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Ninja und die Liebe

passt das überhaupt?
von

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Kapitel 6

Kapitel 6

 

 

Die ersten Tage waren sehr ereignislos gewesen. Shiro war total aufgeregt und schleppte Dad überall hin. Nicolas hingegen flirtete munter weiter mit mir. Er machte mir ständig Komplimente und ich ging natürlich darauf ein. Ich musste irgendwie versuchen mit ihm über das Dorf zu sprechen und deswegen versuchte ich erst, ihn ein bisschen milde zu stimmen. Meine Gedanken allerdings waren dabei nur bei Neji. Ich konnte einfach nicht aufhören an ihn zu denken, an ihn und an den Kuss.

Das Straßenfest, was Herzog Shiro planen ließ, war heute und morgen würde es dann einen großen Ball geben.

„Guten Morgen“, begrüßte ich alle im Speisesaal, als ich mich setzte. Dad und Shiro saßen schon beieinander und redeten über irgendetwas. Nicolas war auch schon da und rückte mir den Stuhl neben sich zurecht, so wie auch die letzten Tage. Shika saß einfach schweigend neben Dad.

„Morgen“, lächelte er mich an. „Ich bin richtig gespannt auf das Straßenfest.“

„Ich auch, ich bin gespannt, was sich eure Leute ausgedacht haben.“

„Ich hoffe ja, das sie auch einen Bogenschießstand aufgebaut haben.“ Ich lachte.

„Sicherlich. Dein Vater weiß doch, dass du dich dafür interessierst.“

„Hast du Lust gleich mit in den Garten zu gehen?“ Ich nickte und nahm mir ein Brötchen und Aufschnitt dafür. „Ich hab nämlich einen Bogen, dann kann ich dir schon zeigen was ich kann.“ Achso ja, prahlen tat er auch die ganze Zeit, wohl um mich zu beeindrucken. Er hatte mir auch schon seinen Schwertkampf gezeigt. Ich hatte mir wirklich auf die Zunge beißen müssen, um ihn nicht zu korrigieren. Er hatte nämlich damit geprahlt, dass er sich alles selber beigebracht hatte. Dementsprechend war seine Haltung total falsch und er bewegte sich nur sehr schwerfällig. Das Schwert hatte er zu verkrampft gehalten und … ich musste wirklich aufhören. Sonst würde ich ihn doch noch einmal verbessern.

Sobald die Bediensteten anfingen, den Tisch abzuräumen, waren auch Gai, Lee, Neji und Kiba wieder bei uns. Sie als Wachen mussten mit den Bediensteten essen. Kiba und Neji stellten sich hinter mich an die Wand und warteten dort geduldig, bis wir uns auf den Weg machten.

Nicolas hielt mir seinen Arm, den ich lächelnd annahm.

„Gehst du auch auch Wettkämpfe?“, fragte ich ihn.

„Nein, das Bogenschießen ist eher so ein kleines Hobby von mir. Mein Vater würde mich nie von hier weg schicken. Er hat viel zu viel Angst, dass irgendwie erpresst werde oder so, wenn ich als Adliger an so einem Wettbewerb mitmache“, meinte Nick und seufzte traurig.

„Was hältst du denn davon, deinem Vater vorzuschlagen, hier im Dorf ein solchen Wettbewerb zu veranstalten?“, fragte ich und legte meine Hand auf Nicks Unterarm. „Es gibt doch sicherlich auch noch andere Jungs und Männer die Bogenschießen hier im Dorf. Daraus könntet ihr doch ein wiederkehrendes Ereignis machen und dann wäre hier auch mehr los.“ Nicolas blieb plötzlich stehen, stellte sich vor mich. Er packte mich an den Hüften und hob mich hoch. Ich schrie erschrocken auf und hielt mich an seinen Schultern fest. Jetzt drehte er sich mit mir und strahlte mich an.

„Du bist der Wahnsinn. Warum bin ich nicht auf so eine Idee gekommen?“

„Nick, Nick, lass mich runter“, bat ich ihn, was er auch sofort tat. Er setzte mich ganz nah an seinem Körper ab und strich mir dann leicht die Haare aus dem Gesicht.

„Ich mache einfach meinen eigenen Wettkampf, mit Preisen. Und dann kreiere ich neue Sportarten oder sowas, dann ist es hier nicht mehr so Langweilig. Ich weiß gar nicht, warum ich nicht auf sowas gekommen bin.“ Ich lächelte ihn an. Er strich leicht mit seinen Fingerspitzen über die Wange und sofort knurrte Akamaru und rieb sich an meinem Bein. Ich machte einen Schritt nach hinten und legte Akamaru eine Hand auf den Kopf, dann streichelte ich ihn sanft. Sofort entspannte er sich und setzte sich brav neben mich. „Du wirst wirklich gut beschützt“, meinte Nicolas und ging auch einen Schritt zurück. Er sah von Akamaru zu Kiba und dann zu Neji.

„Ja, sie sind sehr loyal“, lächelte ich und kniete mich neben Akamaru. Ich kraulte ihn unter seinem Kinn und schon wurde er entspannter und wedelte zufrieden mit seinem Schwanz. „Aber wenn man sie genau kennt, sind sie eigentlich ganz zahm“, lächelte ich und sah zu Neji. Er stand einfach nur da und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Aber seine Augen waren fest auf Nicolas gerichtet, er studierte jeder seiner Bewegungen.

„Solange sie verstehen, dass ich dir nichts böses will.“

„Die zwei werden dir nichts tun. Akamaru ist nur in mich verliebt, er übertreibt ein bisschen“, meinte ich und streichelte ihn hinter dem Ohr. „Nicht wahr mein Süßer, eigentlich bist du ganz lieb.“ Ich kraulte ihn weiter, sodass er sich auf den Boden legte und sich darum wand, dass ich ihn weiter kraulte. Was ich natürlich auch tat. Er wälzte sich hin und her und ließ es sich gut gehen. Ich küsste Akamarus Kopf und stellte mich wieder hin. „Wollen wir weiter?“

Wir mussten ein bisschen durch den Garten laufen, vorbei an den Stellen und auch an der Wiese, wo die Pferde gerade grasten. Neben dieser war ein weitläufiges Feld, wo Nicolas sich einen Schießstand aufgebaut hatte. Etliche Zielscheiben standen in verschiedenen Entfernungen vor uns. Nicolas holte aus einem kleinen Schrank aus Holz, den er einfach mitten auf das Feld gestellt hatte.

„Ich bin nicht der Beste Schütze, aber ich trainieren jeden Tag“, meinte er und stellte sich in Position. Ich stellte mich etwas von ihm weg und beobachtete ihn. Er spannte den Bogen und zog den Pfeil direkt an seine Wange, aber er war viel zu hektisch. Er ließ sich keine Zeit und zielte auch nicht wirklich. Er war ein Anfänger und er machte das hier aus Vergnügen, deswegen konnte er sich auch Zeit lassen, hier kam es nicht darauf an, sich zu verteidigen. Wenn ich meinen Bogen benutze, dann war es, wenn ich einen Feind ausschalten wollte, aber auch ich bin gelassener, wenn ich trainiere.

Nicolas nahm jetzt schon seinen dritten Pfeil und feuerte ihn einfach ab. Er drehte sich zu mir und lächelte. Ich erwiderte dieses Lächeln und lief dann zu den Zielen, um die Pfeile zurück zu holen. Es waren hochwertige Pfeile.

„Die sind wirklich gut gearbeitet“, meinte ich und gab sie Nicolas wieder.

„Du kennst dich mit dem Bogenschießen aus?“ Ich lächelte verlegen.

„Also ich finde es interessant, aber mein Vater hat mir verboten soetwas zu tun. Das hielt mich nicht davon ab, unseren Soldaten dabei zuzugucken.“

„Willst du mit mir einmal schießen?“

„Wirklich? Sehr gerne“, grinste ich und nickte heftig.

„Komm zu mir.“ Natürlich würde er das jetzt ausnutzen. Ich trat an ihn heran, aber ich stellte mich natürlich ein bisschen dumm. Sodass Nicolas mich an der Hüfte packte, mich einmal umdrehte und mich dann in seinen Arm zog, damit ich mit dem Rücken zu ihm stand. „Hattest du denn schon einmal einen Bogen in der Hand?“ Ich schüttelte den Kopf. Nick drückte mir den Bogen in die Hand und sorgte dafür, das meine Hände an den richtigen Stellen waren. Das machte er wenigstens richtig. Er erklärte mir alles und spannte dann zusammen mit mir einen Pfeil. Dabei kam er mir noch näher und drückte sogar seine Wange an die meine.

Wir schossen ein paar Pfeile zusammen, aber dann ließ er mich einmal alleine schießen. Es kostete mich viel Mühe so zu tun, als könnte ich kein Bogenschießen.

„Du brauchst nicht so verkrampft zu sein“, flüsterte Nicolas in mein Ohr und verpasste mir so eine Gänsehaut. „Oder ist es wegen mir?“

„Vielleicht bin ich auch einfach aufgeregt.“ Nick stellte sich wieder nah an mich und legte seine Hände auf meine Hüfte.

„Behalt dein Ziel fest im Blick und konzentrier dich nur auf den Punkt den du treffen möchtest.“ Ich schluckte und starrte dann auf den schwarzen Punkt, den ich treffen wollte … und wahrscheinlich auch treffen werde. Ich atmete noch einmal tief ein und ließ den Pfeil dann los. Genau in dem Moment hauchte Nick einen Kuss auf meinen Hals und ich zuckte leicht zusammen. Dadurch bewegte ich den Bogen und mein Pfeil sauste einfach an dem Ziel vorbei und grub sich ins Gras.

„Entschuldige, ich konnte nicht widerstehen“, hauchte Nicolas. Sein heißer Atem prallte auf meine Haut und verursachte eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Doch plötzlich stand er nicht mehr hinter mir.

„Das reicht jetzt“, knurrte Neji, der Nicolas am Hemdkragen gepackt hatte und von mir weg gezerrt hatte.

„Bleib locker, ich hab doch nichts gemacht“, meinte Nick und hob die Hände.

„Kaname!“, rief ich aus und schlug Nejis Arm weg. „Hör auf mit dem Mist.“ Ich stellte mich zwischen ihn und Nicolas und sah Neji in die Augen. „Was soll denn das?“ Ich sah Neji richtig an, wie er sich zusammenriss. Seine Kiefer presste er fest zusammen und atmete stoßweise.

„Hime-sama“, sprach er mich dann an und ich zuckte erschrocken zusammen. „Es gehört sich nicht, sich einer Prinzessin so zu nähern.“

„Wäre es mir unangenehm gewesen, hätte ich es Euch wissen lassen.“

„Ihr wisst doch gar nicht, was für Absichten er hat.“

„Wir sind hier zu Besuch, hör auf, so abfällig über Prinz Nicolas zu reden.“ Neji ballte seine Hände zu Fäusten und presste seine Kiefer noch fester auf einander. Aber dann verbeugte er sich vor mir.

„Es tut mir leid, Hime-sama.“ Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Verdammt, was war nur los mit ihm? Soetwas machte er doch sonst auch nicht. Wie oft waren wir schon auf Mission gewesen, wo ich mich an unsere Kontaktperson herangeschlichen habe oder ein bisschen mit der Zielperson geflirtet hatte. Nie war er so ausgerastet wie jetzt.

„Es tut mir leid, Nick, ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Kaname ist sonst nicht so“, entschuldigte ich mich bei ihm, aber dieser machte nur eine wegwerfende Handbewegung.

„Alles gut“, meinte er nur und lächelte auch schon wieder. „Ich war vielleicht auch ein bisschen ungehobelt. Ich hätte dir nicht so nahe kommen sollen.“ Ich seufzte.

„Entschuldigst du uns? Ich möchte mich noch etwas hinlegen, bevor wir nachher auf das Straßenfest gehen.“

„Natürlich, soll ich dich noch zu deinem Zimmer bringen?“

„Nein, nicht nötig“, lächelte ich und ging dann auch schon los. Mir egal, ob Neji und Kiba mir folgten.

Erst als ich in meinem Zimmer angekommen war, drehte ich mich um, um zu sehen, ob die beiden mir gefolgt waren … natürlich waren sie mir gefolgt, das war ihre Aufgabe.

„Kiba, raus!“, knurrte ich. Dieser drehte sich ohne ein Wort wieder um und machte die Türe hinter sich und Akamaru wieder zu. Neji stand nur vor mir und sah mich an, als wüsste er nicht, weswegen ich so sauer war. „Was zum Teufel ist in dich gefahren?“

„Ich weiß nicht, was du meinst“, tat er auf unschuldig. Ich boxte ihn gegen die Brust.

„Hör auf damit. Er hat mir lediglich einen Kuss auf den Hals gegeben. Was hat dich so zum Rasen gebracht?“

„Er ist einfach viel zu aufdringlich.“

„Meinst du nicht, das könnte ich selber entscheiden?“

„Kiba und ich sind nunmal da, um dich zu beschützen.“

„Jetzt wälze das nicht einfach damit ab. Ich muss hier ein paar Risiken eingehen, um an ein paar Informationen zu kommen und die bekomme ich nicht, wenn ich auf unerreichbar tue, nicht bei Nick.“ Neji machte ein abwertendes Geräusch.

„Du gibst ihm auch schon einen Spitznamen.“ Ich verdrehte die Augen.

„Was ist dein Problem?“

 

 

 

 

 

Mein Problem? Ich sah sie von oben bis unten an, was ich heute wahrscheinlich schon zum tausendsten Mal getan hatte. In diesen Kleidern sah sie einfach wunderschön aus, einfach alles an ihr war wunderschön. Deswegen entschuldige, dass ich einen Affen bekam, wenn dieser kleine schleimige Idiot seine Hände einfach nicht von ihr lassen konnte. Bei jeder verdammten Gelegenheit hatte er seine dreckigen Finger bei ihr. Und dann wagte er sich auch noch, sie zu küssen. Niemand, niemand fasste sie an! Niemand außer ich!

Ich erschreckte mich in Gedanken selber. Was hatte ich da gerade gedacht? Verdammt, ich musste mich wirklich beherrschen.

„Es tut mir leid, okay? Ich hab kein gutes Gefühl bei ihm, deswegen mag ich es nicht, wenn er dich anfasst.“

„Wohl oder über muss er das aber, Neji.“ Ja, das muss ich wohl einsehen. Sie fuhr sich geschafft durchs Gesicht bin die offenen Haare. Sie sah hübsch mit offenen Haaren aus. Die letzten Tage trug sie sie nur noch so und ich konnte einfach nicht anders und mir vorstellen, wie ich mit den Fingern durch ihr weiches Haar strich. Ich konnte auch nicht anders und musste sie mir in diesem riesigen Himmelbett vorstellen, mit einem leichten Nachthemd bekleidet und offenen Haaren. Ich war ja selber Schuld, ich hätte sie niemals so küssen dürfen. Weder an dem Abend bei ihr Zuhause noch an dem See. Seit diesen Küssen waren wir nur noch am Streiten. Ich musste das klären, schnell. Sonst passiert noch irgendetwas und ich konnte das nie klar stellen.

„Ten, ich ...“

Plötzlich klopfte es und hinderte mich daran, ihr endlich zu sagen, was ich eigentlich schon längst hätte sagen sollen.

Kakashi kam ins Zimmer, gefolgt von Lee, Gai, Shikamaru und Kiba.

„Ich geb es auf“, meinte Kakashi und setzte sich auf einen der beiden Sessel, die im Zimmer standen. „Shiro redet nur davon was er alles machen will, wofür er aber eigentlich gar keine Zeit für hat und das es hier so unendlich langweilig ist.“ Ten sah von mir zu ihrem Vater und setzte sich dann auf ihr Bett.

„Dad, wir sind doch erst ein paar Tage hier“, meinte sie, er seufzte nur.

„Also ich finde es schon komisch, dass er nichts davon weiß, dass nur ein Dorf weiter Frauen und Kinder verschwinden“, meinte Shika und lehnte sich an die Wand. Kakashi nickte.

„Das stimmt und noch komischer finde ich, dass hier niemand verschwunden ist“, erklärte er dann.

„Niemand?“, fragte Ten und Kakashi schüttelte den Kopf.

„Also Shiro erwähnte nichts davon.“

„Was, wenn er euch damit nicht erschrecken will?“, vermutete Gai.

„Was willst du tun, Dad?“, fragte Tenten.

„Wir warten die nächsten Tage noch ab, vor allem den Ball. Hast du was von Nicolas erfahren?“

„Nur das er wohl voll in Ten verknallt ist, nichts“, antwortete Kiba ein bisschen genervt.

„Halt dich weiter an ihn, vielleicht hat er mehr gehört, wie Shiro, er scheint sich hier im Dorf frei bewegen zu können.“ Tenten nickte und somit war dieses Treffen auch wieder vorbei. Ten schickte uns alle raus, weil sie sich ein bisschen ausruhen wollte.

Kaum hatte ich die Türe hinter mir geschlossen, blieb ich auch schon stehen. Kiba schickte ich in unser Zimmer. Ihn brauchte ich nicht auch noch hier draußen, außerdem wollte ich alleine sein …

„Alles gut?“, fragte Shika und legte sich neben mich.

„Alles gut, du brauchst nicht hier bleiben“, meinte ich nur.

„Kiba scheint richtig angepisst auf Nicolas zu sein. Was ist passiert?“

„Er kann einfach nicht die Finger von Tenten lassen.“ Shika stupste mich mit dem Ellebogen an.

„Das scheint dich auch zu ärgern.“

„Natürlich ärgert mich das“, schnaubte ich.

„Warum sagst du es ihr nicht einfach?“

„Ich hab mich eben wie ein Arsch benommen, Shika.“ Er drehte sich zu mir um und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Sag mir nicht, du hast Nicolas verprügelt.“ Ich verdrehte die Augen und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Verdammt, Neji, ich war dabei, ich hab diesen Kuss gesehen und ich muss wirklich sagen, das das kein normaler Kuss gewesen ist.“

„Was hat sie dir gesagt?“, fragte ich ihn und sah ihm in die braunen Augen.

„Das du beim küssen sabberst.“ Ich boxte ihn gegen die Schulter. „Hör zu, du und Ten, ihr seid ein perfektes Team und ihr seid so gute Freunde. Nicht nur mir gegenüber sondern auch euch gegenüber. Aber wenn ihr euch weiter so anschweigt oder nicht über diesen Kuss redet, werdet ihr euch nur noch streiten. Ich will da nicht mit reingezogen werden, weil ihr beide mit euren Problemen zu mir gekommen seid. Deswegen musst du unbedingt mit ihr reden und ihr endlich sagen, was du empfindest.“ Er legte mir seine Hand auf die Schulter und klopfte sie dann zwei Mal. „Tu dir und den Menschen in eurer Umgebung den Gefallen.“ Damit ging er und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. Eigentlich hatte er ja Recht. Was hält mich eigentlich auf ihr zu sagen, was ich für sie empfand? Warum hatte ich das nicht schon längst getan?

Vielleicht weil du ein selbstgerechter Idiot bist, der zu blind ist. Oder vielleicht weil du dir einfach nicht vorstellen kannst, das sie das gleiche für dich empfindet? Aber ich glaube, das es eher daran liegt, das du einfach nicht fähig bist, jemanden zu lieben.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und fing an, hin und her zu laufen. War ich fähig zu lieben? In meinem ganzen Leben hatte ich nie wirklich jemanden gehabt zu dem ich mehr als Respekt empfunden hatte. Meinen Vater hatte ich geliebt, aber er war einfach zu früh von mir gegangen. Hiashi war nie ein Ersatz gewesen, auch wenn sich unsere Beziehung gebessert hat … was wohl auch etwas mit Tenten zutun hatte. Allein sie ist der Grund dafür, das ich wenigstens zu meinen Freunden nett bin. Ich musste es ihr sagen, sofort.

Ich atmete noch einmal ein und aus und klopfte dann an ihre Tür.

„Herein“, kam es von drinnen und ich trat ein. Okay Neji, ganz ruhig. Du sagst einfach gerade heraus, was sie dir bedeutet und das du sie auf keinen Fall verlieren willst. Du sagst ihr, dass du innerlich einen Tobsuchtsanfall bekommst, wenn dieser Idiot sie anfasst und dann wird sie auch deinen Ausbruch von eben hinnehmen.

„Ten, ich muss mit dir reden“, meinte ich und sah sie an, aber dann war es auch schon vorbei mit meinem Mut. Sie stand vor dem Spiegel, der direkt neben diesem Monstrum von Schrank stand, und betrachtete sich. Sie trug ein wunderschönes Cocktailkleid ohne Träger. Der Rock war schwarz, aber Oberteil war weiß und hatte schwarze Verzierungen an der Brust. Sie sah unglaublich aus. Ihr Anblick verschlug mir die Sprache und ich wusste auch nicht mehr, weshalb ich überhaupt her gekommen war. Ich musste sie weiter anstarren. Ihre braunen langen Haare hatte sie auf eine Seite geflechtet, so wie sie sie in letzter Zeit auch gerne auf Missionen trug.

Ten drehte sich zu mir um und strich sanft über den Rock ihres Kleides.

„Das lag auf meinem Bett“, meinte sie und sah an sich herunter. Natürlich hatte dieser Idiot ihr ein Kleid gekauft. Ich schluckte meinen Groll herunter.

„Es steht dir wirklich gut“, meinte ich.

„Findest du? Ist es nicht zu kurz?“ Es reichte ihr bis knapp zu den Knien. Für mich war das zu viel. Sie hatte so unglaublich lange Beine.

„Du bist perfekt.“ Das brachte sie dazu aufzusehen. Sie blinzelte und strich sich eine Strähne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, hinters Ohr. Gerade machte sie ihren Mund auf, um etwas zu sagen, da klopfte es ein weiteres Mal an die Türe. Aber diesmal kam der Störenfried einfach ins Zimmer. Und es war kein geringerer als dieser Idiot, der ihr dieses wunderschöne Kleid ausgesucht hatte.

„Oh mein Gott“, flüsterte er und ich trat einen Schritt zur Seite. „Du siehst wunderschön aus.“ Ten wurde leicht rot und lächelte.

„Du hast es herbringen lassen oder?“, fragte sie ihn.

„Erwischt, aber es ist perfekt.“ Ten sah sofort zu mir herüber, aber da stellte Nicolas sich schon vor mich und hielt ihr seinen Arm hin. „Wollen wir?“ Natürlich konnte sie ihm das nicht ausschlagen, also nahm sie seinen Arm an und ging mit ihm.

Ihr sagen was ich empfand? War ich denn bescheuert? Es waren jetzt fünf Tage vergangen, seit wir uns das erste Mal geküsst hatten und ich hatte ihr bis jetzt noch nicht sagen können, dass ich den Kuss gut gefunden hatte. Immer sind wir unterbrochen worden. Na ja, ich war ja auch ein Volltrottel gewesen, dass ich es ihr nicht schon in ihrer Küche gesagt hatte. Was zum Teufel hatte mich geritten, ihr zu sagen, das es nur ein Spiel gewesen war? Wahrscheinlich weil ich Angst gehabt hatte, wahrscheinlich, weil ich gedacht hatte, dass ich sie mit diesem Kuss erschrocken hatte. Jetzt war allerdings meine Chance vorbei.  



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Majaaaa
2016-03-25T17:34:22+00:00 25.03.2016 18:34
Neji😣 warum sagst du ihr nicht einfach was du fühlst. Hoffentlich wird das bald was. An sich ist Nicolas ja okay, aber er ist noch aufdringlicher als Kiba. Und schleimig ist echt die beste Beschreibung für ihn. Super Kapitel. Mach weiter so
Von:  BrokenPride
2016-03-25T10:33:52+00:00 25.03.2016 11:33
Genau Neji, du Idiot! Welcher Teufel hat dich da wohl geritten, als du ihr das in der Küche gesagt hast! *verächtlich schnaubt*
Ich finde das ganze aus Nejis Sicht auch mal ganz nett zu erfahren, vor allem die Eifersucht, die er empfindet. Diesen Nick mag ich dafür immer weniger... blöder Schmierlappen :D. Mensch, da fiebert man wirklich jedes Mal mit, vor allem wenn die beiden Reden wollen und dann doch wieder irgendwer dazwischen kommt... Und der arme Shika erst :D Das muss für seine Verhältnisse doch schon unter Obernervig fallen :D
Freue mich auf mehr!

lG Pride
Antwort von:  Ten-nii-san
25.03.2016 12:32
ja, das mit Shika hab ich mir auch gedacht, aber ich hab mir überlegt, dass er diese Strapazen für seine beiden Besten Freunde wohl riskieren würde =)
Von:  Kaninchensklave
2016-03-24T23:11:33+00:00 25.03.2016 00:11
ein Tolles Kap

oh mich würde es nicht wundern wenn Shiro dahinterstecken würde das im Nachabr Dorf Frauen und Kinder verschwinden und das Nicolas davon eigendlich nichts weiss damit er nicht gegen seinen vater wettert und diesen an das Gesetz erinnert an das sich auch der Adel halten muss

Neji führt sich echt auf wie ein Eifersüchtiger ehemann nur das er einfach nicht den Mut hat um tenTen zu sagen was er empfindet
denn sie empfindet ja das gleiche für ihn was ja nichts schlimmes ist nur müsste sich dann Neji nicht mehr so aufführen
wenn Nic sich an TenTen ran macht aber diese nur INterresse vorspielt

GVLG Arata
Antwort von:  Ten-nii-san
25.03.2016 00:13
wäre doch langweilig, wenn ich ihn das jetzt schon gestehen lassen würde =PPP hehe ich weiß ein bisschen schrecklich aber es muss einfach sein
Antwort von:  Kaninchensklave
25.03.2016 00:15
außerdem würde man ja dann den Lustigen teil vermissen wo Neji immer eifersüchtiger wird ^^
Antwort von:  Ten-nii-san
25.03.2016 00:16
freut mich das du es lustig und nicht nervig findest =PP


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