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Spherium

Kaiba/Yuugi
von

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Kapitel 5

Als er am Abend nach Hause kam und ihn seine zahllosen Bediensteten begrüßten, schenkte er ihnen nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig. Normalerweise würde er sich nun sofort in seinem Keller verschanzen und an seinem Dueldisk weiter arbeiten, doch heute fehlte ihm die Lust dazu, da er emotional zu sehr aufgewühlt war. Mokuba war immer noch sauer auf ihn und hatte am Nachmittag sämtliche Nachrichten ignoriert. Auch die firmeninternen Angelegenheiten hatte er selbst nicht angenommen. Obwohl das Kaiba nicht weiter wunderte, immerhin arbeiteten seine Angestellten und er als Team, teilten sich die Arbeit auf, sodass sicher ein anderer die Nachrichten entgegengenommen hatte, auch wenn ihr eigentlicher Chef sie nicht beantwortet hatte.
 

Heute hatte er etwas Neues ausprobiert und dem Chef der Personalabteilung die Anweisung gegeben, sich um die neuen Anfragen zu kümmern und die Post entgegen zu nehmen und zu bearbeiten. Dieser hatte diese Aufgabe auch sehr schnell bearbeitet. Schneller, als es Kaiba lieb war. Vielleicht sollte er, so wie es Mokuba ihm vorgeschlagen hatte, ein paar seiner Tätigkeiten weiterleiten, um so mehr Zeit für sich und seine Projekte zu finden. Dass Mokuba Recht hatte, ärgerte ihn zwar, aber wichtiger war es ihm, sich wieder mit diesem zu vertragen.
 

Auch zum Abendessen erschien Mokuba nicht. Er meldete sich weder telefonisch noch über den neumodischen Nachrichtendienst, die der junge Mann ihm ungefragt auf seinem Smartphone installiert hatte. Gut, wenn Mokuba beleidigt sein wollte, sollte er dies ruhig tun. Er saß einige Minuten in dem großen Speisesaal und wartete ab, ob dieser nicht vielleicht doch hineinplatzte und ihn wie gewöhnlich mit einem Lächeln entgegen strahlte. Nichts dergleichen geschah. Wortlos aß er seinen Teller leer und verzog sich in den Wohnraum, wo er den Fernseher anschaltete und versuchte 'abzuschalten', wie sein jüngerer Bruder es wohl nennen würde.
 

„Kommen wir nun zur Börse! Sato-san, wie sieht es aus?“, fragte der Nachrichtensprecher. Das Bild wechselte und eine junge Frau, die einen Anzug trug, wurde eingespielt, vor ihrem Gesicht hielt sie ein Mikrophon und wies mit einer Hand auf die Anzeigetafeln. Mit Begeisterung erklärte sie die momentane Wirtschaftslage.
 

„Momentan ist die Kaiba Corporation weiterhin Spitzenreiter. Wir haben einen Aktienwertzuwachs von über 5,03% und auch die Prognose sieht phantastisch aus. Seit die KC mit Industrial Illusions fusioniert ist, sieht es so aus, als würde keiner diese Firma jemals von der Spitze werfen können. All Nippon Airways: ein Zuwachs von 0,35%; Sie sehen: insgesamt sieht's aber nicht so rosig aus! In Sekundentakt fallen die Werte. Sowohl Euro, US Dollar als auch Yen haben stark an Wert verloren und die Ölpreise weltweit steigen immer weiter, außerdem – “
 

Kaiba schaltete den Fernseher wieder ab. Dank der Fusionierung von I² und KC war seine Firma so stark wie noch nie. Seit er die Rechte an Duel Monsters erworben hatte, gab es kaum noch Grenzen, die ihn halten konnten. Da Pegasus J. Crawford das Zeitliche gesegnet hatte, hatte Kaiba sich auf ihre vorherigen Vertragsabschlüsse berufen und es geschafft, diese Firma in seine zu integrieren. Er hatte niemanden entlassen. Diejenigen, die bisher auch in der Entwicklung arbeiteten, behielten ihre Arbeit und kümmerten sich weiterhin um neue Kartendesigns. Kaiba konnte natürlich nicht bestreiten, dass ausgerechnet der Weiße Drache einige neue alternative Versionen bekommen hatte, die ihm sehr zugunsten kamen. Auch hatte er eine neue Magiermädchen Reihe in die Welt rufen lassen, von der er Yuugi sämtliche Ausführungen überlassen hatte. Duel Monsters war noch stärker und beliebter geworden, seit das Spiel unter dem Namen KC vertrieben wurde. I² wurde acht Jahre nach Pegasus' Tod zwar immer noch erwähnt, aber das würde sich mit der Zeit schon geben. Kaiba hasste Pegasus für das, was er ihm und seinen Bruder angetan hatte und er hatte keine Sekunde damit verschwendet, den Verlust dieses Mannes zu betrauern.
 

Auch seine neuesten Projekte würden gut ankommen. Hologramme in einem Vergnügungspark würden sicher hilfreich werden und das Erlebnis in einer Geisterbahn bereichern. Er hatte bereits einige Pläne und auch der Erwerb von Grundstücken im Ausland war kein Problem. Und trotzdem konnte er nicht sagen, ob er zufrieden war.
 

War er wirklich glücklich? Er wollte Yuugi in einem Duell schlagen und endlich den Titel als König der Duelle erhalten. Doch war das wirklich alles? Die Duelle mit Yuugi rissen ihn aus seinem Alltag und immer wenn sie sich gegenüberstanden, spürte er wie sein Herz mit Feuer entbrannte und er alles hinter sich lassen konnte. Doch Yuugi nahm seine Herausforderung nicht an. Eine klare Absage. Kaiba staunte darüber, da Yuugi noch nie abgelehnt hatte und er sich den Grund für seine Entscheidung nicht so recht erklären konnte. Ohne weiter darüber nachzudenken, fasste er einen Entschluss. Er lockerte seine Krawatte und verließ sein Wohnzimmer, eilte die Treppen hinab und und verließ sein Anwesen.
 

Mit seinem weißen Sportwagen Koenigsegg CCXR Trevita raste er so schnell durch die Straßen, dass er nur wenige Minuten brauchte, um sein Ziel zu erreichen. Mit Kaiba legte sich niemand an. Den Trevita gab es nur zweimal weltweit und Kaiba hatte sich einen sichern können, sogar in der Farbe seines geliebten Weißen Drachen. Da waren die 4,8 Millionen Yen gut investiert. Sein letzter Sportwagen konnte da absolut nicht mithalten, so dass er ihn Mokuba zum 18ten Geburtstag geschenkt hatte. Da Kaiba mit seinem letzten Wagen auch nur zwei Mal gefahren war, war der auch praktisch ein Neuwagen. Mokuba hatte sich gefreut, nutzte den Wagen aber auch nicht viel häufiger. Man brauchte einen Sportwagen auch nicht unbedingt jeden Tag. Kaiba fand aber, dass dies ein Must-Have war und er wollte keinesfalls auf diesen Luxus verzichten.
 

Als er vor dem Kame Game Shop zum Stehen kam, ließ er den Motor so laut brummen, dass selbst Tote wieder auferstanden wären. Im Haus brannte noch Licht, also hatte er keinen geweckt. Der Laden war seit gut zwanzig Minuten geschlossen, doch das hinderte den Firmenchef nicht daran, trotzdem einzutreten. Das kleine Glöckchen über der Tür läutete und der Ladeninhaber starrte ihn entgeistert an. Vermutlich wollte er den unerwünschten Gast wieder herausbitten, er öffnete seinen Mund einen Spalt breit, schloss diese sogleich, als ihm bewusst wurde, mit wem er es zu tun hatte. Der alte Mann musterte ihn als wäre gerade ein Alien eingetreten. Kaiba trat näher.
 

„Yuugi wollte mit mir sprechen. Ich habe mich zwar nicht angekündigt, aber das wird wohl in Ordnung sein?“, fragte Kaiba mit einem solch desinteressierten Gesichtsausdruck, dass Sugorokou sich nicht sicher war, mit wem dieser nun sprach.
 

„Heute ist aber viel los. Erst der jüngere Bruder und jetzt der ältere. Habt euch gerade verpasst! Mokuba ist mit Yuugi weggefahren.“
 

Kaiba fühlte sich erschlagen. Die ganze Mühe umsonst. Dabei wollte Yuugi doch, dass er kam und nun war er nicht da. Gut, an Yuugis Stelle hätte er auch nicht mit diesem ungewöhnlichen Besuch gerechnet, weshalb er ihm kaum einen Vorwurf machen konnte. Moment.
 

„Mokuba war hier?“, wiederholte er ungläubig und stützte sich am Tresen ab.
 

„Ja, wollte feiern gehen. Yuugi hat widerwillig zugesagt und sie sind vor ungefähr einer halben Stunde weggefahren. Haben sie dich vergessen?“, bohrte der Hausherr nach und machte große Augen, als hätte sich ihm hier direkt vor seiner Nase eine Naturkatastrophe abgespielt. Nun, sozusagen war es auch so. Wer konnte denn schon behaupten, dass man den gefragteste Mann der Welt getroffen hatte? Sicher nicht viele.
 

„Nein. Alles in Ordnung...“, stieß Kaiba hervor und drückte sich vom Tresen weg, drehte sich auf dem Absatz um und wollte wieder gehen, doch der alte Mann ließ nicht locker, nicht, dass er etwas Anderes von diesem erwartet hätte. Geschwätziger alter Kauz!
 

„Wolltest du mit Yuugi über sein Projekt reden?“
 

„Mehr oder weniger.“, erklärte er kurz und knapp, hoffend, dass diese Antwort genügen würde.
 

„Ich habe Tee gemacht und vielleicht kannst du einen Blick auf Yuugis Spiel werfen. Ich liebe Spiele, aber mit Technik kenne ich mich nicht aus.“
 

„Technik?“, wiederholte Kaiba. Yuugi wollte irgendetwas mit Spielen machen, also ging Kaiba davon aus, dass dieser Brettspiele und dergleichen erstellen wollte. Immerhin hatte dieser in ihrer gemeinsamen Schulzeit dieses Eindruck bei ihm hinterlassen. Sollte es ein virtuelles Spiel werden? Yuugi hatte weder die Mittel noch die Möglichkeit ein solches Projekt zu verwirklichen. Nun verstand Kaiba auch, dass Yuugi an seiner Idee verzweifelte und dringend nach Hilfe suchte. Eventuell hatte er in Mokuba seinen Fels in der Brandung gesehen. Mokuba und Yuugi waren ihm beide wichtig und genau diese beiden Menschen, die ihm mehr als alles andere bedeuteten, ließen ihn nun hier zurück.
 

„Plätzchen habe ich auch!“, sagte der Alte und lachte, Kaiba verzog keine Miene und zwang sich dieses Lachen zu erwidern. Die Töne, die er ausspuckte, klangen so schräg und künstlich, dass selbst Sugorokou gemerkt haben musste, wie viel es dem Firmenchef abverlangte, dieses Theaterstück aufrecht zu erhalten. Sugorokou ließ sich aber nichts anmerken und sie betraten das Wohnzimmer. Kaiba staunte darüber, wie winzig und eng der Wohnraum war. Er war seit Jahren seine Villa gewohnt und das gesamte Haus der Mutous war in etwa so groß wie sein Speisesaal. Nicht sonderlich groß also. Kaum zu glauben, dass hier mehrere Personen lebten und zusammen Zeit verbrachten.
 

„Mutou-san, ich danke Ihnen für die Gastfreundschaft, aber ich möchte weder Plätzchen essen noch Tee trinken. Sie können sich ja wohl denken, dass ich ein vielbeschäftigter Mann bin und nicht grundlos diesen Weg auf mich genommen habe.“, erklärte Kaiba dann. Der Blick des alten veränderte sich. Ihm war die Enttäuschung anzusehen. Für einen Bruchteil einer Sekunde fühlte er sich schuldig und es tat ihm beinahe leid, dieses tolle Angebot abgelehnt zu haben, doch dann erinnerte er sich daran, dass er dem alten Mann überhaupt nichts schuldete und es gar keinen Grund gab, sich schlecht zu fühlen. Sollte er doch mit seinem Enkel Kuchen essen! Mit einem Mann von Welt, wie es Kaiba nun mal war, konnte man doch nicht einfach Kuchen – auch wenn es in diesem Fall um Plätzchen ging, was Kaiba mehr oder weniger absichtlich ignorierte – essen. Seine Anwesenheit war ein Privileg.
 

„Verstehe.“, murmelte der Ältere und wies Kaiba dazu an in Yuugis Zimmer zu gehen.
 

Das erste, was dem Firmenchef auffiel, war, dass der Raum unglaublich unordentlich war. Wie konnte ein Mensch hier drin arbeiten geschweige denn leben? Wäsche lag auf dem Bett verteilt und am Boden lagen mehrere Blaupausen, von denen Kaiba nicht sagen konnte, ob diese einen ernsthaften Plan verfolgten oder einfach nur rasch gekritzelt waren. An der Wand hing ein sehr großes Poster von irgendeiner Band. Dem Kleidungsstil der Personen, die auf dem Poster abgebildet waren, nach zu urteilen, mochte Yuugi Visual-Kei, was auch den außergewöhnlichen Modesinn und Yuugis Frisur erklärte. Am Schreibtisch ein Foto, eingerahmt und sehr gut erhalten. Im Gegensatz zum Rest des Raumes wurde dieses sogar regelmäßig entstaubt. Drei lachende Personen, die Yuugi sehr viel bedeuteten und dieser strahlend in der Mitte. Als nächstes fiel sein Blick über den ungewöhnlich aufgeräumten Schreibtisch, auf dem sich ein Stapel Entwürfe, Skizzen, Pappe und Bastelkleber befand.
 

Kaiba schüttelte den Kopf. Wenigstens den Deckel vom Kleber hätte er schließen können!
 

Nicht, dass er von Yuugi etwas anderes erwartete. Er hätte nie gedacht, dass er jemals in Yuugis Jugendzimmer kommen würde. Es fühlte sich eigenartig an, in dem fremden Sachen anderer zu wühlen. Eigenartig, aber auch aufregend. Den großen Entwurf nahm er in die Hand, betrachtete das skizzierte Bild genau und las die Randinformationen durch. Besser gesagt versuchte er diese Schriftzeichen zu entziffern. Sorgfalt und Ordnung ließ zu wünschen übrig. Völlig in Gedanken versunken, setzte er sich auf den Bürostuhl von Yuugi, der unter seinem Gewicht laut ächzte und Kaiba für einen Moment erschrocken die Augen aufreißen ließ, da er befürchtete, dass der Stuhl einfach unter ihm zusammenbrach. Nicht nur, dass die Sitzfläche viel zu klein war, auch hatte er absolut keinen Platz seine Beine auszustrecken.
 

Yuugi war einfach viel zu klein. Sein 'Arbeitsraum' war – sofern man dies überhaupt so bezeichnen konnte – alles andere als professionell und er wagte zu bezweifeln, dass man in so einer Umgebung konzentriert arbeiten konnte. Allein dieses Foto lenkte doch schon von etwaigen Gedankengängen ab, oder diese Kuribohfigur am Bleistift, von der Kaiba eindeutig sehen konnte, dass Yuugi in seinen Gedanken auf ihr herum geknabbert hatte. Kein Wunder, dass Yuugi mit seinem tollen Projekt nicht recht vorankam.
 

Je länger Kaiba sich in Yuugis Zimmer aufhielt, desto mehr gewöhnte er sich an das Chaos und gab immer wieder nachdenkliche Geräusche von sich. Der Entwurf war gut, das Spiel interessant und sehr facettenreich, doch es fehlte der Feinschliff. Eine Sphäre oder mehr eine Kristallkugel war das Spielfeld, was den Spielablauf in die Realität versetzte und dem Spieler sehr viel räumliches Denken abverlangte. Sicher kein Spiel für Kinder oder Menschen, die nicht weit vorausdenken und planen konnten – also in anderen Worten: Jounouchi Katsuya. Hier kam eindeutig Yuugis Genie zum Vorschein. Obwohl Kaiba selbst seit Jahren in dieser Branche tätig war, so erstaunte ihn dieses Spiel und weckte seine Neugierde. Ein Projekt wie dieses konnte man mit einem gebastelten Ball nicht fertigstellen.
 

Da Yuugi nicht da war, konnte er schlecht fragen, ob er einige Verbesserungen durchführen konnte, also umfasste er den Bleistift mit der angekauten Kuribohfigur an der Spitze und zeichnete mehrere Korrekturen ein und schrieb in ordentlichen und gut lesbaren Kanji mehrere Ideen und Anregungen auf den Rand, die Yuugi hoffentlich auffallen würden. Dieses Spiel hatte sein Interesse geweckt.
 

Es erinnerte ihn an Schach, Capsule Monsters, Dungeon Dice Monsters und Duel Monsters. Eine wunderbare Kombination, die eine völlig neue Ebene des Spielens erreichte. Ob Yuugi sich im Klaren war, dass das Spiel hauptsächlich ältere Personen ansprechen würde und nichts für Kinder war? Das Quietschen der Zimmertür, die vorsichtig geöffnet wurde, riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn verwundert aufsehen.
 

„Kaiba-kun, es ist bereits spät. Du sitzt bereits drei Stunden hier.“, sagte der alte Mann und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Dafür, dass der Firmenchef kein Interesse an Yuugi gezeigt hatte, nahm er sich nun ungewöhnlich viel Zeit für dessen Projekt. Irgendetwas stimmte hier nicht.
 

„Ich war völlig in Gedanken.“, murmelte Kaiba und rieb sich sein Nasenbein, ehe er sich vom Stuhl erhob und noch einen weiteren Blick auf den Entwurf warf. Da sein Blick so finster war, verrieten seine Augen nicht, woran er dachte, so dass Sugorokou den Kopf schief legte und sich wunderte, was dem jungen Mann vor ihm gerade durch den Kopf ging.
 

„Alles in Ordnung?“, wollte er dann wissen und betrat den Raum, stolperte beinahe über eine achtlos auf den Boden geworfene Jeans, die er dann ergriff, zusammenlegte und aufs Bett ablegte. Yuugi vergaß wirklich alles um sich herum, wenn er sich mal in etwas verbissen hatte und im Moment dachte er an nichts anderes mehr, als dieses Spiel fertigzustellen.
 

„Mutou-san.“, sprach Kaiba klar und deutlich. Seine tiefe Stimme hallte in den Ohren des alten Mannes wieder und er zuckte zusammen.
 

„Sagen Sie Yuugi, dass er morgen um 11 Uhr in mein Büro kommen und dass er mehr Ordnung halten soll. So kann man weder arbeiten noch denken.“
 

Sugorokou war sich nicht sicher, ob die Worte des Firmenchefs nun positiv waren oder nicht.
 

„Mach ich.“, stammelte er dann, während sich Kaiba an ihm vorbei drückte und die Treppen hinunterstieg. Er verabschiedete sich nicht und verließ das Haus.
 

Eigentlich war er gekommen, um Yuugi zu einem Duell herauszufordern und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Yuugi war der einzige Duellant, der sein Blut in Wallung brachte und ihm den Adrenalinkick gab, den er dringend brauchte, um wieder nach vorne sehen zu können. Ihre aufregenden Duelle waren das einzige, das ihn von der stressigen Arbeit ablenkte und ihm dabei half, sich stets weiterzuentwickeln und danach zu streben, noch besser zu werden. Yuugi war seine Inspiration. Sein lang ersehntes Duell hatte er nicht bekommen, dafür aber etwas genauso Wertvolles. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Seine langen Finger umgriffen den Lenker und er fühlte das feine Leder unter seiner Haut, das beim Anstellen des Motors leicht vibrierte. Sein Kopf war wieder klar und er wusste, was er tun wollte und wie er Mokuba beweisen konnte, dass ihm etwas an ihm lag. Vielleicht war Yuugis Projekt sein Ausweg aus dem Teufelskreis, den er von selbst nicht auszubrechen vermochte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Pegasus J. Crawford – Im Gegensatz zum Anime hat Pegasus das Duell der Finsternis gegen Yami no Bakura im Manga nicht überlebt. Die Macht der Millenniumsgegenstände ist einzigartig und man kann mit diesen sogar Menschen töten. Es kommt hierbei auf die Intention des Beistzers an. Yami no Bakura hatte keine Skrupel Pegasus auszulöschen, um so das Millenniumsauge in seine Hände zu bekommen.

Da es zwischen den Zeilen erwähnt wurde, dass Pegasus eine Kooperation mit der Kaiba Corporation anstrebte, da er es auf seine Hologramm Technik abgesehen hatte, können wir davon ausgehen, dass es bereits vor Kaibas Koma diverse Meetings und Vertragsentwürfe gab. (Diese werden im japanischen Anime sogar von den Big Five erwähnt.) Während Kaibas Koma hat Pegasus den Vizepräsidenten der KC entführt/entführen lassen, um diesen dazu zu bringen, einen gewissen Vertrag zuzustimmen, um somit sämtliche Rechte an I² (Industrial Illusions) zu übergeben. Doch Mokuba hat trotz seiner Gefangenschaft nicht aufgegeben und seinen Bruder nicht hintergangen.

Aufgrund der extremen Bevorzugung des Weißen Drachen in Darkside of Dimensions, gehe ich stark davon aus, dass Kaiba seine Finger da im Spiel hat. Es sind einfach viel zu viele neue Versionen von diesem Drachen oder Zauber-/Fallenkarten, die diesen Drachen unterstützen, als dass man von einem Zufall sprechen könnte. Da Kaiba Duel Monsters ohnehin über alles liebt und in der Anime Umsetzung von GX Kaiba sich so präsentiert wie er es tut, nehme ich an, dass Kaiba zukünftig sämtliche Rechte und Patente an dem Kartenspiel erworben hat, wodurch er viel mehr Möglichkeiten besitzt. Es gibt einige Andeutungen, jedoch wurde nie etwas Genaueres bekannt gegeben. In dieser Geschichte gehen wir von einer Fusion der KC und I² aus. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jitsch
2018-06-26T18:10:14+00:00 26.06.2018 20:10
Spannend! Jetzt kommt also endlich das titelgebende Spiel rein. Bin mal gespannt ob wir dazu noch mehr Details erfahren, Kaiba scheint es ja auf jeden Fall schon mal gefesselt zu haben. Gespannt bin ich was Yugi wohl zu den Anmerkungen sagt wenn er sie entdeckt (aber da die Story aus Kaibas Perspektive erzählt wird, werden wir das wohl nicht "live" erleben). Andererseits würde mich interessieren wo Yugi und Mokuba zum Feiern hin sind, aber das erfahren wir ja vielleicht auch noch.

Noch zwei sachliche Anmerkungen:
Das erste ist das Smartphone was Kaiba anscheinend besitzt. Ein Anachronismus. Ich will nichts unterstellen, aber ich vermute mal dass du nicht wirklich darüber nachgedacht hast, wann die Geschichte überhaupt spielt. Battle City war 1997 (dafür gibt es im Manga diverse Quellen) und die Story spielt laut deiner Aussage 8 Jahre danach - also 2005. Das erste iPhone kam erst 2007 auf den Markt. Laut Wikipedia gab es zwar schon davor Smartphones, die waren aber noch nicht so weit verbreitet dass sich vermutlich ein Messenger gelohnt hätte (WhatsApp gibt es erst seit 2009). Und erst recht nicht in Japan, da haben Smartphone echt spät verfangen weil es da gute Internethandys gab, die man aber nicht Smartphone nennen würde und wo man mit Handy-Mails kommuniziert hat.

Das zweite ist die Rede von Plätzchen und Kuchen. Recht unjapanisch. Plätzchen hätte ich mir vielleicht noch als "Übersetzung" von Reiscrackern (Senbei) vorstellen können, das sieht man in japanischen Häusern wiederum recht oft als Snack. Es ist zwar nicht so als würden die Japaner keine Plätzchen oder Kuchen kennen, aber die sind dort eher etwas besonderes und nicht etwas, was man normalerweise parat hätte wenn unerwarteter Besuch kommt ;) Insofern hätte ich eine Einladung zu Tee und Senbei für einen japanischen Haushalt authentischer gefunden.
Von:  Glamorous91
2018-02-19T18:19:32+00:00 19.02.2018 19:19
Wieder ein tolles Kapitel *.*
Vorallem Mokuba und Yugi gehen feiern, einfach genial da haben sich 2 gegen Seto verschworren.

Schon krass das Pegasus im Manga stirbt O.o

Vorallem seto wollt gar nit lange bleiben aber sitzt mal so 3 Stunden rum.


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