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Ino hoch Probleme

von

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Drei Wörter (1)

Es war knapp ein Monat vergangen, seit er sich mit Ino zum ersten Mal in der Stadt getroffen hatte. Und obwohl keiner es ansprach, hatte sich eine starke Freundschaft entwickelt. Trotz seiner Faulheit trafen sie sich ab und zu und unternahmen was zusammen. Meist waren sie in Cafés, welche sich nicht im Zentrum der Stadt befanden oder im Stadtpark. Manchmal aßen sie mit Choji in einem Restaurant, wo sich Ino über Chojis Essensmanieren beschwerte. Erstaunlicherweise machte ihm Inos Art nichts aus. Meist mied er ja Frauen, abgesehen von Temari, da ihm die Hysterie, welche Frauen ausstrahlten viel zu anstrengend war. Oder sie waren einfach zu zickig oder laut. Gut, Ino war auch laut, doch auch wenn er öfters sich darüber beschwerte, störte es ihn nicht all zu stark. Und auch wenn es unterbewusst war, ertappte er sich, dass er starrte. Und das nicht nur, wenn sie erzählte, sondern auch, wenn Choji redete und sie nicht in seine Richtung sah. Er betrachtete sie immerzu ausführlich und drehte sich schnell weg, als sie mal zu ihm blickte. Choji hatte ihn auch schon mit einem wissenden Blick bedacht. Shikamaru war nicht dumm. Auch ohne Choji signalisierenden Blicke, wäre ihm aufgefallen, dass er Ino anders ansah, als einen normalen Freund. Es würde ihm kalt über den Rücken laufen, Choji solche Blicke zu zuwerfen.

Shikamaru starrte an die kahle Decke und hatte seine Hände hinter seinem Hinterkopf verschränkt. Es war ganz natürlich, dass sich bei einer Konfrontation zweier nicht Gleichgeschlechtlichen meist ein sexuelles Interesse entsteht. Dies diente lediglich zur Fortpflanzung und war auch so von der Natur vorgesehen. Natürlich traten solche Interessen mal stärker mal schwächer aus. Ein absolutes platonisches Interesse gab es natürlich auch, aber dies bestätigt nicht die Norm. Und solche Bedürfnisse sollten eigentlich eingestellt werden, wenn man in einer Beziehung war.

Er hatte Temari in den letzten Wochen nicht gesehen. Sie schlief bei Gaara und seiner Verlobten. Ihr Haus war groß genug und Matsuri hatte bereitwillig das Gästezimmer vorbereitet. Sie und Gaara waren ziemlich überrascht gewesen, als Temari plötzlich auf der Matte stand und fragte, ob sie bei ihnen schlafen konnte. Bis jetzt war Temari auch nicht mehr wieder gekommen und sie hatte sich auch nicht mehr gemeldet, obwohl die Hochzeit schon am folgenden Samstag war. Shikamaru war sich noch nicht einmal sicher, ob er überhaupt noch willkommen war. Wobei er eigentlich nichts falsch gemacht hatte. Es war ja nun wirklich nicht verboten eine Freundschaft zu einer Frau zu haben, während man in einer Beziehung war. Abgesehen davon hatte es auch nie den Anschein gehabt, dass Temari auf eine Frau eifersüchtig war, soweit Shikamaru dies beurteilen konnte. Sie schien speziell Ino als Bedrohung anzusehen. Warum nur Ino, wusste er nicht.

Shikamaru setzte sich mühevoll auf und blickte sich im Raum um. Seitdem Temari weg war, hatte die Ordentlichkeit dem Chaos Platz gemacht. Nun gab es niemanden, der ihn zum Sauber machen oder Putzen verdonnerte. Er musste zugeben, dass das ein angenehmes Gefühl war. Seine Kleidung lag auf dem Boden verstreut und er hatte sich nicht die Mühe gemacht den Staubsauger auch nur einmal aus der Besenkammer zu holen. Er hatte einen verpassten Anruf, als er auf sein Handy schaute. Zu seiner Überraschung war es Temari, welche ihn angerufen hatte. Es war ein komisches Gefühl so lange nichts mehr von ihr zu hören und dann plötzlich mit ihr zu telefonieren. Er wählte die Rückruftaste und wartete auf das monotone Tuten des Handys.

„Hallo, Shikamaru", ertönte Temaris Stimme. Sie klang verschnupft. Vielleicht auch verheult. Unschlüssig was er sagen sollte, erwiderte er einfach ihre Begrüßung. Für eine Zeit lang blieb es still, bis sie sich räusperte:

„In zwei Tagen ist ja die Hochzeit. Du kommst doch, oder?... Ich mein, auch wenn wir momentan eine ziemliche Dürrestrecke hinlegen, heißt es ja nicht, dass... Naja..." Sie verstummte abwartend. Shikamaru kratzte sich an der Stirn:

„Klar... Ich bin so gegen elf bei euch. Soll ich was mitbringen?"

„Blumen wären nett. Also... Bis dann." Sie legte auf, nachdem auch er sich verabschiedet hatte. Er wusste wirklich gar nichts über Blumen. Lediglich das rote Rosen für Liebe stehen und das nur, weil Choji mal mit einem dicken Strauß Rosen ankam und sie seiner Freundin unerreicht hatte, als hätten sie sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Chojis Freundin hatte ihm im Gegenzug selbst gebackene Kekse geschenkt und ihn damit liebevoll gefüttert. Neben diesen Turteltauben hatte Shikamaru gesessen und sich einfach weggewünscht.

Ihm fiel gerade eine Person in seiner unmittelbaren Umgebung ein, die sich zufälligerweise sehr gut mit Blumen auskannte. Aber er hatte ja noch zwei Tage Zeit um Blumen zu holen, da musste er sich nicht abhetzen. Außerdem wusste er, dass Ino heute mit ihren Freundinnen nach der Arbeit in die Stadt gehen wollte. Und er hatte keine Lust. Weder auf viele Menschen noch auf die Stadt. Heute würde er den Tag damit verbringen eine Pizza zu bestellen und Ino zu schreiben, ob sie morgen Zeit hätte. Danach würde er Musik, kein Metall oder Hardrock, sondern etwas Ruhiges anschalten und weiter malen. Er hatte viel Zeit gehabt und wurde kaum gestört, weshalb er mit Inos Gemälde bis auf den Hintergrund, den er aber so lassen wollte, fertig war. Das Bild der emotionslosen Tochter hatte er auch schon fertiggestellt und es dem Vater geschickt. Und jetzt hatte er wieder einen Auftrag am Start. Diesmal sollte er ein Stillleben für eine Sammlerin malen. Begonnen hatte er mit einer Taschenuhr, die auf einem samtigem roten Tuch ruhte und dessen Glas zersprungen war.

Es würde gut eine Stunde dauern, bis die Pizza da sein würde und Ino hatte noch nicht geantwortet. Er ertappte sich wie er immer wieder den Pinsel weglegt um nach zuschauen, ob er eine Nachricht bekommen hatte. Dabei ignorierte er die Tatsache, dass wenn er eine Nachricht bekommen würde, es klingeln würde. So verbrachte er die Zeit bis es an der Tür klingelte. Die Pizzaria war hier kaum zwanzig Minuten entfernt und er musste sagen, sie machten wirklich die besten Pizzen in der Stadt. Er hätte auch dort hingehen können, doch war es so viel angenehmer einfach hier zu hocken. Er öffnete die Tür und sah einen Pizzakarton, der das Gesicht und Oberkörper des Lieferanten verdeckte. Etwas irritiert fragte er:

„Wieviel macht das?"

„Drei Stücke der Pizza", antwortete eine weibliche Stimme, welche sich verstellt hatte um tief zu klingen. Ino nahm den Karton vors Gesicht und grinste breit. Nun war Shikamaru total baff. Sie lief an ihm vorbei, zog ihre Stiefel aus und warf die Jacke über die Kommode. Sie blickte in den Karton:

„Hmm, Funghi, lecker! Hawaii wäre meine erste Wahl gewesen, aber das ist auch gut. Kommst du?" Shikamaru kam ihr hinterher, immer noch nicht ganz verstanden zu haben.

„Was machst du hier? Und das auch mit meiner Pizza?" Möglicherweise klang das ein bisschen harsch, doch Ino zog nur ihr Handy raus.

„Hier, du hast mir geschrieben, ob ich morgen Zeit hätte. Klang so als wär' es wichtig. Außerdem konnte Saku jetzt doch nicht, da sie mit Sasuke unterwegs ist und Tenten hat jetzt vor sich bei ihrem Boss zu beschweren. So wie sie letzter Zeit drauf war, muss ich bald als Zeugin bei der Polizei aussagen. Ach und wegen der Pizza. Als ich gerade hochgekommen war, stand der Pizzabote schon da und wollte gerade klingeln, da hab ich das übernommen. Also, setzt du dich und sagst was los ist oder soll ich die Pizza allein verdrücken?" Ihre blauen Augen trafen Seine und es war, als würden sie ihn durchbohren. Er ließ sich neben ihr nieder und nahm ein Stück Pizza in die Hand.

„Aha... Also so wichtig ist das jetzt wieder nicht. Ich muss nur auf eine Hochzeit und Blumen mitbringen. Und naja, da du dich mehr mit Blumen auskennst, als ich, dachte ich, vielleicht hilfst du mir." Ino biss Ino die Pizza und kaufte bedächtig.

„Blumen für das Hochzeitspaar", über legte sie langsam, „Chrysanthemen, Flieder und weiße Rosen. Eine solche Kombination wäre für das Brautpaar genial. Ja, genau, ich kann direkt meine Eltern anrufen und bitten, dass sie einen Strauß mit solchen Blumen anfertigen können. Oh, und es können einzelne Magariten darin stecken. Ach, das wird wunderschön aussehen. Und ist auch ein Geschenk, was man immer bringen kann." Ihre Augen hatten einen leuchtenden Glanz bekommen, als sie angefangen hatte zu reden. Sie schien wirklich ein faibel für Blumen zu haben. Es wunderte ihn, dass sie nicht in einem Blumenladen arbeitete, auch wenn man als solche nicht wirklich viel verdiente. Mit dieser Euphorie, würde sie ganz schnell an der Spitze stehen. Sie blickte ihn an und schwieg abrupt. Er war so in Gedanken vertieft, dass er gar nicht merkte, wie er sie anstarrte. Es war so still, dass man hören konnte, wie beide leise, kaum merklich atmeten. Möglicherweise war sie verunsichert, dass er sie stillschweigend ansah. Vielleicht dachte sie auch, dass sie etwas im Gesicht kleben hatte, denn sie wischte sich über den Mund und pustete eine Strähne aus ihrem Gesicht. Wenn er auch so nachdachte, war es das erste Mal, dass sie hier war, seit dem Temari so gut wie ausgezogen war. Jetzt hatte es eine ganz andere Atmosphäre neben ihr auf der Couch zu sitzen und sie anzusehen. Aber er konnte es nicht ganz zuordnen. Der starke Wind heulte und schlug gegen das festverschlossene Fenster. Man hörte, wie jemand auf der Straße einen Namen rief und fluchte. Paar Autos rasten mit quietschenden Reifen über die alte Straße. Aber in Shikamarus Wohnung war es still. Viel stiller, als es eigentlich sein sollte. Es war nicht seine Absicht, was er tat und er merkte es auch nicht. Er näherte sich ganz unbewusst Ino, die sein Vorbeugen nicht übersah. Während sein Gesicht ihrem näher kam, wurden ihre Augen größer und sich ein verwundertes Lächeln auf ihre Lippen schlich. Sie lächelte immer auf diese Weise, wenn sie etwas irritierte oder etwas passierte, was sie nicht erwartet hatte. Und das schien sie ganz und gar nicht zu erwarten, aber sie wich nicht zurück. Seine Hand stützte sich auf der Couch ab um ihm Halt zu geben. Sie waren sich nun näher. Nah genug um den Atem des jeweiligen Anderen auf der Haut zu spüren, noch nicht so nahe um es als deutlichen Anmachversuch zu verstehen. Doch bevor noch irgendetwas passieren konnte, fragte Ino:

„Wie geht es Temari?" Es war ein Reflex von ihr, die Situation zu "entromanziieren". Er hatte von Choji gehört, dass sie Liebesbeziehungen abgeneigt war und es deshalb immer nur auf eine Liebelei beließ. Shikamaru entfernte sich unbemerkt von ihr, damit es nicht wie ein missglückter Anmachversuch aussah, und kratzte sich am Hinterkopf:

„Sie wohnt immer noch bei ihrem Bruder Gaara. Ich hab das Gefühl, dass sie schon ausgezogen ist. Sie hat ihre Sachen geholt und sie bei Gaara und seiner Verlobten deponiert. Gaara ist nicht besonders erfreut, aber wer kann das ihm verübeln? In zwei Tagen heiratet er und er möchte ganz bestimmt alleine Zeit mit seiner künftigen Frau. Er war in letzter Zeit erheblich gutgelaunt gewesen. Ich hätte ja nie erwartet, dass er mal jemanden findet, der ihn heiraten möchte, aber Matsuri ist ja ganz verrückt nach ihm. Dass jetzt seine Schwester bei ihm wohnt, hat seine Laune erheblich gedämpft. Aber Matsuri ist halt übermäßig hilfsbereit. Und dass sie es geschafft hat Gaara zu überreden, war ein Kinderspiel. Er kann ihr halt nichts abschlagen." Ino nickte, obwohl sie dreinschaute, als hätte er ihre Frage nicht richtig beantwortet.

„Es geht ihr gut, Ino", beruhigte er sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter,

„Es ist nicht deine Schuld, dass sie ausgezogen ist. Es war ihre Entscheidung. Wir sind Freunde und das sollte Temari akzeptieren." Ino lächelte. Er hatte sie zum ersten Mal Freunde genannt. Zwar wussten Beide, dass sich eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt hatte, aber ausgesprochen hatte es noch keiner. Shikamaru beobachtete, wie sie einen weiteren Biss von der Pizza nahm und dann meinte:

„Stimmt. Es ist ja nicht so, dass wir Interesse aneinander hätten." Sie sagte es ganz beiläufig, wie man es nun mal sagen würde, aber sie mied seinen Blick. Ihre Augen waren auf alles gerichtet nur nicht auf ihn. Zuerst nahm sie die Pizza in ihrer Hand ins Visier, wanderte hoch zu den Leinwänden an die Wand bis hin zum Fenster und zurück zur Pizza. Shikamaru fand dies schon suspekt, aber er dachte nicht wirklich weiter darüber nach. Er schaltete den Fernseher an und sagte:

„Da hast du Recht. Wir sind Freunde. Mehr nicht." Im Fernseher lief ein Fußballspiel, was ziemlich belanglos schien, aber die Beiden sagten nichts dagegen und schauten sich das Spiel an.

„Einfach nur Freunde", murmelte Ino leise, während sie an ihrer Pizza knabberte.
 

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Mal andere "Drei Wörter" :)

Hat doch länger gedauert, als erwartet, aber das Kapitel fiel mir ein bisschen schwer...

Falls ich genug Zeit habe, lade ich das nächste Kapitel am Sonntag schon hoch :D

Ein schönes Wochenende euch allen <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kupferhaeschen
2017-02-05T18:10:12+00:00 05.02.2017 19:10
T-T ich lieb diese fanfic sooo sehr.
eigentlich bin ich kein Ino x Shika Fan, aber deine story stimmt mich gerade echt um <3
Antwort von:  Nightglass
05.02.2017 20:06
Danke, das freut mich wirklich sehr ^^
Guuut, komm auf die dunkle Seite des Ships XD


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