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Zum Leben Geboren

SasuSaku
von

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Seras Geschichte (3)

„Wie geht es deiner Hand? Ist die Verletzung-“

„Keine Sorge, mit meiner Hand ist alles in Ordnung. Es war doch nur ein Schnitt, nichts weiter.“

Sera lächelte ihn versichernd an und hob die rechte Hand, um die ein Verband angebracht wurde von dem dunkelhaarigen Igarashi höchstpersönlich. Die Bändigerin hatte sich vorgestern zwischen Daumen und Zeigefinger einen sehr tiefen Schnitt zugezogen, der ziemlich schmerzhaft ausgesehen hatte. Es wollte einfach nicht mehr aufhören zu bluten, weshalb Sera es ihrem Verlobten eben nicht verschwiegen-, sondern ihn um Hilfe gebeten hatte.
 

Sie hatte ihm den Vorfall mit Ayato verschwiegen, um ihm keine unnötigen Sorgen zu machen.
 

Außerdem war sie heute sichergegangen, dass er geschwächt war, denn Sera hatte dafür gesorgt, dass mehrere Jonins mit dem Uzumaki trainieren würden. Wenn man ein Gerücht verbreitete, dass Ayato Ausschau nach neuen, starken Kameraden hält, konnte es durchaus vorkommen, dass einige Ninjas sich vornahmen, ein Trainingsmatch mit ihm zu führen.

Tja und sogar der große Uzumaki Ayato konnte ein wenig erschöpft sein.

Und ein erschöpfter Ayato bedeutete eine größere Chance für Yamanaka Ino…
 

„Wie konntest du dich nur so übel verletzen, Sissi?“, fragte Ayato, der wirklich besorgt gewesen war, als Seras Hand unter einem mehr schlecht als recht angebrachten Verband wie verrückt geblutet hatte. Zwar wollte sie es vor ihm verstecken, nur konnte es ihr gar nicht gelingen, wenn der ganze Verband rot tropfte von all dem Blut der Brünette.

Sie hatte ihm erzählt, dass sie eine Tasse versehentlich fallengelassen und sie sich an ihre Scherben geschnitten hatte und das war gar nicht mal völlig gelogen.

Sie ließ nur den Teil aus, wie und warum das alles passiert ist.
 

„Du machst dir immer viel zu große Sorgen um mich, Rentaro...“, lächelte die Brünette liebevoll, legte dabei ihre verbundene Hand an seine Wange, konnte seine Haut allerdings nur mit ihren freien Fingern spüren. Ihr Blick funkelte und auch wenn es lächerlich klang, aber sie fühlte sich… so besonders, wenn er so offensichtlich seine Sorge um sie zeigte. Rentaro erwiderte ihren zärtlichen Blick, als er vorsichtig seine Hand über ihren Handrücken legte, mit dem Daumen sanft über ihre warmen Finger strich.

Der Igarashi lächelte leicht, seine Augen zeigten die ehrlichen Gefühle, die er für sie empfand und Seras Herz machte Sprünge, als er vorsichtig ihre Finger von seinem Gesicht zu seinem Mund führte. Zärtlich berührten seine Lippen ihre kleinen Finger, ohne dabei auch nur eine Sekunde seinen Blick von ihrem zu lösen.
 

Und schon wieder ließ er sie alles vergessen und Sera fühlte sich augenblicklich befreit und gelassen, ja ihr Verlobter hatte es perfekt gemeistert, sie immer gut fühlen zu lassen.

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„YAMANAKA INO IST AUSGEBROCHEN!“
 

Rentaro und Sera waren völlig erschrocken, als sie durch die Gänge des Schlosses liefen und mehrere Ninjas zu schreien begannen und während Rentaro ein wenig perplex wirkte, hätte Sera beinahe einen sehr, sehr lauten Schrei rausgelassen.

Einen Freudenschrei.

Na endlich! Endlich!

Endlich war die blonde Kunoichi frei!
 

Rentaro und Sayaka warfen sich einen stillen Blick zu, bemerkten den immer lauter werdenden Aufstand und nickten, bevor sie sich trennten und durch die Menge rannten.

Es ging nun darum, die Yamanaka fliehen zu lassen.
 

„DA LANG! ICH HAB SIE DA LANG LAUFEN SEHEN!“

Sera machte große Augen und rannte los, ging dabei sicher, Inos Chakra ausfindig zu machen, was ihr sehr leicht fiel, da sie ihr immerhin etwas von ihrem eigenem abgegeben hatte. So heftete Sera sich stets an ihre Fersen und lockte jeden Wachmann in eine andere Richtung, nutzte ihren Stand als ultimative Bändigerin, um die Führung zu übernehmen.
 

„Ihr beide geht da lang! Und ihr nimmt euch den östlichen Teil vor!“, wies sie jeden an und hoffte, dass Ino nicht zu verletzt war.

„Sie darf auf keinen Fall entkommen! Sieht weiter im Schloss nach, sie ist ganz sicher noch hier irgendwo!“

Diese Worte sprach sie laut durch die Flure und wusste, dass die blonde Kunoichi sich gar nicht mehr im Schloss befand, sondern bereits ihren Weg nach draußen gefunden hatte.
 

„Diese kleine Schlampe, ich habe gesehen, wie sie raus gerannt ist!“, hörte sie aus der nächsten Ecke jemanden wüten.

„Na warte, die kriegen wir noch! Ayato-sama wird uns reich belohnen, wenn wir sie-“

Sera ließ die beiden Ninjas gar nicht aussprechen und handelte einfach.

Die Bändigerin schlich sich hinter sie und holte mit ihrer rechten, unverletzten Hand aus und schlug zwei Mal gegen die Luft. Zwei unsichtbare Luftschläge pumpten hervor und traf beide Shinobis in den Hinterkopf, sodass sie augenblicklich wortlose zu Boden fielen und auch schon das Bewusstsein verloren hatten.
 

Schnell sah sich die Bändigerin um, hoffte zutiefst, dass keiner das eben mitbekommen hatte und stellte fest, dass sie in der Tat nicht gesehen wurde.Und jetzt, wo sich die Blondine außerhalb des Schlosses aufhielt, standen ihre Chance sehr hoch, dieses verkommene Land endlich verlassen zu können. Ino wäre frei und Sera wusste, dass sie eines Tages zurückkehren würde, um dafür zu sorgen, dass Ayato und Zuko-sama beide für alles bezahlen würden.

Und zwar teuer.
 

Der Rest des Tages verlief völlig durcheinander. Ayato meinte, er hätte Ino fast wieder geschnappt, allerdings wurde wohl die Grenze überschritten und zwei Ninjas aus einem anderen Land hätten sich eingemischt, um die Blondine zu retten. Und mal ganz ehrlich, besser hätte es doch nicht kommen können. Diese beide Ninjas, die ihr zur Hilfe geeilt waren, mussten doch vom Himmel persönlich geschickt worden sein, denn wenn sie beide es geschafft hatten, jemandem wie Ayato den Schweiß auf die Stirn zu treiben, dann mussten sie mehr als stark sein.
 

Heute jedoch war Sera zum ersten Mal in ihrem Leben so richtig schadenfroh. Ja, sie war schadenfroh, konnte gar nicht glücklicher sein. Denn Ayato hatte nicht nur seine Lieblingsgefangene verloren, für die er so ein verrücktes Verlangen hegte, nein, er wurde heute zum ersten Mal in seinem Leben so richtig gedemütigt. Scheinbar war einer der beiden Retter ein Jinchuriki und dieser war allein wegen dieser Tatsache gegen sein Gift immun und das passte dem Rothaarigen nicht.

Er liebte es, wenn Menschen Angst vor ihm hatten.
 

Tja und jetzt gab es niemanden mehr, dem er seine kranke Seite zeigen konnte und das war die perfekte Strafe für den grünäugigen Shinobi…

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Seit Ino nicht mehr in Gefangenschaft lebte, war Sera nicht mehr dazu gezwungen, unnötig Zeit mit dem Uzumaki zu verbringen. Es war doch irgendwie ein befreiendes Gefühl, nicht so tun zu müssen, als müsse sie sich nicht jedes Mal aus der Nase übergeben, wenn sie bei ihm war.
 

Jetzt konnte sie sich endlich auf ihre Hochzeitsvorbereitungen konzentrieren.
 

„Sissi, du siehst so unglaublich aus heute!“, freute sich Sheele, die liebe, ein wenig tollpatschige Cousine von dem Feuerbändiger, den sie heiraten würde.

Sera trug ein langes, blütenweißes Kleid, das bis zum Boden reichte. Es wurde verziert durch weiße Spitze und glitzerte leicht, schmiegte sich eng und perfekt an ihrem Körper. Die Ärmel reichten ihr bis zur Mitte ihres Oberarms, bestanden aus durchsichtigem Tüll.

Das eher schlichte Hochzeitskleid stellte einen angenehmen Kontrast zu ihrer gebräunten Haut her und ließ ihre Augen heller wirken als sie waren.
 

Ehrlich gesagt hatte Sera beabsichtigt, ein pompöses, größeres Kleid zu tragen, ja sie wollte sich wie eine Prinzessin fühlen und ein Mal nicht still und unauffällig sein.

Aber Rentaros Familie war ein wenig strenger und Sera wollte nicht, dass ihre Schwiegereltern unzufrieden mit ihr waren. Schließlich waren sie nett genug, die Hochzeit überhaupt zuzulassen und deswegen hatte sich nicht lange diskutiert, als ihre zukünftigen Schwiegereltern ihr gesagt hatten, dass die Hochzeit ein heiliger Prozess sei, der nur durch eine bedachte, anständige Zeremonie vernünftig vollendet werden könne.

Nichtsdestotrotz war ihr Kleid trotzdem hübsch und Sera lächelte aus dem Grund ihr Spiegelbild an, bevor sie sich Sheele drehte.

Die 27 Jahre alte Kunoichi war wirklich eine beeindruckende Schönheit.

Ihr Haar war glatt und fluffig und teilte mit ihren schönen Augen die selbe, auffällige lila Farbe, was umso besonderer aussah mit dem lilafarbenem Kimonokleid, das sie trug. Sie trug dazu eine Brille, die ihr auf merkwürdige Weise sehr gut stand, womit sie nochmal niedlicher wirkte.

Sie war sehr schlank, besaß allerdings wirklich unglaubliche Kurven und dazu war sie so lieb und etwas verpeilt, was sie außergewöhnlich liebenswert und sympathisch machte.
 

„Wirklich, du siehst fabelhaft aus, Liebes! Wenn Rentaro dich jetzt sehen könnte, würde er umfallen, du siehst aus wie ein Engel!“

Sera lachte ein beschämtes Lachen, freute sich über Sheeles lieben Komplimente sehr.

Die Lilahaarige war hin und weg von ihr, erhob sich von ihrem Sitz und hielt den Tüllschleier vor ihrem Gesicht, blickte ihr dabei lächelnd in die eisblauen Augen.

„Du wirst unglaublich aussehen, Sissi. Du und Rentaro, ihr gebt ein so tolles Paar ab. Mein lieber Cousin konnte damals nie die Augen von dir nehmen und jetzt kann ich endlich bezeugen, wie ihr beiden endlich heiratet. Das kann nur Schicksal sein, oh Gott, ich bin ja schon so aufgeregt..!“
 

Sheele umarmte die Bändigerin ganz fest und lächelte, war eigentlich auch eine eher ruhige Person wie sie selbst, allerdings konnte sie sich in solchen Situationen nicht beherrschen.

Und das wollte sie auch gar nicht, dazu gab es ja mal wirklich keinen Grund.
 

„Danke. Sheele, ich bin dir so dankbar, dass du mit mir gekommen bist“, lächelte Sera voller Freude und umarmte sie ebenfalls, drückte sie sogar noch ein wenig fester.

Eigentlich ging man als Verlobte entweder mit Mutter und Schwestern das Brautkleid besorgen. Es war letztendlich die eigene Mutter, die ihr Einverständnis für das ausgewählte Kleid gab, doch leider hatte die Bändigerin keine Familie. Aus dem Grund hatte sie die lilahaarige Sheele gefragt und sie hatte fast augenblicklich darauf bestanden, sie zu begleiten.

„Was redest du denn da, dafür gibt es doch keinen Grund“, sprach sie lachend, löste sich von der zukünftigen Blaut und hielt ihre Hände mit ihren fest.

„Schließlich wirst du zu uns gehören. Du wirst eine Igarashi sein!“
 

Zwar würde Sera das niemals laut zugeben, doch etwas zuckte unangenehm in ihr als sie das gehörte. Denn wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass ihr… das nicht ganz geheuer war.

Sie liebte Rentaro und wollte natürlich eine Familie gründen und zu ihm gehören, aber…

Letztendlich war sie eine Masumi.

Masumi Sera.

Sie hatte keine Familienangehörige, keine Cousins, Onkel, Tanten, Großeltern-

Nichts. Gar nichts.

Sie war wortwörtlich die letzte Masumi.

Und wenn sie ihren Nachnamen aufgeben würde, dann würde sie doch irgendwie auch ihre Identität verlieren, das einzige, das sie mit ihrer toten Familie verband.
 

Sie war keine Igarashi…

Sondern eine Masumi.
 

Allerdings gehörte es sich bei den Igarashis, dass die Frau den Nachnamen des Mannes annahm, um keine Schande über die Familie zu bringen. Es gehörte sich eben so.

Wenn eine Frau heiratete, heiratete sie auch direkt in die Familie, wurde damit also ein Teil von ihnen, gehörte zu ihnen. Danach würde sie irgendwann die ersten Kinder bekommen und Mutter sein und ja, darauf freute sie sich auch schon. Sera wollte schon immer ihre eigene Familie gründen und eine liebevolle Mama sein, aber…

Sie wollte nie aufhören, eine Kämpferin zu sein.

Sicher, sie hasste es, Hermos dienen zu müssen, doch aus dem Grund wollte sie doch so unbedingt von hier weg. Die Bändigerin wollte fort und weit, weit weg ihre Familie in Sicherheit wissen, wo sie auch weiterhin eine Kunoichi sein kann.
 

Immerhin war sie eine Bändigerin.

Ihre Eltern haben ihr als Kind ihr gesamtes Chakra gegeben, damit sie überlebte und haben dafür ihr Leben gelassen. Und das konnte sie doch nicht so einfach vergessen.

Sera würde niemals aufhören, eine Bändigerin zu sein.

Das Leben als Hausfrau war sicher für viele ein schönes Leben und da stand sie auch hinter, doch für sie selbst wäre es keine endgültige Lösung. Es würde sie nicht vollkommen erfüllen.
 

Aber wie sollte sie da wieder rauskommen? Schließlich waren das nunmal die Regeln der Igarashis und die Brünette hoffte, dass sie mit Rentaro da noch einen Kompromiss eingehen könnte. Sie liebte ihn sehr und war ihrer Familie sehr dankbar dafür, dass sie sie aufgenommen und akzeptiert hatten. Rentaro hätte jede andere haben können, sie hätten ihr eine bessere, eine hübschere Frau finden können, doch das haben sie nicht.

Sera konnte sich glücklich schätzen und aus dem Grund akzeptierte sie auch alles…

Nur das ging ihr ein wenig zu weit.
 

Sie war eine Masumi.

Und darauf war sie stolz.
 

„Ah, ich schau mal nach, ob ich dir passenden Schuhe finde- AAH!“

„Sheele!“

Die schöne Brillenträgerin hatte sich beim Gehen verguckt und war über ihre lange Schleppe gestolpert, plumste plötzlich mit dem Po auf den Boden. Der Schleier landete auf ihrem Kopf und ihre Brille hing schief vor ihren Augen, ja sie sah so verpeilt, so unglaublich süß dabei aus, dass Sera zu lachen begann.

„Oh Mann, wieso passiert mir das immer nur..?“

Fragte sie mit süßem Blick, worauf Sera lachten mit dem Kopf schüttelte und ihr die Hand zur Hilfe reichte.

„Na komm, Sheele“, meinte sie, worauf die lilahaarige Igarashi ihre Hand annahm und auch schon hochgezogen wurde, allerdings rutschte sie wieder auf Seras Schleier aus und rutschte ab und obwohl beide keinen Schimmer hatten, wie das alles jetzt passieren konnte, fielen sie nun beide hin, wobei Sera direkt auf der Lilahaarigen landete.
 

„AAAH!“

Und da konnten sie beide nicht mehr an sich halten.

Die zwei Frauen lachten lauthals los, obwohl sie wussten, wie lächerlich sie beide aussahen. Sie lachten und lachten, glucksten laut und heiter durch den Brautladen und spürten schon die Tränen in den Augen. Sie fanden beide ihre Situation zum Totlachen komisch und wussten, egal wie bescheuert sie beide aussahen, dass sie nie diesen Tag, diesen Moment vergessen würden.
 

„Sissi, du bist schwer!“

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„Und du bist ein Tollpatsch!“

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„Du siehst müde aus“, bemerkte die Bändigerin sofort, als Rentaro sich zu ihr auf die Couch setzte, sofort seinen rechten Arm um sie schlang und erschöpft seufzte.
 

„War die Mission so anstrengend?“

„Du weißt doch, wie Zuko-sama ist. Weil wir die nächsten Wochen unsere Flitterwochen genießen wollen, besteht er darauf, dass wir erst unsere Missionen vorziehen. Heute gab es einen echt harten Kampf, aber ich bin froh, dass ich endlich zurück bin...“

Wieder seufzte er tief, vergrub das Gesicht in ihrem himmlisch duftendem Haar und atmete ihren frischen Duft erleichtert ein.

Gott, er liebte es, sie bei sich zu haben, genoss es immer wieder, ihr Verlobter zu sein.
 

„Ich weiß, wie nervig das sein kann… Aber hey, morgen ist es soweit“, lächelte sie, spielte dabei mit seinem dunklen Haar und spürte, wie er sich allmählich entspannte.

Irgendwie fand Sera damals, dass Rentaro ein wenig fehl am Platz in ihrem kleinen Wohnzimmer und auf ihrer kleinen Couch aussah. Doch über die Jahre hatte Sera sich, wenn auch nur langsam, von ihrer Scham entfernt und fühlte sich wohl, wenn er bei ihr war.

Sicher, ein wenig merkwürdig war es dennoch manchmal, aber er ließ sie alles vergessen mit seiner heimischen, liebevollen Art. Er gab ihr einfach keinen Grund, sich schlecht fühlen zu müssen.
 

„Was ist denn morgen?“, fragte er, worauf Sera in ihrer Bewegung stoppte und perplex zu ihm blickte, ja ihre Augen starrten ihn richtig an. Sie sah aus, als traute sie ihren Ohren nicht, denn immerhin war das morgen ihre gemeinsame Hochzeit, die stattfinden würde..!

Rentaro brach bei ihrem mehr als verdutzten, scharf explosiven Anblick in schallendes Gelächter aus und Sera brauchte natürlich nicht lange, um den offensichtlichen Witz zu erkennen.

„Ha. Ha. Du bist unglaublich lustig“, kommentierte sie mit den Augen rollend, ließ sich von seinem jungenhaften Lachen anstecken.

„Hör auf mich auszulachen!“, kicherte sie dann, pikte ihm in die Seiten und nutzte seine kitzelige Seite aus, lachte lauter, als Rentaro bei jedem Piksen am ganzen Körper zuckte.

Er gluckste ebenfalls lauter, wusste, dass das ihre kleine Rache an ihm war und handelte so schnell wie möglich, indem er ihre Hände blitzschnell abfing.
 

Keine Sekunde später wurde die schöne Bändigerin zurück gedrückte und blinzelte, als sie mit belustigtem Blick den Igarashi ansah, der sich mit einem anzüglichen Grinsen über sie beugte.

Beide waren von der Ringerei ein wenig außer Atem und der Igarashi schluckte, als er erkannte, wie ihre Brust schnell hob und senkte, ihre Augen groß und blau glänzten.

Rentaro konnte nicht anders, als seinen gräulichen Blick wandern zu lassen. So unehrenhaft das auch war, er schluckte schwer, als er über ihren Nacken, ihrem Dekoletee, ja sogar einen Blick auf ihre Brust warf, wenn auch nur sehr kurz.
 

Sera trug heute ein längeres, etwas enganliegendes hellblaues Oberteil, das sie an der Taille mit einem weißen Taillengurt befestigt war. Ihre etwas dunklere Hose war lockerer, saß allerdings an den Knöcheln eng und ließ sie orientalisch und ein wenig anders als die anderen Frauen wirken. Ihr langes, schokoladenbraunes Haar war heute zu einem lockeren Dutt gebunden bis auf die zwei Strähnen, die ihr unglaublich hübsches Gesicht umrahmten.

Kurz gesagt, er fand seine Verlobte atemberaubend schön.

Sie zeigte von Außen hin, wie lieb und zart ihr Charakter war und das liebte der geborene Feuerbändiger so sehr an ihr.
 

„Weißt du, du machst es mir wirklich schwer, mich zu beherrschen“, sprach er plötzlich.

„Ich versuche immer wieder mich ein wenig zurückzuhalten und was tust du? Wickelst mich ständig um den Finger.“

Seine Stimme war tiefer geworden, rau und gefüllt mit Verlangen, was der Bändigerin ein enormes Kribbeln in der Brust verschaffte. Er zeigte nur selten diese Seite an sich und auch wenn es sie nervös machte, so konnte Sera sich nicht gegen das bebende Verlangen in sich wehren. Erst recht nicht, wenn er sie mit solch lodernden Augen musterte und aussah, als würde er alles an ihr schön finden, als würde sie ihn unglaublich erregen.
 

„Vielleicht mag ich es ja...-“

Oh Gott, Sera traute sich nicht, diesen Satz auszusprechen..!

„…wenn du mich mit solchen Augen ansiehst..?“

Okay, sie hatte den Satz vorsichtiger beendet als geplant, traute sich selbst einfach nicht mehr zu. Nicht so, nicht bei Rentaro, der immerzu darauf achtete, ihre weibliche Reinheit beizubehalten bis sie beide endlich Mann und Frau werden durften.

„Gleich morgen Nacht“, versprach er leicht außer Atem.

„Sobald du offiziell mein bist, werde ich dir zeigen, wie sehr du mich um den Finger gewickelt hast, Masumi Sera.“
 

Es war ein Versprechen, dass er um jeden Preis halten würde.

Der Feuerbändiger wollte, dass sie rein in die Ehe ging, wollte, dass sie seine Erste und er ihr Erster wäre, wusste, dass sie beide für immer zusammen sein würden.
 

Rentaro konnte nicht abwarten, ihr gemeinsames Leben zu starten.

In seinem nächsten Kuss spürte Sera, dass er genauso aufgeregt war wie sie.

Und das spendete ihr so viel Freude und Trost, dass sie beinahe umkam vor lauter Glück.

Denn ja, so einfach war es doch, oder?
 

Sie war glücklich.

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Ayato war wütend.

Nein, vielmehr noch, er brannte vor Zorn.
 

Wie um alles in der Welt konnte Ino es nur schaffen, urplötzlich so viel Chakra zu sammeln und dieses verdammte Tauschjutsu auszusprechen? Wie hatte sie überhaupt die Kraft, auch nur irgendwas zu tun? Immerhin hatte er sie doch genau da, wo er haben wollte.

Er hatte sie gebrochen.
 

Ihren Körper, ihren Geist, ihren Willen, ja sogar ihren Blick hatte er völlig gebrochen.

Sicher, es hatte sehr lange gedauert, allerdings war er endlich so weit gewesen und hätte sie beinahe vernaschen können. Wirklich, er konnte es sich nicht erklären.

Er verstand auch nicht, wie Rentaro und Sera es nicht schaffen konnten, sie zu schnappen.

Stark oder nicht, sie war allein gegen zwei Dutzend Wachen. Es konnte doch nicht angehen, dass die mehr als verletzte Yamanaka es geschafft hat, ganz Hermos zum Narren zu halten.

Und außerdem hatte ihn etwas ein wenig beschäftigt.
 

Ino, die unglücklicherweise viele Gefangene freigelassen hatte, konnte einige Wachmänner töten, was er auch durch die Tötungsmethode ihr anrechnen konnte. Allerdings machte ihm eine andere Sache zu schaffen. Nämlich die beiden bewusstlosen Männer im westlichen Flur.

Wieso sollte Ino sie einfach nur K.O schlagen und nicht gleich ganz erledigen?

Und wo wurden sie getroffen? Es gab keine Wunden, kein direkter Schlag konnte ausfindig gemacht werden und das passte nicht zu der Ino, die er kannte.

Sie war eine eher brutale, harte Kämpferin.
 

Ehrlich gesagt hatte der rothaarige fast schon das Gefühl, als hätte jemand da ein Luftschlag benutzt, um die zwei auszuknocken. Und Ayato kannte nur eine, die zu so etwas fähig wäre.

Masumi Sera.
 

Masumi Sera, die seit Inos Verschwinden nicht ein einziges Mal mit ihm gesprochen hatte.

Masumi Sera, die noch vor Inos Verschwinden fast jeden Tag bei ihm war und Smalltalk geführt hatte, was dem rothaarigen Uzumaki zugegebenermaßen schon irgendwie suspekt vorkam.

Masumi Sera, die komischerweise jedes Mal behauptete, dass es sich bei all den Gefangenen, die er foltern durfte, um arme, unschuldige Zivilisten handelte.

Masumi Sera, auf die er schon seit Jahren ein Auge geworfen hatte.
 

Ayato wusste von ihrer übertriebenen Gutmütigkeit, was unüblich für einen Shinobi aus Hermos war, auch wenn es sich um eine Frau handelte. Sie tötete auch nie jemanden und sei die Mission noch so hart und gefährlich, es schien gegen irgendwelche Prinzipien von ihr zu sprechen. Wirklich, es war fast schon niedlich, Ayato fand auch deshalb Gefallen an ihr.

Sie war so naiv, mädchenhaft und so gar nicht wie die allgemeine Kunoichi.

Die Bändigerin wirkte auf dem ersten Blick, als hätte sie keine Ecken und Kanten, und das obwohl sie sehr mächtig war. Es waren ihre eisblauen Augen, die ihre Unschuld fast in die Welt hinausschrien und darauf stand der Uzumaki.
 

Sera war wie die Unschuld selbst.

Und er wollte ihr genau diese Unschuld nehmen…
 

Wirklich, es war wirklich schade, dass sie mit diesem Igarashi zusammen war, denn so konnte er sie sich nicht krallen, so sehr er es wollte. Zuko-sama würde das nicht gefallen.

Immerhin gehörten die Igarashis mit dem Yamanaka Clan zu den engsten Verbündeten und durch die Verlobung gehörte Sera zu ihrer Familie.

Und das Gesetz sagte, dass den Igarashis nicht geschadet werden durfte.
 

Aber Ayato wusste auch, dass Sera irgendetwas mit Inos Verschinden zu tun hatte und das hatte er Zuko-sama selbstverständlich ausgerichtet. Er hatte dem Führer seine Bedenken erklärt, was das alles für einen Eindruck bei ihm hinterlassen hatte, wie verdächtig Sera sich gemacht hatte und hatte auch schon den passenden Vorschlag gehabt.
 

Sera musste von den Igarashis getrennt werden.

Und Ayato könnte nicht nur ihre Befragung, sondern auch ihre Bewachung übernehmen.
 

Der Uzumaki grinste, als er daran dachte, wie es wäre, Sera in seine eigene Welt zu entführen.

Wie lange er wohl brauchen würde, um sie zu knacken…

Er war sich sicher, dass er nicht lange brauchen würde. Sie war immerhin ein sehr lieber Mensch, nett, fürsorglich, naiv, kindlich, unschuldig..-

Sicher, die könnte viel Schmerzen ab, aber psychisch wäre sie ein leichtes Opfer.

Immerhin war sie eine Frau und die waren am einfachsten zu knacken, wenn man mal Yamanaka Ino außen vor ließ. Sie war definitiv eine gewaltige Ausnahme.
 

Dabei…

‚Und wenn ich völlig allein wäre, ich würde nie, NIEMALS zulassen, dass jemand wie du mich anfasst. Nicht einmal über meine Leiche, Ayato..!‘

Nein. Sera sollte er nicht unterschätzen, denn er hatte doch selbst mitbekommen, dass sie auch anders konnte, wenn man sie wütend machte.

Er erinnerte sich daran, wie wütend sie aussah, als sie diese Tasse gegen den Boden geschmettert hatte. Der Rothaarige war mehr als überrascht gewesen, diese energische Seite an der sonst so süßen Bändigerin gesehen, konnte sich gut an das Lodern in ihren plötzlich eiskalten, funkelnden Augen erkennen und er schwor, dass er dort an Ort und Stelle über sie herfallen wollte. Ayato wusste gar nicht, was er lieber sah.
 

Ihre süße, unschuldige Seite oder ihre wilde, wahnsinnige Seite..?
 

„Ayato-sama, Ihr habt nach mir gerufen?“, wurde der Rothaarige von seinen Gedanken gerissen und drehte sich auch gleich zu dem braunhaarigen Daisuke, der mit seinen dunklen Augen zu ihm schaute. Daisuke war einer der Ninjas, die von Sera K.O geschlagen wurde, was Ayato sehr überrascht hatte, da der Braunhaarige eigentlich sehr stark war.

„Daisuke“, grüßte Ayato dann, grinste ihn mit versteckten Ansichten an.

„Du kommst genau zum passendsten Moment.“
 

Daisuke wusste nicht, dass er von dem Uzumaki benutzt wurde und wartete gespannt auf seine Anweisungen, die er selbstverständlich sofort erfüllen würde.
 

„Du weißt doch sicherlich, dass Sissi morgen heiratet, oder?“

Natürlich wusste er das. Jeder aus Hermos wusste das, was er mit einem Nicken bestätigte.

„Gut. Ich will, dass du meine liebe Sera morgen aufsuchst. Am besten kurz vor der Zeremonie, damit die Gäste das Spektakel nicht miterleben müssen“, sagte er, merkte dem Braunhaarigen an, dass er ein wenig überrascht über den Verlauf seiner Mission wirkte.

„Ich will, dass du ihr auflauerst. Kurz bevor die Kutsche sie von ihrem Zuhause abholt, musst du bei ihr sein. Und dann will ich, dass du sie angreifst.“

Ayato grinste ein bösartiges Grinsen, wirkte diabolisch und sadistisch und war fast schon traurig, dass er es selbst nicht tun konnte.
 

„Ich soll sie angreifen?“, fragte Daisuke.

„Aber sie ist doch die ultimative Bändigerin und eine zukünftige Igarashi. Zuko-sama wird-“

„Keine Sorge, das ist unsere Mission“, beschwichtigte er schnell.

„Du wirst sie angreifen mit allem was du hast. Gib alles. Schlag sie, schleudere sie herum, von mir aus kannst du auch deinen Spaß an ihr haben.“

Ayatos Grinsen wurde breiter, als Daisuke scheinbar Gefallen daran fand, freute sich schon richtig darauf, dem Spektakel morgen zusehen zu dürfen.

Hochzeiten waren sonst immer so langweilig, da war das doch mal eine nette kleine Abwechslung.
 

„Tue alles, Daisuke. Ich will, dass du sie nicht nur einfach angreifst...“

Ayato legte eine Hand auf seine Schulter, hatte ein teuflisches Funkeln in seinen giftgrünen Augen und zeigte seine blitzenden Zähne, als er noch breiter grinste und richtig stolz auf seinen diabolischen Plan war.
 

‚Dir würde ich niemals erlauben, mich auch nur zu berühren, Ayato..!‘

Heh. Wirklich interessante Challenge, die ihm da geboten wurde...
 

„...sondern du versuchst sie mit aller Kraft zu töten.“

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Soooooooooo

Okay meine Lieben, das wird erstmal das letzte Kap für diesen Monat sein. Es ist wieder an der Zeit, mich um meine anderen Ffs zu kümmern und hoffe, dass euch dieses Kap gefallen hat.

Nächstes Kapitel wird… bitter. Sehr bitter.

Ich glaube, sowas bitteres habe ich selten, wenn sogar noch nie geschrieben.

Urgh, warum bin ich nur so..?

Aber gut, kann ja nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein, oder?

Macht euch auf viel Bitternis gefasst…
 

liebe grüße

eure Fifi!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sama-chan
2020-01-17T21:18:45+00:00 17.01.2020 22:18
Gerade gesehen, dass es schon wieder so viele neue Kapitel gibt! 😳 Wow ich muss mich echt ranhalten. 😅
Irgendwie habe ich aber vor dem nächsten Kapitel Angst... Jetzt wird es ernst...


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