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Perfekt

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Kapitel 42

Kapitel 42
 

Knapp 15 Minuten später verebnete der Husten, Severus holte tief keuchend Luft als auch schon ein Glas Milch vor ihm erschien. Doch er griff nicht danach, er blieb auf den Knien liegen, die Arme um den Oberkörper geschlungen und die Stirn auf den Boden gelegt. Harry verzog leicht das Gesicht als er das rasselnde Geräusch hörte, dass Severus' Atmung begleitete.

„Du solltest dich aufrichten, das ist besser für die Lunge“, sagte Harry leise.

Als er keine Reaktion bekam, schob er die Hand unter Severus' Brust und drückte ihn vorsichtig hoch, es gab keine Gegenwehr. Außer, dass Severus einfach die Augen schloss und Harry wusste genau warum.

„Ich habe im Moment echt andere Sorgen als mich über deinen körperlichen Zustand lächerlich zu machen, was ich eh nicht tun würde“, knurrte Harry, der jetzt nach der Milch griff und ihm hin hielt, „trink.“

Das Glas wurde mit der rechten Hand entgegen genommen und in einem Zug geleert, die Augen immer noch geschlossen.

„Noch eins?“

„Nein“, krächzte Severus.

„Deine Stimme klingt schlechter als sonst. Kann es sein, dass du den Sprachtrank nicht mehr verträgst?“, fragte Harry, „dein Körper findet ihn auf alle Fälle doof. So einen starken Anfall hattest du lange nicht mehr.“

„Das ist am Anfang immer so.“

„Wieso am Anfang? Versteh ich nicht“, gestand Harry, der jetzt aufstand und Severus kurzerhand vorsichtig hochzog, „ab in die Wanne, wir wollten baden.“

Severus sah ihn misstrauisch an, stieg aber dann in die Wanne, seine Nacktheit versuchte er einfach zu ignorieren. Im Gegensatz zu Harry, der ihn kurz gemustert hatte und er sah nichts, was ihn abschreckte aber das müsste er dem Sturkopf eh wieder beweisen. Der erste Schritt dazu war, dass er mit in die Wanne stieg und Severus einfach an sich zog.

Erst als sie bequem lagen, fragte er, „also, was meinst du damit?“

„Mein Körper muss sich erst wieder an den Trank gewöhnen, dann lassen die Anfälle nach“, erklärte Severus, der sich erschöpft an seinen Freund kuschelte und die Augen wieder schloss.

In den letzten Monaten war es ihm so gut gegangen, dass er seine Schwäche fast vergessen hätte aber dieser Anfall hatte ihn wieder mit aller Grausamkeit daran erinnert. Nun, zumindest schien sein körperliches Aussehen Harry nicht abzuschrecken, fraglich war es allerdings ob es so blieb.

„Wie lange dauert das?“, fragte Harry jetzt.

„Etwa drei bis vier Monate.“

„Aber hatten wir den Sprachtrank nicht erst aus geschlichen?“

„Hatten wir.“

„Warum soll sich dein Körper jetzt wieder daran gewöhnen? Severus, wir hatten genug Probleme als sich dein Körper davon erholt hat. Wollen wir das wirklich noch zweimal durchmachen?“, fragte Harry leise. Er strich mit den Händen über Severus' Brust, mehr nachdenklich als irgendetwas anderes.

„Ich ja.“

„Severus.“

„Ich weiß, wie ich heiße.“

„Warum tust du das? Warum willst du das wirklich nochmal durchmachen? Dein Körper hatte sich gerade daran gewöhnt mit weniger Tränken aus zu kommen und du willst ihn wieder voll pumpen, warum?“

„Du weißt genau, warum“, knurrte Severus.

Er hörte Harry tief seufzen, die Arme um seine Brust zogen sich eng zusammen und ein Kuss wurde auf seinen Hals gesetzt. Doch er sagte nichts und das sagte Severus mehr als alles andere, was Harry davon hielt.
 

Da das Schweigen anhielt, wurde es Severus immer unangenehmer bis er es nicht mehr aushielt und sich von Harry löste.

„Wo willst du hin?“, fragte Harry.

„Ins Bett“, war alles, was Severus sagte während er die Wanne verließ und sich kurzerhand trocken zauberte.

„Willst du jetzt wieder wie ein Kleinkind weglaufen oder wollen wir darüber reden?“, fragte Harry traurig.

„Ich sagte, ich gehe ins Bett, das kann man wohl kaum als Weglaufen betiteln“, gab Severus zurück während er sich eine Boxershort anzog, „worüber willst du reden? Du willst, dass ich den Sprachtrank nicht mehr nehme. Ich will ihn weiter nehmen. Wir werde auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.“

„Willst du ihn ewig nehmen? Du weißt genau wie sehr er deinen Körper belastet“, sagte Harry, der jetzt auch aus der Wanne stieg um sich abzutrocknen und anzuziehen. Doch Severus antwortete nicht sondern ging nach nebenan. „Sturer Kerl“, murmelte Harry. Er atmete aber dann nochmal tief durch und ging ins Schlafzimmer, er wollte diese Sache geklärt haben.
 

„Ich will, dass du mit mir redest. Ich will nicht im Streit ins Bett gehen, da schlafe ich immer so schlecht und ich weiß, dass es dir genauso geht“, sagte Harry, der zu Severus unter die Decke krabbelte und sich frontal an ihn kuschelte. Er spürte die Überraschung und das Zögern bevor Severus langsam die Arme um ihn legte.

„Was willst du denn hören?“, fragte Severus leise.

„Ob du den Trank für immer im Unterricht nehmen willst?“

„Nein. Ich darf ja nicht.“

„Es ist nicht gesund. Severus, ich verstehe es nicht. Du hast dir schon die angebliche Schwäche mit dem Gehstock eingestanden, vor versammelter Schule, was ist an der Stimme so schlimm?“, fragte Harry gegen seine Brust gemurmelt.

„Du kennst den Grund.“

„Eine Stimme macht keinen Mann aus.“

„Ich weiß“, seufzte Severus leise, „aber...“

Er brach ab und Harry sagte, „aber du glaubst, dass die Schüler weniger Respekt vor dir haben werden wenn du klingst wie eine rostige Tür.“

„Netter Vergleich aber das wäre noch geschmeichelt. Meine Stimme klingt einfach furchtbar“, murrte Severus.

„Dann passt sie perfekt zu dem düsteren Kerkermeister, der arme, kleine Schüler schikaniert.“

„Bitte? Ich habe ich gerade verhört, oder?“

Harry drückte sich ein Stück von ihm weg um ihn anzusehen, schwarze Augen sahen ihn fragend und abschätzend an. „Nein, hast du nicht. Severus, erzähl mir nicht, dass du früher nicht mit den Gerüchten gespielt hättest. Die griesgrämige Fledermaus, der böse Vampir, komm, du hast doch garantiert vorm Spiegel geübt bis die Roben so hinter dir her geflogen sind, oder?“, grinste Harry, „du könntest genauso mit den neuen Gerüchten spielen. Der böse Kerkermeister, deutlich gezeichnet durch einen Krieg und dennoch stolz und unnahbar in seinem Auftreten. Du könntest noch genauso viel Angst und Schrecken verbreiten wie zu meiner Schulzeit.“

Severus sah ihn seltsam an, drückte seinen Kopf dann kurzerhand wieder an seine Brust und murmelte, „Windzauber, kein Spiegel.“

„Ernsthaft?“

„Natürlich, der Auftritt hat nie seine Wirkung verfehlt. Aber jetzt kann ich das vergessen.“

„Naja, allein das Geräusch des Stockes müsste doch in den Korridoren sehr weit zu hören sein, dass kündigt das Unheil dann schon mal an“, grinste Harry, „was habe ich mich immer erschrocken wenn du plötzlich hinter mir standest.“

„Das kann ich auch vergessen.“

„Ist richtig aber hey, du kündigst dich an und erhöhst damit die Angst mit jedem Schritt.“

„Das klingt als hättest du schon alles geplant“, murrte Severus.

„Naja, ich mache mir halt meine Gedanken. Aber was ist jetzt mit dem Trank?“

„Muss ich ihn sofort wieder absetzen?“

„Du musst gar nichts, ich kann dich nur darum bitten. Hast du vor den Weihnachtsferien noch Unterricht?“, fragte Harry, dem eine Idee kam, „wie viel Unterricht hast du später in der Woche?“

Es dauerte einen Moment bis Severus antwortete, „nur noch die sechste Klasse Hufflepuff und Slytherin. Sie müssen den Gifttrank noch analysieren. Danach vier Mal die Woche je zwei Doppelstunden. Es gibt jeweils zwei UTZ-Kurse in der sechsten und in der siebten Klasse. Warum?“

„Also vier halbe Tage Arbeit.“

„Oder zwei Ganze wenn man es anders legt, warum?“, fragte Severus erneut.

„Schaffst du die vollen Tage?“

„Wenn ich mich Mittags eine Stunde hinlegen würde und mich die restliche Woche schone, ja, müsste ich schaffen. Nicht auf Dauer aber für das restliche Schuljahr müsste es gehen“, sagte Severus, der langsam begriff worauf Harry hinaus wollte.

„Dann machen wir einen Deal, du darfst den Trank noch das restliche Schuljahr über nehmen, natürlich nur an den Tagen mit Unterricht oder wenn was Wichtiges im Ministerium ist und im nächsten Schuljahr werfen wir ihn komplett weg“, sagte Harry, der ihn eng an sich drückte und so Mut zusprechen wollte.

„Komplett?“

„Brauchst du ihn dann noch? Die Schüler werden den Mund nicht halten und es weiter geben, da wäre es sehr sinnfrei wenn du ihn außerhalb der Schule weiter nehmen würdest, oder? Du hast ihn außerdem nicht nötig“, sagte Harry.

„Komplett?“, fragte Severus nochmal und irgendwie klang es sehr weinerlich.

Mit einem Lachen rutschte Harry hoch und küsste ihn. „Ja, komplett. Du brauchst ihn nicht. Du bist ein wundervoller, starker Mann, du hast weder eine künstliche Stimme noch ein künstliches Gangbild nötig. Du bist genauso richtig wie du bist und du gehörst ganz allein mir“, sagte Harry ernst.

Der Ausdruck in den schwarzen Augen änderte sich, es trat dieser Schimmer hinein, von dem Harry wusste, dass nur er ihn zu sehen bekam und kurz darauf fand er sich in einem tiefen, leidenschaftlichen Kuss wieder.

„Das ist zwar nicht die Antwort, die ich hören wollte aber auch sehr zufrieden stellend“, stellte Harry fest als er wieder Luft bekam.

„Welche Antwort willst du denn hören?“

„Was du von meinem Vorschlag hältst.“

„Wirklich komplett?“

„Severus, du hast fast zehn Monate um dich an den Gedanken zu gewöhnen. Meinst du nicht, dass das reicht?“, fragte Harry.

„Wenn es nach mir ginge, würde ich den Trank immer nehmen. Es wären doch nur zwei Tage in der Woche.“

„Falsch, ab nächsten Schuljahr legen wir das wieder auf vier halbe Tage, das ist sonst zu anstrengend für dich und deinen Körper. Also müsstest du den Trank an vier Tagen nehmen und das ist zu viel. Es würde deinen Körper nur unnötig belasten. Severus, das hast du nicht nötig“, sagte Harry ernst, „also? Zehn Monate für eine Entscheidung. Ich hatte nur neun.“

Severus blinzelte ihn fragend an bevor es Klick machte und er schief grinste und nickte, „in Ordnung. Mit Beginn des neuen Schuljahres werfen wir den Sprachtrank weg.“

„Versprochen?“, fragte Harry.

„Ja, versprochen. Jetzt schlaf, du elende Nervensäge.“

Harry grinste ihn an, gab ihm noch einen sanften Kuss und kuschelte sich dann an ihn. „Gute Nacht.“

„Hm.“
 

Etwas unsicher klopfte William Scotts an die schwarze Holztür, ein scharfes „Herein“, ertönte und die Tür schwang schon auf. Noch unsicherer betrat er das Tränkeklassenzimmer denn irgendwie kam es ihm seltsam vor um diese Uhrzeit hier zu sein. Vor allem mit diesem Lehrer, der hinter dem Lehrertisch saß und ihn jetzt ansah. Auch wenn er offiziell frei gesprochen wurde, blieb ein ungutes Gefühl bei dem Schüler.

„Guten Abend, Sir“, sagte er höflich. Er war ihm durchaus dankbar, dass er den UTZ-Kurs weiter besuchen durfte aber jetzt und hier, mit ihm alleine, fühlte er sich sehr unwohl.

„Guten Abend, Mr. Scotts. Sie brauchen sich nicht zu setzen“, sagte Severus und hinderte den Schüler damit daran sich zu setzen.

„Sir?“

Severus hörte den seltsamen Unterton aus seiner Stimme raus, ignorierte ihn aber und erhob sich. „Ihre Strafarbeit findet nebenan statt“, sagte er und ging einfach vor, das Klack des Gehstockes hallte seltsam hohl in dem leeren Klassenzimmer wieder. Zwar merkte er, dass ihm der Schüler nur langsam folgte aber er folgte ihm.
 

„Guten Abend, Mr. Scotts. Endlich bekomme ich Hilfe“, so wurden sie von Harry empfangen, der vor einem Spülbecken aus Stein stand. Die Ärmel waren hochgekrempelt, in der rechten Hand hielt er eine Wurzelbürste und in der Linken hielt er einen Kessel fest, der in dem Spülbecken stand.

„Ähm, guten Abend, Mr. Potter. Was machen Sie da?“, fragte William überrascht.

„Ich muss Strafarbeiten machen und Sie werden mir helfen“, gab Harry mit einem breiten Grinsen zurück.

William sah verwirrt von ihm zu Severus und wieder zurück bevor ihm entfleuchte, „warum müssen Sie Strafarbeiten leisten? Sie sind doch gar kein Schüler mehr.“

„Wahrscheinlich als Erinnerung an alte Zeiten“, murrte Harry bevor Severus knurrte, „Sie sollten anfangen sonst werden Sie heute gar nicht mehr fertig.“

Der Ravenclaw zuckte zusammen, stellte seine Sachen weg und trat schnell neben Harry, der ihm grinsend eine Bürste reichte und den Kessel zu ihm schob. Er selbst holte sich einen neuen Kessel, strich Severus im Vorbeigehen kurz über den Arm und machte sich dann, Seite an Seite mit dem Ravenclaw an die Arbeit. Severus sah sich das Ganze einen Moment an bevor er sich umwandte und sich an den kleinen Schreibtisch setzte, er wollte noch ein paar Dinge erledigen.
 

„Wieso kann man da eigentlich keine Reinigungszauber nutzen?“, maulte William nach einer Stunde, zwei Kesseln und mit schmerzenden Armmuskeln. Den ersten Kessel hatte er zwei Mal schrubben müssen weil es Severus nicht gefallen hatte, dafür war er beim Zweiten umso gründlich gewesen.

„Weil es sonst keine Strafarbeit wäre“, gab Harry grinsend zurück.

„Falsch“, kam von Severus, ohne das er auch nur aufsah.

Harry und William sahen sich erstaunt an bevor Harry den Kopf umwandte und fragte, „wieso dann?“

„Das interessiert dich erst jetzt? Du hast unzählige Stunden an diesem Becken verbracht“, gab Severus zurück.

„Ehrlich?“, fragte William.

„Ja, leider, ich wurde immer ungerechtfertigter Weise zu Strafarbeiten verdonnert“, grinste Harry, der gerade den vierten Kessel zum Spülbecken schleppte. Von Severus kam nur ein Schnauben, noch immer ohne von seinen Unterlagen aufzusehen.

„Warum kann man keine Reinigungszauber auf die Kessel anwenden, Sir?“, fragte William schmunzelnd, er fand diese Gespräche zwischen den zwei Männern sehr amüsant. Sie waren auch sehr aufschlussreich, vor allem was die Beziehung zwischen ihnen anging.

„Mr. Scotts, Sie sind der erste Schüler in meiner gesamten Lehrerlaufbahn, der diese Frage jemals wirklich interessiert gestellt hat“, sagte Severus, der aufgesehen hatte und sich jetzt erhob.

„Hey, ich habe das mindestens hundert Mal gefragt.“

„Ja, motzend, maulend und die böse Fledermaus verfluchend.“

Harry senkte grinsend den Blick, sah aber dann neugierig zu wie Severus den Zauberstab zog und einen Zauber auf den Kessel sprach, den er gerade geholt hatte. Der Kessel verfärbte sich schwarz mit sehr unregelmäßigen roten Tupfen und Spritzern.

„Was ist das?“, fragte William jetzt wirklich interessiert.

„Ein Analysezauber. Das Silber des Kessels verfärbt sich schwarz, Kupfer nimmt einen Blauton an. Diese roten Flecken sind Rückstände von Zaubertränken, die sich mit Reinigungszaubern nicht weg machen lassen. Da diese Rückstände mit neuen Zaubertränken zu sehr interessanten Reaktionen führen könnten, müssen die Kessel regelmäßig von Hand gereinigt werden“, erklärte Severus ruhig, der Kessel verfärbte sich gerade wieder zurück.

„Wieso werden diese Reste nicht von den Reinigungszaubern angegriffen? Der restlichen Zaubertrank verschwindet doch auch“, sagte Harry verwundert, das hatte er nicht gewusst.

„Manche Zutaten werden durch das Brauen resistent gegen Zauber, auch Reinigungszauber. Die Kessel sehen optisch sauber aus, sind es aber nicht.“

„Warum hast du das uns Schülern nie erklärt?“, fragte Harry.

„Weil ihr mir eh nie zugehört habt, ihr habt nur immer meinen Unterricht verflucht“, gab Severus zurück.

„Sie hatten Professor Snape als Lehrer?“

„Ja, hatte ich. Er war ein sehr guter Lehrer, auch wenn wir ihm das Leben wirklich schwer gemacht haben“, gestand Harry.

Severus sparte sich eine Antwort und sah kurz zur Uhr bevor er sagte, „Ihr habt noch jeder drei Kessel, dann sind wir fertig.“

„Severus, wird diese Tatsache im Unterricht behandelt?“, fragte Harry während er schon anfing den Kessel zu schrubben.

William holte sich unterdessen einen neuen Kessel und Severus antwortete, „nein, ist auch nicht nötig. Der Lehrer sorgt dafür, dass die Kessel regelmäßig gereinigt werden.“

„Aber das müssen die Schüler doch wissen. Was ist wenn sie eine weiterführende Schule mit Zaubertränke besuchen?“

„Dann wird ihnen das schon noch erklärt werden“, sagte Severus, „in Salem wird das erste halbe Jahr nur Theorie unterrichtet. Da kommt das mit dran.“

„Aber ist es nicht gefährlich für die Schüler?“, fragte William jetzt.

„Nein. Jeder Kessel wird nach dem Unterricht kontrolliert und wenn er ein bestimmtes Maß an Verschmutzung erreicht hat, wird er gegen einen Anderen ausgetauscht. Die schmutzigen Kessel werden dann gereinigt und kommen zurück in den Schulalltag“, erklärte Severus, der sich wieder setzte.

„Was ist wenn alle Kessel so sehr verschmutzt sind, dass sie unbrauchbar sind?“, fragte Harry.

„Dazu ist es in der gesamten Geschichte Hogwarts noch nie gekommen.“

„Wieso nicht?“

„Weil es immer genug Schüler gab, die sich freiwillig für die Arbeit gemeldet haben“, sagte Severus grinsend.

„Deswegen hast du das so gerne als Strafarbeit eingesetzt.“

„Natürlich. Glaubst du, ich würde meine Schüler irgendetwas sinnloses machen lassen? Egal ob Strafarbeit oder nicht“, sagte Severus.

Williams schwieg doch Harry maulte, „wenn du dich ab und zu besser erklärt hättest, würden die Schüler es auch besser verstehen.“

„Wenn die Schüler einfach das tun, was ich ihnen sage, würden sie es verstehen. Aber nein, es muss ja immer diskutiert, immer alles in Frage gestellt werden. Würden die Schüler nur halb so viel fragen und doppelt so viel zuhören, wäre mein Job leichter und die Noten wesentlich besser“, sagte Severus.

„Wirklich?“, kam von William, „wieso? Sind Fragen denn falsch? Manche Dinge möchte man verstehen bevor man sie macht.“

„Fragen sind immer dann falsch wenn der Lehrer noch nicht fertig ist. Was bringt es dem Schüler wenn er dazwischen fragt, einen Anschiss kassiert und dann mitbekommt, dass der Lehrer die Antwort sowieso gesagt hätte? Es stört den Unterricht und nervt einfach nur“, erklärte Severus, der sich gegen den Tisch gelehnt hatte und sie mit verschränkten Armen ansah.

„Ab wann sind Fragen denn erlaubt?“, fragte William, der nebenbei an seinem Kessel schrubbte.

Harry schwieg, er war am Anfang skeptisch gewesen was diese Strafarbeit anging aber scheinbar ging Severus' Plan auf. Der Ravenclaw lernte ihn hier von einer anderen Seite kennen, einer menschlichen Seite und das würde sich positiv auf seinen Unterricht auswirken. Er machte sich keine Illusionen, Severus würde immer ein strenger und oft gehasster Lehrer sein aber vielleicht brachte es die Schüler in den UTZ-Kursen dazu, sich mehr zu konzentrieren und besser zu lernen.

„Fragen sind ab dann erlaubt wenn der Lehrer fertig ist, ganz einfach. Wenn wir nicht ständig unterbrochen werden würden, könnten wir unsere Anweisungen in Ruhe ansagen und dann fragen, ob es noch Fragen gibt. Aber es gibt leider immer irgendwelche neunmalklugen Schüler, die ständig dazwischen reden und fragen müssen.“

„Du meinst nicht zufällig Hermine, oder?“

„Doch, genau die meine ich“, sagte Severus, „Mr. Scotts, ich kann Ihnen sagen, dass so ein Verhalten wie ich es in den jetzigen UTZ-Klassen gesehen habe, sowohl in Salem wie auch in Paris zum Ausschluss aus dem Kurs geführt hätte.“

„Sind wir so schlecht?“

„Das Zuhören sollten Sie auch lernen, ich sagte Verhalten, nicht Wissen. Ja, Sie sind nicht schlecht aber Ihr Verhalten ist absolut unangemessen für Ihr Alter“, sagte Severus. Er wartete einen Moment und dann kam die Frage, auf die er gewartet hatte.

„Was machen wir falsch, Sir?“

„In der Kurzfassung? Sie sind absolute Tratschweiber, alle durch die Reihe durch. Egal welches Haus, man kann keine fünfzehn Minuten unterrichten ohne, dass es an irgendeiner Ecke tuschelt oder tratscht. Sogar wenn Sie nur etwas abschreiben müssen, wird geredet. Beim Zutaten holen, Gerede. Beim Zubereiten der Zutaten, Gerede. Selbst wenn ich etwas erkläre, muss irgendeiner seinem Banknachbarn etwas furchtbar Wichtiges erzählen. Ich kann Ihnen sagen, dass mein Tränkeprofessor in Salem solche Schwätzer gerne mit einem Silencio belegt hat und zwar bis zur nächsten Stunde“, sagte Severus mit einem breiten Grinsen.

Harry sah ihn abschätzend an, zuckte dann mit den Schultern und schrubbte weiter während William ihn etwas panisch ansah.

„Keine Angst, ich habe andere Methoden um meine Klasse ruhig zu bekommen.“

„Das macht mir Angst“, gestand William.

„Muss es nicht, er tut nur so“, sagte Harry schmunzelnd.

„Aha“, war alles was der Schüler noch raus brachte bevor er sich sehr intensiv seinem Kessel widmete.

Harry warf Severus einen vielsagenden Blick über die Schulter zu und grinste. Sein Grinsen wurde breit erwidert, zusammen mit einer spöttisch hochgezogenen Augenbraue.
 

Die nächsten Wochen war es ruhig, entweder hatten sich die Eltern beruhigt oder sie gingen davon aus, dass ihre Beschwerden Erfolg hatten und Severus nicht im neuen Jahr seinen neuen Posten antreten würde. Nun, an Severus' Plänen hatte sich nichts geändert, er hatte den Unterricht für die Sechstklässler schon durchgeplant und würde sich nicht davon abhalten lassen. Doch für heute hatte er die Unterlagen weg gelegt und es sich mit einem Roman im Sessel bequem gemacht. Er war alleine und würde es wohl auch noch eine Weile bleiben denn Harry war im St. Mungo und besuchte, zusammen mit seiner Tochter Lily, seinen Sohn. Es würde der letzte Besuch vor Weihnachten sein denn heute war schon der 24. Dezember und die nächsten zwei Tage hatten sie schon verplant.

Morgen wurden sie zum Frühstück und Geschenke auspacken in Malfoy-Manor erwartet und wenn er ehrlich war, freute er sich darauf. Seit Scorpius nicht mehr sein Schüler war, kam es ihm auch nicht mehr so seltsam vor. Er konnte nur hoffen, dass er seine Geschenke passend ausgewählt hatte, er war einfach nicht gut in so etwas. Wobei seine Gedanken sowieso beim übernächsten Tag lag, der 26. und damit ihr erster Jahrestag. Waren sie wirklich schon ein Jahr zusammen? Nun, genau genommen hatte diese seltsame Beziehung früher begonnen aber irgendeinen Tag mussten sie ja festlegen. Zumindest wenn es nach Harry ging. Severus seufzte leise, er fragte sich ob sie den nächsten Jahrestag noch erleben würden?

Eigentlich lief alles gut, sie kamen gut miteinander klar, kannten die Macken des Anderen und wussten, wie sie damit umgehen mussten. Wenn da nicht diese eine Sache wäre. Noch vor einem Jahr hatte ihm Harry gesagt, dass er sich Sex zwischen ihnen nicht vorstellen konnte und jetzt, nun, jetzt musste Severus aufpassen, dass sein Freund ihn nicht ansprang. Seine Meinung hatte sich komplett geändert, er wollte mit ihm schlafen, sehr gerne sogar aber Severus hielt ihn auf Abstand, teilweise sogar mit dem Zauberstab. Wieder verließ ein Seufzen seine Lippen, er wusste, dass er sich nicht mehr lange raus reden konnte, irgendwann musste er sich Harry stellen. Es war nicht so als würde er keinen Sex wollen, es war nur diese absolute Schmach, dass sein Körper ihn verriet und so gar nicht reagierte. Er wollte diesen Blick nicht bei Harry sehen, diesen zweifelnden, teilweise belustigten Blick, mit dem er sonst immer gemustert wurde wenn es zu dieser Situation kam.

„Worüber denkst du so angestrengt nach, dass du mich nicht mal begrüßt?“

Severus schreckte aus seine Gedanken hoch und schneller als er wirklich denken konnte, hatte er den Zauberstab in der Hand und den Fluch auf den Lippen, „Stupor“ Mit weit aufgerissenen Augen kippte Harry einfach um.
 

„Das hält er mir ewig vor“, murmelte Severus bevor er den Zauberstab auf Harry richtete, „Rennervate.“

„Das war nicht nett“, murrte Harry, der sich auf rappelte und ihn böse ansah.

„Du hast mich erschreckt.“

„Das habe ich gemerkt. Wo warst du mit deinen Gedanken?“, fragte Harry versöhnlicher während er auf ihn zuging. Er verwandelte den Sessel in ein Sofa und setzte sich dann neben ihn, eng an ihn gekuschelt.

„Nirgendwo.“

„Lügner. Also, worüber hast du nachgedacht? Deine Geschenke hast du, die Schüler sind fast alle zu Hause und du hast deine Arbeit für dieses Jahr beendet. Worüber könntest du nachgedacht haben? Lass mich raten, es kann nur um mich gehen“, sagte Harry, der seine Position jetzt änderte. Er legte sich neben ihn auf den Rücken, den Kopf in seinen Schoß gelegt und die Augen geschlossen.

„Richtig“, gab Severus zu.

„Da wir sonst keine Probleme haben, kann es nur um das Thema Sex gehen“, fuhr Harry fort. Er musste die Augen nicht öffnen um zu sehen, wie Severus ihn ansah. „Keine Antwort ist auch eine Antwort. Severus, worüber machst du dir Gedanken?“

„Dass du gehst“, gestand Severus leise.

„Weil du nicht mit mir schläfst? Wohl kaum. Ich muss dich enttäuschen, du wirst mich nicht mehr los, egal ob mit Sex oder ohne“, sagte Harry.

„Das sagst du jetzt. Was ist in sechs Monaten? In einem Jahr?“

„In einem Jahr feiern wir unseren zweiten Jahrestag, ganz einfach. Und in etwas mehr als sechs Monaten würde ich gerne mit dir in Urlaub fahren.“

„Kannst du die Sache auch ernst nehmen?“, knurrte Severus.

Jetzt öffnete Harry doch die Augen, ihn traf ein Blick, der eine Mischung aus Wut und Resignation war. Er seufzte leise und sagte, „ich meine es ernst. Ich würde gerne mit dir in den Urlaub fahren und ich will den zweiten Jahrestag mit dir feiern. Was daran klang nicht ernst gemeint? Severus, ich meine es todernst. Ich habe nicht vor dich zu verlassen. Wir werden das schon noch hin bekommen.“

„Aha.“

„Du glaubst mir nicht.“

„Nein.“

Sichtlich frustriert richtete sich Harry auf und fragte ernst, „was muss ich tun damit du mir glaubst? Los, sag es. Ich will, dass du mir endlich glaubst. Mensch Severus, glaubst du, dass alles hier ist eine fixe Idee von mir? Wir wollen übermorgen unser Einjähriges feiern und sind eigentlich noch länger zusammen. Ich habe mich gegen meine Familie und meine Freunde für dich gestellt, ich werde Heiler wegen dir und du glaubst mir immer noch nicht. Was muss ich noch machen? Sag es, was muss ich machen damit du mir endlich glaubst? Bitte, sag es.“

Severus wich seinem Blick aus und murmelte, „ich weiß es selber nicht.“
 

Mit einem Seufzen erhob sich Harry nach fast zehn Minuten, die sie sich nur angeschwiegen hatten. Aus den Augenwinkeln sah er wie sich Severus' Blick veränderte, Angst trat in seine Augen und er seufzte erneut. „Lass uns ins Bett gehen“, schlug Harry lächelnd vor.

Skepsis trat in das tiefe Schwarz.

„Was hast du gedacht? Dass ich dich aufs Sofa verbanne? Wohl kaum, damit schneide ich mich ins eigene Fleisch oder hast du schon vergessen, wie zielgerichtet ich schlafwandle? Severus, ich verlasse dich nicht und ich bin mir absolut sicher, dass wir das Problem gelöst haben. Mir hast du auch Zeit gegeben, warum sollte ich dich also drängen?“, fragte Harry.

„Wann habe ich dir Zeit gegeben?“, fragte Severus ohne sich zu bewegen.

Harry griff kurzerhand nach seinen Händen und zog ihn hoch und gleich in eine enge Umarmung. „Ganz am Anfang, du hast mir immer wieder Zeit gegeben um mir sicher zu werden ob ich eine Beziehung zu einem Mann will. Ob ich das kann. Jetzt soll ich dich stressen wegen Sex?“, fragte Harry etwas ungläubig.

„Wenn du das so sagst, klingt es wirklich lächerlich“, murrte Severus.

„Es ist lächerlich. Ich würde jetzt gerne ins Bett, wir sind morgen um zehn verabredet“, sagte Harry, der sich von ihm löste und ihn einfach Richtung Schlafzimmer zog. Severus wehrte sich nicht aber es war offensichtlich, dass er sich extrem unwohl fühlte.
 

Das änderte sich auch nicht als sie im Bett lagen, Harry eng mit dem Rücken an Severus' Brust gekuschelt, seine Arme hatte er kurzerhand um seine Hüfte gezogen. Doch er spürte wie verkrampft sein Freund war. „Könntest du dich bitte entspannen? Severus, ich verlasse dich nicht. Ich liebe dich, das habe ich nicht nur so gesagt weil es sich nett anhört. Ich scherze mit so etwas nicht, also glaub mir endlich“, sagte Harry, er drückte ihre verschränkten Hände an seine Brust. Er wollte sich eigentlich nicht umdrehen, er genoss es so an Severus gekuschelt zu liegen. Es gab ihm ein Gefühl von Geborgenheit.

„Ich weiß, dass du damit nicht scherzt aber ich kann einfach nicht anders“, sagte Severus zögernd, „es ist das erste Mal.“

Jetzt stutzte Harry, er blinzelte etwas ungläubig in die Luft und versuchte die Worte zuzuordnen. Er war sich absolut sicher, dass es dabei nicht um das Thema Sex ging. Das hieß, dass es nur um sein Liebesgeständnis gehen konnte. Langsam drehte er sich um, er wurde fast schon scheu angesehen und dieser Gesichtsausdruck passte so gar nicht zu dem Mann, der neben ihm lag.

„Ich liebe dich, Severus, von ganzem Herzen. Ich muss dich bitter enttäuschen aber du wirst mich nicht mehr los. Du wirst dich mit mir arrangieren müssen, ich gebe dich nicht mehr her“, sagte Harry ernst. Er sah, dass Severus nicht wusste was er sagen sollte also gab er ihm einfach einen sanften Kuss und drehte sich dann wieder um. „Und jetzt schlafen wir, gute Nacht.“

„Gute Nacht“, sagte Severus mit gepresster Stimme.

Er war schlicht und einfach gerührt und wusste einfach nicht was er sagen sollte. Es war wirklich das erste Mal, dass er diese Worte von einem anderen Mann hörte, bei keinem Anderen war es je so weit gekommen. Und wenn er ehrlich war, war er völlig überfordert damit. Er hatte Harry ja noch nicht mal geantwortet und dabei war die Antwort so einfach, er liebte den Kerl. Schon seit Monaten war ihm das bewusst auch wenn er es sich lange nicht eingestanden hatte aber Harry hatte längst einen festen Platz in seinem Herzen. Und so konnte er zum zweiten Mal in seinem Leben von sich sagen, dass er jemanden liebte. Sein Blick ging auf den Nacken des Mannes, der vor ihm lag und ein schweres Seufzen verließ seine Lippen, er wollte ihn nicht verlieren. Auf gar keinen Fall.

„Würdest du endlich schlafen?“, fragte Harry murrend.

„Bin schon so gut wie eingeschlafen.“

„Natürlich. Severus, mach dir weniger Gedanken und schlaf. Wir müssen morgen früh raus“, sagte Harry, der sich nochmal bequemer an ihn kuschelte und einen Kuss auf ihre verflochtenen Hände setzte.

Als Antwort küsste ihn Severus kurz in den Nacken und murmelte ein, „Gute Nacht.“

„Mhm und schlaf auch wirklich“, sagte Harry, der genau wusste, dass Severus noch lange grübeln würde.
 

Er hatte Recht gehabt mit seiner Vermutung doch wie stark sich das auf Severus auswirkte, begriff er erst als er mitten in der Nacht aufwachte und alleine im Bett lag. „Was bei Merlin...?“, murmelte er während er nach dem Zauberstab griff und die magischen Lampen zum Leben erweckte. Doch das Bild blieb gleich, er war alleine und da die Badtür einen Spalt offen stand, sah er, dass das Bad dunkel und leer war. Verwirrt krabbelte Harry aus dem Bett und ging nach nebenan ins Wohnzimmer und hier wurde er fündig.

„Wieso bist du wach?“, fragte Severus ihn vom Sessel aus.

„Wieso ich wach bin? Mir war kalt weil mein Freund sich klammheimlich aus dem Staub gemacht hat“, gab Harry gähnend zurück. Er durchquerte das Wohnzimmer, nahm Severus das Buch ab und setzte sich auf seinen Schoß. „Warum bist du hier und nicht bei mir im Bett?“, fragte er.

Severus schlang die Arme um seine Taille und sagte, „ich konnte nicht schlafen und wollte dich nicht wach halten.“

„Also sitzt du lieber alleine mitten in der Nacht im Wohnzimmer rum?“

„Ja, so kannst du wenigstens schlafen.“

„Du bist dann morgen völlig übermüdet. Severus, komm wieder mit ins Bett, ich will nicht alleine schlafen“, sagte Harry.

„Ich kann nicht schlafen.“

„Warum machst du dir solche Gedanken? Ich verlasse dich nicht, egal was du dir zusammen spinnst. Ich habe alle Zeit der Welt und wenn wir keinen Sex haben, dann ist es eben so. Wir wissen ja Beide, dass es auch anderes Sachen gibt aber ich bin mir sehr sicher, dass wir das noch hinbekommen. Severus, warum setzt du dich so unter Druck? Warum kannst du es nicht einfach genießen?“, fragte Harry, der den Kopf an seine Schulter lehnte.

Er rechnete nicht mit einer Antwort doch Severus sagte, „Weil ich Angst habe.“

„Angst? Wovor?“

„Dass es dir zu viel wird und du gehst. Du bekommst von allen Seiten Druck und hast dann noch Probleme in der Beziehung wegen der du diesen Druck hast. Das ist auch Dauer nicht gut und ich habe Angst, dass du dir Jemanden suchst, mit dem es einfacher ist“, gestand Severus zögerlich, „es ist das erste Mal, dass eine Beziehung so eine Tiefe erreicht und wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht was ich machen muss, oder soll. Ich habe Angst, dass ich etwas falsch mache und damit alles ruiniere. Es ist so ungewohnt, so neu, ich weiß einfach nicht, was richtig und falsch ist.“

„Ich habe keine Probleme in meiner Beziehung, ich bin sehr zufrieden. Ich habe keinen Druck, von wem auch? Ja, einige meiner Freunde haben sich von mir abgewandt, dafür habe ich neue Freunde bekommen. Gleicht sich also aus. Ich wusste am Anfang auch nicht, was ich machen muss oder soll und wir haben es trotzdem hinbekommen. Severus, du hast mir damals gesagt, dass ich alles auf mich zukommen lassen soll also warum hältst du dich nicht an deine eigenen Worte? Du hast doch am Anfang auch nicht daran geglaubt, dass es zwischen uns funktioniert und doch wollen wir übermorgen unser Einjähriges feiern“, sagte Harry, der den Kopf hob und ihn ernst ansah, „ich verlasse dich nicht, habe ich absolut keinen Grund zu. Ich weiß, wie du bist, charakterlich wie auch körperlich. Ich wusste von Anfang an auf was ich mich einlasse und ich bereue es absolut nicht. Also hör endlich auf dir Gedanken zu machen. Lass uns ins Bett gehen und schlafen, ich will Draco morgen nicht erklären müssen warum du am Frühstückstisch eingeschlafen bist.“

Damit erhob er sich und zog Severus einfach mit hoch, er wusste, dass er jetzt keine vernünftige Antwort bekommen würde.

„Schlaftrank?“, fragte Harry während er Severus Richtung Schlafzimmer zog.

„Nein.“

„Aber du schläfst auch, oder?“

„Ja.“

Harry musste sich damit zufrieden geben, er hoffte allerdings, dass sich Severus seine Worte zu Herzen nehmen würde und ihm endlich glauben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ShadowKage
2018-12-08T21:00:19+00:00 08.12.2018 22:00
Irgendwie erinnert mich severus in dieser FF an mivh selbst.
Ich kann mich so gut hinein fühlen. Das ist unglaublich. Ó.Ò


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