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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Immer Intensiver

„SAYA! SAYA, MEIN BABY!“

Sera und Sasuke rannten beide zusammen mit Zuko zum Krankenzimmer, waren alle drei vollkommen in Panik gewesen, seit Kouji, Rayo, Kushina und Tora von Kouichi zu ihnen gebracht wurden. Nichts ahnend hatten sie zusammen ihr gemeinsames Nachtessen genossen, bevor sie urplötzlich vollkommen überrascht wurden mit einer Nachricht, die bitter und entsetzlich war.
 

Sayaka und Rentaro…

Sie beide waren..-!
 

„FUCK NEIN!“, hatte Zuko nur aufgeschrien, der zusammen mit seinen Eltern los gerannt war.

Enorme Sorge brannte in seinem Herzen, ja er hatte gar nicht bemerkt, wie schnell er rannte, wie alles um ihn herum urplötzlich still gestanden hatte.

Seine Schwester…

Rentaro-!
 

Allerdings durften sie bis zum nächsten Morgen beide Bändiger nicht sehen, da Sakura nicht nur stundenlang im O.P festgesteckt hatte, sondern außerdem intensive Bettruhe verordnen musste, da Sayakas und Rentaros Körper völlig in Mitleidenschaft gezogen worden.

Beide mussten sich erst ausruhen, ohne durch die Anwesenheit ihrer Familien gestört zu werden.
 

Erst am nächsten Morgen nach der Vesite hatte die Rosahaarige ihnen die Erlaubnis gegeben und mehr brauchten die drei nicht, bevor sie losgerannt waren.

„Lasst euch Zeit, okay? Ich kümmere mich um die anderen.“

Sie wusste, dass Naruto sich schon längst rein geschlichen hatte und beschloss auch, ihn nicht dafür auszuschimpfen. Schließlich konnte Sakura selbst die ganze Zeit bei Saya sein und sich immer wieder vor Augen führen, dass sie endlich wieder in Sicherheit war.
 

Tja und jetzt…

Jetzt konnten Zuko, Sasuke und Sera endlich zu der jüngeren Bändigerin und es war Sasuke, der sich mehr oder weniger beherrschen konnte, als er die Tür zu Sayakas Zimmer endlich öffnete.

„Saya...“
 

Zuko war der erste an ihrer Seite war und den absoluten Schock verspürte.

Nie. Noch nie zuvor in seinem Leben hat er einen so grässlichen Schmerz in der Brust verspürt.

Sayaka lag still und reglos vor sich, ihr Körper verhüllt in weißen Bandagen. Die weißen Verbände waren wie ein Oberteil um ihre Brust angebracht, doch ein Teil ihres Dekoletees war unverhüllt, sodass Zuko die hochgradigen Verbrennungen sehen konnte.

Diese schienen rot und blutig zu pulsieren, auch wenn Tante Sakura sie sehr gut heilen konnte, allerdings dauerte es eben seine Zeit, bis man solche grausamen Verbrennungen vollständig heilen konnte.
 

„N-Ni...san..?“

Sasuke und Sera standen vor ihren Kindern, sahen beide zu, wie Zuko sich an die Bettkante setzte und so ruhig er konnte die Hand der jungen Bändigerin hielt.

„Ni-san… bist du… das..?“

Sayaka wollte ihre Augen öffnen, doch das Auge, das eigentlich sehen konnte, war durch die Verbrennungen noch nicht fähig, sich zu öffnen.

„Ja… Ich bin hier. Mama und Papa auch...“

„Ja..? Das ist schön...-“

Sie stoppte kurz, bevor sie dann zögerlich wirkte.

„Bekomme ich jetzt großen Ärger?“
 

„Den kriegst du, sobald es dir besser geht.“, sagte Sasuke plötzlich mit einer Stimme, die zwar tief und streng klang, allerdings so unglaublich weich und sorgenvoll war, dass es nicht zu beschreiben war. Sasuke lief zu ihr, setzte sich auf die andere Seite zu ihr und legte vorsichtig und sanft seine Hand an ihre rechte Wange, die nicht von Verbänden umhüllt war, musterte den kleinen, schwachen Körper seiner Tochter, um zu sehen, ob sie starke Schmerzen hatte.

„Sayaka, wenn du starke Schmerzen hast, musst du es uns sagen, okay? Soll ich dir etwas gegen die Schmerzen bringen?“

„Hm, ich hab… keine starken Schmerzen mehr.“, sprach Sayaka mit rauer Stimme schwach, war froh, dass dieses Höllenfeuer nicht mehr über ihren Körper wütete.
 

Jetzt gerade empfand sie vergleichsweise geringe Schmerzen, wenn auch ihre linke Seite, ihre Rippen, ihre Brust und auch ihr Gesicht immer noch brannten. Es fühlte sich an, als würde sie bröckeln, sollte sie sich bewegen und das machte der Uchiha irgendwie… Angst.

„W-Was ist… m-mit den anderen..?“, fragte sie heiser.

„Was ist… m-mit diesem… idiotischen… Feuerbändiger-Trottel?“

„Er ist im Nebenzimmer, Liebling.“, antwortete Sera schließlich, die den dicken Kloß im Hals runter geschluckt hatte, bevor sie endlich wieder sprechen konnte.

„Rayo und Tora sind bei ihm und warten, bis er aufwacht. Kushina und Kouji werden noch weiter geheilt, bis sie wieder vollkommen auf den Beinen sind.“
 

Es war… wie damals.

Wie seine Tochter dalag, klein, schwach und völlig hilflos und ohne die Möglichkeit, zu sehen…

Sasuke erinnerte sich an diesen Bastard Zaku, der Sera zusammen mit seinem Team brutal zusammengeschlagen hatte. Der Uchiha wusste noch, wie seine Wut wegen seines Fluchmals sich intensiviert hatte und zu Mordlust geworden war.

Und ja, diesem Zaku die Arme zu brechen hatte ihm wirklich mehr als gut getan, doch jetzt…
 

Jetzt fühlte Sasuke sich noch schlechter.

Denn dieses Mal konnte er nicht bei seiner Tochter sein. Er hatte sie nicht beschützen können, war nicht bei dir, nachdem man sie wortwörtlich verbrannt hatte-

Dieses Mal konnte er keinem den Arm brechen, wie er es damals nach Seras Kampf tun konnte.

Dieses Mal fühlte er sich sogar noch nutzloser als damals…
 

„Seid mal… bitte ehrlich… Wie übel… sehe ich aus?“

Heh… Wie die Mutter, so die Tochter.

„Deine linke Seite wurde verbrannt, Saya. Sakura hat dir Bettruhe angeordnet und nach drei Tagen dürfen deine Verbände gelöst werden.“, erklärte Sera, die mit aller Kraft ihre Tränen zurückhielt, um ihrer Tochter das alles nicht noch schwerer zu machen.

„Aber bis auf ein paar Narben wird nichts zurückbleiben, Liebling. Bis dahin brauchst du auf jeden Fall viel Ruhe und… u-und..-“

Ihre Stimme brach ab und bevor die ultimative Bändigerin zusammenbrechen konnte, übernahm Sasuke wieder.

„Du darfst dich nicht anstrengen oder unnötig bewegen, es sei denn, Sakura erlaubt es dir ausdrücklich.“

„Okay… D-Das mach ich...“, nickte Sayaka einverstanden, was sie allerdings sofort wieder bereute, da dadurch die verbrannten Stellen ihres Halses sehr stark schmerzten.

„Ah..!“

„Baby, bitte, pass auf..!“, bat Sera voller Schmerz in den Augen und hätte am liebsten Geschrien.
 

Dafür würde sie töten.

Sera würde Esdeath und alle anderen, die für dieses Unheil zuständig waren, eigenhändig umbringen!

Nach all den Jahren wieder so eine Mordlust zu verspüren, nach all den Jahren den langsamen Wahn zu verspüren-

Genug.

Sie hatte genug!
 

Der arme Rentaro musste jetzt auch noch darunter leiden und es machte sie so wütend, dass so ein großer Teil dieses Clans immer noch mit widerlichen Tricks handelte.

Und als die schöne Bändigerin zur Seite schaute, sah sie auch schon Sasukes intensiven Blick auf sich ruhen, denn ja, sie beide hatten haargenau denselben Gedanken geteilt.

Es wäre jetzt wirklich keine gewöhnliche S-Rang Mission.

Nein, sie würden morden müssen.
 

Angefangen bei Sessoma und Esdeath, der gesamte Clan musste ausgelöscht werden.

Zumindest alle, die diesen Wahnsinn unterstützten.
 

„Ah, ich muss noch Onkel Naruto Bescheid geben. Der Arme konnte die ganze Nacht nicht schlafen-“

„Onkel Naruto..? Der war doch… schon da.“

„WAS?“

Alle drei anwesenden Ninjas waren mehr als geschockt bei ihren Worten, denn eigentlich mussten sie doch die ersten gewesen sein, die bei der jungen Wasserbändigerin sein würden, sobald sie aufwachte.

„Was denn? Onkel Naruto… war die ganze Nacht bei mir…“
 

Oh, dieser blonde Bastard!

Sasuke konnte nicht glauben, dass der Trottel doch allen Ernstes so weit ging und sich Sakuras Warnung widersetzte, was war das nur für ein..!
 

„Hallooo! Na, wie geht es meiner wunderhübschen Patentochter?!“

Mit guter Laune betrat Naruto das Zimmer, trug einen gigantischen Korb mit großen, blauen Blumen und gefühlt hundert Arten von Schokolade und Süßigkeiten, wollte damit scheinbar ihre Laune aufbessern.

„Whoa, das Zimmer ist ja plötzlich so voll! Hey Leute, was geht denn bei euch? Was sollen die langen Gesichter? Oh nein, hat Sasuke sich endlich geoutet?! ALTER, DU BIST DOCH SCHON VERHEIRATET!“

Zuko und Sayaka lachten über die Worte des blonden Jinchurikis und konnten nicht glauben, wie… unbeschwert und lustig die Situation mit einem Mal geworden war.

„Sera, das tut mir voll Leid für dich, aber ich habe dir damals doch schon gesagt, dass der vom anderen Ufer ist. Mako und er verbringen in letzter Zeit verdächtig viel Zeit miteinander, echt jetzt..-“

„Usuratonkachi!“, unterbrach ihn der schwarzhaarige schneidend, dessen Wangen von einer verdächtigen Röte wenn auch nur kaum sichtbar berührt wurden.

„Wenn du noch ein Wort sagst, BRING ich dich um!“

„Wäre ja echt nicht das erste Mal-“

„NARUTO!“, schrien dann Sasuke und Sera beide gleichzeitig, blickten beide mit weit geöffneten Augen voller Schock und Schreck zu dem blonden Fuchsninja.
 

Endlich durfte er mal diese Witze reißen.

Gott, es war ja bis vor ein paar Jahren nicht auszuhalten, wie empfindlich die beiden waren.

Allerdings war es wohl zu viel vor den Kindern, hm?
 

„Hey kommt schon, es ist keiner gestorben. Sayaka ist eine Kunoichi, die eine Entscheidung getroffen hat, wo sie auch mit den Konsequenzen gerechnet hat. Sie lebt und bekommt höchstes ein Paar supercoole Narben, echt jetzt. Ganz wie ihr Onkel Naruto, was?“, grinste der blonde Ninja, der ihr gigantisches Geschenk neben ihr auf den Nachttisch abstellte.

„Und nur mal so, Saya, du bist bleicher als die wandernde Leiche, die du deinen Mann nennst. Sasuke, du siehst dazu beschissener aus als sonst. Lasst uns beide doch mal ein wenig spazieren gehen, ich glaube, die Kinder kommen besser mit Saya klar als ihr, echt jetzt.“

Mit diesen Worten ergriff Naruto die Arme seiner Kameraden und schleifte sie wortwörtlich aus dem Zimmer, drehte sich nochmal zu Zuko und zwinkerte dem jungen Bändiger zu.
 

Zwar war Zuko manchmal auch ein echter Hitzkopf, aber mit Stress konnte der Junge echt gut umgehen, echt jetzt…
 

„Na, hast du die beiden aus dem Zimmer geholt, bevor sie platzen konnten?“

Kaum waren sie draußen, schon stand Sakura in ihrem weißen Arztkittel vor ihnen.

Die Rosahaarige wirkte ausgelaugt und in ihren Augen konnte Naruto die schwere Erschöpfung erkennen, auch wenn Sakura es wie immer gut zu verschleiern wusste. So war sie schon immer.

Egal wie müde und erschöpft sie war, egal wie sehr sie am Ende sein sollte, bei dem geringsten Erfolg, den sie abzielen konnte, empfand sie dennoch Freude und fand die Kraft zum Lächeln.

Ihre gute Laune war hier nie, wirklich nie gespielt.
 

„Sakura!“

Sera stand keine Sekunde später vor ihr und schwang ihre Arme um sie, drückte Sakura so fest sie konnte an sich und atmete zittrig aus. Sie merkte gar nicht, wie die Heil-nin ihre liebevolle Geste erwiderte, wissend, dass die Bändigerin ihr sehr dankbar war.

„Sakura… Danke. Ich danke dir, ohne dich… ohne dich wäre sie..-“

„Sera, hör bitte auf. Wir sind eine Familie, lass das mit dem Bedanken, das war nichts, Shannaro-“

„Nein, Sakura.“, unterbrach Sasuke sie, der seine Hand auf ihre Schulter legte, seine schwarzen Augen tief und voller Intensität.

„Es ist alles.“, sagte er mit rauer Stimme, ein Hauch eines Lächelnd berührte seinen Mundwinkel. Gott, diese rosahaarige Frau war nicht nur die beste Freundin, die ein Mensch haben konnte…

Sie war einfach die unglaublichste Heilerin der Welt.
 

Sakura war die beste.
 

„Ach kommt schon, ich werd noch gleich rot. Ich gehe noch gleich nach Rentaro und Saya sehen und dann ist das schlimmste auch schon durch. Ihr braucht euch echt keine Sorgen mehr zu machen. Legt euch am besten mal hin und kommt beide wieder runter.“

„Tche. Das sagt die Richtige.“, meinte Sasuke darauf mit verschränkten Armen.

„Deine Augenringe sind inzwischen größer als Narutos Gehirn. Dabei… schon gut, so klein sind die gar nicht.“

„Aber ehrlich! Sasuke hat Recht, du bist- HEY!“, verstand der blonde Fuchsninja die Beleidigung in seinen Worten und fauchte den schwarzhaarigen Uchiha böse an.

„Weißt du was, Emo, du gehst mir heftig auf die Nerven!“

„Das sagt der Richtige! Du hast doch echt den Nerv, gegen Sakuras strengste Anweisung zu handelt und dich in Sayakas Zimmer zu schleichen, Usuratonkachi!“
 

„Du hast WAS?!“

Narutos gesamter Körper wurde starr und schwer bei Sakuras ausgezischten Worten und Sera und Sasuke dachten, er hätte einen Blick in die Hölle geworfen, so ängstlich und geschockt er plötzlich aussah. Ah, dann hatte Naruto also gegen Sakuras Regel verstoßen und wenn es eines gab, dass die schöne Heilerin HASSTE, denn war es…

Dass man ihre Regeln nicht befolgte.
 

„Eh… Sakura… Liebling, du weißt, dass ich mir immer sehr große Sorgen mache..-“

„Ach, und ihre fucking Eltern etwa NICHT?!“, keifte sie erzürnt.

„Also nicht so sehr wie ich, echt jetzt.“, beharrte er darauf und meinte es auch vollkommen ernst, woraufhin Sera und Sasuke sich einen sowohl verdutzten als auch belustigten Blick zuwarfen.

„Du bist fast 38 Jahre alt, Naruto, und immer noch kannst du dich nicht an Regeln halten? Was ist nur los mit dir, MANN?!“, schrie sie wütend.

„Im Herzen Kind geblieben würde ich mal sagen...“, lachte er entschuldigend, versuchte die Lage mit seinem Charme zu entschärfen.

„Wohl vielmehr ein dummer Trottel...“, murmelte Sasuke, der einen dreckigen Blick von Naruto kassierte, bevor dieser wieder entschuldigend zu seiner Frau blickte.

„Sakura, sei nachsichtig mit ihm. Du kennst doch Naruto, er… kann nichts gegen seine Gefühle.“, versuchte die schöne Bändigerin ihren besten Freund zu beschützen.

„Hn. Du bist wie immer zu nachsichtig mit ihm, Sera. So wird der blonde Trottel niemals lernen.“

„Emo, halt endlich die Fresse, Mann!“

„Tche. Zwing mich doch du Idiot.“

„OKAY, WEISST DU WAS? DU UND ICH, HIER UND JETZT!“

„DAS IST EIN KRANKENHAUS, SHANNARO!“

Oh, das hatte Naruto für einen Moment vergessen.

„DU UND ICH, AUF DEM DACH!“
 

Sera und Sakura seufzten und liefen beide zusammen einfach davon, um Kakashi Sensei und den anderen Bescheid zu geben, während Naruto und Sasuke… das taten, was Naruto und Sasuke eben gern taten.

Streiten.
 

„Wann werden die beiden endlich mal erwachsen?“, grinste Sakura, die es manchmal nicht glauben konnte, dass diese zwei Idioten mehrere Kriege überlebt haben.

Sera lächelte, spürte wieder dieses warme Gefühl, das sie immer bekam, wenn Team 7 es schaffte, sogar in sehr schwierigen Situationen lachen zu können.
 

„Ich hoffe niemals, Sakura.“

Sie beide hofften es.

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„Rentaro? Kumpel, bist du wach..?“
 

Der junge Feuerbändiger hörte ganz entfernt die vertraute Stimme seines Kameraden, der, auch wenn Rentaro kaum hören konnte, sehr besorgt klang.

Wow… Rentaro musste zugeben, dass er den blonden Erdbändiger noch nie so besorgt erleben durfte, da es an sich eigentlich nie einen wirklichen Grund gab, ein solches Gefühl zu verspüren.

Zumindest nicht in dem Ausmaß.
 

„Er wacht auf.“, erklang eine weitere Stimme und Rentaros Augenbraue zuckte, als er einen Druck auf dem Bauch spürte.

Eine Hand..? Ja, das war definitiv eine Wand.

Rentaro spürte dann ein eigenartiges, warmes Surren, das gefühlt in seinen Körper drang und für ein ungewöhnlich wohliges Empfinden bei ihm sorgte.

„Seine Chakraströme sind inzwischen wieder völlig in Ordnung. Meine Mutter hat astreine Arbeit geleistet.“

Ah, es war Rayo, der dem Feuerbändiger durch sein heilendes Nin-jutsu das angenehme Gefühl gab, was er auch wirklich gebrauchen konnte, nach all der Scheiße, die passiert war-

Moment mal…

Was war denn überhaupt genau passiert-

Oh Gott.

Nein…

NEIN!
 

„Saya!“

Urplötzlich richtete sich Rentaro auf, der allerdings nicht mit dem plötzlichen Druckschmerz in der Brust gerechnet hatte.

„Ah… Mist-“

„Hey, ganz ruhig. Zwar ist dein Chakra wieder im Einklang mit deinem Körper, aber du bist noch schwach. Du hast gestern einfach das Unmögliche überlebt, Shannaro...“

Der Tag gestern hätte seinen Tod bedeutet.
 

Wenn Sayaka und Tora nicht dieses überaus ungute Gefühl verspürt hätten, dann wäre er… gestorben. Rentaro hätte ohne jeglichen Zweifel sein Leben verloren.

„Wo ist sie..? Kushina und Kouji...-“

„Alle sind wohlauf.“, antwortete Rayo versprechen, was ihn fürs erste beruhigte.

„Kouji und Shina haben lediglich ein paar Schrammen, mehr nicht. Und Saya...“

Alle wussten, was er nun sagen würde und vor allem Rentaro wurde übel.

Kotzübel.
 

Denn alles, was Sayaka passiert war, war seine alleinige Schuld.

Er hatte es nämlich getan.

Er hatte sie… mit eigenen Händen verbrannt.

Rentaro hatte dafür gesorgt, dass die Flammen sie verzehrt hatten, sich durch ihre Haut gefressen und sie in eine andere Dimension der Schmerzen gerissen hatten.

Der Feuerbändiger würde wohl niemals den Moment vergessen, als sie ihre Sicht wiedererlangt hat, würde sich immer daran erinnern, wie sie ausgesehen hatte, als sie plötzlich sehen konnte, was ihr blühte.

Sayaka hatte nicht nur die großen, rauschenden Flammen gesehen, nicht nur erkannt, was für ein schrecklicher Angriff direkt auf sie abgefeuert hatte, dem auch sie nicht ausweichen könnte.

Und nicht nur das-
 

Sayaka hatte ihm direkt in die Augen gesehen.

Rentaro hatte einen richtigen Stich in der Brust gespürt, als er den Schock, die Furcht, die völlig erstarrte Panik in ihrem eisblauen Blick sehen musste.

In diesem Moment dachte er wirklich, die Zeit sei eingefroren, denn nichts auf der Welt hätte ihn auf so etwas auch nur halbwegs vorbereiten können.

Gar nichts.
 

Doch als er dann ihren Schrei hörte, wollte er sterben.

Sicher, die Waffen konnte er durch sein Feuer verbrennen und dieses Mädchen vor dem Tod bewahren, doch ihr lauter Schrei, der mit Schmerz, Schock und Entsetzen gefüllt war...-

Rentaro hatte schon viele Bändiger und Ninjas bekämpft, musste auch viele Gegner töten, um sich zu wehren und zu schützen.

Aber so einen Schmerz hatte er sicherlich bei niemandem verursacht.

Rentaro hatte keinen seiner Gegner je so gequält, so ein Bastard war er dann auch wieder nicht.
 

„Saya braucht jetzt Ruhe, Kumpel. Ihre Verbrennungen waren… sehr schlimm, aber meine Mutter konnte sie sehr gut heilen. Das schlimmste hat sie längst durch, okay?“

„Rayo hat Recht. Du darfst nicht-“

„Ich muss zu ihr.“, unterbrach Rentaro ihn jedoch mit schwacher Stimme.

„Tora… Rayo… I-Ich habe sie-“

Er konnte es gar nicht aussprechen, ja es bereitete ihm richtige Schmerzen, daran zu denken.

„Wir wissen was passiert ist, Alter. Tora und ich… wir haben es gesehen.“, sprach der Rothaarige mit weichen Augen, konnte einfach das Bild seiner besten Freundin, die voller Schock die Flammen anstarrte, die sie mit einem Schlag vollkommen verzehrt hatten.

Allerdings hatten die beiden Kämpfer sich dafür entschieden, dieses Geschehnis für sich zu behalten, da sie die Sache für Rentaro und Sayaka nicht unnötig kompliziert machen wollten.
 

„Ich...“

Tche. Da war er nach Konoha gekommen, um dieses Mädchen zu benutzen, nachdem er sich in ihr Leben und in ihr Herz schleichen-, ihr sogar Liebe und Leidenschaft vorspielen würde…

Und jetzt? Jetzt musste er zugeben, dass sie diejenige war, die etwas mit ihm anstellte, das er nur in lächerlichen, kitschigen Filmen zusammen mit Kurome gesehen hatte.

„Ich will sie sehen.“

„Ganz ruhig, Romeo.“, meinte Tora darauf, der Rentaro wieder zurück ins Bett drückte.

„Du wirst frühstens in ein Paar Stunden wieder in der Lage sein zu laufen. Und außerdem braucht die kleine Uchiha Ruhe, genauso wie du.“
 

„Was ist… m-mit der Prozedur..? Was genau ist denn nur-“

„Über die Prozedur brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Rentaro.“

Eine sanfte, liebevoll klingende Stimme zog die Aufmerksamkeit der drei Jungen auf sich und mit mehr als überraschten Augen blickte Rentaro zu der plötzlich aufgetauchten Person, mit der er nicht gerechnet hatte.

Nicht jetzt.
 

„Tante Sissi, wie geht es ihr?“, fragte Rayo dann voller Sorge, wusste, dass sie bei ihr gewesen ist. Sera lächelte dem jungen Uzumaki versichernd zu, versuchte damit, seine Sorge etwas zu dämmen, denn Sayakas Zustand hat die gesamte Familie beinahe wahnsinnig gemacht.

„Sie ist jetzt wach, Rayo. Ihr könnt auch gerne zu ihr. Kouji und Shina sind bereits bei ihr.“

„Oh Gott, der Emo wird sie so lange zu labern, bis sie wieder das Bewusstsein verliert!“, seufzte Rayo, der nur erschöpft und erwartend die Hand gegen die Stirn lehnte.

„Okay, ich geh dann mal eben zu meiner armen Kameradin und rette sie vor Koujis Gelaber. Der Kerl weiß echt nicht, wann er die Fresse halten soll!“

Mit einem kleinen Lachen sah Sera zu, wie Rayo dann die Tür ansteuerte und sofort zur Hilfe eilte, denn ja, ihr jüngster Sohn konnte wirklich sehr… aufbrausend sein, wenn er besorgt war.
 

„Wie geht es dir, Rentaro? Hast du große Schmerzen?“

Beide Bändiger blickten zu der schönen Kunoichi, die sich zu Rentaro gesellte und gegenüber von Taro stand, der selbst nicht glauben konnte, dass sie es war.

Diese Frau… sollte eine rachsüchtige Killerin sein, die sowohl Azula als auch Taro Igarashi getötet hatte? Diese Frau sollte zu den gefährlichsten Feinden des Feuerclans gehören..?

War das ein Prank? Oder ein schlechter Witz?

Wie nur konnte das angehen, das war doch unmöglich..!
 

„Ich… Also..-“

Ihre Augen leuchteten ihn voller Sorge an, ihr Kiefer war angespannt beim Versuch, ihre wütende Sorge nicht zu offensichtlich zu machen. Sayakas Mutter legte ihre linke Hand an seine Stirn und ging sicher, dass er nicht fieberte und merkte nicht, wie Rentaros Herz für einen langen Moment angehalten hatte.

Sie war so… lieb.

Rentaro war immer ein Waisenkind gewesen, wusste nicht, wie seine Eltern vor ihrem Tode gewesen sind. Aber…

Wenn er sich eine Mutter vorstellen könnte, dann wäre es genau sie.

Masumi Sera wirkte auf ihn trotz ihres jungen Aussehens wie die geborene Mutter, die nur dazu geboren wurde, um Liebe zu empfinden und diese weiterzugeben.
 

Und diese Frau hatte seine Eltern auf dem Gewissen, ja…

Aber irgendwie dachte Rentaro immer seltener daran.
 

„Es geht mir gut, Sera-san...“, sagte er dann, sah nicht Toras forschenden Blick auf sich.

„Es ist nur… Die Prozedur..-“

„Die Prozedur wird für dich nicht länger nötig sein, Rentaro.“, kam Sera ihm mit sanfter Stimme zuvor und keiner hätte sagen können, wer seine Augen größer geweitet hatte.

Tora… oder Rentaro.

Denn beide Bändiger konnten einfach nicht glauben, was die schöne Jonin gerade gesagt hat, hätten einer anderen Person auch sicherlich für verrückt erklärt.

„Sakura, Kouichi und Mako haben durch dieses… unmenschliche Geschehen, das dir widerfahren ist, das Chakra von dieser Frau Namens Vitani kopiert und die Prozedur damit beschleunigt, während du geschlafen hast. Wirklich vier verstehe ich selbst nicht, da ich auch damals nichts mit der Ausführung der Prozedur zu tun hatte. Aber wie auch immer es nun ausgeführt wurde, dir bleibt die letzte Woche erspart. Die Prozedur ist endlich durch und deine Feuerpunkte sind gelöst, Rentaro.“
 

Tora würde es zwar nie laut oder so aussprechen, aber verdammt nochmal, er war drauf und dran die schöne Todfeindin voller aggressiver Dankbarkeit zu küssen.

Nie, wirklich NIEMALS hätte er gedacht, dass er diese Worte zu hören bekommen würde, zum Teufel, gerade die letzte Woche der Prozedur war mit Abstand die gefährlichste!

In den letzten sieben Tagen war es am wahrscheinlichsten, sein Leben zu verlieren!
 

„Aber wie… i-ich meine...-“

„Sakura ist die beste Heil-nin der Welt und besitzt ein Intellekt, von dem jeder Ninja und Bändiger nur träumen könnte. Glaubt mir. Und Mako war so fähig, sich den Vorgang der Prozedur anzueignen und meine liebe Kameradin hat ihn natürlich dazu gebracht, ihr alles genaustens zu erklären. Sakura ist ein sehr wissbegieriger Mensch.“
 

Okay, Tora war schlichtweg begeistert von rosahaarigen Kunoichis und er machte sich eine gedankliche Notiz, die hübsche Kushina zum Essen einzuladen.

Immerhin konnte er ja schlecht die Mutter der Uzumaki einladen, also würde er seinen Dank auf andere Weise in Ausdruck bringen.
 

„Danke...“, sprach Rentaro schließlich, was Tora ein wenig verblüffte, denn er hatte es noch nicht oft erlebt, dass sein bester Freund sich verbal bedankte.

„Aber… Sera-san, ich habe… Also Sayaka ist nur-“

Oh, würde er ihr etwa verraten, dass er derjenige war, der Sayaka verbrennen musste?

„Weißt du, Sayaka wurde fast… und ich musste-“

Zum fucking Teufel, was war nur los mit ihm?

Er war Rentaro Igarashi, ein Ausnahmetalent aus dem Feuerclan, der als Spitzel und Kämpfer fast perfekt war. Der Feuerbändiger war stark, selbstgefällig, selbstbewusst und mehr als fähig, sich gut zu artikulieren, vor allem wenn es darum ging, mit Menschen umzugehen.

Aber jetzt…

Jetzt gerade kam er sich fremd im eigenen Körper vor, gerade bei diesen großen, blauen Augen, die ihm gefühlt in die Seele schauen konnten.
 

„Du solltest dich erst ausruhen, bevor du ein intensives Gespräch führst. Wie auch immer, Esdeath und ihr Team werden davon nichts mitbekommen haben, also brauchst du dich nicht vor Konsequenzen fürchten. Schließlich bist du und auch deine Kameraden sehr wertvoll für den Feuerclan.“, lächelte sie ihn warm und verständnisvoll an.

„Du fieberst nicht und dein Chakra wirkt wieder in Ordnung. Nicht mehr lange und du bist wieder ganz schnell auf den Beinen, Rentaro. Ich schicke aber trotzdem zur Sicherheit Rayo vorbei, der ist schon am Durchdrehen, weil er dich noch nicht besuchen durfte.“

Sayaka lachte, da der junge Uzumaki seine panische Ungeduld definitiv von Naruto hatte.

„Eure Bromanze wird echt immer süßer.“

„Wenn Sie nur wüssten, wie ‚süß‘ Rentaro in letzter Zeit geworden ist, Sera-sama- AU!“

Ob schwach oder nicht, der harte Schlag in den Bauch hatte Tora wirklich unangenehme Schmerzen bereitet, der mit verzogener Mine ächzte, während sein Kamerad ihn genervt anblickte.

„Du redest zu viel, Tora.“
 

Die Bändigerin lachte über die beiden jungen Männer und freute sich, dass es dem dunkelhaarigen scheinbar immer besser zu gehen schien. Mit der nächsten Tötungsmission würde sie dafür sorgen, dass es Rentaro auch besser gehen würde und er mit seinen Kameraden in Sicherheit und Frieden leben könnte.
 

„Danke.“, sprach der Feuerbändiger dann und Sera konnte nicht anders, als eine gewisse Tiefsinnigkeit in diesem einen Wort heraushören zu können.

„Nein, Rentaro. Ich danke dir.“, sagte sie darauf, ihr Blick intensiv und mehr als dankbar.

„Immerhin hast du meine Tochter gerettet.“
 

Mit diesen Worten ging die Bändigerin wieder, nahm sich vor, die letzten Vorkehrungen für die anstehende Mission zu treffen und hoffte, dass danach endlich wieder seinen geregelten Lauf nehmen würde…

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Gut, es waren nun weitere zwei Stunden vergangen und Rentaro sollte eigentlich schlafen, doch er konnte es nicht. Seine Gedanken waren gefüllt von Feuer, Rache, Verwirrung und verdammt blauen Augen, die ständig um ihn herum kreisten.

Sein Körper war nach wie vor geschwächt und er hatte das Gefühl, als bestünde er aus Gummi, was wohl bedeutete, dass diese Schlampe Vitani astreine Arbeit geleistet hatte.

Und so langsam wurde er ungeduldig, denn er konnte immer noch nicht mit Sayaka sprechen, die scheinbar immer noch nicht laufen durfte.
 

„Okay, das war‘s.“, zischte er dann und warf seine weiße Decke zur Seite, denn die Ungeduld hatte ihn im zu festen Griff, als dass er noch länger warten könnte.

Er musste sie sehen.

Schnell zog er sich sein schwarzes Hemd und die dunkelgraue Hose über, die wahrscheinlich von Tora oder Kurome für ihn mitgebracht wurde und musste sich leider an der Wand abstützen, um nicht die Balance zu verlieren.

Sein Körper war immer noch zu geschwächt, allerdings merkte er, dass sich sein Zustand deutlich gebessert hatte, weshalb er auch der Meinung war, dass es in Ordnung wäre, Sayaka wiederzusehen.
 

„Na dann mal los...“

Der Feuerbändiger lief mehr oder weniger gerade aus seinem Zimmer, ignorierte die Trägheit in seinen Gelenken, während er versuchte, Sayakas Zimmer zu finden.

Ob sie sehr verletzt war- Ah, was für eine dumme Frage.

Nicht nur, dass sie Kampfschaden davongetragen hatte, Rentaro musste sie eigenhändig mit seinem heißen Feuer verbrennen, hatte gesehen, wie grotesk die schrecklichen Verbrennungen waren, die Sayaka ihre wohl schlimmsten Minuten ihres Lebens bereitet haben.

Das Blut, diese schlimmen Rötungen, ihr verbranntes Fleisch würde der Igarashi wohl niemals vergessen. Er würde niemals vergessen, wie laut sie gekreischt hatte, wie…

Wie ihre Augen ihn angestarrt hatten, bevor seine heißen Flammen sie verschlungen hatten.
 

„R...Rentaro..?“

Noch bevor er irgendeine Tür öffnen konnte, hörte er eine bekannte, sanfte Stimme seinen Namen rufen. Eine Stimme, die eigentlich immer ruhig und bedacht war, dieses Mal aber heiser und müde klang, was ihn aber nicht davon abhielt, sie sofort zu erkennen.

Ein wenig zu schnell drehte der Dunkelhaarige sich um und weitete seine Augen, als er die Gestalt des Mädchens erkannte, das sein Leben völlig auf den Kopf gestellt hatte.
 

Sayaka trug ihren weißen, knielangen Kittel mit kurzen Ärmeln, womit sie fast schon automatisch schwächer und weicher wirkte, doch leider blieb es nicht lediglich dabei.

Denn ihr linker Arm war umhüllt mit Bandagen, von dem Rentaro wusste, wie schrecklich dieser verbrannt wurde. Auch war ihm klar, dass sie unterhalb ihres Kleides weitere Verbände trug. Rentaro schluckte zwei Mal, bevor er mit bitterem Blick in ihre Augen schaute, versuchte den Selbsthass zu ignorieren, als er die roten Brandmale auf ihre linken Gesichtshälfte sah.

Es war offensichtlich, dass Sakura das schlimmste heilen konnte und Rentaro war innerlich froh darüber, dass ihr Gesicht nicht mehr blutete und aussah, als wäre sie kurz davor zu sterben.

„Saya...“

Ihre linke Gesichtshälfte war noch geschwollen und ihre Haut noch rau und dennoch stark gerötet und Rentaro danke dem Schicksal dafür, dass sie ihr linkes Auge nicht verloren hatte, wenn auch trotzdem eine deutliche Schwellung und Verletzung zu erkennen war.

Ihre Augen strahlten hinter ihrer silberfarbenen Brille ein leuchtendes, besorgtes Blau und um ehrlich zu sein konnte er sich nicht einmal richtig darüber freuen.

Vielmehr noch, er wollte sie am liebsten anschreien.
 

Wie zum Teufel kam sie darauf, ausgerechnet IHN besorgt anzuschauen, wenn es doch sie war, die von ihm verbrannt wurde? Wieso tat sie ihm das an?

Wieso sorgte sie immer und immer wieder dafür, dass er Dinge fühlte, die er mit Worten gar nicht beschreiben konnte, verdammt?
 

„Baka. Ich hab dich… gesucht… und d-du warst nicht...-“

Sein Herz pumpte merkwürdig, als sie ihm klarmachte, dass sie Angst bekommen hatte, als sie ihn im Zimmer gesucht und nicht gefunden hatte.

„Dobe. Schon vergessen, dass dir Bettruhe angeordnet wurde?“, fragte er dunkelhaarige Igarashi mit halbherziger Ernsthaftigkeit, da er nicht wollte, dass sie sich anstrengte.

Nicht jetzt, nicht in diesem Zustand.

„Tche. Für jemanden… der sich raus schleichen musste… hast du ganz schön viel zu meckern.“
 

Kaum zu fassen.

Scheinbar ging es ihr wieder sehr viel besser, wenn sie jetzt schon wieder so kontern konnte.

„Ach was. Wer konnte denn nicht warten und hat mich voller Sehnsucht gesucht? Offensichtlich bin ich dir richtig unter die Haut gegangen.“, grinste er sie verschmitzt an.

„Hn. Du hast… Du bist..-“

Sayaka wollte ihm wieder einen Konter zuwerfen, doch als sie ihn mehr oder weniger fit vor sich stehen sah, wie er mit seinen üblichen Flirtereien wieder an ihrer Fassung rüttelte..-

Da musste sie wieder daran denken, wie kaputt und wie schrecklich gequält er aussah, nachdem diese verfluchte Vitani ihn gefoltert hatte.
 

Er wäre beinahe gestorben.

Minuten, nein, Sekunden hätten gefehlt und Sayaka hätte diesen idiotischen, flirtenden Bändiger für immer und ewig verloren.

Sie hätte ihn nie wieder gesehen, er hätte nie wieder ihre Gedanken durcheinander gebracht, hätte sie nie wieder geärgert-

Sie hätten nie wieder zusammen seinen Geburtstag feiern können…

Und was am schlimmsten war, dass er allein gestorben wäre.

Keiner wäre bei ihm gewesen, nein, Rentaro wäre in den Krallen dieser Dreckskerle draufgegangen, völlig einsam und verlassen und ohne jegliche Nähe und Fürsorge.
 

„Hey… Was ist denn?“

Sayaka merkte gar nicht, wie ihr Atem schwerer wurde und ihr Blick verloren wirkte, bemerkte auch nicht, wie sich der Bändiger ihr langsam näherte.

„Du Idiot...“, hörte er sie nur leise flüstern, wobei er sich erst nicht sicher war.

„Hast du überhaupt eine Ahnung, was für Sorgen wir uns… um dich gemacht haben..?“, fragte sie mit zittrigem Atem und spürte die nachfolgende Panik in ihrem Körper wüten.

„Ist dir überhaupt klar… dass du gestorben wärst..?!“
 

Rentaro erinnerte sich gut daran, wie laut und panisch sie nach ihm geschrien hatte, wie wahnsinnig ihr eisblauer Blick ausgesehen hatte, als sie Vitani bekämpft hatte.

Und wenn er es bis eben für einen Traum gehalten hätte, wäre er spätestens jetzt vom Gegenteil überzeugt, denn die Bändigerin machte gerade unmissverständlich klar, dass sie fast gestorben wäre vor Angst.
 

„Tut mir Leid, Saya.“, sprach er mit weichen Augen, stand inzwischen direkt vor ihr, da er befürchtete, dass sie gleich umfallen würde.

„Und dass ich dich… Das mit deinem Gesicht tut-“

„Mein Gesicht..?!“

Dann plötzlich fiel ihr ein, dass ihre rosahaarige Tante Sakura ihr Verband abgenommen hatte, damit ihre Haut mal ordentlich durchatmen konnte. Sayaka hatte sich seitdem nicht im Spiegel gesehen und beim Versuch, Rentaro zu finden, hatte sie vergessen, ihre verbrannte Gesichtshälfte zu verbergen.

„Mein Gesicht!“

Schnell verbarg sie ihre Verbrennungen mit ihrer Hand, jedoch ohne die Wunde zu berühren und wollte sich bereits umdrehen, wollte auf keinen Fall länger von ihm so gesehen werden.
 

Rentaro brauchte zwei Sekunden um zu verstehen, was so plötzlich in sie gefahren war und als er es realisiert hatte, wurde er dieses Mal so richtig… wütend.

Mit einem harten Ruck packte er plötzlich ihr rechtes Handgelenk und zog sie augenblicklich wieder zu sich, blickte mit seinen gräulichen Augen scharf in ihre.

Wie konnte sie nur?

Wie konnte sie es wagen, sich vor ihm zu verstecken, bloß weil sie jetzt Wunden und Narben im Gesicht hatte? Wie konnte sie nur Scham verspüren, obwohl ER sie verbrannt hatte?!

Wie konnte sie nur?!
 

„Dreh. Dich. Nie wieder. Von mir weg.“, sagte er nur, seine Stimme dröhnte tief und rau durch den Gang und Sayaka spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, denn der Feuerbändiger hatte noch nie auf solche Weise mit ihr geredet.

„Nie wieder, Sayaka.“

Einige Sekunden lang blickten sich beide Bändiger in die Augen und dann, noch bevor er sie dieses Mal für ihr bescheuertes Unbehagen anschreien konnte, tat er etwas anderes.

Stattdessen zog er sie zu sich und realisierte nicht den völlig emotionalen Ausdruck in ihren eisblauen Augen, als er seine Arme fest um sie schlang.

Sayakas Atem stockte für einen Moment, ja sie war von seiner plötzlichen Geste überrascht worden, doch dieses Mal zögerte sie nicht, dieses Mal empfing sie seine Zuneigung ohne jegliche Scham.
 

Schließlich hatte sie gedacht, sie würde ihn für immer verlieren, musste befürchten, dass er einen schmerzhaften, einsamen Tod sterben müsste-

Sayaka konnte ihre Sorge um Rentaro gar nicht in Worte ausdrücken, noch weniger die Erleichterung darüber, dass sie ihn noch in letzter Minute retten konnten.
 

Und aus dem Grund erwiderte sie seine Zuneigung, indem sie sich mit ihrer kaputten Hand an sein Hemd krallte und ihren unverletzten Arm um seinen Nacken schlang und so fest an sich drückte wie sie nur konnte. Ein zittriger Atem verließ ihren Mund und zum ersten Mal seit Rentaro sie kannte, dachte er… sie würde weinen.

Sayaka fühlte sich so klein, so zart und schwach in seiner Umarmung an, dass er es beinahe nicht glauben könnte, dass es sich bei der schönen Bändigerin um eine mächtige Kunoichi handeln sollte, die es doch allen Ernstes mit einer Kämpferin wie Vitani mithalten konnte.
 

Sie so zu halten fühlte sich an, als hätte er etwas sehr wertvolles beschützt.

Der Igarashi erinnerte sich daran, wie er neben ihrer Liege lag, wie sie ihm in die Augen geschaut hatte, als er nach all der Zeit ihre Hand halten konnte.

Dass er sie verbrennen musste, hatte einen gigantischen Teil in seinem Inneren verändert und Rentaro wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, doch jetzt war er einfach nur erleichtert.

Sayaka vergrub ihr Gesicht in seiner Brust, schluckte mehrere Male, um ihre Tränen zurückzuhalten, konnte ihre Gefühle einfach nicht zurückhalten.

„Ich hatte… solche Angst, du Idiot.“, wisperte sie mit brüchiger Stimme gegen seine Brust.

„Ich dachte, du würdest getötet werden… Rentaro… du-“

„Dummkopf. Hör auf zu weinen, ich bin am Leben..!“, sprach der Dunkelhaarige mit Unsicherheit in der Stimme als er bemerkte, dass ihre Stimme immer zittriger wurde.

„Ich weine nicht..!“, wehrte sie ab und wischte sich die wenigen Tränen von den Augen, damit er sie nicht sehen könnte. Mit weichem Blick verstand Rentaro, dass sie es hasste, Schwäche zu zeigen, allerdings gab es sogar bei der hellhaarigen Uchiha gewisse Ausnahmen.

Und zwar gehörte er genau zu diesen.
 

„Saya, du kannst kaum stehen.“, hauchte der Feuerbändiger in Sayakas Ohr, strich dabei tröstend und versichernd über die rechte Seite ihres Rückens.

„Komm, lass uns woanders reden. Du musst dich hinsetzen.“

Mit diesen Worten löste er die Umarmung und hob die kleine Bändigerin auf die Arme, achtete dabei ganz genau darauf, nicht ihre Verbrennungen zu berühren und ihr Schmerzen zu bereiten. Sie wehrte sich auch nicht.

Sayaka war wie ausgewechselt und scheute sich nicht, ausnahmsweise seine Hilfe anzunehmen. Vielmehr noch…

Rentaro spürte, wie sie sich an seine Brust lehnte, ihr Gesicht in seiner Brust vergrub und scheinbar versuchte, einfach alles von ihm einzunehmen.
 

Es war so, als hätte sich die Beziehung zwischen den Beiden ohne viele Worte vollkommen verändert. Zugegeben, er hatte sie schon viel zu lange mit unanständigen Augen angeschaut, hatte schon seit Monaten immerzu ein intensives Kribbeln verspürt, sobald er sie ansah...-

Doch seit seiner Rettung hatte sich alles verändert und er dachte das Gefühl, als würde er sie schon wieder mit anderen Augen sehen.
 

Sie war in Sicherheit und nur das zählte.

Es gab nichts mehr zu befürchten, wie Tora es ihm gesagt hatte.
 

Sie waren alle in Sicherheit.

.

.

Die beiden Bändiger bemerkten nicht, dass zwei Ninjas ihnen zusahen und Zeuge wurden, wie sie beiden sich zum ersten Mal seit sie sich kannten ihre Gefühle zur Schau stellten.

Sasuke, der eigentlich immer gehofft hatte, dass Sayaka erst nach seinem Abtreten mit Jungen in Kontakt treten würde, schaute mit ruhigen, wehmütigen und doch verständnisvollen Augen zu der Szene, tat auch nichts, als Rentaro seine schöne Tochter zum Dach des Krankenhauses trug. Er wusste, dass sie sich nahestanden, wusste, dass Sayaka ihn in ihr Herz geschlossen hatte.
 

„Hey.“

Naruto legte seine Hand auf Sasukes Schulter und lächelte ihn aufmunternd an, konnte es selbst nicht glauben, wie groß die Kinder geworden waren.

Sayaka würde, so wie es aussah, nicht mehr lange single bleiben und um ehrlich zu sein, freute es den blonden Fuchsninja sogar.

„Sie ist trotzdem dein kleines Mädchen, das weißt du, oder?“

Sasuke seufzte, erinnerte sich an die Geburt seiner geliebten Tochter und erinnerte sich an das Gefühl, sie für immer vor allem beschützen zu wollen.

„Hn.“

Er würde sie vermissen.

Sasuke würde sie alle vermissen, wenn er mit seinem Team die Mission antreten würde.
 

„Es ist gut, dass die ihn hat. Er scheint sie wirklich beschützen zu wollen.“

Sasuke wusste, dass er sie verbrennen musste, um sie zu retten und auch, wenn er es hasste, dass seine Tochter solch entsetzliche Schmerzen erleiden musste, so war er dem Feuerbändiger unendlich dankbar, dass er ihr das Leben gerettet hatte.

„Für ihn ist es ohnehin besser, in Konoha zu bleiben, echt jetzt. Wir müssen jetzt nur dafür sorgen, dass dieser verdammte Feuerclan ein für allemal ausgeschaltet wird.“

Sasuke nickte zustimmend und nahm sich vor, die Tötungsmission so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
 

Denn sobald er zurückkehren würde, nahm er sich etwas vor.

Der Uchiha wollte seinem Sohn endlich die Wahrheit über seine biologische Herkunft sagen, weil er daran glaubte, dass der junge Bändiger es verstehen und akzeptieren würde.
 

Eine letzte Mission bevor er es endlich erfahren würde.

Irgendwie freute Sasuke sich sogar darauf, dieses extreme Geheimnis endlich loszuwerden…

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