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Sunset over Egypt

Even if tomorrow dies
von

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Chaos

Verwirrung.

Ernst.

Stille.

Keiner der drei wagte es, ein Wort zu sagen. Akim war unglaublich erschrocken, zusammengefahren und hatte sofort von Mana abgelassen, die ebenfalls verwundert aufblickte. Seths Blick war erschreckend gewesen, daran bestand nicht der leiseste Zweifel. Nie hatte sie ihn so erzürnt gesehen, jedenfalls nicht, wenn es keinen Grund dafür gab. Gab es einen? Akim hatte sie doch nur gekitzelt, seit wann war so etwas schlimm? Gut, sie hatte gestrampelt, hatte sich dagegen gewehrt, aber sie hatte doch auch gelacht. Es gab keinen ersichtlichen Grund, gleich zornig zu werden, für Mana jedenfalls nicht.

Verwirrt drehte sie sich zu Seth um, hoffend sogleich eine Erklärung für sein merkwürdiges Verhalten zu bekommen. Der jedoch hatte sich abgewendet, sein Blick war nicht zu erkennen.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Mana verhalten, bekam jedoch keine Antwort. Der Hohepriester selbst schien von seiner Reaktion überrascht gewesen zu sein. Mana sah ihn beunruhigt an, wiederholte ihre Frage. Und schließlich, endlich brach er sein Schweigen.

Alles war in Ordnung, es ging ihm gut, seine Worte waren klar, seine Mimik widersprach diesen – und konnten Mana dadurch nicht überzeugen.

„Und da bist du dir sicher?“, sie stellte sich in seinen Blickwinkel, „Akim hat mich doch nur gekitzelt.. Wieso bist du nun so patzig?“

„Bin ich nicht..“ Seth drehte sich zum Fenster, er war mit seinen Gedanken völlig wo anders. Was war auf einmal los mit ihm? Er verstand es nicht. So hatte er sich noch nie benommen. Wieso war er auf einmal so sauer auf den Jungen?

Mana rümpfte die Nase. „Warum weichst du mir dann aus?“

Viel zu schnell drehte sich Seth zu ihr um – nur um so gleich wieder wegzusehen. Hatte sie Recht? Er benahm sich merkwürdig, aber war es so offensichtlich? Er, der Hohepriester Seth, der sonst jeden Feind mit einem einzigen Blick durchschauen, selbst Freunde zu Fall bringen konnte, verstand sich nicht.
 

Ungeduldig, aber noch immer eingeschüchtert, wippte Akim hin und her. Weder Mana noch Seth reagierten, wieder wurde er ignoriert. Ob es ihm recht war, er wusste es nicht. Es war sicher nicht schlau, den Priester nun herauszufordern, doch einfach verschwinden wollte er auch nicht.

„Was habt ihr denn auf einmal?!“

„Du schaust mich nicht einmal an!“, es war nur zu deutlich, dass die Priesterschülerin nicht gedachte, auf den Jungen zu achten.

„Seid ihr noch daaa?“, versuchte er es wieder, wieder erfolglos.

Manas Blick ruhte auf Seth, der nun in Erklärungsnot war. Doch wie sollte er etwas erklären, wenn es ihm selbst nicht klar war? Akims Anwesenheit nahm er nicht einmal wahr, zu tief war er in seine Gedanken versunken.

Schließlich blickte er auf.

„Es tut mir Leid.“

Es tat ihm Leid. War das etwas das einzige, was der Priester dazu zu sagen hätte? Mana seufzte, trat dichter an ihn heran. So war er ihr noch nie gegenüber getreten, er war doch sonst immer Herr der Lage, wieso denn jetzt nicht?

Manas Herz tat einen leichten Sprung, unsicher legte sie den Kopf schief. „Ist es wegen Kisara?“ Dachte er etwa noch immer an sie? Vielleicht hätte sie doch nicht gleich heute morgen danach fragen sollen, wenn es ihm noch so nah ging. Was hatte sie denn erwartet? Die beiden waren sehr lang zusammen gewesen, dass das zwischen ihnen einmal zu Ende gehen würde, das hatte wirklich niemand erwartet.

„Nein.. es ist nichts.. wirklich nicht..“

Also doch. Wie benahm man sich in so einer Situation? Sie hatte soviel lernen müssen, doch das half ihr jetzt wenig. Einfühlsam sah sie ihn an. „Habe ich etwas falsches gesagt?“

Wieder schüttelte er den Kopf. „Hast du nicht..“

War er etwa verlegen? Was konnte sie denn nur tun, damit er sich wieder normal benahm? Das war ja wirklich zum verzweifeln.

„Sollen wir lieber gehen?“ Vielleicht wollte er ja allein sein. Vielleicht brauchte er Ruhe? Doch auch das verneinte er vehement, versuchte sogar zu lächeln. Er wollte nicht, dass sie gingen. Oder etwa doch? Er war unentschlossen, dachte erneut über diese Frage nach. Nein, er wollte nicht, dass sie gingen. Das hieß, er wollte nicht, dass sie ging.

Mana war ernsthaft besorgt. Aber er hatte versucht zu lächeln, das war schon einmal ein gutes Zeichen. Sie musste ihn irgendwie dazu bewegen können, dieses seltsame Verhalten wieder abzulegen. Die Luft im Raum war bedrückend. Kurz entschlossen griff Mana nach Seths Hand, mit der anderen schnappte sie sich Akim und lief dann los, die beiden hinter sich her ziehend.

Sie erntete nichts als Verwirrung, ließ sich aber nicht aufhalten. Sie wollte an die frische Luft, wollte in den Garten, um die trüben Gedanken zu vertreiben.

Akim war sofort Feuer und Flamme. In den Garten lief er gern, besonders gern nicht allein und nun sollten Mana und Seth ihn begleiten. Es kümmerte ihn nicht, dass er am Tag zuvor von eben dort vertrieben worden war, dieses Mal konnte ja nichts passieren, schließlich war der Hohepriester dabei. Die Wachen würden es nicht wagen ihn erneut darauf anzusprechen.

Eben jener Priester war überrascht, ließ sich aber problemlos von Mana mitziehen. Sein Blick ruhte auf ihrer Hand, die seine fest umklammerte. Er war verunsichert.

Im Garten angekommen, ließ Mana ihren Freund erst einmal stehen, und zog Akim weiter. „Du buddelst doch gern, oder?“, fragte sie, und schob ihn an ein frisch umgegrabenes Feld, ohne zu wissen, dass es das Feld war, dass bereits gestern unter Akim zu leiden gehabt hatte.

Er strahlte.

„Schön!“, rief Mana, „Dann fang du schon an, ich komm gleich zu dir und helfe dir.“ Sie lächelte, als sie dem Diener den Rücken zudrehte, der bereits die Hände in der Erde hatte.

Tief durchatmend und sich selbst Mut zusprechend, kehrte sie zu Seth zurück, lächelte ihn an. Sie standen an einem kleinen, künstlich angelegten Teich, der den Palastgarten zierte.

„So, nun brauchst du nicht mehr auf ihn zu achten“, sagte Mana und wies dabei auf Akim. Etwas hilflos sah Seth sie an. „Habe ich das etwa getan?“

*Glaubst du, ich bin blöd?“, sie grinste, „Ist doch klar, dass du vor deinem Diener nicht sagen willst, was dich so beschäftigt! Magst du nun darüber reden?“

Sein unsicherer Blick, verwirrte sie. Wieder blieb er ihr die Antwort schuldig. Diesen Blick mochte sie nicht, mochte nicht, wie er ihr immer wieder auswich, mochte nicht die Hilflosigkeit, die er ausstrahlte.

Dass sie sich so um ihn sorgte, ehrte ihn, gleichzeitig jedoch fragte er sich nach dem Grund dazu. Es war überhaupt nicht seine Art, dennoch war er unruhig. Er trat unschlüssig immer wieder von einem Bein auf das andere, schüttelte dabei den Kopf.

Eine ganze Weile stand er so da, tief in Gedanken versunken. Mana versuchte unentwegt seine Aufmerksamkeit zu bekommen, seinen Blick irgendwie auf sie zu lenken, doch es dauerte ehe er reagierte. Schließlich jedoch fanden ihre Augen die seinen. Er blinzelte.

„Es tut mir Leid, Mana“, sagte er leise.

„Was tut dir Leid?“, sie war inzwischen ziemlich unruhig geworden, das Warten war ihr lästig.

„Du bringst mich völlig durcheinander!“

Mana trat einen Schritt zurück, diese Aussage hatte sie weder erwartet, noch wusste sie, was sie davon halten sollte. Sie brachte ihn durcheinander? Wie war das möglich? Verwirrt wich sie einen weiteren Schritt zurück, ohne auf den Zierteich zu achten.

Sie stolperte. Erschrocken schrie sie auf, als eine starke Hand sie festhielt, vorm Sturz bewahrte und an sich zog.

„Ist alles in Ordnung?“ Seth schien seine Stimme wieder zu haben.

Mana grinste verlegen und nickte. „Das war ganz schön knapp, danke..“, seufzte sie, und dachte im gleichen Moment, dass ihr nichts besseres hätte passieren können. Er sprach wieder mit ihr, sein Blick war wieder klar. Und er hielt sie in dem Armen.

„Es geht dir gut, ja?“ Er schien ehrlich besorgt zu sein und schmeichelte ihr damit. Sie nickte zufrieden, kuschelte sich dann dichter in die Arme, die sie noch immer schützend hielten.

Mana und Seth konnten nicht wissen, dass Kisara sie von einem Balkon aus beobachtete und all ihre Befürchtungen als bestätigt ansah.
 

Langeweile machte sich breit. Die Erde war noch locker, so machte das Ganze wenig Spaß. Die Pflanzen hatte Akim am vorigen Tag schon ausgegraben, sie waren nur provisorisch wieder eingesetzt worden. Sie stellten keine Herausforderung dar.

Leise seufzend wartete er auf Manas Rückkehr, sie wollte ihm schließlich helfen. Aber hatte sie es vergessen?

Er hatte sie und den Priester beobachtet, und es sah nicht danach aus, als würden die beiden bald anfangen zu graben. Er ging jedenfalls fest davon aus, dass sie es vorhatten, kannte keinen ihm sinnvollen Grund weshalb man sonst in den Palastgarten gehen sollte. Doch Seth wirkte irgendwie.. verkrampft.

Sollte er etwa ewig hier am Boden sitzen und warten? Womit waren die beiden solange beschäftigt, was taten sie?

Er traute seinen Augen nicht, als er Mana in Seths Armen sah.

„Hey!“, rief er und wühlte in der Erde, „Beachtet mich mal!“ Zwischen seinen Fingern formte er einen Klumpen, zielte damit auf die beiden warf – und traf.

Die Priesterschülerin hatte Akims Geschrei gehört und sich zu ihm umgedreht. Im nächsten Moment hatte sie den Klumpen im Gesicht und taumelte erschrocken zurück.

Sie hatte Glück gehabt, der Klumpen enthielt nur Erde, keine größeren Steine, so hatte sie nur wenig Schmerzen. Der Schreck war das Schlimmste daran gewesen, aber den hatte sie schnell überwunden und fing schon kurz darauf an zu lachen. Der Dreck fiel zu Boden und hinterließ einen dunklen Fleck auf ihren Wangen.

Doch sie lachte. „Akiiiim!!! Das bereust du!“, ihre Drohung war klar, doch nicht boshaft. Akim verkroch sich vorsichtshalber in das Loch im Boden, dass er gegraben hatte.

Mühsam versuchte Mana, den Schmutz mit ihren Händen abzustreifen, doch das hinterließ schwarze Streifen.

„Ich habe wohl keine andere Wahl“, erklärte sie lächelnd, und sprang kurzerhand in den Teich. Das Wasser war kalt, aber es verfehlte seine Wirkung nicht.

Nachdem Seth sich vergewissert hatte, dass es Mana gut ging, sah er aufgebracht in Akims Richtung, die Augen zu engen Schlitzen verengt. Dafür würde dieser noch bezahlen.

Seth wusste nicht, ob es sich gelohnt hatte, Mana aufzufangen nur damit sie anschließend doch in den Teich springt, aber er hatte es nicht bereut. Und als Mana Wasser prustend wieder auftauchte und lächelte, erwiderte er es.

„Ist das nicht kalt?“

Sie nickte sofort, doch ihr Lächeln erstarb dabei nicht.

„Du erkältest dich noch!“ Der Priester klang vorwurfsvoll, als er ihr die Hand hinhielt um sie aus dem Teich zu ziehen, die sie sogleich ergriff.

„Wenigstens bin ich nun wieder sauber“, meinte sie nur und schüttelte sich das Wasser aus dem Haar.

Mana ließ Seth Hand nicht los, als sie wieder nach Akim rief, der nach mehreren Versuchen schließlich schuldbewusst aus seinem Loch geklettert kam und sich neben sie stellte, möglichst weit entfernt von Seth. Als er dessen Blick gesehen hatte, war es ihm eiskalt den Rücken heruntergelaufen.

Böse sah Mana ihn an. „Was sollte das?“, fragte sie und ging ganz nah auf ihn zu. Eingeschüchtert sah der Junge zu Boden.

„Ich wollte doch nur wissen, was ihr macht..“, gab er kleinlaut zu.

„Wa.. was wir machen?“, Mana drehte sich verwirrt zu Seth um und ließ dabei dessen Hand los. „Warum?“

„Ihr habt mich gar nicht beachtet! Und du hast doch gesagt, du würdest gleich wiederkommen..“

Mana legte den Kopf schief. „So.. so lang waren wir doch überhaupt nicht weg?!“ Doch sicher war sie sich nicht. Sie hätte nicht sagen können, wie viel Zeit wirklich vergangen war.

Akim starrte beleidigt auf den Boden. „Wart ihr wohl..“

Seth schwieg. Er war sauer auf seinen Diener, sehr sauer. Doch er wollte nicht, dass Mana davon viel mitbekam und so nahm er sich vor, ihn klein zu rupfen, sobald diese es nicht sah.

„Trotzdem musst du mich nicht mit einem Klumpen Dreck bewerfen!!“, fauchte Mana und Akim wurde ganz klein unter ihren Worten.

„Aber..“, er ring nach Worten, „aber das hab ich doch gar nicht böse gemeint..“

„Wie war es dann gemeint?“, fragte Mana patzig und verschränkte dabei die Arme. Das Wasser tropfte an ihrem Haar herab, und auch ihre Kleidung war völlig nass. Das hatte sie nur ihm zu verdanken, sie mochte ihn, aber seine Naivität und Dummheit gingen ihr bisweilen auf die Nerven.

„Ich wollte doch nur, dass ihr mich bemerkt..“, meinte Akim enttäuscht und seine Stimme wurde mit jedem Wort fester. „Aber ihr wart so abgelenkt..“

Mana seufzte. „Ja und?! Du kannst doch auch allein buddeln!“ Wieso machte er so einen Aufstand, nur weil sie etwas länger gebraucht hatte?

Kleinlaut stimmte er ihr zu, doch seine Gestik verriet, dass er das Gegenteil meinte.

„Was hast du denn?!“, wollte sie wissen. Doch die Antwort, die sie darauf bekam, ließ sie aus allen Wolken fallen.

„Gar nichts!“, fauchte nun Akim, ebenso patzig wie sie zuvor, „Kuschle doch weiter mit Seth!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  LucyCameronWeasley
2010-05-12T07:23:37+00:00 12.05.2010 09:23
kisara tut mir leid, aber für mana freu ich mich XD
dass sie gleich in den teich springt hätt nicht sein müssen XD
aber war sehr lustig xDD
Von: abgemeldet
2008-10-01T16:50:05+00:00 01.10.2008 18:50
akim wir dmir immer sympatischer, aber das kisara das gesehen hat.. ui, die kann sich gleich wieder verziehen. Ich mein, mana is mir irgendwie.. positiver gestimmt ;)
Von: abgemeldet
2008-10-01T15:23:25+00:00 01.10.2008 17:23
oh man, das passt ja so gar nicht zu Seth und wooooh! mana bringt ihn durcheinander? Was geht denn da ab?! xDD wie geiiil! will jetzt sofort weiter lesen!
Von:  TeaGardnerChan
2008-01-14T16:30:44+00:00 14.01.2008 17:30
Der ist ja sooooooooooooooooooo blöd.
*rofl*
*sich kaputt lacht*
Buddelt der da einfach weiter und wenns im Langweilig wird... einfach andere Leute mit Dreck bewerfen xD
So ein böser Kerl... das ist nicht nett... seth sollte ihn mal manieren bei bringen.
Ui... wenn Mana und Seth sooo weiter machen... Halleluja *g*
wehe du machst nicht weiter ;)
Von: abgemeldet
2007-09-17T13:48:41+00:00 17.09.2007 15:48
^^° ich mag das, ich mag das seth so hilflos ist, find ich wirklich cool ^^ du hast das alles ehr gut beschrieben, ich erinner mich zwar seeehr gut an die stelle xD hatte aber nicht das gefühl das die paar unterschiede, die durchaus berehctig waren, total störten ^^ was ich etwas komisch finde, also mir ist hie rbei der fanfic nicht so aufgefallen, dass da so viel zeit in der "umarmung" vergangen ist. ^^° aber ich wieß nicht, wie andere das sehen. ^^ Und is ja auch nich so trgaisch, wir hinterher ja klaa~ ^^ außerdem hab ich einige fehler entdeckt xD aber ich fang damit jetzt net an! Mach bloß weiter ja? ^^ *kiss*


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