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Don't close your heart

Wie Seth Atemu die Liebe lehrte
von

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Schmerzende Herzen

Autorin: elfensternchen (ach, neee! XD)

Titel: Don't close your heart - Kapitel 1: Schmerzende Herzen

Genre: Shounen-Ai, später Lemon/Lime, Romantik

Pairing: AtemuxSeth

Disclaimer: Die Figuren gehören nicht mir ;_; und ich verdiene damit auch kein Geld.

Kommentar: Bitte nicht einschlafen, es passier noch nicht wirklich viel aber es gibt schon einige Andeutungen... Bitte, bitte lesen und Kommi hinterlassen!

Kuss
 


 

Seth liebte es wenn der Tempel am späten Abend leer war und kaum ein Gläubiger am Hofe des Pharaos sich hierhin verirrte. Denn im Dunkel der anbrechenden Nacht wirkte dieser Ort bedrohlich und unheimlich. Selbst die Priester, wohlgemerkt die niederen Priester, die mit den einfachen Aufgaben betraut waren, wollten nur ungern hier wachen. Zu gespenstisch erschien dieser Ort im Lichte der Fackeln und zu zornig die leeren Blick der Götter, die in kalten, seelenlosen Stein gehauen waren. Doch dies alles genoss der Hohepriester. Er konnte seinen Gedanken nachhängen, Opfer darbringen und um die Erfüllung seiner Wünsche bitten. Im Grunde genommen war er glücklich mit allem was er durch seine Stellung als Hohepriester erhielt. Er besaß Ländereien, war frei von Streuerzahlungen und durfte am Hofe des Pharaos dienen, was jeder Priester als ein Privileg und große Ehre ansah. Doch manchmal merkte er, dass dies alles nicht die Sehnsucht in seinem Herzen stillen konnte. All der Luxus und die Reichtümer verschönerten Seth das Leben aber von Tag zu Tag begriff er, dass es nicht alles war. Es gab noch vieles was ein Leben lebenswert machte aber er konnte nicht erfassen um was es sich handelte. Es war eine Sehnsucht, die ihn nächtelang wach bleiben ließ und ihn immer mehr seiner inneren Kraft beraubte. Diese Empfindung, die sein Herz schon seit Monaten nicht mehr losließ, war ähnlich wie das Feuer in seinen Augen wenn er einen Kampf austrug, wenn er bereit war alles aufs Spiel zu setzen um den Sieg zu erringen. Damit war diese Empfindung zu vergleichen und doch schien diese wieder ganz anderer Natur zu sein. Es war zum Verzweifeln. Denn so oft Seth auch nachdachte sein Gedankenlabyrinth endete jedes Mal gleich, in einer Sackgasse.
 

Der junge Priester seufzte. Am besten war es, wenn er überhaupt nicht mehr über diese Lächerlichkeit nachdachte. Doch wie sollte es gehen? Wie konnte man seine eigenen Gedanken schon aussperren? Wie konnte man seine Empfindungen aussperren? Wie sollte dies funktionieren? Wie sollte- Seths Gedanken wurden jäh von einer sanften, ruhigen Stimme durchbrochen. "Ich habe nicht erwartet dich noch hier anzutreffen, Seth." Der Priester drehte sich in die Richtung aus der die Stimme herdrang. Im Eingang zu dem Tempel des Horus stand Atemu. Das schöne, gebräunte Gesicht umrahmt von goldenen Strähnen, die Lippen mit einen sanften Lächeln geschmückt, die Augen mild seinem Gegenüber zugewendet und auf der Stirn leuchtete im Lichte der Fackeln das kostbare Diadem.
 

Seth wusste es nicht aber Atemu quälte das gleiche Verlangen. Der Pharao war ziellos im Palast umhergeirrt. Seit Tagen schlief er schlecht und quälte sich nur die Nächte hindurch. Genau wie heute. Nur hatte es ihn dieses mal zu den Tempelanlagen verschlagen. Wie von alleine hatten ihn seine Füße hierhin getragen. Als er an diesen geheiligten Ort gestanden hatte, war sein Blick erst am Eingang zu den Heiligtümern der Hathor hängen geblieben doch dann hatte ihn ein lauter, niedergeschlagener Seufzer zu dem Tempel des Horus, in dem Seth der Hohepriester war, gelockt. So war er nun hier und der Anblick seines Vetters ließ ihn ruhig werden.
 

Seth sankt ehrfürchtig auf die Knie und senkte demütig sein Haupt. Zwar konnte er ungelogen behaupten, dass der mächtigste Mann Ägyptens sein Vetter war doch Atemu blieb nichts desto trotz der Pharao und diesen hatte jeder Respekt zu zollen.

"Ich freue mich Euch in diesem Tempel zu sehen, mein Pharao. Die Götter haben nicht eine bessere Stunde wählen könne Euch hierher zu leiten, mein Herr."

Atemus helles Lachen erschallte an den verzierten Wänden des Heiligtums.

Den Priester erfüllte ein merkwürdiges Gefühl und ein Schauer durchfuhr ihn. Dieses Lachen klang wie eine Melodie eines noch nicht geschriebene Meisterwerks und legte sich im Gehör des Zuhörers nieder wie die weichen Sonnenstrahlen der Sonne sich auf die Haut niederlegten.
 

Atemu schritt mit sanften und kaum merklichen Schritten zu dem knienden Priester. Ganz leise setzte er seine Füße auf den kalten Stein so das kein Geräusch außer das leise Rauschen der Gewänder entstand. Es war als ob er nicht gehen sondern über den Boden schweben würden.
 

So bemerkte nicht einmal Seth wie der Pharao plötzlich vor ihm stand. Erst als er dessen Hand unter seinem Kinn spürte und dieser seinen Kopf anhob, registrierte er die Nähe seines Herren. Der Priester konnte nicht verhindern direkt in das Gesicht Atemus zu blicken. Das Lächeln des Pharaos war noch gewahrt und seine schönen Augen leuchteten liebevoll.
 

"Seth, unterlasse diese Förmlichkeiten. Ich habe dich doch gebeten mich wie jeden anderen anzusprechen und zu behandeln. Wir sind doch Vetter." Mit einer zärtlichen Bewegung als ob Atemu Seth streicheln wollte, ließ er seine Hand wieder unter dem Kinn des Priesters hervorkommen.
 

Für einen Augenblick huschte unendliche Traurigkeit in die Augen des Pharaos. Doch dieser Moment war nichts anderes als ein Wimpernschlag und dennoch betrübte dieses Seth. Er nahm Atemus Hand und führte diese zu seinen Lippen. Vorsichtig legten sich seine Lippen auf den Handrücken des Pharaos und hauchten einen Kuss auf die weiche Haut. Diese Geste, die sonst eine Geste der Demut war, wurde zu einer Geste des Trostes. "Vergib mir. Du kennst meine Gefühle für dich. Ich wollte dich nicht kränken."

Langsam ließ der Priester die Hand seines Gegenübers los und erhob sich zur vollen Größe. Nun erwiderte er das Lächeln seines Herren. "Was treibt dich zu solch später Stunde hierher, in den Tempel des Horus?" Fragte Seth.
 

Atemus Blick wurde abermals traurig und das Lächeln, das Seth so sehr an Licht und Wärme erinnerte, verschwand. "Ich konnte nicht schlafen, seit Nächten schon. Ich habe gedacht, dass ich durch einen Spaziergang müde werden würde aber dies scheint nicht zu sein. Meine Gedanken wollen mir keine Ruhe geben. Sie wollen mich quälen, wie sie." Der Pharao schaute leicht zur Seite.
 

Seth blickte Atemu an und der Schmerz diesen unglücklich zu sehen und doch nichts tun zu können machte ihn wahnsinnig. Denn der Priester hatte sofort begriffen wen der Pharao mit sie gemeint hatte. Er streckte liebevoll seine Hand nach seinen Vetter aus um diesen in seine Arme zu ziehen. Doch im selben Augenblick schaute Atemu wieder zu Seth und seine Lippen umspielte wieder einmal das warme Lächeln von vorhin. Alles Leid und alle Traurigkeit schien weggewischt zu sein. Schnell senkte der Priester wieder seine Hand. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hatte doch tatsächlich geglaubt, dass der Herrscher Ägyptens Trost brauchte! Seit wann brauchte ein Gott Trost?

Auch wenn Atemu darauf bestand, den Priester fiel es manchmal schwer in dem Pharao einen einfachen Menschen zu sehen.
 

"Lass uns hinausgehen!" Schlug Atemu vor und ergriff Seths Hand. Wie ein Kind seinen Vater an der Hand nahm so zog der junge Herrscher seinen Vetter hinter sich her in die Kühle der Nacht.
 

Sie setzten auf die Stufen des Tempels und schauten in den sternenverhangenen Himmel. Leise saßen sie da. Keiner wagte es ein Wort zu sprechen. Zu schön war diese Zweisamkeit als das sie durch Worte oder Geste ergänzt werden musste. Denn die Lichter der Nacht machten diesen Moment einzigartig.
 

Erst jetzt fiel es Seth auf, dass sein Herz ruhig wurde und die scheinbar unstillbare Sehnsucht befriedigt wurde. Lag es an der Nähe, die Atemu ihm bot? Seit Kindheitstagen war es so gewesen, dass der junge Mann es schaffte Seth zu beruhigen und ihn dazu zu bringen wieder er selbst zu werden doch noch nie hatte er es in diesem Ausmaß vollbringen könne. Denn nun war nichts mehr da, was Seths Herz zu verwirren vermochte. Er war vollkommen im Reinen mit sich selbst.

"Seth?" Wieder erklang Atemus Stimme so hell wie das Licht und wieder konnte der Priester nichts anderes tun als sich seinen Pharao zu zuwenden.

Für Seth war Atemu wie ein Bruder und er horchte immer auf wenn dieser nur ein Wort über seine Lippen kommen ließ. Denn diese Stimme weckte immer wieder aufs neue das Bedürfnis in ihm diesen zierlichen Körper an sich zu drücken und zu schützen.

"Was ist mit dir? Frierst du vielleicht?" Etwas besorgt musterte Seth nun seinen Vetter, der zitternd seinen Mantel eng um seinen Körper gelegt hatte.
 

Atemu schüttelte verneinend den Kopf und die goldenen Strähnen fielen in das so ernste Gesicht. "Es ist nicht die Kälte, die mir zu schaffen macht. Es ist wegen ihr." Die Stimme des Pharaos klang nun traurig und er senkte seinen Blick zu Boden.
 

"Wenn es dich so sehr quält dich mit ihr zu vermählen, weshalb sprichst du dich nicht gegen eine Ehe aus?" Fragte Seth, der den Blick seines geliebten Freundes nicht ertragen konnte und beinah unbemerkt ein Stück näher an diesen heranrückte.
 

"Es ist nicht möglich." Sagte der Pharao traurig. Das Licht war der Finsternis gewichen und ein dunkler Klang lag in der sonst so ausdrucksvollen Stimme des Herrschers.

"Das Volk erwartet, dass ich mir endlich eine Gemahlin nehme. Falls mir etwas geschieht dann muss es einen Nachkommen geben und jemanden, der das Land verwaltet. Es ist zum Wohle von Ägypten."
 

Diese Worte machten Seth wütend. Er konnte nicht glauben dies über die Lippen des Pharaos kommen zu hören. Der Herrscher dieses blühenden Reiches war nichts anderes als ein Sklave seiner Minister und Knechte! War all der Stolz in diesen so klaren Augen nur Schein und Trug? "Zum Wohle von Ägypten opferst du deine Lebensfreude? Du bist Pharao! Du bist ein Gott! Wie kannst du es zulassen dich so herab zu begeben? Und dann noch mit dieser Göre?!" Seth hasste die zukünftige Gemahlin seines Vetters und dies verbarg er auch nie. Wenn ihn seine künftige Königin begegnete dann verbeugte er sich nicht oder machte eine andere Geste der Demut sondern schritt weiter an ihr vorbei und genoss heimlich ihren unzufriedenen Blick und die Gewissheit, dass sie sich erneut über ihn beschweren würde und Atemu anflehen würde ihn endlich bestrafen zu lassen.
 

"Es ist nicht so einfach wie du es dir vorstellst!" Atemu funkelte Seth feindselig an. Konnte oder wollte der Priester es nicht begreifen? Er hatte es ihn doch schon so oft erklärt. Seit seiner Kindheit hatte er gewusst, dass diese Frau seine Gemahlin werden würde. Dass sie dazu bestimmt war seine Königin zu sein und ihn seine Söhne zu gebären. Er konnte nichts daran ändern. Es war ein Teil seiner Bestimmung und gegen diese vermochte selbst er als ein Gott nichts zu tun.

Der Zorn verflog genau so schnell wie er gekommen war. "Es... es ist der Wunsch der Götter, dass ich sie zur Gemahlin nehme. Gleich wie ich für sie empfinde." Wieder nur diese unendliche Traurigkeit und wieder richtete Atemu seinen Blick zu Boden als ob er vor einer Anklage stand und ihm ein schreckliches Verbrechen unterstellt wurde.
 

Seth schüttelte unverständlich seinen Kopf und rückte so nah an den Pharao, dass er dessen Körperwärme spüren konnte. "Schau mich an, Atemu!" Forderte er seinen Vetter auf doch dieser machte keine Anstalten dieser Aufforderung nach zu kommen stattdessen seufzte er nur traurig. So musste der Priester sanfte Gewalt ausüben indem er das Kinn seines Freundes ergriff und diesen zwang ihn anzuschauen.

In dem Augenblick in dem Seth in diese unendlichschönen Augen blickte wurde sein Herz von einer süßen Sehnsucht bewegt doch im gleichen Moment verspürte er wieder dieses Unverständnis und sprach in einer belehrenden jedoch ruhigen Stimme weiter zu Atemu. "Du sprichst ständig von dem Wunsch der Götter, aber was ist DEIN Wunsch? Wen willst du wirklich? Denn sie kann es nicht sein. Ich weiß, dass es dich anwidert nur eine Nacht mit ihr zu verbringen! Also, sprich endlich über die, die du wirklich willst!"
 

Atemus Wangen beschlich eine matte Röte und hätte Seth nicht sein Kinn festgehalten dann hätte er sich wahrscheinlich wieder abgewendet und seinen Blick zu Boden gerichtet um diesen stechenden und zugleich weisen Augen auszuweichen. Es stimmte, er wollte sie nicht... Er wollte jemand anderen und doch wollte er diese Gefühle nicht wahrhaben. Auch wenn es als natürlich galt, war es doch etwas grundlegendfalsches, etwas wogegen er sich mit aller Kraft zu sträuben versuchte. Denn der Pharao fürchtete sich. Er fürchtete sich, weil er keinerlei Erfahrungen in dieser Hinsicht hegte und im Grunde genommen wollte er diese auch gar nicht machen. Es brachte sowieso nichts als Schmerz und für den kurzen Moment des Glücks lohnte es sich nicht. Doch konnte er nicht verhindern, dass der Wunsch Seth die Wahrheit zu sagen ihn beinah gänzlich einnahm und ihn lockte sich endlich von dieser Last zu befreien. Und er tat wovor er sich doch so sehr fürchtete. Seine stolzen Augen leuchteten auf und seine Lippen öffneten sich um endlich dies alles auszusprechen doch eh Atemu nur ein Wort sagen konnte, wurde er von einer dritten, fremden Stimme unterbrochen. Sofort ließ Seth ihn frei und schaute zu dem Störenfried.

Atemu blickte seinen Vetter noch einen Augenblick an. Verdammt! Weshalb mussten sie ausgerechnet jetzt gestört werden? Jetzt, wo er endlich den Mut fand mit seinen Freund über den Menschen, zu dem er sich so hingezogen fühlte, zu sprechen. Aber alles verfluchen brachte nichts und so folgte Atemu Seths Beispiel und musterte die Person, die es gewagt hatte sie zu belästigen.
 

Es war ein Diener, der am Fuß der Treppe mit gesenkte Blick kniete. "Vergebt mir, mein Pharao. Ich wollte Euch nicht belästigen." Kam es von dem jungen Mann und die Zuhörer konnten deutlich heraushören, wie die Stimme des Dieners ängstlich bebte. "Aber Prinzessin Teana verlangt nach Euch, oh Herr. Sie erwartet Euch in ihren Gemächern."
 

Seths Blick verfinsterte sich. Teana! Konnte sie Atemu nicht wenigstens jetzt seine Ruhe gönnen? War es ihr nicht genug ihn schon bald ihren Gemahl nennen zu können? Wie er sie doch verabscheute! Er schaute zu seinen Vetter, der durch diese Nachricht genau so wenig erfreut zu sein schien, wie der Priester.

Vor wenigen Augenblicken haben seine Augen noch so stolz gestrahlt, dass sie den Sternen glichen und nun ist sein Blick verhärtet. Jegliche Emotion getilgt, wie eine vertrocknete Quelle, die einen Ort nicht mehr mit Leben speisen kann. Dachte Seth und die Wut auf die Prinzessin wurde groß.
 

"Entschuldige mich bitte, Seth. Ich werde gehen müssen. Sie erwartet mich." Wieder diese Ausdruckslosigkeit, wie zuvor als er über Teana gesprochen hatte.

Langsam erhob sich Atemu und schritt stolz die Treppe herab ohne Seth eines weiteren Blickes zu würdigen.
 

Doch den Priester fiel auf, dass dieser Stolz nur gespielt war. Er konnte die Last, die auf diesen schmalen Schultern lastete praktisch sehen und er fühlte mit seinen Vetter. Und doch befiel ihn Bitterkeit und Neid. Der Gedanke, dass Atemu alleine mit dieser Göre war, machte ihn rasend und dann tat er das, was er immer tat, wenn er nicht weiter wusste. Er ließ seine kühle, unbarmherzige Stimme mit schmerzlichen Worten füllen. "Ja, geh zu ihr! Erfülle deine Bestimmung und belüge dich weiterhin selbst! Du armseliger Narr!" Sagte Seth kalt, stand auf und ging wieder in den Tempel. Er wollte sich nicht noch länger dieses Trauerspiel ansehen.
 

Atemu drehte sich nach seinen Vetter um doch er sah ihn nur noch im Tempel verschwinden.

Er hatte dessen Worte gehört. Diese aufbrausende, zornige Worte. Und diese verletzten ihn sehr doch er wusste, dass er keine Wahl hatte. Es war seine Bestimmung.
 

Nachdem Seth noch einige Zeit zornig im Tempel herumgeirrt war und sich vergewissert hatte, dass auch nichts diesen heiligen Ort befleckte, machte er sich auf dem Weg zu seinen Gemach. Auf dem Weg dorthin verdrängte er den Gedanken an Atemu gänzlich. Er hatte es satt, dass sein Vetter nie auf ihn hörte. Sollte er doch tun und lassen, was er wünschte! Sollte er sich doch sein Leben zerstören indem er Teana zu seiner Königen machte und die Frau, die er liebte vielleicht nie erhielt oder zu einen seiner Nebenfrauen machte. Ja, es war ja nicht sein Leben und er würde sich nicht mehr einmischen.

Seth stieß immer noch in Wut die Tür auf und warf sie mit einen lauten Knall auch wieder zu als er in sein Gemach eingetreten war.

Er nahm seine Kopfbedeckung ab und fing an seinen Schmuck abzustreifen. Eigentlich war es üblich, dass ein Diener oder gleich mehrere dies taten aber der Priester schätzte die Ruhe nach einen anstrengenden Tag und hatte seinen Dienern befohlen sich nach Untergang der Sonne aus den Gemächern zu entfernen. Alle mussten sie hinaus. Denn der Priester konnte es nicht gebrauchen am Ende des Tages sich noch mit seinen dümmlichen Diener zu quälen. Für den heutigen Tag hatte er sich sowieso schon genug ärgern müssen.
 


 

"Ich liebe dich." Sagte Teana, die zu Atemus Füßen saß und ihren Kopf in dessen Schoss gelegt hatte. Zärtlich streichelte sie über das Knie des Pharaos während ihre andere Hand die ihres Geliebten hielt. Doch auf ihr Liebesgeständnis so wie auf ihre Zärtlichkeiten erhielt sie keine Antwort oder Reaktion.
 

Atemu saß nur weiterhin in diesen reichverzierten Sitz und schaute mit seinen kühlen Augen geistesabwesend in den Raum. Seine Gedanken waren so weit, so weit von hier. Sie waren nicht in diesen Gemach, nicht bei Teana und auch nicht bei seiner Begierde nach körperlichen Nähe. Seine Gedanken gehörten nur einen einzigen Menschen. Einen Menschen den er so sehr begehrte und ebenso fürchtete seine Gefühle zu gestehen.
 

Oh, nein! Ich langweile ihn! Dachte Teana panisch. Immer öfters kam es in letzter Zeit vor, dass ihr künftiger Gemahl sie nicht eines Blickes würdigte oder nur gelangweilt ihren Erzählungen lauschte. Für das alles gab sich die Prinzessin die Schuld, obwohl sie einen schrecklichen Verdacht hegte. Doch nie ließ sie den Gedanken ganz zu. Zu sehr fürchtete sie ihn.

Stattdessen überlegte sie, was sie tun konnte um die Aufmerksamkeit des Pharaos auf sich zu lenken als ihr die Erzählungen ihrer Gespielinnen einfielen. Teana selbst war noch sehr unerfahren, was solches anbelangte doch sie war neugierig und wollte sich so gut es ging auf die Hochzeitsnacht vorbereiten. So hatte sie ihre Dienerinnen ausgefragt und sehr viel erfahren. Denn nichts sehnlicher wollte sie als ihren Gemahl in dieser besagten Nacht Freude zu bereiten. Doch bis zu der Vermählung waren es noch zwei Monate und Atemu schien jetzt schon das Interesse an ihr verloren zu haben. Das besorgte sie sehr und so fasste sie einen Entschluss.

Teana nahm allen Mut den sie aufbringen konnte zusammen und erinnerte sich noch einmal an die genaue Beschreibung ihrer Dienerin. Bei den Gedanken musste sie leicht erröten. Doch hatte sie eine andere Wahl? Wohl nicht! Wollte sie die Liebe des Pharaos für sich dann musste sie lernen ihre Ängste zu überwinden.

Sei nicht so feige! Vor dir haben schon Tausende von Frauen solches getan! Es muss ihm gefallen! Sprach sie sich nun in Gedanken Mut zu.

Zitternd bewegte sie ihre Hand zu dem Gewand ihres Geliebten.

Ganz ruhig! Du wirst es schon richtig machen. Während sie sich immer wieder solche Worte zusprach, wurde sie immer entschlossener. Das Zittern ließ nach und nur wenige Millimeter trennten ihre Hand von ihren Ziel.

Gleich, und dann meine Hand um...

Doch ehe Teana ihr Vorhaben umsetzen konnte, schob Atemu sie plötzlich von sich und stand auf.
 

Der Pharao hatte nichts von den Annährungsversuch der Prinzessin bemerkt. Er war zu tief in seinen Gedanken versunken. Zu sehr von den Gedanken an diesen einen, für seine Augen so schönen Menschen, eingefangen. Seine Vorstellung hatte ihn so weit getrieben, dass er begann sich das Liebesspiel mit diesen Menschen auszumalen. Um zu verhindern, dass er seiner Erregung nachgab und Teana womöglich verletzte, entschloss er sich das Gemach zu verlassen.

Ohne Teana eines Blickes zu würdigen ging er zu der Tür des Gemaches.
 

Die Prinzessin saß entsetzt am Boden. Wieso war er nur so kalt? Was hatte sie verbrochen, dass er sie so behandelte? Lag es an ihr? War es ihr Äußeres, das den Ansprüchen eines Pharaos nicht genügte?

"Ist es mein Aussehen, das dir nicht zusagt?" Teana erschrak selbst, dass sie ihren Gedanken laut ausgesprochen hatte. Sie wusste, dass der Pharao sie nicht anschauen würde und doch blickte sie beschämt zur Seite als ob sie seinen Augen ausweichen wollte.
 

Atemu blieb stehen doch er drehte sich nicht um.

Du armes Wesen. Dachte er bei sich. Ich quäle dich, genauso wie du mich quälst, wenn du mich so sehnsüchtig ansiehst oder mir deine Liebe gestehst. Wir leiden beide an diesen Leben und an unserer Lieben. Wie gerne würde ich dich von diesen Schmerz und dieser Schande befreien. Doch ich kann nichts tun. Meine Hände sind gefesselt.

"Nein, Isis selbst hat dir die Schönheit eingehaucht. Ich kenne keine Sterbliche, die sich mit deinen lieblichen Äußeren messen könnte." Der Pharao hatte versucht eine gespielte Leidenschaft in diese Worte zu legen aber dies misslang ihn. Es klang gezwungen und schmerzlich gelogen. Seine Geste, diese Worte ihr mit den zugewendeten Rücken zu sprechen, verstärkte alles negative nur noch mehr. Ohne weitere Worte ging er aus dem Gemach.
 

Teana blieb weiterhin auf den Boden sitzen doch nun weinend.

"Lügner!" Zischte sie mit tränenerfüllten Stimme. "Du elender Lügner!" Ihr Körper begann vor Schmerz und Zorn zu zittern. Das einzige was an den Wänden des Gemaches wiederhallte war ihr bitteres Weinen. Es war so herzzerreißend, so unendlichtraurig, dass es sogar das kalte Herz des Pharaos traf.
 

Doch Atemu drehte sich nicht um, er ging weiter. Er wollte und konnte sie nicht trösten denn ihn selbst kamen die Tränen. Leise und unsichtbar, aber sie waren vorhanden.

Seine Seele weinte. Sie weinte stumme Tränen.
 


 

So endet das erste Kapitel. Bitte, habt Geduld. Das zweite Kapitel kann etwas auf sich warten lassen, wobei ich versuchen möchte dieses innerhalb eines Monats hoch zu laden, aber die Schule kann einen ganzschönen Strich durch die Rechnung machen, also bitte wartet etwas. Fragen, die das erste Kapitel aufwirft, werden in den Nächsten beantwortet, also haltet durch.

Wer Lust hat, kann einen Kommentar hinterlassen. Ich freue mich über jede Art von Feedback.

Kuss

elfensternchen

Erkaltet

Autorin: elfensternchen (welch große Überraschung!)

Titel: Don't close your heart - Kapitel 2: Erkaltet

Genre: Shounen-Ai, in etwas entfernteren Zeiten Lemon/Lime, Romantik

Pairing: AtemuxSeth

Disclaimer: Ach, keiner gehört mir, sie sind lediglich geliehen und Kohle sehe ich auch keine... *seufz*

Kommentar: Ich sage nur Faun, Faun, Faun. Wer das Album Licht hat, sollte sich das unbedingt beim FF lesen anhören. Einfach geniale Hintergrundmusik. *sabber* Mich versetzt diese Musik immer in die prächtige, antike Welt in der die FF spielt. *hach*

Kuss
 


 

Der Klang einer sanften Melodie und der sirenengleicher Gesang einer bezaubernden Frauenstimme erfüllte beinah alle umgebenen Gänge des Pharaonenpalastes.

Diese Stimme verlockte alle Zuhörer mit der Magie ihres Klanges und jeder, der diesen Gesang lauschte, erlag diesen süßen Zauber und hegte keinen anderen Wunsch als die liebliche Sängerin dieses Liedes mit seinen Augen zu schauen und sie selbst aus der nächsten Nähe zu hören.
 

Doch dieser Gesang schien dieses mal nicht für die einfachen Sterblichen gedacht zu sein, sondern als ein gerechter Willkommensgruß für einen mächtigen Gott, der sich herabbegab um seine Diener und alle Gläubigen (und Ungläubigen) mit seinen Glanz zu blenden und seine Göttlichenexistenz zu beweisen - und so war es auch.
 

Denn durch die Gänge schritt ein Gott. Die wohl schönste Inkarnation des Horus seit Menschengedenken. Denn sein Glanz war blendender und dessen Königlichkeit edler als all der Gottkönige zuvor. Ein göttliches Geschöpf in der schönen Hülle eines Sterblichen.

Atemu.
 

Der junge Herrscher Ägyptens schritt die hellerleuchteten Gänge seines Palastes entlang mit einen ihm so ungeliebten Ziel vor seinen stolzen Augen.

Er musste einen Ort aufsuchen den er am liebsten gemieden hätte aber den er auf Grund seiner Pflichten mit seiner Anwesenheit beehren musste. Wie sehr sich auch sein Herz dagegen sträubte, sein Verstand war kühl und berechnend und wies ihn an seinen Weg unermüdlich fortzusetzen.

Dieser Ort, der Atemu, wie ein goldener Käfig einzwängte, ihn die Luft raubte und ihn langsam an den Rand des Wahnsinns brachte war das Gemach seiner künftigen Gemahlin Teana. Der Ort, woher diese süße Melodie und verlockende Stimme herdrang.
 

Leise und vorsichtig wurden die Türen von den Diener, die Atemu gefolgt waren, zu dem Gemach geöffnet. Keiner von den Männer wollte, dass dieses schöne Lied, das die Geschichte einer bitteren Liebe erzählte, gestört wurde. Sie hofften, dass diese melodische Erzählung niemals ihr Ende nahm. So fesselnd und schön war der Gesang.
 

Und selbst Atemu wollte diesen Gesang bis zum Ende lauschen. Denn das war das Einzige, was der junge Pharao an Teana schätzte, ihren schöne Stimme und die Kunst sich leichtfüßig im Tanze zu bewegen. Denn dann gewannen seine Augen den stolzen Glanz wieder und für diesen Augenblick sah er die Prinzessin freudigen Blickes an.
 

Teana saß auf einen niedrigen Hocker umgeben von ihren Gespielinnen, die ihre Instrumente spielten und die Prinzessin in ihren schönen Gesang unterstützten.

Teana selbst hatte ihre Augen geschlossen um schien selbst die Geschichte, die sie besagt vor ihren Augen zu erkennen. So erfüllend und rein war ihr Gesang.
 

Atemu lauschte dieser süßen Melodie. Er kannte dieses Lied. Als er noch ein Kind gewesen war, hatte Teana ihn oft dieses Lied vorgesungen und er hatte es geliebt. Der Pharao liebte es beinah so sehr, wie den Menschen, der ihn so sehr verwirrte.
 

Das Lied kam zum Höhepunkt. Die Liebenden starben bitterlich durch die Hand der Ungerechten und Falschen und nur wegen der Eifersucht eines Nebenbuhlers der schönen Maid.

Die Letzten Worte der Liebenden besang Teana mit zerreißender Traurigkeit und dann verstummte sie und ihre Gespielinnen folgten sogleich ihren Beispiel und Ruhe kehrte in das Gemach ein.
 

"Hathor hat dir wahrlich eine ihrer höchsten Gaben geschenkt, liebste Teana." Erklang nun Atemus Stimme und der junge Herrscher schritt langsam und königlich in das Gemach ein. Das jugendliche Gesicht des Pharaos war mit den sonstigen Stolz, der beinah an Kälte grenzte, bedeckt doch in seinen so Unendlichweisen Augen lag das Leuchten der Freude, das so selten auffunkte, wenn er Teana erblickten.
 

Die Gespielinnen der Prinzessin schreckten auf als ob feindliche Truppen in das Gemach ihrer Herrin eingedrungen wären und sie bedrohten. Sie warfen sich zu Boden und begannen in ihren süßen Stimmen Lobesreden und rühmende Gesänge anzustimmen, die sich mehr ängstlich und flehend anhörten als ehrerbietend.
 

Teana selbst senkte demütig ihr schönes Haupt und blickte zu Boden. Doch diese Geste geschah nicht aus Respekt sondern aus Enttäuschung. Zu gut hatte sich die schmerzliche Erinnerung an die abweisende Art ihres Verlobten in ihre Gedanken gebrannt.

Sie wollte ihn nicht ansehen. Nicht nach diesen misslungenen Abend vor Tagen. Die Prinzessin wollte Atemu die gleiche Strafe entgegenbringen die sie selbst zu spüren bekommen hatte. Vielleicht die grausamst Weise ein Herz mit Schmerz zu füllen.
 

Ich weiß, was du fühlst, meine kleine Prinzessin. Dachte Atemu bei sich. Ich will dich nicht demütigen aber wir sind nun mal nichts anderes als Marionetten der Gesellschaft. Gleich, wie sehr wir kämpfen, wir verfangen uns immer aufs Neue in unseren eigenen Fäden. Wir können um uns schlagen und versuchen sie zu zerreißen aber es ist unsere bittersüße Verdammnis und dieser kann niemand entkommen.

"Entfernt euch!" Zischte Atemu kühl ohne die Gespielinnen der Prinzessin zu beachten.

Sein strenger Blick gehörte für diesen Augenblick nur Teana. Wenn er ihr nicht die Liebe, die sich die junge Frau wünschte, entgegenbringen konnte dann wollte er wenigstens so tun als ob sie eines Blickes, seines Blickes, würdig wäre.
 

Als die jungen Frauen die Gemächer der Prinzessin verlassen hatten (immer noch ihre Lobeshymnen singend) trat der Pharao an Teana und mit einen gezwungenen, so schrecklichfalschen Lächeln beugte er sich etwas zu seiner künftigen Gemahlin herab.

Vorsichtig berührten seine weichen Finger das schimmernde Haar der Prinzessin doch war er bemüht nicht die rosige Haut der jungen Frau zu spüren zu bekommen denn wie ein loderndes Feuer oder ein tödliches Gift erschien ihn diese.

"Meine Geliebte, wie schön du doch bist! Mein Herz frohlockt." Oh, wie gut er doch log! Nicht einmal vor Scham geröteten Wangen verrieten ihn.
 

Teana selbst schwieg nur zur Antwort.

Wie konnte er ihr noch so unter die Augen treten? Bemerkte er den nicht, wie sehr er sie quälte? War er so herzlos?
 

"Vergib mir, wenn ich dich bei unseren letzten Treffen gekränkt habe. Ich wollte es nicht. Als Beweis meiner Reue bringe ich dir ein Geschenk." Ungewollt langsam und doch im Moment erforderlich, ließ Atemu von Teanas Haar und erhob sich wieder zur vollen Größe. Ohne seine schimmernden Augen von seiner Verlobten zu lösen, machte er eine Handbewegung, die die Diener, die ihm gefolgt waren dazu aufforderte näher heranzutreten.
 

Einer der Männer hatte ein reichverziertes Kästchen in seinen Händen, schon allein dieses war ein kostbares Geschenk das einer Prinzessin würdig war und doch war es nicht das, was Teana erhalten sollte, erst als ein anderer Diener das Kästchen öffnete kam die Gabe, die Atemu mit großen Schuldgefühlen ausgesucht hatte, zum Vorschein.

Es war eine Kette aus kostbaren Türkis und Gold deren aneinandergereihten Steine gleich mehrer Reihen bildeten und in deren Mitte ein der Isis nachempfundenes Bild aus puren Gold schimmerte. Es war ein Meisterwerk gefasst in die wohl erhabenste und beliebtesten Materialien des ägyptischen Volkes.
 

Ein weiterer Wink des Pharaos signalisierte, dass das Geschenk der Prinzessin übergeben werden sollte.

Die Diener traten an die Prinzessin. Einer der Männer nahm mit großer Sorgfalt das edle Schmuckstück aus dem Kästchen und legte es vorsichtig Teana auf die Brust während er es gewissenhaft verschloss und somit dafür sorgte, dass die Kette an ihren Platz blieb.
 

"Ich weiß, dieses Geschenkt ist deiner nicht im geringsten würdig aber dennoch wünsche ich mir, dass du es entgegennimmst und damit auch meine Entschuldigung."

Hätte Atemu seine Worte doch nur so gemeint, wie er sie sprach dann hätte er Teana wenigstens berührt oder einen anderen Beweis seiner Liebe präsentiert aber nichts dergleichen geschah. Er blieb vor der Prinzessin stehen und schaute auf sie herab, dabei war sein Blick so leer wie die Finsternis und sein Verstand einzig seiner Lüge zugewendet.
 

Langsam, als ob sie von einen grellen Licht geblendet wurde, hob Teana ihren Blick und schaute auf die Kette, die schwer auf ihrer Brust lag. Lange blieb ihr Blick so gerichtet als ob nichts anderes auf der Welt existieren würde das es wert war von einer Königstocher erblickt zu werden bevor sie vorsichtig zu Atemu mit von tränenerfüllte Augen und einen freudigen Lächeln aufschaute.
 

Nur gequält und doch so real erfreut, lächelte der Pharao zurück. Er konnte nicht nur gut süße Worte lügen auch Emotionen konnte er vortäuschen wie es selbst der beste Meister des Schauspiels nicht vermocht hätte.

"Lasst uns alleine." Sagte Atemu.
 

Mit einer Verbeugung verließen die Diener schnell das Gemach und ließen ihren Herren mir seiner Verlobten alleine.
 

Kaum waren die beiden Königskinder für sich als Teana sich schon schnell erhob und den Pharao stürmisch umarmte.

"Atemu! Atemu! Oh, ich danke dir! Das ist das schönste Geschenk, das ich je erhielt!" Mit Freudentränen in den Augen und klopfenden Herzen, das so schnell vor Freude und Liebe raste, festigte sie ihre Umarmung mehr.
 

Ganz mechanisch legte der Pharao seine Arme um die Prinzessin und erwiderte halbherzig die Umarmung.

So ist das gut. Einfach gegen meinen Willen handeln dann wird es gehen. Einfach weiter dieses Spiel spielen und so tun als ob ich es aus Freude tue. Vielleicht werde ich mich eines Tages daran gewöhnt haben und werde es ganz von alleine tun?
 

Teana löste sich langsam von ihren Geliebten und schaute verlegen in die stolzen Augen ihres Gegenübers. Ihre Wangen wurden rot, der Atem schien aus ihr gewichen zu sein und in ihren Magen breitete sich ein seltsames Gefühl aus. Wie sehr sie Atemu doch liebte! Keinen anderen wollte sie zum Gemahlen haben.

Schüchtern näherte sich ihr Gesicht dem des Pharaos. Wie gerne wollte sie ihn ihre Liebe mit ihren Lippen kundtun. All ihre Gefühle in einen einzigen Kuss versiegeln und ihren Geliebten schenken. Einzig und alleine ihn.
 

Atemus Geist war leer. Mochte Teana tun, was sie wollte. Nie wieder wollte, nein, durfte er sie abweisen. Kühl versiegelte er sein Herz, das so sehr schrie, sich wild wehrte und nach einen anderen Menschen verlangte.

Für immer soll mein Herz schweigen, damit ich mein Schicksal erfülle. Es soll niemals mehr fühlen.
 

Zärtlich legten sich Teanas Lippen auf Atemus. Sie küsste den Pharao so wie sie es sich gewünscht hatte. Mit all ihrer Liebe und all ihrer Hoffnung. Es lag die Unvergänglichkeit der Liebe in diesen einzigen und einfachen Kuss. Die Ewigkeit dieses mächtigen Gefühls.

Dennoch, dieser Kuss blieb unerwidert. Nur die Lieblosigkeit war die einzige Empfindung, die zurückkehrte aus der Liebe, die die junge Prinzessin schenkte.

Teana löste sich von den weichen Lippen ihres Geliebten und schaute traurig.

Hach, er liebte sie nicht.
 

"Atemu, mein Pharao!" Erklang plötzlich eine kühle Stimme von den Eingang zum Gemach und leise, langsame Schritte folgte dieser dennoch so schmeichelnden Stimme.
 

Atemus Augen leuchteten freudig auf als er diese Stimme vernahm und trotz der Ermahnungen seines Verstandes begann sein Herz glücklich zu schlagen. Schnell drehte er sich von Teana weg und schaute zu dem Sprecher, der langsam und mit verführerischen Bewegungen auf ihn zukam.

"Seth, mein Vetter."
 

Kurz vor Atemu blieb Seth stehen. Ehrfürchtig kniete er vor seinen Herren und senkte seinen strahlenden Augen zu Boden. Er ehrte seinen Vetter, wie es diesen zustand.

"Atemu, vergebt mir, dass ich Euch störe aber es findet sich eine dringende Versammlung ein an der Ihr unbedingt teilnehmen müsst und ich muss Euch bitte mir in den Thronsaal zu folgen." Hätte der Priester sein Haupt nicht gesenkt gehalten dann hätte der Pharao das hinterhältige Grinsen auf dessen Lippen erkennen können. Dieses Grinsen zeugte von einen inneren Triumph, der von einen erfüllten Ziel zeugte.
 


 

"Seth! Wie konntest du es nur wagen?" Wütend stand Atemu in seinen prächtigen Gemächern vor seinen Vetter, der auf einer Liege saß und ihn seltsamerweise ohne Furcht anlächelte und mit seinen blauen Augen freudig beschaute.

"Ich war im Glauben, dass etwas schreckliches geschehen sei und dabei hast du mich belogen und nur vorgetäuscht, dass eine Versammlung stattfindet! Oh, Seth! Weshalb hast du das getan?!" Kühl schauten die Augen des Pharaos auf den Priester herab als ob sie das Ziel verfolgten durch ihn hindurchzublicken und all die Hintergründe für seine Taten zu erkennen.
 

Seth erwiderte den finsteren Blick seines Vetters nur mit einen freundlichen Lächeln.

Dieser Blick, der doch so kalt und abweisend war, schreckte den Priester nicht denn er glaubte in der Tiefe dieser so strengen Augen Liebe zu erkennen.

"Vergib mir, Atemu." Entschuldigte sich Seth und strahlte seinen Vetter liebevoll an.
 

Doch der Blick des Pharaos verwandelte sich nicht. Streng und stolz schaute er und ließ nicht einen kleinen Funken von Vergebung in seine Augen denn nun hörte er alleine auf seinen Verstand und verschloss so gewand sein Herz, dass die Liebe in ihn fast gänzlich erkaltete. "Mit einer Entschuldigung ist es nicht getan, Seth!"
 

Der Priester seufzte. Er begriff nicht, weshalb Atemu manchmal so abweisend sein konnte. Sein Lächeln war doch pures Licht und sein Herz reiner Wiederschein der Gerechtigkeit der Götter.

Geschmeidig erhob sich Seth und schaute in das immer noch so strenge Gesicht Atemus. Zärtlich legte der Priester seine Hände auf die Seiten des so kostbaren Diadems und streiften es vorsichtig von der Stirn des Pharaos. Ungeachtet ließ er das kostbaren Schmuckstück auf die Liege fallen doch ohne seine himmelblauen Augen von seinen Freund abzuwenden. "Ich liebe dich, deshalb habe ich es getan." Flüsterte Seth beinah so verführerisch als ob Atemu sein Geliebter wäre. Langsam beugte er sich zu den Gesicht des Pharaos herab und hauchte einen sanften Kuss auf die Stirn des jungen Herrschers. In diesen Moment vergaß Seth, dass ein Gott und kein einfachen Sterblicher vor ihm stand. Er sah nur die schöne Hülle eines Mannes vor sich die seine Augen nur mit großem Wohlwollen auf sich lenkte und die Sehnsucht in seinen Herzen leise bewegte.
 

Trotz dieses anscheinend so liebevollen Geständnis und dieser so vertrauten Geste war der Pharao keinesfalls erstaunt, viel mehr erschien er belustigt zu sein denn sein strenger Blick wurde mit einen mal weich und auf die wohlgeformten Lippen stahl sich ein zartes Lächeln. "Ich dachte, du hättest vergessen, dass es diese Worte gibt. Seit meiner Krönung hast du mir nichts dergleichen mehr gesagt." Aller Zorn schien in Vergessenheit geraten zu sein und Atemu streichelte liebevoll über die Wange seines Vetters.
 

Genüsslich schloss Seth die Augen und genoss die Liebkosungen Atemus.

"Ich weiß doch, dass es dich quält in ihrer Nähe zu verweilen. Und wenn ich mir auch geschworen habe mich nicht mehr in deine Angelegenheiten einzumischen so kann ich es nicht dulden dich leiden zu sehen." Vorsichtig, als ob er Angst hätte das es nur ein Traum war den er versuchte zu fassen, berührte der Priester die Hand des Pharaos und führte sie zu seinen Lippen. Mehr als nur ein Hauch war nun der süße Kuss, der sich sanft, wie das Licht in die Handinnenfläche niederlegte.
 

Glücklich lächelte Atemu seinen Vetter an.

Ach, Seth! Ob ich es dir jemals sagen kann, wer mein Herz so verwirrt? Ich wünschte, ich wäre frei von der Last es dir verschweigen zu müssen.

Innerlich seufzte der Pharao traurig auf über diese so grausame Handlung des Schicksals.

Konnte er es nicht wenigstens versuchen? Es ansatzweise probieren seine Gefühle in Worte zu fassen? Was konnte schon geschehen? Nichts! - Nichts als Abweisung. Die bittere Ablehnung.

Atemus Blick verhärtete sich abermals. Jetzt kam ihn wieder die Erinnerung, weshalb er doch sein Herz verschlossen lassen wollte. Niemals wollte er diese Bitterkeit spüren. Auch wenn es Seth war.

Grob entzog der Pharao den Priester seine Hand und wendete sich von diesen ab.

"Ich will alleine sein. Geh jetzt bitte." Sagte er kühl und schenkte seinen Vetter nicht einen einzigen Blick.
 

Erstaunt über diese plötzliche Wandlung schaute Seth Atemu fragend an. Langsam formten sich seine Lippen zu einer Frage aber sie blieb unausgesprochen, stattdessen wurde er sich wieder bewusst, dass er vor den Pharao stand, der Inkarnation des Horus und somit nicht das Recht hatte die Entscheidungen seines Herren in Frage zustellen. Er senkte demütig das Haupt und verbeugte sich. Mit leisen Schritten entfernte er sich aus den Gemächern des Herrschers.
 


 

Schweratmend lehnte Seth in den dunklen Gang an die kühle Wand, die in diesen Augenblick die einzige Stütze seiner selbst war. Er fühlte sich so seltsam verlassen und verletzt, so zurückgestoßen und unglücklich. Noch nie hatte er zuvor solches gespürt.

Was war das nur, was ihn so sehr schmerzte?

"Atemu, bist du es der mir diesen Schmerz schenkt?" Fragte der Priester in die Dunkelheit doch nur das Echo gab Antwort doch nicht auf seine Frage.
 


 

Dieses Kapitel ist etwas kürzer als das vorherige, aber dafür kommt die Geschichte langsam ins Rollen. Ach, in den Weihnachtsferien werde ich versuchen Kapitel 3 fertig zu bekommen aber ich kann nichts versprechen, obwohl mich einige Kommentare sehr zum weiterschreiben motivieren könnten. Um so mehr Kommis, um so schnell mache ich weiter. Hähä... *erpress*

Verzeiht mir die Szene mit Teana und Ati (bitte net böse sein), meine Strafe habe ich schon erhalten. T_T *Set-chan den elfensternchen mit den Millenniumsstab eins überzieh* *Beule reib* Mann, immer auf die Kleinen. *schniefz*

Mein Dank gilt wie immer den Kommischreibern. Vielen, lieben Dank für das nette Feedback.

Kuss

elfensternchen



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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von: abgemeldet
2005-06-12T19:32:00+00:00 12.06.2005 21:32
Manno mann! O.O So eine extrem super tolle FF hab ich in meinem gesamten Leben noch nie gelesen!!!! Dein Schreibstil
ist einfach nur unglaublich! Ich würde so etwas nieee zustande bringen! *_* Bitte bitte überwinde deine Schreibblockade und schreib weiter! So etwas tolles kann man nicht einfach so abbrechen!

Liebe Grüße von Sakura_K
Von:  Sasha
2005-06-01T17:18:55+00:00 01.06.2005 19:18
mann, weiter weiter weiter!!!!
*heulkrampf* *aufjoeyeinschlag* (-> immer noch besser, als ich schlag kaiba-san! ^^°)
bitte schreib mir, wenns weitergeht!!!!!!
Von: abgemeldet
2005-05-18T17:52:08+00:00 18.05.2005 19:52
Man, ist deine FF klasse!! Man kann gut die Gefühle der Beteiligten nachempfinden. Das schafft nicht jeder so zu schreiben^^ Schöner Stil und ich könnt ewig so weitermachen... Könntest du mir ne ENS schicken wenns weitergeht?
Von:  Mira-Moonlight
2005-05-15T11:39:06+00:00 15.05.2005 13:39
schnell weiter schreiben. deine FF ist einfach nur 1. klasse,bitte schreib schnell weiter ich warte schon ganz ungeduldich.
deine seto-yami-lieben
Von: abgemeldet
2005-03-26T14:12:30+00:00 26.03.2005 15:12
*heul* ich liebe deine FF's, du hast nen so schönen Schreistillllllllllllllllllllllll T.T *flenn*

Super Story, eins meiner liebsten Pairings, wenn nicht überhaupt mein liebstes ^.~

Nur weiter so!!
Von: abgemeldet
2005-03-15T20:52:42+00:00 15.03.2005 21:52
Der arme Seth. Du hast echt einen tollen Schreibstil. Bitte schreib ganz, ganz schnell weiter.
Nessa
Von: abgemeldet
2005-03-14T21:29:08+00:00 14.03.2005 22:29
hi,
Die Geschichte ist ja echt traurig. Die arme Teana. Ich hoffe trotzdem das Seth und Atemu ein Paar werden.
Nessa
Von:  Chifuyu
2005-02-15T22:42:22+00:00 15.02.2005 23:42
*wahhhhh*
*vor Glück heul*
Diese FF is ja sooo schööönnn *ganz verliebt is*
Mach doch so schnell wie möglich weiter, ja?
Ich finde das soo schön wie Ati eierseits so liebebedürftig und andererseits so kalt ist ^____^

ALSO NIX WIE WEITERSCHREIBEN!!!!

Frotto-chan
Von: abgemeldet
2005-02-03T17:58:16+00:00 03.02.2005 18:58
hey,cool^^
auch schön beschrieben^^
Von:  ausdemTann
2005-01-28T18:42:02+00:00 28.01.2005 19:42
Hallo elfensternchen!
Ich habe gerade mal wieder Deine Fanfic gelesen und finde die Story einfach klasse! Hab mich nur nicht getraut einen Kommi zu schreiben, da ich den Hang zu sehr umständlichen, langen Sätzen habe, die meistens so "geschwollen" klingen... Aber nun wollte ich Dir einfach mal Mut machen. Mach weiter so und besiege Deine Schreibblockade! Du schaffst das!!! (Ich habe auch gerade eine: bei meiner Diplomarbeit!)

In der Hoffnung auf mehr Lesefutter für die schöneren Minuten des Tages,

Deine Conny


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