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Chroniken der Ewigkeit - 零~月蝕 (Tsukihami)

von

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Ichi

Nach einem 2 Stündigen Flug landete das Flugzeug in China Beijing, der Hauptstadt des Heimatlandes von Xiaoyu. Von hier aus hatte sie noch einen ordentlichen Weg vor sich. Denn Wang und sie lebten in einer wesentlich kleineren Stadt, auch wenn diese einen eigenen Hafen besaß. China war halt sehr groß.

 

Mit einem Bus fuhr die junge Chinesin weiter in die Richtung in der ihre Heimatstadt lag, doch musste sie auch noch einen weiteren Weg zu Fuß zurück legen. Es machte ihr nicht viel aus, da sie endlich mal wieder hier war. Xiaoyu hatte gar nicht gemerkt wie sehr sie dieses Land vermisst hatte. Sie genoss es und sah sich alles ganz genau an, denn sie wusste, dass sie nicht lange hier bleiben würde, schon bald müsste sie wieder zurück nach Japan. Der Gedanke daran machte das Mädchen traurig. Sie versuchte den Gedanken zu verdrängen und so viel von ihren Eindrücken in sich auf zu nehmen wie es nur möglich war.
 

Nach einem langen Fußmarsch kam sie letztendlich an ihrem Ziel an. Wangs Haus lag in der Nähe des Hafens. Er sah wunderschön aus mit diesen großen Chinesischen Schiffen. Es war bereits dunkel geworden und die Stadt funkelte in ihrem ganz besonderen eigenen Schein.

Viele Laternen hingen an den Häusern und den Schiffen, es wirkte alles so geheimnisvoll und romantisch. Schmunzelnd begab die Chinesin sich in das Haus, das in einer Nebenstraße vom Hafen aus gut zu erreichen war. Gut das sie noch einen Schlüssel hatte, dachte sie sich und betrat nun das besagte Haus.
 

Es war dunkel und stickig hier drinnen, schließlich wohnte hier auch niemand mehr seit Jahren. Ihre Augen gewöhnten sich jedoch recht schnell an die Dunkelheit, da sie sich nur wenig von der draußen unterschied. Langsam durchforstete Xiaoyu das alte Haus, auf der suche nach dem besagten Erbstück von dem ihr Großvater geschrieben hatte. Es war recht klein hier, es gab lediglich ein Zimmer für Wang, eins für Xiaoyu, das Badezimmer und einen großen Raum der Küche und Wohnzimmer zu gleich war. Das Haus war eher Bescheiden, aber es war gemütlich und die junge Chinesin fühlte sich immer wohl hier.
 

Nachdem Xiaoyu sich weiter umgesehen hatte, betrat sie nun Wangs Zimmer indem sie das Medaillon vermutete. Sie durchsuchte seine Sachen und den alten Schrank, doch nichts war zu finden. Seufzend setzte sie sich auf seinen Futon und überlegte wo sie noch suchen könnte. Da viel ihr eine kleine Box auf, die am Kopfende stand. Stirnrunzelnd nahm sie diese in die Hand und öffnete sie vorsichtig. Und tatsächlich! Es sah nicht wirklich wie ein typisches Medaillon aus. In der Box lag eine Kette, der Anhänger war bestand aus einem schwarzen Stein der von einem silbernen Drachen umschlungen wurde. Es sah wunderschön aus. Faszinierend nahm sie das Medaillon raus und legte es sich um. "Ich hab es gefunden...", sagte sie zu sich selbst und bewunderte das seltene Stück. Es sah so geheimnisvoll aber auch mächtig aus. Was vergab sich wirklich hinter diesem mysteriösen Erbstück.
 

Doch Xiaoyu hatte keine Zeit mehr sich weitere Gedanken darüber zu machen. Plötzlich drangen Schüsse durch die Stille der Nacht. Das Mädchen sprang erschrocken auf.

"Die waren ganz in der Nähe!", sagte sie leise und horchte. In diesem Moment wurde die Haustür aufgebrochen, mehrere Soldaten der G-Corp. stürmten in das Haus. Xiaoyus Augen weiteten sich vor Schock, jedoch nur für einen kurzen Augenblick. Schnell hatte die Kampfsportlerin sich wieder gefangen, schnappte sich ihren Rucksack um und rannte los zum hinteren Fenster des Zimmers. Schnell öffnete sie dieses und sprang hinaus. "Da drüben! Sie muss es bei sich haben! Holt sie!", schrien mehrere Soldaten als die Chinesin dabei war vom Haus weg zu rennen.

 

Weitere Schüsse fielen während Xiaoyu sich immer weiter rennend von dem Haus entfernte. Mehrere Schritte vernahm sie hinter sich und ihr war klar, dass die Soldaten sie verfolgten. In China gab es so viele kleine und enge Gassen, das sie sich diese zu nutzen machte. Sie rannte so schnell sie konnte. Das Adrenalin strömte durch ihren Körper, ihr Herz raste vor Angst, doch sie hörte nicht auf zu rennen. Sie spürte die Soldaten direkt hinter sich. Was wollten die nur von ihr? Sind sie hinter dem Medaillon her?

 

Während Xiaoyu sich diese Gedanken machte, sprang sie gerade auf einige Kisten um aufs Dach zu kommen. Vielleicht konnte sie ihre Verfolger so endlich los werden. Und tatsächlich, dadurch hatte sie einige der Soldaten verloren, aber trotzdem wurde sie immer noch von welchen verfolgt. "Verdammt...", fluchte sie leise und sprang aufs nächste Dach.

 

Am Ende des Daches angelangt, ließ sie sich mit einem Schwung wieder runter und hatte vor in eine weitere Seitengasse zu biegen, doch da standen schon Soldaten vor ihr und hatten sie Abgefangen. Abrupt drehte Xiaoyu sich um und rannte in eine andere Richtung. Schüsse fielen und sie verspürte einen stechenden Schmerz in ihrer Schulter, eine Kugel hatte sie gestreift. Schmerzhaft zog sie die Luft ein und taumelte weiter. Weitere Schüsse fielen wobei einige sie trafen.
 

Die Kräfte verließen die kleine Chinesin, die Schmerzen waren zu groß. Aber würde sie jetzt stehen bleiben, wäre das ihr sicherer Tod, dessen war sie sich bewusst.

Stolpernd ging sie in eine weitere Seitengasse. Xiaoyu kam nur langsam voran und stolperte schließlich über alte Reissäcke auf denen sie unsanft landete. Stöhnend hielt sie ihre Schulter und schloss die Augen. Ihre Atmung ging schwer, die Schmerzen wurden immer unerträglicher und der hohe Blutverlust sorgte dafür, dass sie keine Kraft mehr hatte aufzustehen. Schritte näherten sich hörbar. >Ich befürchte das wars…<, dachte die Chinesin.

 

Xiaoyu nahm alles nur noch verschwommen war, als sie ihre Augen einen Spalt öffnete. Die Schwärze übermannte sie, doch kurz bevor sie das Bewusstsein verlor, konnte sie eine Polizeiuniform erkennen. Die Person beugte sich zu ihr runter, sprach die junge Chinesin an, doch sie verstand seine Worte nicht. Das letzte was sie noch wahrnahm, war der Klang seiner Worte. Sie klangen besorgt und aufgeregt zugleich. Doch das war das einzige was sie noch mitbekam, bevor die Schwärze sie komplett einhüllte.

 

Ein stechender Schmerz lies Xiaoyu wieder erwachen. Keuchend wollte sie sich aufsetzen, doch wurde sanft wieder zurück gedrückt. "Du bleibst schön liegen, Xiaoyu.", sagte eine ihr bekannte Stimme auf Chinesisch. "Dich hat es ganz schön erwischt, Kleine.", sprach die Stimme weiter. Stöhnend öffnete Xiaoyu langsam ihre Augen und sah nun endlich wer ihr Retter war. Lei Wulong sah ihr besorgt entgegen. Sie lag auf einem ziemlich harten Bett, musste sie schmerzhaft feststellen. Verwirrt sah sie sich um, blieb aber liegen wie Lei es ihr angeordnet hatte.
 

"Wo bin ich?", fragte die junge Chinesin schwach und griff erschrocken nach dem Medaillon das sich zum Glück noch immer um ihren Hals befand. Erleichtert seufzte sie und steckte es sicherheitshalber unter ihr Oberteil. "Du warst in dieser Schießerei verwickelt... ich hatte eigentlich gerade vor nach Hause zu fahren und dann kam der Funkspruch durch, das am Hafen die G-Corp. gesichtet wurde. Als ich auf dem Weg dorthin war hörte ich schon Schüsse fallen. Tja und dann habe ich dich in einer Seitengasse gefunden. Die haben dich ganz schön übel getroffen. Ich habe dich ins Polizeipräsidium gebracht, damit ich dich erst mal versorgen konnte. Doch wir werden hier nicht bleiben können.", erzählte der Polizist seine Geschichte.
 

"Ich weiß zwar nicht was die von dir wollen, aber du kannst mir auch später noch alles erzählen. Erst mal wirst du wieder Gesund.", sprach Lei weiter. Nickend stimmte das Mädchen zu und schloss erschöpft ihre Augen. Sie vertraute Lei, da sie ihn schon seit sie klein war kannte. Zwar war es schon eine ganze Weile her, dass sie sich gesehen hatten, aber früher als sie noch ein kleines Mädchen war, hatte Lei öfters mit ihr gespielt. Das war noch als sie mit ihrem Großvater in China gelebt hatte. Außerdem war er ein guter Freund von Wang gewesen. Ob Lei von seinem Tod wusste?

 

Für einen kurzen Moment öffnete sie nochmal ihre Augen und beobachtete wie der Polizist zum Fenster rüber ging und nach draußen schaute. Der Regen peitschte gegen das Fenster, es schien zu stürmen. "Sie werden mit Sicherheit immer noch nach dir suchen... die G-Corp. gibt nicht so leicht auf. Im Morgengrauen, das ist in ein paar Stunden, werde ich dich zu mir bringen. Bis dahin, schlaf und ruh dich aus.", sagte Lei und schien etwas zu beobachten, da er plötzlich vom Fenster wich und die Vorhänge zu zog.

 

"Danke, Lei...", hauchte die Verletzte und schloss wieder ihre Augen. Sie schlief sogar recht schnell ein. Der Polizist hatte ihr Schmerztabletten verabreicht, damit sie endlich zur Ruhe kommen konnte. Schlaf war bekanntlich die beste Medizin. Xiaoyu war ihm sehr dankbar dafür. Die Schmerzen ließen etwas nach und die Müdigkeit übermannte sie schneller als gedacht.

 

Schließlich erwachte die junge Chinesin erst wieder am nächsten Morgen in einem weichen Futonbett. Sie musste sich in Leis Wohnung befinden. Verwirrt sah das Mädchen sich um, erinnerte sich dann aber an die Worte des Polizisten. Sie war sicher hier. Erleichtert atmete sie aus.  "Ach, du bist schon wach?", fragte der Chinese als er gerade in das Zimmer kam. "Ich habe eben nochmal deine Verbände gewechselt. Dein Bein und deine Schulter haben es besonders schlimm erwischt... alles andere sind nur Streifschüsse die nicht weiter schlimm sind.", erklärte Lei und setzte sich zu ihr ans Bett.

 

Mit einem Schmerzverzerrten Gesicht versuchte die Chinesin sich aufzusetzen, hielt jedoch inne und zog scharf die Luft ein. "Ich sagte dir doch, dass du dich besser nicht bewegst. Auch wenn ich dir vorhin Schmerzmittel gegeben habe... sie werden nicht alle Schmerzen weg zaubern können, Kleine.", sagte der Polizist seufzend und beobachtete sie besorgt. Nickend legte sie sich wieder hin, doch nicht ohne erneut das Gesicht vor Schmerzen zu verziehen.

 

 "Es tut mir leid, dass ich dir solche Sorgen mache...", sagte sie leise. Xiaoyu fühlte sich schuldig. Lei würde wegen ihr nun in Schwierigkeiten kommen können. "Ach was. Du machst mir nur Sorgen wenn du nicht auf mich hörst. Also nicht bewegen.", wiederholte er nochmal, lächelte die Verletzte aber schließlich an. Schmunzelnd nickte sie und sah sich etwas um in dem Raum. Lei hatte es hier sehr bequem und gemütlich. Es war klein und typisch chinesisch eingerichtet. Man konnte erkennen, dass er hier alleine lebte. Doch da fiel ihr etwas ein. "Aber wo schläfst du, wenn ich dein Bett beanspruche?", sprach sie ihre Bedenken aus.

 

Grinsend winkte der Polizist als wäre es nichts. "Nebenan habe ich mein kleines Privat Büro und da steht auch ein Sofa. Mach dir keine Gedanken, Hauptsache du wirst wieder Gesund.", meinte er locker und stand wieder auf. "Wieso bist du so nett zu mir, Lei? Versteh das bitte nicht falsch, ich bin dir mehr als dankbar was du für mich tust. Aber dir ist doch klar, dass du nun auch in Gefahr bist, oder? Die G-Corp. wird dich ebenfalls jagen...", sagte Xiaoyu und teilte somit ihre Zweifel dem Chinesen mit. Ihre Stimme hatte einen besorgten Unterton. Lei schnaufte und blieb am Türrahmen stehen.
 

"Dessen bin ich mir bewusst, Xiao. Aber ich lasse Freunde nicht im Stich. Wir kennen uns vielleicht nicht so gut, aber ich kannte Wang sehr gut und für mich warst du immer wie die kleine Tochter die ich nie hatte. Also, hör auf dir über solche Sachen zu viele Gedanken zu machen. Es strengt dich nur zu sehr an...", erklärte er der jüngeren und war gerade dabei hinaus zu gehen. "Ich mach uns was zu essen, du hast sicher hunger. Schlaf ruhig so lange.", fügte er noch hinzu, ehe er das Zimmer verlies. "Ach Lei...", meinte Xiaoyu leise seufzend und tat was er ihr gesagt hatte. Sie schloss ihre Augen und war verwundert, dass sie schon wieder recht schnell einschlief. Die Wunden und die Medikamente schafften sie ziemlich und der Schlaf würde ihr sicher gut tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Amy-Sama
2012-10-17T10:06:52+00:00 17.10.2012 12:06
LEI!!! YEHA!!! *jubel*
Gibt nur eine kleine Kleinigkeit die ich verwirrend finde.
Woher wusste Xiaoyu das sie verfolgt wird, als sie in dem Haus war?
Ansonsten gut geschrieben.
Von:  Ling-Xiao
2012-10-17T06:12:38+00:00 17.10.2012 08:12
Wie immer ein super Kapitel geworden.
Freue mich schon auf die Fortsetzung.
Mach weiter so Mausi. *knuddel*


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