein Gewandelter hatte nun einmal keine Chance, einen Reinblüter zu töten. Zumindest nicht, wenn dieser sein Schöpfer war.

„Liebe, Hass – wo ist der Unterschied? Ihr Menschen mit euren ach so kostbaren Emotionen. Glaubt, ihr wäret die einzigen Wesen auf der Welt mit Gefühlen und Gedanken und Wünschen.“, seufzte Gilbert, bevor er sich wieder setzte. Zwar ließ er Ivan noch immer keine Sekunde aus den Augen, jedoch wog er sich in Sicherheit. Sich, und seine Inneneinrichtung, die wohl den meisten Schaden bei einer Auseinandersetzung davontragen würde.

Nachdenklich fuhr der Reinblüter sich durch das farblose Haar, zog die Augenbrauen ein wenig zusammen und schien den fremden Mann noch einmal gründlicher unter die Lupe zu nehmen.

„Ivan war dein Name, oder? Ich erinnere mich an euch. Moskau, vor fünf Jahren. Du scheinst dich bisher offenbar noch nicht mit deinem Schicksal abgefunden zu haben.“.

Noch immer war der Hass deutlich in den violetten Augen des Gewandelten zu sehen, als dieser den Kopf wieder hob und den Reinblüter mit einem abschätzigen Blick, bevor er den Kopf schüttelte, diesmal derjenige war, der ein Lächeln aufsetzte, bevor er zu einer Antwort ansetzte: „Abgefunden? Soll ich etwa so werden wie du?“.

Kurz kreuzten sich die Blicke beider Gewandelten. „Oder wie er?“. Nie würde sich Ivan so tief sinken lassen, als dass er eine ähnliche Lebensweise annahm, wie zwei Wesen, die keinen Respekt vor dem Leben aufzuweisen schienen.

Kopfschüttelnd wandte sich Ivan um, warf dem Reinblüter einen letzten, vernichtenden Blick zu. „Es ist reine Zeitverschwendung herausfinden zu wollen, wieso du die Dinge tust, die du tust. Ihr Reinblüter seid doch einfach so, oder nicht? Ihr glaubt, die Welt würde sich nur für euch drehen, und jeder Mensch lediglich existieren, um euch die Ewigkeit angenehmer zu gestalten. Als wären wir nur Beiwerk. Unsere nächste Begegnung wird unsere letzte sein, Beilschmidt. Verlass dich drauf.“.

Mit diesen Worten wandte sich Ivan zu gehen, spürte die Blicke im Rücken und erahnte das Lächeln, welches auf Gilberts Lippen lag, als er den Raum verließ.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Obwohl ich die gesamte Fanfiction schon durchgeplant habe, hab ich trotzdem manchmal das Gefühl, als würde ich in den Gesprächen den Faden verlieren. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, wie es ist, aus der Sicht von mehreren Personen zu schreiben v.v
Im nächsten Kapitel sollte es dann auch etwas mehr Handlung geben :) Komplett anzeigen

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