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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Erzwungene Prophezeiung

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 131: Erzwungene Prophezeiung
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Lifehouse –Sky is falling.
 

Viel Spaß beim Lesen. Morddrohungen, Liebesbriefe und Kritik bitte in den Kommentaren äußern und wir hoffen auf wirklich viele Kommentare, wobei diesbezüglich eher auf solche der fördernden Art, solche, die uns weiterhelfen, uns und unseren Stil zu verbessern.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 


 

Begegnung 131:

Erzwungene Prophezeiung
 

Harry hatte beschlossen, mal zu beobachten, ob Dracos Ansichten der Dinge tatsächlich so waren, wie er sie dargelegt hatte, und musste feststellen, dass es genauso war. Es gab nicht wirklich irgendjemanden, der Interesse an seiner Person hatte, solange sie nichts mit Training oder Harry zu tun hatte. Blaise war noch immer irritiert und Pansy und Hermione waren nicht einmal anwesend. Die beiden hatten beschlossen, dass sie heute nachlasen, wie man Zauber erfand. Hermione wollte es unbedingt auch wissen und lernen, selbst wenn ihr dafür kein Talent beschieden war. Sie wusste aus Erfahrung, dass man alles mit ausreichend Fleiß lernen konnte, außer vielleicht Reflexe oder dergleichen, also würde sie lernen, wie man Zauber kreierte.

Jedenfalls war Draco für die meisten nichts weiter als ein Name, der ab und zu fallen konnte. Es war wirklich deprimierend und Harry begann ihn zu verstehen. Er hatte nie das Pech gehabt, nicht wahrgenommen zu werden. Ob nun als Held oder als Verräter hatte er immer Aufmerksamkeit genug gehabt, bis sie sogar lästig wurde, aber mit völliger Nichtachtung war er in der Zaubererwelt noch nie beachtet worden. Dafür sehr wohl bei den Dursleys und in der Muggelschule. Er wusste, wie sich das anfühlte, und er konnte nachvollziehen, dass man sich daraufhin zurückzog und begann zu denken, dass man nichts wert sei. Wie Draco es bereits getan hatte.

Der Tag verging und Harry wurde immer ärgerlicher über den Fakt, dass man ihn ansprach, ohne Draco auch nur eines Blickes zu würdigen. Es war nervig und ganz und gar nicht das, was er wollte, da Draco zu ihm gehörte. Seine Gereiztheit traf auf fruchtbaren Boden und ließ wieder Verwirrung und Zweifel wuchern, aber er konnte es auch nicht wirklich abstellen. Am Abend in der Großen Halle fauchte er Lee an, dass er sein Verhalten unmöglich fand, und befand auf Grund dessen seine Frage nicht als beantwortungswürdig, sodass der dunkelhäutige Junge sich irritiert zurückzog.

Harry biss sich auf die Lippe. Jetzt war er schon explodiert und hatte vergessen den Grund zu nennen, warum. Er war doch ein Idiot. Und andererseits war er glücklich darüber, weil das Draco mit Sicherheit auch nicht gefallen hätte. Es war eine bescheuerte Situation.
 

~*~*~*~
 

Draco hatte Harrys Verhalten mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiert, während Blaise wieder einmal verwirrt dreinblickte. Dieser hatte so langsam gar keine Ahnung mehr, was hier los war.

Nach dem Abendessen entschied sich der blonde Slytherin, Harry beiseite zu nehmen. „Jetzt benimmst du dich seltsam.“, stellte er nüchtern fest. Er hatte seinen Freund in einen selten benutzten Seitengang gezogen und blickte ihn fragend an.
 

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„Mir ist lediglich aufgefallen, dass du Recht hast, und das ärgert mich!“, murrte Harry und lehnte sich gegen die Wand. „Die regen mich auf. Das ist schlimmer, als wenn sie mich hassen!“
 

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Draco wuschelte ihm durch die Haare. Nur für ihn. Das war...

„Du bist niedlich.“, stellte er lächelnd fest und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

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Es kitzelte ein bisschen und brachte Harry widerwillig zum Kichern. „Ich bin nicht niedlich. Ich bin böse!“, stellte er richtig. „Böse! B. Ö. S. E.“ Er seufzte, dann blickte er ihn an. „Mach irgendwas, das ihnen zeigt, dass du nicht unwichtig bist!“, bat er. „Meinetwegen rette eine hilflose Prinzessin aus einem großen hohen Turm vor einem Drachen!“ Er klang kläglich in dem Versuch, böse zu bleiben bei dieser Schnapsidee.
 

~*~*~*~
 

„Nur, wenn du die Prinzessin bist.“ Draco grinste breit. „In einem Kleid dürftest du niedlich aussehen...“

Schlagartig wurde er dann wieder ernst. „Ist okay. Ich werd’s versuchen.“ Auch wenn er nicht den leisesten Schimmer hatte, wie er das anstellen sollte.
 

~*~*~*~
 

Harry gab ihm eine leichte Kopfnuss. „Nur über meine Leiche, Draco Malfoy, bekommst du mich im Kleid zu sehen!“, sagte er spielerisch empört. „Aber zweifellos würde meine Rettung zu deinem Ansehen beitragen. Aber das ist es nicht, was du willst.“, fügte er noch hinzu, denn es würde wieder mit ihm zusammenhängen. „Du willst Respekt. Den bekommst du nicht, indem du dir selbst hilfst, indem du deinen Lover rettest. Es ist für sie nicht selbstlos genug.“, überlegte er schließlich leise und nachdenklich. „Weil ich auch stark bin, könnte es für sie wie ein Spiel erscheinen, sodass sie es am Ende nicht wahrnehmen, verstehst du?“
 

~*~*~*~
 

Draco nickte leicht. „Dumm, dass du ein Held bist. Helden müssen nicht gerettet werden.“ Er wuschelte ihm liebevoll durch die Haare. „Aber es bringt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wenn eine entsprechende Situation kommt, ist das toll, wenn nicht, kann ich auch damit leben.“
 

~*~*~*~
 

Harry lächelte. „Okay. Vielleicht müssen wir einfach Geduld haben.“ Vorsichtig lehnte er sich vor und küsste seinen Freund sanft und liebevoll.

Hinter ihm ertönten die ersten Töne des Hochzeitsmarsches und als er sich leicht verwundert umdrehte, erblickte er Fred und George, die sich gerade beieinander unterhakten und an ihrem Versteck vorbei schritten, als würden sie auf den Traualtar zuhalten. Kurz bevor sie aus ihrem Sichtfeld heraustraten, schlug sich Fred dramatisch die Hand vor die Augen und ließ seine Beine unter seinem Körper wegknicken. George fing ihn auf und kniete nun am Boden, scheinbar besorgt, dann beugte er sich über seinen Bruder und küsste ihn vorsichtig, woraufhin dieser die Augen wieder aufschlug, ihn anstrahlte und ihm um den Hals fiel.

Dann machten sie, dass sie davonkamen, damit sie nicht noch ein Fluch oder so traf.
 

~*~*~*~
 

Draco betrachtete die Show der Zwillinge mit hochgezogenen Augenbrauen. „Sie sind nur neidisch.“, stellte er trocken fest und gab dem Gryffindor einen weichen Kuss. Er hatte gar keine Lust, sich über diese Einlage aufzuregen. Nein. Das war es jetzt nicht unbedingt wert.
 

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Harry begann zu lachen. „Sie sind talentiert!“, erklärte er amüsiert. „Vielleicht sollten sie ins Theater gehen.“ Er schmiegte sich an ihn, dann beschlossen sie, in ihren privaten Raum hinaufzugehen. Kurz dachte er an Snape, doch das verdrängte er recht schnell wieder. Sie hatten einen kleinen Teil des Raumes verändert, so dass Snape ihn nicht mehr kreieren konnte, selbst wenn er sich an alle Details erinnern sollte.
 

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Der Donnerstag zog rasend schnell vorüber. Es schien nur einen Wimpernschlag zu dauern, dann war es bereits Abend - und das Training bei Snape erwartete Draco, Pansy und Blaise. Pansy und Blaise schickte Snape nach rund zwei Stunden fort, weil diese ihren Teil erfüllt hatten und die Okklumentik bereits beherrschten, wovon bei Draco schlichtweg noch keine Rede sein konnte.

Dem blonden Jungen zog sich der Bauch schmerzhaft zusammen, als es wieder an diese Lektionen ging. Er hasste sie. Er hasste sie abgrundtief. Wie dieser Mann in seinen Gedanken herumwühlte, war einfach widerlich. Er kehrte das unterste zu oberst und suchte grundsätzlich immer Dinge heraus, die ihn möglichst beschämten und ihm unangenehm waren.

Keuchend lehnte sich Draco auf der Couch zurück, als die erste Runde vorbei war. Noch immer war er nicht in der Lage, Snape einen auch nur mangelhaften Widerstand entgegenzubringen.
 

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Snapes Blick war kalt und abschätzig, als er seinen Schüler ansah, der vor ihm auf der Couch hing wie ein Schluck Wasser. Es war ärgerlich. Und es war…

„Beschämend.“, erklärte er ihm. „Es ist wirklich beschämend, dass du es noch immer nicht kannst. Sowohl Zabini als auch Parkinson können es inzwischen. Selbst Weasley hat es letzten Endes begriffen, nachdem ihm seine kleine Freundin zum hundertsten Mal erklärt hat, wie es geht. Aber du bist wohl einfach nur unfähig, oder?“
 

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Draco erwiderte den Blick matt. „Von mir aus… Es interessiert mich einen Dreck, was Sie denken. Beschämend ist vielmehr, was sie in meinen Gedanken immer hervorwühlen. Macht es Spaß?“ Er richtete sich auf und funkelte seinen Lehrer an. „Vielleicht bin ich unfähig, aber dafür bin ich nicht pervers.“
 

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Snapes sich hebende Augenbrauen schienen genau dies in Frage zu stellen. In seinen Augen war das, was Draco noch vor ein paar Wochen getan hatte, mehr als nur pervers, aber das würde er ihm nicht sagen. Draco würde es auch so wissen. Stattdessen griff er einen anderen Punkt auf.

„Meinst du im Ernst, dass dich deine reine Weste davor rettet, dass man in deinen Gedanken auf Dinge stoßen kann, die man problemlos gegen dich und gegen deine Freunde, diesen einen Freund im Speziellen, verwenden kann?“ Dann ließ er ein Lächeln auf seine Lippen treten, das nicht mal im Entferntesten etwas von Freundlichkeit hatte. Blanker Hohn sprach aus seinen Zügen.
 

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Draco presste die Lippen zusammen und senkte den Blick. Dahingehend hatte Snape Recht. Verdammt Recht. Ein leiser Seufzer entwich ihm.

„Nein.“ Er blickte auf und ein Ausdruck, der Verzweiflung nahe kam, trat in seine Augen. Es war nicht leicht, das Snape gegenüber zuzugeben, aber... „Und was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“ Trotz lag in seiner Stimme.
 

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„Du solltest langsam mal den Wunsch entwickeln, mich aus deinem Kopf zu vertreiben, anstatt wie einer dieser lächerlichen Muggelmönche ununterbrochen Selbstmarter zu betreiben!“, fauchte der Mann. „Meinst du etwa im Ernst, dass es mir Spaß macht, meine Zeit so zu verschwenden?“

Okay, ja, es machte Spaß, den blonden Jungen zu quälen. Allein schon, weil er gerne Kinder ärgerte, aber dennoch wäre es sinnvoller, ihn auf andere Weise zu quälen, als diese Demütigungen immer und immer wieder bloßzulegen. Es war eh langweilig. Er kannte sie schon alle.
 

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„Dann verbringen Sie Ihre Zeit doch anders!“, knurrte Draco zurück. „Glauben Sie, ich habe Spaß daran? Ich will Sie da nicht drin haben! Aber ich bekomme Sie nicht raus!“ In den grauen Augen blitzte kurz Verzweiflung auf, die er nahezu sofort wieder unterdrückte. Snape musste sie nicht sehen, sollte sie besser nicht sehen. Es war nicht gut, wenn er ihn schon wieder am Boden sah.
 

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Snape jedoch hatte sie gesehen und wusste, dass es so war, allerdings musste Draco das ja nicht wissen. „Oh ja, ich glaube, dass du Spaß daran hast. Andernfalls würdest du es einfach nicht zulassen! Dein Wille wäre stark genug, um zehn von mir aus deinem Kopf herauszuhalten, aber du lässt einen Einzelnen hinein! Wie sollte ich da nicht auf die Idee kommen, dass du einfach Masochist bist und gerne leidest?!“
 

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Draco schnaubte leise. „Oh ja. Natürlich. So einfach ist es, nicht wahr? Wie wäre es denn, wenn Sie mir zur Abwechslung mal sagen, was zur Hölle ich eigentlich genau tun soll? Das hier ist ein Herumstochern in einem Heuhaufen. Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll! Allein denken, dass Sie dort nicht rein sollen? Sorry, hab ich versucht und funktioniert ja offenbar nicht. Vielleicht bin ich ja wirklich unfähig.“
 

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„Du musst es wollen, du sturer Hippogreif!“, blaffte Snape ihn an. „Alleine Denken reicht nicht. Genauso wenig wie der bloße Wunsch reicht! Du musst es genauso sehr wollen, wie du willst, dass dein Vater dafür büßt, was er dir angetan hat - kannst du das echt nicht begreifen? Oder weißt du einfach nicht, wie man seinen Willen formuliert? Ich dachte, das hätte Potter dir bereits beigebracht!“
 

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Draco knurrte nur leise und strich sich die verschwitzten Haare aus der Stirn. „Fein. Nächste Runde?“

Alles in ihm konzentrierte sich jetzt darauf, diesen Bastard nicht wieder in seine Gedanken zu lassen. Er wollte ihn dort nicht haben! Niemals wieder! Und er wollte dort niemand sonst haben!
 

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Snape brachte seine Skepsis mit einem Schmälern seiner Augen zum Ausdruck, bevor er zurücktrat und den Stab hob. Er wollte hoffen, dass er es endlich begriffen hatte. Er war es wirklich leid.

Er suchte sich die Stelle mit dem Frettchen. Noch immer fand er, dass das die amüsanteste Stelle war, die man in Draco Malfoys Leben finden konnte. Das possierliche Tierchen löste bei dem Jungen nicht einfach nur resignierende Wut aus sondern echten Hass und Scham.

Wie durch Butter konnte er durch die Gedanken tauchen, wie sonst auch und er begann wirklich wütend zu werden, als er plötzlich stockte und nicht weiterkam. Es funktionierte nicht mehr so einfach. Er kam nur noch schleppend voran. Das war doch… Hatte er es am Ende etwa doch begriffen? Wow… Aber dennoch konnte er ihn nicht wirklich rauswerfen aus seinen Gedanken. Zu schade aber auch. Das bedeutete weitere Trainingseinheiten mit den langweiligen Bildern, die das Leben eines Frettchens oder einer Katze bot.
 

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„Besser?“, fragte der Slytherin lauernd, als Snape sich wieder zurückgezogen hatte. Bei Merlin, wie sehr er es hasste, dass dieser Kerl sich immer diese Sache heraussuchen musste! Und wie sehr er wollte, dass es aufhörte.
 

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„In Anbetracht dessen, dass du diesmal wenigstens Widerstand geleistet hast…“ Snape zeigte sich gnädig. „Ich erwarte, dass du bis zum nächsten Mal gelernt hast, wie man einen Willen in Gedanken formuliert und durchdrückt!“, sagte er drohend. „Ansonsten werde ich dich die ganze Nacht hindurch hier behalten, bis du es letztendlich begreifst!“

Es war sein Abschied. Draco sollte gehen. Jetzt, sofort, auf der Stelle. Er hatte keine Geduld mehr und er hatte noch eine Verabredung mit Dumbledore, der ihn um elf zu sich bestellt hatte.
 

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„Aye, Sir.“, kam es von Draco, der müde auf die Beine kam. Er hatte den Rauswurf begriffen. Und er wollte diese Herausforderung annehmen. Er wollte diesem Kerl zeigen, dass er es konnte!
 

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Der Freitag kam und ging ohne Extratraining, dann kam der Samstag, den sie mit Hausaufgaben und ein paar kleineren Duellen verbrachten. Bis Hermione mit einer Idee zu Harry kam, die sie zweifellos bereits ein paar Tage mit sich herumschleppte. Sie lächelte ihn an, dann ließ sie ihn sich setzen, was er mit dem unguten Gefühl tat, gleich in so eine Art Falle zu tappen. Doch sie schien so freundlich…

Hermione hatte von Dobby Tee bestellt und zusammen mit den anderen hielten sie eine Teestunde ab. Es war seltsam, wie ruhig sie war, obwohl ihre Augen so eigentümlich funkelten. Die ruhigen Gespräche, die sich beinahe alle darauf bezogen, warum sie ausgerechnet Tee trinken mussten und nicht etwa Kakao oder heiße Vanillemilch, die momentan von Ron bevorzugt wurde, schienen sie ebenfalls nichts anzugehen.

Schließlich wurde es Harry zu bunt. „Sag mir einfach, was du von mir erwartest.“, sagte er genervt, dass sie ihn die ganze Zeit über nicht aus den Augen ließ. „Was soll ich tun?“

„Lies das, was du in diesen Blättern da siehst.“, forderte sie und sah sich im nächsten Moment mit einem vollkommen aus der Bahn geworfenen Harry Potter konfrontiert, der sie ansah, als hätte sie Blumenkohl in den Ohren.

„Warum?“, fragte er beinahe verzweifelt. Warum musste sie ihn jetzt auch noch damit nerven?

„Weil deine letzte Prophezeiung nichts verrät und ich wissen will, was du damit meinst.“, erklärte sie ruhig. „Es ist wichtig und Schnee ist nicht unbedingt etwas, was es hier bei uns selten gibt.“

Harry war unglücklich. „Das funktioniert so nicht. Ich kann nicht einfach in eine Tasse schauen und sehe dann etwas darin.“

„Versuch es.“, forderte sie nachdrücklich und mit einem Seufzen und unter den neugierigen Blicken der anderen, tat er, was sie verlangte.

„Ich sehe Teeblätter, die ziemlich matschig auf dem Boden einer relativ unansehnlichen Tasse kleben.“

Ron begann zu lachen, während Hermione wütend wirkte. „Nimm das gefälligst etwas ernster!“

Harry seufzte und warf einen zweiten Blick hinein. Er sah immer noch matschige Teeblätter. „Nasser Teesatz.“, erklärte er ernst und nicht weniger genervt.
 

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Draco und Blaise hatten sich kurz angesehen, als Hermione rausgerückt hatte, weswegen sie hier saßen und Tee tranken. Pansys Gesicht dagegen spiegelte wider, dass sie gewusst hatte, was die Freundin ausheckte. Sie wirkte kein bisschen überrascht.

Und sie zog jetzt einen Stapel Tarotkarten hervor und drückte ihn Harry in die Hand. „Dann nimm die Karten. Vielleicht bringt das etwas.“

Dracos Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Hatten sie eigentlich eine Ahnung, wie schwer Harry der Umgang mit den Prophezeiungen fiel? Dass es ihm weh tat, wenn er etwas vorhersagte? Seine Hände schlossen sich fester um die Tasse und seine Knöchel traten weiß hervor. Doch noch sagte er nichts.
 

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Harry seufzte leise, tat seiner Freundin aber den Gefallen. Allerdings bedurfte er da Rons Hilfe, weil er sich nicht mehr über den Ablauf und die Bedeutung der Karten sicher war. Als er fertig war, lag ein hübsches Muster an Karten auf dem Tisch und Harry wusste ganz genau, dass er kaum erwarten konnte, dass dort etwas herauskam. Der Mond, der Seher, der Blinde, der Gehängte… Klasse. Und was das bedeutete, wollte er gar nicht wissen.

Hermione starrte die Karten an. „Soll das heißen, das, was du das letzte Mal vorhergesagt hast, geschieht bei Vollmond?“, wollte sie wissen. „Während man nichts sieht und…“ Sie strauchelte und Harry half nach.

„Das bedeutet gar nichts, Mione. Diese Karten zeigen ein paar Bilder, die nicht das Geringste vermitteln können, wenn der Schlüssel fehlt.“

„Und was ist der Schlüssel?“

„Eingebung.“, erklärte Ron. „Normalerweise würden wir der Gruselfliege jetzt erklären, dass Harry, der ja zumindest ein wenig blind ist, ohne seine Brille bei Vollmond von einem anderen Sehenden gehängt wird. Daraufhin ist sie begeistert und geht wieder.“

Hermione starrte ihn geschockt an. Wenn Wahrsagen wirklich so lief… „Man, warum wird dieses Fach überhaupt unterrichtet?“, wollte sie mit absolutem Unverständnis zur Sache wissen. „Das ist totaler Humbug!“

„Wie du Trelawney bereits mitgeteilt hast.“, stimmte Harry zu. „Diese Vorhersagen sind Zufall. Glück. Oder Pech, je nachdem. Und selbst wenn du noch eine Prophezeiung von mir hören würdest, wer sagt dir denn, dass es was mit der alten zu tun hat?“

Das braun gelockte Mädchen biss sich auf die Lippe. Harry hatte schon Recht. Zumal sie nicht an Wahrsagerei glauben wollte.
 

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„Lass es gut sein, Mione.“, sagte Draco leise. Seine Miene drückte nur allzu deutlich aus, dass er diesem Geschehen nicht länger so zusehen würde. Er wollte nicht, dass Harry sich dazu gezwungen sah, dass das hier geschah. Er wollte nicht, dass Harry eine weitere Vorhersage weh tat.

Blaise warf ihm einen kurzen Seitenblick zu und hob die Schultern. „Irgendwie bringt es ja nicht viel, oder, Harry?“
 

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„Nein.“ Harry lächelte ihnen still zu. „Und dieses Fach gehört auch nicht soweit zu meinen Hobbys, dass ich es außerhalb des Unterrichts praktizieren müsste.“

Ron grinste. „Das hier ist eh Muggelhumbug.“, sagte er und schob die Karten zusammen. „Damit kann man da Geld verdienen, hat Hermione gesagt, weil die Menschen so doof sind und schlechten Schauspielern glauben.“

Hermione wollte aber noch nicht aufgeben. Sie kramte in ihrer Tasche, suchte dort ein Buch heraus, das beinahe so schwer war, dass sie es mit beiden Händen nicht gehoben bekam, und donnerte es vor Harry auf den Tisch. „Noch ein letzter Versuch, Harry, ja?“ Sie bat ihn mit den Augen und er wirkte irritiert.

„Was soll ich mit einem Buch über Hogwarts?“

Hermione drückte ihm ein Pendel aus Kristall in die Hand. „Du hast gesagt, es ging um Hogwarts in deiner Prophezeiung, also versuch es mit einem Buch über Hogwarts.“

Harry seufzte resigniert und nickte nur. „Und wie?“

„Bin ich diejenige, die Wahrsagen lernt oder du?“

Harry funkelte sie böse an. Diese Art war ihm unbekannt und auch Ron schien ratlos, hatte aber eine einfache Lösung dafür. Er schlug irgendeine Seite auf, dann zuckte er mit den Schultern. „Wie mit der Karte, einfach drüberhalten, dann kommen die Worte von alleine.“, schlug er vor und Harry band die Schnur des Pendels um seinen Finger.

„Okay, okay.“, murrte er. „Aber es ist der letzte Versuch. Das macht keinen Spaß.“

„Es soll keinen Spaß machen.“, gab Hermione lehrerhaft zurück, dann schwieg sie, als Harry ihr einen missvergnügten Blick schickte, während er tat, was sie wollte, und den Finger mit Pendel über das Buch hielt. Es passierte nichts. Es schwang nicht mal hin und her.
 

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Der Blick aus Dracos Augen machte mittlerweile Anstalten, Hermione zu durchbohren. Ihre Sturheit war wirklich grenzwertig. „Hermione, bist du dir eigentlich im Klaren, was du überhaupt von Harry verlangst?“, fragte er leise und seine Stimme klang so dunkel, dass Blaise sofort aufmerkte. Auf einmal erinnerte ihn sein engster Freund an ein knurrendes Raubtier, das gerade die Notwendigkeit sah, seine Familie zu beschützen.
 

~*~*~*~
 

Hermione hatte diese Assoziation ebenfalls, aber dennoch blieb sie unerschrocken. „Ich versuche Hogwarts’ Schicksal zu entschlüsseln und damit einer Menge Menschen das Leben zu retten!“, gab sie spitz zurück. „Natürlich ist mir klar, dass Harry nicht glücklich mit seiner Rolle ist, aber Opfer müssen eben gebracht werden. Zumal dieses wirklich lächerlich gering ist im Vergleich zu einem Menschenleben!“

Harry verspürte das akute Bedürfnis zu schreien und wegzulaufen, doch er konnte nur ungläubig dasitzen und lauschen, wie Hermione seine Anwesenheit vollkommen zu übergehen schien. Klar, er war sogar bereit, dieses Opfer zu bringen, aber…

„Ist doch egal.“, murrte eine vollkommen enttäuschte Pansy von rechts und stippte mit dem Finger gegen das Pendel, damit es wenigstens hin- und herschwang, wie ein gutes Pendel es tun sollte. „Es funktioniert so oder so nicht…“

Ron war der erste, der bemerkte, dass sich etwas verändert hatte. Er war ja auch der einzige, der bereits erlebt hatte, wie Harrys Prophezeiungen begannen, und er spürte die leichte Spannung in der Luft sofort. Er brachte Pansy zum Schweigen und sofort war auch Hermiones Aufmerksamkeit bei ihnen, doch Harry sprach nicht. Das Pendel schwang leise hin und her, doch nichts passierte. Bis Ron plötzlich nach Hermiones Feder griff und begann, Punkte im Buch zu machen.

„…Winter - hereinbricht - und - Blut – schneit – das – Leben – fließt – aus – der – Hälfte – des Lichtes - während - die - Dunkelheit – zerspringt – Dunkelheit – zerspringt – Dunkelheit…“

„Was…“ Harrys Hand senkte sich und das Pendel rollte über die Seite des Buches, um auf dem Tisch einen leisen, klopfenden Ton zu machen. Die Prophezeiung war vorbei. „Was war…?“ Harry verstummte, als er begriff, dass es wohl letztendlich doch noch funktioniert hatte.

Hermione war blass. „Was ist mit dem Anfang?“, fragte sie und ihre Stimme schien ihr nicht zu gehorchen. „Wir haben den Anfang verpasst!“

Ron schickte ihr einen bösen Blick. „Das kommt davon, wenn man Methoden benutzt, die keiner kennt.“, sagte er, dann legte er Harry die Hand auf die Schulter, der sich zurücklehnte. „Du bist echt krass.“, erklärte er ihm. „Jetzt funktioniert es schon, wenn du es willst.“

„Ich will das überhaupt nicht.“, erwiderte Harry. „Ich mache das, weil ich denke, dass es wichtig ist. Aber was hab ich gesagt?“

„Gar nichts. Das Pendel hat Wörter im Buch gezeigt, dummerweise haben wir das zu spät begriffen.“

„Kannst du das nicht noch mal machen?“

Harry zuckte mit den Schultern. „Ich kann’s versuchen.“ Er hob die Hand wieder, so dass da Pendel frei hing und blickte darauf hinunter. Nichts passierte. Auch nicht, als Pansy es wieder anschupste. Das Pendel pendelte nur, die Magie blieb fort.

Hermione seufzte. „Dann… kann einer von euch sich daran erinnern, wie das Pendel vorher geschwungen ist?“

Ron zuckte nur die Achseln und machte eine Bewegung in der Luft, was so viel bedeutete wie: da lang, da lang, da lang, aber ich weiß nicht wie weit. Pansy war auch nicht viel schlauer, woraufhin Hermione zu Draco und Blaise hinüber sah, die geschwiegen hatten, die stumme Bitte schwebte in der Luft.
 

~*~*~*~
 

Blaise hob die Schultern und schüttelte leicht den Kopf. Er hatte den Anfang auch nicht begriffen.

„Vögel werden weinen, wenn der Winter hereinbricht...“, sagte Draco tonlos. Er hatte Harry genau beobachtet und sehen können, als es begann. In seinem Inneren war es eiskalt. Es fühlte sich an, als wenn er innerlich erfror. „Zufrieden, Hermione?“ Jetzt war der Vorwurf in Stimme und Augen absolut unübersehbar.
 

~*~*~*~
 

Hermione nickte klamm. Das sagte genauso wenig, wie die letzte Prophezeiung. Das war so unfair.

Harry lehnte sich gegen Draco und nahm seine Hand. „Sei nicht so grantig. Vielleicht hilft es ja wirklich.“ Er lächelte ihn an. „Vorbereitung ist schließlich alles und vielleicht können wir diesmal etwas ändern…“

Ron nickte. „Nie die Hoffnung aufgeben, nicht wahr? Außerdem klingt es doch gar nicht so schlimm.“ Er nahm den Zettel, auf den er die Worte geschrieben hatte, dann hob er die Stimme: „‚Vögel werden weinen, wenn der Winter hereinbricht und Blut schneit. Das Leben fließt aus der Hälfte des Lichtes, während die Dunkelheit zerspringt.’ Nichts von wegen Untergang oder Fall oder dergleichen. Wenn man das Blut und das herausfließende Leben außer Acht lässt, dann ist es sogar richtiggehend harmlos.“

Hermione schickte ihm einen tödlichen Blick.
 

~*~*~*~
 

Draco schnaubte leise. „Es ist nichtssagend. Und dafür ist der Preis zu hoch.“

Blaise legte die Stirn in Falten. „Hm... Die Vögel werden weinen... Das könnten die Eulen sein, die schuhen... Wenn sie es alle tun, dann müsste das wie weinen klingen.“

Pansy nickte zustimmend. „Das klingt logisch.“

„Das Leben... Wie geht’s weiter?“

„…fließt aus der Hälfte des Lichts, während die Dunkelheit zerspringt...“

Blaise presste die Lippen zusammen und grübelte, ehe er dann fortfuhr: „Es klingt... nach Verlusten. Dafür spricht auch das Blut. Zwar mag vielleicht ein Sieg erreicht werden, aber er wird einen hohen Preis kosten.“ Er sah die anderen an. „Aber das ist nur eine Ver...“

Er wurde von Ron unterbrochen, der auf das Bild des Ritters in der kanariengelben Rüstung deutete. „Er ist weg!“, krächzte er. „Die Bilder! Deswegen weiß Dumbledore immer alles! Vorhin war er noch da, aber jetzt... jetzt ist er weg!“
 

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Harry blickte zu dem Ritterbild hinüber und sah Rons Aussage bestätigt. Der Ritter war weg. Er hatte zweifellos gehört, was geschehen war und war damit zu Dumbledore gelaufen. So, wie der kleine Mann in Trelawneys Raum.

Hermione unterdessen schaute grimmig. „Das ist es.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Deswegen weiß er alles…“ Sie funkelte den Riesen im Bild gegenüber böse an. „Sie spionieren für ihn im ganzen Schloss!“

„Sehr schlau, dieses Netzwerk.“, kommentierte das Pansy und fing sich dafür einen düsteren Blick von Hermione ein. „Ist doch so. So weiß er immer alles und keiner bemerkt es!“

„Damit weiß er aber auch, was wir reden, wenn er das nicht hören soll!“, murrte sie. „Und er weiß sofort, wenn wir etwas planen, wo er nicht stören soll!“

Harry kicherte leise, als er den Kopf anhob und Draco ins Ohr flüsterte: „Deswegen kam er genau pünktlich damals…“
 

~*~*~*~
 

„Du meinst, deswegen ist er nicht reingeplatzt.“, gab Draco trocken zurück. „Entweder hat ihn der Ritter auf dem Laufenden gehalten oder aber der Wikinger da.“ Er deutete auf das Bild über der Tür mit dem rotäugigen Kerl in Fellmontur, der gerade versuchte, möglichst unbeteiligt zu gucken, aber nicht verbergen konnte, dass er rote Ohren bekam.
 

~*~*~*~
 

Harry nickte. „Soll ich ihn fragen, ob wir ihn geschockt haben?“ Es interessierte ihn tatsächlich, allerdings würde er in Zukunft wohl darauf achten, dass sie einen Raum ohne Bilder nutzten. Ganz egal für was.
 

~*~*~*~
 

„Dumbledore oder den Kerl da oben?“ Draco lachte leise, was Blaise dazu brachte, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken.

„Worüber redet ihr?“, erkundigte er sich neugierig. Die anderen drei echauffierten sich noch über das Bildersystem.
 

~*~*~*~
 

Harry brach in Lachen aus und versteckte sein jetzt hochrotes Gesicht an Dracos Schulter, weil jedweder Blick in Blaises neugieriges Gesicht ein riesengroßer Fehler sein und eine neue Lachwelle nach sich ziehen würde.

Jetzt wurde auch Ron aufmerksam, während die Mädchen etwas pikiert über das Gelächter ihr Gespräch unterbrachen. „Was ist daran so lustig?“
 

~*~*~*~
 

„Oh... Nichts weiter.“ Draco grinste nur breit und wuschelte Harry durch die Haare. „Wir mussten nur an ein gewisses Erlebnis mit Dumbledore denken. Und waren sehr dankbar für die Bilder.“

Blaise klappte der Mund auf. „Ihr habt doch nicht...?“
 

~*~*~*~
 

Harrys Lachen erreichte die Schmerzgrenze, der Rotton in seinem Gesicht eine lebensbedrohliche Farbe, während nun auch Ron langsam rot anlief und Hermione der Mund offen stand. Pansy spiegelte die Geste ihrer Freundin. Wenn sie alle das gleiche dachten und das auch noch stimmte…

Vier fragende Augenpaare richteten sich auf Draco, weil Harry eindeutig nicht ansprechbar war.
 

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Draco grinste nur still vor sich hin und strich Harry beruhigend über den Rücken. „Fragt besser nicht.“

Jetzt brach auch Blaise in Gelächter aus. Das war die Bestätigung, die er gesucht hatte. Die beiden hatten es echt gewagt! „Ihr seid wahnsinnig!“
 

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Harry, der sich endlich wieder im Stande dazu sah, Luft zu holen, grinste frech. „Warum? Konnten wir ahnen, dass sie…“ Er zeigte anklagend auf den Riesen, weil der andere nicht da war. „…das brühwarm weitererzählen?“

Hermione war nun ebenfalls rot und wollte das Thema wechseln, weil es sie absolut nicht interessierte, was in Dracos und Harrys Privatleben sonst so passierte, aber Ron war schneller.

„Sie haben es weitererzählt? An wen?“ Doch bevor jemand antworten konnte, wurde er rot, schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände. „Ist okay.“, sagte er. „Ich weiß es. Sagt es bloß nicht.“ Und dann, doch wieder neugierig: „Hat er euch etwa erwischt?“

Harry begann wieder zu kichern.
 

~*~*~*~
 

„Nicht ganz... Wir hatten die Hosen wieder an.“, sagte Draco trocken, was Blaise zu einem weiteren Lachanfall brachte und Pansys Gesicht einen derartigen Rotton annehmen ließ, dass man Angst haben musste, dass ihr der Kopf auf Dauer platzte.
 

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Ron verschluckte sich und begann zu husten, während Harry breit grinsend noch immer an Draco lehnte und zu ihm aufschaute. War doch mal eine tolle Eröffnung an ihre Freunde. Jetzt mussten sie nicht mehr nur vermuten, dass sie wirklich alles teilten, jetzt wussten sie es sogar.

Gerade wollte Ron, der den Hustenreiz einfach unterdrückte, eine neue Frage stellen, da ging Hermione dazwischen, ebenfalls rot bis über beide Ohren, aber nicht mehr gewillt, sich das weiter anzuhören.

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass wir jetzt einen Raum brauchen, in dem keine Bilder sind und soweit ich mit daran erinnere, gibt es keinen außer den Klos. Und dort muss man nicht unbedingt seine Freizeit verbringen.“ Sie sah in die Runde. „Kennt einer von euch einen Raum?“

Ron schüttelte den Kopf, Pansy ebenfalls, Harry blickte zurück und sah dann zu Draco hinauf. Sie kannten beide einen Raum, wo sie alle hin konnten und wo keine Bilder an den Wänden waren. Die Frage war nur, ob sie es ihnen sagen wollten.
 

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Draco erwiderte Harrys Blick lange, dann entschloss er sich zu einer Antwort. „Hermione, das ist zwecklos. Dumbledore lässt uns laufen. Er gibt uns Narrenfreiheit und greift letztlich nur ein, wenn er es für notwendig hält, um uns oder Harry zu schützen. Warum sollten wir uns vor ihm verstecken?“
 

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Hermione knurrte. „Weil ich den Gedanken nicht mag, dass man uns beobachtet.“ Sie schickte dem Wikinger einen bösen Blick. „Das ist, als ob du gefangen wärst. Immer überwacht!“ Sie schüttelte sich.

Ron zuckte mit den Schultern. „Na und. Das war die letzten paar Jahre so, warum sollte dich das jetzt plötzlich stören?“

Sie blickte ihn an. Theoretisch hatte er ja Recht, aber praktisch… „Ich will meine Privatsphäre.“
 

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„Lustig, dass du so empfindlich bist, wenn es um dich geht.“ Draco zog eine Augenbraue hoch. „Aber dafür hast du keine Hemmungen, Harry zu dieser Vorhersage zu nötigen.“

Blaise legte ihm die Hand auf den Arm und signalisierte ihm, dass er es gerade zuviel wurde, doch Draco ließ sich davon nicht beeindrucken. „Dass Dumbledore direkt Bescheid weiß, kommt uns entgegen. Ein Opfer für das große Ziel. Das sollte über deiner Privatsphäre stehen, oder?“ Sein Tonfall war giftig geworden.
 

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„Draco, hör auf.“ Harrys gute Laune war gegangen. Draco schlug um sich. „Mir geht es gut. Es gibt keinen Grund, weiter auf ihr rumzuhacken.“ Hermione sah jetzt schon aus, als würde sie gleich schreien, und Pansy hieß dieses Gestichel genauso wenig gut wie Blaise. Und Ron schwieg, denn er war ebenfalls nicht begeistert gewesen von dieser Aktion.
 

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„Wie du meinst.“ Dracos Antwort war kühl und in seinen Augen war deutlich die Missbilligung zu lesen. Er fühlte sich, als wenn er eine Ohrfeige bekommen hätte. Einen winzigen Augenblick später verschloss sich sein Gesicht.
 

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Harry blickte ihn noch ein paar Sekunden an, dann wandte er seinen Blick auf den Tisch vor sich, wo noch immer das Buch und das Pendel lagen. Wenn er ganz ehrlich war, fand er es nicht mehr schlimm, Vorhersagen zu machen. Das einzige, was schlimm war, war die Tatsache, dass man an Vorhersagungen nichts ändern konnte.

Und jetzt war Draco deswegen böse.

Hermione blickte die beiden noch ein bisschen an, dann zauberte sie schlichtweg den Vorhang vom Fenster direkt vor das Bild des Wickingers, der protestierend grunzte, was sie nicht kümmerte. Vielleicht konnte er sie noch hören, aber immerhin nicht mehr sehen. Das war doch schon mal ein Vorteil.

Als er wenig später im Bild des Ritters auftauchte, machte sie auch dieses dunkel, damit war Ruhe und sie konnten sich weiter unterhalten. Thema: die neue Prophezeiung, doch zwei schwiegen ungebrochen. Draco, der schmollte, und Harry, der gar nicht hinhörte. Irgendwie lief momentan zwischen ihnen eine Menge schief. Immer wieder kam es zu Missverständnissen, die Draco verletzten. Das tat ihm Leid, aber irgendwie schien er unfähig, das zu ändern. Und das tat ihm noch mehr Leid.
 

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You leave me hanging on

Only to catch my breath

I've got you and I've got nothing left

Don't leave me all alone down here

With myself and all of my fear

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abranka:

*sichaufdracosseitestell* Ich find das auch nicht okay, was Mione da macht... Klar, für das „größere Ganze“ usw., aber... nett ist es trotzdem nicht. Oo
 

Shi:

*gerneProphezeiungenschreibt*

Das ist wie dichten. Ich bin ihr dankbar ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ReinaDoreen
2022-02-03T14:48:04+00:00 03.02.2022 15:48
Schade, das nach so vielen Kapitel jetzt die Geschichte abgebrochen ist
LG reni
Von:  Drachen-Fan
2011-06-22T08:38:19+00:00 22.06.2011 10:38
Hallo ihr beiden!

Okay ... Mir war nicht bewusst, dass Draco überhaupt nicht mehr wahrgenommen und wirklich nur im Zusammenhang mit Harry gesehen wurde. Da kann ich seine Gefühle der Wertlosigkeit verstehen.
Es ist klar, dass Harry das gegen den Strich geht, aber er muss es den anderen entweder erklären, oder abwarte, dass Draco die Sache in die Hand nimmt. Also zweites, denn ich denke nicht, dass Draco erfreut wäre, würde Harry seine Gefühle preisgeben. Es ist eine bescheuerte Situation für Harry, aber da muss er jetzt durch, ob er will oder nicht.

Dass Draco beim Training nicht wirklich weiterkommt, ist nicht weiter verwunderlich, so wie es zurzeit mit seinem Innenleben aussieht.
Kann Harry ihm da nicht helfen?
Ihm erklären, wie er es schafft, Snape daußenzuhalten.
Wenigstens ist jetzt ein kleiner Fortschritt gelungen.

Gut, dass sie dafür gesorgt haben, dass Snape nicht in ihre Räume kann. Hoffen wir, dass es reicht.
Und dann fängt Hermine an, in Harrys Privatsphäre einzudringen, zwingt ihn zu einer Vorhersage, die er nicht treffen will, eil er Angst vor den Folgen hat, da sie nicht abwendbar ist. Aber das will Hermine nicht verstehen. Sie sieht in diesem Moment nur den Vorteil – und zeitgleich regt sie sich auf, dass Dumbledore sie durch die Bilder belauscht. Ich kann Draco voll und ganz verstehen – aber auch Harry, der versucht, dass es zwischen den Freunden nicht wieder zum Streit kommt.

Bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Ach ja, eines noch. Auch Reflexe kann man lernen und trainieren.

Liebe Grüße,
Drachen-Fan

Von:  mimaja56
2011-05-30T12:21:11+00:00 30.05.2011 14:21


ich muss mich mal wieder bedanken für die kontinuierlichen Updates.
inzwischen bin ich schon so weit hinter mit dem Lesen, dass ich nicht mehr sagen kann als Danke.

Allerdings hab ich mit die Story inzwischen aufs Ebook geladen und hoffe zumindest im Urlaub bis zu diesem Kapitel zu kommen.

Danke und
lg
mimaja
Von:  Omama63
2011-05-25T12:37:11+00:00 25.05.2011 14:37
Freu mich, dass es weiter geht.
Super Kapitel.
Das habe ich mir schon immer gedacht, dass Dumbledore nur alles weiß, weil die Bilder es ihm zutragen.
Harry und Draco vertragen sich hoffentlich bald wieder.
Bin schon gespannt, was die Prophezeiung bedeutet und wie es weiter geht.
Von:  Slashy_Miku-chan
2011-05-24T20:46:09+00:00 24.05.2011 22:46
Schönes Kapite, auch wenn es ganz schön lange her ist seit dem letzen. ^^
Hermine find ich echt gemein, wie sie Harry unbedingt dazu bringen will, Voraussagen zu treffen. Er ist doch keine Maschine, die sie betätigen kann, wenn sie will! O.o Das ist wirklich fies, da kann ich Draco verstehen, dass er so wütend wird, auch wenn es Harry nicht mehr allzu viel auszumachen scheint.
Das mit den Bildern ist aber genauso mies, denn jeder wünscht sich doch irgendwie Privatsphäre... Und wenn die da die ganze Zeit zugucken und zuhören... Echt nervig. -.-''
Aber Dracos und Harrys Erlebnis damit war schon witzig. Dass sie es den anderen erzählt haben, ist wirklich toll. ;) Wie sie alle rot anlaufen. xD Aber so sind sie nun ma und dafür lieben wir sie auch. =)
Lg Slashy
Von:  DBZ-Fan1986
2011-05-24T18:54:14+00:00 24.05.2011 20:54
Hab grad Deinen Kommentar in meinem Gästebuch entdeckt, danke dafür. :-)
Aber wo ist das zweite Kapitel? Oder ist dieses hier 2 in 1? Ist dafür aber auch nicht viel länger als das Vorige.^^
Von:  DBZ-Fan1986
2011-05-24T18:51:41+00:00 24.05.2011 20:51
Wahnsinn... nach über 3 Monaten mal wieder ein Kap und dann kein Kommentar dazu.. schade.

Gutes Kapitel, obwohl ich, ehrlich gesagt, Schwierigkeiten hatte, wieder in dieses FF reinzukommen. Bin da zu vergesslich und les zuviele andere FF#s dazu.
Aber nach wie vor schöner Schreibstil und ich bin gespannt wie es weiter geht. Hoffentlich auch schneller. ;o)


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