Zum Inhalt der Seite

Walk on the Edge

Arkham City
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine Damen und Irren,
bevor ihr jetzt das neue Kapitel meines literarischen Meisterwerkes (hier ironisches Lachen einfügen), lesen könnt, möchte ich euch darauf hinweisen, dass ich einen Trailer für »Walk on the Edge« geschnitten habe, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte: http://youtu.be/ExVlN0wnh64
Ich bezweifle es zwar, aber vielleicht gefällt das Video ja Jemanden von euch.
Und ich habe mir überlegt, ob ich vielleicht aus dieser FF ein Hörbuch mache. Ich lese meine Texte selber ein und stelle sie für euch auf YouTube zur Verfügung. Eventuell auch als mp3-Download. Das würde ich allerdings nur machen, wenn auch Interesse daran besteht.
P.S.: Falls ihr noch einen Beweis braucht, dass ich ein ganz böses Fangirl bin, schaut in meinen Blog. ;) => http://linkpin.de/794r2v
P.P.S.: Wer die beiden Andeutungen auf »Batman Forever« findet, bekommt einen Keks. ;) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Höhle der Löwin

Mit zusammengebissenen Zähnen starrte der Joker dem Riddler hinterher, der fröhlich vergnügt die Straße Richtung Norden davon schlenderte. Er schwang seinen Gehstock routiniert in der Hand und verschwand dann aus dem Blickfeld des Jokers, als er um eine Ecke bog.
 

Verfluchter Besserwisser!
 

Der Joker knurrte leise und starrte immer noch auf die Häuserecke, wo Edward Nigma verschwunden war. Wie konnte der arrogante Laubfrosch es wagen, ihm, dem »Clown Price of Crime«, zu sagen, was er zu tun und zu lassen hatte? Woher nahm der Spinner diese verdammte Überheblichkeit, dass er besser war?
 

Aber das war nicht das Schlimmste. Viel schlimmer war, dass der elende Narzisst anscheinend besser informiert war, als er selber. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Da der Riddler von der Entführung wusste, hatte er offenbar seelenruhig dabei zu gesehen, wie die bewaffneten Schläger des Pinguin Harley überwältigten und verschleppten.
 

Und dabei waren laut Harley sie und »Eddie«, wie sie ihn immer liebevoll nannte, doch so gute Freunde. Pah! Von wegen! Der Riddler hatte doch mit seinem tatenlosen Zusehen eindrucksvoll bewiesen, dass er bei Weitem nicht so ein toller Freund war, wie Harley dachte.
 

Ein gehässiges Grinsen schlich sich in das Gesicht des Jokers, als er sich umdrehte und langsam zurück in den »Industrial District« ging. Das würde er Harley gewaltig unter die Nase reiben. Er würde ihr in allen Einzelheiten aufzeigen, dass Edward Nigma nur gegen eine Gegenleistung dazu bereit war, es überhaupt in Betracht zu ziehen, ihr zu helfen. Das würde ein Spaß werden!
 

Darüber, dass Eddie bereits einen fix und fertigen Plan zu ihrer Rettung hatte und Alles dafür organisierte, würde er natürlich ganz gekonnt unter den Tisch fallen lassen. Diese Details brauchten Harley nicht zu interessieren.
 

Ja, genau! So würde er es machen! Und er würde sich einfach die ganze Zeit schön im Hintergrund halten und den Riddler und wen auch immer er noch dazu holte, die ganze Arbeit machen lassen. Und bei der richtigen Gelegenheit würde er sich an irgendwie an Allen vorbei schleichen und Harley retten. Dann würde er als der große Held dastehen, der sie auf den Klauen des Pinguin befreit hatte. Ha!
 

♦ ♦ ♦ ♦ ♦
 

Kaum, dass der Riddler um die Häuserecke gebogen war, verlangsamte er seinen Schritt deutlich und stellte das herumwedeln seines Gehstockes ein. Er nahm sich den Bowler vom Kopf und fuhr sich mit dem Ärmel seines grünen Jacketts über die Stirn. Eigentlich war diese Geste völlig überflüssig, aber dennoch tat er es.
 

Er hatte einen Plan ausgeklügelt, der eigentlich wasserdicht war – mehr oder weniger zumindest. Edward hatte leider nicht genügend Zeit gehabt, um eine bessere Taktik zu entwickeln. Den Joker mit ins Boot zu holen, war noch der leichteste Teil seines Planes gewesen. Wenn die Sache allerdings wirklich Aussicht auf Erfolg haben sollte, musste er noch zwei weitere Personen dazu überreden, sich zu beteiligen. Und das würde mit Sicherheit nicht einfach werden.
 

Schon vor einer ganzen Weile hatte er die Überwachungskameras der TYGER-Wachen angezapft, um dasselbe sehen zu können, wie es Hugo Strange tat. Warum es diese Kameras überhaupt gab, was Edward noch nicht ganz klar, denn Strange, der dieses große Freiluft-Gefängnis leitete – zumindest behauptete er das gern großspurig in der Öffentlichkeit – scherte sich einen Dreck darum, was innerhalb der Mauern von »Arkham City« passierte.
 

Aber zumindest waren die Überwachungskameras gut genug dafür, auch die Straßen und Stadtteile zu überwachen, die weit vom Versteck des Riddlers lagen. Und heute hatte es sich mehr oder weniger ausgezahlt, dass er sich für die Tätigkeiten der anderen Großkriminellen interessierte.
 

Am helllichten Tag und auf offener Straße musste er mit ansehen, wie einige Männer des Pinguin Harley Quinn gekidnappt hatten. Zwar befand sich sein Versteck nur einen Steinwurf von der »Iceberg Lounge« entfernt, aber zum Einen ging der Überfall viel zu schnell und zum Anderen hätte er es nicht so einfach mit mehreren bewaffneten Schlägern aufnehmen können. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als tatenlos zuzusehen, wie Harley verschleppt wurde.
 

Doch kaum, dass Pinguins Männer aus dem Sichtfeld der Kamera verschwanden, kramte Edward in seinen zahlreichen Unterlagen den Gebäudeplan des Museums heraus. Dort hatte sich Cobblepot eingenistet und aufgrund der Richtung, in der seine Männer verschwanden, war das Museum das logische Ziel.
 

Edward unterhielt seit einiger Zeit Geschäftsbeziehungen mit dem Pinguin und kannte sich dementsprechend in der »Iceberg Lounge« aus. Sein letzter Besuch im Museum lag allerdings schon einige Zeit zurück, aber auch das war kein allzu großes Problem. Schließlich hatte er nicht nur die Blaupausen für jedes Stockwerk aufgetrieben, sondern er verfügte auch noch über eine besondere Gabe, die sich bei seinen Plänen immer wieder zum Vorteil erwies: Sein fotografisches Gedächtnis.
 

Er brauchte nur einmal durch ein Gebäude gehen und konnte anschließend einen kompletten Grundriss zeichnen, der den offiziellen Blaupausen in Nichts nachstand. Diese Fähigkeit, sich an gesehene Informationen zu erinnern, als hätte man ein Foto vor Augen, machte es wesentlich einfacher, einen Plan zu entwickeln, wo und wie das Naturkundemuseum am Besten anzugreifen war.
 

Die größte Schwierigkeit bestand allerdings darin, eine ganz gewisse Person dazu zu bringen, sich an seinem genialen Plan zu beteiligen. Nun ja, das stimmte eigentlich nicht so ganz. Sobald Poison Ivy – ja, sie war tatsächlich ein wichtiger Punkt in seinem Plan – hörte, um was es ging, wäre sie garantiert Feuer und Flamme. Das Problem war, in die Nähe von Ivy zu kommen, um überhaupt mit ihr reden zu können.
 

Poison Ivy – die menschliche Pflanze, die es mit Leichtigkeit und bestimmt nicht legalen Mitteln schaffte, dass ihr alle Männer wortwörtlich zu Füßen lagen – hatte sich im nordöstlichen Bereich von »Arkham City«, nördlich des GCPD-Gebäudes in der »Amusement Mile«, in einem alten Hotel verschanzt.
 

Das mehrstöckige Gebäude war schon von Weitem deutlich als Ivys Versteck zu erkennen, was die Bezeichnung »Versteck« ziemlich überflüssig machte. Es war komplett mit ihren Schlingpflanzen umwachsen und nur das riesige »HOTEL«-Schild war noch als solches zu erkennen. Der einzige Weg, in das Gebäude zu kommen bestand darin, über eine Gitterbrücke zu gehen, nur um dann vor einer vergitterten Tür stehen zu müssen. Zusätzlich hatte Ivy einige von ihr manipulierte Männer, die ursprünglich zum Team vom Pinguin und Two-Face gehörten, an strategisch wichtigen Punkten positioniert und ließ sie vor dem Hotel Patrouille laufen.
 

Die Männer waren relativ leicht daran zu erkennen, weil ihre Augen wie tot wirkten, was ein deutliches Zeichen dafür war, dass Ivy sie mit ihrem Gift vollgepumpt hatte und die armen Schweine nicht einmal wussten, was sie eigentlich taten oder was Ivy mit ihnen vorhatte. Für sie waren die Männer nichts weiter als Kanonenfutter, denn es interessierte sie nicht, was mit ihnen passierte.
 

Bei dem Gedanken daran, durchfuhr Edward ein unwillkürliches Schaudern und ein eiskalter Schauer kroch seine Wirbelsäule hinunter. Er erinnerte sich noch lebhaft daran, wie Ivy ihn vor einigen Jahren mit ihrem »Charme« um den kleinen Finger gewickelt hatte. Sie, Catwoman und Harley hatten sich einen Spaß daraus gemacht, in sein damaliges Appartement einzudringen und sich dort breit zu machen. Und alles, was er dazu sagen konnte, war ein stupides: "Alles was du sagst, Pamela."
 

Das war einer der Gründe, warum er lieber einen großen Bogen um Ivy machte, denn diese Frau, die anscheinend kein Interesse am anderen Geschlecht hatte, brauchte ihm nur nahe kommen und ihn mit ihren sinnlichen Lippen anhauchen, und er war wieder eine ihre willenlosen Marionetten, an deren Strippen Ivy absolut willkürlich ziehen konnte. Und das war kein Erlebnis, was er wiederholen wollte. Doch leider war Ivy mehr oder weniger der Dreh- und Angelpunkt seines Planes, um Harley aus den Klauen des Pinguin zu befreien.
 

Der Riddler hatte sich bereits im Vorfeld, unmittelbar, nachdem der Plan gegen Cobblepot erste Formen annahm, mehrere Strategien entwickelt, um mit Ivy ins Gespräch zu kommen.
 

Nummer Eins bestand darin, dass er einfach in Ivys Territorium spazierte und ihre Gefolgsleute auf sich aufmerksam machte. Die wiederum hatten selbstverständlich den Auftrag, Alles und Jeden vom Hotel fernzuhalten, weswegen sie ihn entweder sofort angriffen und zusammenschlagen wollten, oder – wenn er es geschickt anstellte – er sie soweit bequatschen konnte, dass sie ihn zu ihrer Anführerin brachten.
 

Nummer Zwei gestaltete sich derart, dass er bereits vor dem nicht ganz so zufälligen Treffen mit dem Joker im Bereich des Hotels war und ganz unauffällig mindestens einen von Ivys Männern ausgeschaltet hatte und bei ihm ein Rätsel platzierte, was selbst die Öko-Terroristin lösen konnte. Dann brauchte er nur ein wenig später wieder zu ihr gehen und mit ihr reden.
 

Nummer Drei war die für ihn gefährlichste Variante: Bewaffnet mit mehreren Molotowcocktails einfach zu Ivy spazieren und sie unter Androhung, ihre Pflanzen zu verbrennen, dazu zu bringen, ihre heiligen Hallen zu verlassen – oder ihn zu empfangen. Da Ivy aber sehr empfindlich war, was ihre geliebten Pflanzen betraf, würde sie ihn vermutlich auseinandernehmen, bevor er auch nur einen Molotowcocktail anzünden und werfen konnte.
 

Alle drei Möglichkeiten waren auf ihre Art und Weise interessant, doch Edward hatte sich schwer damit getan, sich für eine Variante davon zu entscheiden. Er hatte schließlich keine zweite Chance, um Poison Ivy von seinem Plan zu überzeugen.
 

♦ ♦ ♦ ♦ ♦
 

Edward blieb an einer Häuserecke stehen und seufzte lautlos. Vor ihm erstreckte sich Ivys Territorium. Einige ihrer Männer gingen langsam in der Nähe des Hotels hin und her. Es wurde Zeit, die Höhle des Löwen zu betreten. Na ja, eigentlich eher die Höhle der »Löwin«. Und wenn der Riddler ehrlich zu sich war, kostete es ihn weit mehr Überwindung, sich Ivy zu stellen, als dem Pinguin gegenüber zu treten.
 

Er atmete ein paar Mal tief durch, straffte dann die Schultern, setzte sich den Bowler wieder auf und trat aus dem Schatten des Gebäudes, hinter dem er gewartet hatte. Jetzt oder nie, hieß die einfache Devise. Er hatte schließlich nicht ewig Zeit, um das Gespräch hinter sich zu bringen und die Uhr tickte erbarmungslos runter.
 

Er kam nur ein paar Schritte weit, ehe er von zwei von Ivys Männern entdeckt wurde. Sofort stürmten die beiden bulligen Typen – aufgrund ihrer Kriegsbemalung im Gesicht hatte Ivy sie ganz offensichtlich Two-Face abgeluchst – auf ihn zu, als wollten sie ihn einfach umrennen und dann unangespitzt in den Boden rammen.
 

Edward machte eine geschickte Drehung auf den Zehenspitzen und positionierte seinen Gehstock so, dass der Erste über dessen Ende stolperte und einen formschönen Vorwärtssalto machte. "Tolle Schraube, aber zu hart in der Landung. Pech Kleiner, damit holst du höchstens Bronze", kommentierte der Riddler lapidar die klägliche akrobatische Leistung des wenig filigran aussehenden Mannes.
 

Kaum, dass er seinen trockenen Satz beendet hatte, stürmte auch schon der zweite Schläger heran. Im letzten Moment, bevor die ausgestreckte Faust mit seinem Kinn kollidierte, rammte Edward das obere, fragezeichenförmige Ende seines Gehstockes in den Magen seines Angreifers, der daraufhin wie ein nasser Sack in sich zusammenklappte und sich stöhnend den Bauch hielt.
 

"Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man keine Brillenträger schlägt?", fragte der Riddler mit sarkastischem Unterton in der Stimme und schob sich seelenruhig seine Brille ein Stück nach oben. Er ging neben dem leidenden Mann in die Knie und stupste ihn mit seinem Gehstock an der Schulter an, um sich so seine Aufmerksamkeit zu sichern, ohne ihn anfassen zu müssen. "Ich bin nicht hier, um mit euch zu spielen. Ich möchte nur ein paar Worte mit eurer Bienenkönigin wechseln. Wäre das machbar?"
 

Doch mehr als ein klägliches Wimmern bekam Edward nicht als Antwort, weswegen er frustriert seufzte. Allgemein waren Ivys seelenlose Lakaien nicht besonders gesprächig, was aber kein Wunder war, da ihre Königin sie unter ihrer vollständigen Kontrolle hatte und nicht wollte, dass sie ihren eigenen Willen hatten. Also musste er selber zusehen, wie er ins Hotel kam.
 

Auf dem restlichen Weg zum Hotel begegnete er noch einem weiteren patrouillierenden Handlanger, der auf der Brücke gemächlich hin und her ging. Der Riddler konnte sich ihm ungesehen von hinten nähern und ihn mithilfe des starken Elektroschockers in seinem Gehstock schnell außer Gefecht setzen. Doch dann stand er vor einer verschlossenen Tür.
 

Stirnrunzelnd analysierte Edward die sich ihm bietende Situation und kam letztendlich zu der Überzeugung, dass er jetzt ein wenig radikaler vorgehen musste – auch wenn ihm das nicht sonderlich gefiel, da er es nicht mochte, so dermaßen auf den Putz zu hauen.
 

Er griff in die Innentasche seines Jacketts und zog eine braune Glasflasche, in deren Hals ein Stück Stoff steckte, hervor. "Ivy!", rief er laut, in der Gewissheit, dass die Angesprochene ihn hörte. "Sei so gut, und lass mich rein! Ich habe geschäftlich mit dir zu reden!"
 

Er seufzte erneut, als auch nach einer Minute keinerlei Reaktion seitens Poison Ivy erfolgte. Er griff erneut in sein Jackett und zog ein Feuerzeug hervor. "Ivy! Zwing mich nicht, dein ganzes verdammtes Hotel abzufackeln! Ich weiß, dass du mich hören kannst, also hör auf, die Prinzessin auf der Erbse zu spielen!"
 

Er war schon versucht, seine Drohung in die Tat umzusetzen, als sich, wie von Geisterhand, die Tür vor ihm öffnete. "Na also, warum nicht gleich so?", kommentierte Edward, als wäre es für ihn das Normalste auf der Welt, dass ihm überall Eintritt gewährt wurde.
 

♦ ♦ ♦ ♦ ♦
 

Im Hotel war es ziemlich düster, was aber kein Wunder war, da die dort angesiedelte Flora jedes Fenster in Beschlag genommen hatte. Einzig das große Oberlicht war noch nicht zugewachsen und sorgte so zumindest für ein wenig Tageslicht.
 

Nach Ivy musste Edward nicht lange Ausschau halten. Sie thronte hoch oben im Kopf einer riesigen fleischfressenden Pflanze und warf ihm vernichtende Blicke zu, die er allerdings mit einem halbherzigen Lächeln erwiderte.
 

"Du bist charmant wie eh und eh, Eddie", flötete Ivy und erhob sich von ihrem lebenden Thron, nachdem sich die Pflanze in Richtung Fußboden gesenkt hatte. Mit wiegenden Hüften kam sie ein paar Schritte näher. "Kein Wunder, dass dir die Frauen zu Füßen liegen."
 

"Man tut, was man kann", erwiderte der Riddler trocken, lüftete seinen Bowler und deutete eine Verbeugung an. "Aber ich freue mich auch, dich zu sehen, Pamela", fügte er grinsend hinzu und beförderte seine Kopfbedeckung wieder an Ort und Stelle.
 

"Was willst du?", fragte Ivy schließlich und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Sie wirkte deutlich ungehalten, was Edward allerdings ganz gekonnt übersah.
 

Er stützte sich lässig auf seinen Gehstock und ließ seinen Blick gelangweilt durch das Hotel schweifen. "Nett hast du es hier. Es wirkt richtig heimelig. Ich denke, ich schenke dir zu Weihnachten 'ne Heckenschere."
 

Ivy grummelte mürrisch vor sich hin, während ihr Gegenüber sie verschmitzt angrinste. "Arbeitest du neuerdings für »Schöner Wohnen«? Sag endlich, was du willst, oder ich mache dich zu meiner neusten Deko!"
 

"Na, na, na ...", entgegnete Edward und wippte im Takt mit dem Zeigefinger. "Du solltest schon ein bisschen netter zu mir sein, ansonsten kann es leicht passieren, dass ich diese nette kleine Flasche fallen lasse." Er hob die besagte Flasche ein Stück nach oben, um sie Ivy besser präsentieren zu können. Dann ließ er sie plötzlich fallen, was Ivy zu einem erschrockenen Aufschrei veranlasste.
 

Geschickt fing der Riddler die Flasche mit der anderen Hand auf und grinste die grünhäutige Frau vor sich schelmisch an. "Ich nehme an, du kennst die Molotowcocktails, die der Joker anrührt?", fragte er fast beiläufig und ließ Ivy gar nicht erst zu Wort kommen. "Tja, meine Mischung ist sogar noch besser und diese Flasche könnte mit Leichtigkeit alle deine geliebten Pflanzen in Brand setzen. Ich brauche sie eigentlich nur fallen lassen, da sich die Flüssigkeit bei einem Aufprall selbst entzündet. Willst du das wirklich?"
 

Frustriert knirschte Ivy mit den Zähnen und musste wohl oder übel ihre angestaute Wut hinunterschlucken. Sie wusste nicht, wie viel Wahrheit in seinen Worten steckte, aber da sie Edward kannte und er nicht mit Fähigkeiten angab, die er nicht hatte, musste sie ihm einfach glauben. Schließlich wollte sie nicht riskieren, dass er seine unterschwellige Drohung in die Tat umsetzte.
 

Sie seufzte und ließ ihre Arme herunter hängen. "Was kann ich für dich tun, Edward?", fragte sie und ihre Stimme wurde deutlich milder.
 

Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen und die violett getönten Brillengläser versteckten das neckische Funkeln in seinen Augen. "Ich brauche deine Hilfe bei einem meiner genialen Pläne", antwortete der Riddler. "Obwohl ... So stimmt das nicht", fügte er hinzu und sein Grinsen wurde breiter. "Eigentlich braucht der Joker deine Hilfe, aber es ist mein Plan."
 

"Ich soll dem verrückten Clown helfen? Bist du noch ganz bei Trost?", erwiderte Ivy und in ihren Augen blitzte es gefährlich auf. Es war kein Geheimnis, dass sie den Joker bis aufs Blut hasste.
 

"Okay, ganz so stimmt das auch nicht ...", setzte Edward an, doch dieses Mal war es Poison Ivy, die ihn unterbrach.
 

"Verdammt, Eddie! Kannst du endlich mal zum Punkt kommen?!", forderte sie ihren Gesprächspartner mit deutlichen Worten und dem entsprechenden Unterton in der Stimme dazu auf, sich nicht länger so rätselhaft auszudrücken. Dass er seinen obskuren Tick, immer Alles in Rätsel zu verpacken, bis zum absoluten Maximum ausreizte, machte sie extrem sauer.
 

"Okay, die Sache ist eigentlich ganz einfach ...", erwiderte der Riddler und hob beschwichtigend die Hände. "Cobblepot, der kleine Aasfresser, hat Harley gekidnappt und ich brauche deine Hilfe, um ihm die Flügel zu stutzen."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TheJoker
2013-07-21T07:55:52+00:00 21.07.2013 09:55
Zu deinem Vorwort:

Also dafür das es dein erster Trailer ist, finde ich ihn supi, ich lieeeeebe diesen Soundtrack. *-* Vielleicht bekommt man es ja auch irgendwann hin einen mit Video ausschnitten zu machen :D. Zu dem Thema Hörspiel, also ich würde es mir anhören, ich lese natürlich immer deine Kapitel, aber es ist ja noch mal was ganz anderes es vorgelesen zu bekommen.
Also spontan würde ich bei deinem Blog auf den Hintergrund und auf das Tattoo tippen. (bekomm ich einen Keks :D)Das Tattoo ist ja mal soooooooooowas von geil und finde es jetzt auch nicht so extrem Fangirl mäßig, da du auf Facebook ja schon geschildert hast, das es auch eine tiefere Bedeutung hat. Aber finde es auch total supi das du ein so großer Riddler Fan bist, ich liebe ihn auch.

Kommen wir zum FF Kapitel:

Tja was soll ich sagen *Fragezeichen an die Wände kritzel*, ich finde es natürlich wie immer, FANTASTISCH. Du machst den Riddler wirklich, tja welches Wort würde passen....PERFEKT. Man merkt beim lesen wirklich deine Begeisterung für die Figuren und taucht gleich mit ein. Walk on the Edge ist wirklich mein absolutes liebling FF und auch das beste was ich je gelesen habe. Da stimmt einfach alles, man wirt so mitgezogen und will jeden Satz in sich aufsaugen. Weis gar nicht was ich noch sage soll.

Ich hoffe es kommen noch einige Streitereien zwischen Riddler und dem Joker vor, es macht so Spaß ihre Auseinandersetzungen zu lesen, lach mir jedes mal nen Ast dabei.

Tja das war's erstmal, bin sehr gespannt auf das nächste (kann es kaum noch abwarten),
und lasse dir liebe Grüße da.

Mr. J


Antwort von:  ChogaRamirez
21.07.2013 11:55
Wow, dass nenne ich mal einen langen Kommentar ... ^^

Ich liebe den Soundtrack von Arkham City auch und höre ihn beim Schreiben auch gern hoch und runter.
Wenn ich wieder gesund bin (habe es zur Zeit mit den Nasennebenhöhlen und den Bronchien), wage ich mich mal an den Prolog und versuche, ihn ordentlich einzulesen. ;)
Tja, das Tattoo war mir ein inneres Bedürfnis, weil es ja auch eine tiefere Bedeutung als das Offensichtliche hat. Und ich liebe es! ♥
Aber nein, dafür gibt es leider keinen Keks. Den gibt es nur, wenn du die beiden Andeutung auf "Batman Forever" im eigentlichen Text findest. :D

Ich habe bei diesem Kapitel ganz schön mit Ivy gehadert. Es ist mir richtig schwer gefallen, Eddie überhaupt ins Hotel zu bekommen. Aber es freut mich total, dass dir die ganze Story gefällt. Solche Kommentare wie deinen motiviert mich ungemein, am Ball zu bleiben. Danke! ♥
Antwort von:  ChogaRamirez
21.07.2013 11:59
P.S. Ich habe noch einige andere ganz fantastische FF's entdeckt. Wenn du Interesse am schmökern hast: http://chogaramirez.wordpress.com/tag/fanfiction/
Antwort von:  TheJoker
26.07.2013 12:01
Okey, *am Kopf kratz*
allmählich bin ich über mich selbst enttäuscht, das ich so lange brauche um die Hinweise zu finden, da ich Batman Forever, keine Ahnung wie oft schon geguckt habe. Immerhin gehört er zu meinen Lieblingsfilmen. Aber ich bleibe hartnäckig. :3

1. Kann es sein das einer der Vergleiche ist, das Riddler sich jemanden holt, der ihm bei seinem Plan helfen kann, nur in diesem Fall Poison Ivy anstatt TwoFace?

2. *such such such such such*
Antwort von:  ChogaRamirez
26.07.2013 12:34
Okay, ich gebe dir einen Tipp:

Auf Seite 5 des Kapitel findest du einen Satz aus Batman Forever und auf Seite 7 sind es zwei Worte aus dem Film.


Zurück