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In den Fängen des Mäusekönigs

von

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Schleichende Stimmung

Angespannt hielt ich den Atem an, obwohl ich wusste, dass man mich außerhalb meines Raumanzugs nicht atmen hören konnte. Dann spürte ich einen unsicheren, ängstlichen Druck auf meiner linken Hand, während der an meiner rechten Hand fest und selbstbewusst war. Yellow schien das alles mitzunehmen, während Green versuchte die Lage unter Kontrolle zu haben; oder es wenigstens zu versuchen. Leise Schritte waren zu hören, wie sie durch die Cafeteria schlichen, offenbar gab sich der Imposter Mühe, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Doch da der Boden die meisten Geräusche verschluckte, musste er sich auch nicht sonderlich dafür anstrengen. Angestrengt ließ ich meinen Blick über den Boden wandern, aufgrund der Dunkelheit sah er nichts als unendliches Schwarz in sämtlichen Richtungen, doch mich umzusehen, die anderen mit dem einen oder anderen Sinn wahrzunehmen, mir selbst zu bestätigen, dass die anderen noch im Raum waren – das genügte mir schon.

Ich fragte sich gerade, wie lange es wohl dauern würde, bis der Imposter verschwinden und uns wieder alleine lassen würde, da spürte ich einen Druck auf seinem rechten Handrücken. Etwas, was sich wie ein Finger anfühlte, höchstwahrscheinlich der Daumen, bohrte sich in meine Hand hinein. Soweit es unsere Handschuhe zuließen. Ich verstand und wiederholte die Geste an Yellows Hand. Es dauerte nicht lange, bis ich das gleiche Drücken wieder an meiner rechten Hand spürte, ein doppelter Druck, als Bestätigung, dass die Nachricht einmal durch die gesamte kleine Gruppe gegangen war. Dass jeder verstanden hatte, was zu tun war.

Sofort ließ ich die Hände meiner beiden Mitstreiter los, alles, was wir nun hatten, waren die Geräusche, die uns führen mussten. Und die kleinen Knicklichter, mit welchen Green uns den Weg wies. Führte uns unter dem einen Tisch heraus unter den nächsten hinein, ein Crewmitglied nach dem anderen. Schließlich konnte ich es erkennen, in dem tiefen Dunkel zeichnete sich ein leicht helleres Dunkel ab, irgendwo in der Ferne schien es Licht zu geben, ein Licht, welches ihm seltsam vertraut vorkam. Erst als wir uns der anomalen Dunkelheit näherten, konnte ich feststellen, dass es sich um die halb geöffnete Tür handelte. Der Mäusekönig hatte offenbar die Tür teilweise geöffnet und Ich benötigte ein paar Sekunden, bis es mir klar wurde, warum. Währenddessen führte Green uns durch den Flur hindurch, mit flotten, aber auch vorsichtigen Schritten schlichen wir den kurzen Weg zu Medbay hinein. Im Gegensatz zum Cafeteria-Boden waren die Böden der Flure nicht gerade schleichfreundlich, jeder normale Schritt hallte durch den gesamten Gang hindurch. Vermutlich hat man in die Herstellung der Gänge weniger Mühe und Material gesteckt, hatte Green mir gegenüber einmal vermutet. Auch jetzt gab es ein kleines Echo, dennoch so minimal, dass ich hoffte, gar betete, dass der Imposter das nicht gehört hatte.

Kaum hatten wir alle Medbay erreicht, schlichen wir schnellen Schrittes um die Ecke, dort an den Bildschirm, an welchem wir des Öfteren diverse Proben aussortiert oder bearbeitet hatten. Mit einem gemeinsamen Blick zum Eingang des Raumes versicherten wir uns, dass uns niemand gefolgt war. Dann zogen wir uns zurück, sollte der Imposter den Weg zurück zu seinem Boss über den ihren Weg gehen, dann sollte er uns nicht so schnell zu Gesicht bekommen.

„Wow, ich kann nicht glauben, dass das funktioniert hat“, flüsterte Yellow, dabei versuchte sie das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken. Purple verschränkte die Arme und nickte nur.

„Ja, es war riskant, aber es war gut, dass wir uns dafür entschieden haben. Ich danke euch, dass ihr mir und meiner Idee vertraut habt.“

Dieses Mal schüttelte Purple mit dem Kopf.

„Nun, es ist auf jeden Fall besser als wenn wir weiterhin in der Cafeteria warten und einer nach dem anderen sonst wohin gebracht werden. Und sieh doch, es hat funktioniert.“

„Aber wie hat es funktioniert, woher hast du das mit der Tür gewusst? Hast du das gesehen?“, fiel ihm Yellow ins Wort, woraufhin sich Purples Kopf für ein paar Sekunden in Yellows Richtung bewegte, bevor er wieder Green ins Visier nahm.

„Gewusst habe ich es ehrlich gesagt nicht“, flüsterte Green zurück. „Aber ich habe es vermutet. Wenn man über die Vorgehensweise nachdenkt, dann muss es Sinn ergeben. Was ich auf jeden Fall wusste, war, dass es zwei Imposter geben muss. Dass es keiner aus unserer Gruppe war, kann ich auf jeden Fall sagen, denn trotz, dass wir uns unter dem Tisch versteckt hatten, konnte ich das leise Geräusch des Luftschachtgitters hören, wie es verschoben wurde. Und ich habe mir auch vorher schon meine Gedanken gemacht, normalerweise töten Imposter ihre Opfer und lassen sie dann an Ort und Stelle liegen. Doch diese hier entführen ihre Opfer nur, doch durch die Lüftungsschächte können sie sie ja schlecht mitnehmen, dafür sind diese viel zu eng. Nein, nein, sie kommen durch die Lüftungsschächte hinein und während der eine von ihnen den Raum auch auf den gleichen Weg wieder verlässt …“

„Verlässt der andere den Raum durch eine der Türen, um sein Entführungsopfer hinauszutragen. Klingt einleuchtend“, beendete Purple Greens ausgesprochenen Gedankengänge und nickte ausführlich dabei. Seine Stimme klang ernst und ruhig, ohne den gewohnten stechenden Unterton. Green hob den Daumen hoch.

„Genau das war auch meine Schlussfolgerung. Also habe ich abwechselnd die Türen beobachtet und geschaut, durch welche er verschwinden würde. Ich weiß zwar nicht, ob es jedes Mal diese Tür hier, die in Richtung Medbay, aber ich sehe es trotzdem als Glücksfall“, erwiderte Green zufrieden.

Yellow sah immer wieder zu mir und Green hinüber.

„Ein Glücksfall? Das musst du mir nun erklären.“

„Das ist ganz einfach“, fing Green zu erzählen an. „Dadurch, dass wir nun im westlichen Gang sind, können wir uns auch einfach weiter auf den Weg zum Überwachungsraum machen und dort die Kameras ansehen, möglicherweise bekommen wir einen Hinweis darauf, wie viele Komplizen der Mäusekönig wirklich hat und wo unserer Crewmitglieder sind. Vielleicht finden wir auch einen Weg, wie wir die Erpresser finden und ausschalten können. Das wäre auch eine Möglichkeit.“

Purple verschränkte die Arme.

„Es ist zumindest besser, als in der Cafeteria zu sitzen und darauf zu warten, wie wir einer nach dem anderen abgeholt werden, wie so ein paar Möbelstücke in der Fundecke des Möbelladens.“

Yellow blickte auf den Boden, mitleidig legte Ich eine Hand auf ihre Schulter, doch diese reagierte nicht.

„Verstehe. Ich hoffe, es geht den anderen gut,“ sagte sie mit zitternder Stimme, während ich meine Hand von ihrer Schulter auf ihren Rücken verlagerte, sie an mich drückte und ich ihr langsam über den Rücken strich.

„Keine Angst, unseren Freunden geht es mit Sicherheit gut. Und sobald wir sie befreit haben, wird alles wieder gut.“

Ich sah daraufhin zu Purple hinüber, ich hatte das Gefühl, als würde dieser meinen Trostversuch zu sabotieren, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.

„Gut, dann sollten wir auf jeden Fall zu Security gehen und dort die Kameras kontrollieren. Ich hab gesehen, dass der Teil des Flurs, der von der oberen Engine in Richtung Süden führt, beleuchtet ist. Vermutlich haben sie nur diesen Flur hier dunkel gelassen, damit wir nicht auf die Idee kommen, in diese Richtung zu schauen und die offene Tür zu entdecken. Was dafürsprechen könnte, dass sie diese Tür die letzten zwei Male benutzt haben“, meinte Green.

„Das ist doch nun eher irrelevant“, sagte Purple, die Arme noch immer verschlossen und schloss die Distanz, die er zwischen sich und den anderen aufgebaut hatte.

„Viel wichtiger ist doch, dass wir es heil nach Security schaffen. Denn wenn es dort hell ist, bedeutet das, dass uns die Gegner auch mehr als gut sehen können. Außerdem werden sie früher oder später, wenn es nicht bereits soweit ist, bemerkt haben, dass wir nicht mehr in der Cafeteria sind und nach uns suchen. Wir müssen also vorsichtig sein, uns einen genauen Plan überlegen und uns auch genau daranhalten“, sagte er und blickte dabei in die Runde.

„Geht es wieder?“, wollte ich von Yellow wissen, bevor er wieder von ihr abließ. Sie nickte, bevor sie ein leises „Danke schön“ in seine Richtung flüsterte.

„Gut, dann sollten wir am besten beeilen. Wie Purple schon sagte, wer weiß, wie weit ihr aktueller Stand der Informationen sind und je länger wir hier stehen bleiben, desto mehr Zeit haben die Gegner, uns zu finden. Wenn sie schon Informationen über uns haben, dann sollten wir auch die uns zur Verfügung stehenden Mittel benutzen, um uns Informationen über sie einzuholen. Los, lasst uns keine weitere Zeit verlieren. Und denkt daran, der Gang hallt schrecklich, also sollten wir leise gehen.“

Purple nickte, tippte dabei mit dem Finger auf seinen Oberarm.

„Klingt gut, nun lasst uns gehen. In der kleinen Menge sind wir doch stärker als sie, selbst wenn es wirklich nur zwei von denen sind, können die anderen sich immer noch gegen sie verteidigen. Aber nun gut, lasst uns gehen.“

 

Der Weg zwischen Medbay und Security über die obere Engine hatte sich für uns noch nie so lange angefühlt wie jetzt. Vorsichtig waren wir durch die Gänge geschlichen, hatten skeptisch um Ecken gelinst und kontrolliert, ob uns jemand entgegenkam oder folgte. Doch weder in der einen, noch in der anderen Richtung war jemand zu erkennen, noch zu hören. Wir selbst versuchten, unseren Weg so leise, so vorsichtig und auch so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Es fühlte sich für alle wie eine Ewigkeit an, doch schließlich erreichten wir den Überwachungsraum. Da man diesen von außen nur zu einem geringen Maß einsehen konnte, atmeten wir erleichtert auf.

„Manchmal gibt es Momente, in denen Imposter darum beneide, dass sie durch die Lüftungsschächte eine Abkürzung nehmen können. Das hier ist einer dieser Momente“, sagte ich und blickte noch ein letztes Mal zum Eingang, als wollte ich mich noch ein letztes Mal vergewissern, dass von dort keine Gefahr kommen würde, zumindest für den Moment nicht. Während Yellow sich im entgegengesetzten Teil des Raums versteckte, standen Purple und Green vor den vier Monitoren, ein stets vertrauter Anblick.

„Normalerweise versuchen wir hier ja immer den Imposter, wenn wir einen haben, auf frischer Tat zu ertappen. Aber jetzt versuchen wir normale Crewmitglieder damit zu finden. Ist das nicht seltsam?“, versuchte Green die Stimmung ein wenig zu lockern, erhielt jedoch keine Reaktion. Er räusperte sich und blickte wieder auf die Bildschirme, woraufhin er wenige Sekunden später deutete.

„Seht doch mal, ist das nicht ungewöhnlich? Es ist absolut nichts zu sehen, die Gänge sind leer. Dass sich vor Security und Medbay niemand befindet, das wussten wir ja und ist ein gutes Zeichen. Aber hier, weder in der Nähe von Admin, noch von Navigation befindet sich jemand. Wo sie die anderen wohl gefangen halten? Storage? Admin? Weapons oder möglicherweise doch in Navigation?“

Allgemeines Schulterzucken, niemand von ihnen hatte eine Idee, da üblicherweise, wenn sich jemand in das Raumschiff geschlichen hatte, keine Gefangenen genommen wurden.

Mit einem aufgebrachten Schnaufen schlug Purple mit der offenen Hand auf das Kontrollpanel vor ihm.

„So ein Mist. Es war ja schon sehr optimistisch, darauf zu hoffen, dass wir irgendwas auf den Kameras zu sehen bekommen könnten, aber wenigstens ein bisschen Hoffnung wäre doch angebracht gewesen. Nun, was machen wir jetzt?“

Wieder Ahnungslosigkeit, wieder indirekte Blickkontakte, die durch die Helme hindurch ausgetauscht wurden. Da erklang ein Wimmern und wir drehten sich zu Yellow am anderen Ende des Raumes um.

„Wenn wir doch wenigstens unseren Liebsten zuhause noch einmal Lebewohl sagen könnten. Dann könnten wir uns von ihnen verabschieden … wer weiß, was die Entführer machen, wenn sie alle von uns erwischt haben und ihnen keiner den Code genannt hat. Was, wenn keiner von uns den Code kennt? Sie werden uns alle töten, das werden sie bestimmt!“

Dieses Mal war es Green, der den Raum durchquerte und Yellow in die Arme nahm. Sachte tätschelte er ihren Kopf.

„Nein, niemand von uns wird sterben und das werden wir vier, wir zusammen verhindern. Wir werden uns und unsere Freunde retten können, jeden einzelnen von ihnen“, sagte er, während sie sich immer weiter auf seine Worte einließ. Ihre steife Körperhaltung ließ nach und sie sackte ein wenig zusammen. Green hielt sie fest, dann drehte er sich zu den anderen um.

„Yellow, ich muss mich bei dir bedanken“, sagte er mehr als erfreut. Mein Gefühl sagte mir, dass Green unter seinem Helm lächelte.

„Warum?“, wollte Yellow wissen.

„Nun, weil du mich auf eine Idee gebracht hast mit deinen Worten. Dass du mit deinen Lieben Kontakt aufnehmen möchtest. Nun, ich kann es verstehen, aber wir sollten lieber eine Nachricht nach Mira HQ senden. Ihnen eine Nachricht übermitteln, unsere Lage erklären und um Verstärkung bitten. Wenn wir es dann noch schaffen, uns irgendwo hier auf dem Raumschiff sicher zu verstecken und ihnen unsere aktuellen Koordinaten zu nennen, dann werden sie uns mit Sicherheit aushelfen können. Dann wären wir in der Überzahl und der Mäusekönig könnte gar nicht anders, als aufzugeben. Er zusammen mit seinen Schergen. Das ist zumindest die einzige Lösung, die mir gerade einfällt“, gab er zu.

Purple, der bis eben weiterhin die Kamerabildschirme im Auge behalten hatte, drehte sich zu Green um.

„Nun, das ist eine gute Idee und ich kann verstehen, warum du sie für gut genug betrachtest, um sie uns mitzuteilen. Dennoch, der Weg, den wir bis zu Communications zurücklegen müssten, da ist der kurze Weg von Medbay hierher ein Spaziergang am Morgen mit dem Hund. Weißt du, wo wir überall vorbeimüssen? Das ist sehr gefährlich!“

„Dessen bin ich mir bewusst“, erwiderte Green. „Dennoch ist es unsere einzige Chance, wenn wir versuchen wollen, das Schiff doch noch unter unsere Kontrolle zu bekommen. Oder wüsstest du eine andere Lösung?“

„Nein, nein, die wüsste ich nicht. Ach, ich weiß doch auch nicht. Es ist nur so, für derartige Dinge wurde ich nicht ausgebildet, weder ich noch jemand von euch.“

Er seufzte laut auf, dann schaltete er die Bildschirme zu den Kameraübertragungen wieder aus. Green schaltete sie wieder an.

„Dann lasst uns lieber jetzt gehen, bevor ich mir noch Imposter-Fähigkeiten aneigne und meine eigene Haut rette, indem ich einfach davon vente“, sagte er und lachte ein wenig unbeholfen. Die restlichen Drei sahen sich an, dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg.

 

Tatsächlich war der Weg, den wir Vier nun beschritten, alles andere als erträglich oder einfach. War uns der kurze Weg von Medbay zu Security bereits wie ein langer und zäher Spaziergang vorgekommen, so kam uns nun der weitere Weg quälend lang vor. Erneut mussten wir leise durch die Gänge schleichen, mit dem ständigen Gefühl, einen Blick im Nacken zu spüren. Dass wir beim Umdrehen nichts und niemanden erkennen konnten, half uns nur gering dagegen. Als wir den Raum mit der unteren Engine erreichten, blickten wir in alle Ecken des Raumes, in der Hoffnung, nicht fündig zu werden. Der Raum war durch die Engine recht unübersichtlich, besonders hier passieren viele Tötungen, wie ihre bisherigen Erfahrungen erzählten.

Wir kamen gerade an der geöffneten Tür von Electrical vorbei, als Purple begann, Yellow in eben jenen Raum hineinzuziehen. Fragend sahen ich und Green ihn an, doch dieser winkte uns hektisch heran. Verwirrt folgten wir ihm in den Raum hinein, blieben rechts und links neben der Tür stehen.

„Was ist denn los?“, fragte Green flüsternd, doch Purple deutete ihm mit einer Geste, lieber zu schweigen. Anschließend deutete er aus dem Raum hinaus. Erst waren Schritte zu hören, Schritte, die sich dem ihren Raum immer weiter näherten. Dann sahen wir ihn: Jemand mit einem grünen Raumanzug lief vor dem Eingang von Electrical, sah kurz hinein und lief weiter, in die Richtung, aus welcher sie gekommen waren. Verwirrt blickten wir alle Green an.

„Wer ist das und warum sieht er aus wie du?“, fragte Yellow verwundert, wie auch leicht verängstigt. Dabei versuchte sie, sich hinter Purples Körper zu verstecken, was ihr jedoch nur mäßig gelang.

Green schüttelte mit dem Kopf.

„Nein, das bin ich nicht, und ich kenne diesen Typen auch nicht“, sagte er leicht verzweifelt. Purple nickte, wie schon bereits des Öfteren an diesem Tag.

„Green hat Recht, der Fremde sieht zwar aus wie er, aber das ist jemand anderes. Die Farbe habe ich schon einmal gesehen und ihr eigentlich auch. Allerdings wird diese Uniformfarbe so gut wie nie gewählt, daher ist es kein Wunder, dass die meisten Leute überhaupt vergessen haben, dass es sie als Option gibt.“

Yellow trat hinter Purple hervor, jedoch nicht allzu weit.

„Was meinst du damit, wann hast du die Farbe gesehen? Und wann sollten wir sie gesehen haben?“

„Das ist ganz einfach“, erklärte Purple und hob die Hände, mit den Handflächen Richtung Decke.

„Bei unserem Einstellungsgespräch, zumindest bei mir war es so. Sie haben mir ein Prospekt in die Hand gedrückt und mich gefragt, welche der Farben für die Raumanzüge mir wohl besser gefallen würden. Die meisten sollen die wohl gar nicht erst ansehen, sondern direkt gleich nach ihrer Lieblingsfarbe nachfragen. Ich zumindest habe es mir angesehen und kann mich daher auch direkt daran erinnern, welche Farbe hier gerade an der Tür vorbeigelaufen ist.“

Blicke wurden ausgetauscht, Purple ließ einen leisen, gequälten Seufzer von sich.

„Offenbar bin ich der Einzige hier, der das getan hat … nun gut, um euch nicht länger im Dunkeln sitzen zu lassen: Das ist Fortegreen. Aber wie gesagt, es ist eine Farbe, die so gut wie nie ausgewählt wird. Grüne Raumanzüge werden überhaupt nicht so oft gewählt, zumindest nicht so oft wie Rot, Schwarz oder Weiß; aber wenn sich jemand für einen Anzug in dieser Farbrichtung entscheidet, ist es fast immer nur Grün oder Limette.“

„Nun, dieser hier hat sich wohl für Fortegreen entschieden“, sagte ich und blickte in die Richtung, in welche der Fremde gelaufen war. Fast so, als wäre das die einzige Lösung für all unsere Probleme.



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