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Will you love me... later?

von

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Von der ewigen Dunkelheit

Jaaaaa, ich habs endlich mal hinbekommen ^^

Hier nun die Story, ich hoffe web hält so eine Riesenmail aus.
 

Titel: Will you love me...later?

Autor: das_Diddy

Disclaimer: Die Charas gehören net mir, sondern J. K. Rowling. Also krieg ich auch kein Geld für...leider...^.^;

Warnings: death, sad, sad und noch mehr sad, bissl angst und slash...irgendwann mal...

Notes: Stirbt das Herz zusammen mit der großen Liebe oder verschließt es sich nur um sich irgendwann wieder

für eine geliebte Person zu öffnen? Wie viel Zeit brauchen die Wunden der Seele um zu heilen? Wer kann

den Schmerz hinfort streicheln?

Es muss nicht unbedingt die erste große Liebe sein. Jede Liebe wird groß, wenn sie aus dem Herzen

kommt. Dann kann sie auch alle Hindernisse überwinden.

Was net alles so entsteht, wenn so'n neuer Film ins Kino kommt...

Pairing: Remus/Sirius (aber nur kurz), Remus/??? (später dann...) steht noch net fest

~~~  Rückblick/Traum

Enjoy it!

Comments to: das_Diddy@web.de , per ens oda glei hier. ^^
 

Will you love me...later?
 

Von der ewigen Dunkelheit
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ein kleiner, braunhaariger Junge von gerade 11 Jahren saß unter einer Weide am Rande des Sees und verbarg sein Gesicht in den Händen. Herzzerreißendes Schluchzen schüttelte den schmalen Körper und heiße Tränen rannen über seine Wangen.

Warum musste das ausgerechnet ihm passieren? An seinem ersten Tag hier in Hogwarts...

Ein paar ältere Slytherins, unter ihnen auch der Cousin von Lucius Malfoy, hatten ihm am Tor aufgelauert und ihm einen Fluch auf den Hals gehetzt...ausgerechnet das...in seinem jetzigen Zustand wäre es für jeden sicherlich ein Leichtes sein Geheimnis zu lüften. Diese Ähnlichkeit war zu offensichtlich...wenn ihn jetzt jemand hier finden würde, würde man ihn sicherlich wieder nach Hause schicken. Wie sollte er das nur seinen Eltern nur erklären...? Sie waren so stolz auf ihn und nun...?

"Remus?" Der Angesprochene zuckte zusammen, hob jedoch den Blick nicht. Ein Junge im selben Alter wie Remus kam auf ihn zu. Die langen schwarzen Fransen seines Ponys hingen ihm wild ins Gesicht und verdeckten fast die fröhlich funkelnden Augen. "Du heißt doch Remus, oder?"

Er trat näher und erst jetzt konnte er das Schluchzen des Kleineren hören. Ein wenig mitleidig sah er ihn an und setzte sich schließlich zu ihm ins Gras.

"He...was ist denn los?", fragte er leise. Remus schüttelte so gut es ging den Kopf und kauerte sich noch mehr zusammen. "Vielleicht...vielleicht kann ich dir ja helfen...? Schau mich mal an."

Obwohl Remus sich entschieden wehrte, zog ihm der Junge die Hände vom Gesicht und brachte ihn dazu aufzusehen. Jetzt sah er den Grund für die Verzweiflung des Kleinen. Sein ganzes Gesicht war mit braunem Fell überwuchert und die, eigentlich honigfarbenen, Augen waren schwefelgelb. Auf den ersten Blick hielt man ihn für einen Wolf oder einen Hund.

"Wer war das...? Slytherins?"

Remus nickte leicht.

"Na komm, ich bring dich ins Krankenzimmer. Madam Pomfrey kann dir bestimmt helfen. Und jetzt wein nicht mehr, ja?"

Der schwarzhaarige Junge stand auf, streckte ihm die Hand entgegen und lächelte.

Remus saß noch immer verwirrt auf seinem Platz. Hatte dieser Junge nicht den Verdacht, dass mit Remus wirklich etwas nicht stimmte? Vielleicht war seine Furcht doch etwas abwegig gewesen...

Schwach lächelnd ließ er sich hochziehen.

"Wie heißt du eigentlich? Und woher kennst du meinen Namen?", fragte er schließlich.

"Ich heiße Sirius Black. Deinen Namen hab ich von James Potter erfahren. Er meinte du wüsstest schon ziemlich viel über Magie und so. Deshalb wollte ich dich fragen, ob du mir im Unterricht nicht ein wenig helfen kannst...Ich bin da nicht so gut, weißt du..."

Sirius lächelte ein wenig verlegen.

"Gerne."

Diese Antwort war die volle Wahrheit. Remus war froh, dass da jemand existierte, der ihn nicht wie alle anderen mied, auch wenn er nur ein wenig Hilfe wollte.

Schweigend, aber zügig gingen sie zum Schloss hinauf.

Vielleicht würde dieser Sirius Black Remus Lupins erster Freund an dieser neuen Schule werden...

~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Er kann nicht zurückkommen, Harry", sagte Remus mit brechender Stimme und mühte sich, Harry zu bändigen. "Er kann nicht zurückkommen, weil er t-"

"ER - IST - NICHT - TOT!", brüllte Harry. "SIRIUS!"

Remus hielt den um sich schlagenden Jungen so gut es ging fest. Das einzige, was er im Moment dachte war, dass dies der furchtbarste Augenblick in seinem ganzen Leben war. Sirius Black, der Mensch, der ihm am wichtigsten auf der Welt war, würde nie wieder zurückkehren. Er war durch diesen seltsamen Bogen direkt in die Welt der Toten gefallen...

Remus kämpfte so heftig gegen die Tränen an wie Harry gegen seinen Griff. Doch langsam, langsam hörte auch dieser auf sich zu wehren. Langsam begriff Harry, was geschehen war.

Remus zog den Jungen vom Podium fort, hin zu Neville, dessen Beine sich noch immer unkontrolliert bewegten.

"Harry?...Harry...dud mir echd Leid...War dieser Mann - war Sirius Blag ein - ein Freund von dir?"

Neville hatte durch seine gebrochene Nase große Schwierigkeiten deutlich zu sprechen. Harry nickte auf die Frage nur leicht.

Remus hatte das Gefühl irgendwie neben sich zu stehen, als wäre das ganze hier nur ein schlimmer Traum. Er müsste es sich nur oft genug sagen, dann würde er bestimmt aufwachen - aufwachen in einem warmen Bett, von der Sonne beschienen mit dem Mann an seiner Seite, der...nie wieder kommen würde...

Er biss sich auf die Lippen. Das war nicht nur ein Alptraum, nein, es war tausend mal schlimmer, aber er durfte sich nicht hängen lassen. Er musste Harry und Neville irgendwie hier raus bringen, koste es was es wolle!

"Hier", meinte er zu Neville gewandt. "Finite." Endlich hörte der Fluch auf und Neville hatte wieder die Kontrolle über seine Beine. "Suchen - suchen wir die anderen. Wo sind sie alle, Neville?"

Remus vermied es den Bogen anzusehen. Seine Augen brannten, doch er würde sich nicht die Blöße geben...nicht vor Harry, den das Ganze schließlich genauso schwer traf...

"Die sind alle dort drüben.", sagte Neville und deutete auf eine offene Tür. "Ein Gehirn had Ron angegriffen, aber ich glaub, es gehd ihm gud - und Herbine ist bewussdlos, aber wir konnden einen Buls fühlen -"

In diesem Augenblick hörten sie hinter dem Podium einen lauten Knall und einen Schrei. Bellatrix Lestrange hatte Kingsley erledigt und drehte sich nun mit vor Eifer funkelnden Augen zu den Dreien auf den oberen Stufen um. Ehe Dumbledore reagieren konnte, schrie sie schon ihren Fluch hinaus.

"Crucio!"

Remus, der Harry noch am Arm festhielt, zog ihn im allerletzten Moment zur Seite und schützte ihn mit seinem eigenen Körper vor dem Fluch. Geschockt sahen Harry und Neville wie Lupin vor Schmerzen schreiend zu Boden ging, doch dann... "So leicht...kriegst...du mich... nicht unter!", keuchte er leise und richtete sich unter großer Anstrengung wieder auf. Bellatrix schien etwas verwirrt und auch Dumbledore war von dieser Leistung so beeindruckt, dass er nicht sofort reagierte.

Mit einer Mischung aus Traurigkeit und Wut sah Remus Bellatrix in die Augen.

"Du...weißt doch gar nicht...was...wirkliche Schmerzen...sind!", sagte er leise, denn zu mehr war seine Stimme nicht in der Lage. Im Vergleich zu den Qualen, die ihm sein Herz im Moment bereitete, war der Crutiatus-Fluch rein gar nichts! Mit letzter Kraft versuchte er seinen Zauberstab zu heben um ihr einen Fluch entgegenzuschleudern, aber er schaffte es nicht mehr. Vor seinen Augen verschwamm langsam alles und er nahm nur noch am Rande einen gelben Lichtstrahl wahr, der auf Bellatrix zusteuerte und fühlte wie die Schmerzen augenblicklich erträglicher wurden. Dann wurde es endgültig dunkel um ihn und seine Beine verweigerten ihren Dienst....Von ganz weit entfernt hörte er Harry etwas schreien... Dann war alles schwarz...

Der Schmerz der Vergangenheit

Der Schmerz der Vergangenheit
 

Dunkelheit...so angenehm hatte er sie noch nie empfunden. Alle seine Schmerzen waren verschwunden und die gemütliche Wärme eines Bettes umgab ihn.

War doch alles nur ein Traum? Remus wagte nicht die Augen zu öffnen, wagte nicht sich der grausamen Realität zu stellen. Eine halbe Ewigkeit lag er einfach nur so da und hielt die Augen geschlossen. Leise hörte er jemanden summen. Er kannte diese Stimme, es war Madam Pomfrey, die Heilerin von Hogwarts. Doch kein Traum...nein.

Madam Pomfreys Schritte entfernten sich wieder und endlich wagte Remus die Augen aufzumachen.

Er lag in einem der vielen Krankenbetten des großen Raumes. Die Sonne schien schräg zum Fenster herein und Vögel verkündeten draußen den neuen Tag.

Am liebsten hätte er die Augen sofort wieder geschlossen. Die Fröhlichkeit mit der sich dieser Morgen aufdrängte, schien ihn fast zu erdrücken.

Langsam kamen die Erinnerungen wieder...Sirius...er war... Remus konnte diesen Gedanken einfach nicht zu Ende bringen. Es war zu grausam.

Er drehte sich zur Seite und versuchte all seine Kraft darauf zu verwenden, nicht zu weinen. Mit fast 35 Jahren noch zu heulen wie ein kleines Kind war mehr wie peinlich. Auch wenn dieser Schmerz ihn fast umbrachte, er wollte nicht weinen. Sirius hatte ihm einmal gesagt, dass er sehr stark wäre. Nein, er würde nicht ausgerechnet jetzt schwach werden...nicht jetzt...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Moony? He, Moony, warum bist du nicht beim Weihnachtsball?"

Warum musste dieser Junge eigentlich immer genau wissen, wo Remus sich aufhielt?! Hatte er ihm einen Fluch angehängt oder wie schaffte er das nur immer?

"Keine Lust." War die leise und nicht sehr überzeugende Antwort.

"Das kann doch nicht der Grund sein! Letztes Jahr hast du dich doch auch total auf den Ball gefreut. Also, was ist los?"

"Nichts ist los. Lass mich einfach mal in Ruhe, Black, okay?!"

Er sah ihn bei diesen Worten nicht an, er konnte nicht...Wieso konnte er nicht einfach verschwinden? Wenn er hier bleiben würde, dann -

"Nein, ich lass dich nicht in Ruhe! Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir."

Mit Leichtigkeit brachte er Remus dazu aufzusehen. Auch ohne Zauberstab war Sirius viel stärker als er...leider.

Verwirrt sah er in das tränenverschmierte Gesicht seines Freundes.

"Remus...was ist passiert? Hat dir irgendjemand weh getan? Slytherins?"

"Nein."

"Was dann? Hat dich deine Verabredung für den Ball sitzen lassen?" Remus wandte den Blick ab.

"...könnte man so sagen..."

"Wer war's denn?", fragte Sirius sanft und strich ihm die Tränen aus dem Gesicht. Remus' Herz schlug furchterregend laut und schnell. Ehe er groß überlegen konnte, hatte er bereits geantwortet.

"Du."

Das einzige, was Sirius hervorbrachte, war ein leises "Oh."

Im letzten Jahr waren James, Peter, Sirius und Remus einfach zu viert auf den Ball gegangen, weil keines der Mädchen sich das freiwillig antun wollte. Mit diesen Vieren einen ganzen Abend zu verbringen, war glatter Selbstmord! Trotzdem war es für Remus der wohl schönste Abend seines bisherigen Lebens gewesen. Sie hatten unglaublich viel Spaß gehabt und sich noch bis spät in die Nacht unterhalten bis zuerst Peter und dann James eingeschlafen waren. Sirius hatte die ganze Nacht eng an Remus gekuschelt auf dessen Bett gesessen und hatte mit ihm über alles Mögliche geredet - das Leben, Schule - halt alles, was ihnen gerade einfiel. Als Remus dann bei Sonnenaufgang schließlich eingeschlafen war, hatte Sirius seinen Arm um ihn gelegt und so verharrt bis sein Freund wieder auf gewacht war. Er selbst hatte wohl nicht sehr viel Schlaf bekommen.

Sirius stand immer noch schweigend vor ihm.

"Nun geh schon! Lorina wird bestimmt schon auf dich warten."

Remus konnte nicht verhindern, dass ein leicht zynischer Unterton in seiner Stimme mitschwang.

"Warum denkst du, dass ich mit Lorina Watson zum Ball gehe?", fragte Sirius unbeirrt von Remus' Verhalten.

Dieser sah ihn nun verwirrt an.

"Aber alle anderen hatte gesagt, dass du-"

"Und was die anderen sagen, glaubst du natürlich sofort, ja?!!" Sirius war ungewollt lauter geworden, doch er fing sich schnell wieder. "Es gibt nur eine Person auf der Welt mit der ich zum Ball gehen wollte...", sagte er sanft und strich Remus über die Wange. Eine unglaubliche Hitze breitete sich auf den Stellen aus, wo Sirius' Hand das Gesicht des Braunhaarigen berührte. Verlegen wandte er den Blick ab.

"Moony...Remus...ich...ich muss dir jetzt einfach etwas sagen und...es kann sein, dass du mich danach hassen wirst, aber..." Eine drückende Pause entstand. Remus sah ihn nun wieder an, doch eigentlich wollte er sich lieber aus dem Staub machen. Diese Nähe war nur furchtbar schwer zu ertragen.

"...ich liebe dich..." Für einen Moment lang dachte Remus, er hätte sich das nur eingebildet, doch Sirius' Blick sagte ihm, dass sein alter Freund gerade wirklich die drei Worte ausgesprochen hatte, die ihm selbst schon seit Wochen durch den Kopf geisterten.

Weil er keine Antwort bekam, versuchte Sirius sich zu erklären.

"Ich weiß, dass es...ungewöhnlich ist und...ich verstehe dich, wenn du mich jetzt hassen solltest, aber...ich hab's einfach nicht mehr ausgehalten..."

Schuldbewusst senkte er den Blick.

"Ich hasse dich nicht. Im Gegenteil...ich liebe dich doch auch." Erst jetzt, als Remus sich sicher war, dass er nicht im nächsten Moment in seinem Bett aufwachen würde, sprach er diese Worte aus.

Überrascht sah Sirius auf und blickte Remus an, der leicht verlegen lächelte. Ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, als er sich nun zu seinem Freund hinunterbeugte und ihn sanft küsste.

Diese unglaubliche Wärme, die sich in Remus' Körper ausbreitete, ließ sein Herz schneller schlagen. Mit einem leisen Seufzer und ohne den Kuss zu unterbrechen, zog er Sirius näher zu sich.

Würde dieser Augenblick doch nur nie enden...aber das begrenzte Volumen ihrer Lungen machte ihnen da einen Strich durch die Rechnung. Schwer atmend mussten sie sich voneinander lösen.

"Vielleicht sollten wir wieder rein gehen?", fragte Remus ein wenig schüchtern.

"Ich geh überall hin, wo du hingehst", meinte Sirius lachend und stupste ihre Nasen aneinander.

"Überallhin?"

"Ja. Ab heute werde ich dich nie wieder allein lassen!"

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"Lupin? Lupin!"

Diese raue, kalte Stimme, die an Remus' Ohren drang, gehörte auf keinem Fall Sirius. Das konnte sie ja auch gar nicht...Sirius hatte sein Versprechen gebrochen...Remus würde nie wieder seine Stimme hören können...

"Lupin! Wachen Sie endlich auf!" Remus drehte sich müde um und sah Professor Snape neben seinem Bett stehen. Als dessen Blick auf Remus' Gesicht fiel, schien er plötzlich leicht betreten. "Ich wollte Ihnen nur Ihren Werwolftrank bringen. Heute ist Vollmond. Vergessen Sie nicht ihn zu nehmen.", sagte Snape nun erstaunlich leise. Dann nickte er noch einmal zu einem dampfenden Becher, der auf dem Nachttisch stand, wandte sich wortlos um und ging. Remus sah ihm ein wenig verwirrt hinterher. So ein Auftreten, war für Snape mehr wie sonderbar... Plötzlich spürte er etwas Nasses auf seiner Wange. Reflexartig wischte er es weg. Tränen? Ja, er weinte tatsächlich. Oh nein...warum musste es ausgerechnet Severus Schniefelus Snape ihn so sehen?

Doch daran konnte er nun auch nichts mehr ändern und Severus' Meinung über ihn hatte sich in über 20 Jahren nicht gebessert, warum sollte es ihm da jetzt wichtig sein, was er über ihn dachte...

Ein wenig schwankend stand Remus auf und ging ans Fenster. Die Sonne hatte ihren Mittagsstand schon wieder verlassen und senkte sich langsam über dem Verbotenen Wald nieder.

Remus' Blick schweifte über die Ländereien und blieb schließlich an der Weide am See hängen. Dieser Baum...der Ort, wo Sirius und er sich das erste Mal getroffen hatte, sich ihren ersten Kuss gegeben hatten...Remus wandte den Blick eilig ab. Schon wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen, doch dieses Mal machte er sich nicht die Mühe sie zu unterdrücken. Schluchzend fiel er zurück auf das Bett und vergrub sein Gesicht in den Kissen. Sollte man ihn doch weinen sehen, sollten sie doch ruhig wissen, dass es nicht nur sein bester Freund gewesen war, der gestorben war, sondern seine einzige große Liebe!

Noch immer schmerzte sein ganzer Körper - vermutlich die Nachwirkungen des Crutiatus-Fluchs - und eine unglaubliche Müdigkeit breitete sich erneut in ihm aus und das, wo er doch sowieso schon den halben Tag verschlafen hatte. Aber Remus gab diesem Verlangen nach und schloss die Augen. Dieser Welt zu entfliehen war das Beste, was ihm passieren konnte...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Warum kann ich dir nur nie lange böse sein...?", seufzte Remus gespielt säuerlich.

"Das liegt an meinem unglaublichen Charme!", meinte Sirius verschmitzt.

Er hatte Snape einen Streich spielen wollen und hatte ihm gesagt wie man die Peitschende Weide zum Erstarren bringen konnte. Als nun Remus, wie in jeder Vollmondnacht, sich auf den Weg zur Heulenden Hütte gemacht hatte, war Snape ihm heimlich gefolgt. Zum Glück hatte James von diesem Streich erfahren und Snape zurück ins Schloss geschleift.

Nun war die Nacht vorbei, Remus hatte sich zurückverwandelt und Peter hatte ihm in seiner Aufregung erzählt, was passiert war. Eigentlich war Remus wirklich böse auf Sirius, schließlich hätte das Ganze arg schlimm enden können, aber...wenn Sirius leichte Küsse in seinem Nacken platzierte und ihm leise ins Ohr flüsterte, dass es ihm wirklich Leid tat und er so etwas nie wieder tun würde, dann...war Remus völlig machtlos.

Am Ende seiner Kräfte ließ er sich nun ganz in die starken Arme sinken, die ihn sicher zurück zum Schloss trugen. Auf der Hälfte des Weges, als sie schon im Treppenhaus waren, bat Remus seinen Freund anzuhalten. Er war der Meinung, dass er den Rest auch gut selber laufen konnte.

"Bist du dir da auch gaaaaanz sicher?", fragte Sirius mit schnurrender Stimme, während er Remus gegen die Wand drückte. Flink suchten sich seine Hände den Weg über den schlanken Körper des Jungen.

"Sirius! Lass das! Nicht hier!!!", zischte Remus leise.

Schließlich standen unweit der Haupttreppe und jeden Augenblick konnte jemand - Lehrer oder Schüler - vorbeikommen.

Ein leises Seufzen entwich Remus' Lippen, als Sirius sich anschickte ihm - ungeachtet des Protestes - das Hemd auszuziehen. Nervös blickte er sich um.

Plötzlich hörte er ganz in der Nähe Schritte auf sie zukommen. Ehe er Sirius warnen und ihn von sich wegdrücken konnte, sah er schon Severus Snape um die Ecke kommen. Erschrocken hielt er die Luft an, als der schwarzhaarige Slytherin abrupt stehen blieb und die beiden ausdruckslos anstarrte. Sirius schien genauso überrascht von diesem unerwarteten Auftritt. Er rang nach Worten, wollte irgendetwas sagen, vielleicht erklären, doch Snape wandte sich nur wortlos um und ging.

Remus und Sirius ließ er einfach stehen. Die zwei sahen sich unsicher an...

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Noch bevor Remus die Augen öffnete, fragte er sich innerlich, warum Snape sie damals nicht verraten hatte. Er hatte weder etwas über Remus' Dasein als Werwolf, noch über das Verhältnis zwischen ihm und Sirius in der Schule verlauten lassen. Remus war ihn dafür sehr dankbar gewesen, denn es hätte sicherlich einen unglaublich großen Aufstand gegeben, wenn alles aufgeflogen wäre. Aber Sirius hatte hinter diesem Schweigen nur einen fiesen Plan vermutet. Doch seine Befürchtungen hatten sich selbst bis zum heutigen Tag nicht bestätigt.

Remus schlug nun doch endlich die Augen auf und stellte erschrocken fest, dass im Krankensaal schon die Fackeln entzündet worden waren. Wider besseren Wissens stand er eilig auf und ging zum Fenster. Sofort bereute er dies. Sein Körper versteifte sich beim Anblick des hell leuchtenden Vollmondes, noch ehe er nach dem Becher mit dem Werwolftrank greifen konnte.

Remus wurde augenblicklich von heftigen Zuckungen durchfahren und sein Leib veränderte schmerzlich seine Gestalt. Der dünne Baumwollschlafanzug konnte dem Wachstum des Werwolfkörpers nicht mehr Einhalt gebieten und zerriss in viele kleine Fetzen.

Madam Pomfrey war wegen dem Lärm eingetreten um nach der Ursache zu suchen, als sie sich Auge in Auge dem ausgewachsenen Werwolf gegenüber fand. Panisch schrie sie auf, rannte in ihr Schwesternzimmer und verriegelte die Tür.

Als der Werwolf, ihrer ungeachtet, aus dem Saal rannte, informierte sie sofort per Kamin den Schulleiter von dem eben geschehenen.

Werwolf auf Abwegen

Werwolf auf Abwegen
 

"Alle Schüler begeben sich bitte unverzüglich in die Gemeinschaftsräume! Die Lehrer finden sich bitte in der großen Halle ein! Dies ist eine Anweisung des Schulleiters Professor Dumbledore!"

Laut und eindringlich hallte Professor McGonagalls magisch verstärkte Stimme durch die Korridore.

Harry kam gerade eben von einem Besuch bei Hagrid zurück, als er mitten in das Getümmel von Schülern stolperte. Das Getuschel unter ihnen war so groß, dass sogar Professor McGonagalls Worte darin untergingen.

So erfuhr Harry nicht den Grund für das Wirrwarr, doch eigentlich hatte er auch keine Lust jemanden danach zu fragen. Er wollte nur so schnell wie möglich in sein Bett und schlafen.

Geschickt quetschte er sich durch die Menge in Richtung eines Geheimganges, der ihn direkt zum Gryffindor-Turm bringen sollte.

Glücklich den Schülermassen entkommen zu sein, kletterte er aus der Ritterrüstung am Ende des Geheimganges und steuerte auf das Porträt der fetten Dame zu, als diese hysterisch anfing zu schreien.

"AAAAAAH! EIN WERWOLF! HIIIIIIIIILFEEEEEEEE!"

Ihre hohe Stimme schallte bis zu Harry, der erschrocken stehen blieb.

Ein Werwolf? In Hogwarts??? Der einzige Werwolf, der hier drin sein konnte, war Professor Lupin, aber der nahm doch bei Vollmond immer seinen Trank....oder?

Das da irgendetwas...schiefgegangen war, begriff Harry in dem Moment, als er das zähnefletschende Untier direkt vor sich sah. Die Nackenhaare des Werwolfs hatten sich aufgestellt und auch ansonsten wirkte er nicht gerade friedlich...

"Pro-Professor Lupin?", fragte Harry verwirrt.

Innerlich hätte er sich am liebsten getreten. Erwartete er von dem Werwolf etwa eine Antwort?! Und außerdem war es doch sowieso so gut wie sicher, dass es Professor Lupin sein musste. Doch das alles beruhigte Harry ganz und gar nicht. Wenn Lupin seinen Trank nicht genommen hatte, dann konnte man mit ihm jetzt wohl kaum reden. Im Gegenteil! Lupin war extrem gefährlich und Harry fühlte sich nicht wirklich dazu in der Lage allein mit einem Werwolf klarzukommen!

Plötzlich realisierte er, dass sie nun bestimmt schon über eine Minute regungslos voreinander standen, ohne dass der Werwolf ihn angefallen hätte. Das Knurren war leiser geworden, erinnerte eher an Winseln und Harry war sich nicht mehr sicher, ob er angegriffen werden würde.

Natürlich war das, was Harry als nächstes tat ein reines Himmelfahrtskommando, doch eine innere Stimme versicherte ihm glaubhaft, dass ihm nichts passieren würde.

Langsam ging er auf den Werwolf zu, der zunächst ein Stückchen zurückwich.

"Es ist alles in Ordnung, Professor Lupin,"

Harry kam sich bei diesen Worten ein wenig seltsam vor, schließlich war es doch ungewöhnlich einen Werwolf Professor zu nennen.

"Ich werde Ihnen nichts tun...lassen Sie uns zu Professor Dumbledore gehen, okay?"

Harry stand nun direkt vor dem Werwolf und er wagte es sogar die Hand auszustrecken und ihn am Kopf zu berühren. Beruhigend strich er durch das dichte Fell. Das Knurren war verstummt und als Harry ihn berührte, begann der Werwolf wie ein kleiner Hund zu winseln. Harry sah in die schwefelgelben Augen, die ihn nun nicht mehr aggressiv, sondern aus tiefer Traurigkeit heraus anschauten.

Er wusste es nicht genau, doch Harry vermutete, dass Lupin irgendetwas bedrückte, doch leider kam er nicht mehr dazu nachzudenken, weil in diesem Augenblick Professor Flitwick um die Ecke huschte.

Der Werwolf ergriff sofort die Flucht.

"Meine Güte, Harry!", piepste er aufgeregt. "Ich wusste gar nicht, dass du so gut mit Werwölfen umgehen kannst."

"Kann ich auch nicht..."

Professor Flitwick sah ihn verwirrt an, doch plötzlich hörten sie aus dem Erdgeschoss Dumbledores laute Stimme.

"Lasst ihn nicht raus! Er ist noch zu schwach um draußen rumzurennen. Außerdem ist es zu gefährlich. Verriegelt das Osttor!"

Professor Flitwick wollte schnell die Treppe hinuntereilen, als Harry ihn anstupste.

"Kann ich mitkommen? Ich meine...vielleicht kann ich irgendwie helfen. Schließlich ist er ja auf mich nicht losgegangen."

Einen Moment lang schien Flitwick unschlüssig, doch dann nickte er.

"Vielleicht kannst du uns wirklich helfen. Na komm!"
 

Auf dem Weg nach unten hörten sie immer wieder den Befehl die Türen und Fenster zu schließen. Anscheinend rannte der Werwolf im Erdgeschoss umher und suchte einen Ausgang.

Als sie am Ende der Haupttreppe angekommen waren, sahen sie Professor Dumbledore, der vor dem geschlossenen Haupttor stand und den Werwolf fest ansah. Dieser knurrte gefährlich, machte aber keine Anstalten den alten Mann angreifen zu wollen. Beruhigend redete Dumbledore auf ihn ein.

"Machen Sie keinen Unsinn, Remus. Sie sind noch viel zu sehr von dem Crutiatus-Fluch geschwächt um draußen herumzulaufen. Ich verstehe Sie zwar, dass sie die Schüler nicht gefährden wollen, aber Sie müssen auch an Ihre eigene Sicherheit denken."

Dumbledore sprach mit ihm als hätte er einen ganz normalen Menschen vor sich stehen. Harry vermutete inzwischen, dass die regelmäßige Einnahme des Werwolftrankes inzwischen eine vorbeugende Wirkung entwickelt hatte. Nur so konnte er sich erklären, dass Lupin noch niemanden gebissen hatte, wo er doch mehr als einmal die Gelegenheit dazu gehabt hatte.

Der Werwolf blickte sich knurrend um. Er war von etwa einem Dutzend Zauberern umzingelt und alle Türen und Fenster waren verschlossen.

"Kommen Sie mit mir, Remus. Madam Pomfrey kann Ihnen sicherlich ein wenig helfen."

Kaum hatte Dumbledore diese Worte ausgesprochen, als der Werwolf auf Snape zusprintete. Der wurde augenblicklich blass und zückte schon seinen Zauberstab, doch der Werwolf griff ihn nicht an, er rannte ihn lediglich um. Mit einem großen Satz steuerte er auf das Fenster zu, vor dem Snape bis eben noch gestanden hatte und sprang durch die Glasscheibe. Alle Anwesenden starrten ihm geschockt hinterher, als er im Dunkel der Wälder verschwand.

Minutenlanges Schweigen breitete sich unter den Zurückgebliebenen aus. Schließlich war es Harry, der sich als Erster an Dumbledore wandte.

"Professor Dumbledore?"

"Oh! Hallo Harry! Was machst du denn hier unten?"

Der alte Mann schien ziemlich überrascht.

"Ähm...Ich dachte, ich könnte vielleicht irgendwie helfen...mir ist Professor Lupin auf dem Weg zum Gryffindor-Turm begegnet, aber er hat mich nicht angegriffen. Ich...glaube nicht, dass er gefährlich ist. Aber wenn das stimmt, warum ist er dann in den Wald gelaufen?"

Dumbledore lächelte leicht hinter den Gläsern seiner Halbmondbrille hervor.

"Das kann ich dir erklären, Harry. Du hast insofern recht, dass Professor Lupin niemanden verletzen will und gerade deshalb hat er mit aller Macht versucht aus dem Schloss herauszukommen."

Harry sah Dumbledore verwirrt an.

"Aber -"

"Lass mich bitte ausreden. Der Grund, warum Professor Lupin bis jetzt noch niemanden gebissen hat, findet sich vermutlich bei dem Werwolfstrank. Er scheint auch ein wenig zu wirken, wenn man ihn vergisst einzunehmen. Trotzdem", sagte Dumbledore. "ist Professor Lupin nach seiner Verwandlung heute Nacht ein richtiger Werwolf und als solcher ist es sein einziges Bestreben jeden zu beißen, der ihm begegnet. Verstehst du mich?"

Harry nickte langsam, doch eigentlich war ihm noch vieles schleierhaft. Professor Dumbledore schien seine Gedanken zu erraten. "Professor Lupin steht zwischen dem Drang als Werwolf, Menschen anzugreifen, und seinem eigenen Wunsch dich zu beschützen. Deshalb hat er, obwohl er noch immer geschwächt ist, das Schloss verlassen und sich in den Verbotenen Wald zurückgezogen."

Harry senkte nachdenklich den Kopf. Schon einmal, im Ministerium, hatte Lupin ihn beschützt ohne dabei auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Gerne würde Harry ihm jetzt helfen, doch er wusste einfach nicht wie...

Professor McGonagall riss ihn abrupt aus seinen Gedanken.

"Professor Dumbledore, vielleicht sollten wir morgen, wenn der Mond untergegangen ist, lieber einen Suchtrupp in den Wald schicken. Ich vermute, dass Professor Lupin nicht mehr genügend Kraft haben wird um selbst zurückzukehren."

Dumbledore nickte ernst.

"In Ordnung, Minerva. Am besten stellen wir gleich die Gruppen zusammen und -"

"Entschuldigung, Professor!"

Lächelnd wandte Dumbledore sich um.

"Ja, Harry?"

"Ähm...könnte ich bitte...morgen früh mitkommen?"

"Du weißt, dass der Zutritt zum Wald für alle Schüler verboten ist?"

"Jaa, aber...Professor Lupin hat schon viel für mich getan...und ich möchte ihm irgendwie helfen...", sagte Harry leise, bevor er etwas lauter fortfuhr. "Außerdem war ich doch schon einmal im Verbotenen Wald."

Das war damals die Strafarbeit gewesen, die Harry erledigen musste. Dass er mittlerweile noch öfter im Wald gewesen war, verschwieg er lieber.

Angesichts des entschlossenen Ausdrucks des Jungens nickte Dumbledore schließlich.

"Na gut. Dann sei morgen früh um 4 Uhr hier in Eingangshalle. Du wirst zusammen mit Hagrid gehen. Ich werde ihn gleich informieren. Aber jetzt geh ins Bett und schlaf erst einmal."

Harry nickte eifrig und rannte schnell die Stufen zum Turm hinauf. Vielleicht würde Dumbledore es sich ja noch anders überlegen...
 

Als Harry das Jungenschlafzimmer im Gryffindor-Turm erreichte, schliefen die anderen schon. Ziemlich müde legte er sich auch hin. Erst jetzt wurde ihm bewusst wie ausgelaugt er sich nach dem heutigen Tag eigentlich fühlte, aber einschlafen konnte er trotzdem nicht. Ihm ging viel zu viel im Kopf herum. Dann fiel ihm plötzlich wieder der Blick des Werwolfs ein. Es lag soviel Schmerz darin, dass Harry sich nach dem Grund zu fragen begann. War es wegen Sirius? Wie ein Stich durchfuhr ihn das Erlebte. Das war es wohl... Nicht nur er hatte einen geliebten Menschen verloren. Lupin und Black waren schließlich sehr gute Freunde gewesen.

Vielleicht war es sogar ein wenig egoistisch von Harry gewesen anzunehmen, dass nur er trauerte. Harry hatte nicht gehört, dass Lupin ihm irgendwelche Vorwürfe für das, was geschehen war, gemacht hätte.

Morgen früh würde er mit den anderen zusammen nach ihm im Verbotenen Wald suchen. Er hoffte, dass Lupin mit ihm reden würde. Über was...das wusste Harry im Moment auch nicht so genau. Er wusste nur, dass es ihnen beiden sicherlich helfen würde.

Suche nach sich selbst und anderen Dingen

Suche nach sich selbst und anderen Dingen
 

Ganz langsam öffnete Harry ein Auge. Normalerweise würde er sich jetzt wieder auf die andere Seite drehen und weiterschlafen, doch als er das rote Licht der Morgensonne sah, saß er augenblicklich kerzengerade im Bett. Noch im Halbschlaf suchte er seine Armbanduhr, die irgendwo in dem Chaos seines Nachttisches untergegangen war. 3.57Uhr. Noch drei Minuten bis sie sich alle in der Eingangshalle treffen wollten!

So schnell und so leise es ging, zog Harry sich seine Sachen an und rannte aus dem Schlafzimmer,

an der fetten Dame vorbei, die herzhaft schnarchte, die dunklen Flure entlang, die magischen Treppen hinunter (die ihn zum Glück gleich zur Haupttreppe weiterleiteten) und schließlich ganz runter zur Eingangshalle.

Vor Anstrengung schwer atmend, stolperte er die letzten Stufen hinunter mitten in die Versammlung der Lehrer, die schon vollzählig schienen. Snape warf dem Zuspätkommer einen kalten Blick zu.

"Verzeihung...ich...hab...verschlafen...", keuchte er außer Atem.

"Ah! Guten Morgen, Harry.", begrüßte Dumbledore ihn freundlich. "Dann sind wir also komplett. Ich würde vorschlagen, dass wir nun zum Waldrand gehen und uns dort mit Hagrid treffen."

Geschlossen gingen sie los.

Die kalte Morgenluft streifte Harrys Gesicht und ließ die Sehnsucht nach seinem wohlig warmen Bett wieder aufflammen. Er schüttelte entschlossen den Kopf. Nein! Er würde jetzt nicht umkehren, sondern den anderen helfen Lupin so schnell wie möglich zu finden.

Schon von Weitem konnten sie am Rand des Verbotenen Waldes die hünenhafte Gestalt Hagrids erkennen. Er hatte Fang bei sich, der genau so zitterte wie Harry.

"'N Morgen alle miteinander!", dröhnte die Stimme des Halbriesen durch die noch schlafende Landschaft. "Geht's jetzt los, Professor Dumbledore?"

"Ja, Hagrid, aber vorher möchte ich noch einmal die Zeichen erklären und in welchen Situationen wir sie einsetzen sollten. Wenn jemand Professor Lupin unverletzt finden sollte, lässt er bitte grüne Knallfrösche los. Falls er doch verletzt ist, bitte gelbe Knallfrösche. Wenn sich jemand in Gefahr befindet, schickt er bitte rote Knaller in die Luft. Madam Hooch wird über dem Wald fliegen und nach eventuellen Zeichen Ausschau halten. Im Wald ist es zu dunkel um sich anders zu verständigen. Wurde Professor Lupin gefunden, wird Madam Hooch dreimal pfeifen. Das ist dann für alle das Signal zum Schloss zurückzukehren. ...Nun dann, auf geht's!"

Nach dieser Erklärung teilte sich die Schar Zauberer in die einzelnen Gruppen auf und ging in den Wald.

"Morgen, Harry. Da woll'n wir mal losmachen, ja?"

Harry nickte nur leicht. Dumbledores Worte hatten ihn verunsichert. Konnte es denn wirklich sein, dass Lupin verletzt war. Dieser Gedanke ließ ihn mulmig werden.

Hoffentlich würden sie ihn bald finden...
 

Severus Snape hatte sich keiner Gruppe angeschlossen. Ganz alleine schritt er durch den nachtschwarzen Wald und erleuchtete seinen Weg mithilfe seines Zauberstabes.

Plötzlich blieb er stehen und sah sich um. Als er nichts entdeckte, hob er seinen Zauberstab und ließ das Licht erlöschen.

"Quaesitum", sagte er.

Aus der Spitze seines Zauberstabes erschienen 8 kleine, schwarze Kugeln, die in der Luft schwebten. Snape sammelte sie alle ein, hielt sie nah an sein Gesicht und murmelte etwas. Dann ließ er sie wieder los und die Kugeln sausten in alle Himmelsrichtungen davon. Snape selbst blieb unbewegt in der Dunkelheit stehen.
 

"Na, Fang. Immer noch keine Spur von Professor Lupin?", fragte er den Saurüden.

Die Antwort war lediglich ein lautes Schnaufen.

Sie liefen sicher schon über eine Stunde durch den Wald und abgesehen von allerlei Tierchen, die sie mit großen leuchtenden Augen argwöhnisch beobachteten, hatten sie nichts gefunden. Harry hatte langsam das Gefühl ein lebender Eiszapfen auf zwei Beinen zu sein. Es war mitten im Sommer, aber hier im Wald herrschten eisige Temperaturen. Vor Kälte schniefend zog Harry seinen Mantel noch enger um seinen Körper. Den Kopf wandte er immer wieder nach rechts und links in der Hoffnung irgendwo etwas erspähen zu können. Bis jetzt war weder ein Knall, noch ein Pfiff ertönt. Plötzlich und völlig unerwartet knallte etwas Hartes gegen Harrys Kopf und brachte ihn zu Fall. Verwirrt sah er auf und entdeckte eine schwarze Kugel, die vor seiner Nase herumtanzte. Geschickt fing er sie ein und betrachtete sie genauer.

"Hagrid, weißt du was das ist?"

Hagrid beugte sich interessiert zu ihm herunter, als die Kugel auf einmal zu sprechen begann. Aus ihr drang Snapes Stimme, was Harry dazu brachte die Kugel erschrocken loszulassen.

"Remus Lupin?", wiederholte die Kugel immer wieder schnarrend.

"Der is' nicht hier.", sagte Hagrid und die Kugel schwirrte blitzschnell weiter.

Dann half Hagrid ersteinmal Harry wieder auf die Beine.

"Was, zum Geier, war das??", fragte Harry verdutzt.

"Das war Snapes Suchzauber. Hätt ich gewusst, dass er sowas kann, hätte die Hälfte der Leute im Schloss bleiben können."

"Wie funktioniert so ein Suchzauber?"

"Man sagt ihm den Namen der Person, die man sucht und schickt sie los. Die Teile fliegen dann die ganze Zeit geradeaus und wenn sie jemanden treffen, wie dich gerade eben, sagen sie ihren Suchnamen. Kriegen sie nach 2 Minuten immer noch keine Antwort oder derjenige sagt, dass er der Gesuchte ist, kehren sie zu dem zurück, der sie ausgeschickt hat. Ansonsten suchen sie so lange bis der Zauber verfliegt. Das dauert etwa 2 Stunden. Mal sehen ob Snape ihn findet...is' nämlich ziemlich schwer, weißt du. Naja, trotzdem suchen wir weiter, nich' wahr, Harry?"

Der Angesprochene nickte und so gingen sie schließlich langsam weiter.
 

Snape stand immer noch bewegungslos an seiner Stelle. Rings um ihn herum konnte er leises Murmeln hören und leuchtende Augen huschten durchs Gebüsch, aber Snape blieb gelassen stehen. Einen anderen hätte vielleicht schon die Angst übermannt, aber ihn konnte man mit solchen kleinen Tierchen nicht schocken.

Nach etwa einer halben Stunde kam einer seiner Suchkugeln zurück. Sie hatte sich rot verfärbt - ein Zeichen dafür, dass sie erfolgreich gewesen war. Snape berührte sie mit dem Zauberstab und die Kugel blieb daran hängen. Eilig ging er in die Richtung, in die ihn die Kugel zog.
 

Nach etwa zwanzig Minuten erreichte er eine winzige Lichtung. Mehrere schattenhafte Wesen drängten sich dort um etwas. Snape musste es nicht sehen um zu wissen, dass Lupin dort lag.

"Stupor!", schrie er laut.

Eilig und vor Schmerz quiekend verzogen sich die Wesen.

Im Schein des einfallenden Tageslichtes sah er Lupin liegen. Er hatte sich am Stamm einer hohen Kiefer zusammengerollt. Seine weiße Haut schien im Licht förmlich zu leuchten und sein braunes Haar, das ihm wirr über die geschlossenen Augen fiel, glänzte golden. Viele Rinnsale rubinroten Blutes bahnten sich ihren Weg über den nackten Körper, vorbei an unzähligen Schrammen und blauen Flecken.

Wie ein von Gott verstoßener Engel...Dieser Gedanke versetzte Severus einen Stich.

Schnell lief er auf ihn zu. Er zog seinen Mantel aus und wickelte den eiskalten Körper Lupins darin ein. Dieser rührte sich nicht.

Snape richtete sich auf und schoss einige gelbe Funken in den Himmel. Dann hockte er sich wieder neben Remus und nahm ihn vorsichtig in den Arm um ihn ein wenig aufzuwärmen.

Schon nach wenigen Augenblicken erschien Madam Hooch auf der Lichtung.

"Ist er schwer verletzt, Severus?", fragte sie besorgt.

"Es geht. Nichts lebensgefährliches.", antwortete dieser knapp.

"Soll ich ihn zum Schloss fliegen?"

"Ist nicht nötig. Ich schaff das schon. Informieren Sie lieber die anderen."

Madam Hooch nickte verständnisvoll und schwang sich wieder auf ihren Besen.

Severus blieb noch einen Moment lang sitzen. Vielleicht war es gut, dass Remus im Moment bewusstlos war. Im wachen Zustand hätte er Snape nie so nah an sich heran gelassen...

Schließlich raffte er sich auf und trug Remus in die Richtung, aus der er gekommen war. Er war kaum ein paar Schritte gegangen, als er weit über sich drei Pfiffe ertönen hörte. Madam Hooch hatte die Suche abgebrochen.

Remus lag bewegungslos in seinen Armen und atmete flach. Er hatte viele Schnitte im Gesicht, die von dem Fenster stammen mussten, durch das er gesprungen war.

Innerlich genoss Severus diese unbekannte Nähe, auch wenn er wusste, dass er sich trotz allem beeilen musste...

Vorsichtig stand er auf und machte sich auf den Weg zum Schloss.

Der Rückweg wurde für ihn fast zur Qual, denn all seine vergessen geglaubten Erinnerungen tauchten nach und nach wieder auf - seine Gedanken, als er Remus das erste Mal gesehen hatte, sein innerer Konflikt zwischen seiner Ehre als Slytherin und diesen seltsamen Gefühlen, der Schmerz, als er ihn und Black zusammen auf dem Gang erwischt hatte...

Snape biss sich auf die Lippen. Jetzt war nicht der Zeitpunkt um in Grübeleien zu versinken! Remus brauchte Hilfe und zwar schnell!!!
 

Auch Harry und Hagrid hatten die Pfiffe gehört.

"Merlin sei Dank!", stieß Hagrid erleichtert hervor.

Harry atmete tief durch. Sie wussten zwar nicht, ob Professor Lupin verletzt war, doch die Tatsache, dass ihn jemand gefunden hatte, war schon sehr beruhigend.

"Na komm, Harry! Dann werden wir mal zurückgehen."

Hagrid tapste langsam in Richtung Schloss, doch Harry hatte es ein eiliger. Er wollte so schnell wie möglich zu Professor Lupin. Er machte sich wirklich Sorgen und irgendwie fühlte er sich für das Ganze auch ein bisschen verantwortlich...
 

So erreichte Harry den Waldrand ein gutes Stück vor Hagrid und Fang. Neugierig sah er sich um. Auf der von Tau getränkten Wiese standen schon einige Lehrer, darunter auch Professor McGonagall.

"Professor?!", rief Harry in ihre Richtung, was den Effekt hatte, dass sich noch 2 weitere Lehrer umdrehten. "Professor McGonagall, hat man Professor Lupin schon ins Schloss gebracht?"

"Nein, Harry. Wir warten auch schon seit einer viertel Stunde auf ihn. Madam Pomfrey ist bereits informiert. Wir sollen ihn sofort in den Krankensaal bringen, wenn er hier ankommt."

"Ist er denn verletzt?", fragte Harry nervös.

"Es scheint so. Professor Binns hat gelbe Funken gesehen, doch Näheres wissen wir nicht."

Ihnen blieb also nichts anderes übrig, als zu warten.

Immer mehr Lehrer tauchten aus dem Wald auf und selbst Professor Dumbledore erschien nach etwa einer halben Stunde. Doch nirgends war eine Spur von Professor Lupin und seinem Retter zu sehen.

Harry überlegte mittlerweile anhand der bereits anwesenden Lehrer, wer wohl der strahlende Held sein könnte.

Er hatte seine Vermutungen noch nicht genauer bestimmen können, als Snape endlich aus dem Dunkel der Bäume auftauchte. Den Zauberern und Hexen blieb der Mund offen stehen, als sie sahen, wen er bei sich trug.

Der ewige Streit zwischen ihm und den Marauders war in der Schule kein Geheimnis. Dass ausgerechnet Severus Snape derjenige war, der Lupin gerettet hatte, schien fast komisch...

Harry bemerkte verwundert, dass Snape nur in Hemd und Hose gekleidet war und stattdessen Lupin seinen Umhang umgelegt hatte. Dieser war immer noch bewusstlos. Snape beeilte sich den Verletzten zum Schloss hinauf zu tragen, die Gaffer vollkommen ignorierend.
 

"Legen Sie ihn hier auf das Bett, Severus!", kommandierte Madam Pomfrey, als dieser mit dem Bewusstlosen auf den Armen den Krankensaal erreichte.

Die Krankenschwester war wohl einige der wenigen Personen, die in solchen Situationen erst handelten und dann fragten.

Snape tat wie ihm befohlen worden war und trat dann ein Stück zurück, damit Madam Pomfrey agieren konnte.

Eilig lief sie um Lupin herum, fühlte seinen Puls und die Temperatur.

"Fieber hat er auch noch. So ein..."

Der guten Erziehung halber verkniff sie sich das letzte Wort. Dann ging sie hinaus in ihr Schwesternzimmer um nur einen Augenblick später mit etlichen Fläschchen in den Händen zurückzukehren.

Snape kannte noch nicht einmal die Hälfte dieser Tränke und war deshalb doch sehr misstrauisch.

Madam Pomfrey bemerkte die kritischen Blicke, die ihr zugeworfen wurden und erläuterte deshalb kurz, was sie vorhatte: "Ich muss die Wunden säubern bevor ich sie heilen lassen kann. Außerdem befindet sich an manchen Stellen noch Glas darin oder Dreck. Dann gebe ich ihm noch einen Trank, der ihn ordentlich durchwärmt und einen anderen gegen das Fieber. Der Crutiatus-Fluch zeigt bei ihm immer noch starke Nachwirkungen. Wenn er sich jetzt erkältet, wird das gefährlicher als eine normale Grippe und jetzt lassen Sie mich meine Arbeit erledigen!"

Mit diesen Worten drehte sie sich wieder zu Lupin um und begann dessen Wunden zu desinfizieren.

Überall auf dem schlanken Körper waren Schnitte, blaue Flecken, Kratzer und Bissspuren zu sehen.

Severus spürte wie er beim Anblick des nackten Mannes unvermindert rot wurde und zog es deshalb vor den Raum zu verlassen.

"Sagen Sie mir bitte Bescheid, wenn er aufwacht. Ich muss jetzt los.", sagte er noch eilig im Gehen, damit Madam Pomfrey sich nicht wunderte oder gar irgendwelche Vermutungen aufstellte.

Zu viel hatte Severus Snape an diesem Morgen schon von seinem Inneren, das er sonst sorgfältig hinter der Maske eines kalten Grinsens verbarg, gezeigt. Ihm war klar, dass man darüber reden würde, dass er Remus gerettet hatte. Jeder hier nahm an, dass er alle Mitglieder der Marauders hasste und eigentlich war es ihm auch lieber, wenn sie das weiterhin dachten. So würde wenigstens niemand unangenehme Fragen stellen. Bei den Lehrern war dies sicherlich auch der Fall. Sie hatten jetzt, am Schuljahresende, zuviel zu tun anstatt sich Gedanken über Snapes scheinbare Sinneswandlung zu machen. Doch da war immer noch Potter...Gnade Gott diesem Jungen, wenn er auf die Idee kommen sollte irgendetwas über diesen Vorfall zu erzählen!

Eiligen Schrittes verzog Snape sich hinunter in die Kerkerräume. Jetzt war die Zeit, wo alle zum Frühstück gingen, doch er selbst hatte keinen Hunger. Wenn er den anderen im Moment aus dem Weg ging, wäre das vielleicht sogar besser...
 

"He, Harry! Sag mal, wo warst du denn die ganze Zeit?", fragte Ron aufgebracht, als Harry mit knurrendem Magen zum Gryffindor-Tisch kam. "Wir wollten dich gestern Abend, als die Werwolfwarnung umging noch suchen, aber Snape hat uns leider sofort in den Gemeinschaftsraum geschickt."

"Bin Professor Lupin begegnet.", meinte Harry knapp und griff sich ein Brötchen.

"Lupin? Aber ich dachte, er wäre der Werwolf, den man gestern im Schloss gesucht hat..", meinte Hermine verwirrt.

"War er ja auch."

"WAS??!!!"

Harry fand das Ganze gar nicht mehr so aufregend. Im Grunde machte er sich nur Gedanken darum wie es Lupin im Moment ging. Madam Pomfrey hatte ihn nicht zu ihm gelassen, weil dieser schlief und sich erst einmal dringend ausruhen sollte.

"Aber...aber..." Hermines Stottern riss Harry wieder aus seinen Gedanken.

Er seufzte ehe er anfing zu erzählen.
 

"Snape hat Lupin gefunden und ihn gerettet???"

Ron saß mit offenem Mund am Tisch und starrte Harry entgeistert an.

"Du verarschst mich! Bitte sag, dass das ein Scherz ist. Snape? Lupin gerettet? Unmöglich!!!"

Der Rotschopf war nicht mehr in der Lage vollständige Sätze zustande zu bringen.

"Ich kann's mir ja auch nicht erklären. Snape hat die Marauders gehasst. Also auch Lupin...oder?"

Harry sah seine Freunde fragend an. Ihm war das Ganze schleierhaft.

"Vielleicht hat er beschlossen diesen Streit nach so langer Zeit endlich ruhen zu lassen.", meinte Hermine unsicher.

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Snape hasst Harry, weil er James Potters Sohn ist. Da denkst du doch nicht im Ernst, dass er sich plötzlich geändert hat und auf einmal freundschaftliche Gefühle für Lupin zu hegen beginnt!?"

Harry nickte zustimmend.

"Nun ja, fragen können wir ihn da wohl nicht. Er würde uns sicher keine Antwort geben..."

"Bestimmt nicht!", sagte Harry etwas ärgerlich.

Eher würden Crabbe und Goyle Professoren an einer Schule für Hochbegabte bevor Snape ihnen sagte, was mit ihm los war!

Der seltsamste Unterricht der Welt

Der seltsamste Unterricht der Welt
 

Etwa zur gleichen Zeit erwachte Lupin auf der Krankenstation. Er zog seine Decke noch etwas höher, denn er wurde das Gefühl nicht los immer noch im Wald zu liegen. Wald?!

Schlagartig saß er im Bett, so dass seine Knochen knackten und seine Verletzungen ihn für diese Aktion mit Schmerzen straften. Keuchend stützte er sich mit den Händen auf seinen Knien ab um nicht nach vorn zu kippen. Dann erst schaffte er es sich umzusehen. Tatsächlich, er war wieder in Hogwarts, doch er konnte sich nicht erinnern selbst hierher gelaufen zu sein.

Krampfhaft versuchte er sich die Geschehnisse der letzten Nacht ins Gedächtnis zu rufen, aber er bekam nur Bruchstücke zusammen. Der Vollmond... Wie hatte er nur so dumm sein können wirklich nachzusehen ob der Mond schien? Er hatte sich verwandelt und schien danach irgendwie zum Verbotenen Wald gekommen zu sein, denn er erinnerte sich an schattenhafte Wesen mit leuchtend hellen Augen, die ihn anstarrten... irgendjemand hatte seinen Namen gerufen... er hatte geantwortet, aber dann war die Stimme wieder verschwunden...

Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war, dass ihn jemand getragen hatte. Geborgenheit hatte ihn umgeben... Ob Hagrid ihn gefunden und zum Schloss zurückgebracht hatte? Nein, das war nicht Hagrid gewesen. Remus kam ein Duft in den Sinn, der eindeutig nicht zu dem Wildhüter gehörte... verschiedene Kräuter, Rauch und Schwefel... Remus kannte nur eine Person, die so roch: Severus Snape. Aber warum sollte Snape so etwas tun? Eher vermutete er, dass der Zaubertränkemeister ihn als Futter für die Kreaturen des Verbotenen Waldes liegengelassen hätte.

Remus grübelte. Wer roch denn sonst noch so? Oder spielten ihm seine Sinne einen Streich?

Seine Gedanken wurden von Madam Pomfrey unterbrochen, die soeben den Raum betreten hatte und Remus anfuhr er solle sich wieder hinlegen.

"Madam Pomfrey, wie bin ich wieder hierher gekommen? Und was ist gestern eigentlich passiert? Ich kann mich kaum noch an etwas erinnern.", wagte Remus zu fragen nachdem er widerstandslos 3 verschiedene Tränke genommen hatte, wobei einer grausiger als der andere schmeckte.

Madam Pomfrey sah ihn zunächst ernst, dann etwas besorgt an.

"Sie haben gestern vergessen Ihren Trank zu nehmen und sind durchs Schloss gerannt."

Remus wurde blass.

"Ist jemand verletzt?"

"Nein, Sie sind der Einzige. Sie sind in den Verbotenen Wald gelaufen, obwohl Dumbledore Sie wegen Ihrer Verletzungen nicht hinaus lassen wollte. Deswegen einfach durch ein Fenster zu springen, war ganz schön gefährlich, Lupin!"

Sie sah ihn strafend an ehe sie in einem fast mütterlichen Ton fortfuhr.

"Doch zum Glück hat Professor Dumbledore heute Morgen einen Suchtrupp losgeschickt, der Sie dann ja auch gefunden und hierher gebracht hat."

Remus zögerte etwas die Frage zu stellen, die ihm durch den Kopf ging, aber schließlich überwand er sich.

"Wer genau hat mich denn gefunden?"

"Professor Snape.", sagte Madam Pomfrey beiläufig, während sie Lupins Medizin wieder in einen großen Schrank in der Ecke einordnete. "Er schien mir doch sehr besorgt und hat mich gebeten ihm Bescheid zu geben, wenn Sie aufwachen."

Remus sah sie an als hätte sie eben verkündet, dass Voldemort Kindergärtner werden wolle, doch die Krankenschwester ließ sich nicht beirren und verließ den Raum um Snape zu suchen. Den verdatterten Werwolf ließ sie einfach sitzen.
 

Severus Snape schien arg verlegen, als Madam Pomfrey bei ihm auftauchte und ihm die Nachricht überbrachte, dass Lupin nun wach sei und er ihn auch gerne besuchen könne. Da jeden Moment die ersten Schüler im Kerker auftauchen konnten, beeilte Snape sich die Krankenschwester wieder loszuwerden, was ihm, zu seinem Glück, auch recht galant gelang.

Er hatte gleich bei den Gryffindor und Slytherin die letzte Unterrichtsstunde für dieses Jahr und da wollte er nicht vor versammelter Mannschaft von Feinden und Untergebenen in solche Peinlichkeiten geraten.
 

Auf dem Weg nach draußen begegnete Madam Pomfrey Harry, Hermine und Ron, die noch keine Lust hatten in den Kerker zu gehen. Sofort wurde sie von den dreien mit Fragen bestürmt.

"Wie geht es Professor Lupin? Ist er schwer verletzt? Wird er bald wieder gesund?"

"Langsam, langsam!", brachte sie die Jugendlichen konsequent zur Ruhe. "Professor Lupin hat zwar sehr viele, aber keine allzu gefährlichen Verletzungen. Wenn er sich schont, kann er morgen schon wieder aufstehen."

"Kann ich ihn besuchen?", fragte Harry ernst.

"Natürlich kannst du das. Wenn er nicht gerade schläft, wird er sich bestimmt über ein wenig Besuch freuen. Aber jetzt müsst ihr erst einmal zu eurem Unterricht und vergesst morgen die große Feier nicht, ja?"

Sie winkte den Dreien noch einmal kurz zu und ging dann wieder in Richtung der Krankensäle.

Hermine seufzte erleichtert.

"Zum Glück ist es nichts Ernstes. Wir sollten ihn nachher besuchen, was meint ihr?"

"Warum nicht. Schließlich fällt unsere letzte Stunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste ja heute wegen Lehrermangel aus!", sagte Ron grinsend.

"Ähm...", setzte Harry an. "Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich zuerst einmal allein mit Professor Lupin spreche? Ich muss ihn was Wichtiges fragen..."

Ron und Hermine sahen ihn verdutzt an.

"Wenn du unbedingt willst!", meinte Ron deutlich beleidigt. "Ich weiß zwar nicht, was soooo wichtig sein soll, dass es deine besten Freunde nicht erfahren sollten, aber-"

"Ron! Ist schon in Ordnung, Harry. Dann besuchen Ron und ich ihn halt später."

Harry lächelte sie dankbar an. Es fiel ihm nicht leicht über Sirius zu sprechen, da brauchte er nicht auch noch Publikum. Außerdem hatte er irgendwie das Gefühl, dass das Lupin so auch lieber wäre...

Seine Gedanken wurden durch Snapes eindrucksvollen wie erschreckenden Auftritt unterbrochen. Der Lehrer für Zaubertränke hatte so urplötzlich die Tür aufgestoßen, dass alle Schüler zusammengefahren waren.

"Der Unterricht beginnt in 2 Minuten und Sie sind immer noch nicht an Ihrem Platz. 10 Punkte Abzug für Gryffindor!"

Draco Malfoy kicherte gehässig und Hermine wollte sich sofort beschweren, doch Snape schnitt ihr einfach das Wort ab.

"Und 10 Punkte Abzug für Slytherin! Sie sind ebenfalls unpünktlich!"

Damit wandte er sich um und verschwand mit wehendem Umhang in der Dunkelheit des Kerkers.

Die Schüler standen immer noch an ihren Plätzen und starrten ihm mit offenen Mündern hinterher. So was hatte es ja noch nie gegeben! Snape zog seinem eigenen Haus Punkte ab! Es dauerte noch eine Weile bis die Ersten wieder zu sich kamen und dem Lehrer folgten. Ron grinste so übernatürlich stark, dass man fast glauben konnte er würde in der Düsternis des Raumes leuchten.

"Habt ihr das gesehen?!", fragte er seine Freunde grinsend. "Wie Malfoy geguckt hat, als Snape ihnen Punkte abgezogen hat?" Gekonnt machte er den perplexen Gesichtsausdruck des blonden Slytherin nach.

"Schwatzen im Unterricht. Weitere 10 Punkte Abzug für Gryffindor! Schauen Sie nicht so, Weasley. Man könnte Sie sonst mit Goyle verwechseln."

Niemand wusste ob man nun lachen oder heulen sollte. Denn einerseits hatte Snape den Gryffindors mal wieder in alter Gewohnheit Punkte abgezogen, doch andererseits hatte er eindeutig Goyle beleidigt... Die Schüler schienen von dem seltsamen Verhalten des Zaubertränkemeisters arg eingeschüchtert. Im Normalfall war es schon schwer genug Snape einzuschätzen, doch heute schien es gar unmöglich.

"Da heute Ihre letzte Stunde für dieses Schuljahr ist, gebe ich Ihnen die Möglichkeit selber zu entscheiden welchen Trank Sie heute brauen. Zur Auswahl stehen die Tränke aus dem 10. Kapitel Ihres Buches. Ich bezweifle allerdings, dass auch nur einer von Ihnen so einen Trank perfekt zubereiten kann. Das Ergebnis wird benotet. Nun... welchen Trank wählen Sie?"

Eilig schlugen die Schüler ihre Bücher auf und blätterten in den hinteren Seiten. Im 10. Kapitel standen wirklich coole Tränke, doch einfach waren sie auf keinen Fall.

"Wow...Schau dir mal das an, Harry! Verschwindtrank, Schleimblasentrank...ärks...he! Hier ist sogar der Werwolftrank drin. Puuh! Der is ja scheußlich schwer... Kein Wunder, dass Lupin sich den lieber von Snape brauen lässt. Wer weiß, was da rauskommt, wenn du was falsch machst..."

Ron war von der Auswahl begeistert, doch Hermine bemerkte nur knapp, dass Snape die Tränke bewerten wollte. Schon war Rons Elan dahin und er suchte verzweifelt nach einem möglichst leichten Trank.

"Was haltet ihr von dem da...Vergessenstrank. Scheint auch nicht so schwer zu sein..."

"Yo, da kannst du dich ja auch gerne gleich mal melden, Harry.", schlug Ron grinsend vor.

"Warum ich?"

"Weil du den Trank rausgesucht hast." War die knappe Antwort, doch Harry vermutete eher, dass Ron sich nicht mit Snapes bissigen Kommentaren über den Schwierigkeitsgrad des Trankes rumärgern wollte.

"Potter? Weasley? Was gibt es ha hinten schon wieder zu bereden?", ertönte plötzlich Snapes kalte Stimme.

"Ähm...ich...wir..."

"Bitte sprechen Sie in ganzen Sätzen, Potter."

Einige Slytherins kicherten verhalten. So wie es schien, lief Snape gerade wieder zu neuen Höchstformen der Bösartigkeit auf.

"Ich...wollte vorschlagen, dass wir...den Vergessenstrank ausprobieren...", sagte Harry leise. Sein Gesicht brannte und er hatte nicht übel Lust den Zaubertränkemeister in einen Flubberwurm zu verwandeln.

Snape grinste überheblich.

"Nun...etwas anderes als diesen lächerlichen Vergessenstrank kann man Ihnen wohl auch kaum zumuten. Nun gut...Zutaten finden Sie hier," Mit einem Schwung seines Zauberstabs öffnete er einen der großen, schweren Schränke. "Angaben zur Zubereitung stehen im Buch. Sie haben eine Stunde Zeit. Ich will niemanden reden hören! Wenn die Zeit um ist oder wenn Sie fertig sind - ich glaube jedoch nicht, dass einer von Ihnen den Trank eher fertig bekommen wird - füllen Sie bitte eine Probe ab und stellen Sie mir bitte - mit Name - vorn auf meinen Tisch. Danach dürfen Sie gehen."

Den Rest der Stunde arbeiteten alle sehr konzentriert.

Harry bemerkte sehr schnell, dass der Trank wirklich nicht einfach zu brauen war. Während Hermines Trank quietschgelb war, konnte man bei ihm die Farbe nicht so recht deuten...War das nun ockergelb oder doch dunkelgrün...?

Rons Trank gab in regelmäßigen Abständen kleine rote Rauchwölkchen von sich, was aber noch nicht so gefährlich aussah wie der Trank von Crabbe. Dieser leuchtete nämlich neongrün und schien kurz vor der Explosion zu stehen... was er 10 Minuten später auch tat und die ganze erste Reihe mit ekligem grünen Schleim bedeckte - inklusive Malfoy und Goyle. Leider hatte dieses Gebräu Null Wirkung, dafür stank es wie die Pest!

Sämtliche Gryffindor Schüler, besonders Ron und Harry, rutschten fast vom Stuhl vor Lachen. Zum krönenden Abschluss zog Snape Slytherin nochmals 10 Punkte ab und verdonnerte Crabbe zum Saubermachen.

Es war wohl das erste Mal, dass Harry mit einem Grinsen aus dem Unterricht ging. Welch gekonnter Abschluss des Schuljahres! Dabei hatte er noch nicht einmal nachhelfen müssen...
 

"Was machst du denn noch hier?", fragte Ron und unterbrach somit Harrys kleines Sonnenbad, dass er sich nach 90 Minuten Dunkelheit gegönnt hatte. "Ich dachte, du wolltest Lupin besuchen gehen. Wenn du noch lange hier rumstehst, überleg ich's mir und komm mit!"

"Bin ja schon weg!"

Mit einem etwas seltsamen Gefühl in der Magengegend rannte Harry in Richtung Krankenzimmer. Er wollte unbedingt mit Lupin reden...doch im Moment wusste er noch nicht so genau wie er das anfangen sollte...

"Das Rennen auf den Gängen ist verboten!!! Man sollte euch alle kopfüber am höchsten Turm aufhängen!", brüllte Filch ihm noch hinterher, doch da Harry war bereits um die nächste Ecke und außerhalb des Blickfeldes des grimmigen Hausmeisters.

Schwierige Geständnisse

Schwierige Geständnisse
 

Ziemlich außer Atem erreichte er nur wenige Minuten später den Krankensaal und rauschte erst einmal mit voller Wucht mit Madam Pomfrey zusammen.

"Kannst du denn nicht aufpassen?!"

"Entschuldigung...Kann ich Professor Lupin besuchen?"

"Ja...aber nicht so lange! Er ist noch sehr erschöpft und brauch Ruhe.", sagte sie während sie sich den Hintern rieb, denn bei dem Zusammenstoß hatte es sie auf selbigen gesetzt.

Nervös drückte Harry die Klinke zum Krankensaal herunter und schob leise die Tür auf.

Remus Lupin saß auf seinem Bett und sah zum Fenster hinaus. Sein Blick war traurig und er schien ganz in Gedanken versunken, denn er bemerkte Harry erst, als dieser ihn ansprach.

"Ähm...Professor Lupin?"

Unvermittelt wurde Harry von zwei honigfarbenen Augen groß angesehen.

"Hallo Harry!", begrüßte er ihn freundlich. "Was machst du denn hier? Ich hoffe du hast dich nicht ausgerechnet heute, an deinem letzten Schultag verletzt..."

"Nein! Nein...das ist es nicht...Ich...ich wollte Sie...besuchen..."

Harry spürte wie sein Gesicht eine übernatürlich rote Farbe annahm. Plötzlich schien ihm das Ganze furchtbar peinlich und seine fein säuberlich zusammengelegten Sätze lösten sich in Luft auf. Doch Lupin schien es nicht zu bemerken. Er lächelte ihn ihm zu und deutete ihm an sich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand, zu setzen.

"Das ist sehr nett von dir, Harry. Ich würde dir ja gerne Tee anbieten, doch leider bekomme ich von Madam Pomfrey nur Wasser und eklige Medizin."

Mit, immer noch, hochrotem Kopf setzte Harry sich und sah etwas betreten auf seine Schuhe.

"Wolltest du mit mir über etwas Bestimmtes reden?"

Lupin hatte ihn innerhalb von Sekunden durchschaut. Konnte Harry seine wahren Absichten so schlecht verstecken?

"J-ja...Ich...ähm..."

In diesem Augenblick erstarb sein Gestammel, weil Lupin seine Hand genommen hatte - vermutlich um Harry davon abzuhalten die Knöpfe von seinem Umhang abzudrehen - und ihn vertrauensvoll anlächelte.

"Du kannst mit mir über alles reden, Harry. Sogar wenn du etwas ausgefressen hast," Er lachte kurz. "Schließlich bin ich nicht mehr dein Lehrer.."

Dass Lupin seine Hand hielt, beruhigte Harry auf eine seltsame Art. Er atmete tief durch und begann dann zu sprechen.

"Ich wollte mit Ihnen über Sirius sprechen."

Augenblicklich verschwand das Lächeln aus Lupins Gesicht und machte einem traurigen Ausdruck Platz. Doch schnell riss er sich wieder zusammen und versuchte wieder zu lächeln. Ein trauriges Lächeln.

"Natürlich kannst du das."

Seine Stimme war leise und Harry hatte das Gefühl als würde die Hand, die seine umschloss, ein wenig zittern.

"Nur wenn es Ihnen nichts ausmacht!", fügte Harry noch schnell zu seinem letzten Satz hinzu.

"Nein, nein. Da brauchst du dir um mich keine Sorgen zu machen."

Es klang nicht sehr überzeugend, doch Harrys Wunsch sich mit jemandem auszusprechen war größer als seine Rücksichtsnahme gegenüber Lupin.

"Nun ja...eigentlich geht es mir mehr um Sie und Sirius."

Augenblicklich wurde Lupin noch ein Stück blasser, als er eh schon war, und sah seinen ehemaligen Schüler mit großen Augen an. Harry fühlte sich als hätte er sich undeutlich ausgedrückt. Deshalb versuchte er sich besser auszudrücken.

"Sie und Sirius waren doch gute Freunde...und Sie kannten ihn auch schon viel länger als ich..." Lupins Gesicht nahm wieder etwas Farbe an und er lächelte, offenbar erleichtert. "...und deshalb wollte ich Sie bitten mir ein wenig über ihn zu erzählen. Jetzt....wo er....wo er weg ist...habe ich irgendwie das Gefühl als hätte ich ihn nie wirklich gekannt..."

"Nein, Harry. Ich glaube da irrst du dich. Du und Sirius, ihr habt euch zwar leider nicht so oft gesehen wie ihr es gerne getan hättet, aber ich bin mir sicher, dass du ihn in der kurzen Zeit besser kennen gelernt hast als manche unserer alten Mitschüler es in 8 Jahren gekonnt hätten."

"Sie meinen Snape, oder?"

Als Antwort erhielt er nur ein fröhliches Lachen.

"Möglich."

"Aber ich weiß nur so wenig über seine Vergangenheit. Das ist mir bewusst geworden, als wir in seinem Haus waren. Ich hatte nie etwas über seine Familie gewusst...", sagte Harry ein wenig trotzig.

"Über seine Familie hat Sirius nur ungern gesprochen. Mir hat er in den ersten 3 Schuljahren überhaupt nichts von ihnen erzählt aus Angst, dass ich mich dann von ihm distanzieren könnte."

"Warum das denn?"

"Du scheinst den netten Läufer vor dem Kamin nicht mehr gesehen zu haben, oder?"

"Ein Läufer?"

"Nun...ich hatte als Erster mit Sirius das Haus erkundet und dabei waren wir darauf gestoßen."

Lupin sprach mit solcher Abscheu, dass Harry sich nicht sicher war, ob er überhaupt wissen wollte, was es mit dem mysteriösen Teppich auf sich hatte.

"Seine Eltern hatten eine besondere Vorliebe für seltene Felle," In Harry begann sich ein furchtbarer Verdacht auszudehnen. "Und dieser Läufer war eindeutig das Fell eines Werwolfs."

Nun war Harry richtig übel. Er hatte nicht sehr große Begeisterung für das Haus entwickeln können, doch nun war er sich sicher, dass er es nur noch unter Protest betreten würde.

"Verstehst du. Sirius hasste seine Eltern und wenn es nicht unbedingt sein musste, sprach er mit niemandem über sie."

"Mhhh...Naja...Ich rede ja auch nicht gerade gerne über die Dursleys..."

"Na, siehst du. Jeder hat mal etwas über das er mit anderen nur ungern sprechen möchte."

"Okay...Aber können Sie mir bitte ein wenig über Sirius erzählen, als Sie noch zusammen hier zur Schule gegangen sind?"

"...Ich weiß nicht, was ich dir da groß erzählen soll... Sirius und dein Vater waren in den ersten Jahren die größten Unruhestifter der ganzen Schule...und natürlich die größten Weiberhelden und Großmäuler! Das sollte man nicht vergessen. Wenn du dir das bildlich vorstellen willst...stell dir vor, was passieren würde, wenn es jeweils 4 mal Fred und George geben würde."

"Das totale Chaos!", stöhnte Harry entnervt.

"Nun...Das war es auch. Zum Glück wurden Lily und James ja in der 7. Klasse ein Paar und Sirius... wurde dann auch etwas ruhiger..."

Harry bemerkte, dass Lupin bei dem letzten Satz ein wenig rot geworden war. Irgendwie schien er noch etwas über Sirius zu wissen, was er Harry noch nicht erzählt hatte...Nur was? Ihm fielen die traurigen Augen des Werwolfs von gestern wieder ein und er beschloss Lupin - so schwer es ihm auch selbst fiel - darauf anzusprechen.

"Professor Lupin...."

"Lass das Professor weg. Ich bin schon lange kein Lehrer mehr und werde es wohl auch kaum wieder werden.", sagte Lupin milde lächelnd.

"Ähm...ja. Ich wollte Sie noch etwas Wichtiges fragen...mit Ihnen über etwas reden....Erinnern Sie sich an unsere Begegnung gestern Abend?"

Lupin sah ihn verwirrt an.

"Wann soll das gewesen sein?"

"Wir sind uns gestern begegnet, als Sie sich bereits in einen Werwolf verwandelt hatten..."

"Oh! Ich hoffe dir ist nichts passiert. Ich kann mich nämlich nur schlecht daran erinnern, was ich tue, wenn ich...in diesem Zustand bin."

"Ach so...Schade...Es war nämlich etwas merkwürdig. Ganz anders, als damals am Rand des Verbotenen Waldes."

Lupin sah ihn interessiert an.

"Sie haben nicht einmal versucht mich anzugreifen..."

"Ja. Das hat Madam Pomfrey mir mittlerweile auch erklärt. Das lag daran, dass ich in letzter Zeit den Werwolftrank regelmäßig ein-"

"Das mein ich nicht!", unterbrach Harry ihn. "Entschuldigung. Aber ich meine...die Begegnung an sich...ich hatte irgendwie das Gefühl wirklich Ihnen gegenüber zu stehen..."

"Ach, wirklich?"

"Ja...und ich hatte den Eindruck, dass Sie...etwas bedrücken würde...Ihre Augen sahen so...so traurig aus..."

Harry sah bei diesen Worten nicht auf und bemerkte somit nicht wie Lupin erschrak. Leise sprach er weiter.

"Ich wusste zuerst nicht woran das liegen könnte, doch dann fiel mir das...mit Sirius wieder ein. Sie leiden sicher auch darunter, dass er...nicht mehr da ist..." Er holte noch einmal tief Luft, denn seine Kehle schien wie zugeschnürt. Lupin hörte ihm ruhig zu. "Ich habe mich wie ein kleines Kind aufgeführt, doch Sie haben gar nichts gesagt. Sie haben mir noch nicht einmal Vorwürfe gemacht...Denn eigentlich bin ich an dem Ganzen nicht gerade unschuldig. Statt dessen haben Sie mich im Ministerium sogar beschützt. Deshalb wollte ich mit Ihnen reden... und mich bedanken..."

Nun sah Harry doch auf und was er sah, ließ auch noch die letzte Luft aus seinen Lungen weichen und sein Herz zu einem großen Bleiklumpen werden, der sich langsam seinen Weg in Harrys Magen suchte.

Lupin saß vor ihm, hatte sein Gesicht in die Hände gestützt und kämpfte ganz offensichtlich gegen die Tränen. In diesem Augenblick wurde Harry klar, dass die Person, die am meisten unter Sirius' Tod litt nicht er war...

"Es tut mir leid. Ich hätte nicht mit diesem Thema anfangen sollen..."

Harry wusste nicht genau, was er Tröstendes sagen konnte, doch was er wusste, war, dass auch ein 20 Jahre älterer Mann, den er bisher und eigentlich auch jetzt noch bewunderte, furchtbar zerbrechlich sein konnte.

"Ist schon okay...Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Harry...", sagte Lupin mit einer ungewöhnlich heiseren dunklen Stimme. Er blickte Harry dabei nicht an.

"Doch! Ich wollte das nicht...Ich hatte gehofft, dass es Ihnen auch ein wenig helfen würde, wenn Sie darüber reden...schließlich waren Sie und Sirius gute Freunde..."

"Ja...das waren wir...gute Freunde..."

Harry sah Lupin verwirrt an. So am Boden hatte er den Werwolf noch nie gesehen. Er fühlte sich als hätte er nach einem schmerzlichen und lang vergessenen Geheimnis geforscht...Geheimnis? Gab es zwischen Sirius und Lupin ein solches Geheimnis? Der Grund warum Lupin sich während ihres Gespräches mehrmals so seltsam verhalten hatte...Harry rang mit sich. Sollte er Lupin danach fragen und ihn eventuell in eine noch größere Verzweiflung reißen? Eine leise Stimme sagte ihm, dass da vielleicht ja auch überhaupt kein Geheimnis existierte, doch diese Stimme klang nicht besonders überzeugend. Harry fühlte regelrecht, dass da noch etwas war und sein Herz drängte ihn Lupin danach zu fragen.

Lupin schien sich nun wieder halbwegs beruhigt zu haben. Also beschloss Harry ihn nun auch darauf anzusprechen...auch wenn er es in wenigen Minuten wieder bereuen würde...

"Zwischen Ihnen und Sirius...gab es da etwas Besonderes?", fragte er unsicher.

"Wie meinst du das?"

"Wenn Sie über ihn sprechen reagieren Sie anders als wenn Sie über meinen Vater reden."

Lupin erschrak mächtig über Harrys Worte und wandte sofort den Blick von ihm ab.

"Ich scheine wohl Recht zu haben..."

Harry wusste nicht genau, ob er sich darüber freuen sollte, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte. Lupin schien nicht sehr gewillt mit ihm darüber zu reden, doch nun, da Harry so weit gekommen war, wollte er die ganze Wahrheit wissen.

Nun war es an ihm Lupins Hand zu ergreifen und ihn ernst und doch vertrauensvoll anzusehen. In Lupins Augen sah er tiefe Traurigkeit, Verschlossenheit, aber auch ein wenig Verlegenheit. Doch schließlich seufzte Lupin geschlagen und senkte den Kopf.

"Es stimmt, dass zwischen Sirius und mir etwas anders war als zwischen den anderen...Wir...wir waren nicht nur...Freunde..."

Lupin errötete. Er sah Harry an in der Hoffnung er hätte ihn verstanden, doch da hoffte er umsonst. In solchen Sachen stand Harry wie immer gewaltig auf der Leitung.

"Wie, nicht nur Freunde?", fragte er verwirrt.

Nun war er da: der Sprung ins kalte Wasser. Noch nie zuvor hatte Lupin mit jemandem über seine Beziehung zu Sirius gesprochen und nun verlangte ausgerechnet der Sohn seines alten besten Freundes eine Antwort von ihm. Doch diesmal hatte er wohl keine Wahl. Harry würde sich nicht mehr abwimmeln lassen...

"Wir haben uns geliebt..."

Lupin hatte die Augen geschlossen um Harrys Reaktion nicht sehen zu müssen, doch...da folgte keine Reaktion! Ewigkeiten vergingen und von Harry kam nicht ein Wort. Lupin öffnete vorsichtig die Augen. Überrascht stellte er fest, dass Harry ganz ruhig vor ihm saß und sogar noch immer seine Hand festhielt.

"Ist doch in Ordnung."

Das war das Einzigste, was Harry dazu sagte und diese Worte reichten auch völlig aus.

Harry verstand nun Lupins Reaktionen, sogar seine Worte an Bellatrix ergaben nun einen Sinn. Es ist viel schwerer jemanden zu verlieren, den man von ganzem Herzen liebt als einen Freund, selbst wenn es ein guter Freund war und noch schwieriger ist es, wenn niemand diese Gefühle kennt. Lupin hatte niemanden an den er sich mit seiner Trauer wenden konnte und der ihn voll und ganz verstanden hätte.

Lupin lächelte ihn schüchtern an.

"Danke."

Ohne Wiederkehr

Ohne Wiederkehr
 

Nun hatte das Gespräch den beiden doch geholfen.

Harry schlenderte beinahe fröhlich durch die kühlen Gänge des Schlosses. Ron und Hermine statteten Lupin nun einen Besuch ab und Harry hatte die Chance genutzt um sich zu verziehen. Er wollte die Gelegenheit nutzen um ein wenig über das Gespräch mit dem Werwolf nachzudenken.

Dass Sirius und Lupin ein Paar gewesen waren...dieser Gedanke war für Harry so seltsam, dass er grinsen musste. Er persönlich hatte damit kein Problem, nur war er ein klein wenig beleidigt, dass Sirius es ihm nicht gesagt hatte. Doch andererseits konnte er ihn auch verstehen. Die beiden hatten ihr Geheimnis bis jetzt vor jedem geheim gehalten. Aus Angst vor Ablehnung? Sicher... Dieses Thema war auch in der Zaubererwelt ziemlich heikel. Man konnte sich nie sicher sein wie andere darüber dachten.
 

Harry beschloss zum Gryffindor-Turm zu gehen, denn er musste noch seine Koffer so weit es ging packen. Morgen würde die Feier zum Schuljahresabschluss stattfinden und danach ging es wieder heimwärts.

Harry war nicht sonderlich begeistert von diesem Gedanken und dieses Jahr war ihm zu ersten Mal überhaupt nicht danach zu der Feier zu gehen. Die Ereignisse der letzten Tage geisterten durch seinen Kopf und ließen seine Laune mal wieder ins Endlose sinken. Bei dem Fest würde Dumbledore bestimmt etwas über den Vorfall im Ministerium sagen und alle würden Harry wieder anstarren als wäre er ein Alien. Darauf konnte er getrost verzichten!

Schwer seufzend schlurfte er die Haupttreppe hinauf.
 

Remus war mittlerweile wieder allein. Ron und Hermine hatten sich vor einigen Minuten auch verabschiedet. Die beiden hatten ihn über seinen Gesundheitszustand dermaßen ausgequetscht, dass ihm fast der Kopf rauchte. Was die beiden - naja, wohl eher Hermine - hatten wissen wollen...

Erschöpft aufseufzend sank Remus zurück in die Kissen und schloss die Augen. Das Gespräch mit Harry hatte ihn viele Nerven gekostet. Es wunderte ihn, dass der Junge so ruhig und verständnisvoll reagiert hatte. Vielleicht hätten Sirius und er doch kein solches Geheimnis daraus machen sollen. Doch ihre Angst, dass Spione Voldemorts ihre Beziehung ausnutzen könnten, war damals einfach ihre Hauptsorge gewesen. Schließlich waren sie schon einmal von einem Freund verraten worden...

Irgendwie hatte die Unterhaltung mit Harry Remus' Trauer besänftigt. Der Verlust schmerzte ihn zwar noch immer, doch er hatte nun nicht mehr das Gefühl, dass es ihn innerlich auffressen würde. Seine Seele gewann langsam ihren Frieden zurück und seine Gedanken wurden klarer. Er durfte sich nicht vollends gehen lassen, da war er sich sicher. Doch er wusste auch eines: er würde nie wieder in das Haus am Grimmauldplatz zurückkehren. Zu viele Erinnerungen hingen mit diesem Ort zusammen und außerdem hatten Sirius und er dort ihre letzten gemeinsamen Monate verlebt.

Er würde wieder in sein kleines Haus an der südlichen Küste, in der Nähe von Brighton ziehen. Außerdem würde er seine Aktivitäten für den Orden des Phönix zunächst beschränken. Er brauchte noch ein wenig Zeit um nachzudenken, einfach ein wenig Ruhe und er hoffte, dass Dumbledore ihn verstehen würde.
 

Am nächsten Tag verlief alles ein wenig hektisch. Madam Pomfrey musste sich spontan um 5 Schüler mit kleineren Fluchschäden kümmern, da diese sich auf den Gängen noch einmal ein ordentliches Zaubererduell geliefert hatten. Die Krankenschwester war geradezu erleichtert, dass Lupin wieder auf den Beinen war und es vorzog schon heute abzureisen.

Er wollte während der großen Feier abreisen, dann würde es vielleicht niemand wirklich bemerken.

Sein Plan schien auch tatsächlich aufzugehen. 5 Minuten nach Beginn der Feierlichkeiten schlenderte er mit seinem Reiseumhang über dem Arm durch die verlassenen Gänge Richtung Ausgang. Er hatte das große Portal fast erreicht, als er plötzlich hinter sich eine vertraute Stimme hörte.

"Lupin, wo wollen Sie denn hin?"

Es war - zu Remus' Überraschung - Severus Snape!

"Severus, warum sind Sie nicht bei der Feier?", fragte Remus freundlich ohne auf Snapes Frage einzugehen.

"Das könnte ich Sie genauso gut auch fragen."

Etwas verwirrt vergaß Remus ihm zu antworten und so standen sie einen Augenblick lang wortlos voreinander.

"Sie wollten die Gelegenheit nutzen um sich heimlich aus dem Staub zu machen, oder?", meinte Snape scharf und nickte auf Lupins Reisemantel. Als Antwort wurde Remus ein wenig rot. Es war ihm peinlich wie ein kleiner Junge beim Anhauen erwischt zu werden.

"Hab ich mir's doch gedacht...", sagte der Zaubertränkemeister mit einem kühlen Lächeln und trat einen Schritt auf ihn zu.

"Ich gebe mich geschlagen. Sie haben ja Recht...ich wollte keine große Abschiedsszene.", sagte Remus etwas nervös grinsend. Snape stand so dicht vor ihm, dass ihm der feine Geruch nach Schwefel, Rauch und verschiedenen Kräutern, den der Zaubertränkemeister verströmte, in die Nase stieg. Sofort fiel ihm etwas ein. Etwas scheu lächelnd sah er Snape an.

"Ich wollte mich noch bei Ihnen bedanken."

"Wofür?"

"Dafür, dass Sie mich im Verbotenen Wald sozusagen gerettet haben."

Snape wurde etwas blass.

"Woher...?"

Die Worte blieben ihm fast im Hals stecken, doch Remus wusste, was er ihn hatte fragen wollen.

"Madam Pomfrey hat es mir gesagt....Also...Danke, Severus."

Er schenkte ihm sein freundlichstes Lächeln, doch Snape schien wie erstarrt. Als nach etwa einer Minute immer noch keine Reaktion von seinem Gegenüber kam, entschied Remus sich zu gehen.

"Also dann...Auf Wiedersehen, Severus."

Er wollte sich umdrehen um zu gehen, als Snape ihn auf einmal am Arm festhielt.

"Äh...Severus?", fragte Remus verwirrt, als er in das leicht gerötete Gesicht des Lehrers blickte.

"Ich..." Jetzt oder nie, schoss es Snape durch den Kopf. Er fühlte, dass das vielleicht die letzte Möglichkeit war, Lupin zu sagen, was er für ihn fühlte und er würde diese Gelegenheit sicher nicht ungenutzt vorüberstreichen lassen!

Mit einem Ruck drückte er den verwirrten Werwolf gegen die Wand und küsste ihn leidenschaftlich.

Remus riss erschrocken die Augen auf. Das war ein Traum! So etwas würde nie wirklich passieren!!! ...Doch es geschah...Sein alter Rivale Severus Snape küsste ihn wirklich!

Als Snape sich von ihm löste hielt er ihn immer noch am Arm fest. Den Blick gesenkt sprach er endlich die Worte aus, die er ihm schon vor fast 20 Jahren hatte sagen wollen...

"Ich...ich liebe dich..."

"Severus...?"

"Ich weiß, dass du Black geliebt hast...und selbst jetzt noch liebst, doch...ich wollte nicht einfach irgendwann sterben ohne dir das gesagt zu haben...Ich hoffe du verstehst das..."

Dann ließ er ihn augenblicklich los und stürmte in Richtung Kerker davon. Remus ließ er verwirrt stehen.

Es dauerte einige Augenblicke bis dieser sich wieder gefasst hatte. Zitternd berührte er seine Lippen. Er hatte ihn geküsst...sein Geist weigerte sich strikt dies zu akzeptieren.

Plötzlich raffte er seinen Umhang wieder zusammen, der bei der plötzlichen Bewegung nach unten geglitten war, und rannte nach draußen.

Blind und taub für alles um ihn herum stieg er in die für ihn bereitgestellte Kutsche und ließ sich nach Hause fahren. Im Chaos seiner Gefühle hatte er einen Beschluss gefasst: er würde nie wieder nach Hogwarts zurückkehren! Sollte man es ruhig eine Flucht nennen - das war es auch! Remus wollte im Moment nichts so sehr wie nur so weit weg von hier und seinen Erinnerungen wie möglich...
 

Nach der großen Feier stellte Professor Dumbledore überrascht fest, dass Lupin bereits angereist war. Ein wenig traurig lächelnd sagte er, dass er sich doch noch gern von ihm verabschiedet hätte.

Snape, der dieser Szene beiwohnte, schwieg beharrlich...

Ohne Hoffnung in der dunklen Ecke

Ohne Hoffnung in der dunklen Ecke
 

London - 3 Jahre später
 

Remus saß am Fenster und sah durch die verschmierten Scheiben hinaus auf die Themse. Es regnete in Strömen und er fragte sich langsam ob seine direkt am Wasser gelegene Einraumwohnung diesen Fluten noch lange standhalten konnte. Am Weihnachtsabend jemanden zu finden, der ihm die Wohnung auspumpte, würde da wohl sehr schwer werden.

Seufzend zog er seine Taschenuhr aus dem abgewetzten Trenchcoat und warf einen Blick darauf. Es war kurz nach Mittag, also musste er sich nun beeilen, wenn er noch rechtzeitig am Zaubererministerium sein wollte.

Er stand von dem knarrenden Holzstuhl auf und suchte seine Sachen zusammen.

Nur wenig Licht erhellte den kleinen, mit morschen Holzplanken verkleideten Raum, in dem Remus nun schon seit über 2 Jahren lebte. Irgendwann, nach seinem Weggang vom Orden des Phönix, hatte er die Miete für sein kleines Häuschen an der Küste nicht mehr zahlen können und war hierher gezogen. Die Wohnung lag östlich von der Tower-Bridge, auf der "dunklen Seite" wie die Londoner das Gebiet der alten Industriegebäude und heruntergekommenen Altbauten nannten. Aber die Mieten waren hier selbst für einen Arbeitslosen wie Remus noch bezahlbar, deshalb beschwerte er sich auch nicht.

Remus löschte das Feuer im Kamin ein bisschen ab, damit ihm während seiner Abwesenheit nicht noch der letzte Besitz verbrannte, zog den Schal noch etwas enger und verließ dann den Raum.
 

Draußen auf den Straßen war nicht mehr viel los. Hinter den tausend Fensterscheiben erstrahlte gemütliches Licht. Man traf die letzten Vorbereitungen für das Fest der Liebe und störte sich nicht weiter an dem sintflutartigen Regen, durch den Remus marschierte.

Weiter im Stadtzentrum traf er noch auf ein paar Leute, die noch schnell ein paar Weihnachtseinkäufe zu erledigen hatten. Zauberer oder Hexen waren nicht darunter. Diese würde man, wenn sie sich überhaupt diesem Stress hingaben anstatt Geschenke zu zaubern oder selbst zu machen, höchstens in der Winkelgasse antreffen.

Remus schwankte leicht über die halb vereisten Straßen.

Gestern war Vollmond gewesen und er war immer noch ziemlich erschöpft. Zum Glück fragte in seiner Wohngegend niemand, wenn nachts lautes Heulen aus seiner Wohnung drang. Man interessierte sich halt nicht für die Belange anderer. Vielleicht war das auch ganz gut so...
 

Auf dem Weg zum anderen Ende der Stadt überkamen Remus wieder die verhasst geliebten Gedanken...wie jedes Jahr. Er dachte an Hogwarts, wo der Schnee jetzt sicherlich schon über einen Meter hoch lag. An die feierliche Atmosphäre. Diese unbeschreibliche Gemütlichkeit...Er dachte an Professor Dumbledore, Minerva, Harry... Harry hatte im Sommer die Schule erfolgreich abgeschlossen und war nun in der Ausbildung zum Auror. Remus hatte ihn seit 3 Jahren nun nicht mehr gesehen, aber natürlich hatte er von seinem unglaublichen Sieg gegen Lord Voldemort gehört. Natürlich... Remus musste ein wenig schmunzeln. Die Zeitungen hatten wochenlang über nichts anderes mehr geschrieben. Es war zwischenzeitlich so schlimm geworden, dass Harry sich, vermutlich, zum Grimmauldplatz zurückgezogen hatte. Zumindest war er für mehrere Wochen unauffindbar. Doch auch Sirius fiel ihm wieder ein. Obwohl seit seinem Tod nun schon 3 Jahre vergangen waren, schmerzte Remus der Gedanke an seine erste große Liebe. Er hatte versucht alles, was mit Sirius Black zusammenhing zu verdrängen. Vergessen konnte er es nicht... Fotos und Briefe lagen fein säuberlich in einem Karton in der hintersten Ecke seines Schrankes. Wegwerfen wollte er sie nicht...das konnte er nicht...

Als Remus an einem kleinen Händler mit stark duftenden Gewürzen vorbeiging, tauchte in seiner Erinnerung eine Person auf, die er in den letzten Jahren völlig aus seinem Gedächtnis verbannt hatte: Severus. Remus hatte seit damals nicht einen einzigen Gedanken an ihre letzte Begegnung verschwendet. Zu verwirrend war das Ganze für ihn. Er wusste, dass er Snape damals sicher verletzte hatte, doch er konnte nicht anders. Severus hatte damals Recht gehabt. Remus liebte Sirius noch immer. Etwas anderes zu behaupten wäre eine Lüge...

Tief durchatmend versuchte Remus diese Erinnerungen zu verdrängen. Er würde nicht nach Hogwarts zurückkehren und er würde seine alten Bekannten auch nie wieder sehen. Das hatte er für sich beschlossen. Auch wenn es wehtat und auch wenn er oft einsam war, würde er seine Entscheidung nicht rückgängig machen! Er wollte nicht noch jemanden verlieren, verletzt werden, einsam sein. Lieber lebte er als Unbekannter in dieser großen Stadt, die ihren Bewohnern keine Träne nachweinen würde...

Der Regen schien immer mehr zuzunehmen, während Remus sich durch die Straßen kämpfte. Kanaldeckel begannen neben ihm bedrohlich zu beben, jederzeit bereit sich in die Luft zu katapultieren und den Weg für das Wasser aus der überfüllten Kanalisation freizugeben.

Nur noch ein kleines Stück... Dieser Gedanke huschte beständig durch Remus' Kopf. Nach einer Stunde war es dann auch so und er erblickte an einer düsteren Straßenecke die arg demolierte Telefonzelle, die den Eingang zum Ministerium kennzeichnete. Froh endlich im Trockenen zu sein, seufzte Remus erst einmal auf, als er die Telefonzelle betrat. Doch viel Zeit um dort zu verweilen, hatte er nicht. In einer halben Stunde schloss das Zaubererministerium und somit auch die Abteilung für zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe. Also wählte Remus die Nummer, die er mittlerweile im Schlaf beherrschte und der magische Fahrstuhl setzte sich in Bewegung.

In der Eingangshalle war, im Gegensatz zu anderen Tagen, recht wenig los.

Harrys Brunnen blubberte friedlich vor sich hin. Dieser Brunnen war nach Harrys Sieg über Voldemort und zeigte den jungen Zauberer in heroischer Pose, den Zauberstab, aus dem Wasser schoss, nach oben gerichtet. Er stand genau an der Stelle, wo bis vor 3 Jahren der Brunnen der magischen Geschwister gestanden hatte.

Remus fragte sich, was Harry wohl von diesem hässlichen - nach Fudges Anweisung natürlich - vergoldeten Etwas hielt. Denn das, was da in der Mitte der großen Halle thronte, sah Harry kein bisschen ähnlich. Remus konnte sich nicht erinnern je so einen überheblichen Ausdruck in Harrys Gesicht gesehen zu haben.

Er wandte sich von dem Ungetüm ab und schritt zur Rezeption.

"Hallo Remus! Wie geht's?", wurde er von Eric Shaw, dem Portier etwas grummelig begrüßt.

Eric und Remus waren in Hogwarts im selben Jahrgang gewesen, mit dem Unterschied, dass Remus Hausbester bei Gryffindor war und Eric der absolute Looser bei Hufflepuff. Nun arbeitet er beim Ministerium und Remus war arbeitslos. That's Life!, schoss es Remus durch den Kopf. Ein ironischer Gedanke...

"Guten Morgen, Eric.", grüßte Remus leise zurück.

"Na du bist gut! 'Guten Morgen'? Es ist weit nach Mittag!"

Ohne auf diese Bemerkung einzugehen, griff Remus in seine Manteltasche und wollte Shaw seinen Zauberstab zur Überprüfung geben, doch der winkte ab.

"Nicht nötig, Remus. 11 Zoll, Kern Einhornhaar, 27 Jahre in Gebrauch. Ich kann es auswendig. Dafür brauche ich keine Maschine."

"Und was wäre, wenn ich nun jemanden hier mit einem unregistrierten Zauberstab angreifen würde?"

Eric grinste breit unter seinem Dreitagebart.

"Das würdest du nie tun. Dafür kenne ich dich zu gut. Du bist der ehrlichste und anständigste Mensch, den ich je getroffen habe."

Damit verzog er sich wieder hinter seine Extra-Weihnachtsausgabe des Tagespropheten und winkte Remus zu den Fahrstühlen.

"Stille Wasser sind tief, Eric. Das solltest du nie vergessen.", sagte Remus noch leise im Gehen.

Über den perplexen Gesichtsausdruck seines ehemaligen Schulekameraden grinsend, drückte er den Knopf für die vierte Etage.

Da so wenig Leute im Zaubererministerium waren, kam Remus recht schnell an sein Ziel und konnte 2 Minuten später an der Tür mit der Aufschrift: Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe, anklopfen.

Hierhin hatte man ihn aufgrund seiner Lycantrophy verbannt. Er hatte eigentlich gehofft, dass sich nach dem Skandal um Umbridge einiges ändern würde, doch es war alles beim Alten geblieben. Werwölfe durften keine Nachtjobs annehmen, nicht mit Kindern arbeiten und mussten sich einigen sehr demütigenden Tests unterziehen, bei denen der "Grad ihrer Aggressivität" festgestellt wurde.

Remus war zwar als "absolut ungefährlich" eingestuft worden, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er noch immer keinen Job gefunden hatte. Werwölfe waren bei vielen unbeliebt und bei Muggeln zu arbeiten, war ihm ebenfalls vom Ministerium verboten worden.

"Herein!", rief eine tiefe Frauenstimme.

Remus tat wie ihm geheißen und fand sich einen Augenblick später vor einem riesigen Kiefernholzschreibtisch wieder, hinter dem eine abnorm große Frau mit schwarzen lockigem Haar saß.

Dies war Roberta Edking, ehemalige Drachendompteurin, die seit einem Unfall vor 4 Jahren, bei dem sie sich starke Verbrennungen am Oberkörper und am rechten Bein zugezogen hatte, beim Ministerium arbeitet. Im Gegensatz zu Remus erschien sie riesig, doch sie war sehr freundlich und ohne Vorurteile. Eine seltene Gabe in der heutigen Zeit...

"Guten Tag Mr. Lupin. Wie geht es Ihnen?", erkundigte sie sich freundlich.

"Guten Tag. Es geht mir gut. Danke der Nachfrage."

Eine Höflichkeitsfloskel, die sie jedes Mal, ohne Änderung, austauschten, doch Remus war froh, dass ihn überhaupt jemand nach seinem Befinden fragte.

"Setzen Sie sich doch bitte. Möchten Sie eine Tasse Tee? Draußen ist es sicherlich sehr kalt. Wie ist das Wetter da oben?"

Hier unten, etwa 25 Meter unter der Erdoberfläche, gab es keine Fenster, noch nicht einmal magische, also war man den ganzen Tag sozusagen von der Außenwelt abgeschnitten.

"Danke, es regnet und die Wahrscheinlichkeit, dass es bis morgen Früh schneit, ist eher gering."

Mrs. Edking seufzte.

"Schon wieder ein verregnetes Weihnachtsfest. Meine Kinder haben schon fast vergessen wie Schnee überhaupt aussieht."

Mit einem leichten Lächeln schob sie Remus eine dampfende Tasse Tee hinüber. Der angenehme Duft von Erdbeer-Sahnetee breitete sich im Raum aus.

"Danke sehr... Warum fahren Sie mit Ihrer Familie zu Weihnachten nicht in den Norden? Zum Beispiel nach Hogsmeade? Dort schneit es um diese Zeit immer."

Mrs. Edking kratzte sich gedankenverloren am Kinn.

"Ich hab ja noch Resturlaub... Und Hogsmeade ist auch ein Paradies für Kinder...JA! Ich glaub, das werd ich machen. Meinem Mann wird das sicher auch gefallen. Danke sehr, Mr. Lupin. Sie haben meiner Familie soeben das Weihnachtsfest gerettet!"

Remus lächelte leicht verlegen.

"Gern geschehen.", war das Einzige, was er im Moment herausbrachte. Um von seiner Verlegenheit abzulenken nahm er einen Schluck Tee. Als er sich wieder gefangen hatte, sah er Mrs. Edking ernst an.

"Ich wage es ja kaum Sie zu fragen, aber..."

"Und ich wage es kaum zu antworten, doch es bringt nichts. Nein, Mr. Lupin, keine Ihrer Bewerbungen wurde beantwortet."

Remus seufzte. Schon wieder nichts... Noch nicht einmal eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Er machte Anstalten wieder zu gehen, doch Mrs. Edking hielt ihn zurück.

"Sie haben doch noch nicht einmal Ihren Tee ausgetrunken.", sagte sie lächelnd. "Übrigens war Mr. Potter heute Morgen hier und hat wieder mit Mr. Fudge gesprochen." Remus horchte auf. "Er hat sich für eine Milderung der Gesetze für Halbmenschen und magische Geschöpfe ausgesprochen."

Ein sanftes Lächeln stahl sich auf Remus' Gesicht. Er dachte daran wie stolz Lily und James jetzt auf ihren Sohn sein würden...
 

"Ich kann dir Remus' Adresse nicht geben. Das ist Verletzung des Datenschutzes! Sowas könnte mich meinen Job kosten."

"Ich kann es auch ohne dich herausfinden, aber dann dauert's länger."

Einen Moment lang sah Weasley der breitschultrigen Gestalt vor sich fest in die Augen, doch dann wand er sich ab, nahm Zettel und Stift zur Hand und schrieb, dass er Remus Lupins Akte bräuchte. Die Memo flog los und wenige Minuten später flog eine unscheinbare graue Mappe herein und landete auf Weasleys Schreibtisch.

Mit einem unzufriedenen Blick reichte er sie seinem alten Bekannten. Dieser notierte sich schnell die Adresse und gab die Akte zurück.

"Wenn das irgendwer rauskriegt..."

"Es wird niemand rauskriegen!"
 

Eigentlich hatte Remus gedacht, dass es für den Regen keine Steigerungsform mehr geben könnte, doch er schien sich geirrt zu haben. Eimerweise schüttete es auf die Gehwege und Remus war wirklich glücklich, als er seine kleine Wohnung erreicht hatte.

Nach Weihnachten war ihm nicht gerade zumute. So zog er einfach Mantel, Schal und Schuhe aus und legte sich auf sein Bett um sich in den Decken zu vergraben.

Das Feuer, das im Ofen fröhlich vor sich hinknisterte bemerkte er ebenso wenig wie die große Gestalt, die auf einem Stuhl am Fenster saß und ihn beobachtete.

Dies alles nicht wahrnehmend schlief er ein und erwachte erst bei dem herrlichen Duft von warmen Plumpudding.

Unerwarteter Besuch

Unerwarteter Besuch
 


 


 

Sich die Augen reibend richtete Remus sich auf und sah sich verwirrt in seinem Zimmer um.
 

"Gut geschlafen?", fragte ihn plötzlich eine tiefe Stimme.
 

Erschrocken sah Remus die große kräftige Gestalt an, die bis jetzt unbemerkt in einer Ecke gestanden hatte.
 

"Wer...?"
 

"Erkennen Sie mich wirklich nicht? Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass es noch jemanden in der Zaubererwelt gibt, der mich nicht sofort erkennt. Eigentlich ganz lustig, aber dass Sie mich nicht wiedererkennen...", sagte die Person leicht amüsiert.
 

Die Person war nun nähergetreten und Remus konnte ihn klar sehen. Es handelte sich um einen jungen Mann, etwa um die 20 mit kurzem schwarzem Haar, strahlend grünen Augen und in ordentlichen Muggelsachen gekleidet. Trotzdem handelte es sich einwandfrei um einen Zauberer.
 

Remus sah ihn etwas perplex an. Dieser Mann schien ihm unglaublich vertraut, doch er konnte sich einfach nicht ans einen Namen erinnern...
 

Er ertappte sich dabei wie sein Blick geradezu magisch von den grünen Augen angezogen wurde. So grüne Augen... Eigentlich kannte er nur zwei Personen, die solche Augen hatten. Harry und dessen verstorbene Mutter Lily.
 

"Harry?", fragte er unsicher.
 

"Genau!", antwortete Harry fröhlich. "Hat ja lange gedauert. Hab ich mich etwa so verändert?"
 

"Kann man schon sagen...", murmelte Remus.
 

Ein glückliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er stand auf um Harry zu begrüßen.
 

"Oh! Du bist ganz schön gewachsen.", stellte er beeindruckt fest.
 

Harry grinste breit. Übermütig umarmte er den verdatterten Werwolf. Erst nach einer halben Ewigkeit ließ er ihn wieder los.
 

"Es ist schön mal wieder jemanden zu treffen, der einen nicht wie ein Überwesen behandelt.", sagte Harry lachend.
 

Remus nickte nur kurz. Forschend betrachtete er Harry. Sollte das wirklich der kleine Junge sein, den er zuletzt vor drei Jahren in Hogwarts gesehen hatte? Er war unglaublich groß geworden und überragte Remus nun mit mehr als einem Kopf. Außerdem wirkte er sehr aufgeweckt und nicht mehr so verschlossen wie damals. Kaum zu glauben, dass dieser Mensch mit einem so offensichtlich sonnigen Gemüt schon den Schatten eines Mordes auf seiner Seele trug - einem Mord zum Wohle der Menschheit. Remus blickte möglichst unauffällig auf Harrys Stirn. Tatsache. Die Narbe in Form eines Blitzes war immer noch da...
 

"Das Teil wird mich wohl ein Leben lang begleiten."
 

"Wie?"
 

"Na, die Narbe.", sagte Harry und deutete auf seine Stirn.
 

Remus war es sehr peinlich, dass Harry offensichtlich seine Blicke bemerkt hatte. Betreten sah er woanders hin.
 

"Setz dich doch. Ich würde dir gern etwas anbieten, aber..."
 

Verlegen sah er sich in dem Zimmer um. Nein, er hatte nur noch etwas hartes Brot, Butter und Käse da. Nichts, was er seinem Gast unbedingt anbieten wollte.
 

"Darum hab ich mich schon gekümmert.", meinte Harry plötzlich.
 

Er drehte sich um und nahm vom Fensterbrett einen herrlichen großen Plumpudding.
 

"Den hat Mrs. Weasley gebacken, aber das ist zu viel für mich allein, deshalb dachte ich, Sie würden sich sicher darüber freuen."
 

Er stellte den Plumpudding auf den bereits gedeckten Tisch und setzte sich dann. Remus nahm ebenfalls Platz. Als Harry ihm ein großes Stück Plumpudding anbot, errötete er ein wenig vor Verlegenheit. Ihm war das Ganze furchtbar peinlich. Der Sohn seines besten Freundes besuchte ihn in seiner schäbigen 1-Zimmer-Wohnung und er, heruntergekommen wie er war, hatte noch nicht einmal etwas, was er ihn anbieten konnte, sondern musste sich von seinem Gast versorgen lassen...
 

Harry schien das alles nichts auszumachen. Mit einem gesunden Appetit aß er sein Stück Plumpudding, während Remus nur sehr wenig aß.
 

"Sie sollten wirklich etwas essen.", meinte Harry nun recht besorgt. "Sie sehen blass aus."
 

Remus schluckte schwer und zwang sich dann dazu Harry anzulächeln.
 

"Es tut mir leid, dass du mich hier so vorfindest. Du machst dir so eine Mühe hierher zu kommen und ich kann dich noch nicht einmal gebührend empfangen...dabei haben wir uns so lange nicht gesehen..."
 

"Nein...das ist schon in Ordnung.......Ich...ich habe erst heute erfahren, dass Sie überhaupt hier in London sind und auch, dass es Ihnen immer noch schwer fällt einen Job zu finden..."
 

Remus ballte unter dem Tisch die Fäuste, dass er seine eigenen Fingernägel in der Haut spürte. Er wollte nicht bemitleidet werden. Vielleicht war das auch ein Grund, warum er nicht zurückgekehrt war...
 

"Ich will mich nicht in Ihr Leben einmischen, doch ich bin auch nicht hier um Sie zu bemitleiden. Ich war nur froh Sie endlich gefunden zu haben und wollte Sie deshalb besuchen. Ich bin mir sicher, Sie haben Ihre Gründe, warum Sie sich bei niemandem gemeldet haben, doch ich will Sie nicht dazu überreden es mir zu sagen. Wenn ich gehen soll, sagen Sie es bitte."
 

Remus sah ihn erstaunt an. Natürlich wusste er, dass Harry schon früher ein sehr verständiger Junge gewesen war, doch das Feingefühl, dass er nun an den Tag legte, verblüffte Remus.
 

"Nein...ich würde mich freuen, wenn du etwas bleiben könntest."
 

Harry nickte lächelnd.
 

"Ich hab es nicht eilig. Heute hab ich nichts mehr vor."
 

"Feierst du denn mit niemandem?", fragte Remus überrascht.
 

"Nein. Bei den Dursleys bin ich ausgezogen. Auf mich wartet nur eine leere Wohnung."
 

"Oh. ...Und was ist mit Ron und Hermine?"
 

"Die sind gerade zusammen in den Urlaub geflogen. Surfen auf Hawaii. Hermine will mir bald schreiben wie sich Ron bei "Muggelsport" so anstellt." Er grinste.
 

Schweigen trat ein, weil Remus Harry völlig geistesabwesend betrachtete.
 

"Hab ich was im Gesicht?", fragte dieser verwirrt.
 

"Nein, nein...ich hab nur gerade festgestellt, dass du dich doch ziemlich verändert hast."
 

"Tja...mit 17 bin ich noch mal unglaublich gewachsen und meine Brille hab ich gegen Kontaktlinsen umgetauscht. Wenn man Auror ist, sind die einfach praktischer."
 

"Ach, so ist das. Ich hatte mich schon gewundert, warum du deine Brille nicht mehr trägst. Mhh...Kontaktlinsen können nicht zerbrechen. Das ist sicher vorteilhaft..."
 

"Man merkt Ihnen an, dass Sie unter Muggeln leben.", sagte Harry lachend.
 

"Warum?"
 

"Weil ich Ron etwa 10 Mal erklären musste, was Kontaktlinsen sind und ich befürchte so richtig hat er es immer noch nicht verstanden."
 

Remus lächelte leicht, wurde dann jedoch wieder ernst.
 

"Aber du hast dich nicht nur äußerlich verändert..."
 

Nun sah Harry ihn mit einem Blick an, der Remus doch sehr an den blassen Jungen von vor 3 Jahren erinnerte.
 

"Das alles...die Sache mit Voldemort...hat mich doch ganz schön verändert... Ich will nicht lügen und behaupten, dass es mir hundertprozentig gut geht, aber...ich will auch von niemandem bemitleidet werden und deshalb versuche ich stark zu sein...für mich selbst. Ron und Hermine kann ich damit zwar auch nicht täuschen, aber sie akzeptieren meine Entscheidung.......An meinen Händen klebt das Blut eines Menschen. Egal wie furchtbar Voldemort auch war...er war ein Mensch und ich habe ihn getötet. Wenn ich so rumlaufen würde wie ich mich fühle, würde ich gar nichts mehr auf die Reihe bekommen. Ich will die Menschen, die mich mögen nicht verletzen oder ihnen Kummer bereiten, deshalb hab ich mich so verändert. Es ist nicht mehr als eine Maske, aber...ich kann damit leben."
 

Als er geendet hatte, sah Harry Remus ernst an, doch dieser lächelte nur leicht.
 

"Wenn du so leben kannst, ist es okay. Niemand sollte von dir verlangen, dass du dich änderst, wenn du es selbst nicht willst und ich werde es auch nicht von dir verlangen."
 

Harry lächelte erleichtert.
 

"Seltsam...mit Ihnen sich zu unterhalten scheint mir das Leichteste der Welt...Vielleicht sollten Sie sich als Psychiater oder Seelsorger bewerben.", schlug er grinsend vor.
 

Remus lachte. Harry war übergangslos wieder in seine "Rolle" geschlüpft.
 

"Das geht nicht. Als Werwolf hab ich einige Auflagen unter denen ich nicht arbeiten darf. Ich glaube nicht, dass das Ministerium mir erlauben würde mich ohne Aufsicht mit einem Menschen in einem Raum aufzuhalten."
 

"Ach, so ein Quatsch! Was soll denn da schon passieren? Wir sitzen doch hier auch ganz gemütlich und unterhalten uns. Diese dämlichen Gesetze von Umbridge sollten endlich geändert werden."
 

"Beim Ministerium dauert so etwas halt länger.", sagte Remus schmunzelnd.
 

Harry seufzte.
 

"Dann muss ich Mr. Fudge nach Weihnachten noch mal einen Besuch abstatten. Er wird sich sicherlich freuen mich zu sehen!...Professor Lupin, würden Sie mich bitte auf dem Laufenden halten ob Fudge sich auch wirklich um die Sache kümmert? Er versucht nämlich andauernd mich mit irgendwelchen Ausreden hinzuhalten."
 

"Natürlich."
 

Remus ignorierte, dass Harry ihn immer noch Professor nannte. Im Ministerium gab es einige, die ihn ebenfalls noch mit diesem Titel anredeten. Er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt.
 

Plötzlich ertönte aus Harrys Jacke ein leises Piepen.
 

"Ach nein! Ausgerechnet jetzt!", fluchte er und zog ein Handy aus seiner Tasche. "Ja? ...... Muss das jetzt sein? ...... nein .... Es passt gerade überhaupt nicht! ............... Ich bin einem guten Bekannten. ....... okay ...... ja ....... Bis dann! Tschau!" Entnervt schaltete er das Handy aus. "Tut mir leid. Das war jemand aus der Aurorenabteilung. Sie sagen, sie hätten einen "Notfall". Vermutlich mal wieder ein betrunkener Zauberer, der die Straßenlaternen in Truthähne verwandelt, oder so... Sie meinen, sie brauchen unbedingt meine Hilfe...Als könnten die das nicht alleine!"
 

"Ist schon okay, aber sag mal, seit wann werden im Ministerium Handys benutzt?", fragte Remus etwas verwirrt.
 

"Seit sie gemerkt haben, dass es unauffälliger ist Handys statt Eulen in der Öffentlichkeit zu benutzen.", sagte Harry trocken. Dann seufzte er tief. "Tut mir leid, dass ich nicht bleiben kann, aber am Ende kriegt Fudge noch einen Anfall und erzählt überall rum, dass ich dem Ministerium meine Hilfe verweigern würde oder sowas in der Art. Es dauert dann immer mehrere Wochen bis ich das richtig gestellt habe."
 

"Dann solltest du wohl lieber gleich gehen."
 

"Ja. ...Darf ich gleich Ihren Kamin benutzen? Dann geht's schneller."
 

"Natürlich."
 

Sie standen auf und Harry nahm seinen Umhang von der Garderobe. Er kramte in einer der Taschen und zog schließlich einen kleinen roten Samtbeutel heraus.
 

"Oh! Ähm...Warte, ich pack dir den Plumpudding noch schnell ein.", sagte Remus eilig und wollte eben dafür seinen Zauberstab aus seinem Mantel holen, als Harry ihn abhielt.
 

"Nicht nötig. Beim Reisen mit Flohpulver würde der nur kaputtgehen. Behalten Sie ihn, aber verraten Sie Molly nicht, dass ich Ihnen den Plumpudding geschenkt hab, ja?"
 

"In Ordnung. ...Ich glaube eh nicht, dass ich sie in nächster Zeit sehen werde."
 

Harry sah ihn etwas traurig an.
 

"Sie werden nicht nach Hogwarts zurückkehren?"
 

Remus schüttelte den Kopf.
 

"Nein...ich bleibe hier."
 

Innerlich hoffte er, dass Harry ihn nicht nach den Gründen fragen würde.
 

"Na dann...okay. ...Aber darf ich Sie mal wieder besuchen?"
 

"Sehr gern. Wenn du dich vorher anmeldest, hab ich beim nächsten mal auch Kuchen da, in Ordnung?"
 

"Gute Idee.", sagte Harry lächelnd.
 

Er wollte sich gerade eben zu Kamin umwenden, als Remus noch etwas einfiel.
 

"Ach! Harry?"
 

"Ja?"
 

"Wie...wie hast du mich eigentlich gefunden?"
 

Ihm war die Frage zwar etwas unangenehm, weil er selbst veranlasst hatte, dass seine Adresse nicht weitergegeben wurde, doch er wollte trotzdem wissen, wie Harry ihn gefunden hatte.
 

"Ich ab den Menschen vom Meldebüro ausgequetscht. Ich dachte mir, dass Sie dort vielleicht auch drinstehen. Naja, hat ja wohl geklappt...leider erst jetzt..."
 

"Macht nichts. ...Also dann. Mach's gut."
 

"Okay. Tschau."
 

Zum Abschied drückte er Remus noch einmal so sehr, dass dieser fast keine Luft mehr bekam. Dann schmiss er ein wenig Flohpulver in den Kamin, stellte sich hinein, sagte laut "Zaubererministerium" und schon war er weg.
 

Remus seufzte leicht. Es hatte gut getan mal wieder jemanden zu sehen, doch das brachte ihn trotzdem nicht von seinem Entschluss ab nie mehr nach Hogwarts zurückzukehren. Er wollte nicht. Die Sache mit Severus ging ihm wieder im Kopf herum...Er war wohl der Hauptgrund, warum Remus nicht zurückwollte. Außerdem befürchtete Remus, dass zuviel Zeit vergangen und dass er und seine Bekannten sich zu fremd geworden waren.
 

Ein wenig traurig sah er sich in seiner Wohnung um. So klein sie auch war, nun wirkte sie schrecklich groß und leer... Remus überlegte einen Moment, was er nun tun sollte, als es plötzlich an der Tür klopfte.
 

Wer sollte das denn nun sein? Etwa sein Vermieter, der die fällige Miete eintrieb? Nein. Doch nicht zu Weihnachten! Der Mann hatte sicherlich besseres zu tun.
 

Müde schlich Remus zur Tür und öffnete sie.
 

Er erschrak, denn für den ersten Moment dachte er ein Dementor würde vor ihm stehen, doch die große hagere, in einen nassen schwarzen Umhang gehüllte Gestalt stellte sich als Mensch heraus.
 

"Ähm...ja? Was wollen Sie? Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?", fragte Remus.
 

Der Mann - zumindest augenscheinlich ein Mann - hatte die Kapuze seines Umhangs tief ins Gesicht gezogen um sich vor dem Regen zu schützen. So konnte Remus sein Gesicht nicht erkennen, was ihn etwas verunsicherte.
 

In diesem Augenblick nahm der Mann die Kapuze ab.
 

Remus wurde blass.
 

Nein! Das konnte er unmöglich sein. Nicht hier! Nicht jetzt!
 

Zitternd starrte Remus in das ihm so vertraute Gesicht.

Überwindung

Überwindung
 


 


 

"...Severus...", sagte Remus mit leiser, zittriger Stimme.
 

Für einen Moment war er versucht die Tür einfach wieder zuzuschlagen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht.
 

"Hallo Remus.", grüßte der Zaubertränkemeister freundlich.
 

Endlich gewann Remus seine Fassung zurück.
 

"Was....was machst du hier?", fragte er ohne Severus direkt anzusehen.
 

"Ich habe dich gesucht."
 

Das war genau die Antwort, die Remus befürchtet hatte. Was sollte er nun tun? Er konnte den vollkommen durchnässten Mann nicht einfach wieder hinaus in den Regen schicken, auch wenn seine Anwesenheit ihm sehr unangenehm war.
 

"Komm doch rein.", schlug er ihm schließlich vor.
 

"Willst du überhaupt, dass ich reinkomme?"
 

Der Werwolf sah ihn geschockt an, senkte dann jedoch den Kopf.
 

"Ich kann dich ja schlecht hier draußen stehen lassen. ...Also, komm schon."
 

Mit diesen Worten ging er einen Schritt zur Seite und machte den Weg in seine Wohnung frei.
 

Severus lächelte kurz. Remus hatte sich nicht verändert. Er war zu jedem freundlich, auch zu denen, die er lieber sofort wieder loswerden wollte.
 

Gemächlich trat Snape ein. Er spürte Remus' Blicke im Rücken und dass ihm sein Besuch nicht gerade recht war. Severus sah sich etwas traurig in der Wohnung um. Sie war wirklich winzig und ziemlich heruntergekommen. Unter dem Fenster stand ein Eimer um das hereintropfende Regenwasser aufzufangen und dem Ofen sah Severus auf den ersten Blick an, dass er schon mehrmals mit Reparaturzaubern geflickt worden war. Dass Remus anscheinend lieber hier so lebte als nach Hogwarts zurückzukehren, schmerzte ihn etwas.
 

"Zieh doch deinen Mantel aus. Du bist doch ganz nass. ...Kann ich dir ein Stück Kuchen anbieten?"
 

Remus versuchte freundlich zu seinem Gast zu sein, doch die Erinnerungen an vor 3 Jahren ließen ihn einfach nicht los und schlossen ihn mit beklemmender Enge ein.
 

Wortlos ließ Snape seinen Mantel von den Schultern gleiten. Remus nahm ihn ihm ab und hängte ihn über einen Stuhl nahe des Ofens.
 

"Setz dich doch.", sagte er schließlich leise.
 

Severus tat wie ihm geheißen und ließ sich von Remus ein Stück Plumpudding reichen. Er hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und so nahm er es dankend an. Während er aß, saß Remus ihm nur schweigend gegenüber und starrte auf die Tischplatte
 

"Fragst du dich gar nicht, warum ich plötzlich bei dir auftauche?", fragte er, als er aufgegessen hatte.
 

Als Antwort wurde er von zwei honigfarbenen Augen verwirrt angesehen.
 

"Ich habe beschlossen meine Tätigkeit als Lehrer in Hogwarts aufzugeben und nach London zu ziehen. Hier hab ich dann deinen Aufenthaltsort erfahren und da dachte ich, dass ich dich doch mal besuchen könnte."
 

Das diese Geschichte nicht ganz der Wahrheit entsprach, konnte Remus sich denken, doch er sagte dazu nichts.
 

"Warum willst du nicht mehr Lehrer sein?"
 

"Es...", Er strich sich unbewusst über seinen rechten Arm. "Es geht nicht mehr."
 

Remus sah ihn etwas traurig an.
 

"Was ist denn, Remus? Mitleid mit jemanden, den du eigentlich überhaupt nicht ausstehen kannst?" Er lachte kurz auf und sprach dann leise weiter. "Du bist viel zu nett..."
 

Remus wurde augenblicklich etwas rot.
 

"I-ich...nein! Es stimmt nicht, dass ich dich nicht leiden kann..."
 

"Ach nein?"
 

Severus sah seinen Gegenüber so durchdringend an, dass dieser das Gefühle er würde ihm bis in die tiefsten Ecken seiner Seele sehen. Augenblicklich schämte er sich für sein Verhalten. Was hatte Severus ihm schon getan? Ja, er hatte ihn geküsst. Aber sonst war er eigentlich immer ...nun ja....fast nett zu ihm gewesen. Er hatte ihn damals nicht verraten, auch während der Schulzeit hatte er ihn nicht sonderlich oft geärgert, als Remus in Hogwarts Lehrer war, hatte er ihm immer den Werwolftrank gebraut und vor 3 Jahren hatte er ihn im Verbotenen Wald gefunden und zurückgebracht. Es gab keinen Grund, warum Remus ihn meiden sollte...
 

Er sah Severus nun fest an.
 

"Nein, es stimmt wirklich nicht."
 

Er lächelte sanft.
 

Snape schien von dieser Reaktion zu überrascht um etwas zu sagen.
 

"Möchtest du noch einen Tee?", fragte Remus freundlich.
 

"Nein....nein. Ich wollte sowieso nicht allzu lange bleiben."
 

Remus nickte.
 

"Wo wohnst du denn hier in London?"
 

"Ich habe noch keine Wohnung gefunden. Über Weihnachten findet man schwer was. Ich wohne zur Zeit noch im Hotel."
 

Ehe Remus richtig darüber nachgedacht hatte, sprach er die folgenden Worte schon aus.
 

"Willst du derweil nicht einfach hier wohnen?"
 

Als er bemerkt hatte, was er gesagt hatte, wurde er etwas rot.
 

"Naja....i-ich meine....es....es ist zwar etwas eng hier, a-aber wenn du willst...", stotterte er verlegen.
 

Severus sah zuerst etwas verdutzt drein, dann lächelte er.
 

"Nein, ich glaube für 2 Leute ist deine Wohnung doch etwas zu klein. Aber darf ich dich morgen noch einmal besuchen? ...Oder ist es dir nicht recht...?"
 

"Doch!", sagte Remus eilig. "Doch. Du kannst gerne vorbeikommen. Ich freue mich."
 

"Okay. Aber wenn du mich schon einlädst, dann koche ich morgen wenigstens etwas, ja?"
 

"D-das ist doch nicht nötig. Ich kann doch-"
 

"Keine Sorge. Ich mach das schon."
 

Leicht grinsend beobachtete er Remus, dem das Ganze nun doch etwas peinlich war. Doch schließlich raffte er sich auf .
 

"Ich muss jetzt wieder los. Die Geschäfte schließen gleich und ich muss noch einkaufen."
 

"Aber ich dachte, du wohnst im Hotel."
 

"Ja. Ich brauch noch was wegen morgen."
 

"Das brauchst du nicht! Ich geh nachher noch schnell einkaufen und-"
 

Schon wieder schnitt Severus ihm das Wort ab.
 

"Kommt gar nicht in Frage. Ich lade mich eigenmächtig bei dir ein und sage, dass ich koche, also werde ich auch einkaufen gehen."
 

Remus stand da wie ein kleiner Schüler, der gerade von seinem Lehrer zurechtgewiesen wurde.
 

"Okay.", sagte er kleinlaut.
 

Snape lachte leicht.
 

"Na dann. Bis morgen."
 

Er nahm seinen Mantel vom Stuhl und warf ihn sich über.
 

"Ja. Bis morgen."
 

Mit diesen Worten verließ Severus die Wohnung und ließ den etwas verwirrten Werwolf zurück.
 

Dieser sank erst mal auf einem Stuhl zusammen. Es war schon seltsam. 3 Jahre lang hatte er seine Vergangenheit verdrängen können und ausgerechnet dieses Weihnachten holte ihn alles wieder ein... Vielleicht sollte ja das die Gelegenheit werden mit all dem Vergangenen endlich ins reine zu kommen.
 

Remus seufzte auf.
 

"Hoffentlich...", wisperte er leise.
 


 


 

So, das war's mit diesem Kapitel. Das nächste heißt: "Alte Wunden und frisches Blut". Klingt n bissl blutrünstig, oder? *grins*Mal schau'n, was noch so passiert. ^.^

Alte Wunden und frisches Blut

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Engel

Engel
 


 

Er lief durch dunkle Gänge. Er kannte diesen Ort, da war er sich sicher, doch im Augenblick konnte er sich einfach nicht daran erinnern, alles war irgendwie verschwommen...
 

Die Fackeln an den Wänden spendeten nur düsteres Licht. Er ging weiter. Eine schwere, schwarzlackierte Tür vor ihm schwang auf, ohne großartig zu überlegen, ging er hindurch. Hinter der Tür folgte ein runder, schwarzer Raum mit vielen, klinkenlosen Türen, die im blauen Schein einiger Kerzen schimmerten. Angst durchzuckte ihn. Er kannte diesen Ort. Nie hatte er hierher wiederkehren wollen. Nicht nach dieser einen verhängnisvollen Nacht...
 

Er wollte umkehren, doch seine Füße gehorchten ihm nicht. Zielstrebig führten sie ihn zu einer Tür, die ohne sein Zutun öffnete. Er trat ein. Gerade eben hatte er noch weglaufen wollen, jetzt war er völlig erstarrt. Er befand sich in der Todeskammer, die er zum letzten Mal vor über 3 Jahren betreten hatte. Doch es war nicht nur das, was seine Glieder erstarren ließ. Sein Blick war fest auf das Podium gerichtet - nein - vielmehr auf die Person, die sich dort an den Bogen anlehnte. Unverändert, wie in seiner Erinnerung. Das schwarze Haar umrahmte das blasse, jedoch markante Gesicht. Die dunkelbraunen Augen sahen ihn traurig an. Er war es, auch wenn das unmöglich war....
 

Er hörte seine eigene Stimme, rau, zittrig, wie sie seinen Namen nannte.
 

"....Sirius...."
 

"Ich habe lange auf dich gewartet....Remus..."
 

Seine Stimme klang unendlich traurig, verletzt, ein Hauch von Wut schwang in ihr mit.
 

Remus wollte zu ihm laufen, doch er konnte sich keinen Millimeter bewegen. Sirius' düsterer Blick weilte auf ihm.
 

"Du hast mich vergessen.", stellte er monoton fest.
 

"NEIN! Nein...das könnte ich niemals...."
 

Remus war etwas erleichtert festzustellen, dass ihm wenigstens seine Stimme gehorchte.
 

"Lüg mich nicht an!"
 

Plötzlich war Sirius' Gesicht wutverzerrt. Remus schrak zusammen. Noch nie in seinem Leben hatte er ihn so gesehen. Ein Zittern bemächtigte sich seines Körpers.
 

Sirius sprach weiter, die Worte genauso eiskalt wie seine Stimme. Jede Silbe darauf ausgelegt Remus' Herz zu zerfetzen.
 

"Na? Hat es Spaß gemacht? War es toll sich von diesem schleimigen Verräter vögeln zu lassen? Hm? Los! Sag schon! Bist du schon soweit, dass du dich jedem hingibst, der dich mit ein paar Worten einlullt? Du bist fortgelaufen. Versteckst dich, weil du Angst hast dich dem Leben zu stellen, Statt dessen sitzt du nur da und bemitleidest dich selbst und wenn dich dann einer sucht und findet, wirfst du dich ihm gleich an den Hals!"
 

Remus hielt sich die Ohren zu. Es tat weh. Bittere Tränen rollten über seine Wangen, furchtbar bitter, denn jedes Wort von Sirius stimmte...
 

Seine Knie gaben nach und er sackte schluchzend auf den Stufen zusammen. Er blickte nicht auf, auch nicht, als er spürte, dass Sirius direkt vor ihm stand. Eine Hand berührte ihn an der Wange - nicht kalt - zärtlich, entschuldigend, brachte ihn dazu aufzusehen. Mit Tränen in den Augen sah er Sirius an. Dieser blickte nun genauso lieb wie früher.
 

"Ich hab dir doch versprochen, dass ich immer bei dir bleibe.", sagte er sanft.
 

Remus ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Der Schmerz in seiner Brust ließ nach. Es war schön den Mann, den er liebte endlich wieder so nah zu spüren. Glücklich schloss er die Augen.
 

"Du bist niemals einsam...solange du mich nicht vergisst.....bin ich immer bei dir.........."
 

Sirius Stimme wurde immer leiser und als Remus die Augen wieder aufschlug, befand er sich wieder zu Hause in seinem Bett.
 

Es war Morgen. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört. Remus drehte sich mit einem flauen Gefühl im Magen auf die andere Seite. Dort lag Severus, selig schlummernd. Der Werwolf betrachtete ihn. Sirius hatte Recht gehabt. Er hatte sich Severus hingegeben um nicht länger einsam zu sein, hatte den Zaubertränkemeister benutzt um das Gefühl von Einsamkeit aus seinem Herzen zu vertreiben. Natürlich wusste er, dass Severus noch immer in ihn verliebt war. Schon deshalb kam Remus sich unglaublich schäbig vor. Er hatte seine Gefühle ausgenutzt, denn es war nicht Severus, den er liebte...
 

Remus atmete tief durch, versuchte die Tränen zu vertreiben, die sich in seinen Augenwinkeln angesammelt hatten. Er wollte nicht weinen. Jedes Wort, das Sirius ihm an den Kopf geworfen hatte, war wahr. Er war feige gewesen und hatte sich verkrochen und jetzt das....er hatte nicht das Recht sich weiter zu bemitleiden...
 


 


 

Als Severus Stunden später erwachte, vermisste eine gewisse Wärme neben sich. Er öffnete die Augen und sah sich im Zimmer um. Er erblickte Remus, der, schon angezogen, am Fenster stand und hinaus in den Regen sah. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Irgendetwas stimmte hier nicht...
 

In diesem Augenblick drehte Remus sich um. Seine Augen waren dunkel, blickten ihn müde an.
 

"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?", fragte er sanft.
 

Severus nickte bloß. Was war nur mit Remus los? Er sah ihn fest an, versuchte herauszufinden, was in ihm vorging. Remus sah ihn nur ausdruckslos an, senkte schließlich den Kopf.
 

"Ich muss dir etwas Wichtiges sagen..."
 

Severus setzte sich auf dem Bett auf. Ein ungutes Gefühl braute sich in seinem Magen zusammen.
 

"...es tu mir Leid..."
 

"Was tut dir Leid?"
 

"Ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen. Das....das heute Nacht war eine einmalige Sache."
 

Der Zaubertränkemeister sah seinen Gegenüber ungläubig an. Das konnte nicht sein Ernst sein! Was war auf einmal in ihn gefahren? Gestern noch hatte Severus ganz genau gespürt, dass Remus nicht wollte, dass er geht, ihn allein lässt und jetzt? Severus war sich eigentlich sicher, dass er ihn gut genug kannte um zu wissen, dass Remus niemand war, der sich auf ein One-Night-Stand einließ. Also, warum?
 

"Das ist nicht dein Ernst, oder?", fragte Severus unsicher.
 

"Doch. Das ist es. Du kannst gerne noch frühstücken, aber dann möchte ich dich bitten zu gehen."
 

Er wollte sich umwenden und in die Küche gehen, doch da hatte er nicht mit Severus gerechnet. Diesem wurde es nun endgültig zu bunt. Blitzschnell war er aufgesprungen und stellte sich nun Remus in den Weg. Dieser sah ihn nicht an. Er konnte nicht...
 

"Warte! Denkst du wirklich, du könntest mich mit so einer halbherzigen Erklärung einfach abspeisen?"
 

Remus schwieg.
 

"Verdammt noch mal! Rede mit mir!"
 

Aufgebracht packte er Remus am Arm.
 

"Bitte, lass mich los.", bat dieser leise.
 

"Erst, wenn du mir sagst, warum du dich so seltsam verhältst."
 

Resignierend schloss Remus die Augen.
 

"Ich liebe dich nicht, Severus und ich möchte dich nicht unnötig verletzen, nur weil ich deine Gefühle nicht erwidern kann."
 

Bleierne Schwere breitete sich in seinem Körper aus, als er Remus' Worte hörte. Er ließ die Arme sinken, löste den Griff um Remus' Arm. Sein Herz schien auf einmal etwas langsamer zu schlagen, doch dafür rotierten seine Gedanken in seinem Kopf.
 

"Es ist wegen ihm, oder?"
 

"Was meinst du?"
 

"Du liebst Sirius immer noch, hab ich Recht?"
 

Er hatte es eigentlich immer gewusst, doch es schien ihm erst in diesem Augenblick richtig klar zu werden, was das wirklich bedeutete. Und es schmerzte. Aus dem Schmerz erwuchs eine seltsame Art von Wut. Ernst sah er Remus an. Dieser hatte nicht auf seine Frage geantwortet, sondern blickte nur traurig zu Boden.
 

"Du kannst keinen Toten lieben, Remus.", sagte er mit einem Beben in seiner Stimme.
 

"...ich weiß...."
 

Severus war verdutzt. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Doch Remus war noch nicht fertig. Er sah mit Severus mit einem Blick an, der dessen Herz fast zerbrechen ließ vor Traurigkeit.
 

"...aber ich kann nicht anders.......Ich weiß nicht ob du mich verstehen kannst, aber ich liebe ihn immer noch. Mein Herz kann niemanden anderes lieben. Bitte akzeptiere das."
 

"Und warum weinst du dann?"
 

Reflexartig wischte Remus sich die Tränen weg. Er hatte nicht bemerkt wie sich die Tränen ihren Weg gebahnt hatten.
 

"...weil es trotz allem weh tut..."
 

Er lächelte knapp, traurig.
 

"Und trotzdem willst du ihn nicht aufgeben?"
 

"Ich kann nicht."
 

Severus zog die Brauen zusammen. Die Art und Weise wie der Mann, den er liebte, sein Leben wegwarf für jemanden, der schon seit über 3 Jahren tot war, konnte er nicht verstehen.
 

"Remus..."
 

Er streckte seine Hand aus, wollte ihn sanft berühren, doch Remus wich zurück. Noch immer rannen ihm Tränen die Wangen hinab.
 

"Nicht. Bitte, lass mich..."
 

Wieder wallte Wut in Severus' Innerem auf. Erneut packte er den Werwolf an den Schultern.
 

"Nein, Remus, das werde ich nicht. Ich kann nicht mit ansehen wie du dein Leben einfach so wegwirfst!"
 

Er wollte ihn zu sich ziehen, doch Remus riss sich los. Mittlerweile rannen ihm die Tränen unaufhaltsam über die blassen Wangen.
 

"Du verstehst das nicht! Du weißt nicht, was es heißt jemanden so zu lieben und wie es ist diesen dann zu verlieren. Ich.........Lass mich einfach in Ruhe, Severus!"
 

Für einen Augenblick war Severus nicht in der Lage sich zu rühren. Remus' Worte hatten ihn tief verletzt. Noch ehe er groß nachgedacht hatte, sprach er schon die Worte aus, die er ein Leben lang bereuen sollte...
 

"Dann stirb doch einfach! Dann bist du wenigstens wieder mit deinem geliebten Sirius vereint!"
 

Er bemerkte erst, was er gesagt hatte, als Remus ihn geschockt ansah. Eilig wollte er noch etwas hinzufügen, seine Worte richtig stellen, doch Remus hatte sich bereits umgedreht und die Wohnung verlassen.
 

"REMUS! Warte!!!"
 

Eilig suchte er seine Sachen zusammen, zog sich an und rannte Remus dann nach.
 


 


 

Remus musste sich ernsthaft zusammenreißen um nicht zusammenzubrechen. Alles tat weh. Sein Herz schien kurz davor zu zerbrechen. Vor lauter Tränen und dem starken Regen sah er kaum noch etwas. Er rannte einfach. Wohin, wusste er nicht. Die Leute auf den Straßen sahen ihn an als wäre er ein Verrückter, es störte ihn nicht mehr. Schließlich verließ ihn auch der letzte Rest seiner Kraft und er blieb keuchend stehen. Sein Atem kondensierte in der Luft. Remus zitterte. Er war barfuss, nur mit Hose und Hemd bekleidet, alles durchnässt. Es war furchtbar kalt, hier draußen genau wie in Remus' Herzen...
 

Mit zitternden Händen suchte er in seiner Tasche nach einem Foto. Er nahm es heraus und betrachtete es ruhig. Der Schmerz in seiner Brust nahm etwas ab und auch der Regen, der auf ihn niederprasselte, war nicht mehr ganz so kalt. Völlig in Gedanken versunken ging er weiter ohne auf seinen Weg zu achten.
 

Remus sah noch nicht einmal auf, als er das laute Hupen eines Lkw und die Schreie einiger Passanten hörte.
 

Vollkommen ruhig schloss er die Augen und ergab sich seinem Schicksal...
 

Endlich vereint...
 

Nie wieder Leid...
 


 

Severus hatte das Gefühl er würde eine Nadel im Heuhaufen suchen. Nirgends war der Werwolf zu finden. Snape biss sich nervös auf die Lippen. Er musste Remus unbedingt finden, mit ihm reden, er - Severus zuckte bei dem Geräusch quietschender Autoreifen und Schreie zusammen.
 

Sein Herz schlug rasend schnell, als er zu dem Ort des Geschehens eilte. Mit jedem Schritt wuchs seine Angst. Schnell war er angekommen. Es war ein Unfall. Ein Lkw hatte einen Passanten angefahren, der nun blutüberströmt auf der Straße lag. Die bleiche Haut des Verletzten wurde mit rubinrotem Blut benetzt, ebenso das braune Haar.
 

Zitternd ging Severus auf dem am Boden Liegenden zu.
 

"Bitte, lass es nicht ihn sein...", flüsterte er leise immer wieder.
 

Keiner der Passanten hielt ihn auf. In den Augen der Umstehenden war Bestürzung zu erkennen.
 

Langsam kniete Severus sich nieder und drehte den Schwerverletzten um.
 

In diesem Augenblick blieb ihm fast das Herz stehen.
 

Es war tatsächlich Remus.
 

"Remus..." Seine Stimme versagte fast. "Remus, bitte... "
 

Remus Lupin konnte ihm nicht antworten. Der Körper, den Severus nun in den Armen hielt, sandte keine Lebenssignale mehr aus...
 

Heiße Tränen rannen über die kalkweißen Wangen des Zaubertränkemeisters und benetzten die geschlossenen Lider des Toten. Unglaublicher Schmerz erfüllte sein Herz. Er zog Remus Leichnam fest an sich und verbarg sein Gesicht an dessen Schulter.
 

"Warum....? Warum, verdammt?!", schluchzte er.
 

Als er den Blick wieder leicht hob, sah er einen Zettel, den Remus fest umklammert in der rechten Hand hielt. Vorsichtig nahm er ihm den Zettel ab.
 

Als er ihn anschaute, versiegten seine Tränen und eine tiefe Ruhe breitete sich in ihm aus.
 

Es war ein blutverschmiertes Foto, das Remus bei sich getragen hatte. Es war eine alte Aufnahme von ihm und Sirius. Auf dem Bild war Sommer. Beide waren wohl etwa 20 und lächelten Severus aus dem Foto glücklich an.
 

Sanft legte Severus Remus Körper auf den nassen Asphalt und strich ihm noch ein letztes Mal über die Wange. Dann richtete er sich auf und richtete seinen Blick zum Himmel.
 

"Sirius, du Bastard, nun hast du endlich erreicht, was du wolltest...er hat nur dich geliebt, du Idiot, nur dich...bist du jetzt glücklich?"
 


 

ENDE
 


 

Thanks @ all! ^.^ Tja....doch mal wieder n Drama...
 

Ich widme die Story Kisu. (ich glaub nicht an den Himmel, doch ich hoffe, dass es dir gut geht)
 

Bei mir läuft hier gerade "Tears" von X-Japan. "Dry your tears with love..." Tja, das hat bei Remus wohl net geklappt. Es gibt Menschen, die in ihrem Leben nur eine einzige Person lieben können und so ein Mensch ist Remus bei mir. Die Story kann man mit den Songs "My Immortal" von Evanescence und "Streets of London" von Ralph McTell zusammenfassen. Wenn dich deine Liebe nicht loslässt, finden einige ihren Frieden nur noch im Tod. Von Ralphy hab ich mir auch die Szenerie für Remus Tod gemopst: die einsamen Straßen von London, wo niemand um dich weint......bin mal wieder seeeehr depressiv...
 

Das heißt jetzt natürlich net, dass ihr gleich von der Brücke springen sollt, wenn euch jemand, den ihr liebt, verlässt. Ich wollt nur sagen, dass ich die Leute verstehe, die so handeln.
 

Auch, wenn es net so scheint, "Will you love me...later?" sollte eigentlich ein Happy End bekommen. Aber meine Leserlies sahen Remus wohl dann doch lieber mit Sirius zusammen, anstatt mit Snape. Als "Weihnachtsengel" konnte ich den Guten dann aber auch net einfügen, tut mir Leid! Das war mir dann doch etwas zu albern. Ich hab ihn in Remus' Traum auftauchen lassen, is doch auch net schlecht. Die einzige Möglichkeit in dieser Story Remus und Sirius wieder zusammen zu bringen, war Remus' Tod. Ich lasse keine Toten wieder auferstehen! Das wird mir dann doch zuuuu unrealistisch. (Als wäre es das net auch so....Ich mein: Severus und Kochen? Ich bitte euch!......Stell ich mir aber ganz witzig vor. So Severus mit Schürze wie er in der Küche rumspringt. *grins*)
 

Abschließend kann ich den Lesern, die auch "Ai no Sakura" lesen sagen, dass dort keiner sterben wird. Die Chancen stehen 50 : 50 für ein Happy End. Gute Chancen, oder? XD
 

Please review!!! Au revoir!
 

das_Diddy ^^ (voll krasser Abschlusstext *stolz auf sich ist*)



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  A_J_Nightingale
2007-09-07T22:38:17+00:00 08.09.2007 00:38
Schade, ich hätte Remus wirklich lieber mit Severus glücklich gesehen. Das Ende macht mich traurig. Aber nichtsdestotrotz ist die Geschichte schön. :'-) Danke!

Grüßlis,
Night
Von: abgemeldet
2006-02-03T16:50:32+00:00 03.02.2006 17:50
Hi dutz ^^
Bin auch im HP-FC und hab die Fanfic deshalb gelesen *lol*
Also, das Snape Lupin liebt... du bist ja cool ^^
Find ish gut *drip*

LG
SweetyChiyo
Von:  Shereon
2005-04-14T10:31:58+00:00 14.04.2005 12:31
Hey,
es war eine sehr bewegende ff!
Mit diesem Ende hätte ich nicht gerechnet...wow, echt traurig zum Schluss.
Danke das du sie on gestellt hast!
Bye xerperus
Von:  Shereon
2005-04-12T10:26:16+00:00 12.04.2005 12:26
Hey,
der anfang ist schon mal sehr gut!
wer mich mal zum nächsten Pitel wagen!
Bye xerperus
Von: abgemeldet
2005-02-15T18:57:10+00:00 15.02.2005 19:57
Hö? Wie jetzzt???? WIll mehrrr!! Menno, mach mal bitte ^^

Hoffentlich ist die Person nicht Snpa -.- *den nicht leiden kann*

Hoffe du schreibst schenll weiter ich fand die Geschichte gut!
Von: abgemeldet
2005-01-11T17:16:27+00:00 11.01.2005 18:16
Wow...
die FF ist echt gut und ich frag mich warum noch keiner ein kommi geschrieben hat*kopfschüttel*
Ich liebe das pairign Remus/Sirius und Remus/Serverus
leider gibt es nach meiner meinung viel zu wenig davon..xDxDxD
Aber errlich, ich versteh es imm noch nicht, dass du noch kein kommi hast...
die FF ist echt klasse
könnzest du mir wenn du ein neues kapi schreibst, ne ENS schicken, wenn es on ist???
währe echt lieb*knuddelzzz*
hiraku


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