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Evelyn Hallywell und der Fluch ihrer Vorfahren

von

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Prolog

Der Himmel war bewölkt nur kurz schien ein paar Mal die Sonne durch die Wolkendecke. Eine drückende Hitze lag in der Luft und erweckte den Anschein dass ein Gewitter nicht mehr lange auf sich warten ließ.

Doch dies störte das kleine Acht Jährige Mädchen namens Evelyn Zelena Hallywell nicht im Geringsten. Sie saß Seelenruhig in einem hübschen rosa Kleidchen im hohen Gras am See ganz in der Nähe ihres Elternhauses unter dieser Traumhaft schönen Weide und flocht eine Kette aus lauter kleinen Gänseblümchen.
 

Sie gab sich sehr große Mühe diese Kette aus Gänseblümchen herzustellen schließlich war sie ein Geschenk für ihren Freund auf den sie schon fast den ganzen Mittag gewartet hatte.

Sie trafen sich beinahe täglich hier unten Am See. Es war schon Gewohnheit das sie nach dem Mittagessen runter an den See lief und auf ihren Freund wartete damit sie zusammen spielen konnten bis die Sonne wieder hinter dem Horizont verschwand und sie wieder nach Hause musste. Doch an diesem Tag war etwas anders. Er ließ auf sich warten.

Als sie nun mit der Kette fertig war, freudestrahlend ihr Werk betrachtete und ihr Freund immer noch nicht da war sah sie sich ein wenig besorgt um. Es war schon spät am Nachmittag doch für sie war Zeit unbedeutend denn sie orientierte sich nur an der Sonne von dem Moment an, wenn sie aufgegangen hoch oben am Horizont stand und wieder unter ging.
 

Nach einer kurzen Weile entdeckte sie ihren Freund. Er kam langsam auf sie zu. Natürlich war ihr sein besorgter Gesichtsausdruck nicht entgangen doch überspielte sie ihn mit eines ihrer zauberhaften Lächeln. Er ließ sich anstecken und lächelte zaghaft zurück doch lag in seinem Lächeln etwas Verzweifelndes.
 

Er setzte sich zu ihr und sah sie an.
 

„Schau mal ich habe etwas für dich, “ strahlend hob sie ihre Kette aus Gänseblümchen hoch und lag sie ihm um. Zufrieden betrachtete sie das Bild das sich ihr Bot.
 

„Evelyn, ich muss dir was sagen, “ sagte er mit einem für sein Alter sehr ernsten Unterton.

„Was willst du mir sagen“, fragte sie etwas unsicher wandte sich aber den Gänseblümchen um sich herum zu um eine weitere Kette zu flechten.

„Evelyn, schau mich bitte an“, sanft lag er eine Hand an ihr Kinn und zwang sie so sich anzusehen. Sein Ton war bestimmend und dies gefiel ihr ganz und gar nicht. So kannte sie ihn nicht. Besorgt sah sie in seine braunen Augen.

„Wir werden uns für eine sehr lange Zeit nicht sehen können“, Sagte er schließlich und unterdrückte ein Schluchzen.

Evelyn sah ihn nur fragend an. Sie wusste nicht ob sie in diesem Moment lachen oder weinen sollte. Denn er sprach mit einer ernsten Stimme die sie so nur von ihrem Vater kannte und wenn ihr Vater so mit ihr sprach bedeutete dies meistens dass es höllischen Ärger gab.

„Was meinst du?“ fragte sie ihn unsicher.

„Wir ziehen kurzfristig um mein Vater wurde beruflich nach London versetzt. Ich bin eigentlich nur hier um mich von dir zu verabschieden, “ sagte er gespielt ruhig. Er versuchte die Fassung zu wahren, denn er wollte seiner kleinen Freundin keine Angst machen. Er bemerkte ihre Unsicherheit und das sie über diese Nachricht sehr bestürzt war, denn es dauerte eine Weile bis das sonst so redselige Mädchen ihre Stimme wieder fand.

Sie war schließlich noch ein Kind so wie er auch noch eins war.

Seine Eltern hatten ihm aber ans Herz gelegt mit Evelyn zu sprechen kurz und bündig ohne weitere Erklärungen. Sie baten den Jungen so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen denn sie hatten noch eine Menge zu erledigen.

„Wann …. Aber das geht doch nicht….Oliver, ich will nicht dass du gehst. Ich brauche dich.“

Sagte sie mit einer Tränen unterdrückten Stimme. Evelyn fühlte sich zu dem Jungen sehr hingezogen. Bei ihm fühlte sie sich geborgen. Sie konnte so sein wie sie wollte und musste sich nicht verstellen. Ihre Eltern waren eine sehr angesehen Zauberer Familie, sehr wohlhaben und immer auf gutes Benehmen bedacht. Doch mit Oliver in Gesellschaft konnte sie einfach nur Kind sein.

„Es tut mir so leid, Evelyn“, sagte er ehrlich seufzte dabei herzhaft.
 

Sie spürte wie ihr kleines Herz in Millionen Stücke zerbrach und Oliver konnte ihr die Verzweiflung aber auch die Enttäuschung im Gesicht ansehen.
 

Sie warf sich in seine Arme, weinte und flehte den Jungen an zu bleiben. Sie krallte sich wie eine Katze an ihm fest doch änderte es nichts an der Tatsache dass der Junge wieder gehen musste. Oliver musste es genauso akzeptieren wie sie.

Er versuchte sie behutsam von ihr zu lösen. Vorsichtig schob er das aufgelöste Mädchen von sich weg die nur wiederwillig nachgab.

Evelyn weinte bitterlich. Ihre Lippen bebten und ihr Körper zitterte. Sie bekam nicht mal mehr ein anständiges Wort heraus um ihn zum Bleiben anzuflehen.

Oliver blieb nichts weiter übrig als sie unfreiwillig zurück zu lassen. Ungern ließ er sie in diesem Zustand zurück. Wie gerne hätte er sie noch getröstet. Liebevoll in den Arm genommen schob sie aber behutsam von sich weg. Er wollte es nicht noch Schwieriger machen als es ohnehin schon war.

Oliver schwieg von dann an und verließ sie mit der Gänseblümchen Kette um seinen Hals. Er konnte sie noch lange weinen hören und ihre Rufe hallten wie ein unangenehmes Echo in seinen Ohren.

Die Sonne war schon lange unter gegangen als Evelyn ihre letzten Kräfte mobilisierte um nach Hause zu gehen. Ihre Eltern warteten bestimmt schon auf sie was nichts anderes für sie bedeutete dass es an diesem Abend wieder richtig Ärger geben würde. Doch das war ihr egal gewesen. Sie hatte gerade ihren besten Freund unfreiwillig verabschieden müssen sie hatte eh nichts mehr woran sie sich erfreuen könnte. Wie sollte sie nur weiter Leben ohne ihn. Wie sollte sie nur die nächsten Tage überstehen? Sie hatte sich immer so auf ihn gefreut und nun würde er nicht mehr raus zum Spielen kommen.
 

Trostlos schlenderte sie nach Hause.

Ihre Augen waren rot und brannten vom vielen weinen doch Trost brauchte sie mit Sicherheit von ihrer Mutter oder ihrem Vater nicht zu erwarten. Sie waren so kalt wie Eis und hart wie Stein. Eine Hallywell weinte nicht dies war die Devise. Ihr Vater hasste Schwäche. Mr. Hallywell war so Stolz und Arrogant und zu sehr damit beschäftigt seinen Ruf zu wahren das er keine Zeit hatte für Sentimentales Zeug.

Sie betrat ihr Elternhaus. Im Foyer hörte sie aus dem Salon die Stimmen ihrer Eltern. Sie lachten höhnisch und waren mit sich selbst zufrieden. Evelyn wollte sich in ihr Zimmer zurückziehen wurde jedoch hellhörig als ihr Vater die Wood´s erwähnte.
 

„Endlich ziehen diese Primitiven Menschen hier weg“, sagte er mit einem verachteten Unterton.
 

„Ja ganz recht“, stimmte ihm eine weitere, ihr bekannte männliche Stimme, zu.

Mr. Flint war zu Besuch. Evelyn sah durch einen Türspalt ihren Vater am Kamin stehen wie er breit grinsend ein Glas mit Feuerwhisky in der Hand hielt. Evelyn wurde wütend als ihr klar wurde das er dafür verantwortlich was das die Wood´s hier weg zogen. Das ihr geliebter Oliver sie verlassen musste. Zorn loderte in ihr auf und breitete sich wie ein Meer aus Feuer in ihrem ganzen Körper aus bis in ihre Fingerspitzen die höllisch zu brennen begangen.
 

„Ich frage mich sowieso was diese Leute hier her gezogen hat“, sagte ihre Mutter plötzlich und lachte. „Ich bin mir nicht ganz sicher, waren die Rein blutig?“
 

„Das weiß man bei so einem Pack nicht vor allem da sie mit Muggel befreundet sind wer weiß mit wem die sich gekreuzt haben“, Mr. Flint hob sein Glas und führte es zu seinem Mund.
 

Mit dem Fuß öffnete Evelyn langsam die Tür zum Salon woraufhin alle sechs Augenpaare auf sie gerichtet waren. Böse Blickte sie nacheinander ihre Eltern an.
 

„Ihr seid daran Schuld dass die Wood´s wegziehen“, zornig stand sie in der Tür.
 

„Evelyn du bist schon zu Hause? Geh hoch und wasch dich gleich gibt es Abendessen, “ sagte ihre Mutter gespielt überrascht.
 

„Lenk nicht ab“, rief Evelyn aufgebracht.
 

„Hör auf deine Mutter sonst gibt es eine Tracht die du bestimmt nicht vergessen wirst“, drohte ihr Vater woraufhin Mr. Flint schadenfroh lachte. Evelyn kannte seine Drohungen nur zu gut vor allem da er es meistens nie bei einer Drohung beließ. Wie oft hatte er schon in die Tat umgesetzt was er auch angedroht hatte. Nicht nur eine Ohrfeige oder ein Klapps auf den Hintern sondern wirklich auf eine Grauenhafte Art und Weise das sie Seine Hände noch Tage danach auf ihrem Körper spürte.
 

Evelyn dachte gar nicht daran jetzt ins Bad zu gehen. Der Zorn war Herr über ihren Körper. Selbst wenn sie gewollt hätte konnte sie nicht. Sie hatte gar keine Macht mehr über ihre Sinne als würde sie von innen jemand steuern. Eine dunkle Macht hob sich hervor und dies konnte sie sehr gut spüren, denn tief in ihrem Innern war sie doch überrascht darüber gewesen zu welchen Gefühlen sie im Stande war. Ihr Kopf malte sich die scheußlichsten Dinge aus was sie jetzt am liebsten mit ihren Eltern und diesem widerlichen Mr. Flint anstellen würde. Böse starrte sie ihren Vater an der langsam an Geduld verlor.
 

„Wirst du wohl hören“, schrie er sie drohend an. Doch Evelyn überkam die Wut. Sie spürte wie die dunkelste Magie durch ihren Körper fuhr und sie wie eine Marionette führte. Sie beschwor in den Kamin, vor dem ihr Vater Stand ein Feuer und im nächsten Moment geschah es auch. Für einen kurzen Moment schien Evelyn überrascht darüber, dass sie ganz ohne Zauberstab ein Feuer entfachte und die Entsetzten Blicke ihrer Eltern zeigten ihr das sie nicht anders darüber dachten. Mr. Flint sah aus als wolle er so schnell wie möglich das Haus verlassen.
 

„Evelyn, bitte geh doch schon mal hoch in dein Zimmer. Mami kommt gleich dann können wir reden, “ versuchte Mrs. Hallywell ihre Tochter zu beruhigen doch das Zittern in ihrer Stimme verriet das sie sehr nervös war.
 

„Ich will JETZT wissen warum Oliver und seine Eltern wegziehen müssen!“ schrie sie trotzig und das Feuer im Kamin wurde größer.
 

„Du kleine freche Göre das geht dich gar nichts an“, schrie ihr Vater und warf sein Glas gegen die Wand unmittelbar neben Evelyn woraufhin es in tausend Teile in alle Richtungen zersplitterte. Mr. Flint und ihre Mutter waren zusammengezuckt doch Evelyn verzog keine Miene. Die Antwort auf sein Handeln folgte im nächsten Moment. Evelyn hatte vor lauter Wut keine Kontrolle mehr über sich selbst und die Magie, die ihren Körper beherrschte. Sie war wie von Sinnen und verfiel in eine Raserei. Das Feuer im Kamin Quoll über und gehorchte allein ihren bösen Gedanken. Evelyn wollte, dass sie brennen.

Alle zusammen elendig verbrennen.

Lange genug hatte sie sich von ihrem Vater und dieser Frau die sich Mutter schimpfte unterdrücken lassen. Sie wollte keine Schmerzen mehr spüren die durch seine Hände verursacht wurden, sie wollte nicht mehr von irgendwelchen Besuchern Gedemütigt werden. Sie hatte nun niemanden mehr jetzt wo Oliver fort war.

Also hatte sie nichts mehr zu verlieren.

Das von ihr entfachte Feuer im Kamin explodierte über und verbreitete sich in Sekundenschnelle im Zimmer das ihre Eltern und Mr. Flint kaum Zeit hatten sich in Sicherheit zu begeben. Evelyn starrte in Entsetzte verängstigte Gesichter die sich vergebens versuchten aus dem Meer von Feuer zu retten. Ihre Eltern und Mr. Flint schrien fürchterlich laut doch Evelyn hatte absolut kein Mitleid mit ihnen. Ganz im Gegenteil sie wollte alle drei Tod sehen und als sie im Meer aus Feuer untergingen rannte Evelyn zufrieden aus dem Haus.

Von nun an war es ihr egal gewesen was hinter sich im Salon passierte. Sollten sie doch verbrennen. Sie hasste ihre Eltern. Jetzt wollte sie nur noch zu Oliver. Sie wollte ihn aufhalten er durfte auf keinen Fall ohne sie hier wegziehen.
 

Evelyn rannte vor dem Haus einen langen Gehweg entlang. Ihr Herz pochte bis zur Schläfe und sie spürte die Verzweiflung in ihrem kleinen Körper. Hoffentlich würde sie es noch schaffen ihren über alles geliebten Freund aufzuhalten. Sie wollte nicht alleine hier bleiben. Sie wollte mit ihm gehen. Das Mädchen rannte so schnell ihre kleinen Beine nur vorwärts kamen. Das Haus von Oliver war nur ein paar Häuser weiter weg. Gleich würde sie da sein. Evelyn konnte es schon sehen.

Vor dem Haus stand ein schwarzer Wagen indem gerade Mrs. Wood eingestiegen war nach ihr gleich Oliver.
 

„Oliver“, rief Evelyn verzweifelt. ,,Oliver bitte lass mich nicht alleine.“
 

Er hörte sie nicht. Ihren Arm vor sich ausgestreckt als wollte sie nach ihm greifen versuchte sie noch schneller zu rennen.
 

„OLIVER!!!“ Schrie Evelyn ein letztes Mal bevor auch sein Vater eingestiegen war und der Wagen los fuhr.
 

„Oliver nimm mich mit“, rief sie und Tränen der Traurigkeit liefen ihr über die Wangen.

Evelyn stolperte und fiel zu Boden dabei schlug sie hart mit dem Kopf auf einem Stein auf. Alles drehte sich, ein Metallischer Geruch stieg ihr in die Nase bevor sie im nächsten Moment ihr Bewusstsein verlor und um sie herum alles schwarz wurde.

ungewollte Veränderung

Regungslos lag Evelyn Hallywell in ihrem Bett und starrte müde zur kahl weißen Decke. Ihr Herz schlug bis zur Schläfe und ihr ganzer Körper brannte wie Feuer. Schweiß lief ihr wie Wasser aus den Poren und durchnässte ihre Kleidung. Sie war es leid jeden verdammten Morgen auf dieselbe Art und Weise aufzuwachen. Seid sie denken kann hatte sie jede Nacht diesen abscheulichen Alptraum indem sie ihre Eltern aus abartiger Boshaftigkeit mit Freude in Brand steckte. Sie fühlte sich gut bei dem was sie tat und empfand eine Innere Befriedung dabei. Es war als würde ihr eine sehr große Last von der Seele fallen. Doch damit war ihr Alptraum noch lange nicht zu Ende gewesen. Tonlos schreiend rannte sie aus dem Haus. Sie spürte die Hitze im Nacken brennen als wollte das Feuer nach ihr greifen. Ohne zu wissen wohin sie rannte einfach drauf los und doch hatte sie das Gefühl unbedingt etwas oder jemanden einholen zu müssen. Einen Arm vor sich ausgestreckt als wollte sie mit ihrer Hand nach jemanden greifen, eilte sie einem unbekannten Ziel entgegen. Ihr Herz raste wild. Dieser Traum endete immer wieder auf dieselbe Art und Weise. Sie stolperte, viel zu Boden und der Geruch von Blut fuhr ihr in die Nase bevor sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel und totale Finsternis ihren Körper umhüllte wie einen Mantel.

Sie zitterte ängstlich. Ihr Herz raste panisch. Oh was hatte sie diesen Traum satt. Schon lange hatte das Mädchen nicht mehr das Gefühl richtig schlafen zu können unter ständiger Angst wieder diese Szene erleben zu müssen. Nacht für Nacht. Immer dasselbe. Ihr Kopf schmerzte fürchterlich.
 

Nach einer Weile klopfte es an ihrer Zimmertür doch ehe sie reagieren konnte trat eine Haus Elfe namens Dinky ein. Verwirrt starrte sie die Elfe an die ihren Blick schuldbewusst erwiderte.

„Guten Morgen Miss, verzeih das ich Miss wecke aber Sir verlangt nach Miss“, sagte die Haus Elfe unsicher mit ihrer piepsigen Stimme und trat ganz vorsichtig an Evelyn heran aus Angst es könnte etwas geflogen kommen. Evelyn wandte ihren Blick wieder zur Decke.

„Mach dir keine Sorgen Dinky, ich war schon wach. Hat mein Vater auch gesagt was er von mir will?“

„Nein, Miss und es steht Dinky nicht zu, Fragen zu stellen. Dinky führt nur Befehle vom Herrn aus!“ energisch schüttelte die kleine Haus Elfe mit dem Kopf und sah Evelyn panisch an.

Evelyn seufzte. Sie musste nun aufstehen. Sie konnte noch nicht aufstehen. Sie musste noch ihren schrecklichen Traum verarbeiten.

„Oh ist Miss nun böse mit Dinky?“ fragte die Haus Elfe ängstlich und hob ihre Arme schützend über ihren Kopf als könnte jeden Moment etwas geflogen kommen.

„Aber nein doch nicht auf dich Dinky, mein Vater ist derjenige dem mein ärger gilt.“ Evelyn schmiss die Decke von sich und sprang auf. Sie wollte Sir nicht noch länger warten lassen schließlich konnte sie doch nicht zulassen dass er der kleinen Haus Elfe etwas antat.

,,Oh,“ stieß Dinky plötzlich erschrocken hervor und wies auf Evelyns Kopf.

„Warum blutet Miss am Kopf hat sie sich etwa gestoßen?“ Unwillkürlich fasste sich Evelyn an den Kopf und tatsächlich an ihrer Schläfe klaffte aus einer kleinen Wunde Blut heraus. Verwirrt sah sie auf ihre Fingerspitzen. Sie ging zum Spiegel ihrer Frisierkommode um es sich genauer anzusehen.

„Nur ein Kratzer“, flüsterte sie und drückte ein Stofftaschentuch drauf um die Blutung zu stoppen.

„Entschuldige Miss, aber Sir ist ganz schön ungeduldig“, drängte die kleine Haus Elfe das Mädchen.

„Ja, ich beeile mich“, sagte sie abwesend und betrachtete noch einmal die blutende Stelle an ihrem Kopf.

Evelyn zog sich rasch um und eilte nach unten ins Esszimmer wo, Sir, bereits auf sie wartete. Auf dem Weg nach unten ging sie an ein paar sprechenden Portraits vorbei die ihr zuriefen das sie sich doch beeilen soll und ihr Vater schon richtig böse auf sie sei, weil sie zu lange geschlafen hatte. Evelyn hörte nicht auf diese doch als sie das Esszimmer betrat hätte die Stimmung nicht Eisiger sein können. Ihr Vater saß am Kopfende und las gerade den Tagespropheten und ihre Mutter saß links neben ihm und rührte mit einem Silberlöffel in ihrem Tee.

„Guten Morgen“, begrüßte sie ihre Eltern rang sich dabei ein Müdes Lächeln ab. Der Tisch war herzhaft Gedeckt mit Schinken, Eier, leckeren Brötchen und sehr viel Toast. Evelyn setzte sich rechts neben ihren Vater der sie keines Blickes würdigte und noch immer im Tagespropheten las. Sie warf ihrer Mutter einen kurzen Blick zu den sie erwiderte aber sie wagte nicht etwas zu sagen. Sie wagte sich nie etwas zu sagen, denn niemand legte sich mit dem Temperament von Evelyns Vater an.

Mr. Hallywell war ein angesehener sehr wohlhabender Mann. Er war Tyrannisch, Herrisch und unfreundlich. Niemand wiedersprach ihm und wenn doch dann endete dies meistens Schmerzhaft. Auch Evelyn musste seinen Zorn schon hin und wieder am eigenen Leib spüren. So hatte sich ihr schwarzer Kater einmal im Arbeitszimmer ihres Vaters verlaufen. Mr. Hallywell erwischte den Kater gab ihm einen unsanften Tritt nach draußen und rief schließlich nach seiner Tochter. Er packte sie schmerzhaft am Arm und drohte ihr diesen zu brechen, wenn er den Kater noch einmal in seinem Arbeitszimmer erwischen würde. Evelyn konnte seinen Griff noch Tage danach um ihren dünnen Arm spüren und die Erinnerung daran ließ sie schon zusammen zucken.

Nun lag Mr. Hallywell den Tagespropheten zur Seite mit der Titelseite nach unten und sprach seine Tochter direkt an:

„Haben wir endlich ausgeschlafen?“ Doch ehe sie ihm antworten konnte fügte er hinzu:

,,Wir werden heute in die Winkelgasse müssen zumindest du und deine Mutter um deine Schulsachen für das nächste Schuljahr zu besorgen. Du wirst eine ganze Menge Sachen brauchen das mich wieder ein Vermögen kosten wird“, sagte er und nippte an seinem Tee. Evelyn zog die Brauen hoch und verkniff sich eine Spitze Bemerkung dabei lag ihr gerade so vieles auf der Zunge doch sie wusste dass es schmerzhafte Konsequenzen haben würde. Sie schwieg.

Mr Hallywell machte eine leichte Bewegung mit seinem Zauberstab und auf dem Teller vor ihr erschienen ein paar Pergamente. Dies musste wohl die Liste für ihre Schule Sein denn bald begann das Neue Jahr also musste neues Material und neue Bücher her. Beim genaueren Hinsehen jedoch, erkannte sie auch das es nicht ihre Schule war. Ein ihr völlig unbekanntes Siegel befand sich auf dem Brief der dabei lag.

Verwirrt las sie laut vor

,,Sehr geehrte Miss Hallywell,

wir freuen uns Sie im nächsten Schuljahr in Hogwarts der Schule für Hexerei und Zauberei aufnehmen zu dürfen. Anbei erhalten Sie eine Auflistung der Bücher und Materialien die sie für das kommende Schuljahr benötigen.

Mit freundlichen Grüssen

Eine Zeitlang starrte sie einfach nur auf diesen Brief den sie in Gedanken immer wieder las. Ihr Vater war es gewesen der das Schweigen brach und sah seine Tochter abwertend an.

„Jetzt stell dich nicht so an, Hogwarts ist eine sehr gute Schule du darfst dich geehrt fühlen diese Schule besuchen zu dürfen“, sagte er gereizt.

„Wie ist das möglich?“ fragte Evelyn. Sie wusste dass diese Entscheidung schon getroffen wurde auch wenn man sie nicht einbezogen hatte was wirklich nicht verwunderlich gewesen war. Es war vielmehr die Frage die sie beschäftigte wieso sie gerademal einfach so die Schule wechseln konnte.

„Das hat dich nun wirklich nicht zu interessieren. Akzeptier das. Heute Nachmittag werden Marietta und du in die Winkelgasse müssen denn du wirst morgen früh schon aufbrechen.“

„Bitte was? Es ist noch eine ganze Woche lang bis die Schule beginnt. Da wird niemand sein was soll ich da?“

„Wiedersprich mir nicht es ist so mit dem Schulleiter abgesprochen es war sogar sein Vorschlag gewesen den ich dankend angenommen habe, ich kann dich nicht mehr sehen!“

Evelyn stieß einen verärgerten Laut von sich. Sie schnappte nach Luft und wusste nicht was sie mit dem ganzen Gefühlschaos anstellen sollte. Sie hatte doch Freunde auf ihrer alten Schule.

Evelyn seufzte und lies das Pergament auf ihren Teller fallen. Der Hunger war ihr vergangen. Sie besuchte schon seit 4 Jahren eine renommierte Zauberer Schule im Norden von Deutschland. Ihr Vater legte besonderen Wert auf eine Ausbildung hinsichtlich der schwarzen, dunklen Magie und diese Schule war einfach perfekt dafür gewesen. Umso unverständlicher war es für sie gewesen das so urplötzlich ein Wechsel erfolgen sollte. Zwar hatte Evelyn schon von Hogwarts gehört und war zu dem Entschluss gekommen das diese Schule der in Deutschland bei weitem in nichts nachstand doch hatte sie dort Freunde von denen sie sich nicht einmal verabschieden konnte. Das war Typisch ihr Vater.

Evelyn bekam schließlich die Anweisung sich für ihren Ausflug in die Winkelgasse fertig zu machen. Gesagt getan. In weniger als einer halben Stunde stand sie fertig im Esszimmer vor dem Kamin denn zusammen mit ihrer Mutter würden sie per Flohpulver reisen. Wenn auch mit einem Komischen Gefühl im Magen.

Leidenschaftliche Küsse in der Winkelgasse

Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten

Las sie auf dem Schild über dem Eingang. Evelyn trat in den Laden und sofort ertönte über der Tür ein Glöckchen und lockte eine kleine etwas kräftige rothaarige Verkäuferin aus ihrem Hinterzimmer. Sie strahlte ihre neue Kundin an und fragte sie mit einer Glockenhellen Stimme:

„Was darf’s, denn sein?“ musterte sie Evelyn von oben bis unten als würde sie in ihrem Kopf schon die Körpermaße von ihr ausrechnen.

„Ich brauche drei neue Schuluniformen für Hogwarts. Komplett. Mit Umhang“, sagte sie etwas zögerlich und kramte aus ihrer braunen Umhängetasche ein Stück Pergament hervor das sie ihr schließlich überreichte.

„ Ach Kindchen das brauche ich nicht. Alles hier oben drinnen du bist nicht die Einzige die hier ihre Schuluniformen kauft. Und Hogwarts ist doch eine sehr bekannte Schule, liebes.“ Lachte die kleine Verkäuferin und wies das Pergament zurück. Etwas Schuldbewusst steckte Evelyn das Pergament zurück in ihre Tasche. Ja natürlich Hogwarts war eine sehr bekannte Schule zum Glück hatte Evelyn sich schon im vorraus schlau gemacht und stand jetzt nicht wie vor den Kopf gestoßen da.

„Aber dich habe ich her noch nicht gesehen, Mäuschen. Bist du neu?“, fragte die Verkäuferin und Zauberte einen Hocker herbei. Evelyn wollte nicht unhöflich erscheinen und ihr eine Antwort verweigern deshalb nickte sie der Frau einfach nur bestätigend zu. Zum Glück ging die Verkäuferin nicht weiter darauf ein und sagte dann fröhlich Lächelnd:

„Komm stell dich mal hier rauf“, und wies Evelyn an sich auf den Hocker zu stellen. Plötzlich kam ein fliegendes Maßband angeflogen und nahm bei der Schülerin die Maße ab. Evelyn lächelte. Die Verkäuferin auch. Arme, Bauch, Hüfte, Po, Beine sogar am Kopf wurden die Maße genommen und es ging rucki zucki wobei sich das Mädchen ein Lachen nicht verkneifen konnte als würde das Maßband sie am ganzen Körper kitzeln. Ehe sie sich versah hatte Madam Malkin ihr eine Robe herausgesucht die Evelyn anprobieren konnte. Sie fand die Schuluniform gar nicht so schlecht nur war ihr der Rock ein wenig zu lang.

„Können Sie mir den Rock auf Kniehöhe kürzen und einen Petticoat einnähen?“ fragte Madam Malkin und versuchte sich bildlich vorzustellen wie es aussehen könnte.

„Du magst es puffig was?“ lachte Madam Malkin. „Bei deiner Figur vielleicht gar nicht schlecht an dir ist ja nichts dran so kann man wenigstens den Anschein erwecken.“ Evelyn betrachtete sich im Spiegel. Ihre blauen Augen stachen bei dieser blassen Haut besonders hervor und ihre schwarzen langen Haare würden unvorteilhaft kombinierbar sein mit der grauen Schuluniform. Hinzu kam wirklich noch das sie sehr dünn war. Sie zuckte mit den Schultern und sagte:

„Das ist doch langweilig. Der Rock hängt wie ein Sack und mit dieser Bluse, dem Strick Jäckchen und der Krawatte Sehe ich aus wie ein alter Opa.“ Erklärte Evelyn ihr.

Madam Malkin lachte.

„Ja sieht alles ein wenig bieder aus aber das bekommen wir schon hin.“ Dankend verlies Evelyn Madam Malkin´s Laden. In ungefähr einer Stunde konnte sie ihre Umhänge und Uniformen abholen in dieser Zeit würde sie den Rest besorgen. Bei Flourish & Blotts bekam sie ihre Schulbücher. Sie sah sich suchend um. Evelyn war schon eine Ewigkeit nicht mehr in der Winkelgasse gewesen. Sonst hatte sie ihre Schulsachen in Deutschland besorgt oder ihr Vater hatte sie ihr zukommen lassen der es in Auftrag gegeben hatte. Niemals würde er sich selber dazu herablassen für sie ein Buch zu kaufen. Evelyn fiel auf dem Weg zum Buchaden ein ganz besonderes Gebäude auf. Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Dieser Laden musste wohl neu sein, denn als Evelyn das letzte Mal in der Winkelgasse gewesen war, war dieser Laden noch nicht da gewesen. Sie war sich sehr sicher dass ihr ein Laden, der so auffällig an der Kreuzung zu sehen war aufgefallen wäre. Eine große Mechanische Figur schmückte das Haus an, dass Fassade und hob mit einem Arm einen Zylinder unter dem sich eine kleine Maus befand. Sie grinste in sich hinein. Sollte sie etwas Zeit haben würde sie vielleicht mal rein schauen auch, wenn ihr bwusst war das ihr Vater und ihre Mutter nicht besonders darüber erfreut sein würden, vielleicht tat sie es dann auch genau aus diesem Grund, denn wie oft hatte sie ihre Eltern sich über die Weasleys auslasen gehört. Beschimpft hatten sie diese Familie, weil sie sich mit Schlammblüter eingelassen hatten und Muggel Dinge mochten.

Als sie Florish & Blotts entdeckt sah sie sich noch suchend nach ihrer Mutter um die nur kurz ein paar Besorgungen machen wollte bei denen sie Evelyn nicht gebrauchen konnte und war davon gesegelt. Ein wenig hatte sich Evelyn darüber geärgert das ihre Mutter sie alleine los geschickt hatte um die Schulsachen zu besorgen doch im Grunde konnte sie froh darüber sein das es so gekommen war so hatte sie ihre Ruhe und ein wenig Zeit für sich. Evelyn hatte auch nicht das Gefühl unter Druck zu stehen wie sonst immer. Sie fühlte sich überraschend losgelöst.

Im Grunde konnte sie ihre Mutter auch verstehen schließlich litt sie auch unter der Tyrannei ihres Mannes. Mrs Hallywell durfte nicht viel und nur selten das Haus verlassen. Ihr Vater war was dies anging sehr eigen. Nicht Eifersüchtig aber Besitz ergreifend. Was ihm gehörte, gehörte auch ihm und niemand anderes durfte sich an seinen Sachen zu schaffen machen. Kaum hatte Mrs. Hallywell ihre Freiheit geschnuppert so war sie gleich flügge gewesen. Und trotzdem kam Evelyn sich wie vor den Kopf gestoßen vor.

Nun denn Evelyn war mit Sicherheit nicht auf ihre Mutter angewiesen um ein paar Schulbücher zu besorgen so studierte sie die Schulbücher Liste. Einiges kam ihr schon bekannt vor, weil sie es aus der Örtlichen Zauberer Bibliothek ausgeliehen hatte um sich während den trostlosen Ferien ein wenig auf das nächste Schuljahr vorzubereiten. Hätte ja keiner wissen können dass sie diese Bücher einmal in der Schule benötigt. Hätte ja auch keiner wissen können dass sie mal die Schule wechseln würde.

Als sie schließlich auch das erledigt hatte verließ sie Flourish & Blotts mit zwei vollen Tüten und einem Lächeln auf den Lippen denn sie hatte es sich nicht nehmen lassen einen neuen Roman ihrer Lieblingsschriftstellerin zu kaufen. Wie lange hatte sie nur auf dieses Buch gewartet und sie konnte es kaum abwarten heute Abend endlich darin zu lesen.

Plötzlich und völlig unerwartet stieß sie stumpf mit irgendetwas oder jemanden zusammen. Durch das Gewicht der Bücher taumelte sie etwas zurück und drohte zu fallen doch im nächsten Moment wurde sie an ihrem Handgelenk gepackt woraufhin ihr ein elektrisierender Schlag durch den Körper fuhr. Beide Tüten ließ sie vor Schreck fallen, die sich auf dem Boden entleerten. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück und presste sie an ihre Brust. Ihr Herz schlug rasend schnell und der Kopf schmerzte wie heute Morgen nach diesen schrecklichen Alptraum.

„Bist du in Ordnung“, fragte sie eine Jungen Stimme besorgt. Evelyn sah sich verwirrt um. Durch diesen elektrischen Schlag kribbelte ihr ganzer Körper und es dauerte ein paar Sekunden bis sie sich wieder gefangen hatte. Sie fühlte sich etwas benommen.

„Bist du in Ordnung?“ fragte diese Stimme wieder und suchte diesmal ihren Blick. Evelyn sah ihm in die Augen. Sie kamen ihr so bekannt vor doch wusste sie gerade nicht zu wem sie die zuordnen sollte. Und doch dachte sie unwillkürlich an ihren verhassten Alptraum der sie jede Nacht heimsuchte.

„Jah“, murmelte sie etwas verwirrt. „Ich denke schon.“ Ein Blick in sein schmerzverzerrtes Gesicht verriet ihr das er es wohl auch gespürt haben musste, dieses elektrisierende Gefühl, als sich ihre Hände berührt haben. Er rieb sich die Hand und versuchte die Haltung zu wahren und sah dabei noch besorgt Evelyn an.

,,Evelyn?“ Überrascht ihren Namen aus seinen Mund zu hören Musterte sie ihn nun mit Argwohn. Sie war sich ganz sicher diesen Jungen noch nie gesehen zu haben und doch kam er ihr so vertraut vor als würden sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Sie versuchte in ihrem Kopf eine Erinnerung hervorzuholen die es in Wirklichkeit gar nicht gab also woher kannte er sie?

„Kennen wir uns?“ fragte sie woraufhin der Junge sie stutzig ansah.

„Erkennst du mich nicht? Ich bin es! Oliver?“ Er sah sie abwartend an. Nach einer kurzen Weile sagte er schließlich etwas enttäuscht „Woher auch! Ich habe dich verwechselt, tut mir ehrlich Leid.“

Evelyn hatte das Gefühl ihn zu kennen. Was noch merkwürdiger war sie hatte das Bedürfnis ihn zu berühren. Sie verspürte eine tiefe Sehnsucht und sehnte sich nach seiner Berührung und hätte sonst was dafür getan. Ehe sie sich versah war sie einen Schritt auf ihn zugegangen. Sie wollte ihn ganz nah bei sich haben, seinen Körper eng an ihrem haben. Sie wollte seine Wärme spüren und in seiner Umarmung versinken. Evelyn nahm seine Hand. Es kribbelte. Aber diesmal sehr angenehm. Sie wanderte behutsam mit der Handfläche seinen Arm hinauf und berührte mit den Fingerspitzen seine Wange.

„Spürst du das auch“, fragte sie ihn. Er nickte. Er schien, wie sie, gerade ein Wechselbad der Gefühle zu durchleben.

„Und du weißt wirklich nicht wer ich bin?“ Evelyn hörte ihn das zwar Fragen doch waren ihre Sinne wie benebelt. Sie konnte keine Antwort darauf geben. Sie hatte was ganz anderes im Sinne. Ihr Herz schlug bei dem Gedanken ihn gleich zu küssen vor Aufregung wie wild. Ihre Knie wurden weich und ihr Unterleib pulsierte. Sie griff mit beiden Händen in seinen Nacken und zog ihn zu sich. Im nächsten Moment lagen seine warmen Lippen auf ihrer und sie küssten sich leidenschaftlich. Es musste für andere ein merkwürdiges Bild abgeben doch Evelyn war es egal und ihm anscheinend auch sonst hätte er sich nicht darauf eingelassen. Sie hätte niemals gedacht, dass sie zu so etwas fähig war, hatte sie sich doch für ein anständiges Mädchen gehalten.

Er zog sie in ein kleines Gässchen und drückte sie sanft gegen die Wand ohne von ihren Lippen zu lassen. Er küsste sie Leidenschaftlich, fordernd. Er konnte es nicht glauben was er da tat. Jahrelang musste er immerzu an sie denken und fragte sich wie es ihr ging und nun stand sie einfach so mir nichts dir nichts vor ihm. Er empfand es als Enttäuschend, dass sie sich nicht an ihn erinnern konnte, tröstete sich jedoch mit der Tatsache das sie beide gerade hier in der Gasse standen und ihren Gefühlen freien Lauf ließen. Dass er sie mochte hatte er schon immer gewusst aber das es doch so sehr war, war ihm erst bewusst als sie begann ihn zu küssen und das obwohl sie keinerlei Erinnerung an ihn hatte. Er spürte es auch. Dieses Verlangen nach ihr. Sie zu berühren. Jede Faser ihres Körpers wollte er in sich aufnehmen. Er wollte mit ihr eins sein und sie nie wieder gehen lassen. Sein Herz schlug panisch. Er hatte Angst sie wieder los zu lassen. Er umarmte sie, zog sie fest zu sich und hatte vor sie nie wieder gehen zu lassen. Seine Sinne waren wie benebelt. Er konnte nicht mehr klar denken. Zärtlich küsste er sie auf die Wange und wanderte langsam zu ihrem Hals hinunter. Sie roch so gut nach Yasmin. Er liebte diesen Duft, dass liebte er schon an ihr als sie noch Kinder waren. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und seufzte leise lustvoll woraufhin er sich bestätigt fühlte. Er hob sie auf seine Hüfte und drückte seinen Unterleib gegen ihren. Evelyn stöhnte auf.

„Ich explodiere gleich“, flüsterte er heißer.

„Was?“ Evelyn sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick und bemerkte, dass sie ihn Entsetzt anstarrte.

Sie atmete schwer. Ihr Herz pochte und ihr ganzer Körper vibrierte vor Verlangen. Doch, was tat sie da. Mitten am helllichten Tag in der Winkelgasse in einem heruntergekommenen Gässchen mit einem Wildfremden Kerl. Beschämt sah sie weg. Doch Oliver küsste sie beruhigend auf den Mund. Evelyn erwiderte diesen unsagbar Leidenschaftlichen Kuss nur zu gerne doch konnte sie sich ihm nicht voll und ganz hingeben und stieß ihn von sich. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte und sich sicher genug war das ihre weichen Knie sie tragen konnte, lief sie weg. Erst als sie glaubte, weit weg genug zu sein, blieb sie schwer atmend stehen. Noch immer raste ihr Herz wie wild. Ihr war sehr schwindelig und bekam kaum Luft. Ihr Kopf schmerzte während ihre Gedanken Achterbahn fuhren. Sie war verwirrt und zugleich zutiefst zufrieden. Am liebsten wäre sie wieder zurück gelaufen um das fortzusetzen was sie begonnen hatten. Aber was war das gewesen? Es war als hätte sie keinen Einfluss mehr auf ihren Körper gehabt als, wenn eine Fremde Magie durch ihre Fasern floss und sie zu dieser Handlung steuerte. Zwar war sie nicht abgeneigt gewesen doch war das ganze absolut nicht ihre Art gewesen. Er war doch Fremd. Oder nicht? Schließlich kannte er sie.

„Evelyn?“ Ihre Mutter stand plötzlich neben ihr und betrachtete sie mit Argwohn. Erschreckt starrte Evelyn sie an.

Bei Merlin hast du mich erschreckt“, stieß sie hervor. Evelyn spürte ihren Prüfenden Blick auf ihr.

„Was hast du gemacht?“ angewidert sah sie auf ihre Tochter die schnell ihre Haare richtete. Evelyn konnte noch immer seine Küsse auf ihren Mund fühlen und die Stellen auf ihrer Haut, die er so zärtlich Liebkoste, brannten noch immer wie ein Feuermal.

„Hast du alles bekommen? Du solltest doch die Uniformen und die Bücher besorgen“, Mrs Hallywell sah sich besorgt um. Der Gedanke an Evelyn´s Vater ließ sie blass um die Nase werden.

„Ja, habe ich. Hol Luft Mutter.“ Evelyn nahm ihren Zauberstab hervor sagte: „Accio Schulbücher.“ In windeseile kamen ihre Schulbücher angeflogen, über die Köpfe der Passanten hinweg. Ihre Mutter schien erleichtert als sechs Nagelneue Schulbücher direkt vor den Füßen ihrer Tochter landeten.

„Ich dachte schon man könne dich nicht Mal losschicken um ein paar Bücher zu besorgen.“

„Ich bin eben immer wieder für eine Überraschung gut.“ Erwiderte Evelyn und fing sich damit einen bösartigen Blick ein.

„Aber mal was anderes, Mutter, warum ist dein Mund so geschwollen rot und deine Wangen so rosig…..“ breit grinsend sah sie ihre Mutter an, die plötzlich entsetzt dreinschaute.

„Halt ja deinen Mund du Freche Göre!!“ Evelyn sprang reflexartig einen Schritt zurück konnte sich ein Grinsen aber nicht vermeiden. Oh was hatte sie diese Frau in der Hand.

„Warst wohl wieder bei diesem Wolf?“

„Das geht dich gar nichts an“, knurrte Mrs. Hallywell durch ihre Zähne. „Mmmhhhh wie sich das wohl anfühlt, wenn seine Tatzen über deinen nackten Körper streichelt“, lachte Evelyn vergnügt.

„Lass es sein“, schimpfte ihre Mutter. Evelyn seufzte.

„Ich benötige noch einen Kessel, Pergament, Federn“, zählte sie auf um das Thema zu wechseln „bekomme ich eine Eule ?“ fragte sie schelmisch mit großen Augen wohl wissend das ihre Mutter durch die jüngsten Ereignisse nichts dagegen haben würde.

Samt Eule machten sich Mutter und Tochter in weniger als einer halben Stunde wieder auf den Weg nach Hause mit der Hoffnung, das der Vater noch nicht zu Hause war. Evelyn sprach nicht mehr über das Thema mit ihrer Mutter sie konnte genau verstehen wie sie sich fühlte. Evelyn war auch eine Gefangene in diesem Haus das sich ihr zu Hause nannte. Sie freute sich immer, wenn es hieß das die Schule begann, denn dies war die Zeit in der Sie frei Leben konnte. Ohne Gewalt und oder Misshandlungen.

Am Abend, als sie alle ihre Sachen für die Schule Sortiert hatte, ihre neue Schuluniform begutachtete fiel ihr wieder dieser Junge ein den sie vor Flourish und Blotts begegnet war und diese Gefühle die er in ihr ausgelöst hatte.

„Oliver“, ließ sie seinen Namen sehnsüchtig auf ihrer Zunge zergehen wie Schokolade uns strich sich mit den Fingern über ihren Hals. Genau über die Stellen wo er sie so zärtlich geküsst hatte. So wurde sie noch nie berührt. Dies waren völlig neue Gefühle für sie gewesen. Unbekannte Gefühle von denen sie nicht mal wusste das sie in ihr waren.

Woher kannte er sie? Je tiefer sie in ihrer Vergangenheit bohrte desto dunkler wurden die Erinnerungen. Sie kannte ihn nicht dies stand schon mal fest und doch fühlte sie sich ihm so nah. Jetzt noch. Und diese Gefühle waren einfach Magisch gewesen. Sie gingen tief unter die Haut und noch viel tiefer. Sie spürte die Verbundenheit zu ihm die tiefer ging als eine Seelenverwandtschaft. Was würde sie dafür tun um jetzt im Moment bei Ihm zu sein. Was würde sie dafür tun ihn jetzt Küssen zu dürfen. Sie grinste, sie lachte so wie sie es schon lange nicht mehr getan hatte. Er war einfach das was sie brauchte. Ihr Herz machte einen Hüpfer als sie sein Bild vor ihren Augen hatte. Verlegen grinste sie und schüttelte den Kopf als wolle sie diese Gedanken aus ihrem Kopf verbannen.

Sie wandte sich mit einem Lächeln um und ging zu ihrem Schreibtisch auf dem ein Käfig stand mit dieser wunderschönen Amerikanischen Schleiereule. Evelyn öffnete den Käfig und kraulte sie liebevoll.

„Ich glaube „Sir“ wird nicht begeistert sein, wenn er dich sieht, meine Daisy.“ Aber das war ihr egal.

Tödliche Zugfahrt

Wie erwartend war Mr. Hallywell nicht begeistert darüber gewesen das sie dieses Vieh gekauft und mit in sein Heim gebracht hatte. Doch alleine die Tatsache dass Evelyn bald für eine lange Zeit mit dem Tier verschwinden würde stimmte ihn etwas Milder. Nächsten Sommer müssten sie sich dann halt was einfallen lassen notfalls würde es dann Eulenbraten geben. Der Tag der Abreise stand nun an. Evelyn konnte es kaum erwarten obwohl sie erst gar nicht gefragt wurde. Irgendetwas sagte ihr das es vielleicht gar nicht so schlecht werden würde. Sie hatte zwei Koffer. Einen für Hogwarts Kleidung, Materialeien Umhänge und Bücher und einen für ihre Sachen die nichts mit Schulkleidung zu tun hatte. Angestellte ihres Vaters trugen die Koffer in ein Auto, das sie vom Ministerium gemietet hatten. Mister Hallywell war an diesem Morgen nicht dagewesen um seine Tochter zu verabschieden. Evelyn war keineswegs bedrückt deswegen eher erleichtert. Sie lag darauf auch gar keinen Wert. Je weniger sie mit ihm zu tun hatte umso besser ging es ihr eigentlich. Dann fühlte sie sich nicht so eingeengt und gefangen.

Evelyn lies ihre Eule fliegen. Sie wollte ihr den Engen Käfig ersparen. Zum Schluss fing sie noch ihren Kater Sahlem ein, der wiederwillig mit ihr ins Auto stieg.

„Ich lass dich doch nicht hier alleine“, sagte sie um den Kater zu beruhigen und kraulte ihn hinter den Ohren. Der Kater ließ sich schnurrend auf ihren Schoss nieder. Mrs Hallywelt stieg mit ein. Sie brachte ihre Tochter zum Bahnhof nach Kings Cross. Es kraute Evelyn noch immer das sie noch vor Schulbeginn ganz alleine in einem Zug Richtung Hogwarts unterwegs sein würde. Ganz alleine. Zum Glück hatte sie sich ein paar Bücher im Handgepäck verstaut.

Evelyn starrte nachdenklich aus dem Fenster. Wie würde es ihr in Hogwarts ergehen? Würde sie dort neue Freunde finden oder wie waren die Lehrer? Natürlich hatte sie sich schon ein wenig Informiert über Hogwarts schließlich wollte sie nicht unvorbereitet dorthin gehen. Der Schulstoff der Vergangenen Jahre war zwar nicht derselbe gewesen wie in Deutschland doch war sie sich sicher, dass sie schnell aufholen würde. Sie wurde jäh aus ihren Gedankenstrom gerissen als ihre Mutter neben sich das Wort an sie richtete.

„Also die Sache in der Winkelgasse mit Greyback und mir …… nun ja….“

„Verschone mich“, sagte Evelyn entschieden als ihr schnell klar wurde das dies wohl ein vertrauliches Mutter Tochter Gespräch werden sollte und auf sowas konnte sie sehr gut verzichten. Evelyn fühlte sich kein bisschen zu dieser Frau hingezogen und hatte sie weniger als eine oder ihre Mutter all die Jahre betrachtet wo sie doch diese Grausamkeiten an ihr und an sich zu gelassen hatte. Keine Mutter würde dies zulassen. Mrs. Hallywell wandte sich verlegen von ihrer Tochter ab und Evelyn gab sich wieder ihrer Gedanken hin und starrte dabei aus dem Fenster. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau und doch fühlte sie sich als wären es sieben Tage Regenwetter.

Nach einiger Zeit waren sie nun endlich am Bahnhof in King´s Cross angekommen. Der Schofför organisierte einen Gepäckwagen, hievte das Gepäck darauf und übergab es Evelyn. Natürlich bedankte sie sich recht herzlich bei dem Mann der ihr zunickte und weiterfuhr.

„Und was ist mit dir?“ fragte Evelyn ihre Mutter beinahe schon fürsorglich die nur mit der Hand abwinkte. Evelyn ging erst gar nicht weiter darauf ein. Zusammen suchten sie Gleis neun und zehn denn dazwischen lag Gleis neundreiviertel. So stand es zumindest in der Beschreibung. Es war nun wirklich nicht schwer zu finden zumal sie nicht die Einzigen waren die dasselbe Portal zum Hogwarts Express suchten und fanden. Zusammen schritten sie hindurch und Evelyn staunte nicht schlecht als vor ihr ein alter Eisenbahnzug mit einer scharlachroten Lokomotive erschien. Im Allgemeinen herrschte ein Reges Gedränge auf dem Bahnsteig. Jeder versuchte irgendwohin zu gehen wo Freunde standen oder wollten ganz schnell in den Zug um noch gute Plätze zu bekommen. Verschiedene Tiere liefen oder flogen umher. Doch an diesem Tag nicht. Der Bahnsteig war leer. Nur sie und ihre Mutter standen am Gleis.

„Das ist echt nicht wahr“, seufzte Evelyn. „Wieso muss ich jetzt schon dorthin?“

„Dumbeldore war der Meinung, dass du Zeit brauchst um dich einzugewöhnen. Da am 1. Schultag die Erstklässler versorgt werden müssen wäre es am besten, wenn du schon in einem Haus untergebracht bist“, erklärte ihre Mutter schroff und drängte sie in den Zug. Evelyn nahm ihre Koffer und hievte sie in den Zug.

„Mach uns keine Schande“, warnte Mrs Hallywell ihre Tochter zum Abschied. Kein Lächeln, keine Umarmung. Evelyn reagierte nicht auf ihre letzten Worte. Sie ließ ihr blödes Gepäck irgendwo stehen, es war außer ihr eh keiner mehr im Zug und suchte sich ein Abteil. Sie hatte ja freie Wahl. Sahlem, ihr Kater war schon irgendwo im Zug verschwunden. Evelyn machte sich keine Sorgen um ihn. Er würde schon wieder auftauchen, wenn sie angekommen waren. Sie konnte nicht glauben, dass dies gerade wirklich geschah. Am liebsten hätte sie laut geschrien. Verärgert setzte sie sich in ein Abteil ans Fenster und sah ihre Mutter ausdruckslos an. Dieser erwiderte ihren Blick ebenfalls. Aber etwas anderes lag noch in ihrem Blick und Evelyn verfluchte sich das sie nicht gleich darauf kam was es war.

Nichts desto trotz nahm sie ihr Handgepäck und kramte nach einem Buch. Der Zug ruckelte und im nächsten Moment fuhr er los. In wenigen Sekunden ließ sie den Bahnhof Kings Cross hinter sich und was auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.

Sie hatte sich zwei Bücher eingepackt. Einen wunderschönen Liebesroman ihrer Lieblings Autorin und ein Schulbuch das sie im nächsten Jahr gebrauchen wird. Es konnte ja nichts schaden sich schon mal darauf vorzubereiten. Evelyn musste leicht schmunzeln als sie sich doch für das Schulbuch entschieden hatte. So war sie halt. Keine Streberin aber doch auf alles vorbereitet. Sie öffnete die Erste Seite und Evelyn sah überrascht wie ein kleiner Zettel herausfiel. Stutzig nahm sie ihn in die Hand und faltete ihn auseinander.

Sei Wachsam

War darauf zu lesen. Evelyn erkannte diese Handschrift sofort es war die ihrer Mutter gewesen. Eilig sah sie aus dem Fenster wohl wissend, dass sie schon zu weit weg war um ihre Mutter noch zu sehen. Was hatte das zu bedeuten. Wieso sollte sie wachsam sein? Hatte sie etwas zu befürchten. Gleich, wenn sie in Hogwarts angekommen war wollte sie ihre Mutter fragen. Nun war es doch vorbei gewesen mit lesen. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Diese Worte Sei Wachsam hallten immer wieder in ihrem Kopf wieder. Sie lehnte sich zurück und fragte sich allen Ernstes ob sie auf irgendeine Art und Weise in Gefahr war? Das Ganze war echt skurril. Seid der dunkle Lord angeblich wieder zurückgekehrt war verhielten sich die Menschen etwas daneben. Sogar an ihrem Vater erkannte sie eine seltsame Verhaltensweise. Er war wachsamer, angespannter und, wenn sie sich nicht täuschte auch etwas ängstlicher. War die Rückkehr des dunklen Lords vielleicht auch ein Grund gewesen weshalb sie die Schule wechseln musste? Dabei war sie doch auf der Akademie in Deutschland gut aufgehoben gewesen. Eine Schule speziell für Schwarzmagier und es ist eine unausgesprochene Tatsache, dass ihre Familie dazu gehörte. Sie waren sehr eng mit den Malfoys und den Flints verbunden durch eine Heirat. Ihre Mutter war die Schwester von Mr. Flint und diese waren wiederum Cousin und Cousinen mit Narzissa Malfoy. Alles blieb in der Familie. Kein unreines Blut durfte dazwischen.

Evelyn empfand diese Zugfahrt als eine der schrecklichsten die sie je angegangen war. Es war Langweilig, sie war genervt und unbeschreiblich aufgeregt. Was sie wohl erwarten würde und wie sie sich wohl die restliche Zeit vertreiben würde. Wahrscheinlich in der Schulbibliothek so konnte sie Stoff nachholen der in Hogwarts schon dran war aber in der Akademie. Sie bezweifelte sowieso das in der Akademie überhaupt irgendetwas durchgenommen wurde was in Hogwarts Verwendens wert gewesen wäre. Doch Evelyn wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als vor ihrer Abteiltür ein dunkler Schatten vorbei gehuscht war. Sie fragte sich ob sie sich das vielleicht nur eingebildet hatte. Eine Ausgeburt ihrer Fantasie erzeugt von ihrer Langeweile und bevorstehenden Müdigkeit. Sie rieb sich die Stirn als könne sie so ihre schreckhafte Einbildung wegwischen. Doch dann, da war es schon wieder. Evelyns Herz pochte. Ein beklemmendes Gefühl durchfuhr sie. Sie stand auf, ging zur Abteil Tür und öffnete sie langsam. Vorsichtig aber wachsam trat sie auf den Gang.

„Hallo“, rief sie kaum hörbar. Sie lauschte. Doch außer dem rattern der Räder des Zuges auf den Gleisen konnte sie nichts hören.

„Sahlem, das ist nicht witzig“, sagte sie und war der Meinung, dass sich der Kater mit ihrem Frauchen ein Späßchen erlaubte. Evelyn hatte eh den Eindruck, dass dieser verflixte Kater eine ausgeprägte Persönlichkeit hatte. Um sicher zu gehen, dass da niemand war ging Evelyn aber nochmal den Gang hinunter und schaute in jedes Abteil ob nicht vielleicht jemand da war. Am Ende des Ganges angekommen atmete sie erleichtert auf. Sie konnte nichts Verdächtiges sehen oder erkennen. Es musste wohl wirklich ihr Kater gewesen sein.

„Na warte, wenn ich dich in die Finger bekomme“, fluchte sie, drehte sich um und wollte zurück in ihr Abteil gehen doch sie erschrak zutiefst als sie am Ende des Ganges Eine große Gestalt stehen sah eingehüllt in einem schwarzen Umhang dessen Kapuze er weit ins Gesicht gezogen hatte. Dennoch erkannte sie, dass er eine silberne Maske trug. Sie erschrak bis ins Mark. Unsicher blieb sie stehen, rührte sich nicht von der Stelle und war darauf bedacht keine ruckartige Bewegung zu tätigen. Sie kannte diese Gestallten nur zu gut. Zwar war sie bis jetzt keinem Persönlich begegnet doch wusste sie genau was da vor ihr stand und ihr schwante nichts Gutes. Ihr Herz raste Panisch. Mit einem Schlag wurde ihr klar was der Zettel in ihrem Buch zu bedeuten hatte. Sei wachsam. Sie wusste es. Ihre Mutter wollte sie warnen. Zorn loderte in Evelyn auf gemischt mit dem Gefühl von Bitterkeit bebte sie vor Wut doch ihr Gesicht spiegelte einfach nur Angst wieder. Was sollte sie jetzt tun?

Der Todesser zog seinen Zauberstab und machte große, schnelle Schritte auf sie zu. Evelyn war klar was er vorhatte, warum auch immer, doch sie wollte nicht kampflos aufgeben. Sie wandte sich um und öffnete die Tür zum nächsten Wagon und rannte hinein. Der Todesser schwenkte bedrohlich seinen Zauberstab doch der Fluch prallte glücklicherweise an der Wagon Tür ab. Evelyn blickte durch das Fenster und sah ihn bedrohlich auf sich zukommen. Unaufhaltsam und entschlossen. Sie war alleine, musste sich gut überlegen was sie tun sollte. Sie bekam Panik. Evelyn griff nach ihrem Zauberstab doch schnell bemerkte sie, dass er in ihrer Tasche im Abteil war.

„Verdammt“, fluchte sie ärgerlich. Aber dies sollte sie nicht abhalten um ihr Leben zu kämpfen. Angetrieben von der Willenskraft jetzt und hier nicht zu sterben versuchte sie ohne ihren Zauberstab einen Fluch abzusondern. Sie spürte, dass der Wille die Kraft in ihre Fingerspitzen schoss wie ein Pfeil zum Abschuss bereit. Tief in ihrem Innern wusste sie, dass sie dies schon einmal getan hatte. Diese Macht war ihr Begleiter, ihre Seele tief im Innern die ihr aus so manch schwieriger Lage aus der Patsche geholfen hatte. Sie brannte, sie fühlte das Feuer in sich brennen. Unwillkürlich musste sie an ihren Alptraum denken der sie jede Nacht heimsuchte. Sie roch verbranntes Fleisch.

Der Todesser kam immer näher. Es waren nur noch wenige Schritte und er konnte sie ohne weiteres fassen. Evelyn streckte ihre Arme vor sich aus. Sie spürte dieses kribbeln in ihren Fingerspitzen. Sie dachte ganz fest an den Zauber den sie heraufbeschwören wollte.

„Stupor“, rief sie. Da geschah es. Ein roter Lichtblitz flog durch das Wagon und ihre Finger brannten wie Feuer. Evelyn kam zu dem Entschluss das sie dies nicht sooft anwenden sollte. Der Todesser blockte diesen Fluch aber mit seinem Zauberstab mit Leichtigkeit ab. Der Zauber war zu schwach gewesen schließlich hatte sie ohne Zauberstab leider noch keine Übung gehabt. Entsetzt starrt Evelyn dem Todesser ins Gesicht das bedeckt war mit einer silbernen Maske. Er kam näher. Sie wich zurück. Angesicht des Todes blieb ihr nichts weiter übrig als sich zu ergeben. Und zu sterben?

Der Todesser schlug ihr ins Gesicht woraufhin sie zu Boden fiel. Die Stelle an der er sie getroffen hatte tat unheimlich weh. Sie begann zu weinen. Sie musste an ihren Vater denken und an ihre Mutter. Was sie wohl denken würden, wenn sie hörten das sie Tod war? Bestimmt wären sie darüber sehr erfreut. Und an Oliver. Der Fremde Junge aus der Winkelgasse. Evelyn stützte sich mit ihren Händen und Knien ab und versuchte noch ein letztes Mal zu entkommen. Der Gedanke an Oliver gab ihr noch einmal einen Energieschub. Sie wollte nicht sterben. Doch vergebens. Er stand schon bereits über ihr, drehte sie hart an der Schulter auf den Rücken und setzte sich auf ihre Hüften. Evelyn schlug mit ihren Händen nach ihm, ein letzter Versuch sich zu verteidigen. Er packte ihre Hände und hielt sie mit einer Hand über ihrem Kopf fest mit der anderen Hand strich er beinahe zu zärtlich mit dem Handrücken ihre Wange. Evelyn weinte. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie hatte noch nie in ihrem Leben solche Angst gehabt wie jetzt.

„Bitte“, flehte sie. Doch der Todesser blieb unbeeindruckt. Er hatte etwas vor. Er hatte einen Plan, wenn nicht sogar einen Auftrag. Wer auch immer er war sein Handeln war skrupellos, rücksichtslos und gezielt.

„Du darfst das nicht persönlich nehmen“, sagte der Todesser mit einer furchteinflößenden verzerrten Stimme.

„Aber warum?“ Gluckste Evelyn unter Tränen hervor.

„Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Mit deinem Tod ändert sich alles!“

Mit seiner freien Hand wanderte er zu ihrem Hals hinunter. Evelyn schloss ihre Augen und wünschte sich das es schon vorbei war. Sie fragte sich, wieso auf die Art und Weise. Wieso nicht mit einem Avada Kedavra? Warum so qualvoll?

Er legte seine Finger um ihren Hals und drückte zu. Sofort spürte sie wie ihr der Druck in den Kopf stieg. Sie versuchte sich mit ihrem Körper verzweifelt zu wehren doch der Todesser verlagerte sein Gewicht so, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Ihr Herz schlug schneller als würde es jeden Moment aus ihrem Brustkorb springen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie konnte nicht mehr atmen. Die Einzige Hoffnung, die Evelyn blieb war, dass es gleich vorbei war. Es würde nicht mehr lange dauern und ihr Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt woraufhin ihr Herz auch langsamer zu schlagen beginnt. Sie spürte schon dass sie kurz vor einer Bewusstlosigkeit war.

Als sie die Hoffnung schon komplett aufgegeben hatte passierte etwas Unerwartetes. Der Todesser wurde von Sahlem, ihrem geliebten Kater, von hinten angesprungen. Der schwarze Kater krallte sich mit seinen Klauen in den Nacken des Mannes und biss ihn in die Schulter. Der Todesser schrie auf. Er hatte keine andere Wahl und musste von Evelyn ablassen. Sahlem flog mit hohen Bogen an die Decke und fiel hart auf dem Boden auf. Der Kater kam nicht alleine. Zwei weitere Zauberer rannten den Gang entlang.

„Tonks, hol das Mädchen und bring sie von hier weg“, rief einer. Der Todesser stand auf. Als er die beiden auf sich zu rennen sah, sprang er im nahegelegenen Abteil aus dem Fenster, das in Tausend Scherben zerbrach, und flog eiligst davon.

„Lupin, hinterher“, schrie Tonks hastig. Sie packte Evelyn am Arm doch die riss sich los. Auf allen vieren krächzte und räusperte sie sich nach Luftschnappend und hielt sich an der Kehle fest. Erleichtert darüber dass ihre Organe wieder mit ausreichend Sauerstoff versorgt wurden atmete sie hastig ein und aus. Ihre Kehle brannte. Unter ihr machte sie eine Entdeckung die den beiden anderen Zauberern in dem ganzen Chaos wohl entgangenen sein musste. Der Todesser hatte seinen Zauberstab verloren und es war als hätte Evelyn wie von Sinnen gehandelt als sie ihn sich griff und unbemerkt in ihren Umhang steckte.

„Nein, ich glaube, das ist nicht mehr möglich er ist schon weg“, sagte Lupin außer Atem und blieb neben Tonks stehen. Beide sahen zu Evelyn, die sich gerade die Wand hochzog und nach Luft rang.

„Geht es dir gut?“ fragte Tonks besorgt und faste sie behutsam an der Schulter.

„Fass mich nicht an“, fauchte Evelyn die Frau mit den Pinkfarbenen Haaren an. Sofort zog sie ihre Hand zurück.

„Wer seid ihr“, wollte sie dennoch wissen.

„Dazu kommen wir später“, sagte Lupin und fügte hinzu: „Wir bringen dich jetzt erst Mal in Sicherheit.“ Evelyn wollte sich aufrichten doch ihre Beine versagten. Tonks wollte sie stützen und diesmal ließ sie zu.

„Und wo soll das sein?“ fragte Evelyn bissig. Sie hatte schon ein schlechtes Gewissen das sie ihren Rettern so unfreundlich gegenüber war doch hatte der Zorn ihrer Dankbarkeit die Überhand errungen. Sie war Wütend auf sich das sie so erbärmlich da stand als hätte sie sich nicht verteidigen können. Was auch so war. Sie war so schwach gewesen und das war so erniedrigend.

„Sahlem?“ Evelyn sah sich nach ihrem Kater um der brav in einer Ecke saß.

„Deinem Kater ist nichts passiert. Ein tapferes Kerlchen“, beruhigte sie Lupin. Erleichtert sah sie zu dem Kater.

„Dummer Kater“, sagte sie konnte sich dabei ein gequältes Grinsen nicht verkneifen.

Chaos

Evelyn stand mit ihren Rettern in einer düsteren Gegend vor einem noch düsteren Haus. Alles schien hier sehr heruntergekommen zu sein. Angewidert sah sie auf das Abartige Objekt vor sich wie es unverschämt hoch aus dem Erdboden ragte. Ihre Eltern hätten solch ein Gebäude nicht mal betreten, wenn ihr Leben davon abhinge und sie war gezwungen hineinzugehen als wäre es selbstverständlich.

„Grimmaultplatz Nr 12!“ Lupin sah sie an und grinste ihr Freundlich zu doch sie erwiderte Ausdruckslos seine Freundlichkeit. Der Versuch sie etwas zu erheitern ging schief. Evelyn war zu angespannt. Sie zitterte am ganzen Körper und hatte das Gefühl jeden Moment könnte jemand aus der Ecke springen und ihr nach dem Leben trachten.

„Du bist sicherlich besseres gewöhnt aber fürs erste musst du damit vorlieb nehmen“, sagte Tonks und murmelte ein paar Worte vor sich hin. Im nächsten Moment schoben sich die Häuser auseinander und in der Mitte eröffnete sich ein weiteres heruntergekommenes Gebäude. Evelyn seufzte. Dennoch war sie dankbar. Sie durfte nicht vergessen, dass sie ihnen ihr Leben zu verdanken hatte. Wer auch immer sie waren.

Sie traten in das Haus. Evelyn eröffnete sich ein Anblick des Grauens. Abgehackte Trollbeine die als Schirmständer dienten und verschrumpelte Köpfe von Hauselfen hingen von den Wänden. Sie musste aufpassen, dass sie nicht von einem klebrigen Spinnennetz eingefangen wurde. Lupin führte sie einen langen Gang entlang. Ihr vielen die viele Gemälde auf die mit roten Vorhängen abgehangen waren. Dies hatte zwar sicherlich einen guten Grund doch war sie neugierig gewesen aus welchem Grund man Porträts abhängen musste.

Aus einem Raum am Ende des Ganges, das sich schließlich als Küche entpuppte ertönte laute Schreie. Es lief gerade eine angeregte Diskussion zwischen Hexen und Zauberern und, wenn Evelyn sich nicht täuschte hörte sie sogar mehrmals ihren Name. Sie traten in die Küche. Es wunderte sie, dass man ihr keines Blickes würdigte als würde man sie schon kennen und als wäre sie einfach schon dagewesen. Eine kleine Runde Hexe zog Evelyn gegen ihren Willen in die Küche und drückte sie auf eine Bank am langen Esstisch. Evelyn sah sich um. Ihr viel der Kupfertopf auf dem Herd auf in dem ein Holzlöffel in einer grauenhaft aussehenden Flüssigkeit rührte. Entsetzt starrte sie in die Gesichter der herumstehenden.

„Sie haben uns noch Zeit gegeben diese verfluchten Schwarzmagier“, schrie ein Mann mit Bart. Evelyn hatte diesen Mann schon oft auf der Titelseite des Tagesprofeten gesehen. Sein Gesicht machte einen fertigen Eindruck. Er war blass und sah genauso schäbig aus wie die verwaschene Kleidung die er trug.

„Was hast du erwartet Sirius?! Wir hätten besser auf Arthur hören sollen. Er hatte von Anfang an kein gutes Gefühl“, rief der Dicke, seltsame Mann neben ihr. Evelyn war weniger entsetzt über sein Holzbein wie über sein Auge das sich in alle Richtungen bewegte. Für einen Moment starrte es sie sogar an.

„Pass auf Kindchen dieses Auge wird dich immer im Auge behalten“, grinste er sie an woraufhin Evelyn entsetzt zurück wisch.

„Mach ihr keine Angst Mad Eye, das Kind hat schon genug schreckliches Erfahren müssen heute.“ Die kleine Runde Hexe mit ihren Roten Haaren und dem geblümten Wollkleid beugte sich zu ihr hinunter. Sie stellte einen Teller vor sie mit dieser Ekelhaft aussehenden Brühe. Angewidert schob Evelyn den Teller vor sich weg. Tonks sah zu ihr hinüber und verzog den Mund.

„Jaja die Schwarzmagier. Kein Wort kann man den Heuchlern trauen“, fluchte Sirius. Hinter Sirius trat ein maulender Hauself hervor und murmelte Schimpfwörter vor sich her und warf unsanft einen Batzen Zeitungen auf den Tisch. Das Titelbild lugte hervor und viel Evelyn gleich ins Auge. Dieses Gesicht erkannte sie sofort wieder. Es war Oliver. Interessiert las sie den Titel.

Talentierter Quidditch Spieler Oliver Wood verletzt. Zwangspause für den Hoffnungsträger von Eintracht Pfützensee. Woods Trainer bestätigt, dass sich der Jung Star beim letzten Spiel verletzt hat und nun eine Zwangspause einlegen muss, wenn er seine Karriere nicht ganz an den Nagel hängen möchte. Spezialisten haben schon ein Statement zu Woods Verletzung abgegeben und können bestätigen, dass nicht mal ein Heilzauber dazu in der Lage sei diese Verletzung zu heilen. Es wird aber gemunkelt, dass Oliver Wood schon eine neue Nebentätigkeit gefunden hat.

„Ja wir können bestätigen, dass Oliver Wood nach den Sommerferien als Quidditchtrainer in Hogwarts fungieren wird. Allerdings macht er das nicht nur aus Spaß um die Zeit seiner Heilung zu überbrücken sondern um eine Trainer Ausbildung zu starten für den Fall, dass seine Verletzung doch zu gravierend sind.“ So der Sprecher der Eintracht Pfützensee.

Berichtet von Ginny Weasley

Evelyn las immer wieder diesen Artikel. Ihr Herz klopfte bis zur Schläfe und irgendwie überfiel sie ein leichter Schwindel. Sie verspürte eine tiefe Sehnsucht und da wo ihr Herz war eine trostlose leere als wäre sie in Bezug auf Oliver schon gebrochen. Sie sah von dem Artikel hoch und stellte fest, dass diese Diskussion nicht zu Ende ging. Immer wieder schrien und riefen sie. Sie kamen auf keinen Nenner.

„Kann mir bitte mal jemand sagen was hier vor sich geht?“ fragte Evelyn in die Runde. Doch niemand hörte ihr zu. Mad Eye´s Magisches Auge starrte sie an. Sirius fluchte über die Schwarzmagier und Lupin versuchte ihn zu besänftigen. Tonks Haare färbten sich rot und Kreacher fluchte über die Muggel Freunde.

„Es wäre sehr nett, wenn mir jemand mal sagen könnte was hier vor sich geht.“ Wieder bekam sie keine Antwort. Der Löffel im Topf drehte sich immer schneller und brachte die Suppe beinahe zum überschwappen, die Kerzen auf dem langen Holztisch loderten über, der Tisch vibrierte, die Bilder an den Wänden wackelten und vom Flur her konnte man eine Frau bösartige Flüche spucken hören. Stille herrschte nun in der Küche bis Evelyn begriff, dass sie für all das verantwortlich war. Völlig verkrampft und innerlich vor Zorn bebend verlangte sie nun eine Antwort. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und ihre Fingernägel bohrten sich ihr ins Fleisch. Sie spürte es nicht. Überrascht und Fragend sahen sie zu dem Mädchen dessen Augen sich von einem ängstlichen und zornerfüllten Ausdruck zu einem Überraschten Fragenden Blick änderten. Sie konnte selbst nicht verstehen was sie gerade getan hatte. Im Flur die Hexe verstummte und im Raum stand plötzlich eine weitere Person in einem langen schwarzen Umhang und sah in die Runde als hätte er es nicht erwartet sie so vorzufinden.

„Das habt ihr davon eklige Muggel Freunde. Blutsverräter seid ihr alle zusammen. Richtet nur weiterhin den Zorn der dunklen Magie auf euch“, maulte Kreacher und verließ die Küche. Sirius sah dem Haus Elfen zornig nach.

Evelyn sah zu dem Unbekannten Mann auf. Ihre Blicke trafen sich als hätten sie sich nach Tausendjahren Suche endlich wieder gefunden. Sie spürte eine feste Bindung zu ihm als gäbe es da ein Unsichtbares Band zwischen Ihnen an dem sie aneinander festgebunden waren.

„Was geht hier vor?“ fragte er in die Runde ohne nur seinen Blick von Evelyn zu nehmen. Sie spürte, dass er zu ihr etwas sagen wollte. Sie spürte seine Anspannung und seine krampfhafte Zurückhaltung.

„Was hat so lange gedauert, Severus? Wir haben dir schon vor Stunden eine Eule geschickt!“ Launisch fuhr Sirius den Mann an. Severus winkte ab.

„Ich hatte zu tun. Wenn ich gewusst hätte das es so dringend ist, dann wäre ich zügiger da gewesen“, meinte er schließlich.

„Severus vielleicht magst du dich erst mal zu uns setzen dann werden wir dir erklären was vorgefallen ist“, wollte die kleine Hexe die Gemüter besänftigen, denn es war nicht nur Evelyn nicht entgangen das die Situation angespannt war.

„Nein Danke Molly. Ich hätte lieber Mal das mir jemand sagt was hier vor sich geht!“ Severus versuchte in seinem verärgerten Unterton noch etwas ruhig zu bleiben. Er wusste das Molly eine gute Frau war und wollte sie nicht unnötigerweise verletzen.

„Also ich bin auch der Meinung das mir mal jemand sagt was hier los ist. Seit ich auf diese Bank gedrückt wurde hat man mich übergangen als wäre ich Luft gewesen das Einzige war mir hier mehr Aufmerksamkeit zu teil werden ließ war die Ekelhafte Brühe hier!“ Zornig gab sie dem Teller vor sich einen Rand ungewollt so feste das sie am anderen Tisch hinunter fiel und seine ganze Flüssigkeit sich über den Boden verteilte. Evelyn war nicht entgangen als sie anfing zu sprechen Severus etwas zuckte. Entweder war er so überrascht gewesen das sie sprechen konnte oder ihre Stimme gefiel ihm nicht. Er wich etwas zurück und verzog dabei seinen Mund als gefiele ihm gar nicht was er gerade gesehen hatte. Solch ein Verhalten war inakzeptabel.

„Am besten ist jemand bringt diese undankbare Göre hier raus. Anschließend hätte ich gerne das man mich hier aufklärt“, meinte Severus ruhig. Empört sah sie ihn an.

„Auf keinen Fall“, trotzig sah sie ihn an. „Man hat vor weniger als einer Stunde versucht mich auf brutale Art und Weise zu umzbringen“, Evelyn wies auf ihren Hals der rote Flecken aufwies. „Ich will jetzt wissen wieso man versucht hat mich zu töten und wieso meine Mutter anscheinend von diesem Anschlag wusste!“

„Vielleicht solltest du erst einmal hoch gehen und dich ausruhen es war wirklich ein anstrengender Tag“, versuchte Lupin sie zu beruhigen und Tonks pflichtete ihm bei.

„Woher weißt du so genau das deine Mutter davon wusste?“ Mit Argwohn sah er sie an. Evelyn wurde nun nervös da Severus nun direkt das Wort an sie gerichtet hatte. Sie wusste nicht wieso doch unter seinen Blick zu stehen fühlte sie sich beinahe zu unterwürfig. Auch wenn sie versuchte ihm auszuweichen konnte sie es nicht tun.

„Weil sie mir einen Zettel zwischen mein Buch im Handgepäck gelegt hat. Mit einer Warnung. Es war ihre Handschrift.“ Klärte sie auf. Severus verzog den Mund. Es schien Evelyn als sähe sie eine Spur Erleichterung in seinen Gesichtszügen.

„Wir haben eine Eule erhalten auf der eine Bitte stand dir zu helfen. Wahrscheinlich stammt der auch von deiner Mutter. Vielleicht können wir die Handschrift mal vergleichen“, sagte Tonks.

„Ich weiß leider nicht wo der Zettel ist, in meiner Handtasche noch im Zug wahrscheinlich, aber ich kenne ihre Handschrift. Die würde ich bestimmt wiedererkennen.“

Sirius zog einen Zettel aus seiner Tasche und hielt ihn ihr hin. Vorsichtig nahm sie ihn entgegen als könne er bei einer unsanften Berührung kaputt gehen. Evelyn erkannte die Handschrift sofort. Sie gab ihn zurück und nickte.

„Der Orden des Phönix?“ Fragend sah sie in die Runde als sie dies auf dem Zettel gelesen hat.

„Eine Geheim Organisation zur Bekämpfung der Schwarzmagier“, erklärte Mad Eye.

„Ich habe meinen Vater schon oft über diesen Orden fluchen hören. War er ein Mitglied. Das ist zwar unwahrscheinlich doch er…..“ Evelyn stockte. „Nicht mein Vater, meine Mutter!“ Stellte sie fest. Mad Eye nickte.

„Ja und wenn sie herausbekommen das deine Mutter uns um Hilfe gebeten hat dich zu beschützen, werden sie sie vermutlich töten.“ Sagte Sirius.

„Jetzt ist Schluss. Ab hier ist es genug“, mischte sich Severus ein.

„Wer was herausfindet und wieso mich töten?!“

„Die Todesser!“ sagte Sirius. Entsetzt starrte sie ihn an.

„Ich dachte seid der dunkle Lord gefallen ist gibt es keine mehr.“

Mad Eye lachte. „Wir persönlich glauben, dass dein Vater ihr neuer Anführer ist!“

„Jetzt ist Schluss!“ rief Severus laut und wütend. „Es reicht. Schickt sie hoch.“

„Nein! Ich will das jetzt wissen. Das ist nicht fair“, schrie sie. Snape ging trotz der Proteste von Sirius auf sie zu, packte sie am Arm und zerrte sie aus der Küche.

„Sie hat ein Recht darauf das zu erfahren!“ rief Sirius ihm nach. Lupin jedoch sagte etwas von „die Zeit wird kommen“.

Evelyn wurde es schwarz vor Augen. Snape packte sie so feste am Arm das ihre Blutzufuhr abgedrückt wurde. Er war verärgert. Er war wütend. Das konnte sie sehr gut spüren. Evelyn stieß gegen einen Schrank im Flur sofort flogen die Vorhänge von den Gemälde auf. Eine schreiende sabbernde Hexe rief schimpfend zu ihnen. Sie fing ihren Blick auf und entsetzen gemischt von Wut gepaart als Evelyn in ihre Augen sah. Sie hielt inne. Sie schrie nicht mehr. Snape zog ruckartig mit seinem Zauberstab die Vorhänge wieder zu. Er drückte sie die Treppe hinauf. Unsanft stieß er die Tür zu einem Zimmer auf und zog sie hinein.

„Du hast für heute genug gehört. Du wirst dich hier jetzt ausruhen und Morgen sehen wir weiter“, befahl er.

„Verstehen Sie nicht?! Wenn meine Mutter in Gefahr ist muss ich ihr helfen!“ rief sie wütend als die Tür vor ihrer Nase ins Schloss viel.

„Du kannst gar nichts tun!“ hörte sie nur noch die Unterkühlte Stimme des Mannes.

Evelyn schrie vor Wut und trat gegen die Tür. Beim Versuch sie zu öffnen stellte sie fest, dass sie verschlossen war.

„Lasst mich hier raus!“ rief sie und trat gegen die Tür. Sie war so unbeschreiblich wütend. Sie winkte mit der Hand und eine Kommode flog von der einen zur anderen Wand. Die Kommode zerbrach in mehrere Teile und der Knall war Ohrenbetäubend. Doch alle unten in der Küche blieben unbeeindruckt. Nach einer Weile setzte sie sich erschöpft auf das noch Heile Bett. Sie weinte. Vor Wut. Ihr Herz klopfte so rasend schnell das sie glaubte es würde jeden Moment aus ihrem Hals springen. Ihr ganzer Körper brannte. Am liebsten hätte sie alles in Brand gesetzt. Evelyn zog den Zauberstab aus ihrem Umhang heraus. Der Zauberstab den sie im Zug gefunden hatte. Sie kannte diesen Zauberstab genauso gut wie sie ihren eigenen Kannte. Behutsam hielt sie diesen verschnörkelten Zauberstab in ihrer Hand und drehte ihn ein paar Mal. Es gab keinen Zweifel daran. Sie wusste genau wem dieser Zauberstab gehörte. Wie oft wurde dieser Stab schon auf sie selber gerichtet von der Person die sie eigentlich beschützen musste. Ihrem Vater!

Halluzination

Sie lag auf ihrem Bett. Oder vielmehr auf diesem Fremden Bett das nun ihres war. Vorübergehend. Evelyn hatte sich dazu entschlossen nicht mehr lange hier in diesem Schäbigen Haus zu bleiben. Bei der nächsten Gelegenheit die sich ihr Bot wollte sie fliehen. Fliehen? Musste sie das denn? War sie eine Gefangene? Sie hatte schon viel im Tagespropheten gelesen über Sirius Black, Remus Lupin aber auch über Severus Snape. Zwielichtige Gestalten, die eigentlich Tod sein müssten. Sind sie nicht während dem Krieg gegen den dunklen Lord gestorben? Wieder brannte die Wut in ihrem Magen wie ein Feuer. Was war nur los? Was hatte sie nur verbrochen das sie jetzt Teil einer Verschwörung war. Dies hatte etwas mit ihr zu tun doch leider konnte sie sich auf das ganze keinen Reim machen. Sie kannte keine Zusammenhänge zu anderen Zauberern. Sie hatte sich schon überlegt ob ihre Eltern vielleicht in irgendeinen Betrug geraten waren und ihre Familie deshalb von den Todessern gejagt wurden. Doch nun kam ihr wieder der Zauberstab den sie im Zug gefunden hatte in den Sinn. Das war der Zauberstab ihres Vaters dem war sie sich so sicher. Sie spürte dass er etwas damit zu tun hatte. Er hatte sie noch nie gemocht das wusste sie. Ständig musste sie unter seiner Gewalt leiden. Ständig hat er ihr gezeigt wie unwillkommen sie doch war. Evelyn seufzte. Sie weinte. Sollte sie Sirius und den anderen sagen dass sie den Zauberstab ihres Vaters gefunden hatte? Das sie den Verdacht hatte das er dahinter steckte? Was Evelyn nun doch überraschte war das ihr Vater ein Aktiver Todesser war. Sie hatte immer geglaubt, dass mit dem Fall des dunklen Lord die Todesser auch aufgehört hatten zu existieren. Was sie aber an all dem ganzen doch so wütend machte war nicht nur die Tatsache dass sie absolut keine Chance hatte sich zu verteidigen sondern das sie wirklich keine Ahnung von all dem hatte. Sie hätte doch mitbekommen müssen was ihr Vater war. Ihre Naivität kotzte sie dermaßen an. Sie hatte keine Lust mehr wie ein rohes Ei behandelt zu werden. Ihr Stolz verbot ihr sich aus diesem Bett zu erheben und das Zimmer zu verlassen, wenn da nicht der beißende Hunger wäre. Sie hatte seit gestern Früh nichts mehr gegessen. Wiederwillig erhob sie sich und ging mit wackeligen Beinen zur Tür. Ihr Kreislauf spielte ein wenig verrückt. Sie öffnete langsam die Tür und roch schon das Leckere Essen. Der Duft war so betörend beinahe hypnotisch. Sie roch Rührei, Speck, Toast und Würstchen. Kaffee vermischte sich mit diesem leckeren Duft das sie gar nicht anders konnte als hinunter zu gehen. Diesmal war es aber nicht so laut gewesen. Es herrschte Ruhe und nur leises Gemurmel drang aus der Küche.

Evelyn trat auf die morschen Holzstufen die zu knirschen begangen. Unauffälliges runter schleichen war hier nicht möglich gewesen. Am Ende der Treppe hörte sie eine ihr wohltuende bekannte Stimme. Eine Männliche Stimme. Die Stimme verband sie zwar mit Jahrelanger Zankereien und Neckereien doch tat es so gut diese in diesem Moment zu hören. Vorsichtig trat sie näher. Sie hatte Angst was geschehen wird, wenn sie eintrat. Vielleicht war das nur ein Trug. Ein Wunschdenken, weil Evelyn sich jemand vertrautes herbei wünschte.

„Nein ich denke Evelyn wird das verstehen. Sie ist ein schlaues Mädchen. Wenn man ihr die Wahrheit sagt und sie nicht belügt wird sie eher zugänglicher sein“, sagte die bekannte Männerstimme.

Evelyn trat in die Küche und atmete erleichtert auf. Sie konnte nicht glauben, dass sie ihn dort stehen sah. In Anbetracht der Tatsache das sein Familie zu eine der Anführenden Schwarzmagier gehörte.

„Markus?“, fragte sie dennoch unsicher als könnte er jeden Moment verpuffen. Er wandte sich zu ihr und sah sie erleichtert an. Ihr Herz machte einen Hüpfer und obwohl sie ihn schon ein Leben lang kannte hatte sie das Gefühl ein völlig Fremder stünde vor ihr.

Markus trug eine dunkle Jeans, ein schwarzes Hemd und diese schwarze Lederjacke die sie so gerne an ihm mochte. Sie roch nach Leder und dies wirkte so Männlich an ihm. Jetzt erst merkte sie wie sehr sie ihn vermisst hatte. Wie gerne wäre sie ihm vor Freude in die Arme gesprungen.

„Was machst du für Sachen? Die ganze Schwarzmagier Gesellschaft ist auf der Suche nach dir“, sagte er voller Spott aber mit einem belustigen Unterton. Er grinste dabei und Evelyn wusste nicht wie sie ihn einordnen sollte. Zwar war es nie besonders liebevoll zwischen ihnen zugegangen doch hatte sie nie das Gefühl das er sie nicht mochte. Doch jetzt kam es ihr so vor als hätte er eine Abneigung gegen sie.

„Hast du meine Mum gesehen?“ fragte sie ihn. Sirius saß am Tisch und las im Tagespropheten.

„Nein hab ich nicht! Seit dem sie sich am Bahnhof raus gelassen hat, hat sie niemand mehr gesehen.

Sirius spähte über die Zeitung. Evelyn wich seinem Blick aus.

„Sie ist wahrscheinlich mit den anderen abgehauen. Feiglinge!“ Entsetzt sah sie Markus an.

„Was sagst du da?“

„Narzissa, deine Mutter und mehrere Frauen haben die Flucht ergriffen. Seit gestern, seit….“ Evelyn fiel auf das er die Male an ihrem Hals betrachtete. Er hatte gestockt und es schien ihr als könne er sich nur schwer beherrschen. Evelyn fasste sich reflexartig an den Hals. Markus sah zu Sirius.

„Ich hoffe Harry geht seiner Aufgabe Gewissenhaft nach. So als frischer Auror sollte man ja noch Motiviert sein, oder?“

Sirus lachte und sagte: „Harry ist nicht das Problem, mein Junge.“ Markus nickte.

„Und seine Familie? Ist in Sicherheit?“ fragte Markus beinahe schon fürsorglich. Empört, dass Evelyn nun schon wieder übergangen wurde ließ sie einen Stuhl durch den Raum fliegen. Dieser krachte gegen die Wand und zersplitterte.

„Ich will jetzt wissen was hier los ist. Vor allem was Harry Potter damit zu tun hat!“ Markus sah sie erschreckt aber auch verständnisvoll an. Von einem auf den anderen Moment hatte sich ihr Leben auf den Kopf gestellt und niemand hatte ihr gesagt was wirklich los ist.

„Als aller erstes musst du lernen dein Temperament zu zügeln, liebes. Und du musst dich noch ein wenig gedulden. Wir werden dich bei gegebener Zeit Aufklären doch bis dahin wirst du die Füße still halten und lässt das Mobiliar ganz“, befahl er laut. Stutzig sah sie ihn an und machte einen hastigen Schritt auf ihn zu.

„Und wie lange, bitteschön, muss ich mich noch gedulden? Wann habt ihr die Güte mir zu sagen warum man versucht hat mich zu töten? Und seit wann macht ihr gemeinsame Sache mit nicht Schwarzmagier? Was ist hier los?“ Letztere Worte waren an Sirius gerichtet.

„Du weißt so einiges nicht. Verhätschelt und verhätschelt wie du bist von allen bösartigen fern gehalten. Ist klar, dass du keine Ahnung von nichts hast“, rief er zornig. Verdutzt sah sie ihn an. Ihr fehlten die Worte.

„Ach ja? Dann will ich dir mal was zeigen. Weil ich ja so ein verwöhntes Gör bin wie du mich nennst. Von wegen von allen bösartigen fern gehalten. Ich hatte nicht das Privileg nach Hogwarts zu gehen. Meine Eltern haben mich nach Deutschland geschickt damit ich dort abartige dunkle Magie lerne. Freunde, fehl am Platz und wenn dann sich doch jemand zu mir verirrt hat wurde dieser Freund mir ausgetrieben!“ Evelyn zog sich ihr Shirt über den Kopf und drehte sich trotz Protest von Markus und Sirius mit dem Rücken zu ihr. Letzteres verschwand hinter seiner Zeitung.

Stille.

Nur das Feuer im Ofen knisterte vor sich hin.

„Bei Merlin! Was ist da passiert?“ fragte Markus sie ruhig aber entsetzt als er die dicken hässlichen Narben auf ihrem Rücken sah. Und Entsetzen lag auch in Sirius Blick als er einen Blick wagte. Evelyn zog sich ihr Shirt wieder über und wandte sich zu ihm um. Sie ging auf ihn zu und sagte:

„Erzähl mir nicht, dass du nicht wusstest wie gewalttätig mein Vater war.“

„Doch aber ich hätte nicht gedacht das…. Mein Vater hat immer gesagt alles wäre gut“, sagte Markus bestürzt. Evelyn wusste nicht worüber er mehr bestürzt schien. Über die Tatsache das sie so entstellt war oder über die Einsicht das sein Vater ein Lügner war.

„Ich war dreizehn als mein Vater gemeint hat mich für eine Sache zu bestrafen die meine Mutter verbrochen hat. Sie war anscheinend nicht sonderlich Treu und wollte sie so zügeln. Aber es ist mir egal. Das ist vergessen. Mir reicht es nur immer wieder als verwöhnt oder hochnäsig oder sonst was abgestempelt zu werden. Ich durfte nicht so sein wie ich wollte und wenn ich doch gewagt habe Menschen an mich ran zu lassen wurde dies unterbunden.“

„Weißt du, genau aus diesem Grund habe ich vor langer Zeit meine verkorkste Familie hinter mir gelassen“, sagte Sirius und lag die Zeitung weg. Evelyn sah ihn an.

„Denken Sie das habe ich nicht auch versucht, mehrmals? Jedes Mal hat er mich wieder eingefangen wie einen entlaufenden Straßenköter.“

„Ich weiß im Moment scheint alles zu viel zu sein. Du bist mit der jetzigen Situation überfordert und hey, wenn es nach mir ginge dann würde ich dir alles sagen. Doch die anderen Meinen das diese Informationen einfach zu viel auf einmal wären für dich. Du kannst dir sicher sein das dir hier niemand etwas tun wird. Hier bist du sicher und wir haben eine Organisation die dich beschützen wird.“

„Vor wem?“

„Was wir sagen können ist das du nächste Woche auf jeden Fall nach Hogwarts gehen wirst“, sagte Markus. Entsetzt sah sie ihn an.

„Es gibt keinen Sichereren Ort glaube mir.

Evelyn seufzte.

„Ich glaube ich werde das ganze nie verstehen. Seit ich denken kann geschehen merkwürdige Dinge um mich herum. Menschen kommen und verschwinden auf Mysteriöse Art und Weise und nun trachtet man mir nach dem Leben“, sagte sie und setzte sich an den Tisch mit dem Rücken zu Markus. Sie nahm sich ein Toast aus dem Körbchen und schmierte ein wenig Butter drauf. Trotz allem hatte sie einen riesigen Hunger.

„Was meinst du damit?“ fragte Markus und beobachtete sie mit Argwohn. Sirius hörte interessiert zu. Sie zuckte nur mit den Schultern.

„Im letzten Jahr hatte ich einen Freund an der Akademie“, erzählte sie und schwieg einen Moment um Markus Reaktion abzuwarten. Evelyn biss in ihr Toast. Seine Lederjacke knirschte. Er hatte wohl die Arme vor der Brust verschränkt und Sirius beobachtete ihn stirnrunzelnd.

„Er war so süß. Immer ein Lächeln auf den Lippen und seine grünen Augen so freundlich. Er war sehr liebevoll. Aiden, war sein Name. Wir konnten kaum die Finger von einander lassen, wenn er mich geküsst hat war es als ob wir miteinander verschmelzen würden“, Symbolisch fuhr Evelyn sich mit den Fingerspitzen über ihre Lippen.

Sirius zog die Brauen hoch als ahnte er was sie vorhatte.

„In den Sommerferien haben wir uns geschrieben. Jeden Tag. Doch dann kam irgendwann keine Eule mehr zurück. Egal wie oft ich geschrieben habe es kam von ihm keine Antwort mehr. Als ich dann schon fest entschlossen war nach Deutschland zu fahren um nach ihn zu sehen kam dann schließlich eine Antwort. Eine sehr kurze von seiner Mutter. Das Aiden verschwunden ist. Er kam eines Abends nicht mehr nach Hause. Ich war so bestürzt darüber.“

„Vielleicht hatte er einfach nur die Nase voll von dir und deinen Launen. Oder du hast so schlecht geküsst das er ganz schnell das Weite gesucht hat.“ Sirius grinste.

Evelyn zuckte belanglos mit den Schultern.

„Kann sein. Aber wenn ich an meinen kleinen Ausflug in die Winkelgasse zurück denke fängt mein Herz wie wild an zu pochen. Denkst du Oliver Wood ist derselben Meinung wie du?“

„Was meinst du?“

„Ob ich vielleicht schlecht küssen kann, denn Er konnte gar nicht genug von mir bekommen.“

„Was ist los mit dir?“ fragte Markus sie angewidert.

„Vielleicht hat das Verschwinden von Aiden nichts damit zu tun das ich so schlecht küssen kann, sondern einfach nur mit der Tatsache, dass er ein Opfer wurde. Ein Opfer von meinem Vater oder sonst einem Schwarzmagier der verhindern wollte, dass dieser Junge intimen Kontakt mit mir hat. Du weißt doch wie das bei uns läuft. Wir sind schon versprochen noch vor unserer Zeugung.“

„Weißt du das muss ich mir nicht länger Antun. Mich interessieren deine Intimitäten kein bisschen und mit wem du rum machst ist dein Problem. Belästige mich nicht mit dem Scheiß. Also Sirius, wir hören voneinander.“ Sirius winkte ihm zu und Markus verschwand.

Evelyn seufzte und sah zu Sirius der sie abschätzend musterte.

„Da ich anscheinend noch ein ganzes Weilchen hier bleiben muss wäre es sehr nett, wenn man mir zeigt wo ich mich mal duschen könnte. Ich fühle mich dreckig und möchte den gestrigen Tag wegwaschen.“ Sagte sie und Sirius kam nicht drum rum und musste lachen.

In Anbetracht der Tatsachen das Evelyn soeben ihren einzigen Freund vergrault hatte und sie absolut nicht mehr wusste wem sie vertrauen konnte und wem nicht stand sie in einem heruntergekommenen Badezimmer und betrachtete zum ersten Mal ihre würge Male am Hals. Sie wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte. Ihr kam das ganze sehr surreal vor. Eben noch war sie auf dem Weg in eine neue Schule, was ihr sehr suspekt vorgekommen war, denn wieso musste sie die Schule wechseln und wieso ganz alleine mit dem Zug fahren? Markus hat unbewusst ihr eine Antwort geliefert und zwar auf die Frage wieso nach Hogwarts. Es gibt keinen Sichereren Ort als Hogwarts. Dies glaubte sie ihm.

Evelyn entledigte sich ihrer Kleider und stieg in die Dusche. Sie drehte den Hahn auf und stellte das Wasser auf Lauwarm. Sie genoss die Wärme des Wassers die sie umfing. Sie fühlte sich gleich schon etwas besser als würde der ganze Zorn und die Unsicherheit mit dem Wasser weggespült werden. Sie fuhr sich durch die Haare und über das Gesicht.

Sie wurde stutzig als sie im Nacken einen kühlen Windhauch spürte. Erschrocken drehte sie sich um. Geprägt von den jüngsten Ereignissen zitterte sie vor Angst am ganzen Körper. Als sie jedoch nichts erkennen konnte oder niemanden sah wandte sie sich wieder dem wohltuenden Wasserstrahl zu. Sie erschrak bis ins bis ins Mark als wie durch Geisterhand eine männliche Person vor ihr stand. Ein Schlangen ähnliches Gesicht starrte sie an und obwohl sie ihn noch nie gesehen hatte nicht mal auf einem Bild oder in einem Zeitungsartikel wusste sie genau wer vor ihr stand. Evelyn schrie vor Angst aus tiefster Seele, taumelte zurück und rutschte schließlich aus. Mit dem Kopf schlug sie gegen die Dusch Wand und das letzte was sie noch vernahm war ein Metallischer Geruch in ihrer Nase und ein erschrockener Sirius der ins Badezimmer gerannt kam. Dann wurde es dunkel um sie herum.

Wehmut

Evelyn öffnete die Augen und starrte in eine totale Finsternis. Ihr war kalt und sie zitterte am ganzen Körper. Nicht einmal die Decke konnte sie warm halten, denn die Kälte kam definitiv von innen heraus. Ihr Kopf tat weh und sie fühlte sich unwahrscheinlich träge. In Deutschland hatte sie mal an einem Wochenende mit einer Zimmergenossin einen über den Durst getrunken. Heimlich hatten sie Muggelsaft für Erwachsene besorgt und den leer getrunken. Spätestens als ihre Freundin anfing sich zu übergeben hatten sie aufgehört dieses Hochprozentige Zeug zu trinken. Am nächsten Tag fühlte Evelyn sich hundeelend genauso wie jetzt.

Ihr wurde schnell wieder bewusst was geschehen war. Diese Situation unter der Dusche. Sie hätte nie gedacht das sie solch eine Angst vor einer Person haben könnte die bereits Tod war. Aber das ihre Angst so gravierend in ihrem Unterbewusstsein verankert ist war für sie irgendwie doch klar gewesen. Evelyn hatte bereits schon den Verdacht dass man sie vor ihm schützen wollte. Was auch immer sie mit ihm zu schaffen hatte war ihr zwar noch unklar doch spätestens dann, als Marcus nach dem wohl ergehen von Harry Potter und seiner Familie gefragt hat war es einleuchtend das er wieder einmal der Urheber für diese ganze Aufregung ist. Andererseits war der dunkle Lord Tod und dafür hatte Harry gesorgt. Sie musste sich das ganze vielleicht doch nur einbilden.

Die Tür öffnete und erhellte einen kleinen Teil des Zimmers. Evelyn stellte sich schlafend. Sie hatte keine Lust auf Konversation. Sie hörte Stimmen. Sirius, Marcus und Molly standen vor der Tür. Sie konnte sie genau hören.

„Wenn das ganze hier vorbei ist lass ich mich definitiv ins Ausland versetzen. Das ist eine Nummer zu hoch für mich“, hörte sie Markus genervt sagen. Evelyn zitterte erbärmlich.

„Ach was. Das ganze stellt sich am Ende als eine Nichtigkeit heraus und der ganze Lärm war für nichts“, versuchte Sirius ihn zu beruhigen und fügte hinzu: „Du darfst dich von ihr nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das war unprofessionell.“

Marcus seufzte.

„Ich weiß. Aber, wenn sie es nicht ist, ist es ein anderer. Dann fängt das Ganze von vorne an“ Die anderen Schwiegen.

„Es sollte jemand bei ihr sein, wenn sie aufwacht. Und vielleicht wäre es an der Zeit dem Kind mal ein Paar Antworten zu liefern. Kein Wunder das sie Geister sieht wer weiß was sie sich im Kopf ausmalt“, sagte Molly mit einem Tadelndem Unterton.

„Wer weiß, vielleicht sieht sie diese Geister aus einem bestimmten Grund“, sagte Sirius.

„Ich hoffe nicht“, seufzte Marcus. „Ich bleibe erst mal bei ihr für den Fall das sie aufwacht.“ Evelyn hörte wie die Marcus ins Zimmer kam und sich auf einen Stuhle weit entfernt von ihrem Bett nieder ließ. Evelyn ertappte sich dabei wie ihr das missfiel. Am liebsten hätte sie ihn jetzt bei sich gehabt. Sie fragte sich ernsthaft ob er verärgert über sie war, weil sie ihm heute Morgen gesteckt hat das sie Oliver in der Winkelgasse getroffen hat. Aber wahrscheinlich glaubte er ihr das sowieso nicht.

Sie versuchte sich zu rühren. Marcus wurde auf sie aufmerksam und ging auf sie zu.

„Du bist wach.“ Stellte er fest.

„Ich hoffe es doch“, sagte sie. „Zumindest fühlt sich der Schmerz echt an.“ Er ließ sich zu ihr Bett nieder, nah genug um sie sehen zu können aber doch weit genug von ihr weg um keinen Körper Kontakt herzustellen.

„Dann brauche ich dich nicht zu fragen wie du dich fühlst.“ Evelyn wollte sich setzen.

„Was sollte das?“ fragte er sie vorwurfsvoll. Evelyn sah ihn entsetzt an.

„Ich bin echt zu müde um mich mit dir zu streiten“, sagte sie nur entkräftet. „Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht und jetzt bekomm ich noch Halluzinationen von einem Psychopatischen Zauberer, der mir wahrscheinlich im Tod an die Gurgel will warum auch immer.“

Evelyn spürte seinen skeptischen Blick auf ihr.

„Du willst Voldemort unter Dusche gesehen haben?“ Er grinste breit war auch verständlich war denn es war schon ein absurder Gedanke.

„Ich sagte doch, Halluzination. Natürlich glaube ich nicht daran aber in diesem Moment wirkte es so echt. Ich spürte einen kalten Hauch im Nacken im nächsten Moment sah ich seine Schlangen Fratze vor mir.“

„Du musst dir keine Sorgen machen. Voldemort ist definitiv Tod. Du machst dir zu viele Sorgen. Da man dich im ungewissen lässt zählt dein Unterbewusstsein eins und eins zusammen und projiziert dann solche Halluzinationen.“

„Dann lass mich bitte nicht mehr im unklaren.“ Evelyn griff nach seiner Hand den Schmerz in ihrem Kopf unterdrückend. Flehentlich sah sie ihn an. Sie sah in seinen Augen dass er mit sich haderte. Er streichelte mit dem Daumen ihren Handrücken. Zärtlich, behutsam. Evelyns Herz klopfte schneller, vor Aufregung. Er rückte näher und beugte sich zu ihr. Langsam. Bis sein Mund nur noch einen Hauch von ihrem entfernt war. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren, sah ihm tief in die Augen. Wie gerne hätte sie ihn jetzt geküsst. Ihn im Nacken gepackt und zu sich gezogen um sich mit ihm in eine Leidenschaftliche Küsserei zu verfangen.

„Du solltest jetzt etwas schlafen und dich ausruhen. Ich muss kurz noch etwas mit Sirius bereden und bin gleich wieder da“, flüsterte er und erhob sich. Fassungslos drehte Evelyn den Kopf weg. Ihr Herz raste ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Was tat er da mit ihr. Machte er das mit Absicht?

„Es tut mir leid Marcus“, sagte sie mit einer Tränen unterdrückten Stimme. Er blieb stehen und sah sie fragend an. Sie schämte sich ihn anzusehen.

„Was?“

„Das ich dir heute Morgen das mit Wood erzählt habe.“ Einen Moment hielt er inne. Sie konnte hören wie er tief durchatmete.

„Entsprach das nicht der Wahrheit?“

„Doch“, flüsterte sie den Tränen nahe.

„Ich möchte mal eins klar stellen. Ich empfinde nichts für dich also komm ja nicht auf die Idee das du mich heute Morgen auf irgendeine Art und Weise mit dieser Information getroffen hast.“ Markus verließ das Zimmer und ließ die Tür unsanft ins Schloss fallen.

„Gut zu wissen“, schrie Evelyn ihm nach und warf sich wieder auf das Bett, zog die Decke weit über den Kopf und lies sich endlich in ihre Traurigkeit fallen. Sie hatte solch eine Wut im Bauch, das sie versucht hatte einzulenken und wieder gescheitert war. Sie wurde aus Marcus einfach nicht schlau. Er war schon immer so gewesen. In dem einen Moment war er freundlich und lieb und im anderen Moment war er ein ekelhaftes, rücksichtsloses Arschloch.

Marcus ging zu Sirius der sich im Wohnzimmer des Grimmauldplatz befand. Er stand am Kamin und hatte sich gerade ein Glas mit Feuerwhisky eingeschenkt. Marcus seufzte. Sein Kopf war voll er musste es unbedingt wieder frei bekommen.

„Was ist los, Junge? Du siehst aus als könntest du einen von dem hier vertragen!“ Sirius schenkte ihm auch ein Glas ein. Dankbar nahm er das Glas entgegen und ließ sich schwer auf das Sofa nieder. Er atmete tief durch und leerte das Glas mit einem Zug.

„So schwer?“ fragte Sirius. Marcus winkte nur ab.

„Nichts was nicht in ein paar Tagen, wenn das alles hier vorbei ist, vergessen ist.“ Marcus wusste das er Sirius nichts vor machen konnte schließlich hatte er ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel selbst die Jahre in Azkaban taten seine Erfahrung keinen Abbruch.

„Ich weiß Noch als Mein Vater und ich bei den Hallywells zu Besuch waren. Meine Tante war so glücklich gewesen an diesem Tag man konnte ihr Glück förmlich im Gesicht geschrieben sehen. Im ganzen Haus ertönte lautes Gelächter. Die Männer im Salon und die Frauen in der Küche. Die Männer tranken Feuerwhisky und die Frauen aßen Gebäck und tranken Tee. Wie immer eigentlich doch ich fühlte, dass etwas anders war. Eine Ahnung beschlich mich. Ich lief durch das Haus, von Zimmer zu Zimmer bis ich den Grund für diesen Aufruhr fand. In einem Zimmer stand auf einem rosa Teppich mitten in einem Raum ein weißes Baby Bett. Weißt du mit diesen niedlichen Himmel und Bärchen.“ Marcus musste Lächeln bei dieser Erinnerung und Sirius grinste. Er schenkte ihnen noch ein Glas Feuerwhisky ein und setzte sich ihm gegenüber.

„Ich sah in das Bettchen und sah sie. Sie war kaum ein Tag alt. Ich war Neun zu dem Zeitpunkt und doch kann ich mich erinnern als wäre das erst gestern gewesen. Ich war so fasziniert von ihr, sie war so klein und zerbrechlich. Von da an wusste ich, dass ich immer für sie da sein wollte.“ Marcus nippte an seinem Glas.

„Ich weiß was du meinst.“ Sirius trank sein Glas leer. „Ich kann mich auch an Harrys Geburt erinnern als wäre es erst gestern gewesen. Deshalb musst du verstehen das, wenn ihm oder seiner Familie Gefahr droht ich alles daran setzen werde um ihn zu beschützen.“ Marcus nickte Geistesabwesend.

„Ach komm. Trink den mal leer dann gehst du schlafen. Morgen sieht die Welt schon anders aus.“ Gesagt getan. Marcus erhob sich wünschte noch eine Gute Nacht und ging zurück zu Evelyn.

Die schlief schon wieder Tief und fest. Zumindest sah es so aus. Er ging zu ihr beugte sich zu ihr und strich ihr behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er glitt mit den Fingern über ihre Wange hinunter zu ihrem Würge mal.

~Doch es macht mir was aus. Ich kann es nicht ertragen, wenn dich ein anderer berührt. Auch nicht, wenn es mein bester Freund ist. Gerade dann könnte ich vor Wut rasen. Aber, wenn Oliver und du, wenn ihr denkt das ihr zusammen gehört dann werde ich euch nicht im Weg sein~

Wollte er sagen. Jedoch hielt er es für sich.

Marcus machte es sich auf einem Sessel gemütlich. So gut es ging. Er brauchte eine Zeit bis er einschlief als es dann endlich soweit war fiel er in einen ungemütlichen Traumlosen schlaf.
 

Evelyn rannte vor dem Haus einen langen Gehweg entlang. Ihr Herz pochte bis zur Schläfe und sie spürte die Verzweiflung in ihrem Körper. Hoffentlich würde sie es noch schaffen. Aber was? Sie wollte nicht alleine sein. Sie wollte mitgehen. Aber mit wem und wohin. Das Mädchen rannte so schnell sie konnte. Gleich würde sie da sein. Ihren Arm vor sich ausgestreckt als wollte sie nach etwas greifen. Doch sie griff ins Leere. Feuer folgte Ihr. Alles war so heiß. Sie stolperte und fiel zu Boden dabei schlug sie hart mit dem Kopf auf einem Stein auf. Alles drehte sich, ein Metallischer Geruch stieg ihr in die Nase bevor sie im nächsten Moment ihr Bewusstsein verlor und um sie herum alles schwarz wurde. In der Dunkelheit verharrte sie. Die Hitze war gewichen und ihr Körper fing an zu zittern. War hier sonst nicht immer Schluss gewesen. Sollte sie jetzt nicht eigentlich aufwachen? Träumte sie noch oder war das schon wieder die Realität? Sie konnte nichts weiter sehen als eine tiefe Finsternis.

„Hallo“, rief sie in die Dunkelheit.

„Hallo Evelyn“, sagte eine dunkle unbekannte Stimme. Evelyn drehte sich erschrocken um und sah wieder dieses Schlangenähnliche Gesicht. Ihr Herz blieb stehen und ihr Atem stockte. Er streckte seine Hand aus und versuchte nach ihr zu greifen. Evelyn schrie aus tiefster Seele.

Erschrocken riss sie die Augen auf. Regungslos blieb sie im Bett liegen und starrte zur Decke. Sie wollte ganz sicher gehen das er nun zu Ende war. Ein Alptraum Wieder einmal. Aber diesmal mit Bonusmaterial. Sie hatte unbeschreibliche Angst, dass ihre Alpträume zur Realität werden. Doch jetzt war erst mal Frühstück angesagt. Evelyn rappelte sich aus dem Bett und sah sich um. Das Zimmer war leer. Aber dennoch vernahm sie einen angenehmen Duft. Es schien gar nicht mal zu lange her, dass jemand das Zimmer verlassen hat. Sie musste lächeln bei dem Gedanken das es sein Geruch war. Eine Mischung aus Leder noch irgendwas was sie nicht zuordnen konnte.

Marcus hatte sich über den Kupferkessel gebeugt und versuchte herauszufinden was es heute zum Mittagessen gab.

„Junge, also, wenn du nicht willst das die Brühe dir entgegen kommt holst du ganz schnell deine Neugierige Nase heraus“, schimpfte Mrs. Weasley als sie die Küche betrat. Marcus lachte.

„So schlimm? Ich habe eigentlich nur gutes von ihrem Essen gehört“, sagte er und trat zur Seite.

„Ich glaube deine Freundin da oben wird was anderes behaupten.“ Mrs Weasley wies mit dem Kopf nach oben und Markus lehnte sich lässig gegen die Anrichte. Er zuckte belanglos mit den Schultern.

„Ich würde mir das was Evelyn von sich gibt nicht zu Herzen nehmen. Sie ist trotz allem noch ein verwöhntes Mädchen das noch nie ein Essen selber zubereiten musste.“

„Ich habe so viele Kinder mit so vielen verschiedenen Persönlichkeiten. Ich nehme überhaupt nix mehr persönlich. Außerdem kann ich sie ja verstehen.“ Liebevoll und dankbar lächelte er der kleinen Molligen Hexe zu.

„Übrigens sie ist wach. Ich hab sie eben ins Bad hüpfen sehen.“

„Na hoffentlich begegnet sie nicht wieder dem dunklen Lord.“ Lachend aber tadelnd schlug sie ihm sanft gegen den Arm.

„Macht ihr euch etwa lustig über mich?“ Evelyn stand in der Tür. Marcus stellte sich aufrecht hin und sah sie überrascht an. Evelyn setzte sich an den gedeckten Frühstückstisch.

„Darf ich?“ fragte sie in Bezug auf das Frühstück. Marcus nickte ihr zu. Molly kam mit einer dampfenden Pfanne angelaufen und hievte einen großen Löffel Rührei auf ihren Teller.

„Niemand macht sich Lustig über dich. Wir wollen dir wirklich nur helfen.“ Evelyn nickte ihr nur verständnisvoll zu.

„Das ist so lieb von ihnen. Ich denke ich muss mich bei Ihnen Entschuldigen. Ich war nicht sehr fair zu Ihnen und sie wollten nur nett sein. Ihr Essen schmeckt bestimmt hervorragend“, sagte sie reumütig. Marcus war ihr Gegenüber sehr skeptisch. Niemals hätte er erwartet das sie so einlenken würde. Mrs Weasley gefiel ihr verhalten und nahm die Entschuldigend natürlich mit der Hand abwinkend herzlich gerne entgegen.

„Mach dir keine Gedanken mehr“, sagte sie. Evelyn aß mit Genus unter dem skeptischen Blick von Marcus ihr Frühstück. Er war ja schon beruhigt gewesen das sie keine Fragen mehr stellte, denn langsam waren ihn die Möglichkeiten sich aus dem ganzen raus zu reden ausgegangen. Er wollte sie nicht anlügen deshalb war einfach besser, wenn sie gar nicht mehr darüber redeten. Er beobachtet sie. Ihm gefiel es wie sie sich nun anpasste. Sie versuchte von sich aus Kontakt aufzunehmen mit den andere. Sirius hatte sich zu ihnen Gesellt und auch Lupin und Tonks waren vorbei gekommen. Stolz zeigten Sie beide ein neues Foto von ihrem kleinen Teddy und Evelyn war übertrieben begeistert von dem Jungen. Evelyn bedankte sich auch bei Lupin und Tonks für die Rettung. Beide sahen sich fragend an.

„Das war doch selbstverständlich.“ Lupin sah zu Marcus als wolle er ihn fragen ob etwas vorgefallen war. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Evelyn sah noch einmal auf das Foto.

„Echt süß“, grinste sie. Kreacher kam maulend herein und warf den Tagespropheten auf den Tisch und verschwand gleich wieder ohne auf ein Dankeschön zu warten. Evelyn fiel gleich die Titelseite auf.

Oliver Wood gibt Abschiedsspiel. Heute um 16 Uhr ……

„Können wir uns das Spiel ansehen?“ fragte sie in die Runde. Hoffnungsvoll sah sie zu Marcus und klimperte auch mit den Augen. Marcus war im ersten Moment Perplex über ihre Frage gewesen antwortete ihr jedoch mit einem entschiedenen Nein. Evelyn seufzte bitter.

„Ich finde das gar keine schlechte Idee“, meinte Sirius. Überrascht sahen ihn die anderen an.

„Wir können sie ja nicht den ganzen Tag hier einsperren und mal davon abgesehen wird sie ja mit den besten Auroren dort hingehen.“

„Ich glaube du weißt gar nicht wie ernst die Lage ist“, sagte Marcus mit einem sehr verärgerten Unterton. Evelyn lachte und nickte ihm zustimmend zu.

„Erklärs mir bitte. Mal davon abgesehen das die besten Auroren mich begleiten werden, was meiner Meinung einfach zu viel Aufsehen erregen wird, ich kann auch Zaubern. Ich war zwar nicht auf Hogwarts gewesen aber ich habe eine sehr gute Schule besucht, auch, wenn deren Magie für euch etwas zu dunkel ist.“

„Das glauben wir dir ja, ich kenne diese Schule, aber..... Also gut. Wenn die anderen einverstanden sind“ Marcus war selbst über sich überrascht gewesen das er einlenkte. Aber er wollte etwas für sich herausfinden bevor es demnächst ab nach Hogwarts ging. Er musste an Oliver denken und die Tatsache das Evelyn und er Gefühle füreinander hatten. Er hatte die Hoffnung sich ein Bild davon machen zu könne. Damit er schon im Voraus wusste worauf er sich da einlassen würde. Evelyn lächelte überlegen, denn die anderen waren einverstanden. Sie stand auf und verließ die Küche.

Überraschenderweise kam er ihr nach. Sie fühlte sich unbeschreiblich froh darüber das sie nachher Oliver sehen würde. Als sie den Zeitungsartikel gelesen hatte und das es ein Spiel gab weckte in ihr eine Sehnsucht. Sie wollte ihn sehen hatte aber gleichzeitig Angst was geschehen wird. Wie er wohl auf sie reagieren würde.

Marcus hielt sie am Arm fest und zwang sie zum Stehen. Fragend sah sie ihn an. Er tat ihr nicht weh und trotzdem wollte sie sich seinem Griff entziehen.

„Ich schwöre dir, wenn du was planst oder auch nur einer zu Schaden kommt, weil du mal wieder deinen Dickschädel durchsetzen musstest dann kannst du was erleben“, warnte er sie und drückte sie sanft gegen die Wand.

„Du hörst dich an wie mein Vater.“

„Ich will nur nicht das dir was geschieht. Mir geht dann eine gehörige Provision verloren verstehst du?“ Evelyn sah ihn Empört an.

„Achs o ist das. Ich hab mich die ganze Zeit schon gefragt wieso du das alles hier machst. Ich meine wer setzt schon freiwillig sein Leben für jemand anderes ein, wenn es nicht gerade um Geld oder Liebe geht. Dann weiß ich jetzt wenigstens woran ich bei dir bin. Oder hast du vielleicht doch Angst ich könnte Oliver Wood begegnen und ihn dir vor ziehen.“

„Du hast gar keine Ahnung“, knurrte er durch die Zähne und schlug mit den Fäusten neben ihrem Kopf gegen die Wand und fixierte sie mit seinen Augen. Evelyn schluckte schwer und lag den Kopf in den Nacken um seinen unwiderstehlichen Blick zu begegnen. Sie kam seinem Mund so bedrohlich nah und Marcus benötigte unheimliche Willensstärke sie jetzt nicht einfach zu küssen.

„Das habe ich in den letzten paar Tagen so oft gehört das es mir mittlerweile so egal ist. Ich werde schon noch dahinter kommen.“ Natürlich war Marcus ihr drohender Unterton nicht entgangen. Irgendwie hatte er auch nichts anderes erwartet, wenn er ehrlich sein sollte.

Evelyn stieß ihn von sich und verschwand die Treppen hinauf in ihr Zimmer während ihm der Schlag seines Herzens in den Ohren dröhnte.

Quidditch(Vorläufig)

Seit sie das Haus verlassen hatten, hatte Marcus kein Wort mehr mit ihr gesprochen. Seine Worte richtete er gezielt an die anderen. Lupin und Tonks. Sirius blieb zu Hause und hielt dort die Stellung. Marcus war angespannt und hatte Sorge, dass etwas passieren könnte. Ein Angriff der Todesser oder vielleicht wurde sie ja von einem Muggelfahrzeug angefahren. Er blieb dicht bei ihr eine Hand stets an ihrem Rücken um sie zu lenken. Marcus merkte, dass es ihr missfiel wie er sie versuchte zu kontrollieren. Evelyn seufzte oft genervt und wirkte ebenso angespannt wie er. Wenn sie nicht so wollte wie er hatte Marcus sie einfach am Arm gepackt und sie in die Richtung gewiesen. Er hatte Verständnis für ihre Situation doch galt seine Priorität einfach ihrer Sicherheit und nicht ihrer wechselhaften Laune. Sie will Quidditch kucken? Kein Problem aber nur zu seinen Bedingungen. Er führte sie durch die Straßen wie seine persönliche Marionette. Herrisch aber wachsam.

„Tonks, Lupin, gleich kommt die Gasse“, sagte Marcus zu ihnen gewandt. Lupin nickte ihm zu.

Und da kam sie auch. Zehn Meter weiter führte ein Weg in eine dunkle Gasse. Vor einer Mauer blieben sie stehen. Marcus zog seinen Zauberstab aus dem Umhang hervor und tippte drei Mal dagegen. Er nickte Lupin und Tonks zu.

„Lass mich vorgehen. Wer weiß was uns da auf der anderen Seite erwartet“, sagte Lupin und ging ohne weiteres durch die Mauer hindurch. Gleich darauf folgten ihm Marcus und Evelyn dicht gefolgt von Tonks.

Evelyn staunte nicht schlecht als sie auf der anderen Seite des Portals vor einem riesigen Quidditch Stadion standen. Das zweite Portal befand sich zwischen zwei Bäumen an einem Waldrand. Wo genau sie waren wusste sie nicht. Sie konnte nicht mal sagen ob sie überhaupt noch in London waren. Angestrengt versuchte sie in ihrem Kopf den Zeitungsartikel hervorzuholen in dem stand dass Oliver heute ein Abschiedsspiel geben wird. Evelyn bemerkte den forschenden Blick von Marcus auf ihr. Es machte sie etwas nervös und der Gedanke daran, dass sie heute Oliver wiedersehen wird machte es ihr gar nicht leichter. Ihr Herz Klopfte bei der ungewissen Vorstellung wie sich ihre Begegnung abspielen wird. Sie fühlte sich nicht gut bei der Sache zumal sie unter ständiger Beobachtung stand. Seine Augen waren wie die eines Leoparden. Fixierend, Anvisierend und wachsam. Irgendwie gefiel ihr das jedoch nicht, wenn es ihre Lebensumstände beeinträchtigte. Mal davon abgesehen hatte sie sich nie sicherer gefühlt als jetzt. Sonst hatte sie immer das Gefühl in Deckung gehen zu müssen, weil sonst ihr Vater hinter ihr stehen könnte. Vor dem hatte sie mehr Angst als vor den Todessern. Insgeheim wusste sie es. Sein Vater gehörte natürlich auch dazu und Marcus Vater. Es war naiv gewesen von ihr all die Jahre nicht daran zu glauben. Stammten sie doch aus einer Schwarzmagier Familie.

Marcus gab ihr einen schups woraufhin Evelyn tief durchatmen musste. Er musste innerlich lächeln. Ihm gefiel es wie sie sich fügte nur um in dieses Stadion zu kommen. Diesen Gefallen würde er ihr tun. Aber nur noch diesen einen. Danach würden sie wieder nach seinen Regeln spielen. Marcus hatte heute Morgen noch eine Eule zu Oliver geschickt mit der Bitte ihm Karten für das Quidditch Spiel zu senden und mit der Nachricht das er für seinen Freund eine Überraschung hätte. Die Antwort kam eigentlich zügig. Die Karten und ein Neugieriges ~Da bin ich aber mal gespannt~ Marcus seufzte und erntete einen besorgten Blick von Evelyn. Er beachtete sie immer noch nicht. Er wollte nicht mit ihr reden. Seid der Sache im Flur fühlte er im Magen einen schweren Knoten den er sich nicht erklären konnte. Ihm war schon klar, dass er in Bezug auf Evelyn verunsichert war. Aber was genau war ihm noch schleierhaft gewesen.

Sie gingen im Schnellschritt auf das Stadion zu. Von überall her kamen noch weitere Hexen und Zauberer um sich das Spiel anzusehen. Bisher kam ihm nichts verdächtig vor. Wenn sie Glück hatten würde alles Reibungslos laufen ohne irgendwelche Zwischenfälle. Woher sollten sie auch wissen dass er mit ihr hier war?

Sie saßen in ihrer VIP Loge des Eintracht Pfützen See. Die besten Plätze überhaupt. Von hier aus hatte man eine Hervorragende Sicht. Sie saß zwischen Marcus und Lupin und Tonks gleich neben Lupin. Tonks beugte sich vor um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Hast du dir schon viele Spiele angesehen?“ fragte sie ehrlich neugierig.

„Nein“, lachte Evelyn vergnügt und fügte rasch hinzu: „Ich interessiere mich absolut nicht für Quidditch. Ich bin nicht so der Sportlich orientierte Mensch.“ Marcus neben ihr stieß ein ironisches Lachen aus. Evelyn schenkte dem keine Beachtung.

„Naja es muss sich ja nicht jeder dafür interessieren.“ Evelyn stimmte ihr mit einem Nicken zu. Sie ließ sich auf ihrem Stuhl zurück sinken und wartete ab. Sie sah sich um und konnte wirklich nichts entdecken was bedrohlich wirkte. Während Marcus neben ihr angespannt auf seinem Stuhl saß und seine Umgebung wachsam im Auge behielt lehnte sie sich entspannt zurück. Wahrscheinlich war das auch der Grund dafür gewesen. Ihn in ihrer Nähe zu wissen war für sie beruhigend. Warum auch immer sie in Gefahr war. Wer was auch immer von ihr wollte. Er würde sie beschützen. Ob er nun dafür bezahlt wurde oder auch nicht.

Endlich ging es los. Die erste Quidditch Mannschaft flog aufs Feld und flog gekonnt einige Manöver. Es war nicht Olivers Mannschaft. In ihrer roten Quidditch Kleidung sahen sie beinahe schon bedrohlich aus und hinterließen auf jeden Fall einen überwältigenden Eindruck. Lautes Gejubelt ertönte von der anderen Seite. Von irgendwo her kam unheilvolles Donnergetrommel. Evelyn fühlte sich nicht gut. Ihr wurde es flau im Magen und ihr Herz raste. Sie fühlte sich mit einem Mal sehr unwohl.

„Oliver wird nicht das ganze Spiel durchspielen. Wenn er ausgewechselt ist treffen wir uns in der Spieler Loge mit ihm“, erklärte Lupin. Evelyn nickte. Dann kamen sie. Eintracht Pfützensee. Oliver Vorne ran in seinem Hüter Outfit. Sie flogen nun auch ihre Manöver, zeigten sich als Mannschaft, zeigten wer hier der Boss ist und in ihrer dunkel grünen Kleidung wirkten sie nicht weniger bedrohlich. Jubelschreie, gefühlte tausend Hände klatschen ineinander. Über ihnen und unter ihnen trampelten die Fans auf und schwenkten Fahnen ihrer Lieblings Mannschaft. Die Sonne schien zum Glück auf die andere Seite des Stadions. Evelyn sah zu ihrer linken Seite an Marcus vorbei. Sah sie richtig? Bewegte sich dort ein dunkler Schatten zwischen den Jubelnden Menschen? Unsichtbar für andere aber für sie kaum zu übersehen. Sie wagte einen Blick zu ihrer Rechten Seite. Auch dort. Ein paar Reihen weg. Eine große Gestalt in einem dunklen Umhang gehüllt. Die Kapuze weit ins Gesicht gezogen. Bedrohlich und doch unscheinbar. Für sie beängstigend.

„Marcus“, sagte sie beinahe flüsternd und griff nach seinem Arm. Wenn das Zittern in ihrer Stimme nicht gewesen wäre hätte er sicherlich nicht reagiert doch Evelyn schien beunruhigt. Er sah sie fragend an ließ seinen Blick so unauffällig wie möglich über die Komplette Tribüne schweifen. Marcus konnte nichts erkennen und auch Evelyn sah weiter nichts. Sie kam zu dem Entschluss dass dies wieder nur eine Halluzination war. Eine Ausgeburt ihrer Fantasie. Konnte sie vor lauter Angst nicht mehr klar denken? Ihr Herz schlug vor Angst. Sie rutschte unruhig auf ihrem Platz hin und her. Der Schiedsrichter bat die Kapitäne zu sich und brachte die Bälle ins Spiel. Quaffel, zwei Klatscher und den goldenen Schnatz. Es würde nicht mehr lange dauern und das Spiel beginnt. Evelyn rutschte nervös hin und her. Das Atmen fiel ihr schwer.

„Ich muss hier raus“, sagte sie und war aufgestanden als plötzlich tosendes Geschrei ausgebrochen war. Zauberer und Hexen liefen Angsterfüllt durch die Gänge und suchten sich einen schnellen Weg zum Ausgang. Dunkle Schatten huschten nun sichtbar für alle durch die Gänge und ließen hier und da drohende Flüche mit ihren Zauberstäben ab. Ein Rang unter ihnen gab es einen Knall. Es gab eine Erschütterung, sie hörten qualvolle Schreie.

„Todesser“, fluchte Lupin und warf Marcus, der aufgesprungen war, einen kampfbereiten Blick zu.

Evelyn wurde unsanft von ihm zurück auf Stuhl gedrückt, seinen Zauberstab in der Hand. Auch Lupin und Tonks waren bereit. Wider es hatte einen lauten Knall gegeben woraufhin Die Quidditch Mannschaften das Weite suchten. Alle bis auf einer.

„Oliver“, rief Marcus und schaute zu ihm rauf. Der schüttelte nur mit dem Kopf und gab ihm zu verstehen, dass sie verschwinden sollen. Er schien geschockt als er Evelyn erblickte.

„Du bleibst sitzen und rührst dich nicht von der Stelle“, befahl er. Evelyn sah unsicher zu Lupin der ihr nur bestätigend zunickte.

Marcus lehnte sich über die Brüstung und sah was geschehen war. Ein dicker weißer Rauch stieg von unten herauf und bahnte sich seinen Weg durch das Stadion. Es dauerte nicht mehr lange und der Rauch ist auch bei ihnen angekommen.

„Wir müssen hier raus. Hier stimmt was nicht“. Evelyn war die Unruhe in Marcus Stimme aufgefallen. Ihr Herz klopfte.

„Ich habe es geahnt“, seufzte sie wehmütig. „Ich hatte eine Vorahnung.“

„Davon haben wir jetzt auch nichts. Wir hätten erst gar nicht hier seine dürfen. Wenn hier jemand zu Schaden kommt kannst du was erleben“, raunte er sie an. Er sah ihr direkt in die Augen und sah pure Angst. Marcus packte sie am Arm und zog sie rauf. Lupin und Tonks standen kampfbereit um sie herum. Menschen liefen aus dem Stadion, schreiend vor lauter Panik um ihr Leben.

„Ich weiß du hast Angst aber ich verspreche, dir wird nichts passieren.“ In seiner Stimme lag zum ersten Mal seit sie sich widergesehen haben sowas wie ehrliche Führsorge.

„Ich habe keine Angst um mich“, sagte sie. Ihr Blick war feste und ernst und es schien als wäre Marcus für einen Moment verunsichert. Hinter ihnen Stieg der weiße Rauch auf und es waren nur noch Sekunden bis sie völlig umnebelt waren.

„Was auch passiert, du bleibst ganz dicht bei mir. Mach bloß nichts auf eigene Faust“, warnte er sie. Evelyn nickte ihm zu.

„Pass auf dich auf.“ Diese Worte kamen nur als ein Flüstern über ihre Lippen, denn sie waren nur für ihn Gedacht. Er schlang einen Arm um sie, presste ihren Körper dicht an seinen. Schützend. In der anderen Hand hielt er seinen Zauberstab bereit für einen Kampf. Er sah sie ein letztes Mal an ehe sie völlig umnebelt waren. Ihre Augen spiegelten so viele Gefühle wieder mit denen Marcus einfach nichts anfangen konnte. Er wusste, sie vertraute ihm, sie kannte ihn schon so lange und er spürte oft diese Zuneigung von ihr, dass er manchmal absolut nicht ertragen konnte. Obwohl sie so viele schreckliche Dinge erlebt hatte bestand sie aus dieser großen Menge Liebe das es manchmal schwer war sie nicht zu mögen obwohl er alles daran setzte dass es schwer war ihn zu mögen.

Er spürte die immer näher kommende Gefahr schon im Nacken. Es waren mehr als zwei oder drei. Es waren mindestens ein Dutzend. In der Luft und auch auf der Tribüne. Er spürte, dass sie zitterte. Er spürte ihren Herzschlag. Es war still.

„Ich weiß, dass ihr da seid, ihr könnt euch nicht vor uns verstecken. Gibt uns das Mädchen und ihr werdet nicht leiden müssen“, sagte eine dunkle verzerrte Stimme durch den dicken Rauch hindurch. Evelyn vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter.

„Das hättet ihr wohl gerne. Aber so einfach ist das nicht. Wenn ihr sie wollt müsst ihr schon um sie kämpfen“, forderte Marcus.

„Du Narr. Wir sind in der Überzahl. Ihr habt keine Chance gegen uns. Aber vielleicht änderst du deine Meinung, Junge, wenn ich dir sage das wir deinen Freund haben, den Quidditch Spieler.“

Evelyn hielt den Atem an. Geschockt suchte sie Marcus Blick doch bei dem dicken Rauch, vergebens. Sein Arm hielt sie fest umklammert.

„Ich glaube dir nicht“, rief Marcus. Von rechts kam eine große dunkle Gestalt immer näher.

„Sei nicht so töricht, Junge“, schnaubte der Todesser. „Aber so warst du schon immer gewesen. Ein törichter kleiner Junge. Verachtet vom eigenen Vater und von der Mutter betüddelt.“

Marcus stieß einen verächtlichen Laut aus.

„Darüber bin ich längst hinweg. Ihr interessiert mich kein bisschen mehr“, rief er und behielt die dunkle Gestalt zu seiner Rechten im Auge. Lupin und Tonks wachten zu seiner linken Seite.

„Aber du würdest das Leben deines besten Freundes für das des Mädchen opfern, die ihn so sehr liebt obwohl sie sich nicht mal an ihn erinnern kann. Könntest du damit Leben? Mit ihrer unerwiderten Liebe für dich aber mit der Erinnerung an ihn.“

Evelyn wurde stutzig. Wie konnte er wissen wie es um ihre Gefühle zu Oliver stand?

„Wenn ich doch nur was sehen könnte“, flüsterte Marcus nervös.

„Lass mich dir helfen“, Evelyn sah ihn flehentlich an.

„Sei Still“, befahl er.

„Nun Marcus, ich denke du musst umdenken. Die Situation sieht nicht besonders gut aus“, meinte Lupin.

Marcus wusste was Lupin wollte doch war es schwer sich dazu durchzuringen. Er musste sie doch beschützen nicht sie ihn.

„Ihr seid solche Feiglinge. Nicht mal Angesicht zu Angesicht könnt ihr eure Drohungen aussprechen. Euer Gesicht hinter Masken verstecken mehr könnt ihr nicht“, schrie Marcus in den Rauch hinein.

„Höre ich da endlich deine Verzweiflung heraus? Du weißt nicht weiter.“ Es gefiel dem Todesser. „Wie entscheidest du dich, Marcus?“ Marcus wurde nervös. Evelyn in seinem Arm und Oliver in den Fängen der Todesser.

„Du bluffst nur!“ rief Marcus herausfordernd. Der Todesser lachte nur.

„ Du willst es wirklich drauf ankommen lassen? Aber das wirst du schon sehen, wenn ich ihn mit einem Avada Kedavra in Jenseits befördert habe. Schade um den Jungen. Ich habe ihn gemocht. War ein guter Quidditch Spieler.“

Evelyn krallte sich nervös an Marcus Arm fest.

„Du hast nicht mehr viel Zeit, Marcus.“

„Wieso sagt er nichts. Wieso sagt Oliver nichts?“ Evelyn stieß Marcus von sich und rannte zur Brüstung. Angespannt hielt sie sich am Geländer fest.

„Oliver“, rief sie mit Tränen unterdrückter Stimme. Der Todesser lachte voller Hohn aus tiefster Seele.

„Es ist immer wieder erfrischend zu sehen wie du auf die Nase fällst, Marcus. Du denkst doch wohl nicht das er dir Antwort geben kann.“ Evelyn blinzelte. Sie versuchte etwas durch den dicken Rauch erkennen zu können doch vergebens. Ihr Atem wurde schwer, ihr Kopf dröhnte. Sie zitterte am ganzen Körper und allein die Vorstellung Oliver verlieren zu können war nicht auszuhalten. Sie spürte ein Kribbeln in ihren Händen, sie spürte diese unbeschreibliche Macht in ihr die wider versuchte an die Oberfläche zu kommen. Sie spürte die Wut und den Zorn in ihrem Magen der ihr Blut zum Kochen brachte.

„Bei Merlin wirst du ihm etwas antun, werdet ihr es bereuen“, rief sie und krallte sich an dem Geländer fest.

„Du dummes Ding. Hast du mal überlegt wieso ausgerechnet der Quidditch Spieler. Euch verbindet etwas und sein Tod wäre nur von Vorteil für uns. Fühlst du dich auf eine Art und Weise zu ihm hingezogen, die du dir nicht erklären kannst? Würdest du für ihn alles tun? Vielleicht sogar dein Leben geben“

Geschockt starrte Evelyn in den dunklen Rauch. Wieder hatte sie das Gefühl das der Todesser mehr wusste als sie. Sie beschlich das Gefühl er könnte vielleicht etwas damit zu tun haben. Der Gedanke das ihre Gefühle zu ihm nicht echt waren beängstigte sie. Eine Panik machte sich in ihrem Herzen breit und ließ es höher schlagen. Aber der Umstand dass sein Tod ihnen von Vorteil wäre ließ sie handeln. Sie konnte nicht länger zusehen. Evelyn hob ihre Arme zu beiden Seiten.

„evanescet superbia fumi. Addere ad me ipsum”, flüsterte sie vor sich hin. „evanescet superbia fumi. Addere ad me ipsum“, wiederholte sie immer wieder. Ihr ganzer Körper begann zu vibrieren, ihr Herz schien einen kleinen Aussetzer zu haben. Sie spürte wie ihre Adern zu brennen begannen. Evelyn lag den Kopf in den Nacken. „evanescent superbia fumi. Addere ad me ipsum.“

Es tat sich was. Der Rauch kam in Bewegung. Langsam aber zunehmend schneller. Es war als würde Evelyn ihn aufsaugen. Marcus trat näher wurde jedoch von Lupin festgehalten.

„Warte ab“, bat er ihn.

Die Sicht wurde immer klarer der Rauch immer weniger. Bis letztendlich nichts mehr da war. Marcus verschwendete keine Zeit mehr sich Gedanken darüber zu machen was Evelyn dort fabrizierte, er wollte sich nun ein Bild zu der gesamten Situation machen. Tatsächlich, zwei Todesser hielten den bewusstlosen Oliver in Schacht einer stand weiter vorne und war der gewesen mit dem sie gesprochen haben, drei andere jeweils rechts und links von ihnen. Er wollte nicht wissen wie viele noch versteckt um sie herum waren.

„Du lässt ihn besser am Leben und frei sonst werdet ihr das alle noch bereuen“, warnte Evelyn.

„Und du denkst du kannst uns aufhalten“, lachte der Todesser voller Hohn amüsiert. Einer stürzte sich auf Evelyn von links, die aber reagierte schnell. Sie zog ihren Arm ein und wieder aus als würde sie ihn aus der Entfernung weg stoßen wollen. Eine unsichtbare Welle entglitt ihrer Hand und der Todesser flog mit Wucht zurück und blieb Regungslos am Boden liegen.

„Mir gefällt die Demonstration deiner Magischen Kräfte. Ich habe schon davon gehört das du anders bist.“ Entzückt sah der Todesser ihr zu.

„Du hast gar keine Ahnung“, schrie sie. Beide Arme nun vor sich ausgestreckt flüsterte sie folgende Worte: „Ducant me, deducant ad me.“

Ein dunkler Teppich aus Rauch bildete sich zwischen ihnen, der ihr und Marcus ermöglichen soll auf die andere Seite zu gelangen.

„Marcus lauf“, rief sie und wies hinüber. Skeptisch sah er sie an. Er traute der ganzen Sache nicht. Wer sagt ihm denn, dass er nicht durchfallen würde?

„Jetzt mach schon. Lange kann ich das nicht halten“, rief sie genervt. Marcus wagte es. Er sprang über die Brüstung und landete weich auf dem Teppich aus Rauch. Tonks und Lupin nahmen sich derweil die anderen Todesser vor. Aber es waren einfach zu viele. Flüche flogen durch die Gegend was ihnen den Kampf ungemein erschwerte.

Marcus rannte auf den Todesser zu. Dieser wich erschreckt zurück und musste sehen das seine zwei Companien ihn längst verlassen hatte. Marcus war entschlossen Oliver zu helfen auf Leben und Tod. Er wusste wer sich unter dieser Maske verbarg. Marcus wusste es schon von Anfang an und es schmerzte ihn zu tiefst das er wieder einmal vor die Wahl gestellt werden musste. Mit erhobenem Zauberstab sprang er auf der anderen Seite hinunter und blieb vor dem Todesser, der in Kampfstellung seinen Zauberstab hielt stehen.

„Und was nun?“ fragte Marcus ihn. „Willst du mich jetzt töten?“

„Stell mich nicht vor die Wahl, Junge. Es ist wie es ist. Du wirst das eines Tages auch einsehen müssen.“

„Ich will nicht in einer Welt leben in der es Rassenunterschiede gibt. Schon gar nicht möchte ich einen weiteren Psychopathischen Zauberer an der Macht sehen, der seine abnormale Normen und Werte versucht durchzusetzen. Wenn du dazu gehören willst ist das dein Problem aber ich nicht. Ich nicht.“ Marcus war unbeschreiblich wütend. Der Zorn hing ihm in den Knien. Es war verdammt schwer für ihn gewesen sich zu beherrschen.

Der Todesser lachte bitter.

„Du tust mir fast schon leid. Du weißt genau dass ihr das Mädchen nicht ewig vor uns verstecken könnt. Eines Tages werden wir an sie heran kommen und dann wirst du bereuen dich auf die Falsche Seite geschlagen zu haben.“

Im nächsten Moment war Evelyn von der Brüstung gesprungen und kniete sich zu dem bewusstlosen Oliver am Boden. Behutsam hievte sie ihn auf ihren Jos, streichelte ihm übers Gesicht. Besorgt und Ängstlich begutachtete sie seine blutende Wunde am Hinterkopf.

„Was habt ihr getan?“ In Evelyns Augen spiegelte sich der Zorn wieder der in ihrem Magen brodelte. Marcus drehte sich halb zu ihr. Es passte ihm gar nicht wie sie sich um ihn sorgte. Wie sie ihn anfasste und streichelte. Es passte ihm kein bisschen das sie irgendwelche Gefühle für ihn hatte. Er ärgerte sich das er sie hier her gebracht hatte.

Ein lauter Knall ertönte von der anderen Seite her. Weitere Auroren waren gekommen um ihnen zu helfen. Marcus konnte Mad – Eye sehen, der gleich zwei von den Todessern in die Flucht schlug.

„Eins soll dir gesagt sein, Marcus Flint. Noch kannst du die Seiten wechseln aber irgendwann wird es zu spät sein dann kann selbst ich dir nicht mehr helfen.“

„Lieber sterbe ich, Vater“, sagte Marcus ausdruckslos.

Der Todesser verschwand mit einem Blopp. Marcus blieb völlig aufgelöst stehen. Er sah zu Evelyn und Oliver, der langsam die Augen aufschlug. Langsam kam er wieder zu Bewusstsein.

„Oliver, Ist alles in Ordnung?“ fragte Evelyn besorgt und strich ihm sanft durch das Haar. Er krächzte irgendetwas undeutliches vor sich hin und schlug endgültig seine Augen auf. Unsicher lächelte sie ihn an, sie war sich nicht sicher wie er sich fühlte und ob er Schmerzen hatte.

„Evelyn? Was machst du hier“, krächzte er. Oliver hob seine Hand und führte sie an ihre Wange und streichelte mit dem Daumen zärtlich über ihre Lippen. Ihre Haut kribbelte während seine Berührung dafür sorgte dass ihr ein angenehmer Schauer durch den Körper fuhr.

„Ich habe dich vermisst“, sagte sie ehrlich und warf ihm einen liebevollen Blick zu. Sie lächelte ihn an, fuhr ihm mit den Fingern durch das Haar.

„Das war dumm von dir.“ Oliver quälte sich ein Lächeln ab.

„Das war mir egal.“

„Du blutest aus der Nase.“ Nun war es Oliver der besorgt aussah. Evelyn faste sich reflexartig an die Nase und sah auf ihre Fingerspitzen.

„Das passiert mir immer, wenn ich diese Art von Magie einsetze“, sagte sie.

Nun waren auch Tonks und Lupin zu ihnen gestoßen. Besorgt sahen die beiden zu Evelyn und Oliver hinunter.

„Ist alles in Ordnung? Ist jemand verletzt?“, fragte Tonks Marcus der die beiden beobachtete. Er schüttelte nur mit dem Kopf sagte aber nichts.

„Ich will ja nicht stören aber wir sollten hier ganz schnell verschwinden bevor noch Das Ministerium hier antanzt und ich habe keine Lust denen zu verklickern wieso die hier ist“, rief Mad Eye von seinem Besen aus zu ihnen hinunter.

„Mad Eye hat Recht. Ihr bringt Evelyn zurück und ich kümmere mich um Oliver.“ Sagte Marcus. Er trat vor seinen Freund und reichte ihm eine Hand. Oliver ergriff sie und lies sich aufhelfen.

„Wie geht es dir?“ fragte Marcus ihn.

„Etwas schwummrig. Aber ich denke es ist nichts was man mit einem einfachen Heilzauber erledigen könnte“, meinte Oliver gelassen. Evelyn stand auf.

„Ich könnte dir da weiter helfen“, sagte sie und wurde im nächsten Moment von Marcus am Arm gepackt und zu Lupin geführt.

„Ich denke du hast für heute schon genug getan“, raunte er sie böse an. „Einmal Grimmaudplatz Nummer 12 bitte“, fügte er hinzu. Lupin nickte packte sie am Arm und ehe sie sich wiedersetzen konnten waren sie mit einem blop verschwunden. Tonks gleich hinterher.

Die Nachricht von Harry

„Morgen bringe ich dich nach Hogwarts und danach siehst du mich nie wieder“, sagte er. Evelyn sah ihn überrascht an. Was war nun wieder gewesen? Irgendwie wurde sie aus ihm nicht schlau. In dem einen Moment verstanden sie sich gut und im anderen Moment schien es wieder als würde er sie aus tiefster Seele verachten. Nach dem Angriff der Todesser bei dem Quidditch Spiel hatte sie sich fast eine ganze Stunde lang eine Standpauke anhören müssen.

„Du bist zu leichtsinnig“, hatte er geschimpft. „Wir hätten dabei drauf gehen können. Ich! Du! Lupin und Tonks hätten drauf gehen können. Denk doch an Teddy!!“

Evelyn wusste nicht was sie der Junge interessieren sollte. Sie kannte weder Lupin noch Tonks und den kleinen schon gar nicht. Wenn diese Menschen ihrer Arbeit nachgingen, in dem Fall sie zu beschützen, dann war das nicht ihre Schuld, wenn ihnen etwas zustieß. Natürlich fand sie alle zusammen ganz nett und war auch dankbar das sie sich alle so rührend um sie kümmerten doch so lange sie nicht wusste wofür das ganze wollte sie ihr Leben nicht einschränken müssen. Sie war Alt genug selbst entscheiden zu können und sie hatte doch wohl bewiesen dass sie auf sich selbst aufpassen konnte. Sie hatte Macht. Zwar wusste sie nicht wieviel doch sie spürte dass es da war.

Heute Morgen saß sie verträumt zwischen Sirius und Molly, die ganz stolz von ihrer Ginny erzählte. Sie war Reporterin beim Tagespropheten und schrieb für den Sportlichen Teil des Blatt. Ach und Ginny erwartete ein Baby.

„Meine kleine süße Ginny“, frohlockte sie über ihre einzige Tochter. Marcus freute sich ehrlich mit der molligen Molly während Evelyn ihr ab und zu einen gespielten interessierten Blick zuwarf und sie anlächelte.

Evelyn ertappte sich selbst wie ihre Gedanken einfach abschweiften. Sie dachte an Oliver und freute sich innerlich so sehr ihn bald wiederzusehen das sie den Tag nach Hogwarts zu kommen herbeisehnte. Sie hatte sich schon überlegt einen Zauber zu suchen der sie in die Zukunft brachte doch diesen Gedanken verwarf sie gleich wieder. Zärtlich streichelte sie mit dem Daumen über ihre Lippen, genau da wo Oliver sie berührt hatte und musste vergnügt lächeln. Das war beinahe schon zum fremdschämen. Sie lachte plötzlich und stand auf. Überrascht sahen sie dem scheinbar überglückliche Mädchen nach.

„Ich geh nach oben und packe meine Sieben Sachen ein“, grinste sie über beide Ohren und lies eine überraschte Molly und einen ratlosen Sirius zurück und einen etwas verärgerten Marcus.

Marcus wusste selbst nicht was er sagen sollte. Er wusste nicht was er empfand. Er hatte sich ein Bild gemacht und war damit zum Verrecken nicht zufrieden gewesen. Er war frustriert und hatte Wut. Sie hörte nicht auf ihn, was ihm seine Arbeit erschwerte. Genervt stocherte er in seinem Frühstück rum und wünschte sich das dieser Alptraum bald ein Ende haben würde. Unauffällig warf er einen Blick zu ihr. Wiedermal saß sie verträumt auf der Bank und streichelte sich über die Lippen. Sie zeichnete seine Berührung nach. Da wo Oliver sie berührt hatte. Hatte sie doch die Wahrheit gesagt? Sie und Oliver haben sich in der Winkelgasse schon getroffen? Sie lächelte, sie sah glücklich aus. Verdammt, sie soll nicht glücklich sein! Aber was sonst? Er konnte von ihr nicht verlangen das sie sich Gedanken machte über eine Gefahr von der sie nur wusste das man ihr nach dem Leben trachtet! War das nicht Grund genug? Marcus seufzte. Zumindest hatte sie verstanden, dass das ganze kein Spiel war. Das es hier wirklich um was ging. Marcus sah ihr nach als sie die Küche verließ. Eines stand definitiv fest. Er brauchte ganz dringend eine Auszeit. Sobald er sie in Hogwarts abgeliefert hatte würde er so weit weg verschwinden wie nur möglich. Amerika soll ganz toll sein.

Kreacher kam gerade in die Küche mit einem Stück Papier in der Hand. Unfreundlich wie er war warf er es auf den Tisch und sagte: „Hier, kam grade mit einer Eule.“ Und war auch schon wieder verschwunden. Es war ein Brief.

„Von Harry“, sagte Sirius überrascht.

„Los mach schon auf“, drängte ihn Molly.

„Ja, ja.“

Marcus wartete ungeduldig bis Sirius vorlas was Harry zu berichten hatte.

„Leider keine guten Nachrichten: Ich habe in Bulgarien gefunden wonach wir gesucht haben. Leider bestätigen sich unsere Befürchtungen. Lasst das Mädchen nicht aus den Augen. Ich muss noch eine Sache erledigen dann sehen wir uns in Hogwarts.“

Stille. Nur das Knistern des Feuers im Ofen durchbrach diese furchtbare Stille.

„Sagt mal muss ich Morgen schon meine Schuluniform anziehen oder erst an dem Tag, wenn die Schule beginnt? Ich bin gespannt in welches Haus mich der Hut steckt aber mal ganz ehrlich lange brauche ich da nicht zu überlegen. Meine ganze Familie war in Slytherin wäre ein Wunder, wenn ich da nicht auch landen würde.“ Evelyn war zurück in der Küche, quietschfidel, nahm sich einen Keks vom Teller, der auf dem Tisch stand und biss hinein. Sie sah die bedrückten Gesichter der drei und wurde stutzig.

„Was ist los, ihr seht aus als hättet ihr grade den dunklen Lord persönlich gesehen“, scherzte sie.

„Du bist echt zu witzig“, fauchte Marcus sie an. Er stand ruckartig auf, warf dabei seinen Stuhl um und verließ ohne ein weiteres Wort die Küche.

„Du hast da deinen Stuhl fallen lassen aber keine Sorge ich heb den schon für dich auf“, rief sie ihm nach. Evelyn hob ihn auf und setzte sich.

„Was ist passiert?“ fragte sie Sirius und Molly. Sie entdeckte das Stück Pergament in seiner Hand.

„Schlechte Nachrichten?“ fragte sie und wies auf den Brief.

„Was? Ach nein, das ist nichts.“ Sirius zerknüddelte den Brief und warf ihn ins Feuer.

„Ich geh jetzt, ich muss noch was machen“, sagte er und verließ die Küche dicht gefolgt von Molly die im Wohnzimmer noch ein paar Kobolde entfernen wollte. Skeptisch sah Evelyn ihnen nach. Sie hatte es so satt das alle sie für dumm verkauften. Anscheinend haben sie es immer noch nicht begriffen, dass sie anders war. Zumindest hatte es der Todesser auch verstanden. Evelyn sah zu dem Feuer und entdeckte noch ein fitzelchen von dem Brief. Sie kniete sich vor den heißen Ofen und griff nach einer Zange. Vorsichtig nahm sie es heraus und ließ es auf den Boden fallen, pustete einmal drüber.

„Das müsste reichen“, flüsterte sie und legte ihre Hände über den Rest des Pergaments. „restituere´“, sagte sie. Das Pergament begann sich Wiederherzustellen. Stück für Stück bis ins kleinste Detail. Es bildete sich eine fein leserliche Schrift. Der Ofen brannte ihr im Gesicht doch sie konnte den Zauber jetzt nicht unterbrechen. Sie wollte wissen was auf dem Blatt stand. Nur noch ein kleines bisschen. Sie hörte Schritte.

„Komm schon“, drängte sie. „Mach jetzt.“ Die Schritte kamen näher. Das Blatt war fertig. Eilig steckte sie es in ihre Hosentasche und stellte sich ruckartig auf. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Sie sah nervös zur Tür.

„Was machst du da?“ fragte Marcus genervt.

„Du gehst mir so auf die Nerven“, sagte Evelyn ehrlich und trat auf ihn zu. Dicht vor ihm blieb sie stehen und sah ihm direkt in die Augen.

„Nicht mehr lange und ich bin dich endlich los.“ Es fiel ihr sehr schwer so kaltherzig ihm gegenüber zu sein mochte sie ihn doch sehr. Sie verband eine gemeinsame Kindheit doch davon war nichts mehr zu erkennen. Irgendwo, irgendwann haben sich scheinbar ihre Wege getrennt und dies musste sie nun Akzeptieren. Sie war nur noch ein Job für ihn.

Marcus stand ganz dicht vor ihr. Sie sah ihn herausfordernd an was ihn unheimlich provozierte. Er durfte sich nicht provozieren lassen. Er wandte sich von ihr ab woraufhin Evelyn die Küche verließ und in ihr Zimmer ging. Eilig nahm sie das Pergament heraus und las was dort geschrieben stand.

~Behaltet das Mädchen im Auge~ Diese Worte schwirrten ihr unentwegt durch den Kopf. Langsam fragte sie sich, wer sie eigentlich war. Was oder wen sahen die anderen in ihr, dass sie beschützt oder auch versteckt werden musste? Etwas stimmte nicht mit ihr und es war zum Verzweifeln das ihr niemand eine anständige Antwort geben konnte. Doch sie konnten. Sie wollten nicht. Sie hatten Angst davor ihr die Wahrheit zu erzählen. Sie hatten Angst vor dem was passieren würde, wenn sie die Wahrheit kannte!

Der verfilzte Filzhut

Dieser Vogel auf der Fensterbank ging ihr schon den ganzen Morgen auf die Nerven. Seit den Frühen Morgenstunden pfiff er fröhlich und ohne Unterlass sein Lied vor sich hin. Evelyn hatte das Gefühl das mache er nur ihretwegen. Um sie bis aufs Blut zu Provozieren. Am liebsten hätte sie diesem kleinen Scheißer den Kopf umgedreht. Die Sonne schien unermüdlich in das dunkle, schäbige Zimmer. Im Lichtkegel der Sonne flog so viel Staub, dass sie sich schon wunderte nicht daran erstickt zu sein. Die ganze Nacht lag sie wach, weil ihr immer wieder dieselben Worte im Kopf herum schwirrten.

~Das du anders bist~ War nicht wirklich eine große Überraschung für sie das aus dem Mund des Todesser zu hören, denn das sie anders war wusste sie schon immer. Seit ihrer frühen Kindheit spürte sie eine Innerliche Unebenheit die sie manchmal dazu veranlasste Dinge zu tun die nicht normal waren. Zum Beispiel hatte sie mal das Haus der Nachbarn mit ihren bloßen Gedanken in Brand gesteckt. Das hatte gewaltigen Ärger gegeben und doch war es ungewöhnlich, für eine sechs Jährige zumindest.

~Behaltet das Mädchen im Auge~ Was war sie, eine Schwerverbrecherin? Wieso sperrte man sie nicht einfach nach Azkaban? Wer auch immer an sie heranwollte würde es nicht leicht haben an den Dementoren vorbei zu kommen. Alle Lügen sie an. Das Sirius, Lupin und Tonks oder vielleicht sogar Mad Eye ihr nicht die Wahrheit sagten oder sie nicht aufklärten konnte sie eventuell noch nachvollziehen. Sie hatten als Auroren einen Auftrag den sie zu erfüllen hatten. Zudem steckte nichts Persönliches dahinter. Sie kannten sich einander kaum und erst sehr kurz. Aber es war ihr Schleierhaft das Marcus sich ihr gegenüber so merkwürdig verhielt. Es schmerzte sie zutiefst wie sie miteinander umgingen. Diese grobe unfreundliche Art ihr gegenüber war alles andere als nötig. Sollte er doch einfach seinen Auftrag erledigen und gut ist. Aber musste er so gemein zu ihr sein?

Was ihr auch durch den Kopf ging war, woher wusste der Todesser von ihren Gefühlen zu Oliver? Ja es stimmte! Sie hatte unbeschreiblich große Gefühle zu ihm. Eine tiefe innere Sehnsucht trieb sie zu den seltsamsten Empfindungen. Sie brauchte eigentlich nur seinen Namen zu hören und ihr Blut geriet in Wallung. Evelyn hatte das Gefühl sich in einer Phase der totalen Veränderung zu befinden. Seit sie Oliver in der Winkelgasse begegnet war nahm sie ihren Körper neuerdings ganz anders wahr. Es herrschte ein schwelendes Verlangen in ihr das darauf drängte befriedigt zu werden, dieses Gefühl war so stark und überwältigend das es beinahe schon verstörend war. Sie streichelte sich mit den Fingern über den Busen und stellte sich vor, dass Oliver sie berührte. Ihr sonst so ausgeglichener Körper krampfte sich zusammen und ihr Blut geriet in eine Hitzewallung. Es erschreckte sie zutiefst als ihr ein leises stöhnen entfuhr.

Es klopfte an der Tür und Evelyns Herz raste und ihr Blut rauschte.

„Also wenn du noch was Frühstücken willst bevor es los geht musst du jetzt runter kommen“, rief Marcus von der anderen Seite der Tür. Marcus. Sein Name hallte wie ein Echo in ihrem Kopf. Wieso hatte sie jetzt ein schlechtes Gewissen? Sie fühlte sich auf einmal nicht mehr so wohl in ihrer Haut. Etwas lag ihr schwer im Magen. Eine Weile lag sie noch völlig aufgelöst im Bett und starrte zur Decke.

„Wann geht es denn los?“ fragte sie müde als sie in die Küche kam. Molly lächelte ihr freundlich zu während Sirius mit einem Lächeln über der Zeitung einen schönen guten Morgen wünschte. Marcus sah sie gar nicht an.

„Nach dem Frühstück“, kaute er weiter. Evelyn setzte sich neben ihn.

„Fahren wir mit dem Zug? Wenn ja sollst du wissen das ich auf gar keinen Fall mehr alleine Fahre. Das letzte Mal hat mir schon gereicht.“ Marcus hob den Kopf und sah sie an.

„Nein wir fahren nicht mit dem Zug. Wir laufen.“ Tod Ernst sah er sie an. Genervt seufzte sie.

„Ich frage mich echt womit ich das alles hier verdient habe. Was habe ich getan das du meinst nach allem mich noch auf den Arm nehmen zu müssen.“ Es lag weniger Ärger in ihrer Stimme sondern mehr eine sensible Frustration. Am liebsten hätte sie geweint. Sie wusste nicht mehr wohin mit ihren Gefühlen zu Oliver und vielleicht sogar auch zu ihm und dann noch die Tatsache das Todesser hinter ihr her waren und die Tatsache, was sie noch niemanden verraten hatte, das ihr Vater sie umbringen wollte.

„Also ich habe keinen Hunger von mir aus kann es sofort losgehen“, meinte sie. Marcus zuckte gleichgültig mit den Schultern.

„Schön für dich, ich esse noch.“

„Ich dachte du hast es so eilig damit mich abzuliefern!“ Die Betonung lag eindeutig auf das abliefern. Evelyn kam sich eh schon vor wie ein ungewolltes Päckchen.

„Hab ich auch.“

„Was sitzt du denn hier noch so rum?“

„Ich Frühstücke.“

„Wie kommen wir denn jetzt nach Hogwarts?“

„Ihr werdet mit Flohpulver nach Hogsmeade reisen. Dort im Ebertopf werdet ihr von Aberforth Dumbeldore in Empfang genommen. Dieser bringt euch dann hoch nach Hogwarts zur Schulleiterin Professor McGonagall. Dort werden sie dann überlegen ob du gleich den Hut auf bekommst oder erst mit den anderen.“ Sirius war das ganze hin und her einfach zu viel. Er hat nicht Jahrelang in Azkaban gesessen um sich anschließend mit diesem Kinderkram auseinander zu setzen.

„Ich versteh das nicht“, schimpfte er. „Wenn Ihr schon nicht die ganze Wahrheit erzählt könnt ihr sie doch wenigstens auf dem Laufenden halten oder wie es weiter geht.“ Marcus sah Sirius perplex an.

„Ach und noch was. Er wird dich da nicht abliefern er bleibt auch da. Er wird zu deinem Schutz da sein, Oliver wird zu deinem Schutz da sein. Von wegen Verletzung aber das mit der Ausbildung stimmt voll und ganz. Snape, McGonagall und der ganze Rest der Lehrerschaft ist mit in dem Plan mit einbezogen. Ach und noch etwas Harry wird dort als Dozent auftreten. Er wurde vom Ministerium dazu beauftragt und Professor McGonagall war begeistert. Du wirst sehen du bist nicht alleine. Tonks und Lupin werden in Hogsmeade solange verweilen.“

„Da hast du es gehört? Kann ich jetzt endlich zu Ende Frühstücken!?“ Marcus sah sie abwartend an.

„Ich hoffe du erstickst an den Eiern“, knurrte sie durch die Zähne zornig.

„Wie oft habe ich das schon gehört.“ Gleichgültig aß er weiter.

„Wieso fahre ich nicht mit dem Zug?“ fragte sie dennoch neugierig an Sirius gerichtet, denn anscheinend war er der Einzige der sie verstehen konnte in Bezug auf ihre Ungewissheit.

„Wir gehen davon aus das die Todesser den Zug anhalten werden in der Hoffnung, dass du da drinnen bist“, erklärte Sirius. Evelyn nickte ihm verständlich zu.

Evelyn hörte Sirius noch lange mit Marcus meckern. Es berührte Marcus wenig. Zumindest schien es so, denn er schaltete auf Distanz.

Es war dann soweit. Evelyn stand im Grimmauldplatz vor dem Kamin. Ein Feuer brannte darin und Sirius stand mit einem Topf Flohpulver neben ihr.

„Also, ich wünsche dir alles Gute. Ich hoffe dass du Heil in Hogwarts ankommst. Aber mit ihm an deiner Seite wird das schon klappen“, Sirius nickte zu Marcus.

„Das liegt ganz bei ihr“, meinte er nur. Molly drückte Evelyn einen kleinen roten Beutel in die Hand wahrscheinlich gefüllt mit Keksen. Sie bedankte sich bei den Beiden mit einem Lächeln. Mehr konnte sie nicht erübrigen. Ein schlechtes Gewissen hatte sie schon, musste sie ganz ehrlich zugeben, so haben sie sich doch sehr freundlich um sie gekümmert und zum Schluss hatte sie nichts weiter als nur ein Lächeln für die Beiden übrig.

„Wir Reisen zusammen ich lass dich das nicht alleine machen sonst kommst du noch auf die Idee und nimmst aus einem anderen Kamin reis aus.“ Marcus trug wieder seine Lederjacke die sie so an ihm mochte, der Geruch von Leder war so betörend. Evelyn einen dunkelblauen Umhang. Er nahm sich eine Hand voll Flohpulver und warf es in das Feuer. Es loderte mit einem lauten Knall auf und färbte sich grün. Marcus packte sie am Arm und führte sie hinein. Er warf Sirius noch einen letzten Blick zu und sagte:

„Zum Ebertopf – Hogsmeade“. Und schon waren sie weg.

Normalerweise verlief die Landung auf der anderen Seite des Kamins etwas unsanfter als mit anderen Magischen Reisemitteln. Während Evelyn aber heraus stolperte und beinahe zu fallen drohte wurde sie von etwas aufgefangen. Marcus jedoch stieg gekonnt auf dem Kamin. Er machte das bestimmt öfters. Evelyn musste noch vergnügt lachen so kam ihr das reisen mit Flohpulver wie eine Achterbahn vor. Es entstanden immer irgendwelche Glücksgefühle im Magen die sie zum Kichern brachte. Sie sah nach oben und blickte einem alten Mann in die leuchten blauen Augen. Er trug eine Brille und einen ungepflegten langen grauen Bart. Sie richtete sich auf.

„Danke fürs auffangen“, sagte sie und klopfte sich den Rus vom Rock. Im Ebertopf war es schmuddelig, dunkel und vor allem leer. Neugierig sah sie sich um und fragte sich was das hier war.

„Ist sie das?“ fragte der Alte an Marcus gerichtet. „Ich habe euch eigentlich schon früher erwartet. Ich sitze schon den ganzen Morgen hier und halte den Laden geschlossen, dass ja niemand mitbekommt, wenn sie hier ankommt.“

„Ja ich bin es. Wen auch immer sie erwartet haben.“ Überrascht sahen beide sie an als Evelyn Marcus mit der Antwort zuvor kam. Natürlich war ihnen der Ironische Unterton nicht entgangen. Aberforth brummte vor sich hin.

„Sie sehen mich an als würden sie mich schon kennen?“

„In der Tat. Ich muss zugeben, dass du jemanden sehr ähnlich siehst. Ich habe sie vor Jahren hier im Ebertopf kennengelernt als sie zu Besuch in Hogsmeade war. Sie ging auch nach Hogwarts.“

„Sie meinen Wahrscheinlich meine Mutter.“ Aberforth schwieg und brummte weiter.

„Komm wir müssen weiter.“ Drängte Marcus sie und wies sie zur Tür. Natürlich hätte sie gerne bei dem alten unfreundlichen Zauberer weiter nachgehakt doch dazu hatte sie noch Zeit.

Sie verließen den Ebertopf. Evelyn stellte fest das Hogwarts nicht einfach nur eine Schule war, so wies sie sie in Deutschland kannte. Sie hatte natürlich schon von diesem Schloss gehört und das schon sehr viele großartige und erfolgreiche Zauberer das Privileg hatten diese Schule zu besuchen und in ihr zu Lehren. Doch als Evelyn nun endgültig vor dem Prachtvollen Gebäude stand war sie vom Anblick so überwältigt gewesen, dass es ihr schwer fiel zu atmen. Sie kam zu dem Entschluss, dass sie sich hier für einige Zeit zu Hause fühlen könnte.

„Großartig nicht wahr?“ sagte Marcus und sah sie von der Seite an. Evelyn rang nach Luft und hätte ihm so gerne eine Antwort gegeben alleine schon, da dies seine ersten netten Worte an sie waren seit sie heute Morgen aufgestanden war.

In der Eingangshalle wies er sie an auf ihn zu warten.

„Hier bist du in Sicherheit. Ich hole nur schnell Professor McGonagall, die Schulleiterin. Du bleibst bitte hier stehen“, sagte er nachdrücklich und suchte ihren Blick. Evelyn nickt. Was sollte sie auch sonst tun. Marcus war verschwunden und um die Ecke sprang plötzlich ein schwarzes etwas gleich auf ihren Arm.

„Sahlem du Rumtreiber wo warst du nur gewesen, ich hab dich vermisst.“ Beim Anblick des Katers machte ihr Herz einen freudigen Hüpfer. Endlich etwas Vertrautes.

„Der streunert schon seit Tagen hier durchs Gemäuer.“ Evelyn wandte sich um. Da war er wieder. Das letzte Mal hatte sie ihn gesehen im Grimmauldplatz. Und wieder war da dieses Gefühl der Verbundenheit aber auch etwas vertrautes. Sie sah in sein Gesicht und suchte in seinen Ausdruckslosen Zügen nach etwas was ihr einen Hinweis darauf gab warum sie in seiner Gegenwart so empfand.

„Professor Snape, richtig?“ fragte sie Unsicher und kraulte Sahlem hinter den Ohren.

„Richtig.“

„Ich hoffe er hat sich benommen Sahlem neigt dazu oft aus der Reihe zu Tanzen. Meinen Vater brachte er ständig zur Weißglut.“ Professor Snape streckte sich und atmete tief ein.

„Ich denke Mr. Filch wird Ihnen dazu mehr sagen können. Dein Kater stellte seiner Katze nach.“ Evelyn musste lachen.

„Das ist nicht wahr du kleiner Schlingel.“ Evelyn drückte den Kater näher an sich heran.

„Ich weiß nicht ob Mr. Filch das auch so lustig empfunden hat.“ Evelyn zuckte nur belanglos mit den Schultern. Der würde schon wieder darüber hinweg kommen.

„Sie sehen Ihrer Mutter sehr ähnlich“, sagte der Professor plötzlich. Überrascht sah sie ihn an. Dass er anfing von ihrer Mutter zu sprechen verwirrte sie ein wenig.

„Kannten Sie meine Mutter? Haben Sie mal was von ihr gehört. Seit sie mich am Zug abgesetzt hat habe ich von ihr nichts mehr gehört.“ Ehe Professor Snape etwas erwidern konnte war Marcus mit Professor McGonagall zurückgekommen.

„Na dann“, sagte sie bereit. „Wollen wir doch mal sehen in welches Haus du gehörst.“ Professor McGonagall ging voran hinter ihr Marcus während Evelyn Snape den Vortritt lassen wollte doch der wies sie an zu gehen. Sie betrat die Große Halle und staunte nicht schlecht. Die Worte Großartig und Prachtvoll reichten einfach nicht aus um ihr Empfinden auszudrücken. In einem Zimmer neben dem Lehrerpult befand sich ein Kamin in dem kein Feuer brannte, warum auch es waren ja mindestens dreißig Grad am Himmel, ein Couchtisch, gemütliche Sessel ein ungemütlicher Stuhl und ein kleiner Tisch auf dem ein verfilzter Filzhut lag. Marcus drückte sie auf den ungemütlichen Stuhl. Sahlem immer noch auf ihrem Arm. Sie war froh das der Kater da war sie fühlte sich nicht mehr so alleine. Professor Snape stand am Kamin und beobachtete aufmerksam das Geschehen.

„Nun denn“, seufzte Professor McGonagall als würde von dem Ergebnis ihr Leben abhängen. Was wäre, wenn sie in Slytherin landen würde. Für sie eigentlich nichts ungewöhnliches Anbetracht der Tatsache aus welcher Zauberfamilie sie entsprungen ist. Marcus schien auch sehr nervös zu sein. Nur Professor Snape schien die Ruhe in Person.

Der Hut öffnete einen Riss an seiner Krempe und begann ein Lied zu singen. Es dauerte ein bisschen. Es hörte sich in seinem sing sang eigentlich ganz Lustig an. Als er geendet hatte nahm Professor McGonagall den Hut und setzte ihn ihr auf. Evelyn zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. Sie hatte furchtbare Angst vor dem was jetzt kommen würde. Sie hatte noch mehr Angst als sie im Zug saß und von dem Todesser angegriffen wurde. Eine Weile saß sie dort mit dem Hut auf dem Kopf und kam sich etwas albern vor. Denn es geschah nichts.

„Was ist? Zu böse für Gryffindors und zu gut für Slytherin?“ Der Spott lag ihr mit einer Genugtuung in der Stimme.

„Zu dumm für Ravenclaw zu schlau für Huffelpuff ? Oder bin ich nicht Loyal genug?“ Evelyn wurde nervös doch der Hut schwieg. Kein Haus für Evelyn Hallywell. Professor McGonagall nahm ihr den Hut von Kopf und sah sie ratlos aber gleichzeitig auch mit einem Hauch von Mitgefühl an.

„Was jetzt?“ fragte Marcus.

„Nun in all den Jahren die ich schon hier auf Hogwarts verweile ist hier so etwas noch nicht vorgekommen!“ Professor McGonagall setzte den Hut wieder auf ihrem Kopf ab. Doch es geschah nichts. Sie nahm den Hut und lag ihn auf den Tisch zurück.

„Vielleicht ist er kaputt“, meinte Marcus.

„Das ist unmöglich. Der Hut geht nicht einfach so kaputt“, sagte Professor Snape ruhig.

„Wie erklären sie sich das denn?“ fragte Marcus den Zaubertranklehrer.

„Vielleicht gehöre ich einfach nicht hier her?“, sagte Evelyn bedrückt.

„Ach was. Bis jetzt ist noch niemand vor Hogwarts Toren stehen geblieben. Ich kann mich noch sehr gut an den Brief erinnern der für dich damals raus ging. Als Ihr Vater ihn nicht beantwortet hatte, hatte Albus Dumbeldore persönlich einen vorbei gebracht.“ Sagte Professor McGonagall.

„Ja daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Ich war an diesem Tag bei euch zu Besuch“, sagte Marcus. „Dein Vater hat es vehement abgelehnt.“

„Das kann sein. Aber Sie sehen doch selbst. Der Hut spricht nicht mal mit mir. Ich will nach Hause. Ich will zu meinen Eltern ich will jetzt wissen was mit meiner Mutter ist ich habe schon seit Tagen nichts mehr von ihr gehört, ich mache mir Sorgen.“ Sie sah Marcus zornfunkelnd mit Tränen in den Augen an.

„Das ist leider nicht möglich.“ Er schien unberührt von ihren Gefühlsausbruch zu sein was Evelyn unheimlich wütend machte.

„Ich glaube du verstehst nicht, Marcus Flint. Es ist mir egal ob es möglich ist oder nicht ich tue es einfach. Ich werde jetzt nach Hause gehen und keiner wird mich daran hindern, ist das klar!“ Marcus sah sie ausdruckslos an und stand auf was Evelyn ihm gleich tat. Sahlem war vorsichtshalber von ihrem Jos gesprungen und hatte sich in Deckung gebracht.

„Du wirst keinen Fuß aus diesem Schloss machen sonst hast du ein wirklich großes Problem!“ Evelyn zog skeptisch die Brauen hoch. In diesem Moment loderte Feuer im Kamin auf und sämtliche Kerzen brannten lichterloh. Professor Snape war vom Kamin zurück getreten und sah verdutzt in das Feuer.

„Also ich würde sagen wir beruhigen uns erst Mal und überlegen uns wie es weiter geht.“ Professor McGonagall.

„Dem kann ich nur bei Pflichten“, sagte Snape. Zornfunkelnd sah Evelyn Marcus sich gegenüber an. Ihr Herz schlug Hart und ihre Adern brannten wie Feuer. Doch sein Blick wirkte entschlossen. Sie wusste er würde alles daran setzen sie nicht gehen zu lassen. Auch, wenn es hieß das er sie verletzen musste. Aber konnte sie ihn verletzen? Sie mochte ihn doch so gerne.

Evelyn ließ sich auf den Stuhl zurück sinken und das Feuer im Kamin als auch die Kerzen erloschen wieder. Marcus atmete kaum hörbar erleichtert auf.

„Ich will doch nur wissen wieso? Wieso hat mein Vater versucht mich im Zug zu töten? Wieso bin ich auf der Flucht, wieso? Was geht hier vor?“ Professor McGonagall, Professor Snape und Marcus warfen sich gegenseitig ratlose Blicke zu.

„Was heißt das, dein Vater hat versucht dich zu töten? Was genau gibt dir Anlass so etwas zu behaupten?“ Evelyn sah den Professor an und spürte wieder dieses Vertrauen.

„Ich…Ich habe seinen Zauberstab gefunden als Lupin und Tonks mir zur Hilfe kamen. Ich habe ihn unbemerkt eingesteckt.“ Sie zog den Zauberstab aus ihrem Umhang hervor. Marcus sah entsetzt auf den Zauberstab als könne er nicht verstehen was gerade geschah.

„Ich habe ihn bei mir getragen, die ganze Zeit, für den Fall das ich ihn sehe und ihm den Zauberstab sonst wohin stecken kann.“

„Das hat nichts zu bedeuten. Es kann durchaus möglich sein das man deinem Vater den Zauberstab entwendet hat umso eine Falsche Fährte zu legen.“ Professor McGonagall versuchte das Mädchen so ein wenig zu beruhigen. „Nichts desto trotz bist du jetzt eine Schülerin hier in Hogwarts. Wenn der Hut dich keinem Haus zuweisen möchte so entscheide ich das jetzt. Fürs Erste bekommen Sie ein Zimmer zugeteilt. Ihre Sachen werden so schnell wie möglich rauf gebracht damit du dich noch fertig machen kannst für Heute Abend. An der Zeremonie werden Sie heute Abend teilhaben.“ Entschied Professor McGonnagal.

„Meine Sachen?“ fragte Evelyn.

„Ja das Meiste Zeug kam schon vor ein paar Tagen. Als….“ McGonagall schwieg. Als du im Zug angegriffen wurdest.

Evelyn war Einverstanden mit dem was Professor McGonagall sagte. Die Leiterin führte sie und Marcus zu einem Zimmer südlich des Schlosses.

„Du darfst dich geehrt fühlen normalerweise ist das ein Zimmer gedacht für Gastlehrer oder Dozenten. Aber bedenke das trotz allem dieselben Regeln auch für dich gelten. Nachts nicht durch das Schloss wandern und kein Herren Besuch auf dem Zimmer.“ Letzteres sagte sie mit dem Blick auf Marcus gerichtet. Der Ignorierte die Professorin entschieden.

Professor McGonnagal öffnete die Tür zu dem Zimmer in dem Evelyn vorübergehend untergebracht wurde. Sie trat ein und sah sich um. Nichts Besonderes. Ein großes Fenster Sorgte für genügend Tageslicht. Ein Himmelbett mit weißen Vorhängen stand mitten im Raum, ein rustikaler Kleiderschrank dahinter, ein Frisiertisch und eine weitere Tür im hinteren Teil.

Zum ersten Mal war sie Dankbar gewesen das der Hut sich weigerte sie in ein Haus zuzuordnen. Sie hatte ein Zimmer nur für sich alleine.

„Also dann, ich muss noch ein paar Vorbereitungen für heute Abend treffen. Deine Sachen werden so schnell wie möglich hergebracht.“ Professor McGonagall ging. Evelyn und Marcus blieben still schweigend zurück. Es war eine unangenehme Stille. Als hätten sie sich noch etwas zu sagen, aber keiner der Beiden wusste so richtig wie sie es anstellen sollten.

„Ich werde deiner Vermutung nachgehen. Das mit deinem Vater“, sagte Marcus schließlich.

„Musst du nicht. Ich bin mir sicher, dass er es war.“

„Kann ich den Zauberstab haben?“ fragte Marcus sie. Evelyn zog ihn aus ihrem Umhang und reichte ihm den Stab. Er griff danach und berührte unwillkürlich ihre Hand. Evelyn zog sie ruckartig zurück und die Stelle die er nur kurz berührt hatte brannte wie ein Mal. Ein Schauer durchlief ihren Körper.

„Also ich bin dann mal weg. Wir wollen ja nicht gleich am ersten Tag hier die Regeln brechen“, sagte er und war verschwunden. Irrte sie sich oder hatte er gerade das gleiche Empfunden? Die Tür fiel ins Schloss und eine unangenehme Stille trat ein. Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Sie seufzte schwer. Unwissend was sie erwarten würde heute noch, morgen oder in ein paar Monaten. Aber eins wusste sie. Mit Oliver hier an der Schule würde es ihr bestimmt nicht schwer fallen.

Wie man sich bettet so liegt man

Marcus stand vor dem alten Herrenhaus in dem sie aufgewachsen war. Er kämpfte mit unangenehmen Erinnerungen aus Tagen, die er eigentlich verdrängen wollte. Erinnerungen die sein Blut kochen ließen, weil er damals doch noch zu jung gewesen war um etwas gegen die Gewalt von Mr. Hallywell ausrichten zu können während sein Vater nur stillschweigend daneben stand und zusah. Aber jetzt war er kein Kind mehr und hatte Evelyn versprochen ihrer Vermutung, dass ihr Vater sie töten wollte auf den Grund zu gehen. Er schüttelte seine unangenehmen Gedanken erst einmal aus dem Kopf und trat auf die Türschwelle. Stutzig erkannte er das die Tür einen Spalt breit offen stand sofort zog er seinen Zauberstab und schaltete auf Kampfmodus. Sein Herz schlug höher als er die Tür langsam öffnete und ins Haus trat. Wachsam blickte er sich um. Es war niemand zu sehen und es herrschte eine Totenstille. Sogar die Figuren in den Bildern haben reis aus genommen. Marcus sah die Treppe hinauf, doch er konnte soweit er sehen konnte niemanden und nichts erkennen. Vorsichtig trat er in das Wohnzimmer des Herrenhauses. Es war leer. Zurück im Foyer ging er ins Esszimmer. Langsam schob er die Tür auf und erkannte eine Gestalt am Tisch sitzen. Beinahe hätte Marcus ihn nicht wieder erkannt. Er sah schrecklich aus. An seinem gewohnten Platz saß Mr. Hallywell. Der einst so gepflegte Mann saß dort aschfahl, plötzlich ergrautes Haar, zerrissene Kleidung als hätte er einen Kampf hinter sich gehabt und, wenn Marcus sich nicht täuschte hatte er auch Blut an seinen Händen. In der einen Hand hielt er ein volles Glas mit Feuerwhisky und in der anderen Hand die dazugehörige, fast leere Flasche. Ausdruckslos blickte der Mann Marcus an. Seine Augen wirkten schon leer und leblos, dass Marcus sich fragte ob er bereits Tod war. Doch aus seinem Mund kam ein leises aber doch hörbares Röcheln. Marcus trat vorsichtig näher, seinen Zauberstab kampfbereit.

„Das du es wagst hier her zu kommen“, sagte er verächtlich und rang dabei nach Luft. Marcus hob die brauen und regte seinen Kopf, denn er wollte sehen ob er vielleicht verwundet war.

„Sie bluten. Haben Sie sich verletzt?“ Mr. Hallywell musste unwillkürlich lachen doch heraus kam nur ein Husten und Blut.

„Verletzt? Ich werde sterben und das ist gut so. So muss ich die Schande die über meine Familie gebracht wurde nicht mehr miterleben.“

„Mich interessieren Sie nicht. Ich bin nur hier, weil ich einer Sache nachgehen möchte auf die mich Evelyn aufmerksam gemacht hat.“ Marcus trat näher an den Mann heran. Mr. Hallywell trank sein Glas mit einem Zug leer als wolle er seinen Kummer ertränken. Er hustet, er spuckte Blut, er schien wirklich am Ende zu sein.

„Was denn?“ Seine Stimme hörte sich rauchig an. Marcus zog den Zauberstab aus seiner Tasche und lag ihn auf den Tisch. Mr. Hallywell erblickte ihn und starrte ihn mit aufgerissenen Augen Panisch an.

„Hat sie ihn gefunden?“ fragte er. Marcus nickte.

„Sie würde gerne wissen wieso? Was soll ich ihr sagen, wenn ich wieder zurück gehe? Sie erwartet eine Antwort von mir und ich möchte diesmal ehrlich sein.“ Marcus Stimme klang zornig. Mr. Hallywells Blick starrte ins Leere.

„Ich wollte sie nicht töten. Zudem Zeitpunkt schon aber ich habe lange mit mir gehadert. Trotz allem ist sie doch meine Tochter auch, wenn ich nicht ihr leiblicher Vater bin, war ich so froh und so Stolz sie meine Tochter nennen zu dürfen. Ich habe sie geliebt, ich habe sie vergöttert.“ Marcus musste unwillkürlich Lachen. Der Hohn in seinem Lachen war unüberhörbar.

„Tut mir Leid Onkel, das ich Ihnen nicht Glaube. Wenn das was Sie mir beschreiben Liebe sein soll, dann weiß ich nicht ob die Art und Weise wie Sie diese Liebe zum Ausdruck gebracht haben, richtig ist. Wie oft habe ich mitbekommen wie Sie Evelyn auf schrecklichste Art und Weise Misshandelt haben.“ Marcus drohte zu schreien.

„Du bist Wütend. Zu Recht. Nach dem sie zu uns kam merkte ich schon nach zwei Jahren das etwas mit ihr nicht stimmte. Sie konnte Dinge die ein ausgewachsener Zauberer und Hexe nicht einmal können. Es ist schon richtig das magische Kinder Mal etwas Merkwürdiges geschehen lassen doch sie hat schreckliche Dinge getan. Tiere getötet nur um sie wieder zum Leben zu erwecken, Menschen die sie geärgert haben hat sie qualvolle Schmerzen zugefügt und als sie unsere Nachbarn...“ Mr. Hallywell stockte der Atem. Die Erinnerung schien ihn zu sehr zu erschrecken.

„Was hat sie mit den Nachbarn gemacht?“

„Ist egal! Wir haben es aussehen lassen als wäre es ein Feuer gewesen. Wir haben uns damals nicht so viele Gedanken darüber gemacht es waren eh nur Muggel gewesen.“ Marcus stieß einen verächtlichen Laut von sich.

„Ich war so wütend und zornig. Das ich sie einfach nur gepackt habe“, Mr. Hallywell umklammerte so feste sein Glas und seine Flasche das sie zu Platzen drohten. „Ich hab sie geschlagen. Ich habe sie bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. In meiner Wut auf sie eingeschlagen immer und immer wieder…..“

„Halten sie den Mund“, schrie Marcus wütend und stürzte auf ihn. Er packte ihn am Kragen und zog den mittlerweile Schmächtigen Mann hoch. Er wog nur noch so viel wie eine Feder. Marcus erkannte das Mr. Hallywell eine stark blutende Wunde im Bauch Bereich hatte. Sofort ließ er ihn wieder auf den Stuhl sinken. Mr. Hallywell hustete und röchelte.

„Marietta ist dann endlich mit der Wahrheit raus gerückt. Ich habe nie gefragt warum sie damals ausgerechnet dieses Kind haben wollte. Sie bestand förmlich darauf. Ihre Augen, hat sie gesagt, so strahlend blau. Mir hatte dieser Grund ausgereicht, sie waren auch wunderschön. Passend zu meinen als wäre sie wirklich meine Tochter. Doch, wenn ich ihr heute in die Augen sehe, wird mir schlecht, denn dann sehe ich in die Augen eines Psychisch gestörten Tyrannen. Aus Angst das sich die Geschichte wiederholt habe ich sie versucht im Zug zu töten, denn ich wollte kein Leben mehr führen in dem meine Familie und ich unterdrückt werden und ständig mit der Angst leben müssen umgebracht zu werden, wenn wir nicht spurten. Sei dir versichert durch ihre Adern fließt schwarzes Blut und durch den Fluch, der Ihre Familie schon seit Generation heimsucht wird das ein unerbittlicher Kampf werden. Von Generation zu Generation schrecklicher, grausamer, brutaler!“

“Warum haben Sie Evelyn nicht einfach schon früher getötet und ihre Jahrelange Misshandlungen erspart?“

„Weil ich Hoffnung hatte.“ Überrascht sah Marcus ihn an.

„Wer hat Ihnen das angetan?“ fragte er. Mr. Hallywell schnappte nach Luft.

„Ist nicht mehr wichtig. Es geht zu Ende. Ich hätte nur niemals gedacht das ich einmal so sterben würde.“ Mr. Hallywell hielt einen Moment inne als erwartete er von Marcus etwas Mitgefühl.

„Wie man sich bettet so liegt man.“ Diese Worte erklangen aus seinem Mund so eiskalt das es ihn selber schauderte.

„Sag mir Marcus, was wirst du Tun, wenn ihr Versagt. Wenn sie das geworden ist was ihr mit aller Gewalt versucht zu verhindern?“ Marcus schien einen Moment zu überlegen. Allein die Vorstellung war ihm zuwider.

„Ich werde tun was zu tun ist.“ Marcus schob den Zauberstab von Mr. Hallywell näher an ihn heran. „Genau wie Sie“, fügte er entschieden hinzu und verließ das Esszimmer. Durch den Spalt der Tür sirrte ein grüner Lichtblitz. Was Marcus als nächstes vernahm war nur noch ein fallender Körper.

Gefühlschaos

Die Feierlichkeiten waren Atemberaubend. Die Tische waren wunderschön gedeckt mit Silberbesteck, es war fast schon so wie zu Hause gewesen. Evelyn fand keine anderen Worte wie Großartig, überwältigend und Prunkvoll. Die Banner hingen über den Tischen der einzelnen Häuser. Sie setzte sich an den Tisch der Slytherins. Irgendwie hatte sie das Gefühl, beruhend auf ihr Elternhaus, dass sie dort genau richtig war. Evelyn ignorierte die Fragenden Gesichter der älteren Jahrgänge als diese sie erblickten. Sie musste sich sicherlich nicht erklären, zumindest jetzt nicht. Sie interessierte sich viel lieber für den sprechenden Hut und wie sich das verhielt mit der Zuweisung in eines der Häuser da ihre Zuweisung aus unerklärlichen Gründen nicht funktioniert hat. Natürlich war sie auch neugierig gewesen wen sie hier in Slytherin begrüßen durfte. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie mit Absicht übergangen wurde. Sie erkannte einige Gesichter, vor allem die in ihrem Jahrgang. Auf Empfänge die ihre Eltern gaben und an denen sie Pflichtbewusst teilnehmen mussten hatte sie schon einige von ihnen gesehen.

Die Lehrer saßen oben an ihren Tischen. Unbemerkt ließ sie ihren Blick hinüber schweifen mit der Hoffnung Oliver, Marcus oder sonst wen vertrautes zu sehen. Aber keiner der beiden war da gewesen. Professor Snape saß neben einem jungen Lehrer der sich angeregt mit einer blonden ebenso jungen Lehrerin neben sich unterhielt. Wo war eigentlich Marcus. Zwar wusste sie dass er für sie in Erfahrung bringen wollte ob ihr Vater an dem Anschlag beteiligt war doch hatte sie damit gerechnet das er am Abend bei der Zeremonie dabei sein würde.

Evelyn hatte den Eindruck bei der blonden an ihrem Tisch in den Fokus geraten zu sein. Sie witzelte hinter hervorgehaltener Hand über sie und ihre großen braunen Augen hielten sie einfach in ihrem Bann. Es machte Evelyn ein wenig nervös und wäre sie in Deutschland gewesen hätte sie ihr schon gezeigt, dass man eine Hallywell nicht reizen sollte doch wollte sie nicht an ihren ersten Tag in Ungnade fallen.

Nach einer Ansprache wurden die kleinen herein gebracht und bekamen nach und nach den Hut aufgesetzt. Es war wirklich simpel gewesen und total unverständlich wieso es bei ihr nicht geklappt hatte. Hut auf Name raus, mehr nicht. Ungläubig schüttelte sie den Kopf und fragte sich was der Hut in ihrem Kopf gesehen hat das er sie, vielleicht, für nicht würdig genug hielt in einem Haus unterteilt zu werden. Sie seufzte. Dennoch erstarrte ihr Körper plötzlich zu einer Salzsäule als sie ihren Namen hörte. Professor McGonagall hatte noch einmal die wichtigsten Regeln verlesen, Der Wald war verboten und es gab eine neue Schülerin. Ihr Herz schlug vor Aufregung und doch schaffte sie es sich kurz aufzustellen damit die anderen sahen wer gemeint war. Alle starrten sie an und ein Raunen ging durch die Tische doch bevor es zu laut wurde wies McGonagall die Vertrauensschüler an die erst klässler in ihre Gemeinschaftsräume zu bringen. Die Vertrauensschüler nahmen sich den Kleinen an, dazu zählte auch die Blonde an ihrem Tisch. Die große Halle leerte sich. Evelyn hatte gar nicht mehr damit gerechnet Marcus an diesem Abend noch zu sehen um ihn fragen zu können als er nun doch noch auftauchte. Er ging zum Lehrertisch und sprach mit Professor Snape der im nächsten Moment überrascht zu sein schien. Evelyn hätte zu gerne gewusst worum es ging und machte schon Schritte auf die beiden zu. Dabei musste sie an Schüler vorbei die ihr im Weg standen. Marcus sah sie. Er ging auf sie zu. Sein Bick gefiel ihr nicht. Er verhieß nichts Gutes. Er kündigte unheilvolles an.

„Komm mit“, sagte er und packte sie am Arm

„Warst du bei meinem Vater gewesen?“ fragte Evelyn ihn.

„Ja.“

„Ach sind wir wieder Einsilbig das ist echt entmutigend von dir weißt du. Und lass mich los ich bin nicht dein Hund den du rumschupsen kannst wie es dir passt. Wenn ich nicht bald Antworten bekomme Marcus Flint mach ich dicht, dass verspreche ich dir“, Zorn loderte in ihr auf. Sie wollte eigentlich gar nicht Zornig werden, sie wollte einfach nur Klartext sprechen.

Marcus ließ sie nicht los. Er zog sie in das Zimmer neben dem Pult. Professor McGonnagal und Professor Snape Eilten ihnen nach.

Die Tür schloss sich hinter ihnen.

„Was nun?“ Es war mittlerweile nicht mehr schön. Sie fühlte sich ausgestoßen, alleine und sie musste zugeben dass sie Angst hatte. Ihr war nur noch nicht klar gewesen vor was oder wen sie solche Angst hatte. Es herrschte nur eine Ungewissheit über ihr wie eine immer weiter bestehende Regenwolke.

Er sah sie an. Evelyn verabscheute seinen Blick zutiefst. Er war voller Mitgefühl. Gleich würde er etwas sagen was sie gar nicht hören wollte und doch würde er diese Worte mit so viel Feinfühligkeit aussprechen wollen nur um ihr etwas zu sagen was sie vielleicht verletzen oder zu sehr aufregen könnte.

„Meine Güte so wie du kuckst könnte man meinen jemand ist gestorben.“ Ihr war sicherlich nicht bewusst das sie in dieser ernsten Lage Scherzte wo sie doch ironisch wirken wollte. Marcus schwieg und Schweigen bedeutete manchmal mehr als tausend Worte. Evelyn sah ihn mit einem Anflug von Entsetzen an.

„Ist sie Tod?“ Diese Worte kamen ihr wie hypnotisiert über die Lippen.

„Nein Evelyn. Ich habe über deine Mutter nichts herausfinden können. Aber ich habe mit deinem Vater gesprochen.“ Evelyn stellte fest das sie sehr erleichtert darüber war das ihre Mutter nicht Tod war.

Professor McGonnagal hörte aufmerksam zu was der Junge zu berichten hatte und Professor Snape richtete sich auf, hielt sich aber dennoch im Schatten als ginge ihn das alles nichts an.

„Und?“

„Du hattest Recht. Es war dein Vater gewesen an dem Tag im Zug. Er hat es nicht abgestritten und das ich seinen Zauberstab hatte überraschte ihn nicht wirklich.“ Professor McGonagall schnappte nach Luft. Evelyn faste sich an den Hals wo man ganz dezent noch ein paar Male sehen konnte.

„Was Solls ich habe es sowieso geahnt. Ich weiß Definitiv, dass ich nach diesem Schuljahr nicht mehr dorthin zurückgehe.“ Sie versuchte so unberührt wie möglich zu klingen.

„Evelyn, dein Vater ist Tod“, teilte er ihr mit. Evelyn wunderte sich einerseits selber über ihre erschütterte Reaktion auf die Nachricht, dass ihr Vater, der sie nicht besonders gut behandelt hatte, Tod war. Sie War sichtlich geschockt und total bestürzt gewesen. Sie spürte sogar eine eigentümlich Art von Trauer.

„Das ist ein Witz“, sagte sie. Ihre Lippen formten ein unsicheres Lächeln. Sie erwartete wirklich dass er ihr noch sagte dass es ein Scherz war. Ein Geschmackloser doch immerhin ein Scherz. Er schüttelte unmerklich den Kopf. Evelyn ließ sich auf die Couch nieder und warf Professor McGonagall einen Blick zu die sie voller Mitgefühl ansah.

Marcus setzte sich ihr gegenüber.

„Vielleicht solltest du noch wissen dass er sich selbst das Leben genommen hat.“

„Was für eine Schande.“

„Was empfindest du?“ fragte Marcus sie. Evelyn blickte ihn in die Augen. In seine wunderschönen grünen Augen.

„Ich weiß nicht. Er war mein Vater. Er war MEIN Vater. Er war vielleicht nicht immer gut zu mir doch war er immerhin noch mein Vater!“ Marcus nickte. Sie war den Tränen nahe.

„Ich würde sagen, Marcus wird dich erst einmal auf dein Zimmer bringen begleiten. Ich denke das du diese Nachricht erst einmal verarbeiten musst.“ Professor McGonagall wusste, dass sie eine besonders große Regel für diesen Abend brechen würde. Herrenbesuche auf dem Zimmer in den Abendstunden doch sie wusste das sie in diesem Moment in dieser Lage eine Ausnahme machen konnte. Evelyn ließ sich dankbar von Professor McGonnagal aus dem Zimmer schieben und ließ sich auch von Marcus auf ihr Zimmer bringen doch an der Tür, Marcus hatte echt vor mit rein zu gehen, blieb sie stehen und sah ihn entschieden an.

„Ab hier geht es schon“. Er sah sie überrascht an trat aber einen Schritt auf sie zu und packte sie sanft am Arm.

„Ich kann auch mit rein kommen. Ich bleibe bei dir, wenn du reden möchtest.“ Evelyn kaufte ihm seine Einfühlsame Art nicht ab. Nicht nachdem was sie in den letzten Tagen alles erlebt hatte und wie er mit ihr umgesprungen war und schon gar nicht wenn er ihr wichtige Details vorenthielt. Sie spürte seinen warmen Atem, sie hörte sein Herz ruhig schlagen und seine Hand, die ihren Arm umklammerte diese Stelle Pulsierte kräftig. Unter anderen Umständen hätte sie es sich sogar gewünscht das er mit rein kommt schließlich war er Marcus Flint gewesen, für niemand sonst war er etwas Besonderes doch für sie war er die Welt gewesen schon von klein auf.

„Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist dich hier alleine zu lassen.“

„Wieso? Was kümmerts dich? Gute Nacht, Marcus Flint“, sagte sie öffnete die Tür und verschwand in ihrem Zimmer. In ihrem Zimmer warf sie sich aufs Bett und gab sich ihren Gefühlen hin. Sie weinte bitterlich. Sie war verletzt und aufgelöst. Sie weinte und betrauerte ihren Verlust. Dennoch hatte sie die Hoffnung dass ihre Mutter noch lebte.

Es klopfte an der Tür. Leider wusste sie nicht wie lange es schon her war seit Marcus gegangen war. Müde erhob sie sich, schlenderte zur Tür und Riss diese genervt auf.

„Weißt du Marcus, du kannst ganz schön….“ Sie stockte als sie Oliver gegen den Rahmen gelehnt sah. Ihre verweinten Augen wurden groß. Er hatte auch diesen Blick drauf. Anscheinend hatte er schon davon gehört. Von ihrem tragischen Verlust, im sarkastischen Sinne.

„Bei Merlin sieh mich nicht auch so an sonst dreh ich noch durch.“ Oliver grinste breit als hätte er genau darauf gewartet. Er packte sie, zog sie nah an sich und stolperte mit ihr in das Zimmer. Die Tür trat er hinter sich zu und verführte sie zu einem leidenschaftlichen innigen Kuss. Seine Hände waren überall auf ihrem Körper was Evelyn sehr gefiel. Ihr Körper reagierte fordernd auf seine Berührungen, ihre Haut gribbelte an jeder Stelle die er berührte und ihr Blut geriet in Wallung. Evelyn griff in seinen Nacken mit der Absicht ihn festzuhalten und nicht mehr los zu lassen. Ihr schien als hätte sie ein Leben lang auf diesen Moment gewartet nun wollte sie, dass er nie wieder vorüber geht. Er hievte sie auf das Bett und beugte sich über sie. Ihr Herz schlug rasend schnell, ihr Kopf schien wie abgeschaltet. Oliver küsste zärtlich ihre Wangen, wanderte behutsam ihren Hals hinunter. Sie reckte ihren Kopf und vergrub erregt ihre Hände in seinen Haaren. Ein Schauer lief ihr durch den ganzen Körper immer darauf bedacht das ihr nicht ein Laut entfuhr, der ihre ungezügelte Erregtheit verriet. Sie biss sich auf die Lippen, wie von selbst bäumte sich ihr Körper ihm entgegen. Oliver küsste sie und begann den obersten Knopf ihrer Bluse zu öffnen. Es war wie ein Alarm in Evelyns Kopf als ihr klar wurde worauf das ganze hier hinauslief. Nicht das sie jetzt nicht große Lust verspürte sich ihm voll und ganz hin zu geben, denn Lust hatte sie, das konnte man ruhig glauben. Doch war sie bisher nie weiter gekommen als bis zu einem flüchtigen Kuss und einer liebevollen Umarmung zwischen ihr und dem anderen Geschlecht. Oliver war sicherlich ein guter Mann jedoch kannte sie ihn nicht gut genug um ihm das wichtigste in ihrem Leben zu geben, denn sie hatte es nur einmal. Mal davon abgesehen beschlich sie ein Gefühl das an der Körperlichen Zuneigung zu Oliver etwas nicht ganz stimmte und sie wollte dem gründlich auf den Grund gehen. Sie mochte ihn, keine Frage, er sah unbeschreiblich gut aus doch war es sehr merkwürdig das sie sich ihm Sexuell hingezogen fühlte und kannte ihn nicht mal.

Abrupt hielt sie seine Hände fest woraufhin er sie enttäuscht aber verständnisvoll ansah. Er rang nach einem Lächeln, soweit seine Enttäuschung es zuließ.

„Es tut mir leid“, sagte sie ehrlich. Schwer atmend ließ er seinen Kopf in ihrer Hals Beuge nieder und fuhr mit seinen Armen unter ihren Körper. Er zog sie so eng an sich wie es nur ging und Evelyn meinte keine Luft mehr zu bekommen. Sein Duft war so betörend das es ihr die Sinne vernebelte und sie Angst hatte sie könnte ihre Meinung doch noch ändern.

„Das muss dir nicht leid tun“, sagte er verständnisvoll und fügte hinzu: „Es ist vielleicht das vernünftigste was uns heute Abend passieren konnte.“ Sie versuchte zu Lächeln.

„Findest du das nicht auch ein wenig skurril, wie wir aufeinander Reagieren?“ Oliver küsste sie in die Halsbeuge. Es durchfuhr sie wie ein elektrisierender Puls. Sie atmete tief ein und aus als könne sie so ihr Gefühlschaos ordnen.

„Es gefällt mir“, sagte er. Natürlich war sie froh darüber, dass er sie mochte und nicht abgeneigt war doch Evelyn spürte das es Falsch war. Das das was sie hier erlebten sich irgendwie nicht richtig anfühlte und das nicht nur, weil sie die Worte des Todessers bei dem Quidditch Spiel in ihren Ohren hörte. Sie zwang ihn sich anzusehen. Das war ein Fehler. Seine Augen waren wie ein Liebes Magnet. Sie lächelte verlegen und zwang sich nichts Unüberlegtes zu tun.

„Findest du es nicht seltsam, dass du dich nicht an mich erinnern kannst?“ Er gab ihr nicht die Chance zu antworten. Er gab ihr einen weichen Kuss auf den Mund. Sie sah ihn an und wirklich, nichts an ihm kam ihr bekannt vor und doch bestand er darauf, dass sie sich von früher kannten.
 

„Woran könnte das liegen?“ fragte sie ihn.

„Ich dachte an ein traumatisches Erlebnis in deiner Kindheit das du mit mir in Verbindung bringst. Sowas kann auch zu einem Gedächtnisverlust führen. Es muss nicht mal ein Zauber sein.“ Sie sah ihn entrüstet an.

„Ich hab selten so einen Schwachsinn gehört. Mich wundert’s das du nicht behauptest mehrere traumatische Ereignisse könnten zu meinem Gedächtnis Verlust geführt haben. Zum Glück kannst du so gut küssen sonst hätte ich dich für die Frechheit raus geschmissen.“ Er lächelte süffisant.

„Ist das so?“ Sie nickte breit grinsend. Dann sah er sie ernst an.

„Möchtest du mit mir über die Sache mit deinem Vater reden?“ Evelyn biss sich auf die Lippen und nickte zu einem eindeutigen Nein.

„Bevor ich zu dir kam hab ich kurz mit Marcus gesprochen. Er sagte schon das du resigniert.“ Evelyn wandte sich von ihm ab soweit es ging schließlich hatte er sie wie eine Schlange umschlungen. Sie merkte schon, dass es schwer war aus seinem Schlangengriff heraus zu kommen. Es verärgerte sie, dass er jetzt von ihrem Vater sprach oder Marcus erwähnte, denn sie hatte immer so ein Gefühl, wenn es um Marcus ging oder über ihn sprach. Sie bereute es mit Oliver hier zu liegen mit Marcus in ihren Gedanken er war wie ein Virus der sich in ihrem Kopf durch die Zellen fraß und alle anderen Gedanken zerstörte das nur noch Marcus übrig war. Ihn hatte sie weggeschickt. Ihn wollte sie nicht bei sich haben und doch wünschte sie sich er läge jetzt hier.

„Ich möchte nicht über meinen Vater sprechen und schon gar nicht möchte ich über Marcus sprechen.“ Ihr Herz schlug hart gegen ihre Brus. Es schmerzte an ihn zu denken. Oliver entließ sie aus seiner Umarmung und sah sie bedrückt an während Evelyn ihm ihren Rücken zuwandte.

„Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen?“ Das war keine Frage.

„Ja das solltest du!“

„Es tut mir leid. Ich wollte dich in keinster Weise traurig stimmen.“

„Ich bin nicht traurig“, sagte sie verächtlich und betonte abwertend das Wort traurig. „Ich bin verärgert.“ Oliver strich ihr sanft über das Haar und Evelyns Körper flehte endlich um Erlösung. Diese Berührung brachte sie beinahe wieder um den Verstand. Sie grub sich mehr in ihr Kissen umso einer Hemmungslosen Liebesnacht aus dem Weg zu gehen, was Oliver signalisierte das er jetzt gehen sollte. Er erhob sich aus dem Bett und verließ ohne sich noch einmal umzusehen das Zimmer.

Erleichtert schnappte sie nach Luft und fragte sich wie sie so den Rest des Schuljahres überstehen sollte.

Der Schmetterling

Sie hasste es angestarrt zu werden. Vor allem hasste sie es angestarrt zu werden ohne zu wissen warum die starrenden starren. Evelyn betrat bekümmert die große Halle zum Frühstück. Sie hatte das Gefühl alle Köpfe hätten sich gleichzeitig umgedreht als sie den Fuß in die Tür gesetzt hatte. Sie konnte Marcus oben am Pult sitzen sehen, neben ihm saß Oliver, der ihr einen flüchtigen Blick zugeworfen hatte während Marcus sie beobachtete. Evelyn hasste es beobachtet zu werde. Sie hatte so ein beklemmendes Gefühl in ihrer Brust. Sie wusste einfach nicht wie sie sich verhalten sollte. Was sollte sie tun? Wie wollten sie sie haben? Evelyn setzte sich an den Slytherin ziemlich weit am Anfang Hauptsache nicht zu nah an dem Pult. Sie wollte nicht so nah bei Marcus und Oliver sitzen. Wer weiß ob sie Oliver hier unter den wachsamen Augen der anderen wiederstehen konnte und Marcus war einfach wie eine Klette aber nicht auf die Art und Weise wie sie es gerne gehabt hätte. Sie versuchte sich schließlich nichts anmerken zu lassen, auch wenn sie gerne mal hin und wieder einen Blick zu den Jungs geworfen hätte, denn es schien als würden sie sich angeregt unterhalten. Evelyn hoffte nur dass Oliver ihm nichts vom letzten Abend erzählte. Aber vielleicht war es so auch am besten.

Sie nahm sich eine Schale mit Müsli schüttete Milch darüber und ein kurzer Blick zur Seite ließ sie erstarren. Da hatte sie die Antwort wieso sie angestarrt wurde. Keinen Meter von ihr entfernt lag der Tagesprophet mit einer dicken unübersehbaren Überschrift.
 

Selbstmord im Haus der Hallywells?
 

Evelyn griff Reflexartig nach der Zeitung ohne auf die Blicke der Jungs neben sich zu achten.
 

Hat John Hallywell am Abend des 3. Septembers wirklich Selbstmord begangen oder wurde er Opfer eines Überfalls. Mr. Hallywell, wohlhabender Geschäftsmann in Sachen magischer Baumwolle im Inn und Ausland, hatte absolut keine Geldsorgen aus zuverlässigen Quellen können wir mit ruhigem Gewissen berichten das die Familie Hallywell nicht dem Bankrott zum Opfer fiel. Man kann sich nicht erklären wieso ein so großartiger und auch großzügiger Mann, er spendete jährlich eine beträchtliche Summe an magische Weisen Häuser, Selbstmord begehen sollte, deshalb geht die Abteilung für seltsame magische Todesfälle des Zauberministeriums von einem Mordanschlag auf den Geschäftsmann aus. Der Grund ist allerdings noch Unklar. Auf unerklärliche Weise ist seine Frau, Marietta Hallywell, laut Bericht der Anwohner, seit einigen Tagen verschwunden. Man geht davon aus, dass sie etwas mit dem Mord an Mr. Hallywell zu tun hat. Die Tochter der Hallywells hat kürzlich erst die Schule gewechselt. Da stellt sich hier die Frage, wieso man mitten im Schuljahr von einer schwarz Magier Akademie nach Hogwarts wechselt. Bei dem Versuch ein Interview mit der Schülerin zu führen, wurden Reporter aber von der Zählen Schulleiterin, Professor McGonnagal abgefangen und des Geländes verwiesen. Es ist kein Geheimnis das die Familie Hallywell Schwarzmagier sind oder waren so bleibt vielleicht noch die Theorie übrig, dass Mr. Hallywell illegale schwarze Magie betrieb und deshalb Opfer eines Mordes wurde.
 

Evelyns Blick haftete auf dem Bild unter dem Bericht über ihren Vater. Ein Leichensack der aus ihrem Elternhaus getragen wurde. Schlagartig war ihr der Hunger vergangen. Sie saß da wie erschlagen und konnte sich kaum Rühren. Sie spürte die Blicke auf ihrem Körper wie Messerstiche dennoch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. Sie saß gerade, mit erhobenem Kopf und blickte auf den Zeitungsartikel ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Sie stand auf. Mit ihr reckten sich die Köpfe. Es war nicht still. Alle unterhielten sich flüsterten hinter hervor gehaltener Hand. Über sie über den Artikel. Sie war schon etwas erleichtert als sie aus der Halle ging ungeachtet dessen ob Marcus oder Oliver ihr nachging. Wie Paralysiert ging sie auf die Treppe zu, landete auf der Wendeltreppe, eigentlich wollte sie in ihr Zimmer zurück doch irgendwie landete sie auf einem Ihr unbekannten Stock. Vor einem Mädchen Klo stehend loderte Zorn in ihr auf. Sie stieß voller Wucht die Tür auf das sie glaubte sie würde aus den Angeln fliegen. Wut loderte in ihr Auf. Ihr Magen brannte wie Feuer am liebsten hätte sie geschrien. Sie konnte sich diese Reaktion nicht erklären doch die Tatsache, dass man ihre Mutter jetzt für seinen Feigen Selbstmord verdächtigte war einfach nur zum Schreien. Evelyn stand vor einem Waschbecken und betrachtete ihr Spiegelbild. Sie war wütend, sie war zornig und sie musste wirklich zugeben völlig überfordert mit dieser Situation. Sie atmete tief ein und aus mit der Absicht ihre Wut so zu entladen als könne sie sie einfach auspusten. Doch es klappte nur spärlich sie hatte das Gefühl etwas zerstören zu wollen nur so konnte sie ihre unzügelbare Wut entleeren. Sie klammerte sich an dem Waschbecken fest und drückte zu als wolle sie es zerdrücken wie eine Tomate. Ihre Augen tränten und brannten höllisch.

„Was machst du da?“ fragte ein durchsichtige Mädchenkopf vor ihr der aus dem Spiegel hervorlugte. Evelyn schrie vor Schreck und taumelte zurück. Der Versuch nicht hinzufallen missglückte ihr und sie fiel auf ihren Hintern. Schmerzerfüllt sah sie nach oben und der Kopf schwebte samt Körper auf sie zu. Von Oben betrachtete das Geister Mädchen mit den zwei Zöpfen sie und Lachte breit.

„Was soll das?“ Evelyn fauchte sie wütend an. „Du hast mich erschreckt!“

„Haha das sah lustig aus was du da gemacht hast. Wolltest du das Waschbecken zerdrücken? Ich würde dir ja gerne auf helfen aber das ist unmöööööglich“, Das Geister Mädchen flog eine Runde und blieb wieder vor ihr schwebend zu stehen.

„Ich wusste nicht was ich machen soll ich bin …… das geht dich gar nichts an.“ Evelyn fand es lächerlich sich mit einem Geist zu unterhalten.

„Du musst die Neue sein ich hab dich hier noch nie gesehen und die ganzen Mädchen in deinem Jahrgang haben über dich geredet sie mögen dich nicht“, lachte sie.

„Und du musst Myrte sein?“ Das war keine Frage.

„Ja, die bin ich!“

„Was haben die denn über mich geredet?“ Neugierig wollte sie genau das wissen. Evelyn klopfte sich ihre Schuluniform zu Recht.

„Das du ein Freak bist!“ Myrte machte dabei einen Satz auf sie zu. Sie sah Evelyn in die Augen und erschreckte sich zutiefst. Sie flog weit weg und rief: „Deine Augen habe ich schon Mal gesehen. Aber das ist schon so viele Jahre her!“ Schreiend stürzte Myrte sich in einen Klo und sorgte für eine Überschwemmung. Verwirrt ließ sah Evelyn zu der Klotür hinter der sich Myrte gerade im Klo ertränkt hatte.

„Was meinst du damit?“ Evelyn rannte ihr nach und fand es im Nachhinein lächerlich in eine überschwemmte Kloschüssel zu starren.

„Das kann doch nicht wahr sein!“ Rief sie Wütend und frustriert. Evelyn wäre sicherlich solange geblieben bis Myrte wieder hervorgekommen wäre doch die Schulglocke erinnerte sie daran, dass sie jetzt Unterricht hatte.

Jetzt würde sie auch noch zu spät kommen. Evelyn rannte auf ihr Zimmer und griff auf dem Schreibtisch nach ihrem Stundenplan. Zaubertränke.

Hastig schnappte sie sich ihre Sachen, Schulbücher und Kessel und sonstige Utensilien. Natürlich musste der Unterricht im Keller stattfinden. Es war so oder so schon vorbei. Sie kam zu spät egal wie schnell sie rannte. Sie konnte nur hoffen das Professor Snape nachsichtig mit ihr. Pustekuchen stellte sie im Nachhinein fest. Die Tür zum Klassenzimmer stand einen Spaltbreit offen und heraus ertönte Snapes aalglatte Stimme.

„Mr. Potter wird uns in diesem Jahr als Dozent zur Verfügung stehen.“ Als Evelyn diesen Namen hörte und allein die Vorstellung das er jetzt gerade in diesem Klassenzimmer stand, lief es ihr kalt den Rücken hinunter. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ihr Magen brummte nervös. Sie hatte ein beklemmendes Gefühl. Hatte sie etwas Angst vor Potter? Langsam öffnete sie die Tür und lugte hinein. Da stand er. Neben Snape am Pult. Er trug einen dunklen Umhang und blätterte in einem Buch während Snape etwas von einem Schönheitstrank faselte und die Mädchen begangen zu Kichern. Sie atmete tief ein und aus entschloss sich es ganz einfach hinter sich zu bringen. Evelyn sah entschlossen den Zaubertranklehrer an und überging Potter, der sie ansah. Sie spürte den Blick seiner grünen Augen auf ihr.

„Ach nein. Haben Sie sich doch dazu entschlossen an meinem Unterricht teilzunehmen!“ Ehe Evelyn etwas sagen konnte fügte er hinzu: „Setzen!“ Er wies sie auf einen Platz gleich vorne in der ersten Reihe. „Den hab ich extra frei gehalten!“ Evelyn tat lieber was er sagte. Sie wollte nicht noch mehr ärger als sie ohne hin schon hatte. Sie setzte sich neben ein Mädchen mit roten Haaren und Smaragdgrünen Augen. Das Mädchen lächelte ihr zu und war eine Gryffindor was man unschwer übersehen konnte. Evelyn wollte gerne einräumen, dass sie lieber auf der Slytherin Seite sitzen solle so wie es sich ihrer Meinung nach auch gehörte.

„Schlagen Sie die Bücher auf Seite 39 und lest das Rezept Trank zur Heilung von Furunkeln.“ Ein enttäuschtes Raunen ging durch die Klasse unter den Mädchen während die Jungs sich lustig machten.

„Ruhe!“ befahl Snape und die Klasse schwieg gehorsam.

„Miss Hallywell“, hörte sie ihren Namen sagen und sah Snape wie einen Schatten auf sie zu schweben. Ihr Herz blieb stehen. Er wedelte mit seinem Zauberstab und das Buch vor Evelyn knallte zu und lies sich auch nicht mehr öffnen.

„Haben Sie bereits an einem Zaubertrank Unterricht teilgenommen?“

„Ja Sir.“ Potter sah nicht zu ihnen sondern blätterte in einem Buch hörte aber konzentriert zu.

„Ich hoffe Sie waren schon weit fortgeschritten. Erklären Sie der Klasse doch bitte mal mit eigenen Worten wie man einen Trank zur Heilung von Furunkeln herstellt.“ Er blitzte sie an. Evelyn wünschte sich im Erdboden zu versinken. Sie stellte sich damit jeder sie sehen konnte. Ihr reichte es ungemein. Das war schon das zweite Mal an diesem Morgen in dem sie sich bloß gestellt fühlte. Die Angst vor Potter machte ihre Lager nur schwerer.

„Zuerst nehme man sich einen Kessel und die Zutaten“, begann sie.

„Die wären?“ unterbrach Snape sie.

„6 ml Schlangengift, 8 Tropfen Salamander Blut, 6 ml Weinrauten Essenz, 13 ml Sud von geschmorten Wellhornschnecken.

Zuerst kommt das Schlangengift in den Kessel anschließend dann tropfenweise das Salamander Blut. Es ist Empfehlenswert das man nach jedem Tropfen den Kessel im Uhrzeigerinn schwenkt“,
 

„Wieso?“ fragte Snape.
 

„Damit sich das Gift und Blut konzentrierter vermischt.“ Snape nickte argwöhnisch.
 

„Während man den Kessel schwenkt sagt man dann Furunkulus Reversum.

Wenn man das gemacht hat fügt man 1 ml Weinrauten Essenz hinzu. Man zählt dann langsam bis 30. Bei 5, 15 und 25 rührt man den Trank gegen den Uhrzeigersinn um, um eine genauere Farbestimmung zu bekommen. Das ganze wird dann 6-mal wiederholt bis man die benötigte Menge an Weinrauten Essenz hinzugefügt hat. Der Trank muss man dann ca. zwei Minuten ruhen lassen. Nach dem der Trank dann geruht ha gibt man Wellhornschneckensuds dazu. Zum Schluss wird der Trank dann fünf Mal Sternförmig umgerührt.“
 

Snape kräuselte die Lippen und Evelyn erkannte in Potters Gesicht ein breites Grinsen. Unsicher sah Evelyn den Zaubertranklehrer an. Die Klasse Schwieg.
 

Welche Farbe hat der Trank?“
 

„Dunkelrot.“
 

„Na los fangt an oder seid ihr nur zum rum sitzen hier.“ Mit wehendem Umhang drehte der Lehrer sich weg und ging zu seinem Pult. Evelyn ließ sich tief durchatmend und zutiefst erleichtert auf den Stuhl fallen. Sie warf einen kurzen Blick zu Potter und Snape. Potter flüsterte Snape etwas zu woraufhin er beinahe erfreut aussah und in seinen Augen sowas wie Stolz blitzte. Evelyn schüttelte den Kopf.
 

„Das war gut“, sagte das rothaarige Mädchen breit grinsend neben ihr. „Möchtest du meine Partnerin sein?“ fragte sie. Evelyn sah sie an und zuckte nur mit den Schultern.
 

„Ich bin Maga Orion“, stellte sich das Mädchen vor und kramte nach ihrem Buch.
 

„Evelyn Hallywell.“ Auch wenn sie wusste, dass es überflüssig war sich vorzustellen die ganze Schule kannte sie bereits. Während sie den Zaubertrank herstellten gingen Snape und Potter durch die Reihen um die Schüler zu beobachten. Evelyn war ziemlich verunsichert gewesen. Sie mochte es nicht wenn man ihr auf die Finger kuckte wie ein Habicht und so kam Snape ihr vor. Potter war bei den Slytherins in den hintersten Reihe, dort wo das blonde Mädchen saß mit den braunen Augen. Serlina.
 

Kurz vor Ende der Stunde stand er vor ihr. Sie sah ihn nicht an. Sie musste sich konzentrieren und den Trank zum Fünften Mal Sternförmig umrühren. Sie spürte, dass er ganz nah stand und genauestens beobachtete was sie tat. Als Evelyn den Löffel nieder gelegt hatte wagte sie einen Blick nach oben und sah ihn an. Sie wich verdutzt zurück. Potter lächelte sie an.
 

„Sehr gut“, lobte er die beiden Mädchen.
 

„Danke“, bedankte sich Maga sehr erfreut über das Lob.
 

„Alle Löffel weglegen“, rief Snape und plötzlich brach eine Hektik aus. Es waren sicher noch nicht alle fertig. Evelyn und Maga waren es schon.
 

„Wie ich sehe gibt es hier in dem Raum wirklich nur zwei, drei Tränke die ich ohne Bedenken an einem ausprobieren würde. Wer meldet sich freiwillig?“ Snape sah in die Runde.
 

„Mr. Satchmore. Was ist mit ihnen?“ Das war keine Frage sondern eine Aufforderung. Ein Junge aus Gryffindor stand zögerlich auf und ging zu dem Professor vor. Der wedelte mit seinem Zauberstab und im nächsten Moment traten aus Satchmore Körper ekelhafte Furunkel hervor. Alle ekelten sich vor diesem Anblick und der Junge stand kurz vor einem Zusammenbruch. Potter lachte.
 

„Miss Hallywell, würden sie bitte“, sagte Harry und Snape nickte ihm einverstanden zu. Evelyn war überrascht fügte sich aber. Die ganze Klasse lachte über den Jungen aus Gryffindor mit den blonden Harren und dem Furunkel Gesicht. Evelyn nahm eine kleine Tasse voll und ging auf den Jungen zu. Slytherin machte so seine Witze.
 

„Ich glaube du hast deinen Namen weg“, sagte Evelyn voller Mitgefühl und reichte ihm die Tasse mit dem Gegengift. Hastig trank er sie aus.
 

„Sie können froh sein das Miss Hallywell und Miss Orion hervorragende Arbeit geleistet haben sonst würde ihr Körper jetzt unter einem weit aus schlimmeren Hautausschlag leiden der mit einer Woche Krankenflügel Aufenthalt geendet hätte.“ Die Furunkel verschwanden. Evelyn lächelte ihn an. Er fasste sich ins Gesicht und war erleichtert als er nichts mehr fühlte außer seiner glatten weichen Haut. Er nickte ihr dankend zu. Die Glocke Gongte und der Unterricht war zu Ende. Alle packten hastig ihre Sachen zusammen, während Evelyn sich etwas Zeit ließ. Potter verließ zum Glück vor ihr die Klasse.
 

„Bist du jetzt auch in Verteidigung gegen die dunklen Künste?“ fragte Maga sie. Evelyn nickte ihr zu.

„Das ist Super ich auch, sitzen wir wieder nebeneinander?“ Evelyn war froh jetzt jemanden zu haben an den sie sich wenden konnte. Maga schien nett zu sein.
 

„Aber ich habe mein Buch im Gemeinschaftsraum vergessen und muss nochmal zurück. Gehst du schon Mal vor und halte mir einen Platz frei.“
 

Evelyn verließ schließlich unter den wachsamen Augen des Zaubertranklehrers das Klassenzimmer. Sie war froh diese Stunde hinter sich gebracht zu haben. Potter machte ihr Angst. Wahrscheinlich, weil er der war der den dunklen Lord besiegt hatte. Er war ein großer Zauberer und sie hatte großen Respekt vor ihn.
 

Am Ende des Ganges saßen drei kleine Mädchen und hatten die Köpfe ineinander gesteckt. Die kleine schwarzhaarige in der Mitte weinte bitterlich und hatte scheinbar etwas fest an ihre Brust gepresst. Sie schienen in der ersten Klasse zu sein. Auch, wenn Evelyn es sehr Leid tat das sie weinte, versuchte sie desinteressiert an ihnen vorbei zu gehen. Doch das weinen und das Schluchzen der kleinen berührte ihr Herz und erinnerte sie ein wenig an sich selbst. Sie hatte auch oft geweint und so geschluchzt. Evelyn blieb vor ihnen stehen und sah zu ihnen hinunter.
 

„Warum weinst du?“ hörte sie sich fragen.
 

„Sie hat einfach meinen Schmetterling getötet.“ Das kleine schwarzhaarige Mädchen hielt Evelyn schniefend einen Blaufalter hin, der aussah als hätte man ihn zerquetscht.
 

„Das tut mir leid.“ Ehrlich Mitfühlend kniete sie sich vor das Mädchen.
 

„Wie heißt du?“
 

„Mireille“, schniefte sie.

„Also, ich weiß das du jetzt sehr traurig bist, Mireille aber du kannst leider nichts mehr für den Schmetterling tun außer vielleicht anständig zu begraben, wenn er dir so viel bedeutet hat.“
 

„Er war doch mein Freund“, weinte sie und drückte den Schmetterling weinend an ihre Brust.
 

„Er war doch mein Freund!“ hallte es in ihrem Kopf wieder. Eine längst vergessene Erinnerung die sich in ihr Gedächtnis drang. Nur leider wusste sie nicht in welchem Bezug. War sie selbst mal in solch einer Situation gewesen?
 

„Gib mal her“, sagte sie und hielt ihre Hand hin. Das Mädchen legte zögerlich den Schmetterling in Evelyns Hand und so behutsam als könne sie ihm jetzt noch wehtun.
 

„Serlina ist echt gemein zu uns“, jammerte ein weiteres Mädchen. Alle drei stammten aus Gryffindor. Evelyn nickte ihr zustimmend zu. Evelyn sah den Schmetterling an. Ihr Blick wanderte zu dem Mädchen mit den großen traurigen Augen. Sie wusste was sie jetzt tun würde war aus magischer Sicht so falsch gewesen aber aus moralischen Gründen erschien es ihr richtig. Evelyn umfing den Schmetterling mit ihren Händen.
 

„Sei nicht mehr traurig. Es gibt nichts was man nicht tun kann. Man muss einfach nur wissen wie.“ Evelyn öffnete ihre Hände und empor stieg der Schmetterling. Seine Flügel schwingend um davon zu Flattern das neue Leben genießend. Mit großen Augen sahen die kleinen Mädchen den Schmetterling hinterher.
 

„Wie hast du das gemacht?“ fragte Mireille erstaunt.
 

„Das ist nicht so wichtig. Du musst nur wissen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist. Der Tod gehört zum Leben dazu und etwas wieder zurück ins Leben zu bringen hat seinen Preis.“ Das Mädchen lächelte überglücklich und rannte mit ihren Freundinnen vergnügt dem Schmetterling hinterher. Obwohl Evelyn der Meinung war etwas Richtiges getan zu haben kam es ihr doch so schwerwiegend falsch vor. Sie erhob sich und wollte gehen.
 

„Und wer oder was muss den Preis jetzt bezahlen?“ fragte hinter ihr der Zaubertranklehrer. Evelyn sah ihn an.
 

„Sterben für das Leben eines Schmetterlings. Hören Sie auch die Ironie?“
 

„Sterben für einen Moment des Glücks wäre wohl treffender.“ Snape lachte Ironisch.
 

„Wessen Glück. Das des Kindes oder Ihres?“
 

„Mein Glück ist nicht von Belang. Meins verließ mich an dem Tag als ich den Fuß in den Zug gesetzt habe.“ Sie wandte sich von dem Professor ab und ging zum nächsten Unterricht.

Die Befragung

Maga Orion war schon eine gute Freundin. Das wunderschöne Mädchen mit ihren roten lockigen Harren und grünen Augen. Maga konnte reden ohne Unterlass und Evelyn hörte ihr gerne zu, vor allem, wenn sie Klatsch und Tratsch zu verbreiten hatte. Es waren mittlerweile schon zwei Wochen vergangen seit sie in Hogwarts ist und Maga waren natürlich nicht die Blicke entfallen die sich Evelyn und Oliver zugeworfen haben, wenn sie aneinander vorbei gingen. Mit einem breiten Grinsen hatte Maga sie drauf angesprochen doch Evelyn versicherte ihr immer dass sie nur Freunde waren. Natürlich glaubte Maga es ihr nicht dafür waren diese Blicke einfach zu intensiv. Evelyn musste sich ehrlich gestehen dass sie selber nicht wusste was das zwischen ihnen war. Oliver und sie hatten noch nie darüber gesprochen und, wenn sie sich zu nah kamen endete es meistens in einer Knutscherei. Was Evelyn auch dazu führte ihm so gut es ginge aus dem Weg zu gehen. Er war pure Ablenkung. Evelyn musste feststellen das sie definitiv noch Probleme hatte in Pflege magischer Geschöpfe hatte. Sie hatte solch ein Fach nicht in Deutschland an der Akademie dort bezog man sich mehr auf die Anwendung dunkler Magie. Wenn Evelyn nicht so belesen wäre hätte sie wahrscheinlich gar nichts gewusst.

Sie saß mit Maga nach dem Unterricht in der Bibliothek und lernte. Sie wollte so Marcus und Oliver aus dem Weg gehen, was ihr eigentlich schwer fiel, denn jedes Mal, wenn Oliver an ihr vorbei lief hatte sie das Bedürfnis ihn anzuspringen wie eine läufige Katze. Aber sie musste lernen und sich auf ihre UTZ vorbereiten, denn das Niveau war hier sehr hoch angesetzt. Ihre ZAG´s hatte sie in den Hauptfächern auf der Akademie mit Bestnoten erreicht, sonst wäre sie wahrscheinlich nicht bei Professor Snape in Zaubertränke aufgenommen worden und Zaubertränke war sehr wichtig für ihren Beruflichen Werdegang. Kräuterkunde, Verwandlung, Zauberkunst und Verteidigung gegen die dunklen Künste. Evelyn hatte sich im nach hinein überlegt wieso Harry Potter als Auror nicht Verteidigung gegen die dunklen Künste Unterrichtete. Doch ehe sie zu Ende gedacht hatte, stand er in der Klasse und hielt seinen Vortrag. Dieser Mann machte Evelyn nervös. Sie wollte alles richtig machen. Sie wollte nicht nur gute Noten sondern die Besten jedoch hatte sie das Gefühl bei ihm besonders alles richtig machen zu müssen.

„Ich hab keine Lust immer nur zu lernen“, jammerte Maga eines Abends und lies ihren Kopf auf den Tisch plumpsen. „Ich will Spaß haben!“ Evelyn grinste sah aber nicht von dem Buch Pflege Magischer Geschöpfe für Fortgeschrittene auf. Ein Nebenfach, weil sie die Lehrerin so interessant fand. Luna Longbotton. Sie war verheiratet mit dem Lehrer für Kräuterkunde Neville Longbotton. Sie war groß und süß, schien aber etwas verwirrt zu sein.

„Du musst das ja nicht tun“, sagte Evelyn beinahe abwesend und machte sich Notizen. „Ich habe halt viel aufzuholen. Das ist hier nicht wie in Deutschland.“

„Wie ist es da?“ fragte Maga ehrlich interessiert.

„Streng. Man legt unheimlichen Wert auf Durchhaltungsvermögen und Disziplin. Wir hatten da nicht so viel Freiheit zum Spaß haben. Wir durften auch nur in den Sommerferien nach Hause und in den Winter oder Osterferien gab es kein, sich auf die Faule Haut legen sondern Nachhilfe. Es gab kein Weihnachtsbaum oder einen Osterhasen. Sowas Emotionales war strengstens verboten.“

„Ätzend!“ Maga seufzte. „Lass uns über Jungs reden.“ Auffordernd sah Maga sie an. Evelyn seufzte genervt hob aber nicht den Kopf. Sie las eine Seite des Buches und schrieb sich systematisch ein paar Notizen auf.

„Okee, wenn du nicht reden willst tu ich es. Hast du gewusst das Oliver Wood, bevor er nach Hogwarts kam, verlobt war diese Verlobung aber gelöst hat!“ Nun war es geschehen. Maga hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Zwar ließ sie den Blick nicht vom Buch ab doch war sie nun Neugierig.

„Ach was? Woher weißt du das?“ Maga grinste erfreut über beide Ohren und richtete sich auf.

„Von meiner Mutter! Sie ist mit einer Freundin der Mutter von Oliver´s Ex Verlobten bekannt.“ Evelyn musste unwillkürlich grinsen versuchte es auch beizubehalten doch irgendwie Empfand sie eine unangenehme Scham. Sie wurde nervös.

„Warum haben sie die Verlobung gelöst?“ wollte Evelyn schließlich wissen.

„Das, meine liebe Evelyn, kann ich dir nicht sagen. Es hieß nur, dass Oliver Wood sich seit einigen Wochen merkwürdig verhielt und kurz bevor er nach Hogwarts ging hat er die Verlobung aufgelöst. Meine Mutter hat mir auch erzählt, dass er von Todessern angegriffen wurde bei seinem Quidditch Spiel. Was auch merkwürdig sein soll ist, dass viele Zauberer Familien mit Gedächtnislücken rum laufen und sich an gar kein Quidditch Spiel erinnern können sondern waren auf einem Heavy Metall Konzert.“ Evelyn lachte.

„Das ist ja merkwürdig. Man kann doch nicht einfach die Erinnerungen der Menschen ändern. Vor allem wurde das Spiel doch im Tagespropheten angekündigt“ Maga zuckte nur mit den Schultern.

„Das du sowas weißt.“ Evelyn sah Maga nun zum Ersten Mal an.

„Meine Mum ist eine Klatschtante.“ Die rothaarige ließ sich auf ihren Stuhl zurück sinken und sah Evelyn forschend an. Letztere hatte gerade ein schlechtes Gewissen. Sie hatte irgendwie das Gefühl das er die Verlobung wegen ihr aufgelöst hatte. Das wollte sie mit Sicherheit nicht zumal sie selber den Verdacht hatte, dass etwas nicht mit der Bindung zu Oliver stimmte.

„Bist du verliebt in Oliver?“ fragte Maga direkt und schien auf die erste Reaktion zu warten denn die schien entscheidend.

„Nein!“ antwortete Evelyn entschieden und wunderte sich selbst über diese rasche und scheinbar ehrliche Antwort.

„Aber zwischen euch lauft was?“ Evelyn schwieg.

„Hab ich´s doch gewusst!“ Erfreut klatschte Maga in die Hände und erntete daraufhin von der Bibliothekarin ein böses Pssssssst.

„Nein Maga, nicht was du denkst.“ Panisch holte sie ihre Freundin auf den Boden der Tatsachen zurück. „Wir schlafen nicht miteinander, okee! Nur…..küssen! Ich bin noch nicht bereit für diesen Schritt“ flüsterte Evelyn ihr zögernd zu und erntete einen enttäuschten Blick von Maga.

„Du bist eine richtige Spießerin! Der arme Junge muss ja platzen“ Entrüstet sah Evelyn sie an und spürte das sie ein wenig rot um die Nasenspitze wurde.

„Der letzte der mich Spießig genannt hat war auf unerklärliche Art und Weise verschwunden.“ Evelyn sah sie Ernst an und Maga die nicht wusste wie viel Wahrheit hinter ihrer Aussage steckte lachte unsicher.

„Das isn Scherz!“ Evelyn nickte und sah die Erleichterung in Magas Gesicht. Als Evelyn glaubt sich wieder ihren Büchern widmen zu können sagte Maga zu ihrem Leidwesen: „Also ich bin ja Team Marcus. Er hat sowas Mystisches und Geheimnisvolles. Ehemaliger Slytherin vielleicht sogar ehemaliger Todesser hat seiner Familie den Rücken gekehrt, ist ausgewandert und kam für seine große Liebe zurück um sie zu beschützen.“

„Wieso bist du so verdammt Theatralisch. Hörst du eigentlich den Müll den du von dir gibst. Marcus ist kein bisschen Mystisch oder Geheimnisvoll. Er ist ein Arsch und wird es auch bleiben. Für Geld würde er auch deine Oma über die Straße führen. Und vor allem was soll das heißen er kam zurück um seine große Liebe zu beschützen. Der kam aus beruflichen Gründen zurück!“ Evelyn war abrupt so zornig gewesen das sie schon befürchtete sich nicht mehr zügeln zu können. Es gribbelte in ihren Fingerspitzen und Maga kam ihr plötzlich so anders vor. Wie ein rotes Tuch. Nun war es Evelyn gewesen die ein verärgertes Pssssst erntete von der Bibliothekarin. Aber nicht nur das, die anderen Schüler wurden auf sie aufmerksam. Jetzt da Evelyn sich beobachtet fühlte konnte sie sich eh nicht mehr konzentrieren.

„Es tut mir leid ich wollte dich nicht verärgern.“ Evelyn packte ihre Sachen zusammen. „Bist du jetzt sauer?“ Echt jetzt? Fragte sie wirklich.

„Ich geh auf mein Zimmer lernen macht keinen Sinn mehr hier.“

Evelyn nahm sich vor in den nächsten Tagen zu Recherchieren und zwar über das Verhalten von Oliver und ihr. Es konnte doch nicht möglich sein das er einfach eine Verlobung löste für ein Gefühl das wahrscheinlich nicht mal sein eigenes ist. Vor allem würde sie ihn auch darauf ansprechen wollen und sie war so froh, so erleichtert gewesen das sie nicht mit ihm geschlafen hatte. Sie war so froh um ihre Selbstbeherrschung gewesen das sie glaubte vielleicht doch kein Zauber dahinter stecken würde. Aber nein das konnte nicht sein. Es war schon was Übernatürliches. Und dann Marcus. Warum wird er immer in ihr Leben mit einbezogen. Sie konnte es einfach nicht mehr ertragen ständig hing er ihr im Kopf und bestimmte was sie zu tun und zu lassen hatte. Team Marcus, Team Oliver, beide waren nix für sie jedoch der Gedanke jemand anderes könnte mit ihm intimer werden war für sie eine Qual. Sie war so zornig und wütend das sie am liebsten etwas zerstört hätte.

„Hey, hörst du mich nicht! Wo gehst du hin?“ rief Marcus ihr nach. Evelyn wandte sich auf der Treppe zu ihm um. In ihrer Wut hatte sie ihn gar nicht bemerkt.

„Hast du mich nicht gehört. Professor McGonagall möchte dich gleich in ihrem Büro sehen. Ich bringe dich dahin in einer halben Stunde komme ich dich in deinem Zimmer abholen.“ Da war er schon wieder dieser Ton. Befehlerisch. Sie ging die drei Treppenstufen wieder hinunter die sie an ihm vorbei gelaufen war, eine über ihm blieb sie stehen um mit ihm genau auf Augenhöhe zu sein. Mit erhobenem Kopf sah sie ihn an.

„Warum bist du eigentlich noch hier?“ fragte sie ihn woraufhin er die Brauen hob. „Dein Job ist erledigt. Ich bin in Hogwarts angekommen, sogar lebend. Du kannst verschwinden und bitte geh mir nicht mehr auf die Nerven. Das Büro von Professor McGonagall finde ich auch schon ohne deine Hilfe.“

Was ist dein Problem?“

„Du bist mein Problem. Du engst mich ein. Ich kann deine Nähe nicht mehr ertragen du machst mich wahnsinnig.“

„Deine Gefühle sind mir scheiß egal! In einer halben Stunde komme ich dich in deinem Zimmer abholen und dann gehen wir zusammen zu Professor McGonagall “, knurret er durch die Zähne „Du willst wissen warum ich hier bin ich habe Spaß an den schönen Mädchen aus den Höheren Jahrgängen. Heute eine schöne zierliche aus Hufflepuff und morgen eine süße aus Ravenclaw, die Slytherins nehme ich mir am Samstag vor, denn die sind zäh und die Gryffindors am Sonntag vor allem gefällt mir deine Freundin Maga mit ihren Feuerroten Haaren, die hat bestimmt was drauf.“ Das hatte gesessen. „Alle außer dich!“

„Schön.“ Evelyn versuchte ihre zittrige Stimme zu kontrollieren. „Maga findet dich ganz toll vielleicht…..“

„Halt den Mund!“ rief er woraufhin umherstehende Schüler neugierig den Kopf zu ihnen umdrehten. „Ich habe keine Lust und keine Zeit für den Kinderkram. Mach einfach was ich gesagt habe.“ Marcus wandte sich von ihr ab und ließ sie mit ihren aufgebrachten Gefühlen zurück. Kinderkram? Natürlich war er älter als sie doch hätte sie nicht gedacht das das was sie Empfand Kinderkram sein könnte.

Im Büro von Professor McGonagall saß sie bedrückt vor ihrem Schreibtisch. Marcus saß hinter ihr in einem Sessel und verhielt sich so als wäre er gar nicht da. Sie sah sich um. Ihr fielen die Bilder an der Wand auf. Alles alte Zauberer, die sich als Ehemalige Direktoren herausstellten.

„Wie fühlen sie sich hier in Hogwarts. Haben Sie sich schon gut eingelebt? Ich habe gehört das Sie bereits Bekanntschaften geschlossen haben?“ McGonagall hörte sich wirklich interessiert an auch, wenn Evelyn wusste dass es nur Förmlich war.

„Mir geht es sehr gut, ja ich habe mich eingelebt und ja ich habe Bekanntschaften geschlossen“, hörte sich zwar Auswendiggelernt an aber Evelyn war mit sich sehr zufrieden gewesen.

„Kannst du ihr bitte eine anständige Antwort geben??!“ Blaffte Marcus von hinten sichtlich verärgert. Evelyn wandte sich zu ihm um und sagte: „Wieso sitzt du nochmal hier? Können Todesser mich hier aufspüren?“ letzteres sagte sie zur Direktorin gewandt.

„Natürlich nicht!“ Entrüstet sah McGonagall sie an.

„Was bitteschön will der denn hier?“

„Mr. Flint hat die Berechtigung hier zu sein. Ich habe Sie hergerufen mit der Absicht mich nach Ihrem Wohlbefinden zu erkunden. Vor allem nach dem Verlust den Sie erleiden mussten“ Seufzend ließ Evelyn sich im Stuhl nieder.

„Es ist nicht mein Verlust. Ich bin wirklich Dankbar, dass sie sich so viel Gedanken machen aber der Tod meines Vaters berührt mich kein Stück. Dieser Mann hat mich mein ganzes Leben lang Tyrannisiert, ich will nicht behaupten das ich erleichtert oder froh über seinen Tod bin aber es geht mir auch nicht nah. Ich gebe zu im ersten Moment war es ein Schock gewesen, schließlich war er mein Vater, doch die Tatsache das er mich umbringen wollte mildert das Gefühl von Trauer. Aber was ich wissen will ist wo meine Mutter ist.“

McGonagall sah sie an. Marcus blieb still.

„Es ist schön zu Hören das Sie sich nicht hängen lassen.“

„Kann ich jetzt gehen!“

„Leider Nein. Heute kommen ein paar Möchtegern Hohe Tiere vom Zauberministerium und haben ein paar Fragen zum Tod ihres Vaters. Die Untersuchungen an dem Leichnam sind noch nicht abgeschlossen und der Zauberstab ist verschwunden.“ Evelyn bekam große Augen.

„Was habe ich damit zu tun?“

„Wir werden bezeugen das Sie am Tattag hier in der Schule waren und es tut mir leid das Ich Sie dem ganzen Aussetzen muss aber das Ministerium hat eine klare Ansage zu diesem Thema gemacht da es durch jüngste Ereignisse um sie nicht gut steht.“

„Bitte was? Werde ich verdächtigt meinen Vater getötet zu haben?“

„Nicht direkt. Hauptbelastungsverdächtigte ist Ihre Mutter.“ Entsetzt wandte sich Evelyn zu Marcus um der sie ansah als würde ein Drache vor ihr stehen.

„Tu was dagegen.“ Fauchte sie.

„Was bitteschön soll ich dagegen tun. Hast du mir eben noch gesagt ich soll dir nicht mehr auf die Nerven gehen.“

„Meine Mutter würde niemals jemanden Töten. Das ist unmöglich. Sie ist einfach nur verschwunden, weil sie Angst hat. Wann kommen denn die Herren vom Ministerium?“

„Heute Abend noch!“ Evelyn nickte ihr zu.

Zurück in ihrem Zimmer überlegte sie sich was sie diesen Menschen von dem Ministerium am liebsten sagen würde. Aber es kam einfach nichts Gutes dabei heraus. Evelyn hatte mittlerweile auch das Gefühl niemand sonst weiß warum die Todesser hinter ihr her waren schließlich konnte es doch nicht möglich sein das niemand auch nur ein Sterbenswörtchen darüber verlor.

„Wenn die Leute vom Ministerium kommen sei bitte freundlich. Wenn die wollen bist du schneller in Askaban als du kucken kannst.“ Sagte Marcus und stand noch in der Tür als sie in ihr Zimmer ging.

„Denkst du mich interessiert es ob die mich höflich finden oder nicht? Außerdem, war ich jemals nicht freundlich?“ Sie wandte sich zu ihm um. Marcus biss sich die Zähne zusammen.

„Du wirst Glück haben. Hermine Granger wird auch dabei sein. Sie ist eine sehr gute Freundin von Harry. Harry wird nicht zulassen das sie dir was unterstellen.“

„Soll mich das jetzt beruhigen? Gehört sie nicht zu deinem Freundeskreis?“ Forschte sie nach. Marcus atmete tief ein und aus. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Türrahmen.

„Es gab während unserer Schulzeit ein paar Differenzen zwischen uns, die sie mir nicht verzeihen kann. Trotz Entschuldigung.“

„Manchmal sind Taten in bestimmten Situationen Wertvoller als Worte. Was hast du denn getan das sie dir nicht verzeihen kann.“

„Ich hab sie beleidigt. Aber das ist schon lange her und irgendwann kann sie mir verzeihen, da bin ich mir sicher.“ Evelyn presste die Lippen aufeinander.

Evelyn kramte in ihren Taschen und Koffern nach etwas. Sie war sich so sicher gewesen das sie es eingepackt hatte. Sie konnte es noch genau vor ihren Augen sehen. Evelyn wollte nie zugeben da sie ihre Mutter eigentlich mochte. Zwar konnte sie nicht verstehen wieso sie Evelyn nie so beschützt hatte wie es ihr eigentlich zugestanden hätte. Ihre Mutter hatte aber Angst vor ihrem Mann und das konnte sie auch verstehen.

„Warum stehst du eigentlich da in der Tür und kommst nicht rein?“ Marcus sah sie nur an während Evelyn genervt nach dieser einen Sache kramte.

„Was suchst du?“ fragte Marcus.

„Nichts Besonderes!“ Er zuckte nur mit den Schultern.

„Es gibt jetzt Abendessen, möchtest du mit runter kommen!“ Evelyn nickte zu einem Nein. „Ich hab keinen Hunger!“

Schließlich fand sie was sie gesucht hatte. Eine silberne Halskette ihrer Mutter. Sie zog die Kette mit dem fein verzierten Herz Medaillon an. Sie hatte einen Plan mit der Kette und, wenn sie die nötige Zeit hatte würde sie ihn durchführen. Sie hatte gehört, dass an den Wochenenden Besuche nach Hogsmeade anstanden. Das wäre die Beste Gelegenheit für sie einen Ortungszauber zu machen, denn sie hatte echt die Nase voll.

Nach dem Abendessen wollte Marcus sie abholen. Die Leute vom Ministerium waren bereits eingetroffen und warteten geduldig in dem Raum neben der großen Halle. Dort wo man auch versucht hatte ihr den Hut aufzusetzen. Er begleitet sie nach unten. Evelyn kam sich vor wie eine Gefangene die zur Schlachtbank geführt wurde. Marcus versuchte ständig auf sie einzureden, dass sie die Ruhe bewahren sollte und nur Reden sollte, wenn sie gefragt oder angesprochen wurde. Sie hörte ihm gar nicht zu.

Sie traten in das Zimmer. Drei Männer und eine Frau saßen an einem großen Tisch. Es sah aus wie in einem Konferenzraum anscheinend extra für sie so eingerichtet. Sie kam sich vor wie in einem Verhör. Sie atmete tief ein und merkte dass sie zitterte. Die Männer trugen lange Schwarze Umhänge. Der eine klein und Dick, der andere groß und dünn und der dritte von allem etwas. Aller dunklen Haare mit einem Schnauzer. Sie hätten echt als Drillinge durchgehen können. Die Frau einen dunkel blauen. Sie musste wohl Hermine Granger sein. Marcus führte sie in das Zimmer. Evelyn ließ sich anstandslos von ihm führen. An dem Tisch war nur noch Platz für eine Person, für sie. Professor McGonagall und Professor Snape waren natürlich auch anwesend gewesen als Direktorin der Schule und Stellvertretender Schulleiter war das sicher so üblich gewesen. Sie wäre froh gewesen, wenn Marcus nicht dabei wäre. Seine Prüfenden Blicke und sein Kampfbereitschaft machten sie sehr nervös.

„Schön, dass Sie sich die Zeit genommen haben“, lächelte ihr Miss Granger zu.

„Ich hatte keine andere Wahl“, sagte Evelyn und setzte sich auf den freien Stuhl.

„So würde ich das nicht sehen“, sagte der kleine Dicke, sah sie ernst an und fügte hinzu: „Sehen Sie das als eine Möglichkeit sich in der Mordsache ihres Vaters zu äußern.“

„Als Verdächtige?“

„Solange wir keinen Täter haben sind alle verdächtigt die unmittelbar mit ihm zu tun hatten.“ Evelyn atmete geduldig tief ein und aus.

„Was der nette Herr von der magischen Strafverfolgungspatrouille damit sagen will ist das wir mit unsere Ermittlungen noch nicht weit sind und solange der Zauberstab von Mr. John Hallywell nicht auftaucht müssen wir einfach eine weiträumige Befragung starten. Vor allem da wir auf jeden Fall wissen das Ihr Vater durch einen Avada Kedavra um Leben kam.“, beschwichtigte Hermine. Demütig nickte Evelyn ihr zu.

„Also gut, jetzt wo wir das geklärt haben, haben wir ein paar Fragen an Sie. Wo waren sie zur Tatzeit“, fragte der große dünne.

„In Hogwarts.“

„Kann das jemand bezeugen?“ fragte der kleine Dünne.

„Miss Hallywell war zu dem Zeitpunkt schon in der Schule“, warf Professor McGonagall ein. Alle Köpfe wandten sich ihr zu. Der große dünne nickte.

„Wir können mit ruhigen Gewissen davon ausgehen das Professor McGonagall die Wahrheit sagt. Wie sind sie nach Hogwarts gekommen?“

„Haben Sie einen Verdacht, wer Ihren Vater getötet haben könnte?“ Evelyn seufzte.

„Einen konkreten Verdacht nicht aber ich könnte mir schon vorstellen wer dem an die Gurgel wollte. Aus niederen Gründen, denn ich kann mir nicht vorstellen dass mein Vater krumme Geschäfte am Laufen hatte, denn er war trotz allem ein Ehrenmann.“

„Ein Ehrenmann der seine Frau und Tochter jahrelang drangsaliert hat ja das ist besonders Ehrenhaft.“ Oh diese kalte Stimme vom Zaubertranklehrer lies alle Anwesenden gefrieren und der Sarkasmus war schneidend. Evelyn wandte sich mit einem halbherzigen Lächeln zu dem Professor um der sich auf seinem Stuhl zurücklehnte.

„Drangsaliert? Heißt das er hat Sie und Ihre Mutter geschlagen oder….“ Empört sah Hermine auf die Akten vor sich und mied ihren Blick.

„Haben Sie Beweise dafür?“ fragte der kleine Dicke.

„Ich kann Sie Ihnen auf der Stelle zeigen.“ Evelyn wollte schon ihre Bluse aufknöpfen als Marcus plötzlich aufgestanden war. Und sich an ihre Seite stellte.

„Das geht zu weit. Sie muss Ihnen nichts beweisen.“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter und sie spürte ein wohltuendes Gefühl in ihrem Körper. Sie fühlte sich beschützt.

„Aber dann hätten Sie ein Motiv und Ihre Mutter. Letztere ist seit einiger Zeit spurlos verschwunden. Wissen Sie etwas über ihren Aufenthaltsort?“

„Nein wissen Sie es?“

Verdutzt sahen Sie Evelyn an. „Sie wissen nicht wo sich Ihre Mutter zurzeit aufhält? Wann haben Sie sie das letzte Mal gesehen?“

„An dem Tag als sie mich am Bahnhof raus gelassen hat.“

„Als sie auf dem Weg nach Hogwarts waren? Dort wurden Sie angegriffen von einem Todesser. Haben Sie einen Verdacht wer das war?“

„Nein habe ich nicht!“ Wenn Evelyn jetzt gesagt hätte das sie wusste das es ihr Vater war, dann musste sie auch erklären das sie seinen Zauberstab gefunden hatte und ihn Marcus gegeben hatte, der wiederum zu ihm gegangen ist. Danach war er Tod gewesen. Sie wollte nicht das der Verdacht auf Marcus fiel er hatte schon so viel für sie getan. Sie spürte aber dass sein Griff um Ihre Schulter fester wurde.

„Sie haben etwas von einem Verdacht gesagt, können Sie den uns erläutern?“ Evelyn lächelte und holte tief Luft. Es gefiel ihr jetzt gar nicht was sie tat.

„Ich weiß dass meine Mutter eine Affäre hatte mit Fenrir Greyback. Es könnte sein das mein Vater dahinter gekommen ist, wenn er es nicht ohnehin schon geahnt hatte, er hat ihn zur Rede gestellt und Greyback hat uns endlich erlöst.“

„Spekulation! Woher wissen Sie das Ihre Mutter ein Verhältnis mit diesem Abschaum hatte?“ Der lange dünne schien angewidert und der kleine dicke skeptisch.

Evelyn lachte. „Sie roch immer nach nassem Hund!“ Hermine grinste und machte sich ein paar Notizen. Evelyn fiel eine aufgeschlagene Krankenakte auf und, wenn sie nicht alles täuschte war es die Ihrer Mutter gewesen. Es war wie ein Magnet und Evelyn konnte sich nicht erklären wieso aber genau dieses Eine Wort zog sie an wie ein Magnet. Unfruchtbar. Hermine war aufgefallen das Evelyn ihre neugierigen Blicke über die Akten schweifen ließ und zog sie näher zu sich.

Evelyn saß noch mehrere Stunden dort das sogar Professor McGonagall sich ein Gähnen verkneifen musste.

„Sehen Sie doch einfach ein das er sich selbst umgebracht hat und im nach hinein ist jemand ins Haus und hat seinen Zauberstab genommen und entwendet.“ Evelyn war Müde und das bemerkte auch Professor McGonagall.

„Vielleicht ist es besser an einem anderen Tag Ihre Befragung fortzusetzen. Miss Hallywell scheint müde zu sein und Morgen ist wieder Unterricht.“ Die Ministeriumbeamten nickten Zustimmend zu.

„Wir waren sowieso fertig.“

„Wie geht es jetzt weiter? Fragte Evelyn.

„Nun wir werden die Untersuchungen weiter führen und, wenn wir genaueres wissen dann…..“

„Mein Vater ist mir völlig egal. Ich will wissen wie es hier weiter geht. Ich fühle mich total eingeengt und hab es satt ständig im Dunkeln gelassen zu werden. Ich habe auch Fragen. Ich fühle mich wie eine Gefangene.“

„Also, wenn Sie diese Schutzmaßnahme als eine Gefangenschaft betrachten dann tut es uns sehr leid.“ Sagte der Beamte vom Ministerium.

Marcus räusperte sich und warf Evelyn einen warnenden Blick zu. Sie ignorierte ihn.

„Schutzmaßnahmen?“ Die Ironie in der Stimme war sehr deutlich zu hören. „Wo war das Ministerium als wir bei dem Quidditch Spiel von Todessern angegriffen wurden und sowas sollen Schutzmaßnahmen sein? Aber Hauptsache in den Erinnerungen der Menschen rumgepfuscht.“ Entgeistert sahen sie Evelyn an gingen aber nicht weiter darauf ein. Natürlich dachte sie dabei an die Worte von Maga Orion.

„Wenn ich mich recht entsinne kamen Ihnen Auroren zur Hilfe und Sie hatten bereits welche an Ihrer Seite zuzüglich Mr. Flint.“ Sagte der kleine dünne tonlos und kramte seine Papiere zusammen.

„Miss Hallywell, Sie müssen uns nur ein wenig Vertrauen entgegen bringen und alles andere wird sich schon noch von selbst aufklären“, Miss Granger sah sie lächelnd an. Evelyn erwiderte ihren Blick. Ihr konnte sie vielleicht trauen aber den anderen nicht. Sie wusste nicht mal ob sie Marcus vertrauen konnte.

Evelyn nickte. „Selbstverständlich. Aber wie geht es weiter? Ich hatte einen Plan für die Zukunft. Ich weiß nicht mal mehr ob es eine nächste Woche gibt.“

„ Solange Sie hier in Hogwarts sind müssen Sie sich über ein Morgen keine Gedanken machen. Sie werden auf jeden Fall hier Ihren Abschluss machen. Ich habe Ihre Noten von der, nun ja, Akademie in Deutschland gesehen und ich muss wirklich sagen dass sie wirklich nicht zu übertreffen sind. Wenn Sie so weiter machen schaffen Sie das ganze hier mit Bravour.“ Hermine sah in die Unterlagen vor sich.

„Nach der Schule hoffen wir einfach mal das Beste.“ Sagte der großen dünne. Verdutzt sah Evelyn ihn an.

„Was soll denn dann sein?“ fragte Evelyn an den Mann gewandt. „Das verstehe ich nicht?“

„Die Befragung ist Beendet. Wir bedanken uns ganz Herzlich das Sie sich die Zeit genommen haben.“ Sagte der kleine Dicke und alle Räumten hastig ihre Sachen zusammen.

„Nein hier ist noch nichts beendet ich will jetzt wissen was sie damit gemeint haben!“ rief sie.

„Machen sie sich keine Sorgen“, sagte Hermine und sah Evelyn an.

„Was hat er damit gemeint, hoffen wir einfach mal das Beste!“ Evelyn sah Marcus an. Er zuckte nur mit den Schultern. Professor Snape geleitete die Herren des Ministeriums raus und Professor McGonagall huschte hinterher. Hermine blieb noch eine Weile stehen.

„Ich kann nur nochmal sagen dass Sie sich keine Sorgen machen müssen. Sie sind, denke ich aus dem Schneider. Ich werde mich mal Umhören und etwas über Ihre Mutter herausfinden. Wenn sie noch leben sollte werde ich sie bestimmt ausfindig machen könne. Sofern sie noch im Land ist. Sollte sie im Ausland sein wird das was länger dauern. Ist das in Ordnung?“ Hermine sah sie abwartend an. Evelyn schnappte nach Luft als Miss Granger sagte „Wenn sie noch leben sollte“

„Muss ich ja wohl.“ Knurrte sie durch die Zähne. Marcus schien erleichtert über ihre Einlenkung. Hermine nickte Marcus zu der es erwiderte und verließ dann das Zimmer.

Marcus musste sich selbst erst einmal fangen. Er packte sie Sanft bei den Armen und zog sie in seine Richtung. Er zwang sie sich anzusehen und erkannte, dass sie noch sehr aufgewühlt war. Ihre Augen funkelten. Unsicher sah sie ihn an. Sie erkannte etwas noch nie da Gewesenes in seinen Augen wider. Sowas wie echte Zuneigung.

„Ich verspreche dir, alles ist gut. Du musst dir keine Gedanken machen. Dies glaubte sie ihm auch. Er hat ihr bisher auch nicht unbedingt viel erzählt aber er hat sie bisher nicht im Stich gelassen trotz Reibereien. Sie lächelte ihm zu. Ach wie gerne hätte sie jetzt das getan wonach ihr der Kopf stand. In seiner Nähe fühlte sie sich so Sicher.

„Ich bin Müde. Ich möchte auf mein Zimmer.“ Er nickt und bot an sie zu Begleiten. Natürlich willigte sie ein sie war aber auch zu müde um zu protestieren. Evelyn wollte die Gunst der Stunde Wahrnehmen und seine Gute Laune für sich nutzen. Vor allem hatte er seine schwarze Lederjacke an die ließ sie besonders schwach werden, warum auch immer aber sie wirkte betörend. Zusammen verließen sie das Zimmer. Evelyn staunte nicht schlecht als Oliver in der Großen Halle saß und eigentlich auf Marcus wartete um diesen Abend bei einem Glas Feuerwhisky ausklingen zu lassen. Harry Potter, Mr. Longbotton und Miss Lovegood saßen schon bei ihm am Gryffindor Tisch.

„Hey Marcus“, rief Oliver und hob ein Glas gefüllt mit Feuerwhisky kurz warf er auch einen Blick zu Evelyn.

„Super das kann ich jetzt gebrauchen!“ Marcus wollte schon nach dem Glas greifen als Evelyn ihm zuvor kam. Mit einem Zug leerte sie das Glas, stellte es mit einem lauten Knall auf den Tisch und sagte: „Auf deine Verlobte, Ex – Verlobte.“ Getroffen sah er sie an und dies war Antwort genug gewesen. Also stimmte das was Maga ihr erzählte.

„Den Weg auf mein Zimmer finde ich schon alleine“, sagte sie zu Marcus gewandt, denn Olivers Anblick hatte sie verstimmt und ging. Sie sah noch wie sich Hermine zu ihnen gesellte und Marcus Schulterzuckend an den Tisch setzte. Sie spürte aber dass er sich nicht gut fühlte, er mied ihren Blick als wolle er etwas aus dem Weg gehen während Oliver gerne eine Erklärung abgeben würde. Durch den Schluck Feuerwhisky fand Evelyn trotzdem einen raschen und tiefen Schlaf.

Gegen die Vernunft

Es klopfte an der Tür und ein Blick auf die Uhr an der Wand verriet ihr, dass es weit nach Mitternacht war. Sie war so müde und wusste nicht ob sie nur geträumt hatte als es aber ein weiteres Mal an der Tür klopfte schmiss sie wiederwillig die Decke von sich. Müde schlenderte sie zu Tür und öffnete sie nur einen Spalt breit uns lugte durch die kleine Öffnung. Auf der anderen Seite stand Oliver. Sein Anblick löste gleich etwas Verlangendes in ihr Aus. Ihr Körper befahl ihr die Tür zu öffnen während ihr Verstand sie dazu zwang die Tür wieder zu schließen.

„Was willst du?“ fragte Evelyn und versuchte so mürrisch wie möglich zu klingen.

„Ich muss dir da was erklären“, sagte er. Evelyn hatte herausgefunden das Oliver, bevor er nach Hogwarts gekommen war verlobt gewesen ist und das er die Verlobung wegen einer anderen gelöst hatte. Sie hatte den Verdacht dass er es getan hatte wegen ihr und das war ihr sehr unangenehm gewesen. Evelyn wollte sich sicherlich nicht zwischen eine Laufende Beziehung stellen.

„Können wir das nicht Morgen machen?“ fragte sie ihn wusste aber gleich dass sie die Tür sowieso wieder öffnen würde. Was sie auch tat. Oliver stand vor ihr. Er sah gequält aus. Er schien sich in den letzten Stunden Gedanken gemacht zu haben. Er trat in das Zimmer dicht an Evelyn vorbei, so dass er ihre Haut berührte und sie seinen betörenden Duft einatmen konnte. Sie bekam eine Gänsehaut. Oliver setzte sich auf die Kante des Bettes und wies ihr an sich neben sich zu setzen.

„Das ist keine so gute Idee.“ Wies sie ab und blieb erst einmal stehen. Er akzeptierte es, erst einmal. Es fiel Evelyn aber schwer bei seinem Anblick einen klaren Verstand zu bewahren, denn er trug eine Jeans und ein dunkelblaues Hemd das aufgeknöpft war und seine Bauchmuskeln präsentierte. Sie hätte nie gedacht dass sowas sie um den Verstand bringen würde aber in Letzter Zeit hatte sie sowieso das Gefühl gehabt nicht ganz sie selbst zu sein.

„Es stimmt. Ich war verlobt gewesen. Ich wollte heiraten und alles war schon vorbereitet. Der Anzug, das Kleid, die Deko, die Einladungen alles schien perfekt zu sein. Ich konnte sogar meine Mutter überreden sich neben meine zukünftigen Schwiegereltern zu setzen das war ein Akt der Überredungskunst.“ Evelyn schnappte nach Luft. Nicht, weil sie etwa Eifersüchtig war oder es sie schmerzte das er eine andere geliebt hat sondern, weil sie die Befürchtung hatte ein große Liebe zerstört zu haben. Es war ihr Gewissen gewesen das ihr die Luft abschnürte.

„Ich dachte wirklich mit ihr die Liebe meines Lebens gefunden zu haben ich habe mich mit ihr so vollkommen gefühlt. Sie war meine andere Hälfte die alles so perfekt gemacht hat.“ Evelyn fuhr sich gequält durch die Haare und übers Gesicht. Was hatte sie getan? Am liebsten würde sie jetzt in ein Loch fallen. Aber irgendwie ärgerte es sie, dass er ihr so von seiner Verlobten vorschwärmte. War sie doch etwas Eifersüchtig?

„Bis an den Tag als ich dich in der Winkelgasse getroffen habe. Ich muss wirklich zugeben, Evelyn Hallywell, das war magisch und von dort an habe ich alles in Frage gestellt. Ich wollte herausfinden was dahinter steckte. Ich wollte wissen ob das Leben das ich bisher geführt hatte, mit Katie, so richtig war ob es wirklich die Erfüllung war, denn du bist mir an diesem Tag unter die Haut gegangen.“

Evelyn zuckte zusammen als er ihren Namen erwähnt hatte.

„Oh bei Merlin was habe ich getan!“ jammerte sie. „Wenn ich nur den Hauch einer Ahnung gehabt hätte das du verlobt warst zu diesem Zeitpunkt dann…. Weißt du eigentlich was du aus mir gemacht hast? Eine verdammte Ehebrecherin. Ich bin eine Dirne.“ Oliver lachte.

„Nein.“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Ich habe mit Katie darüber gesprochen. Ich habe ihr meine Gefühle offenbart und sie war damit einverstanden das ich mir meiner Gefühle auf den Grund gehen kann.“ Evelyn hätte am liebsten geweint.

„Das macht es nicht besser! Und wie fühlt sie sich jetzt?“ betroffen sah er sie an.

„Ja ich weiß. Ich habe ihr mit Sicherheit weh getan, so kurz vor der Hochzeit aber überleg doch mal, was, wenn wir geheiratet hätten und ich hätte sie unglücklich gemacht, weil ich ständig an eine andere denken muss.“ Dies klang einleuchtend es beruhigte sie aber nicht. Oliver reichte ihr die Hand. Sie zögerte.

„Ich habe deine Distanz in der letzten Woche gespürt wie ein Messer in meiner Brust und das alles nur, weil du die Theorie hast das das was uns verbindet nicht echt ist. Es kann sein das du Recht hast, Evelyn aber die Gefühle sind verdammt nochmal da und es zerreißt mich, wenn du mit mir umgehst als wäre ich Luft für dich.“ Sie sah ihn nicht an. „Ich verspreche dir wir werden nichts machen was du nicht willst und ich verspreche dir ich werde mit dir deiner Vermutung auf den Grund gehen aber solange diese Verbindung zwischen uns steht darfst du mich nie wieder so behandeln, denn ich empfinde anders als du, so wie es aussieht viel intensiver.“ Evelyn sah ihn an. Konnte das möglich sein?

„Du bist eine zu große Ablenkung für mich. Ich habe in einigen Fächern so viel nachzuholen ich möchte keinen guten Abschluss, Oliver, ich möchte einen sehr guten Abschluss.“ Er nickte verständnisvoll. Er hielt ihr noch immer die Hand hin. Evelyn wusste sobald ihre Fingerspitzen seine berührten war sie für den Rest der Nacht verloren. Als sie noch immer nicht nach seiner Hand griff stand er auf und ging auf sie zu. Evelyns Herz pochte. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und berührte ihren Mund mit seinen Daumen. Ihre Hände lag sie auf seine Brust um ihn notfalls zurück zu weisen. Seine Brust war hart wie Stein so durchtrainiert das es ihr beinahe den Atem verschlug.

„Ich musste die ganze Zeit an dich denken seit dem Tag in der Winkelgasse. Diese Sehnsucht nach dir hat mich fast wahnsinnig gemacht.“ Oliver strich mit der Zunge über ihre Unterlippe, nagte an ihr und biss spielerisch zu. Sie erschauderte und ein leises zischen das ihr beim Öffnen des Mundes entfuhr ließ ihn annehmen das es ihr gefiel. Dann küsste er sie so voller Verlangen das es betörend auf sie wirkte und ihre Sinne vernebelte. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, presste ihren Körper an seinen. Eine Hitzewelle durchfuhr sie und drohte ihr den Boden unter den Füßen weg zu reißen. Seine Hände glitten ihren Rücken hinunter zu ihrem Po und hoben sie hoch. Sie schlang ihre Beine um seine Taille. Oliver wandte sich zu dem Bett um, bettete sie langsam auf das Laken und begann zärtlich ihren Hals zu küssen bis zur Schulter. Er erhob sich und entledigte sich seinem Hemd. Evelyn zeichnete mit ihren Fingerspitzen die Konturen seiner Bauchmuskeln nach. Das Ergebnis langen harten Trainings um in Form zu bleiben. Er beugte sich mit seinem nackten Oberkörper wider über sie. Er lag seine Stirn auf ihre und wartete auf eine Reaktion. Sie sah seinen Lüsternen Blick über ihr Gesicht wandern und wusste genau was jetzt kommen würde. Doch sie war noch nicht bereit dafür denn ständig mit den Gedanken im Hintergrund das das was sie füreinander empfanden nicht echt sein konnte.

Sie küsste ihn zärtlich auf den Mund, nahm sein Gesicht in ihre Hände und wollte ihn dennoch nicht los lassen. Ihr Körper weigerte sich zu protestieren ihr Körper wollte mehr davon. Sie empfand jedes Kleidungsstück das sie und er trugen als einen unangenehmen störenden Faktor, der sie beide daran hinderte ihre Körper vollends zu vereinigen. Sie stöhnte lustvoll auf als er seinen Unterleib gegen ihren stieß. Eine weitere Hitzewallung durchfuhr ihren Körper und brachte sie zum Beben. Sie wollte mehr. Sie zitterte vor Ungeduld. Fordernd küsste sie ihn und krallte ihre Fingernägel in seine Hüften. Ihre Nägel bohrten sich unkontrolliert durch seine Haut bis sie auf Fleisch trafen und ein zuckender Schmerz ihn durchfuhr. Sie beide durchfuhr. Zur Gleichen Zeit, an derselben Stelle.

Ruckartig erhob sich Oliver, ihm entfuhr ein zischen vor Schmerz. Er betrachtet die Stelle an der ihre Nägel sich in sein Fleisch gebohrt hatten. Verwirrt sah er sie an, teils belustigt, weil sie ziemlich Erregt war und teils verdutzt, weil sie an derselben Stelle ihres Körpers dieselben Verletzungen hatte. Tiefe blutende Kratzer ihrer Nägel. Sie hatte ihr Shirt ein wenig hochgezogen und betrachtete sie ebenfalls. Wenn er nicht dieses brennen in seinen Hüften gespürt hätte wäre er mit lustvollen Liebkosungen über ihren Bauch hergefallen.

„Was, hat das zu bedeuten?“ fragte er sie keuchend. Sie sah ihn genauso ratlos an. Sie war noch immer völlig außer Atem und musste erst einmal ihre Sinne Ordnen.

„Ich glaube das ist die Antwort auf die Frage wieso wir so aufeinander abfahren!“ Oliver ließ sich neben ihr nieder. Er war verärgert über diese Wendung, hatte er doch geglaubt das das alles Echt war und einfach nur ein Hirngespenst von ihr sei.

„Was denkst du?“ fragte Oliver sie.

„Ein richtig Böser Bindungszauber mit Nebeneffekt.“ Es verstand sich selbst was sie meinte mit Nebeneffekt.

„Daher diese Sexuellen Spannungen zwischen uns?“ Evelyn beugte sich über ihn. Sie grinste über beide Ohren.

„Entweder wir nutzen das aus bis wir den Bindungszauber gelöst haben oder wir gehen auf Abstand.“ Er Lächelte sie liebevoll an und spielte mit einer Strähne ihrer dunklen Haare. Normalerweise sollten sie Empört oder Entsetzt sein schließlich hatten sie gerade herausgefunden das ein Zauber auf ihnen lag jedoch schien es ihnen ziemlich Gleichgültig. Zum einen hatte Evelyn schon von Anfang an gesagt das da was nicht Stimmen konnte zum anderen war sie so willenslos gewesen das sie sich trotzdem noch hingeben würde.

„Zu wissen, das ich kann wenn ich wollte ist eine Sache aber zu wissen das ich kann aber eigentlich nicht darf ist eine andere Sache.“

„Bitte was? Ich war endlich bereit, trotz Zweifel und jetzt willst du der Vernünftige sein?“

„Wir empfinden so, weil wir unter dem Zauber stehen. Wie empfinden wir, wenn es nicht mehr so ist? Wie weit sind wir gegangen und was müssen wir dann bereuen. Ich will nicht dass du es bereuen musst. Ich würde schon gerne, mit jeder Faser meines Körpers begehre ich dich das kannst du mir glauben. Aber sind wir doch mal ehrlich, wir waren Freunde, schon immer aber dein Herz hat eh und je jemand anderes gehört!“ Skeptisch sah sie ihn an. Sie konnte sich immer noch nicht daran erinnern ob sie ihn aus ihrer Kindheit kannte so wie er es behauptete.

„Mich wundert es aber das es dich nicht Überrascht!“ sagte er. Sie zuckte nur mit den Schultern.

„Ich hab es geahnt oder denkst du meine Zweifel kamen von ungefähr? Aber was machen wir denn mit dir? Du bist derjenige, der um Erlösung bettelt.“ Oliver lachte und schlang seine Arme um sie. Er zog sie zu sich, Ihre Lippen waren nur einen Hauch voneinander entfernt.

„Das bekommen wir schon hin, nicht wahr?! Mal davon abgesehen machst du mir gerade den größeren Enttäuschten Eindruck“ Sie lächelte.

„Ich schätze das liegt an dem Nebeneffekt. Ich frage mich, wer uns mit so einem Zauber belegt hat. Ein Bindungszauber mit solchen Ausmaßen zeugt von dunkler schwarzer Magie. Wenn du dich Physisch Verletzt, werde ich dieselben Verletzungen davon tragen.“

Oliver küsste sie und im nächsten Moment landete sie wieder unter ihm.

„Ich kann mich nicht daran erinnern mich je verletzt zu haben ohne es bewusst mitbekommen zu haben.“

Oliver lag einen Finger auf ihre Lippen.

„Wir machen uns später Gedanken darüber. Jetzt können wir eh nichts dagegen machen. “ Evelyn stimmte ihm zu.

„Aber es ist schon beschämend das wir es auf diese Art und Weise herausgefunden haben. Ich hoffe wir können dieses kleine Detail für uns behalten.“

„An mir solls nicht liegen!“ lachte er. Bedrückt sah sie ihn an. „Denkst du dabei an jemand bestimmtes.“ Evelyns Herz pochte verräterisch.

„Nein“, log sie.

„Wir müssen es gar niemanden sagen.“

„Wäre vielleicht erst einmal das Beste.“ Er nickte ihr zu und schlang seine Arme um sie und zog sie zu sich.

„Wir sollten noch etwas schlafen. Sonst wirst du noch im Unterricht einschlafen, was denkst du wie Snape darauf reagieren würde.“

„Keine Ahnung“, gähnte sie und bettete ihren Kopf auf seiner Brust. Mit dem gleichmäßigen Rhythmus seines Herzschlages schlief sie in einen Traumlosen Schlaf.

Berufsberatung

Marcus war schon sehr früh auf gewesen. Er war sich nicht mal sicher ob er richtig geschlafen hatte der gestrige Abend flog in seinem Unterbewusstsein noch einmal wie im Rausch an ihm vorbei. Die Befragung hatte ihn echt geschlaucht und dann noch der Absacker mit Oliver und den anderen. Früher hätte er nicht mal im Traum daran gedacht sich mit Potter und seinen Freunden an einen Tisch zu setzen. Zu seiner Schulzeit hatte er sie alle verachtet doch jetzt kam er eigentlich gut mit ihnen aus und das alles nur, weil er endlich die Seiten gewechselt hatte. Er fand es gut das Hermine sich mit ihm anstandslos unterhalten konnte ohne irgendwelche Bemerkungen zu damals, als er noch ein Troll war. Er konnte sich auch mit Neville unterhalten und fand seine Verlobte, Luna Lovegood, zwar etwas seltsam und verwirrt, aber recht angenehm. Egal was sie sagte oder wie sie sich Artikulierte es steckte doch immer etwas Geistreiches dahinter. Man sah es den ganzen Abend, wie verliebt Neville war. Mit seinen Augen hob er Luna in den Himmel. Marcus spürte das er was vermisste. In Wahrheit hatte er gehofft Evelyn auf ihr Zimmer bringen zu können, weil er etwas Zeit mit ihr verbringen wollte. Ja, er wusste das sie und Oliver sich zueinander hingezogen fühlten und ja er war Olivers bester Freund und es sollte eigentlich kein Aber zwischen besten Freunden geben doch hier stand ein riesen Großes Aber zwischen ihnen. Er konnte es nicht zugeben oder sich eingestehen und auch nicht vor ihr zugeben denn es stand so viel zwischen Ihnen nicht zuletzt sein bester Freund, mit dem er zu seiner Schulzeit auch des Öfteren mal im Clinch gelegen hat. Doch Oliver hatte ihm einmal in einer sehr Schwierigen Lage geholfen und er würde sogar so weit gehen und behaupten, dass Oliver ihm das Leben gerettet hatte. Er stand Ewig in seine Schuld.

Marcus stand auf, wusch sich, zog eine Jeans, ein schwarzes Shirt und seine Lederjacke an, er wusste ganz genau, dass sie die mochte. Er wollte sich nicht bewusst zwischen sie beide drängen hatte aber die Hoffnung das Evelyn von selbst den Weg zu ihm finden würde und er war sich so sicher gewesen, dass wenn sie sich nicht in der Winkelgasse getroffen hätten wären sie schon ein ganzes Stück weiter gewesen. Marcus wollte zu Evelyn gehen um nach dem Rechten zu sehen. Es war zwar noch früh aber er hatte noch einiges vor heute. Vor ihrer Zimmertür angekommen ereignete sich für ihn etwas seltsames was ihn sehr verunsicherte und annehmen ließ das er vielleicht noch träumte. Oliver schlich gerade aus ihrem Zimmer wie ein Dieb. Verwirrt sah er sich um, denn, da er sich bewusst war nicht zu schlafen glaubte er sich vielleicht im Stockwerk geirrt zu haben. Als Oliver ihn entdeckte sah er ihn ertappt an wappnete sich allerdings vor einer Auseinandersetzung.

„Was machst du hier?“ fragte Marcus obwohl die Antwort so offensichtlich war. Er hätte nicht gedacht dass sie schon so weit waren, denn er wusste dass Evelyn sich nicht an Oliver erinnern konnte er war ein Fremder für sie. So hatte er sie nicht eingeschätzt. Das sie so leicht zu haben wäre.

„Es ist nicht so wie du denkst“, ironischerweise musste Marcus lachen. Fingen die Erklärungen nicht immer so an. Er legte die Stirn in Falten und sah Olivers nackten Oberkörper. Natürlich waren ihm auch die Kratzer an der Hüfte nicht entgangen.

„Was willst du mir eigentlich weiß machen. Die Nacht hat ihre Spuren auf dir zurück gelassen oder wo kommen die her? Muss wohl ziemlich heiß her gegangen sein.“ Sein Ton war eiskalt.

„Wir haben nicht miteinander geschlafen, wenn du das meinst. Aber zwinge mich nicht mich vor dir rechtfertigen zu müssen zumindest kann ich mich nicht entsinnen das du ihr jemals Avancen gemacht hast. Du kommandierst sie nur rum und hast sie in deinem Kopf vielleicht schon als dein Eigentum abgespeichert nur leider weiß sie nichts davon. Wenn ich ehrlich bin hast du mit mir noch nie über sie gesprochen während ich dir gesagt habe was ich für Evelyn empfinde.“ Marcus schüttelte den Kopf mit der Hoffnung dies hier alles aus seinem Kurzzeitgedächtnis zu entfernen und fuhr sich verärgert durch die Haare.

„Ich kommandier sie rum? Ich versuche sie zu beschützen.“

„Ja das wollen wir alle und trotzdem behandeln wir sie nicht wie Dreck.“ Sagte Oliver und ging einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu. Marcus fand diese ganze Sache sowas von Lächerlich.

„ In wie fern behandle ich sie wie Dreck? Ich habe dich nicht hier her geholt damit du meine….“ Marcus hielt inne. Fragend sah Oliver ihn an.

„Meine Was? Komm sag es mir. Gesteh es dir ein, sag es endlich mal laut damit du es auch hören tust und verstehst. Was ist sie, deine? Wer ist deine Mutter die Schwester von….?“

„Ich hab keine Zeit für so einen Mist. Mach was du willst.“

„Und vor allem möchte ich das nicht hier auf dem Flur mit dir ausdiskutieren das wirft kein gutes Licht auf sie wir können uns gleich zusammensetzen und in Ruhe darüber reden.“

„Das wirft kein gutes Licht auf sie? Und das du dich morgens vor Sonnenaufgang aus ihrem Zimmer schleichst wie ein Dieb? Wie nennst du das?“ Oliver atmete tief ein.

„Okee das sieht auch nicht besonders gut aus.“ Oliver lag eine Hand auf seine Schulter. Es sollte eigentlich eine Freundschaftliche Geste sein doch Marcus schlug seine Hand weg.

„Da mach ich nicht mit. Ihr könnt mich mal, beide!“ wütend machte Marcus auf dem Absatz kehrt. Marcus verließ das Schulgelände er musste erst einmal einen freien Kopf bekommen.

Oliver tat es wirklich leid, dass er es so raus finden musste noch mehr tat es ihm leid, dass er nicht mehr die Gelegenheit dazu bekam ihm die ganze Wahrheit zu erzählen. Oliver hatte ihm bereits einen Tag nach der Winkelgasse von Evelyn erzählt und natürlich war ihm der Blick im ersten Moment nicht entgangen und das Marcus sich ziemlich schnell damit abgefunden hatte. Vielleicht hätte er nie damit gerechnet das Oliver und Evelyn sich so nah kamen. Marcus war einfach zu aufgebracht gewesen was er auch verstehen konnte. Oliver hatte heute eine Menge zu erledigen. Die Quidditch Saison fing bald an und musste sich auf seine Trainer Ausbildung vorbereiten.

Evelyn saß in der großen Halle am Tisch. Das Frühstück war mal wieder so üppig ausgestattet das sie sich gar nicht entscheiden konnte. Rührei mit Speck, Toast, Würstchen, Spiegeleier und noch viel mehr. Tee Sorten die hatte sie selber nicht mal gekannt, Kürbissaft und auch Kaffee.

„Ich muss wirklich sagen, wenn ich nicht aufpasse werde ich nur vom ankucken dick“, sagte Evelyn mit großen Augen zu ihrer Freundin Maga.

„Du bist mir nicht mehr böse?“ fragte diese und nahm sich einen Teller mit Würstchen und Spiegelei.

„Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht wieso ich immer so reagiere, wenn das Thema Marcus angeschnitten wird. Wo ist der eigentlich sonst läuft der mir ein Schatten hinterher.“ Maga zuckte nur mit den Schultern.

„Ich hab den heute Morgen auch noch nicht gesehen“, kaute Maga.

„Soll mir recht sein. Ich weiß nur, dass ich heute eine Freistunde habe gleich nach einer Doppelstunde Zauberkunst und Marcus hat nichts Besseres zu tun als mir eine Berufsberatung unter zu jubeln. Ich habe das längst hinter mir ich weiß wie viele ZAG´s und UTZ ich brauche.“ Genervt sah sie sich nach ihm um war überrascht das Oliver auf sie zukam. Evelyn spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss und sie rot um die Nasenspitze wurde. Die Erinnerungen an die gestrige Nacht waren einfach noch zu präsent vor allem ihre Kratzer an den Hüften die übrigens noch brannten.

„Na mein Kätzchen“, grinste er, denn er konnte einfach nicht ernst sein in ihrer Nähe. Apropos Kätzchen wo war eigentlich ihr Kater Sahlem. Der Rumtreiber. Maga grinste über beide Ohren.

„Hast du dich dazu entschlossen die Seiten zu wechseln oder warum sitzt du hier am Gryffindor Tisch?“ Oliver gefiel der Anblick. Evelyn wies nach hinten zum Slytherin Tisch und sagte:

„Serlina mag mich nicht und ich bin ihre Spitzzüngige Bemerkung leid. Ich will keinen Ärger deshalb gehe ich ihr lieber aus dem Weg.“

„Gute Einstellung.“ Sagte Oliver und sein Gesichtsausdruck wurden nun doch ernster.

„Ich hatte heute Morgen eine kleine Auseinandersetzung mit Marcus, wegen einer gemeinsamen Sache weißt du? Wenn er dir heute etwas verärgert über den Weg läuft dann versuche ihn nicht noch mehr zu reizen, denn deine Zunge kann nämlich auch ziemlich spitz sein.“ Um Evelyns Herz bildete sich ein beengendes Gefühl. Deshalb war er nirgends zusehen. Er wusste es.

„Ich hatte heute Morgen leider nicht die Gelegenheit ihm alles zu erklären. Ich möchte das wir das gemeinsam machen, hörst du?“ Evelyn sah ihn bedrückt an und nickte. Maga sah einen nach den anderen Interessiert an. Wie gerne hätte sie jetzt gewusst was da los war. Oliver kniete sich zu ihr. Evelyn war mit ihm nun auf Augenhöhe. Er nahm ihre Hand und sagte:

„Mach dir keinen Kopf. Wir regeln das.“ Sie lächelte, denn er gab ihr ein Gefühl von Sicherheit.

„So ich muss los. Wenn du was brauchst oder mit Marcus triffst ich bin heute den ganzen Tag auf dem Quidditch Feld.“ Oliver erhob sich und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Wange woraufhin Maga vor Staunen beinahe von der Bank gefallen wäre. Evelyn musste sich sichtlich beherrschen, denn ihre Arme lagen fast schon um seinen Hals das wäre mit Sicherheit ein lustiges Schauspiel gewesen, wenn sie sich hätte nicht mehr von ihm lösen können.

„Meine Güte Evelyn. Der Schönste Mann auf der Welt und der gehört dir!“ schwärmte sie in ihrer jugendlichen Naivität. Evelyn sah Oliver nach. Ja er war sehr attraktiv aber er war nun mal nicht ER.

Zauberkunst bei Professor McGonagall war mal wieder sehr nervenzerreißend. Ihr Unterricht erinnerte irgendwie an den in Deutschland. Es wurde eine sehr hohe Aufmerksamkeit erwartet und präzise Zauberstab Haltung sonst konnte man nicht erwarten das der Zauber Reibungslos funktionierte. Evelyn bekam an diesem Tag gar nichts hin. Sie dachte ständig an Marcus und was er darüber dachte was mit ihr und Oliver war.

„Miss Hallywell was ist heute nur los mit Ihnen. Ich hoffe das sie Morgen wieder bei der Sache sind.“ Professor McGonagall war anders als die Lehrer in Deutschland sie hatte noch sowas wie Einfühlungsvermögen. Sie entschuldigte sich jedenfalls höflichst bei ihr und verließ immer noch bedrückt das Klassenzimmer. Auf dem Gang kam ihr Harry entgegen. Da war es wieder gewesen. Diese Unsicherheit ihm gegenüber.

„Guten Morgen“, begrüßte er sie und Maga. Maga schien beinahe einen Ohnmachtsanfall zu bekommen.

„Guten Morgen, Mr. Potter“, begrüßte sie ihn knapp. Dann fiel ihr aber wieder was ein dem sie schon die ganze Zeit auf den Grund gehen wollte.

„Ach Mr. Potter, ich habe gehört Sie waren kürzlich in Bulgarien gewesen? Haben Sie dort Urlaub gemacht?“ fragte Evelyn neugierig. Im ersten Moment schien er sehr Überrascht gewesen zu sein. Ob es jetzt daran lag das sie wusste dass er in Bulgarien war oder dass sie ihn überhaupt so direkt darauf angesprochen hatte. Er fing sich rasch wieder und setzte das freundlichste Lächeln auf das Evelyn je gesehen hatte: „Oh ja. Ich habe dort mit meiner Frau Urlaub gemacht, ja war sehr schön gewesen.“ Evelyn spürte, dass er log. Sie hob den Kopf.

„Ich war dort mal mit meinen Eltern in Sofia auf einem Ball gewesen, das war so ein typischer Wohltätigkeitball auf dem mein heuchlerischer Vater Präsenz zeigen musste so viel Spießigkeit hatte ich bis dato selten gesehen.“

„Das kann ich mir sehr gut vorstellen, aber ich muss zugeben ich war noch nie auf so Veranstaltungen. Wir waren nicht in der Hauptstadt sondern in Chaskovo.“

„Chaskovo ist bekannt für seine Mineralbäder die auf wundersame Weise Krankheiten heilen können. Es wundert mich doch immer wieder wie leichtgläubig Muggel doch sind.“ Harry sah sie nur an. Die Mineralbäder waren voll von schwarzer Magie, denn es waren Geldgeile Schwarzmagier zugange die hier ihr schnelles Geld verdienen wollten.

„Aber andererseits ist Chaskovo auch bekannt für seine dunklen Gassen in der sich Schwarzmagier oft verlieren oder illegalen Handel betreiben. Noch zwielichtiger als die Nokturngasse. Wäre eigentlich kein guter Ort für mich um Urlaub zu machen.“

„Waren Sie schon einmal da?“ Sein Blick verhärtete sich.

„Nein ich weiß auch nicht wieso aber irgendwie habe ich das Gefühl das mich etwas mit Chaskovo verbindet.“ Harry legte die Stirn in Falten.

„Aber das ist Schwachsinn. Ich muss jetzt zur Berufsberatung, vielen Dank für das Gespräch“, winkte Evelyn und ging weiter. Maga ihr nach.

Als sie um die Ecke waren sagte Maga: „Ich habe von Chaskovo gehört. Warst du schon einmal da gewesen?“ fragte Maga neugierig.

„Natürlich. Ständig. Wir haben meistens die Ferien dort verbracht. Unser Kamin war an dem Bulgarischen Flohnetzwerk verbunden mein Vater hatte natürlich auch geschäftlich dort zu tun.“ Erstaunt sah Maga sie an.

„Wieso interessiert es dich so ob Potter da war?“

„Er hat Marcus einen Brief geschrieben in dem stand, dass er in Bulgarien gefunden hätte was er gesucht hat und es sieht gar nicht gut aus. Ich bin mir sicher dass es etwas mit mir zu tun hat und jetzt da ich weiß wo er in Bulgarien war bin ich mir sogar hundertprozentig sicher.“

„Was soll das mit dir zu tun haben? Also das irgendwas nicht stimmt, seit du da bist ist mir uns allen eigentlich aufgefallen.“

„Wenn ich das wüsste!“ Evelyn seufzte.

„Warst du schon bei der Berufsberatung gewesen?“ Maga nickte.

„Schon im letzten Jahr.“ Evelyn seufzte genervt. Maga hatte jetzt eine Stunde Wahrsagen während sie zu dieser blöden Beratung musste.

„Mit wem hast du denn die Berufsberatung.“ Fragte Maga und Evelyn zuckte nur mit den Schultern. Maga winkte ihr noch zum Abschied und Evelyn machte sich auf den Weg zur Berufsberatung.

„Ich versteh wirklich nicht wieso ich das machen muss“, flüsterte sie fluchend als sie endlich vor dem Klassenzimmer angekommen war in dem die Berufsberatung stattfinden sollte. Am wenigsten konnte sie verstehen, dass sich Marcus verzogen hat. Statt mit ihr zu reden hat er einfach die Flucht ergriffen.

Evelyn trat in das Klassenzimmer. Am Schreibtisch saß eine schlanke Männliche Person mit blonden Haaren. Bei ihrem Eintreten hatte der Mann den Kopf gehoben und zwei blaue Augen sahen sie überrascht an.

„Evelyn, wie schön dich zu sehen.“ Hörte sie den Mann sagen und ihr fuhr es Eiskalt den Rücken hinunter. Hier stimmte etwas nicht.

„Aiden? Was machst du denn hier?“ fragte sie den Mann, den sie noch vor einem Jahr als eine ganz andere Person in Erinnerung hatte.

„Komm setz dich. Ich will dir alles erklären.“ Evelyn hatte ihn in Erinnerung als einen eher schmächtigen Jungen doch in diesem einen Jahr hatte er so an Muskelmasse zugelegt das er nun kein Junge mehr war sondern ein stattlicher Mann. Evelyn ging auf ihn zu. Sie setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch und war mehr auf die Erklärung gespannt als auf das weshalb sie eigentlich hier war.

„Du wunderst dich sicherlich mich hier zu sehen.“ Evelyn lachte beherzt.

„Möchtest du einen Kaffee?“ fragte er sie freundlich und wies auf das Kännchen vor sich.

„Nein Danke!“ Sie versuchte so höflich wie möglich zu klingen, denn sie wusste ein schiefer Ton aus ihrem Mund würde ihr Blut zum Kochen bringen.

„Möchtest du lieber einen Tee?“

„Nein Danke!!“ knurrte sie durch die Zähne.

Sie sah ihm zu wie er ruhig das Pergament vor sich Ordnete und ihr ab und zu ein Lächeln zu warf als wäre nie was gewesen.

„Also, hast du denn schon genaue Vorstellungen was du nach der Schule machen möchtest?“ Empört sah sie ihn an.

„Ich kann das nicht fassen. Du tauchst einfach so hier auf als wäre nie etwas geschehen, bietest mir Kaffee und Tee an und willst mit mir über meine Berufliche Laufbahn reden. Weißt du was ich werden möchte. Wahrsagerin damit ich selber in die Zukunft schauen kann und vielleicht sogar in die Vergangenheit denn hier gehen merkwürdige Dinge vor sich und ich habe keine Lust mehr darauf. DU erklärst mir sofort was damals geschehen ist!“ Wütend beugte sich Evelyn nach vorne und krallte sich an die Kante des Schreibtisches. Für einen Moment sogar vibrierte er und brachte das Geschirr zum Klappern. Aiden räusperte sich und rutschte Nervös auf seinem Stuhl hin und her während sie ihn böse anstierte. Aiden war letzten Sommer kurz ihr Freund gewesen und von heute auf Moregen ohne ein Wort zu sagen verschwunden.

„Nun denn, ich würde sagen das ein Tee jetzt gar nicht so verkehrt wäre, was haltest du davon?“ seine Stimme wirkte fast schon zittrig.

„Gib mir den verdammten Tee!“ fauchte sie ungeduldig und schenkte sich selbst eine Tasse Tee ein. Sie nahm die Tasse nippte kurz daran und wunderte sich über den bitteren Nachgeschmack.

„Im letzten Sommer hattest du dieses wunderschöne hellblaue Kleid aus diesem fließendem Stoff an, kannst du dich noch erinnern? Das hübsche Schulterfreie Kleid. An diesem Tag habe ich wirklich geglaubt das könnte was Ernstes werden. Ungeachtet dessen das du grade mal sechzehn warst fand ich deine süße unbeholfene Art doch ganz niedlich. Aber mir wurde klar gemacht, obwohl man es mir erst zugesagt hat, das aus uns niemals was werden könnte, nein niemals was werden durfte“, sagte er und seine Stimmfarbe veränderte sich abrupt. Sie wurde dunkler, nicht mehr so freundlich sondern seinem neuen männlichen Aussehen gerechter. Evelyn fühlte sich auf einmal etwas benommen. Eine unangenehme Taubheit wanderte von ihren Zehen bis unter die Kopfhaut. Sie fühlte sich als würde sie in sich zusammensacken.

„Was hast du gemacht?“ fragte sie verwirrt und stützte sich an den Armlehnen des Stuhls ab. Aiden Grinste vergnügt.

„Wirkt es? In dem Tee den du getrunken hast habe ich ein hochkonzentrierte Essenz gemischt. Die Muggel Ärzte benutzen es um ihre Patienten vor einer Operation zu betäuben. Im Laufe der Jahre haben wir festgestellt, dass es bei manchen sogar als Magie Blocker fungiert. Ist schon interessant die Muggel Wissenschaft.“

„Was hast du vor?“ Die Angst durchfuhr sie wie ein Schauer durch ihren ganzen Körper. Was dachte sich Aiden dabei. Auf was war er aus das er es riskierte sie hier in Hogwarts anzugreifen? Der angeblich sicherste Ort der Welt. Aber wie sicher konnte Hogwarts sein, wenn vom Ministerium geprüfte Angestellte hier hereinspazieren konnten wann und wie sie wollten.

„Weißt du Evelyn. Wenn man sich an den Plan gehalten hätte in dem ich noch ein wichtiger Bestandteil war dann würde das hier jetzt nicht passieren. Du wärst mit mir in Chaskovo, wir wären ein glückliches Paar und würden sogar Nachkommen zeugen und die sind besonders wichtig“ Aiden war aufgestanden und sah auf sie hinunter. Sie starrte ihn entsetzt an. Nachkommen zeugen? Evelyn versuchte aufzustehen doch was auch immer er ihr in den Tee gegeben hatte sorgte dafür das ihr kompletter Körper wie gelähmt schien. Sogar der Versuch zu Zaubern missglückte ihr.

„Der Umstand das deine Mutter in letzter Sekunde die Seite gewechselt hat und du bei dem Orden gelandet bist zwingt mich zu einer üblen Tat die ich dir eigentlich ersparen wollte und das Glück scheint auf meiner Seite zu sein denn dein Freund und Beschützer hat heute in aller Früh wutentbrannt das Schloss verlassen und kam seither nicht mehr zurück und der andere, dieser Oliver, hat auch alle Hände voll zu tun.“ Er ging um den Schreibtisch herum, blieb kurz unmittelbar vor ihr stehen. Evelyn schloss die Augen und wünschte sich das, dass alles nur ein Traum war.

„Wieso ist es so wichtig, dass ich Kinder bekomme?“ fragte sie und sah ihn an. Er hob die Brauen. Eine Hand lag er auf ihr Gesicht und streichelte mit dem Daumen ihre Wangen.

„Arme Evelyn, so unwissend und alles dreht sich nur um dich. Wir wollen damit verhindern das deine Blutlinie ausstirbt, denn du bist eine Nachkommin des mächtigsten Zauberer der diese Welt je gesehen hat.“ Evelyn hätte am liebsten gelacht, wenn sie gekonnt hätte, denn der Gedanke das ihr Vater oder ihr Großvater ein mächtiger Zauberer war dann hielt sie das Ganze für einen Witz.

„Ich geh mal davon aus du sprichst da von meiner Mutter, denn mein Vater war ein Nichts!“ sagte sie. Aiden nickten zustimmend.

„Oh ja ich rede von deiner Mutter. Von deiner wunderschönen Mutter. Ich bin ihr vor ein paar Jahren in Chaskovo begegnet und sie war so betörend ich konnte ihr nicht wiederstehen. Sie bat mich dich in Deutschland zu besuchen, sie versprach mir mit dir die nächste Generation zu gründen, wenn ich ein paar Aufgaben für sie erledige doch daraus wurde leider nichts aber ich lasse mich nicht einfach so abwimmeln, diese Sache ist einfach zu bedeutend.“ Komisch, Evelyn hatte nicht gewusst oder auch nur geahnt, dass ihre Mutter solch eine Auswirkung auf Männer haben konnte. Zwar wusste sie von dem Verhältnis mit dem Werwolf doch das sie mehrere Affären hatte und mit diesen zukünftige Enkelkinder plante war ihr Schleierhaft gewesen. Unwillkürlich kam ihr der Gedanke das Aiden vielleicht gar nicht Marietta Hallywell meinte. Ein beklemmendes Gefühl beschlich sie. Eine Ahnung machte sich breit. Aiden zog Evelyn zu sich rauf. Er presste ihren Körper an seinen.

„Ich warte schon so lange auf diesen Moment“, sagte er voller Sehnsucht. Eine Hand in ihrem Rücken die andere fixierte ihren Nacken. Er zwang sie sich anzusehen. Sein Mund war ganz nah an ihrer Wange. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut.

„Es tut mir nicht leid“, flüsterte er. Evelyn weinte. Heiße Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Sie konnte sich nicht wehren. Sie kam nicht mal an ihren Zauberstab ran. Aber gleich würde Marcus kommen und ihr helfen. Jeden Moment würde er durch die Tür kommen und sie retten. So wie er es immer getan hat. Immer getan hat? Wie kam sie darauf? Wo war er nun? Jetzt wo sie ihn wirklich brauchte. Ständig hat er ihr versucht einzutrichtern das er ihr helfen will und jetzt ist er nicht da. Aiden drückte ihr einen ekelhaften Kuss auf den Mund. Er war nass und feucht als er dann noch versuchte seine Zunge in ihren Mund zu drücken wünschte sie sich das Bewusstsein zu verlieren und erst wieder aufzuwachen, wenn alles vorbei war. Sie schloss ihre Augen. Was dann geschah flog wie im Rausch an ihr vorbei. Unsanft stürzte sie zu Boden. Hörte vor Schmerz laute Schreie. Ein kreischen im Hintergrund das ihr unter die Haut ging. Evelyn ließ ihre Augen geschlossen. Gleich wäre alles vorbei. Jemand fasst ihr ins Gesicht und drehte ihren Kopf zu sich.

„Miss Hallywell? Geht es Ihnen Gut?“ Evelyn konnte nicht mal sagen ob es eine Frau oder ein Mann gewesen war der sie in diesem Moment angesprochen hatte doch was sie wusste war das eine wohltuende Erleichterung sie durchfuhr und sie schließlich zuließ das sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel was auch vielmehr damit zu tun hatte, das ihr ganzer Körper, einschließlich ihrer Sinne betäubt waren.
 

„Es kann doch nicht sein das sowas hier an unserer Schule passiert. Langsam zweifle ich an den Sicherheitsvorkehrungen des Zauberer Ministeriums“, zeterte Professor McGonagall zu Recht.

„Ich bin mir auch bewusst, dass dies keine so Günstige Situation war.“ Sagte der Minister. Empört wandte sich McGonagall ab und sah zu dem Bett im Krankenflügel wo Evelyn noch immer schlief. Seit Stunden.

„Hören Sie sich eigentlich selber reden?“ fragte Snape kühl.

„Wie konnte es sein das er ungehindert hinter die Mauern von Hogwarts gelangen konnte?“ ratlos sah die Direktorin Evelyn an. Sie stand hinter der großen Flügeltür, die nur ein wenig geöffnet war.

„Er war ein Angestellter des Ministeriums. Er besaß absolute Immunität.“, sagte Snape. „Wo ist eigentlich Flint, dieser nichts nutz?“ fügte er hinzu und in seiner Stimmer lag ärger.

„Mr. Potter bringt Aiden Sullivane ins Ministerium zur Anhörung. Ich hoffe, dass wir dem Mädchen das ganze ersparen können. Mr. Flint konnten wir leider nicht ausfindig machen.“ Erklärte der Minister. Der große schwarzhaarige Mann mit Schnauzbart, in einen tiefschwarzen Umhang gekleidet und Minister war sah sehr besorgt aus. Ihm war klar welche Ausmaße so ein Vorkommnis auf die Öffentlichkeit haben könnte, wenn die Eltern der Schüler dieser Schule davon erfuhren. Er müsste Rede und Antwort stehen zumal der Täter ein Angestellter des Ministeriums war.

„Ich hoffe das ganze können wir Intern klären? Hat das jemand mitbekommen?“ fragte der Minister.

Es herrschte allgemeines entsetzen.

„Sicher doch“, sagte McGonagall und die Galle kam ihr hoch. Dann wandten sich alle zu Evelyn um. Sie schien wach zu werden. Oliver saß bei Ihr und versuchte sie zu stützen, denn sie wollte sich setzen.

Evelyn fühlte sich nicht gut. Ihr Kopf tat weh, ihr war übel und ihre Beine spürte sie noch immer nicht. Sie war verwirrt und sah um sich herum alles nur wie durch einen Tunnel. Sie sah Oliver an, direkt ins Gesicht und doch erkannte sie ihn nicht.

„Lass mich los“, sagte sie und schlug seine Hand weg. „Fass mich nicht an, nimm deine Hände von mir.“ Evelyn bekam Panik.

„Lass mich dir Helfen alles ist gut“, sagte Oliver und lag seine Hand auf ihren Rücken. Evelyn machte einen Ruck nach vorne. McGonnagal, Snape und der Minister kamen in den Krankenflügel.

„Nichts ist gut, gar nichts ist gut. Lass mich in Ruhe.“ Rief sie.

„Komm schon lass mich dir helfen“, Olivers klägliche Versuche ihr zu helfen scheiterten immer wieder aufs Neue.

„Ich brauche deine Hilfe nicht“, schrie sie und warf die Decke von sich. Evelyn sprang vom Bett auf, so gut es ging, kam mit beiden Füßen auf dem kalten Boden auf doch ihre Beine sackten zusammen. Sie saß am Boden und stützte sich mit den Händen ab. Ihr fiel auf das sie ein weißes Nachthemd trug.

„Evelyn, bitte lass mich dir helfen“, hörte sie Oliver besorgt sagen doch sie konnte ihn nicht sehen.

„Geh weg, Aiden, fass mich nicht an.“ Evelyn breitete die Arme aus und im nächsten Moment flogen die Betten durch das Krankenzimmer. Es gab ein lautes gepolter und die Himmel der Betten verbogen sich. Professor McGonagall, Professor Snape und der Minister gingen noch rechtzeitig in Deckung waren aber dermaßen geschockt über diesen Gewaltausbruch das sie alle drei ihren Zauberstab zogen, bereit alles möglich zu tun um sie aufzuhalten. Evelyn sah hoch zu Professor McGonnagal. Sie sah bedrohlich aus als wäre sie in eine Art Wahn verfallen.

„Denken Sie wirklich Ihr Gefuchtelt mit dem Zauberstab kann mich aufhalten?“ McGonagall sah sie ausdruckslos an. Evelyn spürte, dass ein dunkler Schatten sich in ihr ausbreitete. Dieser dunkle Schatten sorgte dafür, dass eine völlig andere Evelyn in ihr wach wurde. Eine, die nichts weiter wollte als zerstören und vernichten und sich zu Rächen versuchte. Angefangen mit Aiden.

„Wo ist er? Das Schwein das geglaubt hat meinen Körper ungestraft schänden zu können!“ Ihre Gesichtszüge verhärteten sich.

„Er ist in Gewahrsam“, sagte der Minister mit unterdrückter zittriger Stimme. Evelyn Lachte.

„In Gewahrsam. Den kann keiner mehr retten.“ Spott lag in ihrer Stimmer.

Madam Pomfrey kam in den Krankenflügel. Entsetzt starrte sie in das Geschehen und rief: „Ach du meine Güte ich war kurz nur neue Laken holen, was ist hier geschehen?“

„Los gehen Sie Madam Pomfrey“, sagte Snape und daraufhin verschwand die Heilerin aus dem Krankenflügel.

„Ja gehen Sie. Weit kommen Sie eh nicht“, sagte Evelyn und versuchte aufzustehen. Mit knapper Mühe und Not schaffte sie es auch wackelig auf die Beine zu kommen. „Wenn ich fertig hier bin werde ich dieses Schloss bis auf die Grundmauern zerstören.“ Sagte sie. Snape ging langsam und vorsichtig um sie herum. Evelyn hob ihre Hände in Brusthöhe und streckte sie mit dem Handrücken nach unten vor sich aus. Oliver stellte sich mit erhobenem Zauberstab neben sie.

„Wenn Sie versuchen sie anzugreifen bekommen Sie es mit mir zu tun.“ Evelyn grinste zufrieden. Snape hob die Brauen. Er war überrascht gewesen das aus seinem Mund zu hören.

„Mr. Wood ich habe gar nicht gewusst, dass Sie so viel Schneid besitzen.“

„Er kann nichts dafür“, sagte Evelyn. „Ich spüre wie sein innerstes sich dagegen wehrt. Er kann nichts dagegen tun, denn der gute Oliver steht unter einem sehr starken Bindungszauber der von Tag zu Tag an Kraft gewinnt. Wir haben festgestellt das wir Physisch aufeinander Reagieren und jetzt noch Empathisch. Langsam gefällt mir das Ganze.“ Evelyn sah wirklich begeistert aus.

„Was ist hier los?“ hörte sie plötzlich eine ihr durchaus vertraute Stimme sagen. Evelyn spürte ihr Herz schlagen. Es war als wäre es eine Ewigkeit her gewesen das sie es schlagen spürte. Vor Aufregung, vor Freude, vor Glück aus Liebe. Marcus trat näher, sah gebannt von einem zum anderen doch zum Schluss blieb sein Blick auf Evelyn gerichtet. Ihre Blicke trafen sich ihre Gesichtszüge wurden weicher, sie ließ ihre Arme sinken. Snape sah überrascht zu Marcus und dann zu Evelyn. Während alle drei noch immer ihre Zauberstäbe aufrecht hielten.

„Wo warst du?“ fragte sie ihn. „Ich habe auf dich gewartet. Ich habe gehofft, dass du kommst aber du kamst nicht.“ Oliver sah sie mit zusammengezogenen Brauen an.

„Was ist passiert?“ fragte Marcus. Er ging näher auf sie zu ganz langsam. „Ich bin jetzt hier. Sag mir was passiert ist.“ Marcus griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich, selber überrascht darüber, dass sie bereitwillig sich in seine Arme ziehen ließ. Er schlang tröstend seine Arme um sie. Evelyn vergrub ihr Gesicht in seinen Schultern. Was auch immer sie eben überfallen hatte, was auch immer das für eine unbekannte Macht gewesen war, sie war nicht mehr da. Sie spürte seine Wärme und seine Sorge ganz deutlich in seiner Umarmung.

Professor McGonagall berichtete ihm was geschehen war von dem Moment an als sie in das Klassenzimmer kamen bis hin zu dem jüngsten Ereignis. Marcus vergrub seine Hand in ihren Haaren.

„Was wollte er?“ fragte Marcus Evelyn und hatte insgeheim Angst vor der Antwort. Evelyn schluchzte und grämte sich vor der Erinnerung.

„Er wollte Nachkommen zeugen.“ Marcus drückte sie fester an sich. Allein die Vorstellung war ihm zuwider.

„Ich denke das ist nicht mehr nötig.“ Sagte Marcus und wies auf die Zauberstäbe. Sie steckten die Zauberstäbe wieder ein.

„Also ich muss schon sagen sie haben eine positive Auswirkung auf junge Damen“, versuchte der Minister zu scherzen wurde aber ernster. „Ich muss dennoch meine Zweifel äußern ob das eine so gute Idee ist, wenn wir Miss Hallywell weiterhin in ihrer Obhut lassen, denn ein weiterer Ausbruch dieser Art kann zu weitaus größeren Schaden führen.“ Seine Sorge war berechtigt.

„Ich versichere Ihnen, dass dies nicht wieder vorkommen wird.“ Sagte Marcus ,,und mit der Erlaubnis von Professor McGonagall, der Direktorin und Professor Snape, dem Stellvertreter werde ich Evelyn erst einmal von hier wegbringen.“ Professor McGonagall stimmte zu.

„Ich halte von der Idee, Miss Hallywell von hier wegzubringen, nichts“, meinte Snape.

„Ich würde dem zustimmen, wenn Sie uns auf dem Laufenden halten wo sie sich befinden.“ Sagte der Minister. Marcus nickte.

„Das geht nicht“, mischte sich Oliver ein. „Sie kann hier nicht weggebracht werden.“

„Wieso nicht?“ fragte Marcus seinen Freund grimmig.

„Weil wir unter einem Bindungszauber stehen. Das wollte ich dir heute Morgen versuchen zu erklären als du so aufgeregt abgehauen bist. Wenn du sie jetzt mit nimmst weißt du nicht was passieren wird.“

„Was erzählst du da für einen Mist“, Marcus wollte nicht glauben was er da sagte.

„Es ist wahr“, sagte Evelyn gedämpft in seine Schultern hinein. „Du kannst uns nicht trennen. Bis wir herausgefunden haben wie wir den Zauber lösen können.“

Marcus wusste nicht ob er über diese Information entsetzt oder erfreut sein sollte, denn, wenn das stimmte dann, waren ihre Gefühle nicht echt füreinander und dies stimmte sie irgendwie froh.

„Dann müssen wir einen Weg finden wie wir diesen Zauber lösen können.“ Sagte Marcus entschieden und bereit es auf den schnellsten Weg wie möglich zu tun. „Und ihr beiden haltet jetzt Abstand voneinander!“ Wies er an und sah dabei Oliver bestimmend an der ihn nichts sagend ansah.

Bindungszauber

„Bindungszauber?“ schnaufte McGonagall. „Also das ist wahrlich eine ernüchternde Nachricht“, stellte sie fest. „Aber ich glaube ich kann euch da weiter helfen. Mit großen Augen sah Evelyn die Direktorin an. Evelyn lag im Bett des Krankenflügels. Sie durfte den Krankenflügel nicht verlassen bis sie eine Lösung für ihr Problem gefunden hatten.

Nach Evelyns Wutausbruch war Professor McGonagall nicht mehr so nachsichtig gewesen was ihre Betreuung anging. Das Ministerium hatte eine zusätzliche Kraft eingestellt die sie ein wenig Abseits beobachten sollte und es herrschte absolutes Besucher Verbot vor allem in ihrem Zimmer. Evelyn ließ sich von Oliver ein paar Bücher aus der Bibliothek bringen, Schulbücher und vor allem Hausaufgaben. Sie wollte auf keinem Fall etwas nachholen müssen. Natürlich musste Oliver die Bücher Madam Pomfrey überreichen die sie ihr dann aushändigte. Oliver hatte jedes Mal ein paar Zettel zwischen die Bücher gelegt auf den ein paar liebevolle Worte standen. Er vermisste sie und sie ihn auch obwohl sie wussten, dass dies nicht echt war. Diese Gefühle der Zuneigung waren nur durch diesen Bindungszauber entstanden. Ihnen beide ging es nicht gut, dass sie keinen Kontakt miteinander haben durften zerrte an ihren Nerven und es schien sie sichtlich auszulaugen. Evelyn war blass und wirkte sehr zerbrechlich aber auch Oliver sah sehr mitgenommen aus.

Am Abend des dritten Tages nach dem Evelyn beinahe den gesamten Krankenflügel auseinander genommen hatte bekam sie unerwarteten Besuch der sogar an der Seite von Professor McGonagall genehmigt wurde. Aberforth Dumbeldore stand vor ihr und meinte ihr helfen zu wollen eine Lösung für ihr aktuelles Problem zu finden.

„Ich sehe diesen Bindungszauber nicht als Problem. Wieso auch“, fuhr sie Dumbeldore gereizt an. Oh ja Evelyn war sehr gereizt gewesen. Seit sie seit Tagen keinen Kontakt mehr zu Oliver hatte. Keinen Körperlichen Kontakt selbstverständlich. Ihr Körper sehnte sich so sehr nach ihm das ihr das Lernen Übelst schwer fiel.

„Machen Sie sich nichts draus, Aberforth, das scheinen nur Nebenwirkungen des Zaubers zu sein, denn Mr. Wood reagiert seit Tagen genauso und er ist normalerweise ein sehr freundlicher junger Mann.“

„Ja und ich bin ja so böse eine Ausgeburt der Hölle“, raunte Evelyn. „Mir geht das so gegen den Strich das ich als Monster abgestempelt werde!!“

„Im Moment lässt ihr Benehmen zu wünschen übrig und jüngste Ereignisse haben eben gezeigt dass man Sie nicht unbeobachtet lassen kann. Mal davon abgesehen erinnern sie mich mit ihrer bissigen Art an eine gewisse Abscheuligkeit die Glücklicherweise nicht mehr unter uns weilt.“

„Ich stand unter dem Einfluss von einem Mittel, den Aiden mir bewusst in den Tee gemischt hat um genau diese Reaktion hervorzuheben.“ Verzweifelt ließ sie sich auf das Kissen zurück fallen. Sie schloss ihre Augen und wünschte sich irgendwo hin wo alles ganz ruhig war.

„Ja und wir haben gesehen zu was sie fähig sind. Kaum Vorstellbar was geschehen wäre, wenn Mr. Flint nicht dazugekommen wäre.“ Sagte Professor McGonagall. „Jetzt seien Sie doch kooperativ wir wollen Ihnen doch nur helfen.“

„Nun ich denke Was Ihnen da zugestoßen ist kann man nicht mit Worten aufwiegen aber ich denke dass dieser Bindungszauber doch zu einem Problem werden kann, wenn Sie ihn jetzt nicht als Störend empfinden. Stellen Sie sich doch mal vor Ihre Feinde bekommen diesen Jungen in ihre Gewalt, was denken Sie wird passieren?“ Aberforth sah sie mit erhobenen Brauen an. Sie reagierte nicht. Dennoch war ihr klar, dass er Recht haben könnte. Wenn die Feinde Oliver in ihre Gewalt bekämen wäre es ein Kinderspiel sie zu verletzen und zu zwingen zu ihnen zu kommen. Jede Verletzung die Oliver erleiden musste, würde auch sie qualvoll spüren.
 

„Okee, erzählen sie Mr. Dumbeldore. Ich will alles tun um Sie zufrieden zu stellen Hauptsache ich komme hier wieder raus.“ Sagte sie und setzte sich wieder auf. Um sie herum lagen mehrere Haufen von Büchern. Alle aus der Bibliothek. Schulbücher, Sachbücher und Bücher die nicht so relevant waren.

„Wie ich sehe haben Sie schon selbst einen Weg gesucht um etwas über diesen Bindungszauber herauszubekommen?“ Aberforth griff nach einem Buch auf ihrem Nachttisch. McGonagall Kräuselte die Lippen. Hatte man sich wirklich gegen ihre Anweisungen gestellt?

„Sicher doch“, sagte sie und schielte auf das Buch.

„Bindungszauber, wie sie entstehen und welchen Zweck sie erfüllen“, las er laut vor und fügte hinzu: „Beinahe schon auf dem richtigen Weg. So ein Bindungszauber wurde schon von vielen eifersüchtigen Frauen angewandt um ihre Männer zu binden. Einige Zauber reichten schon bis ins Mittelalter zurück um Soldaten den Weg nach Hause zu weisen, denn nicht jeder Soldat kam auch wieder heim, wenn er den Krieg überlebt hat. Sie verschwanden danach mit der Geliebten in den Sonnenuntergang während das Weib zu Hause saß mit Kind und Hund.“

„Reizend, kommen Sie zum Punkt!“

„Was haben Sie denn schon in Erfahrung gebracht?“

„Das ein Bindungszauber meist an etwas gebunden ist und damit meine ich nicht die Personen die mit einander verbunden sind. Man wollte unter allen Umständen verhindern, dass man mit einem einfachen Aufhebungszauber die Bindung lösen konnte so hat man einen beliebigen Gegenstand genommen um diesen Zauber aufrecht zu erhalten.“ Evelyn fühlte sich nicht gut. Sie hatte das Gefühl zu Träumen und zwang sich wach zu bleiben. Aberforth nickte.

„In Ihrem Fall ist das Tatsächlich so, aber es ist nicht irgendein Gegenstand, sondern etwas Persönliches. Ein Bindungszauber mit Ihren Ausmaßen muss es schon etwas sein, dass entweder einen sehr hohen emotionalen Wert von ihnen oder Mr. Wood hat.“ Forschend sah Evelyn den Zauberer mit dem Bart an. Sie stellte fest, dass er sehr viel Ähnlichkeit mit Albus Dumbeldore hatte. Das Bild des ehemaligen Direktors hatte sie zum ersten Mal in einer Packung von Berty Botts Bohnen gesehen.

„Dann muss es von Oliver sein. Ich habe nichts was mir wertvoll oder wichtig ist. Außer vielleicht meinen Kater aber der scheint unauffindbar zu sein“

„Wie sollten denn die, Nun ja, Todesser an ein emotional Wertvollen Gegenstand von Mr. Wood gekommen sein?“ fragte Professor McGonagall.

„Oh ja ich hab vergessen ich bin die aus der Todesser Familie stammende. Ich frage mich aber auch wieso die Todesser oder Schwarzmagier ausgerechnet Oliver dafür ausgewählt haben für diesen Bindungszauber?“

„Diesen Zauber muss jemand aus ihrem engsten Bekanntenkreis gesprochen haben. Vor allem macht man das nicht mit einem einfachen Zauberstab Gefuchtel dazu gehört ein richtiges Ritual und dunkle schwarze Magie.“ Aberforth sah sie forschend an während Evelyn überlegte.

„Das kann sein, aber ich wüsste nicht wieso meine Eltern mich ausgerechnet an Oliver Wood binden sollen wo es doch andere in meiner Umgebung gab die sich als vorteilhafter für meine Familie herausgestellt hätten. Aiden hat sowas erwähnt wie, meine Blutlinie darf nicht aussterben deshalb sei er jetzt da. Ich frage mich ob man mich nicht an Oliver gebunden hat um genau das zu verhindern. Es ist alles so widersprüchlich.“

„Nichts desto trotz besteht der Zauber und es ist jetzt sehr wichtig herauszufinden an was dieser Zauber gebunden ist“, sagte Professor McGonagall.

„Wie schon gesagt ich habe nichts woran ich emotional hänge.“ Evelyn hielt inne als Marcus durch die Tür kam. Er sah neugierig in die Runde.

Und plötzlich fiel es ihr wie Drachenschuppen von den Augen.

„Na benimmt sie sich?“ fragte Marcus und zog sich einen Stuhl heran, drehte ihn um und setzte sich drauf.

„Alles gut“, sagte Aberforth. „Aber ich glaube Miss Hallywell hat gerade einen Geistesblitz so fern meine Augen mich nicht trügen.“

„Das kann nicht sein“, wehrte sie lachend ab.

„Ich merke aber Sie wissen was es bedeutet, wenn Mr. Flint derjenige ist an den der Bindungszauber gebunden ist“, sagte Dumbeldore und auch Professor McGonagall sahen Marcus mitfühlend an.

„Dürfte ich erfahren was hier los ist?“ Marcus sah von einem zum anderen. „Was soll das heißen an den der Bindungszauber gebunden ist?“ Evelyn ließ sich auf ihr Bett zurück fallen und zog die Decke über den Kopf.

„Ich glaube nicht das das was nützt“ sagte Professor McGonagall. „Sich zu verstecken ist keine akzeptable Lösung.“ Evelyn sagte nichts.

Marcus stand auf und zog die Decke weg und sah Evelyn in die Augen. Sie hatte Angst das konnte er ganz klar sehen vielleicht sogar spüren. Ihn beschlich ein ungutes Gefühl, denn er konnte in ihrem Gesicht ablesen, dass etwas Unheilvolles bevorstand und dies gezwungenermaßen mit ihm zu tun hatte.

„Was hast du angestellt?“ fragte Marcus sie.

„Ich habe gar nichts angestellt. Wieso bist du eigentlich noch da. Ich bereite dir nur Schwierigkeiten und viel zu oft ärgerst du dich über mich!?“

„Denkst du das weiß ich nicht? Trotzdem bin ich noch da was sagt dir das?“ Ihre Blicke trafen sich. Sie voller Angst ihn zu verlieren und er voller Selbstbewusstsein und jeder Gefahr trotzig.

„Der Bindungszauber unter dem Miss Hallywell steht ist sehr wahrscheinlich an etwas gebunden, dass diesen Zauber aufrechterhält. Es bindet die Magie und hält sie so zusammen. Nur durch die Zerstörung von diesem sogenannten Etwas kann man diesen Zauber aufheben. Man wollte verhindern, dass man diesen Zauber mit einem einfachen Aufhebungszauber lösen konnte. Ich kann Ihnen versichern, dass diese Theorie die Wahrscheinlichste ist, denn ich habe in meiner Jungend selbst so leichtsinnige Zauber benutzt“, erklärte Aberforth Marcus. Er hob die Brauen und wandte seinen Blick nicht von ihr ab. Er rann ihretwegen nach einem Lächeln.

„Und man vermutet das ich dieser Gegenstand bin, weil….?“

„Kann sein, muss aber nicht“, sagte sie knapp.

„Wie kommt ihr darauf?“ Wollte Marcus wissen. In seiner Stimme lag etwas beklemmendes.

„Dieser Zauber muss an etwas gebunden werden das eine persönliche wertvolle Bedeutung für die zu bindenden Personen hat. Sie sind der Beste Freund von Mr. Wood und Miss Hallywell, das muss derjenige gewusst haben der diesen Zauber ausgesprochen hat.

Marcus lachte herzhaft.

„Tut mir leid Leute aber ich glaube das alles nicht. Also das mit dem Bindungszauber schon aber nicht das ich derjenige bin an dem der Zauber gebunden ist das ist Schwachsinn.“ Marcus lachte.

„Ich glaube das auch nicht“, stimmte Evelyn mit ein war aber nicht ganz ehrlich.

„Vielleicht sollten wir herausfinden wer diesen Zauber gesprochen hat?“ Professor McGonagall fand diese Idee sehr vernünftig.

„“Wenn ich nur irgendwie an meine Mutter käme. Sie könnte uns vielleicht da weiter helfen.“ Evelyn setzte sich erschöpft auf. Marcus war nicht entgangen wie blass sie heute war. Besorgt sah er sie an.

„Was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut?“ fragte er sie. Evelyn rann nach einem Lächeln. Sie konnte ihm nicht sagen das sie sich nach Körperlichen Kontakt mit Oliver sehnte.

„Es ist alles in Ordnung“, log sie.

Marcus sah zu Aberforth. Er konnte zwar nicht glauben was er da hörte dennoch wollte er nochmal nach fragen.

„Sollte es wirklich stimmen was ihr das sagt was würde das für mich bedeuten?“ Stille. Marcus wusste insgeheim was es für ihn zu bedeuten hatte doch wollte er es noch einmal aus dem Mund eines erfahrenen Magier hören das er sich seiner Vermutung hundert Prozentig sicher sein konnte.

„Wenn es wirklich der Fall ist, dass sie die Person sind der diesen Zauber aufrecht erhält, dann wird er nur durch Ihr Ableben gebrochen.“

Evelyn schlug sich aufgebracht die Hände über den Kopf, dass wollte sie nicht hören. Marcus schwieg. Er sah nachdenklich aus.

„Oder sie bleibt für immer an Oliver gebunden?“ hakte Marcus nach. Aberforth nickte.

Evelyn atmete tief durch: „Dann wird das so sein.“ Marcus sah sie ausdruckslos an. „Ich werde nicht zulassen das dir was passiert.“

„Es geht aber nicht nur um dich und mich. Es geht auch um Oliver und Katie.“ Sagte Marcus.

„Und um Maga“, seufzte sie.

„Was hat Miss Orion damit zu tun?“ fragte Professor McGonagall.

„Ich glaub Maga hat sich in Marcus verliebt.“ Marcus lächelte amüsiert während Professor McGonagall die Hände über den Kopf warf und den Krankenflügel verließ.

„Die Jungend von heute!“ rief sie nur.

Evelyn lachte nicht über die Vorstellung ihre Einzige Freundin hätte sich in Marcus verliebt. Sie atmete tief durch. Aberforth trat ein wenig näher und betrachtete sie sehr genau.

„Ich sehe, dass es ihnen sehr zu schaffen macht, Miss Hallywell. Der Umstand zwischen den Stühlen zu stehen ist nicht leicht, für keinen von Ihnen drei. Egal wie sie sich entscheiden einer wird auf jeden Fall unter der Entscheidung den Kürzeren ziehen.“

„Was meinen Sie?“ fragte Evelyn beinah flüsternd.

„Sie können sich dafür entscheiden mit Mr. Wood ein Leben unter diesem Zauber fortzuführen und Mr. Flint geht seine Wege und er wird trotzdem sterben, denn das ist da üble an dem Zauber und oder Sie entscheiden sich für ein Leben mit Mr. Flint und Mr. Wood wird so innerlich verkommen das es nur eine Frage der Zeit sein wird wann auch er das Zeitliche segnet.“

„Also gibt es keinen Ausweg?“ fragte Marcus.

„Zumindest nicht so wie ihr es gerne hättet!“

Evelyn wurde übel zumute. Wer konnte so etwas nur tun. Wer wollte ihnen so übelmitspielen das sie nicht mal die Chance bekamen sich zu helfen. Evelyn sah Marcus an. Er erwiderte ihren Blick und beide wussten nichts mehr zu sagen.

„Ich werde mich aber auf die Suche machen. Ich werde versuchen eine Lösung zu finden.“ Aberforth verließ den Krankenflügel.

„Das kann nur mein Vater gewesen sein.“ Sagte Evelyn geistesabwesend.

„Das wissen wir doch nicht.“ Marcus nahm ihre Hand und zog sie zu sich. Sie presste ihr Gesicht an seine Brust während er seine rechte Hand in ihre Haare vergrub. Die andere Hand lag er unter ihr Kinn und hob es an. Er zwang sie sich anzusehen.

„Wir werden eine Lösung finden ich verspreche es dir.“ Wie machte er das. Er wusste ganz genau was auf dem Spiel stand und trotzdem war er so ruhig. Entweder glaubte er nicht das er es war an den der Zauber gebunden war oder er hatte schon damit abgeschlossen und sich dazu entschlossen dem allem ein Ende zu machen. Marcus beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange während in Evelyn ein wohlig warmer Schauer durch den Körper fuhr und sie in Wallung geriet sich aber ein schlechtes Gewissen breit machte. Sie verfluchte sich das sie ausgerechnet jetzt an Oliver denken musste.

Marcus war ihr noch nie so nahe gewesen zumindest nicht auf diese Art und Weise. Eher nur eine Freundschaftliche Umarmung oder dementsprechend ein Freundschaftlicher Kuss auf die Wange. Sie kannten sich aus der Kindheit und Evelyn konnte sich an nichts erinnern außer das er sie ständig geärgert hatte und sich lustig über sie gemacht hatte und doch fühlte sie sich immer zu ihm hingezogen, wenn ihr etwas auf dem Herzen lag und durch seine Humorvolle Art alles zu beschönigen vergaß sie oft ihren Ärger oder was sie traurig gemacht hatte. Doch das hier jetzt, so wie er sie im Moment berührte war was anderes gewesen. Viel intimer.

„Mach dir keine Sorgen. Ich finde schon eine Lösung“, sagte er. Sein Mund war nur noch einen Hauch von ihrem entfernt. Evelyn sehnte sich so sehr nach diesem Kuss das ihr schon schwindelig wurde. Ihr Herz raste so schnell das sie die Befürchtung hatte es würde aus ihrer Brust springen.

„Das sagst du nur um mich zu beruhigen.“ Marcus schwieg. Damit hatte sie wohl Recht.

„Das ist ja wirklich herzzerreißend.“ Oliver stand mit vor der Brust verschränkten Armen in der Tür. Evelyn löste sich ruckartig von Marcus und sah schuldbewusst zu Oliver der ziemlich verärgert war. Marcus biss sich auf die Unterlippe. Er war nicht gerade erfreut gewesen das sein bester Freund dies mit ansehen musste aber mehr noch war er enttäuscht gewesen das es nicht zu diesem Kuss kam.

„Wieso wolltest du noch gleich weshalb ich mich ihr nicht nähern sollte? Weil wir unter diesem Bindungszauber stehen oder, weil du dich an sie ranmachen wolltest? Hast du Angst es könnte was zwischen uns passieren das dir vielleicht nicht gefallen könnte?“ Evelyn fuhr es Eiskalt den Rücken hinunter.

„Es ist nicht seine Schule“, wollte sie erklären doch Oliver winkte ab.

„Wessen sonst? Deine?“ Oliver lachte. Er sah nicht gut aus. Seine Haare sahen aus als wären sie schon lange nicht mehr gekämmt worden, er war blass und seine Kleidung schien auch schon eins, zwei Tage nicht mehr gewaschen worden zu sein.

„Ich möchte nicht, dass ihr euch streitet.“ Evelyn erhob sich aus dem Bett und ging langsam auf ihn zu.

„Das liegt nicht an mir. Ich möchte nur nicht hintergangen werden.“ Stichelte er zu Marcus.

„Ich kann das verstehen. Ich weiß auch nicht wie ich das erklären soll, denn das was du gesehen hast war ziemlich eindeutig.“ Evelyn jammerte. „Ich weiß nicht was mit mir los ist, da sind überall diese Gedanken es sind einfach zu viele. Ich weiß nicht mehr was ich fühlen soll, Oliver, du weißt doch auch das das was uns verbindet nur ein Zauber ist.“ Oliver nickte.

„Aber diese Gefühle sind nun mal da. Es sind ja nicht nur diese Gefühle es ist auch, wenn ich nicht in deiner Nähe bin fühle ich mich müde, wie ausgelaugt und je weiter weg ich gehe desto schwerer wird es mir ums Herz. Die Tage in denen ich nicht zu dir durfte waren schrecklich gewesen.“ Marcus lehnte sich mit dem Arm abstützend gegen den Fensterrahmen.

Evelyn streckte ihre Hand aus und hoffte Oliver kam ihr entgegen. Er tat es. Er griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. Er schlang seine Arme um sie und spürte wie erleichtert sie sich gegen seine Brust lehnte. Oliver drückte sie so feste an sich als wolle er sie nie wieder los lassen. Marcus beobachtete diese Szene ganz genau. Natürlich mussten sie beide das tun. Sie würden sonst krank werden. Erst als Oliver ihr einen zärtlichen Kuss auf die zarten, weichen Lippen gab drehte er sich von ihnen weg. Das konnte und wollte er sich nicht ansehen.

Außer Kontrolle

Marcus war sich ziemlich sicher gewesen das dies alles ein Irrtum war. Der Gedanke dass er den Bindungszauber zwischen Evelyn und Oliver aufrechterhält war zutiefst absurd da erlaubte man sich mit ihm einen üblen Scherz über den er beim besten Willen nicht lachen konnte. Er hatte sich für einen kurzen Moment auf sein Zimmer zurückgezogen, sich auf sein Bett geschmissen um sich über einiges klar zu werden. Nachdenklich starrte er zur Decke. Es war für ihn sehr frustrierend gewesen das er Evelyn nicht beschützen konnte als Aiden sie bedrängt hatte. Er ärgerte sich über seinen Stolz der ihn wieder mal zu einer Handlung gedrängt hatte die ihn und seine Mitmenschen in Schwierigkeiten gebracht hatten. Was ihn aber auf den Magen schlug war, dass Oliver und Evelyn, seine besten Freunde, jetzt im Moment oben im Krankenflügel eng umschlungen auf dem Bett lagen um praktisch wieder Energie zu laden sonst würden sie den Tag nicht überstehen. Er liebte dieses Mädchen schon ihr ganzes Leben lang und war dabei sie vollends zu verlieren. Marcus war sich sicher dass er nicht bereit war zu sterben um einen Zauber zu lösen von denen sie nicht wirklich sicher waren wer oder was ihn aufrechterhält. Er wollte verdammt nochmal kein Märtyrer sein. Marcus hatte sich nie die Mühe gemacht um Evelyn zu werben. Seine Gefühle zu ihr hatte er stets für sich behalten, denn jedes Mal, wenn er seinen Vater darum gebeten hatte bei Mr. Hallywell um ihre Hand anzuhalten und dies vehement, lachend abgelehnt wurde fiel er in eine tiefe Depression. Seinen Ärger ließ er meistens an seinen Mitmenschen aus so kam es das er zu seiner Schulzeit ein richtiges Arschloch war woraufhin Hermine als sogenanntes Schlammblut besonders darunter leiden musste. Nach der Schule fiel er in ein tiefes Schwarzes Loch konsumierte illegales Zeug, dass ihn völlig aus der Bahn warf, sich an unmoralischen Orten aufhielt und Dinge tun ließ die seinen Eltern Schande bereiteten. Genau aus diesem Grund hatte sein Vater ihn verstoßen. Das Beste was Marcus passieren konnte war, dass Oliver ihn zufällig in einer Gasse, am Boden liegend, traf. Marcus war mit Oliver in der Kindheit sehr gut befreundet gewesen. Sie hatten im selben Ort gewohnt zusammen mit Evelyn. Nichts desto trotz war auch Oliver in der Schule ein Opfer seiner Launen gewesen so wäre Marcus nie auf die Idee gekommen Oliver würde ihn aus der Gosse helfen umso dankbarer war er gewesen als Oliver es doch tat. Marcus hatte einfach mit Evelyn abgeschlossen. Er würde sie niemals heiraten dürfen also war sie keine Option für ihn und er sah sie nicht als eine Leichte Nummer sie war höchstens die Frau für die Zukunft.

Er seufzte. Er hatte Wut. Sein Magen spielte verrückt. Zwar waren es im Moment keine angenehmen Zeiten für Evelyn doch hatte er sich, um ehrlich zu sein etwas davon versprochen, dass ihr Vater nun nicht mehr lebte und die Mutter verschwunden war. Niemand war da gewesen der ihm in die Quere kam außer die Person die diesen verdammten Bindungszauber ausgesprochen hatte. Wenn er nur wüsste wer. Er musste diese Person irgendwie ausfindig machen um dem Ganzen ein Ende zu bereiten.

Es klopfte an der Tür. Das klopfen riss ihn jäh aus seinen Gedanken. Er hatte nicht damit gerechnet ihn jemand besuchte so hatte er sich auch keine Mühe gegeben sein Zimmer in Ordnung zu halten. Im ganzen Zimmer lagen irgendwelche Kleidungsstücke rum Marcus war noch nie ein sehr ordentlicher Mensch gewesen. Herein kam Oliver. Marcus setzte sich überrascht auf ließ es sich aber nicht anmerken.

„Hier steckst du also!“ stellte Oliver fest. Marcus zuckte nur durchatmend mit den Schultern.

„Wo sonst. Im Krankenflügel ist es mir im Moment zu heiß, wenn du verstehst was ich meine.“ Marcus brachte diese Worte ungewollte vorwurfsvoll rüber und natürlich war es Oliver auch nicht entgangen.

„Ich werde mich nicht bei dir für die jetzige Situation entschuldigen. Es ist so wie es ist. Ich werde nicht zulassen, dass du sie von hier wegbringst oder uns voneinander trennst. Sie brauch mich genauso wie ich sie vielleicht sogar mehr.“

„Ich habe nicht vor sie von hier weg zu bringen.“ Marcus wirkte genervt wartete jedoch ab was Oliver wirklich von ihm wollte. Umsonst war er nicht da.

„Ich wollte dir nur mitteilen, dass Evelyn ab Morgen wieder am Unterricht teilnimmt. Wir haben nicht das Recht sie oben im Krankenflügel gefangen zu halten. Überrascht hob Marcus die Brauen.

„Ach? Hat man dich jetzt zu ihrem Vormund ernannt?“

„Was soll das heißen. Ich bin lediglich zu Professor McGonagall gegangen und habe ein gutes Wort für sie eingelegt. Mit der zusätzlichen Kraft vom Ministerium, dir und mir dürfte so etwas nicht nochmal vorkommen.“

„Du hast ein gutes Wort für sie eingelegt?!“ In seinen Worten lag so viel abwertender Spott, dass Oliver ich ungemein angegriffen fühlte. Marcus musste lachen.

„Was ist los mit dir?“ fragte Oliver. „Du bist so von dir und deiner Arbeit eingenommen das du anderen gar nicht zutraust sie zu beschützen oder irgendwelche Entscheidungen treffen zu können. Komm von deinem Höhenflug runter Marcus, denn du hast in letzter Zeit nur Mist gebaut. Du hast sie in Gefahr gebracht, mehrmals.“ Genervt ließ Marcus sich aufs Bett zurück fallen, beide Hände vor sein Gesicht.

„Was wird das hier jetzt, drehen wir den Spieß jetzt um? Bist du jetzt der böse Marcus und ich der gute Oliver?“ Oliver lachte.

„Was ist daran so witzig?“

„Erkennst du nicht die Ironie, Marcus? Früher hast du, nur um mir eins rein zu wirken, dich an alle Mädchen ran gemacht die sich für mich interessiert haben oder für die ich mich interessiert habe und nun kann das Einzige Mädchen, die Einzige Frau in deinem verkorksten Leben für die du je Gefühle hattest nicht genug von MIR bekommen. Wir hängen aneinander wie Bienchen und Honig und der Einzige Weg um das zu ändern wird durch dein Ableben sein. Egal wie wir uns entscheiden, Marcus du gehst in jeden Fall als Verlierer aus der Sache.“ Regungslos saß Marcus auf dem Bett. Oliver wandte sich um und ging zur Tür. Bevor er das Zimmer verließ wandte er sich nochmal zu Marcus um.

„Ach und noch was. Wie glaubst du wird sie reagieren wenn sie erfährt wo du an dem Tag warst, als sie von Aiden überfallen wurde oder denkst du ich habe das Parfüm nicht an dir gerochen? Der süße Duft einer leichten Frau?“ Marcus sah ihn Ausdruckslos an.

„Das wirst du nicht tun!“ Oliver grinste über diese halbe Warnung. Marcus war so perplex das er nicht mal mehr einen klaren Gedanken fassen konnte.

„Das muss ich gar nicht tun. Das wird sie schon selber herausfinden.“ Oliver verließ das Zimmer und hinterließ einen überrannten Marcus.
 

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Evelyn saß im Krankenflügel an einem Tisch. Sie trug nicht mehr das schreckliche Nachthemd sondern eine gemütliche graue Sweethose und ein weißes Carmen Shirt. Vor ihr auf dem Tisch hatte sie ein Zauberschach aufgebaut und spielte schon zum dritten Mal gegen sich selbst und jedes Mal wenn sie gemerkt hatte das ihr gegenüber, also trotzdem sie selbst, gewann, hat sie das Spiel vorzeitig beendet und begann ein neues. Sie seufzte herzhaft. Es war Tod langweilig und Oliver war nicht da. Maga war in ihrem Gemeinschaftsraum angeblichen war sie dort verabredet mit ein paar Mitschüler um für die Bevorstehenden Test zu lernen. Evelyn hatte das Gefühl sie ging ihr aus dem Weg und der Grund dafür war das sie sich in Marcus verliebt hatte.

Evelyn sah vom Spiel auf als Professor Snape den Krankenflügel betrat. Sie sah ihn nur kurz an denn sie konnte seinem Blick nicht standhalten. Er hatte diesen durchdringlichen Blick als könne er tief in ihre Seele blicken und wüsste alle dunklen Geheimnisse über sie. Er bewegte sich langsam, beinahe schwebend auf sie zu.

„Hat man Ihnen schon mitgeteilt, dass sie ab heute wieder auf Ihr Zimmer dürfen?“ Snape sah sie an.

„Nein Sir!“ sagte sie knapp.

„Ab Morgen dürfen Sie auch wieder am regulären Unterricht teilnehmen.“ Insgeheim freute sie sich doch Evelyn fühlte sich noch etwas geschlaucht und im Anbetracht der Tatsache das es Snape war der ihr diese Nachricht übermittelte ließ sie eh ihre Freude unterdrücken, denn dieser Mann war so kalt wie Eis und Evelyn zitterte in seiner Gegenwart immer wie Espenlaub.

„Spielen Sie Schach?“ fragte Evelyn den Zaubertranklehrer.

„Nein“, antwortete er knapp. Evelyn kräuselte die Lippen und lies ihren rechten Zeigefinger über das Brett gleiten. Wie von selbst stellten sich die Figuren wieder auf Position.

„Aber ich denke für eine Partie werde ich mich erübrigen können.“ Evelyn grinste innerlich. Der Zaubertranklehrer setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber.

„ Wie nett. Sie beginnen“, sagte sie und setzte sich aufrecht hin. Snape kräuselte die Lippen was Evelyn nicht entgangen war und war für einen Moment irritiert, denn es kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie schüttelte den Kopf und lies den Lehrer seinen Zug machen.

„Sie waren auf der Akademie in Deutschland.“ Dies war eher eine Feststellung als eine Frage was sie ein wenig irritierte denn sie wusste nicht wie sie ihm darauf antworten sollte.

„Wollen Sie mich aus der Ruhe bringen?“ Evelyn versuchte zu lächeln wusste aber nicht ob dies angebracht war, denn Snape sah nicht so aus als könne er Spaß verstehen.

„Mit Nichten.“

„Mein Vater hatte damals darauf bestanden das ich auf die Akademie gehe während meine Mutter hundert Argumente dagegen hatte im Endeffekt hatte mein Vater wider die Oberhand.“

„Sind Sie gerne auf diese Schule gegangen?“ Evelyn unterdrückte ein Lachen.

„Nein. Nicht wirklich. Aber im Grunde war ich lieber auf der Akademie als zu Hause. Guter Zug.“ Ein Bauer von Snape machte gerade einen von Evelyn platt.

„Danke. Sie sagen, Sie waren lieber in der Akademie als zu Hause, wieso?“ Evelyn lächelte Schwach, denn eine Erinnerung die der Grund für ihre Aussage war drängte sie unwillkürlich in ihren Kopf. Sie atmete tief ein.

„Wird das hier ein Verhör?“ fragte sie ihren Lehrer voller Misstrauen. Oder wieso stellen Sie mir so viele Persönliche Fragen? Ich habe schon viel von Ihnen gehört aber bestimmt nicht das Sie um das Wohlergehen Ihrer Schüler besorgt sind oder sich für Ihre Häuslichen Gegebenheiten Interessieren. Wieso sind Sie hier?“ Professor Snape richtete sich auf.

„Wahrlich nichts könnte mich weniger Interessieren als die Belange meiner Schüler und das Einzige was mich und diese Dummköpfe verbindet ist nur der Unterricht den sie von mir erhalten und doch interpretieren Sie mein Interesse an Ihre Häusliche Situation falsch.“ Evelyn hob die Brauen.

„Wie darf ich Ihr Interesse an meiner Häuslichen Situation denn Interpretieren ohne das ich Ihnen zu Nahe trete ich will meinen Zaubertrank Lehrer nicht unnötig verärgern sonst werde ich sicherlich den Rest des Schuljahres unter Ihnen leiden müssen. Schach.“ Ein Blick auf das Spielfeld zeigte Snape das das Spiel Vorüber war.

„Schach Matt. Sie sind ganz schön Vorlaut, Miss Hallywell, vielleicht sollten sie lernen in Zukunft nicht so voreingenommen zu sein.“ Snape stand auf und verließ den Krankenflügel. Evelyn war ein wenig verärgert, weil Sie das Spiel verloren hatte. Aber immerhin durfte sie den Krankenflügel endlich verlassen. Sie packte ihre drei Sachen zusammen, die man ihr im Laufe der letzten Tage gebracht hatte. Sie fragte sich wie es nun weiter ging. Es musste unbedingt eine Lösung gefunden werden was den Bindungszauber anging und vor allem wollte sie jetzt ein paar Antworten haben auf gewisse Fragen die sie hatte. Vielleicht sollte sie sich an Harry Potter wenden schließlich war er, ihrer Meinung nach ein wichtiger Schlüssel in dieser ganzen Geheimnis turerei so war er doch der Goldjunge gewesen der Lord Voldemort damals bezwungen hatte. Sie machte sich auf den Weg in ihr Zimmer, ignorierte die Starrenden Blicke ihrer Mitschüler. In ihrem Zimmer angekommen warf sie erst einmal alles von sich. Sie ignorierte den Vogel, der draußen auf ihrer Fensterbank saß und unaufhörlich gegen ihr Fenster pickte. Sie zog ihr Shirt aus und entledigte sich ihrer Hose. Sie wollte erst einmal Duschen gehen und sich anschließend für den Unterricht Morgen vorbereiten. Sie wollte sicher nicht unvorbereitet in Snapes und McGonagalls Unterricht erscheinen wobei sie in den letzten Tagen nichts anderes getan hatte als sich vorzubereiten. Sie stand schon auf der Sicheren Seite zumindest hatte sie ein gutes Gefühl. Im Badezimmer ließ sie in der Dusche das Wasser laufen, stellte auf Lauwarm, entledigte sich ihrer Unterwäsche und stieg in die Dusche. Es war herrlich wie das Wasser über ihren Körper lies und die Unreinheiten der letzten Tage davon spülte. Wenn dies so einfach mit ihren Erinnerungen gewesen wäre würde sie gar nicht mehr aus der Dusche aussteigen. Sie benutzte ihr Schaum wusch ihre Haare und spülte sie aus. Als sie aus der Dusche stieg und nach einem Handtuch griff wurde sie stutzig. Es hörte sich so an als wäre jemand in ihrem Zimmer zumindest war es so als hätte man einen Stuhl verrückt.

„Das kann doch nicht wahr sein“, flüsterte sie etwas verärgert. Evelyn knotete ihr Handtuch um die Haare und ein großes um ihren Körper. Sie ging in ihr Zimmer und sah sich vorsichtig um. Sie hatte das letzte Mal unter der Dusche eine unschöne Halluzination gehabt sie wollte nicht das sich dies hier wiederholte. Sie atmete etwas erleichtert auf als sie Oliver sah, der auf dem Stuhl an ihrem Frisiertisch saß.

„Du weißt schon, dass ich keinen Besuch auf meinem Zimmer empfangen darf? Schon gar keinen Männlichen?!“ Evelyn ging zu ihrem Kleiderschrank und zog sich ein paar bequeme Sachen heraus. Gleich würde es Abendessen geben und sie hatte keine Lust in ihrer Schuluniform dorthin zu gehen. Eine saubere Sweethose und ein bequemes Shirt taten es auch. Evelyn war überrascht wie schnell er hinter ihr gestanden ist und sie umschlang mit seinen Armen wie eine Schlange. Ihr wurde es urplötzlich heiß so war sie nur mit einem Handtuch bedeckt. Es war nur ein Stück Frottee das ihren nackten Körper von seinem trennte.

„Das ist mir egal“, sagte er und hauchte ihr ein paar zärtliche Küsse in die Halsbeuge. Genüsslich warf Evelyn ihren Kopf in den Nacken und seufzte zufrieden. Ein gribbeln durchfuhr ihren Körper und ihre Knie wurden weich. Ihre Sinne waren wie benebelt. Das war immer so gewesen, wenn Oliver sie so berührte. Es geschah dann etwas mit ihr innerlich das sie nicht ganz zu beschreiben wusste. Sie war dann nicht mehr sie selbst. Oliver legte eine Hand auf ihren Bauch, die andere lag weiter oben am Brustansatz während die andere Hand weiter Richtung Scham wanderte. Er drückte sie unsanft gegen den Kleiderschrank und presste seinen Körper gegen ihren. Das Handtuch löste sich und drohte zu Boden zu fallen. Er bedrängte sie, lies sie nicht mehr aus seinen Griff obwohl sie versuchte ihn von sich zu stoßen.

Evelyn griff nach der Hand in ihrer Intimzone um ihn zu zeigen bis hier und nicht weiter. Es schien Oliver nicht zu interessieren. Er war wie von Sinnen.

„Oliver, du tust mir weh“, sagte sie scherzerfüllt.

„Ich brauch das jetzt“, sagte er zwischen all den Küssen auf ihrer Haut. Er war sehr erregt dies merkte sie an seinem Glied, dass pulsierend gegen ihren Hintern stieß. Er drehte sie ruckartig zu sich um und stieß sie gegen den Kleiderschrank. Der Knauf des Schrankes drückte ihr in den Rücken und tat unheimlich weh. Das Handtuch war weg. Nackt stand sie vor ihm. Gierig betrachtete er den wunderschönen Körper vor sich. Sie zitterte am ganzen Körper, ihr Atem ging schnell. Er begehrte sie so sehr.

„Tu das nicht“, flehte sie ihn an wohlbemerkt das sie ihm selber nicht wiederstehen konnte. Sie wollte es selber obwohl sie wusste, dass diese Gefühle nicht echt waren. Sie spürte in Ihren Adern diese dunkle, bösartige Magie, die sie zu dieser Handlung trieb. Oliver verlor ganz die Kontrolle. Er griff ihr in den Nacken und zog sie zu sich. Wild küsste er sie auf den Mund. Er war nicht zärtlich oder liebevoll. Er war das genaue Gegenteil von dem was sie von ihrem ersten Mal erwartete. Oliver konnte nichts für sein Handeln. Er wurde selber durch diese dunkle Magie dazu angetrieben, stärker und intensiver als sie.

„Ich brauche dich“, hauchte er.

„Das ist nicht was du willst!“ sagte sie und legte ihre Hände auf seine Brust um ihn von sich zu stoßen.

„Doch genau das will ich jetzt!“ Sie schob ihn von sich weg und sah ihm direkt in die Augen.

„Ich will dir nicht weh tun müssen.“ Sagte sie. Oliver lachte. Sie ärgerte sich darüber das er sich scheinbar Lustig über sie machte.

„Lass es einfach zu!“ Befahl er.

„Nicht unter diesen Umständen.“ Wütend schlug er gegen den Schrank und Evelyn zuckte zusammen. Beschämt sah er sie an. Was war nur in ihn gefahren? Zärtlich streichelte er ihre Wange. Mit großen Augen erwiderte sie seinen Blick. Oliver war völlig außer Kontrolle gewesen. Er ging vor ihr in die Hocke. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut. Als Oliver sich wieder erhob wickelte er das Handtuch wider um sie.

„Es tut mir leid. Ich wollte das nicht.“ Evelyn gab ihm einen Kuss auf den Mund. Lange, sinnlich und doch lag eine Hand auf seiner Brust um ihn notfalls von sich weg zu schieben.

„Ich weiß genau wie du dich fühlst!“

„Sehen wir uns nachher unten?“ fragte er. Evelyn nickte. Er verließ ihr Zimmer und erst als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war atmete sie erleichtert auf. Ihr Herz schlug bis zum Hals.

Die Große Halle war zum Abendessen voll gewesen. Ihr Herz klopfte vor Aufregung als sie die Halle betrat. Sie hatte Angst vor den Blicken und vor dem Geflüster. Sie wusste ja nicht was der Tagesprophet noch so über ihre Familie von sich gegeben hatte. Aber im nach hinein hatte sie es sich schlimmer vorgestellt. Wenige hatten sich zu ihr umgedreht und nur eine sehr Auffällig. Serlina warf ihr blondes Haar zurück und lachte laut über ihr Erscheinungsbild. Evelyn fühlte sie so wohl und das ließ sie sich sicherlich nicht schlecht reden.

Maga saß am Tisch der Gryffindors und biss genüsslich in ihr Toast. Langsam ging Evelyn auf das rothaarige Mädchen zu und schenkte ihr Lächeln.

„Wie geht es dir?“ fragte Maga sie als Evelyn vor ihr zu stehen kam.

„Den Umständen entsprechend.“

„Was geht hier vor, Evelyn? Ich habe ein Gespräch zwischen Mr. Potter und Professor Snape mit angehört indem Vielen in einem Satz Lord Voldemort und dein Name.“ Magas Stimme zitterte. Evelyn sah sie ratlos an.

„Ich kann dir selber nicht genau sagen was hier vor sich geht mir sagt man auch nicht die ganze Wahrheit. Frag mich nicht wieso ich weiß es nicht.“

„Mir macht das Ganze ein wenig Angst. Dein Name und der des dunklen Lords in einem Atemzug.“ Evelyn rutschte nervös hin und her.

„Der Berufsberate, neulich, war ein Bekannter aus der Akademie in Deutschland gewesen. Er meinte zu mir ich sei ein Nachkomme des größten und gefürchteten Zauberer den es je gegeben hat. Meine Blutlinie dürfe auf keinem Fall zu Enden. Es macht mir auch Angst, ehrlich. Ich weiß das einige Todesser hinter mir her sind einige wollen mich beschützen andere wollen mich Tod sehen es ist schon beängstigend. Marcus und seine Freunde haben mich im Zug nach Hogwarts vor einem Anschlag gerettet sonst wäre ich jetzt Tod.“ Mit großen Augen sah Maga Evelyn an. Evelyn versuchte so leise zu sprechen wie nur möglich schließlich wollte sie nicht das jemand ihr Gespräch mitbekam.

„Und dieser Berufsberater wollte dich Töten?“ Maga sah sie Erwartungsvoll an. Evelyn schüttelte den Kopf.

„Nein, er wollte Nachkommen zeugen. Er hat mir was in den Tee gemacht damit ich meine Magie nicht ausüben kann!“ Maga fiel die Kinnlade runter.

„Ist alles halb so wild aber das Zeug hat dafür gesorgt das ich einen kleinen Austicker habe!“ Erstaunt sah Maga sie über den Tisch hinweg an.

„Einen kleinen Austicker? Wir haben es im Gemeinschaftsraum rumsen gehört.“ Evelyn nickte verständnisvoll.

„Sogar der Zauberer Minister war da gewesen. Muss wohl ziemlich ernst gewesen sein. Mr. Potter hat den vermeintlichen Berufsberater ins Ministerium gebracht zum Verhör. Aiden hat schon Recht gehabt. Alles dreht sich um mich und ich habe von nichts eine Ahnung.“ Frustrierend sah sie Maga an.

„Du arme. Es geht ganz schon her was?“ Evelyn zuckte mit den Schultern.

„Der Arme Oliver tut mir mehr leid!“ Überrascht sah sie Evelyn an.

„Oliver? Was ist mit ihm. Okee, er sah in der letzten Zeit nicht besonders gut aus aber was hat das mit dir zu tun.“ Evelyn schnappte nach Luft sie wusste nicht ob sie ihr alles erzählen konnte so lange kannte sie Maga nicht. Aber mit irgendjemanden musste sie ja darüber reden.

„Das erzähle ich dir woanders?“ Bereitwillig stand Maga auf und verließ mit Evelyn den Großen Saal. Evelyn merkte das Maga sehr neugierig war und als sie Oliver erwähnt hatte wurde sie hellhörig so stellte sich Evelyn die Frage ob Maga sich vielleicht doch in Oliver verliebt haben könnte. Das würde sie ja in wenigen Minuten herausfinden, wenn sie ihrer rothaarigen Freundin von dem Bindungszauber erzählte.

Die beiden Mädchen verließen das Schloss. Es war so erfrischend an der Fischen Luft das Evelyn erst einmal tief einatmete um ihre Lungen mit diesem belebenden Sauerstoff füllte. Sie selbst fühlte sich noch etwas schwach doch die Zeit die sie mit Oliver verbracht hatte war so wohltuend.

„Na, was gibt es da zu erzählen?“ fragte Maga sie neugierig. Es schien als könne sie es kaum abwarten. Evelyn lächelte und freute sich irgendwie schon mit ihr über diese Sachen sprechen zu können. Vielleicht kamen sie gemeinsam hinter das große Geheimnis.

Sie setzten sich auf die Wiese an den See und genossen den Sonnenuntergang. Evelyn erzählte ihr von dem Bindungszauber der zwischen ihr und Oliver bestand und beobachtete Magas Reaktion ganz genau. Sie wollte wissen wen von beiden sie gern hatte doch leider konnte sie keine Schlüsse ziehen, Maga hörte ihr aufmerksam zu ohne irgendwelche Gefühle dabei zu äußern.

„Ich weiß nicht wer diesen Bindungszauber ausgesprochen hat und wann und das wieso ist nur eine Vage Vermutung von mir.“

„Welche Vermutung hast du denn?“ Evelyn seufzte.

„Ich denke, derjenige der diesen Zauber ausgesprochen hat wollte damit unbedingt erreichen, dass ich Babys bekomme.“ Maga lachte verstummte aber als sie Evelyns ernsten Gesichtsausdruck sah.

„Das ist dein Ernst?“

„Ich finde es doch genauso absurd. Das schlimmste an der ganzen Sache ist, es könnte sein das Marcus dazu benutzt wurde um diesen Zauber aufrecht zu erhalten. Solche Bindungszauber sind meistens dadurch geschützt indem man einen Gegenstad oder in diesem Falle einen Jemand benutzt um diesen Zauber aufrecht zu erhalten.“ Maga sah sie fragend an.

„Damit man nicht mit einem einfachen Aufhebungszauber die Bindung lösen kann.“

„Aber, wenn ihr doch wisst das e Marcus ist, wo ist denn das Problem?“

„Marcus müsste sterben um den Zauber zu brechen.“ Maga sah sie geschockt an. Da war es. Die Reaktion auf die sie gewartet hat.

„Das kann doch nicht sein. Das muss ein Irrtum sein.“ Maga sah beinahe schon verzweifelt aus. Evelyn lag tröstend eine Hand auf ihren Arm.

„Es ist nicht sicher nur eine Vermutung.“ Evelyn fühlte sich nicht gut bei der Sache. Sie spielte die Tröstende Freundin und in Wirklichkeit hatte sie was dagegen das Maga sich so um Marcus sorgte. Evelyn wusste es schon länger das sie selber Gefühle für Marcus hatte was ihr den Umstand erschwerte sich Oliver voll und ganz hinzugeben.

„Hast du dich in Marcus verliebt?“ fragte Evelyn sie direkt und blickte in ein Irritiertes Gesicht.

Verbotener Wald

Evelyn war sehr erleichtert gewesen dass sie sich wieder im Schloss frei bewegen durfte. Am meisten beruhigte sie, dass sie wieder am Unterricht teilnehmen durfte. Sie musste, zu ihrem Leidwesen feststellen, dass sie einiges aufzuholen hatte obwohl Maga sie mit ausreichend Material versorgt hatte. Der Umstand dass sie Oliver im Krankenflügel nicht sehen durfte war für ihre Studien nicht sehr Vorteilhaft gewesen. Sie konnte sich nicht richtig konzentrieren und musste ständig an ihn denken. Es zerriss sie innerlich sehr, denn sie spürte, dass Marcus, der sie keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte, mit sich kämpfen musste auch, wenn er es zu verbergen versuchte. Aber es schien als befände sich da ein Schleier zwischen ihnen durch den nur Evelyn blicken konnte und doch war die Abneigung, die Marcus ihr gegenüber empfand, so präsent. Evelyn hatte es nur im Gefühl, konnte es sich aber nicht wirklich vorstellen, dass Marcus eventuell Gefühle für sie hatte. Er war zwar ständig da, beschützte sie wo er nur konnte, behandelte sie aber dennoch distanziert auf dieser Gefühlsebene. Ein paar Momente hatte es schon zwischen ihnen gegeben in denen sie rasendes Herzklopfen hatte, weil er sie auf eine Art und Weise anfasste oder ansah wie sie es an hm noch nie gesehen.

Nervig empfand Evelyn den zusätzlichen Angestellten des Ministeriums der ein Auge auf sie werfen sollte. Zumindest hatten sie es so ausgedrückt. Evelyn war ja nicht blöd. Sie selber wusste jetzt, nachdem letzten Ausrutscher, dass sie eine Potenzielle Gefahr war. Es bereitete ihr große Sorgen, schließlich schlummerte in ihr etwas bösartiges. Jeder wusste Bescheid, jeder hatte eine Ahnung nur sie nicht. Es war schon ziemlich frustrierend, denn sie hatte das Gefühl einfach nicht zu wissen wer sie eigentlich war.

Der Unterricht war längst aus. Langsam aber sicher ging es auf den Abend zu und das Abendessen wurde vorbereitet. Sie stand am Eingang und sah auf die Ländereien von Hogwarts. Die frische Luft tat ihr in den Lungen gut, sie fühlte sich gleich wieder wie neu. Aus der Hütte in der der Wildhüter Hagrid lebte stieg schwarzer Rauch aus dem Kamin. Evelyn hatte ihn persönlich, seit sie in Hogwarts war noch nicht selbst gesehen einige haben erzählt das der Wildhüter auf Reisen war.

Maga gesellte sich zu ihr. Sie lächelte Evelyn erleichtert zu und lies ihren Blick auch über die Ländereien schweifen.

„Nicht mehr lange und es sind endlich Ferien“, sagte Maga erfreut und atmete die frische Luft tief ein. Evelyn grinste vergnügt über diese Aussage. Ihr war es einerlei gewesen. Die Frage war nur wo sie diese Ferien verbringen würde. Erst einmal ging sie davon aus das sie in Hogwarts bliebe. Sie glaubte weniger daran, dass sie ihre Ferien zu Hause verbringen durfte, wenn sie überhaupt noch eins hatte. Ihr Vater Tod, die Mutter verschwunden und keiner wollte ihr sagen was los war, wieso und warum.

Maga sah Evelyn von der Seite an. Sie war noch sehr blass um die Nasenspitze und sah unheimlich müde aus. Es wunderte Maga sehr, dass ihre Freundin dennoch so zufrieden Aussah obwohl sie in ihren Augen eine Müdigkeit entdeckte die für ein junges Mädchen in ihrem alter ungewöhnlich war. Es beunruhigte sie. Es bereitete Maga sehr große Sorgen.

„Du hast da was.“ Maga drückte ihren Zeigefinger sanft auf Evelyns Wange und hielt ihr eine Wimper unter die Nase.

„Eine Wimper.“ Sagte sie und fügte hinzu: „Du darfst dir was wünschen Aber verrate es nicht, sonst geht es nicht in Erfüllung.“ Ungläubig legte Evelyn die Stirn in Falten. Sowas hatte sie ja noch nie gehört. Aber Evelyn tat ihr den Gefallen. Sie wünschte sich etwas und nickte Maga zu.

„Und jetzt puste sie weg!“ Evelyn tat wie ihr gewiesen und pustete die Wimper weg.

„Und jetzt geht mein Wunsch in Erfüllung?“ Maga lächelte liebevoll.

Die Tür zu Hagrids Haus ging auf und heraus trat der Halbriese gefolgt von einem strubbeligen, schwarzen Hund der aufgeregt um Hagrid herum sprang. Evelyn ging etwas näher, denn es war faszinierend mal einen Halbriese zu sehen. Ihr war der Umgang stets mit Nicht Magier oder halb Blut strengstens verboten gewesen von Riesen ganz zu schweigen.

Ah, Hagrid. Komm lass uns hallo sagen.“ Sagte Maga und schritt voran. Nichts lieber als das.

„ Mensch Tatze, jetzt spring nicht so rum bekommst ja gleich dein Feuerwhisky“, sagte Hagrid durch seinen Bart doch der Hund sprang einfach weiter. Ungläubig sah Evelyn Maga an die nur belustigt mit der Schulter zuckte.

„Hi Hagrid“, begrüßte Maga den Halbriesen der sich mit einem Grinsen zu ihr umdrehte. Tatze sprang freudig um das rothaarige Mädchen herum und wollte am Ohr gegrault werden. Mit vergnügen kam Maga dieser Aufforderung nach.

„Ja Tatze alles gut. Ich freu mich auch dich zu sehen!“ Es schien als würde Maga den Hund schon gut kennen aber schließlich war sie auch länger als Evelyn auf der Schule.

„Na ihr zwei. Unterricht schon beendet?“ Fragte der Halbriese und sah Evelyn stutzig an die Tatze auch hinterm Ohr graulte.

„Ja zum Glück“, schnaubte Maga.

„Hast du immer noch so Probleme mit deinen Mitschülern, wie war der Name noch, Serlina?“ Tatze knurrte. Maga lächelte gequält und warf Evelyn einen flüchtigen, nervösen Blick zu.

„Was ist denn mit ihr?“ Wollte Evelyn von ihrer Freundin wissen.

„Ganz gemeines Stück ist das, kann ich sagen. Man könnte meinen sie wäre eine Malfoy.“

„Ach, es ist nichts. Mr. Hagrid übernehmen sie eigentlich wieder den Unterricht. Pflege Magischer Geschöpfe“

„Nein, nein. Dieses Jahr nicht. Unsere Luna macht das alles sehr gut. Ich muss am Ende vom Jahr nochmal auf nach Rumänien. Charlie hat da einen sehr seltenen Drachen gefunden und wollte ihn mir unbedingt zeigen, dachte wohl wäre was für mich. Aber jetzt geht wieder zurück gleich gibt’s Abendessen.“

„Tschüss Hagrid!“ Maga wandte sich zum Gehen um als Evelyn sich auch noch verabschiedete.

„Tschüss Maga, Zelena.“ Es war nur ein kleiner Windhauch gewesen der Evelyn einen kalten Schauer über den Rücken laufen und sie erzittern ließ. Dieser Name drang so tief in ihr Unterbewusstsein, dass ihre tiefen Narben auf dem Rücken fürchterlich zu brennen begangen. Sie wandte sich nochmal zu dem Halbriesen um doch der war längst wieder mit dem großen schwarzen zotteligen Hund in seinem Haus verschwunden.

„Was hast du?“ fragte Maga ihre Freundin. Evelyn war sich nicht sicher gewesen ob sie sich vielleicht verhört hatte aber warum hatte sie so ein beklemmendes Gefühl und wieso löste dieser Name in ihr ein Unbehagen aus?

„Hast du das nicht gehört?“ fraget Evelyn ihre Freundin die nur mit dem Kopf schüttelte.

„Was denn?“

Maga harkte sich bei ihr ein und zog sie zurück ins Schloss. Sie lachte Evelyn vergnügt an.

„Du hattest in letzter Zeit einfach zu viel Stress gehabt.“

„Ja das kann sein aber ich habe ganz laut und deutlich gehört wie er mich Zelena genannt hat.“

„Zelena? Wer soll das sein?“ Evelyn zuckte Ahnungslos mit den Schultern.

Gemeinsam betraten sie die große Halle. Die große Halle war voll mit Schülern und natürlich entging es Evelyn nicht als sich einige Köpfe neugierig nach ihr umgedreht hatten, leise hinter hervor gehaltener Hand flüsterten. Die Hausgeister flogen umher. Sie setzten sich zusammen an den Gryffindors Tisch. Evelyn ertappte sich als sie sich nach jemanden suchend umgesehen hatte. Maga grinste zurückhaltend.

„Er ist nicht da. Er ist nach dem Training glaub ich nach Hogsmeade. Er sagte er müsse ein paar Sachen Organisieren. Irgendwie kam er mir sehr verstört vor!“ Schuldig sah Evelyn sie an. Maga war sich sicher gewesen das Evelyn sich nach Oliver umgesehen hatte doch dem war nicht so gewesen!

„Wieso ist er nach Hogsmeade. Er weiß ganz genau das er sich nicht so weit von mir entfernen darf.“ In Evelyns Stimme lag unter anderem nicht nur Sorge sondern auch Missmut.

„Ich weiß es nicht. Ich kann dir nur sagen was er gesagt hat und das er einen ziemlich verstörten Eindruck machte. Er war nervös und fuhr sich andauernd durch die Haare und rappelte andauernd verwirrendes Zeug vor sich hin.“

„So was denn?“ Evelyn sah sie nervös an. Maga versuchte sich zu erinnern.

„Das habe ich nicht gewollt. Ich wollte ihr nicht weh tun, Ich Liebe sie doch!“ Evelyn fuhr es eiskalt den Rücken hinunter.

„Was hast du?“ Maga sah ihrer Freundin an das etwas nicht stimmte. Evelyn wurde blass um die Nasenspitze.

„Zwischen Oliver und mir ist etwas unangenehmes vorgefallen. Ihm ging es vorhin nicht gut und….“ Evelyn stockte der Atem. Sie sah Maga geschockt a. „Ich hoffe doch er tut nichts unüberlegtes. Ich spüre das er Angst hat!“

„Du kannst fühlen was er fühlt?“ Überrascht sah Maga sie an. „Wir sind Physisch wie auch Empathisch miteinander verbunden. Ich muss zu Marcus. Er muss ihn suchen.“

Abrupt sprang sie auf und rannte aus dem großen Saal heraus. Sie musste dringend mit Marcus sprechen. Sie musste ihm erzählen was zwischen ihnen vorgefallen war.

Als Evelyn die große Halle verlassen hatte, vorbei an ihren Mitschülern von denen sie einige angerempelt hatte, die ihr etwas verärgert hinter her gerufen hatten, entdeckte sie Marcus der gerade die Treppen hinunter kam. Genervt sah er sie an.

„Ich habe dich überall gesucht. Professor Snape hat mir gesagt das du aus dem Krankenflügel entlassen bist. Was ist los!“ Er sah die Panik in ihren Augen. Maga war ihr nach gerannt.

Ihre Gefühle spielten in seiner Gegenwart so verrückt, dass sie Oliver gegenüber ein schlechtes Gewissen bekam so sehnte sich ihr Körper nach ihm aber ihr Herz sprach deutlich eine andere Sprache.

Sie ging auf Marcus zu, der sie, wie immer ausdruckslos ansah. Sie konnte in keiner Mimik erkennen ob er froh war sie zu sehen oder ob er genervt von ihr war. Empfand er nix für sie? Resigniert sah sie ihn an. Sie atmete tief durch. Marcus stand im Eingang. Die abendliche Sonne schien ihn in den Rücken und blendete sie ein wenig und warf einen Schatten in sein Gesicht. Sie spürte, etwas stimmte nicht. Evelyn öffnete den Mund um etwas zu sagen doch heraus kam nichts weiter als Luft. Doch sie musste ihm von Oliver erzählen. Sie musste Marcus erzählen was in ihrem Zimmer vorgefallen war und was Maga ihr erzählt hat.

Plötzlich verspürte Evelyn einen harten Stich in ihrem Rücken in Hüfthöhe als würde man eine Messerscharfe Klinge in sie hinein bohren und genüsslich langsam wieder herausziehen. Evelyn schnappte nach Luft und taumelte. Presste ihre Hand an die schmerzende Stelle.

„Was hast du?“ fragte Marcus sie sichtlich besorgt. Evelyn drohte zu fallen doch er fing sie auf. Fest packte er sie an den Armen und hielt sich auf den Beinen.

„Evelyn!?“ Ihr wurde schwarz vor Augen und vernahm seine Stimme nur noch aus der Ferne. Erst als eine Erstklässlerin hinter Evelyn zu schreien begann sah Marcus was los war.

„Blut!“ rief das kleine blonde Mädchen. „Sie blutet!“ Marcus sah ihr über die Schulter an ihrem Rücken hinunter und entdeckte Blut durch ihr Shirt laufen. Sehr viel Blut. Evelyn bäumte sich auf und schrie vor Schmerz. Hilfe suchend blickte sie zu ihm auf. Ihre Knie sackten unter ihr weg doch Marcus hielt sie fest.

„Was geschieht hier? Marcus halt mich fest.“ Und das tat er auch.

Ein weiterer Stich durchbohrte ihren Körper wie eine Lanze. Blut Quoll nun auch durch ihren Bauch. Ganz Hogwarts war in Aufruhr. Die Direktorin kam Eilig angelaufen.

„Mr. Flint, sagen Sie was geht hier vor?!“

„Ich weiß es nicht so genau aber ich habe eine Ahnung! Sie muss in den Krankenflügel! Und wo ist Oliver“

„Du meine Güte wo kommt das Blut her?!“ McGonagall schlug sich empört eine Hand vor den Mund.

„Sie muss auf den Krankenflügel!“ Rief Marcus. Von hinten kam, wie der Zufall es wollte, mit großen schweren Schritten Hagrid angelaufen.

„Was ist denn hier los?“ fragte er in die Runde und ein Blick auf Evelyn verriet ihm, das es sehr ernst war.

„Hagrid! Los! Krankenflügel!“ rief Marcus beinahe schon befehlerisch. Hagrid begriff sofort. Er zog das Mädchen auf seinen Arm und rannte mit ihr zum Krankenflügel. Hagrid legte sie behutsam auf ein Bett woraufhin sie sich vor Schmerzen krümmte. Sie presste ihre Hände auf die Wunde am Bauch und stöhnte mit Tränen in den Augen. Ihre Hände waren in Blut getränkt.

„Marcus was geschieht hier, dass tut so weh! Ich will das nicht mehr. Was habe ich nur getan das mir dauernd solche Sachen passieren?! “ Behutsam legte er eine Hand auf ihre Wange und streichelte sie zärtlich. „Ich weiß es nicht aber ich werde es herausfinden ich verspreche es dir!“ Besorgt sah er sie an. „Ich verspreche es dir aber du musst mir auch was versprechen!“ Marcus beugte sich zu ihr. Er wollte sicher sein das sie ihn auch verstand. Sie sah ihm feste in die Augen. Oh wie sie diese grün grauen Augen Liebte. Er sah sie endlich so an wie sie es sich immer gewünscht hatte. Liebevoll, Fürsorglich.

„Halte durch, Evelyn!“

„Wo ist Madam Pomfrey!!“ rief er ungeduldig und sah zu Professor McGonagall.

„Ja Junge, sie ist schon unterwegs!“ sagte McGonagall. Professor Snape du Harry kamen in den Krankenflügel gestürmt.

„Ich bitte um Aufklärung.“ Forderte Snape ungeduldig und unfreundlich. Harry wechselte entsetzte Blicke mit Marcus der immer wieder beruhigend auf sie einredete. Sie hatte Schmerzen. Es war als würde die Klinge noch in ihrem Köper stecken.

„Bitte zieh es raus es tut so weh!“ Heulte sie laut und die Tränen rannen ihr die Wange hinunter. „Marcus bitte!“ Er konnte nichts tun. Da war nichts. Aber das Blut rann durch eine Klaffende Wunde.

„Ist es das was ich denke?“ fragte Harry an Marcus gewandt dieser nickte ihm zu.

„Wo ist Oliver?“ fragte Marcus und sah in ratlose Gesichter.

„Er ist vor einer Stunde nach Hogsmeade.“ Hörten sie hinter sich Mag’s Stimme.

Alle wandten sich ihr zu. Sie erzählte ihnen in welchen Zustand er sich befunden hatte als sie ihn zuletzt gesehen hatte. Und was er vor sich hin gebrabbelt hatte. Marcus sah zu Evelyn die ihn mit Tränen in den Augen ansah.

„Was heißt das er wollte dir nicht weh tun? Was ist zwischen euch vorgefallen!“ Eiskalt sah er sie an.

„Lass sie in Ruhe“, rief Maga und trat auf Evelyn zu, nahm ihre mit Blut verschmierte Hand. „Hilf ihr Marcus!“ Bat Maga ihn sehnlichst. Er blickte Maga ins Gesicht und entdeckte genau die Gefühle in ihren Gesichtszügen, die Marcus schon seit Jahren in seinem Innern verbarg. Er sagte nichts dazu. Er schwieg. Gab ihr aber das Versprechen alles zu tun um Evelyn zu helfen.

„Wir müssen Oliver finden!“ sagte er zu Harry. Dieser nickte ihm zu. „Ich werde Remus und Tonks informieren!“

„Danke!“ Marcus sah zu Evelyn hinunter. Was war nur zwischen ihr und Oliver vorgefallen?

„Harry warte, ich komme mit!“ rief Marcus als Harry gehen wollte.

„Nein bitte bleib!“ Evelyn krallte sich an seinem Arm fest woraufhin er stehen bleiben musste. „Ich kann nicht hier bleiben. Wir müssen Oliver finden.“

„Sie haben ihn, hab ich Recht? Sie wollen mich und wissen das ich und Oliver durch einen Zauber miteinander verbunden sind deshalb haben sie ihn entführt.“

„Davon gehen wir aus.“ Marcus löste sich aus ihrem Griff. Evelyn sah ihn entsetzt an.

„Es geht nicht anders ich muss ihn finden, er ist mein Freund! Wenn er stirbt, dann …“ Marcus sprach diese Worte nicht aus. Es schmerzte ihn zu sehr. Er verließ mit Harry den Krankenflügel während Evelyn einfach nur verletzt, starr zur Decke blickte.

Professor Snape trat nicht näher als es sein Gemüt zu lies. Er machte den Eindruck als wolle er so schnell verschwinden wie er gekommen war.

„Severus ist alles in Ordnung?“ fragte McGonagall den Professor besorgt. „Sie sehen ein bisschen blass um die Nasenspitze aus.“ Ertappt sah er die Direktorin an. „Vielleicht sollten Sie in ihrem Zaubertrank repartiere etwas suchen das die Schmerzen von Miss Hallywell lindert!“ Schlug die Direktorin vor aus Angst der große Severus Snape könnte noch umfallen. Hagrid stand im Eingang und sah auch ziemlich angeschlagen aus.

„Professor ich glaube ich habe einen Fehler gemacht!“ Stirnrunzelnd sah sie den Halbriesen an. Er beichtete ihr das er vorhin Evelyn mit dem Falschen Namen angesprochen hatte.

„Deshalb wollte ich auch eigentlich zu Ihnen!“

„Wissen Sie, Hagrid. Ich glaube das tut jetzt nichts zur Sache. Aber für die Zukunft hüten Sie sich! Ich werde jetzt das Ministerium über diese Situation in Kenntnis setzen müssen“ Sie warf noch einen letzten Blick zu Evelyn und verschwand. Hagrid zog sich bedrückt zurück.

Harry und Marcus bereiteten sich auf was Größeres vor. Sie wussten, dass ein Vorkommnis in diesem Ausmaß hätte nicht sein dürfen. Sie waren da um auf dieses Mädchen aufzupassen und nicht um sie in Gefahr zu bringen. Marcus war sehr besorgt und sehr nachdenklich gewesen, dies bemerkte auch Harry. Jedoch behielt er seine Aufmunterten Worte für sich. Er wusste wie es war, wenn man sich um jemanden große Sorgen machte Man wollte in dem Moment nicht hören das alles wieder gut wird. Man wollte in dem Moment einfach nur eine Lösung finden und zwar so schnell wie möglich.

„Gehen wir nach Hogsmeade?“ fragte Marcus Harry. Dieser nickte. Beide sahen noch einmal nach ihren Zauberstäben.

„Wenn wir Oliver nicht finden, dann möchte ich, dass du mich tötest, denn ich will nicht das sie diesen Schmerzen ausgeliefert ist!“ Sagte Marcus entschlossen. Harry lachte Entsetzt. Gerade hatten sie das Schloss verlassen und befanden sich auf dem Weg nach Hogsmeade.

„Hast du sonst noch Wünsche? Ihr seid auf die Idee gekommen, dass du den Bindungszauber aufrecht erhältst? Nur durch diese Vermutung hin soll ich dich Töten?“

„Und wenn es so ist?“ Marcus sah ihn fragend an. Harry schüttete energisch den Kopf.

„Du machst mich nicht zum Mörder aufgrund einer wagen Vermutung. Ist sie, dass Wert? Würdest du wirklich für sie sterben wollen aufgrund einer Vermutung die nicht einmal bestätigt ist.“

„Sie ist es wert. Ich Liebe sie und das habe ich schon immer getan.“

„Denkst du, wenn du Tod wärst und der Bindungszauber gebrochen, könnte sie so weiter leben?“

„Das ist mir egal wie sie weiter lebt und mit wem Hauptsache sie tut es!“

„Hörst du dich eigentlich selber Reden. Als hättest du schon aufgegeben. Was ist passiert das du so verbittert bist“ Harry versuchte mit ihm Schritt zu halten, denn er ging unheimlich schnell.

„Ich bin nicht verbittert! Ich weiß langsam nicht mehr was ich tun soll! Alles geht nach hinten los. Egal welchen Versuch ich Starte um sie zu retten oder zu beschützen sie wird immer in Gefahr sein.“

„Aber das bist nicht du schuld! Solange es die Todesser da draußen sind kannst du machen was du willst. Sie wird nie in Sicherheit sein. So war es bei mir damals auch gewesen“

„Soll mich das aufmuntern?“ fragte er höhnisch.

„Es soll dir ein wenig Last von den Schultern holen!“

„Was? Zu wissen das ich sie nicht beschützen kann?“

„Das du nicht alleine bist, Marcus! Wir stehen alle hinter dir und ich habe tausend Gründe die dagegen sprechen würden!!“

„Dann geh doch! Warum bist du noch hier!?“ Marcus war in Rage.

„Das werde ich nicht tun!“ Harry packte ihn an die Schulter und zwang ihn zum Stehen.

„Wieso nicht! Du musst keine Angst haben sie wird euch schon nichts tun. Sie ist nicht wie ER!“

„Es ist schon ärgerlich, dass man es noch erwähnen muss aber Ich bleibe, weil du mein Freund bist.“

Einen Moment lang sah Marcus ihn in die Augen. Harrys grüne Augen blitzten und leuchteten kämpferisch und entschlossen während Marcus sich fragte wieso er ihn als seinen Freund betrachtete. Marcus war immer ein Arsch gewesen.

„Lass uns jetzt gehen wir sollten keine Zeit verlieren“, sagte Harry. Marcus nickte ihm zu. Zusammen machten sie sich auf den Weg.
 

Es war Nacht geworden. Harry und Marcus waren schon Stunden unterwegs gewesen ohne eine Nachricht von ihnen zu bekommen. Evelyn fühlte sich elendig, nicht einmal der Trank den Snape ihr gebracht hatte um die Schmerzen zu lindern, sorgte dafür das sie sich besser fühlte. Maga war ihr einziger Trost gewesen. . Hin und wieder spürte Evelyn diesen Schmerz als würde man sie aufspießen. Sie biss sich jedes Mal auf die Zähne und klammerte sich an Maga, es tat höllisch weh.

Evelyn zog sich vor Schmerzen zusammen. Wie ein Fötus lag sie auf der Liege zusammengerollt. Für einen Moment hatte sie geglaubt es sei vorbei gewesen doch sie spürte immer wieder ein unerträgliches brennen in ihrer Offenen Wunde. Sie war froh gewesen Maga an ihrer Seite zu haben und wünschte sich das Marcus schnell Oliver finden würde um dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Sie hoffte so sehr, dass Marcus unverletzt wieder kam. Ein Schmerz durchfuhr ihren Körper woraufhin sie Magas Hand feste drückte. Sie hielt die Luft an und unterdrückte einen Schrei. Wer auch immer es auf sie abgesehen hatte wollte sie fürchterlich leiden lassen.

„Oh Evelyn es tut mir so leid!“ Voller Mitgefühl sah Maga sie an.

„Lass nur! Ich hoffe Oliver geht es gut.“ Sagte sie unter Schmerzen. Maga schluchzte.

„Oh ich hoffe es geht ihm gut!“ jammerte Maga und schluchzte. Unter allen Schmerzen lächelte Evelyn ihrer Freundin gequält zu.

„Jetzt weiß ich in wen du verliebt bist!“ Verdutzt sah Maga sie an. „In Oliver?!Nein! Ich hoffe es geht ihm gut. Ich will nicht das ihm was passiert sonst musst du darunter leiden!“

„Dann muss es doch Marcus sein. Ich verspreche dir, ich werde euch nicht im Weg stehen aber, wenn….“ Evelyn schrie laut auf. Sie drückte Magas Hand so feste das sie glaubte ihr die Hand zu brechen doch Maga hielt die Schmerzen tapfer aus. Madam Pomfrey kam in den Krankenflügel und versorgte besorgt Evelyns Wunden doch egal was die Heilerin auch tat und versuchte nichts konnte die Wunden schließen oder heilen. Eine Salbe sollte helfen doch der Missmut war der Heilerin im Gesicht geschrieben als es nicht funktionierte und die Wunde höllisch zu brennen begann. Evelyn biss sich auf die Zähne.

Es kehrte etwas Ruhe ein. Evelyn rannen Tränen die Wangen hinunter. Sie dachte an Oliver und hoffte inständig das es ihm gut ginge. Maga hielt noch immer tröstend ihre Hand. Evelyn spürte auf ihrem Arm ein brennen dennoch war sie erstaunt darüber gewesen als sich auf ihrer Haut, eine mit Blut geformte Schrift sichtbar wurde.
 

Entsetzt starrte Maga auf ihren Unterarm.

Verbotener Wald las Evelyn Alleine.

Entsetzt und mit Paik in den Augen starrte Maga sie an. „Du wirst doch nicht!?“

„Doch!“ Evelyn sprang auf hielt aber inne denn ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Körper. Vorsichtig warf sie einen Blick zur Tür und hoffte, dass sie niemand sehen würde doch die Rechnung hatte sie ohne den Angestellten des Ministeriums gemacht. Den hatte sie völlig vergessen.

„Du musst ihn ablenken“, befahl Evelyn. „Nein das werde ich nicht tun!“

„Bitte. Bitte ich flehe dich an. Es geht nicht um mich es geht um Oliver.“ Evelyns Atem ging schwer. Sie spürte wie sie die Kraft verlies auch ihr Kreislauf machte ihr unvorteilhafte Probleme.

Nach einem Hin und Her war Maga damit einverstanden gewesen den Angestellten des Ministeriums abzulenken doch man konnte ihr ansehen, dass sie es nur widerwillig tat. Ihr zu Liebe. Maga verließ den Krankenflügel nachdem sie Evelyn ihren Umhang überlassen hatte um das Blut zu verdecken. Evelyn zog sich die Kapuze des Umhangs über und hoffte inständig das niemand sie erkennen würde. Evelyn hörte auf dem Flur nur noch gepolter und Schreie als sie schließlich die Chance ergriff um das Schloss so schnell wie möglich verlassen zu können. Gerade noch rechtzeitig, denn Professor McGonagall und Professor Snape waren schon wieder auf dem Weg in den Krankenflügel gewesen. Evelyn hoffte, dass sie nicht allzu schnell bemerkten, dass sie verschwunden war. Zu langsam kam si voran und musste alle paar Meter stehen bleiben um Luft zu holen. Ihre einstichwunden brannten wie Feuer und ihr Kopf schmerzte höllisch. Ab und zu wurde ihr schwarz vor Augen und musste sich irgendwo abstützen. Evelyn verlor sehr viel Blut doch ihr Blick war nur auf den verbotenen Wald gerichtet.

Ihr Arm brannte, eine neue Schrift erschien. Verschwommen las sie die die blutige Schrift.

Schneller.

Ihr Herz schlug vor Angst schneller. Ihr Kopf rauschte. Ihre Gedanken galten nur Oliver. Er musste noch Leben sonst wäre sie auch schon Tod oder zumindest eine leblose Hülle.

Evelyn betrat den dunklen Wald und spürte gleich diese dunkle, schwarze Magie. Ein vertrautes Gefühl keimte in ihr auf, dass ihr überraschender Weise keine Angst bereitete sondern ein Gefühl von Sicherheit vermittelte. Gedanken konnte sie sich keine darüber machen ihre Sorge galt Oliver. Sie wünschte sich aus tiefsten Herzen das er nicht allzu große Schmerzen hatte und leiden musste.

In der Ferne erkannte sie ein grünes Licht. Ein typisches Unheilverkündende Licht. Aber Evelyn merkte schnelle das genau dieses Licht sie ans Ziel bringe würde. Es war da um ihr den Weg zu weisen. Evelyn versuchte mit zu halten. Sie hatte große Schmerzen doch versuchte sie tapfer auf den Beinen zu bleiben. Sie stolperte über eine Wurzel und schlug hart auf. Evelyn weinte vor Schmerz und versuchte sich wieder aufzurappeln. Sie presste ihre Hände auf den Bauch und warf einen Blick zum Licht, dass fast schon verschwunden war. Es musste ganz schnell weiter gehen. Als sie sich an einem Baum auf die Beine gezogen hatte wusste sie hinterher nicht mehr wie lange sie noch dem grünen Licht hinterher gespurtet war. Als sie jedoch zwischen den großen dicken Bäumen hindurch gerannt war und auf einer Lichtung Olivers Körper liegen sah, stieß sie ein erleichtertes seufzen aus. Das grüne Licht verschwand hinter Oliver und hinterließ eine beängstigende Dunkelheit.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2017-07-24T20:33:38+00:00 24.07.2017 22:33
"Und ihr beiden haltet jetzt Abstand voneinander!" 😂
Von: abgemeldet
2017-07-24T12:48:53+00:00 24.07.2017 14:48
Ich finde die Idee deiner FF sehr interessant und dieses Liebes-Dreiecks-Dings macht mich sowieso an xD
Allerdings sind mir einige sprachliche Fehler aufgefallen. Einer, der sich immer wiederholt, ist die Vergangenheitsform von legen. Es heißt: Sie LEGTE den Hut ab. ;-)
Ansonsten wie gesagt sehr interessant und spannend. 👍
Antwort von:  KhaosCessin
03.08.2017 18:09
Hi ^^ Vielen Dank für dein Kommentar :) es hat mich sehr gefreut.
Oh weh!! Mir persönlich sind beim durchlesen selbst einige Fehler aufgefallen muss ich wirklich zugeben :D. Ich denke nach meinem Urlaub werde ich mich mal dahinter setzen und das ganze überarbeiten.

Von:  Cloud22
2017-05-23T11:28:44+00:00 23.05.2017 13:28
Mir gefällt deine Geschichte und ich freue mich schon bald mehr davon zu lesen^^


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