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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 5

Kaum klingelte es zur Pause - bei mir war kam etwas hängen geblieben - drehte ich mich um, griff Scath am Kragen und zog ihn über den Tisch zu mir. “Sag mir, dass wir diesen Kerl nicht regelmäßig haben!” Dass entsprechender Kerl noch im Raum war, ließ ich gekonnt links liegen.

Da mein Bruder gerade nicht wirklich antworten konnte, übernahm Miriam das. “Definiere regelmäßig. Wir haben alle zwei Wochen ne Stunde ´Integration alter Sitten´.”

Immer noch zu viel.

Seufzend ließ ich Scath los und meinen Kopf lautstark auf den Tisch krachen. “Ich bin verranzt.”

Während mein Bruder sich grummelnd den Hals rieb, kicherte Miri vor sich hin.

Ich vernahm ein paar Schritte, die sich uns näherten, aber ich war zu faul aufzublicken.

“Hallo, Miriam. Wie geht’s dir?” Zelda. Na Hauptsache nicht dieser Lehrer.

“Morgen Zelda.” Miri machte eine kurze Pause. “Ich kann nicht glauben, dass du ausgerechnet in dieser Klasse bist.”

“Schicksal.” Jap, Zelda. Das war so typisch für sie. “Aber was Anderes. Haben wir den wirklich so oft?”

Mir entwich ein amüsiertes Schnauben.

“Glaub es mir, Zelda, ich leide mit dir.” Miris Stimme klang nicht sehr mitleidig. Eher amüsiert.

“Freude.” Zelda seufzte laut. “Ich hab irgendwie das Gefühl, der mag keine Schüler.”

“Volltreffer. Der hasst Kinder und Schüler. Warum der Lehrer geworden ist, weiß ich auch nicht.” Miri schloss sich den Seufzen Zeldas an.

Es herrschte kurz Stille zwischen den Beiden, die schließlich ich durchbrach.

Wie?

Ich schlug lautstark auf den Tisch, richtete mich auf und starrte die Kerle in meinem Rücken sauer an. “Wenn ihr mich so weiter anstarrt, habt ihr ein Problem. Ein gewaltiges!”

An meiner Abneigung dessen konnten auch ein gutes dutzend Leben nichts ändern. Oder die Erinnerungen daran, je nachdem wie man es auslegt.

Der Rechte trug seine schwarzen Haaren in einem typisch kurzen Ritterschnitt und sah mich jetzt stark überheblich an. “Was sucht son Freak wie du überhaupt hier?”

Rindviecher wie dich, die niemand ernsthaft vermisst wenn sie den dunklen Mächten geopfert werden.

Zum Glück konnte ich mir das gerade noch verkneifen.

Stattdessen beugte ich mich vor und fixierte ihn. “Wenn dann bist du hier der Freak, Halbohr.”

Das war vor ner ganzen Weile mal eine gängige herabstufende Bezeichnung für Hyrulaner - Mensch - Mischlinge. Sie zeichneten sich vor allem durch eine geringe bis praktisch nicht vorhandene eigene Magie aus. Dadurch hatten sie auch keinen ´siebenten Sinn´ was Magie betraf und wurden meist von ihr überrannt. Und das war in früheren Zeiten ein gewaltiger Nachteil, glaubt es mir.

“Du wagst es…” Hm, er brauste bei Beleidigungen sofort auf. Keine gute Eigenschaft. Aber warum hatte er mitten im Satz plötzlich abgebrochen?

Meine Augen folgen den fast nicht zu erkennenden Magielinien bis hin zu Zelda. Stirnrunzelnd musterte ich sie kurz, bevor ich mich wieder zu Scath drehte. “Ich werde mich nicht bedanken.”

Schon lachte sie. “Das verlange ich auch nicht. Aber mir ging sein grundloses Rumgekeife auf die Nerven.

Das wiederum brachte mich zum Schmunzeln. So typisch.

“Moment mal.” Miriam blinzelte verwirrt. “Du hast ihn verstummen lassen? Ich wusste gar nicht, dass du auch so bewandt in Magie bist.”

Die Wiedergeburt der Göttin Hylia als Magie-Niete? Ja, in welcher Ära leben wir denn?

“Wieso auch?” Es gab also auch Dinge, welche die Prinzessin des Schicksals nicht sofort wusste. Irgendwie beruhigend.

Doch Miri grinste schon wieder. “Link ist ein maischer Überflieger. Und Scath steht ihm nur um Millimeter nach.”

Erstens: Ich zeigte niemanden, was ich wirklich konnte. Das würde nur Probleme geben.

Zweitens: Ich hatte Scath und auch Ann als wir noch klein waren ein paar Grundlegende Sachen zur Magie gezeigt. Sie konnten sich zwar nicht mehr bewusst daran erinnern, aber es half ihnen bei der Kontrolle.

Da diese Grundlagen heutzutage nicht mehr gelehrt wurden, geschweige denn bekannt waren, hatten sie einen vollkommen anderen Zugang zu ihrer Magie als Altersgenossen und konnten sie so gezielter nutzen.

Zelda kicherte in sich hinein. “Irgendwann vor zwei Jahren hat es ´Klick´ gemacht und seit dem läuft es besser.”

Klang irgendwie fast so seltsam wie meine üblichen Erklärungen. Sie wird doch nicht… quatsch.

Die Wahrscheinlichkeit, dass auch sie sich an die vergangenen Zeitalter erinnerte war so verschwindend gering.

Ich wusste ja nicht einmal, warum ich das ganze Zeug wusste.

Nun ja. So wie ich das Schicksal kannte, würde es in dieser Ära ganz dicke kommen, sodass ich dieses Wissen noch brauchen würde.

Das Öffnen der Tür ließ mich nach vorne sehen.

Eine recht junge Frau - sie war höchstens 25 - kam abgehetzt hereingestürmt. Auf dem Lehrertisch ließ sie einen Stapel Bücher fallen und sah die erste Reihe an. “Bin ich zu spät?”

Die Frage erübrigte sich, da es in dem Moment klingelte.

Meine Strähne mal wieder in meine Jacke stopfend, sah ich fragend zu Scath.

Der knirschte schon mit den Zähnen und presste geradeso “Pass doch mal auf!” hervor.

Tat ich gerade, indem ich ihn immer weiter anstarrte.

Seufzend gab er mir dann doch die gewünschte Auskunft. “Geschichte. Ihr Name ist Lonley.”

Geschichte, na super.

Das war mein persönlicher Hassfach, sogar noch vor Mathe und den Naturwissenschaften. Aus einem ganz einfachen Grund.

Gelehrt wurde größtenteils die Geschichte Hyrules. Und damit meine ich die komplette Geschichte. Von den großen Kriegen um das Triforce, über die Legende des Helden der Zeit, bis hin zu den verschiedenen Zeitlinien unseres Landes.

An sich nichts schlimmes und da sich viel auf die Helden bezieht, meistens schon in meinem Wissenssatz vorhanden.

Problem: Die Archäologen gingen von komplett falschen Zeitlinien aus. Und jeder behauptete was anderes. Sehr beliebt war die Theorie, dass das Master - Schwert aus der Klinge der Vier geschmiedet wurde.

Zudem kam die Verherrlichung der alten Helden und was die denen so an Fähigkeiten andichten. Das wären keine Helden mehr sondern Götter. So soll z.B. der Held des Zwielicht frei zwischen Licht- und Schattenwelt hatte wechseln können und die Prinzessin der Schatten geheiratet haben.

Hatte ich nie.

Ich schwör auf alle heiligen Gegenstände, die irgendwann mal in meinem Besitz gewesen waren.

Und wenn man mal ne durchaus berechtigte Frage stellte - Wie besiegt man seine dunkle Seite? - bekam man immer die gleichen dummen Antworten - Das sind Helden, die können so was eben.

Dass ich beim Durchforsten des Wassertempels mehrmals fast abgekratzt wäre, interessiert natürlich keine Sau.

Das letzte Problem war, unsere Geschichte war eng verknüpft mit den drei Göttinnen. Da aber praktisch niemand mehr an sie glaubte, verstanden sie viele offensichtliche Zusammenhänge nicht. Ich meine: grün war schon immer meine Lieblingsfarbe. Basta.

Mir hatte nie eine Göttin gesagt: “Zieh das an!” Und niemals hätte ich das Schwert gegen eine Göttin erhoben. Din hatte halt Pech mit ihrem Schützling.

Also legte ich meinen Kopf auf meinen Tisch und versuchte, die vollkommen falschen Informationen auszublenden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-05-04T13:55:05+00:00 04.05.2016 15:55
Armer Link. Er tut mir, im grunde genommen, leid mit diesem ganzen Wissen und andauernd die falschen Infos sich anhören und in Test niederschreiben muss. Link wird später bestimmt ein Weltbekannter Professor in Geschichte und erzählt jeden wie es Wirklich war mit der Zeitlinie, Master-Schwert usw.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Deine Myoko
Antwort von:  linkbravery
06.05.2016 21:09
Link? Prof?
Hahahahaha!
Das Bild werde ich jetzt nie wieder los!
Link im Kittel und mit dicker Brille^^


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