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So far away | YoonMin

von

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Believe

„… Und genau deshalb habe ich dich vor ein Ultimatum gestellt.“ Jimin hatte mir gerade erzählt, wie er sich fühlte, als ich ihm unbedingt diesen ganzen Scheiß antun musste. Ich fühlte mich gerade so richtig unwohl, wie ein Monster. Es folgte wieder Stille. Mittlerweile saßen wir einfach nur noch nebeneinander und ich war schon versucht, meinen Kopf auf seine Schulter zu legen, doch ich entschied mich dagegen. Ich hielt das für keine gute Idee. Er sollte mir von sich aus zeigen, was für ihn ok war und was nicht. Ich wollte ihn nicht bedrängen. 
„Yoongi… Ich werde einen Moment brauchen…“ Fragend und gleichzeitig verwirrt sah ich ihn an. Was meinte er jetzt damit? 
„Ich werde dir jetzt nicht direkt vertrauen können… Ich… brauche nach all dem Zeit…“ Ich nickte nur verstehend und nahm seine Hand in meine. Erst als er mich überrascht ansah, bemerkte ich, was ich gerade getan hatte. Direkt ließ ich sie wieder los und sah auf den Boden, wurde dabei leicht rot. Er begann leise zu kichern und ich musterte ihn dann verwirrt. Warum lachte er denn jetzt?

„Du bist noch genau wie vorher... Dir ist Zärtlichkeit noch immer unangenehm...“, meinte er dann nur lächelnd, wodurch sich so langsam ein Grinsen auf meine Lippen schlich. Ich wusste, warum ich ihn noch immer liebte. Er schaffte es immer, mich, den wohl emotionslosesten Menschen weit und breit zum Lachen zu bringen. Jimin baute mich immer auf, wenn ich es benötigte. Er war immer an meiner Seite gewesen. Zu schade, dass er diese Gefühle nicht mehr erwiderte.

„Ich muss langsam los, nicht, dass sich die Anderen noch Sorgen machen...“ Die Anderen? Meinte er etwa unseren, beziehungsweise seinen, Squad? Ich nickte nur verstehend und versuchte dabei, mir meine Enttäuschung über sein Verschwinden nicht anmerken zu lassen. Allerdings war ich immer noch eine Niete darin, mir so etwas nicht anmerken zu lassen. Deshalb schien Jimin auch zu wissen, was genau in mir vor ging.

„Hier...“ Der Schwarzhaarige hielt mir mein Handy hin, welches er entsperrt hatte. Er hatte sich mit meinem Smartphone selbst angeschrieben. Er erzählte mir, dass er irgendwann nach unserer Trennung nach seinem Aufenthalt in Daegu meine Nummer gelöscht hatte, um über mich hinweg zu kommen. Irgendwie versetzte mir das einen Stich, aber irgendwie auch doch nicht. Ich hatte ja fest mit sowas gerechnet. Für mich war es sowieso schon ein kleines Wunder gewesen, als er plötzlich in der Klinik mir gegenüber saß. Das zeigte mir, dass er mich scheinbar noch nicht komplett aufgegeben hatte. Ich war mir sicher, dass ich noch irgendwie eine Chance bei ihm haben musste.

„Ich werde jetzt nach Hause gehen… Ich werde dir aber auf jeden Fall schreiben. Das verspreche ich dir.“, zwinkerte er und ging zur Tür. Er klopfte an ihn und drehte sich noch einmal um, lächelte mich zum Abschied an und verschwand dann. Sunhi betrat das Hotelzimmer und ging auf mich zu. Sie sah mich abwartend an und konnte es nicht abwarten, mich auszuquetschen. Ich schüttelte nur den Kopf und musste anfangen zu grinsen, was ihr wohl schon als Antwort reichte.

„Aber ich weiß nicht, was genau wir jetzt sind. Eine Beziehung ist es auf keinen Fall. Nur weiß ich nicht, ob ich ihn wieder als Freund bezeichnen könnte.“
 

Eine Woche später waren Sunhi und ich wieder in Daegu. Ich hatte inzwischen noch einmal einen Brief von der einen Firma bekommen. Sie würden mich anstellen! Ich! Min Yoongi hatte einen Job! Es war also beschlossen. Ich würde Kellner in einem Schnellimbiss werden. Das war zwar jetzt nicht unbedingt der beste Job, aber immer noch besser als Nichts.

Ich hatte die Woche über immer wieder mal mit Jimin geschrieben. Er meinte zu mir, dass er den Anderen erzählt hatte, dass Sunhi eine Freundin von ihm sei, die er durch Zufall in Daegu kennengelernt hatte und sie sich zufällig getroffen hatten. Gut, das war an sich ja nicht gelogen. Das Einzige, was an der ganzen Sache gelogen war, war, dass sie noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hatte. Jedenfalls glaubte ich das. Sie war jetzt nicht gerade der Mensch, der einem lange böse war. Die Anderen glaubten ihm das natürlich. Auch Taehyung, obwohl er zuerst etwas skeptisch war. 
Auch ich hatte Sunhi etwas gefragt. Die ganze Zeit über wollte ich schon wissen, warum sie meine Bewerbungen einfach so hinter meinem Rücken nach Seoul geschickt hatte. So gern ich wieder in Jimins Nähe sein möchte, so sehr wollte ich sie auch nicht missen müssen.

„So gern ich dich auch bei mir hab, du bist hier nicht richtig glücklich. Das kannst du nur in Seoul…“ Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Sie hatte Recht. Und genau das war es, was mich so heftig traf. Ich musste hier wieder weg, um es auch nur ansatzweise zurück in mein altes Leben zu schaffen.

Sie startete ihren Laptop und ich setzte ich neben sie auf das Sofa. Da ich den Job angenommen hatte, brauchte ich jetzt als nächstes eine Wohnung in Seoul. Mein Vater hatte unser Haus verkauft und war weggezogen, begann irgendwo anders ein neues Leben. Ich war schon etwas überrascht, dass trotz der ganzen Menschenmassen so viele Wohnungen in der Stadt frei waren. Ja gut, die Meisten davon waren auch viel zu teuer für eine einfache Person wie mich. Es gab schon ein paar, die bezahlbar waren, aber die waren entweder am Arsch der Welt oder in einem schäbigen Zustand. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als Sunhi und mir dann doch gleichzeitig eine Wohnung ins Auge stach. Sofort riefen wir dort an, besorgten uns einen Besichtigungstermin, welchen wir auch direkt bekamen. Das hieß für mich also, dass ich wieder in die Hauptstadt des Landes fahren würde. 
Meine Cousine buchte gerade wieder dasselbe Hotel wie letzte Woche, wobei ich Jimin von all dem hier erzählen wollte, als ich sah, dass er mir vor knapp einer Viertel Stunde eine Nachricht geschrieben hatte.

„Ich weiß, dass kommt jetzt vielleicht etwas komisch, aber würdest du mit mir auf unseren Abschlussball gehen? Ich kann verstehen, wenn du nein sagst, aber ich würde mich echt freuen, seit langem mal wieder etwas mit dir zu unternehmen.“



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