Zum Inhalt der Seite

Reality

Harry x Draco (das 5. Kapi ist on)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Böses Erwachen

Kalter harter Boden. Harry zuckte zusammen und merkte, dass ihm so ziemlich jeder Knochen dabei wehtat. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Die Sonne blendete ihn ein bisschen und er musste blinzeln. Was war passiert? Quidditchunfall?
 

Vor seinen Augen formte sich die graublau verschwommene Masse zu einem blauen Himmel mit vereinzelten Schafwölkchen. Es war April und auch, wenn das Wetter klar war und die Sonne schien, so war es dennoch recht kühl und Harry zitterte etwas. War er etwa draußen? Moment, wenn er einen Quidditchunfall gehabt hätte, warum lag er nun nicht im Krankenflügel? Bisher war das doch immer so gewesen.
 

Was war das letzte, an das er sich erinnern konnte? Er überlegte, aber er wusste es einfach nicht. In Gedanken setzte er sich auf und war kein bisschen von der Druckwelle überrascht, die gerade seinen Kopf durchströmte und ihn fast zum Platzen brachte.
 

Nach einiger Zeit schenkte Harry seine Aufmerksamkeit der näheren Umgebung. Er saß auf einer großen tristen Betonplatte, geradeaus konnte er ein paar Hausdächer erkennen. Der Lärm von vielen Autos stieg ihm in die Ohren. Er musste sich auf irgendeinem Flachdach in der Stadt befinden. In der Stadt? Wie zum Teufel kam er hierher? Harry suchte das Dach ab, war er etwa von Todessern entführt worden?
 

Sein Kopf schnellte panisch umher, suchte das Dach nach anderen Personen ab. Na toll, hörte das denn nie auf? Er dachte, jetzt wäre erst einmal Schluss mit lebensgefährlichen Abenteuern...
 

Etwa zwanzig Meter weiter konnte er eine liegende Gestalt ausmachen, die bewusstlos zu sein schien. Harry zögerte einen Moment. War dies nun eine Falle? Er beschloss, erst einmal aufzustehen. Ächzend stemmte sich Harry hoch, seine Knie zitterten etwas unter seinem Gewicht. Zumindest schien er sich nichts gebrochen zu haben. Während er einen Schritt zögerlich vor den anderen setzte, zog er seinen Zauberstab aus seiner hinteren Hosentasche heraus. Immer wieder blickte er in die Runde und wartete gespannt auf ein verdächtiges Geräusch.
 

Doch nichts geschah.
 

Mittlerweile stand er direkt vor der liegenden Person. Harrys Blick huschte hinunter. Vor ihm lag ein bewusstloser junger Mann. Er trug ebenfalls eine Schulrobe Hogwarts´, die Kapuze war ihm über den Kopf gerutscht, an seiner Brust prangte das Emblem des Hauses Slytherin. Harry hatte schon so eine leise Vorahnung, um wen es sich hier wohl handeln könnte. Bei seinem Glück konnte es ja nur ein bestimmter Slytherin sein.
 

Er ging in die Hocke und streifte seinem Gegenüber den Stoff vom Gesicht. Da lag er, Draco Malfoy.
 

War ja klar.
 

Seine blonden Haare hingen ihm strähnig über die geschlossenen Augen, eine Schürfwunde an der Wange zierte seine blasse Haut. Harry seufzte einmal auf, der Slytherin war zwar nicht die Person, die er hier am liebsten angetroffen hätte, doch gaben ihm die Anwesenheit und vor allem der lebende Zustand dieser Person etwas Sicherheit.
 

Warum?
 

Tja, die letzten Todesser-Überbleibsel würden wohl kaum DEN Verräter ihres dunklen Lords so glimpflich davonkommen lassen und DIESER Verräter war eindeutig Draco Malfoy. Es hatte lange Zeit gedauert, bis Harry ihm vertraut hatte und die Informationen, die der Slytherin ihm gab, für sich verwendete. Aber letztendlich war das der entscheidende Grund für seinen, nein, für ihren Sieg gewesen. Doch auch der Triumph über Voldemort und ihr gemeinsames Handeln und ihre gute Zusammenarbeit hatten ihren Streit und ihre Rivalitäten nicht begraben können. Immer noch zickten sie sich täglich an, ließen kein gutes Haar an dem anderen. Es war so wie immer, es war schon eine Gewohnheit.
 

Ein Husten drang an sein Ohr und so wurde Harry aus seinen Gedanken gerissen. Der Blonde unter ihm verzog sein Gesicht schmerzlich und begann sich zu regen. Der Gryffindor legte dem Blonden eine Hand auf die Schulter, hauptsächlich, um ihn ein wenig zu beruhigen. Dies schlug allerdings fehl. Mit einem Zucken waren Dracos Augen sperrangelweit geöffnet und starrten Harry entsetzt an.
 

"Potter?", fragte der Slytherin .
 

Harry verdrehte die Augen. So langsam war dieses mit dem Nachnamen ansprechen doch etwas albern. Er nahm seine Hand zurück und setzte sich neben den Slytherin auf den Boden.
 

"Was hast du mit mir gemacht, Blödsack?" Draco setzte sich abrupt auf, hielt sich aber sofort seinen Kopf fest und musste leise stöhnen.
 

"Na, auch Kopfschmerzen?", grinste Harry.
 

Der Slytherin nahm seine Hände wieder herunter und blickte den Schwarzhaarigen mörderisch an. "WAS ist hier eigentlich los? WO verdammt noch mal sind wir? Und vor allem: WIE sind wir hierher gekommen?"
 

Harry räusperte sich etwas.
 

"Also, so wie es aussieht, befinden wir uns auf irgendeinem Dach von irgendeinem Haus und dem Lärmpegel zufolge in irgendeiner ziemlich großen Stadt. Das mit dem "Wie" ist wirklich ´ne gute Frage. Ich habe keine Ahnung, aber ich bin mir sicher, dass wir Todesser ausschließen können. So wie es aussieht, lebst du ja noch... Kannst du dich an irgendetwas erinnern?"
 

Ein spöttisches Grinsen quittierte Harrys letzte Anmerkung über seinen leiblichen Zustand, dann aber legte sich seine Stirn in Falten. "Eine größere Stadt, sagst du? Weißt du, dass Hogwarts mitten in den Karpaten steht? Da gibt es die nächsten ein- bis zweihundert Kilometer keine größeren Städte." Draco sprang mit einem Satz auf und torkelte auf das Geländer des Daches zu, hielt sich daran fest und schaute hinab. Tief unter ihm konnte er eine vierspurige Straße und eine Riesenkreuzung ausmachen. Das, was er hier sah, war unverkennbar eine Großstadt.
 

"Kannst du dich an irgendetwas erinnern?", wiederholte Harry seine Frage und Draco war überrascht, nicht bemerkt zu haben, dass sich der Gryffindor neben ihn gestellt hatte. "Nein", antwortete der Slytherin nach einer Weile und starrte auf das andere Hochhaus gegenüber, "das letzte, an das ich mich erinnern kann, ist, dass wir in Zaubertränke saßen. Wir haben so einen Wahrnehmungszauber gebraut, und Snape hat uns wieder einmal zur Partnerarbeit verdonnert..."
 

"Malfoy, wir sollten erstmal zusehen, dass wir zurück nach Hogwarts kommen. Ich bin mir sicher, dass sich dort einiges aufklären wird. Bist du fit genug zum Apparieren?"
 

"Was für eine lächerliche Frage, Potter! Natürlich bin ich fit, ich werde mich von so ein bisschen Kopfschmerzen und den paar Prellungen doch nicht unterkriegen lassen. Ich bin immer noch ein Malfoy. Was denkst du eigentlich von mir?"
 

"Dass du niemals eine Schwäche zugeben würdest?!"
 

"Das sagt ja genau der Richtige! Wer von uns übertreibt denn immer so, weil er so ein krankhaftes Rettersyndrom hat? Wer würde sich denn sogar mit zwei gebrochenen Beinen, ´ner Halskrause und Windpocken vor einen Cruciatus-Fluch schmeißen, um einen Unschuldigen zu retten?"
 

Harrys Mundwinkel zuckten, doch er beherrschte sich. Jetzt war wirklich nicht der beste Augenblick für ihre Auseinandersetzungen.
 

"Bereit?", fragte er schlicht.
 

"Aber immer doch, Potty."
 

Die beiden stellten sich voreinander und konzentrierten sich auf ihr Apparierziel Hogsmeade - doch auch nach einigen Augenblicken verspürte keiner von ihnen das gewohnte Gefühl, welches man bei dieser Reiseart normalerweise fühlte. Harry presste seine Augen fester zusammen, sein Kopf nahm schon einen leichten rötlicheren Ton an, doch es half alles nichts. Seine Füße waren immer noch fest mit dem Betonboden des blöden Hochhausdaches wie verankert. Heimlich blinzelte er zu Draco hinüber, um nachzuschauen, ob dieser schon weg war. Doch auch Malfoy stand hochkonzentriert immer noch an Ort und Stelle.
 

"Chrm... Malfoy?"
 

"Jetzt nicht, Potter, ich muss mich konzentrieren!"
 

Eine kleine Schweißperle kullerte Dracos Schläfe entlang. Sein Kieferknochen trat bedrohlich hervor, doch aufgeben wollte er nicht. Noch einmal drückte er seine Fäuste etwas fester und versuchte mit aller Kraft, sich nach Hogsmeade zu bringen. "Huuuuuuhaaaaaaaaagrrrrrrrrrrrrrrrrr!"
 

Harry musste schmunzeln, das war so typisch Draco. Er musste immer seinen Willen kriegen und würde niemals von sich aus aufgeben. "Malfoy, stopp! Ich glaube, wir können einfach nicht apparieren, vielleicht sind wir doch zu geschwächt oder hier gibt es einen Aparierschutz oder so. Ach, ich habe keine Ahnung. Du kannst es so lange versuchen, bis du schwarz wirst."
 

"Oho! Und wie gedenkt der werte Herr Potter dann nach Hause zu kommen? Hast du einen besseren Plan?"
 

~*~
 

"Oh nein! Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein! Das liegt eindeutig einige Stufen zu tief unter meiner Würdegrenze. Sch*** Plan B!"
 

Harry ging stur geradeaus weiter. Er wusste, dass Draco ihm folgen würde, genauso wie ein kleines Kind auch irgendwann hinter der Mutter herlaufen würde, wenn sie sagte "Ich gehe jetzt, wenn du willst, kannst du ja hier bleiben".
 

"Jetzt hör auf zu keifen, Draco!", zischte ihm Harry entgegen, siehst du nicht, dass wir schon genügend Aufmerksamkeit auf uns ziehen?" Und das taten sie wirklich. Einige Passanten blieben sogar stehen, krümmten die Nase und blickten den zwei humpelnden Gestalten in ihren schwarzen Umhängen hinterher.
 

"Wo willst du eigentlich hin? Kennst du dich hier überhaupt aus?", fragte der Blonde nun in einem etwas ruhigeren Ton und schloss zum anderen näher auf. "Nein, ich kenne mich hier nicht aus. Aber ich glaube, es wäre besser den fahrenden Ritter in einer etwas abgelegeneren Straße zu rufen. Ich denke, dass das hier in der Fußgängerzone doch etwas auffallen würde, also komm." Harry ging entschieden den Weg durch die Menschenmenge weiter. "Du weißt, was ich von diesem Gefährt halte, Potter? Ein Malfoy hat noch niemals zuvor einen Fuß in dieses versiffte Gerät gesetzt und eigentlich hatte ich auch vor, es dabei zu belassen."
 

Jetzt drehte sich Harry doch spitzbübisch zu seinem Verfolger um. "Du warst auch der erste Malfoy, der sich gegen den dunklen Lord stellte. Glaub mir, du hast das überlebt, dann wirst du auch die kleine Busfahrt überleben." Draco starrte ihn mit offenem Mund an und wusste erst einmal nichts zu erwidern. Dies erübrigte sich auch relativ schnell, da er nun vom Gryffindor am Ärmel gepackt und in eine kleine Seitenstraße gezogen wurde.
 

An einer Hausmauer angelehnt, die Arme vor der Brust überkreuzt, betrachtete er Harry, der am Bordstein stand und nervös nach rechts und links blickte. Kein Mensch war weit und breit zu sehen, also griff der Gryffindor zum Zauberstab und streckte ihn vor sich aus. Erwartungsvoll blickte er die verlassene Seitenstraße entlang, doch das Krachen, das sonst den fahrenden Ritter ankündigte, blieb aus. "Irgendwas passt hier nicht. Lumos... Ich glaube, mein Zauberstab ist kaputtgegangen. Probier du es mal." Harry wandte sich zu seinem Begleiter um und winkte ihn heran.
 

"Jetzt verlangst du von mir auch noch, dass ICH ihn rufen soll?"
 

"Fällt dir was Besseres ein?"
 

Mürrisch schob Draco seine Ärmel hoch und griff nach seinem Zauberstab. Mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter hielt er ihn ausgestreckt zur Straße hin. Aber auch diesmal geschah rein gar nichts. Doch etwas verwirrt sah er Harry an. "Ich glaube, meiner geht auch nicht mehr... LUMOS... Nein, der ist auch kaputt, klasse, was machen wir denn jetzt? Wir sind aufgeschmissen!"
 

Bedrückt ließ Harry sich auf der Bordsteinkante nieder und stützte sein Gesicht in den Händen ab. Wo waren sie denn nun schon wieder hineingerasselt? Und vor allem, wie sollten sie bloß ohne Magie zurück nach Hogwarts kommen?
 

Während er völlig niedergeschlagen seine Schuhe beobachtete, schritt Draco vor ihm auf und ab, rieb sein Kinn und blickte immer wieder besorgt zum Schwarzhaarigen.
 

"Sie werden uns suchen, meinst du nicht?", fragte der Slytherin nach einiger Zeit.
 

"Ja, wahrscheinlich. Aber wir wissen ja noch nicht einmal selber, wo wir sind..."
 

"Jetzt ist aber gut, Potter! Das kann ich mir echt nicht mit ansehen! Wir werden jetzt einfach mal weitergehen, herausfinden, um welche Stadt es sich hier handelt und wer weiß? Vielleicht finden wir ja jemanden aus der Zaubererwelt, der wird uns sicherlich helfen können." Draco stand nun still vor dem sitzenden Gryffindor und starrte ihm auf den Schopf.
 

"Oh, ja klar, wir fragen einfach jeden Passanten: "Entschuldigen Sie bitte, könnte es vielleicht sein, dass Sie ein Zauberer sind?" Wir landen schneller bei den Männern mit den weißen Hemden, als du Quidditch sagen kannst." Harry schnaubte zur Verdeutlichung, was er von dieser Idee hielt, noch einmal durch die Nase und drehte seinen Kopf von Draco weg.
 

"Natürlich werden wir das nicht so direkt machen, Erbsenhirn! Aber was bleibt uns sonst übrig? Ich glaube nicht, dass wir zurück nach Hogwarts kommen, indem wir uns hier wie ein Häufchen Elend auf ´nen Bordstein setzen. Halt einfach die Augen in der Stadt auf, ja? Und beobachte die Leute, die dir entgegenkommen. Ich weiß, du hast manchmal wirklich Tomaten auf den Augen und du brauchst auch echt immer eine Ewigkeit, bis du was geschnallt hast, und..."
 

"Schon gut, Malfoy! Lass uns einfach gehen."
 

~*~
 

Und so gingen sie dann auch, diesmal nebeneinander, die überfüllte Einkaufsstraße entlang. Das Humpeln der beiden hatte zwar mittlerweile etwas nachgelassen, angestarrt wurden sie allerdings trotzdem. Immer wieder ließ Draco kleinere Verwünschungen los, wenn sich jemand nach ihnen umdrehte. Dabei vernachlässigte er es aber auf keinen Fall, die entgegenkommende Menge zu inspizieren, um irgendwelche Indizien auf einen Zauberer oder eine Hexe auszumachen.
 

Es wurde immer später und inzwischen waren sie, so wie Harry behauptete, tausendmal die Straße entlanggegangen. Doch dann fiel ihnen ein junges Mädchen von etwa acht Jahren ins Auge. Sie ging ihnen geradewegs mit offenem Mund entgegen und starrte mit weit aufgerissenen Augen unentwegt auf Harrys Narbe. Mit einem leisen "Harry Potter?" knallte sie gegen die nächste Straßenlaterne und rutschte an ihr herunter.
 

Draco und Harry rannten sofort zu dem Mädchen, welches nun auf der Straße lag. "So wie es aussieht, haben wir einen Fan von dem Goldjungen Gryffindors gefunden." Diesmal klang Dracos Anmerkung gar nicht so herablassend wie sonst, ja, man hätte schon meinen können, er freue sich über diese Begegnung. "Tja und es sieht ganz so aus, als sei sie ausgeknockt." Harry beugte sich besorgt zu der zierlichen Person herunter, hob sie an und brachte sie zu einer Bank, die ein paar Meter weiter stand.
 

Erwartungsvoll blickten die beiden auf das bewusstlose Mädchen vor sich. "Glaubst du, sie ist eine Hexe?", kam es nach ein paar Augenblicken von Harry. "Sie hat dich doch erkannt, oder? Auf jeden Fall muss sie von der Zauberwelt wissen. Oder ist sie ´ne alte Bekannte von dir?"
 

"Malfoy, ..."
 

Doch Harry wurde gerade bei seinem Rückschlag unterbrochen, als eine kleine rundliche Frau in einem braunen Kostüm und Blümchenstrohhut auf sie zu gerannt kam, die Einkaufstüten schlackerten mit jedem Schritt gegen ihre Knie.
 

"Was ist denn mit meiner armen kleinen Holly passiert? Holly, Schätzchen, geht's dir gut? Hast du dir wehgetan? SIE IST JA BEWUSSTLOS! Meine Herren, ich erwarte eine Erklärung!"
 

Die beiden Hogwartsschüler standen erstmal nur sprachlos vor der zornigen Dame. Jetzt wurden sie auch noch für diesen Unfall beschuldigt? Na ja, so ganz unschuldig waren sie ja auch nicht... "Ihre Tochter ist gegen die Straßenlaterne da vorne gelaufen, wir haben sie hier nur auf die Bank gelegt", verkündete Draco in Verteidigungsposition und etwas gekränkt.
 

Die Dame strich ihrer Tochter die Haare zurecht und schüttelte dabei den Kopf. "Ja, das sieht meiner Kleinen wieder mal ähnlich. Sie war bestimmt wieder so in ihrer Traumwelt versunken, dass sie nicht aufgepasst hat, wo sie hinläuft. Manchmal ist sie so in ihren Fantasien versunken, dass ich mir wirklich Sorgen mache. Ich danke Ihnen, dass Sie sich um sie gekümmert haben. Oh wie unhöflich von mir, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Nelli Colms."
 

"Mein Name ist Harry Potter und das hier ist Draco Malfoy, sehr erfreut." Draco nickte der Frau so freundlich, wie er es zustande bringen konnte, zu und warf einen kurzen Augenschlenker zu Harry. Natürlich hatte er seinen Plan sofort durchschaut. Die Erwähnung von Harrys Namen würde sofort klären, ob es sich vor ihnen um eine Hexe handelte oder nicht. Doch die Reaktion von Nelli Colms war total anders, als sie beide es erwartet hatten.
 

Diese schnappte sich nämlich ihre Tochter, legte sie über die Schultern und blickte Harry und Draco durch zusammengekniffene Augen an. "Was erlauben Sie sich eigentlich? Auch wenn meine Holly manchmal die Welt aus ihren Büchern mit der Realität durcheinander schmeißt, gibt Ihnen das noch lange nicht das Recht, sich über sie lustig zu machen. Ich hatte den Eindruck, Sie beiden wären zwei sehr freundliche und zuvorkommende junge Gentlemen, aber da habe ich mich offensichtlich geirrt. Guten Tag!" Und mit einer Drehung auf ihrem Absatz schnappte sie sich ihre zwei vollen Einkaufsbeutel und tapste die Fußgängerzone hinunter.
 

Die beiden Alleingelassenen ließen sich erst einmal gleichzeitig auf die Bank hinter sich fallen. Was war das denn? Warum hatte diese Frau so komisch reagiert, er hatte doch nichts Falsches gesagt, oder? Er dachte an seinen Onkel und seine Tante und wie sie ihm, als er noch kleiner war, weiß machen wollten, dass es keine Magie gab. In Harry starb gerade das letzte Fünkchen Hoffnung, das er noch hatte. Wie groß stand wohl die Chance, noch jemanden zu finden, der aus der Zaubererwelt stammte oder wenigstens wusste, dass sie existierte? Wohl eher gering.
 

Harry spürte einen festen Griff an seinem Oberschenkel und musste feststellen, dass sich Draco in diesem festgekrallt hatte. Verwirrt blickte der Gryffindor nach rechts in das Bände sprechende Gesicht des Blonden. Er musste soeben einen Riesenschock erlitten haben, so wie er aussah. Sein Blick war mit irgendetwas auf der anderen Straßenseite verankert und bekam den Mund nicht zu.
 

"Malfoy? Was hast du denn?"
 

Harry blickte immer wieder von dem Slytherin zur anderen Straßenseite. Er hatte schon mit Voldemort persönlich gerechnet, dem Gesichtsausdruck zu Folge, aber er konnte wirklich nichts Außergewöhnliches gegenüber sehen.
 

Draco erhob sich langsam und ging auf etwas zu. Ohne sich umzusehen, machte er seinen Weg über die durchströmte Straße. Harry folgte ihm Stirn runzelnd mit ein paar Schritten Abstand. Der Geistesabwesende steuerte geradewegs auf eine Buchhandlung zu und blieb vor dem großen Schaufenster stehen. Harry konnte auf der Werbetafel über dem Eingang "New London Bookstore" lesen, na wenigstens wussten sie jetzt, wo sie waren. Wieso hatte dies so eine eigenartige Wirkung auf Malfoy? London war doch noch ganz okay, sie könnten in die Winkelgasse gelangen. Von dort aus wäre es sicherlich einfach...
 

"Potter?"
 

Harry drehte sich um, Draco wirkte etwas blass um die Nase.
 

"Potter, wir befinden uns doch hier in der Muggelwelt, oder?"
 

Was war das denn für eine Frage, war der Slytherin jetzt total durchgedreht? Gerade das war doch ihr Problem. Harry folgte Dracos Blick, der an irgendetwas im Schaufenster hing. Und dann traf es Harry wie der Schlag.
 

Dort in der Auslage lagen etwa zehn Exemplare von "Harry Potter und der Stein der Weisen".
 

"Was um Himmels Willen..."
 

tbc

________________________________________________________________
 

Ich möchte noch etwas zu dem Verhältnis von Harry und Draco sagen, da sie sich in dieser Fic ja doch leicht anders verhalten und das liegt natürlich an ihrer Vorgeschichte:
 

Also wie ich geschrieben habe, Harry und Draco haben sich gegen Voldemort verbündet. Dracos Informationen und seine Hilfe haben sehr viel für den Sieg beigetragen. Die beiden sind mittlerweile ein sehr gut eingespieltes Team, ergänzen sich hervorragend, kennen sich sehr gut und vertrauen sich blind. Auch wenn sie dies natürlich niemals dem anderen direkt ins Gesicht sagen würden, es ist so eine Art stille Übereinkunft. Allerdings können es die beiden einfach nicht lassen sich anzukeifen und gegenseitig auf die Palme zu bringen. Ob sich das irgendwann ändert? Ich sag nichts, aber wer mich kennt, kann es sich denken *grins*
 

__________________________________________________________________
 

So, das war das erste Kapitel. Ich hoffe euch hat es ein bisschen gefallen. Ich freue mich über alle Rückmeldungen. Lob, Kritik, ich bin für alles offen und möchte gerne eure wirkliche Meinung wissen.

Vielleicht bis zum nächsten Mal?

Eure Willow

Auseinandersetzungen

Huhu Ihrs!
 

Habe euch ein neues Kapitel mitgebracht! ^^

Vielen, vielen Dank für eure Reviews, freu mich immer über ein bisschen feedback.

Wünsche euch (hoffentlich) viel Spaß beim Lesen!

____________________________________________________________________________
 


 

2. Kapitel
 

Harry musste erst einmal schlucken, sein eigenes Gesicht grinste ihm vom Buchcover entgegen. Das Ganze hier wurde immer verwirrender. Ja klar, es gab Bücher über ihn. Am Anfang war das für ihn zwar schon komisch gewesen, aber er hatte sich daran gewöhnt. Doch warum zum Teufel lagen nun Bücher über ihn hier in einem Muggelbuchladen? Und dann auch noch eins, das Stein der Weisen hieß? Das war ihm neu! Irgendetwas war hier oberfaul!
 

Er schnappte sich den Ärmel des Slytherins und zog ihn mit in die Buchhandlung hinein. Das musste er sich unbedingt genauer ansehen. Draco schien immer noch zu verwirrt, um mitzubekommen, was hier eigentlich geschah. Immer noch blass im Gesicht ließ er sich ohne Widerworte mitziehen.
 

Die Türglocke läutete hell auf und sie betraten den Laden. Ein Geruch von Papier, Druckerschwärze und Teppich empfing die beiden, doch roch es so anders als in der Bibliothek in Hogwarts. Es roch alles noch so neu.
 

Harry bahnte sich seinen Weg zwischen den Schulter hohen Verkaufsregalen entlang und suchte nach dem Grund seiner schweißnassen Hände. Wo sollte er suchen? Vielleicht bei den Geschichtsbüchern? Oder vielleicht bei den Biographien? Durfte man überhaupt eine Biographie von ihm ohne seine Erlaubnis schreiben? Harry war mehr als durcheinander. Und wer wäre so bescheuert, eine Biographie von IHM bei den Muggeln zu veröffentlichen? Hier war er doch nichts weiter, als ein ganz normaler Junge!
 

Plötzlich spürte der Gryffindor einen Widerstand. Er drehte sich herum und bemerkte, dass Draco auf einmal stehen geblieben war, er ihn aber immer noch festhielt. Und dann sah er es auch. Eine Pappfigur in Lebensgröße blickte ihnen ernst mit erhobenem Zauberstab entgegen. Paralysiert löste sich Harry von dem Slytherin und ging auf die Figur zu. Es war, als würde er in sein Spiegelbild blicken. Okay, sein Gegenüber hatte eindeutig ein paar Comiczüge an sich, aber man konnte eindeutig erkennen, dass es sich hierbei um ihn, Harry Potter, handelte. Auch ein sehr phantasieloser Mensch wäre darauf gekommen, denn ein Werbespruch auf seiner Brust ließ keinen Zweifel übrig, dass es sich hierbei um Harry Potter handelte.
 

Und dann schweifte sein Blick das Regal entlang. Wow, es gab wirklich vieeeeele Bücher von ihm. Er ging an den Stapeln vorbei. Der Stein der Weisen, die Kammer des Schreckens... las Harry vor sich hin und geriet ins Grübeln. Waren etwa all seine Erlebnisse nun als Buch erschienen? Wie verrückt war das denn? Mit zittrigen Fingern griff er nach einem Buch und beäugte es misstrauisch. Auf dem Buchrücken konnte er den Namen der Autorin lesen. "Joanne K. Rowling", murmelte er und dachte angestrengt nach. "Hm, noch nie gehört...", stellte er Stirn runzelnd fest und begann den Klappentext zu lesen. Er kam sich dabei ganz schön blöd vor. Da war jemand auf die Idee gekommen, sein Leben als Buch zu schreiben, getarnt als Fantasiebuch in der Muggelwelt. Harry schüttelte den Kopf. Und dann sah er es. Das Schild, auf dem die jeweilige Buchabteilung stand. Es war gelb und mit fetten schwarzen Lettern verkündete es freudig: "Kinderbuchabteilung".
 

"KINDERBUCHABTEILUNG?!?!"
 

Harrys Kinnlade klappte herunter. Die ganze Zeit über in Hogwarts hatte er es wirklich nicht einfach gehabt. So oft hatte er sich in Lebensgefahr gebracht. Viele seiner Freunde waren gestorben und das alles, sein Leben, so wie es jetzt hier jahrweise sortiert vor ihm lag, sollte nun der Inhalt eines Kinderbuches sein? Er konnte es nicht fassen.
 

"Oh, guten Abend, wen haben wir denn da?" Eine ältere Dame mit Lesebrille kam ihm entgegen und strahlte ihn dabei an. "Wolltest du auch zu diesem Fanclubtreffen, das heute bei uns war? Die anderen sind schon vor etwa einer Stunde gegangen. Ich befürchte, du hast sie verpasst. Ach, wie herrlich, du hast bei weitem das gelungenste Harry-Kostüm, das ist wirklich schön! Diese ganzen liebevollen Details...", freute sie sich und begutachtete das gestickte Gryffindorabzeichen auf Harrys Umhang.
 

"Ähm... Fanclubtreffen?", stotterte Harry verwirrt vor sich hin.
 

"Potter und sein Fanclub... Ich glaub´s ja nicht, jetzt hast du sogar noch einen in der Muggelwelt, ist das nicht klasse, Potter?" Draco erschien hinter einem etwas höheren Regal und schien seine Stimme und Arroganz wieder gefunden zu haben. Für jemanden, der Draco so gut kannte wie Harry, war klar, dass die Arroganz nichts Anderes als eine Überspielung war, eine Überspielung seiner Eifersucht. Draco Malfoy hatte immer im Schatten von Harry gestanden. Sogar, als damals Voldemort besiegt worden war, hatte sich jeder um ein Interview mit dem Goldjungen gerissen, der Slytherin wurde großzügig übergangen. Harry schickte ihm einen flehenden Blick herüber, der soviel bedeuten sollte wie: "Spinnst du? Jetzt nicht!"
 

Aber zu spät. "Hey, was haben wir denn da? Du siehst ja fast so aus wie der echte Draco Malfoy! Gehört ihr zusammen? Sag mal, hast du dir extra deine Haare blondiert? Oh, und diese kleine Schlange auf deiner Krawatte, die ist ja putzig! Hast du die selber gestickt?" Die Buchhändlerin war in ihrem Element und schritt einmal um den Slytherinprinzen herum, um ihn von allen Seiten her zu betrachten.
 

"Natürlich nicht! Für solche Arbeiten habe ich einen Hauselfen! Ich und sticken...", schnaubte Draco leicht pikiert und verdrehte die Augen.
 

"Ihr beide seid ja wirklich klasse! Ihr müsst bestimmt ganz große Harry Potter Fans sein. Ihr geht in euren Rollen ja richtig auf!", strahlte sie und drehte sich wieder zu Harry herum. "Wisst ihr, ich könnte jemanden wie euch für ein paar Werbeaktionen gebrauchen, jetzt, wo bald der siebte Band herauskommt. Wenn ihr mal was dazuverdienen wollt, könnt ihr gerne mal vorbeischauen. Was haltet ihr davon?"
 

"Öhm..." Mehr brachte Harry im Moment wirklich nicht heraus.
 

"Na ja, ihr meldet euch einfach, wenn ihr möchtet, okay?" Die Frau griff zum Regal und nahm sich eine Taschenbuchausgabe des Steins der Weisen vom Stapel. "Hier, die schenke ich euch. Ein Aufkleber mit unserer Telefonnummer ist unten auf der Rückseite. Würde mich freuen, wenn ich was von euch höre." Sie drückte Harry das Buch in die Hand und schenkte den beiden ein letztes Lächeln, bevor sie sich gut gelaunt um den nächsten Kunden kümmerte.
 

~ ° ~
 

Mittlerweile war es schon am Dämmern und eine frische Brise fegte durch die Straßen. Die Einkaufsstraße war nicht mehr so überfüllt wie heute Nachmittag, doch vereinzelte Passanten huschten immer noch mit ihren vollen Tüten durch die Stadt.
 

Wie bestellt und nicht abgeholt standen die beiden Hogwartsschüler nun vor der Buchhandlung. Harry starrte noch immer auf das Buch in seinen Händen, blätterte darin herum und kam überhaupt nicht klar.
 

Schließlich war er es, der die angespannte Stille zwischen ihnen durchbrach.
 

"Ich fass es nicht, hier stehen Sachen drinnen, die eigentlich keiner über mich wissen könnte! Nicht einmal Ron und Hermine könnten mein Leben so detailliert wiedergeben!"
 

"Potter, ich habe jetzt absolut keine Lust, mich mit dir über dieses Buch zu unterhalten! Wir sind den ganzen Tag wie die Bekloppten herumgerannt, haben nicht wirklich was erreicht und als krönenden Abschluss dann so was hier!" Zur Verdeutlichung, was er mit "so was" meinte, streckte Draco seinen Arm nach hinten aus und deutete unverkennbar auf die Buchhandlung, vor der sie ja immer noch standen. "Ich glaube nicht, dass wir heute noch weiterkommen werden. Meine Füße tun mir weh, ich habe Hunger, bin müde und habe verdammt noch mal einen Brummschädel. Also lass uns einfach irgendetwas suchen, wo wir heute Nacht schlafen können, ja?"
 

"Malfoy, ich glaube nicht, dass wir hier mit unseren Galleonen weiterkommen werden. Du hast nicht zufälligerweise etwas Muggelgeld bei dir, oder?"
 

Draco schüttelte betreten seinen Kopf.
 

"Na ja, hätte ich jetzt auch nicht mit gerechnet. Ich übrigens auch nicht. Wir wissen jetzt zwar, dass wir in London sind, aber Gringotts hat sicherlich schon geschlossen. Außerdem habe ich keinen Plan, wie wir von hier aus in die Winkelgasse kommen." Harry schaute sich etwas hilflos um und dachte angestrengt nach. "Hast du vielleicht sonst irgendetwas mit einem gewissen Wert bei dir? Vielleicht Schmuck oder eine Armbanduhr?"
 

Der Malfoyerbe blickte siegessicher zum Schwarzhaarigen herüber. Was war das denn für eine Frage? "Potter, falls du das noch nicht bemerkt hast, an meinem Handgelenk ist eine echte Rolex. Aber ich hätte mir schon denken können, dass du dafür kein Auge hast..."
 

"Prima, dann haben wir ja etwas für die Pfandleihe, komm schon!"
 

"Waaaaaaaaaaass?????"
 

"Ach ja, und ich glaube, es wäre besser, wenn wir unsere Mäntel ablegen würden. Ich habe keine Lust, heute Abend noch hundertmal auf meine Ähnlichkeit mit einem gewissen Harry Potter angesprochen zu werden."
 

"Bilde dir nicht ein, ich würde meine Rolex in Pfand geben...", schnaubte Draco, während er wütend seinen Mantel abstreifte und hinter Harry hertrabte.
 

~ ° ~
 

Nach einem nicht besonderen, aber immerhin sättigendem Abendessen in der Hotelbar steckte Harry den kleinen bronzenen Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Dicht gefolgt von Draco betrat er ihr Zimmer. Es war nicht sonderlich groß, aber das Nötigste war vorhanden. Der Boden war mit einem alten abgelatschten Teppichboden in einer Farbe, die einmal ein Dunkelrot gewesen sein musste, bedeckt. Im Eingangsbereich befanden sich zwei große eingebaute Wandschränke. Im Hauptteil des Zimmers standen ein 3-er Sofa und ein kleines Fernsehgerät. In der Mitte des Zimmers befand sich ein Doppelbett. Harry fasste sich an den Kopf und betrachtete nachdenklich das Bett.
 

Draco inspizierte unterdessen das Badezimmer. Auch wenn er eigentlich Besseres gewohnt war, an Sauberkeit schien es hier nicht zu mangeln. Er würde damit leben können. Er erschrak vor sich selber. Niemals hätte er gedacht, mit so einem miesen Hotel zufrieden zu sein. Der Schock musste einfach noch ziemlich tief in ihm sitzen. Mit einem letzten Blick zum Spiegel kontrollierte er seine Frisur und machte sich daran, den Rest des kleinen Apartments zu untersuchen.
 

Als er im Schlafzimmer ankam, fiel sein Blick direkt auf die Hinterseite von Potter. Er konnte seinen Blick nicht von Harrys Po wenden. Normalerweise kannte er den Gryffindor nur in seinen langen Umhängen.
 

Harry versuchte derweil verzweifelt, die beiden Betten auseinander zu ziehen und ruckelte wie verrückt an dem Rahmen herum. Ein kleiner Seufzer entwich Draco, ohne dass er es bemerkte. Dafür registrierte Harry dies sehr wohl und hielt in seinen Bemühungen inne. Schnell drehte er seinen Kopf herum.
 

"Sag mal, starrst du mir auf den Hintern?", fragte er den Blonden perplex, nachdem er bemerkte, dass dessen Augen eindeutig auf seinem Po ruhten.
 

Draco zuckte ein paar Mal mit den Augenlidern, ehe er bemerkte, was er hier eigentlich tat. Leicht rot angelaufen setzte er seine Unschuldsmine auf. "Hättest du wohl gerne! Was machst du hier eigentlich?", wechselte er schnell das Thema.
 

Der Gryffindor musste grinsen. Ablenkung war schon immer Dracos beliebteste Taktik gewesen, um einem unangenehmen Thema zu entkommen. Er würde ihn ab jetzt etwas mehr im Auge behalten. Er selbst hatte in letzter Zeit schon mehrmals das Gefühl gehabt, dass sich zwischen ihnen beiden etwas verändert hatte. Klar, verändert hatte sich ohnehin einiges, schließlich hatten sie auf derselben Seite gekämpft und letztendlich auch gemeinsam gewonnen. Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass etwas zwischen ihnen anders geworden war. Er mochte das Gefühl, Draco gut zu kennen. Gleich zu wissen, wann er wie reagieren würde. Und es freute ihn ungemein, wenn es dann auch so eintrat. Schon komisch.
 

Harry bemerkte, dass Draco immer noch auf eine Antwort von ihm wartete. "Ich versuche das Bett auseinander zu schieben, aber die haben die beiden Bettteile miteinander verschraubt. Ich kriege sie nicht auseinander." Harry zog ein weiteres Mal an dem Bettkasten und verzog sein Gesicht vor Anstrengung.
 

"Aber das ist doch kein Problem, Potter. Ich komme schon damit klar, dass das Bett zusammengeschraubt ist. So habe ich sogar noch ein bisschen mehr Platz. Wieso machst du dir eigentlich Gedanken darüber? Du schläfst doch sowieso auf dem Sofa."
 

"Wie bitte?" Harry fielen bald die Ohren aus dem Kopf. Das konnte doch jetzt wirklich nicht sein Ernst sein. Ihm taten immer noch die Knochen weh. Und dann sollte er auf dieser durchgesessenen Couch schlafen? Wenn er eben noch dachte, den Slytherin mittlerweile zu kennen, ihn sogar schon ein bisschen lieb gewonnen zu haben, war er sich auf einmal sicher, falsch gelegen zu haben. "Sag mal, spinnst du? Du kannst mich doch nicht einfach aufs Sofa abschieben! Ich habe genauso mein gutes Recht im bequemen Bett zu schlafen!"
 

"Nein, im Grunde hast du das nicht, Potter! Wem verdanken wir es denn, dass wir ein Dach über den Kopf haben, hä? MIR! Ich musste MEINE wunderschöne Uhr bei der Pfandleihe abgeben, damit wir heute Nacht irgendwo unterkommen. Und ich sehe es überhaupt nicht ein, dich auch noch im Bett schlafen zu lassen. Sei zufrieden damit, dass ich dich hier überhaupt im Zimmer schlafen lasse! Du willst doch nur mit mir in einem Bett pennen. Ich hab dich durchschaut, aber nicht mit mir, klar?" Draco löste seine Schnürbänder und schleuderte seine Schuhe mit einer eleganten Fußbewegung unter das Bett, streckte sich lang auf der Matratze aus und verschränkte seine Arme mit geschlossenen Augen unter seinem Kopf.
 

"Das meinst du nicht ernst, oder?" Harry blickte verwirrt auf den Blonden, der ein seliges Lächeln im Gesicht hatte, sich aber nicht zu einer Antwort herabließ. "Glaub mir, ich schlafe lieber auf dem Sofa, als neben so einer arroganten und unfreundlichen Person, wie du eine bist!" Der Gryffindor schnappte sich die Bettdecke und das Kopfkissen, welche auf der noch freien Matratze lagen und marschierte damit zur Couch. Er und gerne mit Draco Malfoy in einem Bett schlafen wollen? HAHAHA, dass er nicht lachte!
 

Wütend krallte sich Harry seinen Gürtel und zurrte am Verschluss herum, während er seine Schuhe abstreifte. Von dem Geräusch des Reißverschlusses aufmerksam geworden blinzelte Draco mit einem Auge und begutachtete Harry, der mittlerweile sein T-Shirt über den Kopf gezogen hatte, seine Hose hing ihm aufgrund des offenen Gürtels nur noch locker über den Hüften und Draco konnte einige Muskeln ausmachen. So hatte er den Goldjungen nun wirklich noch nie gesehen, den Goldjungen...
 

Harry spürte ein kleines Kribbeln im Nacken und wurde das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Doch als er sich umdrehte, waren die Augen des Slytherins geschlossen. Schnell zog er sich seine Hosen herunter und schlüpfte unter die Bettdecke.
 

"Potter, du hast dir noch nicht die Zähne geputzt!", kam es sofort, nachdem Harry sich einigermaßen eingekuschelt hatte.
 

"Ich weiß! Hatte leider keine Zahnbürste in meiner Umhangtasche, als wir hierhin verfrachtet wurden. Muss auch mal ohne gehen. Wir können ja morgen welche besorgen", brummte Harry. Er merkte, wie die Müdigkeit in jedem Knochen steckte und eigentlich hatte er jetzt wirklich nicht mehr die Nerven, sich mit dem Slytherinschönling über Körperpflege zu unterhalten.
 

"Ich bin noch nie ins Bett gegangen, ohne mir vorher die Zähne zu putzen!", entrüstete sich Draco. "Ich will keinen Belag auf meinen Zähnen!", quengelte er nun.
 

"Glaub mir, DU WIRST ES ÜBERLEBEN! Und wärst du jetzt bitte so freundlich und würdest die Klappe halten und versuchen, auch zu schlafen? Ich bin müde!" Harry drehte sich demonstrativ weg und lag nun mit dem Rücken zu Draco gedreht. Dieser schnaubte erst etwas, wollte aber eigentlich auch selber ein bisschen Schlaf finden. Also stand er auf und wollte sich schon entkleiden, warf aber einen misstrauischen Blick zum Sofa rüber. Sicher war sicher. Draco schaltete das Nachttischlämpchen aus und entkleidete sich im Dunkeln.
 

Erschöpft ließ er sich zurück ins Bett fallen. Hm, war wirklich bequem.
 

Aber so sehr er sich auch anstrengte und so fertig er auch war, er konnte einfach nicht einschlafen. Jetzt, da er endlich die Zeit dazu hatte und der erste Schock überwunden war, wuselte ihm das heute Erlebte permanent im Kopf herum. Zum wahrscheinlich hundertsten Mal drehte er sich herum und das Bettgestell kommentierte dies mit einem weiteren Knarren.
 

"MALFOY!"
 

"Jaaaaaaaa???????"
 

"Bleib doch bitte endlich mal ruhig liegen! Du machst mich total kirre damit!"
 

Draco zog eine Schippe und lag regungslos in seinem Bett. Er starrte betrübt an die schwarze Zimmerdecke und machte sich Sorgen. War der Gryffindor etwa gar nicht besorgt? So, wie es schien, hatte er das Ganze ziemlich gut verkraftet. Was würden sie nur machen, wenn sie nie wieder nach Hause kämen? Würde er bis zu seinem Lebensende hier mit Potter festsitzen? Was für eine schreckliche Vorstellung!!! Draco fühlte sich einsam und verlassen in dem großen Bett. Ob Harry wohl schon schlief? Er musste sich irgendwie ablenken.
 

"Potter?"
 

...
 

"Hey, Potter?"
 

"Wasssss!", kam es ziemlich genervt vom anderen Zimmerende.
 

"Kannst du einschlafen?"
 

"Nein... nicht wirklich", gab Harry nach einiger Zeit mit einem Seufzer zu. Er hatte es wirklich versucht, hatte den Schlaf bitter nötig, aber er war immer noch hellwach.
 

"Ich auch nicht", kam es nun vom Slytherin. Er biss sich auf die Lippen, sollte er Harry nun wirklich fragen? Ach was soll´s, wenn er so vielleicht einschlafen könnte... "Potter, ich... öhm... möchtest du vielleicht doch hier im Bett schlafen? Ich komme mir hier so ... hm... allein vor...", nuschelte er kaum merklich vor sich hin.
 

Doch beim Gryffindor waren die Worte bestens angekommen. "Ist das dein Ernst?", fragte er verwirrt, hatte aber wirklich nichts gegen eine bequemere Schlafposition einzuwenden.
 

"Ja?"
 

Draco hörte leise ein Fußtapsen auf dem alten Teppich, nach ein paar Sekunden knarrte die andere Seite des Doppelbettes und er konnte Harrys Atem dicht an seiner Seite hören. Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass Harry Potter hier mit ihm in EINEM Bett lag. Aber er fühlte sich auf einer seltsamen Weise nicht mehr so verloren in dieser ihm so fremden Welt, in der es keine Zauberei gab. Ein Stück aus seinem bisherigen Zuhause lag hier neben ihm und ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Zusammen würden sie es schon irgendwie schaffen, zurückzukommen... Aber, da war noch etwas, was ihm schwer zu schaffen machte. Er hatte Potter bisher noch nichts davon erzählt.
 

"Du, Potter?"
 

"Ja, Malfoy?"
 

"Ich habe ein wenig nachgedacht, wegen dieser ganzen schrägen Sache heute. Mir ist aufgefallen, dass sich für meinen Geschmack ein paar zu viele Zufälle angehäuft haben, findest du nicht?", begann Draco vorsichtig, und war sich nicht sicher, seine Bedenken wirklich mit Potter diskutieren zu wollen. Er war sich nicht einmal sicher, ob er seine Idee selber schwachsinnig finden sollte, aber er musste sie unbedingt mit jemandem teilen. Auch, wenn Potter ihn deswegen aufziehen würde, zumindest hätte er dann einen Grund, sie zu verwerfen...
 

"Was meinst du damit?" Harry schien sehr interessiert zu sein, stützte seinen Kopf auf und blickte in die Richtung, wo er vermutete, Draco würde dort liegen.
 

"Also... hm... wir landen zuerst auf so einem komischen Dach, wir wissen nicht, wie wir hierher gekommen sind und dann stellen wir auch noch fest, dass wir nicht apparieren können. Außerdem funktionieren unsere Zauberstäbe nicht mehr. Klar, so ein Zauberstab kann schon mal kaputt gehen, aber an meinem ist kein einziger Kratzer dran und ich wette, an deinem auch nicht."
 

Zur Bestätigung nickte Harry einmal zu ihm hinüber. Auch wenn Draco es nicht sehen konnte, da es immer noch stockfinster im Zimmer war, nahm er Harrys Schweigen als Zustimmung und fuhr fort.
 

"Gut, damit hätten wir einmal klargestellt, dass zaubern nicht drin ist. Also weiter: Potter, diese Bücher... Das Zauberministerium würde es niemals zulassen, dass solche Bücher veröffentlicht werden. Du weißt ja, wie viel Arbeit sie sich machen, damit nichts von unserer Existenz in die Muggelwelt gelangt. Diese Figur auf dem Buch sieht dir täuschend ähnlich... die Leute auf der Straße haben uns alle so komisch angeglotzt... Sie wissen so viel über uns... wie wir leben, wie wir uns verhalten..."
 

Draco legte eine kleine Pause ein und sammelte etwas Mut, um Potter von seiner absurden Idee zu erzählen, die ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte.
 

"Was wäre, wenn wir gar nicht da sind, wo wir glauben zu sein? Hier scheint absolut keine Zauberei zu existieren. Die Welt, wie wir sie kennen, scheint es nur in diesen Büchern dort zu geben. Woran sollte man bemerken, dass man in einem Buch lebt, sei es als Hauptfigur oder Nebencharakter? Und ist es irgendwie möglich, aus so einer Geschichte herauszukommen? Was ist, wenn uns das passiert ist?"
 

Der Slytherin wartete gespannt auf eine Antwort, während sein Herz in der Brust aufgeregt auf und ab sprang. Das, was er gerade getan hatte, war eindeutig ein Seelenstrip gewesen und das auch noch vor Potter. Er war ja soooooo tief gesunken.
 

Doch eine herablassende Antwort seitens des Gryffindors blieb aus und dies beunruhigte Draco irgendwie noch mehr.
 

"Weißt du, Malfoy, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was hier los ist. Mir kommt das alles hier so unreell vor. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll. Aber ich finde, wir sollten uns erst einmal nicht zu viele Sorgen darüber machen. Morgen versuchen wir, zur Winkelgasse zu gelangen. Und dann werden wir schon weitersehen. Okay?"
 

Draco spürte auf einmal eine Hand auf seiner Seite, die ihn behutsam und beruhigend streichelte. Zunächst war es ein etwas komisches Gefühl, so von dem Gryffindor berührt zu werden, doch dieses Gefühl wich schnell einem viel schöneren und Draco entspannte sich etwas. "Okay", antwortete der Blonde. Er kuschelte sich etwas näher an den Schwarzhaarigen heran und war überrascht, wie beschützt und gar nicht mehr einsam er sich plötzlich fühlte.
 

Endlich übermannte ihn seine Müdigkeit und er wusste, dass er nun schlafen könnte.
 

"Gute Nacht, Harry!"
 

"Gute Nacht, Draco!", antwortete Harry und schloss glücklich seine Augen.
 

~ ° ~
 

tbc
 

_______________________________________________________________________________
 

So, das wars für heute, hat es euch ein bisschen gefallen? *hoff*
 

Zu den Kommis vom ersten Kapitel:
 

Feaneth: Hey, herzlichen Glückwunsch, du warst die Erste! *Pokal überreich* Freut mich, dass es dir gefallen hat, danke! Ja, ein bisschen wird noch passieren, lass dich überraschen!
 

Sakura_18: Hallo Süße! Hab mich ganz dolle gefreut, dich wieder zu lesen!!! Danke für dein Kommi! Dir gefällt der Anfang? Danke, hoffe das zweite Pitel hat dir auch gefallen. Ganz lieben Gruß!
 

chipo-chan: Oi, noch ein bekanntes Gesicht! *grins* huhu^^ Freu mich, dass es auch dir gefallt! Habe ich jetzt zu lange gebraucht? Kickst du mich jetzt? *schlotter* Danke für dein Kommi!
 

Charly_Speedy: Und du bist auch wieder dabei! *freu* Werde mich anstrengen, schnell weiter zu schreiben, auch wenns diesmal etwas gedauert hat, sorry! Vielen lieben Dank fürs Kommi!
 

Kiana&Kizune: Huhu^^ Tja, wie sind die dahin gekommen? Gute Frage! Werd es noch auflösen, aber jetzt noch nicht, hihi. Nicht böse sein, ja? Ich glaube ich hätte auch nen Riesenschock gekriegt, wenn ich auf einmal ein Buch über mich sehe. Hoffe die Geschichte gefällt dir weiterhin. Danke!
 

So, das wars von mir! Ich hoffe bis zum nächsten mal!
 

*euch knuddelt*
 

Die Willow

Frühaufsteher und Langschläfer

Hallo ihr Lieben!
 

Es tut mir ganz schrecklich leid, dass ich diesmal so lange gebraucht habe. SORRY!

Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen?

Ganz lieben Dank an alle Kommischreiber, es freut mich total, wenn ich Rückmeldungen bekomme. Und ich bin echt happy, wenn euch meine kleine Geschichte gefällt. Auch wenn ihr die Story nicht mögt, lasst es mich wissen, ja? Bin immer für Kritik zu haben.
 

Ich hör jetzt auf zu nerven...
 

Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!
 

Eure Willow
 

______________________________________________________________________________
 


 

3. Kapitel
 

Draco war ein notorischer Frühaufsteher. Er hatte nicht lange, aber wunderbar geschlafen, auch etwas sehr Schönes geträumt, doch kaum, dass er sich darüber Gedanken machte, was es wohl gewesen war, konnte er sich absolut nicht mehr daran erinnern. Er seufzte und kuschelte sich etwas mehr in sein Kissen.
 

Moment mal.
 

Sein Kissen war ziemlich glatt, warm, hob und senkte sich und pochte etwas...
 

Panisch schlug Draco seine Augen auf und sah erst einmal nur Haut. Potters Haut. Und urplötzlich waren sie wieder da, die Geschehnisse des gestrigen Abends. Hatte er sich gestern wirklich an Potters Brust gekuschelt? Draco ging etwas auf Abstand. Vor ihm lag ein friedlich schlafender Gryffindor und Draco konnte gar nicht anders, als bei diesem Anblick ein klein wenig zu lächeln.
 

Bei seinem abrupten Rückzug hatte er ein Stück Decke von Harry gezogen, doch nun deckte er den schwarzhaarigen Jungen wieder fürsorglich zu, er sollte doch schließlich nicht frieren. Draco selbst nahm sich die andere Decke und wickelte sich darin ein. Die war allerdings um einiges kälter und Draco begann zu schlottern. Zurück zu dem anderen wollte er aber lieber nicht, das war ihm nicht so ganz geheuer. Was hatte ihn gestern bloß dazu getrieben, Potter in sein Bett einzuladen? Na ja, unangenehm war es ja nicht unbedingt gewesen...
 

Noch einmal blickte er zu Harry. Wie lange der wohl noch schlafen würde? Gryffindors galten ja bekanntlich als Langschläfer. Ein Blick zum Wecker auf der Konsole sagte ihm, dass es gerade einmal kurz nach sechs war. Eigentlich eine normale Zeit um aufzustehen, wie Draco befand. Doch was sollte er tun, bis sein Bettnachbar - Draco musste bei dieser Bezeichnung in sich hinein grinsen - aufwachte?
 

Dracos Augen flogen zu dem kleinen Tischchen, das vor dem Sofa stand. Auf diesem lag das Buch, das sie gestern von der Verkäuferin im Buchladen geschenkt bekommen hatten. Draco biss sich auf die Lippe und seine Augen huschten immer wieder von Potter zu dem Buch. Er war hin und her gerissen. Seine Neugierde wollte unbedingt dieses Buch lesen, doch sein Stolz dementierte dies vehement. Was, wenn Potter ihn dabei erwischen würde, wie er ein Buch über IHN las?
 

Noch einmal schielte er zu dem schnarchenden Etwas auf der anderen Bettseite. Potter schlief tief und fest.
 

Mit einer ausladenden Bewegung befreite er sich von der Decke und verließ das Bett. Auf Zehenspitzen durchquerte Draco das Zimmer, schnappte sich das Buch und schlüpfte äußerst vorsichtig zurück, die ganze Zeit den Schwarzhaarigen scharf beobachtend, jederzeit bereit, das Buch in die nächste Ecke zu schmettern, wenn sich dieser regen würde.
 

Doch Harry schlief seelenruhig weiter.
 

Mit leicht zitternden Fingern schlug Draco die erste Seite auf. Etwas in ihm sträubte sich immer noch, das hier zu lesen. Das war immerhin auf irgendeiner Weise sehr privat, doch die Neugierde wurde immer unerträglicher. Und so huschten seine Pupillen allmählich über die Zeilen und wurden immer schneller.
 

Er konnte einfach nicht glauben, was er da las. Er hatte bisher nicht gewusst, dass Harry so eine schlimme Kindheit gehabt hatte. Klar, er hatte von den Gerüchten gehört, die den Goldjungen umgaben, dieser hatte manchmal sogar selbst so ein paar Andeutungen verlauten lassen, wie schrecklich es damals bei diesen Muggeln gewesen war, aber das hier traf ihn nun doch. Am liebsten würde er diesem Onkel Vernon eine reinschlagen. Und wer war überhaupt dieser Dudley? Ein sehr unsympathischer Kerl...
 

Draco las weiter, er war bei der Nacht, in der Harry erfuhr, dass er ein Zauberer war. Er hielt die Luft an, als es an der Tür der alten Hütte donnerte. Und dann grinste er wie verrückt, als Harry total verwirrt vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Zu gerne wäre er dabei gewesen, hätte so gerne Potters vor Unglauben weit aufgerissene Augen gesehen. Er vergaß die Zeit, las immer weiter und war total in der Geschichte gefangen.
 

Der Buch-Harry war gerade dabei, in der Winkelgasse einzukaufen, als Draco etwas auffiel. Er würde wahrscheinlich auch in der Geschichte vorkommen. Sein Herz begann schneller zu schlagen, gleich würden sie zum ersten Mal aufeinander treffen.
 

Draco schluckte nervös, als Harry den Laden von Madame Malkins betrat. Er konnte sich selber noch an diesen Tag erinnern, als wäre es gestern gewesen. Aber diese Erinnerung rief auch immer eine kleine Betrübtheit in ihm hervor. Er hatte sich damals sehr viel Mühe gegeben, eine nette Unterhaltung mit dem Gryffindor zu führen. Doch irgendwie war das Gespräch nicht so verlaufen, wie er es sich erwünscht hatte. Genauer betrachtet wusste er überhaupt nicht, wie er sich dem Schwarzhaarigen gegenüber verhalten sollte und hatte total versagt.
 

Er fuhr fort und seine Augen weiteten sich bei jedem Wort mehr. Das ganze aus dieser Sicht zu lesen, war mehr als komisch. Potter schien mehr als nervös zu sein, er konnte es regelrecht spüren. Und was war mit dem Buch-Draco? Hatte er wirklich so etwas abgelassen? War es damals WIRKLICH so großspurig rübergekommen? Ganz so wie sein Vater? Er konnte es nicht glauben! Okay, er stand damals unter dessen strenger Hand, hatte alles, was dieser ihm vorbetete, gnadenlos befolgt, bis er anfing, sich seine eigene Meinung zu bilden. Kinder taten nun einmal meistens das, was ihre Eltern von ihnen verlangten. Aber sah das denn keiner? Er hatte es verdammt noch mal nicht einfach gehabt!
 

Betrübt ließ Draco das Buch sinken und vergrub seinen Kopf im Kopfkissen. Ein Mitleid erregender Seufzer war zu vernehmen und Draco versank in seinen Gedanken. Kein Wunder, dass Potter ihm die Freundschaft abgeschlagen hatte, als er ihm diese anbot. Er hatte es sich so sehr gewünscht. Es wäre alles anders geworden. Alles! Wie es wohl jetzt sein würde, wenn damals die Dinge anders gestanden hätten?
 

"Draco?"
 

Der Angesprochene stockte. Mist! Er hatte Potter geweckt.
 

Mit einer Hand rieb er über seine Augen und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Jetzt bloß nichts anmerken lassen!
 

"Na, Potter, auch schon wach?"
 

Der Blonde drehte sich zu seinem Bettnachbarn. Von der eben noch vorhandenen Betrübtheit war nichts mehr in seiner Mimik zu lesen. Interessiert musterte er Potter, der doch etwas nachdenklich schien.
 

"Guten Morgen, Draco, wie ich höre, sind wir jetzt wieder beim Nachnamen? Wie oft wollen wir das noch ein- und wieder ausführen, langsam wird das etwas langweilig", grinste Harry, doch schnell verfestigte sich sein Gesichtsausdruck zu einem ernsten. "Was war eben los? Ich habe gehört, wie du geseufzt hast. Machst du dir noch immer Sorgen?"
 

"Ach Quatsch, das musst du dir eingebildet haben. Alles bestens, wir gehen gleich zur Winkelgasse, wobei ich doch schwer hoffe, dass diese auch wirklich existiert, und werden endlich zurück nach Hause gehen. Kein Grund, sich jetzt unnötigerweise den Kopf darüber zu zerbrechen." Zur Verdeutlichung legte Draco sein fiesestes Grinsen auf, auf das er schon längst Patent hätte anmelden sollen.
 

Harry kannte dieses Grinsen. Er wusste ganz genau, dass der Slytherin dieses jedes Mal als letzten Ausweg benutzte. Und er wusste auch, dass dieses Grinsen total gestellt war. Harry suchte eine Schwachstelle hinter dieser Maske, blieb allerdings an einer kleinen rechteckigen Wölbung unter Dracos Decke hängen. Blitzschnell fischte er nach dem Gegenstand, der diese verursachte, und hielt erstaunt das Buch in den Händen.
 

Eine kurze Pause entstand, bis der Gryffindor seine Stimme wieder fand.
 

"Du hast in dem Buch gelesen?", begann er fassungslos.
 

Die Wangen des Malfoys färbten sich leicht rosa. In Dracos Gehirn ratterte es unermesslich. Was er jetzt brauchte, war eine verdammt gute Ausrede. "Also... öhm... das Buch..."
 

"Jaaaaa?"
 

"Ja, da war vorhin so jemand vom Zimmerservice, der wollte das mitnehmen. War bestimmt auch einer von deinen Fans, weißt du. Ich dachte, du wolltest das vielleicht noch lesen. Daher habe ich es vor dem Kerl gerettet", beendete er seine doch eher mangelhafte Erklärung.
 

Harry zog eine Augenbraue hoch. "Zimmerservice?"
 

"Ja?"
 

"Und was wollte der hier drin und das auch noch so früh?"
 

"Mal ganz außer Acht gelassen, was du als 'früh' bezeichnest... Er wollte fragen, was wir zum Frühstück wollen", entgegnete Draco leicht nervös und langsam bemerkte er, dass er schon bessere Ausreden an den Tag gelegt hatte.
 

"Draco, hier in dieser Absteige von Hotel gibt es keinen Zimmerservice. Frühstück gibt's nur unten im Frühstücksraum."
 

Harry registrierte, wie unangenehm Draco die Situation war. Und langsam ging ihm ein Licht auf. Während Draco verzweifelt versuchte, den Gryffindor zu ignorieren und beleidigt an die Decke zu starren, kam er ihm etwas näher.
 

"Hast du im Buch etwas gelesen, was dir nicht passt?", fragte Harry nun vorsichtig und studierte das Gesicht des Blonden eindringlich.
 

"Das kann dir doch so was von egal sein, Potter! Ich denke nicht, dass sich der Held dieses Kinderbuches um so etwas sorgen sollte", gab Draco schnippisch von sich, drehte dem anderen seinen Rücken zu und zog die Decke bis übers Kinn.
 

"Ach, daher weht also der Wind, alles klar! Du hast mal wieder deine neidische Phase. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass meine Rolle in diesem ganzen Chaos, bestehend aus Besuchen von Voldemort oder diversen Todessern, alles Andere als angenehm war. Wenn ich könnte, würde ich sie dir liebend gerne überlassen!"
 

Harrys Stimme hatte eine etwas höhere Lautstärke angenommen. Er konnte es überhaupt nicht leiden, wenn Draco so drauf war. Konnte er nicht verstehen, dass das, was er bisher erlebt hatte, keinesfalls zu beneiden war? Klar, Malfoy hatte ebenfalls keine erfreuliche Kindheit, auch er hatte es im letzten Jahr verdammt schwer gehabt. Er hatte sehr viel auf sich genommen, hatte sehr viel riskiert, als er sich gegen seine eigene Familie und einige seiner Freunde gestellt hatte. Aber wie konnte er nur so naiv sein und ihn, Harry, für sein Leben beneiden?
 

"Potter, du verstehst überhaupt nichts, klar? Glaub ja nicht, du würdest mich gut kennen. Hör zu, ich hab's kapiert! Du hattest eine miese Kindheit, das weiß ich jetzt." Draco lag noch immer unter der Decke, welche seine Stimme nur gedämpft durch ließ. Doch Harry konnte genau heraushören, dass sie etwas traurig und müde klang. Ein klein wenig bekam er ein schlechtes Gewissen wegen seinem Ausraster gerade eben. Nervös fuhr er sich durch die Haare und betrachtete den verhüllten Rücken vor sich.
 

"Willst du mir denn nicht sagen, was los ist? Ich bin nicht unbedingt die Person, der du für gewöhnlich dein Herz ausschüttest... ähm... falls es so jemanden überhaupt gibt, aber ich möchte es wirklich gerne wissen. Vielleicht kann ich dir ja doch ein wenig helfen?" Harry konnte ein leises Schnauben von unterhalb der Decke vernehmen. Draco würde niemals darauf eingehen, darauf würde er seinen Besen verwetten.
 

Zwei schmale Finger lugten unter dem Deckenrand hervor und zogen den Stoff ein kleines Stück nach unten. Draco drehte seinen Kopf zum Gryffindor. Man konnte nicht leugnen, dass Dracos Gesichtsfarbe dokumentierte, wie unangenehm ihm das Ganze war. Ihm war das hier verdammt peinlich. Nicht nur, dass er beim Harry-Potter-Buch-Lesen erwischt worden war, NEIN!, Potter (der ziemlich gut darin war, einen Quälgeist zu mimen) wollte nun auch noch wissen, was ihn so bedrückte. Er würde bestimmt nicht so schnell locker lassen.
 

"Potter, du hast doch gestern auch ein wenig in dem Buch geblättert. Ist dir nicht etwas Bestimmtes aufgefallen?"
 

"Öhm... nicht dass ich wüsste..."
 

"Findest du nicht, dass diese Autorin eine etwas eigenartige Schreibweise benutzt, Dinge etwas verdreht, ein bisschen dazudichtet oder vielleicht sogar eine total falsche Sichtweise weitererzählt hat?"
 

Harry runzelte die Stirn. Er hatte gestern zwar nur ein paar Sätze gelesen, aber diese waren eindeutig so gewesen, wie er damals alles erlebt hatte.
 

"Nein, eigentlich nicht. Was meinst du damit?"
 

"Was ich damit meine? WAS ICH DAMIT MEINE?!", entrüstete sich Draco. Er sprang auf seine Knie, wobei die Decke von seinen Schultern rutschte. Seine Hände verkrampften sich und griffen hart nach dem Kopfkissen, während sich seine Augen zusammenzogen und durch den noch schmalen offenen Spalt gefährlich blitzten.
 

"Weißt du überhaupt, wie sie mich darstellt? Ich komme rüber als unsympathischer, nerviger, kleiner, besserwisserischer eingebildeter Todessersohn! Alle Leute müssen mich hassen!", heulte Draco und schlug dabei immer wieder auf sein Kissen ein.
 

"Draco, jetzt hör mir mal zu! Es tut mir jetzt echt Leid sagen zu müssen, dass du am Anfang wirklich ein 'bisschen' so rübergekommen bist...", begann Harry vorsichtig, während der Slytherin eine böse Mine aufsetzte und sein Gegenüber unter den tief gezogenen Augenbrauen anpeilte. "... ich meine, du kamst schon etwas eingebildet herüber, wenn ich an unsere erste Begegnung denke. Herrje... öhm... aber was ich eigentlich sagen will: Du hast dich dafür entschieden, dich nicht an die Vorgaben deines Vaters zu halten. Du hast einen anderen Weg eingeschlagen als er. Das ist doch das einzig Wichtige. Weißt du noch im Buchladen? Die ältere Dame sagte uns, dass jetzt bald das letzte Buch heraus kommt, nicht wahr? Alle Leute werden bald erfahren, wie mutig du warst und was für ein toller Mensch in dir steckt. Sie werden ihre Meinung über dich ändern, genauso wie ich meine Meinung über dich geändert habe, ganz sicher."
 

Mit jedem von Harrys Worten entspannte sich Dracos missmutiger Gesichtsausdruck, bis er schließlich einen kleinen Hauch eines Lächelns zu Stande brachte. Dachte Harry wirklich so über ihn? War er wirklich mutig gewesen? Fand der Gryffindor, dass er nun ein guter Mensch war?
 

"Wir sollten langsam runter zum Frühstück, sonst bekommen wir nichts mehr ab", unterbrach Harry ihn in seinen Gedanken, worauf Draco nur abwesend nicken konnte.
 

~ * ~
 

Nachdem Harry sich unten an dem Hotelkiosk etwas Zahncreme besorgt hatte, um das blonde Hygiene-Monster zu beschwichtigen, saßen die beiden nun endlich an dem kleinen runden Tisch und genossen das Frühstück. Auch wenn sie sich hier in keinem 5-Sterne-Hotel befanden, war es dennoch lecker und reichlich.
 

Harry nippte an seinem Kaffee, während er interessiert die Zeitung aufschlug, die Draco zuvor abgelehnt hatte. Dem Slytherin war diese Zeitung mit den komischen Standbildern nicht geheuer. Die abgebildeten Personen glotzten einen die ganze Zeit unentwegt, ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken, an. Lieber konzentrierte er sich auf sein Rührei, das benahm sich wenigstens so, wie es das sollte.
 

Die Seiten der Zeitung wurden immer wieder umgeblättert. Wirklich Interessantes schien heute nicht drin zu stehen. Aber was war auch schon interessant, wenn man eigentlich gedanklich schon bei einer anderen Sache war. Und zwar auf dem Weg zur Winkelgasse. Harry blickte auf die vor ihm abgebildeten Artikel, sah aber eigentlich hindurch. Mechanisch behielt seine Hand den Rhythmus bei und blätterte alle paar Sekunden um.
 

"Hey, stopp!"
 

"Huh?" Mit leicht irritiertem Ausdruck blickte Harry von seiner Zeitung hoch und sah sein Gegenüber an. "Was ist denn?"
 

"Da, blätter' doch noch einmal eine Seite zurück." Hibbelig rutschte Draco auf seinem Stuhl ein Stück weiter nach vorne und lehnte sich weiter über den Tisch.
 

"Ja genau, ist das nicht diese Autorin, diese, Mist, hab den Namen vergessen, na, du weißt schon, wen ich meine..."
 

"Jau, du hast Recht, das ist sie." Harry überflog den Artikel kurz. Wie sich seine Augen dabei langsam weiteten, gab Draco überhaupt kein beruhigendes Gefühl. Langsam aber sicher wurde er nervös. Himmel, warum sagte der Gryffindor denn nichts? Was stand denn nun in diesem Artikel drin?
 

"Potter! Jetzt sag schon!"
 

Anstatt auf Dracos Aufforderung zu reagieren und diesem zu sagen, was er eben gerade so Unglaubliches gelesen hatte, nahm er die Zeitung hoch und pfefferte diese zu ihm auf die andere Tischseite. Er bekam einfach kein Wort heraus.
 

Draco nahm sich das Blatt mit leicht zittrigen Fingern zur Brust, sah noch einmal zu Harry, der mit herunterhängenden Schultern und leicht abwesend wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf seinem Stuhl hing. Der Slytherin senkte seinen Blick und begann zu lesen:
 

Mysteriöse Vorfälle beim Druck des 7. Harry Potter Bandes
 

Unter Hochsicherheitsvorkehrungen wird nun seit mehreren Wochen an dem Druck des siebten Abenteuers der Erfolgsbuchreihe 'Harry Potter' gearbeitet. Doch nun überschatten mysteriöse Vorfälle die weitere Produktion. Wie uns der Firmensprecher der zuständigen Druckerei gestern Abend mitteilte, fehlen bei sämtlichen bisher gedruckten Exemplaren die letzten beiden Kapitel.

"Unser Qualitätsmanagement führt strenge Stichproben bei jedem Druck durch. Wir haben Protokoll über die gesamte bisherige Produktion geführt. Hieraus ist ersichtlich, dass die Bücher bis gestern noch fehlerfrei gedruckt wurden. Wir haben einige der bereits vor Wochen gedruckten Bücher noch einmal vom Lager genommen und kontrolliert. Es ist unbegreiflich, aber die als fehlerfrei deklarierte Ware weist nun zum Schluss nur noch weiße Seiten auf. Es ist uns ein Rätsel, wie so etwas passieren könnte", so Henry Barns, Firmensprecher der zuständigen Druckerei in London.

Die Autorin J.K. Rowling hat sich bisher zu diesem Vorfall noch nicht zu Wort gemeldet. Gerüchten zu Folge leidet die bekannte Autorin seit gestern an einer amnesieähnlichen Krankheit.
 

tbc

Lauf nicht weg

Hallo?
 

*vorsichtig um die Ecke schau*

Ich trau mich schon gar nicht mehr hier aufzukreuzen, das letzte Update ist ja schließlich schon fast drei Monate her! *schock* Es tut mir ganz dolle Leid, ehrlich! Wollte euch nicht so lange warten lassen. Hatte ein etwas größeres Problem mit dem weiteren Verlauf der Geschichte.

Das Kapitel ist jetzt anders, als ich es geplant hatte und eher nachdenklich, aber ich verspreche, dass es bald wieder etwas witziger wird.
 

Knutschies

Eure Willow
 

Beta: DiamondOfOcean
 

*******
 


 


 

R e a l i t y
 

~ Kapitel 4 ~
 


 

Der Slytherin schloss seine Augen. Seine Befürchtungen schienen immer mehr Form anzunehmen. Ihre Situation wurde immer absurder. Der Harry und der Draco aus dem Buch fehlten, seitdem sie beide hier angekommen waren. Komisch, oder? So unvorstellbar wie es auch war, Draco sah einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen beim Druck des Buches und ihres "Unfalles" und diesen hatte er Harry gestern Abend schon näher gebracht. Das konnte einfach alles kein Zufall mehr sein.
 

Langsam legte er die Zeitung beiseite und hob seinen Kopf.
 

"Potter, weißt du noch, was ich gestern Abend vorm Einschlafen zu dir sagte?", begann er schließlich.
 

Er stockte.
 

Potter saß nicht mehr an seinem Platz.
 

"Mist, verdammter!", rief Draco aus und pfefferte seine Serviette auf sein Rührei. Er schnappte sich die Zeitung und lief aus dem Frühstücksraum. Wo Harry wohl so schnell hinwollte?
 

Vorne an der Rezeption stand der Portier und polierte ein paar rostige Schlüsselanhänger. Schnellen Schrittes ging Draco zielstrebig auf ihn zu.
 

"Ist hier gerade eben Mister Evans lang gekommen?", fragte er ohne Umschweife. Harry und Draco hatten mit dem Namen "Evans" eingecheckt um damit etwaige komische Blicke vorzubeugen. Wie würde es schon aussehen, wenn ein gewisser Harry Potter und ein Draco Malfoy in einem Hotel einchecken würden und dabei auch noch den Bücherfiguren so sehr ähnelten?
 

Der Mann hinter der Rezeption setzte sein gekünsteltes Lächeln auf und warf sich in die Brust. "Oh ja, der junge Mann ist gerade eben hier vorbei gekommen. Er schien es sehr eilig zu haben und hat das Hotel verlassen."
 

"Sagte er, wo er hingehen wollte?", fragte Draco mit besorgter Stimme weiter und schaute nervös durch die große Glastür auf den Bürgersteig, in der Hoffnung, Harry dort vielleicht doch noch zu sehen.
 

"Nein, Sir. Er hat sich nicht bei mir abgemeldet."
 

Ohne weitere Zeit zu verlieren, stürmte Draco aus der Empfangshalle nach draußen. Dort drehte er sich um seine eigene Achse. Viele Menschen liefen an ihm vorbei, einige rempelten ihn an und maulten, er solle gefälligst nicht im Weg stehen bleiben.
 

"HARRY!!!"
 

Niemand antworte auf Dracos Ruf und so stand er ziemlich verlassen und ratlos auf der Straße. Ein Fahrradfahrer klingelte ihn wütend an, worauf Draco erschrocken im letzten Moment zur Seite wich. Noch immer hielt er die Zeitung in der Hand. Seine Finger verkrampften sich um das Papier und er schloß seine Augen für einen kurzen Moment, um seine Wut zu unterdrücken. Wie konnte Harry jetzt nur so dumm sein und einfach abhauen? Dieser blöde Gryffindor und seine Gefühlsausbrüche. Sie saßen hier doch schließlich gemeinsam fest. Sie wollten doch zusammen zur Winkelgasse gehen.
 

Oh. Winkelgasse.
 

Draco klemmte sich die Zeitung unter seinen Arm und marschierte los. Ohne einen Plan zu haben, wo genau er sich befand oder wo auch immer die Winkelgasse sein könnte, bahnte er sich seinen Weg durch die Menschen. Er, als Malfoy, war noch nie auf herkömmliche Weise zur Winkelgasse, zum Ministerium oder zu St. Mungos gereist. Seine Eltern zogen es vor zu flohen oder einen Portschlüssel zu benutzen.
 


 

~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
 

Gehetzt rannte Harry durch die engen Straßen der Innenstadt Londons. Er legte ein eisernes Tempo an den Tag und hielt kein einziges Mal an. In seinem Kopf drehte sich alles, seine Umwelt bekam er nicht wirklich mit. Immer wieder sah er den Zeitungsartikel vor seinen Augen. Auch wenn er manchmal etwas länger als die anderen brauchte, um etwas zu durchschauen, er war trotzdem nicht blöd. Ebenso hallten Dracos Worte von gestern in seinem Kopf nach. Es durfte einfach nicht möglich sein. Er hatte dem anderen gestern zugehört und versucht, ihn zu beruhigen, hatte seine Theorie aber als Wahnvorstellung abgetan. Harry wusste nicht, was er machen würde, wenn sich herausstellte, dass er Recht hatte. Aber leider deutete im Moment alles darauf hin. Eine Kälte legte sich um sein Innerstes und obwohl er von dem schnellen Rennen durchgeschwitzt war, fröstelte er.
 

Der Schwarzhaarige war auf dem Weg zur Winkelgasse oder zumindest versuchte er, diese zu finden. Er konnte einfach nicht länger warten. Nachdem er von den leeren Seiten des Buches gelesen hatte, brannten in ihm sämtliche Sicherungen durch und er musste so schnell wie möglich los, um nach dem letzten Ausweg zu suchen, der ihnen noch blieb. Er versuchte, sich daran zu erinnern, wie er vor einigen Jahren mit Hagrid zur Winkelgasse gelangt war. Harry konzentrierte sich auf die Gebäude um ihn herum und suchte nach dem kleinsten Detail, das ihm bekannt vorkam.
 

Das Lokal, an dem er gerade eben vorbeirannte, schien ihm sehr bekannt und er überlegte, ob er heute nicht schon einmal hier vorbei gekommen war. Harry stutzte kurz und bog schnell in die nächste Seitenstraße rechts ein. Er wusste nicht, wie lange er schon unterwegs war, bestimmt schon ein, zwei Stunden, doch nichts deutete in irgendeiner Weise auf die Winkelgasse hin. London war groß und er kannte sich ehrlich gesagt kein Stück hier aus. Vielleicht, wenn er die Haltestelle finden würde, an der sie ausgestiegen waren. Der Gryffindor schien der Verzweiflung nahe zu sein.
 

Die Mittagssonne stand schon hoch über ihm, als Harry sich an einer Hausmauer abstützte und kurz verschnaufte. Sein Atem war beschleunigt, schließlich irrte er seit geraumer Zeit im Eiltempo durch die Stadt. Seine Stirn legte sich in Falten, während er die Straße nach einem Hinweis absuchte. Sein Gesicht erhellte sich merklich, als ihm weiter hinten etwas ins Auge fiel.
 

Die Gegend war sehr schäbig, doch das schien ihn nicht im Geringsten zu stören. Endlich hatte er das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Er durchquerte die wuselnde Menschenmenge, stieß hier und da an, aber er hatte nur Augen für die alte abgewetzte Tür, die zum tropfenden Kessel führte. Stocksteif steuerte er auf diese zu. Sein Herz pumpte schneller als jemals zuvor. Vorsichtig legte er seine schwitzige Hand um den messingfarbenen Knopf und drückte die schwere Tür, von der schon etwas Farblack abbröckelte, auf.
 

Innen war es sehr dunkel. Im ersten Moment konnte er nichts erkennen. Die Luft war Staub gefüllt und roch äußerst muffig. Nach einiger Zeit drang ein wenig Licht von den kleinen Fenstern der gegenüberliegenden Seite, vor denen dicke Vorhänge hingen, an seine Augen. Er befand sich sehr wohl in einem Lokal, es waren die Räumlichkeiten des tropfenden Kessels, jedoch schien hier schon seit Jahren kein Betrieb mehr gewesen zu sein. Stühle waren kopfüber auf die Tische gestellt, eine zentimeterdicke Staubschicht bedeckte diese und den Fußboden. Dichte Spinnweben zogen sich von einer Lampe zur nächsten. Ein alter Spielautomat stand hinten in der Ecke. Die bunte Glasscheibe war eingeschlagen. Anscheinend hatte da jemand dringend Geld gebraucht.
 

Harry bahnte sich seinen Weg durch den Raum. Mit jedem Schritt hinterließ er Fußspuren in der Staubdecke des Bodens. Seine Stapfen zogen sich entlang der Theke. Mit dem Finger strich er über sie und ein schmaler Streifen dunklen Holzes kam zum Vorschein. Sein Blick durchflog den Raum und allmählich legte sich Verzweiflung über ihn. Er atmete tief ein, was in einem erstickten Husten, bedingt durch den hohen Staubanteil in der Luft, endete. Mit vor den Mund gepresster Hand strauchelte er in Richtung Hinterausgang. Zwischen den umgekippten Mülltonnen in dem kleinen Hinterhof ließ er sich gegen die steinerne Wand fallen.
 

Seine letzte Hoffnung verrauchte in seinem Kopf und ließ nur noch die bittere Wahrheit übrig. Es gab weder den tropfenden Kessel, noch befand sich die Winkelgasse hinter der Steinmauer, die sich gegen seinen Rücken drückte. In diesem Schuppen hier war niemals der tropfende Kessel gewesen. Die vielen kaputten elektrischen Geräte waren der beste Beweis dafür, dass dem nicht so war. Es würde kein fahrender Ritter kommen, um ihn und Malfoy abzuholen, genauso wenig würden sie sonst irgendeinen Teil der Zauberwelt finden, denn die schien es hier nicht zu geben. All das, was er jemals gehabt hatte, für das er gekämpft hatte, seine Freunde, sein Zuhause, war nur noch der Inhalt eines Kinderbuches, hier in dieser komischen, für ihn so fremden Welt.
 


 

~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
 


 

Währenddessen irrte Draco noch immer durch London. Er wusste nicht, wo er war, doch er suchte weiter, denn zurück zum Hotel hätte er sowieso nicht mehr gefunden. Seine Seiten schmerzten bereits, doch er biss die Zähne zusammen. Oft glaubte er, die strubbeligen schwarzen Haare in der Menschenmenge ausmachen zu können, doch meist entpuppte sich die dazu gehörige Person als irgendein Passant.
 

Die Leute schauten ihm nach, wenn er an ihnen vorbeifegte, doch es interessierte ihn nicht. Er musste Harry finden, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Der Gryffindor war so plötzlich verschwunden... Draco machte sich Sorgen. Der andere würde doch nicht unüberlegt handeln und irgendetwas Dummes machen, oder? Draco schnaubte. Unüberlegtes Handeln war ein hervorstechendes Merkmal des Goldjungen.
 

Eine Frau empörte sich lautstark, nachdem er unabsichtlich gegen sie gestoßen und ihr damit die Taschen aus der Hand gerissen hatte. Der Inhalt dessen verteilte sich auf dem Boden. Die alte Dame stemmte ihre Hände in die Hüften und blickte Draco sauer an. Mit schmerzverzerrtem Gesicht bückte sie sich und sammelte ihr Eingekauftes ein, während sie die unverschämte Jugend von heute beschimpfte.
 

Draco sah zurück zu der alten Dame. Er hielt inne, bis er schlussendlich kehrtmachte und sich neben die Frau kniete. Er wusste nicht einmal, ob er überhaupt im richtigen Viertel nach Harry suchte, es war wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und er kurz vorm Verzweifeln. Also konnte er ruhig der Dame helfen und nebenbei noch zu etwas Luft kommen nach dem ganzen Gerenne.
 

Die Frau murmelte mürrisch weiter vor sich hin, was sich anhörte wie: "Rennen einen um, entschuldigen sich nicht einmal..."
 

Der Slytherin hob die letzte Orange vom Boden auf und legte sie der Frau in ihre Tasche. Erst jetzt blickte sie zu ihm herüber. "Na, scheint so, als ob es doch noch Ausnahmen gäbe. Das ist sehr freundlich von Ihnen, junger Mann."
 

Sie quälte sich wieder hoch und bog ihren Rücken durch. "Sie glauben gar nicht, was ich jeden Tag hier mitmache. Wissen Sie, ich lebe alleine. Der Haushalt macht sich nicht von selber und ich bin auch nicht mehr die Jüngste. Aber diese ungehobelte Jugend von heute... Meinen Sie, die würden einem freiwillig einen Platz im Bus anbieten? Und das mit meiner Bandscheibe, lag damit bis vor kurzem noch im Krankenhaus..."
 

Draco nickte, versuchte dazwischenzukommen, da er wieder weiter wollte, nur leider plapperte die Dame mit Elan weiter.
 

"Diese jungen Rotzlöffel, also wirklich! Das war jetzt schon das zweite Mal, dass mich jemand umgerannt hatte und das innerhalb von zehn Minuten. Und wie die rumlaufen, anscheinend ist es den jungen Leuten mittlerweile egal, wie sie auf dem Kopf aussehen. Dieser Junge von eben sah so aus, als ob er geradewegs aus dem Bett käme. Also früher hätte es sowas nicht gegeben", entrüstete sie sich und dachte daran, wie akkurat der Scheitel ihres Mannes immer gesessen hatte.
 

Schon fast bei dem Entschluss angelangt, die Frau einfach dort stehen zu lassen und weiterzugehen, hörte Draco hell auf. Junger Mann? Schlechte Frisur? Konnte es sein?
 

"Ma'am? Sie sagten gerade, ein junger Mann mit wirr aussehenden Haaren hätte sie umgerannt?"
 

"Ja, ja, gerade eben, der hat sich nicht einmal umgedreht und ist einfach weiter gerannt. Die Leute haben heutzutage ja auch nie Zeit, sind immer in Eile..."
 

"Ähm, Ma'am..."
 

"Alles ist mittlerweile eine Hetze, niemand hat mehr Zeit für den anderen..."
 

"MA'AM! War dieser junge Mann schwarzhaarig, trug er ein weißes Hemd und eine Brille?"
 

"Ja, ja, genau so hat er ausgesehen, aber..."
 

"Können Sie mir sagen, in welche Richtung er gerannt ist?"
 

"Nun ja, er ist in die Seitengasse direkt da vorne hinter dem Gemüsehändler eingebogen. An Ihrer Stelle würde ich dort aber nicht hingehen. Ganz schäbige Gegend, sage ich Ihnen, da treffen sich Leute, denen ich nachts lieber nicht begegnen möchte", flüsterte die Dame hinter vorgehaltener Hand.
 

Draco wirbelte herum, bekam ein gehetztes "Danke, Ma'am, auf Wiedersehen" zustande und sprintete in Richtung Gemüsehändler. Die Frau sah im Kopf schüttelnd nach, packte sich ihre Einkaufstasche und ging in entgegengesetzter Richtung die Straße entlang.
 


 

~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
 

Harry saß noch immer auf dem kalten Boden des Hinterhofes und zermarterte sich seinen Kopf. Wie kam es dazu, dass sie hier landeten? Warum ausgerechnet er und Draco? Gab es überhaupt einen Weg zurück? Er merkte nicht, wie seine Augen brannten und sich schließlich die erste Träne bildete und seine Wange herunter lief.
 

Die Hintertür zum Lokal wurde sanft aufgeschoben und zwei graue besorgte Augen spähten in den Hinterhof hinein. Dracos Herz machte einen Luftsprung, als er den Gryffindor sah, endlich hatte er ihn gefunden. Langsam ging er auf die am Boden sitzende Person zu, betrachte sie, sagte aber nichts. Noch nie hatte er den anderen weinen gesehen. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Eine Weile stand er schweigend vor dem anderen. Anscheinend hatte Harry noch nicht einmal Dracos Ankunft bemerkt. Im Hintergrund hörte man nur das Brummen der vielen Autos der Großstadt Londons. Irgendwo in der Nähe rief eine Frau nach ihrem Kind.
 

Schließlich durchbrach ein leiser Schluchzer Harrys ihr Schweigen. Draco ging in die Hocke und legte behutsam und vorsichtig seine Hand auf das aufgestellte Knie des Gryffindors. Er war nicht mehr sauer, dass dieser so plötzlich verschwunden war. Harry schreckte auf und bemerkte, dass Draco vor ihm kniete. Er legte seinen Kopf nach hinten an die Wand und fokussierte einen Punkt neben ihm auf dem Boden.
 

"Gegen Basilisken zu kämpfen wäre jetzt okay...", flüsterte er dann irgendwann. "Meinetwegen soll mich eine Horde Dementoren oder ein Haufen Todesser angreifen..." Er schluckte, bevor er etwas lauter fortfuhr. "Von mir aus, dürfte sogar Voldemort um die nächste Ecke spazieren, damit ich ihn noch einmal erledigen kann... aber was soll ich denn jetzt bitteschön machen?" Harry sah auf und seine feuchten, großen grünen Augen brannten sich in Dracos.
 

"Was machen wir denn jetzt?", wiederholte er verzweifelt.
 

"Beruhige dich erst einmal ein wenig", versuchte Draco ihn zu beschwichtigen und streichelte dem Schwarzhaarigen sanft über sein Bein. Harry schnaubte, schubste die streichelnde Hand von sich und sprang auf seine Beine.
 

"Wie kannst du da so ruhig bleiben? Ist dir überhaupt klar, was das für uns bedeutet? Kannst du mit der Vorstellung leben, dass dein gesamtes Leben nur eine Idee irgendeines Schriftstellers war? Und wie kommen wir überhaupt hierher? Was soll das Ganze? Hätten wir nicht einfach, wo wir doch nur blöde Buchcharaktere sind, dort bleiben können, wo wir hingehören? Wir hätten mit ruhigem Gewissen in unserer nicht realen Welt weiterleben können."
 

Harry hatte sich immer mehr in Rage geredet und ging vor der Mauer auf und ab. Seine Hände hielt er verkrampft, während er zum Schluss mit seinem Fuß gegen eine der Mülltonnen donnerte, die laut krachend gegen die Wand flog. Draco zuckte zusammen und betrachtete den Schwarzhaarigen aus den Augenwinkeln.
 

"Ja, Harry! Ja, du magst vielleicht Recht haben, wir sind vielleicht nur entstanden, weil jemand einmal eine Idee hatte, aber ich habe darüber nachgedacht. Schon seitdem wir in diesem Buchladen gewesen waren, hatte ich das Gefühl, dass es auf so etwas hinauslaufen würde. Frag mich nicht wieso. Und weißt du, was mein Ergebnis bei der ganzen Grübelei war? Wir leben doch, oder? Fühlst du dich etwa irreal? Also ich nicht. Ich habe zwar auch keine Ahnung, wie wir hierher gekommen sind, aber wir werden das schon schaffen, bei Merlin! Wir haben schon ganz andere Sachen durchgestanden."
 

Harry hatte sich immer noch nicht beruhigt. Er konnte das alles nicht so einfach hinnehmen. Die Situation war einfach zu verquer. Er verstand nicht, warum Draco das alles so gelassen aufnahm. Also bitte, so etwas passierte doch nun wirklich nur in Filmen und Büchern... oh, welch eine Ironie!
 

Er sah zu dem Slytherin herüber und bemerkte, dass dieser auf seiner Unterlippe kaute. Anscheinend lag ihm noch etwas auf der Seele. Harry sah ihn erwartungsvoll an und bedeutete ihm, dass er hören wollte, was Draco ihm zu sagen hatte.
 

"Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich wirklich bestürzt darüber bin, hier gelandet zu sein." Der Blonde senkte seinen Blick und betrachtete seine Schuhe, während er sprach. "Ich meine, sieh es mal so: Ich bin der Sohn einer gefürchteten Todesserfamilie. Ich habe den dunklen Lord verraten, seine übrig gebliebenen Anhänger wollen mich am liebsten bei ihrer nächsten Grillparty haben - und zwar auf dem Grill. Ich will einfach meine Ruhe und ich möchte von vorne anfangen, Harry. Vielleicht ist das meine Chance."
 

War das jetzt sein Ernst? Harry glaubte nicht, was er da hörte. "Dreimal darfst du raten, wer ebenfalls auf der Speisekarte steht", warf Harry mürrisch ein. "Hier werden wir auch erkannt, falls es dir noch nicht aufgefallen ist."
 

Draco musste schmunzeln. "Ja, da hast du Recht, aber aus einem anderen Grund. Die Leute sehen vielleicht die Ähnlichkeiten, aber sie würden doch niemals darauf kommen, dass wir es wirklich sind. Vielleicht sollte ich mir eine neue Haarfarbe zulegen, ich wette, das bringt schon mal 'ne ganze Menge", scherzte Draco nun, um die Stimmung etwas zu entschärfen und den Gryffindor auf andere Gedanken zu bringen.
 

"Mir ist nicht gerade nach Scherzen zumute", entgegnete Harry trocken. Doch trotzdem stellte er sich das Bild eines brünetten Dracos vor. "Blond ist schon deine Farbe, alles andere sähe lächerlich aus", lächelte er und sah zum Slytherin herüber. Sein Bild mit dem brünetten Draco veränderte sich, er stellte sich schwarze Haare vor, dann wechselte die Farbe zu einem knalligen Rot. Er verzog sein Gesicht, weil es absolut nicht zu ihm passen würde.
 

Doch die roten Haare erinnerten ihn unwillkürlich an etwas anderes. Ron.
 

Was passierte wohl, nachdem sie das Buch verlassen hatten? War es schon aufgefallen, dass er und Draco fehlten? Natürlich wäre es aufgefallen, schließlich saßen sie alle gerade zusammen im Tränkeunterricht, überlegte Harry. Laut den Nachrichten wiesen die letzten Kapitel seit ihrem Verschwinden nur noch leere Seiten auf. Harry machte sich auf einmal große Sorgen um seine Freunde. Was, wenn ihnen etwas zugestoßen war? Hatten sie vielleicht auch das Buch verlassen? Wo könnten sie sein? Oder waren sie auf einmal fort, genauso plötzlich wie die Buchstaben der letzten Kapitel?
 

Draco konnte nur zu deutlich die plötzlichen Gefühlsregungen in den Augen des anderen sehen. Die pure Panik spiegelte sich in ihnen. Er ging ein paar Schritte auf Harry zu, der sofort zurückwich. Der Slytherin hatte gerade gehofft, den anderen etwas abgelenkt und ihn auf andere Gedanken gebracht zu haben, jetzt allerdings schien er aufgewühlter als zuvor.
 

"Harry, hey, beruhige dich doch." Nochmals versuchte der Slytherin sich zu nähern und legte eine Hand auf Harrys Schulter, der sich mittlerweile weggedreht hatte. Draco konnte spüren, wie sehr der Körper unter seinen Fingern zitterte. "Was hast du denn auf einmal?"
 

"Draco, was ist mit den anderen?"
 


 

~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
 


 

Nach vielen beschwichtigenden Worten hatte Draco den Gryffindor dazu gebracht, mit ihm zurück zum Hotel zu gehen. Er konnte die Sorge über seine Freunde verstehen. Er selber machte sich auch Gedanken, denn auch er hatte einige Menschen, die ihm ans Herz gewachsen waren. Allerdings würde es ihnen nicht helfen, wenn sie jetzt den Kopf verlieren würden. Sie mussten sich zusammenreißen und einen klaren Kopf bewahren, das sah letztendlich auch Harry ein.
 

Auf dem Weg zum Hotel sprachen sie nicht viel miteinander, aber die Stille zwischen ihnen war nicht bedrückend. Jeder hing seinen Gedanken nach. Draco fragte ab und zu Passanten nach dem richtigen Weg und zog den Gryffindor mit sich.
 

Beim Abendessen einigten sie sich darauf, morgen die Sache logisch anzugehen und sich einen Plan zu überlegen. Sie beide waren von den Nachrichten und dem Umhergerenne ziemlich geschafft. Wer weiß, vielleicht kam ihnen ja morgen die zündende Idee.
 

Hier lagen sie nun. Draco hielt den Gryffindor fest in seinen Armen. Das Doppelbett hätte genügend Platz für sie beide geboten, sodass sie mit ausgestreckten Armen nebeneinander hätten liegen können, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen. Aber Draco wollte Harry in diesem Moment einfach nur nahe und für ihn da sein. Er wollte, dass Harry wusste, dass er es sein würde, wie ein echter Freund. Waren sie Freunde? Er wusste nicht, woher dieses Gefühl kam, aber er spürte den Wunsch in sich, den Gryffindor beschützen zu wollen.
 

Er bettete seinen Kopf neben den anderen auf das Kopfkissen. Harrys Haarspitzen kitzelten sein Gesicht, aber es war ihm egal. Tief atmete er den beruhigenden Duft des anderen Jungen ein und genoss die Wärme des Körpers neben sich. Langsam driftete er in einen Dämmerzustand über. Egal, was der morgige Tag auch immer bringen würde, sie würden es schon irgendwie schaffen.
 

tbc

Was würden Muggel tun?

Hallo ihr Lieben!
 

Bin diesmal im Vergleich zum letzten Update doch relativ schnell, oder?

Vielen lieben Dank für eure klasse Kommis! Am Ende des neuen Kapitels habe ich einmal jedem Einzelnen von euch geantwortet. Ihr seid echt süß! *alle umknuddel*
 

Viel Spaß mit dem Kapitel!
 

Lieben Gruß

Willow
 

Beta: DiamondOfOcean *knuffz*
 

-----------------------------~*~-----------------------------
 

Reality

~Was würden Muggel tun?~
 

Die ersten zarten Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die alten vergilbten Gardinen des schäbigen Hotelzimmers und warfen helle Flecken auf den durchgelatschten Teppich.
 

Draco Malfoy verzog seine aristokratische Nase, als diese von dem ersten Licht berührt wurde und zu kribbeln begann. Er drehte sich murmelnd von dem störenden Licht weg auf die andere Seite und kuschelte sich seufzend in sein Kissen. Ein warmer Hauch streifte Dracos Gesicht in regelmäßigen Abständen.
 

Der Slytherin schlug seine Augen auf. Im ersten Moment konnte er aufgrund der morgendlichen Verschwommenheit seines Sehvermögens nicht viel erkennen. Haut. Viel Haut. Ziemlich nah.
 

Die verschwommene Masse vor seinen Augen formte sich zu einem Gesicht, welches ihm sehr bekannt vorkam. Das Gesicht der Person, der er gestern tatsächlich besorgt nachgelaufen war. Das Gesicht Harry Potters.
 

Dieses lag nun entspannt etwa zwanzig Zentimeter neben ihm. Die Augen waren ruhig geschlossen, kein einziges Fältchen zog sich über das Lid und seine langen Wimpern bildeten Schatten auf der Haut knapp darunter. Seit wann hatte Harry so lange Wimpern? Diese waren ihm früher noch nie so aufgefallen. Der Mund des Gryffindors, aus dem der warme Atem noch immer sein Gesicht streifte, stand leicht geöffnet. Ab und zu schluckte er und fuhr mit seiner Zunge über die vollen Lippen.
 

Draco wusste nicht, was ihn gefangen hielt, den Schwarzhaarigen weiter zu beobachten und nicht angewidert aufzuspringen. Er genoss den Anblick des friedlich schlafenden Gryffindors irgendwie. Sein Blick huschte vom Mund des anderen auf dessen Stirn. Dort prangte die allseits bekannte Narbe, das Symbol, das Harry zu dem machte, was so viele Leute in ihm sahen. Draco hatte mit der heldenhaften Seite des anderen sehr wohl Bekanntschaft gemacht. Er wusste, wie gnadenlos Harry kämpfen konnte, er war beim Endkampf schließlich dabei gewesen. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als er an den verbissenen Ausdruck in seinen Augen dachte, als er dem dunklen Lord gegenüberstand. Harry hatte in jenem Moment soviel Stärke ausgestrahlt, in dem Draco kurz davor stand, einen Rückzieher zu machen. Aber das würde er natürlich niemals preisgeben.
 

Er hatte die perfekte Art an dem anderen immer gehasst. Potter war immer der Gewinner gewesen und alle hatten immer schon oder immer noch zu ihm aufgeschaut. Dann kam der große Triumph gegen den dunklen Lord und die gesamte Zaubererwelt stand Kopf. Sie alle himmelten ihren Goldjungen an und Draco war mal wieder nur Zweiter oder wurde gänzlich vergessen.
 

Der Vorfall gestern hatte allerdings einen tiefen Riss in seiner Weltansehung, allen voran seinen Vorstellungen was Potter betraf, hinterlassen. Es war das erste Mal, dass er mitbekam, wie der andere verzweifelte und nicht mehr weiter wusste. Dies schien einfach falsch zu sein, es passte nicht zu dem Jungen, der lebte, der unzerbrechlichen Vorstellung eines unerschütterbaren Helden. War Harry das nicht?
 

Die Narbe stach ihm noch immer entgegen. Nein, Harry war nicht unverletzlich, auch wenn er bisher immer den Eindruck gehabt hatte, dass alles, was der andere anfasste von ihm automatisch gerettet wurde. Die Narbe selbst war der Beweis für seine Zerbrechlichkeit - für seine Menschlichkeit.
 

Normalerweise stand Draco Malfoy auf, nachdem er morgens aufwachte. Seit seiner Kindheit tat er dies so. Sein Tagesrhythmus war noch immer den Sitten, die im Hause Malfoy herrschten, angepasst. So schnell ließen sich diese anscheinend nicht abschütteln. Das Frühstück stand täglich um sieben Uhr bereit und wehe dem, der zu spät oder nicht perfekt hergerichtet erschien. Ob es sich um einen normalen Wochentag, dem Wochenende oder einem Feiertag handelte, war dabei egal. Sein Vater war der Meinung gewesen, dass es das Zusammenleben einfacher machte, nach immer denselben Regeln zu handeln, dies natürlich ohne Ausnahmen. Gäbe es keine Ausnahmen, gäbe es auch keinen Anlass darüber zu diskutieren. Punkt.
 

Draco hasste es, wenn seine Gedanken dorthin schweiften, wo er sie am wenigsten mochte. Er wollte jetzt nicht mehr über seinen Vater oder seine Todesserkindheit nachdenken. Zum ersten Mal in seinem Leben zog er die Decke nach dem Aufwachen etwas höher und nach einem letzten Blick auf den schlafenden Gryffindor driftete er abermals in das Land der Träume ab.
 

~*~*~*~*~
 

Der Geruch von frischen Brötchen und Kaffee drang an seine Nase. Draco Malfoy leckte sich noch immer halb schlafend über die Lippen und seufzte. Eine Hand legte sich auf seine Schulter, was ihn dazu brachte, leise abwehrend zu murmeln.
 

"Aufwachen, Draco, ich habe uns etwas zum Frühstück besorgt."
 

"Potter?" Draco war noch etwas benebelt und blinzelte zu der Person auf, die sich über ihn beugte.
 

Der Angesprochene verdrehte die Augen, musste aber dennoch grinsen. Da war wieder die Sache mit dem Nachnamen. Er setzte sich mit dem reich beladenen Tablett auf seine Seite des Bettes und blickte zum Slytherin herüber.
 

"Du hast so fest geschlafen, dass ich dich nicht wecken wollte. Allerdings haben wir das Frühstück verpasst, daher bin ich runtergegangen, um uns etwas zu besorgen.", erklärte Harry freundlich und schob das Tablett etwas weiter zum anderen herüber.
 

"Du hast mich doch wohl nicht beim Schlafen beobachtet, oder?", kam es prüfend.
 

"Nein, Malfoy! Wieso sollte ich?", war die schnelle Antwort von Harry und blickte dem anderen dabei nicht ins Gesicht. Draco kam dies allerdings sehr verdächtig vor, aber hatte er den anderen heute Morgen nicht selber etwas näher in Augenschein genommen?
 

Draco atmete einmal tief durch um auf andere Gedanken zu kommen. Langsam setzte er sich auf und fuhr sich mit der Hand verschlafen durchs Gesicht. Wenn er ehrlich war, war diese Art geweckt zu werden ja doch eigentlich ganz nett. Verträumt blickte er zum Essen herüber und bemerkte, dass er doch schon ziemlich hungrig war. Normalerweise wäre es schon fast Zeit für das Mittagessen gewesen. Der Gryffindor bemerkte diesen Blick und hielt ihm den Brotkorb unter die Nase.
 

Eine feine Augenbraue zischte prüfend in die Höhe.
 

"Keine Angst, ist nicht vergiftet", schmunzelte Harry und nahm sich selber ein Croissant aus dem Korb. Herzhaft biss er hinein und krümelte dabei das Bett voll.
 

"Oh Potter, du krümelst ja das ganze Bett voll!", kam es wie aus der Pistole geschossen vom Blonden, der dabei auf die vielen kleinen Blätterteigstücke zeigte, die nun auf dem Bettlaken lagen. "Sieh dir mal die Sauerei an! Das machst du aber wieder sauber! Ich werde kein Auge zubekommen, wenn es mich überall piekst."
 

Harry zuckte nur einmal kurz mit den Schultern und widmete sich unbeeindruckt seinem Croissant. Nach einem unverkennbaren Magenknurren griff auch Draco zu.
 

Stillschweigend wurde das Frühstück verdrückt. Zwischen den beiden hing eine etwas angespannte Stimmung. Man merkte, dass ihnen noch etwas auf den Herzen lag. Schließlich war es Harry, der sie durchbrach und sich zunächst vorsichtig räusperte.
 

"Das, was du gestern für mich getan hast war sehr nett von dir, Draco. Danke."
 

Der Slytherin stockte in seiner Handbewegung, die gerade etwas Quark vom Becher in den Mund löffeln wollte. Vorsichtig schaute er zu seinem Bettnachbarn herüber, der nun leicht rosa um die Nase herum wirkte.
 

"Keine Ursache, Potter. Wir hängen hier ja immerhin beide fest. Ich werde nicht zulassen, dass du dich einfach so aus dem Staub machst und mich hier alleine lässt."
 

Hatte er das gerade wirklich gesagt? Und hatte Potter sich kurz vorher wirklich bei ihm entschuldigt? Zweite Persönlichkeit? Sinnestäuschungen? Oh Mann, irgendwie schien ihm diese Angelegenheit hier nicht wirklich zu bekommen.

Allerdings freute er sich, als der Gryffindor als Reaktion auf seine Antwort lächelte. Anscheinend schien dieser sich wieder einigermaßen gefangen zu haben.
 

"Wir gehen das jetzt zusammen an, Draco. Keine Ausraster und Alleingänge mehr, versprochen."
 

Daraufhin nickte der Slytherin nur und nippte von seiner Tasse Kaffee.
 

"Sag mal, hast du das gestern ernst gemeint? Ich meine, wäre es dir wirklich egal, wenn wir für immer hier bleiben müssten?"
 

Draco verschluckte sich bei dem nächsten Schluck Kaffee. Die Frage kam ziemlich unvorbereitet und direkt. Es dauerte einen Moment, ehe er antwortete.
 

"Weißt du, Harry... mich hält nichts wirklich an dieser anderen Welt, die wir unser Zuhause nennen. Es ist mir schon seit langem klar, dass ich von ganz vorne beginnen muss. Ich habe keine Familie mehr, zu der ich zurückkehren könnte und auch die meisten meiner Freunde standen auf der Seite des dunklen Lords. Ich stehe dort ebenso alleine wie hier. Was macht es also für einen Unterschied? Hier wäre ich halt nur irgendjemand, in unserer Welt wäre ich Draco Malfoy, der Junge, der wahrscheinlich nur die Seiten wechselte um seinen eigenen Arsch zu retten. Du hast im Gegensatz zu mir Dinge, auf die du dich freuen kannst. Du hast Freunde, die auf dich warten und dich gern haben..."
 

Draco blickte erschrocken auf. Er hatte sich so in seinen Erklärungen verstrickt und dabei gar nicht bemerkt, dass er dieses bestimmte Thema anschnitt. Die Freunde des anderen hätte er besser nicht angesprochen, schließlich war deren Verbleib ja auch mit der Grund für Potters gestrigen Absturz.
 

"Wir werden zusammen sehen, was wir machen können, okay? Vielleicht gibt es irgendwo Hinweise, was wirklich geschehen ist", setzte Draco hinten dran und schaute testend zum Gryffindor.
 

Dieser sagte darauf nichts mehr und das Frühstück wurde schweigend zu Ende geführt.
 

~*~*~*~*~
 

Heute war es angenehm warm draußen. Viele Leute waren geschäftlich unterwegs und flitzten ohne Jacken durch die Stadt. Harry und Draco hatten sich dazu entschieden, erst einmal ein bisschen umherzulaufen, da ihnen die Enge in dem Hotelzimmer doch schon etwas auf das Gemüt schlug und ihnen bislang einfach noch kein Geistesblitz kommen wollte, wie sie die Sache mit den Nachforschungen angehen sollten.
 

Der Zeitung hatten sie auch keine neuen Informationen entnehmen können. Nur ein kleiner Artikel auf der dritten Seite berichtete, dass es noch keine weiteren Erkenntnisse in der Sache mit dem mysteriöse Verschwinden der Kapitel gab. Auch JK Rowling hatte sich noch nicht persönlich daraufhin gemeldet. Ihr Manager ließ verlauten, dass Frau Rowling im Moment nicht in der Lage wäre, Stellung zu beziehen, sie dies aber so bald wie möglich tun würde.
 

So saßen sie nun auf einer der vielen Bänke in der Innenstadt und ließen sich von der Nachmittagssonne wärmen. Im Hintergrund hörten sie die Straßenbahnen und Autos vorbeirauschen. Das Gelächter von einigen Kindern, die auf einem Spielplatz um die Ecke spielten, drang ihnen an die Ohren.
 

Draco schaute immer wieder vorsichtig zum Gryffindor herüber, um nachzusehen, ob der andere noch einigermaßen normal aussah oder ihm vielleicht schon wieder Schaum vor'm Mund stand. Er verfluchte sich dafür, dass ihm einfach nichts Gescheites einfallen wollte. Sie waren schlicht und einfach mittellos. Wenn er in der Zaubererwelt gewesen wäre, hätte er schnell einen Ortungszauber ausgesprochen oder wäre so lange herumappariert, bis er die vermissten Personen gefunden hätte. Was taten Muggel denn, wenn sie nach jemandem suchten?
 

"Potter, was tun Muggel, wenn sie nach jemandem suchen?"
 

Harry seufzte.
 

"Och, sie gehen zur Polizei und geben eine Vermisstenanzeige auf oder so etwas in der Art. Wenn wir allerdings zur Polizei rennen und ihnen erzählen würden, dass wir unsere Freunde suchen, aber nicht genau wissen, ob sie sich wirklich hier befinden oder noch als Buchfiguren in einem Roman rumrennen, könnten sie uns ziemlich schnell für geistesgestört halten und einweisen, findest du nicht?"
 

Das klang schon einleuchtend, aber...
 

"Und wenn wir Ihnen nicht sagen, dass wir aus einem Buch stammen und einfach nur sagen, dass wir bestimmte Personen als vermisst melden möchten?"
 

"Draco, kannst du dich in irgendeiner Weise ausweisen? Oder könntest du der Polizei Personen nennen, die dich identifizieren könnten, mal abgesehen von mir? Hast du einen Wohnort oder eine Telefonnummer, die du ihnen hinterlassen kannst?"
 

Harry war ganz schön frustriert. Er hatte keine Ahnung, was er machen sollte. Er hing sehr tief und mit krummen Rücken auf der Bank und rammte die Hacken seiner Schuhe immer wieder in die rote Erde unter sich.
 

"Nein...", sagte der Slytherin in Gedanken und suchte verbissen nach einer Lösung. Zur Poli-dings-bums konnten sie also nicht gehen. Dass man als Muggel auch so wenig Möglichkeiten hatte...
 

"Was tun Muggel, wenn sie etwas auf eigene Faust herausfinden wollen?"
 

"Na ja, das tun sie nicht gerade oft. Meistens überlassen sie das ja den anderen. Bei kleineren Sachen lesen sie das nach, so wie wir, telefonieren herum oder schauen vielleicht mal ins Internet. Dudley hatte auch so einen Computer mit Internetanschluss, der hat ihn allerdings weniger zu Recherchezwecken benutzt." Harrys Gesicht erhellte sich.
 

"Malfoy, weißt du was? Im Internet treiben sich so viele Spinner herum, wer weiß, vielleicht gibt es ja Leute, denen das selbe passiert ist wie uns, nur glaubt ihnen keiner..."
 

Der Gryffindor sprang von der Parkbank auf und griff nach Dracos Handgelenk. Der Slytherin ließ sich ohne Widerworte, allerdings etwas verblüfft abführen. Er hatte zwar keine Ahnung, was Harry denn jetzt so genau damit gemeint hatte, aber er schien von seiner Idee begeistert zu sein, also konnten sie es ja ruhig einmal probieren.
 

~*~*~*~*~
 

Ein helles Klingeln ertönte, als Harry die Tür zu dem kleinen Internetcafé öffnete. Nach einigem Umhergelaufe in der Stadt hatte er nun doch noch eins gefunden. Er versuchte selbstsicher zu wirken, denn eigentlich war er noch niemals zuvor in so einen Lokalität gewesen. Vorgetäuscht sicheren Schrittes bahnte er sich seinen Weg durch die Tischreihen. Noch immer hielt er Draco an der Hand und zog ihn hinter sich her.
 

Ganz hinten rechts in der Ecke fand Harry noch einen freien Tisch mit einem Computer und zwei Stühlen davor. Langsam ließen sie sich auf den Sitzgelegenheiten nieder und starrten auf den Bildschirm vor sich. Draco fing an zu schielen, da hunderte von Sternen auf ihn zuflogen und er sich so vorkam, als ob er immer näher an den Bildschirm gezogen wurde. Er kippte immer weiter nach links ab und wäre fast vom Stuhl gefallen, wenn Harry ihn nicht in der letzten Sekunde am Ellenbogen festgehalten hätte.
 

Draco blinzelte ein paar Mal und blickte säuerlich auf den Bildschirm. Harry hingegen grinste, stupste die Maus vor sich an und schon verschwand der Bildschirmschoner. Heimlich war er früher ab und zu an Dudleys Computer gegangen, wenn die Dursleys nicht im Hause gewesen waren und er sicher gehen konnte, nicht erwischt zu werden. Im Internet war er allerdings nie gewesen, da er wusste, dass man die besuchten Seiten irgendwo nachsehen konnte.
 

"Ja, was ist denn nun?", fragte Draco nach einigen Momenten, in denen Harry eingehend den Computer untersuchte. "Sind wir jetzt schon im Intronet, oder was?"
 

Ein verschlucktes Lachen kam von nebenan. Eine junge Frau, etwa kurz über zwanzig, biss sich auf die Finger und versuchte ein paar Lachtränen wegzublinzeln. Aus den Augenwinkeln hatte sie Harry und Draco beobachtet und konnte sich bei der letzten Bemerkung des Blonden nicht mehr zurückhalten.
 

"Was gibt's denn da zu lachen?", schnarrte Draco ganz in alter Malfoymanier zu dem Nachbartisch herüber. Sein kühler Blick fixierte die Frau, die sich noch immer schüttelte und an der Tischplatte festhalten musste.
 

Harry verzog seinen Mund und gab Draco zu verstehen, dass er sich etwas zusammenreißen sollte. Zwischen zusammengepressten Zähnen zischte er das Wort ,Internet' und verdrehte dabei seine Augen.
 

"Ihr seid echt niedlich, Jungs", lachte sie dann, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte und schaute nun neugierig zu den beiden herüber. "Kann ich euch vielleicht helfen? Ward ihr denn schon einmal in einem Internetcafé?"
 

Draco zog es vor, beleidigt den Mund zu halten und diese Sache Harry zu überlassen. Dieser drehte sich mit einem schüchternen Lächeln herum. "Ähm, nein. Ehrlich gesagt nicht. Könntest du uns vielleicht zeigen, was wir machen müssen?"
 

"Ja klar, kein Problem! Übrigens, ich bin Lara. Komm mal mit, wir müssen euch da vorne an dem Automaten erst einmal einen Code kaufen, mit dem ihr Zutritt ins Internet bekommt." Und schon stand Lara gutgelaunt auf.
 

"Ähm, danke, mein Name ist Har... äh... Hardy und das ist Dra... Drace.
 

"Alles klar...", grinste sie und ging zusammen mit Harry zur gegenüberliegenden Seite des Cafés, wo der Automat stand.
 

Mit dem Code bewaffnet kamen die beiden zurück. Während sich Harry wieder neben Draco niederließ, stellte sich Lara hinter ihnen und erklärte, wie man den Browser öffnete, die Adressen eingab und wie man Suchmaschinen benutzte.
 

Draco qualmte schon der Schädel. Sein Kopf wurde immer schwerer und sein Arm, auf dem er sein Kinn abstützte, bohrte sich langsam aber sicher in das Holz des Tisches. Harry hingegen war Feuer und Flamme und fand Gefallen an den Möglichkeiten des Internets. Schnell hatte er den Bogen heraus und gab testeshalber ein paar Begriffe in die Suchmaschine ein. Natürlich nicht solche Begriffe, nach denen sie eigentlich suchen wollten, das wäre doch sehr auffällig gewesen, da er noch immer beobachtet wurde.
 

"Ich sehe schon, du hast es jetzt drauf. Ich muss jetzt leider weiter, mein Zug fährt in einer viertel Stunde." Lara nahm ihren Mantel von der Lehne und warf ihn sich über. Mit einem Griff in ihre Tasche holte sie einen kleinen zusammengefalteten Zettel heraus. "Wenn ihr wollt, könnt ihr ja mal auf dieser Page vorbeischauen", grinste sie und steckte Harry das Stück Papier unter. "Hat mich wirklich gefreut, euch mal kennen zu lernen. Harry, Draco, bis dann dann!" Und schon drehte sie sich um und verschwand mit wehendem Mantel Richtung Tür.
 

Stirnrunzelnd betrachtete Harry den Zettel in seiner Hand. Woher wollte diese Frau wissen, was für sie interessant wäre? Schnell zuckte er mit den Schultern und widmete sich seiner Suchmaschine. Mit zittrigen Fingern gab er seinen Namen in das leere Feld ein und drückte zaghaft die Entertaste.
 

Es dauerte einen Moment, bis der Computer viermillionendreihundertzweiundachtzigtausendfünfhundertdreiundsiebzig Ergebnisse anzeigte. Harrys Augen klebten an der Zahl und fassungslos konnte er nur noch schlucken. Wie um Himmels Willen sollten sie da nur durchfinden? Er klickte willkürlich auf das erste Ergebnis und wurde gleich zu einer Seite, auf dem der neueste Kinofilm "Harry Potter und der Orden des Phoenix" angepriesen wurde, weitergeleitet.
 

"Nein, so geht das nicht", entschied Harry und überlegte.
 

"Ähm, Harry?"
 

"Jetzt nicht Malfoy!", unterbrach Harry den Slytherin und wechselte zurück auf die Suchmaschine. Wie konnte er sein Ergebnis spezifizieren? Zusätzlich zu seinem Namen gab er noch den von Draco ein und drückte auf Enter.
 

"Harry!"
 

"Ruhe!"
 

Doch auch diese neue Variante brachte nicht gerade weniger Ergebnisse. Harry war doch sehr überrascht, dass er so oft im Zusammenhang mit Draco erwähnt wurde, obwohl die Leute doch noch gar nicht wissen konnten, dass sie sich zusammengetan hatten. Abermals klickte er auf die erstbeste Adresse und wartete den Ladevorgang ab. Endlich erschien das erste Bild.
 

"Fanfictions?", murmelte Harry und konnte überhaupt nichts damit anfangen. "Was zum Henker..." Harrys Augen wurden immer größer, als er die ganzen Inhaltsangaben der vielen Geschichten las.
 

"Draco, die schreiben Geschichten über uns!", keuchte er los und hing mit der Nase fast am Bildschirm. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Die Leute, die diese ,fanfictions' schrieben, verkuppelten ihn doch tatsächlich mit Draco Malfoy. Auch der Blonde wurde langsam aufmerksam und vergaß für einen Moment, dass er doch eigentlich noch etwas Wichtiges Harry an den Kopf zu werfen hatte.
 

"Was soll das denn?", war das Einzige, das er darauf zu sagen wusste. Nicht gerade intelligent, aber immerhin etwas. Draco schüttelte sich und versuchte seinen letzten Funken Verstand einzuschalten. Dieser Sache musste auf jeden Fall nachgegangen werden, aber da war doch noch was gewesen? Ah ja, super Gelegenheit, der Gryffindor schien im Moment gerade etwas sprachlos.
 

"Harry, jetzt hör mir doch mal zu! Diese Lara von vorhin kannte unsere richtigen Namen! Ist dir das nicht aufgefallen? Sie wollte, dass wir uns diese bestimmte Seite im Internet ansehen." Draco zeigte auf das kleine Stück Papier, das Harry unter die Tastatur geklemmt hatte, zog es hervor und öffnete es vorsichtig.
 

Langsam und mit einem leichten Gefühl des Unwohlseins gab er die Buchstaben oben in die Leiste ein und zögerte, bevor er bestätigte.
 

Dieses Mal dauerte es noch etwas länger, bis sich endlich das Bild aufbaute. Es erschien eine Zeichnung von Harry und Draco, bei der man zunächst nur die Gesichter sah. Die beiden Schüler Hogwarts saßen mucksmäuschenstill mit angehaltenem Atem auf ihren Plätzen im Internetcafé, Ihre Gesichtsfarbe wurde zusehends käsiger, je weiter sich das Bild nach unten hin aufbaute.
 

Ein gestöhntes "Oh" war von Draco zu vernehmen, ehe Harry seitwärts umkippte und bewusstlos auf dem Boden aufkam.
 

tbc
 


 

----------------------~ * ~----------------------
 


 

Anmerkung: Wenn ihr euch fragt, wer diese ominöse Lara ist: Sie ist eine Freundin von mir, die auch fanfics schreibt und mit der ich auch an einer gemeinsamen Überetzung arbeite (Mate). Ihre Gastrolle war ein kleines Geschenk für sie. *zu Lara winkt*
 

-------------------------------------------------
 

Und jetzt zu euren Kommis:
 

klen24:

Ja, es tut mir sooo leid, ehrlich! Nein, würde diese Story niemals abbrechen, dafür liegt sie mir zu sehr am Herzen. Hatte nur so viel um die Ohren *seufz* Ich gelobe Besserung. Freu mich total, dass sie dir gefällt. Danke für dein Kommi!
 

Chocolate_shake:

Ja, du hast Recht, hätte sie nicht vernachlässigen sollen, sorry! Ich kenne das ja selber, rege mich auch immer auf, wenn Stories voll lange nicht upgedatet werden. Habe mir jetzt vorgenommen, spätestens nach drei Wochen das neue Kapitel zu schreiben. Klar schreibe ich dir ne ENS. Danke für dein Rev. *strahl*
 

Serenity1910:

Finde ich echt klasse, dass du dich wieder gemeldet hast. *freu* Leider kann ich dir noch nicht verraten, wie die beiden aus dem Buch gekommen sind. Das wird erst ganz am Schluss aufgelöst. Noch drei Kapitel, schätze ich. Danke fürs Kommi! *bussi*
 

son-lu:

Hey, danke für den Keks XD *tastatut vollkrümmel. Ja, hab endlich weitergeschrieben, ich lahme Ente *drop*. Ich hoffe, dass ich euch nieeee wieder so lange warten lassen muss. Freu mich, dass dir das Kapitel gefallen hat, obwohl es ja ziemlich düster und tiefgründig war. War mir nicht so sicher, ob das auch gut ankommen würde. *freu* Danke! *knuddel*
 

Elena-chan:

OMG! O.O Du bist ja eine liebe Maus! Zu jedem Kapitel ein Kommi? Du hättest mein Honigkuchenpferdgrinsen sehen sollen XDDDD Danke!!! *schmatz* Und voll die genialen Kommis noch dazu. Danke, dass du mir geschrieben hast, was genau dir gefallen hat, da kann ich echt ne Menge mit anfangen. Ja, ich glaube, wenn ich den beiden begegnet wäre, hätte ich ihnen auch auf der Stelle einen Heiratsantrag gemacht *grins*. So eine Chance muss man doch nutzen^^ Noch mal Danke! *knuddels*
 

BiNeMaUs:

Jaja, ich schreib ja schon weiter... *grins* Danke für dein Review. Hm, ich kann dir ja schon einmal verraten, dass sie jemanden finden werden. Wen verrate ich dir aber noch nicht. Ich bin gemein, oder? *keks rüberschieb* Hoffe, dir gefällt es weiterhin.
 

Kerry: Hallo!

*winke* Schnell genug? Weißt du, ich bin einfach ne lahme Ente. Aber mein neuer Vorsatz heißt: Schneller posten! *drop* Ich freue mich, dass dir die Geschichte gefällt und hoffe, dass sie das auch weiterhin tut, Vielen Dank fürs Kommi, hab mich riesig gefreut. :)))
 

Goldmaus:

Hey, danke! Schön, dass sie dir gefällt. Klar sage ich dir bescheid wenns weitergeht. Hoffe du bist mit dem neuen Kapitel zufrieden? Lieben Gruß und *knuddl*
 

Navarababy:

Ui, du kommst von fanfiktion.de? Freut mich, dass du meine Story hier gefunden hast :))) Was meinst du, wie dämlich ich gucken würde, wenn die zwei Süßen mir entgegen kommen würden O.O! Lassen wir das... °.°' Danke für dein liebes Kommi!
 

Lili:Lovey:

Huhu^^ Da bist du ja grad noch vor dem Update reingeschliddert, hihi. Freue mich, dass dir die Geschichte gefällt. Hab mich über dein süßes Kommi gefreut, danke!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (56)
[1] [2] [3] [4] [5] [6]
/ 6

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  seiyerbunny20
2013-10-15T22:42:03+00:00 16.10.2013 00:42
Oh Mann das wahr ja was mit Harry und Draco das sie Auf gewacht sind und dann das sie net zaubern können und dann das mit dem Hotel und als und dann das mit Lara hast du super gemacht und bin gespannt was sie auf der Seide gefunden haben wo Lara ihnen gegeben hat mach wieder so
Von:  naschoen
2008-03-19T18:18:23+00:00 19.03.2008 19:18
Ich find die FF so Hammer!!!!
Super schön beschrieben! Auch die Gefühle von Harry als er so vertig war.
Auch das Kapi war total spannend!! Ich muss unbedingt wissen wie es weiter geht!
Würde mich wirklich wahnsinnig freuen wenn du weiterschreiben würdest!!!! Stell sie mir auch gleich in die Favo-Liste!^^
LG na-chan
Von:  Dray_chan
2007-10-22T16:31:30+00:00 22.10.2007 18:31
hey,
also ich muss schon sagen, die story is wirklich hammer *-*
auf so etwas muss man erst mal kommen!!
*dich beneid*
aber ich sehe gerade, du hast schon lange nicht mehr weiter geschriebn...
das bedauere ich sehr, denn die story is wirklich spitze..
könntest du dich nich erbarmen und weiter schreiben?
das wär wirklich toll...
so was liest man nämlich nicht alle tage...
wär echt toll von dir..
BITTE!!!
schreib wieder weiter!!!

sag mir dann doch bitte bescheid, falls du diesen kmommi gelesen hast oder falls du vor hast weiter zu schreiben, wär echt toll...

nya...
cucu,
dray
Von:  FeydyraGreenscythe
2007-05-30T12:56:50+00:00 30.05.2007 14:56
bis jetzt ist diese ff einfach nur hammer geil ^____^
ich hab selten so gut gelacht...
also ich freu mich schon auf die weiteren kapies hierzu und hoffe, dass sie genauso interessant und lustig sind wie die, die ich bis jetzt gelesen hab *gg*

kitty
Von:  Kato_chan
2007-02-16T21:30:26+00:00 16.02.2007 22:30
oha!
die story is echt super mega hammer geil! oO
die idee gefällt mir wirklich gut... hehe..
hat echt spaß gemach die story zu lesn^^
und ich würde ich freuen wenn du dich erbarmen würdest und BITTE SO SCHNELL ES GEHT WEITER SCHREIBST!!!
das wär echt super nett!!
also ich BITTE dich! *magaa anfleh*
und wenn ja, schreib mir doch bitte ne ENS würde mich freuen^^
Von:  Opal
2007-01-09T21:31:19+00:00 09.01.2007 22:31
Die Story ist absolute Spitze, ich freu mich schon auf die Fortsetzung, also schreib bitte ganz schnell weiter *bettel*
Von:  Schwarzfeder
2006-11-04T13:06:11+00:00 04.11.2006 14:06
Waswardaswaswardaswaswardas???
´n Fanart...hundert pro
aber was für eins *quengel*
Die FF ist soooo~~~o toll *gg*

Na aber diese Lara is ja auch hart *fg* weiß wer die beiden sind und gibt ihnen diese Adr.

Ich will wissen wie es weiter geht...
Schreib so schnell wie möglich weiter und behalt deinen fesselnden Schreibstil bei der ist einfach genial

*winkz*
kameo

P.S.: Nur mal so nebenbei bemerkt es wär echt blanker Horror wenn J.K.R. wirklich an Gedächtnisschwund leiden würde *Paras bekomm*
Von:  sammy-chan
2006-10-04T22:53:49+00:00 05.10.2006 00:53
Das ist wirklich mal ne tolle Idee! Die beiden einfach bei uns in die Welt packen. Bin wirklich gespannt, wie sich das ganze noch entwickelt.
Und das Bild interessiert mich jetzt auch mal, aber ich habe da schon eine Ahnung XD

Schreib schnell weiter, jaaa?
Und schickst du mir bitte eine ENS, wenn es weiter geht?

LG
Sammy
Von: abgemeldet
2006-05-29T20:15:48+00:00 29.05.2006 22:15
diese story is einfach nur so was von genial!! *grenzbegeistert ist*
die idee ist wirklich super! die beiden möchte man am liebsten durchgehend knuddeln!
und das bild...*lol*....einfach nur genial..
ich hoff es geht bald weiter!

^^~das kameeel~^^
Von: abgemeldet
2006-04-19T22:22:52+00:00 20.04.2006 00:22
Ich kann kaum das nächste Kapi erwarten^^
Könnte ich eine ENS bekommen, wenn es weiter geht?
Die Idee ist echt super, Harry und Draco einfach in die Realität zu holen*lol*.
Wo halten sie sich im Moment noch mal auf*schnell hinfahr*^^


Zurück