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Paul MacLain der Privatschnüffler

Ein ehemaliger SAS-Offizier als Privatdetektiv
von

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Prolog

Prolog

Hi. Ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist MacLain. Paul MacLain. Geboren am 20.06.1971 in Inverness, Schottland, als ältestes von drei Kindern. Mein Vater war ein hoch dekorierter Veteran beim SAS. Da er mein Idol war, war es für mich naheliegend, mein Glück ebenfalls beim Militär zu versuchen. Für meine jüngeren Geschwister trifft das allerdings nicht zu. Mikey, mein jüngerer Bruder ist Steuerberater von Beruf, meine Schwester Samantha ist Rechtsanwältin.

Während meiner Schulzeit habe ich meine Jungendliebe Catherine kennen gelernt. Sie war das schönste Mädchen an der ganzen Schule. Doch unsere Beziehung war einem Mitschüler, Mick Doohan hieß er, ein Dorn im Auge. Sein Vater war Robert Doohan. Ihm gehörte damals das Highlands Inn, ein Pub in unserer Stadt. Vater und Robert Doohan hatten seinerzeit zusammen gedient. Doch Micks Alter war ein Feigling, wie mein Dad bis zu seinem Tod immer behauptet hat.

Der Vorfall, der die Feindschaft zwischen Vater und Robert Doohan ausgelöst hat, ereignete sich am 14. Juni 1982. Sechs Tage vor Ende des Falklandkrieges mit Argentinien. Mein Vater und Robert Doohan gehörten zu der Einheit von Fallschirmjägern, die am Morgen des besagten 14. Juni unter dem Befehl von General Thompson auf die Moody Brook Kaserne vorrücken sollten. Am Mount Tumbledown wurden sie von argentinischen Marineinfanteristen unter Beschuss genommen. Robert Doohan lief einfach davon und ließ meinen Dad, sowie mehrere Kameraden im Stich.

Nach seiner Rückkehr von den Falklandinseln machten sich mein Vater und viele seiner Kameraden dafür stark, dass Robert Doohan bei der Verleihung von Orden und auch bei anstehenden Beförderungen übergangen werden sollte. Sie setzten sich durch. Robert Doohan schied am 12.01.1983 aus der Royal Army aus. Da es keine unehrenhafte Entlassung war, bekam er bis zu seinem Tod am 26.05.1998 eine stattliche Rente. Doch Micks Vater wollte diese Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen. Er bezichtigte meinen Dad öffentlich des Vaterlandsverrats, weshalb man entschied, meinen Vater anzuklagen. In einem der Öffentlichkeit zugänglichen Prozess wurde Dad aus Mangel an Beweisen zwar freigesprochen, doch seine Karriere beim SAS war damit vorbei. Bis zu seinem Tod am 20.02.2000 war mein Vater ein gebrochener Mann.

Im Alter von 19 Jahren bin ich dann dem Special Air Service beigetreten. Ich hab mich die Karriereleiter hochgearbeitet. Als ich am 21.03.2010 aus der Einheit ausgeschieden bin, hatte ich den Rang eines Regimentskommandeurs inne. Ich freute mich schon auf ein Leben mit meiner Freundin Catherine in den schottischen Highlands, doch leider musste mir Mick Doohan, dieses Arschloch dazwischen grätschen. Eines Abends, ich saß gerade mit ein paar Freunden in einem Pub in Glasgow, da kam dieser kleine Wichtigtuer Mick mit seinen Brüdern und tippte mir auf die Schulter. Doch ich reagierte nicht. „Hey Paul. Kannst du dich vielleicht mal umdrehen? Ich will was von dir!“, sagte er. 01

„Ich aber nichts von dir.“ „Wenn du dich nicht gleich umdrehst und mir ins Gesicht siehst, hat das Konsequenzen. Natürlich nur für dich.“ „Falls du denkst, dass du mich provozieren kannst, dann bist du bei mir auf dem Holzweg.“, erwiderte ich gelassen. „So? Na wir werden sehen.“

Ohne ersichtlichen Grund schlug Mick zu. Sein Bruder Jamie zog mich nach oben. Lümmel dich hier nicht so auf dem Fußboden rum.“ Nun wurde es mir aber zu bunt. Ich rammte Jamie den Ellenbogen in die Rippen und trat Mick genau zwischen die Beine. Norris, Micks zweitem Bruder verpasste ich einen Tritt ans Kinn. Das Mick die Schlägerei nur eingefädelt hatte, um mich aus dem Weg zu haben, damit er sich an Catherine ranmachen konnte, ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Es kam, wie es kommen musste. Man stellte mich vor Gericht. Und obwohl die Wahrheit ans Licht kam und Mick ein Geständnis ablegte, wurde ich der vorsätzlichen Körperverletzung für schuldig befunden und zu drei Jahren Haft verurteilt. Catherine kam mich in den drei Jahren nur ein einziges Mal besuchen. „Ich habe Mick geheiratet.“, hatte sie damals gesagt und war wieder gegangen. Seitdem habe ich sie nie wieder gesehen.

Zwei Tage vor meiner Entlassung aus der Haft bekam ich Besuch von einer Rechtsanwältin. Ihr Name war Jessica Crafton. In meiner Zelle eröffnete sie mir, dass ich geerbt hatte. Mein Onkel Phil hatte mir eine Summe von 560.000 Pfund hinterlassen. Das reichte aus, um mir eine neue Existenz aufzubauen. Doch ich hatte nicht vor in Großbritannien zu bleiben. Ich wollte nicht in der Nähe von Mick und Catherine leben, sonst hätte ich mir wieder einen Aufenthalt im Knast eingehandelt. Und das wollte ich tunlichst vermeiden. Am Tag meiner Entlassung holte mich Samantha ab. „Mick war da. Er hat gemeint, er ist noch nicht fertig mit dir.“ „Keine Bange. So schnell kriegt er mich nicht noch mal an den Kanthaken.“ „Was hast du vor?“ „Ich werde Großbritannien verlassen. Wahrscheinlich gehe ich nach Europa. Vielleicht Frankreich oder Italien. Oder auch Deutschland. Mal sehen.“ „Das wird Mick nicht zulassen. Er will dich noch mal vor Gericht stellen lassen. Catherine soll gegen dich Strafanzeige wegen Vergewaltigung stellen.“ „Bring mich erst Mal nach Hause. Danach sehen wir weiter.“

Zu Hause packte ich meine Sachen zusammen und machte mich wieder auf die Socken. „Du gehst schon wieder, Paul?“, fragte mich Mikey. „Hör zu, Bruderherz. Mick will mich schon wieder hinter schwedische Gardinen bringen. Bleibe ich hier, komme ich wieder unschuldig vor Gericht und darf wieder im Knast brummen. Es ist uns allen besser damit gedient, wenn ich gehe.“ „Paul. Bitte überleg es dir noch mal.“ „Warum? Mick hat mich unschuldig hinter Gitter geschickt, um mir Catherine wegzunehmen. Denkst du wirklich, ich habe Lust noch mal in den Bau zu wandern?“ „Ich gebe auf. Und du hast es wahrscheinlich schon erahnt. Mick hat mich bezahlt, damit ich dich davon abhalte, das Land zu verlassen. Denn er weiß sehr gut, dass er keine Chance mehr hat, deiner habhaft zu werden, sowie du dich außer Landes befindest.“ „Und genau deshalb mach ich die Biege. Pass auf dich auf Bruder.“ „Ich bring dich zum Flughafen.“, sagte Mikey. 02

Am Flughafen von Glasgow staunte ich nicht schlecht, als ich Samantha am Check-In traf. „Sam, was um alles in der Welt machst du denn hier?“, fragte ich. „Ich werde in Europa meine eigene Kanzlei aufmachen. Mein Chef hat alles vorbereitet. Ganz abgesehen davon großer Bruder, wirst du vielleicht meine Hilfe brauchen. Du brauchst einen Job, ein Dach über dem Kopf.“ Samanthas Argumenten hatte ich nichts entgegenzusetzen.

Wir entschieden uns, unser Glück in Deutschland zu versuchen. Sam und ich hatten uns für die Stadt Frankfurt am Main als Start für unseren Neuanfang entschieden. Mikey brachte uns noch bis zur Sicherheitsschleuse, bevor er sich von uns verabschiedete. „Machs gut Paul. Und viel Glück.“ „Danke, Mikey.“ An jenem Tag sahen Samantha und ich unseren Bruder zum letzten Mal lebend. Um 13:45 Uhr Ortszeit startete unser Flieger in Richtung Deutschland.

Was wir nicht ahnten war, dass Mick bei uns zu Hause auf Mikey wartete. Als unser Bruder nach Hause kam, sah er meinen Erzfeind in Dads Ohrensessel sitzen. „Du hast versagt, Mikey. Es war deine Aufgabe, deinen großen Bruder aufzuhalten. Aber was machst du? Du bringst ihn zum Flughafen und lässt ihn seelenruhig das Land verlassen. Ist dir klar, was das bedeutet, Mikey? Du hast mich verraten. Und auf Verrat, steht bei mir die Todesstrafe.“ Mit diesen Worten zückte Mick eine 45er Magnum mit Schalldämpfer und schoss meinem Bruder zwei Mal ins Herz.

In Frankfurt wussten Sam und ich noch nichts von Micks kaltblütigem Mord an unserem Bruder. Wir waren zu sehr damit beschäftigt uns eine Bleibe zu suchen, wo wir wohnen konnten. In Niederrad hatten wir zwei Büroräume angemietet. Sam hatte zuvor ihre Kanzlei unter „Samantha MacLain Rechtsanwältin und Notarin“ angemeldet. Ich selbst wollte mein Glück als Privatdetektiv versuchen. Sam fand die Idee gar nicht schlecht, machte mich jedoch darauf aufmerksam, dass ich erst mal lernen müsste, worauf es ankommt. Bei der berühmten Frankfurter Detektei Tudor konnte ich als Azubi anfangen und mir das Fachwissen aneignen, dass ich für mein eigenes Detektivbüro brauchte.

Schließlich war es soweit. Ich hatte mein eigenes Unternehmen. Doch bevor ich in meinem neuen Job als Privatermittler durchstarten konnte, musste ich mich noch einmal den Dämonen meiner Vergangenheit in Person von Mick Doohan stellen. Ich hatte die Polizei auf meinen Erzfeind aufmerksam gemacht und sie gebeten, zwei Beamte in meiner Detektei zu postieren. Es war der 20.05.2017 als Mick und ich uns nach 3 Jahren wieder Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden. „Dein Bruder Mikey war der erste, den ich mir vorgeknöpft habe. Den kannst du in Inverness auf dem Friedhof besuchen. Als nächstes ist deine Schwester dran. Aber die werd ich noch mal durchnageln, ehe ich ihr die Lampen auspuste. Und das ganze vor deinen Augen. Na ist das nichts?“ „Du warst eine miese, kleine Kakerlake und du bist immer noch eine miese, kleine Kakerlake. Ich werde dich nicht zu Samantha bringen.“ „Ganz wie du willst. Aber hast du dich nie gefragt, warum ich es ausgerechnet auf dich abgesehen habe?“ „Wegen meinem Dad.“ „Nicht nur wegen ihm. Ich hatte persönliche Gründe. Bevor du kamst, waren Catherine und ich uns schon03

einig. Hatten Pläne für die Zukunft geschmiedet. Und dann kamst du, und von da an waren alle unsere Pläne Catherine egal. Als sie erfahren hat, dass du das Land verlassen hast, hat sie sich selbst das Leben genommen. Du hast meine Frau auf dem Gewissen. Und dafür will ich Vergeltung.“, sagte Mick. „Ach so ist das. Du versuchst mir die Schuld am Freitod deiner Frau anzulasten. Hast du dafür Beweise?“, fragte ich und zog süffisant eine Augenbraue hoch. „Ich brauche keine Beweise. Deine Schuld ist in meinen Augen erwiesen. Willst du wissen, was Catherines letzte Worte waren, bevor sie sich mit dem Armee-Revolver meines Vaters erschossen hat?“ „Spuck aus.“ „Sie hat gesagt: „Ich hätte lieber Paul geheiratet, als dich Mick. Aber du hast mir keine andere Wahl gelassen.Wegen deiner Eifersucht, saß der Mann, dem mein Herz gehört drei Jahre unschuldig im Gefängnis. Du hast uns um unser Glück betrogen.Du wirst weder meinen Körper, noch meine Seele besitzen.“Dann hat sie die Waffe auf sich gerichtet und abgedrückt.Und das nur deinetwegen. Sie hat dich mehr geliebt als mich. Ich kann nicht erlauben, dass du noch weiter die Luft dieses Planeten atmest, Paul.“

Als Mick seine 45er auf mich richtete stürmten die beiden Polizisten in das Zimmer. „Polizei! Werfen Sie die Waffe weg und nehmen Sie die Hände über den Kopf!“ Mick drehte sich zu den beiden Polizisten um und war so einen Augenblick unaufmerksam. Blitzschnell schlug ich ihm seine Bleispritze aus der Hand und zog ihm die Beine weg. Einer der Beamten packte Mick und legte ihm Handschellen an.

Mick Doohan wurde wegen vorsätzlichen Mordes und versuchten Mordes sowie Androhung von sexueller Gewalt zu einer lebenslänglichen Haftstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Catherines Tod hinterließ in meiner Seele eine tiefe Wunde. Doch nun wollte ich mich an die Arbeit machen. Und mein erster Fall sollte nicht lange auf sich warten lassen. 04



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