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Perfekt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi,

es geht weiter.... Komplett anzeigen

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Kapitel 12

Kapitel 12
 

„Professor Snape, Sie stehen nicht mehr unter dem Einfluss von Veritaserum, dennoch müssen Sie die Wahrheit sagen. Haben Sie das verstanden?“, fragte Kingsley.

„Ja.“

„Haben die Mitglieder des Zaubergamot noch Fragen an Professor Snape?“, wandte sich Kingsley jetzt an die Männer und Frauen des Gamots. Überall wurde leises Gemurmel laut, Papiere wurden hin und her geschoben. Jeder hatte sich Notizen gemacht, die er jetzt durchging um zu sehen ob noch Fragen offen blieben.

Schließlich erhob sich eine Hexe und fragte, „Sie haben gesagt, dass Sie gegen eine Verurteilung nach Askaban sind. Wenn das Zaubergamot den jungen Mr. Potter als unzurechnungsfähig erklärt, würden Sie dann auf der Strafe danach beharren?“

„Nein“, war die knappe Antwort.

Die Hexe setzte sich wieder, dafür erhob sich ein Zauberer, „die letzte Frage haben Sie nicht beantwortet. Wieso glauben Sie nicht an ein ehrliches Interesse?“

Snape wandte ihm nur den Kopf zu, er war die ganze Zeit sitzen geblieben und Kingsley vermutete, dass ihn sein Bein nicht wirklich trug. Snapes Stimme war kalt als er antwortete, „ich bin mir meines Alters, meines Charakters, meiner Vergangenheit und meines Aussehens durchaus bewusst. Da ist nichts dabei was einen sechzehnjährigen Zauberer ernsthaft interessieren könnte.“

Der Zauberer zuckte fast unmerklich zusammen, nickte und setzte sich wieder. Kingsley ließ den Blick über die Mitglieder des Gamots schweifen, die Meisten schüttelten die Köpfen, nur zwei Zauberer erhoben sich jetzt noch. Mit einem Nicken übergab er dem Ersten das Wort.

„Mr. Snape...“

„Professor“, knurrte Snape sofort.

Der Zauberer stockte kurz, fing sich aber dann und sagte, „Professor Snape, fühlen Sie sich in der Lage nach den Vorkommnissen noch Ihren Beruf als Schulleiter auszuführen? Sie sind da schließlich umgeben von jungen Männern und Frauen.“

„Wie darf ich Ihre Frage verstehen?“, knurrte Snape.

„Nun, Sie sind bereits ein Mal eine Beziehung zu einem Minderjährigen eingegangen. Kann man sicher sein, dass Sie das nicht noch mal machen?“, fragte der Zauberer.

Snape legte den Kopf schief, der Mann kam ihm bekannt vor und schließlich konnte er ihn einem jungen Ravenclaw zuordnen, er war sein Vater. Er schluckte den bissigen Kommentar runter, irgendwo konnte er die Sorge des Mannes verstehen also sagte er, „wie Sie bereits gehört haben, wurden diese Gefühle durch einen Trank hervorgerufen. Da mein Hauself jetzt frei ist und nicht neu versklavt werden kann, wird er mir keine weiteren Tränke unterschieben. Zudem überprüfe ich jedes Getränk und jedes Essen mittlerweile auf seine Bestandteile. Ich kann Ihnen versichern, dass ich keinerlei Interesse an irgendwelchen minderjährigen Hexen oder Zauberern habe.“

Der Mann zögerte, es war ihm anzusehen, dass er nicht wirklich zufrieden war.

Snape erhob erneut die Stimme, „zudem sollten Sie bedenken, dass ich trotz des Trankes keine sexuelle Beziehung zu Mr. Albus Potter hatte. Also mein Gehirn funktioniert noch sehr gut.“

„Können Sie garantieren, dass Sie keine Beziehung zu einem Minderjährigen anstreben?“, fragte der Zauberer.

Diesmal kam die Antwort sofort, „Ja.“

Der Zauberer setzte sich wieder und Snape wandte sich dem letzten Zauberer zu, der noch stand.

„Sie haben nicht gesagt ob Sie den Posten als Schulleiter weiter erfüllen können.“

„Kann ich. Ich wüsste nichts, was dagegen spricht“, sagte Snape.

„Wie würden Sie sich Mr. Albus Potter gegenüber verhalten?“

„Ich gehe nicht davon aus, dass Mr. Potter zurück nach Hogwarts kommt.“

„Wie meinen Sie das?“, fragte der Zauberer.

Snape zuckte mit den Schultern und sagte, „entweder er wird verurteilt, als unzurechnungsfähig erklärt oder seine Eltern schicken ihn ans andere Ende der Welt. Er wird auf keinen Fall wieder nach Hogwarts kommen.“

„Was machen Sie wenn dieser Fall eintritt? Würden Sie ihren Posten niederlegen?“, fragte der Zauberer.

„Nein. Aber ich würde alle Angelegenheiten, die Mr. Potter betreffen an meine Stellvertreterin übertragen. Mr. Potter wir auf keinen Fall wieder Kontakt zu mir haben, egal in welcher Art und Weise“, sagte Snape todernst.

Scheinbar stellte die Antwort den Zauberer zufrieden denn er nickte und setzte sich. Snape sah nochmal in die Runde doch keiner erhob sich und so sah er schließlich zu Kingsley.

Dieser sah jetzt zur Besuchertribüne, dort regte sich Mrs. Potter immer noch still auf doch er wollte den Zauber nicht von ihnen nehmen. Aber er hatte keine andere Wahl also zog er den Zauberstab und hob den Silencio auf.

Fast sofort erscholl die hysterische Stimme, „wie kann man nur solche Lügen glauben? Das ist doch alles gelogen. Wer weiß, was wirklich in der Phiole war. Das kann auch nur Wasser gewesen sein. Das ist alles gelogen, mein Sohn hat nichts getan. Er wurde von diesem Pädophilen angefasst und jetzt soll er an allem Schuld sein? Das kann doch nicht wahr sein. Dieser Kerl gehört nach Askaban, für immer, weit weg von unschuldigen Kindern. Es ….“

„Silencio“, sagte Kingsley und schon kehrte wieder Ruhe ein.

„Mr. Potter, haben Sie noch Fragen an Professor Snape?“, fragte Kingsley.

Harry vermied den Blick zu Snape und schüttelte den Kopf, er hatte genug gehört und fürchtete sich vor der Befragung seines Sohnes.

„Hat noch jemand Fragen?“ Niemand reagierte und so wandte sich Kingsley an Snape, „Ihre Befragung ist beendet. Sie können den Raum verlassen oder bei den Zuschauern Platz nehmen. Sollten Sie bleiben wollen, werden Sie mit einem Schweigezauber belegt und dieser wird nur bei Fragen an Sie, von ihnen genommen. Was möchten Sie tun?“

„Ich bleibe“, sagte Snape während er sich erhob und zu dem Bereich ging, der für die Zeugen vorgesehen war, die schon ausgesagt hatten.

Zwei Ministeriumsangestellte kamen auf ihn zu und einer streckte die Hand aus, „Ihren Zauberstab, bitte.“

„Nein.“

„Dann müssen Sie den Raum verlassen.“

„Nach den Regeln des Zaubergamot ist es den Zeugen erlaubt ihren Zauberstab zu behalten, auch wenn sie weiter an der Verhandlung teilnehmen“, schnarrte Snape, „warum also soll ich meinen Zauberstab abgeben?“

Die zwei Männer wirkten unsicher doch einer sagte, „es ist allgemein bekannt, dass sie auch wortlose Zauber beherrschen also ist ein Schweigezauber kein Hindernis für sie.“

„Um was zu tun?“, fragte Snape.

„Sie könnten einen der Zeugen beeinflussen oder verfluchen.“

„Das verhindern die Schutzzauber, die auf diesem Raum liegen. Es kann nur von der Position des Vorsitzenden gezaubert werden“, sagte Snape, „es besteht absolut gar keine Veranlassung mir den Zauberstab abzunehmen, außer der Annahme, dass ich ein böser Todesser bin und deswegen am Besten gar keinen Zauberstab haben sollte.“ Seine Stimme war schneidend geworden, alle jüngeren Anwesenden, die ihn als Lehrer erlebt hatten, fühlte sich sofort in ihre Kindheit versetzt.

Bevor einer der Angestellten erneut etwas sagen konnte, mischte sich Kingsley ein, „nun, das will hier niemand andeuten und Professor Snape hat Recht, es besteht keine Veranlassung, dass er seinen Zauberstab abgibt. Setzen Sie sich bitte alle, ich möchte fortfahren.“

Die zwei Männer entfernten sich schnell wieder von Snape, der sich setzte und ohne Widerstand den Schweigezauber über sich legen ließ.

„Gut, dann fahren wir fort, Heiler Hippocrates Smethwyck bitte in den Zeugenstand.“
 

Severus schaltete innerlich ab, er wusste, was Hippocrates sagen wollte und da war seine Aufmerksamkeit nicht nötig. Er dachte über seine Vernehmung nach und war froh, dass Shacklebolt nicht näher auf die Tränke eingegangen war. Es war ihm einfach unendlich peinlich solche Sachen vor den Anwesenden offen zu legen. Er heilfroh, dass er die Wirkung des Veritaserums so schnell abschütteln konnte, die letzte Frage hätte er definitiv anders beantwortet. Ja, verdammt nochmal, er hatte an ein ehrliches Interesse geglaubt, hatte wirklich die irrsinnige Hoffnung gehabt, dass ihn jemand so sehr mochte, dass er eine Beziehung mit ihm wollte. Wie hatte er nur so dämlich sein können? Wie hatte er nur denken können, dass er dem Jungen genug bieten könnte um ihn bei sich zu behalten?

Er schüttelte innerlich den Kopf über seine eigene Naivität und lenkte seine Gedanken in andere Bahnen. Er war mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass etwas mit dem Jungen nicht stimmte denn kein Sechzehnjähriger würde sich ernsthaft in ihn verlieben. Nach seiner Meinung sollte der Junge schnellstens einem Geistheiler vorgestellt werden und er hoffte, dass das Gamot das genauso sehen würde. Denn auch wenn er bitterlich enttäuscht war, war er wirklich der Meinung, dass Askaban nicht der richtige Weg war. Eine Behandlung durch einen Geistheiler, eine Heilung von diesem Wahn und dann könnte er in ein paar Jahren ein normales Leben führen.

Sein Blick ging zu den Potters, Beide lauschten der Vernehmung von Hippocrates doch ihre Gesichtsausdrücke waren komplett unterschiedlich. Während Mrs. Potter scheinbar immer wütender wurde, wurde Potter immer blasser und ernster. Sollte der Kerl wirklich so vernünftig geworden sein um seinen eigenen Sohn in die geschlossene Abteilung des St. Mungo einzuweisen? Hatten sie überhaupt der Aussage unter Veritaserum zugestimmt? Das Gamot konnte es natürlich auch anordnen aber es würde Severus wirklich interessieren ob die Potters der Aussage zugestimmt hatten. Sein Blick ging nach vorne, Hippocrates war schon fertig. Klar, er hatte nicht viel zu sagen denn die Details von Severus' Tränken und Krankheiten durften nicht erfragt werden.

Shacklebolt hatte eine Liste mit Fragen geschickt und zusammen mit Hippocrates hatte er die Fragen streichen lassen, die zu privat waren und die, seiner Meinung nach, auch nichts mit dem Fall zu tun hatten. Die Mitglieder des Gamot hatten schließlich die überarbeitete Liste bekommen aber sie durften, nach Absprache mit Shacklebolt, noch eigene Fragen stellen. Allerdings glaubte Severus nicht daran, dass noch viele Fragen kommen würden denn alle warteten eigentlich auf ein anderes Verhör, das von Albus Potter.
 

„Eine Pause“, forderte Harry fassungslos.

Er bekam viele mitleidige Blicke zugeworfen doch Kingsley nickte und sagte, „gut, eine Pause. Dreißig Minuten. Kein Kontakt zum Angeklagten, egal von welcher Seite. Gerichtsdiener, abführen.“

Zwei Männer traten vor und wollten den jungen Zauberer hinausführen doch er wehrte sich mit allen Kräften. Ein Schweigezauber lag auf ihm doch der konnte den wahnsinnigen Blick nicht beeinflussen. Albus' Vernehmung war gerade vorbei doch das Gamot war nicht zu weiteren Fragen gekommen denn kaum hatte das Veritaserum, zu dem man ihn zwingen musste, aufgehört zu wirken, hatte er angefangen auf Severus einzureden. Ohne Unterlass hatte er ihm seine Liebe versichert, dass sie zueinander gehörten, dass sie zusammen alt werden würden. Er solle nicht zulassen, dass man sie trennte, er würde ihn doch lieben und er solle nicht zulassen, dass sich jemand zwischen sie drängte.

Doch es war nur der letzte Tropfen, das volle Fass war die Vernehmung unter Veritaserum gewesen. Niemanden hatte die Vernehmung unberührt gelassen, Ginny hatte man aus dem Saal entfernen müssen weil sie versucht hatte ihren Platz zu verlassen. Sie würde auch zur weiteren Verhandlung nicht zugelassen werden. Severus verstand es denn dass, was sie gehört hatten, erschütterte sogar ihn zutiefst. Er hatte sich schon sehr viel vorgestellt aber dieser Wahn übertraf sogar seine Vorstellungen.
 

„Wahnsinn“, war alles, was Hippocrates sagte als er Severus vor dem Saal antraf.

„Eindeutig.“ Severus lehnte sich an eine Wand, für die Meisten sah es sehr lässig aus doch Hippocrates erkannte die Anzeichen der Überforderung, er brauchte eine Stütze.

„Das Urteil steht schon fest. Sie müssen es nur noch verkünden. Hast du ihre Blicke gesehen?“, fragte Hippocrates.

„Ja. Was denkst du? Ist es heilbar?“, fragte Severus leise. Um sie herum stand niemand, man hielt Abstand zu ihm denn hier funktionierte sein Zauberstab und egal, was Shacklebolt sagte, die Meisten hielten ihn immer noch für einen Todesser.

„Ich bin kein Geistheiler aber für mich klingt es sehr ernst. Ich bin mir nicht sicher ob er überhaupt heilbar ist. Der erste Schritt wird der Schwerste sein“, erklärte Hippocrates genauso leise. Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen.

„Was ist der erste Schritt?“, fragte eine Stimme.

Beide Männer wandten sich um, Hermine stand mit einem gequälten Lächeln vor ihnen und trat jetzt näher.

„Der erste Schritt ist das Eingeständnis. Er muss sich eingestehen, dass er krank ist und ich glaube nicht, dass er das so schnell schafft“, erklärte Hippocrates, „du siehst sehr erschöpft aus.“

„Bin ich auch.“

Während Hippocrates mitfühlend nickte, hob Severus nur fragend eine Augenbraue.

„Die Familie meines Mannes ist nicht wirklich davon begeistert, dass ich die Anzeige gegen Albus durchgesetzt habe“, erklärte Hermine, „aber nach dem Verhör ist das sowieso egal.“

Diesmal nickten beide Männer, nach diesem Verhör war klar, welches Urteil kommen würde.
 

Die Pause war um, normal würde die Verhandlung jetzt mit der Vernehmung der Eltern des Angeklagten weitergehen doch Shacklebolt machte keine Anzeichen diese herein zu rufen. Severus' Blick ging zu deren Platz und er musste mit Erstaunen feststellen, dass Beide im Zuschauerraum saßen. Mrs. Potter weinte hinter vorgehaltenen Händen und Potter versuchte scheinbar seine Frau zu trösten, sie kannten das Urteil also schon oder konnten es sich zumindest denken. Leises Gemurmel war zu hören doch es wurde immer weniger bis es schließlich ganz versiegte und sich alle Blicke zum Vorsitzenden wandten. Dieser sah nicht sehr glücklich aus aber dann straffte sich seine Gestalt und er erhob die Stimme.

„Verehrte Anwesenden. Unter normalen Umständen würde ich die Verhandlung jetzt mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortführen aber in der aktuellen Verhandlung liegt der Fall anders. Ich habe mit mit den Sprechern des Zaubergamot und den Ministeriumsheilern beraten und wir sind zu folgendem Ergebnis gekommen. Mr. Albus Severus Potter ist nicht zurechnungsfähig und kann damit nicht für seine Taten belangt werden. Er wird in die geschlossene Abteilung der Janus Thickey-Station eingewiesen. Dort wird er dem führenden Geistheiler Oliver Yoxall vorgestellt. Je nach Schwere der geistigen Beeinträchtigung wird dann eine Behandlung erfolgen. Die Verfolgung der Straftaten, die er begangen hat, wird so lange ausgesetzt bis sein Geisteszustand geheilt ist. Außer natürlich, die Ankläger ziehen ihre Anklagen zurück und belassen es damit bei der Unterbringung im St. Mungo.“

Hier unterbrach der Minister kurz und sah zum Anklägerbank.

„Heiler Smethwyck, Sie haben Anklage wegen mehrfacher, leichter Körperverletzung und einer schweren Körperverletzung erhoben. Wollen Sie diese Anklagen aufrecht erhalten?“, fragte er.

Hippocrates erhob sich, warf Severus einen kurzen Blick zu und sagte schließlich, „ich bin bereit die Anklagen wegen leichter Körperverletzung fallen zu lassen wenn sich die Familien der Geschädigten ebenfalls damit einverstanden erklären. Die Klage, die Professor Snape betrifft, überlasse ich diesem.“

Kingsley nickte sichtlich erleichtert und wandte sich an Hermine. „Mrs. Granger, Sie haben Anklage wegen Herstellung und Verwendung eines illegalen Sklavenbandes erstattet. Zusätzlich noch die Anklage wegen Versklavung eines Hauselfen. Möchten Sie diese Anklagepunkte aufrecht erhalten?“

Auch Hermine erhob sich, sie spürte die Blicke von Rons Familie auf sich ruhen aber sie konnte und durfte keine Rücksicht darauf nehmen. Zu lange hatte sie für die Rechte der Hauselfen und anderer magischen Wesen gekämpft, sie konnte nicht zulassen, dass diese Taten ungestraft blieben. Sie holte nochmal tief Luft und sagte dann, „im Namen des Bundes für Elfenrechte kann und werde ich die Anklagen nicht fallen lassen. Allerdings bin ich mit einer Strafmilderung einverstanden wenn uns Mr. Albus Potter sagt, wo er die Anleitung zur Herstellung des Bandes und die Anleitung für den Trank her hatte. Zudem bin ich einverstanden wenn Mr. Potter nach seiner geistigen Heilung dennoch als Jugendlicher verurteilt wird und nicht als Erwachsener.“

Kingsley nickte während sie sich setzte, sie hatte dem Gamot mit der Verurteilung als Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, die Strafe auf Bewährung auszusetzen. Allerdings würde er keine Bewährung bekommen wenn der letzte und schwerste Ankläger seine Klage aufrecht hielt. So wandte er sich langsam dem Mann zu, der den stärksten Anklagepunkt vertrat.

„Professor Snape. Sie betrifft die schwersten Anklagepunkte, die da lauten: Verabreichung eines verbotenen Trankes und damit verbundene gefährliche Gesundheitsgefährdung, Irreführung und gefährliche Körperverletzung beziehungsweise versuchter Mord. Wollen Sie diese Anklagen aufrecht erhalten?“

Es dauerte einen Moment bis sich Severus erhob, er wirkte sehr nachdenklich. Er hatte zwar unter Veritaserum ausgesagt, dass er die Anklagen abmildern würde aber das war eine andere Sache. Sein Blick ging kurz zu den Potters, die Frau sah ihn voller Hass an während der Blick von Potter sehr undurchdringlich war.

„Professor Snape?“, fragte Kingsley.

Sofort sah Snape ihn an, kalt, emotionslos, genauso wie Kingsley ihn kannte.

„Wollen Sie die Anklagen aufrecht erhalten?“, fragte er erneut und noch nie in seinem Leben hatte er so auf eine positive Antwort gehofft wie jetzt. Wenn Snape diese Anklagen fallen ließ, könnten sie den Jungen nach der Behandlung mit einer Bewährungsstrafe belegen. Doch irgendwie glaubte er nicht, dass Snape das machen würde. Sein Hass auf die Familie Potter war legendär und er glaubte nicht, dass er sich diese Chance entgehen lassen würde. Snape hatte noch nicht geantwortet, er sah sehr nachdenklich aus also stellte Kingsley die Frage erneut, „Professor Snape, wollen...“

„Ich habe die Frage bereits beim ersten Mal verstanden“, unterbrach Snape ihn kalt, „aber ich darf ja wohl über diese Frage einen Moment nachdenken, oder?“

„Natürlich, Professor Snape. Was ist bei Ihrem Nachdenken raus gekommen?“, fragte Kingsley.

„Ich bin bereit sämtliche Anklagen fallen zu lassen“, sagte Snape, „unter drei Bedingungen.“

„Welche?“

„Erstens: Entlassung des Angeklagten nur und wirklich nur auf Anraten der Heiler und nicht weil sein werter Herr Papa der Kriegsheld der Nation ist“, schnarrte Snape.

„Der Heiler? Mehrzahl?“

„Ja. Meine zweite Bedingung, ich fordere, dass Mr. Albus Potter auch dem Heiler Hippocrates Smethwyck unterstellt wird, natürlich zusammen mit dem Kollegen Oliver Yoxall.“

Kingsley runzelte die Stirn und sagte, „aber Heiler Smethwyck ist kein Geistheiler.“

„Dessen bin ich mir bewusst“, gab Severus zurück.

„Warum dann diese Bedingung?“

„Weil Heiler Smethwyck über ein gesundes Selbstvertrauen verfügt und sich weder vom Ministerium noch von einem Kriegshelden beeinflussen lässt.“

„Sie haben eine sehr schlechte Meinung von Mr. Harry Potter“, entfuhr es Kingsley noch bevor er es verhindern konnte.

„Gut, dass das hier nicht zur Debatte steht“, gab Snape kalt zurück.

Der Minister nickte und fragte, „was ist Ihre dritte Bedingung?“

„Ich behalte meinen Posten als Schulleiter von Hogwarts und werde weder vom Ministerium noch von anderen offiziellen Posten jemals wieder mit dieser Farce belästigt“, sagte Snape.

Kingsley wartete noch einen Moment ob er noch etwas nachsetzte aber als das nicht passiert, sagte er, „diese Bedingungen muss ich mit dem Zaubergamot und den Heilern besprechen. Ich setze eine Pause von fünfzehn Minuten an.“
 

Es waren die längsten fünfzehn Minuten in Harrys Leben. Er hatte den Raum nicht verlassen während Ginny mit ihrer Familie raus gegangen war. Wirklich überrascht hatte es Harry nicht, ihre Ehe war seit der Sache deutlich abgekühlt und er wartete eigentlich nur darauf, dass ihn die Scheidungspapiere erreichten. Sein Blick wanderte zu Snape, der ebenfalls im Saal geblieben war und er überlegte, warum Snape die Anklagen fallen lassen wollte? Er konnte weder ihn noch seinen Sohn leiden, jetzt noch weniger also warum ließ er sich diese Chance entgehen? Harry wurde nicht schlau aus seinem Verhalten, egal wie sehr er die Fakten auch umher schob. Eigentlich könnte nur Snape ihm diese Frage beantworten aber der würde ihn eher verfluchen als mit ihm zu reden. Er seufzte leise, die ersten Mitglieder des Zaubergamot betraten den Raum wieder aber Kingsley, die Heiler und die Gamotsprecher ließen auf sich warten.
 

Aus fünfzehn Minuten wurde fast eine Stunde. Dann erst kehrte Kingsley zurück und rief um Ruhe, die auch sehr schnell einkehrte. Alle Anwesenden wollten das Urteil erfahren denn die Stimmung war sehr gespalten. Viele waren der Meinung, dass Albus für seine Taten verurteilt werden musste. Und die Anderen waren der Meinung, dass die Einweisung ins St. Mungo der richtige Weg war. Doch das Urteil konnte nur Kingsley sprechen und der erhob sich gerade.

„Das Urteil ist gefallen. Gerichtsdiener, geleiten Sie bitte den Angeklagten herein.“

Zwei Männer kamen dem Befehl sehr schnell nach und nur wenige Momente später wurde Albus hereingeführt. Er wehrte sich gegen den Griff doch er hatte keine Chance und lauthals beschweren konnte er sich auch nicht, Kingsley hatte den Silencio nicht von ihm genommen. Er wartete bis Albus auf dem Stuhl saß bevor er sich erhob und begann.

„Albus Severus Potter, Sie sind in verschiedenen Punkten angeklagt. Allerdings ist dieses Zaubergamot zu dem Entschluss gekommen, dass bei Ihnen eine geistige Störung vorliegen muss und deswegen werden Sie als unzurechnungsfähig eingestuft. Das bedeutet, dass Sie schuldunfähig sind und es keine Verurteilung vor diesem Gamot geben wird. Sie werden in die Obhut des Geistheilers Oliver Yoxall und des Heilers Hippocrates Smethwyck überstellt und in die geschlossene Abteilung der Janus Thickey-Station im St. Mungo eingewiesen. Nach einer Überprüfung Ihres geistigen Zustandes wird entschieden werden wo Sie weiterhin untergebracht werden und welche Behandlung angemessen ist. Sollten Sie wieder zurechnungsfähig sein, werden Sie für folgende Anklagepunkte verurteilt: Herstellung und Verwendung eines illegalen Bandes zur Versklavung eines Hauselfen und einfache Körperverletzung an Mr. Samuel Harper. Die Anklagepunkte, die Professor Severus Snape betreffen, werden unter den geforderten Bedingungen ausgesetzt. Professor Snape hat jederzeit die Möglichkeit wieder die Anklage zu erheben wenn er der Meinung ist, dass seine Bedingungen nicht erfüllt wurden. Da Sie minderjährig sind, können Ihre Eltern Einspruch gegen dieses Urteil einlegen. Allerdings wird dieser Einspruch in frühstens acht Wochen vor diesem Zaubergamot verhandelt werden und vorher wird in jedem Fall eine psychologische Beurteilung erfolgen. Sie werden direkt von den Gerichtsräumen ins St. Mungo gebracht, Ihre Eltern werden Ihnen Ihre persönlichen Dinge bringen.“

Vielstimmige Proteste wurden laut, allen voran Ginny und Ron, die sich lautstark beschwerten, wie ungerecht diese Regelung war. Harry wiederum saß nur still neben seiner Frau, er wusste nicht wirklich was er sagen oder auch nur denken sollte. Aber in einem Punkt war er sich absolut sicher, Albus brauchte Hilfe und das dringend. Sein Blick ging zu Snape, der genauso verschlossen aussah wie immer und den Blick jetzt von Albus abwandte um zu Kingsley zu sehen. Es war offensichtlich, was er dachte, er wollte gehen. Harry sah zurück zu seiner Frau, die sich immer noch laut schimpfend über das Urteil aufregte. Doch Kingsley würde sich nicht umstimmen lassen und das Gamot auch nicht. Er wartete eigentlich nur darauf, dass Kingsley den Schweigezauber wieder aussprach und kaum, dass er diesen Gedanken hatte, hob Kingsley den Zauberstab. Ruhe kehrte ein.

Dann wandte er sich direkt an Ginny, „Mrs. Potter, ich möchte Sie bitten den offiziellen Weg einzuschlagen wenn Sie eine Beschwerde vorbringen möchten. Es steht Ihnen auch frei sich einen Anwalt zu nehmen aber vorläufig bleibt es bei diesem Urteil und der Angeklagte Albus Severus Potter wird ins St. Mungo überstellt. Gerichtsdiener, abführen. Die Heiler Yoxall und Smethwyck werden Sie gleich begleiten.“

Damit war die Sache für Kingsley erledigt denn er erhob sich und machte sich daran den Raum zu verlassen, genau wie die Mitglieder des Zaubergamot. Die Gerichtsdiener schleiften unterdessen Albus, der sich nach Leibeskräften wehrte, hinaus. Langsam aber sicher leerte sich der Raum, Ginny war schon lange aufgesprungen um zu Albus zu eilen doch Harry fand nicht die Kraft um ihr zu folgen. Er brauchte erst mal etwas Abstand, er musste seine Gedanken ordnen und erst mal selber mit der Situation klar kommen. Er war einer der Letzten, die den Saal verließen.
 

„Severus?“

Etwas überrascht blieb der Angesprochene stehen und drehte sich um. „Was willst du?“, knurrte er den Blonden sofort an.

„Können wir jetzt reden?“, fragte Draco unbeeindruckt. Hinter ihm stand Scorpius, der den Blick allerdings gesenkt hielt und nervös die Finger rang.

„Worüber willst du noch reden? Du warst bei der Verhandlung dabei.“

„Severus, bitte. Wir müssen auch nicht darüber reden aber du bist mein Pate und ich vermisse dich. Du bist der Einzige, der diesen verdammten Schwur von Scorpius nehmen kann“, sagte Draco.

Severus' Blick ging zu Scorpius, der versuchte sich kleiner zu machen. „Was für ein Schwur?“

„Den unbrechbaren Schwur, den mein leichtsinniger Sohn dem jungen Potter geleistet hat“, knurrte Draco, Scorpius zuckte zusammen und zog den Kopf noch stärker ein.

„Ein unbrechbarer Schwur, der mit mir zu tun hat? Wieso hast du mir das nicht schon früher gesagt?“, fuhr Severus Draco an.

„Du wolltest nicht mit mir reden und hast mir sehr unschöne Dinge angedroht. Du hättest mir eh nicht geglaubt, du warst von diesem Trank besessen“, erklärte Draco ruhig, „aber da das jetzt vorbei ist, könnten wir uns vielleicht nochmal in aller Ruhe unterhalten.“

„Wir müssen uns nicht unterhalten, es ist alles gesagt. Du hast, genau wie alle Anderen, alles gehört was euch etwas angeht und das war's“, knurrte Severus und seine Stimme klang sehr endgültig.

„Aber Severus, wir sind eine Familie.“

„Nein, sind wir nicht. Ich war mit deinem Vater befreundet und der ist tot also such dir jemand Anderen.“

„Das kann nicht dein Ernst sein, du bist mein Pate“, fuhr Draco ihn an.

„Weil mich Lucius überredet hat, ich wollte das nie und mal ehrlich, du bist bis jetzt sehr gut ohne einen Paten ausgekommen also belassen wir es dabei“, sagte Severus und hob sofort die Hand als Draco weiter reden wollte, „nein, Draco. Wir hatten die letzten Jahre keinen Kontakt, dann brauchen wir ihn jetzt auch nicht. Nimm deinen Sohn und geh nach Hause.“

Er hatte gedacht, dass Severus jetzt endlich mit ihm reden würde aber scheinbar hatte er sich sehr gründlich geirrt. Wie konnte er diesen alten Sturkopf nur davon überzeugen, dass sie eine Familie waren und er seinen Paten vermisste? Ein Blick in das verschlossene Gesicht seines Gegenübers machte ihm klar, dass er hier und jetzt nicht weiterkommen würde. Also nickte er schließlich und fragte, „Was ist mit dem unbrechbaren Schwur?“

Diesmal widersprach Severus nicht sondern zog seinen Zauberstab und winkte Scorpius zu sich, der der Aufforderung nur sehr langsam folgte. Etwas barsch griff er nach seiner Hand und deutete mit dem Zauberstab darauf, dunkle magische Fäden flossen langsam aus der Spitze. „Hiermit spreche ich dich von jedem Schwur frei, der mich, meine Person und mein Umfeld betreffen“, sagte Severus während sich die Fäden um ihre verbundenen Hände schlangen, „sprich und schreib darüber mit wem du auch immer willst, es ist mir egal.“ Die Fäden flossen um die Schwurmale, verbanden sich damit und lösten sie langsam aber sicher auf. Als alle Male weg waren, fuhr Severus mit der Zauberstabspitze nochmal über die helle Haut bevor er den Stab weg packte und Scorpius los ließ.

„Danke“, flüsterte dieser.

„Denk das nächste Mal besser nach bevor du einen unbrechbaren Schwur leistest“, sagte Severus bevor er sich an Draco wandte, „und du lass mich in Ruhe. Du hast ein eigenes Leben also leb es.“

Draco schwieg, die Arme vor der Brust verschränkt aber es war ihm anzusehen, dass er damit nicht einverstanden war. Severus nickte nochmal kurz und ging dann.
 

Mit einem tiefen Seufzen ließ sich Harry in einen Sessel fallen, mit einem Zauberstabsschwenk erwachte der Kamin zum Leben. „Kreacher, Kaffee!“

Der Hauself erschien nicht aber neben ihm auf dem Tisch erschien eine Tasse und eine Kanne, dazu Milch und Zucker. Kreacher mochte ihn nicht, das war kein Geheimnis aber da er dennoch gehorchen musste, hatten sie sich auf diesen Kompromiss geeinigt. Er musste nicht vor ihm erscheinen, musste nicht mit ihm reden aber er musste gehorchen wenn er etwas sagte und bis jetzt klappte es vorzüglich. Müde und erschöpft schenkte sich Harry ein und lehnte sich dann zurück, die Finger um die Tasse geschlungen. Seine Gedanken schweiften zurück zu dem Tag, von dem er sich gewünscht hätte, dass er nie passiert wäre.

Sie hatten Albus ins St. Mungo begleiten wollen doch die Ärzte hatten es verboten. Sie durften ihren Sohn die nächsten zwei Wochen nicht besuchen, er sollte sich beruhigen damit eine Beurteilung erfolgen kann. Doch irgendwie glaubte Harry nicht daran, dass sie ihn in zwei Wochen besuchen dürften. Noch nie in seinem Leben hatte er so einen Wahnsinn im Gesicht eines Anderen gesehen, nicht mal bei Riddle war ihm so ein Wahnsinn entgegen geschlagen. Wie konnte es mit seinem Sohn nur so weit kommen? Wie konnte es mit seiner Familie nur so weit kommen? Vor ein paar Monaten war doch noch alles gut gewesen, sie waren eine glückliche Familie gewesen und jetzt?

Sein mittlerer Sohn zwangseingewiesen ins St. Mungo. Sein ältester Sohn hatte klar gemacht, dass er mit so einem Perversen nicht mehr verwandt wäre. Seine Frau hatte ihm jetzt schon gesagt, dass sie die Scheidung wollte und dass die Kinder bei ihr leben würden. Und seine Tochter? Lily stand zwischen allen Stühlen, er hatte es in ihrem Gesicht gesehen als Ginny sie im Ministerium einfach weggezogen hatte. Er würde ihr nach Hogwarts schreiben, genau wie James, er wollte seine Kinder nicht verlieren wenn schon seine Ehe vorbei war. Er seufzte leise, trank einen Schluck Kaffee und sah dann etwas überrascht zum Kamin wo sich die Flammen gerade grün verfärbten. Wer wollte nach diesem absolut beschissenen Tag noch etwas von ihm?
 

Er wurde überrascht als zwei Männer den Kamin verließen. „George, Zabini?“, fragte Harry fassungslos.

„Ja, aber du könntest auch Blaise sagen.“

„Äh....“

„Ich hol den Feuerwhisky und ihr klärt die Ansprache“, sagte George, der schon Richtung Küche verschwand.

Blaise schüttelte grinsend den Kopf und trat zu Harry, hielt ihm eine Hand hin, „gestatten Blaise, freut mich dich kennenzulernen.“

Etwas perplex ergriff Harry die Hand und murmelte, „Harry.“

„Freut mich.“

„Setz dich doch“, sagte Harry auch wenn seine Stimme zitterte.

„Ich beiße nicht aber danke für das Angebot“, kam von Blaise während er sich ihm gegenüber aufs Sofa setzte. Er schwieg und gab Harry damit die Gelegenheit die Situation für sich selbst zu sortieren.

Das konnte doch alles nicht wahr sein. Harry blinzelte überrascht doch an dem Bild änderte sich nichts, vor ihm saß Blaise Zabini und wartete darauf, dass George wieder aus der Küche kam. Er hatte sich seit Hogwarts nicht wirklich verändert. Harry überlegte was er eigentlich über den Mann wusste und kam zu dem Entschluss, dass es nicht sehr viel war. Er war ihm eigentlich nie wirklich aufgefallen, er hatte ihn im sechsten oder siebten Schuljahr ein paar Mal in Dracos Nähe gesehen aber sonst war er ihm nie aufgefallen. Daher konnte er auch nicht wirklich sagen ob er sich sehr verändert hatte aber das, was er sah, erinnerte ihn an früher. Groß, schlank, dunkle Haut und schwarze Haare, an mehr konnte sich Harry auch nicht wirklich erinnern.

„So, der Feuerwhisky.“

Harry zuckte erschrocken zusammen, er hatte nicht gehört, dass George wieder gekommen war.

„So schrecklich ist Feuerwhisky nun auch nicht“, lachte George während er die Gläser abstellte und ihnen einschenkte. Er drückte Harry ein Glas in die Hand und setzte sich dann mit aufs Sofa und hielt das Glas zum anstoßen hin.

„Auf was trinken wir?“, fragte Blaise.

„Auf uns, auf mehr muss man nicht trinken“, gab George zurück. Blaise nickte und dann sahen Beide zu Harry, der sie immer noch anstarrte.

„Harry?“

„Was wollt ihr hier?“, brachte Harry raus.

„Mit dir Feuerwhisky trinken“, gab George lächelnd zurück.

„George, ich meine es ernst, was wollt ihr hier?“, fragte Harry, der sich langsam fing aber die Situation blieb in seinen Augen seltsam.

George würde übergangslos ernst und erklärte, „wir waren bei der Verhandlung dabei und ich habe erlebt wie meine Familie dich behandelt hat. Ich finde es nicht richtig und ich bin der Meinung, dass du ein paar Freunde gebrauchen kannst. Gerade jetzt. Also haben wir gedacht, dass wir dir heute einfach mal Gesellschaft leisten und uns gepflegt mit dir besaufen.“

Harry antwortete erst nachdem er das Glas Feuerwhisky in einem Zug geleert hatte. „Er und ich sind keine Freunde“, sagte er mit einem Deut auf Blaise.

„Wir könnten Freunde werden“, schlug dieser sofort vor.

„Warum?“

„Warum nicht? Wegen dieser Slytherin-Gryffindor-Geschichte? Oder weil mein Freund dich geknutscht hat?“, fragte Blaise grinsend.

„Du hast es ihm erzählt?“

„Natürlich“, grinste George, „wir sind seit über zehn Jahren ein Paar und haben keine Geheimnisse voreinander. Warum sollte ich es ihm nicht erzählen? Es war ein Versehen und genauso habe ich es Blaise auch erklärt.“

Harry sah etwas verwirrt zwischen ihnen hin und her und murmelte dann, „ich verstehe es nicht.“

„Was genau verstehst du nicht?“, fragte Blaise, der die Ahnung hatte, dass Harry nicht die Situation hier meinte.

„Albus und Snape, ich versteh es einfach nicht.“

„Das versteht wohl keiner“, stimmte George ihm zu.

„Wieso hat Snape nichts gesagt? Er hätte doch mit jemanden reden können, dann hätte man Albus viel früher helfen können“, murmelte Harry.

„Snape wäre nach Askaban gegangen wenn die Situation falsch aufgefasst worden wäre. Nur durch die Aussage unter Veritaserum konnte er seine Unschuld beweisen“, warf Blaise vorsichtig ein.

Zu seiner Überraschung sah Harry ihn kurz an, nickte aber dann.

„Du glaubst Snape?“, fragte Blaise etwas ungläubig.

Harry lachte leise und nickte, „ja, tu ich. Auch wenn mir das meine Scheidung eingebracht hat aber ja, ich glaube ihm. Selbst wenn ich ihm bis jetzt nicht geglaubt hätte, spätestens bei der Verhandlung hat jeder gehört, was wirklich passiert ist.“

„Das hindert mein Schwesterherz nicht daran über Snape herzuziehen und ihm die Schuld zu geben“, warf George ein.

„Nicht nur Ginny. Ron ist auch der Meinung, dass Snape an allem Schuld ist und dass ich nicht hätte zulassen dürfen, dass Albus vor Gericht kommt“, seufzte Harry, „Arthur und Molly reden kein Wort mehr mit mir.“

George warf ihm einen mitleidigen Blick zu, er wusste, dass Harry seine Eltern fast wie seine eigenen Eltern liebte und deren Ablehnung tat ihm weh.

„Hättest du es verhindern können?“, fragte Blaise.

Harry zögerte einen Moment mit der Antwort doch schließlich nickte er und sagte leise, „Kingsley kam zu mir und hat gesagt, dass wir es unter den Tisch kehren könnten. Er wäre so oder so ins St. Mungo gekommen aber ohne öffentliche Verhandlung, alles still und heimlich. Sowohl Snape wie auch Hermine wären ruhig gestellt worden, Snape hätte wohl eine Entschädigung bekommen, genau wie die anderen Schüler, an denen Albus den Trank ausprobiert hat. Niemand hätte je davon erfahren, keine Presse, keine Theater, Kingsley hätte dafür gesorgt, dass alles still und heimlich über die Bühne geht.“

Sie schwiegen eine Zeitlang bis Blaise fragte, „erlaube die Frage, warum du das nicht wolltest?“

„Weil es falsch gewesen wäre.“

„Bitte?“

„Es wäre falsch gewesen. Jeder Andere, der dasselbe wie Albus gemacht hätte, wäre vor Gericht gekommen, wahrscheinlich sogar nach Askaban aber ihn wollten sie schonen? Warum? Weil ich Riddle besiegt habe? Was hat mein Sohn mit mir zu tun? Nein, er ist fast siebzehn, er ist fast erwachsen, er muss für seine Taten gerade stehen. Und zudem braucht er Hilfe, dieser Wahn ist nicht normal und muss behandelt werden“, erklärte Harry traurig. Man sah ihm an, dass er mit der Situation eigentlich restlos überfordert war.

George seufzte schließlich leise, füllte ihre Gläser erneut und sagte, „für heute haben wir genug gehört und gegrübelt, lasst uns an was Anderes denken. Zumindest für heute.“

„Gute Idee“, stimmte Blaise ihm sofort zu während Harry ihn etwas ungläubig ansah und schließlich nickte. Mit einem leises Klirren stießen die Gläser aneinander und das Thema Albus wurde den ganzen Abend nicht mehr angesprochen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jetzt könnte das Leben wieder normal verlaufen....

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