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Ich glaube nicht an Schicksal

von

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‚Was habe ich da gerade gesagt? Habe ich Seto Kaiba, CEO der KC, gerade zugesagt auf sein Zimmer zu kommen? Auf einen Drink?‘ Das war bestimmt nicht ohne Hintergedanken geschehen. Da war sich Satra sicher. Allerdings war Seto Kaiba keiner dieser alten Firmenchefs, sondern gerade mal ein Jahr älter als sie. Verwirrt ging Satra zu ihrem Zimmer und schloßdie Tür auf. Wie lange hatte sie jetzt noch? Und war sie jetzt total verrückt geworden? Aber sie konnte jetzt doch nicht einfach nicht bei Seto Kaiba erscheinen. Oder doch? Satras Gedanken rasten. „Du bist doch verrückt.“ Hörte Satra innerlich ihre beste Freundin Jess schimpfen. „Du weißt doch genau, dass es nicht nur bei einem Drink bleiben wird. Ein anderer Assistent, okay, aber doch nicht ein Firmenchef.“ Aber warum sollten nur die anderen auf diesen Abend anstoßen? Sie hatte es sich auch verdient. Damit war die Sache für Satra beschlossen.
 

‚Na das könnte doch noch ein guter Abend werden‘, dachte Kaiba bei sich, während er sein Hotelzimmer betritt. Dass sie tatsächlich ja sagte, damit hatte er nicht wirklich gerechnet. Schließlich war er ja der Konkurrent von Industrial Illusions, aber wahrscheinlich interessierte das eine kleine, junge Assistentin nicht. Erstmal wollte auch er sich kurz frisch machen und dann schon einmal schauen, was seine Hotelbar nun genau hergab. Normalerweise interessierte ihn der Inhalt der Hotelbar nicht sonderlich. Aber nun wollte er doch genau wissen, was er Satra O’Conner anbieten konnte. Satra, ein ungewöhnlicher Name, und doch kam er ihn bekannt vor. Doch dann fiel es ihm auf einmal ein, sollte sie doch tatsächlich eine amerikanische Duellantin sein? Er würde das noch herausfinden, bevor sie da war.

Pünktlich 20 min später klopfte es etwas zaghaft an Kaibas Zimmertür. Satra war sich doch nicht mehr so sicher, ob das wirklich eine gute Idee war, auf die Einladung einzugehen. Aber falls es ihr zu blöd wird, dann bedankte sie sich einfach sehr höflich und ging. Ja, das war ein guter Plan. Der CEO öffnete ihr die Tür und bat Satra herein. Offenbar hatte er sich auch etwas frisch gemacht. Seto Kaiba trug nicht mehr seinen weißen Anzug mit hellblauen Hemd und Krawatte. Nun hatte er eine schwarze Hose und ein dunkelblaues Hemd an, das am Kragen nicht ganz zugeknöpft war. Ob das seine Vorstellung von legerer Kleidung war, überlegte die Schwarzhaarige. Auch Kaiba musterte sein gegenüber. Satra trug ihr Haar immer noch offen und das Kleid stand ihr viel besser, das sie nun trug. Es war rot mit schmalen Trägern, hatte ein leichtes Dekolleté und an der linken Seite einen Schlitz im Kleid. Sie war nun sehr dezent geschminkt und sie wirkte etwas nervös. „Rot scheint eher Ihre Farbe zu sein. Also was halten Sie von einem Glas Sekt?“

„Äh, ja danke, ich mag Rot viel lieber als Rosa. Und ja ein Sekt wäre jetzt gut.“ ‚Jetzt höre doch endlich auf zu stottern‘, tadelte sich Satra. Offensichtlich war Kaiba schon von ihrer Antwort ausgegangen, denn fast sofort hatte Satra ein Glas in der Hand. „Na dann, auf was stoßen wir an?“ fragte er. „Auf das wir diese Gala hinter uns gebracht haben, vielleicht?“ schlug Satra vor. Seto Kaiba schien zu grinsen. „Ja da haben Sie Recht, auf das die Gala für uns nun vorbei ist.“ Damit ließen sie die Gläser klirren. „Und da der offiziell Teil vorbei ist, würde ich vorschlagen, das wir nun ins Du überwechseln, wenn auch nur für diesen Abend.“ Oh, so schnell schon, damit hatte Satra irgendwie nicht gerechnet. „Einverstanden. Aber das hier bleibt auch unter uns? Ich könnte ganz schön Probleme bekommen, dafür das ich hier bin.“

„Wie gesagt ich sehe keinen Grund, mich mit deinem Chef zu unterhalten. Das hier wird unter uns bleiben. Also auf einen schönen Abend, Satra.“ Damit hob Seto wieder sein Glas in Richtung Satra. „Auf einen schönen Abend, Seto.“ Damit stießen sie wieder an. ‚Auf was habe ich mich da nur eingelassen?‘ fragte sich Satra und trank einen weiteren Schluck aus ihrem Glas. „Falls du noch etwas anders trinken möchtest, da hinten ist die Bar, suche dir gerne was aus.“ Damit zeigte Seto hinter sie. Nun schaute sich Satra doch etwas im Zimmer um. Meine Güte, dass Zimmer schien größer zu sein, als ihre Wohnung in San Francisco und das war nur der Wohnbereich. Eigentlich war das ja zu erwarten, das ein Firmenchef ein so luxuriöses Apartment bekam. Dagegen war ihr Zimmer die absolute Holzklasse, obwohl ihr das Zimmer heute Morgen noch echt super erschien. Sie begab sich zur Bar und fing an die Etiketten zu studieren. „Ich habe gesehen, dass Scotch, Whiskey und Brandy da ist.“ In dem Moment hatte auch Satra den Whiskey entdeckt, sie kannte sich dank Jess mit den verschiedenen Sorten und Namen etwas aus und wie nicht anders zu erwarten stand hier nun eine sehr teure und erlesene Marke im Regel. Entschlossen griff sich Satra die Flasche, wenn dann mit Stil trinken. „Whiskey, damit hatte ich nicht gerechnet.“ Sagte Seto als er die Flasche Satra abnahm und ihnen einschenkte. „Was hast du denn gedacht? Ich kenne jemand, der hätte die Flasche nicht mehr aus den Händen gegeben. Ich hoffe er schmeckt auch so gut, wie mir erzählt wurde.“ Erwiderte Satra grinsend. „Dann habe ich also Glück, das du bereit bist zu teilen?“ meinte Seto scherzhaft, zumindest interpretierte Satra es so, es war schwer Seto seine wahren Gefühle anzusehen. „Ja allerdings, meine beste Freundin Jess hätte sich die Falsche geschnappt und vermutlich draußen sich ein einsames Plätzchen gesucht um die Flasche zu killen.“ Nun hatte jeder ein Glas mit dem Whiskey in der Hand und ließen kurz die Gläser klirren. „Na dann lassen wir uns den jetzt schmecken.“ Sagte Seto und sie tranken beide, Satra leerte ihr Glas auf ex. Das war einfach nötig. Der Whiskey brannte angenehm in der Kehle und schmeckte tatsächlich ziemlich gut. „Wow, auf ex runter, du scheinst echt Durst zu haben. Aber du kannst deiner Freundin sagen, dass sie auch hier was verpasst hat, wenn sie dir erzählt, wie die Uni-Party war.“ Jetzt war Satra verwirrt, wie schaffte er das nur. Er brachte sie mit seinen eisblauen Augen einfach aus dem Konzept. ‚Woher wusste er von der Uni-Party?‘ Ach ja, sie hatte vorhin im Fahrstuhl davon geredet, als sie gedacht hatte, das sie alleine wäre. „Jess wird super neidisch auf den Whiskey sein. Sie ist Texanerin und in ihrer Familie ist der quasi ein heiliges Getränk.“ Seto deutete auf das Sofa im Zimmer und sie setzten sich beide, jeder an ein Ende des Sofas. Mit genug Sicherheitsabstand zwischen den Beiden. „Du bist also Studentin und arbeitest nebenbei. Wo genau studierst du?“

„San Francisco State University. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr meine Abschlüsse alle habe und dann endlich Vollzeit arbeiten kann, aber halt nicht mehr als Assistentin. Das ist nicht mein Traumberuf, sondern nur um mein Studium zu finanzieren.“

„Du strebst also nach höherem? Was willst du denn nach deinem Abschluss machen?“

„Ich möchte Unternehmensanalystin werden. Ich finde es sehr spannend den Ist-Zustand eines Unternehmens zu ermitteln und vorhandene Chancen zu beschreiben. Komplexe Themen zu analysieren liegt mir irgendwie.“ Sie merkte, das Seto sie mit seinen Augen fixierte. Verlegen schaute sie in ihr Glas. Satra hatte immer schnell das Gefühl, dass andere sie für eine große Träumerin hielten, wenn sie von ihren Jobvorstellungen sprach. Und dass er nichts sagte, machte sie nur noch nervöser, schnell trank sie noch einen Schluck. „Wie alt bist du eigentlich, Satra? Mädchen in deinem Alter sind doch normalerweise noch nicht so weit mit ihrem Studium, um genau zu wissen, welchen Job sie nach ihrem Abschluss machen.“ Satra schluckte, ja da hatte er recht, das war ungewöhnlich, normalerweise waren die Studenten in ihrem Alter erst im ersten Studienjahr. Sie zögerte, sie wollte nicht angeben oder sich besser hinstellen als andere, aber sie war nun mal keine normale Studentin. „19, ich bin 19 Jahre alt. Und ja, es ist eher ungewöhnlich für andere Studenten in meinem Alter schon im Abschlussjahr zu sein.“

„Dann hast du wohl einige Klassen übersprungen und bist früh auf die Universität gegangen? Wie viel jünger bist du meistens?“ Satra sah ihm genau ins Gesicht, sie erwartete einen ungläubigen Blick, in dem alle Vorurteile lagen, die ihr alle immer entgegengebrachten. Doch sie sah nur Interesse, war das wirklich möglich? Verlegen starrte sie wieder in ihr Glas. „Ich hab mit 14 Jahren die High School abgeschlossen und die anderen sind meistens 4-5 Jahre älter. Ich werde immer als das kleine Küken angesehen und auch so behandelt. Als könnte ich doch noch keine Ahnung haben, wie die Welt funktioniert.“ Sie schnaubte frustriert, als sie daran dachte, wie sie um Anerkennung kämpfen musste. „Das ist ganz schön frustrierend, wenn einem andere alles vorschreiben wollen. Die meisten fühlen sich aber nur bedroht, wenn jemand jüngeres mehr weiß oder kann als sie.“ Überrascht blickte sie wieder auf und sah ihre Frustration in seinem Gesicht gespiegelt. „Warum schaust du so überrascht, Satra? Auch wenn ich schon seit 7 Jahren Firmenchef bin, bringt man mir diese missbilligenden Blicke immer noch entgegen.“ In Satras Kopf ratterte es, sie wusste das Seto Kaiba schon früh die Firma übernommen hatte, aber mit 13 Jahren? Das war ihr bis eben nicht bewusst. Seto griff zur Whiskey Flasche um ihnen nachzuschenken. Nach einem Schluck aus seinem Glas war Setos Gesicht wieder neutral, als würde ihn das alles nicht betreffen. Auch seine Stimme klang wieder gefestigt als er weitersprach, keine Spur der eben aufgekommenen Frustration. „Man braucht ein dickes Fell in der Geschäftswelt, sonst kommt man nicht weit. Aber das wirst du schon wissen, Satra.“ Sie nickte. Sie fühlte sich verstanden, konnte das wirklich sein? Oder trübte der Alkohol schon ihre Wahrnehmung? „So und neben Studium und Arbeit spielst du also noch Duel Monsters? Und bist nun Meisterin der Westküste. Du scheinst ja viele Interessen zu haben.“

„Woher weißt du das denn jetzt schon wieder?“ Er brachte Satra immer wieder aus dem Konzept. Seto schmunzelte jetzt doch ganz leicht. Dieses hübsche Gesicht in Verwunderung zu bringen machte ihm langsam Spaß. Und so entspann sich ein angenehmes Gespräch, in dem Satra von ihrer Leidenschaft für Duel Monsters erzählte. Aber auch von ihrem Leben als Studentin und den amüsanten Teil des Studenten Lebens, die Uni-Partys. So verging die Zeit und Satra merkte das kaum. Sie wurde immer entspannter und zog irgendwann ihre Schuhe aus und klemmte sich die Füße unter, das war einfach viel gemütlicher.



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