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Zum Leben Geboren

SasuSaku
von

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Seras Geschichte (5)

„Igarashi Rentaro, ich war Zeuge, wie du offiziell Hochverrat begannen und einen Shinobi aus Hermos getötet hast. Somit hast du die ultimative Strafe begannen“, sprach er offiziell mit starker, harter Stimme und noch härterem Blick.

„Die Strafe ist dir sicherlich bewusst. Als Führungsposition bin ich jetzt dazu verpflichtet, dich hier und jetzt festzunehmen, deine Befragung durchzuführen...“

Sein Grinsen wurde breiter, bösartiger, ja als würde er sich richtig auf den nächsten Satz freuen.
 

„...Und dich zu töten.“

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Mit vor Schreck geweiteten Augen wechselte sie ihren Blick zwischen Rentaro und Ayato, spürte wie ihr Herz sich schnell und schleudernd in ihrer plötzlich zu engen Brust erzog.

Die Worte des Rothaarigen bewirkten eine unaussprechliche Sorge bei der schönen Bändigerin, die Rentaro zum ersten Mal nach einer Ewigkeit nicht anhand seines Gesichtsausdruckes lesen konnte. Ihr Verlobter blickte nur wortlos zum Uzumaki, zeigte keinerlei Emotionen und schien die Situation abschätzen zu wollen.
 

„Es war nicht so, wie es aussieht“, begann Rentaro dann zögerlich.

„Sera… Er wollte sie-

„Daisuke hat mich angegriffen!“, rief Sera lauter als sonst, hielt dabei seine Hand ganz fest.

„Ich weiß nicht, wieso er das getan hat, aber er wollte mich umbringen und hat mich bekämpft! Irgendein Chakrablocker hat mir die Kraft genommen und ich konnte mich nicht verteidigen. Glaub mir, sonst hätte ich ihn aufgehalten, ohne ihn zu töten!“

Sera war völlig durcheinander, konnte nicht verstehen, wie alles so urplötzlich völlig durcheinandergewürfelt wurde, sie verstand nicht, wie alles so schrecklich schieflaufen konnte.

„Ayato, er hat versucht, mich umzubringen! Wir haben ihn nicht provoziert und auch sonst keine Streitereien gehabt, ich schwöre dir, es war nichts geplant! Das ist heute unser Hochzeitstag, das letzte, das wir wollten, war ein Kampf!“
 

Ayato musterte das Beinahe-Ehepaar, zeigte seine innere positive Aufregung nicht, ja er konnte selbst nicht fassen, wie gut das alles gelaufen war.
 

„Rentaro, ich gebe dir jetzt zwei Möglichkeiten“, meinte Ayato dann, die Arme vor der Brust verschränkt. Sera schaute unsicher zu dem Rothaarigen, hoffte inständig, dass der Uzumaki das Unrecht von Daisuke verstehen würde, dass er es diese Verhaftung fallenlassen würde.

„Entweder ich töte dich hier und jetzt und ich erspare dir die Scham, dich öffentlich hinzurichten...“

Seras Herz raste als stünde es unter Hochstrom, ihre Augen weiteten sich als der Rothaarige sich dem Paar mit langsamen und doch gefährlichen Schritten näherte.

„Oder du drehst dich jetzt um und ich verhafte dich, damit dir wenigstens ein wenig Zeit bis zu deiner Hinrichtung bleibt. Nur solltest du wissen, dass Daisukes Familie entscheiden darf, wie du getötet wirst. Und so wie ich das sehe...“

Ayato schielte zum Leichnam des Braunhaarigen, verzog mit gespieltem Grauen das Gesicht, bevor er wieder zu dem jungen Paar schaute, sich dabei das Grinsen verkniff.

„...-wird deine Hinrichtung sehr schmerzhaft ausfallen.“
 

Rentaros Blick zuckte, sein Herz pulsierte bei seinem letzten Satz, der ganz klar bewies, dass der Uzumaki ihm keine Gnade gewähren würde. Er hatte letztendlich eine Straftat begannen und jemanden getötet, um Sera zu retten, ja er hatte gar nicht darüber nachgedacht.

Tat es ihm Leid? Nein.

Bereute er es? Ja, auf gewisse Weide.

Würde er es wieder tun..?

Auf jeden Fall.

Denn der einzige Grund, weshalb er es bereute, war, dass er mit seiner Verlobten kein Leben führen durfte, dass er sie nicht heiraten und als Ehemann weiter beschützen könnte…
 

„Sera. Du musst weg von hier“, sagte er plötzlich und brachte ihr Herz fast zum Stillstand.

Voller Entsetzen blickte Sera zu Rentaro, der mit verengten Augen Ayato fokussierte, wissend, dass er ihn nicht bekämpfen konnte. Denn wenn er es täte, wäre Sera in Gefahr.

Selbst im Falle eines Sieges, würde man Sera mit verantwortlich machen und sie töten und Rentaro war ein Mann mit Ehre. Er liebte sie.

Der Jonin würde niemals in Kauf nehmen, dass seine Verlobte, die Liebe seines Lebens in Gefahr schwebte wegen einer Tat, die er begannen hatte.

„Geh. Du kannst hier nicht bleiben-“

„NEIN!“, schrie die Bändigerin sofort und hielt augenblicklich den Arm ihres Mannes fest.

„Ich kämpfe mit dir und wenn es sein muss, sterbe ich mit dir, Rentaro“, sagte sie mit bebender Stimme, blickte mit schwachen Augen zu dem rothaarigen Uzumaki.

„Nein, das wirst du nicht“, befahl er ihr mit harter Stimme und noch härterem Blick.

„Ich will nicht, dass du das hier siehst. Geh. Jetzt sofort-“

„Aber Rentaro, du-“

Ihr Satz stoppte und Sera spürte den grässlichen, enormen Druck im Körper bei all der Sorge, bei all der Angst um den Igarashi.
 

„Ich gehe NICHT!“, sagte sie schließlich, fiel fast auf die Knie wegen der schrecklichen Auswirkung des Chakrastoppers, der sie innerlich gefühlt zerriss.

„Ayato, wenn du es wagst, ihn wehzutun, dann werde ich dich umbringen“, zischte sie, zeigte sich zum ersten Mal in ihrem kalten, rachsüchtigen Zustand.

„Du weißt genauso gut wie wir, dass kein Verrat stattgefunden hat. Und wenn..-“

Ihre Stimme stockte und Rentaro weitete seine Augen, als die Junge Braut aufzuckte, urplötzlich drohte, ihren Halt zu verlieren und zu Boden zu gehen.

„Sera!-“
 

Und genau das nutzte Ayato aus.

Keine Sekunde später, noch bevor er sie überhaupt halten konnte, spürte Rentaro einen kräftigen Arm um seinen Nacken, der sich bedrohlich fest gegen seine Luftröhre drückte.

Der Igarashi hätte sich sofort befreit, allerdings würde Ayato ihm jede Sekunde das Genick brechen und dann wäre seine Frau allein mit diesem Ungeheuer!

Vor einer Sekunde auf der anderen hatte sich das Blatt mit der brennenden Seite nach oben gewendet und Rentaro packte den Arm um seinen Nacken, um wenigstens etwas den würgenden Griff zu wecken.
 

„Nein...“, hauchte Sera, weitete voller Horror ihre Augen.

„NEIN! LASS IHN LOS!“

Trotz gestopptem Chakra konnte sie halbwegs hochhieven, wollte Rentaro irgendwie retten, doch Ayato lief mit seiner neuen Geisel sofort ein paar Schritte zurück.

„Ah,ah, ah. Ganz ruhig, Sissi“, warnte Ayato spielerisch.

„Nur eine falsche Bewegung und er ist tot.“

„LASS IHN LOS!“, schrie die Masumi panisch.

„Du darfst ihn nicht töten, lass ihn gehen, du verdammter-“

„Wenn du wüsstest, was ich alles darf“, grinste Ayato belustigt, drückte fester zu und zwang den Igarashi erstickt zu schreien, fügte ihm absichtlich Schmerzen zu, nur um den Horror und die enorme Sorge in diesen großen, eisblauen Augen zu sehen.

„Noch ein paar letzte Worte an deinen Geliebten, Sissi?“, fragte er noch mit gespieltem Mitleid, blickte sie stechend und wartend an.

„Sieh das als eine uncharakteristische Guttat von mir an. Immerhin bist du doch seine Braut-“

Er hielt Inne, um über seinen kleinen Witz zu lachen.

„Fast-Braut trifft es wohl eher“, korrigierte er angeheitert.

„Wirklich schade für dich, mein Freund. Dabei sieht Sera heute so verlockend schön aus...“

„B-Bastard..!“, röchelte Rentaro atemlos.

„Sera… renn!“, sprach er dennoch.

„Verschwinde von hier, geh weg..!“
 

Ihre Blicke trafen sich und die Masumi bekam es immer mehr mit der Panik zu tun, wusste, dass Ayato das hier beenden würde. Dieser Mistkerl würde ihn ohne mit der Wimper zu zucken einfach umbringen, hätte wahrscheinlich sogar Spaß daran!

Seine Augen wirkten immer noch weich, zeigten ihr sogar in dieser Situation die tiefe Liebe, die er für sie empfand. Rentaro liebte sie, er würde für sie sterben, solange das bedeutete, dass sie am Leben bliebe. Er hatte es keine Sekunde bereut, ihr Leben vor Daisuke gerettet zu haben.
 

„Okay, keine letzten Worte“, meinte Ayato dann lachend.

„Dann zählen wir alle am besten Gemeinsam runter. Fünf...“

Er würde es tun… Er würde es wirklich tun!

„Vier...“

„Sera, RENN!“

„Drei...“

„Rentaro...“

Ihr Herz raste wie verrückt, der Schweiß lief ihr übers Gesicht und die Panik trieb sie fast in den Wahnsinn.

„Zwei...“

Wenn sie doch nur bändigen könnte, wenn sie doch nur kämpfen könnte!

Das alles war ihre Schuld…

Rentaro hat Daisuke nur ihretwegen getötet, wenn sie doch nur stärker gewesen wäre, dann hätte ihr Verlobter das nie tun müssen..!

Rentaro fixierte seien Griff, legte die freie Hand auf Rentaros Kopf und grinste sie an, würde keine Sekunde dafür brauchen, um ihm das Genick zu brechen.

„Und eins!-“

„WARTE!“
 

Zu ihrem Glück wartete Ayato tatsächlich, sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen erwartend an, traf ihren wilden, erschöpften Blick.

„Ayato… Ich flehe dich an, tu das nicht! Ich tue alles, was du willst, ich gebe dir alles, nimm von mir aus mein Leben! Aber bitte… Bitte, töte ihn nicht-“

„WAS… SAGST DU...DA-“

Ayato drückte zu und zwang Rentaro zum Schweigen zu zwingen.

„Aber, aber, Sissi… Das kannst du nicht ernst meinen“, zweilte Ayato gespielt.

„Dein Leben gegen das deines Geliebten? Meinst du das ernst?“

Sie atmete hektisch, machte ihre panische Angst mehr als deutlich und kämpfte mit der stürmenden Verzweiflung, die ihre sonst so ruhige Fassade wie ein Tornado hat einstürzen lassen. Rentaro wollte mit dem Kopf schütteln, wollte sie davon abhalten, doch Sera schaute gar nicht mehr zu ihm, sondern zu Ayato.
 

„Hm… das Angebot klingt fair. Schließlich bist du ja Schuld an allem...“, grübelte er, tat so, als würde er es erst nur in Betracht ziehen, dabei wusste er bereits, was er tun würde.

„Immerhin hätte mein Freund Rentaro hier Daisuke nie Hochverrat begannen, wenn du nicht gewesen wärst.“

Seras Inneres pulsierte, ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie diese Worte an den Kopf geworfen bekommen hatte, während Rentaro verzweifelt versuchte, das alles zu stoppen.

„Hmm… Na gut. Ich nehme dein ehrenvolles Angebot an, Sissi.“

„NEIN!“, schrie Rentaro, wehrte sich gegen den Griff und hoffte, dass, wenn er sich schon nicht befreien konnte, dass Ayato ihm das Genick brach.

Denn so würde Sera ihm dieses Angebot gar nicht mehr machen können!
 

„Das wird ein Spaß mit uns...“

Und mit diesen Worten schlug Ayato seine Geisel sofort nieder, hatte damit seinen perfekt ausgedachten Plan ohne Probleme beenden können. Wortlos ließ er Rentaro fallen, fokussierte mit seinen stechend grünen Augen die Bändigerin, die reflexartig zu dem gefallenem Bräutigam humpeln wollte.
 

„Ah, ah, ah“, meinte Ayato tadelnd, packte die völlig ausgelaugte Braut am Arm und zog sie warnend zurück, sodass ihr Rücken sofort gegen seine Brust stieß.

Seras Atem beschleunigte sich zusammen mit dem rammenden Herzen in ihrer Brust, als sie merkte, wie fest, wie gewaltsam sein Griff doch war.

„Na mach schon“, hauchte sie mit zitternder Stimme.

„Töte mich, Ayato. Wenn du willst, dass ich um mein Leben flehe, muss ich dich enttäuschen. Ich kenne dich und weiß, dass du auch einem flehenden Menschen keine Gnade erweist.“

Ayato lachte über ihre Worte, seine Stimme tief, leise boshaft, machte der Bändigerin klar, dass er in der Tat so etwas wie Gnade nicht kannte.
 

„Ah, aber so gut scheinst du mich wohl doch nicht zu kennen, Sissi“, raunte er von hinten gegen ihr Ohr, ließ eine eiskalte Gänsehaut über ihren Rücken schneien.

Ayato erkannte, wie sie erschauderte, spürte auch schon seine eigene Vorfreude, genoss es sogar, dass sie es sich auf gar keinen Fall anmerken lassen wollte.

Sera wollte ihm gegenüber keine Angst zeigen, unter keinen Umständen.

Und genau das reizte ihn so sehr an ihr.

„Ich werde dich nicht töten.“
 

Er hat doch nicht diesen gesamten Plan auf die Beine gestellt, um sie einfach umzubringen, wo bliebe ihm denn da der Spaß?

„Glaub mir, ich habe ganz andere Dinge für dich geplant...“

Und mit diesen Worten wusste Sera, dass es für sie sehr viel besser gewesen wäre, wenn er sie einfach getötet hätte. Sie wusste, dass das Angebot, das er ihr gemacht hatte, nicht aus reiner Herzensgüte entstanden war.

Der rothaarige Uzumaki hatte ganz genau gewusst, dass sie ihren Geliebten niemals sterben lassen würde, ja er hatte richtig darauf vertraut. Und wie es aussah, hatte er sie richtig eingeschätzt.
 

„Was… Was soll das..? Was hast du-“

„Du und ich, wir sollten unsere Beziehung auf das nächste Level bringen, findest du nicht?“

Er sah ihr an, wie sie erstarrte, spürte richtig, wie die Bändigerin in seinem festen Griff erschauderte, wahrscheinlich fühlte, was ihr bevorstand.

Genau so mochte Ayato es doch am meisten…

„D-Da ist keine Beziehung zwischen uns...“, wisperte sie tonlos, schaute ihn aber nicht an.

„Ich… I-Ich bin-“

„Nein, du bist nicht mehr vergeben“, unterbrach er sie, tat ihr inzwischen richtig weh.

„Mit unserem kleinen Deal hast du gerade selbst dafür gesorgt, Sissi“, lachte er leise in ihr Ohr hinein, hielt in seinem Ton ein dunkles, schreckliches Versprechen fest, das für die Bändigerin die Hölle auf Erden bedeuten würde.
 

„Jetzt gehörst du offiziell mir, Sissi...“

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„Du hast dich also… für ihn geopfert?“
 

Shisui hatte die ganze Zeit über keinen Ton von sich gegeben, saß schweigend neben der Bändigerin und hatte sich nicht getraut, sie auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen.

Ihre Stimme war die ganze Zeit über mit tiefen Emotionen gefüllt, ihre Augen schwammen in ihrem eigenen Leid, in ihren eigenen Schmerzen und der Uchiha stellte sich nur eine Frage.

Naruto und Ino konnten beide ebenfalls keinen Ton von sich geben, warfen sich nur stille Blicke zu, wobei Naruto, der die Geschichte schon kannte, trauriger wirkte als beim ersten Mal, als Sera ihm diese Sache erzählt hatte.
 

Es machte den Fuchsninja traurig, dass sie immer die selbe Geschichte erzählen musste, dass er jedes Mal wieder nicht helfen konnte, um diese schrecklichen Dinge ungeschehen zu machen. Es gab nur eine Möglichkeit und eigentlich war Naruto ja gegen Dinge wie Mord oder Rache, wusste, dass sowas einen Menschen kaputt machte, aber...

Ayato war einfach nur ein dreckiger Bastard, der endlich sterben musste, echt jetzt…
 

Erst jetzt erinnerte Ino sich.

Denn ja, es gab einige Tage in dieser Hölle, in denen sie mit nicht ganz so großen Schmerzen aufgewacht war. Ein Mal hatte die Blondine… Sera sogar dabei erwischt.

Die Yamanaka lag kaputt und gequält da und hatte mitten in der Nacht gespürt, wie ihr jemand beruhigend über die verletzten Arme gestrichen war. Erst hatte sie befürchtet, dass es sich um Ayato handelte, doch die Berührungen waren so sanft gewesen, so fürsorglich und rein, dass Ino diesen Gedanken schnell ausgeschlagen hatte.

Damals konnte sie ihre Augen kaum öffnen, geschweige denn in dieser Dunkelheit sehen, doch die Yamanaka hatte einen kurzen, versteckten Blick erhaschen können.

Und ja, sie hatte sie gesehen. Ihr langes, dunkles Haar, ihre eisblauen, vertränten, besorgten Augen, während sie sie vorsichtig und sanft eincremte, ihr beruhigende Worte zuflüsterte…

Allerdings hatte Ino immer gedacht, dass es sich um einen Traum gehadelte.

Ino hatte gedacht… dass sie von ihrer Mutter geträumt hatte.
 

Wenn sie doch nur von Sera gewusst hätte…

Wenn sie doch nur realisiert hätte, wer diese Frau war und was Ayato von ihr wollte…

Ino hätte sie sofort mitgenommen, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken.

‚Ihr Frauen seid alle so einfach gestrickt, Ino. Ob laut oder leise, blond oder brünett, temperamentvoll oder schüchtern… Es ist immer wieder ein Fest, euch zu brechen...‘

Die Yamanaka hatte seinem Gefasel damals nicht wirklich Beachtung geschenkt, da sie verzweifelt versucht hatte, ihre Gedanken von diesem grausamen Ort fernzuhalten.

‚Vielleicht kriegst du bald eine nette kleine Zellengenossin, Ino. Du kennst sie sicher nur flüchtig und ehrlich gesagt könntet ihr unterschiedlicher nicht sein. Heute habe ich sie das erste Mal wütend erlebt, weißt du? Sie hat eine Tasse auf den Bode geschmettert und mich angefaucht wie eine Löwin.‘, hatte er erzählt, als würde er mit einer guten Freundin reden.

‚Ich bin gespannt, wie lange ich bei ihr brauchen werde… Sie ist echt total interessant, weißt du? Es ist eine richtige Schande, dass sie diesen Rentaro an ihrer Seite hat...‘
 

„Naruto, lass uns beide besser mal was zu trinken holen“, flüsterte die blonde Heilerin ihrem Verlobten leise zu, der sie mit leicht überraschten Augen ansah.

Der Uzumaki verstand sie sofort und nickte, lief mit ihr zusammen in die Küche, um Shisui und Sera ein wenig Zeit miteinander zu geben, wissend, dass jetzt der wohl schlimmste Teil dieser grausamen Geschichte folgen würde. Shisui und Sera hatten es gar nicht bemerkt, waren beide zu sehr aufeinander fixiert und blickten sich für lange Zeit wortlos an.
 

Irgendwann jedoch senkte Sera ihren Blick, als sie die Wärme spürte, die sich in ihrer Brust ausbreitete. Eine Wärme, die sie eigentlich nicht spüren sollte.

Nicht spüren durfte.

Nicht, wenn sie einem Mann in die Augen sah, nicht, wenn sie doch eine Verlobte war..!
 

„Ich konnte ihn nicht sterben lassen. Rentaro hat alles getan, um mich zu retten und es war ihm egal, ob er leben oder sterben würde. Er hat mich geliebt wie kein anderer, er war immer für mich da und hat mir… eine Familie geben wollen. Ihm war es immer egal gewesen, dass ich eine Außenseiterin war. Er kümmerte sich nicht. Ich war immer allein und Rentaro war der zukünftige Führer des Igarashi Clans und trotzdem hat er mich geliebt...“

Shisuis Blick zuckte sofort, als ihm etwas Bestimmtes an Sera auffiel.

Die Bändigerin, und das hatte er schon vorher bemerkt, sah sich selbst immer als eine… Bürde, schien das Gefühl zu haben, dass sie selbst nicht einmal ansatzweise ein richtiger Traum für jeden Mann wäre. Sie hatte das Gefühl, dass sie einen Rentaro gar nicht verdient hatte, schien doch allen Ernstes anzunehmen, dass sie selbst… dankbar sein müsste.

Ja, genau das beschrieb es am besten.

Sera schien wirklich dankbar gewesen zu sein, was Shisui einfach nicht fassen konnte.
 

Dieses Mädchen-

Nein, diese Frau war doch verrückt.

Sie war nett, lieb, gutherzig, etwas verrückt, humorvoll und fucking schön-

Wie um alles in der Welt konnte sie sich selbst nur als eine Bürde sehen, die dankbar sein musste, von ihrem Verlobten geliebt zu werden?

Ihm wurde erst heute klar, wie klein ihr Selbstbewusstsein in bestimmten Punkten war, wie kaputt ihr Selbstwertgefühl im Laufe ihres Lebens geworden war.

Es war doch paradox.

Shisui kannte Menschen, die entweder selbstbewusst oder schüchtern waren, die an glaubten und stolz waren oder eben starke Minderwertigkeitskomplexe hatten.

Aber Sera war eine merkwürdige Mischung.

An sich selbst und an ihre Fähigkeiten glaubte sie ohne Zweifel, aber wenn es um ihren eigenen Wert ging, war sie gefühlt blind, sah sich als Bürde oder Bremse.

Shisui wusste, dass Hermos das aus der braunhaarigen Bändigerin gemacht hatte.
 

„Ich habe es nie bereut, Shisui“, wisperte sie mit kühlen und doch warmen Augen, klang sowohl verletzt als auch aufrichtig, während sie mit ihren zitternden Fingern spielte.

„Lieber hätte ich mich an Ort und Stelle umbringen lassen… Aber Rentaro durfte nichts geschehen. Ich hätte es einfach nicht ertragen.“
 

Wie?

Wie um alles in der Welt hatte sie es geschafft, trotz alledem so lieb, so freundlich, so… süß und zart zu bleiben? Ihr Herz war nach wie vor groß, ja sie hatte keine Sekunde gezögert, als sie damals Kiba und ihm geholfen hatte. Sera war von Anfang an für sie beide da gewesen, ohne etwas dafür im Gegenzug zu verlangen. Sicher, sie war vielleicht naiv und gutgläubig…

Aber die schöne Bändigerin trug das Herz am rechten Fleck.
 

„Dieser Bastard hat alles geplant“, zischte der Uchiha mit ungewohnter schärfe.

„Er hat diesen Daisuke absichtlich geschickt, um Rentaro dazu zu zwingen, dich zu töten.“

Sera blinzelte, blickte den Uchiha mit ganz und gar überrumpelten Augen an, ja sie sah aus, als wäre ihm ein zweiter Kopf angewachsen. Offenbar hatte sie nie so weit gedacht.
 

„Anders macht es einfach keinen Sinn“, begründete er schneidend.

„Der Bastard wollte dich und hat es gehasst, dass Rentaro im Spiel war. Die beste Möglichkeit, einen Ninja mit solche einer hohen gesellschaftlichen Position aus dem Weg zu räumen, ist, ihn zu einer unverzeihlichen Tat zu zwingen. Und zwar Mord an einen Kameraden.“

Was für ein hinterhältiger, falscher Bastard, fluchte der Schwarzhaarige in Gedanken.

„W-Wieso sollte er das tun..?“, fragte sie mit wispernder Stimme.

„Wieso um alles in der Welt sollte dieser Mistkerl so weit gehen? Das macht doch überhaupt keinen Sinn..!“

Shisui warf ihr einen dunklen, wortlosen Blick zu, seine Augen fast bitter beim bloßen Gedanken daran, dass Ayato von Anfang an seine dreckigen Pläne in die Tat umsetzen wollte.

„Ich habe ihm nichts getan, ich habe ihn nie beleidigt oder persönlich angegriffen! Ich war eine gute Kunoichi und ich habe all meine Missionen immer ausgeführt und keine Probleme gemacht! I-Ich hatte doch nie etwas!“

Sera wurde immer lauter, immer verzweifelter, immer aufgebrachter und verstrickte sich in ihren Worten, ließ ihrem Emotionen freien Lauf.

„Rentaro war das einzige, das erste, das mir gehört hat! Ich hatte ihn und ich habe ihn geliebt wie keinen anderen! Mehr habe ich auch nicht gebraucht, ich wollte doch nur… eine Familie mit ihm gründen! Mehr wollte ich nie, ich habe Ayato NICHTS GETAN! Und was er… was er mir angetan hat...-“
 

Dieses Mal würgte sie.

Sera würgte, ließ es ausnahmsweise zu, dass ihre Gefühle die Oberhand gewannen, ließ es zu, dass ihre Gedanken zu all diesen schrecklichen Monaten zurückkehrten…

Die Masumi stand auf, raufte sich kurz das lange Haar und schloss ihre emotionalen Augen, bemerkte gar nicht, dass Shisui sich gleich hinter ihr stellte.
 

„Ich habe ihm NICHTS GETAN!“, schrie sie dann schließlich voller Zorn.

„Ich bin KEIN schlechter Mensch! Wieso zum Teufel würde er so weit gehen, wieso… hat er..-“

„Sera… Du musst damit aufhören.“

„In all den Jahren war ich ihm immer eine gute Kameradin! I-Ich wollte nie jemandem was Böses und… okay, gut, ich habe ihn bei den Verhörungen angelogen… aber das kann nicht-“

„Hey, komm wieder zu dir. Hör mir zu-“

„Ich hätte einfach… einfach Daisuke eher besiegen sollen. Ich hätte ihn mit meinem Erdbändigen erfassen und fesseln sollen. Es wäre alles anders abgelaufen, Rentaro hätte ihn nicht töten müssen und ich hätte einfach… ich hätte nicht von-“

„SERA!“
 

Völlig uncharakteristisch packte der Uchiha sie und wirbelte sie ein wenig zu energisch umher und Sera wurde von einem schwarzen Augenpaar angeschaut, wusste in dem Moment nicht, dass Shisui gerade gegen sein eigenes Sharingan kämpfte.

„WAS?“

„Es ist NICHT deine Schuld!“

Shisui war eigentlich ein eher zurückgelehnter, entspannter Mensch, der sich selbst immer sehr gut zu beherrschen wusste, was er wohl seinen Uchihagenen zu verdanken hatte.

Aber sie ließ etwas in ihm durchdrehen. Bei ihr konnte Shisui nicht ruhig und gelassen bleiben, sondern ließ sich auch mal von Gefühlen leiten.

„DICH trifft keine Schuld!“, schrie er sie deshalb an, schüttelte sie sogar leicht.

„Was um alles in der Welt denkst du dir dabei, ausgerechnet bei DIR Schuld zu suchen?“, fragte er fassungslos, konnte nicht glauben, wie verzwickt sie doch dachte.
 

„Sera, ich weiß, dass du darüber nachdenkst, aber du hättest nichts dagegen tun können...“

Er wusste, dass dieser Satz wehtun könnte, wusste aber, dass sie ihn hören musste.

„Er hatte es von Anfang an auf dich abgesehen. Und dass du ihn abserviert hast, hat ihn sowohl verärgert… als auch angeheizt. Sera… Er wollte dich wahrscheinlich umso mehr je weniger Interesse du gezeigt hast.“

Ihr Blick schaute zu ihm hoch, brach wie blaue Glasscherben in sich zusammen, weil sie nicht weiter dagegen diskutieren konnte. Vielmehr noch, er zwang sie dazu, sich dieser traurigen Realität zu stellen. Ayato konnte nicht aufgehalten werden. Nicht von Sera.

Leider war sie allein, hatte keinen Clan, keine Familie hinter sich stehen.
 

Nur Rentaro hätte ihr Schutz bieten können…
 

„Was ist… als nächstes passiert?“, fragte er dann, wusste, dass ihre Antwort wehtun würde.

„Wo hat er dich hingebracht? Wieso hat dieser Bastard Zuko es zugelassen, dass einer seiner mächtigsten Kunoichis so respektlos behandelt wird?“

Sera senkte ihren Blick, wollte die traurige Wehmut vor dem Uchiha verbergen und atmete ein Mal tief ein und aus, wirkte beinahe… als hätte man sie besiegt.
 

„Als ich aufgewacht bin… da war ich nicht in einem Kerker eingesperrt oder angekettet“, begann sie mit geladener, völlig trockener Stimme.

„Damit hatte ich eigentlich gerechnet. Ich dachte, er würde mich anketten und foltern, bevor er mich tötet. Und glaub mir, Shisui, das wollte ich. Ich wollte einfach tot sein...“

Sein Herzschlag beschleunigte sich, als sie diese Worte sprach, denn Ino hatte diese Worte so nicht ausgesprochen, obwohl sie die schrecklichste Folter ihres Lebens erleben musste.

Die Bändigerin jedoch hätte am liebsten die Zeit umgedreht, um zu sterben.

Was sie dort erlebt hat, hatte sie für immer gezeichnet, ihre Seele und ihren Charakter vollkommen zerstört und sie… verändert.
 

„Wo hat er dich hingebracht, Sera?“, fragte er mit sanfter Forderung in der Stimme, löste einen seiner festen Griffe um ihre Oberarme und nahm ihre kleine, geballte Faust in seine Hand.

Sera nahm seinen Schutz an, schloss verbittert ihre eisblauen Augen und schluckte, bevor sie die Worte aussprach, die ihm Übelkeit in den Körper schlugen.
 

„In sein Schlafzimmer.“

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Okay…

Leute, ich denke, wir alle wissen, was jetzt kommt.

Nur weiß ich nicht, wie alt meine Leser so im Durchschnitt sind, also…

Wollt ihr die Szene „übersprungen“ haben?

Wie gesagt, Ayato hat sehr, sehr schlimme Dinge getan, die Sera zwar nicht gebrochen haben, sie jedoch trotzdem traumatisiert wurde.
 

Liebe grüße

eure Fifi



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
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Von:  Julia281419
2023-12-13T18:04:03+00:00 13.12.2023 19:04
Hallo (:!

Erst mal großes Kompliment für die Geschichte!! Fande es auch eine super Idee eine Geschichte in die Geschichte einzubauen (: finde es echt klasse wie viele Kapitel du geschrieben hast und wie sich alles entwickelt hat!! Denkst du du schreibst die Geschichte noch weiter? Würde mich sehr darüber freuen (:

Liebe Grüße
Julia
Antwort von:  Fifi-Uchiha
19.01.2024 04:42
Helloooo :D
Ich habe mich total über deinen Kommentar gefreut und das hat mich irgendwie wieder voll motiviert ^.^

Ich hoffe, dir gefallen auch die neuen Kaps!

Liebe Grüße
Fifi
Von:  MissBlackBloodSakura
2022-02-20T01:16:28+00:00 20.02.2022 02:16
Bitte schreibe ganz schnell weiter ☺️
Von:  Noiree123
2020-06-19T07:56:45+00:00 19.06.2020 09:56
Hallo, schreibst du weiter ?
Die Story ist toll! Ich freue mich wenn es weitergeht :)
LG
Von:  Anjara
2020-02-22T10:42:51+00:00 22.02.2020 11:42
Oh nein
Ich will unbedingt wissen wie es weitergeht, aber gleichzeitig hab ich Auch Echt angst davor was Sera alles er leiden musste
Freu mich natürlich troztdem wenn es weitergeht :)


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