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Evelyn Hallywell und der Fluch ihrer Vorfahren

von

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Wie man sich bettet so liegt man

Marcus stand vor dem alten Herrenhaus in dem sie aufgewachsen war. Er kämpfte mit unangenehmen Erinnerungen aus Tagen, die er eigentlich verdrängen wollte. Erinnerungen die sein Blut kochen ließen, weil er damals doch noch zu jung gewesen war um etwas gegen die Gewalt von Mr. Hallywell ausrichten zu können während sein Vater nur stillschweigend daneben stand und zusah. Aber jetzt war er kein Kind mehr und hatte Evelyn versprochen ihrer Vermutung, dass ihr Vater sie töten wollte auf den Grund zu gehen. Er schüttelte seine unangenehmen Gedanken erst einmal aus dem Kopf und trat auf die Türschwelle. Stutzig erkannte er das die Tür einen Spalt breit offen stand sofort zog er seinen Zauberstab und schaltete auf Kampfmodus. Sein Herz schlug höher als er die Tür langsam öffnete und ins Haus trat. Wachsam blickte er sich um. Es war niemand zu sehen und es herrschte eine Totenstille. Sogar die Figuren in den Bildern haben reis aus genommen. Marcus sah die Treppe hinauf, doch er konnte soweit er sehen konnte niemanden und nichts erkennen. Vorsichtig trat er in das Wohnzimmer des Herrenhauses. Es war leer. Zurück im Foyer ging er ins Esszimmer. Langsam schob er die Tür auf und erkannte eine Gestalt am Tisch sitzen. Beinahe hätte Marcus ihn nicht wieder erkannt. Er sah schrecklich aus. An seinem gewohnten Platz saß Mr. Hallywell. Der einst so gepflegte Mann saß dort aschfahl, plötzlich ergrautes Haar, zerrissene Kleidung als hätte er einen Kampf hinter sich gehabt und, wenn Marcus sich nicht täuschte hatte er auch Blut an seinen Händen. In der einen Hand hielt er ein volles Glas mit Feuerwhisky und in der anderen Hand die dazugehörige, fast leere Flasche. Ausdruckslos blickte der Mann Marcus an. Seine Augen wirkten schon leer und leblos, dass Marcus sich fragte ob er bereits Tod war. Doch aus seinem Mund kam ein leises aber doch hörbares Röcheln. Marcus trat vorsichtig näher, seinen Zauberstab kampfbereit.

„Das du es wagst hier her zu kommen“, sagte er verächtlich und rang dabei nach Luft. Marcus hob die brauen und regte seinen Kopf, denn er wollte sehen ob er vielleicht verwundet war.

„Sie bluten. Haben Sie sich verletzt?“ Mr. Hallywell musste unwillkürlich lachen doch heraus kam nur ein Husten und Blut.

„Verletzt? Ich werde sterben und das ist gut so. So muss ich die Schande die über meine Familie gebracht wurde nicht mehr miterleben.“

„Mich interessieren Sie nicht. Ich bin nur hier, weil ich einer Sache nachgehen möchte auf die mich Evelyn aufmerksam gemacht hat.“ Marcus trat näher an den Mann heran. Mr. Hallywell trank sein Glas mit einem Zug leer als wolle er seinen Kummer ertränken. Er hustet, er spuckte Blut, er schien wirklich am Ende zu sein.

„Was denn?“ Seine Stimme hörte sich rauchig an. Marcus zog den Zauberstab aus seiner Tasche und lag ihn auf den Tisch. Mr. Hallywell erblickte ihn und starrte ihn mit aufgerissenen Augen Panisch an.

„Hat sie ihn gefunden?“ fragte er. Marcus nickte.

„Sie würde gerne wissen wieso? Was soll ich ihr sagen, wenn ich wieder zurück gehe? Sie erwartet eine Antwort von mir und ich möchte diesmal ehrlich sein.“ Marcus Stimme klang zornig. Mr. Hallywells Blick starrte ins Leere.

„Ich wollte sie nicht töten. Zudem Zeitpunkt schon aber ich habe lange mit mir gehadert. Trotz allem ist sie doch meine Tochter auch, wenn ich nicht ihr leiblicher Vater bin, war ich so froh und so Stolz sie meine Tochter nennen zu dürfen. Ich habe sie geliebt, ich habe sie vergöttert.“ Marcus musste unwillkürlich Lachen. Der Hohn in seinem Lachen war unüberhörbar.

„Tut mir Leid Onkel, das ich Ihnen nicht Glaube. Wenn das was Sie mir beschreiben Liebe sein soll, dann weiß ich nicht ob die Art und Weise wie Sie diese Liebe zum Ausdruck gebracht haben, richtig ist. Wie oft habe ich mitbekommen wie Sie Evelyn auf schrecklichste Art und Weise Misshandelt haben.“ Marcus drohte zu schreien.

„Du bist Wütend. Zu Recht. Nach dem sie zu uns kam merkte ich schon nach zwei Jahren das etwas mit ihr nicht stimmte. Sie konnte Dinge die ein ausgewachsener Zauberer und Hexe nicht einmal können. Es ist schon richtig das magische Kinder Mal etwas Merkwürdiges geschehen lassen doch sie hat schreckliche Dinge getan. Tiere getötet nur um sie wieder zum Leben zu erwecken, Menschen die sie geärgert haben hat sie qualvolle Schmerzen zugefügt und als sie unsere Nachbarn...“ Mr. Hallywell stockte der Atem. Die Erinnerung schien ihn zu sehr zu erschrecken.

„Was hat sie mit den Nachbarn gemacht?“

„Ist egal! Wir haben es aussehen lassen als wäre es ein Feuer gewesen. Wir haben uns damals nicht so viele Gedanken darüber gemacht es waren eh nur Muggel gewesen.“ Marcus stieß einen verächtlichen Laut von sich.

„Ich war so wütend und zornig. Das ich sie einfach nur gepackt habe“, Mr. Hallywell umklammerte so feste sein Glas und seine Flasche das sie zu Platzen drohten. „Ich hab sie geschlagen. Ich habe sie bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. In meiner Wut auf sie eingeschlagen immer und immer wieder…..“

„Halten sie den Mund“, schrie Marcus wütend und stürzte auf ihn. Er packte ihn am Kragen und zog den mittlerweile Schmächtigen Mann hoch. Er wog nur noch so viel wie eine Feder. Marcus erkannte das Mr. Hallywell eine stark blutende Wunde im Bauch Bereich hatte. Sofort ließ er ihn wieder auf den Stuhl sinken. Mr. Hallywell hustete und röchelte.

„Marietta ist dann endlich mit der Wahrheit raus gerückt. Ich habe nie gefragt warum sie damals ausgerechnet dieses Kind haben wollte. Sie bestand förmlich darauf. Ihre Augen, hat sie gesagt, so strahlend blau. Mir hatte dieser Grund ausgereicht, sie waren auch wunderschön. Passend zu meinen als wäre sie wirklich meine Tochter. Doch, wenn ich ihr heute in die Augen sehe, wird mir schlecht, denn dann sehe ich in die Augen eines Psychisch gestörten Tyrannen. Aus Angst das sich die Geschichte wiederholt habe ich sie versucht im Zug zu töten, denn ich wollte kein Leben mehr führen in dem meine Familie und ich unterdrückt werden und ständig mit der Angst leben müssen umgebracht zu werden, wenn wir nicht spurten. Sei dir versichert durch ihre Adern fließt schwarzes Blut und durch den Fluch, der Ihre Familie schon seit Generation heimsucht wird das ein unerbittlicher Kampf werden. Von Generation zu Generation schrecklicher, grausamer, brutaler!“

“Warum haben Sie Evelyn nicht einfach schon früher getötet und ihre Jahrelange Misshandlungen erspart?“

„Weil ich Hoffnung hatte.“ Überrascht sah Marcus ihn an.

„Wer hat Ihnen das angetan?“ fragte er. Mr. Hallywell schnappte nach Luft.

„Ist nicht mehr wichtig. Es geht zu Ende. Ich hätte nur niemals gedacht das ich einmal so sterben würde.“ Mr. Hallywell hielt einen Moment inne als erwartete er von Marcus etwas Mitgefühl.

„Wie man sich bettet so liegt man.“ Diese Worte erklangen aus seinem Mund so eiskalt das es ihn selber schauderte.

„Sag mir Marcus, was wirst du Tun, wenn ihr Versagt. Wenn sie das geworden ist was ihr mit aller Gewalt versucht zu verhindern?“ Marcus schien einen Moment zu überlegen. Allein die Vorstellung war ihm zuwider.

„Ich werde tun was zu tun ist.“ Marcus schob den Zauberstab von Mr. Hallywell näher an ihn heran. „Genau wie Sie“, fügte er entschieden hinzu und verließ das Esszimmer. Durch den Spalt der Tür sirrte ein grüner Lichtblitz. Was Marcus als nächstes vernahm war nur noch ein fallender Körper.



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