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In den Fängen des Mäusekönigs

von

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Ängstliche Stimmung

„Green, was ist hier los? Das rote Licht brennt, der Alarm klingelt mir in den Ohren, aber ich bekomme weder vom Reaktor, noch von der Luftzufuhr eine Rückmeldung, dass dort etwas nicht stimmt. Wie sieht es bei dir aus?“, fragte ich ihn, hektischer als mir lieb war.

Eine derartige Situation hatten wir noch nie. Dass Imposter gerne mal an den Geräten herumspielen und versuchen, die gesamte Crew durch Sabotagen an ihrer Arbeit oder ihrem Weiterleben zu behindern, gehörte längst zum Berufsrisiko. Es war Standard und man wusste sofort, was zu tun war. War es der Reaktor, so musste man ihn einfach wieder aktivieren. War es die Luftzufuhr, so musste man sie einfach wieder aktivieren. Doch das, das war ein Alarm ohne Rückmeldung, wie ein Report ohne Leiche. Technisch gesehen nicht möglich.

Und doch drang das laute, wiederholende Geräusch des Alarms durch meinen Helm hindurch direkt in mein Ohr. Es wurde schnell unerträglich.

„Möglicherweise ist es eine Fehlfunktion, vielleicht ist es aber auch ein neuer Imposter-Streich, von dem wir bisher noch nie gehört haben. Wer weiß, sie sind immerhin intelligente Lebensformen, ist doch möglich, dass die sich technisch weiterentwickelt haben.“

Greens Worte machten mir wenig Hoffnung, wieder legte er seine Hand auf meine Schulter. Ich sah zu ihm auf und mir war so, als wollte er mich mit einem freundlichen Gesichtsausdruck trösten. Zumindest vermutete ich es, sehen konnte ich es nicht.

„Wir bleiben am Besten hier, White, und versuchen einen Überblick zu bekommen, bevor …“

Doch er konnte seinen Satz nicht beenden. Mit einem Mal ging das Licht aus, nur wenige Sekunden später ertönte ein weiteres vertrautes Geräusch und ich war mir sicher, hätten wir beide uns nicht bereits in der Cafeteria befunden, hätte uns der Alarmknopf automatisch zu ihn teleportiert. Es war eine der technologischen Fortschritte von Mira HQ, die die Meisten von uns nicht nachvollziehen konnten.

Schnell tastete ich nach meiner Schulter, noch immer lag Greens Hand darauf. Ob wir uns als Freunde bezeichnen konnten, darüber war ich mir nie sicher, aber er kannte und verstand nicht. Er wusste, wie schnell ich dazu neigte, nervös zu werden. Ich konnte spüren, wie meine Hände zu schwitzen begannen; über meine Arme machte sich die übliche Gänsehaut breit. Mit der Zunge fuhr ich mir über die trockenen Lippen, auch wenn der Mund selbst auch nicht sehr viel an Feuchtigkeit enthielt. Wenigstens hatte der Alarmknopf den Alarm deaktiviert, auch wenn es mich immer neugierig machte, was den Alarm ausgelöst hatte.

Ob es wirklich nur eine Fehlfunktion war? Das kann ich mir vorstellen … andererseits, die Raumschiffe der Firma waren schon immer recht störungsanfällig. Das müssen wir auf jeden Fall berichten, sobald sich die Lage gelegt hat …

Während ich noch überlegte, wie ich den Fehler am besten gegenüber unserem Vorgesetzten formulieren konnte, ohne wie ein inkompetenter Mitarbeiter zu klingen, konnte ich in meinem linken Ohr ein kleines Geräusch hören.

War das nicht gerade das Gitter? Ist da nicht gerade jemand in den Lüftungsschacht gesprungen?

Gerade, als ich Green darauf aufmerksam machen wollte, kehrte das Licht zurück, heller als zuvor. Geblendet hielt ich meine Hand vors Visier, ein kurzer Blick durch die Runde verriet mir, dass es den anderen nicht anders erging, auch sie schützten ihre Augen vor dem plötzlichen, hellen Licht.

„White, alles in Ordnung bei dir?“, fragte mich Green, seine Hand grub sich geradezu in meinen Raumanzug. Um ihn zu beruhigen, nickte ich ein wenig.

„Ja, doch bei mir ist alles in Ordnung und bei dir?“, fragte ich zurück, doch er gab mir keine Antwort. Er gab mir nie eine Antwort auf diese Frage und ich hatte mich zwar daran gewöhnt, tat es jedoch weiterhin aus Höflichkeit. Stattdessen sah auch er sich um, langsam hatten sich die Augen aller anwesenden an das Licht gewöhnt, nachdem es erst so stockfinster in Cafeteria war.

Ich folgte seinem Blick und versuchte zu erkennen, wer sich noch mit uns zusammen im Raum befand.

Spontan konnte ich Yellow, Purple, Orange und Red sehen, letztere hingen wie üblich zusammen rum. Yellow dagegen blickte nur auf ihr Tablet, während Purple uns dagegen beobachtete. Ein Blick durch den Rest des Raums zeigte mir jedoch keine weiteren Crewmitglieder; und verstecken konnte man sich nicht, nicht hinter irgendwelchen Vorhängen oder sonstigen Dingen. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass wir einer zu wenig waren …

„Ich habe ein merkwürdiges Gefühl“, sagte Green neben mir, er nahm nun seine Hand von meiner Schulter herunter.

„Irgendwas stimmt hier nicht, ganz und gar nicht. Aber ich kann nicht sagen, was es ist. Hast du eine Idee, White?“

Doch ich hatte keine.

„Nein, ich habe genauso wenig eine Vorstellung davon, was hier gerade passiert, so wie du. Was dein Gefühl angeht, ja, das teile ich, mein Gefühl sagt mir nämlich genau das Gleiche.“

Ein Knarzen erklang aus den Lautsprechern, ganz so, als würde ihn jemand benutzen, was jedoch bisher noch nie vorkam, zumindest nicht in den Missionen, in welchen ich mit dabei war.

Ein merkwürdiges Kratzen war zu hören, bevor sich eine dunkel klingende Stimme meldete.

„Halli Hallo, meine lieben Crewmitglieder? Na, habt ihr es euch auch schön gemütlich gemacht in Cafeteria? Gut, gut, das wollen wir doch hoffen, immerhin könnte es das letzte sein, was ihr noch genießen werden könnt“, sagte er, bevor er sich selbst mit einem bösartigen Lachen unterbrach. Ich versuchte die Stimme zu erkennen, doch sie sagte mir nichts. Keiner meiner Crewmitgliedern, mit denen ich seit Beginn der Mission mal mehr, mal weniger ausgetauscht hatte, hatte eine solch derartig dunkle und kratzige Stimme.

„Was soll das hier? Wer hat uns hier hergerufen? Ich war gerade dabei, einen Download zu starten!“, beschwerte sich Red, was mich verwunderte. Und ich war damit nicht alleine.

„Einen Download? Jetzt? Warum bitte schön wolltest du etwas herunterladen, immerhin haben wir keine Aufgaben auf dieser Mission, nur die eine und das ist der Transport der Kiste. Also, was bitte?“, sagte Purple leicht aufdringlich. Er hatte die Arme verschränkt und klopfte nun mit dem Finger auf seinem Ärmel herum. Leise seufzte ich vor mich hin.

„Ist doch ganz einfach: Den Speiseplan der nächsten Woche. Oder denkst du, die von Mira HQ waren so schlau, als sie die Pläne bis zum heutigen Tag freigeschalten hatten? Irgendjemand … schlaues hatte vergessen die Speisepläne für die restlichen Tage runterzuladen. Das ist mir aufgefallen und das wollte ich nachholen. Zufrieden, Herr Detektiv?“, fragte er und man konnte ihm deutlich anhören, dass ihm diese Verdächtigung, die Purple mit seinen Fragen in den Raum gestellt hatte, alles andere als billigte.

„Verstehe“, meinte Purple nur und drehte sich von Red weg. Dies schien ihn noch mehr zu provozieren. Wütend ging er zu einer der Türen, die, die zu Admin und Storage führte und verließ den Raum. Nun, er hatte dies vor, doch stattdessen lief er gegen die geschlossene Türe, die sich keinen Zentimeter geöffnet hatte.

„Na großartig, jetzt hat der Imposter die Tür hier wieder verschlossen“, erwiderte er knurrend und stellte sich vor der Tür auf, mit dem Fuß wippend wartete er darauf, dass sie sich wieder öffnete. Denn eine Tür, geschlossen von einem Imposter, konnte ein Crewmitglied nicht ewig aufhalten.

Doch sie öffnete sich nicht. Ein kurzer Blick zu meinen Kollegen verriet mir, wie sie alle gebannt zu Red starrten, ihn dabei beobachteten, wie dieser wiederum die Tür ansah. Dass sie mal verschlossen ist? Passiert. Doch dass sie sich dann nicht mehr öffnet? Das war merkwürdig.

Red sah es eher als Provokation, er begann mit den Fäusten gegen die Tür zu trommeln. Eins muss man Red lassen, sein regelmäßiges Trommeln ließ einen musikalischen Hintergrund bei ihm vermuten.

 

„Hach, ihr kleinen Crewmitglieder seid so unterhaltsam. Aber du kannst gerne so lange an die Tür klopfen, bis du dunkelrot wirst vor Wut, so schnell kannst du den Raum nicht verlassen“, konnten wir die unbekannte Stimme wieder hören und für einen kurzen Augenblick hatte ich vergessen, dass es sie mal gegeben hatte.

„Was soll das, was hat das zu bedeuten?“, sagte Red laut und fuchtelte mit der Faust in der Luft herum. Wieder erklang ein Lachen aus den Lautsprechern.

„Was das hier zu bedeuten hat? Nun gut, ihr seid einfache Crewmitglieder, ihr werdet das nicht so schnell verstehen. Daher werde ich euch nun aufklären; und nein, ich bin kein Imposter, falls ihr das bereits vermutet habt. Nein, ich bin ein viel höheres Wesen, eins, welches viel edlere Motive hat als das simple Töten von anderen Personen.

Auch bin ich dazu viel zu besonders, ich bin eine wirklich wichtige Persönlichkeit. Mein Name ist der Mäusekönig und ich habe das komplette Schiff, wie auch den kompletten Inhalt und Crewmitglieder unter meiner Kontrolle“, sagte er, wieder folgte seinen Worten ein schreckliches Lachen. Es klang von Mal zu Mal immer unangenehmer in den Ohren.

„Natürlich bin ich nicht alleine, ich habe auch Komplizen. Sie sind meine Mäuse, sie dienen dem König. Sie sind fleißig, loyal und haben eine genaue Arbeitsweise, auf die kann ich mich verlassen. Und bevor ihr euch nun fragt, was ich von euch möchte, komme ich gleich zum Punkt.“

Wir sahen uns gegenseitig an und zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich, ich könnte die Gesichter der anderen sehen statt nur ihre Visiere.

Dass jemand unser Raumschiff kaperte und für sich beanspruchte, kam mir ein wenig merkwürdig vor, doch selbst wenn ich darüber nachdachte, eine wirkliche Antwort konnte ich dafür nicht finden.

„Wie ihr alle wisst, ist es eure, nun, zugegeben einfache Mission, eine bestimmte Kiste auf den Uranus zu transportieren. Einer von euch hat den Zugangscode, mit welchem man die Kiste öffnen und den Inhalt an sich nehmen kann. Und wie ihr euch denken könnt … will ich diese eine Person haben.

Und wir könnten es uns ganz einfach machen. Diese Person meldet sich, gibt den Code ein und dann nehmen wir uns, was uns rechtmäßig zusteht. Möglicherweise verschonen wir euch, zumindest könnte ich es versuchen“, konnten wir ihn reden hören. Green schüttelte mit dem Kopf.

„Achja, um euch einen besonderen Anreiz zu schaffen, mir zu helfen, werde ich jede Stunde ein Crewmitglied verschwinden lassen. Was ich mit ihnen mache? Oh, das überlasse ich einfach euer Fantasie, meine Lieben. Also dann, lasst mich nicht warten, sonst ist am Ende keiner mehr von euch übrig“, sagte er und man konnte ihm das falsche Schmunzeln durch das Mikrofon und die Lautsprecher hindurch ansehen, allein durch die Hohn und den Spott in seiner Stimme. Es folgte ein Knarzen, welches uns verriet, dass der Erpresser mit uns fertig war, zumindest für den Moment.

 

„Hey, wo ist Cyan?“, fragte Yellow und blickte nacheinander uns und die anderen Crewmitglieder im Raum an. Köpfe wurden geschüttelt, Schultern gezuckt. Offenbar hatte keiner mitbekommen, wann und wo Cyan verschwunden war.

Ob er bereits tot ist?

Schnell packte ich mein Tablet aus, solange sein Anzug Vitalfunktionen an die anderen sendete, war er zumindest noch am Leben. Doch gerade, als ich den Bildschirmschoner wegschieben wollte, konnte ich Purple räuspern hören.

„Glaub mir, da siehst du nichts. Cyans Vitalfunktionen werden immer noch durchgefunkt, er muss also noch am Leben sein“, sagte sie und ihr leiser Tonfall klang sehr eingeschüchtert. Zumindest machte sie immer genau diesen Eindruck auf mich, wenn wir zusammen auf einer gemeinsamen Mission waren.

Enttäuscht packte ich mein Tablet weg, als mir das Geräusch wieder einfiel. Jenes, kurz bevor das Licht wieder zurückgekehrt war. Das vom Gitter, welches in die Lüftungsschächte unter unseren Füßen führte.

Was, wenn es Cyan war, der durch den Lüftungsschacht verschwunden ist? Was, wenn er ein Imposter ist? Auf der anderen Seite, er hätte locker jemanden in der Dunkelheit töten können, bevor er durch die Lüftungsschächte verschwunden ist. Anderseits … er ist der Einzige, der durch den Schacht verschwunden ist, dass man ihn dann verdächtigt, ist ja mehr als naheliegend. Nur, warum ist er dann abgehauen? Hat er das Licht wieder aktivieren können? Was geht hier vor?

Doch dann fielen mir die Worte des Erpressers wieder ein und ich zweifelte an meiner Theorie.

„Dann hat es Cyan wohl als erstes erwischt. Armer Kerl, war immer sehr nett. Ich hoffe nur, er ist wirklich noch am Leben“, sagte Green und er klang nicht so selbstsicher, wie er es sonst immer tat.

„Ja, das ist so klar wie die Sonne, dass es Cyan erwischt hat. Nicht klar ist allerdings, wie er aus dem Raum verschwunden ist. Natürlich würde ich erstmal vermuten, er ist ein Imposter und er ist einfach durch den Lüftungsschacht geflohen, nachdem wir hierher gerufen worden waren“, sagte Purple und ich fühlte mich ertappt.

„Dennoch kann ich ziemlich sicher sagen, Cyan ist kein Imposter. Wir haben vorhin zum Spaß in Medbay den Scanner benutzt und wie ihr wisst, können Imposter das nicht. Sie können keine Aufgaben vortäuschen.“

Das klang logisch, gleichzeitig aber auch wie eine Ausrede.

„Wer sagt, dass du nicht sein Komplize bist, immerhin kannst du das auch einfach nur behaupten. Hast du Zeugen dafür? Ich vermute mal nicht.“

Purple blickte in Reds Richtung und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie dieser unter seinem violetten Raumanzug kochte.

„Nein, ich habe keine Zeugen dafür, aber ich bleibe trotzdem dabei. Glaube es oder eben nicht. Jedenfalls, irgendwer hat ihn verschwinden lassen und dass, nachdem wir hierher gerufen wurden. Als noch die Lichter ausgeschaltet waren. Es muss also jemand sein, der hier in diesen Raum war. Oder ein Imposter, der zu uns in den Raum kam … aber wie hat er Cyan rausgebracht? Das verstehe ich noch nicht so ganz …“, fügte Purple hinzu. Ich dagegen hatte ihm nur gelauscht und stimmte ihm in allem zu. Es konnte nur jemand den Button betätigen, der sich direkt daneben befand. War das die Person, die ich vorhin in den Lüftungsschacht hatte entkommen hören?

„Abgesehen von Cyan, ich denke mal, es ist ganz klar, wer hier auf jeden Fall sehr verdächtig ist. Hier drin gibt es mit Sicherheit einen Komplizen, der zusammen mit diesem … Mäusekönig zusammenarbeitet. Wie sonst hätte er uns alle hierher rufen können? Und ich bin mir sicher, ganz sicher, dass sagt mir mein Gefühl, dass du es warst“, sagte Purple und deutete in Reds Richtung. Neben ihm befand sich sonst niemand und er verschränkte die Arme.

„Wirklich? Ist das dein Ernst? Und was hat dich zu der Annahme geführt, ich würde mit jemanden zusammenarbeiten, der sich als König eines Nagetiers bezeichnet?“

„Das ist ganz einfach“, sagte Purple. „Du bist rot. Die roten sind es meistens, die verhalten sich die meiste Zeit ziemlich verdächtig und außerdem wolltest du ja unbedingt sofort wieder hier rausgehen. Obwohl es dafür keinen Grund gab. Oder etwa doch, wolltest du zu deinen Komplizen zurück?“

Red schüttelte mit dem Kopf.

„Was für ein Schwachsinn. Du verdächtigst mich einfach nur wegen der Farbe meines Raumanzugs? Lächerlich. Soll ich dir sagen, warum ich mich für den roten Anzug entschieden habe? Ganz einfach, es ist die Lieblingsfarbe meines Hundes. So, zufrieden?“, sagte er und hob aggressiv die Arme.

„Nein, nicht wirklich“, erwiderte Purple. „Denn das kann nun wirklich nicht stimmen, Hunde sind Farbenblind und können daher auch keine Lieblingsfarbe haben. Ziemlich schwache Verteidigung, wenn du mich fragst.“

Dass Purple dieses spontane Verhör genoss, konnte man ihm an der Stimme raushören. Red dagegen ließ die Arme sinken.

„Gut, dann ist mein Hund eben farbenblind, aber sein rotes Kissen und meine roten Schuhe trägt er trotzdem gerne quer durch die komplette Wohnung“, sagte er und schwieg anschließend, als wäre das sein abschließendes Verteidigungsplädojer.

„Jetzt hör doch mal wieder auf, das führt doch zu nichts“, versuchte es nun Green mit seiner ruhigen Stimme und macht mit seiner Hand eine beruhigende Geste.

„Am besten, wir setzen uns einfach mal zusammen und hören mit diesen sinnlosen Anschuldigungen auf, besonders, wenn wir sie nicht richtig beweisen können.“

Dabei blickte er direkt in Purples Richtung.

„Wer auch immer der Mäusekönig und seine Anhänger sind, mein Gefühl sagt mir, dass das hier nicht einfach nur eine Erpressung ist. Nein, der Mäusekönig ist uns aufs Schiff gefolgt, er war von Anfang an mit uns auf dem Schiff, er und seine Komplizen. Außerdem hat er die Kiste erwähnt, zu welche er einen Zugang braucht. Ich hab vorhin gesehen, sie ist durch ein Eingabefeld verschlossen, man muss also einen Art Code eingeben, damit man die Kiste öffnen kann. Und genau einer oder eine von uns kennt diesen Zugangscode. Den will der Mäusekönig wohl aus uns herauspressen, dabei hofft er wohl auf die Solidarität unter uns Crewmitgliedern. Er muss uns in den letzten Tagen beobachtet haben.

Ich glaube nicht, dass auch nur einer von uns ein Imposter ist, dazu war es die bisherige Mission über zu still, zu friedlich und gestorben ist auch keiner. Nur Cyan ist verschwunden und hoffen wir einfach das Beste für ihn, auf dass wir ihn noch lebend finden können.“

Er sah in die Runde, alle sahen ihn gebannt an. Zumindest machte ihre Körpersprache diesen Eindruck. Green dagegen hatte sehr kompetent und ruhig gesprochen, fast so, als wäre er unser Anführer.

„Gut, da wir jetzt alle etwas ruhiger geworden sind“, sagte er und blickte durch die Runde, „… sollten wir am besten uns an den Tisch setzen und reden. Besprechen, wie wir weiter vorgehen, was unsere Chancen sind und wie wir die am besten nutzen können. Aber vor allem müssen wir wissen: Meint er wirklich die Fracht, welche Teil unserer Mission ist, nein, Hauptbestandteil unserer Mission; oder geht es hier um etwas völlig anderes? Lasst es uns herausfinden, gemeinsam.“

Dann setzte er sich an den Tisch und blickte in meine Richtung, in der Hoffnung, ich würde es ihm gleichtun. Das tat ich auch und setzte mich direkt neben ihn an den kreisrunden Tisch. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich diese kleinen Sitze noch nie benutzt hatte, auf keiner einzigen Mission. Offenbar gab es wirklich für alles ein allererstes Mal.



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