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They don´t know about me - Es wird immer nur gesehen was man will

von
Koautor:  Anitasan

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19. Wer ist Itachi? 3 – Die Wahrheit hinter seinem Verhalten 2

Sakura:

Das Erste was mir durch den Kopf geht ist: Verdammte Scheiße. Das Zweite: Ich muss ihm auf der Stelle hinterher. Ich springe von meinem Platz auf sage nur „Ich kümmere mich um ihn.“ und renne in den Flur. Keiner der Uchihas ist momentan in der Lage sich um den labilen Itachi zu kümmern. Denn das ist er im Moment: labil. Ich habe Angst, dass er sich etwas antut. Ich ziehe mir schnell meine Schuhe und Jacke an und schnappe mir auch gleich ein paar Sachen von Itachi. Denn so schnell, wie er weg ist hat er nichts mitgenommen. Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor, bis ich ihm wirklich hinterer kann, doch es sind nur ein paar Sekunden. Wertvolle Sekunden, die ich eigentlich nicht habe, da er genau in diesen etwas wirklich Blödes anstellen kann. Itachis Blick als er hinausgestürmt ist war pure Angst und Panik. Er wollte einfach nur von seinem Onkel und dessen Worten weg. Ich kann Itachi gerade noch um eine Ecke rennen sehen und sprinte los. Ich muss zu ihm! Ich rufe seinen Namen, doch er hört mich nicht. Immer wieder rufe ich ihn. Ich habe das Gefühl, dass er schneller läuft, nachdem er etwas gesehen hat. Ich verliere ihn kurzzeitig aus den Augen, frage die Menschen in der Umgebung, ob sie ihn gesehen haben und werde weiter gelotst. Ich komme an eine Brücke und mein Herz setzt einen Schlag aus. Das Bild, welches mich erwartet ist für mich einfach nur ein Schock. Ich habe Itachi gefunden aber er sitzt auf der Brüstung der Brücke und es scheint, als wolle er sich in den Tod stürzen! Plötzlich steht er auf. Stellt sich auf das Geländer, wie als würde er gleich den nächsten Schritt machen, der auch sein letzter ist. Ich beginne zu rennen, muss ihn erreichen, bevor es zu spät ist und der Wind trägt dabei seine Worte zu mir: „ Quoth the Raven “Nevermore.”
 

Ich erreiche ihn, packe ihn an seinem T-Shirt und zerre ihn mit so viel Kraft wie möglich Rückwärts, dass er von dem Geländer auf den Boden fällt. Er schlägt zwar unsanft auf aber das ist mir im Moment sowas von egal. Ich bin gerade so aufgewühlt, das ich ihm eine Ohrfeige verpasse und ihn anschreie: „Sag mal, hast du sie noch alle?! Das sind Obitos Worte nicht Wert! Egal was andere sagen, es ist es nicht Wert sich umzubringen! Hast du überhaupt an die Menschen, die dich lieben und mögen gedacht?! Was du ihnen damit antust?!“ Ich hole zum ersten Mal wieder Luft, seit ich zu sprechen begonnen habe und schaue Itachi genau an. Der steht wieder auf und klopft sich ungerührt den Dreck von den Kleidern, wie als hätte ich ihn nicht gerade davon abgehalten sich umzubringen. „Ich weiß nicht wovon du sprichst. Warum sollte ich mich umbringen wollen mir geht es eigentlich gut.“ Vielleicht hätte man es ihm abgekauft, wenn er das nicht komplett emotionslos gesagt und ich ihn nicht gerade von einer Brücke runtergerissen hätte. Quatsch! Selbst Menschen, die ihn nicht kennen hätten ihm das nicht abgekauft. Sein Gesicht ist eine einzige Maske. Aus einer Affekthandlung auf seine Worte heraus, die gerade nur nach Lüge schreien und seinem Gesichtsausdruck hin, verpasse ich ihm noch einen Schlag auf die andere Wange. Denn Itachi belügt sich über seinen Zustand selbst. „Das kannst du deiner Oma erzählen! Dir geht es überhaupt nicht gut! Du wolltest von einer Brücke springen verdammt noch mal!“ „Okay gut. Dann geh ich mal schnell auf den Friedhof und erzähl meiner Oma, dass es mir gut geht, wenn du meinst, dass ich das machen soll.“ Erwidert er mit einem freudlosen Lachen und wendet sich zum Gehen.

Mir zerreißt es das Herz aber gleichzeitig macht mich seine Art auch so unsagbar wütend! Was glaubt er eigentlich wer er ist? Ich verstelle ihm den Weg, schneller als er es für möglich hält und meine Hand zielt dieses Mal bewusst auf sein Gesicht. Diese Worte…da macht man sich Sorgen um ihn und er? Doch mein Schlag erreicht nie sein Gesicht. Denn seine eiskalte Hand zuckt nach oben und hält meinen Schlag ab. „Zwei Mal lasse ich es mir ja noch gefallen, geschlagen zu werden aber kein drittes Mal! Du kannst das alles nicht begreifen…“ Der Blick, der mir nun entgegenschlägt ist kurzzeitig pures Feuer ehe es wieder erlischt und er die Hand sinken lässt und nur Abgestumpftheit übrig bleibt. Mir schießen Tränen in die Augen aber ich will jetzt nicht weinen. Ich will ihm nicht zeigen, wie sehr mich seine Reaktion verletzt. Ich weiß genau, dass er es nicht so meint. „Dann hilf mir dabei es zu begreifen! Itachi du bist total am Ende. Du stehst hier in Socken und T-Shirt verdammt noch mal! Du bist einfach rausgerannt, wie als wäre der Teufel in Person vor dir erschienen. Ich habe die Angst in deinen Augen gesehen! Zieh jetzt deine Schuhe und deinen Mantel an und dann bringe ich dich nach Hause. Du brauchst jetzt deine Ruhe und solltest endlich ins Warme. Sonst wirst du nur wieder krank.“ Damit hebe ich ihm seine Sachen auffordernd hin. Es bringt im Moment nichts ihn um etwas zu Bitten. So wie Itachi gerade drauf ist braucht er klare Ansagen. Ich habe teilweise sogar Angst vor meinem Freund, denn in dem Zustand hab ich nur selten bis jetzt erlebt. Ich kann auch gerade, als er mechanisch nach seinen Sachen greift, sehen wie er eigentlich zittert. Zombie mäßig, dass ist es, was mir in den Sinn kommt, als ich ihn anschaue. „Wenn du meinst, dann ziehe ich die Sachen an, aber nach Hause werde ich nicht gehen.“, teilt mir Itachi mit Grabesstimme mit. Ich kann mir den Grund bereits denken, denn Obito wird in der Wohnung sein und auch Madara und Sasuke, die ihn wahrscheinlich mit Fragen bombardieren. „Obito?“ „Teilweise.“ „Dann kommst du mit zu mir. Ich will keine Wiederworte hören. Entweder gehen wir zu dir und ich bleibe bei dir oder wir gehen zu mir. Denn alleine lassen werde ich dich heute sicher nicht.“ „Wenn du meinst dann eben zu dir.“ Ich greife nach seinem Arm und ziehe ihn mit mir mit, als er stehen bleibt. „Ich habe mich um entschieden. Lass mich einfach hier auf meiner Brücke und ich hol mir noch ne Flasche Schnaps.“ „Vergiss es! Du kommst mit und deine Probleme in Alkohol zu ertränken kannst du auch gleich abharken. Du kommst mit zu mir und damit Basta!“ „Können wir dann wenigstens noch Schnaps besorgen?“ „NEIN! Du bringst mich echt noch ins Grab!“ Ich kann Itachi förmlich zusammenzucken sehen und als ich meine in Zorn gesprochene Wortwahl überdenke, merke ich was ich gesagt habe. Doch wenigstens kam eine passende Reaktion von ihm.
 

Ich nehme ihn einfach bei der Hand und ziehe ihn weiter hinter mir her, damit er bloß nicht mehr abhaut. Wir schweigen erst einmal beide. Ich weiß nicht, was ich zu ihm sagen soll. Ich mache mir einfach nur Sorgen um ihn. Ich weiß, dass ich ihn auf das geschehene ansprechen soll, doch jetzt war wohl kaum der richtige Zeitpunkt. „Tja, nun werde ich zum ersten Mal dein Zimmer sehen. Ich war bis jetzt ja immer nur im Wohnzimmer. Bin gespannt wie viel rosa dort zu finden ist.“ Versucht Itachi witzig zu sein. Doch in der jetzigen Situation ist gerade überhaupt nichts witzig. Ich meine, er hat gerade versucht sich von einer Brücke zu stürzen und dann wollte er sich noch die Birne wegsaufen! Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass wenn man ihn heute nicht im Leichenschauhaus hätte besuchen können, dann mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. „Hör auf damit. An der Situation ist gerade überhaupt nichts witzig. Du hast gerade versucht dich umzubringen. Eigentlich müsste man dich wo ganz anders hinbringen als zu mir oder zu dir nach Hause. Eigentlich gehörst du in die Psychiatrie wegen Selbstgefährdung!“ „Ich wollte mich nicht umbringen.“, kommt es mit emotionsloser Stimme von ihm. „Was hast du dann auf der Brücke gemacht? Das sah gerade eindeutig aus.“ „Das verstehst du nicht. Es war einfach nur ein Gefühl der Freiheit. Keine Grenzen und Beschränkungen….“ Ich glaube ihm nicht. Aber, dass würde ich ihm jetzt nicht sagen. Ich würde ihm auch nicht sagen, dass ich ihn persönlich einweisen lassen würde, sollte ich das Gefühl haben er will sich doch noch einmal etwas antuen. Wir beide verfallen wieder in Schweigen, bis wir an meinem Zuhause angelangen. Ich öffne die Tür und die fröhliche Stimme meiner Mutter klingt mir entgegen. „Sakura, wie schön, dass du wieder da bist, ich hätte gedacht….“ Sie verstummt allerdings, als sie mich und Itachi in der Diele stehen sieht. Itachi, der überhaupt nicht gut aussieht. Das Einzige, was sie noch herausbringt ist: „Was ist denn mit Itachi passiert?“ Ich gebe Itachi die Anweisung Schuhe und Jacke auszuziehen und wende mich dann an meine Mutter: „Ist es okay, wenn Itachi hier schläft? Er hatte heute einen miesen Tag und ein paar Probleme Zuhause, das er erst einmal nicht mehr Heim sollte.“ Sie nickt nur und meint, das sei kein Problem. Ihr Blick sagt mir allerdings, dass sie nachher eine Erklärung möchte. Ich greife wieder nach Itachis Hand, die eiskalt ist und zittert. Ich blicke ihn kurz an und sehe, dass er noch bleicher ist als gerade eben und wirklich stark zittert. Ich dirigiere ihn schnell in mein Zimmer und verfrachte ihn auf mein Bett, bevor er zusammenklappt. Habe ich doch wirklich Angst, dass er mir im Flur zusammen klappt. Kaum sitzt er aber beruhigt er sich wieder. Könnte es sein, dass Itachi sich an etwas erinnert hat, abgesehen davon, das er wohl friert? Ich weiß nicht, wie ich ihn auf das gerade passierte ansprechen soll, deswegen entschließe ich mich dazu mich erst einmal zu sammeln. „Ich bring dir mal was zu trinken. Ich hab genau das richtige für dich.“ „Die Schnapsflasche aus dem Wohnzimmer?“ Ich schließe kurz die Augen „Nein. Ich bring dir eine heiße Schokolade mit der dreifachen Menge an Marshmallows.“ „Der Schnaps langt voll und ganz.“ „Itachi, hör bitte auf. Wenn ich wieder komme reden wir.“ Ich verlasse den Raum mit einem letzten Blick auf meinen Freund, der gerade mechanisch die Hand nach der Fernbedienung für meine Anlage ausstreckt. Vielleicht kann meine Mutter mir einen Rat bezüglich meines labilen Freundes geben. Ich selbst, weiß nicht wirklich weiter.
 

Itachi:

Ich versuche meine Gefühle und den Schmerz wieder in eine Kiste tief in mir einzuschließen. Ich kann ihre Reaktion wirklich nicht nachvollziehen. Es war ja nicht so, als ob ich mich umbringen wollte. Das Einzige, was ich wollte war, die Freiheit zu spüren und nicht eingekesselt zu sein. Platz zu haben um meine Gefühle wegzuschließen. Der Satz, den ich sagte bevor sie mich von der Brücke holte war so gemeint, dass ich meine Emotionen wegsperre. Sie nicht mehr raus lassen, den Schmerz verschwinden lassen will, deswegen das „Nevermore“ Als ihre Hand dann zum dritten Schlag ausholt langt es mir und ein Teil meines Temperaments bricht hervor. Der Teil, der sich nicht so einfach schlagen lässt. Doch ich sperre ihn wieder weg. Es sind zu viele Emotionen für mich, denn mit meinem Temperament kommen auch Erinnerungen herauf. Erinnerungen, die ich nicht haben will….. Ich will das alles nur noch in Alkohol ertränken, doch Sakura lässt mir keine Chance und zieht mich mit sich, nachdem ich mich weigere nach Hause zu gehen. Sie nimmt mich einfach mit zu sich nach Hause und ich folge ihr schweigend, nachdem die Witze, die ich versucht habe zu reißen, nicht so gut ankommen sind. Ich wollte ihr ja nur zeigen, dass ich okay bin. Ich habe nichts mehr zu sagen und lasse meine Welt einfach nur in Schwarz versinken. Nehme um mich herum nichts mehr wahr, bis ich in der Diele stehe und mir meine Schuhe ausziehe. Dort kommt mir nämlich eine Erinnerung wieder hoch. Der Tag an dem meine Mutter mir gesagt hat, dass wir Japan verlassen. Der Tag, der für mich eine Erlösung aber auch gleichzeitig ein Verlust bedeutete. Ich kam mit dem japanischen System noch nie zurecht. Die Wohnung erinnert mich an die, in der ich mit meiner Mutter für kurze Zeit gewohnt habe, nachdem wir bei Fugaku ausgezogen waren. Ich merke, wie ich anfange zu zittern. Höre die Worte meiner Mutter: „Itachi, was hältst du davon Japan hinter dir zu lassen und nach England zu gehen.“ Ich versuche ein Lächeln an Sakuras Mutter, weiß aber genau, dass es nicht wirkt. Sakura zieht mich mit in ihr Zimmer und verfrachtet mich auf ihr Bett. „Ich bring dir mal was zu trinken. Ich hab genau das richtige für dich.“ Beginnt sie mich anzusprechen. „Die Schnapsflasche aus dem Wohnzimmer?“ frage ich sie hoffnungsvoll. Ich kann jetzt gerade wirklich was Hochprozentiges gebrauchen. „Nein. Ich bring dir eine heiße Schokolade mit der dreifachen Menge an Marshmallow.“ In mir verkrampft sich erneut was. Das Getränk weckt Erinnerungen, die ich gleich versuche wegzuschließen und mit einem blöden Spruch zu kaschieren. „Der Schnaps langt voll und ganz.“ „Itachi, hör bitte auf. Wenn ich wieder komme reden wir.“ Ja sicher will sie reden aber ich nicht. Sie verlässt den Raum. Ich merke, wie mich die Stille jetzt schon erdrückt und sehe die Fernbedienung für die Anlage. Ich will die Stille übertönen. Die Tür schließt sich, als ich die Anlage anschalte und wenige Sekunden später beginnt das Lied. Ich höre erst einmal zu, verwundert es mich tief in einer hintersten Ecke meines Bewusstseins, dass es auf Deutsch ist.
 

„Ohne Ziel läufst du durch die Straßen

Durch die Nacht, kannst wieder mal nicht schlafen

Du stellst dir vor, dass jemand an dich denkt

Es fühlt sich an als wärst du ganz alleine

Auf deinem Weg liegen riesengroße Steine

Und du weißt nicht, wohin du rennst

Wenn der Himmel ohne Farben ist

Schaust du nach oben und manchmal fragst du dich

Ist da jemand, der mein Herz versteht?

Und der mit mir bis ans Ende geht?

Ist da jemand, der noch an mich glaubt?

Ist da jemand? Ist da jemand?

Der mir den Schatten von der Seele nimmt?

Und mich sicher nach Hause bringt?

Ist da jemand, der mich wirklich braucht?

Ist da jemand? Ist da jemand?

Um dich rum lachende Gesichter

Du lachst mit, der Letzte lässt das Licht an

Die Welt ist laut und dein Herz ist taub“
 

Erinnerungen stürzen auf mich ein, da das Lied mir aus der Seele spricht. Ich fühle mich alleine. Keiner Versteht was in mir wirklich vorgeht. Erinnerungen an meine Mutter, an Jack und meine Vergangenheit alles kommt gerade in diesem Moment zurück. Ich lege mich zurück aufs Bett versuch das alles zu verdrängen aber es geht einfach nicht. Immer mehr kommt zum Vorschein.
 

Ich tapse die Treppe hinunter um mir etwas zu trinken zu holen, als ich den Lärm aus der Küche höre: „Das kannst du nicht einfach machen Fugaku! Du kannst ihn nicht einfach aus seiner Gruppe herausreißen nur, weil es dir in den Kram passt. Sasuke kann auch in die Halbtagsgruppe, bis sich etwas ergibt.“ „Nein! Itachi wird für Sasuke den Platz räumen und das ist mein letztes Wort zu dem Thema. Sasuke hat mehr Recht auf die Förderung als Itachi und der kann ja zu irgendeiner Tagesmutter oder so, wenn du arbeitest oder zu deinem Vater. Sasuke hat viel mehr Potential als er.“ Ich sehe, wie Mama noch etwas sagen will es aber bleiben lässt. Es hat keinen Sinn sich jetzt mit ihm zu streiten, das weiß ich jetzt schon. Ich bin nur froh, das Sasuke meinen Platz bekommt, denn meine Gruppe ist toll. Die Tür öffnet sich und mein Vater läuft an mir vorbei ohne mich zu beachten. Für ihn bin ich einfach nur ein Schwächling, der nichts hinbekommt. Wenige Sekunden später erscheint meine Mutter im Türrahmen: „Itachi, was machst du denn hier?! Du sollst doch mit deinem Fieber im Bett bleiben.“ Damit hebt sie mich einfach hoch und ich vergrabe mein Gesicht in ihrer Halsbeuge und nuschle: „Ich hatte Durst und wollte mir nur was zu trinken holen.“ „Du hast es mitbekommen nicht wahr? Aber keine Sorge ich regele das schon.“ „Sasuke soll meinen Platz bekommen. Meine Gruppe ist toll und sie wird sich darin wohl fühlen…“ „Mach dir keine Sorgen Schatz und werde einfach wieder gesund.“
 

*
 

„Hallo mein Schatz. Wie war dein Tag?“ „Gut, ich hab mit den Kindern gespielt aber Madara hat Ärger bekommen, weil er sich mit jemandem wegen Sasuke gestritten hat.“ „Mama! Holst du uns alle ab?!“ kommt auch meine Schwester freudig auf uns zu gerannt. „Nein Sasuke nur Itachi. Wir holen euch nachher gemeinsam wieder ab.“ Meine Schwester schaut uns traurig an und ich knuddele sie einfach. „Mach nicht so ein Gesicht Sasu. Ich mag dich lachend viel lieber. Spiel noch ein bisschen mit den anderen und Madara, dann vergeht die Zeit auch ganz schnell und daheim spielen wir beide was du möchtest.“ „Auch Puppen?“ Ich überlege kurz und nicke dann. „Ja auch Puppen.“ Meine Schwester gibt mir noch einen Kuss auf die Wange und dann hüpft sie fröhlich wieder los und ich schaue ihr hinterher. Ich weiß, dass Madara auf sie aufpasst und muss mir keine Sorgen machen. „Komm Itachi, wir müssen los. Du darfst heute mit mir zur Arbeit. Dort darfst du dann malen.“ Ich nicke und nehme die Hand meiner Mutter. Die Hand, die mir Wärme gibt und mich beschützt.
 

*
 

Mir ist langweilig. Ich will nicht einfach nur herumsitzen und malen. Ich möchte etwas lernen. Also schaue ich mich etwas um und hoffe, dass niemand mich erwischt. Meine Mutter arbeitet Zeitweise als etwas, das man Model nennt und ich möchte unbedingt wissen, was da alles dazu gehört. Ich schleiche mich aus dem Zimmer und sehe mich suchend um, als ich in jemanden hinein laufe und auf dem Boden lande. Ich blicke verwirrt nach oben und sehe in das Gesicht eines Mannes, der so alt wie meine Mutter sein könnte. „Du bist doch Mikotos Sohn Itachi oder?“ Werde ich angesprochen, während ich auf die Füße gestellt wurde. „Ja.“ Antworte ich dem Mann und hoffe, dass ich jetzt keinen Ärger bekomme. „Sag, hast du nicht mal Lust zuzuschauen, was deine Mama macht?“ Ich nicke begeistert, besonders, weil ich keinen Ärger bekomme. Ich folge dem Mann in die (wie er mir erklärt hat) Maske. „Mikoto schau mal, wen ich draußen dabei gefunden habe, wie er die Gegend erkundet hat.“ „Itachi, du sollst doch sitzen bleiben und dich beschäftigen! Was soll ich nur mit dir machen?“ „Aber ich will doch was lernen Ka-san! Lass mich zuschauen, ich verspreche dir störe auch niemand!“ „Lass ihn doch Mikoto. Er ist niedlich und wenn er was Lernen möchte ist doch gut. Sei doch froh darüber. Sag Kleiner, soll ich dir mal erklären worauf du achten musst beim Schminken?“ „Ja bitte!“ Meine Mutter seufzt. „Schön mein kleiner Schwamm aber pass auf, dass du nichts kaputt machst und niemanden störst.“ Plötzlich wird die Tür aufgerissen. „Es ist schrecklich! Einfach furchtbar! Wir müssen das Shooting abblasen! Das Kind kann nicht kommen und wir bekommen so schnell kein anderes Kind mehr! Das kostet uns einen Haufen Geld!“ Sein Blick fällt plötzlich auf mich und er verändert sich. Ein besonderer Glanz taucht darin auf und ich sehe ihn mit großen Augen an, verstehe nicht ganz was er damit sagen will. „Zu wem gehört der Kleine hier?“ „Zu mir, er ist mein zweiter Sohn.“ „Kann er nicht einspringen? Es ist wirklich wichtig Mikoto.“ „Das musst du Itachi selbst fragen. Von meiner Seite aus ja aber wenn er nicht will musst du es auch akzeptieren. Ich zwinge ihn zu nichts.“ Der Mann beugt sich zu mir. „Wie sieht es aus Kleiner hilfst du uns? Rettest du uns? Bist du unser Held?“ „Was muss ich denn machen?“ Damit war mein erster Job als Modell und meine Zukunft in der Branche festgelegt. Ich hatte so viel Spaß und lernte so viel, dass ich immer mit wollte. Meine Mutter tat mir den Gefallen und auch ihre Kollegen erklärten mir alles Mögliche. Für sie war ich mehr eine Hilfe und Unterstützung und nicht ein Klotz am Bein, wie mein Vater es immer sagte. Nach zwei Wochen brachte mir einer der Stylisten einen Puppenkopf mit, an dem ich mich ausprobieren konnte. Natürlich sah das Ganze nicht so gut aus aber ich übte immer wieder und ließ mich nicht unterbekommen und so wurde ich immer besser. Als ich mal meine Mutter beim Designen sah, wollte ich es auch ausprobieren und so kaufte sie mir ein Top Model Buch, damit ich dort meine ersten Entwürfe gestalten konnte. Es war immer schwierig, dass weder Sasuke noch Madara es fanden. In dieser Zeit lernte ich auch Neji kennen und wir wurden wirklich gute Freunde.
 

*
 

„Was ist los Itachi, hast du etwa deine Zunge verschluckt?“ „Lass mich in Ruhe Alec.“ „Hör auf dich vor den anderen als stummen Fisch zu geben. Ich weiß, dass du Feuer hast.“ Ich sitze gerade bei meinem besten Freund, abgesehen von Neji, der in Japan lebt und wir entwerfen gerade ein Kleidungsstück für seine Schwester. Er ist Künstler und sehr begabt. „Ich hab halt einfach keine Lust. Was bringt es mir mit ihnen zu sprechen?“ „Ich will mich mit dir nicht streiten Itachi aber irgendwann das sage ich dir, wirst du ihnen zeigen, wo der Hammer hängt. Du hast ein feuriges Temperament, was man auch bei deinen Entwürfen sieht. Es wäre eine Schande, wenn du dein Talent vergeudest auch dein sprachliches.“ „Irgendwann einmal. Irgendwann, zeige ich was in mir steckt.“
 

*
 

„Sag Itachi, was hältst du von Tatoos und Piercings?“ „Hab nichts gegen sie. Bekanntlich habe ich ja schon ein zwei Piercings. Warum?“ „Hättest du was dagegen, wenn du mein lebendiges Kunstwerk wirst?“ „Kommt auf das Muster an Alec. Ich weiß, dass du gut Malen kannst aber ich werde mir sicher nicht jedes Motiv auf meinen Körper machen lassen. Du weißt doch wie eitel ich bin mein Lieber.“ Alec verdreht die Augen. „Du bist echt schrecklich. Du bist nicht eitel, du weißt nur, was du willst und was du nicht willst. Außerdem hast Geschmack und weißt, was du tun musst.“ Er zeigte mir das Muster und ich stimmte zu. Das sollte eines der letzten Kunstwerke des bekannten Künstlers Alec Mc Kay werden. Denn wenig später nachdem er sein Werk vollendet hatte starb er.
 


 

Ich bin gerade einfach nur am Ende. Diese ganze Geschichte mit dem Modeln und dem Designen macht schon Spaß aber ich komme mit dieser verfluchten Ellbogenart nicht wirklich klar. Die sensationsgeile Masse, die nur auf einen Fehler meinerseits wartet. Die Menschen, die sich bei einem einschleimen und einem vorheucheln sie wollen nur dein bestes. Ja sie wollen nur dein bestes und zwar dein Geld und die Vorteile die sie aus einer Verbindung mit dir bekommen. Mich quält es einfach nur noch und ich will einfach nur aufhören. Ich starre an meine Zimmerdecke und lasse die schwarzen Facetten noch einmal an mir vorbei ziehen. Besonders heute war es wieder schlimm. Ich habe nichts falsch gemacht, alles hat gepasst und der Meinung waren auch viele andere. Trotzdem würde ich von meinem Lehrer fertig gemacht, was ich doch für eine Schande sei und das ich nur so bekannt durch meine Mutter und meinen Adoptivvater wäre. Ich weiß ja selbst, dass es Neid war aber auch das ist verletzend. Ich kann genau hören, wie sich die Tür zu meinem Zimmer öffnet und weiß genau, wer dort steht. „Ich höre auf mit dem Modeln, Designen und der Aushilfsarbeit als Stylist Ka-san. Ich will nicht mehr verglichen werden.“ Ich spüre, wie das Bett sich neben mir senkt und drehe meinen Kopf zu ihr. Sehe in ein Gesicht, das meinem so ähnlich ist und in fast identische Augen. Uchiha Augen die sich trotzdem von der Masse abheben. Das rebellische Funkeln in ihnen, das ich nur noch bei Izuna, Sasuke und mir kenne. „Was ist passiert mein Schatz? Was ist los?“ So beginne ich ihr von meinen Gedanken und der Situation heute in der Schule zu erzählen. Meine Mutter hört mir still und aufmerksam zu und ich weiß genau, dass sie all meine Worte ernst nimmt. Als ich dann letztendlich Ende, überlegt sie kurz, ehe sie mir mit ihrer liebevollen Stimme sagt: „Ich weiß es ist schwer unter all den Löwen aber es sind nicht alle so. Du hast gute Freunde und jetzt mal ganz ehrlich, möchtest du das wonach du all die Zeit über gestrebt hast und worin du aufgegangen bist, wirklich aufgeben? Nur wegen so ein paar Idioten, die nichts verstehen? Idioten, die glauben dich zu kennen? Ich stand auch einmal vor derselben Entscheidung wie du und ich weiß wie schwierig es ist aber denk noch einmal über die guten Seiten nach. Ich mach dir nach so einem blöden Tag erst einmal eine heiße Schokolade mit der dreifachen Menge an Marshmallow. Ich werde dich unterstützen egal, wie du dich entscheidest, ich stehe hinter dir.“ Damit verlässt sie wieder den Raum und ich blicke wieder zur Decke und überlege. Es hat gutgetan einfach mal den Frust abzulassen und ich liebte die Arbeit und tief im Inneren weiß ich, dass sie zu mir gehört. Auch lässt es, mein Uchiha und Raven Stolz nicht wirklich zu, mich von so was klein bekommen zu lassen. Ich schließe meine Augen erneut und ein Bild blitzt in mir auf. Meine Mutter blass an Schläuchen. Ein Versprechen als sie stirbt. Ein Flug nach Japan…. Onkel Izuna.. . Fugaku….. Ich schüttele den Kopf und öffne meine Augen wieder und starre an die Decke an meine weiße Zimmerdecke.
 

Die Tür gibt einen Laut von sich, als sie sich öffnet. „Ich höre doch nicht auf. Ich werde der Welt beweisen, dass ich mich nicht von ihr und den Neidern untergekommen lasse. Das lässt der Stolz in mir nicht zu und außerdem habe ich wirklich zu viel Spaß an der Sache.“ Dann lache ich kurz freudlos. „Ich hatte gerade einen wirklich beschissenen Traum. Du warst tot und ich musste zurück nach Japan und bei Onkel Izuna wohnen. Zwar hatte ich Freunde gefunden und auch ein Mädchen, das mir sehr am Herzen lag und vieles verstanden hat von mir aber die Welt war kalt und leer. Die Farben, die du durch deine verrückten Ideen in der Welt verteilt hast waren weg und ich war aufgrund meiner depressiven Gefühle nicht in der Lage solche Farben wie hier in England zu produzieren, da ich zusätzlich in meinem persönlichen Höllenloch Japan saß. Ich habe es oft versucht aber nicht mal Madara und Sasuke konnten mir wirklich helfen. Izuna hat es versucht aber er hat mich einfach nur erdrückt. Die einzig wirkliche Farbe die ich immer gesehen habe war rosa. Ist das nicht seltsam Ka-san?“ Damit richte ich mich auf und drehe meinen Kopf zur Tür. Im ersten Moment sehe ich meine Mutter aber das Bild verblasst langsam immer mehr. Aus Schwarz wird Rosa. Immer mehr verwischen die Konturen und Sakura ist wieder da. Ich habe sie erneut verloren, denn das hier ist die bittere Realität. Ich bin wieder alleine und mich braucht eigentlich niemand. Ich unterdrücke den Schmerz in mir und sie lässt sich einfach neben mir nieder und reicht mir die Tasse und nimmt mich in den Arm. Genau in diesem Moment als ich die Schokolade mit der dreifachen Menge an Marshmallow in der Hand habe und Sakura mich einfach nur in den Arm nimmt, mir sagt sie sei ja da und ich im Hintergrund die Zeilen:
 

„Wenn man nicht mehr danach sucht

Kommt so vieles von allein

Hinter jeder neuen Tür

Kann die Sonne wieder scheinen

Du stehst auf mit jedem neuen Tag

Weil du weißt, dass die Stimme

Die Stimme in dir sagt

Da ist jemand, der dein Herz versteht

Und der mit dir bis ans Ende geht

Wenn du selber nicht mehr an dich glaubst

Dann ist da jemand, ist da jemand! (Ist da jemand)

Der dir den Schatten von der Seele nimmt

Und dich sicher nach Hause bringt

Immer wenn du es am meisten brauchst

Dann ist da jemand, ist da jemand!“
 

Dann wird es mir klar, dass ich mich fallen lassen kann. Das da jemand ist, der mich auffängt. Der Angst um mich hat und das ist Sakura. Ein trockener Schluchzer kommt aus meiner Kehle. Sakura nimmt mir die Tasse ab und nimmt mich nur noch fester in den Arm, zeigt mir, dass ich nicht alleine bin und dann fällt die erste Träne seit dem Tod meiner Mutter.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Textzeilen sind von Ist da jemand von Adel Tawi Komplett anzeigen

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