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Sunset over Egypt

Even if tomorrow dies
von

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Wandel

Erschrocken starrte Mana den Hohepriester an. „Aber“, setzte sie voller Angst an, „Ich kann doch gar nicht damit umgehen!“

Sie war zwar Priesterschülerin, doch in der Kunst der Magie bei weitem nicht so bewandert, dass sie..

Der Millenniumsstab war viel zu mächtig für sie, da konnte so vieles schief gehen.

Seth zwang sich die Augen zu öffnen, und auch wenn er kaum etwas sehen konnte, richtete er seinen Blick auf sie. Er griff nach ihrer Hand, sie war eiskalt. „Du musst es versuchen.. Da ist Magie am Werk.. sonst würde es aufhören zu bluten..“ Jede Bewegung strengte ihn an, er hätte es selbst getan, doch er war nicht in der Verfassung dazu. Er konnte sich nicht einmal selbst halten, die Magie zu entfesseln, die es brauchte um den Stab zu beherrschen, konnte er beim besten Willen nicht aufbringen.

Magie.. Verunsichert betrachtete Mana ihn, blickte dann zu seinem Millenniumsstab. Sie hatte entsetzliche Angst, zitterte am ganzen Körper. Doch sie nickte. Kurz entschlossen warf sie sich ihr Gewand wieder über und griff nach dem Stab. Sie hielt ihn mit beiden Händen fest, er war um einiges schwerer als der Stab mit dem sie sonst kämpfte.

„Und wenn ich dein Bein abhacke?!“ Sie hatte so etwas noch nie zuvor gemacht.

„Das wirst du nicht..“, antwortet Seth und holte tief Luft. Der Millenniumsstab musste sie akzeptieren, das war essentiell dafür, dass es funktionierte. Sollte er es nicht tun..

„Du musst dich konzentrieren..“ versuchte er zu erklären. Er hätte ihr gern die Angst genommen, doch er hatte nicht einmal sich selbst im Griff.

Wieder nickte Mana. Sie sah den Stab fragend an, ganz so, als wünschte sie, er würde ihr die schwere Aufgabe abnehmen. Mit großer Mühe versuchte sie alle Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben und sich auf das zu konzentrieren, was sie tun musste. Doch immer wieder krochen die Zweifel zurück in ihr Bewusstsein, egal, wie sehr sie sich auch anstrengte.

Sie schüttelte den Kopf, sah ihn hilflos an. Die Gefahr war so groß, dass sie ihn schwer verletzte, Magie war so unberechenbar, wenn man sie nicht kontrollieren konnte. Seth sah sie schwach an. Er konnte sie kaum erkennen, wusste aber, wo sie stand.

„Versuch es einfach..“ Es gab sowieso keinen anderen Weg. Und er glaubte an Mana, auch wenn er sonst gern Witze über ihre plumpen Zauberversuche gemacht hatte.

Mana wischte sich die Tränen weg. Sie durfte jetzt nicht schwach sein. Zwar zitterte sie noch immer, aber sie riss sich nun zusammen, sie musste es tun.

„Wehe, die Götter lassen mich jetzt im Stich..“, murmelte sie, richtete den Millenniumsstab auf sein Bein, konzentrierte sich und aktivierte ihn.

Nichts geschah. Dann, ganz plötzlich, schrie Seth vor Schmerz, lauter als sie ihn je gehört hatte. Mana sah ihn entsetzt an, ließ den Stab sofort fallen. Sie stürmte näher an das Bett heran, unzählige Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie rief ihn, panisch, immer wieder. Was hatte sie nur getan?

Hätte sie im Magie-Unterricht damals bei Mahado nur besser aufgepasst.. Aber sie hatte es nicht als besonders schwierig empfunden, eher amüsant. Ihre Leistungen waren miserabel gewesen.

Sie griff nach seiner schweißnassen Hand und find an zu schluchzen. „Es tut mir so Leid..“, flüsterte sie kaum verständlich, wagte es nicht in sein schmerzverzogenes Gesicht zu blicken.

„Mana..“, setzte Seth an, und versuchte mehrmals ruhiger zu atmen. „Mana..“, seine Stimme war ganz leise. „Danke..“ Er drückte ihre Hand. Der Schmerz hatte nachgelassen und er konnte wieder sehen.

Mana sah ihn völlig entgeistert an. Sie hatte ihm so wehgetan und nun bedankte er sich bei ihr? Wofür? Dafür, dass sie den Stab hatte fallen gelassen und nicht weitergemacht?

„Wa..as?“

Und zum ersten Mal lächelte er. „Dir braucht nichts Leid zu tun..“, er ließ ihre Hand nicht los, drückte sie fest. „Ich glaube.. das hat funktioniert..“

Mana hob den Kopf. Es hatte funktioniert? Sie sah ihn an, biss sich auf die Lippen – und find hemmungslos an zu weinen. Sie warf sich vorsichtig in seine Arme, schluchzte.

So gut es ging, legte Seth seine Arme um sie, er war völlig überfordert. „Hey.. es tut mir Leid..“ War sie seinetwegen so traurig? „Wein doch nicht..“

Mana schüttelte leicht den Kopf, sah ihn aus ihren verheulten Augen groß an. „Ich habe mir so Sorgen um dich gemacht!“, schluchzte sie, biss wieder auf ihre Lippe. Dafür würden sie bezahlen. In ihrem Kopf nahm ein gewagter Entschluss Formen an, sie blickte auf, sah ihn ernst an und wischte sich die Tränen weg. „Du solltest jetzt schlafen, damit es besser wird“, sagte sie abwesend zu Seth. Ihre Gedanken waren an einem völlig anderem Ort. „Du brauchst Ruhe.“

Der Priester widersprach nicht, erschöpft wie er war, blieb ihm gar nichts anderes übrig. Doch er merkte, dass Mana selbst sich keine Ruhe würde gönnen wollen. „Tu nichts unüberlegtes, ja?!“, mahnte er besorgt. Sie antwortete nicht, stand auf und legte die Decke über Seth.
 

Kurz darauf war sie verschwunden. Er hatte sie nicht aufhalten können. Sie wollte dem Nebel einen Besuch abstatten. Er sollte sie rufen, wenn er etwas brauchte. Es war lächerlich, er lachte bitter auf. Das tat sie nur seinetwegen, das wusste er, aber..

Glaubte sie denn er würde sich freuen, wenn sie sich bereitwillig in Gefahr brachte?

All seine Worte waren ins Leere gelaufen. Ihre Willenskraft hatte ihn beeindruckt, dich auch das rechtfertigte eine Kurzschlusshandlung nicht. Er Seufzte, allein in einem Raum, dem er nie zuvor Beachtung geschenkt hatte.

Doch er sah ihn nicht, nahm ihn einfach nicht wahr. Ihre letzten Worte klangen noch in seinen Ohren nach, Worte, die er nicht erwartet hatte zu hören. Ich liebe dich. Sie hatte an der Tür gestanden und sich noch einmal zu ihm umgedreht, bevor sie lächelnd, aber von einer unglaublichen Wut erfüllt, das Zimmer verlassen hatte.
 

Sie rannte durch die Gänge. Schnaubend vor Wut, aber fest entschlossen, sah sie sic immer wieder um, in der Hoffnung eine Spur von ihren zu finden. Wenn ihr euch traut, dann zeigt euch, dachte sie immer wieder.

„Ich weiß, dass ihr mich hört! Also kommt raus!“

Ihr Weg führte sie in den Palastgarten, direkt in Akims Arme. „Was schreist du denn so?“ Er saß auf dem Boden, blickte irritiert zu ihr auf. Mana wirbelte herum, erkannte ihn und betrachtete ihn genervt und sauer. „Tut mir Leid“, meinte sie, leicht patzig, „Ich habe jetzt keine Zeit für dich!“

„Warum nicht?“, fragte er beleidigt.

Das Mädchen verdrehte die Augen, klammerte sich an den Millenniumsstab, den sie mitgenommen hatte. Ihr eigener war noch immer bei dem Nebelwurm, wie sie ihn nannte, bei Cyrus.

„Nerv mich jetzt nicht“, zickte sie und sah drohend in den Himmel. „Ich finde euch auch so!!“

Akim ließ nicht locker, beobachtete sie interessiert, aber noch immer gekränkt. „Wen willst du finden?“

Erneut fiel Manas Blick auf ihn. Dass er nicht einfach einmal still sein konnte..

„Akim, kannst du mich bitte in Ruhe lassen?!“, sie schrie ihn fast an, „Ich habe jetzt keine Zeit für deine Spielereien!“ Nie zuvor hatte sie so mit ihm geredet, und es tat ihr auch fast Leid, doch im Augenblick hatte sie einfach keine Nerven dazu mit ihm zu diskutieren. Sie war sauer, wollte Cyrus und Meira büßen lassen, was sie Seth angetan hatten. Akim hatte ihr nun gerade noch gefehlt.

„Spielereien?“, er sah sie böse an, schrie dann zurück. „Das ist kein Grund, mich anzuschreien!“

Ob er sie provozieren wollte, oder nicht, jedenfalls klappte es. „Natürlich ist das einer!“, schrie sie weiter, „Du benimmst dich wie ein kleines Kind!“
 

Die Millenniumskette leuchtete an ihrem hals, zeigte ihr alles, was sie zu sehen wünschte. Im Moment ruhte Meiras Blick auf einem brünetten Mädchen, das sich wild gestikulieren mit einem Jungen unterhielt. Sie schien außer sich zu sein, irgendetwas brachte sie völlig aus der Fassung.

„Sieht ganz si aus, als wäre sie sauer..“, murmelte Meira ihrem Bruder zu, der begierig jede Information, die sie ihm gab, aufnahm. „Die Kleine?“, fragte er und die Rothaarige nickte.

Sie beobachtete die Priesterschülerin weiter, sah etwas, das sie stocken ließ. „Sie hat den Millenniumsstab!“, meinte sie ganz überrascht, „Und da ist noch jemand bei ihr.“ Verwirrt sah sie den Jungen an, irgendetwas an ihm kam ihr unglaublich vertraut vor. Cyrus sah auf. „Noch jemand? Wer?“ Der Priester konnte es nicht sein, die Kugel musste ihn längst außer Gefecht gesetzt haben.

„Ein Junge“, flüsterte Meira und sah ihn weiterhin fasziniert an. „Er sieht fast so aus wie du..“
 

Sauer starrte er sie an, sein Blick wirkte plötzlich kalt und wie versteinert. „Ich?“, fauchte er schrill, und alle Wärme hatte seine Stimme verlassen, „Ein Kind?!“ Finster funkelte Akim Mana an, er hatte sich inzwischen aufgerichtet.

Und dann ohne Vorwarnung, schlug er ihr ins Gesicht. „Was fällt die eigentlich ein?“, flüsterte er ungehalten und drohend.

Entsetzt fasste Mana sich an die Wange, sah ihn mit offenem Mund an. Doch es dauerte nicht lange, bis sie sich wieder gefangen hatte. „Drehst du nun völlig ab?!“, brüllte sie, so laut, dass es fast im ganzen Palast zu hören war, „Du sollst mich in Ruhe lassen! Und vor allem sollst du mich nicht schlagen!“
 

Dichter Nebel zog auf und nahm Mana die Sicht. Voller Genugtuung stellte sie es fast, nun endlich war es soweit, nun endlich konnte sie Meire und Cyrus dafür bezahlen lassen, was sie getan hatten.

Akim jedoch war wirklich zu weit gegangen, was war nur in ihn gefahren?

Sie verstand es nicht, wusste nicht, weshalb er mit einem Mal so anders war. Sie kannte ihn nun schon so lange, doch noch nie zuvor hatte er ihr absichtlich wehgetan.

„Du solltest aufpassen, was du sagst!“, meinte er bedrohlich, „Unterschätze mich nicht!“

Langsam hatte sie wirklich genug gehört. „Ach, halte doch einfach deine Klappe!“, fauchte sie geringschätzig, sie würde ihm später schon die Meinung sagen. Akim schien wenig begeistert.

Dennoch.

Der Ausdruck auf seinem Gesicht hatte sie geändert, in dem Moment, als der neble sich um ihn legte. Fasziniert griff er hinein, nahm eine Hand voll und betrachtete die daraus entstehende Kugel. Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit durchzog ihn.

Genervt drehte Mana sich zu ihm um. „Lass den Nebel in Ruhe!“, fauchte sie, ehe sie verstand, was gerade geschah. Und dann dämmerte es ihr. Erschrocken sah sie ihn an, hielt den Millenniumsstab in seine Richtung. „Seit wann kannst du das?“, fragte sie entsetzt. Es wäre ihr doch aufgefallen, wenn er so etwas schon öfter gemacht hätte..

Er behielt die Kugel weiter in den Händen, spielte damit. Auch er war leicht verwundert, doch er zeigte es nicht. „Das hast du mir überhaupt nicht zugetraut, oder?“, fragte er schließlich, und seine Stimme durchschnitt die Luft förmlich, „Dass ich auch etwas kann?!“ So viel Vorwurf lag in diesen Worten, dass das Mädchen zurückwich. Ernst und voller Gedanken, die ihren Kopf durch schwirrten, blickte sie ihn an, seufzte. „Doch..“, murmelte sie unverständlich, „ich denke schon..“ Sie war verwirrt, die Sache mit dem Nebel gab ihr wirklich zu denken. „Entschuldige, Akim.. Ich wollte nicht so fies zu dir sein..“ Sie versuchte sich vorzustellen, wie es war, wenn alle sich über sie lustig machten, doch das konnte sie nicht, sie konnte es nicht verstehen und konnte auch nicht nachvollziehen, was mit Akim los war.

Er glaubte ihr kein Wort. „Ach, nun siehst du, dass ich auch etwas kann, und auf einmal tut es dir Leid?!“ Voller Hohn griff er erneut in den Nebel, zog fasziniert eine weitere Kugel heraus.

Nun ihrerseits gekränkt, drehte Mana sich von ihm weg. „Ich hab dir doch gar nichts getan!, maulte sie, und blickte erneut um sich. Der Nebel war zwar da, beängstigend undurchsichtig, doch von den Nebelgeschwistern fehlte jede Spur. Sie sollten endlich auftauchen, sie hatte keine Lust mehr zu warten, wollte nicht weiterhin das Ziel von Akims unterdrückten Gefühlen sein. Sie wollte endlich kämpfen. Doch wer kam, war nicht Meira und auch nicht Cyrus. Es war Seth, der sich durch das Gestrüpp zu ihr hindurch gekämpft hatte, und nun unglaublich ernst und besorgt zu Akim und Mana herüber blickte. „Mana!“, schrie er und es war deutlich zu erkennen, dass er noch immer stark unter seinen Verletzungen zu leiden hatte, „Weg von ihm!!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  LucyCameronWeasley
2010-05-14T10:16:10+00:00 14.05.2010 12:16
DAchte ich mir doch, dass mit Akim etwas nicht stimmt öö hier hab ich nun den beweis~
tolles kapi x3
Von: abgemeldet
2008-10-01T16:51:46+00:00 01.10.2008 18:51
Was geht denn jetzt ab?! Ich mein, erst überlebt mana seinen angriff und jetzt kann die mit dem Stab umgehen? da läuft was falsch.. und das mit akim Oo passt da total rein.. aber abgesehen von vielen fragen xD die story ist echt geil!
Von: abgemeldet
2008-10-01T15:41:57+00:00 01.10.2008 17:41
Waaaaa? Akim schlägt Mana?! *erschrocken schau* Damit hab ich nun wirklich nicht gerechnet.. also.. also also xD äh.. ja.. weiterlesen hilft wahrscheinlich Oo
Von: abgemeldet
2008-04-08T18:18:03+00:00 08.04.2008 20:18
xD Mana kann schon en wenig üertreiben, ich geb tea jaj recht xDD Aber ich denk, dass wird sogar noch schlimmer xD

Ja, Seth kann einem schon leid tun xDD *Kein mitleid hab* ^^ Aber wieder einmal ein super Kapitel, du musst unbedingt schnell weiter-schreiben ^_^ Ist schon Dienstag? ^^° Jedenfalls richtig toll! Bloß schnell weiter!
Von:  Dedenne
2008-04-08T16:44:17+00:00 08.04.2008 18:44
Das war mal wieder ein goiles Kapitel ^^
*dir nun auch mal ein Kommi schreibt*
So wie alle Kapitel davor auch ^^
*dich lob*
Immer nur weiter so.

Armer Seth. Ich hoffe, er wird wieder gesund.
Und was ist nur mit Akim los? O.O
Er hat einfach Mana geschlagen...na so was.
Und Meira geht es wieder besser. XD
*sie und Cyrus mag*
*gespannt ist, wie es weitergeht*
Von:  TeaGardnerChan
2008-04-08T16:38:55+00:00 08.04.2008 18:38
Nebel nebel nebel XD
Überall nur nebel... na so was.
Hoffentlich wird Seth wieder gesund.
Und Mana muss sich echt mehr vorsehen das geht sonst noch nach hinten los XD


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