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Gefangen, gedemütigt, geliebt...

~Ein Kampf um die Freiheit~
von

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Vorsicht, Falle!!!

DISCLAIMER: Alle Charaktere von Dragonball gehören nicht mir, sondern Akira Toriyama (Aber alle anderen sind auf meinen Mist gewachsen^^) und ich mache auch keinen Profit damit (jedenfalls nicht mit dieser Version...)!!!
 


 

Tyra befand sich zur Zeit in einem abgelegenen Teil des Universums. So weit war sie noch nie von der Erde entfernt gewesen. Sie bezweifelte auch, dass je irgendjemand anders hier vorbeigekommen war. Eine Woche war vergangen seit sie den letzten brauchbaren Planeten verlassen hatte und das will bei der hohen Geschwindigkeit ihres Raumschiffes schon etwas heißen! Das Mädchen machte sich langsam Sorgen. Die Bevölkerung dieses Planeten hatte sie leider vernichten müssen, dabei waren sie am Anfang ganz nett gewesen. Doch als sie sich ihnen vorgestellt hatte, hatte sich herausgestellt, dass sie schon von der Halbsaiyajin gehört hatten. Und wie es den Anschein hatte war es keinesfalls etwas Gutes. Ihr Ruf eilte ihr schon Lichtjahre voraus. Das machte Tyra irgendwie Stolz, schließlich wurde sie von allen wegen ihrer Stärke gefürchtet, doch es bereitete ihr auch Unbehagen. Sie wusste selbst nicht warum. Zumindest hatte sie noch genügend Vorräte und Treibstoff auf dem Planeten auftreiben können, bevor sie ihn dann endgültig in die Luft gejagt hatte. Aber nun, eine Woche später, wurde das Essen langsam knapp und sie hatte keine Lust auf eine Diät!

"Tyra! Tyra, kannst du mich hören?"

Tyra drückte einen Knopf und ein Bildschirm kam aus der Decke heruntergefahren. "Was gibt's, Mum?" ChiChi blickte ihre Tochter besorgt an: "Oh, mein Gott! Was ist denn bloß los mit dir? Du siehst ja furchtbar aus! Hast du einen anstrengenden Kampf hinter dir?"

"Nein, Mum. Keine Sorge. Alles bestens. Mir ist nur ein wenig langweilig."

"Nur ein wenig langweilig?! Hast du mal in den Spiegel gesehen? Du bist ganz bleich, hast verquollene Augen und dein Haar ist total zerzaust! Du siehst mehr tot als lebendig aus! Du musst sofort zu einem Arzt!"

"Klar. Ich schlag mal eben schnell in den gelben Seiten nach, wo ich hier in der Nähe einen guten finden kann.", meinte Tyra trocken. "Das finde ich wirklich nicht witzig!", schrie Chichi aufgebracht. "Ich lach ja auch gar nicht.", gab ihre Tochter ruhig zurück. "Du solltest dich besser hinlegen und ein wenig schlafen.", erwiderte die Mutter nun wieder besorgter. "Ich glaube, mein Problem ist, dass ich in den letzten Tagen zuviel geschlafen habe. Mir ist einfach todlangweilig. Ich hab noch nicht mal mehr Lust zum Trainieren. Ich warte nur darauf, endlich auf einen neuen Planeten zu stoßen.", sagte das Mädchen mit schleppender Stimme. *piep-piep-piep-piep* Tyra war sofort hellwach: "JUCHUU!!!! DER COMPUTER HAT EINEN PLANETEN GEORTET!!! MORGEN MITTAG BIN ICH SCHON DA!!!"

Sie sprang von ihrem Sessel auf und mit einem Mal sah sie aus wie neugeboren. Ihr Gesicht war ein wenig rosa vor Aufregung und auch ihre Haare und ihre Augen leuchteten wieder und das nicht nur wegen der Aura, die sich um sie gebildet hatte. "Bye, Mum! Ich hab jetzt leider keine Zeit mehr. Muss mich auf meine Ankunft vorbereiten! Grüß die anderen von mir!"

"Aber..", weiter kam ChiChi nicht, denn Tyra hatte mit einem Knopfdruck die Funkverbindung unterbrochen. Sie rannte ins Badezimmer und warf einen Blick in den Spiegel. "Mum hatte recht. Ich sehe wirklich zum Gruseln aus.", meinte sie fröhlich und ließ Wasser in die kleine Badewanne laufen. "Na dann wollen wir mal. Die Leute dort sollen ja schließlich nicht vor mir davonlaufen... zumindest nicht sofort."
 

Zur gleichen Zeit auf dem Planeten auf den Tyra gerade zusteuert:

"Mein Prinz, es verläuft alles nach Plan. Die Kriegerin hat uns geortet und wird morgenfrüh um Punkt 11:43 Uhr in der Nähe der Stadt Maenes landen."

"Sehr gut. Dann will ich sie gebührend empfangen. Ich hoffe, sie ist wirklich so stark wie es behauptet wird. Ich bin sehr gespannt. Wenn alles so klappt wie ich es will, dann steht meiner Krönung an meinem 21. Geburtstag nichts mehr im Weg."

"Aber, mein Prinz, was macht Ihr, wenn die Kriegerin nicht einwilligt?"

"Keine Sorge sie wird einwilligen, dafür werde ich sorgen, wenn es sein muss mit Gewalt..."
 

Das war das erste Kapitel. Es ist sehr kurz. Es sollte aber auch nur eine Art Prolog sein. Das zweite wird schnell folgen und auch interessanter und informativer sein (Das hoffe ich zumindest). Da werdet ihr natürlich auch noch näheres über den geheimnisvollen Prinzen und dessen "finstere" Absichten erfahren. Ich hoffe, es hat euch bis hierher gefallen und ihr seid überhaupt soweit gekommen. Bitte, schreibt mir viele Kommentare (Kritik, Verbesserungsvorschläge, vielleicht sogar ein kleines Lob...). Eure Meinung zählt, schließlich schreibe ich diese Fanfic für euch!

Aquitania

Kapitel 2:

Aquitania
 

"Ich habe noch nie einen so riesigen Planeten gesehen." Es war inzwischen 11 Uhr und es dauerte nur noch eine Dreiviertelstunde bis Tyra auf dem ihr unbekannten Planeten landen würde. "Er ist ein wenig wie die Erde, nur bestimmt ist er 10mal so groß, wenn man bedenkt wie weit ich noch von ihm entfernt bin. Er scheint auch zum größten Teil aus Wasser zu bestehen, aber überall sind mehr oder weniger große Flecken darauf und das in allen erdenklichen Farben. Auf der Erde sieht man nur grün, weiß und braun, aber dort gibt es auch rot, gelb, violett, orange und noch viele andere. Scheint ja ein sehr fröhlicher Planet zu sein. Richtig einladend." Je mehr sie sich dem fremden Objekt näherte, desto ungeduldiger und aufgeregter wurde sie. Sie hatte in der Zwischenzeit bestimmt 3x gebadet, 5x geduscht, sich 16x neu frisiert, alle Kleidungsstücke (in ihrem Fall meist Kampfanzüge), die sie mitgenommen hatte (damit könnte sie fast Bulma Konkurrenz machen) anprobiert und letztendlich auch ihre letzten Vorräte vertilgt. Satt, sauber und kein bisschen müde. Sie wollte schließlich nicht gleich zu Beginn einen schlechten Eindruck bei der Bevölkerung hinterlassen. Sie trug jetzt ihr langes, gelocktes, schwarzes Haar offen. Nur vorne hatte sie es mit vier Spangen zurückgesteckt, da sie sonst ihre Sicht behindern würden. Eine sehr widerspenstige Strähne hatte allerdings ihren eigenen Willen und fiel sie immer wieder ins Gesicht. Tyra rieb sie nervös zwischen ihren Fingern hin und her. Sie liebte dieses Kribbeln in ihrem Bauch, das immer dann auftauchte, wenn sie kurz davor war etwas unbekanntes zu erforschen. Noch fünf Minuten bis zur Landung. Tyra stellte sich vor den Spiegel, richtete noch einmal ihren Kampfanzug und strich ihn glatt. Sie hatte sich am Ende doch für ihren Lieblingskampfanzug entschieden. Er war geschnitten wie der ihres toten Vaters, nur war er nicht orange, sondern himmelblau. Um die Hüften trug sie einen breiten, dunkelroten Gurt. Ihr T-Shirt war von der gleichen Farbe. Nun zog sie sich auch ihre pflaumenfarbenen Stiefel an. Sie fühlte sich großartig. Es gab selten Tage an denen sie so frisch und fit war, wie neugeboren. Alles war perfekt.
 

Das Raumschiff landete, die Rampe fuhr herunter und eine junge Frau trat heraus. <Sie ist wirklich noch sehr jung. Fast noch ein kleines Mädchen. Ob sie wirklich die besagte Kriegerin ist? Na das wird sich spätestens herausstellen, wenn sie gegen Aean kämpft. Ich sollte jetzt besser tun, was er mir aufgetragen hat.> Der junge Mann trat vor. Tyra betrachtete ihn. Er trug eine vornehme lavendelfarbene Robe, hatte rotbraune Augen und gelbgrünes, schulterlanges Haar, dass mit einem Band zusammengehalten wurde. Sie schätzte ihn auf Mitte zwanzig. Er war bestimmt 190cm groß. Trotz seiner sehr schlanken Gestalt nahm sie an, dass er ein Kämpfer war. Seine Aura war zwar schwach, aber vermutlich konnte auch er sie unterdrücken. "Ich heiße Euch im Namen des Prinzen Aean aufs herzlichste auf Aquitania willkommen."

"Aquitania? Heißt dieser Planet so?"

"Ja."

"Was ist das für ein Prinz in dessen Namen Ihr mich begrüßen sollt?"

"Prinz Aean herrscht über ganz Aquitania. Er wünscht Euch zu sehen. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet."

Tyra nickte. Sie drückte einen Knopf am Raumschiff und schon verschwand es in einer Kapsel. Sie war überrascht, dass niemand der kleinen Schar, die hier anwesend war, erstaunt zu sein schien. Sie ging auf den jungen Mann, der zu ihr gesprochen hatte zu. Er wies sie an voran zu gehen. Die Menge vor ihr teilte sich und gab den Blick auf eine prunkvolle Kutsche frei. Sie hatte allerdings weder Räder noch Kufen. Sie schwebte einfach so über dem Boden. Sie sah auch ein wenig mehr nach einem Mini-ICE als nach einer Kutsche aus, doch sie wurde von Pferden gezogen. Moment! Pferde?! Tyra warf einen zweiten Blick auf die beiden Geschöpfe, die vor dem Gefährt standen und wild mit den Hufen scharrten. Eines schnaubte und eine Stichflamme schoss aus seinen Nüstern. Das andere wieherte oder besser gesagt brüllte und entfaltete seine großen, zarten, drachenartigen Flügel. Sie waren oben vom Kopf über Hals und Rücken mit Schuppen gepanzert, unten jedoch hatten sie Fell wie gewöhnliche Pferde. Statt eines Schweifes hatten sie einen langen, geschuppten Drachenschwanz, der pikförmig endete. Außerdem trugen sie am Kopf zwei spitze, leicht nach hinten gewölbte Hörner.

"Das sind Loricas.", sagte der junge Mann, der ihren erstaunten Blick bemerkte. "Sie dienen uns als Fortbewegungsmittel. Sie sind zwar sehr wild und störrisch, dafür aber auch schnell, stark und wendig. Gerade für Kriege sind sie sehr gut geeignet. Ihr braucht keine Angst zu haben. Sie werden uns sicher an unser Ziel bringen."

"Ich habe niemals Angst.", erwiderte Tyra schroff und ging auf die beiden Loricas zu. Sie ließ sie an ihrer Hand schnuppern und begann sie schließlich behutsam zu streicheln. "Gefährlich kommen sie mir aber nicht vor." Sie blickte den Grünhaarigen herausfordernd an. Dieser hatte Mühe damit, seine Überraschtheit zu verbergen, denn mit einem Mal waren die Loricas ganz ruhig und friedlich. Das gelang sonst nur wenigen Leuten und auch nur dann, wenn diese sich jahrelang mit den Drachenpferden auseinandergesetzt hatten. Die Kleine musste ein Naturtalent sein. "Steigt nun ein! Prinz Aean wartet nicht gern."

Tyra stieg ein und der junge Mann folgte ihr. "Bitte anschnallen. Es geht los."

Sie tat sofort, was man ihr befohlen hatte und legte den Gurt an, auch wenn sie das als unnötig empfand. Die Loricas setzten sich in Bewegung und wurden immer schneller und schneller und eh sie sich versah, hoben sie ab und flogen mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit los. Tyra wurde hart in den weichen Sitz gedrückt. "Habt Ihr auch einen Namen?", fragte sie, um sich etwas abzulenken. "Mein Name ist Falco. Ich bin sozusagen die rechte Hand des Königs."

"Und was seid Ihr?" Falco blickte sie verständnislos an. "Ich meine, welcher Rasse gehört ihr an? Was leben hier für Leute auf diesem Planeten?"

"Das ist schwer zu sagen. In uns findet sich irgendwie jede Rasse des Universums wieder, wenn auch nur zu Bruchteilen. Hier auf diesem Planeten gibt es keine reinrassigen Ureinwohner, wenn du das damit meinst."

"Aber, wo kommen dann all die Leute her?"

"Aus allen Teilen des Universums. Seit Jahrhunderten leben hier nur die besten der besten."

"Wie wird entschieden, ob sie den besten der besten angehören?"

"Sie müssen einen simplen Test bestehen."

"Aber wenn er so simpel ist, dann müssten ihn doch alle bestehen."

"Nur simpel für die Leute, die zu den besten der besten gehören. Bestehen sie den Test, dürfen sie sich von da an einen Aquitanier nennen, denn von da an sind sie anerkannte Bewohner dieses Planeten. Das ist die höchste Auszeichnung, die es überhaupt gibt."

"Und was ist, wenn sie hier Kinder bekommen? Werden die dann auch geprüft?"

"Nein, denn wenn zwei Aquitanier ein Kind bekommen, so ist es sicher, dass dieses noch perfekter ist als seine Eltern. Und so wird das Volk von Generation zu Generation stärker."

Tyra dachte über das eben gesagte nach. "Und was habt ihr mit mir vor? Woher wusstet ihr, dass ich komme und wer ich bin?"

"Nun, darüber wird Prinz Aean entscheiden. Er wartet schon auf Eure Ankunft seit er das erste Mal von Euch hörte und das war vor knapp drei Jahren."

"Soll das heißen, er weiß wer ich bin und freut sich trotzdem mich zu sehen?"

"So könnte man es ausdrücken. Er möchte herausfinden, ob die Gerüchte, die über Euch verbreitet werden wirklich wahr sind."

"Heißt das, dass ich auch diesen Test machen soll?"

"Ja, genau"

"Wenn ich ihn bestehe, bin ich dann auch ein Aquitanier?"

"Ja, dann gehört Ihr auch zu unsrem Volk."

<Wenn ich den Test bestehe, dann gehöre ich zu den besten der besten des ganzen Universums. Hört sich gar nicht schlecht an.>

"Wir sind da. Seht Ihr da unten? Das ist Mira, die Hauptstadt von Aquitania."

"Hier lebt dieser Prinz?"

"Nein, Prinz Aean lebt dort." Falco wies mit Finger aus dem Fenster und was Tyra dort sah, verschlug ihr den Atem. Hinter der Stadt Mira lag ein riesiges Plateau und auf diesem Plateau stand der gigantischste, prunkvollste und schönste Palast, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Er glänzte und glitzerte in der Sonne und Tyra hatte Mühe ihre Emotionen zu verbergen. "Das ist der Palast des Prinzen, er wird von allen Regia genannt."

Die Kutsche mit den beiden Loricas landete am Rande der Regia. Tyra stieg aus und kam sich so unendlich kein vor, als sie die Palastmauer und das riesige Tor vor ihr erblickte.

"Beeilt Euch! Der Prinz erwartet Euch auf dem Turnierplatz!", sagte Falco und wies ihr an ihm zu folgen....
 

Ende des 2. Kapitels
 

Das ist aber noch lange nicht das Ende meiner Fanfic, ganz im Gegenteil! Sie steht immer noch am Anfang und hat noch gar nicht richtig angefangen.

Vielen, vielen Dank für eure lieben Kommentare und Mails, das spornt mich immer richtig an schnell weiterzuschreiben und beflügelt meine Phantasie! Also schreibt mir bitte, bitte auch weiterhin viele Kommentare (oder e-mail: kssskroeger@aol.com)!!!!

Eure Starlet

Prinz Aean

Kapitel 3:

Prinz Aean
 

Die Kutsche mit den beiden Loricas landete am Rande der Regia. Tyra stieg aus und kam sich so unendlich klein vor, als sie die Palastmauer und das riesige Tor vor ihr erblickte.

"Beeilt Euch! Der Prinz erwartet Euch auf dem Turnierplatz!", sagte Falco und wies ihr an ihm zu folgen....

Sie schritten nun gemeinsam durch das gigantische blaue Tor, das mit Gold und den seltsamsten Gestalten verziert war. Hinter dem Tor war ein riesiger Hof, den sie schnell überquerten. Dieses Mal ließ Falco Tyra einfach keine Zeit, um Fragen zu stellen. Er schien es wirklich sehr eilig zu haben. <Was dieser Prinz wohl für ein Typ ist?> Sie durchquerten noch eine Unmenge von prachtvollen Gängen, Hallen und Höfen. Tyra hätte den Weg allein bestimmt nicht mehr zurückgefunden. Dann kamen sie endlich auf einen weiten Platz mit grünem Sand, dass von Tribünen umgeben war. Der Turnierplatz glich einem riesigen Kolosseum. Tyra blickte sich staunend um und suchte nach dem Prinzen, doch die Arena war menschenleer (und auch kein anderes Geschöpf des Universums hielt sich dort auf).

"Wo ist denn nun dieser Prinz, der mich so sehnsüchtig erwartet?"

"Das frage ich mich allerdings auch..", der junge Mann blickte sich suchend um.

"Falco! Da seid Ihr ja! Ich habe Euch überall gesucht!", ein schon etwas älterer Mann (Tyra schätzte ihn so um die fünfzig) kam mit schnellen Schritten auf sie zu. "Prinz Aean ist leider verhindert. Er will den Test erst um 16 Uhr durchführen. Es sollen nämlich möglichst viele Zuschauer dabei anwesend sein, um selbst zu urteilen, ob die Kriegerin würdig ist."

"Mir wurde gesagt, der Prinz allein entscheidet darüber.", warf Tyra ein.

"Normalerweise schon. Aber bei Euch ist das etwas anderes."

"Wieso?"

"Ich bin nicht befugt Euch darüber näher Auskunft zu geben. Prinz Aean wird Euch zu gegebener Zeit Auskunft geben. Er wünscht übrigens, dass Ihr mit ihm gemeinsam zu Mittag speist. Um Punkt 13:30 Uhr. Falco, Ihr sollt die Kriegerin in die obersten Gemächer bringen, damit sie sich entsprechend ankleiden lässt."

"Was stimmt mit meinen Klamotten nicht?", rief Tyra leicht sauer dazwischen. Falco hingegen sagte mit leicht gerunzelter Stirn: "Die obersten Gemächer? Denkt Ihr nicht Aean handelt zu überstürzt? Noch ist der Test nicht vorbei und selbst dann..."

"Der Prinz hat es so befohlen. Wenn Ihr damit ein Problem habt, wendet Euch an ihn.", erwiderte der Alte und verschwand wieder. Der junge Mann blickte ihm immer noch stirnrunzelnd nach. "Also gut.", er wandte sich an Tyra. "Wenn Ihr mir bitte folgen würdet." Und wieder marschierten sie durch ein Wirrwarr von Fluren bis Falco vor einem Fahrstuhl stehen blieb. Er warf Tyra einen kurzen, fast missmutigen Blick zu und murmelte leise etwas. Doch Tyra hatte als Halbsaiyajin ein sehr gutes Gehör, verstand aber nur etwas, das sich anhörte wie "Zauberhand". Kaum hatte er das ausgemurmelt ging die Fahrstuhltür wie durch Zauberei auf und sie folgte Falco in sein Inneres. Die Türen schlossen sich wieder. Tyra wunderte sich gerade, wie der Fahrstuhl wohl nach oben fuhr, denn es war einfach nur ein kleiner Raum, dessen Decke sie nicht sehen konnte, und es waren auch nirgendwo Seile, die ihn irgendwie hochziehen konnten, als sie sich auf einmal wie in einen Staubsauger hineingezogen fühlte. Und ihn der nächsten Sekunde stoppte sie unter der Decke, jedoch ohne Boden unter den Füßen. Sie stand einfach in der Luft und das ohne ihre Fähigkeiten einzusetzen. Die Türen vor ihr öffneten sich und sie und der junge Mann wurden regelrecht von einer unsichtbaren Kraft aus dem Fahrstuhlschacht geschoben. Sie drehte sich um und blickte den Schacht erstaunt hinunter. Sie konnte dort weder den Boden noch sonst irgendetwas erkennen. Falco zog sie zurück auf den Flur, denn die sich schließenden Türen hätten sie um ein Haar geköpft. "Ihr müsst aufpassen und immer wachsam sein."

"Ich bin erstaunt, dass Ihr mich gerettet habt. Ich hatte das Gefühl, dass Ihr mich nicht recht leiden könnt."

"Ich weiß lediglich nicht, ob ich Euch trauen kann. Mag sein, dass ich ein wenig zu misstrauisch bin, aber dafür scheint Aean was Euch angeht zu vertrauensselig zu sein.", den letzten Satz sagte er mehr zu sich selbst als zu Tyra. Diese zog nur eine Augenbraue hoch, seufzte und drehte sich um, um zu sehen, was für ein Labyrinth sie als nächstes erwartete. Zu ihrem Erstaunen musste sie feststellen, dass der Flur "nur" acht Meter lang war, auf jeder Seite war eine große, goldverzierte Tür. "Hier entlang.", der junge Mann deutete nach links und Tyra folgte ihm. Er öffnete die Tür und wies sie an einzutreten, er selbst machte keine Anstalten ihr zu folgen. In dem Raum wuselte ein halbes Dutzend Frauen umher, doch als sie Tyra und Falco erblickten, waren sie augenblicklich still und verbeugten sich vor Tyra. Von Falco war ein missbilligendes "Mmpf" zu hören, doch dann sagte er: "Ihr wisst ja, was ihr zu tun habt. Selina, der Prinz wünscht mit ihr zu speisen. Ich wünsche, dass du sie pünktlich nach unten bringst! Und wehe eine von euch fängt an zu tratschen! Die Kriegerin wird schon alles zur rechten Zeit erfahren!" Mit diesen Worten schloss er die Tür und verschwand. "Jawohl, Sir.", antwortete die angesprochene Frau dennoch. Nach einer Weile, als die Frauen immer noch vor ihr knieten, wurde es Tyra schließlich zu viel: "Ihr könnt wieder aufstehen! Er ist schon lange weg, falls ihr es noch nicht bemerkt habt."

"Selbstverständlich haben wir das bemerkt. Glaubst du, wir machen wegen ihm so einen Aufstand?" Ein Mädchen mit kurzen, hellblauen Haaren erhob sich und blitzte sie mit ihren rosafarbenen Augen verwegen an. Sie war genauso groß wie Tyra und schien nur zwei, drei Jahre älter zu sein. "Kaori! Reiß dich gefälligst zusammen! So kannst du doch nicht mit der Kriegerin reden!", wies die älteste Frau, die Falco mit "Selina" angesprochen hatte, das Mädchen zurecht. "Ich muss jetzt wieder runter, um in der Küche nach dem rechten zu sehen. Ihr zwei kommt mit mir und kümmert euch um das östliche Speisezimmer am Wintergarten. Der Prinz wünscht heute dort zu speisen. Du, Kaori, bereitest die Kriegerin für das Essen vor und bringst sie pünktlich hinunter. Und benimm dich anständig, sonst werde ich Unkas von deinem unverschämten Verhalten in Kenntnis setzen! Verstanden?!"

"Ganz wie du wünschst, Selina.", erwiderte das Mädchen und deutete einen Knicks an. Selina blickte sie noch einmal kopfschüttelnd an und verließ mit den zwei anderen Frauen den Raum. Jetzt waren außer Tyra nur noch Kaori und zwei weitere junge Mädchen dort, die ungefähr in Tyras Alter waren. "Nun dann wollen wir Euch mal für das Mahl passend ankleiden. Mal sehen... Es ist jetzt genau ein Uhr, das heißt wenn wir pünktlich da sein sollen, müssen wir um 13:25 Uhr im Speisezimmer sein. Das bedeutet, dass wir in spätestens zwanzig Minuten hier weg sein müssen. Wir haben also nicht mehr viel Zeit!"

"Was stimmt bitte mit meinen Klamotten nicht?", fragte sie wiedereinmal leicht säuerlich, schließlich war dies ihr bester und liebster Kampfanzug.

"Versteht mich bitte nicht falsch. Mir gefällt Eure Kleidung. Sie gefällt mir sogar sehr. Doch die Regeln verlangen, dass man sich für das Mahl, ganz besonders wenn man es mit dem Prinzen einnimmt, angemessen kleidet. Und dass bedeutet, dass Ihr Euch umziehen müsst."

"Ich werde mich aber nicht umziehen, ich bleibe so wie ich bin! Wenn du meine Meinung ändern willst, musst du mich erst besiegen! Aber ich warne dich, auch wenn du zu den Aquitaniern gehörst, du hast keine Chance gegen mich!", Tyra ging in ihre übliche Kampfstellung und machte sich bereit. "Da habt Ihr vermutlich recht.", erwiderte das blauhaarige Mädchen ruhig. "Doch ich bin weder hier, um mich mit Euch zu streiten, noch, um mit Euch zu kämpfen. Ihr solltet Euch für den Test schonen. Ich bitte Euch inständig, lasst Euch umkleiden. Ich möchte weder Ärger mit Euch, noch mit Unkas."

"Wer ist dieser Unkas überhaupt?"

"Er ist der Haus- und Hofmeister. Der Boss aller Bediensteten hier. Und ich möchte meine Stellung nur ungern verlieren."

"Aber du bist doch eine Aquitanierin, oder? Wenn du zu den besten der besten gehörst, warum bist du dann eine Bedienstete?"

"Falls es Euch noch nicht aufgefallen ist, auf diesem Planeten leben nur Aquitanier. Und selbst zwischen den besten der besten gibt es unterschiede oder habt Ihr gedacht, wir wären alle gleich stark? Selbst hier sind wir in Klassen aufgeteilt und selbst, wenn wir der niedrigsten Klasse angehören, so sind wir immer noch besser als die Leute, die nicht zu uns Aquitaniern zählen. Ich gehöre der mittleren Schicht, also der zweiten Klasse an, und diene somit den Leuten aus der ersten Klasse. Und da ich besonders gut bin, habe ich die große Ehre hier in der Regia zu arbeiten."

"Ach so. Aber wenn ihr alle besser seid als alle anderen Geschöpfe des Universums, warum behandelt ihr mich dann so zuvorkommend? Ich bin mir sicher, dass ihr nicht jeden Gast auf diese Art und Weise willkommen heißt."

"Das ist wohl war.", meint Kaori, "Aber ich darf dir dazu noch nichts näheres sagen. Erst musst du den Test bestehen. Wie es aussieht ist Prinz Aean schon jetzt sehr von Euch überzeugt, obwohl er Euch noch nie gesehen hat, denn sonst hätte er Euch nicht so empfangen lassen. Leider teilen nicht alle seine Ansicht, deshalb will er Euch vor einem möglichst großen Publikum testen, damit Ihr ihnen allen beweisen könnt, dass Ihr würdig seid."

"Würdig? Wofür?"

"Wie gesagt, nach dem Test werdet Ihr alles erfahren. Würdet Ihr Euch jetzt bitte umziehen?"

"Nein, ich bleibe so wie ich bin. Keine Sorge, ich werde alle Schuld auf mich nehmen und dafür sorgen, dass du nicht bestraft wirst.", sagte Tyra. "Nun gut. Ihr zwei könnt dann gehen. Ich brauche euch nicht mehr.", befahl Kaori. Die beiden Mädchen knicksten noch einmal und verließen den Raum. "Erzähl mir mehr über den Prinzen. Was ist er für ein Typ? Oder darfst du mir darüber auch nichts sagen?", fragte sie neugierig.

"Ich denke, es schadet nichts, wenn ich Euch etwas über ihn erzähle. Was genau wollt Ihr denn wissen?"

"Wie ist er Prinz geworden?"

"Das war er schon von Geburt an, denn er ist der Sohn des Königs und der Königin."

"Wo sind denn der König und die Königin jetzt? Dieser Falco meinte nämlich, dass der Prinz nun der oberste Herrscher wäre."

"Sie sind beide vor knapp vier Jahren im Kampf gefallen. Seitdem ist Aean der Herrscher hier. Er war damals 17. Also ungefähr so alt wie Ihr jetzt."

"Warum sind beide im Kampf gefallen? Hat die Königin etwa auch gekämpft?"

"Natürlich, was denkst du denn!? Es ist ihre Pflicht, sonst wäre sie ja nicht Königin geworden!"

"Aber wie konnten sie besiegt werden? Ich denke, ihr seid die stärksten des Universums?"

"Sie haben uns mit einer Übermacht angegriffen und irgendwie haben sie es geschafft, den Schild, der Aquitania umgibt zu durchbrechen. Zu dieser Zeit war unsere Elite-Truppe gemeinsam mit dem Prinzen im Weltall unterwegs, um ein wenig zu trainieren. Das haben die Feinde ausgenutzt. Um Aquitania zu retten und unsere Feinde zuschlagen, mussten sie Ihre gesamte Energie vereinen und auf den Feind schicken. Nun, so haben wir sie besiegt. Doch der König und die Königin sind dabei ums Leben gekommen. Und als Aean dann kurz darauf wiederkam wurde er der alleinige Herrscher von Aquitania."

"Aber warum ist er noch ein Prinz? Nun, wo seine Eltern tot sind, müsste er doch eigentlich König sein?"

"König wird er erst am Tage seiner Hochzeit sein, bis dahin bleibt er ein Prinz."

"Warum heiratet er dann nicht?"

"Es ist nicht so einfach, eine Frau für den Prinzen zu finden. Sie muss bestimmte Kriterien erfüllen, um später auch als Königin anerkannt zu werden. Er darf nicht irgendeine nehmen. So, nun aber Schluss. Wir müssen los, sonst kommt Ihr noch zu spät."

Kaori führte Tyra hinunter in das östliche Speisezimmer. Tyra fand es sah eher aus wie ein Saal, doch im Vergleich zu den anderen Speisesälen war es wirklich winzig. An den langen Tisch passten "nur" zwanzig Leute. Heute war er allerdings am Kopf der Tafel für drei Personen gedeckt. "Dort oben am Kopf wird, wie Ihr Euch sicher denken könnt, der Prinz sitzen. Rechts von ihm Falco und links von ihm ist Euer Platz.", erklärte ihr Kaori. "Okay, danke.", sagte Tyra und lächelte der älteren zu. Sie war die erste hier, die ihr vollkommen sympathisch war. "Du kannst dich zurückziehen, Kaori, du wirst in der Küche gebraucht.", Falco hatte unbemerkt den Saal betreten. "Sehr wohl, Sir.", Kaori knickste wieder und ging hinaus.

"Setzt Euch doch.", forderte Falco Tyra auf und setzte sich ebenfalls auf seinen Platz. "Wie ich sehe, habt Ihr Euch doch nicht umgezogen."

"Ich bevorzuge eben meine eigene Kleidung."

"Hat man Euch nicht mit den Sitten hier vertraut gemacht?"

"Doch, allerdings bin ich keine Aquitanierin."

"Aber Ihr seid Gast hier. Und als Geste der Höflichkeit befolgt und respektiert man auch als Gast die Sitten des Gastgebers. Wie mir scheint, habt Ihr wohl keine gute Erziehung genossen."

"Wollt Ihr damit andeuten, dass meine Mutter mich falsch erzogen hat?", Tyra konnte den Typ von Minute zu Minute weniger ausstehen.

"Ich bin mir sicher, dass Falco das nicht Eure Familie damit angreifen wollte.", sagte eine Stimme hinter Tyra. Sie drehte sich um. Falco erhob sich sofort. "Er war lediglich besorgt und dachte wohl, dass Ihr eventuell keine gute Kindheit hattet. Wenn Ihr es falsch aufgefasst habt, so tut es mir leid und ich möchte mich in aller Form bei Euch für sein Verhalten entschuldigen.", fuhr die Stimme fort. Hinter ihr stand ein schanker, nicht sonderlich muskulös wirkender Mann, ein wenig jünger als Falco, doch er war wie der ältere auch etwa 190cm groß. Er hatte karminrotes, kurzes, ein klein wenig strubbeliges Haar und meeresgrüne Augen. Er trug eine edle, mit Stickereien verzierte, royalblaue Robe und eine goldene Schärpe. Obwohl sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte, wusste Tyra schon als sie seine tiefe und dennoch warme und sanfte Stimme gehört hatte genau, wer er war. "Gestatten, dass ich mich vorstelle." Tyra hatte das Gefühl, dass er normalerweise nie fragen musste, ob er irgendetwas tun dürfe. "Ich bin Prinz Aean und es ist mir eine große Ehre endlich Eure Bekanntschaft machen zu dürfen. Ich habe schon viel von Euch gehört." Er gab ihr ein Handkuss, doch weder davon noch von seinen Worten ließ Tyra sich beeindrucken. Sie würde sich doch nicht von einem Mann um den Finger wickeln lassen! Selbst wenn er ein Prinz war! Der Prinz nahm Platz und schon öffnete sich die Tür, durch die Kaori verschwunden war, und ein paar Bedienstete traten ein und brachten die Vorspeise. Als ihr der Geruch in die Nase stieg, fing ihr Magen unwillkürlich zu knurren an. Tyra errötete leicht und Falco schaute leicht gereizt an, doch Aean schmunzelte bloß. "Greift ruhig zu! Es ist genug vorhanden. Ich bin mir sicher auf Euren langen Reisen habt Ihr nicht oft so etwas Gutes zu Euch genommen." Das war wohl wahr. Klar konnte Tyra sich gut selbst versorgen, aber ihre Kochkünste waren eher schlecht als recht. Und die Nahrung, die sie auf ihren Reisen zu sich nahm, war auch alles andere als erstklassig. "Nun gut, aber ich warne Euch. Ihr wisst nicht, worauf Ihr Euch mit diesen Worten eingelassen habt.", erwiderte Tyra und hatte auch schon den ersten Teller verschlungen (natürlich nur das Essen, was darauf gewesen war, denn im Gegensatz zu manchen anderen Saiyajins versucht sie wenigstens einigermaßen ordentlich zu essen). "Darf ich mich nach Eurem Namen erkundigen?", fragte der Prinz.

"Ich denke, Ihr wisst bereits alles über mich."

"Ich hörte nur Gerüchte über Euch."

"Mein Name ist Tyra.", sagte sie, nachdem sie bereits den zweiten Teller geleert hatte.

"Darf ich Euch darauf aufmerksam machen, dass dies nur die Vorspeise ist? Wenn Ihr so weiteresst, habt Ihr keinen Platz mehr für den Hauptgang."

"Darf ich Euch darauf aufmerksam machen, dass ich zur Hälfte ein Saiyajin bin? Wenn ich richtig Hunger habe, esse ich glatt für zwanzig Personen. Das liegt nun mal in meiner Natur."

"Zur Hälfte ein Saiyajin? Sehr interessant. Von einer solchen Rasse habe ich noch nie etwas gehört. Und was seid Ihr zur anderen Hälfte?"

"Zur anderen Hälfte bin ich ein Mensch. Und falls es Euch interessiert, die Saiyajins sind das mächtigste Kriegervolk im gesamten Universum. Leider gibt es zur Zeit nur noch einen reinrassigen und vier Halbsaiyajins."

"Was ist mit den anderen geschehen?"

"Sie wurden zusammen mit unsrem Heimatplaneten in die Luft gejagt."

"Das tut mir leid."

"Muss es nicht. Ich hab schließlich niemanden dort gekannt und auch sonst nichts mit ihnen zu tun gehabt. Es geht mir nicht sonderlich nahe." Tyra schwieg einen Moment, schließlich meinte sie: "Darf ich Euch etwas fragen, Prinz Aean?"

"Selbstverständlich. Nur zu."

"Warum werde ich hier so zuvorkommend behandelt?"

"Gefällt Euch das etwa nicht?"

"Hat man Euch schon einmal gesagt, dass es unhöflich ist Fragen mit Gegenfragen zu beantworten?"

Der Prinz schwieg.

"Natürlich gefällt es mir, aber warum? Man sagte mir, dass Ihr es mir sagen werdet."

"Wenn Ihr den Test bestanden habt."

"Was ich immer schon wissen wollte, was muss ich denn bei diesem Test tun? Muss ich irgendwelche Fragen beantworten, oder was? Oder dürft Ihr mir das auch nicht sagen."

Aean schmunzelte wieder: "Es ist nur fair, wenn ich es Euch sage. Ihr müsst gegen mich kämpfen, um den Test zu bestehen..."
 

Das war das dritte Kapitel. Das vierte wird natürlich vom Test handeln und wenn der vorbei ist, geht die Geschichte dann endlich richtig los und wird dann endlich auch zur Überschrift passen.

Ich möchte noch einmal allen danken, die meine Fanfic lesen und natürlich auch allen, die mir Kommentare und Mails schreiben. Bitte schreibt mir auch weiterhin, damit ich auch schneller weiterschreiben kann.

(e-mail: kssskroeger@aol.com)

Bis dann

Eure Starlet
 

P.S.: Ich hoffe dieses Mal ist die fanfic nur einmal drin.

Der Test

Kapitel 4: Der Test
 

"Darf ich Euch etwas fragen, Prinz Aean?"

"Selbstverständlich. Nur zu."

"Warum werde ich hier so zuvorkommend behandelt?"

"Gefällt Euch das etwa nicht?"

"Hat man Euch schon einmal gesagt, dass es unhöflich ist Fragen mit Gegenfragen zu beantworten?"

Der Prinz schwieg.

"Natürlich gefällt es mir, aber warum? Man sagte mir, dass Ihr es mir erzählen werdet."

"Wenn Ihr den Test bestanden habt."

"Was muss ich denn bei diesem überhaupt Test tun? Muss ich irgendwelche Fragen beantworten, oder was? Oder dürft Ihr mir das auch nicht sagen."

Aean schmunzelte wieder: "Es ist nur fair, wenn ich es Euch sage. Ihr müsst gegen mich kämpfen, um den Test zu bestehen..."
 

Tyra blickte den Prinzen überrascht an. "Ich soll gegen Euch kämpfen?" Aean nickte. <Super! Das wird ein Kinderspiel.>

"Freut Euch nicht zu früh.", mischte sich nun auch Falco ein. Er schien ihre Gedanken lesen zu können. "Aean wäre schließlich nicht der Prinz von Aquitania, wenn er nicht der allerbeste wäre. Niemand im ganzen Universum kann es mit ihm aufnehmen!"

"Nun, das ist nicht bewiesen...", räumte der Rothaarige bescheiden ein, "Aber ich bin zumindest der stärkste aller Aquitanier. Ich bin gespannt, ob Ihr in der Lage seid, mir meinen Rang streitig zu machen." Er blickte Tyra herausfordernd an. "Ich sehne mich dieser Begegnung schon lange entgegen!" Tyra grinste ihm kampflustig zu. <Das wird ja immer besser! Ich bin heute in Höchstform. Es wird ein interessanter Kampf werden. Wenn er der stärkste hier ist und ich ihn besiege, dann bin ich quasi die Nummer eins im ganzen Universum! Und wenn ich ihn besiege, habe ich auch den Test bestanden, das bedeutet, dass ich von da an zu den Aquitaniern gehöre, was wiederum bedeutet, dass ich, weil ich die stärkste bin, die Prinzessin werde und allein über dieses Elitevolk herrschen kann. Und wenn sie sich mir widersetzen, wird es ein Kinderspiel sein, sie aus dem Weg zu räumen, denn keiner von ihnen ist stärker als der Prinz. Heute ist mein Glückstag!!!> Im Prinzip bestand ja auch kein Grund zur Beunruhigung. Hatte Kaori ihr nicht erzählt, dass der Prinz ziemlich sicher sei, dass sie diesen Test bestehen würde? Damit gab er doch eigentlich schon seine eigene Niederlage zu. Es konnte also rein gar nichts schief gehen.

"Nun denn", sagte der Prinz, als sie das Mittagessen beendet hatten, "Ich werde Euch zu Euren Gemächern begleiten. Dort könnt Ihr Euch dann ausruhen und Euch auf den Kampf vorbereiten."

"Prinz Aean, meint Ihr nicht, dass besser eine der Bediensteten sie dorthin geleiten sollte?", warf Falco ein.

"Wozu? Wir haben schließlich den gleichen Weg. Außerdem befindet sich Kaori bereits in Tyras Gemächern. Es wäre nur umständlich sie erst wieder herunterzurufen.", meinte Aean und forderte Tyra mit einer Handbewegung auf, ihm zu folgen.

Als sie den Saal verlassen hatten, fragte Tyra: "Was habt Ihr damit gemeint, als sie sagte, wir hätten den gleichen Weg?"

"Hat man Euch das nicht gesagt?", der Prinz klang leicht belustigt, "Wir wohnen Tür an Tür."

<Aha, also ist die rechte Tür der Eingang zu den Gemächern des Prinzen...> "Ich denke mal den Grund dafür verratet Ihr mir auch erst nach dem Test."

"Kluges Mädchen.", erwiderte er nur.

Endlich erreichten sie den Fahrstuhl und Tyra fragte nun endlich, was ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge lag: "Was hat es mit diesem Ding auf sich? Wie funktioniert er? Irgendwie glaube ich nicht, dass das etwas mit Technik zu tun hat."

"Da habt Ihr ins Schwarze getroffen. Ich weiß, die meisten Völker des Universums legen viel Wert auf Technik. Wir benutzen sie eigentlich nur für unsere Raumschiffe, Küchen und Badezimmer. Doch die meisten Sachen werden durch Magie oder besser gesagt durch die Kraft der Gedanken gelenkt. Die Saugtreppe basiert zum Beispiel auf eben diesem Prinzip. Damit die Tür sich öffnet, muss man das Codewort sagen. Jede Etage hat ihr eigenes Codewort. Der Nachteil ist, wenn Ihr erst einmal drinnen seid, könnt Ihr Euch nicht mehr für ein anderes Stockwerk entscheiden. Und wenn Ihr von oben in die Saugtreppe geht, kommt Ihr immer hier im Erdgeschoss heraus. Der Vorteil ist, dass Ihr dafür kein Passwort braucht. Übrigens, das Passwort für das oberste Stockwerk ist 'Zauberhand'. Nicht sehr originell, aber das kann ich mir wenigstens merken." Der Prinz lachte und die Türen öffneten sich.

"Ihr seid wirklich viel zu vertrauensselig."

"Wer sagt das?"

"Dieser Falco.", meinte Tyra abwertend.

"Ach, ja. Falco ist immer sehr misstrauisch gegenüber Fremden, Ihr dürft ihm das nicht übel nehmen. Er will nur das beste für Aquitania."

"Ihr etwa nicht?" Inzwischen waren sie oben angelangt.

"Doch, ich ganz besonders. Aber deswegen vergesse ich doch nicht die Höflichkeit. Schon gar nicht einer Dame gegenüber."

"Wenn Ihr glaubt, Ihr schmeichelt mir, indem Ihr mich als Dame bezeichnet, so muss ich Euch enttäuschen. Ich werde nie eine Dame sein. Ich lebe einzig und allein fürs Kämpfen.", erwiderte Tyra kühl.

"Schließt denn das eine das andere aus?"

"Mmpf.", Tyra ging wortlos durch die linke Tür und schloss sie ohne Antwort hinter sich. Es war ohnehin nur eine rhetorische Frage gewesen und sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen als Dame bezeichnet zu werden, denn Damen waren für sie schwächliche Wesen, die den ganzen Tag in Kleidern rumliefen und alles taten, was von ihnen verlangt wurde.
 

Sie ließ sich auf einen der weichen Sessel im Vorzimmer fallen und seufzte.

"Oh, Ihr seid ja schon zurück.", Kaori betrat gerade den Raum. Erst jetzt fiel Tyra auf, dass dieses Zimmer vier Türen hatte. Zu jeder Seite eine. Dahinter musste es wohl noch weitergehen. Kein Wunder, es hieß schließlich Gemächer! Was hatte sie denn erwartet? Denn schließlich gab es in dem Raum in dem sie sich jetzt aufhielt nur einen kleinen, runden Tisch mit vier bequemen Sesseln. Einen Kamin, ein Sofa und ein Bücherregal. Erst jetzt fiel ihr auf wie nervös sie eigentlich war, aber bis zum Kampf musste sie sich noch eine Stunde gedulden. Also ging sie auf das Bücherregal zu, nahm sich ein Buch heraus und schlug es auf. "Was ist das?", quiekte sie leicht entsetzt.

"Stimmt irgendetwas nicht?"

"Was bedeuten diese Zeichen?", Tyra deutete auf das Buch.

"Das ist unsere Schriftsprache.", erklärte Kaori.

"Heißt das keines der Bücher ist normal geschrieben?", stöhnte sie.

"Aber sie sind doch normal geschrieben.", meinte die Dienerin leicht irritiert.

"Ja, für dich vielleicht.", murmelte das schwarzhaarige Mädchen.

"Keine Sorge. Man kann es sehr schnell lernen, das sagen alle."

Tyra steckte das Buch zurück und öffnete die Tür, die rechts zum Eingang lag. Dahinter war ein verhältnismäßig kleiner Raum. Etwa so groß wie ihr eigenes Zimmer, dass sie zu Hause hatte. Hinten, neben einer zweiten Tür, stand eine große Kommode mit einem riesigen Spiegel und allerlei Krimskrams zum Schminken drauf. Die ganze Wand rechts daneben - also genau gegenüber von der Tür - wurde von einem riesigen Schrank verdeckt, der auch noch um die Ecke ging und somit auch die gesamte Wand rechts von der Tür ausfüllte. Der Schrank schien unzählige Türen und Schubladen zu haben. Als Tyra dann auch noch sah, dass die gesamte Wand, in der die Tür eingebaut war, mit Spiegeln aufgefüllt war, die vom Boden bis zur Decke reichten, war sie sich vollkommen sicher, dass das wohl das Ankleidezimmer war und dass sie hier absolut nicht hergehörte. Sie schloss die Tür wieder und ging dann zu der, die der Eingangstür gegenüberlag. Aus der war auch Kaori vor ein paar Minuten gekommen. Nun erblickte sie das Schlafzimmer. In der Mitte stand das größte Bett, dass sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Dort könnten ohne Probleme zehn Leute drin übernachten. Es war bestimmt drei Meter breit und vier Meter lang. <Wenigstens brauche ich mir jetzt keine Sorgen mehr zu machen, dass ich aus dem Bett falle.> Es war natürlich ein Baldachinbett. An den vier Ecken waren 2,50m hohe, mit Schnitzereien verzierte Säulen über die ein schwerer, dunkelblauer Stoff fiel, die, da es noch Tag war, an den Säulen festgebunden waren. Tyra konnte einfach nicht wiederstehen und warf sich probeweise aufs Bett. Sie war überrascht, denn die Matratze war weitaus weicher als sie gedacht hatte. Sie hatte fast das Gefühl unter den ganzen Decken und Kissen zu versinken. "Das Bett gefällt mir auf jeden Fall!"

Sonst waren in dem Zimmer nur noch zwei Nachttische (zu jeder Seite des Bettes einer) und zu ihrer Rechten (zur Erinnerung: sie liegt auf dem Bett gegenüber der Tür) eine riesige Fenstertür (?) mit zwei Flügeln, die auf den Balkon führte.

Nun sah sie auch, dass sich rechts und links von der Schlafzimmertür je eine weitere Tür befand. "Führt diese Tür ins Ankleidezimmer?", fragte sie Kaori und deutete auf die linke Tür. Diese nickte darauf.

"Dann führt diese Tür hier", Tyra zeigte auf die rechte, "in den gleichen Raum, den man auch erreicht, wenn man aus dem Schlafzimmer wieder raus geht und dann die rechte Tür nimmt?" (Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend mit den ganzen Räumen, aber ich würde es nicht so genau erklären, wenn es nicht wichtig wäre, denn so kann man sich später alles besser vorstellen, hoffentlich...)

"So ist es.", antwortete Kaori.

Tyra sprang auf und öffnete die Tür. Dahinter war ein gigantisches Badezimmer. Es war von oben bis unten in den unterschiedlichsten Blautönen gekachelt und überall darauf waren mit Gold seltsame Wesen gemalt worden. Nach längerem Hinsehen kam Tyra zu dem Entschluss, dass es sich wohl um Tiere handeln musste, die in den Meeren von Aquitania lebten. Sie sah sich weiter um und erblickte zwei große Waschbecken mit goldenen Wasserhähnen, die ebenso gekachelt waren, genauso wie das Ding, das in einer kleinen Nische versteckt war und von ihr als Toilette identifiziert worden war, und die kleinen Kommoden, in denen wohl die Handtücher aufbewahrt wurden. Am meisten beeindruckte sie jedoch die runde Badewanne, die in der Mitte des Zimmers in den Boden eingelassen worden war und eher einem Schwimmbad glich, denn sie hatte einen Durchmesser von gut fünf Metern und war an ihrer tiefsten Stelle bestimmt zwei Meter tief. Insgesamt waren rundum acht goldene Wasserhähne, damit das Becken auch möglichst schnell voll wird, und eine kleine Leiter, die hinunterführte.

Besonders schön sah es dort gerade jetzt aus, weil die Sonnenstrahlen nun durch das große runde Fenster hinter dem Becken einfielen und an den Spiegeln und Wänden reflektiert wurde. Es glitzerte so als befände man sich wirklich in einer Unterwasserwelt...(Gratulation! Ihr habt es geschafft! Ich bin endlich fertig mit der Beschreibung von Tyras Gemächern!!!)

"Wenn man das alles so sieht, könnte man meinen, das wären die Gemächer einer Königin!", meinte Tyra tief beeindruckt. Kaori erwiderte darauf besser nichts.

Schließlich ging Tyra wieder in den Aufenthaltsraum und ließ sich noch einmal in den Sessel plumpsen. "Du kannst dich ruhig auch hinsetzten.", forderte sie die Bedienstete auf. Sie blickte auf die Uhr. Noch genau 23 Minuten bis zum großen Kampf.

"Müssen eigentlich alle, die Aquitanier werden wollen gegen den Prinzen kämpfen?", wollte Tyra schließlich wissen.

"Nein, normalerweise kämpfen sie gegen einen Aquitanier, der aus der zweiten Klasse stammt. Der Prinz schaut dabei zu und entscheidet dann, ob er aufgenommen wird oder nicht."

"Aber warum tritt er gegen mich an und warum kann er nicht allein entscheiden, ob ich dann dazugehöre oder nicht?"

"Das werdet Ihr noch früh genug erfahren."

Tyra stöhnte: "Das kriege ich heute schon den ganzen Tag zu hören, langsam reicht es mir! Ich will endlich gegen ihn kämpfen!!!"

"Ihr seht aus, als ob Ihr Euch darüber freuen würdet gegen den Prinzen zu kämpfen. Glaubt Ihr denn, Ihr hättet eine Chance gegen ihn?"

"Natürlich!"

Kaori sah Tyra besorgt an: "Ich wünsche Euch, dass Ihr nicht zu optimistisch seid. Ich habe zwar von Euren außergewöhnlichen Fähigkeiten gehört, doch ich bezweifle, dass Ihr damit gegen Prinz Aean ankommt."

"Du hörst dich schon genauso an wie dieser Falco.", meinte Tyra genervt.

"Da hat er ausnahmsweise mal recht. Der Prinz verfügt über Fähigkeiten, die Ihr Euch in Euren kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermögt."

"Das ist doch Blödsinn", winkte sie ab, aber dennoch fragte sie: "Nur so aus Neugier: Was passiert eigentlich mit den Leuten, die den Test nicht bestehen?"

"Sie werden den Mordax zum Fraß vorgeworfen, denn wenn sie den Test nicht bestehen sind sie Schwächlinge und sind es somit nicht wert weiterzuleben."

"Was bitteschön sind die Mordax?"

"Das sind riesige Wesen, die in den Meeren leben. Sie sind nicht besonders flink, aber da die Durchgefallenen zu diesem Zeitpunkt ohnehin kampf- und bewegungsunfähig sind, können sie sich beim Fressen ruhig Zeit lassen."

"Na, was für ein Glück, dass ich den Test bestehen werde.", meinte Tyra zuversichtlich, doch sie konnte es nicht verhindern, dass ein kleiner Teil in ihr auf einmal unsicher wurde...
 

Endlich war es soweit. Es war genau 16 Uhr und der Kampf würde jede Sekunde beginnen. Tyra stand nun wieder mitten in der Arena mit dem grünen Sand und wartete darauf, dass auch Aean die Kampffläche endlich betreten würde. Die Tribünen rund um sie herum waren bis auf den letzten Platz besetzt und alle redeten aufgeregt und wild durcheinander, so dass Tyra leider kein einziges Wort verstehen konnte. Drüben auf der Ehrenloge, auf der normalerweise der Prinz und seine Vertrauten saßen, war nun Falco aufgetaucht und hob die Hände, um die Bevölkerung zum Schweigen zu bringen. Wenige Sekunden später war es totenstill und alle blickten den jungen Mann gespannt an.

"VOLK VON AQUITANIA!

HEUTE IST DER GROSSE TAG, AUF DEN WIR ALLE SCHON SEIT LANGER ZEIT SEHNSÜCHTIG WARTEN, ENDLICH GEKOMMEN! IHR ALLE WISST, WORUM ES GEHT, UND IHR ALLE WISST, WIE WICHTIG DIESER KAMPF IST!

WIR WOLLEN HEUTE GEMEINSAM ENTSCHEIDEN, OB DIE KRIEGERIN TYRA WÜRDIG IST, DIE AUFGABE ZU ERFÜLLEN, DIE IHR VON HEUTE AN BIS ZU IHREM LEBENSENDE AUFGETRAGEN WIRD!

ZU DIESEM ZWECK WIRD TRADITIONSGEMÄSS PRINZ AEAN PERSÖNLICH GEGEN DIE KRIEGERIN KÄMPFEN!!!"

In diesem Moment betrat auch Aean die Arena und das Publikum jubelte ihm zu. Statt seiner Robe trug er nun eine dunkelblaue Hose und ein schwarzes, ärmelloses Shirt, dunkelblaue Handschuhe und schwarze Stiefel. Damit ihm sein karminrotes Haar nicht ins Gesicht fiel, hatte er sich ein türkises Band um den Kopf gewickelt. Seine meeresgrünen Augen blitzten Tyra erwartungsvoll an. Auch ihm war es anzusehen wie sehr er diesem Kampf entgegenfieberte. Tyra fragte sich zwar immer noch, was Falco mit der Aufgabe, die sie bis an ihr Lebensende erfüllen sollte, gemeint hatte, schob diesen Gedanken dann aber beiseite, um sich voll und ganz dem Kampf zu widmen.

"IN DIESEM KAMPF IST ALLES ERLAUBT", fuhr Falco fort, nachdem sich der Applaus ein wenig gelegt hatte, "SOLANGE KEINE ZUSCHAUER VERLETZT WERDEN UND DIE ARENA NICHT VERLASSEN WIRD! DER KAMPF IST ERST DANN VORBEI, WENN EINER DER BEIDEN KÄMPFER AUFGIBT ODER BEWUSSTLOS IST!"

Der Prinz ging in Kampfstellung und Tyra tat es ihm gleich.

"MÖGE DER KAMPF BEGINNEN!!!!"

Aean ging nun in eine Verteidigungsposition. Tyra nahm das als Aufforderung zum Angriff und stürmte auf ihn los. Sie führte eine Reihe von schnellen Schlag- und Trittkombinationen aus, denen der Prinz mit Leichtigkeit auswich. Schließlich wehrte er sie ab und hielt Tyra fest. "Mehr habt Ihr nicht zu bieten?", flüsterte er ihr ins Ohr.

"Da täuscht Ihr Euch aber gewaltig. Ich wollte nur testen, ob Ihr überhaupt mit mir mithalten könnt!", mit diesen Worten warf sie den Prinzen über ihre Schulter und sprang ein paar Meter zurück. Sie sammelte ihre Energie und setzte sie ruckartig frei. Aean war milde überrascht, als er sah wie das Mädchen von einer goldenen Aura umgeben war und auf einmal blonde Haare hatte, die sich leicht aufrichteten. Tyra hatte sich in einen Supersaiyajin verwandelt.

"War das etwa schon alles? Ihr seid jetzt zwar stärker als vorher, aber das genügt noch nicht, um mich zu besiegen!"

<Was hat der Typ vor? Will er mich richtig sauer machen? Bitte, das kann er haben!> Sie stieß einen lauten Schrei aus, ihre goldene Aura flackerte stark auf und ihre blonden Haare hatten sich nun endgültig wie Stacheln nach oben aufgerichtet, was zur Folge hatte, dass ihre Haarspangen absprangen und an ihrer Aura schmolzen und verdampften. Nun war sie ein Ultrasaiyajin. Ein Raunen ging durch das Publikum, als sie die gewaltige Kampfkraft der Kriegerin spürten. Sie raste auf den Prinzen los, der ganz gelassen da stand, und schlug mit aller Kraft... ins Leere. <Verdammt! Er ist schnell!> Tyra blickte nach oben. Aean stand etwa acht Meter über ihr in der Luft. Sie stieß sich von Boden ab und düste ihm entgegen. Sie feuerte ihre Schläge in einer ungeheueren Geschwindigkeit ab, doch wie es schien, hatte der Prinz nicht die geringsten Probleme sie abzuwehren. Also Taktik ändern! Sie entfernte sich blitzschnell von ihm und feuerte noch während ihres Rückzuges ein gewaltiges KameHameHa auf ihn ab. Doch er wischte es mit einer Hand beiseite. Das hatte Tyra sich jedoch schon gedacht und war schnell hinter ihn geflogen. Kaum hatte er ihr KameHameHa abgewehrt, da schlug sie ihn mit voller Wucht ins Genick. Er flog dem Boden entgegen. <Das hat gesessen! Nun müsste er lange genug außer Gefecht gesetzt sein, so dass ich zur Siegerin erklärt werde!> Tyra triumphierte innerlich. Doch das war ein großer Irrtum. Wenige Zentimeter von Boden entfernt fing Aean sich wieder und stürzte ihr sofort wieder entgegen. Sein Schlag schickte sie sofort auf den grünen Sand. Er selbst schwebte sanft zur Erde. Tyra richtete sich so schnell sie konnte wieder auf und startete wieder einen Angriff auf ihn. Etwa zehn Minuten später ließ sie von ihm ab und zog sich ein wenig zurück. Sie war leicht außer Atem im Gegensatz zu Aean, der immer noch ruhig da stand als wäre nichts gewesen. "Warum greift Ihr mich nicht an und verteidigt Euch nur?", fragte sie ihn (wohl auch, um etwas Zeit zu schinden).

"IHR seid es, die hier getestet wird. Das Publikum soll sich doch einen Eindruck von EUREN Fähigkeiten machen können. Meine kennen sie schon zur Genüge.", erwiderte dieser bloß.

"Mein großer Bruder Son-Gohan hat mir immer gesagt, dass man keinen Kampf gewinnen kann, indem man dem Gegner nur ausweicht!", rief sie und stürzte sich wieder auf ihn.

"Da hat er auch recht.", entgegnete der Prinz ruhig.

Tyra setzte während des Kampfes wohl alle ihr vertrauten Spezialattacken ein. Doch leider ohne Erfolg. Aean wehrte alle ihre Angriffe ab als wären es lästige Mücken.

<Ich habe nur noch eine Chance, wenn ich nicht den Mordax zum Fraß vorgeworfen werden will. Ich muss es tun, auch wenn ich dabei zu viel Energie verbrauche... Dann muss es eben schnell gehen!!!> Tyra setzte nun auch ihre letzten Reserven frei. Ihre Kampfkraft stieg so hoch wie noch nie zuvor. Auf einmal wuchs ihr eine riesige, lange, blonde Mähne, die fast bis auf den Boden reichte und ihre Aura war der absolute Wahnsinn: Sie hatte sich in einen dreifachen Supersaiyajin verwandelt! Die Kriegerin blickte sich um. Das gesamte Publikum schien die Luft anzuhalten und endlich wirkte der Prinz mal tief beeindruckt.

"Kompliment! Das Ihr so stark werden könnt, hätte ich nicht gedacht."

Statt zu antworten stürzte sie sich auf ihn. Sie hatte nicht viel Zeit! Als sie nun gegeneinander kämpften, hatte Tyra das Gefühl ihm endlich ebenbürtig zu sein. Sie landete sogar einige starke Treffer. Nun begann auch der Prinz die Kriegerin anzugreifen. Sie wich seinen Schlägen gekonnt aus und entdeckte plötzlich einen Schwachpunkt bei ihm. Sie sammelte all ihre Kräfte zum entscheidenden Schlag und raste auf ihn zu. Doch kurz bevor sie ihn erreicht hatte, hatte sie das Gefühl mit voller Wucht gegen eine unzerstörbare Mauer zu rasen. Zu allem Überfluss versetzte diese unsichtbare Mauer ihr einen harten Stromschlag und schleuderte sie doppelt so heftig weg wie sie eben angegriffen hatte. Tyra schlug hart auf dem Boden auf. Sie war mit ihren Kräften am Ende...

Das schien auch der Prinz zu merken: "Gebt lieber auf. Es hat keinen Sinn mehr weiterzukämpfen!"

<Was? Aufgeben? Um dann gefressen zu werden, weil ich den Test nicht bestanden habe? Niemals!!! Solange ich mich noch einen Millimeter bewegen kann, werde ich niemals aufgeben!!> "ICH GEBE NIEMALS AUF!!!!", schrie sie zurück. Ihre Wut und Verzweiflung gab ihr neue Kraft und sie raste wieder auf ihn zu. Der Prinz sah sie mitfühlend an und hob die Hand. Schon wieder prallte sie gegen so eine unsichtbare Mauer. Sie griff wieder und wieder an, stieß aber jedes Mal mit dieser Mauer zusammen und wurde weggeschleudert. Es war aussichtslos...

Tyra hatte aufgehört zu zählen wie oft diese Mauer sie nun schon zu Fall gebraucht hatte. Sie hatte keine Energie mehr und verwandelte sich wieder zurück. Ihre schwarzen Locken fielen ihr ins Gesicht.

"Ihr solltet jetzt wirklich aufgeben.", sagte Aean, der gerade neben ihr gelandet war, sanft.

"I...i..ich...ge..be.....nie..ma....niema....niemals auf....", stöhnte sie und versuchte sich mit letzter Kraft aufzurichten. Sie war total schwach und kraftlos. Alles tat ihr weh.

Ihr wurde schwarz vor Augen und ihr Körper wollte ihr beim besten Willen nicht mehr gehorchen. Sie brach zusammen. Tyra war ohnmächtig geworden...
 

Das war das vierte Kapitel. Nun ist die Vorgeschichte quasi vorbei und ab dem nächsten Kapitel wird euch vielleicht klar, warum ich der Fanfic den Namen "Gefangen, gedemütigt, geliebt..." gegeben habe.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen danken, die mich mit ihren Kommentaren und Mails beglücken. Danke! Danke! Danke! * michvorallenverbeug *

Ihr treibt mich immer dazu an, so schnell wie möglich weiterzuschreiben! Bitte, bleibt mir auch weiterhin treu!!! Natürlich dürfen/müssen ;-) mir auch alle anderen Kommentare oder/und E-mails (kssskroeger@aol.com) schreiben!!!

Eure Starlet

Nachwirkungen

Kapitel 5: Nachwirkungen
 

Tyra brummte der Kopf. Sie hörte einige Stimmen, die sich leise unterhielten. <Wo bin ich hier? Wie lange war ich bewusstlos? Bin ich etwa schon tot?>, fragte sie sich. <Nein, wenn ich tot wäre, hätte ich bestimmt nicht solche Schmerzen. Es hilft doch alles nichts. Also Augen auf und durch!>

Sie öffnete die Augen und machte sich bereit, dem Schmerz des Lichtes standzuhalten, doch zu ihrer Verblüffung war es richtig dunkel. <Bin ich etwa in der Hölle gelandet? Das könnte auch die Schmerzen erklären.> Tyra versuchte sich aufzurichten, sah jedoch schnell ein, dass es zwecklos war. Die Schmerzen waren noch zu stark.

"Könnte mir mal bitte jemand helfen?", krächzte sie leise.

Die Stimmen verstummten sofort. Eine Wand schien sich zu bewegen und gleißendes Licht strahlte durch die Öffnung, so dass die Person, die zu ihr hereinlugte, ein Engel zu sein schien.

"Sie ist aufgewacht. Schnell! Sag dem Prinzen bescheid!", befahl die Gestalt.

Dann bemerkte sie endlich, dass das verletzte Mädchen , das vor ihr lag, geblendet wurde und entfernte sich schnell, um die Vorhänge über die zweiflüglige Balkontür zu ziehen. "Wie fühlt Ihr Euch?", fragte die Gestalt und zog nun auch die restlichen Wände beiseite. "Schlecht.", war die karge Antwort. Tyras Augen entspannten sich und sie bemerkte, dass sie in diesem riesigen, weichen Bett in ihren Gemächern lag. "Warum bin ich hier?", fragte sie die Person, die sie als die alte Hofdame identifizierte, die Falco 'Selina' genannt hatte.

"Nachdem Ihr ohnmächtig geworden seid, hat der Prinz befohlen, dass man Euch hierher bringt.", meinte Selina.

"Aber, warum? Ich habe den Test doch nicht bestanden und Kaori erzählte mir, dass alle, die durchfallen, an die Mordax verfüttert werden. Warum bin ich noch am Leben?"

"Aber, Kindchen!", die alte Dame lächelte, "Ihr habt den Test doch bestanden! Ihr seid nicht durchgefallen."

"Was?", Tyra verstand die Welt nicht mehr, "Ich habe doch ganz klar verloren! Ich bin ohnmächtig geworden, während Prinz Aean noch im Vollbesitz seiner ganzen Kräfte war! Er hat gewonnen, nicht ich!"

"Bei dem Test kommt es doch nicht auf das Gewinnen an, oder habt Ihr etwa gedacht, dass Ihr eine Chance gegen Prinz Aean hättet?"

Tyra blickte Selina verständnislos an.

"Bei dem Test ging es doch nur darum Eure Fähigkeiten zu demonstrieren, um zu sehen, ob Ihr würdig seid.", erklärte sie.

"Bin ich denn würdig?"

Die alte Dame nickte freundlich: "Sogar mehr als das. Selbst Prinz Aean war von Euren Fähigkeiten beeindruckt. Er wusste ja, dass Ihr außergewöhnlich stark seid, aber so stark... Nachdem man Euch weg brachte, sagte er, dass Ihr perfekt für die Aufgabe wäret und dass man im gesamten Universum niemand finden würde, der besser geeignet wäre. Und das Volk hat ihm dabei voll und ganz zugestimmt."

"Aber wofür bin ich würdig? Was ist meine Aufgabe?", wollte die Kriegerin wissen.

"Ihr seid würdig die Frau des zukünftigen Königs zu werden und neben Ihm als Königin zu regieren. Eure Aufgabe wird es sein mit ihm gemeinsam Aquitania unter allen Umständen zu schützen und dem Planeten einen perfekten Thronfolger zu gebären.", verkündete die Alte feierlich.

Tyra zog einer Augenbraue in die Höhe. Auf einmal war aller Schmerz vergessen. "Wie bitte?", sie richtete sich auf, "Ohne mich!"

Selina blickte das Mädchen, dass so entschlossen gesprochen hatte, entsetzt an.

"Ich hatte nie in meinem ganzen Leben vor zu heiraten, geschweige denn Kinder zu kriegen. Mein einziges Ziel ist es stärker zu sein als jedes andere Wesen im gesamten Universum! Nicht mehr und nicht weniger!!!"

"Tut mir leid Euch enttäuschen zu müssen." Schon wieder hatte der Prinz einen Raum betreten, ohne dass Tyra etwas bemerkt hatte. "Selina, lass uns bitte allein.", befahl er. Die Hofdame knickste kurz und verließ das Schlafzimmer.

"Wie fühlt Ihr Euch jetzt?", fragte er sanft.

"Grässlich. Körperlich wie auch geistig!", giftete sie ihn an, "Das mit der Hochzeit könnt Ihr gleich vergessen! Die muss wohl ohne mich stattfinden. Ich werde nämlich noch heute abreisen!"

"Schade, dass Ihr so darüber denkt. Leider habe ich nicht nach Eurer Meinung gefragt. Ihr werdet meine Frau werden, ob Ihr es wollt oder nicht. Deswegen seid Ihr auch leider gezwungen hier zubleiben. Das wäre in Eurem jetzigen Zustand auch das beste für Euch."

"Ihr könnt mich nicht zwingen hier zubleiben!"

"Doch das kann ich. Erinnert Euch nur an unsren Kampf vor zwei Tagen."

"Was? Ich war ganze zwei Tage bewusstlos?"

"Am Anfang schon, doch ich denke, dass Ihr am Ende eher geschlafen habt."

"Das ist jetzt auch egal.", meinte sie energisch. "Wie Ihr vermutlich schon mitbekommen habt, habe ich keinen Bock aufs Heiraten. Ich werde gehen!"

"Ich nehme an, es hat keinen Sinn jetzt weiterzureden.", meinte Aean kühl, "Wir führen diese Konversation fort, wenn Ihr Euch wieder beruhigt habt. Bis dahin bleibt Ihr in Euren Gemächern. Wenn Ihr irgendeinen Wunsch habt, wendet Euch an Kaori. Nach dem Abendessen wird Selina wieder zu Euch kommen und Euch mit dem Vermählungsritual und Euren Pflichten vertraut machen."

Mit diesen Worten verließ er den Raum gerade noch rechtzeitig. Das Kissen, das Tyra nach ihm geworfen hatte, prallte an der bereits wieder geschlossenen Tür ab. Sie blieb noch ein paar Minuten in ihrem Bett sitzen und stierte die Tür zornig an. Dann sprang sie aus dem Bett. Den Schmerz fühlte sie schon lange nicht mehr. Ihr Zorn überwog und wäre sie nicht so erschöpft gewesen, so hätte sie sich bestimmt schon längst in einen Supersaiyajin verwandelt. Sie stürmte durch die rechte Tür ins Ankleidezimmer, riss sich das lange, weiße Nachthemd, in das man sie während ihrer Bewusstlosigkeit gekleidet hatte (sonst hätte sie so etwas nie im Leben angezogen), vom Leib und durchwühlte die Schränke auf der Suche nach ihrem Kampfanzug. "Verdammter Mist! Wo ist er?", schrie sie.

Kaori platzte ins Zimmer herein: "Was ist passiert? Ist alles in Ordnung?"

"Nichts ist in Ordnung!", stocksauer ging sie auf die Dienerin los und presste diese an die Wand. "Wo ist mein Kampfanzug?"

"Selina hat ihn weggeworfen.", keuchte sie.

"Was? Warum das denn?"

"Er war total schmutzig und zerrissen. Außerdem meinte sie, dass es sich für eine zukünftige Königin nicht ziemt, so etwas zu tragen."

Tyra ließ von ihr ab. "Und was soll ich jetzt anziehen?"

"In Euren Schränken gibt es genug Sachen, die in Eurer Größe sein sollten."

"Da sind nur Kleider drin. Ich ziehe keine Kleider an!"

"Das werdet Ihr aber früher oder später müssen.", meinte Kaori und massierte sich ihren Hals. Tyra tat es plötzlich leid, sie so hart angepackt zu haben, es war schließlich nicht Kaoris Schuld gewesen.

"Gibt es denn nicht noch etwas anderes als Kleider hier?", fragte Tyra in einem versöhnlicheren Ton.

Kaori blickte sie mit ihren rosafarbenen Augen scharf an, bis sie meinte: "Ich glaube, dort müssen irgendwo noch Hemden und Reithosen sein. Die vorherige Königin hat auch nicht viel auf Kleider gegeben." Sie stand auf und kramte aus der hintersten Ecke des Schrankes eine olivgrüne Hose und ein zartrosafarbenes Hemd heraus.

"Immer noch besser als Kleider.", meinte Tyra und zog sich die Sachen an. "Meine Stiefel?"

"Sind hier.", die Dienerin reichte ihr ihre pflaumenfarbenen Stiefel.

"So und nun nichts wie weg hier... Sekunde... Wo ist meine Kapsel? Sie war doch in meinem Kampfanzug."

"Der Prinz hat sie an sich genommen."

"Na, wunderbar!", seufzte Tyra, "Also erst mal raus hier und dann sehen wir weiter."

"Raus? Aber der Prinz sagte doch, das Ihr Eure Gemächer nicht verlassen sollt."

"Der Prinz kann mich mal! Ich mache, was ich will!" Mit zielsicheren Schritten verließ sie das Ankleidezimmer und öffnete die Tür, die aus Ihren Gemächern führte.

"Nein, bitte geht nicht weiter!", schrie Kaori verzweifelt, doch Tyra reagierte nicht und ging weiter. In der nächsten Sekunde wurde sie auch schon mit aller Wucht gegen die der Eingangstür gegenüberliegenden Wand geschleudert und rutschte an ihr zu Boden.

"Ist alles in Ordnung mir Euch? Ich hatte Euch doch gewarnt! Warum habt Ihr denn nicht auf mich gehört?", Kaori kam auf sie zugelaufen und ließ sich neben ihr nieder.

"Was war das? Das kommt mir irgendwie bekannt vor.", meinte sie leicht geschockt.

"Natürlich. Prinz Aean hat diese Technik doch bereits im Kampf gegen Euch eingesetzt."

"Die unsichtbare Mauer? Aber er ist doch gar nicht hier! Wie kann das sein?"

"Er braucht dafür nicht hier zu sein. Er steuert sie mit der Kraft der Gedanken. Er ist ein Meister darin. Sein Großvater hat diese Technik erfunden und für seine Verteidigung genutzt. Prinz Aeans Vater hat sie verbessert und sie zum Schutz von Aquitania eingesetzt. Aean selbst hat diese Technik perfektioniert. Er nutzt sie zum Schutz, zur Verteidigung und zum Angriff. Außerdem kann er sie auch auf bestimmte Personen abrichten. Seht Ihr?" Kaori ging durch die Eingangstür auf den Flur, kam dann wieder herein und schloss die Tür. "Bei mir wirkt der Schild nicht."

"Das ist unfair! Das bedeutet, dass ich die einzige bin, die hier nicht rauskann.", stöhnte Tyra. Nach einer Weile befahl sie: "Ich möchte ein Bad nehmen. Dann kann ich besser nachdenken."

"Sehr wohl.", Kaori machte sich sogleich auf den Weg ins Badezimmer und drehte alle acht Wasserhähne, die rund um das Becken angebrachte worden sind, auf.

"Wie lange dauert es, bis das Becken voll ist?", fragte Tyra, die der Dienerin gefolgt war.

"Etwa eine Viertelstunde. Wünscht Ihr einen bestimmten Badezusatz?"

"Was gibt's hier denn so alles?"

Kaori ging auf eine Komode zu und öffnete die unterste Tür: "Seht selbst! Das sind alle Sorten, die es in Aquitania gibt."

"Hmm...Ich nehme das hier.", sagte Tyra und nahm eine große milchigweiße Flasche heraus auf der "Heaven - Extra viel Schaum mit Regenbogenblasen in allen Fruchtsorten" stand.

"Eine sehr gute Wahl! Dieses hier ist das beste, was Aquitania zu bieten hat. Und die Regenbogenblasen schmecken wirklich gut."

"Wie? Die kann man essen?", fragte Tyra verdutzt.

"Na klar! Konnte man das auf Eurem Planeten nicht?", wollte Kaori wissen, während sie den gesamten Inhalt der Flasche in das Becken goss.

"Ich weiß nicht. Ich glaub nicht. Ich habe jedenfalls noch nie Seifenblasen gegessen."

"Was sind denn Seifenblasen?"

"Na das da!", Tyra deutete auf die Packung.

"Nein.", die Dienerin schüttelte den Kopf. "Das sind Regenbogenblasen!"

"Na, dann sind es eben Regenbogenblasen.", seufzte sie und ging ins Schlafzimmer. "Oh, die Sonne scheint. Draußen ist es bestimmt angenehm warm. Bis das Wasser fertig ist kann ich ja mal ein Bisschen auf den Balkon gehen." Sie öffnete die Türflügel und der Wind fuhr ihr sanft ins Gesicht und spielte mit ihren Locken. Sie schloss die Augen. "Schön..", murmelte sie und setzte ihren Fuß über die Schwelle. Plötzlich ging eine Alarmsirene los und sie spürte wie sich plötzlich wieder eine dieser unsichtbaren Mauern aufbaute. Instinktiv ließ sie sich nach hinten zurück ins Zimmer fallen, um nicht wieder mit so einem Schild konfrontiert zu werden.

"Was ist passiert?", Kaori kam ins Schlafzimmer gestürzt und schrie gegen den Ohrenbetäubenden Lärm der Sirene an.

"Ich weiß es nicht! Ich wollte nur auf den Balkon gehen, da ging sie plötzlich los!", schrie Tyra zurück.

"Muss wohl eine Fehlkonstruktion sein! Das ist schließlich eine Tür, die ins Freie führt. Es dachte wohl, du wolltest den Palast verlassen und hat dann den Schild und die Sirene aktiviert!"

"Woher weißt du von dem Schild?"

"Man kann es sehen, weil es ein Universalschild ist!", meinte Kaori.

Nun erblickte auch Tyra den roten durchsichtigen Schild, der die gesamte Tür bedeckte.

"Was meinst du mit Universalschild?", rief die Kriegerin zurück.

"Es ist das Schutzschild der Regia. Wenn man eines aktiviert, aktiviert man alle und dann kann niemand, absolut niemand, in die Regia hinein oder aus der Regia hinaus. Erst, wenn der Prinz persönlich den Schild deaktiviert, der den Alarm ausgelöst hat, wird die Sirene aufhören und alle anderen Schilde wieder herunterfahren!", erklärte die Dienerin.

"So ein Mist! Ich wollte doch bloß ein wenig frische Luft schnappen!"

"Es ist bestimmt nicht Eure Schuld! Wie ich schon sagte, es ist vermutlich bloß eine Fehlkonstruktion!"

"Bloß ist gut...", murmelte sie und rieb sich ihr Steißbein, auf das sie vorhin unglücklicherweise gefallen war.

Sekunden später sprang die mittlere Tür zum Schlafzimmer auf und Aean stürmte in den Raum. Er schritt auf die Schwelle zum Balkon zu und ließ seine Hand über den roten Schild gleiten. Der Schild verschwand und endlich gab auch die ohrenbetäubende Sirene Ruhe.

Tyra erleichtert auf atmete auf und rappelte sich auf. Als sie aufsah, blickte sie direkt in ein Paar zornig funkelnde, meeresgrüne Augen. <Oh, oh! Der scheint ja richtig sauer zu sein.>, dachte Tyra und hielt besser den Mund, um ihn nicht noch mehr zu verärgern.

"Was sollte der Blödsinn?! Ich hatte Euch doch befohlen, Eure Gemächer nicht zu verlassen!!!"

"Das hatte ich auch nicht vor!" <Zumindest eben gerade nicht...> "Ich wollte nur auf den Balkon.", verteidigte sie sich.

"Ach, und was wolltet Ihr dort machen?"

<Wenn der Typ glaubt, er kann mich runterputzen wie es ihm gefällt, dann hat er sich gewaltig geschnitten! Auch wenn ich über meinen Schatten springen muss... Er wird jetzt ein schön schlechtes von mir eingeredet bekommen!!!> "Frische Luft schnappen, die schöne Aussicht genießen, mich entspannen. Niemand sagte mir, dass der Balkon nicht ein Teil meiner Gemächer wäre! Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich garantiert nicht versucht hinauszugehen. Schließlich bin ich nicht lebensmüde. Wie Ihr seht bin ich immer noch ziemlich angeschlagen von dem Kampf! Mir tut alles weh und ich kann nicht klar denken!! Ich wollte mich doch bloß erholen und dann so etwas!!", während Tyras Stimme am Anfang noch genauso wütend wie die des Prinzen geklungen hatte, so ließ sie sie nun immer jämmerlicher klingen. Zu ihrer eigenen Verwunderung schaffte sie es sogar, dass ihre Augen langsam wässrig wurden. "Da bemüht man sich sein unausweichliches Schicksal so gut es geht anzunehmen..." <Mist, ich hätte vielleicht doch ein Kleid anziehen sollen, dann würde ich jetzt noch glaubwürdiger wirken!> "...und dann wird man um ein Haar umgebracht und dazu auch noch angeschnauzt! Das ist wirklich zuviel...", sie schloss die Augen, fasste sich an den Kopf und tastete suchend nach einer Sitzgelegenheit.

Aean sah sie nun besorgt und ein wenig zerknirscht an. <Na also! Wenigstens war meine Demütigung nicht ganz umsonst!>, dachte sie und täuschte einen Schwindelanfall vor. Der Prinz war sofort zur Stelle und half ihr, sich auf das Bett zu setzen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig.

"Sieht es vielleicht so aus?", fuhr sie ihn an. "Noch nie in meinem Leben habe ich mich so schrecklich gefühlt! Erst diese grausame Niederlage, dann soll ich gegen meinen Willen vermählt werden und als wäre das noch nicht genug, werde ich eingesperrt und wie ein Schwerverbrecher behandelt! ...Ich möchte doch einfach nur meine Ruhe haben...", fügte sie sehr, sehr leise hinzu. Der Prinz blickte sie mitfühlend an und nahm sie in den Arm. <Hey, so war das aber nicht gedacht! Ich wollte nur, dass er ein schlechtes Gewissen bekommt. Sein Mitleid soll er gefälligst für sich behalten!!!! ... Andererseits...so schlecht fühlt es sich gar nicht an... Oh, Mädchen! Reiß dich gefälligst zusammen!!! Er ist dein Feind und zwar dein allergrößter!!!!!!> Energisch trennte sie sich von ihm und stand auf. "Lasst mich jetzt bitte allein! Ich möchte jetzt endlich mein wohlverdientes Bad nehmen.", sagte sie und versuchte so kühl wie möglich zu klingen.

"Ganz wie Ihr wüscht.", meinte er und drehte sich noch einmal in Tür um: "Verzeiht mir, dass ich Euch so angefahren habe. Es tut mir aufrichtig leid. Wenn Ihr sonst noch irgendeinen besonderen Wunsch habt, so soll er Euch erfüllt werden."

"Gut. Dann möchte ich nach Hause.", Tyra blickte ihn herausfordernd an.

Aean schaute sie lange traurig an. "Darauf erwartet Ihr doch hoffentlich keine Antwort.", sagte er schließlich und verließ entgültig den Raum.

Tyra seufzte und sah zu Kaori hinüber. "Du solltest vielleicht das Wasser abstellen, wie es aussieht, beginnt das Becken gerade überzulaufen."

"Oh, nein!", Kaori befreite sich aus ihrer Starre und stürzte ins Bad. Tyra folgte ihr ruhig.

Die Dienerin hatte das Unglück gerade noch verhindern können und half der Kriegerin nun beim Entkleiden. "Ihr habt eben wirklich eine gute Show abgelegt. Prinz Aean scheint es Euch jedenfalls abgekauft zu haben.", meinte Kaori ruhig.

"Ja. Das war wirklich oscarreif. Die beste Show meines ganzen Lebens. Nur dich scheint sie nicht überzeugt zu haben.", stellte Tyra fest.

"Das ist kein Wunder. Ich muss zugeben, dass ich manchmal zu diesem Trick greife.", grinste die Blauhaarige frech. Beide mussten lachen.

"Nun, solltet Ihr Euch aber beeilen, sonst kommt Ihr nicht mehr zum Baden. In einer halben Stunde wird das Abendessen serviert und was Euch danach erwartet, wisst Ihr ja bereits."

Tyra stöhnte als sie sich ins heiße Wasser gleiten ließ: "Die Einweisung ins Ritual. Das kann mir wirklich gestohlen bleiben!"

"Ihr solltet Euch glücklich schätzen Aean zu heiraten.", entgegnete Kaori.

"Wieso? Weil er der Prinz ist?"

"Nein, weil er von Natur aus ganz umgänglich, nett und sympathisch ist. Euch hätte es weitaus schlimmer treffen können."

"Klingt als würdest du ihn näher kennen."

Kaori errötete plötzlich. "Habe ich etwa ins schwarze getroffen?", hakte Tyra nach. Kaori wurde noch röter. "Du hast doch nicht etwa?" Das Rot wurde gefährlich dunkel, so dass Tyra Angst bekam, dass ihrer Dienerin der Schädel gleich explodieren würde.

"Ich werte das als 'ja'. Keine Sorge. Ich werde dich dafür nicht lynchen. Es ist mir egal wirklich! Es braucht dir nicht peinlich zu sein. Hey, ich hab'ne Idee! Du solltest ihn heiraten!!! Dann wären wir beide glücklich!"

Kaori schaute sie entgeistert an: "So ein Blödsinn! Habt Ihr etwa alles wieder vergessen, was ich Euch über die Gesellschaft hier und insbesondere über die Frau des Prinzen erzählt habe? Außerdem: Ich war zwar mit ihm im Bett, aber deswegen sind wir noch lange kein Traumpaar. Und ich bin auch nicht die einzige, die das tut!"

"War doch bloß 'n Witz. Aber, wo du es gerade erwähnst... Wer sind denn die anderen?"

"Ich denke, es ist auch egal?"

"Ist es auch!", sagte Tyra schnell, "Aber... als seine künftige Ehefrau wäre es doch besser, wenn ich darüber Bescheid weiß, oder etwa nicht?"

"Okay,", meinte Kaori mit einem fiesen Grinsen, "gebt mir eine Woche frei, das müsste genügen, um eine Liste mit allen Namen anzufertigen."

"Was?!"

"Ich mach doch bloß Spaß. Aber so in etwa kommt es doch schon hin."

"Na, dann erwartet mich ein schnelles Ende. Ich sehe es schon vor mir... Ich werde an irgend so einer Geschlechtskrankheit krepieren!", stöhnte Tyra.

"Keine Panik. Auf Aquitania gibt es keine Krankheiten. Jedenfalls keine Viren. Natürlich kommt es oft vor, dass man nach langen Sauorgien einen Kater hat oder sich Verletzungen zuzieht, vor allem, wenn man viel mit Loricas zu tun hat, aber es gibt hier keine Epidemien."

"Na, das ist wenigstens ein Trost. Eine Frage noch: Für wie viele Kinder darf ich hier die böse Stiefmutter spielen?"

"Für gar keine. Es ist bei Todesstrafe verboten, Kinder zu bekommen ohne verheiratet zu sein, und natürlich darf man auch dann nur mit dem/der Kinder bekommen mit der/dem man verheiratet ist. Und das ist man in seinem ganzen Leben nur mit einer Person. Es gibt hier keine Scheidungen wie auf anderen Planeten. Wenn man eine Verbindung eingeht, dann hält diese für das ganze Leben. Sie hält sogar danach noch an."

"Wie? Man kann sich auch nach dem Tod des Lebenspartners nicht neu verheiraten?"

"Nein, aber das tut auch nicht Not. Man heiratet nur zum Kinder kriegen. Sex kann man mit allen haben, auch wenn man verheiratet ist."

"Gibt es hier nicht so etwas die Treue?", fragte Tyra leicht entsetzt.

"Die Treue wird doch schon dadurch bewiesen, dass man mit sich mit der Person vermählt hat und nur mit ihr Kinder bekommt.", erklärte Kaori.

"Das ist mir zu hoch. Aber woran erkennt man denn, dass ein Kind wirklich zu zwei Verheirateten gehört, wenn sie alle wild durcheinander schlafen? Selbst Bluttests sind nicht hundertprozentig."

"Das wird Selina Euch nach dem Essen erklären. Es ist ein Teil des Rituals. Ich muss nun gehen und das Essen hoch holen. Ihr kommt doch einen Moment allein zurecht?"

"Bin schließlich kein Baby mehr.", knurrte Tyra, als Kaori das Bad verließ. Tyra blieb nachdenklich zurück. Wie sollte sie aus diesem scheinbar aussichtlosen Schlamassel wieder herauskommen?
 

Ende des 5. Kapitels

Ich habe auf mehrfachen Wunsch einen Grundriss von Tyras Gemächern angelegt, den ihr unter http://animexx.4players.de/fanarts/fanart.php4?id=47487 begutachten könnt. Vielleicht hilft euch das, euch in Ihren Räumlichkeiten besser zurechtzufinden.

Vielen lieben Dank an meine Kommentar- und E-Mailschreiber!!! Treibt mich nur immer weiter an, umso schneller könnt ihr dann die Fortsetzung lesen!!! (e-mail: kssskroeger@aol.com)
 

Eure Starlet

Eine schöne Beschehrung!

Kapitel 6: Eine schöne Bescherung!
 

Nun war es also soweit. Tyra hatte gerade ihr recht üppiges Mahl beendet (schließlich musste sie die zwei Tage, die sie außer Gefecht gesetzt war, nachholen) und saß nun mit Selina im Aufenthaltsraum.

"Nun, dann klär mich mal auf!", forderte sie die ältere auf.

"Habt Ihr Eure Meinung geändert? Seid Ihr nun doch mit der Vermählung einverstanden?"

"Nein, aber meine Meinung zählt ja nicht und ich sollte es mir wenigstens mal anhören!"

"Gut, dann sprechen wir als erstes über die Verlobung, die morgen Nachmittag stattfindet...", begann Selina.

"Wie bitte? Morgen Nachmittag?! Warum hat der Typ es denn so eilig?"

"Er möchte seinen 21. Geburtstag nächste Woche mit der Krönung verbinden und das geht nur, wenn er vorher heiratet.", erklärte sie Tyra. "Wunderbar! Wie praktisch. Da bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen.", meinte diese sarkastisch.
 

Unterdessen in Prinz Aeans Arbeitszimmer:

"... Prozession stattfindet.", sagte Falco gerade, der am Schreibtisch des Prinzen saß. Aean selbst schritt nachdenklich im Raum auf und ab. "Hörst du mir überhaupt zu?" Der Prinz zeigte noch immer keine Reaktion. "Aean!"

"Hmm?", er blieb stehen und blickte Falco an. "Du hast mir überhaupt nicht zugehört!", schimpfte dieser. "Ich war in Gedanken.", entschuldigte sich der Prinz. "Du bist seit drei Tagen andauernd in Gedanken. Seit sie hier angekommen ist, denkst du an nichts anderes mehr."

"Das andere ist im Moment auch uninteressant."

"Ich habe gerade von der Bekanntgabe deiner Verlobung gesprochen. Das muss dich doch interessieren!"

"Wozu darüber reden? Das haben wir schon oft genug durchgekaut. Wir machen es so wie wir es vorher geplant haben. ... Aber jetzt machen wir etwas wirklich Interessantes!", Aean grinste, ging zu seinem Schreibtisch, öffnete die oberste Schublade und holte eine Kapsel heraus. "Da ist doch das Raumschiff der Kriegerin drin.", Falco sah seinen Freund forschend an. "Ja genau.", erwiderte der Prinz und bewegte sich Richtung Ausgang, "Übrigens, die "Kriegerin" hat auch einen Namen."
 

"Mit anderen Worten: Bei der Verlobung wird kein Ritual durchgeführt. Ich soll bei dieser Veranstaltung einfach nur zur Schau gestellt werden.", fasste Tyra die Ausführungen der Dienerin nüchtern zusammen. "Das Volk muss Euch doch schließlich kennen lernen.", sagte Selina fast entschuldigend. "Und wie ist das nun mit den Kindern?", wollte Tyra endlich wissen, "Kaori sagte, man genau erkennen, wer die Eltern sind, und dass das irgendwas mit dem Vermählungsritual zu tun hätte."

"Bei dem Ritual müsst Ihr Eure linke Hand in die linke des Prinzen Aean legen und eure Arme müssen bis zum Ellenbogen aneinander liegen."

"Quasi wie beim Armdrücken."

"Ja, ungefähr so. Dann wickelt sie der Priester mit einem langen, schmalen Tuch zusammen und spricht ein paar Worte. Darauf wird sich auf Eurem Arm und auf dem des Prinzen ein Zeichen bilden, dass zu euch beiden passt. Und dieses Zeichen wird euch dann auf ewig verbinden."

"Was ist das für ein Zeichen?"

"Das ist von Paar zu Paar verschieden. Nie gab es ein Zeichen doppelt. An diesem Zeichen erkennt man, dass ein Paar zusammengehört und dass ein Kind zu diesem Paar gehört, denn es trägt das Zeichen seiner Eltern am Hinterkopf, wenn es geboren wird."

"Du meinst, das Zeichen ist schon am Kopf, wenn es herauskommt?"

"Genau so ist es. Es trägt allerdings nur dieses Zeichen am Kopf, wenn seine Eltern auch miteinander verheiratet sind und wenn beide es während der Zeugung von ganzem Herzen wollen.", erklärte Selina geduldig.

"Bedeutet das, wenn einer keine Lust hat oder irgendwie fast so etwas wie vergewaltigt wird, funktioniert es nicht?", hakte Tyra nach.

"So ist es. Bei euch beiden ist es wichtig, dass dies gleich in der Hochzeitsnacht geschieht, denn dann wird das Kind am perfektesten. Und das ist sehr wichtig, denn es ist Tradition, dass der Thronfolger von Generation zu Generation stärker ist. Deswegen hat der Prinz auch Euch zu seiner Frau gewählt, denn Ihr seid das stärkste weibliche Wesen im gesamten Universum und noch dazu stammt Ihr von Rassen ab, die hier noch unbekannt sind. Das sind die zwei Vorraussetzungen für die zukünftige Königin. Denn der Thronfolger soll doch immer perfekter werden, damit er die Bewohner Aquitanias bestmöglich beschützen kann."

"Tja, dann könnt ihr mich als Königin gleich vergessen! Mag sein, dass ich von Rassen abstamme, die hier nicht verbreitet sind, und es mag sein, dass ich die stärkste Frau im ganzen Universum bin, aber ihr werdet niemals einen einigermaßen guten Thronfolger bekommen, weil ich weder ein Kind bekommen, noch mich je Aean hingeben werde!", sagte Tyra mit siegessicherer Miene. Selina blickte sie entsetzt an, aber meinte dann schließlich: "Ich werde Euch ein anderes Mal weiter mit dem Ritual vertraut machen. Es ist schon so spät und ich muss nun leider gehen. Gleich werden noch einige Mädchen kommen und Euer Verlobungsgewand entwerfen." Schnell eilte sie aus dem Zimmer.

"Ich wette, sie läuft direkt zum Prinzen und petzt. Wollen doch mal sehen, ob ich ihn dann noch heiraten soll oder nicht.", sehr mit sich selbst zufrieden lehnte sich Tyra in ihren Sessel zurück.
 

Aean war inzwischen nach draußen auf den Turnierplatz gegangen, denn der war seinem Arbeitszimmer an nächsten. Falco war ihm gefolgt. Der Prinz betrachtete die Kapsel in seiner Hand, drückte auf den kleinen Knopf und warf sie ein paar Meter von sich weg. Es gab einen lauten Knall und schon stand Tyras Raumschiff vor ihnen.

"Diese Kapseln sind wirklich praktisch. Wir sollten die uns auch anschaffen, damit würden wir eine Menge Platz sparen.", sagte der Prinz zu seinem Freund und näherte sich dem Objekt, "Wo öffnet man es?"

"Meinst du nicht, es wäre besser, einfach die Finger davon zu lassen?", fragte Falco vorsichtig.

"Ah, ich glaube dieser Knopf ist es.", er betätigte ihn und eine Rampe klappte hinunter. "Dass er auch nie auf mich hören will!", fluchte Falco und folgte ihm ins Innere.

"Das hier scheint der Kontrollraum zu sein.", meinte Aean und setzte sich auf den Sessel vor einem kleinen Armaturenbrett. Falco war unterdessen auch die Säule im Zentrum der runden Raumkapsel zugesteuert und warf einen Blick auf die Armaturen, die dort angebracht waren. "Und was ist dann das hier?", fragte er und betätigte einen Knopf. Die Schwerkraft begann im Nu in einem unglaublichen Tempo zu steigen und machte erst bei 2500G halt. Falco wurde zu Boden gerissen und quälte sich verzweifelt ab, wieder hochzukommen, während Aean von seinem Sitz aufstand und zur Säule hinüberging, als wäre nichts passiert.

Er betrachte das Schaltfeld und meinte schließlich: "Hier kann man die Schwerkraft kontrollieren. Vermutlich benutzt sie die erhöhte Schwerkraft für ihr Training. Du hast gleich den Knopf mit der höchsten Schwerkraft erwischt. 2500G, ob sie wohl schon bei dieser Schwerkraft trainiert hat?"

"Quatsch nicht rum! Mach es lieber wieder rückgängig!", presste der am Boden Liegende hervor.

"Schon gut. Keine Panik! Ich glaube, das müsste dieser Schalter sein.", er drückte auf "off" und die Schwerkraft sank wieder auf ihren Normalzustand.

Leicht angeschlagen, richtete sich Falco wieder auf: "Dieses Ding ist wirklich gemeingefährlich. Du kannst deine Forschungsexpedition allein fortsetzen. Mir reichts!"

Der Prinz lächelte seinem Freund hinterher wie dieser aus dem Raumschiff humpelte und die Arena verließ.

"Tyra! Tyra, wo bist du? Was hast du denn so lange getrieben? Du ahnst gar nicht, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe! Ich bin fast gestorben vor Angst! Du hast mir doch versprochen dich jeden Tag zu melden!"

Aean fuhr erschrocken herum, als er diese hysterisch kreischende Frauenstimme hörte, sah aber niemanden.

"Ich weiß genau, dass du da bist! Jetzt fahr gefälligst den Bildschirm herunter!", schrie die Stimme wieder.

Aean ging zu dem Schaltpult, bei dem er ganz zu Anfang gesessen hatte, und entdeckte einen Knopf mit der Aufschrift "Screen". Er drückte ihn und vor ihm kam ein Bildschirm aus der Decke gefahren. Auf ihm war eine Frau, die so um die fünfzig war, aber dennoch eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner künftigen Frau hatte.

"Nanu, wer sind Sie denn? Wo ist meine Tochter? Was habe Sie Monster mit ihr angestellt? Oh, wenn ich Sie in die Finger kriege, werde Sie sich wünschen, nie geboren worden zu sein!!!!"

Vor Schreck plumpste Aean in den Sessel und stotterte: "Seid Ihr Tyras Mutter?"

"Ja, allerdings das bin ich! Also, wo ist sie?"

Er fasste sich wieder und antwortete: "Sie befindet sich gerade in ihren Gemächern. Sie hat gerade leider keine Zeit. Aber vielleicht morgen oder, nein, besser übermorgen, da hat sie bestimmt Zeit!"

"Was sie ist in ihren Gemächern? Wer sind SIE überhaupt?", wollte ChiChi wissen.

"Ich bin Prinz Aean, der Herrscher von Aquitania. Das ist der Planet, auf dem ihre Tochter vor drei Tagen gelandet ist."

"Aha, könnten Sie dann so freundlich sein und Tyra bitte fragen, wann sie nach Hause kommt. Ich muss das nämlich wissen. Ich habe zu ihren 17. Geburtstag in drei Monaten eine Riesen-Party geplant, deswegen sollte sie sich schon mal langsam auf den Weg machen, sonst verpasst sie sie noch."

"Ich fürchte, aus der Party wird leider nichts. Eure Tochter wird nämlich meine Frau und da muss sie leider hier bleiben.", Aean schloss die Augen als erwarte er einen Schlag, doch seltsamerweise blieb es totenstill. Er blickte auf. ChiChi hatte die Hände unter ihrem Kinn gefaltet und ihre Augen glitzerten verträumt und es standen Tränen in Ihnen. "Was? Sie wird sie tatsächlich heiraten? Das ich das noch erleben darf! Wissen Sie, sie hat alle Männer, die ich ihr vorgestellt habe, vergrault und meinte immer, sie würde niemals heiraten. Und jetzt das! Und noch dazu einen Prinz! Einen richtigen Prinz!!!! Sie sind doch bestimmt stinkreich, hab ich recht? Und Sie haben bestimmt einen wunderschönen Palast? Ohh, ich bin die glücklichste Mutter im gesamten Universum!!!!! Wann findet die Hochzeit denn statt? Ich bin doch hoffentlich auch eingeladen?!"

"Ja sicher seid Ihr auch eingeladen, nur leider findet unsere Vermählung bereits nächste Woche statt und ich glaube nicht, dass Ihr so schnell hier sein könnt."

"Was? Schon in einer Woche?", jammerte ChiChi, "Warum hat sie mir denn nicht früher bescheid gesagt! Jetzt kann ich noch nicht einmal dabei sein, wenn meine geliebte Tochter vor dem Traualtar steht!!! Oh, wie kann sie mir das nur antun?"

"Ich bin sicher, dass das nicht ihn Tyras Absicht lag.", beeilte sich der Prinz zu sagen, "Sie ist zur Zeit ziemlich im Stress und hat einfach vor Aufregung vergessen, Euch bescheid zu sagen."

"Meinen Sie wirklich?"

"Ja, ganz sicher.", versuchte Aean sie zu beruhigen, "Wir werden schon irgendeinen Weg finden, wie sie der Vermählung doch noch beiwohnen können."

"Aber nicht nur ich alleine. Auch ihre Verwandten und Freunde müssen doch dabei sein!"

"Das lasst mal meine Sorge sein, ich werde das schon hinbekommen."

"Das ist großartig! Sie werden bestimmt ein toller Ehemann für meine Tochter sein! Einen besseren kann man bestimmt nirgendwo im ganzen Universum finden!!!"

"Vielen Dank. Wenn Ihr mich nun bitte entschuldigen würdet? Ich habe noch eine Menge zu tun."

"JA, selbstverständlich. Grüßen Sie Tyra ganz lieb von mir, ja?"

"Natürlich, das werde ich machen. Auf Wiedersehen!", Aean betätigte den Knopf ein weiteres Mal und der Bildschirm verschwand wieder. Erleichtert atmete der Prinz aus. "Worauf habe ich mich da nur eingelassen? Na, wenigstens ist ihre Mutter davon begeistert. Jetzt darf ich mir etwas einfallen lassen, wie sie alle hier bei der Vermählung anwesend sein können. Na, das kann ja heiter werden! Hoffentlich sind die nicht alle so..."
 

Ende des 6. Kapitels.

Ich weiß, es ist ein wenig kurz geraten. Dafür wird das nächste wieder länger. Dort wird es dann um die Verlobung gehen. Ob es dann wirklich zu der Hochzeit kommen wird und wie Aean es schaffen will, dass dort auch alle anwesend sind, werdet ihr dann demnächst auch erfahren.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen Leuten für ihre lieben Kommentare bedanken!!! Bitte, schreibt mir auch weiterhin, umso schneller kann ich dann auch weiterschreiben!!! (e-mail: kssskroeger@aol.com)

Ciao,

Starlet

Die Verlobung

Kapitel 7: Die Verlobung
 

Tyra stand stillschweigend auf einem Hocker in ihrem Ankleidezimmer und ließ diese lästige Prozedur über sich ergehen. Fünf Frauen waren gerade dabei, ihr Kleid für die Verlobung zurechtzuschneidern. Sie hasste es zwar zutiefst, Kleider zu tragen, doch sie hatte keine Lust auf einen Streit mit ihrem zukünftigen Gatten. <Zukünftiger Gatte? Was denkst du nun bloß schon wieder! Noch steht nichts fest! Wir werden ja noch sehen, wer hier wen heiraten wird!!! Ich werde schon noch einen Weg hier raus finden...>

Plötzlich betrat Aean ohne anzuklopfen den Raum. <Oh, je. Jetzt gibt's Mecker! Die Alte hat bestimmt gepetzt und ich darf nun alles wieder ausbaden. ... Aber war es nicht eigentlich das, was ich wollte? Er sollte doch mitkriegen, dass eine Hochzeit mit mir überhaupt nichts bringen würde! Genau! Das werde ich ihm jetzt noch einmal in aller Ruhe deutlich machen!!!!>

"Was wollt Ihr denn hier? Habt Ihr noch nie etwas von anklopfen gehört? Außerdem bringt es Unglück, wenn man die Braut vor der Hochzeit sieht!" <Tyra, das hast du ja großartig hinbekommen! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass etwas bei der Kommunikation zwischen meinem Gehirn und meinem Mund schiefgelaufen sein muss. Ich war weder ruhig, noch habe ich etwas gegen diese verdammte Hochzeit gesagt! Im Gegenteil, es hörte sich fast wie eine Zustimmung an!!!>

Der Prinz lächelte sie an: "Ich dachte, man hätte Euch darüber aufgeklärt, dass morgen die Verlobung stattfindet und nicht unsere Vermählung. Folglich wird dies auch nicht Euer Brautkleid, sondern lediglich ein Kleid für die Verlobungsfeier."

<Das weiß ich selbst, du Blödmann! Okay, jetzt bloß nichts falsches mehr sagen.> "Das entschuldigt aber immer noch nicht Euer unangekündigtes Eindringen."

"Das tut mir wirklich leid. Ich muss mich wohl erst wieder daran gewöhnen. Normalerweise brauche ich meine Ankunft nicht anzukündigen."

"Ja, das wäre wirklich besser.", erwiderte Tyra kühl, "Darf ich nun wissen, was Ihr hier wollt? Das Kleid soll nämlich heute noch fertig werden."

"Ja, was wollte ich eigentlich?", der Prinz schien etwas verwirrt zu sein, "Ach, ja! Ich soll Euch ganz lieb von Eurer Mutter grüßen."

"Von meiner Mutter?", fragte sie ungläubig, "Wo habt Ihr die denn getroffen?"

Aean grinste schief und warf Tyra ihre Kapsel zu. "In fremder Leute Eigentum rumwühlen, das habe ich wirklich gerne."

"Ich habe nicht rumgewühlt, ich habe mich bloß umgeschaut und dann hat Eure Mutter mich angesprochen. Sie hat sich Sorgen gemacht, weil Ihr Euch so lange nicht gemeldet habt."

"Das wäre niemals geschehen, wenn mir niemand meine Kapsel weggenommen und mich für zwei Tage außer Gefecht gesetzt hätte!"

"Das war doch nicht meine Schuld! Ich habe Euch gesagt, dass Ihr aufgeben sollt! Für Eure Dickköpfigkeit trage ich keine Verantwortung!"

"Trotzdem habt Ihr mir meine Kapsel weggenommen!"

"Ich habe sie lediglich in Gewahrsam genommen!"

"Damit ich keine Dummheiten anstelle, oder was?"

"Genau, und wie man vor ein paar Stunden gesehen hat, war das auch gut so!"

"Verzeihung, sollen wir Euch allein lassen?", fragte Kaori das Pärchen, dass sich immer heftiger gegenseitig anfuhr.

"NEIN! ICH BIN GLEICH FERTIG!", schrien sie beide die Dienerin genervt aus einem Mund an und funkelten sich gleich darauf wieder an. Tyra stellte überrascht fest, dass sie genau so groß war wie Aean, bis ihr wieder einfiel, dass sie ja noch auf dem Hocker stand. "Jemand hätte mich doch vorwarnen können!", zischte sie ihn an.

"Ich hatte Euch doch gesagt, dass Ihr Eure Gemächer nicht verlassen sollt!", noch eine ganze Weile spielte sich ein stummer Kampf zwischen ihren Augen ab, dann meinte der Prinz schließlich wieder ruhiger: "Ich bin nur vorbeigekommen, um Euch Eure Kapsel zu bringen, damit Ihr mit Eurer Familie reden könnt.", er ging zu Tür und öffnete sie, "Ach, und noch etwas", er drehte sich wieder zu Tyra um, "Es wäre dumm von Euch fliehen zu wollen! Der ganze Planet wird nämlich mit einem Schutzschild geschützt. Keiner kann rein und keiner kann raus. Auch mit einem Raumschiff nicht." Mit diesen Worten verschwand er endgültig aus dem Ankleidezimmer.

Tyra sah demonstrativ zur Seite und erblickte so die Dienerinnen, die immer noch mit offenem Mund zur Tür sahen. "Geht's jetzt vielleicht endlich mal weiter?! Ich habe heute noch etwas wichtiges vor!"

Sofort befreiten die fünf sich aus ihrer Starre und arbeiteten so weiter, als wäre nichts passiert.
 

Als das Kleid endlich fertig war, war es schon fast Mitternacht. Zu spät, um jetzt noch mit irgendjemanden Kontakt aufzunehmen. Noch immer ein wenig erschöpft vom Kampf vor knapp drei Tagen, schlief sie sofort ein und wachte erst kurz vor Mittag wieder auf.

Trotz allem musste Tyra zugeben, dass sich der Aufwand gestern gelohnt hatte, als sie nun fertig frisiert und angekleidet vor dem Spiegel stand. Sie erkannte sich selbst kaum wieder und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen, gefiel ihr der Anblick. Glücklicherweise wurde sie weder gezwungen Make-up noch Schmuck zu tragen. Das Verlobungskleid war bodenlang. War an Hals und Oberkörper eng und an Armen und unterhalb der Taille weit geschnitten. Es leuchtete in einem hellen, zarten, frischen Grasgrün und war an den Rändern mit goldenen Fäden bestickt. Auch der breite Stoff, der ihr wie ein Gurt um die Taille geschlungen worden war, war ebenfalls golden. Ihr Haar war offen und wurde an einigen Stellen zu kleinen Zöpfen geflochten, in denen auch gleich kleine Goldfädchen mit eingeflochten wurden. Nur eine kleine Strähne fiel ihr nach wie vor immer wieder ins Gesicht, aber das störte sie nicht.

Ziemlich mit sich selbst zufrieden ging sie hinunter in den nördlichen Speisesaal. Er war sehr viel größer als der östliche, aber lange nicht so groß und prachtvoll wie der südliche, in dem in wenigen Tagen die Vermählung stattfinden sollte. Es waren gut zweihundert Leute anwesend. Alles Aquitanier aus ersten Ranges, wie Kaori ihr erzählt hatte. Erst wurde Tyra allen vorgestellt und danach stellten sich die Adligen auch der Reihe nach ihr vor. Hinterher wusste sie genauso viele Namen dieser Typen wie vorher auch. Das einzige, was sie noch wusste, war, dass die meisten doch recht komische Namen hatten, die sie vermutlich nicht einmal aussprechen konnte.

Sie beschloss, dass es für heute einfach das beste war, die Klappe zu halten, denn erstens vermutete sie, dass der Prinz immer noch ein wenig sauer auf sie war, zweitens, weil das alles erstklassige Aquitanier waren, von denen die meisten (zumindest die Männer, denn sie ist die stärkste Frau) wahrscheinlich stärker waren als sie, was dann zu drittens führen würde, nämlich, dass sie entweder fertig gemacht oder vielleicht sogar umgebracht werden würde, und sie war auf keines von beiden sonderlich scharf. <Obwohl eigentlich glaube ich nicht, dass sie das tun würden. Ich bin doch schließlich ihre zukünftige Königin!> Tyra lächelte. Ja, es würde ihr nichts passieren, egal, was sie tun würde. Ihr Gesicht verfinsterte sich wieder. Vorrausgesetzt natürlich, dass sie den Prinzen auch heiraten würde. Das Leben war eben hart und ungerecht.

"Geht es Euch nicht gut?", erkundigte sich Aean gerade.

"Was? Nein, nein, mir geht's gut. Ich hab nur Hunger."

"Na, was für ein Glück, dass das Essen gerade kommt.", der Prinz deutete auf die Tür, aus der in Reih und Glied eine Masse von Dienern kamen, die das Essen auftrugen.

Tyra war erstaunt. Aber nicht wegen dem vielen Essen, sondern eher darüber, dass der Prinz so freundlich zu ihr war. "Ich hoffe nur, es gibt genug für alle.", meinte sie schließlich.

"Keine Sorge. Diese Leute essen nicht so viel wie Ihr.", lächelte dieser.

"Das will ich stark hoffen, sonst bleibt doch für mich nichts mehr übrig.", sie lächelte zurück. Dann wurde sie plötzlich rot und wandte sich schnell dem Essen zu. <Ich bin so dämlich! Wenn ich so weitermache, werde ich ihn garantiert nicht los!>
 

Der Rest des Tages verlief wie geplant (zumindest aus der Sicht des Prinzen und seiner Leute), etwa eine Stunde nach dem Essen begann die Prozession zum Marktplatz der Hauptstadt Mira. Sie fuhren/schwebten in einer offenen Kutsche, die von vier Loricas gezogen wurde. Die gesamten Bewohner dieser riesigen Stadt schienen sich am Rand der Straße versammelt zu haben, um ihrer zukünftigen Königin zuzujubeln. Es machte Tyra schon irgendwie stolz, weswegen sie auch ab und an lächelte und ihrem zukünftigen Volk großzügig zuwinkte.

An Rande des nicht enden wollenden Platzes hielt die Kutsche an und sie und der Prinz stiegen aus, um den Rest des langen Weges über den roten Teppich zu dem großen Podest in der Mitte des Platzes, auf dem zwei Throne standen, zu Fuß zu gehen.

Dort angekommen mussten sie sich vor dem Volk verneigen und dann Platz nehmen. Alles verlief so, wie Selina es ihr erklärt hatte. Danach stellte sich Falco auf die Stufen zum Podest und wandte sich dem Volk zu. Es wurde augenblicklich totenstill. Falco begann zu sprechen und hielt eine Rede über die Ankunft, den Kampf, die Verlobung und die bevorstehende Vermählung der zukünftigen Königin. Tyra war etwas überrascht. "Warum hält denn Falco die Rede?", flüsterte sie Aean zu.

"Wer sollte sie denn sonst halten?"

"Ihr, natürlich."

"Ich?", der Prinz lachte, "Oh, nein. Besser nicht. Ich möchte niemanden einschläfern. Für so etwas bin ich überhaupt nicht geeignet."

"Ach nein?"

"Nein. Solche Dinge überlasse ich immer Falco. Er versteht es, die Leute in seinem Bann zu ziehen. Er ist ein großartiger Redner."

"Aha.", erwiderte Tyra darauf nur. <Aean muss Falco wirklich blind vertrauen, wenn er ihm so wichtige Dinge anvertraut. Der dürfte keine Probleme haben, das Volk gegen seinen Prinzen aufzuhetzen und selbst einer zu werden.>

"Das würde er aber nie tun.", sagte Aean leise zu ihr. Tyra erschrak: "Habe ich etwa laut gedacht?"

"Nein, ich habe mir nur erlaubt, kurz Eure Gedanken zu lesen."

"Was? Dann wisst Ihr alles, was ich hier gedacht habe?", fragte Tyra entsetzt.

"Nein, es ist ehrlich gesagt, erst das zweite Mal. Ich wollte nur, was Ihr darüber denkt. Aber ich kann Euch beruhigen. Falco ist seit meiner Kindheit mein bester Freund, er würde mich niemals hintergehen. Dafür kenne ich ihn zu gut."

Tyra ersparte sich einen Kommentar darauf und bemühte sich an nichts zu denken.

Am Abend gab es noch ein großes Bankett mit Essen für alle, danach ging es wieder zurück in den Palast. Da Tyra jedoch noch nicht müde war, beschloss sie, den riesigen Park aufzusuchen, den sie von ihrem Balkon aus gesehen hatte. Da sie ihn fliegend suchte, fand sie ihn auch relativ schnell und ging in ihm ein wenig spazieren, um in Ruhe nachzudenken. Es war eine angenehm warme Nacht. Der Himmel war wolkenlos und trotzdem sah man nur wenige Sterne. <Kein Wunder. Der Planet ist ja auch ziemlich abgelegen.>

"Ihr seid auch hier?"

Sie fuhr erschrocken zusammen und drehte sich um. Der Prinz stand hinter ihr. <Wie macht er das nur? Er taucht immer auf, ohne dass ich es bemerke.>

"Ich wollte ein wenig nachdenken."

"Ja, dafür ist der Garten wirklich ideal."

<Garten?! Das Riesenteil?> Doch das war jetzt Nebensache, sie wollte etwas ganz anderes wissen, etwas, das sie schon die ganze Zeit quälte: "Habt Ihr eigentlich gestern oder heute mit Selina geredet?", fragte sie so beiläufig wie möglich.

"Ja, das habe ich. Sogar ziemlich oft."

<Das war nicht das, was ich wissen wollte.> "Ich meinte, hat sie Euch etwas über unser gestriges Gespräch erzählt?"

"Mmh, sie hat mir alles erzählt.", erwiderte er ruhig.

"Und Ihr seid nicht sauer?", fragte sie ungläubig.

"Warum sollte ich sauer sein?"

"Hat sie Euch etwa nicht erzählt, dass das mit dem perfekten Thronfolger nichts wird?"

"Ach, das!", er wirkte amüsiert.

"Was ist denn daran so witzig?", Tyra wurde langsam wütend, "Das habe ich vollkommen ernst gemeint!"

Der Prinz blickte sie ernst an und zog sie plötzlich an sich. Tyra war vollkommen überrascht und wehrte sich nicht.

"Glaubt mir", hauchte er und seine Lippen berührten dabei sanft ihr Ohr, Tyra begann zu zittern, "wenn es soweit ist, werde ich nicht eher etwas tun, bevor Ihr nicht darum bettelt und fleht... Und Ihr WERDET betteln und flehen." Tyra erstarrte, als er sie nach diesen Worten noch sanft auf die Stirn küsste und sich dann umdrehte und ging. Tyra blieb immer noch wie versteinert stehen. Ihr Körper zitterte, ihr Gesicht war gerötet und ihr Herz raste...
 

Ende des 7. Kapitels.

So das wars erst mal wieder.

Nochmals vielen, vielen Dank für Eure Kommentare!!!! Ja, ja, treibt mich nur weiter an, dann kommt auch schnell das nächste Kapitel! Eventuelle Fragen werden selbstverständlich auch beantwortet.

e-mail: kssskroeger@aol.com

Bye,

Starlet

Familienprobleme

Kapitel 8: Familienprobleme
 

Der Prinz blickte sie ernst an und zog sie plötzlich an sich. Tyra war vollkommen überrascht und wehrte sich nicht.

"Ihr habt mein Wort", hauchte er und seine Lippen berührten dabei sanft ihr Ohr, Tyra begann zu zittern, "wenn es soweit ist, werde ich nicht eher etwas tun, bevor Ihr nicht darum bettelt und fleht... Und glaubt mir, Ihr WERDET betteln und flehen." Tyra erstarrte, als er sie nach diesen Worten noch zart auf die Stirn küsste, sich dann umdrehte und ging. Tyra blieb immer noch wie versteinert stehen. Ihr Körper zitterte, ihr Gesicht war gerötet und ihr Herz raste...
 

<Was sollte das denn jetzt? Pah! Als ob ich so etwas tun würde. Das ist mir doch völlig egal! Ich habe keinerlei Interesse am Sex. Schon gar nicht mit ihm!> Trotzdem war Tyra ein wenig (oder auch ein wenig mehr) verunsichert. Was wenn sie es doch wollte? ... Sie musste mit irgendjemanden darüber sprechen. Aber mit wem?

Plötzlich spürte sie etwas kleines, hartes, das sich gegen ihre Hüfte drückte. Natürlich! Tyra fasste unter den goldenen Gurt und zog ihre Kapsel heraus. "Mit Mum darüber zu reden ist immer noch besser als mit niemandem."

Sie öffnete die Kapsel und stieg in ihr Raumschiff. Dort betätigte sie den "Screen"-Knopf und der Bildschirm fuhr herunter. Er war allerdings schwarz. Tyra blickte auf die Uhr. "Oh, kein Wunder. Dort ist es jetzt zwei Uhr nachts. ... MUM!!!!!", schrie sie laut, "MUM, KANNST DU MICH HÖREN?"

"Pst! Mach doch nicht so einen Krach! Mama schläft noch.", flüsterte eine ihr bekannte Stimme. Das Licht auf der anderen Seite des Bildschirms ging an. "Gohan, mach das Licht aus! Ich will schlafen! Und hör auf so zu schreien. Du solltest vorm Schlafengehen nicht so viel essen, wenn du davon Albträume bekommst.", murmelte eine zweite verschlafene Stimme.

"Das war nicht ich, du Schnarchnase! Sondern Tyra. Sie will mit Mama reden."

"Ist nicht mehr nötig!", rief Tyra schnell, "Es genügt auch, wenn ich mit euch reden kann. Das ist vermutlich sogar besser."

"Was, Tyra?", die eben noch verschlafene Stimme war auf einmal hell wach und im nächsten Moment erblickte Tyra völlig verstrubbelte schwarze Haare und wenig später auch das dazugehörige Gesicht. Es war ihr inzwischen 25 Jahre alter Bruder Son-Goten. Neben ihm tauchte kurz darauf auch Son-Gohan, der erst vor kurzem 34 geworden ist, auf. Er hatte ein wenig länger gebraucht, weil er seine Brille nicht auf Anhieb gefunden hatte. Der Grund dafür war Son-Goten, der irgendwann in der Nacht beschlossen hatte, es sich auf ihr bequem zu machen.

"Was macht ihr zwei denn zu Hause? Lasst mich raten. Goten, du brauchtest wieder Geld, und dich, Gohan, hat Videl rausgeschmissen!"

"Blödsinn. Wir sind nur hier, weil Mama uns zusammengetrommelt hat. Sie sagte, es handle sich um einen Notfall und wir sollten so schnell wie nur irgend möglich kommen."

"Also haben wir alle alles stehen und liegen lassen und sind hergekommen. Wie sich dann herausstellte, hat sie uns nur zusammengetrommelt, um zu verkünden, dass du in wenigen Tagen einen steinreichen Prinzen heiraten wirst.", führte der Jüngere die Ausführungen seines großen Bruders fort.

"Ist das wirklich wahr? Du willst heiraten?"

"Von wollen kann keine Rede sein.", meinte Tyra und verzog ihr Gesicht, "Wisst ihr, mein ZUKÜNFTIGER hat Mum nämlich davon erzählt und dabei scheinbar die Einzelheiten vergessen. So von wegen, wie es denn überhaupt dazu kam. Aber ich glaube, selbst wenn sie es wüsste, würde sie es immer noch toll finden."

"Wie kam es denn dazu?", wollte Goten wissen. Tyra erzählte ihnen die ganze Geschichte von ihrer Ankunft bis zu ihrer Niederlage.

"Dann hat er dich also wirklich mit Leichtigkeit besiegt?", fragte Goten ungläubig.

"Was mich viel mehr interessiert. Warum hast du immer und immer wieder angegriffen, obwohl du wusstest, dass du an dem Schild abprallen würdest?"

"Nun ja, ich fand es ja auch dämlich. Ich kam mir vor wie eine Fliege, die immer und immer wieder gegen eine Fensterscheibe knallt und einfach nicht schnallt, dass es da nicht rausgeht."

"Aber warum hast du es denn dann gemacht?"

"Ich hatte gehofft, dass das Fenster vielleicht einen Spalt offen ist. Aber Pustekuchen! Das Fenster war verriegelt, dreimal abgeschlossen und noch dazu aus Panzerglas!"

Goten lachte. "Was ist denn daran so lustig!?", fauchte Tyra ihren Bruder an.

"Sorry. Tut mir leid ehrlich. Aber deine Geschichte klingt so erheiternd."

"Ja, sehr witzig.", meinte sie sarkastisch.

"Wie sollen wir denn nun zu deiner Hochzeit kommen? ChiChi hat mich schon angemeckert, weil ich ihr erklärt habe, dass ich selbst mit der Momentanen Teleportation nicht so weit reisen kann."

"Daddy, du bist wach?", Tyra war überrascht und erfreut zugleich. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass jetzt alles gut werden würde.

"Bei eurem Krach ist das kein Wunder.", sein Magen knurrte und eine leichte Röte zog sich über Son-Gokus Gesicht, "Und außerdem hatte ich Hunger."

"Auch egal. Jetzt, wo alle hier sind, kann ich euch nun in meinen Plan einweihen!", sie rieb sich die Hände.

"Was für ein Plan?", fragte Gohan verständnislos.

"Na, den Plan zu meiner Befreiung! Da du leider nicht hierher teleportieren kannst, Daddy, dauert es vermutlich ein wenig länger, aber mit etwas Glück und Bulmas Hilfe, denn sie hat bestimmt schon wieder ein Raumschiff entwickelt, das noch schneller ist als meins, müsstet ihr eigentlich..."

"Tut mir wirklich leid, Kleines. Aber das müsst ihr leider ohne mich machen. Deine Mutter bringt mich um, wenn ich irgendetwas mache, was sich negativ auf deine Hochzeit oder dein Eheleben auswirken könnte."

"Aber, Daddy! Hast denn gar nichts mitbekommen? Ich bin todunglücklich!"

"Es tut mir ehrlich leid, aber selbst wenn wir kommen sollten... Du sagtest doch, dass der Planet von einem Schutzschild umgeben sei. Wir könnten also gar nicht reinkommen und selbst..."

"Dann sage ich dem Prinzen, dass meine Familie mich besuchen kommt! Dagegen kann er doch nichts sagen!", rief Tyra dazwischen.

"...und selbst dann," fuhr Goku fort, "werden wir es vermutlich nicht schaffen, diesen Prinzen zu besiegen. Du sagtest, er hätte dich ohne viel Anstrengung besiegt und das, obwohl du dich in einen dreifachen Supersaiyajin verwandelt hast. Auch wenn wir ihn alle zusammen angreifen, glaube ich nicht, dass wir eine Chance haben. Und so schlimm kann es doch auch nicht sein. ChiChi meinte, er wäre sehr sympathisch."

"Mit anderen Worten: Von meinem eigenen Vater kann ich also keine Hilfe erwarten.", meinte Tyra bitter, "Was ist mit dir, Gohan?"

"Nun ja,", man sah ihm an, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte, "ich kann nicht so lange weg bleiben. Ich habe einen Job und eine Familie, für die ich sorgen muss."

"Das ist doch nur eine Ausrede! Videl wird es auch Mal eine Zeit allein schaffen und Pan ist schon zwölf! Aber, gut. Dann eben nicht! Meinst du, du schaffst es allein, Goten?"

"Ich enttäusche dich wirklich nur ungern...", begann er.

"Nein, nicht auch noch du! Warum? Du hast doch gar keine Familie!"

"Aber ich kann meine ganzen Dates doch nicht absagen."

"Leg dich auf eine fest, dann hast du auch keine Probleme mehr!", fuhr sie ihn an.

"Dasselbe gilt auch für dich. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wenn du erst mal verheiratet bist."

"Ihr seid mir ja eine tolle Familie! Vermutlich glaubt ihr auch noch, das alles wäre zu meinem besten! Und ich dachte, auf euch wäre Verlass!", schrie sie wütend und brach den Funkkontakt ab. "Toll! Jetzt sitze ich wirklich in der Falle und ich fühle mich kein bisschen besser als vorher!"

Sie verwandelte das Raumschiff wieder zurück in eine Kapsel, ging in ihre Gemächer und warf sich aufs Bett. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen aus den Augen liefen und sich ihren Weg über ihre Wangen bahnten. So weinte sie sich in den Schlaf. Ihr einziger Trost war, dass morgen ein neuer Tag war und da würde ihr sicher wieder eine neue Idee kommen, wie sie die Hochzeit verhindern konnte.
 

Ende des 8.Kapitels.

Ich weiß, ich weiß, es war wieder ein wenig kurz und einige werden sich vielleicht ärgern, weil ihr niemand helfen kann/will. Aber das musste sein! Ich musste dieses Kapitel einbauen, um klar zu machen, dass sie dort niemand rausholen kann. Keine Sorge, im Laufe der Zeit wird Tyra ihnen vergeben.

An dieser Stelle möchte ich noch mal allen Leuten danken, die mich mit ihren Kommentaren beglücken! Schreibt mir bitte auch weiterhin! Wenn ihr Fragen habt, so beantworte ich sie selbstverständlich auch. Jedenfalls, sofern sie sich auf meine FF beziehen.

Und denkt daran, je mehr Leute mir schreiben, um so schneller kann ich weiterschreiben!

Bye

Starlet

Ein neuer Freund

Kapitel 9: Ein neuer Freund
 

Das mit dem neuer Tag, neuer Plan wurde nichts. Tyra fiel einfach nichts mehr ein, was ihre Situation verbessern könnte. Die nächsten zwei Tage verliefen ohne nennenswerte Ereignisse und Tyra langweilte sich fast zu Tode. Die ganze Zeit, während alle möglichen Leute dabei waren ihr Brautkleid zu schneidern, erläuterte man ihr immer wieder ausführlichst wie das Vermählungsritual von statten gehen würde und wie sie sich zu verhalten hätte.

Am Abend des zweiten Tages nach der Verlobung beschloss Tyra wieder auf ihren aller ersten Plan zurückzugreifen, was im Klartext so viel hieß wie: vollkommen auf stur stellen und alles tun, was zur Verhinderung ihrer Vermählung beitragen konnte. Denn mittlerweile war sie davon überzeugt, dass der Prinz sie ganz bestimmt nicht dafür umbringen würde... und wenn doch, dann würde sie das in Kauf nehmen. Wozu gab es schließlich die Dragonballs! Als ihr dieser Gedanke kam, wurde ihr schlagartig bewusst, dass das die beste Möglichkeit war ihrem Schicksal zu entkommen.

Es war gleich neun und der Prinz würde jeden Moment in ihre Gemächer kommen, um ihr eine gute Nacht zu wünschen, so wie er es jeden Abend tat. Das würde sie ausnutzen, um ihn zu provozieren! Dann würde sie endlich wieder frei sein!

Sie setzte sich in einen der bequemen Sessel in ihrem Aufenthaltsraum und wartete.... und wartete........................ und wartete..................... "Verflucht! Wo bleibt dieser Penner? Er ruiniert meinen ganzen schönen Plan!" Wutschnaubend sprang sie auf und verließ ihre Gemächer. Seit der Verlobung durfte sie sich glücklicherweise wieder frei im Schloss bewegen. Sie schwebte mit der Saugleiter nach unten und sah sich suchend um.

"Kann ich Ihnen behilflich sein, meine zukünftige Königin?", wurde sie plötzlich von einem Diener angesprochen.

"Wo ist Prinz Aean?", ihre Wut hatte sich noch immer nicht gelegt.

"Der Prinz ist oben in seinen Gemächern.", lautete die ehrfürchtige Auskunft.

"Na, großartig!" Tyra machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zur Saugleiter zurück. "Zauberhand!", sagte sie. Die Türen öffneten sich und der Schacht transportierte sie wieder nach oben. Statt nach links zu ihren Gemächern, wandte sie sich nun nach rechts und stürmte - ohne anzuklopfen - in die Gemächer des Prinzen.

Sie war noch nie zuvor hier gewesen und glaubte im ersten Moment sich in der Tür geirrt zu haben, denn das Vorzimmer sah dem ihren fast zum Verwechseln ähnlich. Bis auf die Tatsache, dass es irgendwie spiegelverkehrt war.

Nachdem sie ihre Verwirrung beseitigt hatte, sah sie sich suchend um. Da hörte sie auf einmal ein Kichern, dass das rechts von ihr kam. Tyra wurde langsam misstrauisch. <Also wenn das der Prinz war fress ich 'n Besen!> Das Kichern hallte ein wenig wieder und nun hörte sie auch leichtes Geplätscher und eine männliche Stimme irgendetwas unverständliches sagen. <Das muss wohl das Badezimmer sein. Das kommt sogar hin, wenn ich davon ausgehen kann, dass seine Gemächer genau spiegelverkehrt zu meinen sind. Ich glaube, es war er, der eben gesprochen hat. Aber wer hat da gelacht? Er ist nicht allein, so viel ist sicher. Und es ist dem Lachen nach zu urteilen bestimmt kein männliches Wesen bei ihm.> Plötzlich erinnerte sich Tyra wieder an Kaoris Worte darüber, dass Aean selten eine Nacht allein verbrachte... Aus einem unerfindlichen Grund passte ihr das überhaupt nicht! Statt ihr eine gute Nacht zu wünschen und sie dann umzubringen, vergnügt er sich mit irgend 'ner andern! Das durfte doch wohl nicht wahr sein!

Kochend vor Wut - sie hatte sich inzwischen in einen Supersaiyajin verwandelt - betrat sie das Zimmer und hob dabei die Tür aus den Angeln. "Darf ich fragen, was hier los ist?", donnerte sie.

Die junge Frau, die bei dem Prinzen im Becken saß, sah ziemlich erschrocken aus, während Aean amüsiert lächelte: "Natürlich dürft Ihr. Ihr seid immerhin die zukünftige Königin."

Tyra funkelte die junge Frau bedrohlich an. "Ich lasse Euch besser allein. Ruft mich, wenn Ihr mich noch benötigt.", murmelte diese ängstlich, stieg aus dem Becken und zog sich rasch an, um so schnell wie möglich den Raum zu verlassen. Sie blickte noch einmal zum Prinzen und dann wieder zu Tyra, die sie immer noch gefährlich musterte, und drückte sich schließlich an ihr durch den Türrahmen vorbei. Tyra blickte ihr noch ein paar Sekunden wütend hinterher, um sicher zu gehen, dass sie auch ja nicht wiederkam.

"Mich fahrt Ihr an, wenn ich nicht anklopfe, dabei seid Ihr auch nicht viel besser.", stellte der Prinz ruhig fest. Als Tyra ihren Blick wieder zurück zu dem Prinzen wandte, musste sie feststellen, dass dieser bereits seinem Bad entstiegen war und nun einen Bademantel aus edelstem Brokat trug.

"Ich hatte auch allen Grund dazu."

"Ach, tatsächlich? Dann nennt ihn mir."

Tyra starrte Aean lange an und dachte nach ....ja, was war eigentlich der Grund für ihr Hereinplatzen gewesen? Was der Typ tat, konnte ihr doch wohl egal sein! <Muss wohl für einen Moment vergessen haben, dass der Typ mir gestohlen bleiben kann. Das ganze Verlobungs- und Hochzeitsgequatsche ist mir wohl zu Kopf gestiegen. Aber, was soll ich ihm jetzt erzählen?....... Natürlich! Ich sag ihm gleich, was ich schon von Anfang an wollte, dann bin ich auch endlich alle meine Sorgen los!>

Sie lächelte triumphierend und verwandelte sich wieder zurück: "Ich wollte Euch nur mitteilen, dass ich Euch nicht heiraten werde."

"Oh, doch, das werdet ihr.", erwiderte Aean gelassen.

"Oh, nein. Das werde ich nicht! Und Ihr könnt mich auch nicht zwingen! Ich hab keine Angst vor dem Tod!!! Entscheidet Euch: Entweder lasst Ihr mich gehen oder Ihr bringt mich um. Ich werde jedenfalls auf gar keinen Fall Eure Frau!!!!"

Tyra blickte den Prinzen prüfend an, wie würde er nun reagieren? Würde er sauer werden, ausrasten oder vielleicht sogar.....

Weiter kam sie in ihren Gedanken nicht, denn der Prinz fing plötzlich an zu lachen. Es war kein ungläubiges oder irres oder fieses Lachen. Es war ein angenehmes, entspanntes Lachen. Tyra blickte ihn verdutzt an.

"Ihr gefallt mir von Tag zu Tag besser. Mir gefällt Euer Temperament und Eure Dickköpfigkeit. Endlich bringt mal jemand frischen Wind hier rein!"

"Ich glaube, Ihr habt mir nicht richtig zugehört. Dann sage ich es noch einmal in aller Deutlichkeit: ICH WERDE EUCH NICHT EHELICHEN!!!! UND ES GIBT NICHTS, WAS MEINE MEINUNG ÄNDERN KÖNNTE!!!!! UND WENN IHR MICH ZWINGEN SOLLTET, WERDE ICH EINEN RIESEN AUFSTAND MACHEN. IHR WERDET GARANTIERT KEINE FREUDE AN MIR HABEN!!! IHR SOLLTET MICH BESSER GLEICH......" Plötzlich verstummte sie, dabei wollte sie das doch gar nicht. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr, denn auf einmal begann sie sanft zu lächeln und ging langsam auf den Prinzen zu. <Was soll das?! Hey, Stopp! Sofort auf die Bremse treten! Was ist bloß mit meinem Körper los? Ich kann ihn nicht mehr kontrollieren.>, dachte sie in Panik.

Schließlich kam sie kurz vor ihm zum Stillstand und sagte: "Ich möchte, dass alles so geschieht wie Ihr es wünscht. Nennt mir Euren Wunsch und ich werde ihn Euch erfüllen. Ich bin so stolz und glücklich, dass ich mich bald Eure Ehefrau nennen darf."

<Das darf doch wohl nicht wahr sein. Was tue ich denn hier? Hilfe, warum hilft mir denn keiner!!!> Tyra wollte diese Worte herausschreien, doch nichts geschah. Sie stand weiterhin vor dem Prinzen und lächelte ihn an.

"Seht Ihr nun, dass es keinen Zweck hat, Euch mir zu widersetzen? Überlegt Euch, ob Ihr den Tag Eurer Hochzeit so verbringen wollt oder ob Ihr doch lieber selbst die Kontrolle über Euren Körper haben wollt.", sagte Aean nur ruhig, verließ das Badezimmer und verschwand in sein Schlafgemach.

Plötzlich bekam Tyra ruckartig wieder die Kontrolle über ihren Körper zurück und in dem Moment veränderte sich dieser. Er war auf einmal schweißüberströmt und zitterte heftig. Der Körper spiegelte nun alles wieder, was Tyras Seele in der kurzen Zeit der vollkommenen Hilflosigkeit durchlitten hatte. Sie keuchte und sank auf die Knie. Erst Minuten später hatte sie genug Kraft, um sich aufzurappeln und sich in ihr eigenes Schlafzimmer zu schleppen. Kraftlos ließ sie sich darauf sinken und versank augenblicklich in einen befreienden, traumlosen Schlaf....
 

Am nächsten Morgen:

Tyra lag schon eine ganze Weile wach in ihrem Bett. Sie fühlte sich so fit wie immer - zumindest körperlich. Seelisch hatte sie immer noch mit dem Ereignis des letzten Abends zu kämpfen.

Als der Prinz mit seinem Geist von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte, war sie vollkommen hilflos gewesen. Sie war eingesperrt und in die finsterste Ecke ihres Körpers gedrängt worden. Sie hatte sich überhaupt nicht dagegen wehren können und je mehr sie es versucht hatte, desto mehr wurde sie zurückgedrängt.

Sie schloss ihre Augen und Tränen bahnten sich ihren Weg über Tyras schon feuchte Wangen.

Sie hatte Angst und war doch zugleich zornig. Es war so demütigend! Als ob die Niederlage im Kampf gegen Aean noch nicht genügt hätte!

Tyra war immer so stolz auf sich selbst gewesen. Immer hatte sie alle ihre Ziele und Schwierigkeiten aus eigener Kraft erreicht und überwunden. Sie brauchte niemanden. Sie war perfekt... Doch das alles schien so endlos lange her zu sein... Alles hatte sich geändert. Sie war nicht mehr die Nummer eins und diese Tatsache machte ihr schwer zu schaffen. Sie schaffte es einfach nicht allein und das war ja gerade das Schlimme daran. Zum ersten Mal in ihrem Leben brauchte sie irgendjemanden, dem sie vertrauen konnte, mit dem sie reden konnte, jemanden, der ihr zuhörte und sie verstand. Doch auf diesem Planeten gab es keine solche Person und mit ihrer Familie konnte sie auch nicht darüber reden. Die hatten sie zu sehr enttäuscht.

<Da lasse ich mich dazu herab, sie um Hilfe zu bitten und was machen die...> Dieser Gedanke trieb ihr wieder Tränen in die Augen.

Auf all ihren Reisen hatte sie nie darüber nachgedacht, aber sie hatte immer gewusst - nein! Sie hatte immer GEDACHT, dass wenigstens ihre Familie sie liebte und unterstützte. Auch wenn es ihr damals egal gewesen wäre, aber nun...

Es gab niemanden, der sie liebte und brauchte, genauso wenig wie sie niemanden liebte und brauchte. Oder vielleicht doch? Warum tat ihr Herz so weh, wenn es ihr doch egal war?

Sie wickelte die Decke fest um sich und drückte ihr Kissen fest an sich. Die Tränenflut wollte einfach nicht stoppen und sie schluchzte leise.

Tyra hasste sich selbst für ihre Schwäche.
 

Am Nachmittag des gleichen Tages:

Tyra trug nun wieder Hemd, Hose und Stiefel und spazierte durch den Park. Sie hatte sich inzwischen wieder beruhigt und versuchte die Geschehnisse der letzten Tage einfach zu verdrängen. Sie seufzte und ließ sich auf eine Bank fallen.

Plötzlich aber ließ ein markerschütterndes Brüllen Tyra wieder auffahren. <Das Brüllen kommt mir irgendwie bekannt vor>

Sie wurde neugierig und lief in die Richtung, aus der das Brüllen kam. Wieder ertönte es. In Tyras Ohren klang es wie ein verzweifelter Hilferuf. Nun rannte sie und erreichte schließlich eine riesige Lichtung.

<Nicht zu fassen wie gewaltig die Regia ist.> Nun, das dachte sie nicht zum ersten Mal, aber obwohl sie nun bald eine Woche hier war, hatte sie bis jetzt nur einen Bruchteil der Regia gesehen.

Auf der Lichtung erblickte sie den Urheber des Brüllens: Ein Lorica!

Dieses war allerdings größer und wilder als alle, die sie bisher gesehen hatte. Und es war wunderschön. Es hatte schneeweißes Fell und eine tiefrote Panzerung. Es faszinierte Tyra. Erst jetzt realisierte sie gut ein Dutzend Männer, die um das Lorica herumstanden und mit Gewalt versuchten sich dieses Lorica gefügig zu machen, was ihnen aber nicht so recht gelingen wollte, denn das Lorica stieg, spie Feuer, schlug aus, bockte und schlug mit seinem gefährlichen, langen Schwanz um sich. Auch mit seinen riesigen Flügeln schlug es wie wild und versuchte abzuheben, was ihm aber nicht gelang, da es von starken Ketten gehalten wurde. Allerdings gelang es ihm auch damit unvorsichtige Männer wegzustoßen.

Sein verzweifeltes Brüllen tat Tyra weh und sie hatte das dringende Bedürfnis dem Lorica zu helfen.

"Ja, ja. Es ist wirklich schrecklich so etwas mit ansehen zu müssen.", meinte plötzlich eine wohlbekannte Stimme neben Tyra. Diese zuckte zusammen und drehte sich um. Sie hatte immer noch ein wenig Angst vor dem Prinzen, so sehr sie sich auch bemühte es nicht zu zeigen. Neben Aean stand Falco; beide blickten an ihr vorbei zu dem Lorica.

"Was ist denn hier los?", wollte Tyra wissen.

"Dieses Lorica wurde vor einer Woche gefangen. Es ist außergewöhnlich stark, aber wie es scheint, ist es leider unzähmbar. Deswegen habe ich beschlossen, dass der jenige, der dieses Lorica bis Sonnenuntergang bändigen kann, es behalten kann.", erzählte der Prinz.

"Und wenn es niemand bis dahin schafft?"

"Es hat niemand geschafft. Alle, die es eventuell haben wollten, sind schon weg, weil sie nicht mit ihm fertig geworden sind. Deshalb wird es jetzt geschlachtet. Ist zwar schade um so ein schönes Tier, aber wenigstens können wir uns morgen Mittag auf ein leckeres Mahl freuen."

Tyra blickte Aean entsetzt an und lief zu dem Lorica hinüber.

"Musstest du denn so übertreiben, Aean?", fragte Falco.

"Was hätte ich sonst machen sollen? Wenn ich ihr gesagt hätte, dass dieses Lorica ein Geschenk von mir für sie ist, hätte sie es doch nie im Leben angenommen."

"Aber nun wird sie dich für ein Monster halten."

Der Prinz blickte Tyra nach, die inzwischen bei dem Lorica angekommen war. "Das tut sie sowie so schon.", mit diesen Worten wandte er sich ab und ging. Falco sah seinem Freund ratlos hinterher.

Tyra hatte das Lorica inzwischen mühelos gebändigt. Es war gar nicht so schwer gewesen. Triumphierend blickte sie in die Runde und die Männer blickten sie beeindruckt an. Falco trat zu ihr und verkündete: "Ihr habt dieses Lorica gezähmt, deswegen wird es von nun an Euch gehören und ihr dürft mit ihm machen, was Ihr wollt."

Ausnahmsweise waren Falcos Worte genau im Tyras Sinne. Sie lächelte und schmiegte sich, als die Männer und Falco sich entfernt hatten, an IHR Lorica. Es schnaubte leise und zufrieden. Vielleicht hatte Tyra nun doch einen neuen Freund gefunden.
 

Ende des 9.Kapitels

Ich hoffe, es hat euch gefallen!

Im nächsten Kapitel wird es um die Vorbereitungen für die Hochzeit gehen und im übernächsten um die Hochzeit selbst, falls nicht irgendetwas dazwischen kommt, was diese verhindern könnte...

Viele lieben Dank für Eure Kommentare!!!!!!!!! Es freut mich wirklich, dass euch meine Story gefällt, das baut mich wirklich auf und treibt mich zu neuen Taten an!!!

Leider konnte ich nicht ganz so schnell schreiben, denn leider hatte ich entweder Schule oder meine Schwester hat den Computer blockiert!

Aber ich glaube, das nächste Kapitel kommt am Wochenende.

Schreibt mir bitte bis dahin ganz viele Kommentare!!!!

(e-Mail: kssskroeger@aol.com)
 

Bye

Starlet

Vorbereitungen und Überraschungen

Dies ist das zehnte Kapitel. Für mich ist es quasi ein Jubiläumskapitel, deshalb möchte ich es meinen bislang treuesten Kommentarschreibern Arigata, Kaora und Selma widmen. Vielen Dank an Euch!!!! Bitte, bleibt mir auch weiterhin treu!
 

Kapitel 10: Vorbereitungen und Überraschungen
 

In zwei Tagen würde die Vermählung stattfinden. Die Reichen und Starken aus ganz Aquitania schienen diesem großen Ereignis beiwohnen zu wollen. Überall in der Regia herrschte angeregtes Treiben. Überall liefen Leute hin und her, egal ob es um Dekoration oder Speisen oder sonstige Vorbereitungen ging, alles musste perfekt sein am großen Tag.

Tyras Brautkleid war zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon fertig und sie war nun auch vollständig in das Ritual eingeweiht worden, weswegen sie die ganze Aufregung ziemlich kalt ließ. Sie hielt sich die meiste Zeit bei den Stallungen auf, um das Fell von Hellfire - ihrem Lorica - zu striegeln und die Schuppen zu polieren. Normalerweise taten das die Stallburschen, doch sie bestand darauf, es selbst zu machen - außerdem würde Hellfire ohnehin niemand anderes an sich heranlassen. Sie hatte mittlerweile eingesehen, dass es wohl keinen Weg gab, diese Hochzeit zu umgehen, also fügte sie sich ihrem Schicksal. Die Hochzeit würde sie also freiwillig hinter sich bringen. Danach könnte sie immer noch versuchen zu fliehen. Sie könnte dann zwar niemand anderen mehr heiraten, doch sie hatte ohnehin niemals vorgehabt dies zu tun.

Nur wegen der Hochzeitsnacht machte sie sich sorgen. Die Worte des Prinzen schwirrten ihr immer wieder im Kopf herum... "Ihr habt mein Wort...wenn es soweit ist, werde ich nicht eher etwas tun, bevor Ihr nicht darum bettelt und fleht... Und glaubt mir, Ihr WERDET betteln und flehen."...

Seine Worte machten ihr Angst... aber irgendwie machten sie Tyra auch neugierig...

<Blödsinn!!!! Ich sollte aufhören, daran zu denken!> Tyra wollte diesen Gedanken am liebsten mit einer Handbewegung wegwischen, doch leider war das gar nicht so einfach. Sie musste etwas interessanteres finden... <Hellfire! Genau! Warum darf ich erst nach der Hochzeit lernen, wie man ein Lorica reitet? Das kann doch wohl nicht so schwer sein! Ist doch fast so, als würde man auf der Erde auf einem Pferd reiten!... Blöderweise bin ich nie auf einem Pferd geritten und das ist ein wildes Lorica...> "Was soll's! Probieren geht über studieren!" Mit diesen Worten schwang sie sich kurzerhand auf den gepanzerten Rücken des Loricas, das auch sogleich stieg und wild mit den Flügeln schlug. "Ist ja gut. Alles in Ordnung. Ich bin's doch bloß." Aber nichts war gut. Hellfire hatte sich mit einem Satz in die Lüfte erhoben, war aber nach einigen Metern drauf und dran abzustürzen, weil es nicht gewohnt war mit Passagieren zu reisen. Als sie über dem Park waren, konnte sich Tyra schließlich nicht mehr halten und fiel über den Hals ihres Loricas. Sie baumelte in der Luft und hielt sich verzweifelt an der Leine fest, die an Halfter von Hellfire befestigt war. Bis ihr einfiel, dass sie doch fliegen konnte! Also schwebte sie sanft zwischen den Baumwipfeln des Parks zu Boden und zog Hellfire hinter sich her, bis es schließlich auch wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Tyra atmete erleichtert auf. Nun war klar, warum sie es erst nach der Hochzeit lernen durfte, denn so schnell heilten Brüche selbst auf Aquitania nicht.

"Was für ein unsittliches Verhalten! Unerhört! So etwas ziemt sich nicht für eine zukünftige Königin!", schimpfte auf einmal eine hohe, schrille Stimme.

Tyra drehte sich um und stand einer sehr, sehr alten Frau gegenüber, die sie überaus missbilligend musterte.

"Wie ich mich benehme, geht Sie einen feuchten Dreck an! Sie sollten mir ein wenig mehr Respekt zollen! Denn wie Sie schon richtig bemerkt haben, bin ich die zukünftige Königin!", meckerte sie zurück.

"Wie kannst du es nur wagen, so mit mir zu sprechen!", die Alte wurde ganz rot im Gesicht und japste nach Luft. "Also das ist doch wohl die Höhe!"

Tyra wollte gerade wieder ansetzen etwas zu sagen/schreien, als ihr jemand eine Hand auf die Schulter legte und ruhig und freundlich sagte: "Großmutter, Ihr solltet Euch doch nicht so aufregen."

"Ich habe allen Grund dazu! Da bin ich mal für ein paar Monate weg und dann so etwas! Waren wir uns nicht darüber einig, dass wir zusammen entscheiden, welche Frau du heiratest und welche nicht? Oh, Aean! Du bist genau wie dein Vater. Der hat damals auch nicht gewusst, was gut für ihn war, und man sieht ja, wozu das geführt hat!"

Aeans Stimme wurde eine Spur kälter: "Verehrte Großmutter, ich glaube, mein Vater wusste sehr wohl, was er tat, als er meine Mutter heiratete. Wenn er damals eine andere genommen hätte, wäre die ganze Sache für Aquitania weitaus schlimmer verlaufen! Außerdem habe ich bei meiner Wahl das Volk mitentscheiden lassen."

"Ach, das Volk, das Volk! Es lässt sich immer viel zu leicht beeinflussen! Es weiß nicht, was gut für es ist, deswegen braucht es schließlich auch einen sehr guten Herrscher. Du solltest lieber Dukes Tochter zur Frau nehmen. Noch ist es nicht zu spät!"

"Ja, da stimme ich Eurer Großmutter voll und ganz zu!", rief Tyra dazwischen, die nun endlich ihre Chance witterte aus dieser ganzen Angelegenheit zu entkommen.

Doch der Prinz überhörte sie einfach: "Cecile ist meine Cousine!"

"Das macht überhaupt nichts! Solange sie nicht deine Schwester ist, ist es in Ordnung. Außerdem wird so unser reines Blut nicht verschmutzt von so einer wie der da!", die Alte rümpfte voll Abscheu ihre runzelige Nase.

"Ja, genau! Euer reines Blut darf doch nicht einfach so verschmutzt werden von einer wie...", plapperte Tyra munter hinterher, bis sie plötzlich realisierte, was diese Worte bedeuteten, "...mir? Was soll denn das bedeuten? Von einer wie mir und Blut verschmutzen?"

"Es ist genauso gemeint wie ich es gesagt habe! Mein Enkel wird kein billiges Flittchen von einem niederen Stand heiraten!"

"Großmutter!", fuhr Aean dazwischen, doch weiter kam er nicht, denn Tyra war schneller: "WIE BITTE? BILLIGES FLITTCHEN VON EINEM NIEDEREN STAND?! SIE TICKEN WOHL NICHT MEHR GANZ RICHTIG, SIE ALTE NACHTSCHATTENSCHNEPFE!!!!!!", schrie sie mit vor Zorn rotem Kopf zurück (dreimal dürft ihr raten, von wem sie ihr Temperament geerbt hat), "REIN ZUFÄLLIG BIN ICH DAS BESTE, WAS IHREM ENKEL PASSIEREN KONNTE!!!!!!!!!! NIRGENDWO IM GESAMTEN UNIVERSUM WERDEN SIE JEMALS JEMANDEN FINDEN, DER BESSER FÜR DEN JOB GEEIGNET WÄRE ALS ICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Um ihre Worte zu bestätigen, legte sie ihren freien Arm - mit einer Hand muss sie ja noch Hellfire halten - um die Taille des Prinzen, drückte ihren Körper an seinen und nickte noch einmal entschlossen.

Die Alte war entsetzt und schnappte noch ein paar mal nach Luft. Doch sie schien nichts darauf erwidern zu können, denn sie drehte sich ohne ein Wort zu sagen auf dem Absatz um und stapfte von dannen.

"Bääääh!", Tyra streckte noch einmal die Zunge heraus.

"Zweifellos ein sehr kindisches Verhalten.", meinte Aean dazu, "Doch wer hätte je gedacht, das ihr so versessen darauf seid mich zu heiraten." Der Prinz grinste sie frech an. Als Tyra bemerkte, dass sie ihn immer noch umarmte, riss sie sich los und sagte stattdessen: "So habe ich das nicht gemeint! Ich wollte damit lediglich klarstellen, dass ich kein dahergelaufenes Flittchen bin. Verstanden?!"

"Ja, natürlich."

"Warum dieser amüsierte Ton? Das habe ich vollkommen ernst gemeint!"

"Ja, ja, das glaub ich Euch auch."

"Wer's glaubt wird selig. Ich habe wirklich überhaupt keine Hintergedanken!", versicherte Tyra.

"Wie ich bereits sagte: das ist mir schon klar."

"Und was soll dann schon wieder dieser amüsierte Ton und Euer dämliches Grinsen?"

"Ich weiß nicht, wovon Ihr redet.", gab der Prinz grinsend zurück.

Tyra hatte in diesem Moment nicht gerade wenig Lust ihm die Augen auszukratzen <... oder ihm einfach nur um den Hals zu fallen... Oh, Gott!! Geht das schon wieder los! An so was darfst du gar nicht erst denken! Was wenn er jetzt gerade meine Gedanken liest? Schnell Themenwechsel!> "Apropos reden..." <Sehr galanter Übergang, Tyra, wirklich!> "... mein Vater hatte mich neulich gefragt, wie meine Familie denn nun zur Hochzeit kommen soll."

"Gar nicht.", war die knappe Antwort.

"Gar nicht? Wie darf ich das denn verstehen?"

"Ganz einfach: Es gibt keine Möglichkeit, sie in so kurzer Zeit herzubringen."

"Tja, dann müssen wir unsere Vermählung wohl verschieben."

"Nein, es gibt nämlich eine andere Möglichkeit. Dazu müsstet Ihr mir allerdings Eure Kapsel geben. Unsere Wissenschaftler werden dann nämlich das Kommunikationssystem ausbauen, um es überall mit hinnehmen zu können. So können Eure Eltern vor dem Bildschirm praktisch live dabei sein. Einverstanden?"

"Mir bleibt da wohl nichts anderes übrig."
 

Dies war das letzte Mal, das sich Tyra und Aean vor der Hochzeit sahen. Den Rest des Tages verbrachte Tyra damit Hellfire zurückzubringen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, und ihrer Familie eine kleine, knappe Nachricht zuzuschicken, denn ganz verziehen hatte sie ihnen immer noch nicht.

Den ganzen nächsten Tag, den sie zur Hälfte verschlafen hatte, wurde sie auf die Hochzeit vorbereitet, was so viel hieß wie ein Bad nehmen, Maniküre, Pediküre, Haare schneiden, Frisur und Kleid noch einmal anprobieren (Mit anderen Worten alle Dinge, die unsre kleine Tyra so sehr liebt!). Danach hieß es, sehr früh ins Bett gehen.

Das tat Tyra auch, nur einschlafen konnte sie deshalb noch lange nicht. Sie war viel zu aufgeregt, auch wenn sie nicht wusste warum. Sie dachte über den morgigen Tag oder besser gesagt über die morgige Nacht nach... und wieder hallten ihr Aeans Worte durch den Kopf: "Ihr habt mein Wort...wenn es soweit ist, werde ich nicht eher etwas tun, bevor Ihr nicht darum bettelt und fleht... Und glaubt mir, Ihr WERDET betteln und flehen."... <Oh, nein! Nicht schon wieder!> Tyra zog sich die Decke über den Kopf und fiel dann auch endlich in den lang ersehnten Schlaf...
 

Nächster Morgen.... Tag der Vermählung!

Um sechs Uhr morgens bekam Tyra ihr spärliches Frühstück - schließlich würde es auf dem Fest später noch genug geben - in ihrem Aufenthaltsraum serviert. Sie war sehr aufgeregt und das meiste Essen landete eher auf ihrem Schoß als in ihrem Magen. Tyra versuchte sich einzureden, dass es Angst und Nervosität sei. Es war ganz bestimmt keine Vorfreude!

Nach dem Essen gab es noch einmal ein entspannendes Bad. Danach wurde sie frisiert und geschminkt. Ihr schwarzes Haar wurde elegant hochgesteckt und ein kleiner Blumenkranz wurde ihr aufgesetzt. Nur ihre eine Strähne machte wie immer, was sie wollte, und verlieh so dem ganzen ein leicht verspieltes Aussehen, was sich allerdings mehr zum Vorteil als zum Nachteil auswirkte.

Dann kam das Brautkleid. Feinster, edelster, dunkelroter Stoff - natürlich überall, besonders an den Borten, mit Goldstickerei verziert. Es war ähnlich geschnitten wie das Verlobungskleid, nur war es an den Ärmeln und am Rock noch weiter und - wie Tyra fand - an ihrem gesamten Oberkörper noch enger und, anstatt dass es hinten genauso lang war wie vorne, zog sie dort noch einer mindestens fünf Meter lange Schleppe hinter sich her.

Während dieser ganzen Prozedur gab Tyra nicht ein Wort von sich und sie wehrte sich auch nicht ein einziges Mal dagegen und das, obwohl sie im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Fähigkeiten war. Vielleicht tat sie es, weil sie wusste, dass der Prinz sonst Begriff von ihrem Körper nehmen würde? Oder vielleicht, weil...? Keine Ahnung. Wer weiß schon, was in Tyras Kopf vor sich geht (Ich natürlich, aber ich verrat es euch nicht!).

Auf jeden Fall es nun zehn Uhr und es war an der Zeit, sich nach unten zu begeben...
 

Ende des zehnten Kapitels.
 

Das nächste Kapitel wird natürlich von der Hochzeit handeln. Werden die beiden nun den Bund fürs Leben schließen oder nicht? Wenn ja, was geschieht dann in der Hochzeitsnacht? Dies alles und noch vieles mehr erfahrt ihr (keine Ahnung, woher ich das hab, aber es ist mir gerade so in den Sinn gekommen) in den nächsten zwei, drei Kapiteln -wenn es drei werden sollten, dann ist das zweite davon gesperrt, aber ich bin mir da noch nicht ganz sicher.

Vielen, lieben Dank noch mal an alle Leser und Kommentarschreiber!!!!!! Ihr habt mich dazu gebracht, dass ich jetzt mit meinen Kapiteln immerhin schon in den zweistelligen Bereich gekommen bin! Auf die nächsten zehn Kapitel!!! *glassekterhebundeuchzuproste*

*einschlucknehmenwill* Nein! Stopp! Ein Moment! Erst anstoßen und trinken, wenn die Hochzeit glatt über die Bühne gegangen ist!!! Das bedeutet dann wohl, dass ich die Hochzeitsnacht im Rausch schreiben werde. *einenmomentüberleg* Dann werden es wohl doch drei Kapitel werden.

Bitte, baut mich auch weiterhin auf und treibt mich an, indem ihr meine Story lest und mir Kommentare schreibt!

(e-mail: kssskroeger@aol.com)

Bye

Starlet

So soll es geschehen!

Kapitel 11: So soll es geschehen!
 

Tyra allein trat aus der Saugleiter im Erdgeschoss und wartete dort auf Kaori, die jeden Moment mit einigen anderen jungen, unverheirateten Aquitanierinnen kommen müsste, um sie dann in den Park zu geleiten, wo die Hochzeit stattfinden würde. Eine Tür öffnete sich, doch niemand kam heraus. Wenn Tyra sich richtig erinnerte, musste das die Tür zum Salon sein. Neugierig näherte sich dem Raum und, weil sie niemanden sah, trat sie schließlich ein. Mit einem Knall schlug die Tür hinter ihr ins Schloss. Tyra gab einen kleinen Aufschrei von sich und fuhr herum.

"Na, wen haben wir denn da? Wenn das nicht die glückliche Braut ist." Ein großer Mann mit blaugrauem, langem Haar, der so um die vierzig Jahre alt, stand neben der Tür und grinste Tyra teuflisch an.

"Wer sind Sie?", Tyra versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen. Dieser Typ war ihr überhaupt nicht geheuer.

"Mein Name ist Duke. Ich bin der Bruder des letzten Königs."

<Hatte Aeans Großmutter nicht einen gewissen Duke erwähnt, dessen Tochter er besser heiraten sollte?>

"Ja, genau so ist es. Überrascht? Aean ist nicht der einzige, der Gedanken lesen kann!", er spuckte den Namen des Prinzen förmlich aus.

"Was wollen Sie von mir?", Tyra trat vorsichtshalber ein paar Schritte zurück, als er ihr näher kam.

"Ich will nur einen Blick auf die Schlampe werfen, die an Stelle meiner Cecile Königin werden soll. Als ob das Königshaus nicht schon genug gesunken ist!"

"Oh, hier seid Ihr ja, Tyra. Was macht Ihr hier? Man sucht Euch schon überall.", Falco hatte gerade den Raum betreten. Als er Duke erblickte, verfinsterte sich sein Gesicht: "Duke! Was hast du hier zu verloren? Ich warne dich, lass die Finger von der zukünftigen Königin!"

"Aber, aber! Reg dich doch nicht gleich so auf, Falco. Die Kleine gehört doch schließlich bald zur Familie. Ich wollte mich nur mit ihr bekannt machen.", Duke hob beschwichtigend die Hände.

"Verschwinde! Aber sofort!"

"Ich geh ja schon. Keine Panik." Der Onkel des Prinzen verließ den Raum. Falco blickte ihm noch einige Sekunden wütend nach, bevor er sich Tyra zu wandte: "Nehmt Euch vor Duke in acht! Es wird gemunkelt, dass er an dem Tod des Königs und der Königin nicht ganz unschuldig ist. Leider konnte man ihm nichts nachweisen. Doch in meinen Augen ist er schuldig! Ich rate Euch, bleibt von ihm fern und haltet immer die Augen offen. Die Regia ist zwar der sicherste Ort auf ganz Aquitania, doch Unglücke geschehen überall! Und nun kommt. Ihr werdet bereits erwartet."
 

Falco führte sie in Richtung Park, doch anstatt die Tür nach draußen zu wählen, öffnete er die linke Tür und wies Tyra lächelnd an einzutreten. Er sagte, dass sie zehn Minuten Zeit hätte, und schloss diese daraufhin wieder.

Leicht verwirrt sah sich Tyra in dem kleinen, gemütlichen, scheinbar menschenleeren Raum um, bis sie aufeinmal eine ihr wohlbekannte Stimme hinter ihr hörte: "Oh, Tyra Schätzchen! Bist du das? Du siehst ja wunderschön aus. Ich wusste schon immer, dass du in einem Kleid gleich ganz anders wirken würdest!", schluchzte die Stimme.

"Mum!", Tyra drehte sich um und erblickte hinter ihr einen großen Bildschirm, auf dem ihre ganze Familie in festlicher Kleidung zu sehen war. "Aber was.....Ich meine, wie..!"

"Ach, dein Bräutigam ist wirklich einzigartig! Weißt du, da wir ja nicht mehr rechtzeitig zu dir kommen konnten, hat er an allen wichtigen Orten bei euch Kameras und Bildschirme installieren lassen. Das bedeutet, dass wir von zu Hause deine ganze Hochzeit live miterleben können. Ist das nicht großartig?!", ChiChi war völlig außer sich vor Glück.

"Bist du uns immer noch böse, weil wir dir nicht helfen wollten?", fragte Goten und schaute sie mit seinem liebsten Dackelblick an. "Nein, nicht wenn du jetzt noch winselst und mit dem Schwanz wedelst.", Tyra lächelte und Tränen standen ihr in den Augen. "Aber du weißt doch, dass ich keinen Schwanz mehr habe."

"War doch nur 'n Witz! Keine Sorge, ich vergebe euch trotzdem. Ihr hättet ohnehin nichts gegen ihn ausrichten können."

"Was gegen wen ausrichten? Wovon redet ihr denn überhaupt?", wollte ChiChi wissen.

"Ach, nichts, Mama! Ist überhaupt nicht wichtig!", winkte Gohan schnell ab.

"Ja genau, Schatz, die Sache ist schon längst gegessen!", pflichtete Goku seinem Sohn bei. Doch ChiChi ließ nicht locker: "Aber was war das denn für eine Sache?"

"Ach, weißt du, Mum, ich hatte gehofft, dass Daddy und die anderen vielleicht einen Weg finden würden, damit ihr doch noch richtig bei meiner Hochzeit anwesend sein könnt. Aber das hat leider nicht geklappt." <So ganz gelogen ist es ja nicht. Dass sie kommen sollten, um meine Vermählung zu verhindern, muss ich ihr ja nicht auf die Nase binden. Ich hoffe, sie glaubt mir und fragt nicht weiter nach.>

"Ja, das ist wirklich zu schade. Ich habe deinen Vater auch immer wieder gefragt, warum wir nicht mit der monotonen Transportation..."

"Momentanen Teleportation.", warf Goku dazwischen.

"...zu dir kommen können, aber richtig verstanden habe ich es nicht."

"Ist ja nicht so schlimm. Ihr seid doch trotzdem bei mir. Jetzt muss ich aber Schluss machen. Das Ritual wird gleich beginnen."

"Da werden wir ja auch dabei sein. Viel Glück, mein Schatz!", sagte Goku.

"Ja, Hals- und Beinbruch!", grinste Goten.

"Du schaffst das schon!", stimmte Gohan ihnen zu.

"Ach, das wird der glücklichste Augenblick meines ganzen Lebens. Ich bin ja so stolz auf dich! Du wirst bestimmt glücklich werden, auch wenn du nicht das Brautkleid deiner Großmutter tragen wirst, dass ich auch zu meiner Hochzeit trug.", schwärmte ChiChi.

"Ich danke euch allen. Wir sehen uns dann ja nachher bestimmt noch mal.", mit diesen Worten verließ Tyra das Zimmer.
 

Falco geleitete sie hinaus in den Park zum Rande der großen Lichtung zu den noch ledigen Aquitanierinnen, die ihr nun entweder vorausliefen und sie mit ihrem Gesang ankündigten oder hinter ihr gingen und ihre Schleppe trugen.

Tyra schritt nun langsam - so wie man ihr es eingeprägt hatte - den endlos langen, roten Teppich entlang. Rechts und links von ihm standen Hunderte von Aquitaniern, die alle auf Tyra blickten und dem Gesang der Jungfern lauschten. Sie näherte sich schon langsam dem Ende des Teppichs. Dort auf dem hohen Podest würde das Ritual durchgeführt werden. Nun erblickte sie auch Prinz Aean, der unten am Podest stand und geduldig auf seine Braut wartete.

Er trug einen weißen, ärmellosen Rock, der ihm fast bis zu den Knien ging und mit sehr viel mehr Gold bestickt und verziert worden war als das Kleid von Tyra. Darunter passend zu seinen Haaren ein rotes Hemd (von dem man allerdings nur die Ärmel sieht), rote Hosen und weiße Stiefel, die von zwei Zentimeter breiten, golden Streifen von oben bis unten umschlungen wurden.

Als sie auf gleicher Höhe waren, ergriff der Prinz ihre Hand und sie erklommen gemeinsam die Stufen, die auf den Podest führten. Oben erwartete sie ein Priester, vor dem sie sich auf ein Kissen niederknieten.

Der Priester begann zu sprechen: "LIEBE BEWOHNER DES PLANETEN AQUITANIA!

WIR HABEN UNS HEUTE HIER VERSAMMELT, UM DIESEN MANN UND DIESE FRAU IN DEN HEILIGEN STAND DER EHE ZU GELEITEN UND SIE ZU UNSEREN OBERSTEN HERRSCHERN ZU KRÖNEN. DIESE TAPFERE KRIEGERIN HAT SICH ALS WÜRDIG ERWIESEN. SIE WIRD HEUTE DIE FRAU UNSERES GESCHÄTZTEN UND VEREHRTEN PRINZEN AEAN UND SOMIT RECHTMÄSSIGE KÖNIGIN UNSERES PLANETEN. So reicht Euch nun die Hände."

Aean umschloss mit seiner linken Hand die linke Tyras und sie legten sie bis zum Ellenbogen zusammen (wie beim Armdrücken). Der Priester wickelte nun ein seidenartigen Schal um die aneinandergelegten Arme und sprach: "VON NUN AN WERDET IHR BIS IN ALLE EWIGKEIT ZUSAMMENGEHÖREN. DAS ZEICHEN, DAS SICH NUN AUF EUREN ARMEN BILDEN WIRD, WIRD EUCH AUF EWIG ZUSAMMENSCHWEISSEN UND IN ZEITEN DER NOT ZUEINANDERFÜHREN. ES WIRD EUER SCHICKSAL BESTIMMEN UND ES WIRD EINZIGARTIG SEIN. AUF DAS IHR AQUITANIA VOR ALLEN GEFAHREN UND UNRUHEN BEWAHRT UND BESCHÜTZT UND IHM EINEN WÜRDIGEN THRONFOLGER SCHENKT. SO SOLL ES GESCHEHEN!!!"

"SO SOLL ES GESCHEHEN.", sprachen Aean und Tyra ihm nach. Plötzlich begann etwas unter dem Schal zu leuchten, doch wenige Sekunden später hörte es wieder auf und der Priester entfernte den Schal. Tyra blickte neugierig auf ihren linken Unterarm. Dort schlängelte sich etwas schwarzes, langes, schlangen- und drachenartiges, das dem Drachen Shenlong zum verwechseln ähnlich sah. Sie schaute zu Aean hinüber. Er trug das gleiche Zeichen. Als sie wieder zurück auf ihren Arm blickte, sah sie nur noch wie der Drache sich zu einem unförmigen Knäuel zusammenrollte als ob er sich nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte. Er schien sich genauso unwohl zu fühlen wie sie.

"JETZT SEID IHR KÖNIG UND KÖNIGIN VON AQUITANIA!"

Das Volk begann lautstark zu jubeln. Aean und Tyra wandten sich ihm zu und winken und lächelten zurück. Da ertönte ein leiser Ruf, der kurz danach von einigen übernommen wurde, bis schließlich alle wie aus einem Mund: "KUSS! KUSS! KUSS!" riefen. Tyra hatte so etwas schon kommen sehen, war aber dennoch bereit, sich ihrem Schicksal zu beugen. Sie wandte sich Aean zu. Er lächelte ihr zu und beugte sich zu ihr hinunter. Ein angenehmes Prickeln durchfuhr Tyras Körper, als sich ihre Lippen sanft berührten. <Mein allererster Kuss... es ist eigentlich gar nicht schlimm - ganz im Gegenteil>

Doch dann zog der König sie an seinen Körper, teilte mit seiner Zunge ihre Lippen und begann vorsichtig ihre zu streicheln. Tyra wehrte sich nicht dagegen, sie ließ es einfach geschehen. Sie beschloss einfach, dass es das beste wäre gar nichts zu tun. Also schloss sie ihre Augen und genoss diesen Kuss einfach - auch wenn sie es wohl nie zugeben würde.

Tyra kam es vor als wäre eine halbe Ewigkeit vergangen, als sie sich endlich wieder voneinander trennten. Die Aquitanier schienen jedenfalls begeistert zu sein, denn sie jubelten und klatschten noch lauter als zuvor. Tyra hakte sich bei Aean ein. Das Königspaar stieg den Podest hinunter und schritt über den roten Teppich zurück in den Palast, wo im südlichen Speisesaal das Hochzeitsmahl eingenommen werden soll.
 

Ende des 11.Kapitels
 

Sorry, dass ich so lange gebraucht habe. Ich bin an einer Stelle hängen geblieben und dann gibt es ja leider auch noch so etwas wie Schule. Ich hoffe, dass ich für den nächsten Teil nicht so lange brauche.

Es ist leider viel kürzer geworden als ich es beabsichtigt hatte, aber ich habe nun beschlossen die Hochzeit in zwei Teile zu unterteilen. Im nächsten Teil wird dann auch die Hochzeitsnacht mit inbegriffen sein, weswegen es höchstwahrscheinlich gesperrt sein wird. Wenn ihr es dann lesen wollt, aber es nicht lesen könnt, müsst ihr mir schreiben, dann schicke ich es euch zu.

Vielen lieben Dank für eure Kommentare und e-mails!!!! Bitte bleibt mir auch weiterhin treu und treibt mich an! (e-mail: kssskroeger@aol.com )

Bye

Starlet

Essen mit Hindernissen

Kapitel 12: Essen mit Hindernissen
 

Der südliche Speisesaal war der größte der Regia, sogar der größte in ganz Aquitania. Es passten problemlos dreitausend Leute hinein und das war hier auch bitter nötig, denn schließlich wollten möglichst alle an diesem großen Ereignis dabei sein - die restlichen 4,997 Millionen Aquitanier konnten aber leider nicht an dieser Veranstaltung teilnehmen (obwohl Aquitania ein riesiger Planet ist, hat er nur fünf Millionen Einwohner, denn 1. besteht er zum größten Teil aus Wasser und 2. gibt es im Universum nur wenige Leute, die das Zeug zu einem Aquitanier hätten).

Tyra und Aean hatten bereits am Kopf dieser überdimensionalen Tafel platzgenommen. Sie saßen auf dem Thron, allerdings nicht auf zwei Stühlen, so wie es sonst immer ist, denn dieser Thron glich eher einem Zwei-Personen-Sofa. Falco hatte mal wieder eine Ansprache gehalten und sogar Aean hatte ein paar Worte gesagt. Zuvor hatte das frischgebackene Königspaar erst einmal die Glückwünsche und Geschenke aller Verwandten und Bekannten entgegengenommen und sich viele kleine Unterhaltungskunststücke ihrer Untertanen angesehen. Inzwischen brach schon langsam der Abend an und Tyra, die außer ihren spärlichen Frühstück noch nichts gegessen hatte, knurrte der Magen.

"Keine Panik, du hast es gleich hinter dir. Siehst du, da kommt schon das Essen.", Aean wies mit seinen Augen auf ein riesiges Portal, das sich gerade geöffnet hatte und aus dem jetzt Hunderte von Bediensteten kamen, die das Essen anschleppten.

"Dende sei Dank! Wenn ich nicht sitzen würde, wäre ich umgefallen vor Hunger." Glücklicherweise wurden sie auch als erstes bedient und Tyra wollte schon gleich ordentlich reinhauen, als ihr wieder das Ritual und seine Regeln in den Sinn kamen. Sie blickte zu Aean hinüber, doch der grinste bloß. "Was ist? Nun mach schon!", fauchte Tyra ihm leise zu, "Oder müssen wir etwa warten bis alle etwas haben?"

"Nein, müssen wir nicht. Aber du scheinst vergessen zu haben, dass du beginnen musst."

"Das ist doch ungerecht! Ich habe viel mehr Hunger als du! Gib es zu, es macht dir Spaß mich zu quälen!"

"Regeln sind Regeln, da kann ich nichts dran ändern."

"Kannst du doch. Du bist doch jetzt König, da kannst du alles ändern!"

"Das habe ich aber nicht vor und wenn du so weitermachst, kommst du heute gar nicht mehr zum Essen."

"Du bist so gemein.", sagte sie und begann die Suppe in seinen Teller zu füllen, "Ich sollte sie dir zur Strafe besser ins Gesicht klatschen." Doch stattdessen begann sie ihn traditionsgemäß zu füttern. Als Aean nach dem dritten Löffel immer noch keine Anstalten machte etwas zu tun, blickte Tyra ihn drohend an. Er schaute sie amüsiert an und fing dann betont langsam an, Suppe in ihren Teller zu gießen. Tyra kam es vor als würden Ewigkeiten vergehen, bis er schließlich ihren Löffel nahm und ihr die Suppe einflößte. Und so ging es immer weiter. Von Gericht zu Gericht wurde immer das gleiche Ritual vollzogen. Tyra war froh, dass es nur beim Hochzeitsmahl so üblich war. Nicht auszudenken, wenn sie das jeden Tag durchmachen müsste!

Der sechste Gang kam. Nun war das Geflügel an der Reihe. Bei Geflügel benutzte man kein Besteck, also blieb Tyra nichts anderes übrig als immer kleine Stückchen mit der Hand abzutrennen und sie ihrem Ehemann in den Mund zu schieben. Sie wollte ihre Hand am liebsten so schnell wie möglich zurückziehen, doch Aean hielt sie fest und lutschte genüsslich die Soße von ihren Fingern. Tyra bemühte sich nach Leibeskräften dieses Gefühl ekelig und abartig zu finden, leider wollte ihr das nicht so recht gelingen. Stattdessen dachte sie an die heutige Nacht...

Aean war überrascht, als er bemerkte, dass ihn seine Frau so eigenartig verträumt und abwesend ansah und dachte: <Wenn sie schon jetzt hin und weg ist, wird es ja nachher ein Kinderspiel und wir müssen uns um den Thronfolger keine Sorgen mehr machen.>

Als er ihre Hand losließ, erwachte Tyra aus ihren Träumen, zog schnell ihre Hand zurück und blickte beschämt auf ihr Kleid. <Hoffentlich hat er nichts bemerkt.>
 

Nach vier Stunden war das neungängige Mahl endlich vorbei. Nun führten wieder einige Aquitanier ein paar Kunststücke vor. Das Licht war gedämpft und alle schauten ihnen gebannt zu... bis auf Tyra. Nach dem Essen war sie endlich völlig satt gewesen und hatte sich pudelwohl gefühlt. Sie war sogar selbst gespannt gewesen, was für Tricks diese Leute als nächstes vorführen würden, doch plötzlich überkam sie ein eigen artiges Gefühl.

Obwohl es in diesem riesigen Saal warm, wenn nicht sogar heiß war, spürte sie, wie kalter Schweiß ihren ganzen Körper überzog. Ihr Herz schlug rasend schnell und sie fühlte, wie sich etwas sehr fest um ihren Oberkörper spannte. Sie versuchte ruhig zu bleiben und ganz langsam ein- und auszuatmen. Doch es funktionierte nicht. Tyra bekam auf einmal überhaupt keine Luft mehr. Schwarze Flecken tanzten vor ihren Augen, Panik stieg in ihr auf. Sie wollte schreien, doch aus ihrem Mund drang nur ein letzter, verzweifelter Japser. Dann wurde ihr ganz schwarz vor Augen und sie sackte bewusstlos nach hinten...

Aean hatte während der ganzen Zeit die Zauberstücke seiner Untertanen verfolgt. Er kannte die Tricks zwar schon alle, aber er wollte nicht gelangweilt wirken. Aus den Augenwinkeln spähte er zu Tyra hinüber. Sie saß so eigenartig verkrampft da. Ihre Augen waren vor Entsetzen weit geöffnet und fuhren gehetzt hin und her. Er wollte gerade fragen, ob es ihr auch gut ginge, als sie plötzlich laut nach Luft rang und ohnmächtig wurde.

Der König rutschte schnell zu ihr hinüber und als er bemerkte, dass sie keine Luft mehr bekam, öffnete er kurz darauf ihr Kleid bis zur Hüfte und lockerte den Gurt etwas. Schlagartig öffneten sich Tyras Augen und sie sog lautstark Luft in ihre Lungen.

"Geht's wieder?", fragte Aean besorgt.

Tyra nickte nur und stieß kurz darauf hervor: "Dieses...dämli..che Kleid....ist viel zu...eng." Erst jetzt bemerkte sie, dass alles um sie herum mucksmäuschenstill war. Das Licht war wieder an und alle starrten sie an.

"Ist wirklich alles in Ordnung?"

"Ja, das sagte ich doch bereits.", meinte Tyra und wollte sich von Aeans Schoß runterdrücken, als sie realisierte, dass ihr Kleid vorne geöffnet war und sie nichts darunter trug. Schnell drückte sie sich wieder an ihn. "So kann ich den Rest des Tages nicht rumlaufen!", flüsterte Tyra ihm zu. "Aber wen du es wieder zumachst, wirst du wieder ohnmächtig.", hauchte Aean zurück.

"Dann müssen wir wohl oder übel Schluss für heute machen."

"Die Idee gefällt mir. Ist ohnehin schon elf Uhr." Mit diesen Worten nahm er seine Frau kurzerhand auf den Arm und trug sie aus dem Saal. Schließlich waren sie mit der Saugleiter im obersten Stockwerk des Turmes angekommen. Aean schlug den Weg nach rechts ein. "Das ist der falsche Weg.", protestierte Tyra, die immer noch von ihm getragen wurde.

"Das kommt ganz darauf an, was man den Rest der Nacht vor hat. Und so viel ich weiß, haben wir heute ein Date in meinen Gemächern.", erwiderte er darauf nur und begann sie zärtlich zu küssen, während er die Tür zu seinen Gemächern öffnete und hinter sich wieder schloss...
 

Ende des 12. Kapitels.
 

Ich habe mich doch noch einmal entschlossen, dieses Kapitel in zwei Teile zu teilen. Kapitel 13 "Die Nacht der Mächte/Nächte?", das jetzt eigentlich auch da sein müsste, wird für die meisten wohl gesperrt sein. Wenn ihr es trotzdem lesen wollt, schreibt mir.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen danken, die mir Kommentare schreiben und meine Story lesen!!!! Danke!!!!!!!!!!!!!!!! Bleibt mir bitte auch weiterhin treu.

Bye Starlet

Nacht der Mächte / Nächte?

Um dieses Kapitel zu schreiben, hatte ich eine Nachtschicht eingelegt, danach hatte ich es gleich abgeschickt und gesperrt, ohne es mir vorher noch einmal durchzulesen. Ein paar Leute haben mich dann darauf aufmerksam gemacht, dass es gar nicht so schlimm wäre. Daraufhin habe ich es mir auch noch einmal durchgelesen und war der gleichen Meinung. Also hier ist noch einmal Kapitel 13 ungekürzt und für jedermann zum Lesen offen:
 

Kapitel 13: Nacht der Mächte/Nächte?
 

Aean schlug den Weg nach rechts ein. "Das ist der falsche Weg.", protestierte Tyra, die immer noch von ihm getragen wurde.

"Das kommt ganz darauf an, was man den Rest der Nacht vor hat. Und so viel ich weiß, haben wir heute ein Date in meinen Gemächern.", erwiderte er darauf nur und begann sie zärtlich zu küssen, während er die Tür zu seinen Gemächern öffnete und hinter sich wieder schloss...

Drinnen setzte er sie vorsichtig ab, doch der Kuss wurde währenddessen nicht einmal unterbrochen. Tyra, die sich immer noch an Aean klammerte, erwiderte seinen Kuss, woraufhin er von Sekunde zu Sekunde leidenschaftlicher wurde. Tyra hätte nie gedacht, dass sie so etwas so sehr genießen würde. Doch das war ihr mittlerweile nicht mehr genug. Sie wollte mehr....viel mehr!!! <Was tue ich hier bloß? Es liegt alles nur an der Hitze und an dem Wein. Es muss sofort aufhören!>

Tyra drückte sich heftig von Aean weg und bemühte sich wieder zu Atem zu kommen.

"Stimmt etwas nicht?", fragte Aean und wollte sie wieder an sich ziehen.

Tyra wich zurück: "Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Es ist nur ein wenig heiß, findest du nicht? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich brauche dringend eine Abkühlung. Ein kühles Schaumbad würde mir jetzt sehr gut tun."

"Ein kühles Schaumbad?", der König wirkte leicht belustigt.

"Ja, ein kühles Schaumbad. Oder ist das ein Problem.

"Nein, das geht in Ordnung." Er öffnete die Tür zum Badezimmer und ließ kaltes Wasser ins Becken laufen, "Lass mich raten: Heaven - Extra viel Schaum mit Regenbogenblasen in allen Fruchtsorten?"

"Perfekt.", antwortete sie grinsend, legte ihren Haarkranz ab und öffnete die Tür zum Schlafzimmer. Es würde noch ein wenig dauern bis das Becken voll wäre, aber sie brauchte so schnell wie möglich eine Abkühlung. Sie öffnete die beiden Balkontüren und der sanfte Abendwind fuhr ihr übers Gesicht. "Kann ich hier rausgehen ohne, dass ich einen Alarm auslöse?", rief sie ihm zu.

"Klar."

"Gut." Tyra ging vorsichtig hinaus in die milde Abendluft. Hier draußen war es zwar auch ein wenig warm, aber sehr viel angenehmer als drinnen. Zwei der drei Monde von Aquitania tauchten die ganze Umgebung in ein geheimnisvolles und romantisches Licht. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und genoss einfach den Moment. Als sie die Augen wieder öffnete, stand Aean neben ihr.

"Wunderschön, nicht wahr?"

Tyra nickte. "Ja, es ist so ruhig und friedlich."

"Und niemand ist da, der und stören könnte." Aean beugte sich vor und begann sie wieder zu küssen.

Tyra löste sich schnell wieder von ihm. "Ich glaube, das Wasser ist jetzt fertig."

"Nein, das dauert noch eine Weile.", meinte Aean und zog sie wieder an sich.

"Wie waren eigentlich deine Eltern?", fragte sie schnell.

"Willst du mich etwa vom Thema abbringen?"

"Was denn für ein Thema?", Tyra machte auf unschuldig, "Nein, ich will nur ein bisschen mehr über dich wissen. Das ist doch sehr wichtig in einer Ehe...das man viel....übereinander weiß.", stammelte sie.

"Wenn du was über mich wissen willst, warum fragst du dann nach meinen Eltern?"

"Wir müssen ja nicht über sie reden, wenn du nicht willst.", meinte Tyra schnell, "Wir können auch über meine Kindheit reden. Also geboren und aufgewachsen bin ich..."

Tyra verstummte, als der König seinen Finger auf ihre Lippen legte. "Ein andern Mal vielleicht, okay? Mir ist jetzt nicht nach reden.", erwiderte er und begann zärtlich ihren Hals zu liebkosen. Wieder durchfuhr Tyra ein angenehmes Prickeln. Sie unternahm einen letzten Versuch: "Du musst ja auch nicht reden. Das kann ich doch übernehmen. Du brauchst dann nur zuzuhö..."

Weiter kam sie nicht, denn Aean verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. <Wenn er so weitermacht, bin ich bestimmt für die längste Zeit eine Jungfrau gewesen. Na, Tyra, wie war das noch mal mit dem sich zu Wehr setzen und er kann dich ja in der Hochzeitsnacht nicht zwingen, denn nur wenn du freiwillig mit ihm schläfst, wird es ein perfekter Thronfolger? Oh, Dende! Jetzt wird mir erst richtig bewusst, was diese Worte bedeuten. Ich werde schwanger sein! Ich werde ein Kind bekommen! Meine Figur, meine Kondition, alles wird im Arsch sein!!!>

Während ihres komplexen Gedankenganges, hatte sich Aeans Hand selbstständig gemacht und war in ihr immer noch offenes Kleid gerutscht. Ein leichtes Stöhnen entwich Tyras Mund. <Sammle jetzt gefälligst deine ganze, noch übrig gebliebene Selbstbeherrschung und trete schleunigst den Rückzug an! ... Aber er tut mir doch so unverschämt gut.... Ach, scheiß auf die Zukunft! Genieße den Moment!> Mit diesen Gedanken gab sich Tyra ihrem Mann voll hin. Sie zog ihn fest an sich und erwiderte heftig seinen Kuss. Doch plötzlich trennte ER sich von ihr. "Das Wasser ist fertig.", meinte er bloß und ging hinein.

<Was bitteschön soll das denn werden?> Sie folgte ihm und sah ihm zu wie er die Hähne zudrehte. "Wolltest du nicht baden?", fragte er ohne aufzusehen.

"Ja, das wollte ich." Schnell zog sie ihr Kleid aus, glitt in das Becken <Verdammt, ist das kalt!> und versteckte ihren Körper unter den Schaumbergen. Als Aean begann sich zu entkleiden, blickte sie verschämt weg und sah erst wieder hinüber zu ihm, als sie sicher war, dass auch er vom Schaum verdeckt wurde. Doch sie sah ihn nicht. Er war verschwunden! <Was ist das denn schon wieder für ein Spielchen?> dachte sie missmutig <Ich mag es nicht, wenn man mit mir spielt. Erst macht er mich heiß und kann nicht von mir ablassen, als ich mich dann schließlich darauf einlasse, lässt er mich einfach stehen und nun spielt er auch noch verstecken mit mir! Oh, wie sehr ich diesen Kerl hasse!!!> Plötzlich wurde sie unter Wasser gezogen. Sekunden später lag sie nackt in den Armen ihres Mannes. Wieder wurden ihre Lippen mit einem Kuss versiegelt. <Der ganze Schaum hat mir überhaupt nichts gebracht! Unter Wasser nützt mir das gar nicht! Mmmhh...Wo hat dieser Mann nur so gut küssen gelernt? Er macht mich völlig schwach und hilflos. Und das auf ganz legale Weise. Obwohl bei den vielen Frauen, die er schon hatte, ist es ja kein Wunder, dass er so viel Erfahrung hat.>

Nach einigen Minuten tauchten sie zum Luftholen wieder auf. Tyra prustete und wischte sich den Schaum aus dem Gesicht.

"Du solltest dein Haar offen tragen, es ist jetzt ohnehin schon nass.", meinte Aean und zog die Spangen und Stäbchen heraus. Dann begann er ihren ganzen Körper langsam von oben bis unten zu liebkosen. Tyra ließ es sich gefallen. Sie lehnte sich am Beckenrand zurück, schloss die Augen und biss sich auf die Lippen. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass ihr ab und zu ein lautes Stöhnen oder ein plötzliches Aufkeuchen entglitt. Sie musste sehr mit sich kämpfen, um still in dieser Lage bleiben zu können. Ihr Körper schrie geradezu danach, sich unter den Berührungen und Liebkosungen des Königs winden und sich einfach auf ihn zu stürzen. Sie klammerte sich so gut es ging am Beckenrand fest. Ihr Blicke fiel auf ihren linken Unterarm. Der Drache hatte sich nun lang ausgestreckt und wickelte sich genüsslich mehrere Male um ihren Arm. Tyra hatte das Gefühl, dass das Wasser kochte. Ihr war unglaublich heiß und sie glaubte trotz des kalten Wassers zu schwitzen. Gerade in dem Moment als sie dachte, es könnte nicht noch besser werden.... hörte er auf.

"Was ist denn nun kaputt?! Warum hörst du auf und machst nicht weiter?", fragte sie empört.

"Tut mir wirklich leid, aber ich habe einen Schwur geleistet, der mich daran hindert weiter zu gehen."

"Schwur? Was denn für ein Schwur? Vergiss ihn doch einfach!"

"Tut mir Leid, das geht nicht.", sagte Aean und machte Anstalten das Becken zu verlassen.

"Hey, du bleibst gefälligst hier!", Tyra schwamm zu ihm hinüber und umarmte ihn von hinten, "Bitte, bleib hier. Ich flehe dich an. Bitte, hör nicht auf!"

Aean drehte sich um, Tyra zog ihn zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. Als sie sich wieder von ihm trennte, grinste er sie verschmitzt an.

"Was ist?", wollte sie wissen.

"Ach, nichts.", meinte er und widmete sich wieder voll und ganz seiner Frau, die dieses Mal nicht mehr zurückhielt.
 

Ungefähr zwei Stunden später lagen beide erschöpft, aber vollkommen befriedigt, engumschlungen in Aeans Bett. Tyra seufzte noch einmal verträumt und schmiegte sich an seine Brust. "Du?", fragte sie. <Jetzt hätt ich doch beinahe "Schatz" zu ihm gesagt.>

"Hmm?", ertönte ein leises Brummen seinerseits.

"Verrätst du mir jetzt, warum du vorhin so komisch gegrinst hast?"

"Ist das wichtig?"

"Ja."

Tyra hörte ein leises Grunzen und bemerkte, weil sich sein Brustkorb schnell hob und senkte, dass er ein Lachen unterdrückte.

"Was ist denn nun schon wieder?", fragte Tyra leicht gereizt und richtete sich auf, "Du bist ja schlimmer als kleine tuschelnde Mädchen, die andauernd vor sich hinkichern!"

"Du bist so süß, wenn du sauer bist.", meinte er nur und zog sie zu sich hinunter, wo sie er fest an seinen nackten Körper zog und sie leidenschaftlich küsste. Tyra fuhr spielerisch mit ihren Händen über seinen Körper. Schließlich bekam sie sein Glied zu fassen. Sie drückte fest zu. Aean keuchte auf.

"Du sagst mir jetzt sofort, warum du gelacht hast oder du wirst dein bestes Stück nicht wiedererkennen, wenn ich erst mal mit ihm fertig bin!", drohte sie.

"Uhh, das glaub ich dir sogar."

"So war das nicht gemeint!!! Es wird dir bestimmt keine Freude bereiten!!!!!"

"Dir aber auch nicht.", er keuchte lauter, als sie noch fester zudrückte.

"Wie meinst du das denn?"

"Wir könnten das von vorhin nicht wiederholen, wenn du das tust. Und ich weiß, dass du es wieder machen möchtest."

"Das stimmt, aber dafür brauche ich dich doch nicht. Sieh mal, ich bin jetzt von dir schwanger. Für einen Thronfolger ist also schon gesorgt und meinen 'Spaß' kann ich mir auch woanders holen.", Tyra grinste teuflisch, "Wie du siehst, hab ich dich voll in der Hand. Im wahrsten Sinne des Wortes."

"Woher willst du denn wissen, ob es dir bei anderen auch Spaß macht?"

"Ich werde schon irgendjemanden finden, bei dem es mir Spaß macht!"

"Aber sicher bist du dir da nicht.", meinte Aean grinsend und zog seine Frau an sich, um sie zu küssen. Tyra ließ sein Glied reflexartig los und drückte sich fest an ihn.

"Sagst du's mir nun?", fragte sie, als sie sich einige Minuten später wieder voneinander lösten.

"Ich hätte es dir auch so gesagt, schließlich ist es eine Genugtuung für mich."

"Was ist es?"

"Erinnerst du dich noch daran, wie wir uns am Abend nach der Verlobung im Garten getroffen haben? Du warst felsenfest davon überzeugt, dass du nie mit mir schlafen würdest. Daraufhin meinte ich, dass du es in jedem Fall tun würdest. Ich habe sogar geschworen, dass ich es erst tue, wenn du darum bettelst und flehst. Und das hast du dann ja auch getan. Ich habe also meinen Schwur gehalten und noch dazu eine Wette gewonnen."

"Wann soll ich den gebettelt und gefleht haben?"

"Bitte, bleib hier. Ich flehe dich an. Bitte, hör nicht auf!", ahmte er ihre Stimme nach und lachte.

"OH, na warte!" Tyra warf Aean ein Kissen gegen Kopf und stürzte sich auf ihn. Nach einer mehr oder weniger kurzen Rangelei, hatte der König sie unter sich festgenagelt.

"Na, gibst du auf?"

"Ich gebe niemals auf. Das solltest du dir langsam mal merken!"

"Oh, Majestät, so aufmüpfig, impulsiv und leidenschaftlich! Ich sollte Euch bessere Manieren beibringen." Mit diesen Worten stürzte er sich wieder auf sie und bedeckte ihren Körper mit seinen heißen Küssen.

"Pass bloß auf, sonst verpflichte ich dich noch für den Rest meines Lebens mir Manieren beizubringen!"

"Damit kann ich leben.", meinte der König gönnerhaft.

Nach einem diesmal kürzeren Vorspiel vereinigten sie sich diese Nacht zum zweiten Mal, bevor sie endgültig ins Land der Träume hinüberglitten.
 

Ende des 13. Kapitels
 

So das wars wieder erst einmal. Natürlich ist diese Story noch lange nicht vorbei. Es wird mindestens noch ein ganzes Jahr vergehen bis es soweit ist. In der Zwischenzeit gibt es nämlich noch eine Schwangerschaft, ein paar unschöne Intrigen und eine unzufriedene Königin!

Bitte, schreibt mir wie ihr es fandet, damit ich weiß, ob ihr an Kapiteln dieser Art gefallen findet oder ob sie einfach nur eine Zumutung sind (e-mail: kssskroeger@aol.com )

Bye

Starlet

Der Morgen danach

Ach, übrigens, die Zeichen für denken sind jetzt *......*, bei meiner alten Schreibweise <.....> ist nämlich oft der ganze Gedankeninhalt verschüttgegangen.
 

Kapitel 14: Der Morgen danach
 

Der nächste Morgen war schon angebrochen. Die Sonne schien angenehm sanft und warm durch die geöffneten Balkontüren herein und mit ihr kam auch der fröhliche Gesang der bereits putzmunteren Vögel. Die schweren Vorhänge des großen Baldachinbettes waren zurückgezogen worden und machten es den Sonnenstrahlen somit leicht die junge, friedlich schlafende Frau zärtlich wach zukitzeln.

Tyra seufzte leise verträumt, streckte sich genüsslich und kuschelte sich wieder zurück in die Kissen. Ihre Gedanken kreisten immer noch um die Ereignisse der letzten Nacht. *Ich hätte nie gedacht, dass ich daran so Gefallen finden könnte...* Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und wieder ertönte ein leises "Hach". Tyra drehte sich um und tastete nach ihrem Ehemann. *Hier ist nichts.... da auch nicht..... ich wusste doch, dass dieses Bett einen Nachteil haben musste! Es ist manchmal wirklich viel zu groß! Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig...* Tyra öffnete vorsichtig die Augen und schielte durch die Gegend. Als sie ihn schließlich immer noch nicht erblickte, richtete sie sich auf und sah sich im ganzen Zimmer um. Kein Aean war weit und breit zu sehen. *Vielleicht musste er mal kurz auf die Toilette.* Tyra stand auf und ging zum Balkon hinüber. Sie blieb auf der Schwelle stehen, schloss die Augen und sog die frische Morgenluft ein. Sie genoss es wie der sanfte Wind über ihren nackten Körper.

Da bemerkte sie plötzlich wie sich jemand der Schlafzimmertür näherte. *Bestimmt Aean.*, dachte sie und stellte sich vor, wie er an sie herantreten und von hinten umarmen würde. Dann würde er Schulter, Nacken und Hals mit seinen Küssen verwöhnen, sie dann zum Bett hinübertragen und dann....

"Oh, Majestät. Ihr seid also auch endlich wach."

Tyras Miene verfinsterte sich augenblicklich. *Das ist nicht Aean!* Sie öffnete die Augen und drehte sich um. "Was heißt denn hier auch endlich wach? Wo ist denn der König?"

"Nun, der König ist schon seit sechs Uhr auf den Beinen.", sagte Kaori und begann die Decken und Kissen auszuschütteln.

"Warum das denn?", wollte Tyra wissen.

"Er ist der König, Er hat eben viel zu tun."

"Ich dachte, wenn man König ist, erledigen alle anderen die Arbeit und man selbst hat seine Ruhe."

"Irrtum. Es gibt bestimmt niemanden auf ganz Aquitania, der mehr zu tun hat als der König und die Königin."

"Warum hat mich denn niemand geweckt, wenn ich auch so viel zu tun hab?"

"Weil der König es so befohlen hat. Im Übrigen habt Ihr ohnehin noch keine Ahnung von Euren Pflichten, deswegen sollt Ihr ausgeruht sein, wenn man Euch damit vertraut macht. Es liegt nämlich noch ein langer, harter Tag vor Euch."

"Das hätte ich auch so geschafft. Oder hältst du mich etwa für einen Schwächling?"

"Wie gesagt, der König hat es angeordnet."

*Dann hält er mich also für schwach! Na vielen Dank auch!!!*

"Wenn Ihr essen oder ein Bad nehmen wollt, oder auch beides... Es ist alles vorbereitet.", meinte Kaori.

"Danke.", war Tyras schlichte Antwort. Sie ging in Aeans Aufenthaltsraum, häufte sich Berge von Nahrungsmitteln auf ein Tablett und ging damit ins Badezimmer.

Nachdem sie aufgegessen hatte, lehnte sie sich entspannt in dem Becken zurück und schloss die Augen. *Die letzte Nacht war wohl doch ein wenig anstrengend gewesen...* Schließlich stieg sie aus dem mittlerweile lauwarmen Wasser und griff nach einem Handtuch. Keine Sekunde später kam auch schon Kaori ins Zimmer und ließ das Wasser ablaufen.

"Wer wird mich denn mit meinen Pflichten vertraut machen?", fragte Tyra.

"Falco.", Kaori würgte diesen Namen förmlich heraus und ihr Gesicht verfinsterte sich.

Tyra fiel auf, dass das nicht das erste Mal war, das die Dienerin so auf Falco reagierte. Sie erinnerte sich an den Tag ihrer Ankunft zurück:
 

Falco öffnete die Tür und wies Tyra an einzutreten, er selbst machte keine Anstalten ihr zu folgen. In dem Raum wuselte ein halbes Dutzend Frauen umher, doch als sie Tyra und Falco erblickten, waren sie augenblicklich still und verbeugten sich vor Tyra. Von Falco war ein missbilligendes "Mmpf" zu hören, doch dann sagte er: "Ihr wisst ja, was ihr zu tun habt. Selina, der Prinz wünscht mit ihr zu speisen. Ich wünsche, dass du sie pünktlich nach unten bringst! Und wehe eine von euch fängt an zu tratschen! Die Kriegerin wird schon alles zur rechten Zeit erfahren!" Mit diesen Worten schloss er die Tür und verschwand. "Jawohl, Sir.", antwortete die angesprochene Frau dennoch. Nach einer Weile, als die Frauen immer noch vor ihr knieten, wurde es Tyra schließlich zu viel: "Ihr könnt wieder aufstehen! Er ist schon lange weg, falls ihr es noch nicht bemerkt habt."

"Selbstverständlich haben wir das bemerkt. Glaubst du, wir machen wegen IHM so einen Aufstand?", fauchte Kaori sie an, worauf sie auch gleich von Selina gescholten wurde.
 

Kaori schien Falco nicht sonderlich leiden zu können und es schien auch auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn wenn Tyra mit ihrer Vermutung richtig lag, war schließlich Kaori von Anfang an dazu bestimmt worden, ihre persönliche Dienerin zu sein, trotzdem hat Falco mit Selina gesprochen. Und als er meinte, dass ja niemand tratschen sollte, hatte er besonders Kaori scharf angesehen...

Doch auch eine andere Szene schwirrte ihr im Kopf herum:
 

"Du kannst dich zurückziehen, Kaori, du wirst in der Küche gebraucht.", Falco hatte unbemerkt den Saal betreten. "Sehr wohl, SIR.", Kaori knickste wieder und ging hinaus.
 

Das war gewesen, als Kaori sie ins östliche Speisezimmer gebracht hatte. Er hatte die Dienerin bei diesem besonders kühl klingendem Befehl keines Blickes gewürdigt und er hatte "Kaori" so eigenartig betont... Währendessen hatte sie das "SIR" so lächerlich betont und der Knicks hatte nicht sehr ernsthaft gewirkt....

"Irgendwie habe ich das seltsame Gefühl, dass du Falco nicht sonderlich leiden kannst.", meinte Tyra schließlich, als Kaori ihr beim Ankleiden half.

"Ihr doch auch nicht.", gab diese bissig zurück.

"Am Anfang nicht, das gebe ich zu, aber jetzt ist er mir eigentlich ganz sympathisch."

"Jedem das Seine.", grummelte die Dienerin. Sie schien nicht sonderlich erpicht auf dieses Thema zu sein, als ließ Tyra es vorerst lieber bleiben. Sie hatte später immer noch genug Zeit und im Moment hatte sie doch wirklich genug eigene Probleme!
 

Ende des 14. Kapitels
 

Es ist wieder ein bisschen kurz, aber es heißt schließlich auch "Der Morgen danach" und der Morgen ist jetzt leider vorbei. Die Geschichte zwischen Falco und Kaori wird im Laufe der Story eine größere Rolle spielen, allerdings nur am Rande. Mehr wird nicht verraten, es sei nur soviel gesagt, dass es für die Zukunft Aquitanias (so in ca. 20 Jahren) sehr wichtig sein wird.

Ich habe im Übrigen noch einen Stammbaum zu dieser FF angefertigt. Er ist zwar nicht besonders und die Hälfte davon kennt ja jeder, aber vielleicht hilft es ja als Übersicht der jetzigen Situation. Wenn er schon online ist, findet ihr ihn unter

http://animexx.4players.de/fanarts/zeichner.phtml?id=15139

(Ich habe anfangs überlegt, ob ich noch Falco und Kaori dazupacken soll, aber das würde dann doch zuviel verraten, also habe ich es lieber gelassen.)

An dieser Stelle möchte ich noch einmal all meiner Kommentar- und E-mail-schreibern danken!!! Und ich hoffe, dass auch bei allen, die mir geschrieben haben, das 13.Kapitel inzwischen angekommen ist. Und wenn nicht, es ist inzwischen auch ungesperrt online.

Ich hoffe, meine FF gefällt euch noch. Bleibt mir auch weiterhin treu!
 

Bye,

Eure Starlet

"Eifersucht tut gar nicht gut" oder "Wenn Tyra aus einer Mücke einen Elefanten macht"

Kapitel 15: "Eifersucht tut gar nicht gut" oder "Wenn man aus einer Mücke einen Elefanten macht"
 

Tyra machte sich auf dem Weg zum östlichen Speisesaal, wo das Mittagessen serviert werden sollte. Aean und Falco saßen bereits am Tisch und warteten auf die Königin. Sie waren allerdings nicht allein: Aeans nervige Großmutter, sein unsympathischer Onkel Duke, sowie eine Frau Mitte dreißig und ein Mädchen in Tyras Alter. Sie hatten ihr nicht zur Hochzeit gratuliert, doch Tyra konnte eins und eins zusammenzählen und schloss daraus, dass die ältere Dukes Frau Celeste und die jüngere dessen Tochter Cecile war. *Großartig! Alle meine besten Freunde sitzen hier versammelt und warten auf mich. Wie reizend!*

Tyra verzog keine Miene und nahm, ohne ein Wort zu verlieren, neben Aean Platz.

Die alte Zara schnalzte missbilligend mit der Zunge: "Du könntest dich wenigstens für dein zu spät kommen entschuldigen."

Tyra beschloss dies einfach zu überhören und wandte sich an Falco, den sie von allen hier anwesenden Personen im Moment am meisten leiden konnte: "Kaori sagte mir, dass Ihr mich heute Nachmittag in meine Pflichten unterweist?"

"Ja, so ist es."

"Nun, was werden denn meine Aufgaben sein?"

Falco wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich Duke unfreundlich einschaltete: "Das kann doch wohl bis nach dem Essen warten."

Doch Tyra hatte ihre Ohren beharrlich auf Durchzug gestellt und sagte lächelnd: "Sagtet Ihr etwas, Falco? Könntet Ihr es bitte noch einmal wiederholen, ich habe es leider nicht verstanden."

Falco blickte Aean fragend an, dieser zuckte jedoch bloß mit den Schultern und machte eine unwissende Miene. Schließlich räusperte Falco sich und meinte, dass es wirklich besser wäre bis nach dem Essen damit zu warten, was Tyras Laune nicht unbedingt besserte.

Während des gesamten Mahles beschwerte sich Zara über Tyras schlechte Manieren, so dass es ihr wirklich schwer fiel den Mund zu halten. Um weiteres Unheil zu verhindern, stopfte sie sich deshalb selbst den Mund, denn mit vollem Mund soll man ja nicht sprechen.

Doch das führte wiederum nur dazu, dass die Alte anfing über die Essgewohnheiten der Königin herzuziehen. Aean bat seine Großmutter zwar, sich zu beruhigen, aber das verschlimmerte das ganze nur.

Tyra war froh, als das Mahl endlich vorüber war, - *Jetzt verderben diese Leute mir schon den Spaß an einer meiner Lieblingsbeschäftigungen...* - und folgte Falco in einen der Anhörungssäle. Ihre Aufgabe war es - noch mit Hilfe von Falco-, irgendwelche Anträge und Verträge zu prüfen und zu unterscheiden, sowie sich die Beschwerden und Wünsche ihres Volkes anzuhören.
 

In den nächsten Tagen begann dann eine Art Sicherheitstraining. Falco führte sie durch die ganze Regia und machte Tyra mit allen Sicherheitsvorkehrungen vertraut. Außerdem musste sie einige seltsame Übungen machen, deren Sinn ihr noch nicht ganz klar war, doch sie tat alles, was Falco von ihr verlangte, ohne ihm zu widersprechen.

Als Tyra ihn einmal auf Kaori ansprach, schnaubte er und meinte bloß, dass sie ihm völlig egal wäre und sie nicht vergessen sollte, dass sie eine Aquitanierin zweiter Klasse sei.

Das einzige, was Tyra daraus schließen konnte, war, dass es wohl irgendwann einmal eine größere Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden gegeben haben musste.
 

Seit der Hochzeit sind nun zwei Wochen vergangen und seit der Hochzeitsnacht hatte Tyra keine Nacht mehr mit Aean verbracht, geschweige denn ein Wort mit ihm gewechselt, außer belanglosem Smalltalk.

Sie war immer noch wütend auf ihn und beschloss die Hochzeitsnacht als Ausrutscher ihrerseits zu werten. Sie brauchte so etwas nicht...und ihren Ehemann schien das auch nicht zu stören. Er verlor jedenfalls kein Wort darüber.

Trotzdem schien ihr irgendetwas zu fehlen. Sie schlief nachts nur schwer ein und wälzte sich oft unruhig hin und her. Heute - zwei Wochen nach der Hochzeit - hielt Tyra es schließlich nicht mehr aus. Sie sehnte sich danach, sich wieder an ihn zukuscheln, und sie sehnte sich nach seinen sanften Küssen. Er machte sie schwach und das hasste sie so sehr an ihm.

Doch sie konnte ihn auch morgen weiter hassen. Jetzt würde sie erst einmal zu ihm hinübergehen.

Tyra warf einen Blick auf die Uhr im Aufenthaltsraum. Es war halb eins. *Ob er schon schläft?* Sie warf sich ihren Morgenmantel über und schlich sich in seine Gemächer.

Gerade wollte sie die Tür zum Schlafzimmer ihres Ehemannes öffnen, da hörte sie eigenartige Geräusche, die dumpf durch die Tür drangen.

Tyra überkam ein furchtbarer Verdacht. Gegen ihren Willen öffnete sie die Tür leise einen Spalt. Sie wollte es nicht sehen, sie wollte nicht recht haben. Aber sie brauchte Gewissheit.

Das Stöhnen wurde lauter. Tyra blickte durch den Türspalt und sah wie sich Aean mal wieder mit einer anderen Frau vergnügte.

Sie wusste, dass es auf Aquitania nicht verboten war, ja, dass es sogar vollkommen normal war, aber trotzdem! Es versetzte Tyra ein Stich und die Wut und Enttäuschung in ihr wuchs von jeder Sekunde, die sie diesem Schauspiel beiwohnte. Ohne dass sie es selbst bemerkte, sammelte sich eine kleine Kugel aus purer Energie in ihrer rechten Hand, die sie schließlich mit voller Kraft auf das Bett schleuderte.

Es gab eine riesige Explosion. Tyra, die jetzt erst realisierte, was sie getan hatte, erschrak und rannte schnell in ihre Gemächer zurück, wo sie sich schnell in ihr Bett warf und so tat, als würde sie tief und fest schlafen.

Ihr Herz hämmerte schnell und unheimlich laut. Tyra verfluchte sich selbst für ihr unüberlegtes Handeln. Was würde mit ihr geschehen, wenn sich herausstellte, dass sie das getan hatte?

Doch ihr blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn keine Minute später betrat Aean ihr Schlafzimmer...
 

Ende des 15.Kapitels.
 

Danke, für eure lieben Kommentare, ich hätte ja eigentlich noch weiterschreiben können, aber ich wollte einen schönen Cliffhänger haben. Ihr müsste euch also noch bis zum nächsten Kapitel gedulden. Ach, es ist so schön gemein zu sein. *händereib*

Schreibt mir eure Meinung, dieses Mal werde ich auch schneller weiterschreiben!
 

Bye

Starlet
 

P.S.: Bis die Sache mit Kaori und Falco rauskommt, kann es noch eine Weile dauern.

P.P.S.: Ich habe es endlich geschafft, meinem Steckbrief eine Selbstbeschreibung und ein Gästebuch beizufügen, falls es euch interessieren sollte... *winkmitdemzaunpfahl*

Das war eine Aufforderung!

Auf jede Nacht folgt ein neuer Morgen

Ohne dass sie es selbst bemerkte, sammelte sich eine kleine Kugel aus purer Energie in ihrer rechten Hand, die sie schließlich mit voller Kraft auf das Bett schleuderte.

Es gab eine riesige Explosion. Tyra, die jetzt erst realisierte, was sie getan hatte, erschrak und rannte schnell in ihre Gemächer zurück, wo sie sich schnell in ihr Bett warf und so tat, als würde sie tief und fest schlafen.

Ihr Herz hämmerte schnell und unheimlich laut. Tyra verfluchte sich selbst für ihr unüberlegtes Handeln. Was würde mit ihr geschehen, wenn sich herausstellte, dass sie das getan hatte?

Doch ihr blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn keine Minute später betrat Aean ihr Schlafzimmer...
 

Kapitel 16: Auf jede Nacht folgt ein neuer Morgen
 

"Du kannst die Augen ruhig aufmachen, ich weiß, dass du wach bist."

Tyra machte keine Anstalten sich auch nur in kleinster Weise zu bewegen. *Ich schlafe, das siehst du doch.*

"Natürlich. Wir schlafen im Morgenmantel, weil es hier ja so kalt ist, und wir wachen nicht von einer ohrenbetäubenden Explosion im Nebenzimmer auf, die alle Leute in der Regia in helle Aufregung versetzt hat", spottete der König, der mal wieder ihre Gedanken gelesen hatte.

"Hör auf mich zunerven! Ich bin müde! Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir und morgen werde ich auch wieder einen vor mir haben. Das müsstest du doch am besten verstehen, aber anscheinend bist du viel zu übermüdet dafür. Du solltest besser ins Bett gehen."

"Das hatte ich gerade vor.", meinte Aean, entledigte sich seines Morgenrockes und legte sich zu seiner Frau ins Bett.

"Hey! Was soll das?", Tyra richtete sich abrupt auf, "Was willst du denn HIER? Du hast dein eigenes Bett!" *Vor fünf Minuten hätte ich nichts dagegen gehabt, aber jetzt... Selber Schuld! Bäh!*

Aean lächelte sie zuckersüß an: "Ach, ich vergaß. Du hast ja tief und fest geschlafen... Jemand ist in mein Schlafgemach eingedrungen und hat mein Bett in die Luft gejagt."

Tyra tat überrascht und entsetzt: "Nein, wirklich? Wer würde denn so etwas tun?"

"Ich warne dich", hauchte der junge Mann ihr ins Ohr, "treib es nicht zu weit." Geschickt schälte er sie aus ihrem Morgenmantel und begann genüsslich ihren Hals zu bearbeiten. Ein eisiger Schauer durchfuhr Tyra. Sie stieß ihren Mann von sich und flüchtete zur anderen Seite des Bettes.

"Was?"

"Bei dir piept 's wohl! Vor nicht mal drei Minuten steckst du noch in 'ner andern und jetzt willst du mit mir rummachen! Lass mich bloß in Ruhe!"

"Dann bist du es also doch gewesen."

"Ich denke, das war dir von Anfang an klar."

"War es auch, es überrascht mich trotzdem. Ich dachte, man hätte dich mit den Sitten hier vertraut gemacht. Es ist vollkommen natürlich,..."

"...dass man selbst wenn man verheiratet ist mit anderen Leuten ins Bett darf. Das ist mir klar!", meinte Tyra genervt.

"Wo ist dann das Problem?", fragte Aean verständnislos.

"Das Problem ist...", Tyra stockte, "es gibt kein Problem. Alles in bester Ordnung."

"Ja, natürlich. Deswegen hast du auch ohne Vorwarnung mein Bett eingeäschert. Vermutlich...", dem König schien ein Geistesblitz zu kommen. Tyra blickte beschämt auf ihre Finger als dieser sie plötzlich triumphierend angrinste: "Kann es vielleicht sein, dass du eifersüchtig bist?"

"Was?", Tyra blickte ihren Mann entsetzt an und ihr Gesicht nahm die Farbe einer Tomate an, "Blödsinn! Warum sollte ich denn eifersüchtig sein? HaHa, das ich nicht lache! Eifersüchtig... ich....so etwas lächerliches habe ich ja noch nie gehört!"

"Ich würde sagen, das war ein Volltreffer!" Doch dann wurde Aean ernst und rutschte zu seiner Frau hinüber, die ihre Finger plötzlich wieder sehr interessant zu finden schien. Seine linke Hand legte er sanft auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hatte, mit der rechten Hand fasste er ihr unters Kinn und zwang Tyra so ihn anzusehen.

"Warum? Warum stört dich das?"

Tyra blickte in seine meeresgrünen Augen und eine Träne bahnte sich den Weg über ihre Wange. "Keine Ahnung. Ich verstehe es selber nicht. Ich......"

"Würde es dir besser gehen, wenn ich es nicht mehr tue?"

Tyra schaute ihn überrascht an. *Ist das eine Fangfrage?* "Würdest du das wirklich tun?" *Oder besser gesagt nicht tun.*

"Wenn du es nicht möchtest..... Du musst es nur sagen."

Sie dachte einen Augenblick nach und holte dann tief Luft: "Ich möchte nicht, dass du mit anderen Frauen schläfst oder dich sonst in irgendeiner Weise mit denen vergnügst."

"Okay."

"Okay?"

"Okay."

"Okay!", Tyras Laune besserte sich wieder ein wenig.

"Aber wenn es mir keine Freude bereitet, darf ich es machen, oder?", Aean wich lachend dem Kissen aus, das Tyra als Antwort auf ihn geschleudert hatte.

"Das war bloß ein Witz! Keine Panik!"

"Das will ich dir auch geraten haben. Mit mir ist nicht zu spaßen! Kann ich jetzt endlich weiterschlafen?", ohne eine Antwort abzuwarten, kuschelte Tyra sich unter die Decke und schloss die Augen.

"Hey!", der König zog die Decke wieder weg und Tyra sah ihn nur fragend an, "Wie wäre es jetzt mit ein wenig Versöhnungssex? Immerhin bringe ich ein großes Opfer für dich, da hab ich das doch wohl verdient!"

Tyra tat, als würde sie angestrengt nachdenken: "Hhhhhmmmmmm - nein! Gute Nacht." Sie warf einen Blick auf ihren verdutzten Ehemann und zog sich lachend die Decke über den Kopf.

"Na warte!" Aean stürzte sich auf sie. "Nein!", quietschte diese vergnügt und versuchte sich vor ihm in Sicherheit zu bringen. Doch Tyra hatte keine Chance. Zwei Sekunden später lag sie festgenagelt unter ihrem Mann. Sie blickte ihn erwartungsvoll an und wurde nicht enttäuscht, als er sie endlich voller Leidenschaft küsste. Sie fackelte nicht lange und erwiderte seinen Kuss gierig und mit der gleichen Leidenschaft.

"Nanu, was ist denn jetzt kaputt?", fragte Aean, als sie sich wieder voneinander trennten.

"Du hast mir gefehlt.", hauchte Tyra ohne darüber nachzudenken. Der König lächelte sie warm an und wieder verschmolzen sie in einem Kuss.
 

Als Tyra erwachte, begann draußen die Morgendämmerung. Es musste ungefähr fünf Uhr sein. Sie hatte sich mittlerweile an das frühe Aufstehen gewöhnt. Sie wollte sich gerade genüsslich strecken, als sie bemerkte, dass sie in den Armen ihres Mannes lag. *Er ist also immer noch hier. Ja, ja aus Fehlern lernt man.* Tyra drehte sich um und wandte ihm ihre Vorderseite zu. Aean schlief noch. *Na, dann ist es ja kein Wunder, dass er noch hier ist.* Tyra musste schmunzeln. *Die letzte Nacht muss ja auch wirklich sehr anstrengend für ihn gewesen sein. Er hat sich wirklich ein wenig Ruhe verdient.*

Die Königin blickte ihren Gemahl sanft an. *Er sieht so süß aus, wenn er schläft.* Sie umarmte ihn, zog sich an ihn und küsste ihn zärtlich. *Eigentlich ist mein Leben hier gar nicht sooo schlecht.*

Plötzlich spürte sie wie Aean sich auf den Rücken drehte und sie mit sich zog. Als sie den Kuss unterbrach und sich ein wenig aufrichtete, so dass sie rittlings auf ihm saß, öffnete er die Augen.

"Guten Morgen.", murmelte er verschlafen.

"Guten Morgen, du Langschläfer." (Langschläfer ist gut, wenn man bedenkt, dass er letzte Nacht höchstens drei Stunden geschlafen hat und es fünf Uhr morgens ist!)

"Hast du schon nach Frühstück geläutet?", fragte er und gähnte ausgiebig.

"Man kann hier nach Essen läuten? Davon hat mir Kaori nie etwas erzählt."

"Kein Wunder! Bei deinem Appetit müsste sie ja ständig hoch und runter rennen."

"Das ist nicht witzig! Also, wo klingelt man?"

"Geh von mir runter und ich zeig es dir."

"Klingt als ob es nicht magst, wenn die Frau oben ist.", scherzte Tyra.

"Ich würde eher sagen, ich bin es nicht gewohnt.", meinte Aean und setze sich auf, "Siehst du? Hier an der Wand hinter der Bettsäule ist ein Knopf. Einmal drücken, heißt eine normale Portion. Wie viele möchtest du?"

"Fünf reichen mir.", sagte Tyra bescheiden.

"Okay.", Aean betätigte die Klingel sechs Mal. Zwei Minuten später kam auch schon Kaori mit einem kleinen Servierwagen in Tyras Schlafzimmer. Sie schien ein wenig überrascht zu sein, als sie das Königspaar so vertraut aneinandergeschmiegt im Bett liegen sah. Doch sie sagte nichts und lächelte bloß in sich hinein.

"Vielen Dank, Kaori. Richte Falco bitte aus, dass wir erst um sechs hinunterkommen.", befahl Aean.

Kaori verzog für einen Bruchteil einer Sekunde ihr Gesicht, knickste dann aber untertänig: "Sehr wohl, Majestät." Dann verließ sie das Zimmer wieder.

"Was mich schon seit längerem interessiert", meinte Tyra kauend, "Diese Sache mit Kaori und Falco..."

Der König blickte plötzlich alarmiert: "Was für eine Sache?"

"Das weiß ich leider auch nicht. Das wollte ich doch von dir wissen. Falco ist doch schließlich dein bester Freund. Ist mal irgendetwas zwischen ihnen vorgefallen?"

"Wie kommst du darauf?", Aean sah sie prüfend an. Irgendwie gefiel Tyra das überhaupt nicht.

"Naja, ich meinte bloß.... Sie benehmen sich immer so eigenartig, wenn es um den jeweils anderen geht. Dafür muss es doch einen Grund geben."

"Lass uns von angenehmeren Dingen sprechen."

"Also war da doch etwas.", stellte Tyra fest.

"Oder lass uns am besten gar nicht reden.", sagte Aean und stopfte Tyra einen kalten Hühnerschenkel in den Mund.

"Hey, wasch scholl denn dasch!", empörte sich Tyra und befreite sich von dem übriggebliebenen Knochen, nachdem sie das zarte Fleisch hinuntergeschluckt hatte.

"Sieh mal, es ist so ein schöner und vielversprechender Tag, da sollten wir uns nicht mit den Problemen anderer rumschlagen."

*Das klingt einleuchtend.* "Du hast recht. Das bedeutet aber auch, dass wir heute ausnahmsweise mal nicht arbeiten, schließlich schlagen wir uns da auch nur mit den Problemen anderer Leute rum! Stattdessen schlage ich vor, dass du mir beibringst wie man ein Lorica reitet. Du hast mir versprochen, dass ich es nach der Hochzeit lernen darf!"

Der König dachte nach und meinte schließlich, dass ein Tag blau machen nicht schaden könne.

Also genossen sie noch ihr restliches Frühstück und das anschließende Bad, bevor sie sich auf den weg zu den Stallungen machten.
 

Ende des 16.Kapitels
 

Riesendankeschön an all meine Kommentarschreiber und alle Leute, die meine Story lesen und mögen! Ich hab mich extra für euch beeilt und hoffe, dass es auch genauso schnell veröffentlicht wird!

Ich hoffe, es gefällt euch! Schreibt mir eure Meinung!

(e-mail: kssskroeger@aol.com )
 

Bye

Starlet

Aya & Baltan I - Ankunft auf Womanzone

Sorry, es hat ein wenig länger gedauert, aber mir ist etwas neues eingefallen. In diesem, so wie in den nächsten schätzungsweise drei Kapiteln, wird es einen kleinen Rückblick auf das Leben von Aeans Eltern geben. Von ihrer ersten Begegnung bis hin zu ihrem heldenhaften Tod. Keine Sorge, danach wird es wieder "normal" weitergehen. Ich hoffe, es gefällt euch.

An dieser Stelle möchte ich mich wieder einmal aufs herzlichste bei allen Kommentarschreibern bedanken!!! Und keine Panik! Das Geheimnis um Falco und Kaori wird gelüftet, wenn dieser kleine Einschub beendet ist.

Viel Spaß beim Lesen und schreibt mir, wie ihrs fandet! (e-mail: kssskroeger@aol.com )
 

Kapitel 17: Aya und Baltan I - Ankunft auf Womanzone
 

"Bist du endlich soweit? Wir haben uns nur für heute freigenommen."

"Bin schon fertig!" Tyra kam aus ihren Gemächern hinaus in den Flur. Die Sonne schien durch das riesige Seitenfenster hinein und blendete den König, der diesem genau gegenüber am Eingang zur Saugleiter stand.

Als er seine Frau erblickte, blinzelte er zunächst verwirrt, *Graziler Körper... pastellgelbes Hemd... olivgrüne Reithose... schwarze Stiefel... langes Haar zu einem Zopf geflochten..* doch dann schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder der Saugleiter zu.

"Das wurde aber auch langsam Zeit."

"Was ist denn mit dir los?", Tyra war nun auf gleicher Höhe mit Aean, "Man könnte meinen, dass du eben ziemlich enttäuscht gewesen bist, als du mich gesehen hast."

"Nein, ich habe dich bloß mit jemandem verwechselt."

"Wie schmeichelhaft, vor allem, wenn man bedenkt, dass dir diese Person scheinbar besser gefällt als ich!", bemerkte Tyra trocken.

"So war das nicht gemeint. Es ist nur.... Es ist ziemlich lange her und manchmal hofft man....", wieder brach er ab, "Ach, was! Vergiss es einfach!"

"Nein, ich möchte es aber nicht vergessen. Wer ist sie?", die Königin war neugierig geworden.

"Du wolltest wohl fragen, wer war sie."

"Das hat aber ziemlich lange gedauert!", Falco kam auf sie zu und wandte sich an Aean, "Sechs Uhr, nicht wahr? Deine Uhr scheint irgendwie defekt zu sein. Zu deiner Information, es ist schon sieben!"

"Ach, ja. Das hatte ich total vergessen! Sorry, Falco, aber heute machen wir blau."

"Was? Das ist ein Witz, oder?"

"Nein, ich hatte meiner Frau versprochen, ihr nach unserer Hochzeit zu zeigen wie man ein Lorica reitet. Und heute ist so ein schöner Tag..."

"Also bleibt die ganze Arbeit mal wieder an mir hängen.", stellte Falco fest.

"Das würdest du wirklich tun?"

"Hör auf, mich zu verarschen, sonst darfst du es doch selber machen!", drohte er dem König.

"Du hast was gut bei mir, Falco."

"Ich werde dich auf jeden Fall daran erinnern, Aean."

Falco entfernte sich wieder und das Königspaar setzte seinen Weg zu den Stallungen fort.
 

"Ich nehme an, du willst wieder mit Hellfire starten?"

"Natürlich, gibt es da etwa ein Problem?", fragte Tyra.

"Nein, das Problem wurde beseitigt. Keine Sorge.", winkte Aean ab.

"Was denn für ein Problem?"

"Hellfire war ein wildes Lorica. Es musste erst eingeritten werden, deswegen habe ich gesagt, dass du erst nach der Hochzeit reiten lernen darfst."

"Und ich dachte, du würdest dir Sorgen um mich machen!", Tyra zog eine beleidigte Schnute, "Moment mal! Hieß es nicht, dass niemand außer mir mit dem Lorica zurecht kommt?"

"Och, ich komm ganz gut mit ihm aus."

"Aber warum wolltest du es dann schlachten lassen?"

"Das wollte ich eigentlich gar nicht. Es war nur so, dass......Nun ja, wenn ich gesagt hätte, es wäre ein Geschenk von mir, dann hättest du es doch niemals angenommen.", entschuldigte sich Aean.

Die Augen der Königin verengten sich zu Schlitzen: "So ist das also." Doch im nächsten Moment fiel sie ihrem Gatten um den Hals. "Danke!"

Der junge Mann, der im ersten Moment von der überschwänglichen Geste seiner Frau ein wenig verdutzt zu sein schien, befreite sich aus seiner Starre und zog sie an sich und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "So, jetzt müssen wir aber weiter!"
 

Den ganzen Vormittag lang weihte Aean Tyra in die Kunst des Reitens ein. So lernte sie zum Beispiel, dass die Beine hinter - und nicht vor - die Flügel gehörten. Er verbesserte hier und da ihre Haltung und schließlich konnte sie sich schon in allen Gangarten recht gut auf dem Rücken von Hellfire halten - allerdings nur auf dem Boden, nicht in der Luft.

Nach dem Mittagessen beschloss Aean, dass sie einen kleinen Bodenspazierritt im Park der Regia machen sollten.

Hierzu sattelte er sich auch sein eigenes Lorica. Eine edle Stute mit goldenem Fell und bronzenem Panzer.

Sie waren nun schon eine Weile nebeneinander hergeritten und niemand hatte ein Wort gesagt, doch schließlich brach Tyra das Schweigen: "Wer war sie denn?"

"Wer?"

"Na, das Mädchen, an das du heute morgen gedacht hast. Bevor Falco uns unterbrochen hat."

"Ach so. Sie ist allerdings kein Mädchen, eher eine Frau.....und es ist ohnehin egal! Sie ist tot und wird nicht wieder zurückkommen!", meinte Aean energisch.

"Du musst sie wohl sehr geliebt haben.", Tyra konnte nicht verhindern, dass ein trauriger Unterton in ihrer Stimme mitschwang.

"Ja, sehr. Aber nicht so wie du denkst......Die Frau war meine Mutter.....Als ich dich vorhin im Gang stehen sah...du bist ihr sehr ähnlich, musst du wissen...in der Sonne und in den Klamotten....da dachte ich für einen Moment, sie wäre wieder da und alles wäre wie früher."

"Wie war sie denn?"

"Das kann man nicht so einfach beschreiben, dazu müsste ich die ganze Geschichte meiner Eltern vom Anfang bis zum Ende erzählen und das würde eine kleine Ewigkeit dauern."

"Wir haben uns doch für heute frei genommen, oder etwa nicht? Los, erzähl schon!"

Der König seufzte: "Also gut. Was ich dir jetzt erzähle, sind Erinnerungen, die ich aus ihren Gedanken gelesen habe. Es begann alles vor 22 Jahren auf einem Planeten namens Womanzone..."
 

Womanzone. Der Planet der Amazonen.

Baltan, der 19jährige Prinz der Aquitanier, hatte schon viele mysteriöse Dinge über diesen Planeten gehört und nun wollte er das Geheimnis lösen.

Er war mit 50 anderen jungen, männlichen Aquitaniern zu dem Planeten Womanzone aufgebrochen, von dem noch niemand je zurückgekehrt war. Seine Mutter, die Königin Zara, war davon alles andere als begeistert gewesen, doch sie hatte ihren ältesten Sohn nicht aufhalten können, obwohl sie noch so oft gesagt hatte, dass sein Vater Mao sich im Grabe umdrehen würde. Er hatte mittlerweile bestimmt schon einen Drehwurm. Baltan schmunzelte bei dem Gedanken daran und er schämte sich auch nicht dafür. *Tot ist tot. Aber Mutter muss sich ja immer irgendetwas Übernatürliches einfallen lassen, so wie damals mit den Gespenstern. Als ob es in der Regia spuken würde! Seltsam, dass der Geist immer nur kam, wenn sie allein war.*

Sie waren nun schon zwei Wochen unterwegs, als endlich der kleine gelbe Planet der Amazonen in Sichtweite kam. Baltan ließ seine Sinne schweifen. Womanzone war vollkommen ungeschützt, doch die Bewohner schienen außergewöhnlich stark zu sein - natürlich waren sie nicht so stark wie ein Aquitanier, aber der Prinz musste zugeben, dass sie eine extrem hohe Kampfkraft besaßen.

Während alle um ihn herum aufgeregt hin und her liefen, um die Landung vorzubereiten, fieberte er schon der ersten Konfrontation entgegen.
 

Aya streckte sich genüsslich. Die Amazone lag am grasigen Hang eines Hügels und räkelte sich in der Sonne. Ein paar Meter weiter graste ihr Pferd und schnaubte zufrieden.

Das hier war ihr absoluter Lieblingsplatz.

Hier war die 17jährige Amazonenprinzessin immer allein, niemand war hier, der sie in ihren Gedanken stören könnte. Wieder streckte sie sich und begann an einem Grashalm zu kauen, wie immer, wenn sie über etwas nachdenken musste.

Im Moment dachte sie wohl zum 500sten Mal darüber nach, was besser ist: Krieg oder Frieden. Zu einer eindeutigen Antwort wollte sie einfach nie kommen.

Noch vor zwei Jahren hätte sie gesagt: "Selbstverständlich der Krieg!" Doch nun.... Ihre Mutter meinte, sie wäre nun alt und stark genug, um dem Amazonenvolk eine noch stärkere und mächtigere Kriegerin zu gebären. Nun ja, ganz so schlimm war das dann doch nicht. Ihr grauste nur allein der Gedanke daran, wie sie denn wohl schwanger werden sollte.

Aya war keinesfalls dämlich ganz im Gegenteil, aber sie verabscheute Männer aus tiefster Seele. Bislang hatte sie jeden umgebracht, der sich ihr auch nur genährt hatte.

Doch sie wusste früher oder später würde die Zeit kommen, wo sie sich mit einem dieser niederen Geschöpfe paaren musste. Und die Zeit würde kommen. Ihre Mutter meinte, dass sie sich einen der Männer wählen musste, die als nächstes auf Womanzone landen würden.

Plötzlich spürte sie die Auren von einer kleinen Gruppe von Männern, die dabei waren auf Womanzone zu landen. Aya sprang auf und ritt auf dem schnellsten Weg zum Palast zurück.

Wie es aussah, würde sie früher ihre Pflicht erfüllen als ihr lieb war. Doch es hatte auch zwei positive Seiten: Es gab endlich wieder Krieg und sie durfte den Mann, der ihr zugeteilt wurde, drei Tage nach der Zeugung den Kopf abschlagen...
 

Ende des 17.Kapitels
 

Info:

Ich finde "Womanzone" (Frauzone) ist ein treffender Name für einen Amazonenplaneten. Wenn man außerdem noch das ,W' wegstreicht, das erste ,o' in ein ,a' umwandelt und dann auch noch das erste ,n' wegstreicht (na, was heißt das dann wohl?), ist es noch passender.

Naja, ich finde ihn eigentlich ganz lustig.
 

Bye,

Starlet

Aya & Baltan II - Die Niederlage der Aquitanier

Kapitel 18: Aya und Baltan II - Die Niederlage der Aquitanier
 

Es herrschte helle Aufregung im Palast der Amazonenkönigin, als Aya dort eintraf. Anscheinend hatte man hier die Eindringlinge auch schon bemerkt.

"Aya, da bist du ja endlich!", ein kleines, achtjähriges Mädchen kam auf die karminrothaarige Amazone zugelaufen. "Mama erwartet dich! Sie muss etwas GANZ wichtiges mit dir besprechen."

"Keine Sorge, Grashüpfer. Ich komme ja schon.", Aya wuschelte ihrer kleinen Schwester im Vorbeigehen durch die Haare. Die Kleine klammerte sich fröhlich an ihren Arm, während sie sich gemeinsam auf dem Weg zum Thronsaal machten.

"Aya!", die Amazonenkönigin sprang freudig von einem Tisch auf, an dem sie und einige andere Amazonen Kriegsrat gehalten hatten, "Endlich ist es soweit!" Sie umarmte ihre älteste Tochter herzlich. "Wir spüren die Auren von genau 51 Männern. Sie sind sehr stark, aber wir sind auch stark und in der Überzahl. Ich habe schon alles für den Angriff vorbereitet. Oh, Aya, dir wird heute die große Ehre zuteil kommen...Du als erstgeborene Amazonenprinzessin hast das Recht dir als erste einen Mann auszusuchen! Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich auf meine erste Enkeltochter freue!" Die Königin der Amazonen blickte ihre Tochter erwartungsvoll an und Aya bemühte sich ein Lächeln rauszuquälen.

"Oh ja! Ich kenne deine Sorgen, meine Tochter. Aber hab keine Angst, es wird schnell vorbei sein und wenn deine Tochter erst einmal auf der Welt ist, macht sich gleich alle Qual bezahlt und du wirst bis an dein Lebensende nicht bereuen es getan zu haben!"

"Natürlich, Mama. Ich werde dich nicht enttäuschen."

"Selbstverständlich wirst du das nicht! Du bist doch meine Tochter! Du würdest mich nie enttäuschen."
 

Es waren schon einige Stunden vergangen, seit Baltan und seine Männer auf Womanzone gelandet waren. Zwei Männer blieben im Raumschiff zurück, während sich die Mehrheit auf den Weg durch die scheinbar nicht enden wollende Grashügellandschaft machte.

Sie kamen schnell voran, hatten jedoch immer noch keine Bewohner entdecken können und die Auren schienen auch wie vom Erdboden verschluckt zu sein.

Baltan überlegte gerade, dass die Leute von hier nicht wiedergekommen waren, da sie wohl vor Langeweile gestorben waren, als plötzlich ein ohrenbetäubendes Kampfgeschrei ertönte. Ehe er sich versah, waren er und seine Männer von ungefähr 500 Amazonen zu Pferd umringt.

Bevor er auch nur ein Wort zur Begrüßung sagen konnte, preschten sie auch schon auf die Aquitanier los. Um ihn selbst machten sie allerdings einen großen Bogen.

Den Grund dafür erblickte der Prinz nur Sekunden später:

Auf einem nicht weit entfernten Hügel vor ihm saß eine junge Frau auf einem pechschwarzen Pferd. Ihr langes karminrotes Haar bewegte sich im Wind wie Feuer. Ihre Rüstung glänzte in der Sonne und der lange royal blaue Umhang blähte sich mit jeder Windböe auf.

Jetzt spürte der junge Mann ihre Aura. Sie hatte eine höhere Kampfkraft als die übrigen Amazonen und obwohl sie so weit entfernt war, spürte er wie ihr herausfordernder Blick auf ihm ruhte.

*Na dann wollen wir die Dame mal nicht enttäuschen*, dachte er, erhob sich elegant in die Luft und flog zu ihr hinüber.
 

Aya führte die Truppen der Amazonen an, die ihre Mutter zusammengestellt hatte. Sie hatte ihnen befohlen sich so nah wie möglich an die Feinde ranzuschleichen, um diese so gut wie möglich einschätzen zu können.

Aya pickte sich den stärksten heraus, der auch gleichzeitig der Anführer der Eindringlinge zu sein schien, und verbat allen ihn anzugreifen. Um den würde sie sich selbst kümmern...Schließlich befahl sie den Amazonen anzugreifen. Sie selbst blieb oben auf dem Hügel stehen, um auf den Anführer zu warten.

Als dieser sie endlich erblickte, flog er auf sie zu.

*Er kann fliegen...Davon lasse ich mich nicht beeindrucken!* Endlich landete er vor ihr. Er verbeugte sich und sagte: "Gestatten, dass ich mich vorstelle? Ich bin Prinz Baltan von Aquitania. Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

"Aya, Prinzessin der Amazonen. Genug geredet. Lass uns kämpfen!" Sie hob ihren Arm. Ein Schwert materialisierte sich in ihrer Hand und schon stürzte sie auf ihn los.

Er schien von ihrer Fähigkeit überrascht zu sein und schaffte es gerade noch, dem vernichtenden Hieb auszuweichen. Wenig später hatte er es geschafft die Amazone vom Pferd zu holen und ihr das Schwert aus der Hand zu schlagen. Es wirbelte durch die Luft und steckte schließlich 50m von ihnen entfernt im hohen Gras.

Aya fluchte innerlich und sprang ein paar Meter zurück, um eines ihrer Wurfmesser zu ziehen. Baltan konnte es glücklicherweise abfangen, bevor es ihm den Schädel spalten konnte.

Nach einem mehr oder weniger langen Kampf, in dem die Amazonenprinzessin immer wieder in ihre Trickkiste gegriffen hatte, unterlag sie schließlich.
 

Die Amazone lag mit dem Rücken auf dem Boden. Er stand über ihr und hatte ihr ihr eigenes Schwert, das er sich geschnappt hatte, an die Kehle gesetzt.

"Gibst du auf? Ich würde ein solches Talent nur ungern wegwerfen. Auf Aquitania könntest du ein spezielles Training bekommen, das dich unbesiegbar machen könnte. Also?"

Aya streckte Baltan trotzig ihr Kinn entgegen ( ohne sich dabei am Schwert aufzuschlitzen): "Was wohl? Ich hänge am Leben, also werde ich wohl oder übel aufgeben müssen, aber mitkommen werde ich nicht!"

"Es wird dir aber nichts anderes übrig bleiben."

Man konnte Aya ansehen, wie sehr ihr Gehirn arbeitete, um die Vor- und Nachteile abzuwägen. "Okay.", presste sie mühsam hervor.

"Du gibst wirklich auf und kommst mit?", Baltan wollte sich wirklich hundertprozentig sicher sein, ehe er sie freigab. Er mochte keine unangenehmen Überraschungen.

"Ja."

"Heiliges Amazonenehrenwort?"

"Ja, ich verspreche es bei allem, was mir heilig ist. Könntest du jetzt bitte das Schwert weglegen?"

"Gut.", Baltan zog das Schwert zurück, steckte es ins Gras und reichte der Amazone seine Hand. Aya sah ihm nicht in die Augen, als sie zögernd seine Hand ergriff. Kaum hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen, trat sie - schneller als der Prinz reagieren konnte - einen Schritt zurück, zog ihr Schwert aus der Erde und schlitzte ihn vom Hals an seinen Körper auf.
 

Sie hatte ihr Wort gebrochen. Dabei war das Verspechen einer Amazone heilig. Sie hatte gegen den höchsten Ehrenkodex verstoßen.

*Aber ich hatte gar keine andere Wahl...ich will nicht weg und schon gar nicht mit einem Mann....Hoffentlich hat es niemand gesehen...*

Aya drehte sich um. Hinten war die Schlacht bereits vorbei. Dank ihrer Übermacht hatten die Amazonen gesiegt und waren nun dabei, die Eindringlinge zu fesseln. Als sie sich wieder zurückwandte, blickte sie direkt in das erstarrte Gesicht des Prinzen.

Augen und Mund waren vor Fassungslosigkeit und Schock weit aufgerissen. Er war blutüberströmt. Kein Wunder, sie hatte schließlich nicht nur seine Halsschlagader sondern auch seine Aorta durchtrennt. Im nächsten Moment fiel er wie ein Stein direkt in Ayas Arme.
 

Ende des 18.Kapitels
 

Ein schönes Ende nicht wahr? Es ist jedenfalls genau nach Ayas Geschmack...

Und eure Meinung? (e-mail: kssskroeger@aol.com )

Ich werde es wohl vorerst nicht mehr fertig bringen, mehr als ein Kapitel pro Woche zu schreiben. Leider halten mich gewisse andere Dinge davon ab...

Ich denke, dass das nächste Kapitel ( L(i)eben und l(i)eben lassen ) auf jeden Fall länger wird. Doch dieses Kapitel wollte ich nicht länger machen, weil mir das Ende gerade so gut gefallen hat.
 

Tausend Dank an alle Kommentarschreiber!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Beglückt mich auch weiterhin mit eurer Meinung!!!

Es wird in jedem Fall noch sehr, sehr, sehr, sehr, ......., sehr lange dauern, bis diese FF zuende geht. Bislang geht sie bei mir zumindest so lange, bis ein neuer König den Thron besteigt und bis es so weit ist, müssen noch viele, viele Hindernisse überwunden werden...
 

Eure

Starlet

Aya & Baltan III - L(i)eben und l(i)eben lassen

Als Aya sich wieder zurückwandte, blickte sie direkt in das erstarrte Gesicht des Prinzen.

Augen und Mund waren vor Fassungslosigkeit und Schock weit aufgerissen. Er war blutüberströmt. Kein Wunder, sie hatte schließlich nicht nur seine Halsschlagader sondern auch seine Aorta durchtrennt. Im nächsten Moment fiel Baltan wie ein Stein direkt in ihre Arme.
 

Kapitel 19: Aya und Baltan III - L(i)eben und l(i)eben lassen
 

Sie fing ihn reflexartig auf und ließ ihn vorsichtig zu Boden gleiten. *Es ist zu spät, um ihn ins nächste Dorf zu bringen. Bis dahin ist er längst verblutet...Ich gebe ihm noch zwei Minuten, dann dürfte er endgültig tot sein...ich könnte natürlich - nein! Das werde ich auf gar keinen Fall machen!!! ...Aber dann muss ich mir einen anderen Typen aussuchen...Was soll's. Mir bleibt keine andere Wahl.*

Aya beugte sich über den Sterbenden und küsste ihn.

Sie spürte den metallischen Geschmack seines warmen Blutes an ihren Lippen; doch sie ließ sich davon nicht abschrecken - ganz im Gegenteil! Sie liebte es Blut zu schmecken und musste sich beherrschen, ihn nicht wie einen Vampir auszusaugen.

Langsam stoppten Baltans Blutungen und der Schlitz begann sich langsam zu schließen. Als Aya bemerkte, dass er auf ihren Kuss reagierte, unterbrach sie ihn sofort. Sie wollte nicht, dass er zu Bewusstsein kam, bevor sie den Palast erreicht hatten.

Er war außer Lebensgefahr, das genügte vollkommen.

Aya strich vorsichtig über die Narbe, die sich nun quer über seinen Körper zog und leckte sich das Blut von den Fingern. Dann fesselte sie ihn und hievte ihn auf ihr Pferd. Sie stieg hinter ich auf und ritt zu den anderen Amazonen hinüber.
 

Als Baltan wieder zu sich kam, war die Sonne bereits untergegangen.

Er fand sich in einem spartanisch eingerichtetem Raum wieder, der - Dank der wenigen Möbel und Vorhänge - doch etwas vornehmes an sich hatte. Die wenigen Kerzen, die das Zimmer schwach beleuchteten, machten ihn noch etwas freundlicher.

Es dauerte eine Weile bis der Prinz der Aquitanier realisierte, dass er nur mit einer Decke bekleidet an ein Bett gefesselt worden war. Er konnte die Fesseln mit noch so viel Kraftaufwand nicht sprengen, weswegen er annahm, dass sie mit einem Zauber belegt worden waren und dass er vermutlich zusätzlich irgendwie geschwächt worden war.

Die Erinnerung kam langsam wieder und mit ihr stieg der Zorn in Baltan auf.

Diese dämliche Amazone hatte ihn doch tatsächlich hintergangen, indem sie ihm trotz des Waffenstillstandes angegriffen und fast getötet hatte! Dieses Weibsbild besaß wohl weder Stolz noch Ehre.

Langsam wurde ihm klar, warum keiner je von diesem Planeten zurückkam. Und ihm blieb nun nichts anderes übrig, als darauf zu warten, was ihm als nächstes widerfahren würde.
 

Als Aya und ihre Kriegerinnen am Palast eintrafen, wurden sie von allen jubelnd empfangen.

Wie es schien, hatte keiner von ihnen etwas von Ayas unehrenhafter Tat mitbekommen. Die Amazonenprinzessin gab Baltan an ein paar Bedienstete weiter und befahl ihnen alles für die Nacht vorzubereiten.

So wurde der Prinz von seinen zerrissenen und verschmutzten Kleidern befreit und gewaschen. Danach trugen sie ihn in Ayas Gemach und legten ihm unzerstörbare Handschellen an.

Aya war unterdessen auf dem Fest, das ihrem Sieg zu Ehren veranstaltet wurde. Nach dem gewaltigen Festmahl, fanden noch die Wettkämpfe zwischen den Amazonen statt. Je nach den Plätzen, die sie errungen hatten, durften sie sich je einen Aquitanier aussuchen.

Aya hatte nie an solchen Kämpfen teilgenommen, denn der Preis reizte sie keinesfalls und heute wartete ohnehin schon jemand auf sie.

Als das Fest vorbei war und sie glaubte, sich genug Mut angetrunken zu haben, machte sie sich auf den Weg in ihr Schlafgemach. Dort angekommen erblickte sie den Gefangenen, der gefesselt und mit geschlossenen Augen in ihrem Bett lag. *Ist der etwa immer noch bewusstlos?* Doch in diesem Moment öffnete er die Augen.

Er schien über ihren Anblick nicht sonderlich erfreut zu sein; er sah sie zornig, vorwurfsvoll und beleidigt zugleich an. Aber statt irgendetwas zu sagen, drehte er einfach demonstrativ seinen Kopf zur Seite.

Die Amazone seufzte und fasste sich an den Kopf. Das würde bestimmt eine tolle Nacht werden! Sie entkleidete sich schnell und schlüpfte unter die Decke ins Bett. Baltan hatte immer noch keine Anstalten gemacht sich zu bewegen.

Aya starrte auf seinen Hinterkopf. Sein weißes Haar mit dem leichten Grünstich leuchtete in dem dunklem Zimmer. Da die Amazone auch keinen Wert auf ein Gespräch mit ihrem Bettnachbar legte, lehnte sie ihren Kopf an seinen Oberarm und war nur wenige Minuten später eingeschlafen.

Baltan beobachtete ihr merkwürdiges Verhalten mit Befremden, schlief aber bald darauf auch wieder ein.
 

Als Aya am nächsten Morgen erwachte, war der Mann an ihrer Seite schon lange wach.

"Was soll das eigentlich werden, wenn's fertig ist?" Baltan ruckte an den Fesseln, so dass ihr Kopf von seinem Arm rutschte.

"Das musste ich machen. Meine Mutter möchte unbedingt eine Enkeltochter und sie wird ganz schön sauer, wenn ich ihr diesen Wunsch nicht erfülle!", sie stand auf und streckte sich gähnend, "Aber jetzt ist es ja überstanden. Die Frauen hatten recht, es ist wirklich nicht sooo schlimm mit einem Mann zu schlafen."

"Bitte?", der Prinz musterte sie mit gerunzelter Stirn, "Eine Frage: Hast du schon einmal mit einem Mann geschlafen?"

"Letzte Nacht war's das erste Mal."

"Du hast aber nicht mit mir geschlafen! Das hätte ich doch mitbekommen."

"Aber das hast du doch! Wir haben die ganze Nacht in einem Bett geschlafen. Ich habe dich dabei sogar berührt!", klärte Aya ihn auf.

Baltan starrte die Amazonenprinzessin ungläubig an, doch als er feststellte, dass sie das völlig ernst gemeint hatte, begann er lauthals zu lachen.

"Was?", Aya sah ihn böse an.

"Ach, wie niedlich! Du hast wirklich überhaupt keine Ahnung von Sex, hab ich recht?"

"Natürlich habe ich Ahnung davon!"

"Ach, ja? Dann verrate ich dir mal was, Süße: Du bist nicht schwanger."

"Bin ich nicht?" "Nein."

Aya blickte ihn zornig an, setzte sich dann aber zurück aufs Bett und schaute resigniert zu Boden. "Wie werde ich denn schwanger?", fragte sie kleinlaut.

"Befreie mich von den Fesseln und ich zeig es dir."

Die Amazone dachte fieberhaft nach. Ihre Mutter würde nicht sonderlich erfreut sein, wenn sie kein Kind bekommen würde. Sie könnte auch ihre Mutter oder irgendjemand anderen fragen, wie man denn ein Kind bekommt. Klar, hatte man ihnen das irgendwann mal erzählt, aber da hatte sie nie zugehört, weil es sie nicht interessiert hatte. Nun hat es sie allerdings zu interessieren, doch es war ihr peinlich zugeben zu müssen, dass sie nicht die geringste Ahnung davon hatte, was zu tun war.

Was blieb Aya also anderes übrig als auf Baltans Angebot einzusteigen?
 

"Jetzt erzähl schon weiter! Was hat sie dann gemacht?", drängelte Tyra.

"Wollen wir nicht erst einmal zu Abend essen?"

"Du kannst doch auch nebenbei weitererzählen."

"Gut", seufzte Aean, "aber ich werde nicht ins Detail gehen."

"Oh, warum denn nicht?"

"Es sind zufällig meine Eltern! Es reizt mich nicht sonderlich, meine Eltern dabei zu sehen, deshalb weiß ich auch nur ungefähr, was da abgelaufen ist."

"Okay, okay. Das kann ich verstehen. Wenn ich mir das bei meinen Eltern vorstellen müsste... Oh, nein! Jetzt fange ich wirklich an, es mir vorzustellen! Bitte, erzähl schnell weiter!"

"Was soll schon großartig passiert sein? Meine Mutter hat ihn losgemacht, daraufhin hat er sie überwältigt und ans Bett gefesselt..."

"Und dann hat er sie vergewaltigt?"

"Nein! So etwas würde er nie tun! Er wollte ihr doch bloß heimzahlen, dass sie ihn reingelegt hatte; aber dann hat sie ihm doch irgendwie Leid getan und er hat sie ein wenig verwöhnt, um sie vorzubereiten.", Aean sprach sehr schnell - man sah ihm an, dass er nicht sehr erpicht auf dieses Thema war, "Es hat ihr zwar schon irgendwie gefallen, aber sie hat ihn trotzdem gebeten aufzuhören und sie zu entfesseln. Das hat er dann auch getan, ich weiß auch nicht warum. So und jetzt lass uns essen! Ich erzähl die Geschichte heute Abend weiter."
 

"Kommst du endlich?!", quengelte Tyra, die es sich inzwischen schon in ihrem Bett bequem gemacht hatte.

"Bin schon da.", Aean betrat das Zimmer. Auf seiner rechten Hand balancierte er ein Tablett, auf dem sich mehr oder weniger große Hügel von himmelblauen Trauben stapelten. "Hier. Ich weiß jetzt ja, wie hungrig du immer bist. Aber iss langsam und stopf nicht alles so in dich hinein, klar!"

"Ich kann mich beherrschen. Aber nur, wenn du jetzt endlich weiter erzählst!"
 

Der Morgen des vierten Tages brach an und Aya war nun seit ungefähr drei Stunden keine Jungfrau mehr. Doch eines bereitete ihr Sorgen:

Es ist Gesetz, dass man (frau) den Mann, den sie sich auserwählt hatte, nach der dritten Nacht in der Morgendämmerung enthauptete.

Aya war nun nicht mehr ganz wohl bei der Sache. Seit dem Morgen des zweiten Tages hatte sich für sie einiges geändert: Nachdem der Prinz der Aquitanier sie von ihren Fesseln befreit hatte, hatten sie den Rest des Tages gemeinsam verbracht und erzählten sich Geschichten aus ihrem Leben. Das heißt Baltan redete die meiste Zeit, weil die Amazone sich sehr für die Sitten des ihr fremden Volkes interessierte und sie wissen wollte, wie Männer und Frauen nebeneinander auf einem Planeten leben konnten.

Am Abend und in der Nacht ging es dann in Ayas Bett auf diverse körperliche Entdeckungsreisen, die nicht nur die Neugier der Amazonenprinzessin befriedigte.

Sie kam letztendlich zu dem Schluss, dass sie Baltan irgendwie mochte und ihn nicht umbringen wollte. Aber wie konnte sie das verhindern?

Sie könnte natürlich den Liebesakt solange wie nur irgend möglich hinauszögern, in der Hoffnung, dass er dann auch noch so lange bei ihr bleiben könnte.

Doch daraus wurde nichts, denn das Verlangen beider war in der nächsten Nacht einfach zu groß und sie konnten sich nicht mehr zurückhalten.

Nun lag Aya wach im Bett und dachte nach. Sie blickte liebevoll auf Baltan, der neben ihr lag und immer noch friedlich schlief. Eins stand fest: Umbringen konnte sie ihn auf keinen Fall und es sollte auch kein anderer tun!

Aber wie sollte sie dann vor den Kriegerinnen ihr Gesicht wahren? Schließlich traf sie eine Entscheidung. Sie hatte keine andere Wahl. So schwer es ihr auch fallen würde, sie musste es tun! Auch wenn das bedeutete, dass sie ihn für immer verlieren würde.

Alles was zählte war die gesicherte Zukunft von Womanzone!
 

Ende des 19.Kapitels
 

Ja, ja, ich habe am Ende ein bisschen gehetzt. Aber dies soll schließlich nur ein kurzer Einschub werden, der nicht länger als fünf Kapitel dauern soll. Ich bitte um Verständnis.

Ich denke, die Story über Aya und Baltan wird noch über zwei Kapitel gehen, danach werden sie endgültig der Vergangenheit angehören, so traurig das auch sein mag, aber in der Gegenwart sind sie ja bereits tot.

Schreibt mir trotzdem wie es euch gefallen hat. Ich freue mich über Kommentare jeder Art!
 

Bye

Starlet
 

P.S.: Danach geht es natürlich weiter mit Tyra und Aean. Tyra wird dann zum ersten Mal die Folgen einer Schwangerschaft zu spüren kriegen.

Aya & Baltan IV - Die ungewöhnlichen Wege einer Amazone

Kapitel 20: Aya und Baltan IV - Die ungewöhnlichen Wege einer Amazone
 

Aya lehnte sich zu Baltan hinüber und fuhr vorsichtig mit ihren Fingern über seine Lippen. Der Prinz öffnete seine Augen. Als er seine Geliebte erblickte, zog er sie an sich und küsste sie sanft und noch ein wenig verschlafen. Er ahnte noch nicht, was innerhalb der nächsten Stunde auf ihn zukommen würde.

"Komm, ich will dir was zeigen!", flüsterte die Amazone, als ihre Lippen sich wieder trennten.

"Jetzt?"

"Ja, jetzt! Wenn wir uns beeilen, erleben wir noch den Sonnenaufgang." Aya sprang aus dem Bett und warf Baltan seine Klamotten zu, während sie sich selbst anzog. "Du kannst doch fliegen, oder?"

"Natürlich. Du etwa nicht?"

Aya ignorierte seine Frage. "Kannst du mich dabei tragen?"

"Du kannst also nicht fliegen., stellte der junge Mann belustigt fest.

"Du willst dich über mich lustig machen, ja?"

"Wer? Ich? Nein. ... Klar kann ich dich tragen, aber ich dachte, ich darf den Palast nicht verlassen?"

"Das ist wahr, aber dieses eine Mal mache ich eine Ausnahme."
 

Nachdem Baltan etwa fünf Minuten lang geflogen war, befahl Aya ihm zu landen. Sie waren an Ayas Lieblingsplatz angekommen.

"Schön, nicht wahr?", meinte die Amazone, als die Sonne hinter den Hügeln langsam hinaufwanderte und den Nebel, der von den feuchten Wiesen aufstieg, in ein geheimnisvolles Licht tauchte.

"Traumhaft.", stimmte Baltan ihr zu und wieder küssten sie sich.

Aya presste ihren Körper fest an den seinen. Sie wollte dieses Gefühl ein letztes Mal voll auskosten.

"Tut mir leid.", hauchte Aya, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten.

"Was denn?"

"Das!" Bevor Baltan wusste wie ihm geschah, schlug die Amazone ihn k.o.. Schnell fing sie ihn auf und ließ ihn vorsichtig zu Boden gleiten. Dann holte sie eine Fernbedienung raus und rief eine Raumkapsel herbei.

Normalerweise reisten Amazonen nicht durchs Weltall, doch sie hatten alle Raumschiffe der besiegten Männer behalten und Aya hatte gelernt wie man damit umgehen musste.

Als die Kapsel neben ihr landete, setzte sie den bewusstlosen Baltan hinein und gab die Koordinaten seines Heimatplaneten ein, die sie dem Raumschiff der Aquitanier entnommen hatte.

"Leb wohl.", war das einzige, was sie sagte, als sich die Klappe schloss und die Kapsel von Womanzone verschwand. Aya starrte noch lange in den Himmel, obwohl sein Raumschiff schon gar nicht mehr zu sehen war.
 

"Aya, wo kommst du denn jetzt her?", fragte die Amazonenkönigin, die gerade mit ihrer jüngeren Tochter über den Hof spazierte.

"Ich habe nur meine Aufgabe erledigt und den Dreck beseitigt."

"Zu Fuß?"

"Wie du siehst.", meinte Aya mürrisch.

"Hey, das schlimmste hast du doch jetzt überstanden. Du bist den Typen los. Ist es nicht das, was du immer wolltest?", versuchte sie ihre Tochter aufzuheitern.

"Ja, du hast recht. Sei mir bitte nicht böse, Mama. Ich bin müde, ich leg mich wieder ins Bett."

Besorgt sah die Amazonenkönigin Aya nach bis diese im Palast verschwand. "Irgendetwas stimmt hier nicht..."
 

Drei Wochen später hatte Ayas Laune wieder einmal den Tiefpunkt erreicht. Sie war zwar schwanger - das stand inzwischen fest - doch es war kein Mädchen, das in ihr heranwuchs. Seit einer Woche konnte sie es fühlen: Sie würde einen Sohn zur Welt bringen.

"Mama, was wäre eigentlich, wenn ich einen Sohn bekommen würde?"

"So ein Unsinn! Seit Generationen hat keine Amazonenprinzessin je einen Jungen bekommen! Ich habe es dir doch schon ein paar Mal erklärt: Dank unsrer Gene gelingt es uns, die männlichen Spermien abzutöten, bevor sie die Eizelle erreichen können. Also mach dich nicht unnötig verrückt."

"Aber rein hypothetisch....was würde dann mit ihm passieren?"

"Nichts anderes als mit den männlichen Säuglingen der anderen Amazonen; sie werden wie alle Männer unserer Göttin geopfert."

Seit diesem Tag grübelte Aya Tag und Nacht wie sie es verhindern konnte, dass ihr Sohn geopfert wird.

Die bislang beste Lösung schien ihr zu sein, ihn heimlich auf die Welt zu bringen und ihn dann immer selbst zu waschen und zu windeln. Allen anderen könnte sie ja erzählen, er wäre ein Mädchen. Das Problem war bloß die Pubertät.

Am Anfang könnte man ihnen ja weis machen, "sie" wäre ein Nachzügler mit Stimmenproblem, aber später....

Nein! Das war keine Lösung für die Ewigkeit. Hier auf Womanzone konnte Aya ihren Sohn nicht zur Welt bringen, soviel stand nun fest.

Doch was war mit Aquitania? Hatte Baltan ihr am ersten Tag nicht quasi befohlen mit ihm dorthin zu kommen? Sie hatte sich zwar geweigert, aber sie hatte es ihm doch versprochen....

Er würde schon nichts dagegen haben.

Etwa zwei Monate später hatte sie heimlich alle Vorbereitungen getroffen und verschwand bei Nacht und Nebel, ohne sich von irgendjemanden verabschiedet zu haben.
 

Nach vier Monaten (Ayas Raumkapsel ist ein bisschen lahmarschig) - sie war nun im siebten Monat - erreichte sie Aquitania.

Dummerweise war der Planet riesig und bestand zum größten Teil aus Wasser. Zu allem Überfluss konnte Aya weder gut schwimmen und gar nicht fliegen noch wusste sie, wo sie Baltan finden könnte...
 

Ende des 20.Kapitels
 

Tausend Dank für eure vielen Kommentare!!!!!! Bitte schreibt mir auch weiterhin, egal ob Lob, Kritik, Fragen oder Anspornung (gibt's so ein Wort überhaupt? Mein PC meint es jedenfalls).

Sorry, es ist wieder so kurz. Das ist jetzt aber nicht meine Schuld. Ich war schon fast am Ende (am richtigen Ende) des 20.Kapitels angelangt, da stürzte meine Computer plötzlich grundlos ab und ich hatte ab der Hälfte zwischendurch nicht mehr gespeichert!

Und da ich ja jede Woche mindestens ein Kapitel schreiben will, schicke ich es jetzt so ab. Das nächste wird dafür etwas schneller kommen, da ich ja noch ungefähr weiß, was ich geschrieben hab.

Bye, Eure Starlet

Aya & Baltan V - Wie sich Liebe in Hass verwandelt

Nach vier Monaten - Aya war nun im siebten Monat schwanger - erreichte sie Aquitania.

Dummerweise war der Planet riesig und bestand zum größten Teil aus Wasser. Zu allem Überfluss konnte Aya überhaupt nicht gut schwimmen und gar nicht fliegen.

Doch ihr größtes Problem: Wo sollte sie Baltan suchen?
 

Kapitel 21: Aya und Baltan V - Wie Liebe sich in Hass verwandelt
 

Die Amazonenprinzessin hatte Glück. Sie landete nicht weit entfernt von Mira, der Hauptstadt Aquitanias. Da sie wusste, dass er der Prinz dieses Planeten war, müssten die Leute hier ihr doch sagen können, wo er zu finden war.

In der Stadt herrschte das Chaos. Einige Leute liefen panikartig durcheinander, andere schienen davon sehr überrascht zu sein, doch nachdem sie den Grund erfuhren, verhielten auch sie sich als würde der Himmel ihnen auf den Kopf fallen.

Aya schnappte nur ein paar Satzfetzen auf:
 

-"Wie konnte das nur passieren!"

-"Das ist ein schlimmes Ohmen!"

-"...jetzt völlig schutzlos, weil er doch das Schutzschild nicht mehr aktivieren kann."

-"Wir sind dem Untergang geweiht!!!!"

-"...liegt im Sterben."

-"Die Heiler sind ratlos. Sie haben so etwas noch nie gesehen."
 

Schließlich wurde es ihr zuviel und sie fragte eine ältere Frau, was der Grund dieser Aufregung sei.

"Ja, hast du es denn noch nicht gehört, Kind? Naja, es sollte eigentlich geheim gehalten werden, aber so etwas verbreitet sich schnell: Prinz Baltan ist sterbenskrank. Irgend so ein Virus. Dabei gibt es das hier doch gar nicht! Das muss er sich wohl auf seiner letzten Reise geholt haben. Weißt du, er ist mit 50 Mann aufgebrochen, um einen Planeten zu erforschen, von dem noch nie einer zurückgekommen ist! Vor drei Monaten ist er wieder hier eingetroffen; von seinen Männern keine Spur! Er war damals schon in einem sehr schlechten Zustand, doch es wird von Tag zu Tag schlimmer, weil die Heiler keine Erfahrungen in solchen Dingen haben! Dieser geheimnisvolle Planet ist verflucht! Man sollte ihn in die Luft jagen! Prinz Baltan kann nun jeden Tag sterben - das haben die Heiler gestern verkündet und seit dem haben die Diener ihr Schweigen gebrochen und alles weitererzählt.

Es hat sich dabei außerdem herausgestellt, dass wir schon seit zwei Monaten ohne Schutzschild leben! Man könnte und jederzeit einfach so auslöschen! Wir sind verloren!", jammerte die hysterische Frau.

"Wo kann ich denn den Prinzen finden?", erkundigte sich Aya.

"In der Regia natürlich. Dort oben auf dem Plateau. Aber sie werden dich gewiss nicht zu ihm lassen. Was willst du überhaupt von ihm?"

"Keine Sorge. Ich habe ein Gegenmittel für seine Krankheit. Heute abend wird er wieder wohl auf sein und dann wird auch das Schutzschild wieder stehen!"

"Aber..."

"Auf Wiedersehen!"

Die Amazone ließ die alte Frau stehen und rannte in Richtung Plateau.

*Baltan ist krank. Ich Idiot! Das hätte ich mir doch denken können! Jede Amazone trägt diese Viren in sich, allerdings sind wir dagegen immun. Der Virus ist dazu gedacht, dass die Männer ein paar Wochen nach dem Geschlechtsverkehr sterben. Sie siechen langsam dahin und sterben somit einen qualvollen Tod....Meine Großmutter hatte deswegen befohlen, dass die Männer drei Tage danach hingerichtet werden. Sie haben ihren Zweck erfüllt und sich deswegen einen schnellen Tod verdient. Es ist ein Wunder, dass Baltan so lange durchgehalten hat. Hoffentlich komme ich nicht zu spät!*

Als sie endlich das Plateau erreicht hatte, musste sie erst einmal kurz verschnaufen. Als Schwangere hat man es eben nicht leicht.

Danach richtete die Prinzessin sich wieder auf und schritt stolz auf das bewachte Tor zu.

Die Wachen versperrten ihr den Weg: "Hast du einen Passierschein?"

"Nein."

"Dann kannst du hier auch nicht durch."

"Es ist aber wichtig! Es geht um..."

"Ist uns egal. Auch wenn es noch so wichtig ist. Ohne Passierschein kommst du hier nicht durch!", meinte die Wache stur.

Ayas Augen leuchteten kurz auf: "Wetten doch!"

Keine Sekunde später lagen die Wachen ohnmächtig am Boden. Die Amazone hatte sie kurzerhand niedergeschlagen. Doch nun wusste sie nicht mehr weiter.

Baltan hatte ihr zwar erzählt und beschrieben wie es in der Regia aussah, doch so riesig hatte sie es sich nicht vorgestellt.

*Hmm...Baltans Zimmer ist im obersten Stockwerk....Dann muss es in diesem Turm sein! Wenn ich immer nur geradeaus durch den Palast laufe, müsste ich dorthin kommen.*

Und schon raste sie los. Bei der Panik, die zur Zeit auch in der Regia herrschte, fiel das glücklicherweise nicht auf.

Schließlich erreichte sie die Stelle, an der sie die Treppe zum Turm vermutete. Sie musste hinter dieser zweiflügligen Tür sein! Doch sie war versperrt und ließ sich mit noch so viel Kraftaufwand nicht öffnen.

Erschöpft rutschte sie an ihr hinunter und blickte betrübt zu Boden.

"Geht es dir nicht gut?"

Aya schaute auf und blickte in zwei rotbraune Augen, die sie mitleidend ansahen. Vor ihr stand ein kleiner Junge mit gelbgrünem Haar.

"Nein, ich muss unbedingt durch diese Tür, aber sie geht nicht auf."

"Was willst du denn da?"

"Der Prinz ist doch sehr krank und ich habe ein Gegenmittel, das er so schnell wie möglich braucht."

"Oh! Also, du brauchst ein Passwort, um die Tür zu öffnen."

"Und wo bekomme ich ein Passwort?"

Der Junge grinste spitzbübisch: "Tja, das Passwort kennen nur die Vertrauten des Prinzen und einige Diener....und ich. Ich kenne alle Passwörter und Geheimgänge der gesamten Regia!"

"Wirklich? Obwohl du noch so klein bist?"

"Ich bin doch nicht klein! Ich bin schon vier!", der Kleine zeigte ihr zur Bestätigung vier Finger seiner rechten Hand.

"Oh, schon sooo groß? Sagst du mir denn das Passwort?"

"Aber nur, wenn ich mitkommen darf und wenn du mir deinen Namen sagst!", forderte der Junge.

"Klar, kannst du mitkommen, dann verlaufe ich mich wenigstens nicht mehr. Du kannst mich Aya nennen. Und wer bist du?"

"Ich heiße Falco."

"Na, da wundert es mich nicht, dass du hier über alles Bescheid weißt. Den scharfen Augen eines Falken entgeht nichts. Aber sag mal, hast du denn gar keine Angst, wo doch der Prinz so krank ist?"

"Nein, warum denn? Wir Aquitanier sind die stärksten Geschöpfe des Universums, was soll denn da schon groß passieren? Außerdem hast du doch gesagt, dass du Baltan wieder gesund machst!"

"Du bist ungewöhnlich intelligent für dein Alter. Okay, dann lass uns losgehen, sonst kommen wir noch zu spät."

"Womanzone.", sagte Falco und die Türen schwangen auf.

"Das ist das Passwort?"

"Ja, weißt du, das ist der verwunschene Planet und alle vermeiden es über ihn zu reden, nur Baltan fand den sehr interessant und weil ihn keiner hier erwähnt, hat er das als Passwort genommen."

"Woher weißt du das?"

"Das hat er mir erzählt.", meinte der Junge stolz, "Er hat nämlich sehr großes Vertrauen zu mir, hat er gesagt, weil ich kein Plappermaul bin."

"Und warum hast du mir dann das alles erzählt?"

Falco blickte sie prüfend an: "Ich glaube, du bist ganz in Ordnung. Komm!"

Sie glitten mit der Saugleiter nach oben.

"Komm, hier lang!" Falco ergriff ihre Hand und zog sie zur der Tür auf der rechten Seite des Flurs. Aya öffnete die Tür und sie traten in Baltans Aufenthaltsraum.

"Komm! Geradeaus geht's zum Schlafzimmer. Da ist er."

"Einen Moment!", eine scharfe Stimme brachte beide zum Stehen, "Könnt ihr mir verraten, was ihr hier oben verloren habt?!"

Vor Aya stand nun eine kleinere, alte Frau mit grauem Haar und durchbohrte sie mit eiskalten Blicken.

"Wir wollen zu Baltan, Frau Königin.", sagte Falco.

"Falco! Ich habe dir doch schon oft genug gesagt, dass er Ruhe braucht. Und jetzt schleppst du hier auch noch wildfremde Leute an!"

Er blickte sich verwirrt um: "Aber ich habe doch bloß Aya mitgebracht."

"Und wer ist Aya?"

"Na das Mädchen hier!"

"Hör auf, mich zu veralbern! Wer ist sie? Wo kommt sie her? Welchem Stand gehört sie an? Was will sie hier?"

"Also zu Ihren ersten drei Fragen kann ich nur ,keine Ahnung' sagen. Das müssen Sie sie schon selbst fragen. Aber ich weiß, dass sie hier ist, weil sie ein Heilmittel für Baltan hat."

"Tatsächlich.", die Alte musterte die Amazone misstrauisch, "Nun? Was hast du dazu zu sagen?"

"Wie gesagt: Ich heiße Aya......Ich bin eine Prinzessin und komme von einem anderen Planeten, daher gehöre ich wohl dem ersten Stand an."

"Nur weil du auf deinem Planeten ein hohes Tier bist, gilt das noch lange nicht für Aquitania! Und du kannst jetzt nicht zu Prinz Baltan! Die Heiler haben jeden Kontakt mit fremden Schwingungen verboten, das würde seinem Seelenfrieden stören!"

Ein süffisantes Lächeln breitete sich über Ayas Gesichtzüge: "Du kannst ja versuchen, mich aufzuhalten!" Sie schritt auf die Schlafzimmertür zu.

"Stehen bleiben!", rief Zara und schon schossen goldene Fesseln aus ihrer linken Hand auf die Amazone zu. Aya reagierte schnell und wehrte sie mit ihrem Schwert ab, das sich eben wieder in ihrer Hand materialisiert hatte.

"Daneben.", sie streckte der Königin die Zunge raus, betrat das Schlafzimmer und verschloss die Tür hinter sich.
 

Die schweren Vorhänge vor Fenster und Bett waren zugezogen, doch Aya brauchte nicht einmal eine Sekunde, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.

Schon stand sie neben Baltans Bett und hatte den Vorhang beiseite gezogen.

Er sah wirklich schlimm aus. Sein Gesicht war blau und schweißüberströmt; er wälzte sich unruhig hin und her und murmelte irgendetwas vor sich hin.

Aya beugte sich über ihn und strich im seine feuchten Strähnen aus dem Gesicht.

"Keine Angst, gleich ist alles vorbei."

Sie lehnte sich noch weiter hinab und küsste ihn. Sie spürte wie sich sein Körper langsam entspannte und sich sein Atem beruhigte... Aya hatte keine Ahnung wie lange sie schon über ihm lag, doch es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als sie sich wieder von seinen Lippen trennte.

Sein Gesicht glänzte noch vom Schweiß, doch es hatte eine natürlichere Farbe bekommen.

Die Amazone atmete erleichtert auf, sie war also gerade noch rechtzeitig gekommen.

"Was willst du denn hier?", Baltan war wieder bei Bewusstsein.

"Nun ja, weißt du, ich hatte dir doch versprochen hierher zu kommen, zwar unter anderen Umständen, aber was soll man machen. Außerdem hast du mir gefehlt und..."

"Hau ab!"

"Wie bitte?", fragte Aya verständnislos. *Ist das eine Nachwirkung des Fiebers?*

"Ich sagte, du sollst verschwinden!"

"Warum?! Immerhin habe ich dir gerade das Leben gerettet!"

"Ich habe dich nicht darum gebeten."

"Ach, nein? Wolltest wohl lieber sterben, was?"

"Richtig geraten. Lieber würd' ich sterben, als mich von jemandem wie dir retten zu lassen!"

"Aber, warum denn?"

Sein Blick wurde abwesend: "Es kam mir vor, als wären es Jahre gewesen, die ich im Koma verbracht habe....Tag für Tag sah ich jeden einzelnen meiner Männer qualvoll sterben...Sie wurden hingerichtet von deinem tollen Amazonevolk!"

"Oh, es kann nicht qualvoll gewesen sein! Den Männern wird der Kopf abgehackt, sie sind danach sofort tot und bekommen nichts weiter mit."

"Ach, so einfach ist das!? Hahaha...aber wie willst du das verstehen, wo du doch schließlich selber eine von diesen Barbaren bist! Es war doch eine Qual, genauso für sie wie für mich! Nachdem der erste Kopf gerollt war, wurde den anderen klar, dass sie das Schicksal ihres Kameraden teilen müssen. Sie mussten mit ansehen wie einer nach dem anderen hingerichtet wurde und bangten dabei auch um ihr eigenes Leben, weil ihnen klar war, dass sie nichts dagegen tun konnten....In meinen Träumen konnte ich alles sehen, doch ich konnte nichts tun! Ich konnte ihnen in ihrer Hilflosigkeit nicht helfen, obwohl es meine Pflicht war. Es kotzte mich an, wie diese dämlichen Amazonen jubelten und tanzten, als einer nach dem anderen sein Leben ließ und sie im nachhinein in einem riesigen Freudenfeuer verbrannt wurden!....Das wird mich nun mein Leben lang verfolgen....Ich wünschte, ich wäre wenigstens mit ihnen gestorben, dann hätte ich meine Ehre behalten!"

"Deine Ehre ist dir also wichtiger als dein Leben?!"

"Mit dir rede ich nicht! Hau endlich ab!"

"Nein! Ich bleibe!"

"Schön, dann helf ich eben nach."

Baltan stand auf, klemmte sie unter seinen Arm und marschierte in Richtung Balkon.

Aya hielt es für das beste sich nicht zu wehren; sie wollte es nicht noch schlimmer machen.

"Was hast du vor?", fragte sie, als er den Vorhang zur Seite schob, die Tür öffnete und hinaustrat.

"Hm, was habe ich vor?...Wir sind hier im zehnten Stock auf einem Balkon und du kannst nicht fliegen. Dreimal darfst du raten, was ich vorhabe!" Mit diesen Worten warf er sie über die Brüstung und Aya fiel wie ein Stein dem Boden entgegen.
 

"So das war's für heute.", meinte Aean seelenruhig und lehnte sich zurück.

Tyra, die bis eben an seinen Lippen gehangen hatte, war verärgert: "Du kannst doch jetzt nicht aufhören!"

"Du siehst doch, dass ich's kann. Außerdem bin ich todmüde *gähn* ich muss jetzt schlafen."

"Das ist unfair!"

"Wenn du artig bist, erzähl ich morgen abend weiter.", versprach der König und war im nächsten Moment schon eingeschlafen.

"Spielen wir hier ,Die Märchen aus 1001 Nacht'?", grummelte Tyra, als sie sich an ihren Mann kuschelte und ihr ebenfalls die Augen vor Müdigkeit zufielen.
 

Ende des 21.Kapitels
 

Ich bitte tausend mal um Entschuldigung!!!!!!!!!!!!!

Zuerst schreibe ich, dass ich für dieses Kapitel weniger als eine Woche brauche und dann brauche ich zwei! Ich hatte aber auch wirklich viel zu tun, seid mir bitte nicht böse. *ganzliebguck*

Mitte nächster Woche habe auch ich endlich Ferien, vielleicht schaffe ich da ein bisschen mehr.

Ich habe die ursprüngliche zweite Hälfte des 20.Kapitels ein wenig verändert. Sie ist länger geworden als vorher und ich habe nun noch einen neuen, alten (jungen) Bekannten mitreingebracht. Es muss ja irgendeine Erklärung dafür geben, warum Falco und Aean so gut befreundet sind. Und ich habe das Ende ein bisschen fieser gemacht...

Vielen lieben Dank für eure Kommentare und auch danke, dass ihr euch so lange gedulden konntet!

Ende nächster Woche melde ich mit dem 22.Kapitel. Versprochen!
 

Bye, Starlet

Eine Frage des Geschlechts

GOMEN!!!!!!!

Tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich musste eine sehr unkreative Phase durchmachen. Ich hoffe, es hat sich gebessert, sonst wird dieses Kapitel ziemlich depri..... Es wird übrigens nicht lang werden (es wird sehr, sehr kurz) und Aya und Baltan werden auch erst wieder im nächsten Kapitel auftauchen.

Vielen lieben Dank für eure ganzen Kommentare und auch dafür, dass ihr mich nicht vergessen habt!!!!

Aber nun endlich weiter im Text:
 

Kapitel 22: Eine Frage des Geschlechts
 

Es war genau fünf Uhr morgens als Aean erwachte. Zeit zum Aufstehen. Auf seine innere Uhr konnte er sich eben verlassen.

Der junge König streckte sich noch ein letztes Mal und warf einen Blick auf seine noch schlafende Gemahlin........... die aus unerfindlichen Gründen gar nicht mehr im Bett lag.

*Sie ist doch sonst so ein Langschläfer...*

Verwundert richtete er sich auf.

Die Badezimmertür war einen Spalt offen, so dass Licht ins Schlafgemach fiel.

*Sie ist also im Bad*

Als Aean sich erhob, um Tyras Beispiel zu folgen, wurde er plötzlich Zeuge eines eigenartigen Geräusches, dass irgendwie dem Plätschern eines Wasserfalles ähnlich war...

"Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er besorgt, als Tyra, die bis eben über der Toilette gehangen hatte, sich erhob und bleich wie eine Wasserleiche auf das Waschbecken zutaumelte.

"Geht schon wieder.", murmelte sie matt und wusch ihr Gesicht.

Aean reichte ihr ein Handtuch. "Bist du sicher? Es wäre vielleicht besser, wenn du dich wieder hinlegst."

"Soll ich etwa schon wieder blau machen?!", grummelte sie durch das Handtuch, "das kannst du....." Sie stockte, als ihr Blick auf ihr eigenes Spiegelbild fiel.

"Bin das etwa ich?" Tyras Stimme nahm einen leicht weinerlichen Tonfall an.

Aean umarmte sie von hinten und zog sie an sich.

"Das ist völlig normal.", beruhigte er sie, "Es ist ja nur eine Phase, die...."

"Nur eine Phase!?", unterbrach Tyra ihn aufgebracht, "Ja, du hast recht! Die Schwangerschaft ist'ne echt tolle Phase!!! Das kannst du ja das nächste Mal gern übernehmen, denn noch einmal werde ich mich darauf garantiert nicht einlassen!!!!"

"Das brauchst du ja auch gar nicht.", versuchte er sie zu beschwichtigen.

"Ach ja! Ich denke, ihr braucht einen perfekten männlichen Thronfolger und Mädchen sind doch wohl alles andere als männlich!!"

"Hast du etwa gestern nicht aufgepasst, als ich dir die Geschichte erzählt habe? Alle erstgeborenen Thronfolger sind Jungen. Du brauchst dir also gar keine Sorgen zu machen."

"Da irrst du dich aber gewaltig! Mag ja sein, dass es sonst immer so gewesen ist, aber ich spüre ganz deutlich, dass ein weibliches Wesen in mir heranwächst!! Find dich also mit 'ner Tochter als Erbin ab!"

"Tut mir leid, aber du irrst dich. Es wird ein Junge!"

"Woher willst du das wissen?! Ich bin hier schließlich die Schwangere und ich WEISS, dass ich ein MÄDCHEN auf die Welt bringen werde!!!!"

"Nein! Es wird ein Junge!!! Daran gibt es nichts zu zweifeln!!!"

"Gut, dann wetten wir eben!", meinte Tyra herausfordernd.

"Wozu wetten? Ich will dich nicht ausnehmen."

"Du bist im Unrecht, deswegen kannst du mich gar nicht ausnehmen!"

"Bin ich nicht! Du liegst schließlich voll daneben!!", regte sich Aean auf.

Tyra grinste: "Also wetten wir?"

"Du hast es ja nicht anders gewollt. Und worum wetten wir?", wollte der König wissen.

Tyra überlegte kurz: "Wenn ich gewinne.......muss ich nichts mehr machen, was ich nicht will!"

"Ist das nicht ein bisschen übertrieben?"

"Ach, du ziehst es also doch in Betracht, dass ich Recht haben könnte?"

Aean warf seiner Frau einen kurzen grimmigen Blick zu: "Da du ohnehin nicht gewinnen wirst, spielt es auch keine Rolle, was du willst! Ich für meinen Teil..... wünsche mir, dass du keine Ausreißversuche mehr unternimmst."

"Ah, also darf ich es nicht mehr vorher ausprobieren. Es muss gleich von Anfang an richtig klappen, ja?"

"Du weißt genau wie ich das meine!", Aean blickte sie durch den Spiegel ernst an.

"Hab schon verstanden.", meinte Tyra versöhnlich, "Ich werde mich jetzt erst mal wieder brav ins Bett legen und darauf warten, dass du mir heute abend die Geschichte zuende erzählst."

"Braves Mädchen." Er küsste sie sanft auf die Stirn, bevor sie das Bad verließ.

Kopfschüttelnd sah er ihr nach. *Was rege ich mich eigentlich darüber auf? Ich werde so oder so gewinnen. Es wird ein Mädchen.... das wär ja noch schöner! Ich sollte aufhören darüber nachzudenken, es wird ohnehin ein Junge!!*
 

Ende des 22.Kapitels
 

Tja, was glaubt ihr, wer recht hat?

(e-mail: kssskroeger@aol.com )

Aya & Baltan VI - Alles hat ein Ende

Ich bitte tausend mal um Verzeihung, dass es so lange gedauert hat!!! *auf Knien um Vergebung fleh* Aber ich hatte irgendwie echte Probleme damit. Doch jetzt ist es endlich vollbracht!!! Ich hoffe, es gefällt euch!

Nur eines noch: Ihr solltet nebenbei irgendetwas trauriges hören, damit ihr in die richtige Stimmung kommt. Das habe ich jedenfalls so gemacht und am Ende über etwas geheult, was ich selbst geschrieben habe. Ist mir vorher noch nie passiert!

Na ja, viel Spaß beim Lesen!
 


 

Baltan stand auf, klemmte sie unter seinen Arm und marschierte in Richtung Balkon.

Aya hielt es für das beste sich nicht zu wehren; sie wollte es nicht noch schlimmer machen.

"Was hast du vor?", fragte sie, als er den Vorhang zur Seite schob, die Tür öffnete und hinaustrat.

"Hm, was habe ich vor?...Wir sind hier im zehnten Stock auf einem Balkon und du kannst nicht fliegen. Dreimal darfst du raten, was ich vorhabe!" Mit diesen Worten warf er sie über die Brüstung und Aya fiel wie ein Stein dem Boden entgegen.
 

Kapitel 23: Aya und Baltan VI: Alles hat ein Ende
 


 

Aya schloss ihre Augen und nahm in Gedanken schon mal Abschied von ihrem Leben, als sie plötzlich wenige Meter über dem Boden in der Luft stehen blieb. Zögernd öffnete sie die Augen wieder und stellte fest, dass sie ganz allein in der Luft schwebte!
 

"Aber du hast doch gesagt, dass deine Mutter gar nicht fliegen kann!", unterbrach Tyra die Erzählungen ihres Gatten.

"Sie nicht - ich schon!", stellte Aean richtig. "Ich hatte wohl keine Lust zu sterben noch bevor ich geboren wurde. Ich muss sagen, dass ich mich ziemlich gut verstehen kann..."

"Und was war dann?"

"Was schon!? Sie haben geheiratet und drei Monate später war ich da."

"Wie jetzt? Warum haben sie denn geheiratet? Dein Vater hatte deine Mutter gerade rausgeschmissen, weil er sie nie wieder sehen wollte und dann heiraten sie!? Das ergibt doch keinen Sinn!!" Tyra blickte Aean verständnislos an.

"Okay, ganz so war es nicht... Er hat es nicht wirklich so gemeint und hat es später alles auf seine Krankheit geschoben.", der junge Mann zuckte mit den Schultern, "Irgendwie so ist es gewesen. Ich weiß es nicht genauer, weil es mich eigentlich nie interessiert hat.... Nun guck nicht so! Ich hab eben gedacht, dass ich mir die Einzelheiten irgendwann später mal holen könnte! Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass sie so plötzlich sterben...."
 

"Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, Mutter.", versuchte der 17-jährige Prinz die Königin zu beruhigen. "Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen!"

"Außerdem ist er ja nicht allein. Ich werd schon auf den ,Kleinen' achten.", grinsend wuschelte Falco dem ein Kopf kleineren Aean durch sein strubbeliges, karminrotes Haar.

"Falco....", grummelte der Jüngere.

Aya lachte. "Das bezweifle ich nicht! Es sollen ja außerdem noch alle jungen Elitekämpfer mit euch trainieren, aber ich habe trotzdem ein ungutes Gefühl."

"Wir werden doch bloß ein halbes Jahr unterwegs sein. Und dann werde ich noch stärker sein, damit du und Vater stolz auf mich sein könnt!"

Die Königin nahm ihren Sohn liebevoll in den Arm: "Wir sind jetzt schon stolz auf dich. Du kannst schließlich jetzt schon spielend mit deinem Vater mithalten. Ich bin sicher, dass du ihn an Kraft schon längst übertriffst!", Aya seufzte, "Komm heil wieder zurück! Kehrt beide wieder unversehrt zurück! Versprecht mir das, ja!?"

"Versprochen.", antworteten beide und machten sich auf den Weg zu ihrem Raumschiff.

"Trotzdem....irgendetwas Unheilvolles wird in nächster Zeit geschehen.... Ich bete dafür, dass ich mich irre...."
 

"Zwei Monate später wurde Aquitania überraschend von einer Übermacht angegriffen. Meine Eltern und die anderen Krieger konnten sie gerade noch so besiegen."

"Aber warum sind sie dann gestorben?"

"Das war erst der Anfang gewesen. Dieser erste Angriff hatte Aquitania schon gewaltig geschwächt, der Feind war außergewöhnlich stark gewesen. Doch wenige Tage später meldete sich schon der nächste Angriff an. Sie konnten die Auren der Feinde schon aus weiter Entfernung spüren, so stark waren sie. Stärker noch und noch mehr Leute, als beim ersten Mal. Wir befanden uns in diesem Augenblick schon auf dem Rückflug, weil man uns schon über Funk verständigt hatte. Trotzdem war klar, dass wir erst viel zu spät eintreffen würden.", Aean starrte grimmig auf den Boden, "Das müssen die schon jahrelang geplant haben! Greifen Aquitania in genau dem Moment an, wo die stärksten Krieger sich nicht dort aufhalten! Feiges Pack!!!"

Tyra drückte sich an ihren Mann. "Was ist dann passiert? Haben sie Aquitania erobert?"

"Nein, sie sind nicht einmal hier gelandet. Meine Eltern wussten, dass sie so keine Chance gegen den Feind haben würden. Aber es war schließlich IHRE Pflicht, die Bewohner Aquitanias unter allen Umständen zu schützen. Also mussten SIE mit allen Mitteln verhindern, dass er das Schutzschild, das Aquitania umgibt, ein weiteres Mal durchdringen kann...."
 

Baltan starrte wütend in den dunklen Nachthimmel. Er fühlte, wie der Feind unaufhaltsam näher kam, und wusste, dass nicht mehr viel Zeit zum Handeln blieb.

"Versteh doch! Das ist die einzige Möglichkeit!"

"Nein!!!", Aya klammerte sich an seinen Arm, "Es bringt doch nichts, wenn du dich opferst!" "Es kommt auf einen Versuch an. Das ist die letzte Chance, die wir haben. Wir können nur hoffen, dass danach kein weiterer Angriff folgt oder er zumindest so lange auf sich warten lässt bis Aean wieder da ist. Dann werdet ihr ihn endgültig besiegen können."

"Selbst DEINE gesamte Kraft wird nicht den Schild nicht ausreichend stärken können!!"

"Aya, hör auf! Selbst du wirst mich nicht davon abbringen können!!!", Baltan riss sich los und flog dem Himmel entgegen.

"Warte!", Aya folgte ihm und stellte ihn in der Luft. (Sie hat in der Zwischenzeit natürlich auch selber fliegen gelernt.)

"Aya! Ich hab dir doch...!!!", weiter kam er nicht. Aya versiegelte seinen Mund mit einem langen Kuss. "Aya...."

Sie lächelte Baltan an: "Allein wirst du es nicht schaffen, aber wenn wir unsere Kräfte bündeln..."

"Nein! Das ist meine Aufgabe!", widersprach der König.

"Unsere Aufgabe. An dem Tag unserer Hochzeit haben wir beide gemeinsam geschworen, alles in unserer Macht stehende zu tun, um unser Volk zu schützen."

Baltan zog die Königin eng an sich und blickte sie zärtlich lächelnd an: "Hab ich dir schon mal gesagt, wie glücklich ich bin, dich zur Frau zu haben?"

Wieder küssten sie sich.

Baltan sah wieder zum Himmel: "Wir haben nicht mal mehr fünf Minuten..."

"Wir schaffen das schon! Wir werden sie besiegen! Und unser Sohn wird sich dann weiter um Aquitania kümmern, er ist ja kein Kind mehr. So haben wir praktisch all unsere Pflichten erfüllt."

"Ja, du hast recht."

Mit diesen Worten wandten sie sich entschlossen dem feindlichen Schiffen entgegen, die nun schon zu erkennen waren, griffen sich an den Händen und sammelten all die ihnen zur Verfügung stehende Energie und ließen sie in dem Moment in den Schild fließen, in dem das erste Schiff die Barriere passieren wollte.

Es explodierte daraufhin in einem riesigen Feuerwerk, ebenso wie alle ihm folgenden Schiffe.

Aquitania wurde vor seinem Untergang bewahrt, während das Königspaar immer noch händehaltend dem Boden entgegenschwebte und sein Leben endgültig aushauchte...
 

~Jeder Herrscher hält das Schicksal seines Volkes in den Händen. Es ist stets seine Pflicht, es zu ernähren und zu schützen - selbst, wenn er dafür sein Leben geben muss.~
 

Ende

Unfall oder Anschlag?

Tut mir sehr, sehr, sehr, sehr leid, dass ich euch so lange warten gelassen hab, aber irgendwie hab ich nie Zeit zum Weiterschreiben gefunden (und wenn ich sie hatte, dann fehlten mir die Ideen).

Vielen Dank, dass ihr meine FF so mögt und sie immer noch weiterlest! Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch.
 

STARLET: Und nun zu der Auflösung der Frage, ob das Kind von den beiden nun ein Junge oder ein Mädchen wird, kann ich euch nur sagen, geduldet euch noch bis Kapitel 31!
 

KAJIN: Mit anderen Worten, man darf noch ewig warten, weil die ja nie zu Potte kommt! *grummel*
 

STARLET: *jammer* Das mach ich doch nicht mit Absicht! Außerdem....*nachdenk* Was machst du eigentlich hier!?
 

KAJIN: Mich beschweren, weil ich immer noch nicht meinen Auftritt bekommen hab! *mecker*
 

STARLET: Du bekommst schon noch deinen Auftritt. Aber du darfst dich doch nicht einfach hier einklinken! So nimmst du doch die ganze Spannung weg!
 

KAYA: Er ist immer so fies und hinterhältig, da kann man nichts machen. *sichsorglosimspiegelbetracht* Auf mich hört er auch nie. *seufz* Aber das solltest du doch am besten wissen, schließlich hast du ihn erfunden!
 

STARLET: Ich weiß. Und darf ich fragen, was du jetzt hier machst?
 

KAYA: *lipglosswegsteck* Als ich hörte, dass mein Brüderchen herkommen wollte, um dich anzutreiben, hab ich beschlossen auch herzukommen und dir ein paar neue Verbesserungsvorschläge für deine zukünftigen Kapitel zu geben.
 

STARLET: Wieso Verbesserung? *verwirrtbin* Ich hab doch noch gar nichts geschrieben...
 

KAYA: Aber das ungefähre Drehbuch ist schon die ganze Zeit in deinem Kopf und da ich dort auch die ganze Zeit bin, hab ich mir die Mühe gemacht, es zu lesen.
 

KAJIN: Oh, ich hoffe, du hast dir dabei keinen Fingernagel abgebrochen.
 

STARLET: Was ist denn bitteschön schlecht an meinem Drehbuch!?
 

KAYA: Na, alles, was mit mir passiert! Ich verabscheue Gewalt, besonders wenn sie mir angetan wird! Mir wär's lieber du schreibst, wie schön ich doch bin, wie ich jeden Tag in der Regia verbringe und wie ich dann eines schönen Tages einen charmanten, gutaussehenden Prinzen kennen lerne, ihn heirate, mit ihm Kinder bekomme und dann glücklich bin bis an mein Lebensende.
 

KAJIN: Das wär' selbst für ein Märchen zu langweilig!
 

STARLET: Da stimme ich Kajin ausnahmsweise mal zu. Nichts von alledem wird passieren! Du wirst nicht jeden Tag in der Regia verbringen und du wirst auch niemanden heiraten - am allerwenigsten einen Prinzen! Aber du wirst immerhin ein Kind bekommen....aber das war's auch schon mit deiner Liste.
 

KAYA: Was? Ich bekomme ein uneheliches Kind!?
 

KAJIN: Kein Wunder, dass du dann nicht mehr in der Regia lebst. Du wirst entweder exekutiert oder ins Exil geschickt.
 

KAYA: Bestimmt nicht! Eves Eltern sind auch nicht verheiratet und alle drei leben glücklich und zufrieden in der Regia!
 

KAJIN: Aber nur, weil Vater nicht scharf darauf war, seinen besten Freund zu killen.
 

KAYA: Na also! Und ich bin seine Lieblingstochter! Mir wird er erst recht nichts tun!
 

KAJIN: Schade, dabei wär' das die Gelegenheit, dich endlich loszuwerden, Schwesterherz. Aber wer weiß, *sadistischesgrinsen* vielleicht bin bis dahin ja schon König und dann-
 

KAYA: *kajingegensschienbeintret* *indieeckegehundschmoll*
 

KAJIN: Au! *vorsichhinfluch*
 

STARLET: Sorry, dass ihr das ertragen musstet (ich muss das tagtäglich durchmachen *michselbstbemitleid*)! Jetzt lest lieber schnell das nächste Kapitel bevor die zwei sich wieder einmischen!! Viel Spaß^^
 


 

Kapitel 24: Unfall oder Anschlag?
 

"Das klappt doch schon ganz gut!", lobte Aean das dunkelhaarige Mädchen, das neben ihm auf einem Lorica übers Meer flog.
 

"Lenk nicht vom Thema ab!", fauchte Tyra, die krampfhaft Hellfires Zügel in den Händen hielt und sich bemühte, nicht ins Meer zu fallen. Gestern war sie zum ersten Mal ohne Unfall mit ihrem Lorica geflogen und das ihrer Meinung nach sogar recht gut. Doch da dunkle Meer war ihr unheimlich...

Sie war noch nie eine gute Schwimmerin gewesen.
 

"Ich dachte, wir wären fertig damit.", seufzte ihr Begleiter.
 

"Nur, weil wir verheiratet sind, heißt das noch lange nicht, dass ich immer einer Meinung mit dir bin!"
 

"Hast du etwa Angst? Oder wirst du mich so sehr vermissen?" Aean grinste seine Frau an.

Tyra errötete. "Blödsinn!...ich will doch bloß nicht allein sein..."
 

"Du wirst doch nicht allein sein.", sagte Aean sanft.

"Ich trau den anderen einfach nicht!"

"Auch nicht Falco? Und was ist mit Kaori? Ich hatte den Eindruck, dass ihr euch eigentlich ganz gut versteht."
 

"Ich....ich weiß auch nicht, aber irgendwie... Es wird bestimmt furchtbar langweilig sein! Keiner ist da, der mit mir ausreitet oder mit dem ich mich vernünftig unterhalten kann oder mit dem ich schla...-Ach, vergiss es!"

Tyra trieb Hellfire zur Eile an und schoss ein Stück voraus.
 

Aean sah ihr zunächst verblüfft nach, holte dann aber schnell wieder auf. "Ich werde ja nicht ewig weg sein. Es sind nur zwei, drei Monate, je nach dem wie die Verhandlungen laufen."
 

"Ich will aber trotzdem mitkommen! Weißt du, warum ich immer durchs Weltall gereist bin!? Ich wollte immer etwas neues entdecken! Etwas vom Universum sehen und nicht immer an einem Ort festsitzen! Dann hätte ich auch auf der Erde bleiben können!"
 

"Das kannst du später immer noch. Jetzt bist du hier erst mal sicherer."
 

"Ich kann auf mich selbst aufpassen!"
 

"Darum geht es aber nicht. Es dreht sich hier schließlich nicht um dich!"
 

"Ja, ja. Ich weiß schon", meinte Tyra ruhig und ihre Stimme nahm einen leicht traurigen Klang an, "meine Aufgabe ist es einen gesunden, starken Thronfolger zur Welt zu bringen und danach kann ich hingehen, wo der Pfeffer wächst."
 

Aean erwiderte nichts darauf, sondern flog wortlos voraus.
 

Tyra blickte ihm enttäuscht und verletzt hinterher und beschloss schließlich zur Regia zurückzukehren. Eine Träne rann an ihrer Wange herunter, doch sie redete sich ein, dass es bloß an dem scharfen Wind lag, der ihr nun entgegenpeitschte.
 

,Wind?' Verwundert blickte sie an den eben noch strahlend blauen Himmel.

Urplötzlich waren schwarze Wolken aufgezogen. Der Wind verwandelte sich langsam in einen Sturm, der das Meer unter ihr hoch peitschte, und zu allem Überfluss hatte auch noch angefangen wie aus Eimern zu schütten.
 

Da! Ein Blitz teilte die Wolken und keine Sekunde später war auch schon das wütende und ohrenbetäubende Geräusch des Donners zu hören.
 

"Kuso! Los, Hellfire! Wir müssen so schnell wie möglich zurück!"
 

Tyra versuchte ihr Lorica so tief unten wie möglich zu halten, denn sie hatte keine Lust vom Blitz getroffen zu werden. Andererseits legte sie es auch nicht darauf an, von den tobenden Wellen unter ihr erfasst zu werden, die sich immer sie zu Händen aus Wasser bildeten, die versuchten nach ihr zu greifen (ich meine das wörtlich: es kommen wirklich riesige Wasserhände aus dem Meer).
 

Hellfire kämpfte so gut er konnte gegen den Sturm an, doch schließlich wurde er überwältigt und wie ein Spielzeug durch die Luft geschleudert.

Tyra krallte sich verbissen an seiner Mähne fest, um nicht zu stürzen, doch als dann einer von seinen lederartigen Flügeln riss und brach, hielt sie nur noch die Stärke des Windes in der Luft bis einer der Hände sie erfasste und ins aufgewühlte Meer zog.
 

Tyra kämpfte verzweifelt darum wieder an die Oberfläche zu kommen, während die Luft immer knapper wurde.

Schließlich wurde alles um sie herum schwarz und leicht...
 

Stimmen flüsterten ihr zu, dass sie nicht mehr zu kämpfen brauche, denn wenn sie sich nicht wehren würde, wäre alles gleich vorbei.

Tyra lächelte, während die endgültig das Bewusstsein verlor und dem Meeresboden entgegen sank...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

(Das wäre jetzt 'ne schöne Stelle für das Ende des Kapitels, aber so gemein will ich ja nicht sein! Außerdem würde dann meine Planung nicht mehr aufgehen...)
 

Das laute Grollen eines Donners ließ den König der Aquitanier zusammenzucken.

,Ein Gewitter? Merkwürdig...'

Er drehte sich um und sah finstere Wolken in weiter Ferne - dort, wo er noch vor ein paar Minuten gewesen war.
 

"Irgendetwas geht da nicht mit rechten Dingen zu. Das ist kein normales Unwetter! Los, wieder zurück!"
 

Aean vollzog mit seinem Lorica einer scharfe Wendung in der Luft und jagte auf den Sturm zu, der seltsamerweise nur über einen Umkreis von 1 km² herrschte und nicht weiterzuziehen schien.
 

Als er näher kam, konnte er etwas merkwürdiges, kleines, weißes Ding ausmachen, das durch die Luft geschleudert wurde und schließlich ins Meer gerissen wurde.
 

,War das ein Lorica? Oh nein! Tyra!!'
 

Er sprang von seinem Lorica und flog direkt in das Unwetter hinein, das ihn prompt wieder hinausschleuderte.
 

"Na gut. Ich kann auch anders!", grummelte er grimmig.
 

Aean schloss seine Augen, begann sich zu konzentrieren und rief: "VENTUM IUBEO DAEMONICAM TEMPESTATEM VENARI!" (lat. - "ich befehle dem Wind das teuflische

Unwetter zu verjagen")

Auf seinen Handflächen bildeten sich kleine Wirbelstürme, die immer größer wurden, auf das Unwettergebiet zurasten und es zurückdrängten.
 

Der König selbst flog währenddessen zu der Stelle, an der er Tyra hatte verschwinden sehen und tauchte ins Wasser und baute sofort ein Schutzschild um sich auf, als er eine große Gruppe Mordax (große, gefährliche Viecher, so'n Mix aus Wal/Hai/Alligator) bemerkte, die ebenfalls gerade hier ankamen und zielstrebig auf Hellfire zugeschwommen kamen, der blutend und bewusstlos im Wasser trieb.
 

Aean schleuderte einen Energieball auf die Mordax und nahm Tyras Lorica in seiner Blase mit auf, während er sich weiter nach seiner Frau umsah.
 

"*Hust-Hust-Hust!**Röchel*"
 

"Geht's einigermaßen?"
 

"Häh?" Das Verschwommene in Tyras Blick klärte sich langsam auf und sie erkannte Aean, der sich gerade über sie beugte. Sie versuchte sich aufzurichten. "Ah, mein Kopf!"
 

"Nicht so hastig. Du solltest dich besser noch etwas ausruhen.", meinte Aean sanft.
 

"Natürlich! Wir wollen ja nicht, dass dem Thronfolger etwas zustößt!", sagte Tyra sarkastisch.
 

Doch Aean lächelte bloß und umarmte seine Königin zärtlich.
 

"Was-?", fragte diese verwirrt, doch der junge Mann brachte sie mit einem sinnlichen Kuss zum Schweigen. Danach blickte er sie liebevoll an und stupste leicht ihre Nase.
 

"Ehrlich gesagt, hab ich überhaupt nicht mehr daran gedacht, dass du schwanger bist... Ich wollte mich noch bei dir entschuldigen, weil ich vorhin so blöd reagiert habe. Es geht nicht nur um das Baby; die Hauptsache ist doch, dass es vor allem dir gut geht. Und es ist wirklich nicht sehr gesund, wenn man schwanger auf Reisen geht. Erhol dich doch hier einfach mal von deinen ganzen Abenteuern, die du in den letzten Jahren erlebt hast. Genieße das Nichtstun!"
 

"Ja, du hast wahrscheinlich recht, aber früher oder später werde ich mich bestimmt furchtbar langweilen!"
 

"Dann sei froh, dass du nicht mitkommst. Verhandlungen wie diese sind stinklangweilig und dann der ganze Papierkram, den man am Ende wieder erledigen muss..."
 

"Darum beneide ich dich nicht. Also während du dich mit Arbeit zuhäufst, werde ich hier den faulen Lenz machen. Nur essen, schlafen, baden und schöne Ausritte - Hellfire! Was ist mit Hellfire!?"
 

"Keine Sorge, es geht ihm einigermaßen.", beruhigte Aean sie. "Meine Heilkräfte wirken bei Tieren zwar nicht sehr gut, aber er ist notdürftig versorgt. Wenn wir erst wieder in der Regia sind, wird er professionelle Hilfe bekommen."
 

"Gut!", Tyra seufzte erleichtert. "Dieser Sturm war wirklich merkwürdig. Er kam wie aus dem Nichts. Er war auf einmal da. Fast wie Zauberei, verrückt was?" Tyra lachte.
 

"So was kann schon mal vorkommen.", log Aean. "Während ich weg bin, möchte ich jedenfalls nicht, dass du die Regia verlässt! Ich möchte nicht, dass so etwas noch mal passiert."

"Ich hab auch genug davon.", gähnte Tyra. "So, ich glaub, jetzt können wir zurück. Ich bin wieder fit."
 

"Ja, fliegen wir zurück.", meinte Aean abwesend, während er mit seinen Gedanken noch bei dem keineswegs gewöhnlichen Unwetter hing.
 

Ende des 24.Kapitels
 

Tja, wer oder was hat wohl den Sturm ausgelöst und vor allem warum? Aean wird sich nicht mehr lange damit beschäftigen können, denn im nächsten Kapitel ist er bereits weg.

Es handelt also nur von Tyra, die ganz allein ihren Geburtstag feiert und nachts immer eigenartige Besuche bekommt.
 

Freut euch auf das nächste Kapitel!
 

Übrigens hab ich jetzt endlich meine eigene e-mail Adresse: QueenofAquitania@aol.com
 

Bye Bye
 

Starlet

Die weiße Frau

Tja, gut ein Jahr ist vergangen, seit ich das letzte Kapitel hier hochgeladen habe und trotzdem habt ihr mir immer wieder geschrieben, dass ihr immer noch an dieser FF interessiert seid und unbedingt wissen wollt wie es denn nun weitergeht. Es wäre auch wirklich gemein von mir, wenn ich euch das Ende vorenthalten würde!

Doch jetzt kommt zuallererst einmal der 1.Teil des neuen Kapitels (der 2.Teil folgt spätestens Ende dieses Monats).

Viel Spaß beim Schmökern!^^
 


 

Wie so oft in den letzten Tagen stand Tyra auf ihrem Balkon und blickte nachdenklich der aufgehenden Sonne entgegen.

Seit ihrer Hochzeit waren nun drei Monate vergangen, Aean war schon vor acht Tagen wegen irgendwelchen dämlichen Verhandlungen nach Scanra aufgebrochen und sie musste in der Regia rumgammeln und in Selbstmitleid versinken. Die Königin seufzte.
 

Wenn sie nicht verheiratet und auch nicht schwanger wäre, würde sie weiter durch das Universum reisen und ständig neue Abenteuer erleben. Klar, sie würde dann wieder allein sein, aber das war sie jetzt doch auch, oder?
 

,Also warum stört es mich so?!' Genervt schüttelte Tyra diesen Gedanken ab und blickte nach unten in den riesigen Garten der Regia. Trotz der frühen Stunde herrschte dort bereits geschäftiges Treiben. Bäume wurden mit Girlanden bunt geschmückt und Tische, Bänke und eine Bühne wurden aufgebaut.
 

,Bestimmt wieder irgend so ein komisches Volksfest! ... Aber seit wann wird hier im Palast und nicht in der Stadt gefeiert?' Tyra gähnte herzhaft und auch ihr Magen machte sich deutlich bemerkbar.

"Genug Trübsal geblasen! Es ist Zeit für ein ausgiebiges Frühstück!"

Sie ging zurück ins Schlafzimmer, betätigte 10x die Bettklingel und begab sich in ihren Aufenthaltsraum, um auf ihr wohlverdientes Essen zu warten. Keine Minute später stand Kaori in der Tür.
 

"Das ging heute aber besonders schnell", Tyra rieb sich gierig die Hände. "Gut! Ich bin fast am verhunge... wo ist denn mein Frühstück?"
 

"Tut mir sehr leid, aber das Frühstück fällt heute aus."
 

"Das ist ein Witz, oder?? Ist das wieder eine eurer neuen, komischen Regeln?" Stöhnend ließ sie sich in einen der gemütlichen Sessel fallen.
 

"Nein, es ist wegen dem Fest. Bis zum Mittag werdet Ihr Euch noch gedulden müssen."
 

"Dann hatte ich also doch recht", murmelte Tyra. "Warum wird dieses Fest eigentlich in der Regia abgehalten und nicht in Mira? Muss ich da etwa auch hin!?"
 

"Aber natürlich! Das Fest wird doch schließlich Euch zu Ehren veranstaltet. Die Alte und der Rest der Sippschaft waren eigentlich dagegen... aber wer hört auf die, die haben ohnehin nichts mehr zu melden!", ereiferte sich Kaori.
 

Tyra grinste. "War doch klar, dass sie mich nie akzeptieren würden. Das geht mir ehrlich gesagt auch am Arsch vorbei. Warum wird denn für mich ein Fest gegeben?"
 

"Zu Ehren Eures 17. Geburtstages. Herzlichen Glückwunsch und ein langes, gesundes Leben wünsche ich euch übrigens... hätt' ich fast vergessen...", entschuldigte sich die junge Dienerin.

"Geburtstag! Stimmt ja... vielleicht kann mich das etwas aufmuntern."
 

Doch Tyras Hoffnung war vergebens. Ihre Untertanen gaben sich zwar alle Mühe, ihren Geburtstag so schön wie möglich zu gestalten, aber sie schien während des gesamten Festes geistlich auf einem andern Planeten zu sein und weiterhin ihren trübsinnigen Gedanken nachzuhängen, während bald Tonnen des herrlichen Festessens in ihrem Mund verschwanden...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Und du bist dir wirklich sicher, dass du das Fenster letzte Nacht verschlossen hast?"
 

"Jawohl. Ich erinnere mich noch ganz genau. Ihr wolltet früh ins Bett, weil Ihr über Kopfschmerzen klagtet, da habe ich Euch eine Schlafmaske gegeben, ein Glas Wasser neben's Bett gestellt, beide Balkontüren geschlossen und danach auch noch die Vorhänge zugezogen.", erklärte Kaori ernst.
 

"Ist denn vielleicht später noch jemand in meine Gemächer gekommen und hat sie wieder geöffnet?", fragte Tyra und hoffte inständig, dass es so gewesen war.
 

"Nein, nur wenige ausgewählte Leute kennen das Passwort zu den königlichen Gemächern und sie müssten unten an den Wachen vorbei, um hierher zu gelangen. Ich habe mit den Wachen gesprochen und mit denen, die das Losungswort kennen... na ja, fast allen... aber ich glaube nicht, dass ER nachts hierher kommt und die Fenster öffnet! - Jedenfalls ist keiner an den Wachen vorbeigekommen."
 

Die Königin schwieg eine Weile. "Aber irgendjemand muss doch hier gewesen sein!"
 

"Bei allem Respekt, könnte es vielleicht sein, dass Ihr selbst im Schlaf die Türen geöffnet habt?"
 

"Ausgeschlossen! Ich bin aufgewacht als ich den Luftzug spürte und ich habe GESEHEN wie eine Gestalt hinter den Vorhängen auf den Balkon gehuscht ist!", regte sch Tyra auf. "Und als ich draußen war, war die Gestalt nirgends mehr zu sehen!"
 

"Wahrscheinlich habt Ihr nur schlecht geträumt. Das viele Essen gestern wird Euch nicht so gut bekommen sein, vor allem da Ihr auch schwanger seid, außerdem habt Ihr doch auch- ."
 

"Nein! Da war wirklich jemand! Du verstehst mich einfach nicht! Ich werde zu Falco gehen, da du es ja offensichtlich nicht für nötig hieltest, ihn zu informieren!"
 

"Das ist nicht fair! Es ist weder etwas beschädigt noch gestohlen Worden und Ihr seid weder verletzt noch bedroht worden! Außerdem ist niemand an den Wachen vorbeigekommen und von außen kann auch niemand hinein! Niemand außer Euch war letzte Nacht hier gewesen! Es gab also keinen Grund, warum ich diesen Idioten hätte verständigen sollen!", rechtfertigte sich Kaori.
 

Okay, das klang schon logisch. Doch trotzdem war Tyra davon überzeugt, dass in der letzten Nacht jemand in ihre Gemächer eingedrungen sein musste. Sie war sich sicher, nicht geträumt zu haben und an Geister und andere übersinnliche, mythische Wesen hatte sie noch nie geglaubt.

Also ersparte sie sich jeden Kommentar und stampfte wütend aus ihren Räumlichkeiten.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Dieser dämliche Planet und vor allem diese ignoranten Bewohner! Die kann man alle in die Tonne treten!!!" Mit Zornestränen in den Augen kickte Tyra einen Stuhl durch das Zimmer, der daraufhin an der Wand zerschellte.
 

Bei dem Gespräch mit Falco war im Prinzip genauso viel rausgekommen wie bei dem vorherigen mit Kaori - überhaupt nichts. Die beiden würden echt ein tolles Paar abgeben, wenn sie sich nicht wie die Pest hassen würden.
 

~~~~~~Ende des 1.Teiles~~~~~~~~~~



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Von:  Lenita
2007-09-23T13:34:32+00:00 23.09.2007 15:34
Hmm? Hier hat sich ja seit Jahren nix mehr getan. Schade ist eine sehr tolle Story gewesen
Von: abgemeldet
2005-02-22T20:28:36+00:00 22.02.2005 21:28
jjuhuuuu endlich ich hab ja schon soooooooo drauf gewartet das es weitergeht bitte bitte ich kann mich nur den anderen anschließen schreib weiter ^--^

lg

Yunchen
Von: abgemeldet
2004-10-11T17:24:56+00:00 11.10.2004 19:24
WEITER WEITER WEITER XDDD
Jetzt hast du fast ein halbes Jahr nix mehr geschrieben bitte mach weiter T.T davor geh ich hier net weg *sich hinsetzt und Chipstüte aufmach* *mampf*
Von: abgemeldet
2004-04-24T13:42:22+00:00 24.04.2004 15:42
Cool, echt n super Fiction! Kann dich nur loben! Schreib bitte schnell weiter.

tina
Von: abgemeldet
2004-04-14T20:34:14+00:00 14.04.2004 22:34
woah, is das schön, das du weitergeschrieben hast =) hab fast schon aufgegeben, immer mal wieder nachzuschauen^^ das kapitel hat mir trotz der langen wartezeit hammer gut gefallen und ich bin schon gespannt, wies weitergeht =)
Von:  hamfre
2004-04-10T15:46:02+00:00 10.04.2004 17:46
........eine fortsetzung!?? ich fass es nicht!! damit hätt ich net mehr gerechnet!!!!*g* ich freu mich das es doch noch soweit gekommen ist!!! und es wird wieder spannend!!!
also bis die tage!!
cu*smile*
PS: weiter so!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2004-03-03T17:15:26+00:00 03.03.2004 18:15
JUHUU!!!
Ich will ja nicht meckern aber das wurde ja langsam mal Zeit das du weiter schreibst!!
Ich muss sagen ich bin begeistert von der ersten hälfte des Teiles. Ich musste aber auch nochmal denn letzten lesen um wieder in die geschichte rein zu kommen. Ich hoffe nur, dass ich diese mal nicht so lange warten muss bis es weiter geht.
Bitte, bitte schreib weiter.
Liebe Grüße von einem deiner größten Fans.
Selma
Von: abgemeldet
2004-03-03T17:15:16+00:00 03.03.2004 18:15
JUHUU!!!
Ich will ja nicht meckern aber das wurde ja langsam mal Zeit das du weiter schreibst!!
Ich muss sagen ich bin begeistert von der ersten hälfte des Teiles. Ich musste aber auch nochmal denn letzten lesen um wieder in die geschichte rein zu kommen. Ich hoffe nur, dass ich diese mal nicht so lange warten muss bis es weiter geht.
Bitte, bitte schreib weiter.
Liebe Grüße von einem deiner größten Fans.
Selma
Von: abgemeldet
2004-02-25T18:55:17+00:00 25.02.2004 19:55
*froi* *fähnchenmitStarletsNamenschwing* ES GEHT WEITER ES GEHT WEITER!*Rumhüpf* Bloß ein wenig kurz... Naja aber ich denke du wirst schnell weiterschreiben...*hoff*

Bis dann! Kia
Von: abgemeldet
2004-02-22T10:21:32+00:00 22.02.2004 11:21
kann nur zustimmen ist wie immer klasse geworden nur leider viel zu kurz ~.~ hoffentlich findest du bald die zeit wieder weiter zu schreiben ^-^

Final_Yuna


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