Ungewöhnliche Begegnung
Währenddessen war auf der anderen Seite der Grand Line ein reges Treiben. Es waren inzwischen seit Ace Aufbruch mehrere Monate vergangen. Whitebeard gab den Befehl nach Ace zu suchen. Jeder einzelne Kommandant begab sich Richtung Grand Line und machte sich zur Aufgabe den Kommandanten der 2. Division zurückzuholen. Haruta war zusammen mit Marcos Flotte unterwegs. Das Wetter war die letzten Wochen echt anstrengend gewesen. Mehrere Tage hintereinander gab es schwere Unwetter und die Schiffe hatten Mühe zusammenzubleiben. Haruta lehnte am Mast und schaute nach oben Richtung Himmel.
„An was denkst du gerade?“, der Kommandant der 1. Division gesellte sich zu der braunhaarigen Kommandantin und schaute sie seitlich an, während er seine Arme verschränkend vor sich hielt.
„Ich mache mir Sorgen, Marco.“
Der Blondhaarige sah seine Kameradin an und klopfte dieser auf die Schulter.
„Ach was, unserem Ace wird es schon gut gehen“.
„Um ihn mache ich mir auch keine Sorgen. Mich interessiert eher was mit Aria geschehen wird. Du hast den Zeitungsartikel doch auch gelesen. Sie wird gesucht, genauso wie Ace. Schon erschreckend wie schnell die Regierung auf sie aufmerksam wurde.“
„Haruta jeder von uns wird gesucht. Das ist unser Berufsrisiko als Pirat.“
Die Braunhaarige sah etwas ernst zu ihrem Nachbarn.
„Findest du es nicht seltsam, dass Aria und Ace die selbe Kopfgeldsumme haben?“
Marco senkte daraufhin seinen Blick. Er hatte inzwischen von Ace und Arias Verbindung erfahren. Nach dem Verschwinden von der Feuerfaust suchte er das Gespräch mit Whitebeard und nach langem hin und her rückte der alte Mann mit der Sprache raus. Der Blondhaarige musste zugeben, er war anfangs geschockt. Wer hätte auch mit sowas gerechnet. Aber der alte Kapitän hat ihm daraufhin zu strengster Diskretion geraten. Er durfte mit keinem anderen darüber reden, egal wer es war. Ihm tat es leid, Haruta hierüber keine genaueren Angaben machen zu können.
„Sicher, aber sich den Kopf hierüber zu zerbrechen, bringt es auch nicht, oder?“
Haruta senkte daraufhin ihren Blick und wandte sich zur Reling. Plötzlich ertönte ein Horn.
„Schiff in Sicht“. Einer der Rekruten hatte vom oberen Mast aus ein Schiff ausgemacht, das direkt auf ihre Flotte zusteuerte.
„Die Marine?“, Marco rannte zu Haruta an die Rehling und schaute mit einem Fernrohr Richtung Horizont.
„Nein, es ist definitiv ein Piratenschiff.“, antwortete der Rekrut.
Marco stellte das Fernrohr schärfer und konnte nun die Flagge des Schiffs ausmachen. Ein Kloss blieb in seinem Hals stecken. Haruta sah ihren Kollegen besorgt an.
„Das ist Shanks Schiff!“.
„Was?“, Haruta rannte augenblicklich zu den Anderen und gab den Befehl in Kampfstellung zu gehen aber dennoch Ruhe zu bewahren. Normalerweise hatten die Piratenkaiser untereinander, zu denen auch Shanks gehörte, ein Abkommen. Es wurde vor mehreren Jahren beschlossen, dass sie sich nie gegenseitig bekämpfen würden, nur im äußersten Notfall, wenn Gefahr im Verzug war. Das Schiff kam näher und schnell stellten die Kommandanten fest, dass es zwar ein Schiff von Shanks war, aber nicht sein Hauptschiff.
„Das ist eine Kommandantenflotte wie unsere.“, Marco schritt nach vorne und begutachtete das Schiff. Haruta blieb derweil bei den Rekruten und beobachtete, wie das Schiff langsam neben ihrem ankam und dort ankerte. Von oben sprang eine Gestalt herunter und landete direkt neben Marco auf der Reling. Dieser erkannte den Piraten sofort.
„Tamaro, was treibt dich denn hierher alter Freund?“
Der Schwarzhaarige grinste daraufhin und gab Marco die Hand, die dieser sofort entgegennahm.
„Gut, dass ich euch treffe. Wir müssen dringend zu Whitebeard. Ist er hier?“
„Nein, wir sind allein unterwegs“, antwortete Haruta und schritt auf die beiden Männer zu.
„Verdammt… Marco, du bist doch sein erster Kommandant oder? Kannst du ihm was ausrichten?“, Tamaro sprang von der Reling runter und gesellte sich zu den beiden Kommandanten.
„Ja klar, sicher. Schieß los um was geht es?“, Marco war ganz Ohr zu erfahren was sein Gegenüber zu berichten hatte.
„Es geht um Greybeard!“, Marco und Haruta drehten sich um und sahen in die Richtung aus der die Stimme kam. Hinter ihnen stand ein Blondhaariger, Arme verschränkt und gegen den Mast gelehnt. Die beiden Kommandanten waren geschockt. Seit wann stand er hinter ihnen. Sie hatten nicht mitbekommen wie er das Schiff verlassen hatte.
„Wer bist du denn?“, Haruta zog ihr Schwert und richtete es gegen den Blondhaarigen.
Der Gefragte hob seinen Kopf und schaute der Braunhaarigen direkt in die Augen. Die Kommandantin war geschockt, sein Blick war gruselig. Es lief ihr eiskalt den Rücken runter.
//Was sind das für Augen? Sie erinnern mich stark an die von Aria.// Ihre Hand fing daraufhin an zu zittern.
„Sag mal Bursche, hat man dich nicht gelehrt, dass man gegen Ältere nicht das Schwert zu erhaben hat?“, der Blondhaarige senkte wieder seinen Blick. Er hatte gemerkt, dass sein Gegenüber von dem Blick eingeschüchtert war. Marco und Tamaro sahen geschockt Haruta an, die erst ihr Schwert fallen ließ und dann daraufhin vor Wut rot anlief. Er hielt sie ernsthaft für einen Kerl?!
„Wie war das?!“; zähneknirschend stand die Kommandantin vor dem Blondhaarigen, der daraufhin fragend wieder den Kopf hochhob.
„Was hast du denn? Du bist doch ein Kerl oder nicht?“
Tamaro klatschte sich eine Hand in sein Gesicht und Marco tat es ihm gleich. Marco wusste wie Haruta aus der Haut fahren konnte, wenn man sie verwechselte. Die Kommandantin senkte kurz ihren Blick und hob ihr Schwert auf. Eine verdächtige Stille trat ein.
„Ich bin eine Frau du VERDAMMTER IDIOT!!!“, mit feurigen Augen holte die Kommandantin aus und warf ihr Schwert direkt auf den Blondhaarigen, der geschickt mit seinem Kopf auswich. Das Schwert schlug direkt neben seinem Schädel ein. Eine Haarsträhne wurde hierbei abgetrennt. Sein Blick war auf einmal nicht mehr so lässig. Geschockt schaute er neben sich und realisierte dann erst was gerade geschehen war. Wollte die Alte ihn ernsthaft umbringen?
„SAG MAL HAST DU EINE MEISE????? Man wirft doch nicht sein Schwert einfach so auf einen fremden Menschen, du blöde Kuh!!!“
Haruta lief noch roter an und stellte sich daraufhin direkt vor den Blondhaarigen. Sie reichte ihm gerade mal bis zur Hüfte.
„LERN DU ERST MAL MANIEREN!!!!!“
„ACH JA? KOMM MAL RUNTER DU KLEINE GURKE!!!!“
„WIE WAR DAS, BLONDSCHÄDEL???“, Haruta holte mit ihrem Bein aus und trat dem Blondhaarigen direkt in den Bauch. Der Blondhaarige sackte kurz zusammen. Die Kleine hatte echt einen festen Tritt drauf. Daraufhin nahm er die Kommandantin in den Schwitzkasten.
„Bleib mal locker du Wirbelwind, bevor du noch jemanden ernsthaft verletzt!“
„Ich denke nicht dran! Lass mich los, du Irrer.“
„Wer ist hier Irre, eh??!“
Marco und Tamaro sahen den zwei Streithähnen zu.
„Hotaru, es reicht. Uns läuft die Zeit davon.“, Tamaro sah den Blondhaarigen mit ernstem Blick an.
„Ja, ja ist ja schon gut“, der Blondhaarige lies Haruta daraufhin los, die erst mal nach Luft schnappte. Marco kam auf sie zu und klopfte dieser ein paar Mal auf den Rücken.
„Alles klar bei dir?“
Die Braunhaarige sah daraufhin zu dem Blondhaarigen hoch und nickte daraufhin.
„Also schießt los. Was ist mit Greybeard?“, fragte Marco.
„Am besten kommt ihr zwei auf unser Schiff. Wir haben Sake vorbereitet. Es wird wohl eine längere Sache“, entgegnete Tamaro und sah seinen Kollegen an, der Haruta mit herablassendem Blick ansah. Der Blondhaarige war charakterlich nicht einfach. Tamaro hatte schon eine Vorahnung, dass er wieder für Ärger sorgen würde.
„Ernsthaft beide? Marco reicht doch aus oder?“, Hotaru sah den Schwarzhaarigen mit ernstem Blick an. Haruta sah daraufhin fassungslos zu dem Blondhaarigen, der immer noch vor ihr stand.
„Nein Hotaru, beide. Reiß dich gefälligst etwas zusammen. Du weißt, dass Shanks keine unnötigen Konflikte haben möchte. Sonst kannst du ihm erklären, warum Whitebeard sauer ist, weil du eine seiner Kommandanten attackiert hast.“
Mürrisch knurrte der Blondhaarige vor sich hin und wand seinen Blick von der Kommandantin der 12. Division ab.
„Von mir aus“. Nach diesen Worten schritt der Blondhaarige an dem Schwarzhaarigen vorbei und sprang wieder auf das gegenüberankernde Schiff. Bevor Tamaro ebenfalls umkehrte, sah er zu Haruta.
„Nimm es ihm bitte nicht übel. Er hasst es wenn er von einem Schwert bedroht wird. Wir können froh sein, dass er noch so friedlich reagiert hat, normalerweise bleibt er nicht so ruhig. Eigentlich ist er auch gar kein Pirat. Bitte mach das nicht nochmal, ich bitte dich als Nakama darum.“
Nach diesen Worten nickte er Marco, der immer noch neben Haruta stand, kurz zu und sprang dann ebenfalls auf das andere Schiff zurück. Marco sah daraufhin zu Haruta, die immer noch am Boden kniete.
„Was hast du dir dabei gedacht, Haruta? Das hätte auch schief gehen können.“
Haruta sah geschockt zu Marco hoch, erhob sich und klopfte sich den Dreck von der Kleidung.
„Du hast es auch gesehen oder?“
Der Blondhaarige sah sein Gegenüber fragend an.
„Was meinst du?“
Wieder begann die Braunhaarige zu zittern.
„Diese Augen… er hatte die selben Augen wie Aria. Hast du es nicht bemerkt?“
Marco verschränkte daraufhin seine Arme hinter seinem Kopf. Sein Blick wurde ernster.
„Doch hab ich… aber diese Augen waren anders. Bedrohlicher. Deswegen sage ich dir ja, es war leichtsinnig. Die Aura, die von diesem Typ ausging, war stärker als deine. Wenn nicht sogar höher als meine.“
Die Kommandantin sah geschockt Richtung Boden. Sie hatte die Lage falsch eingeschätzt. Leider war sie nicht fähig die Aura des Gegenüber wahrzunehmen zu können. Diese Fähigkeit hatten nur Marco und Thatch. Sie senkte ihren Blick und steckte ihr Schwert wieder in die Schwertscheide. Der Typ hatte sie einfach rasend gemacht. Sie konnte es nicht leiden, wenn man sie als Junge wahrnahm.
„Komm schon Haruta, hören wir uns an, was die beiden zu sagen haben“, Haruta wurde daraufhin aus ihren Gedanken gerissen und bemerkte jetzt erst, dass Marco bereits zu dem anderen Schiff rübergesprungen war. Sie nickte daraufhin und folgte dem Kommandanten der 1. Division.
Sie hatte dennoch ein ungutes Gefühl. Dieser Hotaru hatte solche Ähnlichkeit mit der blondhaarigen Targuya. Sie erinnerte sich an die Narbe an seinem Hals. Es sah so aus, als ob man ihm den Kopf abgetrennt hätte. Was hat das alles zu bedeuten?
