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Hundstage

Kein Hund wie jeder andere
von

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Wünsche


 

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araku schloss kurz die Augen, als er erkannte, wer sich da in seinem Garten herumtrieb, als er nach Hause kam. Einen Drachen, wenngleich in Menschenform, nachts auf dem eigenen Grund und Boden vorzufinden, gehörte eigentlich nicht zu seinen Wünschen. Aber er musste wohl höflich bleiben. „Verehrter Ryuukossusei, was für eine erfreuliche Überraschung.“

Dieser klang ärgerlich. „Wo haben Sie denn solange gesteckt? In der Bank sagte man mir, Sie sind schon um fünf weg.“

Vorsichtig, Naraku. Wenn Ryuukossusei sich jetzt verwandeln und ihn fressen würde, gäbe es keine Zeugen. Von Gegenwehr ganz zu schweigen. „Meinen Plan A vorbereiten. Ich brauche ein … unschuldiges Opfer, nicht wahr? Darf ich Sie hereinbitten?“ Erst Shishinki, jetzt der Drache. Es war lästig Verbündete zu haben. Leider notwendig, denn allein konnte er kaum gegen den arroganten Hund vorgehen. „Bitte, setzen Sie sich doch.“ Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer. „Die Diener schlafen bereits.“

„Ich brauche auch nichts.“ Der Drache ließ sich in einer eleganten Bewegung nieder. Für jemand, dessen eigentlicher Körper mehrere Meter lang war, war die Menschenform fast etwas beengt, aber vollständig zu beherrschen. Nur das kleine, maskenhafte Gesicht auf der Stirn zeugte von seiner Un-Menschlichkeit. „Wie weit ist Ihr Plan A?“

Da wurde jemand ungeduldig? Schön. Naraku erklärte etwas mühsam: „Ich habe heute einen Chauffeur und Leibwächter des Taishou dazu gebracht Izayoi zu überwachen. Ich möchte, dass er sich ihr annähert, zumindest scheint er sie zu schätzen.“

„Muss ich darin einen Sinn erkennen?“

Dieser überhebliche Drache war schlicht dumm. „Entweder, er berichtet mir von ihrem Tagesablauf, dann kann man leichter einen Zeitpunkt zum Zuschlagen aussuchen, oder aber er brennt mit ihr durch. Oder, man könnte dafür sorgen, dass es so aussieht, als wären die Zwei durchgebrannt.“

Ryuukossusei lächelte etwas amüsiert. „Ich sehe die Schlagzeilen vor mir: Menschenfrau läuft vor Daiyoukai davon. Hm. Das wäre natürlich eine Schande für ihn, blamabel, geradezu. Aber, so wie ich Hundi kenne, wäre er hinter den Beiden schneller her als man nur „fass“ sagen könnte. Und er würde sie alle zwei eher umbringen als laufen lassen.“

„Soweit ist der Plan, ja. Denn mag Izayoi auch dem Youkairecht unterstehen und er sie damit bei Treulosigkeit töten dürfen – mit einem menschlichen Chauffeur sieht das ganz anders aus. Das ist ein Bruch der Verträge.“ Naraku hob etwas die Hand. „Beachten Sie bitte dabei, dass es im Endeffekt vollkommen egal ist, wie die Zwei dazu stehen. Man müsste sie nur betäuben und gemeinsam in ein Hotelzimmer bringen und dem guten Taishou das stecken.“ Und natürlich einige Reporter einladen.

„Wie lange dauert das noch?“

„Heute ist Dienstag. Nächsten Montag ist die Testamentseröffnung. Da brauche ich Izayoi noch, lebendig und in guter Verfassung.“ Schließlich wusste er leider nicht, was sein Vater da an Wünschen noch vermerkt hatte. Er ging zwar davon aus der Haupterbe zu sein, aber wer wusste das schon genau. Naraku lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. „Dabei fällt mir ein – Sie besitzen doch einen recht guten Informationsdienst. Wäre es möglich, mir mitzuteilen, wann der Taishou in den nächsten vier Wochen Abendtermine hat, also nicht im Schloss ist? Natürlich ohne seine Frau?“

„Mal sehen. - Und Ihr Drachenplan? Der sieht doch ähnlich aus.“

„Ja, auch da kann ich den Taishou nicht im Schloss brauchen. - Wenn Ihr Bruder sich bereit erklären würde Sie zu unterstützen, könnte er sich in dem Naturschutzgebiet verbergen, das direkt an das Schloss grenzt. Dort stehen immer Wachen, aber ich vermute, dass Ihr Bruder damit fertig wird, zumal sie überrascht sein dürften.“ Er sah die wegwerfende Handbewegung seines Besuchers. „Wunderbar. Er nimmt Izayoi mit … nun, den Rest würde ich seiner und vor allem Ihrer Phantasie überlassen.“

Der Drache zögerte nicht seine Meinung kundzutun. „Nicht, dass ich etwas gegen Spaß auf Kosten des Taishou habe. Aber auf dem gesamten Schlossgelände wimmelt es vor Youkaikriegern. Irgendeiner würde doch aufmerksam werden, wenn er einen Drachen wittert, der quer durch geht.“ Leider waren die Krieger des Hundes in Jahrhunderten kampferprobt. Und schlicht in der Überzahl.

Naraku erlaubte sich ein mildes Lächeln. „Sie vergessen eine Kleinigkeit, werter Ryuukossusei. Izayoi ist meine Schwester, und sie hat ein gewisses Faible für mich. Wenn ich sie alarmiert anrufe, schrecklich hektisch und verzweifelt bin, sollte es mir gelingen, sie an den Gartenrand zu locken, wo sich Ihr werter Bruder hoffentlich schon um die Wachen gekümmert hat. So bekommt er sie praktisch frei Haus.“

Um den Mund des Drachen zuckte ein sadistisches Grinsen. „Ich werde meinem Bruder dann freie Hand lassen, unter einer Bedingung: dass er alles mit einem Mobilphon aufnimmt. Wir wollen doch, dass Hundi Spaß hat, wenn er sieht, wie seine Ehefrau stirbt. Und natürlich, das auch ins Fernsehen bringen, damit auch dem letzten Idioten klar ist, dass der Taishou niemand beschützen kann. Er ist dann absolut unten durch bei allen. - Und, wenn die Krieger doch aufmerksamer sind, oder der Taishou zurückkommt....“

„Hat Ihr bedauernswerter Bruder, in seinem Übereifer Ihnen einen Gefallen zu tun, um sich Ihre Gnade wieder zu erkaufen, einen furchtbaren Fehler gemacht. Man kann Ihnen keinen Vorwurf machen. Nun ja. Sobald der Tag, oder besser der Abend feststeht, und ein Zeitplan feststeht, sollten wir beide uns um unsere Alibis kümmern.“

„Da haben Sie trefflich recht, Naraku.“ Aus langer Bekanntschaft konnte er sich denken, dass der gute alte Hund sehr unangenehm werden würde, bekäme der mit, dass er in aller Öffentlichkeit bloß gestellt worden war. Nun ja, wenigstens würde sein Brüderchen einmal wieder richtig Spaß haben können. Früher hatte der Menschenfrauen geliebt, was diese in aller Regel mit einem langsamen Tod bezahlt hatten. Ryuutsubasa neigte zur Perfektion. Und zum Sadismus, selbst nach Drachenmaßstäben.

 

Akiko und ihr Ehemann hatten die geschundene Matratze unauffällig an einer Müllstation in der Stadt entsorgt, um im Schloss kein Gerede entstehen zu lassen und auch gleich eine neue eingekauft. Auf dem Heimweg sah sie zu ihrem privaten „Batmann“. „Izayoi-sama wirkt heute so vergnügt – aber, wenn ich mir das Loch da angesehen habe ...“

„Wir sollten nicht darüber sprechen. Das Liebesleben des Herrn geht uns nichts an,“ erwiderte der traditionell erzogene Fledermausyoukai.

„Du meinst, ich sollte mir keine Sorgen machen?“

„Nein. Wenn oyakata-sama nicht aufgepasst hätte, wären Löcher in Izayoi-sama. Du weißt doch, dass auch ich mich manchmal zurückhalten muss um dir nicht wehzutun oder dir gar etwas zu brechen. Menschen sind nun einmal fragil.“

Da das ausschließlich in überaus anregenden Situationen passierte, dachte Akiko nach. Nun gut, das wäre auch eine Erklärung für das schon verträumte Lächeln, das die junge Fürstengemahlin heute nicht einmal bei der Arbeit verließ. Und ja, sie sollten nicht darüber reden.

 

Izayoi wartete um acht Uhr auf ihren Ehemann. Wie mittlerweile üblich hatte er ihr diese Uhrzeit durch ihre Hofdamen ausrichten lassen und sie sie bereits weggeschickt. Eigentlich war das wirklich albern. Warum machte er das immer so steif, so offiziell? Gehörte sich das an einem Fürstenhof etwa? Oder nur unter Youkai? Das musste sie ihn fragen, wenn er … Pünktlich. Er kam nie früher oder später, auch nur um eine Minute. Sie verneigte sich höflich, noch im Kimono. Sie hatte bis kurz vor dem Abendessen gearbeitet, denn der bevorstehende Dezember bot jede Menge Arbeit in den Stiftungen, seien es Feiern, Jahresabschlüsse oder auch Rechnungen.

Der Taishou, der den Geschäftsanzug bereits wieder mit Seide getauscht hatte, sah ihre Garderobe ein wenig enttäuscht. Er hatte gehofft, dass sie … Nun ja. Vielleicht war sie auch noch zu verletzt. Er wusste nicht genau, wie das bei Menschen war. „Guten Abend, meine Liebe. Wie verlief Ihr Tag?“

„Arbeitsreich, danke der Nachfrage.“ Sie erzählte einiges. „Mir wurde gesagt, dass November und Dezember die arbeitsreichsten Monate seien.“

„Ja, das mag sein. Ich habe, als ich selbst die Stiftungen kontrollierte, eben auch nur das gemacht und sicher nicht so viel Zeit investieren können wie Sie. Sie sind wahrlich fleißig.“

„Danke.“ Sie zögerte etwas. „Darf ich Sie um etwas bitten?“

„Nun?“ Keine Zusage, ehe er nicht das Anliegen gehört hatte, dachte er aus jahrhundertelanger Erfahrung automatisch.

„Wenn Sie möchten, dass ich Sie erwarte, so wie eben, rufen Sie doch bitte mich auf meinem Mobilphon an, nicht die Damen.“ Sie sah vorsichtig auf. „Oder dürfen Sie das nicht, so als Fürst?“

Er war überrascht. „Sie sind eine seltsame Frau, Izayoi.“

„Weil ich anders als eine Youkai bin?“

„Weil Sie auch anders als die anderen Menschenfrauen sind, die ich je traf. - Wenn Sie möchten, rufe ich Sie direkt an. Ich dachte nur, es sei Ihnen lieber nicht auch noch am Telefon von mir belästigt zu werden.“

„Eher im Gegenteil,“ flüsterte sie und wurde prompt rot. „Haben Sie meine Nummer?“

„Zu meiner Schande muss ich nein sagen. Geben Sie sie mir. Ich werde Ihnen dann meine senden.“ Er fühlte angenehme Wärme. Sie sehnte sich offenbar nach ihm, wollte direkt mit ihm reden …

„Danke.“ Sie stand auf und ging in ihr Arbeitszimmer, kehrte kurz darauf mit einem Zettel zurück. „Bitte.“

Er war knien geblieben und schob den Zettel in den Ärmel seines Haori. „Nehmen Sie nur wieder Platz. - Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie mich, seit Sie hier leben, um genau zwei Dinge gebeten haben? Ein Handy und meine Nummer. Sind Sie sicher, dass Sie nichts anderes möchten?“

„Sie haben mich mit einer großzügigen Ausstattung versorgt, mein Taschengeld ist wahrlich üppig … Nein, danke.“ Mit was für Verschwenderinnen hatte er es denn sonst zu tun? Schön, seine erste Gemahlin musste ein Schloss unterhalten, Verwaltung und hatte wohl auch Krieger und sonstiges Personal, aber das meinte er sicher nicht. Zu ihrer Faszination breitete sich wieder dieses schelmische Leuchten in seinen Augen aus, erreichte sogar seinen Mund, der sich zu einem fast jungenhaften Grinsen verzog. Er sah wirklich menschlich aus und sie konnte nicht anders als ihn anzustarren. „Was meinen Sie? Habe ich Sie missverstanden?“ fragte sie dann doch.

„Sagen wir, die Menschenfrauen, deren Gesellschaft ich mich erfreuen durfte, baten meist um Schmuck oder ähnliches. Sie tragen nur den Ehering.“

„Immerhin mit einem Diamanten,“ verteidigte sie sich instinktiv. „Und was wollen Youkai?“

„Ähnliches. Oder einen Sohn.“

Sie starrte ihn perplex an. „Was?“

„Uralter Instinkt. Youkai sind ihren tierischen Instinkten manchmal mehr unterworfen als Menschen. Und die Weibchen suchen sich den Alpha zur Paarung, um starken Nachwuchs zu bekommen.“ Mit Ausnahme der stärksten und magisch talentiertesten Inuyoukai – die ihn heute noch zurückwies, aber ihm einen Sohn geboren hatte.

„Sie Ärmster. Das muss ja grauenvoll sein!“ Izayoi schlug die Hände an die Wangen. „Immer nur benutzt zu werden!“

Schön, dachte der Herr der Hunde, das hatte auch noch niemand zu ihm gesagt. Er sollte anfangen, ein Buch mit Erstmaligkeiten zu führen. Sie würde es gewiss füllen. „Nun, wie Ihnen bekannt ist, habe ich nur einen Sohn. Es gibt Möglichkeiten.“

Sie ließ die Hände sinken und verschränkte sie im Schoss. Durfte, sollte sie das fragen? Warum nicht. Dann wäre immerhin alles klargestellt, und sie würde sich keinen falschen Hoffnungen von einer kleinen, glücklichen, Familie hingeben „Würden Sie in Erwägung ziehen von mir einen Sohn zu bekommen?“

„Izayoi!“

Das klang scharf und sie murmelte eilig Entschuldigungen. „Verzeihen Sie, es steht mir sicher nicht zu solche Entscheidungen zu treffen, ich dachte nur ...“ Tränen stiegen in ihre Augen.

Der Taishou atmete einmal durch, ehe er die Klaue ausstreckte. Wie er es hasste sie weinen zu sehen. „Geben Sie mir bitte Ihre Hand, Izayoi. Ehrlich gesagt – ich denke, ich würde mich freuen, aber es gibt da ein Problem. Ein recht großes. Hanyou gehen durchaus mehr nach der Mutter, die Größe, nach der Sie Bokuseno fragten, wäre nicht die Schwierigkeit, aber mein Youki, in unserem Fall. Ich habe eine Menge davon, und diese Energie, wenn auch nur zu einem gut Teil vererbt, würde einem mehr menschlichen Körper schaden, ja, vielleicht das Kind wahnsinnig machen. Das müsste gut überlegt werden. Aber, wenn Ihnen daran liegt, werde ich einmal Myouga und Bokuseno über das Thema nachdenken lassen. Und einen anderen alten Freund namens Toutousai. - Ich muss Ihnen aber den Rat geben sich nicht zu früh zu freuen. Es gibt Hanyou, ja, sogar hier im Schloss, der Leiter der Gärten heißt Jinenji und ist einer, aber ich hörte nie von einem Halbmenschen, oder Halbdämon, wie Sie wollen, dessen ein Elternteil ein Daiyoukai war.“

Sie schüttelte den Kopf, beruhigt durch die sachliche Erklärung ebenso wie durch die Hand, die ihre hielt. „Wenn es möglich ist, überlassen wir es dem Schicksal. Sonst – nun ja, eben nicht.“

Er ließ sie, wenngleich mit gewissem Bedauern los. Wenn er sich vorstellte, wo sie ihn vor wenigen Tagen gestreichelt hatte … Was war er nur rücksichtslos. Er drängte sich ihr schon wieder auf. „Sie haben so fleißig heute gearbeitet und werden gewiss müde sein. Soll ich Misako rufen? Oder würden Sie mir noch ein wenig Zeit schenken?“

„Gern.“ Sie begriff, dass er es ernst meinte. Würde sie sagen, sie wolle ins Bett, würde er gehen. Sie legte den Kopf schief und suchte seinen Blick. „Andererseits, Taishou – wenn Sie mich schon ins Bett schicken wollen, könnten Sie mir auch beim Ausziehen helfen.“ Sie stand auf und wandte sich ihrer Schlafzimmertür zu.

Noch ehe sie sie erreicht hatte, legte sich ein Arm um ihre Schultern und ihr Ehemann murmelte in ihr Ohr: „Ich sagte schon einmal, die Fürstengemahlin erhält diesbezüglich von ihrem Fürsten, was immer sie wünscht.“

Sie lachte auf. „Sehen Sie, jetzt habe ich doch noch einen Wunsch gehabt.“

 

Ryuukossusei erreichte an dem kühlen Mittwochnachmittag die Vulkaninseln von Nishijima in seiner Drachenform. Tja, er hatte wirklich einen guten Bannkreis fabriziert, gekonnt war eben gekonnt. Und Brüderchen hatte ihn auch entdeckt, denn er kam heran, betont vorsichtig über den heißen Boden gleitend. Von dem kalten Nordwind merkte der sicher nichts.

„Du!“ knurrte Ryuutsubasa, als er keine zehn Meter entfernt anhielt, wohlweislich den schmerzenden Zauber meidend.

„Aber nicht doch. Wie heißt das?“

„Großer Bruder.“

„Eben, weil ich dein großer Bruder bin, muss ich auch dafür sorgen, dass du unsere Familie nicht blamierst. Ich bin aber eben auch dein Bruder und bereit dir deine Fehler nachzusehen. - Ich werde den Bannkreis lösen und du gehst mit mir zurück nach Matsudo.“ Dort in der Nähe lag das, was einem Drachenschloss am Nächsten kam.

„Und was willst du dafür?“ erkundigte sich der Jüngere misstrauisch.

„Benehmen von dir, mir und den anderen Drachen gegenüber. Und natürlich brüderlichen Gehorsam. Um dir aber zu zeigen, dass ich kein Unmensch ...“ Ryuukossusei lachte über seine eigenen Scherz. „Bin, werde ich dir nächste oder übernächste Woche ein Geschenk machen.“

„Ein Geschenk?“

„Eine junge Menschenfrau, ich glaube, sie ist zweiundzwanzig.“

In den Augen Ryuutsubasas blitzte etwas auf, aber er nahm sich zusammen. „Natürlich gibt es Bedingungen. Du hast doch einen Plan.“

„Ja, Brüderchen. Und du wirst dich an diesen Plan halten, damit du die gut bewachte Schöne auch schnappen kannst. Wenn du sie hast, kannst du mit ihr machen, was immer du willst. Aber nimm sie mit so einem Mobilphon auf. Sie ist die Ehefrau des Taishou – und der soll doch auch den Spaß haben, nicht wahr?“

„Ich kann alles mit ihr machen?“ erkundigte sich Ryuutsubasa in deutlicher Vorfreude. „Auch sie am Ende fressen? Wenn ich das noch mag?“

„Alles. Es kann auch lange dauern – nur, sie sollte das nicht überleben.“

„Kein Problem, großer Bruder. Und du schaffst mir den Taishou vom Hals?“

„So ähnlich. Jetzt gehe mal etwas zurück, damit ich den Bann lösen kann. Und, wenn du voreilig wirst und selbst etwas unternimmst, landest du wieder hier und ich vergesse, wo diese Inseln liegen.“

„Ja, schon klar, großer Bruder, ich habe verstanden.“

„Es gibt da einen Hanyou, der mir hilft. Er wird dafür sorgen, dass die Frau sich aus dem Schloss des Taishou begibt, genau in deine Fänge. Youkai, die dir in die Quere kommen, kannst du natürlich auch umbringen.“

„Das klingt gut. Ich werde mich auch wirklich benehmen, großer Bruder. Du machst mich wirklich glücklich. Ich werde sehr brav sein, das verspreche ich dir.“ Ryuutsubasa wand sich hastig zurück. Keine Minute länger auf diesem heißen Boden, der unerwartet aufspringen und einen Dampfstrahl auf seinen empfindlichen Bauch loslassen konnte. Und dann auch noch die Aussicht auf eine dieser schreienden Menschenfrauen … Er würde ja auch Youkai nehmen, aber die wehrten sich mehr. Und waren nicht so … warm.

 

Die beiden Drachen waren kaum verschwunden, als sich zwei Youkai aus der Deckung wagten. Keiner von ihnen hatte dem Gespräch folgen können, da sie sicherheitshalber in gewissem Abstand hatten bleiben müssen. Ihr Befehl lautete beobachten und Bericht, nicht Ryuukossusei in die Klauen zu laufen. Keiner von ihnen beiden hätte da eine Überlebenschance.

„Du zum Taishou, ich zu oyagata-sama,“ sagte der Ranghöhere und verwandelte sich bereits in einen, wenngleich etwas zu großen, Falken. Sein Partner gehorchte. Das Fürstenpaar sollte informiert werden, dass die Strafe für den jüngeren der Drachenbrüder wohl vorbei war. Was immer das auch hatte bezwecken sollen.

 
 



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