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It is time to leave

Kana x Meguru
von

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Ich sollte nicht eifersüchtig werden, sagtest du. Ich sollte dir vertrauen. Weißt du überhaupt, wie man dieses Wort buchstabiert?
 

Du liefst fort.
 

Ohne mir zu sagen wann und für wie lange.
 

Du missbrauchtest mein Herz.
 

Es tat so weh...
 

Doch das ist nun alles Vergangenheit.
 


 

----- Owarimasu-----
 


 

Es waren nun 3 Jahre vergangen. Sicher, ich war sehr jung, aber ich wollte auch Dinge tun, die nur Erwachsene erledigen. So sagt man. Mittlerweile bin ich der Letzte, der das erreicht hatte. Alle anderen in meinen Kursen sind auf der Ebene schon gewesen. Und ich stand wieder leer da.
 

Das einzige, was sich verändert hatte, war ein Klassenkamerad, welcher zu einem Stalker wurde. Mir gegenüber. Es war grauenvoll. Er verfolgte mich auf Schritt und Tritt. Wollte immer erst dann gehen, wenn ich den Raum verließ. Starrte mich an. Ganz still. Und auf einer penetranten Art und Weise ließ er mich nicht in Ruhe. Es machte mich krank.
 

Auch dieses Mal, als ich den Raum zur dritten Stunde betrat, schaute er mich wieder so an. Als sei ich Frischfleisch und er ein Raubtier.
 

Mir wurde schlecht.
 

Ich wusste nicht, was er falsch gemacht hatte, aber er widerte mich einfach nur an. Und das reichte mir langsam.
 

Zu beginn des Unterrichts holte eine Lehrerin einen neuen Schüler rein.
 

Du.
 

Ich traute meinen Augen kaum. Nein! Ich wollte ihnen nicht trauen. Hatte ich es nicht erst geschafft, dich endgültig zu vergessen? Und nun bist du zurück.
 

Kana.
 

Du hast dich verändert. Du trägst viele Piercings im Gesicht. Auch dein Style wurde vom braven Schüler zum wilden Abiturienten. Dein lockeres T-Shirt sowie deine hie und da aufgeschnittene Jeans betonen deinen immer noch gut gebauten Körper.
 

Du sahst zu gut aus. Und somit bestätigte sich meine Aussage: Hübsche Menschen sind vom Charakter wie Monster. Grob und gemein.
 

Als ob mir mein Stalker nicht schon reicht!
 

Du hattest mich breit angegrinst. Immer noch das selbe Grinsen wie schon vor drei Jahren. Und zu allem Überfluss musstest du dich auch gleich neben mich setzen.
 

Hallo? Im Raum gibt es noch sicher 6 Plätze, die frei sind. Deswegen musst du doch nicht gleich wem vom Stuhl jagen, nur, damit du dich dahin setzen kannst.
 

Seufz.
 

"Hey Meguru! Wie geht es dir?"
 

Ich schaute dich überrascht an. Dann eher mitleidig und besserwisserisch. Mit so etwas wie dir, will ich mich nicht abfinden müssen. Zum Glück sagte die Lehrerin was.
 

Die ganze Stunde über schaute ich dich nur mit meiner kalten Schulter an.
 

Ich hatte keine Lust darauf, dich anzusehen.
 

Deine Gegenwart machte mich schon krank. Ist schon fast wie mit dem Stalker, nur, dass du mich nicht so ansiehst.
 

Als es plötzlich klingelte, war ich nun auf mich allein gestellt. Der Stalker hatte heute ausnahmsweise mal auch Kurse, in denen ich nicht war. Ich musste weiter in diesem Loch von einem Zimmer sitzen, rutschte tiefer im Stuhl, atmete erleichtert auf.
 

"Hey, was' los? Wieso ignorierst du mich?", fragtest du mich. Komischerweise mit einem besorgten Ton.
 

Mal wieder drehte ich meinen Kopf zu dir.
 

"Ano... du redest mit mir? Also... wer hier wohl wen ignoriert hatte, ist ja wohl klar."
 

"Och Meguru! Du bist doch nicht wirklich nachtragend oder? Freu dich, mich zu sehen. Ich hab dich vermisst."
 

Daraufhin lachte ich. Man wusste natürlich, dass ich es nicht ernst meinte.
 

"Du hast mich vermisst? Wer hat denn hier wen sitzen lassen? Pff.. mit dir zu reden ist wie Gott und Teufel zu vermählen. Unmöglich!"
 

Ja ich war nachtragend. Und ich hatte allen Grund dazu. Wer mich wegen einem anderen sitzen lässt, hat es nicht verdient mit mir Kontakt zu führen. Du hattest mich behandelt als sei ich Dreck, den man vom Ärmel klopft. Aber Unlogischerweise hatte dieser Dreck Gefühle gehabt! Und ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich dir dies verzeihen könnte.
 

"Hattest du ne schöne Zeit? Mit ihm toll gefickt? Hattest du?! Hattest du?!" Ich fauchte dich halb an. Das warst du natürlich nicht gewohnt. Als wir zusammen waren, war die Welt noch bunt und heile.
 

"Ja. Zu beidem. Was soll dich daran stören?"
 

"WAS?!" Ich sprang halb auf und schaute dich entgeistert an. "Oh Mann. Oh Mann, oh Mann!"
 

Ich konnte nur noch mit dem Kopf wackeln. Alles andere war verschwunden. Stimme, Gedanken, Worte. Ich spürte nur noch Übelkeit. Wie konntest du unsere Zeit vergessen? War ich so schrecklich? Ich rannte zum Klo, welches zum Glück immer leer war, und übergab mich. Der Gedanke, du hättest mit wem anderen... Es machte mich nur noch krank.
 

,Es ist aus, Meguru. Ich fang ein schöneres Leben mit ihm an. Du hast da keinen Platz mehr drin. Lebe wohl.'
 

Ich erinnerte mich so gut an deine verletzenden Worte. Und das war ja das Schlimme. Wieso konnte ich sie nicht vergessen? Ich spürte zwei starke Arme um meinen Körper, die mich hochzogen. Es konntest nur du gewesen sein. Wer sonst fasste mich so an? Ich riss mich los und ging zum Waschbecken. Spülte mein Mund aus. Drehte mich erst dann zu dir. Deine besorgten Augen machten mich so krank! Ich habe gelernt, dich zu hassen. Und gleichzeitig zu vergessen. Dass du nun vor mir stehst, gefällt mir gar nicht. Du weckst genau diese Erinnerungen, die ich mühsam verbannte.
 

"Was ist los, Meguru? Geht es dir nicht gut?"
 

"Neh! Dank dir natürlich nicht!"
 

"Was habe ich dir getan, dass du so abweisend bist? Du kannst die Chose von vor drei Jahren doch nicht noch weiter im Mittelpunkt stehen lassen. Dein Leben war sicher besser, als ich ging."
 

Was? Was?! WAS!? Verdammt! Bei dir hakt es wohl! Es wurde nur noch schlimmer! Aber das interessiert dich ja null!!
 

"Ja 'türlich. Ich habe die halbe Welt gefickt und dich dabei vergessen." Das sagte ich so, als ob es aus deinem Munde kam. Es war mir egal, wie abwertend ich dich damit hinstellte. Anders war es bei deinem Durchbrennen auch nicht.
 

"Hey! Er hatte Schluss gemacht."
 

"Och... Willst du Mitleid, Kana?"
 

"Das wäre schon mal ein Anfang..."
 

Betrübt drehtest du deinen Kopf weg und schautest auf den dunklen Boden es Jungenklos.
 

Seit wann bist du so betrübst? Das ist ungewohnt für mich. Und wenn ich ehrlich bin... so will ich dich nicht sehen. Ich musste mich zurückhalten. Sonst hätte ich dich in meine Arme genommen. Aber mein Ego ließ es nicht zu. Ich sagte ja, dass ich nachtragend bin.
 

"Ach! Und wer schenkte mir dieses Mitleid, als es mir dreckig ging? Schon einmal daran gedacht, Kana?"
 

Ich zischte an dir vorbei. Raus aus dem kalten Bad zum Korridor. Wollte dich nicht bei mir haben. Reichte es nicht, dass ich 2 ½ Jahre litt?
 

Du hieltst mich fest. Zogst mich in deine starken Arme. Umarmtest mich.
 

Nein. Bitte. Nicht jetzt.
 

Deine Umarmung wurde immer liebevoller.
 

Ich hielt es nicht aus! Es war krank zu wissen, wie sehr du mir wehgetan hast und wie sehr ich dich... Nein!
 

Ich drückte dich weg. Und schaute grimmig. Die Schüler, welche im Flur standen, guckten mich verwundert an. Würde ich vielleicht auch machen, wenn ich einer von denen wäre. Kana ist hübsch. Das wussten auch die anderen. Und hübsche Menschen stoßt man nicht ab oder? Ich schon.
 

Ich ging verachtend zurück in meinen Klassenraum. Du würdest den Weg ja schon finden. Mich jetzt umzudrehen wäre aber auch ein großer Fehler. Ich kann mir denken, wie verloren du jetzt im Flur stehst.
 

Oder?
 

Nein. Warum auch?
 

Ich fühlte, wie sich deine Hand um meine schlang. Wie du sie berührtest, sie festhieltst, sie mit dem Daumen streicheltest. Warum lernst du nicht Kana?
 

Egal wie ich mich jetzt gewehrt hätte. Du hättest meine Hand ja doch nicht losgelassen. Was hat dich so verändert? Warum bist du von außen stark aber von innen so schwach wie ein gebrechlicher Käfer? Ich schaute zu dir hoch. Ein warmes Lächeln empfing ich.
 

Hastig drehte ich meinen Kopf weg.
 

"Wurde Meguru gerade rot?" Das war das einzige, was ich von dem Stimmengemurmel mitbekam. Bitte lass es nicht Kana gehört haben. Und mein Gesicht wurde tiefrot. Wieso wurde ich rot bei deinem süßen, so zärtlichen und warmen Lächeln? Naya, ich glaube die Gedanken reichten wohl, um es zu erklären. Du scheinst es nicht mitbekommen zu haben. Zumindest kam von dir keine Reaktion. Ein Glück. Deine Hand reichte wohl schon um allen einzureden, wir seien zusammen. Zusammen! Keiner weiß, dass wir es mal waren. Aber jeder weiß, dass Kana neu an dieser Schule ist. Warum sollte ich mich auf den Neuling stürzen? Ich sollte mich mehr auf meine Klausuren vorbereiten, als eine Beziehung zu führen.
 

Als wir dann nun im Klassenraum ankamen, hattest du dich - wie schon vorher - gleich neben mich gesetzt. Schobst sogar die Tische direkt aneinander. Dem Lehrer gefiel es nicht. Aber du zeigtest ihm die kalte Schulter. Dafür mir dein hübsches Gesicht mit den sanften Gesichtzügen. Warum rückst du so nah an mich ran? Hier gibt es Millionen von Schülern, aber du kriechst zu mir.
 

Ich seufzte.
 

"Warum schweigst du so Magu-Chan? Geht es dir immer noch nicht gut?"
 

Doch. Eigentlich schon.
 

Ich schaute dich nur lange an. Konnte dir doch nicht die Wahrheit sagen, oder? Es ist mir unangenehm zu wissen, dass ich mich bei dir wohl fühle. Das musst du auch nicht wissen.
 

Irgendwie empfandest du meinen Blick als Einladung, denn du berührtest meine Lippen hauchzart mit deinen.
 

Rasch durchzog mich ein Kribbeln und ich fiel vor Schock auf dem Boden. Verdattert schaute ich zu dir hoch.
 

"Wa-was soll das, Kana? Du kannst mich doch nicht einfach so küssen." Ich hauchte es alles nur. Ich war zu überwältigt von deiner unbewussten, für mich aber stark zu spürende Zärtlichkeit. Am liebsten würde ich auf den Boden liegen bleiben. Oder ganz unter den kleinen Stuhl liegen. Aber der Lehrer forderte mich auf, mich wieder auf meinen Stuhl zu setzen, da es bereits geklingelt hatte. Die Jungs lachten mich aus. Die Mädchen fanden es dafür umso süßer, dass ich geküsst wurde und so darauf reagierte.
 

Ich versuchte mich -peinlich berührt, wie ich war- auf meinen Stuhl zu setzen. Schaute mit einem verwirrten Blick an die Tafel, während du deinen Kopf auf meine Schulter lehntest.
 

"Och Kana was soll das?", hauchte ich dir etwas genervt zu.
 

Doch zur Antwort legtest du deine Arme um meinen Körper. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich stört. Aber so kann es nicht weiter gehen. Während dieser Stunde war mir so langweilig wie noch nie.
 

Kurzerhand griff ich zu deinem Stundenplan und verglich ihn mit meinen. Oh jeh! Wenn ich daran denken, dass du mich wohl nie in Ruhe lassen wirst, wird mir ganz anders. Dein Stundenplan war identisch mit meinem. Ich seufzte.
 

Ich war gerade dabei meine Notizen vom letzten Mal rauszukramen, als ich deine Hand an meine Oberschenkel spürte.
 

"Kana...?" - "Ja?"
 

Gott! Wir sind hier in der Schule! Im Unterricht! In einem von Menschen gefüllter Raum! Und du? Du ließt deine Hand an meine Innenseite wandern. Wie verkrampft saß ich da. Ich wünschte mir nur, dass es nur ein Traum sei. Die Jungs, die unmittelbar in meiner Reihe -praktisch neben mir- saßen, schauten mich mit großen Augen an. Immer mehr biss ich mir auf meine Unterlippe.
 

"Nimm deine Hand weg, Kana!", flüsterte ich dir zu, doch du begannst an meinem Hals zu knabbern. Genau in diesem Moment, wo sich der Lehrer der Tafel widmete.
 

Ich schaute an dir runter. Kana... Wie kannst du in der Schulzeit hart werden? Den Anblick war ich ja gewohnt, aber dann immer nur, als wir zu Hause waren.
 

Langsam breitete sich ein Gelächter im Raum aus. Ich wurde feurig rot im Gesicht und... leider passierte mir dasselbe, wie auch dir passiert ist.
 

"Kana, verdammt!" Wütend sprang ich auf. Doch in diesem Moment vergas ich , was man sehen konnte. Du zogst deine Hand nicht zurück. Und genau deswegen schaute man mir auf meine Härte. Von den Klassenkameradänin hörte ich nur ein 'Ohooo~! Schaut mal!' und von den Jungen nur ein Lachen. Ist auch verständlich oder? Mitten im Klassenraum erregt zu sein.
 

Ich riss deine Hand los, gab dir eine Ohrfeige, schnappe meine sieben Sachen und verschwand aus diesem Raum. Als die Tür ins Schloss fiel, und ich im Flur stand, fühlte ich mich erst sicher.
 

"Kaum bist du zurück, gibt es ärger...", hauchte ich zu mir selbst.
 

"Kaum fasse ich dich an, erregst du..."
 

Ich blinzelte. War ich wirklich so in Gedanken versunken, dass ich deine Gegenwart nicht bemerkte?
 

"Kana...~" Ich klang gequält. Sicherlich zu Recht. Ich versteh nicht, wieso du wieder zu mir zurückgekommen bist. Mich so berührst wie damals. Kana, es ist aus! Das sagtest du mir selbst.
 

Ohne ein Wort ging ich an dir vorbei. Dann rannte ich. Nach Hause, da, wo ich mich noch sicher fühlte. Ich werde morgen zum Gespött der Schule werden. Aber nur, weil es in der Schule passierte. Und dann noch mit jemand, der für andere neu war. Mir aber vertraut. Sehr vertraut.
 


 

~~*~~
 

ende des ersten chaps....

Why...?

Am nächsten Tag fuhr unsere Theatergruppe für ein paar Tage weg. Und wie nicht anders zu erwarten, meldete sich Kana auch gleich mit an, als er hörte, dass ich in dieser AG bin.
 

"Och neh, oder?", sagte ich, als er sich schon in den Bus neben mich setzte. Okay, ich nahm hinten die ganze Bank für mich alleine ein, aber das ist doch trotzdem keine Einladung für ihn. Ich hielt sie bestimmt nicht für ihn frei.
 

"Hi~!", lächeltest du mich an. Ich seufzte nur. Ich konnte nur hoffen, dass du mich nicht noch einmal anfasst. Die Schüler im Bus lachten sich schon wieder ins Fäustchen, weil sie wieder an gestern dachten. Es wurde ja schnell herum gesprochen. Leider.
 

Der Stalker ist unglücklicherweise ebenfalls dabei, und wie auch da nicht anders zu erwarten, setzte er sich doch glatt in meine nähe. Wie unauffällig er doch guckt!
 

Ich breitete meinen Fächer auf und versteckte mein Gesicht dahinter. Mann! Das ist echt zu viel!
 

Als Kana sich auch noch breit machte, knurrte ich nur noch.
 

"Hey. Hast du etwa 'nen Freund?" Du grinstest mich breit an und piektest mir zwischen die Rippen. "Ich?" - "Ja du. Der Typ da glotzt dich die ganze Zeit an. Er steht doch voll auf dich." Und wie ich sah, wurde dein Grinsen immer breiter und breiter. Machst du dich denn etwa lustig? "Glaub mir Kana. Ich würde echt alles dafür tun, nur um ihn loszuwerden." - "Echt alles?"
 

Doch ohne eine Antwort von mir abzuwarten drehte er sich zu ihm. "Hey du! Wenn du meinen Freund noch mal belästigst mit deinen widerwärtigen Blicken, dann mach ich dir die Hölle heiß, ja? Nur ich darf ihn so intensiv anschauen."
 

Ich blinzelte. Moment. Also... Nur Du? Habe ich mich da verhört? "Was soll das Kana?" - "Na er schaut nicht mehr, das wolltest du doch."
 

Aber... "Nun denkt aber jeder, dass wir ein Paar sind, Kana." - "Das gestern im Flur und im Unterricht sprach ja auch dafür."
 

Mal wieder seufzte ich. Warum muss so etwas mir passieren? Erst lieb behandeln, dann wie Dreck, dann lieb. Wann wirfst du mich wieder weg? Ich schaute dich nur still an. Fragen würde ich dich das auch noch später, aber jetzt will ich keine Diskussion. Ich rutschte also in eine Ecke und legte meine Beine etwas lang, aber so, dass du auch noch Platz fandest.
 

Musste ich mich jetzt noch wundern, dass du zu mir gerutscht kamst?
 

Ich will nicht wissen, wie oft ich noch wegen dir seufzen muss.
 

Du drängtest dich zwischen meine Beine und legtest sanft deinen Kopf auf meine Brust. Verwirrt blinzelte ich. "Ich bin so müde...", hauchtest du und in diesem Moment hatte man wieder ein ,Ohh~' von den Mädchen gehört und die Jungst fragten, was wir wohl die letzte Nacht so lange getan hatten. Wie ich sie wider hätte ohrfeigen können.
 

"Megu-Chan?"
 

Wie süß.
 

"Ja?" So niedlich, wie du mich angesehen hattest, musste ich dir durch die Haare wuseln. "Hey! Meine Haare!" Ich kicherte. Erstaunlich. Du hast mich mal zum kichern gebracht.
 

"Was ist denn jetzt, Kana?" - "Ich habe ein Wunsch frei, hm? Du sagtest doch, dass du alles tun würdest, nur um den Stalker loszuwerden." Na wie immer. Nur auf Wünsche aus. "Was wünscht du dir denn?" - "Geh mit mir."
 

Blinzel.
 

Ich? Mit dir? Moment... das hatten wir doch schon einmal.
 

"Damit du mich wieder wegen jemanden sitzen lässt? Noch einmal will ich nicht, dass du mir das Herz brichst."
 

Dann lächeltest du liebevoll. "Du liebst mich also doch?"
 

Hä? Wie jetzt? Hatte ich etwas Falsches gesagt?
 

Kurz überlegte ich. Dann fiel es mir wieder ein. ,Noch einmal will ich nicht, dass du mir das Herz brichst.' So war das aber eigentlich nicht gemeint.
 

"Das sagte ich nicht." - "Doch,", sprach eine Mitschülerin, die es nicht lassen konnte, zu lauschen. "Wir alle haben es gehört."
 

Drop.
 

Ich wollte garantiert keine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Jetzt stecke ich echt tief in diesem Mist. Jeder denkt, dass Kana und ich ein Verhältnis hatten und auch wieder haben. Blödsinn. Warum sollte ich mich auf Kana einlassen?
 

Schaut ihn doch bloß an. Sein unschuldiger und süßer Blick kann sich auch als Maske entpuppen und darunter ist er eingebildet und gemein. Oh man!
 

"Also? Ich kann auch deinem Stalker sagen, dass er wieder freie Bahn hat." Da! Du hauchtest mir genau so etwas Gemeines ins Ohr. "Du bestichst mich." - "Ich habe ein Dankeschön verdient."
 

Musste es denn ausgerechnet so ein Dankeschön sein? Ich rang noch eine Weile mit mir. Ich wollte dir nichts Falsches vorspielen, aber zu einer Beziehung gehören auch pflichten.
 

"Krieg ich noch mehr Zeit?" - "Nö... Es ist doch nur ein ,Ja', welches du aussprechen musst."
 

Du zwingst mich ja schon halb dazu.
 

Ich seufzte schon wieder.
 

"Ich liebe dich, Meguru..."
 

Blush!
 

Äh... Wie? Hattest du mir gerade die berühmten drei kleinen Worte zugeflüstert?
 

"Da-das sagtest du schon einmal... zu mir... Und es war von vorne bis hinten gelogen."
 

Wehleidig sahst du mich an. Weg mit dieser Maske. Du bist doch eigentlich aufdringlich und draufgängerisch. Wozu diese Maske?
 

"Sagst du nichts dazu, Meguru?"
 

Mou...
 

Weißt du, wie süß du aussehen kannst mit deinen Hundeaugen? Aber ich hatte keine Ahnung was ich dazu sagen sollte. Ich meine... du hattest mir so sehr das Herz gebrochen. Ich weiß nicht, was ich für dich empfinde. Immerhin warst du doch meine erste große Liebe. Vor dir und nach dir gab es keinen.
 

"Ich... weiß nicht... was ich dazu sagen soll. Ich meine... du... hattest mir so wehgetan.", sagte ich stockend. Ich wusste echt nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Deine Worte klangen so echt. Aber bei unserem ersten Date sagtest du mir auch diese. Ein Jahr später gingst du mit wem anderen weg. Das war gemein.
 

"Sag einfach ,Ja'." - "Du kannst dich aber schnell trösten. Hatte dich nicht erst wer verlassen?", haute ich raus.
 

Au ja... du warst geschockt. Tut mir leid. Das wollte ich nicht. Aber der Wahrheit entsprach es doch, oder nicht?
 

Rasch hattest du dich auf einen anderen Sitzplatz gesetzt.
 

Oh jeh! Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht? Noch nie war ich so gemein, dass du weggelaufen bist. Hast du ihn wirklich so geliebt?
 

Ich bemerkte eine Träne, die sich aus einem meiner Augen löste und dachte daran, wie hart es für mich war. Aber wieso sagst du mir diese Worte, wenn du noch an ihn hängst?
 

Oh weh, oh weh! Das letzte, was ich wollte, war dich zu verletzen.
 

"Geh zu ihm. Sei doch nicht immer so nachtragen. Außerdem haben sich Jungs immer schwer im ,Ich liebe dich' - sagen. Ich kenn es ja von meinem Freund. Das bedeutet anscheinend wirklich etwas.", flüsterte ein Mädchen lächelnd.
 

Hatte sie Recht? Naya ich kannte es ja von mir. Als ich Kana sagte, dass ich ihn liebte, war er schon im Begriff zu gehen.
 

Langsam stand ich auf. Auf dem Weg zu dir übte ich schon gedanklich, mich bei dir zu entschuldigen. Doch als ich vor dir stand, blieb mir die Sprache weg. Meinen Mund bekam ich zwar auf, aber das, was ich sagen wollte, klang eher wie ein Sprachfehler. Deswegen nahm ich einfach deine Hand und zog dich wieder mit nach hinten. Aus meinem Gestotter hattest du ja eh nichts verstanden.
 

Als wir hinten wieder saßen, hattest du dich an mich gekuschelt. Genau wie kurz davor. Dein Kopf lehnte wieder auf meiner Brust und deine Arme befanden sich an meiner Taille.
 

"Tut mir leid..." - "Schhd...~ Ich weiß doch..." Du lächeltest wieder fröhlich. Genau wie damals in der siebten Klasse.
 

Wir mussten lange fahren, eh wir an unserem Ziel ankamen. An die 24 Stunden waren es.
 

In dieser Zeit bist du in meinen Armen eingeschlafen. Bis auf das du mein Oberteil besabbern musstest, warst du echt niedlich. Und bis auf ein Piercing, welches sich in meine Brust bohrte, warst du auch sehr leicht. Doch bei einer Raststätte musste ich dich wecken. Etwas die Beine vertreten tat vielleicht ganz gut. Und da es McDonalds war, stürmten auch alle anderen hin, um sich bei so einer Hitze eine kalte Cola oder ein McFlurry zu kaufen.
 

"Du bist ja ganz nass." - "Ja das habe ich dir zu verdanken.", grinste ich. "Du hast nicht zufälligerweise ein Oberteil vorne? Weil meine Tasche im Gepäck ganz unten ist."
 

Leider schütteltest du den Kopf. Schade. So konnte ich doch nicht rausgehen.
 

Wie neugierig schautest du aus dem Fenster. Suchtest etwas Bestimmtes. Und scheinst es auch gefunden zu haben. "Schau mal! Die da draußen laufen Oberkörperfrei herum. Mach das doch auch. In der Zeit kann dein Oberteil trocknen." - "Ich? Niemals! Ich bin doch viel zu dick!"
 

Verdutzt sahst du mich an. "Wo?" Dann hattest du leicht auf meinen Schädel geklopft. "Ja da. Dickschädel. Und nun zieh dich aus." - "So kann ich doch nicht raus."
 

Mal wieder protestierte ich, doch irgendwie hattest du mich dann doch überreden können. Also zog ich es aus.
 

"Uuuh~", hörte man wieder von irgendeinem Mädchen, die darauf auch gleich anfing mit ihren Freundinnen zu kichern. "Hör, wie sie deinen Körper lieben... Und ich mag ihn auch." , hauchtest du.
 

Du überraschst mich immer wieder aufs Neue.
 

"Zieh deins auch aus..." - "Wieso? Ich bin nicht nass." - "Komm, sei ein Freund und leide mit mir."
 

Wieder schütteltest du deinen Kopf. Lächelnd.
 

Pah! Dann helfe ich dir eben.
 

Ich knöpfte dein Oberteil auf und ließ es dann über deine Schultern streifen. Alle die uns zugesehen hatten, mussten wohl wirklich denken, dass die Rückbank jetzt ihren Namen auch verdiente.
 

Dass die aber auch alle denken, dass wir nun wirklich hier... Neh!
 

Also gingen wir nun raus aus dem Bus. War vielleicht auch ganz gut nur so wenig angehabt zuhaben. Es war extreme warm ohne Klimaanlage.
 

Hand in Hand, so wollte es Kana, gingen wir in McDonalds. Wann hatte ich dich zuletzt an der Hand gehabt? Ach ja... gestern. Aber davor war es ewig her.
 

Mit einem Happymeal und einem McFlurry gingen wir wieder zum Bus.
 

Diesmal setzten wir uns aber richtig hin. Schon alleine wegen der Cola. Ich konnte nur hoffen, dass der Deckel auch wirklich festsaß. Ich testete auch oft. In der Zeit hattest du die Gardinen von Hinten und Seite irgendwie so gerichtet, als hätten wir hier hinten ein Zelt. Der Busfahrer schaute eh nie nach hinten. Und wenn es dunkel wurde, hätte er ja eh nichts sehen können.
 

Mittlerweile gewöhnte ich mich wieder daran, dass du in mein Leben getreten bist, wobei du es doch erst sehr grob verlassen hattest.
 

Während der Fahrt bekleckerte sich ein Mädchen. Einglück, dass ich es nicht war. Noch mehr ausziehen ging nun wirklich nicht. Sie hatte zum Glück Wechselsachen vorne. Als Umkleidekabine boten wir ihr unser Zelt an. Wir traten dabei natürlich heraus.
 

Während ich mal von deiner Sprite trank, nahmst du dir ein Happen von einem Chicken McNuggets. Wie damals. Wir waren fast Stammgäste in unseren McDonalds.
 

Die alten Zeiten... Ich wunder mich, warum ich dir gegenüber so zutraulich geworden bin. Bis vor ein paar Stunden wollte ich nicht einmal, dass du dabei bist. Und jetzt rede ich ganz normal mit dir.
 

Dann setzten wir uns wieder in unser Zelt. Durch einen Spalt schauten wir aus einen Fenster. Die Sonne schien direkt hindurch.
 

"Romantisch, hm?" Halb verträumt sahst du in mein Gesicht. Ich nickte. Daraufhin kamst du mir immer näher und zogst dabei die Gardinen zu. "Was wird das?", fragte ich dich leise.
 

Leicht berührten deine Lippen wieder meinen Hals.
 

"Iie! Kana, lass das." Vorsichtig drückte ich dich weg. Das gefiel mir nicht. Ich kann nicht einfach so über das, was passiert ist, hinweg schauen.
 

"Warum, Megu? Warum darf ich dich nicht küssen? Wir sind doch zusammen." - "Bis jetzt sagte ich noch nicht ,Ja'."
 

Ich wusste, dass dir dies nicht gefiel. "Meguru..." - "Kana... red' mit mir. Was hattest du alles in deiner Beziehung gemacht, dass du dich mir so schnell anvertrauen kannst, dass du behauptest mich zu lieben."
 

"Ich behaupte nicht, Megu. Ich liebe dich wirklich. Ich hatte dich immer geliebt."
 

"Als Freund.", meinte ich dazu. "Ich hatte nie gesehen, dass du mich wirklich liebst. Das sind doch nur alles Worte. Ungedeckte Worte."
 

"Ich kann dir nicht zeigen, dass ich dich liebe, wenn du mich nicht lässt." - "Ich rede doch nicht von Küssen, Kana..."
 

Dann schwieg ich.
 

Und du auch.
 

Hast du nachgegeben? Wenn ja, dann hatte ich wohl Recht. So sehr es mich schmerzte, aber vormachen brauchte ich mir doch nichts. Man kann doch nicht von jetzt auf gleich jemand anderen lieben. Oder behaupten ihn zu lieben. Man kann sich und den gegenüber damit in ein falsches Spiel locken. Und das ist nicht fair.
 

Ich verzog mich wieder in meine Ecke und sah still weg. Meine Beine wickelte ich an und umschloss sie mit meinen Armen. Die Stille war unerträglich, aber nur du hättest etwas dazu sagen können.
 


 

Es hatte sicher eine Stunde gedauert. Die meisten hielten ein Nickerchen. Da fingst du an zu reden.
 

"Vielleicht hast du Recht. Vielleicht ist es wirklich nur Freundschaft." Sag ich doch. "Aber dann bist du mir als Freund wichtiger als alles andere."
 

Sollte ich dir das glauben? Die Worte klangen so echt. Oh man. Es ist nicht leicht Vertrauen aufzubauen, wenn es einem bis auf den letzten Splitter zerstört wurde.
 

"Sag was, Megu..."
 

Was sollte ich dazu sagen? Du tatest mir leid. Aber ich mir selbst auch.
 

Ich breitete meine Arme aus. Ich konnte dir gegenüber nicht mehr der Freund sein, der ich mal war. Aber ich weiß, dass du wen brauchst, an den du dich Klammern kannst.
 

"Verzeihst du mir?" - "Wobei?" - "Dass ich weggelaufen bin. Dass ich dich als Freund sitzen gelassen hatte."
 

Mir ging der Zeit nur eine Frage durch den Kopf. "Hattest du mich je geliebt?"
 

Es war nicht falsch zu fragen. "Ich denke schon." - "Hattest du den anderen mehr geliebt?" - "Ich weiß nicht..."
 

Wie? Du weißt es nicht?
 

Ich merkte, dass die das Thema unangenehmer wurde. Und du wurdest immer eingeschüchterter. Ich glaube die Fahrt kommt dir nicht so gut.
 

Du kuscheltest dich mehr an mich und ich zog dich näher in meine warmen Arme. Auch wir schliefen erst einmal.
 


 

Irgendwann im Traum fing ich an von dir zu träumen. Ich fühlte deine Lippen auf meine. Ich wusste, dass es nur real sein konnte. Deine wärme war doch fühlbar...
 

Ich wurde wach. Und als ich meine Augen langsam öffnete, erblickte ich dein Gesicht direkt vor meines. Du warst wirklich dabei mich zu küssen. Nur sanft und ohne jeglichen Aufwand. Ich sah dich dabei an. Durch deine geschlossenen Augen und dein kleines Lächeln wirktest du so friedlich.
 

Vorsichtig fingst du an, an meiner Unterlippe zu knabbern. Ganz zart. Ich schloss meine Augen.
 

Erinnertest du dich an unseren ersten Kuss? Er begann genau so. Aber das hast du bestimmt vergessen. Immerhin hattest du dich neu verliebt. Also mit der anderen Sache abgeschlossen.
 

Aber für mich war dieser wertvoll... Sehr wertvoll...
 

Als du mit deiner Zunge in meinen Mund wandern wolltest, unterbrach ich. Ging das nicht etwas zu schnell? Ich sagte dir doch nicht, ob ich damit einverstanden bin, dass wir eine Beziehung führen.
 

Wehleidig sahst du mich an. Versuchtest noch mal nach meinen Lippen zu schnappen, doch ich zog mich zurück und legte ein Finger auf deine weichen Lippen.
 

"Warum kannst du nicht so sein wie immer?", fragte ich dich leise, um die anderen nicht zu wecken, die garantiert noch schliefen.
 

"Ich ..." Leider wurdest du unterbrochen.
 

Ein Junge schrie durch den breiten Bus "Flaschendrehen!", und obwohl ich keine Lust hatte, hattest du darum gebeten. Also zogen wir die Gardinen weg und sahen die ganzen Leute, die schon irgendwie auf den Sitzen gestapelt wurden. Der erste Junge begann damit, die Flasche zu drehen.
 

Es zeigte auf ein Mädchen. Eigentlich war die Aufgabe von ihm, sie nur zu umarmen, aber loslassen wollten sie sich nicht mehr.
 

Dasselbe hattest du auch mit mir gemacht. Du setztest dich hinter mich und legtest deine Arme um meine Taille. "Hey, Kana", rief ein Junge, "Es wird erst dann gekuschelt, wenn die Flasche es zeigt." Und wie auch nicht anders zu erwarten, fingen alle an zu kichern. Wie Pubertär.
 

Auf jeden Fall hattest du mich dann losgelassen und die Flasche wurde neu gedreht.
 

Nach ungefähr zehn Mal drehen zeigte sie auf dich. Du solltest ein hübsches Mädchen küssen.
 

Musste das jetzt wirklich sein?
 

Ich umfasste einer deiner Hände, als du dich zu ihr vorbeugtest. Ich konnte dir nicht dabei zuschauen. Immer wieder erinnert es mich daran, wie du gegangen bist. Mein bester Freund. Einfach weg.
 

"Es ist nur ein Kuss.", hauchtest du in mein Ohr. Ich empfand es nicht als sonderlich aufbauend.
 

Aber du hattest Recht. Wie oft hattest du schon jemand anderen geküsst? Und wir sind nicht zusammen. Wir leiben uns doch nicht.
 

Ich ließ deine Hand los. Und ich lächelte etwas. Auch wenn dieses ein falsches war, so war es doch wenigstens eine Reaktion von mir.
 

Also küsstest du sie. Es war ja nur ein Mund-zu-Mund-Kuss, aber immerhin.
 

Du lächeltest mich an, als du dich wieder hinten auf unsere Band setztest. Sollte es wieder so ein aufbauendes Lächeln sein?
 

Mal wieder seufzte ich. Ich habe mit uns abgeschlossen. Also muss ich mich damit abfinden.
 

Mein Stalker drehte die Flasche. Und wie das Schicksal so wollte zeigte die Spitze auf mich.
 

Bitte nicht!
 

Er grinste natürlich dreckig. Oh Gott! Wenn ich daran denke. Er küsst... irk! Es Tut mir ja leid, aber ich bin angewidert. Es gibt doch noch jemand in unserer Klasse, die auf ihn steht. Warum traut sie sich nicht, es ihm zu sagen? Sie würde garantiert keinen Korb bekommen. Sie ist immerhin hübsch und intelligent! Anders als ich.
 

Als du aufgestanden bist, wusste ich schon, dass du auf mich zukommen würdest.
 

KAMI-SAMA!
 

Wenn ich sterben muss, dann doch bitte nicht durch einen Kuss von ihm!
 

Ich malte mir schon das Horrorszenarium aus.
 

Ängstlich griff ich nach deiner Hand. Beschütz mich!
 

Alles! Nur nicht mit ihm!
 

Hilf mich, Kana. Warum bleibst du einfach nur sitzen? Du hattest es doch vorhin im Bus gesagt! Warum bist du jetzt so abweißend?
 

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die Antwort.
 

"Ja...", hauchte ich zu dir, als der Stalker sich näherte. In genau diesem Moment zogst du mich eng an deinen halbnackten Körper ran und küsstest mich. Innig, zärtlich, liebevoll und vertraulich. Ich legte meine Arme um deinen Nacken.
 

Halt mich einfach fest.
 

Auch wenn es alles sehr überstürzt ist, so warst du der einzige, bei dem ich mich wohl fühlte. Als du dich löstest, sahst du sehr zu frieden aus. Und ich auch. "Danke.", hauchte ich dir ins Ohr. Du hattest mich vor Eckel bewahrt. Gabst mir dafür die Süße des Lebens. Sollte ich es aber jetzt bereuen, dir dein ,Ja' gegeben zu haben?
 

Ich überlegte die ganze Zeit. Mittlerweile wurde es auch dunkel und wir sollten schlafen. Auch wenn wir erwachsen waren, wir brauchten doch die Ruhe.
 

Das Licht im Bus wurde ausgeknipst, doch geflüstert wurde trotzdem.
 

Du hattest dich hinten eng an mich geschmiegt. Ich will nicht wissen wie nass geschwitzt wir durch die Temperaturen waren. Hinten war die Klimaanlage kaputt gegangen.
 

"Ich komm hier um, Kana.", flüsterte ich. "Dann zieh dein Oberteil aus." - "Das hatte ich seit heute Mittag nicht mehr an." - "Stimmt...", murmeltest du, als du über meine feuchte Brust streicheltest.
 

Musstest du so zärtlich sein?
 

"Dadurch machst du alles viel schlimmer." Weil du meinem Körper damit nur heißer machtest.
 

"Kana..." Es fiel mir nicht leicht, dass aus zu sprechen, was ich die ganze Zeit bedauerte. Immerhin wirktest du wie ein hilfloses Reh, was den Weg in den Wald vergaß. "Kana... Ich weiß nicht... ob... ich dich liebe... lieben kann... werde..." - "Wieso?" Weil du mir wehgetan hattest? "Ich weiß es nicht, Kana..." - "Mach nicht wieder Schluss..." Wieso wieder? Musste ich dich verstehen?
 

...
 

"Diese Hitze macht mich ganz wuschig!", fluchte ich leise und setzte mich auf. "Ziehst du dich aus, Megu-chan?" - "Hai..."
 

Da wurdest du ruhig und sahst mich nur etwas komisch an. "Ich lasse meine Short doch noch an..." - "Och..."
 

Hey! Ich piekte dich daraufhin. Du bist wirklich süchtig nach Sex, oder?
 

Zumindest bewiesest du es genau jetzt. Du drücktest mich auf die andere Seite der Bank und zogst meine Hose runter.
 

Blush!
 

"Das war meine Short!", hauchte ich nur leicht aufgebracht. Wenn die anderen uns hören würden, würde garantiert ein Gerücht entstehen.
 

Rasch zog ich sie hoch. "Du hast nichts gesehen!" - "Doch und nicht gerade wenig."
 

Dadurch, dass mein Gesicht so rot wie der berühmte Teppich wurde, war mir heißer geworden. Aber nur im Face glühte ich. "Zeig es mir noch mal, Magu...~"
 

Ich riss meine Augen auf. "Iie! Doch nicht im Bus!" - "Dann im Zimmer?" - "Auch nicht!" - "Du bist gemein..." Ich weiß...
 

Leise legtest du meine Hose zusammen und zogst deine aus. Mit Vorsicht - um nicht runter zu fliegen - legtest du dich auf mich.
 

...
 

"Kana du bist nackt!" - "Ja, ich bin auch nicht so verklemmt." Ich hörte wie du gegrinst hattest. Freute es dich etwa, mich so zu ärgern? Ich konnte nur froh sein, dass wir hier Gardinen hatten, und alle anderen schon eingeschlafen sind. "Was meinst du... wie viele Menschen hatten auf der Rückbank schon Sex?" - "Soll das eine Anspielung sein?" Oh ja! Das war es!
 

"Lass deine Finger von meiner Short, ich bin doch praktisch noch Jungfrau!", fauchte ich dich leise an. Dann verharrtest du. Was...? Konntest du es nicht glauben? Tut mir ja leid, dass ich verliebt war und es sei dem nicht mehr konnte. "Wieso?" Fragtest du gerade wirklich wieso? Moment... "Okay, das eine Mal mit dir, aber das war doch nur Neugierde..." Ich sah es zwar als Liebe an, aber das wollte ich dir nicht unter die Nase binden. "Eben..." - "Nichts eben, Kana. Ich habe praktisch seit drei Jahren nicht mehr." - "Wo liegt das Problem?"
 

Sollte ich es dir wirklich erklären? Ich bin total verletzt. Außerdem vertraute ich dir meinen Körper an. Erinnerst du dich an unser erstes Mal überhaupt? Kurz darauf hattest du mich ja verlassen. Der Sex mit mir war wohl die reinste Qual, hm? Genau diese Sätze knallte ich dir an den Kopf und drehte mich weg.
 

Ich merkte, wie du deine Short wieder angezogen hattest.
 

Dann fühlte ich nur noch ein Arm, der sich um meine Taille legte und deine Brust, die sich an meinen Rücken drückte.
 

Ich war zu müde, um jetzt noch irgendetwas dazu zu sagen.
 

Dann schliefen wir ein.
 

~~*~~

Help

Als ich wach wurde, ging die Sonne auf. Kalt war mir nicht, denn du lagst immer noch hinter mir eng an mich gekuschelt.

Was sollte ich von dir nur halten? Hatte ich mit meiner Aussage etwa doch Recht gehabt, dass du den Sex mit mir als Qual ansahst? Warst du neugierig auf besseren? Auf härteren?

Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht mal mehr bemerkte, dass ich weinte. Der Gedanke daran, dass mein Körper für dich das Schlimmste sei und Intimitäten mit mir das Letzte, kränkte mich. Du machst weiter Anspielungen, wenn du mir nahe bist, doch im Grunde ist es doch alles nur ein falsches Spiel. Du hattest mir gezeigt, wie schön Illusionen sein können und du hattest mir gezeigt, wie schmerzhaft zerstörte Hoffnungen sind. Ich konnte dir einfach nicht diese Freundschaft geben, die ich damals zu dir hatte. Du hattest alles daran gelegt um diese für immer zu zerstören...

Langsam nahm ich deinen Arm von mir weg und setzte mich auf. Meine Hose zog ich als erstes an und fühlte danach ob mein Oberteil schon trocken war. Auch dieses zog ich dann an, auch wenn es sehr warm war.

Ich wischte mir meine immer wieder zurückkehrenden Tränen weg.

Warum weine ich wieder? Ich hab es ein Jahr lang geschafft nicht mehr zu weinen. Ein Jahr lang versucht dich endgültig zu vergessen. Und jetzt...

Ich schniefte leise. Man könnte schon meinen, dass ich wimmerte.

Ich setzte mich auf die andere Seite der großen Rückbank, zog meine Beine an meinen Körper, die ich mit meinen Armen festhielt und legte meine Stirn auf meine Knie.

Wie konnte ich nur glauben, dass alles besser werden würde? Wie konnte ich mich noch weiter so belügen. Ich wusste doch, dass es nur noch schlimmer werden konnte. Umso älter ich werde, desto klarer wird mir, dass es sich für mich nicht lohnt noch weiter zu leben. Meine Ziele hatte ich schon lange nicht mehr im Visier.

Alles nur wegen dir.

Wie konnte ein Junge so viel in die Wege leiten um einen anderen so zu schaden?

Es tat nur noch weh.

Mein Herz schlug hart und langsam. Ich weinte noch leise in mich hinein, hoffte, dass es keiner mitbekam, doch dann fühlte ich deine Arme um meinen Körper. Musstest gerade du es sein, der mich versuchte zu trösten? Du bist doch der jenige, der für den ganzen Mist Verantwortung trug.

"Lass mich, Kana... Du bist doch der Auslöser des Ganzen." - "Warum?"

Nein... Du fragst echt warum? Immer mehr Verzweiflung breitete sich in mir aus.

"Zieh dich an...", sagte ich zu dir leise. Dann hattest du mich auch endlich losgelassen.

Ich verstehe es nicht. Merkst du denn nicht, wie schrecklich es mir geht? DU kannst nichts dagegen tun. DU zeigst mir doch, warum es mir schlecht gehen soll. DU beweißt mir, wie wenig Sinn es in meinem Leben gibt. Und da kriechst du zu mir, und versucht mich zu ermuntern? Mich aus meinem endlosen Loch zu ziehen? Du, der es doch für mich gegraben hatte.

Als du dich angezogen hattest, erhob ich mich ohne ein Wort und ging aus unserem ,Zelt'. Ich suchte mir irgendwo weiter vorne einen Platz um still weiter zu verzweifeln, tiefer zu sinken.

Ich verstand mich nicht. Nur noch Verwirrung war in meinen Gedanken zu finden.

Ja, ich liebe dich, ich gebe es zu... aber ich kann nicht mit dir etwas führen, was du nicht einmal buchstabieren kannst. Kana, wenn du wüsstest, wie schwer du es mir machst. Du tust so, als ob nie was passiert sei. Warum begreifst du nicht, dass du mich damit nur noch mehr verletzen würdest? Ich bin verdammt nachtragend, das stimmt. Aber bei so einer Sache, kann ich es nur sein.

Ich spürte, wie dein Blick auf mir harrte. Und obwohl ich meinen Kopf auf meine Knie gelegt, meine Augen geschlossen hatte und weinte, merkte ich, wie du plötzlich vor mir standest.

"Meguru.... Ich..." - "So meine Lieben! Wir sind daha~", unterbrach die Theaterleiterin und stieg aus dem Bus aus. Das war die Gelegenheit für mich, hinter zur Rückbank zu gehen und meine Sachen zu schnappen. Mir war es egal, dass du mich angesprochen hast, mir etwas sagen wolltest. Mir war es egal, was sich die Theatergruppe dachte, als sie meine Tränen sah. Ich wollte hier nur noch raus.
 

Als wir dann im Haus angekommen sind, wurden wir in Zimmer eingeteilt. Es existierten für die 24 Mitglieder sechs Wohnungen in diesem Haus. In den Wohnungen selbst gibt es drei Zimmer, also müssen immer 3 Leute zusammen schlafen. Außerdem waren noch zusätzlich ein Bad, eine Küche und ein Wohnzimmer darin vorhanden. Also wie eine richtige WG. Wie auch nicht anders zu erwarten, wurden wir nicht nur in eine Wohnung, sondern auch in ein Zimmer eingeteilt.

Juchu...

Ich ging mit meinem Gepäck voran. So konnte ich mir auch gleich den besten Platz im Zimmer aussuchen. Ich nahm den an der Wand. Dort schien es mir nicht zu kühl und nicht zu warm. Ich legte keine Koffer aufs Bett und packte meine Bettwäsche raus. Anschließend bezog ich mein Bett und setzte mich danach darauf.

Ich seufzte. Warum hatte die Leiterin uns in ein Zimmer gesteckt? Mir gefiel dies gar nicht. Als du dann das Zimmer betratest, senkte ich meinen Kopf. Und das soll nun einige Tage so weiter gehen?

Leise hattest du ebenfalls dein Bett bezogen, sahst dabei aber immer wieder zu mir. Warum warst du mir jetzt wieder so nah?

Warum jetzt und nicht die Jahre davor...?

Wiedereinmal seufzte ich. Eigentlich war mir nicht nach ein Gespräch zu Mute, aber ich will auch nicht der sein, der allen beweißt, wie unsozial er doch ist.

"Stand heute noch etwas an?", fragte ich dich. Schließlich warst du unten im Foyer länger als ich. Es hätte ja durchaus noch sein können, dass die Leiterin etwas gesagt hatte.

Verwundert blicktest du mich an. War es so unnormal, dass ich mit dir rede? "Also ich habe nichts gehört.", sagtest du dann knapp. Ich sah dir an, dass du gerade unentschlossen warst. Kurzerhand kamst du auf mich zu und setztest dich neben mich.

Ich will ja nicht zickig klingen, aber habe ich dir das erlaubt? Ich hielt inne. Warum sollte ich dich noch weiter ankeifen? Du wirst niemals wissen, wie es mir geht. Vergleiche gibt es nicht. Ich habe deine Sterne in deinen Augen gesehen, als wir uns sagten, wie sehr wir uns liebten. Diese Sterne sah ich bei deinem anderen Typen nicht. Dennoch hängst du an ihm. War er so schön?

"Hast du bemerkt, was du an mir hattest und was bei dem anderen fehlte?", fragte ich dich leise. Es war nicht einmal genervt. Es klang irgendwie mitgenommen.

"Nein."

Nein? N.E.I.N.?

Ganz ehrlich: Schon wieder hast du mir das Herz gebrochen. "Wenn du ihn so perfekt gefunden hattest, warum bist du dann wieder hergekommen und schleimst dich bei mir ein? Du hättest ihn doch weiter belagern können." - "Nein. Er hatte sich wen anderes geangelt. Das konnte ich mir nicht anschauen."

Ach? Das kommt mir doch bekannt vor.

Die ganze Zeit konnte ich mein Kopf nicht heben. Wie gerne hätte ich dich doch jetzt ausgelacht. Doch wenn ich daran denke, wie sehr mir das Herz geschmerzt hatte, als ich dich in den Händen von wen anderes gesehen hatte, wurde mir ganz schlecht. "Warum bist du hier?" - "Ich brauche dich." Da fällt mir wieder nur eins ein: ,Ach?'. "Wenn du mich brauchst, dann rede mit mir. Aber tu nicht so, als seien wir ein Paar."

Kurze Zeit war stille. Störte dich etwas an meinem Satz? Vielleicht der letzte Abschnitt? Wir sind kein Paar. "Tu mir ein gefallen und benutz mich nicht wie einen Trostpreis."

Nun hatte ich den Mut dich anzusehen. Mit ernsten Augen. Wenn ich etwas nicht leiden kann dann ist es Ausnutzen. Und vor allem wenn man es mit mir macht.

"Ich nutze dich nicht aus." - "'Du bist nur mein Fickpartner' Ja ja."

Was sollte ich von dir halten? Du bist wirklich wie ein Reh. Wirkst total unschuldig und begreifst deine Schuld nicht. "Das .. habe ich nicht gesagt...", murmeltest du leise. Aber getan! "Keine Sorge. Meinen Körper verschwende ich nicht wegen dir, Kana."

Somit standest du auf und gingst.

Ja was sollte ich denn machen? Wäre ich du, würde ich zu jemanden gehen und meinen Frust in sonst was für eine Weise nehmen lassen. Aber ich bin nicht so wie du. Mir liegt was an Liebe! Ich kann nicht einfach wie du so tun als sei das alles nur ein Spiel, was man immer beliebig anfangen, beenden und später weiterführen kann. Mein Leben ist nicht so ein Spiel! Ich habe Gefühle. Und wie ich deine Blicke sehe, weiß ich auch, dass du welche hast. Verdammt! Ich hab mir das doch nicht ausgesucht!

Wütend stand ich auf und suchte dich in der Wohnung, worauf ich dich auf dem Balkon fand. Am Geländer lehntest du dich und sahst runter in den Wald, der zu unseren Füßen lag.

"Kämpfe für ihn. Nicht für mich." Merktest du meine Zweifel? Spürtest du nun endlich, dass es das Wort ,uns' nicht mehr geben wird? Verdammt! Ich kann doch nicht eine Beziehung eingehen, wo die Liebe nur einseitig erwidert wird und von dir nur ab Gürtellinie herunter existiert. Noch mal tu ich mir das nicht an...

"Ich will aber dich." - "Laber nicht! Du willst nicht mich! Du willst ihn! .. jedes Wort, was du zu mir sagst, willst du doch ihm sagen. Ich sehe in deine Augen und bemerke, dass du nicht mich ansiehst. Deine Augen sind leer. Ausdruckslos."

Du schütteltest deinen Kopf. "Nein. Ich ..."

Oh ja. Ich hatte recht. Die Wahrheit tut weh. Und nun tat ich das, was ich als letztes von mir erwartet hätte.

Ich war bereit alles dafür zu geben, dass du mit ihm glücklich werden würdest. Ich bot dir in diesem Moment meine Hilfe an.

"Ich helfe dir... Ich helfe dir ihn wieder zu bekommen, okay?"

Da war es wieder. Das strahlen in deinen Augen. Rasch zogst du mich in deine Arme - vor Glück.

........ Und ich bemerkte, wie unwichtig ich dir geworden bin.....

Reiß dich zusammen, Meguru! Freu dich... er hat sein Glück gefunden. Für dich ist kein Platz mehr. Du bist nichtig. Klein. Unbedeutend. Wertlos...

Ich war froh, dass du mich wieder losgelassen hattest, denn länger hätte ich es nicht bei dir ausgehalten.

Ich rannte davon.

Weinend.
 


 

TBC
 

________________________________________________

Ich hoffe es gefällt euch...

Alone...?

Nun geht es weiter mit chap 4.. sorry dass es so lange gedauert hat...

__________________
 

Da wir ja nun ein gemeinsames Zimmer hatten, konnte ich mich schlecht in diesem ausheulen. So wagte ich mich zu dieser Zeit noch raus in den Wald. Ich hatte Angst, ich gebe es zu, aber man hörte mein Gejammer nicht. Oh ja, es war eigentlich demütigend, dass ich weine. Ich bin ein Junge. Nicht mehr lange und ich bin ein Mann. Und ich trauere meiner alten Liebe nach.

Wie konntest du nur unsere Freundschaft so aufs Spiel setzt, Kana? Du hast gewusst, dass ich dich niemals gehen lassen wollte. Eigentlich wollte ich gar keine Beziehung, weil ich da schon ein Ende sah. Wenn ich daran denke, dass du meinen Körper nur genutzt hattest, weil ich dir vertraut hatte...

Ich lehnte mich an eine Baumrinde, als ich mich in den Dreck setzte. Zog meine Beine ran, die ich mit meinen Armen umschloss.

Schniefte einsam weiter.

Ich war dir nicht mehr Wert als die erste Nacht. Einen besten Freund verlässt man nicht.. Nicht für so eine lange Zeit ohne sich zu Melden! Okay, ich war Suizidgefährdet, aber ohne dich war mein Leben doch erst qualvoll geworden! Ich will nicht wissen, wie du und dieser Typ mit einander geschlafen hattet. Wie oft oder wo. Ich will dich im Grunde nie wieder sehen. Doch nun muss ich dir Helfen.

Ich lachte kurz auf. Was für eine Ironie.

Nun helfe ich dir, wo ich doch selber Hilfe bräuchte.

Meine Tränen rannen nur so an meinen Wangen hinunter aber die warme Sommernacht ließ sie als Nichtig wirken. Ich sah durch die dichten Bäume, dass es Vollmond war. Das Licht war klar und hell. So unschuldig in einer so schuldigen Nacht.

"Meguru?" Ich hörte, wie du meinen Namen riefst, doch ich antwortete nicht darauf. Durch mein Schniefen hattest du mich eh bald gefunden. Setztest dich vor mir und zogst mich in deine Arme.

"Ich weiß, du willst mich trösten , Kana, aber damit machst du es noch schlimmer." - "Schhhd..." Langsam strichst du mir mit deiner warmen Hand über meinen Rücken. Ich bekam eine Gänsehaut. Du bist so sanft... so zärtlich. Du weißt genau, wie ich das finde.

Langsam hattest du angefangen meinen Hals zu küssen. Es waren kleine, unsichere Küsse. Doch egal wie sehr ich es mochte, so sehr zerfetzte es auch mein leidendes Herz, wenn ich nur daran denke, das du i.h.n. willst.

Somit drückte ich dich weg und sah dich mit erneut nassen Augen an. "Lass das!", versuchte ich zu schreien aber meine Stimme war so gut wie weg. "Kana ich bin nicht er! M.e.r.k.e.n.!"

Warum ist das Leben nur so ungerecht? Warum? Einmal hatte ich das Glück und dieses Glück hat mich freiwillig verlassen um wen anderes glücklich zu machen. Um zu sehen wie lächerlich es mit Pech ist.

"Ich weiß, dass du nicht er bist." - " Du liebst ihn, also lass es!" Ich versteh dich nicht Kana. Wie soll ich dir helfen, wenn du es mir so schwer machst? Unbemerkt sprach ich meine Gedanken aus. "Ich will doch nur Zärtlichkeit."

BAMM!

In diesem Moment hattest du meine flache rechte Hand an deiner linken Wange.

"Ich will kein Schmerz und? Ich kann dir nicht alles geben, Kana!" Du gibst mir schließlich auch nicht das, was ich will. "Fass mich nicht an! Denk an ihn und lass mich in Ruhe! Ich helfe dir, so bald mir etwas einfällt. Aber so geht das nicht!" Mein Herz hat doch so schon Probleme...

Also stand ich auf und ging zu unserer Hütte, wo du mir auch gleich gefolgt bist. Wie ein Hund.

Scheiße...

Ich weiß echt nicht weiter. Fakt ist: Du liebst ihn, du willst ihn, du spielst mit mir... und ich liebe dich. Gerade weil ich dich liebe, müsste ich doch so blind sein und alles zu lassen, was du tust oder? Oder liegt es am Trauma?

Ich ging ins Bad und ließ mir warmes Wasser ein. Dann stieg ich in die Wanne. Es war mal entspannend im Gegensatz zu den ganzen letzten Tagen. Ich atmete tief durch.

"Wäre ich du, was würde ich tun...?.. Moment.. Ich an meiner Stelle bin doch so wie du.. falsch verliebt..."

Ich schloss meine Augen und lehnte mich zurück.

"In meinem Leben gibt es nur einen Hoffnungsschimmer, der mir in jeder Hoffnungslosigkeit weiterhilft. Jemand, der mich anlächelt. Der mit mir weint und lacht. Der mich wärmt, wenn mir kalt ist." Ich seufzte. "Ich bin schlecht in Poesie."

"An wen hast du gerade gedacht?" Kana. Ich wusste, ich hätte mein Bad abschließen sollen.

"An ihn. Ich hab mir vorgestellt, was ich wohl an deiner Stelle sagen könnte. Ein Gedicht, vielleicht mag er welche." - "Nein."

Hmm.. Okay wenn er keine mag, ist es kein Problem mehr. "Aber was hättest du gesagt, wenn du eines für mich geschrieben hättest, Megu-chan?"

Ich überlegte. Es vielen mir so viele Wörter ein, aber ob ich die ordnen könnte, ist ein Rätsel.

Ich öffnete mein Mund so, als wäre ich sprachlos. Ich versuchte krampfhaft irgendwas sagen zu können, aber es ging nicht... zu viel bedeutest du mir, um es mit Worten auszudrücken. Und offenbar hattest du es bemerkt. Deine Augen fixierten mich eine Zeit lang bis du aufgestanden bist und gingst. Hatte ich was falsches gesagt? Hatte ich überhaupt etwas gesagt? Ich machte mir ernsthaft Sorgen, was du nun denkst. Zu Beginn dachte ich, dass du beleidigt warst, weil ich dir die große Trauer vorgespielt hatte und dann so was bei raus kam. Nichts. Aber dann... Ich hab deinen Ausdruck in deinen Augen gesehen. Es sah eher überrascht als schockiert aus.

Wie auch immer. Ich stieg aus der Wanne, trocknete mich ab und zog mein Nachthemd an. Es sah aus wie ein Fußballtrikot.

Langsam schlich ich in das Zimmer und wollte leise sein doch dann "AU! Was soll das?!", fluchte ich plötzlich, als ich an irgendetwas stieß. Ich hab das Zimmer doch gesehen. Doch eng war es nicht! Dann meldetest du dich auch schon. "Ich hab die Betten zusammengeschoben..." Du hast was?! Kana!.. Och man! Willst du mich quälen?!

Trotz alledem krabbelte ich über dich hinweg zu meinem Bett.

"Aber bleib auf Abstand, wenn du das schon getan hast." Es war eigentlich überflüssig das zu sagen. So wie ich dich kannte, hattest du eh deinen eigenen Willen, den du auch offenherzig zeigtest. Also hattest du dich von hinten eng an mich geschmiegt. Doch mich umzudrehen, um dir eine dafür zu scheuern, wäre kindisch. Irgendwo wollte ich es. Aber die Seite, die es nicht wollte, wusste, dass Kana keine Gefühle hat.

"Weißt du eigentlich, wer die Prinzessin spielt?", fragtest du mich leise in die Dunkelheit. Oh ja.. ich wusste es. Die Prinzessin. Dornröschen. Eigentlich traute ich es mich nicht zu sagen aber: "Ich bin es...", hauchte ich nur, in der Hoffnung, du hättest es nicht verstanden. "Echt? Cool." Cool? Was ist daran cool? "Wieso fragst du?" - "Ich will doch wissen, wen ich wach küssen muss."

....

...........................?

Neh oder?

"D-du bist der Prinz?"
 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, hoffte ich, dass das alles nur ein Traum war. Doch als ich mich zu dir umgedreht hatte, fiel mir auf, dass dem wohl nicht so war. Du lagst wirklich so nah bei mir, also waren deine Worte wohl auch keine Einbildung. Ich seufzte deswegen innerlich. Du... mein Prinz...

Ich drehte mich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter meinen Kopf. Starrte gedankenverloren zur Decke hinauf. Also... geküsst haben wir uns auch schon... im Bus habe ich dich angelogen, als ich sagte, wir seien ein Paar. Aber das weißt du sicher. Schließlich ist eine einseitige Liebe keine Beziehung. Und Affären dudle ich nicht.

Ich atmete tief durch. Sicher schmerzt es, wenn ich dich nicht haben kann. Aber dich unglücklich zu sehen ist auch nicht schön. Also beschloss ich in diesem Moment, die nur noch als Freund anzusehen. Den brauchst du mehr, als jemanden, der dich liebt.

Ich strich dir eine Haarsträhne aus deinem Gesicht, als ich dir beim Schlafen zusah.

Nun stellt sich wieder die Frage: Wie kann ich dir nur helfen?

Ich bin kein Experte in Sachen liebe. Du bist und warst der erste und letzte, den ich je in meinen Herz geschlossen und nie verbannt hatte. Und dein Typ tickt etwas anders. Er scheint nicht so Gefühlsvoll zu sein...

"Stehst du auf harten Sex...?", fragte ich dich leise, auch wenn ich wusste, dass du schläfst.

Nein... Ich dachte es zu mindest. In diesem Moment öffnetest du deine Augen...
 

_______________________________

Tya~... gespannt wies weitergeht?

ich auch ^^'' :null idee hab:

ich hoffe dir hat es bis dahin gefallen...



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von: abgemeldet
2006-06-01T12:08:31+00:00 01.06.2006 14:08
bitte, nicht aufhören! die FF ist so toll!
*bettel* *fleh*
Von:  Clipsy
2006-05-19T14:01:34+00:00 19.05.2006 16:01
wie kannst du diese ff einfach abbrechen?! T^T du bist gemein~ T____T
Von: abgemeldet
2006-03-26T19:57:13+00:00 26.03.2006 21:57
oh gott verdammt das ist so mitreißend!!! ich sitz hier und hab schon fast herzschmerz... der arme meguru... dabei ist er doch so ein liebes (aber verdammt verletztliches) kerlchen... *schnief*
ich bin gespannt wie ein regenschrim wie das hier weitergeht.. ich kann wahrscheinlich heute nacht kein auge zutun... @@
chacy~
Von: abgemeldet
2006-02-27T15:35:15+00:00 27.02.2006 16:35
o.o an so einer stelle aufzuhören ist fies -_-
Ich will wissen wies weitergeht ;___;
Ich fands toll *----*
Von: abgemeldet
2006-02-26T17:00:53+00:00 26.02.2006 18:00
NEIN..das ist so unfair >_>
An so einer Stelle aufzuhören sollte verboten werden. *sigh*
Ich hab gehofft, dass das Kapitel( nachdem wir so~ ewig darauf warten mussten) etwas länger wird, aber immerhin etwas. Ich fands wie immer toll. Bitte schreib auf jeden Fall weiter!
Von: abgemeldet
2006-02-17T09:56:31+00:00 17.02.2006 10:56
Armer Meguru ;______;
Ich will wissen wies weitergeht ;__;
Schreib bitte schnell weiter^^
Sagst du mir dann wenn ein neues Kapitel hochgeladen ist?
Von: abgemeldet
2006-01-28T17:25:36+00:00 28.01.2006 18:25
An so einer Stelle aufzuhören..argh, wie gemein XD
Aber ich bin froh, dass du weitergeschrieben hast! ( wo doch das letzte Kapitel soo ewig her war)

Ich finde die FF total klasse, aber das weißt du ja bereits. Uhm, das Kapitel war richtig toll. Aber diese "Wendung" am Ende hätte ich nie erwartet. Ich hoffe es geht bald weiter! ^_^
Von:  toto-Ro
2006-01-02T18:55:01+00:00 02.01.2006 19:55
oh, wie cool!
*schniefz*
und traurig.
gefällt mir wirklich gut!
*nicku* ^^

Schreib bitte schnell weiter, hai?
Von:  B-Cherry
2006-01-02T13:23:16+00:00 02.01.2006 14:23
T_______________T
waaa~...amrer Megu~...
*ihn flausch*
schrieb schnell weida~...

B-Cherry
Von: abgemeldet
2005-12-24T10:03:33+00:00 24.12.2005 11:03
Ich weiß nich wie oft ich diese FF schon gelesen hab xD
- aber ich glaub ich muss jetzt endlich mal ein Kommi dazu schreiben *-*

Ich find sie so übelst süß .. wirklich xD
Ich mag deinen schreibstil und die Story total *nods*

Ich hoffe du schreibst bald dran weiter <3
[ich warte schon sehnsüchtig .___. ]

<3 Frohe Weihnachten xD


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