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Ino hoch Probleme

von

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Arbeit zum heulen

Vorab, danke für die vielen Favos!!! Und den lieben Kommi <3

Hat mich wahnsinnig gefreut!
 

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Ino schlenderte die Straße entlang. Sie hatte noch genügend Zeit bis zur ihrer Konferenz. Hin und wieder pfiffen ihr Männer hinterher und Frauen funkelten sie neidisch an, doch sie ignorierte beides. Sie war an kein Gespräch mit einem 0815 Typen interessiert, welches vermutlich so ablaufen würde:

»Mann, Süße, siehst du klasse aus«

»Danke«

»Hast du einen Alten? «

»Nein«

»Willst du mit zu mir kommen? Du würdest es nicht bereuen«

»Sehe ich so aus, als ob ich das bräuchte? «

Oftmals fragen sie nicht mal nach ihrem Namen. Es interessierte sie nicht. Sie wollten es nur mal mit einer hübschen Frau treiben. Doch manchmal konnten solche Kerle ganz nützlich sein. Falls sie mal kein Geld mehr für Drinks hatte, konnte sie ihren Charme spielen lassen. Im Endeffekt ließ sie die Kerle jedoch sitzen, wenn sie nicht allzu betrunken war und sie mit nachhause nahm. Am nächsten Tag fühlte sie sich immer richtig mies und verließ solange die Wohnung bis der Typ und sein Geruch aus ihrem Zimmer verschwunden waren. Sie wusste, dass Sakura die Kerle meist nachdem Ino weg war, rausschmiss und das Fenster öffnete, damit Ino früher wiederkommen konnte.

Sie blieb an einem Schaufenster stehen in der die weißglänzende Puppe aufreizend posierte. Sie trug eine weißblaue Hotpants und ein bauchfreies, langärmliges Oberteil, welches vorne mit silbernen Knöpfen zugehalten wurde. Das Oberteil glänzte in einem betörenden Violett, dass Ino warm wurde. Schnell zog sie ihr Portemonnaie aus der Lederhandtasche und vergewisserte sich, wie arm sie war. Kümmerliche fünf Dollar und sie wusste, ihre Kreditkarte würde auch nicht mehr viel hergeben. Auf dem Preisschild funkelte die Zahl fünfzehn sie böse an. Unschlüssig stand sie vor dem Schaufenster und biss sich auf die vollen Lippen.

Sie hatte schon genug Oberteile. Sie brauchte dieses nicht. Aber es sah so schön aus und würde perfekt zu einem Cluboutfit passen.

Kurze Zeit später trat sie mit einer edlen schwarzen Einkaufstasche zurück auf die volle Straße. Sie freute sich wahnsinnig über ihren neusten Fang. Er hatte ihr wie angegossen gepasst und betonte ihre perfekte Rundung. Zudem hatte sie sich eine schwarze Hotpants, welche reduziert war, geholt, die kaum ihren Hintern verdeckte. Kombiniert mit den hohen schwarzen Stiefeln mit Keilabsatz und der Netzstrumpfhose, welche in ihrem Kleiderschrank vergammelten, ergebe dies das perfekte Outfit für eine Nacht zum Durchfeiern. Zum Glück wurde es langsam wärmer in den Nächten, weshalb solch eine Kleidung kein Problem werden würde. Fröhlich summend tänzelte Ino zu ihrer Arbeit, welche sich in einem gläsernen Hochhaus befand.

Sie arbeitete im Callcenter Uhelp für die externe Technikhilfe von der heißbegehrte, hochtechnisierte Hotelkette „Topia“ weltweit. Es war nie ihr Traumjob gewesen – eigentlich wollte sie Ärztin werden und hatte sogar mal das Studium angefangen -, aber es war besser als arbeitslos zu sein und sich von Sakura aushalten lassen. Ihr Lohn deckte gerade so ihre Ausgaben und mehr konnte Ino nicht verlangen. Sie stieg die Marmortreppen zum Gebäude hinauf, zückte ihren Firmenausweis und hielt ihn an den Scanner neben der Eingangstür. Die kleine Lampe wechselte von Rot zu grünleuchtend und die Schiebetüren öffneten sich.

Die Lautstärke der Straße nahm rapide ab und die Stille umhüllte Ino. Die Empfangsdame blickte auf und lächelte sie formell an:

„Miss Yamanaka, schön Sie wieder zu sehen. Haben Sie sich von Ihrer Grippe erholt?“

„Ja, mir geht es bestens“, sagte Ino. Wenn die Frau nur wüsste, dass sie einen Tag über dem Klo hing, weil sie und Sakura einen Drauf gemacht hatten und eine ganze Wodkaflasche pur getrunken hatte. Und das noch auf leerem Magen. Der Aufzug, den die Empfangsdame freundlicherweise für Ino gerufen hatte, gab den Klang der Ankunft an und öffnete seine schweren Türen.

Zu Inos Erleichterung war dieser leer. Sie mochte es nicht eingequetscht auf engem Raum zu sein, abgesehen von Clubs, wo man es auf nahen Körperkontakt anlegte. Meistens gab es dann noch einen Übeltäter der bestialisch roch und abscheulich stark schwitzte. Ino drückte auf den Knopf mit der 15, dessen fünf nur noch aus einem Halbkreis bestand, und die Türen schlossen sich wieder. Leise Aufzugsmusik trällerte aus der Sprechanlage und Ino schloss die Augen. Ihr Schädel brummte immer noch von der Saufeinlage mit Sakura. Wenn sie ein Trinkwettbewerb starteten, tranken sie solange bis einer von ihnen umkippte oder brach. Diesmal war es Sakura gewesen, die nach dem x-ten Drink den Kopf auf die Tischplatte schlug und anfing lauthals zu schnarchen. Tenten, eine Freundin aus Schultagen, hatte die schlafende Sakura und die besoffene Ino nachhause gefahren.

Im zehnten Stock hielt der Aufzug an und zwei junge Frauen, jedoch älter als Ino, stiegen ein., die gackerten wie zwei auf den Kopf gefallene Hühner. Als sie Ino sahen, verstummten sie abrupt und musterten sie kritisch. Ino war, abgesehen von ihren Kollegen ihres Abteils, bei den weiblichen Mitarbeitern nicht sonderlich beliebt. Als sich die Ältere der Beiden neben Ino stellte, trieb ihr extrem starkes Parfüm Ino die Tränen in die Augen. Ein Ruck und der Aufzug setzte sich erneut in Bewegung.

Sie konnte hören, wie die Frauen tuschelnd über sie lästerten. Unter anderem hörte sie Wörter wie „keinen Stolz“, „Flittchen“ und „Miststück“ heraus. Es kümmerte Ino nicht besonders. Sie war es gewohnt von Frauen gehasst zu werden, welche nichts von ihr wussten oder nichts wissen wollten. Sollten die Leute doch denken, was sie wollten. Es verletzte sie schon lange nicht mehr, was eifersüchtige Frauen ihr an den Kopf warfen oder heimlich hinter ihrem Rücken taten. Die Türen gingen ein weiteres Mal auf, diesmal auf Inos Stock, und sie trat aus dem Aufzug aus. Sie schaute nicht zurück um zu erfahren, ob die Frauen sie giftig anschauten oder nicht, sondern bewegte sich zu ihrem Abteil. Dort hielten momentan zwei Leute die Stellung.

Eine schwarzhaarige Frau und ein zu dick geratener Mann mit roten Haaren. Die Frau namens Hinata blickte vom Monitor auf und lächelte Ino fröhlich an. Sie war schon im vierten Monat schwanger und ein Jahr jünger als Ino selbst. Ino konnte es sich nicht vorstellen, schon ein Kind zu haben. Dafür war sie viel zu verantwortungslos und liebte das Trinken viel zu sehr. Aber Hinata schien eine perfekte Mutter zu sein. Vielleicht wird sie zu nachsichtig mit ihren Kindern umgehen, diese doch dafür herzlich und liebevoll behandeln. Der dicke Mann hieß Choji und das Einzige, was Ino über ihn wusste, war, dass man ihn nie ohne Essen in der Hand sah. Selbst jetzt bei der Arbeit stopfte er sich einen Schokoladenriegel in den Mund. Der Leiter des Teams hatte ihn schon einige Male gemahnt, doch erfolgslos. Irgendwann hatte er auch aufgegeben, da feuern keine Option war.

Nicht bei Choji, den er war ein wertvoller Arbeiter.

„Geht es dir wieder besser“, fragte Hinata freundlich und streichelte sich über den leicht gewölbten Bauch. Seit sie mit ihrer großen Liebe verheiratet war, hatte sie aufgehört zu stottern. Auch etwas, was für Ino unmöglich schien. Mit neunzehn zu heiraten und ein Jahr später ein Kind erwarten.

„Jupp, alles Schlechte ist draußen“, grinste Ino und nahm neben der jungen Frau Platz. Sie schaltete den Laptop an und wartete bis dieser hochfuhr. Choji blickte kurz vom Monitor auf und meinte ganz unverblümt:

„Nichts für ungut Ino, aber ich denke, du brauchst einen Freund. Und damit meine ich Keinen nur für eine Nacht.“ Völlig perplex schaute Ino zu Choji, zwischen dessen Lippen ein Keks verschwand.

„Wie kommst du denn darauf?“ Sie wollte sich nicht vorstellen, einen Freund zu haben. Mit sechszehn hatte sie zwei Jahre lang eine Beziehung gehabt, bis sie rausfand, dass ihr Freund sie mehrfach betrogen hatte. Seitdem war sie Langzeitbeziehungen abgeneigt, da sie der Überzeugung war, dass früher oder später die Liebe zum Partner verblasste. Also warum sich solch Schmerzen aussetzten lassen.

„Naja, seit ich dich kenne, bist du Single und hast immer wieder kleine Liebeleien. Du wirkst… traurig.“

„Traurig?“ Ino blickte zu Hinata um zu sehen, ob sie der gleichen Meinung war wie Choji. Sie wich ihrem Blick aus und lief knallrot an. Das war deutlicher als ein scheues Nicken.

„Ihr seid also der Meinung, ich sei traurig, weil ich keinen Freund habe?“ Beide nickten. Choji bestimmt, Hinata zögernd. Warum redeten sie überhaupt über ihr Liebesleben? Aber war sie das wirklich? War sie traurig darüber, dass sie Single war? Möglich.

Aber sie wollte es nicht wahrhaben, also schüttelte sie den Kopf:

„Ihr irrt euch! Mir geht es blendend. Bis jetzt kam mir einfach keine Beziehung in den Sinn. Außerdem sind die Männer in meiner Umgebung nicht meinem Geschmack entsprechend.“ Dabei versah sie Choji mit einem herausfordernden Blick und Hinata linste unsicher zu ihm, um zu sehen, ob er sich durch Inos Aussage gekränkt fühlte. Doch Chojis Miene blieb neutral, während er auf seiner Tastatur tippte:

„Mein Kumpel. Ich könnte euch mal vorstellen.“ Um Himmels Willen. Ein Kumpel von Choji!? So tief war sie nun doch nicht gesunken. Doch bevor sie ihm eine ziemlich böse Antwort geben konnte, klingelte ihr Firmentelefon. Bevor sie den Anruf entgegen nahm, fragte sie schnell:

„Was ist eigentlich mit der Konferenz?“

„Gecancelt“, gab Choji knapp von sich und stopfte sich einen Chip in den Mund. Woher hatte er nur dieses ganze Essen her?

„Guten Tag, hier beim Callcenter Uhelp. Mein Name ist Ino Yamanaka, was kann ich für Sie tun?“ Ihr Gesprächspartner war ein höhst unfreundlicher altklingender Mann, der anscheinend nur in Flüchen reden konnte. Er klagte darüber, dass Ino seiner Ansicht zulange brauchen würde und all ihre Vorschläge zur Problemlösung Schrott seien. Je länger das Gespräch anhielt und der Typ in ihr Ohr brüllte, während sie das Problem im System suchte, fiel es ihr schwerer freundlich zu bleiben. Hinata neben ihr schien einen freundlicheren Kunden abbekommen zu haben, denn ihre Augen füllten sich nicht mit Tränen und die Stimme begann auch nicht zu zittern, sondern sprach höflich und leise in ihr Headset rein. Ino entdeckte endlich den Auslöser der defekten Drehtür und tippte etwas in ihre Tastatur ein. Sie bat nun gezwungen freundlich:

„Mr. Jonson, können Sie bitte versuchen die Tür einzuschalten und mir sagen, ob etwas passiert?“ Nach kurzer Zeit ertönte ein genervtes Lachen von ihrem Kunden:

„Na endlich, dachte das wird nichts mehr.“ Und legte auf ohne sich zu verabschieden oder Ino die Chance zu geben, es zu tun.

„Ich hasse den Job. Alles nur undankbare Vollärsche, dessen Wampen den Umfang eines Bierfasses haben“, stieß Ino aus und warf ihr Headset auf den Tisch und lehnte sich zurück. Der Kund hatte ihren ganzen Tag versaut. Vielleicht sollte sie mal wohin fahren. Ohne Arbeit, ohne irgendjemanden, einfach irgendwohin. Vielleicht eine Weltreise. Oder an den See. Nach Italien an den Strand, das wär schön. Vielleicht würde sie doch Sakura mitnehmen. Ino schloss träumerisch die Augen und stellte sich vor, wie sie am Strand saß eine Pina Colada schlürfend den Sonnenuntergang beobachtete. Wenn es kühler werden würde, würde sie ihr weißes Sweatshirt rausholen und über ihren blauschwarzen Bikini ziehen. Ihre langen Haare würden im salzigen Wind wehen und die kalten Wellen umspielten ihre nackten Füße. Es klingelte. Sie ignorierte es, war sie doch gerade am Strand. Hinata legte besorgt eine Hand auf Ihre. Ino atmete einmal tief ein und rutschte zurück zum Tisch. Genervt setzte sie wieder ihr Headset auf und begann ihre Routine:

„Guten Tag, hier beim Callcenter Uhelp. Mein Name ist Ino Yamanaka, was kann ich für Sie tun?“ Es war ein Franzose und so wiederholte sie es nochmal im perfekten Französisch. Auch wenn es kitschig klang, fand sie, dass die Franzosen immer verliebt klangen. Als wäre die Sprache aus der Liebe entstanden. Kein Wunder, dass die Stadt der Liebe in Frankreich war. Zum Glück war dieser Kunde freundlich und strapazierte Inos Nerven nicht noch mehr.

Choji startete noch mehrere Versuche ein Gespräch über seinen Kumpel mit Ino zu führen, doch sie wehrte vehement ab.

Nie würde sie etwas mit einem Freund von Choji anfangen. Niemals.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunshinera
2016-12-29T23:55:51+00:00 30.12.2016 00:55
Klasse Kapitel. Oh man ich weiß warum nicht telefoniere.^^ Aber Ino ich wette der Freund von Koji könnte dir gefallen und wenn nicht gibt es bestimmt noch nen anderen Freund von nen freund dessen Bruder jemand kennt den jemand kennt und von dem ist es der Sohn. Und wenn nicht ist es halt der Typ der einem zufällig begegnet. Ich freue mich schon wenn es weiter geht und bin gespannt wie das mit Koji's Freund weiter gehen wird.^^
L.g von deiner Sunny <3


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