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Spaceapes

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallösche!

Entschuldigt bitte, dass ihr so lange warten musstet, bis der neue Teil von mir online gestellt wurde. Bis Ende Januar war eine echte Terrorzeit auf der Arbeit, im Februar habe ich mir dann mal Zeit zum Ausspannen genommen und danach naja...die ersten drei Monate Schwangerschaft stellt man sich schöner vor. War echt unschön, Hobbies waren so gar nicht drin. Jetzt endlich wird es besser und seit Anfang Mai habe ich dann auch wieder Zeit für's + Spaß am Schreiben gehabt.
Deswegen mag es sein, dass dieser Teil nicht ganz aus einem Guss wirkt. Ich habe ihn in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen geschrieben. Der Soundtrack ist ebenfalls abenteuerlich durchmischt. Trotzdem, viel Spaß beim Lesen!
Ich freue mich schon darauf, den nächsten Teil zu schreiben *///u///*
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Beim Shoppen: https://youtu.be/b2BI0YDUtzM
Btw: Beets gibt's im Anime wirklich
Beim Fotoshooting: https://youtu.be/IoIaOKg4Otw
Training mit Vegeta (die Stimmung passt mehr als der Text): https://youtu.be/wUMOgt9qIOI
In der Schule (die Stimmung passt mehr als der Text): https://youtu.be/DyDfgMOUjCI
Mit Doc Briefs: https://youtu.be/7ysFgElQtjI Komplett anzeigen

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Der Drache II

Am sieben Tag vor dem Ende machten Trunks und Goten unter sich aus, wie sie es miteinander halten wollten.

Bei Videospielen, Chips und Cola beschlossen sie, Brüder in allem, außer im Blut, zu sein.

Ein Pakt, der von nun an auf ewig gelten sollte.
 

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Am sechsten Tag vor dem Ende gingen sie shoppen. Unfreiwillig zwar, aber als Träger von Dragon Balls war standesgemäße Kleidung notwendig

Ihre Eltern stellten sich derweil anderen Herausforderungen. Vegeta und Bulma konspirierten mit einem Dutzend Anwälte darüber, was gegen Vehbitas rechtliche Vorstöße in Richtung Trunks zu unternehmen sei. Goku und Chichi machten ihrerseits Besuche bei Leuten die in jeder nur möglichen Schreibweise über die Nachnahmen Jin, Saiyan oder Yanji verfügten.
 

So war es an Radditz Trunks und Goten zu begleiten.
 

Der Treffpunkt befand sich vor dem mehrstöckigen Bau des Couturiers “Xajjāt“.

Die Einkaufsstraße, durch die Trunks und Goten dafür liefen, bestach durch Läden mit reduzierter Fensterauslage, in denen kein einziges Preisschild zu sehen war. Wer hier nach den Preisen fragte, hatte nicht genug Geld.
 

Radditz wartete bereits. Im Gegensatz zu seinem sonstigen Auftreten in Jeanskutte und Cargopants trug er heute ein braunes Designersakko mit passender, weitgeschnittener Hose. Die Ärmel der Jacke ermöglichten in ihrem hochgeschobenen Zustand einen Blick auf eine Bell&Ross Red an seinem Handgelenk. Dazu war der schwarze Turtleneckpullover aus Kaschmir auffällig, der wie eine zweite Haut saß.

Zwar waren Radditz' Haare wild wie sonst und seine Fingernägel frisch lackiert, aber das glich den Vibe der italienischen Loafer oder gar der Luxusuhr nicht aus.

Der Drummer hatte einen Pappbecher einer Cafékette in der Hand, aus dem er per Strohhalm einen großzügigen Schluck nahm, während er beobachtete, wie Goten und Trunks in ihrer üblichen Bandshirt-Jeans-Sneakers-Kombi herankamen.
 

„Hey, Onkel Radditz!“, grüßte Goten peinlich berührt. Seit sie diese Straße betreten hatten kam er sich arg underdressed vor.

„Na, Kiddo? Trunks“, grüßte der Drummer mit einem Nicken.

„Hey, Radditz“, grüßte der Hellhaarige zurück. „Schätze, wir fallen heute etwas auf.“

„Nachher nicht mehr.“

„Steht dir gut, Onkel“, deutete Goten schüchtern auf Radditz' Aufmachung.

„Was man halt so anzieht, wenn man sich zwischen reichen Säcken bewegt.“

„Du siehst hart nach Neunziger aus“, merkte Trunks nicht unbeeindruckt an.

Der Drummer zwinkerte: „Sagen wir einfach, auf meine Art angepasst.“

Radditz schwenkte seinen Becher, nahm einen letzten, geräuschvollen Schlürfer und entsorgte das Ding. Zumindest Mundwerk und Fuck-Off-Attitude des Drummers waren geblieben.

„Hat die rote Kordel an deinem Gürtel einen bestimmten Sinn?“, forschte Trunks nach, dem erst jetzt das schimmernde Seil mit der Tresse auffiel.

„Jep.“

„Welche denn?“, fragte Goten.

„Dass ich wichtig bin“, erklärte sein Onkel, sich in Pose werfend.

Die drei lachten, aber Trunks wurde das Gefühl nicht los, dass Radditz gar keinen Witz gemacht hatte.
 

Am Eingang musste geklingelt werden. Eine gepflegte Dame öffnete dem Trio, prüfte den Termin und geleitete die Kundschaft dann durch einige Räume mit ausgesuchter Herrenkleidung zu einem Fahrstuhl, der alle in den obersten Stock brachte.

Die Dame fuhr wieder nach unten. Ein Gentleman in distinguiertem Anzug, aber nur mühsam gebändigtem Haar, begrüßte die Drei mit einer Neigung des Kopfes.
 

„Shayan-āġā. Ich freue mich, Sie und Ihre Begleitung begrüßen zu dürfen.“

Radditz nickte. Er deutete auf die beiden Teenager hinter sich.

„Das sind mein Neffe Goten Saiyan und Trunks Briefs-Al Jin.“

Der Mann stutzte, doch Radditz beachtete es nicht.

„Das ist James Shaijan Beets. Er ist Schneider. Wie alle unseres Nachnamens, egal in welcher Schreibung, ist er ein Verwandter der Kernfamilie.“

„Und mit der Kernfamilie, meinst du...“, begann Goten.

„Uns.“

„Oh.“

Da Goten in den vergangenen Tagen gelernt hatte, dass hinter solchen Aussagen immer mehr steckte als er dachte, fragte er genauer.

„Was genau ist mit 'Kernfamilie' gemeint?“

„Dass Sie etwas bedeutender sind als ich, junger Mann“, Beets' Intonation hatte einen starken britischen Einschlag. Mit einer Verbeugung fügte er hinzu:

„Ich bin erfreut, Sie kennenzulernen. Sie, und den jungen Prinzen.“

Trunks runzelte dir Stirn: „Sind Sie da nicht etwas voreilig? Vielleicht stamme ich aus einer anderen Zweigfamilie.“

Beets legte die Fingerspitzen aneinander.

„Als 'Sālād-din Al Djinn' die Dynastie der Al Jins vor vielen Jahrhunderten begründete, junger Prinz, vermachte er seinem Sohn 'Vehbiya dem Ersten' nicht nur sehr viel Macht, sondern auch das Antlitz, das seither an den Erstgeborenen weitergegeben wird.“

Radditz übersetzte: „Du siehst aus wie Vegeta. Aus der Nummer kommst du nicht raus. Deine Kinder auch nicht.“

Der Drummer wandte sich an den Anzugträger: „Damit wir uns verstehen: Kein Wort über Trunks nach außen, Beets.“

Erneut beugte der Scheider den Kopf: „Diskretion gehört zum Service, Sir. Wie kann ich dienen?“

„Beide brauchen eine Ausstattung. Nicht zu snobby. Noch heute.“

„Altersangemessen. Keine Maßanfertigung, nur kleine Anpassungen“, wiederholte und präzisierte Beets.

„Und Kordeln“, fügte Radditz hinzu.
 

Trunks hatte das Gefühl, dass es heute sehr teuer werden würde.

„Was ist denn gesagt worden, wie viel wir heute ausgeben dürfen?“, fragte er mit Vorsicht.

Goten nickte voller Unbehagen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine übersparsame Mutter das hier abgesegnet hatte.

Radditz griff in die Innentasche seines Sakkos, aus der er eine Börse holte, die wiederum eine einzelne schwarze Kreditkarte enthielt. Er reichte sie Beets.

„Ist das … eine Centurion Card?!“, haspelte Trunks.

„Das ist das Spielgeld der Spaceapes.“

An der Schläfe des Hellhaarigen glitt eine Schweißperle hinab.

Beets bat seine Kundschaft huldvoll ihm zu folgen.

„Was ist denn eine Centurion-Card?“, wisperte Goten seinem Freund ins Ohr.

„Der Ferrari unter den Kreditkarten. Eine Mastercard ohne Kreditrahmen, dafür aber mit vielen Reiche-Leute-Extras“, kam genauso leise zurück.

„Oh!“

„Exakt das!“
 

Trunks räusperte sich: „Das ist das Geld, was die Band zur Seite gelegt hat, wenn sie mal ein paar bei Konzerten zertrümmerte Instrumente ersetzen muss?“

Radditz sah zu ihm.

„Das ist, was ich für solche Gelegenheiten von den Konten eurer Väter oder Nappa ableite, wenn ich mit den Börsengeschäften fertig bin.“

„Börsengeschäfte?!“, quetschte Goten hervor.

Der Drummer hob die Brauen.

„Hat dir dein Dad immer noch nichts erzählt?“

„Anscheinend nicht.“

„Ich kümmere mich seit zwanzig Jahren um die Finanzen aller Bandmitglieder. Die Jungs lassen mich ein bisschen spielen und meistens kommt ein Plus raus.“

„Weiß Mama davon?“

„Dein Vater hat keinen Sinn für Geld.“

In Gotens Hirn ratterte es.

„Heißt das, wir sind reich?“

„Was denkst du?“

„Wir leben doch ganz normal!“

„Deine Mutter schätzt Sicherheiten.“

Goten blieb abrupt stehen, was auch die anderen Mitglieder der kleinen Karawane zum Stoppen brachte.

„Wie reich sind wir?“

„Sagen wir einfach, du kannst hier alles kaufen und es wäre noch genug da.“

„Wegen dir?“

Radditz grinste dreckig. Er ließ die beiden stehen und scheuchte Beets mit einer Geste voran.

Trunks legte Goten eine Hand auf die Schulter.

„Ich würde sagen: Genieß‘ das Shoppen, Alter!“
 

Die nächsten Stunden waren gar nicht so übel. Dank Beets‘ Aufmerksamkeit wurden Trunks‘ durchaus exzentrische Vorlieben nicht nur bald erkannt, sondern auch in die richtigen Bahnen gelenkt.

Der Couturier ließ von zwei Assistentinnen die entsprechende Bekleidung bringen, nachdem er höchstselbst die Maße des jungen Mannes genommen hatte.

Trunks probierte Kombination um Kombination von Hose und Hemd, Hose und Pullover oder gar komplette Anzugensembles an, als hätte er nie etwas anderes getan.

Auch Radditz schien sich zu amüsieren. Er saß auf einem Sofa und zeigte mit dem Daumen oder der Mimik an, wie die neuen Klamotten ankamen. Irgendwann zog er eine Brille mit weißem Gestell aus der Innentasche seines Sakkos.

„Sind das die Smart-Glasses von ‚Scouter‘?“

„Jep. Ich muss nebenbei ab und zu einen Blick auf die Kurse werfen.“

Während Trunks fortfuhr, die Kreditkarte auszureizen, sah er ab und an etwas grün oder lila auf einem der Brillengläser aufblinken. Radditz berührte dann den Bügel des Gestells, war aber ansonsten völlig bei den Jungs.
 

Goten fiel es deutlich schwerer zurecht zu kommen. Er wanderte zunächst ratlos die Regale mit den Hemden und Krawatten entlang.

Eine der beiden Frauen, die Beets unterstützten, gesellte sich auf einen Fingerzeig hin zu Goten, stellte sich als Lubija vor und begann diesem zu erklären, was er da eigentlich sah. Langsam taute der der Dunkelhaarige auf, während sie ihn sanft durch das Bekleidungsangebot führte. Nach einer Viertelstunde hatte die junge Frau, sie mochte Anfang zwanzig sein, Goten soweit, erste Teile anzuziehen.

Als er in einem dunklen Slimfit-Zweiteiler mit dezentem Muster und passendem Hemd aus dem Umkleidezimmer trat, brachte Lubija Lederschuhe. Sie überredete Goten außerdem dazu, eine schwarze Krawatte mit weißen Punkten auszuprobieren. Den Windsorknoten schlang sie selbst und sie rückte auch den Hemdkragen zurecht.

Goten sah ihr die ganze Zeit ins Gesicht. Als Lubija zurücktrat und ihn für sein Aussehen komplimentierte, waren ihre Wangen sanft gerötet.
 

Zur Überraschung seiner Begleiter sah Goten bei dieser Reaktion nicht weg. Trunks konnte förmlich sehen, wie sich ein Schalter im Kopf seines Kindergartenfreundes umlegte.

Goten ging den letzten Schritt. Er legte seine Schüchternheit ab, als er verstand, dass Beets Assistentin ihn anziehend fand.
 

Er lächelte, Lubija schlug die Augen nieder.
 

Die Blicke der beiden jungen Männer trafen sich. Die erotische Anziehung des Jüngeren ging verloren. Er war einfach wieder ein Sechzehnjähriger in einem Anzug.
 

„Was hast du denn da Krasses an?!“, rief Goten unerwartet.

Trunks sah an sich hinunter. Er hatte seinen eigenen Aufzug völlig vergessen.

„Ist das echt ein lila Anzug?!“

„Die Farbe heißt aubergin“, erklärte Trunks mit langer Nase, als habe er das selbst nicht ebenfalls gerade erst gelernt.

Gotens Finger glitten über einen der seidenen Aufschläge des Smokings.

„Du bist echt der einzige Typ den ich mit einem Anzug passend zu seinen Haaren gesehen habe!“

„Zu viel?“

„Auf keinen Fall!“

„Hab' ich doch gesagt“, ertönte Radditz‘ Stimme aus dem Hintergrund.

„Und du, Goten? Alles in Ordnung?“, fragte der Drummer. Er konnte sich noch an das Gespräch am Lake Paozu erinnern, bei dem es Goten beim Gedanken an sich in solchen Klamotten geschüttelt hatte.

Sein Neffe drehte sich um und grinste.

„Total!“

‚Anzug mit sechzehn‘ war anscheinend eine weitaus weniger traumatisierende Erfahrung für Goten als für Radditz.

„Dann werdet fertig! Ich will bald abzwitschern.“
 

Wenig später kamen die beiden Freunde gleichzeitig aus ihren Umkleideräumen, sahen sich an und musste breit grinsen. Beide trugen Chinos, Trunks in blau, Goten in beige. Der Hellhaarige hatte einen schneeweißen Kaschmirpullover mit V-Ausschnitt an, bei dem er die Ärmel hochgeschoben hatte. Goten trug einen türkisfarbenen Merinowollesweater. Bei beiden konnten man noch die Festivalbander an den Handgelenken sehen.

„Dazu meine Capsule-Corp-Weste?“, fragte Trunks.

Goten nickte: „Passt! Wir brauchen aber noch ein paar ordentliche Sneakers.“

„Schuhe kaufen auch noch?“, Radditz verdrehte die Augen, schien sich aber in sein Schicksal zu fügen.

„Wir behalten das hier gleich an“, bestimmte Trunks, der keine Lust hatte, weiter auf der Einkaufsstraße aufzufallen.

„Yeah!“, stimmte Goten erleichtert zu.

Beets entfernte mit einer Silberschere die Preisschilder.

Radditz schien alles in einem Abwasch erledigen zu wollen: „Noch was anderes? Gürtel? Sonnenbrillen? Uhren?“

„Gibt's das denn hier?“, fragte Trunks

„Wir verfügen über eine kleine, topaktuelle Auswahl an Designermodellen bei derartigen Accessoires“, informierte der Couturier.

Goten zuckte mit den Schultern: „Wir können ja mal gucken.“
 

Zehn Minuten später hatten die zwei ihre Rechnung um eine mittlere vierstellige Summe erhöht. Radditz schien das nicht zu stören, also beschlossen die Freunde auch nicht weiter darüber nachzudenken. Was für ein Luxus!

Der Drummer steckte die Smart-Brille ein.

„Die Kordeln, Beets“

„Sehr wohl, Sir.“

Goten runzelte die Stirn. „Wofür sind die?“

„Hab‘ ich doch vorhin gesagt - um anzuzeigen, wie wichtig man ist. Die Farbe gibt das Powerlevel an.“

„Powerlevel?“, echote Goten, „Klingt wie aus einem Videospiel.“

“Als wenn irgendwelche besonderen Attacken verfügbar wären, wenn man die richtige Farbe hat“, stimmte Trunks zu.

Goten grinste: „Ab 9000 ist man dann ein Endboss.“

Trunks ging sofort darauf ein: „Und lesen kann man den Powerlevel nur mit ‘nem Scouter!“

Der Hellhaarige tat so als tippe er gegen den Bügel unsichtbarer Smartglasses.

„Ein mächtiger Gegner erscheint!“, stieg Goten mit ein. Er ballte seine Fäuste.

“Oh Shit! Sein Powerlevel!“

“It's over 9000!“, rief Trunks.

Die beiden hatten einen Lachflash.

Radditz rollte mit den Augen.

„Nehmt nicht alles wörtlich. Die Schnüre gehören einfach zu einem umständlichen System“, Radditz zuckte mit den Schultern. “Zumindest ist es ist unauffälliger Kordeln am Gürtel zu haben, als Kufiya und Agal tragen zu müssen.“

Trunks und Goten brachen bei diesem Gedanken erneut in Gelächter aus.
 

Die beiden Assistentinnen des Couturiers brachten Schachteln aus Ebenholz. Darin lagen auf einem Samtbett Kordeln verschiedener Machart und Farbe.

Radditz deutete auf ein blaues und ein orangefarbenes Exemplar: „Der Prinz und sein Leibwächter.“

Die beiden jungen Männer bekamen die Kordeln um den Gürtel geschlungen. Das Ergebnis wirkte edel. Bevor die beiden Assistentinnen die Kisten wieder wegräumen konnten, nahm der Drummer eine weiße und eine marinefarbene Kordel aus dem Sortiment.

„Aber Sir! Das ist-“, entfuhr es Lubija.

Radditz sah die Verkäuferin mit erhobenen Brauen an, dann wanderte sein Blick zu Beets.

„Entschuldigen Sie, Sir. Wie ich Ihnen anfangs versicherte, absolute Diskretion ist ein Servicegrundsatz unseres Hauses.“

„Mr. Beets, Sir“, stammelte Lubija. „Es lag absolut nicht in meiner Absicht-“

Die beiden Frauen und der Couturier entfernten sich für ein gewispertes Gespräch.
 

„Was war das denn?!“, Goten klang entgeistert.

„Es geht um den Farbcode, nicht wahr?“, fragte Trunks. „Die Kordeln sind für uns, aber sie stehen uns nicht zu...noch nicht.“

Radditz nickte.

„Diese Farben sind für die sechs und die sieben Sterne im Drachen reserviert. Das sind derzeit Fasha und Tarble.“

„Heißt das, Lubija hat verstanden, dass wir...“, Gotens Stimme verebbte.

„Wenn unser Vorhaben rauskommt, geht alles in den Bach runter, oder?“

Radditz machte eine beschwichtigende Geste.

„Keine Sorge.“

Trunks forschte nach: „Meinst du, Beets wird ihr für die Nummer eben die Kündigung androhen?“

„Oder sie direkt feuern?“, Goten hatte Mitgefühl.

Radditz ging nicht drauf ein. Er schickte sich an, das Thema mit einem „Sie wird schon nicht plappern“ fallen zu lassen.

„Was macht dich denn da so sicher?“, bohrte sein Neffe, um das zu verhindern.

Der Drummer rollte mit den Augen.

„Ich hab‘ den ganzen Schuppen im Voraus gekauft. Wenn sie wirklich quatscht, wird Vegeta sie nicht nur feuern lassen, sondern ihre gesellschaftliche Existenz mit einem Wink auslö-“

Radditz brach ab, als er die Gesichter von Goten und Trunks sah. Er schüttelte den Kopf.

„Ihr habt es beide noch immer nicht verstanden, oder?“

„Was meinst du, Onkel Radditz?“

„Ihr seid schon mittendrin im Kampf zwischen Vegeta und Vehbita.“

„Aber der hat doch noch gar nicht richtig angefangen?!“

Falsch, Goten. Er dauert schon seit 25 Jahren an.“

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Am fünften Tag vor dem Ende saßen Bulma und Chichi im Briefs-Wohnzimmer bei einem Kaffee. Goten und Trunks hatten sich verzogen, denn wenn diese mit Allwissen ausgestattete Müttervereinigung tagte, wurde es häufig unbequem.
 

Die beiden Frauen hatten bereits am vorherigen Abend ihre Söhne ausreichend für deren frischerworbene Garderobe gelobt. Selbstverständlich hatte es direkt im Anschluss daran für Goten, sowie Trunks ein Verhör gegeben, wie es nur Mütter beherrschen.

Das durch die Geschehnisse der vergangenen Woche gereifte Emotionsleben der beiden Freunde war mit einer Mischung aus Druck und Streicheleinheiten ausgiebig beleuchtet, durcheinandergebracht und neugeordnet worden. Natürlich alles aus Sorge.
 

Ein zweites Verhör wollten Trunks und Goten unbedingt vermeiden!

Es gab nur ein Problem: Sie hatten Hunger und auf dem Weg zur Küche mussten sie am Wohnzimmer vorbei, dessen Tür offenstand.
 

Schließlich wurde das Magengrimmen unerträglich. Die beiden wagten einen Versuch des Vorbeischleichens und mit naturgegebener Selbstverständlichkeit wurden sie entdeckt.

„Trunks! Liebling, wo wollt ihr denn hin?“

„Goten, mein Schatz, komm doch mal her!“

Es gab kein Entkommen.

„Wisst ihr, Jungs, Chichi und ich haben überlegt. Jetzt, wo ihr erwachsenere Kleidung habt…“, begann Bulma.

„Wäre auch ein erwachsenerer Haarschnitt sinnvoll“, beendet Chichi den Satz.

„Uh, Mum…“

„…Also, Mama, ich-“

„Ich ruf gleich mal deinen Frisör an, Trunks! Für dich und Goten kann er sicher noch ein bisschen Zeit freimachen.“

Sie berührte eine Strähne von Trunks Matte.

„Ein kürzerer Schnitt würde dir stehen.“

Chichi klatschte in die Hände.

„Das ist eine wunderbare Idee, Bulma!“

„Nicht wahr?“
 

„Was passiert hier, Alter?!“, flüsterte Goten, während er beobachtete, wie beide Mütter sich für ihre Idee feierten.

„Keinen Schimmer…“, murmelte Trunks.
 

Statt eines Dutzend Sandwiches gab es eine Stunde später im Herzen von Westcity einen neuen Haarschnitt für beide. Trunks und Goten wussten gar nicht, wie ihnen geschah, so schnell waren sie an der Reihe und dann auch schon wieder draußen.

Der Drive In einer Fastfoodkette half den Freunden ihre Überforderung in Form von massig Burgern und Fritten zu verarbeiten. Von den Sitzen des Mustangs aus konnte man die den Parkplatz passierenden Leute – und ihre Frisuren- beobachten.
 

„Ist das gerade wirklich passiert?“, nuschelte Goten zwischen zwei Bissen, den Blick auf einen Typen mit Spießerlook gerichtet.

Trunks senkte den Blick von einem Nerd mit Fettklatsche auf dem Schädel auf die fettige Tüte in seinem Schoß.

„Überfallen vom Mütter-SEK…“

Der Ältere griff sich ins Haar und zog wenig überzeugt daran. Er kam sich nicht wie er selbst vor. Auch an Goten ging die plötzliche Veränderung nicht spurlos vorbei, doch er kam damit wesentlich besser zurecht.

„Krasse Sache“, nickte er. “Aber Zumindest sehe ich jetzt weniger aus wie eine Kopie meines Dads.“

„Du warst nie eine Kopie deines Dads“, stellte Trunks fest, während er ein Mädchen mit wilder Lockenpracht beobachtete.

„Du bist der Einzige, der so denkt. Wie oft ich das in den letzten Jahren zu hören bekommen habe... Meine Matte hat nur wenig geholfen. Ich hoffe, jetzt wird es besser“, Goten deutete auf seinen Sidecut.
 

Das Haar war an den Seiten seines Kopfes sehr kurz und die obere Partie so geschnitten, dass sie auch ohne Stylingprodukte in eine Richtung wies, als wäre der Wind durch seinen Schopf gefahren.

Trunks nickte.

„Der Unterschied ist drastisch, aber es steht dir.“

„Danke. Wobei - drastisch trifft‘s bei dir auch.“

„Ist halt ein Pottschnitt“, versuchte Trunks das Thema von sich abzulenken. Er war unsicher, ob er die richtige Wahl getroffen hatte.

„Du bist vermutlich der einzige Typ auf dem Erdball, der seinen Undercut als Pottschnitt bezeichnen würde“, mampfte Goten.

Trunks schwieg seine Pommes an, er vermisste seine Mähne. Sein bester Freund schien das zu riechen und lenkte ein:

„Ich finde, du hast ‚ne gute Wahl getroffen. Je nachdem, wie du deine Haare nach hinten kämmst kannst du einen auf erwachsen oder rockig machen. Außerdem: So wie jetzt, ohne irgendwelches Zeug in den Haaren, siehst du aus wie Schwiegermutters Liebli-OUCH!“

Trunks ließ die Faust sinken, die er soeben auf den Oberarm seines besten Freundes hatte sausen lassen.

„Ernsthaft, Goten?!“

„Wenn’s doch stimmt?“

„Du machst es nicht besser, Alter!“

Goten zuckte mit den Schultern.

„Wenigstens hörst du so auf zu denken. Wenn du weiter so machst, hast du bald eine Stirn wie dein Vater“, frotzelte er.
 

Trunks sah Goten groß an, dann dachte er an sich mit Vegetas Haaransatz.

Nicht gut.

Gar nicht gut!

Mit einem Seufzten legte er seinen halbvertilgten Burger zurück in die Tüte.

„Okay-okay, du hast da nen Punkt.“

Goten grinste mit einem Mund voller Fritten: „Lass uns zurückfahren.“
 

Draußen betüddelte eine junge Mutter ihr Kind. Älter als fünf konnte der Junge nicht sein. Er trug anscheinend seine beste und unbequemste Kleidung. Mutti versuchte, seine Haare zu ordnen, Söhnchen versuchte, sich ihr zu entziehen. Der Kleine hatte keine Chance.

Trunks rann ein Schauer über den Rücken.

„Müssen wir?“

Goten seufzte, auch er verfolgte das Schauspiel.

„Je früher wir zurück sind, desto eher haben wir die Kommentare unserer Mütter hinter uns.“

Trunks wischte sich die Finger mit Papierservietten sauber. Erst dann startete er missmutig den Motor.

„Du musst nicht immer Recht haben, weißt du?“

„Ich weiß“, grinste Goten, „aber es macht irgendwie Spaß.“

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Am vierten Tag vor dem Ende bekam Trunks Besuch von seinem Vater.

Wie abgemacht, gab ihm Vegeta einen Crashkurs zum Thema ‚Einsatz von Fluidum‘. Die Aktion fand auf dem Steg um das Kuppeldach des HoiPoi-Gebäudes statt. Ziel des Crashkurses war, die Leute, die unten ein- und ausgingen, zu einer sichtbaren Reaktion zu beeinflussen.
 

Durch konzentriertes Starren.

Na klar.
 

Vegetas Lektion bestand vorrangig aus für Trunks Konzentrations- und Meditationsübungen, gewürzt mit einer Prise Voyeurismus. Trunks mühte sich, aber er war nach knapp zwei Stunden einfach nur schlapp. Viel erreicht hatte er nicht - vermutlich, weil er nicht wirklich dran glaubte.

Auch die Falte zwischen Vegetas Brauen war tiefer geworden. Das war Trunks unangenehm, denn am Ende hatte er vor seinem Vater noch immer großen Respekt und ihr Verhältnis zueinander war nicht gerade gefestigt. Was, wenn Vegeta ihn wegen seiner ‚Unfähigkeit‘ ablehnte?
 

Der junge Mann saß auf dem Steg und sah geknickt in die Ferne, seine Beine baumelten über dem Abgrund. Vegeta holte sein Smartphone hervor.

„Ich bestelle Essen.“

„Danke, aber ich bin nicht hungrig.“

„Deine Körperspannung sagt was anderes.“

Trunks sah hoch. Er runzelte die Stirn.

„Ich denke nicht-“, begann er, brach dann aber ab, weil Vegeta ihn ignorierte.

„Ich habe einen Knoten im Magen!“, begann der junge Mann nach einigen Sekunden erneut.

Vegeta verschränkte die Arme und warf ihm einen Blick zu.

Trunks fuhr sich frustriert durch das kurze Haar. Er hielt einfach die Klappe, sonst würde die Situation eskalieren.

Als Vegeta fertig mit dem Bestellen war, fragte er: „Hat deine Mutter dich überzeugt, zum Friseur zu gehen?“

„Ist das ein Problem?“

Ein kurzes Zucken der Augenbrauen war die einzige Antwort.

„Ernsthaft, ist das ein Problem?“, Trunks wurde grantig.

Vegeta hob das Kinn.

Allerlei Gedanken schossen dem jungen Mann durch den Kopf. Der dominanteste war, seine Mum zu verteidigen.

„Ich wollte die Matte einfach loswerden!“

„So?“

„Sie hat gestört!“

„Hng.“

„Außerdem sind Haare völlig unwichtig!“

Vegetas Blick blieb stechend. Er schien nicht geneigt, dieses Gespräch fortzuführen.

„Trainiere in den nächsten Tagen weiter“, wechselte der das Thema.

„Das bringt doch nichts“, murrte Trunks.

Vegeta stand auf. Er verschränkte die Arme erneut und blaffte:

„Sowas will ich nicht hören!“
 

~*~
 

Trunks war hungrig gewesen.
 

Kaum stand die Maxi-Lieferung des besten Libanesen der Stadt vor ihm, konnte er sich kaum zügeln. Der junge Mann leerte eine Styroporschachtel nach der anderen. Dabei war er sehr froh darüber, dass sein Vater die Situation unkommentiert ließ und stattdessen ebenso große Mengen vertilgte.
 

Eine halbe Stunde später sah die Welt schon wieder ganz anders aus.

„Du hattest recht“, gab er seinem Vater gegenüber zu.

„Hmpf.“

Trunks steckte leere Plastikschachteln ineinander.

„Lag meine Schlappheit an unserer Übung?“

Vegeta nickte abwesend. Er inspizierte eine Schachtel, in der er noch Falafel vermutete.

„Warum bekomme ich das nicht hin?“, fragte Trunks.

„Du willst an einem Tag lernen, wofür andere Jahre brauchen.“

Trunks dachte eine Weile über diese Aussage nach.

„Wenn du es für unmöglich hieltest, würdest du mich nicht trainieren.“

Vegeta sah auf. Er wägte verschiedene Antworten ab.

Doch anstatt sich zu Erklärungen herabzulassen, meinte er nur: „Du bist mein Sohn.“

Trunks senkte den Blick auf das Verpackungschaos vor sich. Seine Wangen fühlten sich heiß an. Das Kompliment freute ihn mehr, als er zugeben wollte.

„Was machen wir jetzt also?“

Vegeta packte die gestapelten Klappschachteln in die leeren Plastiktüten des Lieferdienstes. Er verschnürte deren Schlaufen umsichtig. Trunks wusste es besser, als ihn zu einer schnellen Antwort bewegen zu wollen.

„Du funktionierst nicht wie ich – eher wie deine Mutter, was bedeutet, dass du instinktiv streust.“

„Streuen?“

Vegeta rollte mit den Augen. Er hasste diese ganze Erklärerei!

„Was passiert, wenn deine Mutter in die Mitte eines Raums tritt?“

Trunks dachte nach: „Alle fokussieren sich auf sie. Egal, ob sie wollen, oder nicht. Mum fordert Aufmerksamkeit ein.“

„Was passiert, wenn man deine Mutter aus der Ferne sieht?“

„Man hat Fluchtgedanken?“, beging Trunks Gotteslästerung.

Vegeta lachte hart auf. Damit hatte er nicht gerechnet.

„Nur, wenn man sie schon kennt“, widersprach er. „Viele Leute nehmen deine Mutter beim ersten Treffen gar nicht ernst. Zu klein, zu feminin, zu attraktiv. Deswegen wird sie auch so schnell fies.“

Da hatte Vegeta recht.

„Das Charisma deiner Mutter kommt nur zum Tragen, wenn man direkt vor ihr steht. Es ist mit ihr energetisch nicht weit her.“

Trunks erinnerte sich an den letzten Satz.

„Und ich bin…?“

„Ruhiger.“

„Ich meinte ‚energetisch‘ gesehen.“

„Ich habe deine Versuche auf dem Dach wahrgenommen. Du bist stärker als deine Mutter.“

Trunks‘ Kinnlade klappte auf. Vegeta hatte auf dem Dach nicht ein Wort gesagt, was für eine Arschlochnummer!

„Im Moment hast du vielleicht einen Zwei-Meter-Radius. Aggressives Training müsste deine Reichweite erhöhen.“

„Aber-“ setzte Trunks an.

„Übe an eurer Empfangsdame, sie ist beeinflussbar. Oder an Fremden. Meide Experimente an deiner Großmutter.“

Das Trunks nicht an seiner Familie herumprobieren würde, war für ihn Ehrensache. Aber warum erwähnte Vegeta Panchi?!

„Warum?“

Vegeta gab ein Schnaufen von sich. Die Gedanken des Sängers schweiften zu den Briefsfrauen. Sein Blick glitt in undefinierte Ferne.

„Panchi ist aus Stahl. Zudem hat sie ein äußerst feines Gespür. „Vegeta machte eine wegwerfende Geste. „Sie würde dich am Ende wegen deiner Versuche nur für irgendwelche Arbeiten einspannen. Deine Tante Tights ist auch…schwierig.“

„Oh“, in Trunks Hirn ratterte es. Wenn Vegeta diesem Umstand so konkret erwähnte, dann musste er das wohl schon durchlebt haben…Was zur Hölle?!

Vegeta sah Trunks entgeistertes Gesicht und schloss den Mund. Trunks hatte unbemerkt gestreut und er selbst war ins Plaudern gekommen. Der Junge konnte andere wesentlich besser beeinflussen, als er selbst ahnte!

„Trainiere einfach und iss regelmäßig!“
 

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Am dritten Tag vor dem Ende erschien Nappa auf der Bildfläche. Goten im Schlepptau, sammelte der Bassist der Spaceapes Bulma und Trunks in seinem SUV für einen Fototermin ein.

Nappa beschrieb auf dem Weg durch die Stadt die Portraits, die geschossen werden sollten. Es klang nach Promofotos. Moderne Bilder sollten es werden, die den neuen ‚Drachen‘ unter den Shayanjinn Bekanntheit, aber auch eine Aura der Rechtmäßigkeit verschaffen würden. Dementsprechend war der Dresscode recht offiziell und die neugekauften Klamotte Pflicht.

Trunks und Goten kamen sich vor, als würden sie in einer Klatschzeitung abgebildet werden. Bulma grinste nur, als sie die beiden darüber flüstern hörte. Sie amüsierte sich zudem damit, Nappa zu reizen. Damit setzte sie genau dort an, wo sie vor nicht ganz zwei Jahrzehnten aufgehört hatte.
 

Die Situation entwickelte nicht so viel Befangenheitspotential wie gedacht, denn es stellte sich heraus, dass das Fotostudio Puar gehörte. Obwohl die feline Fotografin genug Leute beschäftigte, führte sie die den Job selbst im „großen Studio“ durch.

Da Trunks Puar noch aus seiner Kindheit über Yamchu kannte, war er entspannt. Auch Bulma zeigte keinerlei Scheu, die von Pausen geprägte Freundschaft zu Puar mal wieder mit ein paar Stories aufzufrischen. So taute auch Goten bald auf.

Goten und er fühlten sich ein wenig wie Schauspieler, doch die neue Kleidung und Puar halfen, sich zu finden. Gerade als es begann, Spaß zu machen, war es schon wieder vorbei. Den Abschluss des Shootings gab Bulma, die in ihrem edlen Businesskleid (zu dem ein prächtigen Stickereien versehener Mantel gehörte) eine beeindruckende Figur machte.

Es entstanden Fotos, die den jungen Männern und Bulma sehr gut gefielen.

Von der Aufmachung her hätte Trunks die Bilder als eine Mischung aus Sed-Card und Bewerbungsfoto für ein hochdotiertes Wirtschaftsunternehmen beschrieben.

Während Trunks die On-the-spot-Bilder seiner Mutter über einem Computerschirm flimmern sah, fiel ihm zum ersten Mal in seinem Leben auf, wie viel Einfluss Bulma ausstrahlen konnte, wenn sie wollte. Kompetenz…Durchsetzungsvermögen…Macht.

Der junge Mann durchlebte gemischte Gefühle, besonders da Bulma inzwischen zum zweiten Mal den Re-shoot bestimmter Motive verlangte. Sie war noch nicht zufriedengestellt, aber Trunks verstand nicht warum. Auch warum Puar einknickte, war ihm nicht klar.
 

Eine weitere Session später machte Nappa seinem Unmut Luft. Er, der in den letzten drei Stunden größtenteils ignoriert worden war, hatte eine Laune, die seinesgleichen suchte. Puar ließ das zunächst von sich abtropfen, verlor aber zunehmend den Fokus, was wiederum Bulma sauer aufstieß. Trunks konnte sehen, wie die Zündschnur seiner Mutter kürzer wurde, bis sich der Ärger der Producerin schließlich über dem pöbelnden Zweimeterglatzkopf entlud.

Nur das Bulma nicht laut wurde. Sie baute sich vor Nappa auf, stieß diesem den Finger in die Brust und wies ihn derartig zurecht, dass man den Eindruck hatte, der Bassist schrumpfe Zentimeter um Zentimeter.

Trunks rätselte, ob die Zähne seiner Mutter wirklich so messerscharf waren, wie er glaubte. Die Auseinandersetzung schüchterte ihn ein. Die Temperatur des Raumes war um einige Grad Celsius gesunken, obwohl die Scheinwerfer genauso viel Hitze wie zuvor ausstrahlten. Sogar Puar hatte sich in eine Ecke des Studios verzogen. Die Fotografin klickte sich nervös durch das Fotomaterial.

„Ich würde sagen deine Wutanfälle kommen nicht nur von der väterlichen Seite“, murmelte Goten, der den Kopf zwischen die Schulter gezogen hatte, seinem Freund zu.

In diesem Augenblick ging Trunks ein Licht auf.

‚Das meinte Vegeta mit ‚streuen‘!‘
 

Die Auseinandersetzung endete mit einem klaren Sieger.

„Du wirst uns zurückfahren, Nappa, und einen Zwischenstopp beim Drive-In machen, wo du mich und die Jungs einlädst. Dann bleibt dieser ‚Vorfall‘ unter uns. Verstanden?“, zischte Bulma.

Nappa nickte. Man sah, dass er noch immer schäumte. Aber er sagte nichts.

„Und gib Puar ein entsprechendes Trinkgeld“, wies Bulma den Bassisten der Spaceapes an. Ihr Lächeln war gerade freundlich genug, um nicht arktisch zu wirken.
 

Trunks hatte in den letzten Tagen viel über sich und seinen Vater gelernt. Heute aber verstand er wahrhaftig, warum sich ausgerechnet seine Mutter mit Vegeta eingelassen hatte.
 

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Zwei Tage vor dem Ende gingen Trunks und Goten wieder zur Schule. Dieser Freitag gestaltete sich bereits jetzt völlig surreal, als die beiden jungen Männer sich vor der ersten Stunde auf dem Hof trafen.
 

„Krasses Outfit, Alter“, erklärte Trunks nach einigem Staunen.

Goten schien heute Morgen vor dem Schrank einen echten Flitz gehabt zu haben.

Er trug eines seiner neuen schwarzes Sakkos und die dazu passende Hose. Allerdings hatte er die Ärmel bis über die Ellenbogen hochgekrempelt und die Hose hing wirklich tief. Dazu Chucks, ein Bandshirt und die Festivalbands.

„Dito, würde ich sagen“, nickte Goten.

Auch Trunks beschritt heute neue Wege, als er aus dem hintersten Schrankwinkel eine Jeans (die einzige Jeans, die er besaß, alles andere waren Cargohosen) fischte. In Kombination dazu hatte er einen weißen Kaschmirpulli und seine CapsuleCorp-Weste gewählt. Klar hatte auch er noch die Festivalbands am Arm und den gleichen MilTec-Rucksack wie sein bester Freund, aber die teure Uhr und ein Paar seiner ebenfalls neuen Lederhalbschuhe gaben eine andere Grundrichtung vor.
 

„Hey Goten! Netter Look“, gurrte ein rothaariges Mädchen, als sie ins Haus schlenderte. Die dunkle Freundin, die sich bei ihr eingehakt hatte, kicherte und bedachte die beiden mit einem dieser Winker, bei dem nur die Hand gehoben wurde und die Finger alles Weitere übernahmen. Die Mädchen zogen vorüber, nicht jedoch ohne mehrfach zurückzublicken.

„Parallelklasse?“, fragte Trunks.

„Yeah…aber Jewel oder ihre Freundinnen haben mich bisher noch nie beachtet!“, staunte Goten.

„Beide hübsch. Die sehen aber auch anstrengend aus.“

Goten zuckte mit den Schultern: „Beliebte Mädchen halt.“

„Was wirst du draus machen?“

„Weiß nicht.“
 

Die beiden wurden erneut unterbrochen. Diesmal tippte jemand Trunks auf die Schulter.

Es war eine niedliche Blondine mit Kastengestell.

„Brie?!“, entfuhr es Trunks.

„Hey, Trunks“, grüßte diese. Sie strich sich die Haare hinters Ohr.

„Was gibt’s?“

„Ich wollte fragen, ob du nachher auch zum Schülerrat kommst.“

„Ich dachte, ihr habt Zuschauer nicht gern.“

„Ach, bei dir ist das doch was anderes“, haspelte sie.

„Uhm…okay?“

„Super! Um drei dann?“

„Klar.“

Brie fasste die Bücher vor ihrer Brust fester, lächelte und machte sich ebenfalls ins Schulhaus auf.

„Was passiert hier?“, staunte Trunks.

„Die Klamotten vermutlich.“

Der Ältere war sich gar nicht so sicher.

„Wie lange hast du heute?“, fragte er.

„Bis vier.“

„Sport bei Satan?“

„Jup“, Goten grinste schief, als er an seinen Lehrer und dessen Wrestlingfetisch dachte.

„Ich warte auf dem Parkplatz im Mustang.“
 

~*~
 

Als Goten sich auf den Beifahrersitz schmiss, schob er einerseits seine Sonnenbrille höher auf die Nase, sank andererseits aber auch tiefer in sich zusammen.

Trunks, ob der Wolkendecke ebenfalls völlig unnötig mit seiner eigenen Sonnenbrille angetan, sah über deren Rand zu seinem Freund.

„Essen?“

„Unbedingt.“

„Burger?“

„Meh.“

Trunks startete den Motor.

„Worauf hast du Bock?“

„Egal. Nur nicht in Schulnähe und warm.“

„Koreanisch dann?“

Goten zuckte mit den Schultern: „Warum nicht?“
 

Eine halbe Stunde später saßen sie ihn einem Restaurant/Imbiss/Nebenstraßenirgendwas mit Halogenbeleuchtung und stopften sich mit einer Vorspeisenplatte voll. Die Brillen lagen in der Mitte des Tisches neben dem Tischalarm.

„War dein Tag auch-“, begann Goten.

„Absolut“, bestätigte Trunks.

„Es war soooooo-“

„Crazy, Alter!“

„Ich geh ein, wenn das jetzt jeden Tag so ist. Ich will wieder unsichtbar sein!“

„Versteh‘ ich.“

„Du warst ja wohl nie unsichtbar, Alter!“, beschuldigte Goten.

„Aber keiner hat mich ernst genommen!“, gestikulierte der Ältere. „Bisher jedenfalls! Heute war ein Desaster! Unterricht, AG, Schülerrat! Alle – ich schwör’ s dir, vom Klassensprecher bis zum Vertrauenslehrer - waren so: ‚Was hältst du davon, Trunks?‘, ‚Ich finde, wir sollten Trunks fragen‘, ‚Aber Trunks sagt doch…!‘.“

„Klingt megaanstrengend.“

„War’s auch. Ich bin doch kein wandelnder 8-Ball!“

Frustriert stopfte Trunks sich mehrere mit Rindfleisch und Gemüse gefüllte Reisröllchen in den Mund.

Goten legte die Stäbchen zur Seite. Er ließ seine Stirn in Zeitlupe auf die Tischplatte knallen.

„Die Mädchen sind verrückt, Trunks. Was mach‘ ich bloß?“

Der Ältere runzelte die Brauen. Goten sah auf und registrierte seinen Fehler.

„Sorry, Alter.“

„…Schon gut, wenn einer ‘nen Freeby hat, dann du. Hau schon raus!“

Goten seufzte schwer.

„Sie waren überall! In der Mittagspause wollte ich einfach bloß meine Musik hören und meine Sandwiches essen-so wie immer! Du glaubst doch nicht, dass ich die Kopfhörer länger als 30 Sekunden am Stück drin hatte?! Oder irgendwas essen konnte?! Ständig kamen irgendwelche Mädchenrotten und haben mich über meine Klamotten ausgefragt und ob ich jetzt ‘ne Freundin hab, oder warum ich so verändert sei. Und egal welche Antwort ich gegeben habe, sie haben sich alles so gedreht, wie sie es gerne hören wollten!“

„Und nun?“

„Hab‘ ich morgen irgendwie ein Date mit Jewel?!“

„Sie ist nicht so dein Fall“, kaute Trunks.

„Null!“
 

Eine Pause entstand, weil der Tischalarm vibrierte und anzeigte, dass es Zeit war, den zweiten Teil ihrer Bestellung vom Ausgabetresen zu holen. Beide standen auf, um die dampfenden Schüsseln und Teller herbeizuschaffen.
 

„Wie krieg ich es hin, dass es wieder wie früher wird?“, nuschelte Goten später mit dem Mund voller Nudeln. „Einfach wieder in meine alte Kluft wechseln?“

Auch Trunks kaute.

„Nope“, brachte er zwischen zwei Bissen hervor, “es sind nicht nur die Klamotten.“

Goten spülte mit Calpis nach.

„Meinst du, es sind die Tattoos?“

„Nein. Ja. Auch!“.

Goten runzelte die Stirn: „Die Haare, meinst du!“

„Auch! Man, Goten! Du hast mit mir im Privatleben deines superzurückgezogene Onkels gewühlt, dich mit deinem Vater angelegt und ihm nicht nur deinen feuchten Traum von einer Akustikgitarre aus den Rippen geleiert! Außerdem hast du Antworten aus deiner Mutter rausgepresst!“

Der Jüngere machte schmale Lippen, blähte die Nüstern und verschränkte die Hände am Hinterkopf. Seine komplette Körpersprache sprach von Frust.

„Also?“

„Sorry, du hast seit neulich gefühlt drei Hektoliter Selbstbewusstsein in dich reingeschüttet! Das wirst du nicht mehr los. “

„Shit.“

„Recht haben macht mir auch keinen Spaß“, erklärte Trunks mit einem Fingerzeig auf seinen besten Freund.

„Und bei dem Spruch fragst du dich echt, warum alle zu dir gerannt kommen?“, murmelte Goten.

„An Selbstbewusstsein hat’s mir ja wohl noch nie gemangelt!“

„Ego bedeutet nicht automatisch, dass man in sich ruht. Seit neulich bist du viel ernsthafter geworden“, schoss Goten zurück. „Richtig vernünftig!“

„Vernünftig am Arsch!“, widersprach Trunks. „Wenn du wüsstest, was ich für Gedanken wälze!“

„Das spielt doch keine Rolle! Seitdem du gecheckt hast, zu wem du gehörst, hast du ‘ne ganz andere Präsenz.“

Trunks schnaubte „Klar!“ und starrte in seine Suppe.

Das klang alles nicht nach ihm. Es klang fremd und das war scheiße.

Aber zumindest schien Goten das gleiche Problem zu haben. Das tröstete etwas.
 

_____________________________________________________________________________
 

Den Tag vor dem Ende verbrachte Trunks in einer Hängematte im tropischen Gewächshaus, welches sich sein Großvater vor Jahrzehnten aus einer Marotte heraus geleistet hatte. Inzwischen war der Glasbau das Herzstück des Briefsschen Geländes, um das die Wohnhäuser der Familie, das HoiPoi-Gebäude und einige Entwicklungslabors für Tontechnik oder Soundanlagen gruppiert waren. Zwei Dutzend Arten Tropenvögel lebten in der Glaskuppel in authentischer Umgebung.

Der junge Mann schaukelte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zwischen zwei Bananenbäumen, während er über Smartphonelautsprecher ein ewiglanger Remix ‚Old Town Road‘ hörte. Seine Gedanken hingen wie schwere Regenwolken über ihm. Es hatte sich alles verändert. Nicht einmal die Metalversionen seiner Lieblingspopsongs hatten ihn nicht von seinen Gedanken ablenken können. Trunks nahm die Songs gar nicht richtig wahr. Als Konsequenz daraus lief nun über den Streamingdienst Hip-Hop-Billboardcharts im Hintergrund.

Trunks seufzte: 25 Grad Celsius, Mittagslicht und kunterbunte Vögel, die mit ihren Knopfaugen von den Baumexoten auf ihn herablinsten. So könnte es bleiben. Auf das Morgen hatte er so gar keine Lust.
 

Schlurfende Schritte näherten sich der Hängematte. Trunks brauchte sich gar nicht umzudrehen, er hatte schon am immerwährenden Tabakduft erkannt, um wen es sich handelte.

„Hey, Gramps.“

Doc Briefs hatte ausnahmsweise einmal keine Zigarette im Mund. Stattdessen hatte er einen Pot Kaffee in der Hand. Blitzende Augen betrachteten Trunks durch ein breites Brillengestell.

„Na, mein Junge? Virale Musik von Social-Media-Plattformen? Das ist sonst gar nicht dein Schema.“

Trunks hievte sich in eine sitzende Position. Er lauschte erstmals aktiv auf das Hintergrundgedudel.

„Stimmt. Woher weißt du das? Ich dachte, du bist eher so der Buena-Vista-Social-Club-Typ?“

„Deine Mutter meinte, es würde sich lohnen, so eine Plattform zu kaufen. Ich habe etwas recherchiert und bin über diesen Künstler gestolpert.“

„Und? Wie stehst du zum Kauf?“

„Das Problem bei Social Media sind die Trends. Solche Plattformen sterben nach zehn Jahren. Es lohnt nicht zu investieren, wenn man keine Daten abschöpfen will und du weißt, wie ich zum Thema Privatsphäre stehe.“

Trunks nickte. Sein Großvater war nicht der Typ für Privates in der Öffentlichkeit.

Wieder einmal fiel ihm auf, wie aus der Zeit gefallen und gleichzeitig alterslos sein Großvater wirkte. Ein bisschen wie ein Hipster, obwohl Jeffrey Briefs seit jeher Poloshirts trug, seine Hosenbeine umschlug und Adiletten dazu kombinierte. Trotzdem, irgendwas war anders.

„Trimmst du jetzt deinen Schnäuzer, Gramps?“

„Deine Großmutter scheint das zu mögen“, antwortete der und zwirbelte die Enden seines Oberlippenbartes.
 

Jeffrey Briefs betrachtete seinen Enkel.

„Gehst du eine Runde mit mir?“

„Warum nicht?“, Trunks hievte sich hoch und griff nach seinem Smartphone.

„Soll ich ausmachen?“, fragte er.

Doc Briefs winkte ab: „Ich habe schon lange nichts mehr von Billy Ray Cyrus gehört. Lass das Lied ruhig laufen.“

Trunks stopfte das Handy in seine Hosentasche. So liefen die beiden sanft beschallt über die Granulatwege des Gewächshauses.

Doc Briefs nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

„Na, erzähl mal.“

Trunks wuschelte sich selbst durch das Haar. Das war zumindest besser, als daran zu zerren.

„Was weißt du?“

„Dass Vegeta wieder in das Leben deiner Mutter – und damit auch in deins - getreten ist, Vehbita Al Djinn im Schlepptau. Die Firmenanwälte sind in ungewohnten Rechtsfeldern aktiv und du scheinst auf Abwegen zu sein: Pause von der Schule, neuer Haarschnitt und diese Art Falte zwischen den Augenbrauen ist nicht typisch für unsere Familie.“

„Und was meinst du dazu?“

„Wozu?“

„Na… zu allem!“

„Deine Mutter macht, was deine Mutter machen will. Die Anwälte können ruhig für ihr Geld arbeiten.“

„Und ich?“, Trunks rieb sich die Stirn.

„Kommt drauf an, was genau dich beschäftigt.“

Trunks seufzte tief. Er überlegte, wie er sich ausdrücken sollte.

„Ich fühl mich komisch. Fremd irgendwie.“

Doc Briefs nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

„Wegen der Al Djinns und ihrer Eigenheiten?“

Der junge Mann nickte: „Ich habe das Gesicht, das Temperament und anscheinend auch ein paar typische Talente. So vieles ergibt jetzt einen Sinn und ganz andere Dinge ergeben wiederum gar keinen mehr! Es ist, als sei ich in einem Sog, Gramps, und mit jedem Meter den ich nachgebe, werde ich mehr wie die! Aber ich will das gar nicht! Vater hin oder her.“

Doc Briefs nickte wissend.

„Dann sei einfach nicht so.“

Trunks warf die Hände in die Luft: „Als wenn das so einfach wäre!“

„Nicht?“

„Nein!“

Trunks schluckte einen weiteren Kommentar herunter, als sein Großvater ihn musterte.

Der Bart des alten Mannes bewegte sich, als dieser schmunzelte.

„Neues ist oft überfordernd, Trunks. Lass es mich so ausdrücken: Du wirkst, als wärest auf einem überfüllten Festival vor einen überdimensionalen Lautsprecher gedrängt worden, der dich nun durchgängig in Maximallautstärke beschallt. Du stehst wie gelähmt davor und alles woran du denken kannst, ist das Brummen der Box, weil der Soundtechniker Mist gebaut hat.“

Trunks nickte. Irgendwie kam das hin.

Doc Briefs fuhr völlig entspannt fort: „Aber wenn du mal genau drüber nachdenkst, ist das Problem gar nicht so groß, mein Junge. Du musst dich wieder mit dem Brummen, noch mit der Musik oder dem Festival abmühen. Du hast eine ordentliche Bandbreite von Optionen.“

„Warum? Ich kann doch nicht einfach-“

Die blauen Augen des alten Mannes blitzten auf.

„Nicht?“, fragte Doc Briefs nach. „Weil die Al Djinns auf der Bildfläche erschienen sind, machen die Briefs die Dinge jetzt so, wie Andere sie erwarten?“
 

Trunks öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Das stimmte. Die Familienphilosophie war ziemlich eindeutig was das betraf.
 

„Wenn dich der Fatalismus um irgendwelche Blutlinien stört, schieb ihn beiseite.“

„…Okay.“

„Wenn dich die Vorstellungen belasten, mit denen man dich konfrontiert, dann beuge dich ihnen nicht. Keiner von uns macht das, und wir können es uns auch leisten.“

„Schon...“

„Wenn du dich fremd fühlst, lerne dich neu kennen und dann mach es wie deine Mutter, deine Tante oder deine Großmutter.“

“Über Bord werfen, was ich nicht… mag?“

Doc Briefs nickte. Er nahm noch einen Schluck aus seiner Tasse, der Kaffee war fast alle.

Zwischen Trunks Brauen bildete sich dennoch eine steile Falte:

„Aber was, wenn mein Handeln negative Auswirkungen auf die Capsule Corporation hat?“

Die Brauen seines Großvaters zuckten.

„Selbst wenn: Geld und Einfluss speisen sich nicht aus der Firma. Die Al Djinns machen vielleicht einen anderen Eindruck, aber das hier“, er tippte sich gegen die Schläfe, „ist der einzige Muskel, der zählt.“

Trunks musste grinsen.

„Hast du Vehbita Al Djinn jemals getroffen?“

„Nein.“

„Woher weißt du dann so viel über die Al Djinns?“

„Wenn man seine Hausaufgaben macht, versteht man einige Dinge.“

Die beiden liefen eine Weile schweigend durch die Glaskuppel. Trunks fühlte sich schon wieder etwas besser.

„Sag mal, Gramps...“

„Hm?“

„Wie kannst du eigentlich mit uns leben? Mit Granma, Mum, Tante Tights und mir, meine ich? Und dann noch Vegeta! Du bist doch...viel entspannter als wir alle!“

„Mag schon sein“, bemerkte Doc Briefs,“ mir wird aber genauso schnell langweilig wie euch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Seredhiel
2019-07-27T16:37:35+00:00 27.07.2019 18:37
hui was für ein Kapitel *sich freut*
dafür wartet man doch auch gerne mal länger ^-^

ich finde es toll wie die Beiden sich vorbereiten, auch das Training mit Vegeta ist lustig
habe sehr lachen müssen bei dem Satz: du hast Hunger.... nein hab ich nicht *grinst*

das Opa - Enkelgespräch ist mega * - * Bulmas Dad hat Recht... Geld und Einfluss ist nicht alles
auf das Köpfchen und auf das Herz kommt es an ^-^
bin sehr gespannt wie Trunks damit nun umgehen wird *Kekse und Kakao da lass*

P.S. freue mich sehr für dich und wünsche dir nur das Beste für die Schwangerschaft ;)
da werden einige Dinge oft zu kurz kommen, aber es wird sich auch bessern *knuddelt*
Antwort von:  Gamesh
01.04.2020 00:33
Jaaa, die Sache mit dem Hunger. Kenne ich auch alles nur zu gut!
Danke für das Kommentar. Endlich geht es weiterrrrrrr!
Von:  Arya
2019-06-03T11:03:28+00:00 03.06.2019 13:03
Hi
Wieder ein sehr schön und vor allem gut geschriebenes Kapitel!! Bei dir ist es, finde ich echt hohes Niveau und ich mag deinen Stil, die Beschreibung der Dinge.
Toll umgesetzt.
Und auch von mir, Glückwunsch zur und alles guze gür die Schwangerschaft!

Vlg
Bis zum nächsten Kapitel!!

Antwort von:  Gamesh
01.04.2020 00:32
Danke für das Lob! Es geht auch endlich weiter!
Von:  usagipoints
2019-05-27T07:08:46+00:00 27.05.2019 09:08
Als allererstes: alles Gute für die Schwangerschaft 🤰. Ja die ersten Monate sind eher Spaßbefreit. Drück dir die Daumen das Du von den restlichen unnützen Sachen verschont bleibst und die babybauchzeit genießen darfst 🌼
Zur Story: Wieder einmal fantastische Qualität 💓. Warten lohnt sich bei dir einfach immer.
Antwort von:  Gamesh
28.05.2019 20:53
Danke <3 Es scheint wirklich besser zu werden. ich freue mich sehr, dass dir der neue Teil gefällt.


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