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Ich werde dich nicht sterben lassen!

Final Fantasy VII
von

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Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen!

Autor: ich XD

email: Kenren@blubb.at

Warnungen: depri, dark, death?, lime/lemon (vielleicht...)...ka, irgendsowas

Disclaimer: die FFVII-charas gehören mir nicht...aber ich arbeite an meinen klonen von ihnen! -_^

Pairing: Ich x Du, Du x Ich
 

jaaaa....hab diese ff mal angefangen und weiß nich, ob ich sie weiterschreiben soll...wenn sie euch gefällt mach ichs...wenn nich dann eben nich! also schreibt viele kommentare oder schickt mir ne mail oder sonstwas, sagt jedenfalls, was ihr hiervon denkt!
 

********************************
 

Vincent erzählt:
 

"Ein kühler, weißer Raum. Leere Wände, nur eine einsame Uhr über dem Bett. Das Bett selbst unbequem hart, dafür aber frisch bezogen.

Wie immer.

Es roch nach Desinfektionsmittel und Medizin.

Wie immer.

Etwas entfernt konnte man ein reges hin- und herlaufen hören, sonst war es still. Nur das laute Ticken der Uhr durchbrach diese Ruhe.

Wie immer.

Ich legte eine Hand auf die Augen, die weißen Wände reflektierten das Sonnenlicht so stark, dass ich geblendet wurde. Ich kannte diesen Ort, dieses Zimmer, das Gefühl, hier aufzuwachen. Und jeder der Ärzte und Schwestern kannten mich. Sie sprachen mich schon alle mit dem Vornamen an, wussten was ich aß und welche Bücher ich las. Auch dass ich nie fernsah war ihnen bekannt. Wenn meine Freunde zu besuch waren, wussten sie schon gleich zu wem diese wollten, und die Freunde, also Cloud und Co, wussten schon, in welchem Zimmer ich lag.

Es war jedes Mal das selbe.

Wie als würde es schon für ihn bereit stehen, wahrscheinlich würde bald mein Name an die Tür geschrieben werden. Allein in den letzten drei Monaten war ich ganze sechs Wochen nur im Krankenhaus gewesen, mal mehrere Tage am Stück, und dann wieder nur kurz, bis ich aufwachte. Das Personal machte sich schon über mich lustig. Wie ein kleines Kind behandelten sie mich, wenn sie mit mir sprachen.

Vielleicht hatten sie aber recht? Peinlich war es ja irgendwie...

Ich konnte nicht mehr zählen wie oft es nun schon war, dass ich versucht hatte, mich umzubringen und das scheiterte. Erhängen wollte ich sich, doch bevor ich endgültig tot war fand mich Tifa und schaffte es, mich wieder zu beleben. Die Pulsadern zu durchtrennen hatte ich auch schon so manches mal versucht, dabei herausgekommen waren nur Narben an meinen Handgelenken. Irgendwie konnten mich meine Freunde immer noch retten. Und so landete ich eben immer wieder hier im Krankenhaus.

Was hatte ich diesmal versucht? Ich konnte mich nicht erinnern. Verbände schien ich jedenfalls nicht zu haben, nur am Tropf hing ich.

Wie immer.

Die Ärzte waren alle der Meinung, ich wäre unterernährt und würde an einer Essstörung leiden. Sollten sie das doch sagen! Ich wollte sowieso sterben, warum also nicht verhungern?

Ich schaute auf die Uhr. Zehn vor zehn. In wenigen Minuten begann die Besuchszeit, also würden meine Freunde bald da sein. Sie kamen mich immer wenn ich hier war täglich besuchen, oft sogar mehrmals am Tag. Sie dachten wohl, ich bräuchte Gesellschaft. Genauso schleppten sie mich auch immer überall hin mit, auch wenn ich meist protestierte.

Ich wollte allein sein.

Die Einsamkeit war mir schon lange am liebsten, von dem Tag an dem Hojo mich zu einem Monster gemacht hatte an. Damals hatte er mir alles genommen, was meinem Leben einen Sinn gab. Lucretia hatte er getötet und mich in einen langen Schlaf versetzt. Cloud hatte mich damals aus diesem Schlaf wiedererweckt, doch auch nun fand ich nichts, für das es sich zu leben lohnte.

Kanun, ein junger Wissenschaftler, hatte es geschafft, durch die Genforschung Menschen wieder zum Leben zu erwecken. Bei drei Personen hatte es schon geklappt:

Aeris, Zack und dir, Sephiroth.

Diese beiden und du wohnten nun zusammen mit den anderen und mir in Nibelheim. Die bis vor kurzem unbewohnte ShinRa-Villa bot eine ausgesprochen schöne Wohnung, auch wenn man ab und zu über Monster stolperte, sobald man den Dachboden oder sonstige dunkle Winkel aufsuchte.

Ich hatte gehofft, dass auch Lucretia wieder zurück ins unter die Lebenden geholt werden konnte, doch dem war nicht so.

Ich seufzte.

"Oh, der Klippenspringer ist ja schon wach!", meinte ein älterer Mann, der Stationsarzt, freundlich und besah sich kurz meine Krankenakte und dann den Patienten, also mich, selbst.

Klippenspringer! Natürlich. Ich hatte versucht mich umzubringen, indem ich mich ins Meer stürzte. Aber wie war ich da wieder herausgekommen? Ich erinnerte mich noch lebhaft an das eiskalte Wasser, welches mich plötzlich umgab. Es wurde immer dunkler und kälter, je tiefer ich sank. Mir wurde die Luft knapp und dann verlor ich das Bewusstsein. Selbst wenn ich an den Strand gespült worden wäre, ich hätte längst ertrunken sein müssen. Und mir hinterher zuspringen wäre wohl auch glatter Selbstmord gewesen...

"...rein kommen?", der Arzt riss mich aus meinen Gedanken.

"Wie bitte?"

"Ihre Freunde warten vor der Tür, dürfen sie rein kommen?", wiederholte der Arzt und leuchtete mir mit einer kleinen Lampe in die roten Augen.

"Meinetwegen...", murmelte ich und ließ mich mit halb geschlossenen Augen zurück ins Kissen sinken. Sie bräuchten doch nicht zu besuch kommen! Es war jedes mal das gleiche:

Yuffie machte immer einen auf total happy und nichts ist passiert, Aeris war immer sehr fürsorglich, Cid, Barret und Nanaki bedachten mich mit traurigen und zugleich tadelnden Blicken, Zack, Tifa und Cloud versuchten sich wie immer zu verhalten und du... Du standest meist schweigend in einer Ecke. Irgendwie schautest du oft traurig, wenn du mich nach einem weiteren Selbstmordversuch besuchtest. Einige werden jetzt wohl denken, du warst nie besonders lustig drauf, doch seit dein "neues Leben" begonnen hatte warst du etwas verändert. Du warst nicht mehr ganz so ernst, lachtest oft und machtest auch Scherze. Du warst so ziemlich das genaue Gegenteil von mir damals. Warum warst du also immer so traurig, wenn du hier warst?

"Vinniiiiieeee~!!!", laut rufend stürmte Yuffie in das Zimmer und fiel mir gleich um den Hals.

"Was machst du nur für Sachen?! Na ja, Hauptsache es geht dir jetzt wieder gut!"

Ich nuschelte unverständliche Worte zur Begrüßung und sah die andren mit einem Blick an, der sagte: "Wann geht ihr endlich wieder?"

Nur einen schaute ich mit einem anderen Ausdruck in den Augen an, dich.

Du standest am Fenster und beobachtetest mich so traurig wie eh und je. Du hattest einen Schal umgebunden, obwohl es Frühling und recht warm war. Hattest du dich erkältet? Ich wollte schon nachfragen, unterließ es dann aber doch. Was ging es mich an, ob Hojos Sohn krank war oder nicht...?

Yuffie redete fröhlich weiter auf mich ein, Aeris auf redete auf Yuffie ein und auch sonst redete jeder mit jedem.

Ich ignorierte sie. Oder sagen wir: ich versuchte es. Ich musterte nur einen nach dem anderen, dich bewusst auslassend, bis ich an Cloud und Zack hängen blieb. Die beiden verstanden sich ausgesprochen gut und waren fast immer zu zweit anzutreffen. Aber ob das was ich da grad sah, Tifa und Aeris so gut gefallen würde? Unauffällig besah ich mir Zack und Cloud genauer. Wirklich, sie hielten Händchen!

/Sollen sie doch, ist ja nicht mein Problem.../

Mein Blick wanderte wieder in Richtung Fenster. Strahlend blauer Himmel, Vögel die umher fliegen...alles so fröhlich! Da draußen hatte wohl niemand Probleme..."
 

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Sephiroth erzählt:
 

"Ich bemerkte, dass du dich kein bisschen an den Gesprächen der anderen beteiligen wolltest, stattdessen die ganze Zeit nach draußen starrtest. Deine Augen hatten absolut keinen Glanz mehr, überhaupt schienst du mir wie eine Puppe zu sein, die nur darauf wartet endlich der verstorbenen Seele zu folgen. Ich fühlte mich immer so hilflos, wenn ich dich so sah. Was hätte ich denn groß tun sollen? Wenn du schon nicht auf die anderen hörtest, warum dann grade auf mich?

Ich hustete. Tja, was tat man nicht alles für einen Menschen, den man liebt? Du wusstest nichts von meinen Gefühlen, niemand wusste etwas davon. Und zum Glück wusstest du auch nicht, dass ich es war, der dich aus dem kalten Wasser gerettet hatte. Zwar war ich nun erkältet, aber du dafür auch noch am Leben.

Plötzlich viel mir auf, dass du deine roten, glanzlosen Augen auf mich gerichtet hattest.

"Was ist?", fragte ich ein wenig heiser. Deine Augen verengten sich zu Schlitzen, verdammt, ahntest du etwa, dass ich dich gerettet hatte? Aber selbst wenn, jetzt konnte man daran eh nichts mehr ändern.

"Nichts..."

,Nichts', das sagtest du in letzter Zeit immer, wenn man dich nach deinem Befinden oder deinen Gedanken fragte.

Ich lehnte mich an die Wand hinter mir und tat so, als würde ich desinteressiert auch aus dem Fenster sehen. Doch genauso wie du mich beobachtete ich dich aus den Augenwinkeln."
 

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Vincent erzählt:
 

" "Nichts...", antwortete ich leise auf deine Frage. Nicht das, was du hören wolltest, aber wahrscheinlich dennoch eine befriedigende Antwort.

Ich seufzte und schloss die Augen, denn deinen traurigen Blick hielt ich nicht mehr aus.

Barret schien dieses Verhalten von mir falsch zu deuten, denn er meinte:

"Wir lassen dich dann lieber noch etwas allein. Schließlich musst du dich erholen!"

Ja, natürlich, ,erholen'! Wenn ich mich damals hätte erholen wollen, warum hätte ich dann immer wieder versucht zu sterben? Trotzdem war es mir nur recht, dass sie gingen, nur dich hätte ich gern noch da behalten, aber du warst als erstes weg...

Nach und nach, mit mehr oder minder großen Abschiedsumarmungen, leerte sich mein Zimmer. Die Tür fiel mit einem Klacken ins Schloss und ich war allein.

Das hatte ich die ganze Zeit gewollt, aber warum tat diese Einsamkeit dann so weh?

Ich riss mich von der weißen Tür los und schaute wieder aus dem Fenster. Nichts da draußen hatte sich verändert. Immer noch flatterten Vögel durch den Himmel. Und ich? Ich langweilte mich.

Zum Glück, wenn man das Glück nennen konnte, kam der Arzt wieder zu mir, um mir etwas mitzuteilen:

"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht, welche zuerst?"

Ich verdrehte genervt die Augen. Auf diese Kinderrein hatte ich nun wirklich keine Lust!

"Na gut, fange ich mit der schlechten an: Ihr Immunsystem ist stark geschwächt. In der nächsten Zeit sollten sie größere Anstrengungen und vor allem Verletzungen vermeiden."

Er glaubte doch selbst nicht, dass ich mich daran halten würde. Er war bestimmt genauso sicher wie ich, dass ich in spätestens einer Woche nach meiner Entlassung wieder hier liegen würde...

"Und nun zur guten Nachricht!"

Er machte eine kleine Pause, wahrscheinlich um die Spannung, bei wem sie auch vorhanden war, zu erhöhen.

Ich hatte mich mittlerweile schon wieder meiner heutigen Hauptbeschäftigung zugewandt: Richtig, ich sah aus dem Fenster und ärgerte mich über das schöne Wetter.

"Morgen können sie schon wieder nach Hause gehen!", er grinste mich an. Erwartete der jetzt ernsthaft so was wie eine freudige Regung meinerseits?

"Toll", sagte ich trocken ohne ihn eines Blickes zu würdigen.

"Wie immer...sie sollten nicht so pessimistisch sein!", er fing wieder an einen aus ,Seelenklempner' zu machen, wie mich das nervte. "Wer weiß, wenn sie fröhlicher durchs leben gehen, vielleicht finden sie dann eine nette junge Frau die zu ihnen passt! Oder interessieren sie sich für Männer? Ich kenne da ein paar nette junge Herren, die würden..."

"Sie haben alles nötige gesagt, oder? Dann verschwinden sie jetzt gefälligst!", ich funkelte ihn böse an. Was ging es ihn an, auf wen oder was ich stand? Und wie kam er überhaupt dazu, mich mit einem seiner Bekannten verkuppeln zu wollen?!

Den Kopf schüttelnd verließ der Stationsarzt endlich mein Zimmer.

/Jemanden finden...es gibt sowieso niemanden, der zu mir passt!/

Ungewollt erschienst du vor meinem geistigen Auge. Ich versuchte dieses Bild zu verdrängen, doch es gelang mir nicht ganz. Und mit den Gedanken an dich schlief ich ein..."
 

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Sephiroth erzählt:
 

"Dir schien es nichts auszumachen, dass wir gingen, und ehrlich gesagt wollte ich dich auch nicht mehr so sehen. Ich flüchtete buchstäblich aus deinem Zimmer und wartete dann vor dem Krankenhaus auf die anderen.

Das Krankenhaus war im neu aufgebauten Midgar, daher konnte ich nicht allein nach Hause laufen und musste warten, bis die anderen da waren.

Als komplette Truppe schlenderten wir dann langsam durch Midgar. Ich war ganz hinten, dann kamen Zack und Cloud und davor liefen alle anderen. Zack und Cloud dachten wohl, sie wären die letzten, denn sie turtelten rum. Immer wenn Tifa oder Aeris sich umdrehten machten die beiden einen Schritt von einander weg, damit niemand auf die Idee kam, dass sie etwas miteinander hatten. Ich wunderte mich wieder, wie blind doch die beiden Frauen sein mussten! Sogar Yuffie hatte es sicherlich schon bemerkt!

Ich räusperte mich demonstrativ, was die zwei verliebten aufschrecken ließ. Sie sahen mich mit großen Augen an und ich grinste.

"Alle wissen ist, sogar Vincent scheint es eben bemerkt zu haben...wie Aeris und Tifa das noch übersehen konnten, ist mir ein Rätsel!", flüsterte ich den beiden ins Ohr, als ich neben ihnen stand. "Wenn ihr den beiden nicht bald die Wahrheit sagt werde ich das machen!"

"Wir...wir..", stotterte Cloud und sah Zack hilfesuchend an.

"...sagen es ihnen bald! Das hatten wir sowieso vor!", versicherte mir der schwarzhaarige und ging dann mit dem blonden schnell weiter.

Ich blieb weiter hinter ihnen und beobachtete meine Vorläufer noch etwas. Irgendwie war ich schon neidisch, auf dieses Verhältnis, gern wäre ich mit dir so durch die Gegend gelaufen, aber du warst ja immer so unnahbar! Doch ich war mir schon damals sicher, dass ich das ändern könnte..."
 

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Vincent erzählt:
 

"Ich bemerkte nicht, dass ich den ganzen Tag und die darauf folgende Nacht verschlief. Erst als du mich wecktest bemerkte ich, wie lange ich geschlafen hatte, denn ich war sehr hungrig.

"Kommst du nun endlich? Oder willst du gleich hier bleiben, da du ja spätestens in einer Woche sowieso wieder in diesem Bett liegst?", der Sarkasmus in deiner Stimme war nicht zu überhören. Trotzdem halfst du mir aus dem Bett, da ich noch ein wenig wackelig auf den Beinen war.

"Was geht dich das an? Kümmere dich um deine eigenen Probleme!", gab ich nur kalt zurück und zog mir meine Sachen an, ohne dich eines Blickes zu würdigen. Dein wütendes Schnaufen ignorierte ich.

Als ich endlich angezogen war und mir selbst den unangenehmen Tropf entfernt hatte, sah ich dich nur fragend an.

"Was ist?", wolltest du wissen.

"Ich warte auf dich, schließlich bin ich fertig. Wenn du dann auch soweit bist kannst du mir ja bescheid sagen."

"Du willst ernsthaft so rausgehen?!", deinen erschrockenen Blick fand ich geradezu belustigend. Meine Jacke über dem Arm tragend, mit einer recht dünnen Hose und einem dünnen Pullover bekleidet stand ich vor dir. Dann nickte ich und drehte mich um und ging aus der Tür, es war mir ziemlich egal ob du nachkamst oder nicht."
 

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Sephiroth erzählt:
 

"Perplex stand ich noch ein paar Minuten im Krankenzimmer. Du, die ewige Frostbeule, gingst freiwillig so dünn bekleidet nach draußen? Mir kam das sehr komisch vor, dennoch folgte ich dir, ohne dich noch mal darauf anzusprechen.

Mir fiel auf, dass du keine der Krankenschwestern, die dich mit deinem Vornamen grüßten, beachtetest, stattdessen sehr zügig auf den Ausgang zuhieltest, ich kam kaum hinterher.

"Renn nicht so! Bist doch nicht auf der Flucht!", rief ich dir zu und rannte ein kleines Stück, damit ich wieder neben dir war.

"Denkst du etwa, ich bleibe gern hier?"

"So oft wie du hier landest schon!", irgendwie schienen wir uns an diesem Tag nur gegenseitig anzugiften. Vielleicht hätte man schon da ahnen können, was noch passieren würde...

Wortlos gingen wir zur Highwind, wo schon Cid auf uns wartete. Die anderen waren in Nibelheim geblieben, schließlich war bald Ostern und sie mussten noch einiges vorbereiten.

Cid wollte eine Unterhaltung mit dir beginnen, aber es war hoffnungslos. Wie du jeden Versuch, mit dir ins Gespräch zu kommen abblocktest war kaum zu glauben. Aber der Blonde war sehr hartnäckig, genauso wie du. Grinsend beobachtete ich euch, schließlich war der Flug sonst ziemlich langweilig.

Als wir endlich angekommen waren gabst du dich noch immer genauso schweigsam wie zuvor. Yuffies freudige Begrüßung schienst du gar nicht zum hören, Aeris nicktest du nur zu und verzogst dich dann gleich in dein Zimmer.

Ich ließ mich in der Küche aus einen Stuhl sinken und sah zu, wie Tifa und Yuffie Eier färbten.

"Wir haben noch eine Woche Zeit bis Ostern!", murrte ich, da ich absolut nicht in Feststimmung war.

"Na und? Wir müssen eben schon üben!", entgegnete Yuffie und hielt mir ein rotes Ei hin. "Willst du probieren?"

"Nein."

"Was ist denn los? Färbt Vincents Depressivität jetzt schon auf dich ab?", fragte mich Tifa und packte ihre Ostereier in einen kleinen Korb.

"Nein, sicher nicht!", antwortete ich und dachte dann noch kurz über ihre Worte nach. Wahrscheinlich warst du trotzdem der Grund für meine schlechte Laune.

"Oh, ihr seid ja auch wieder da!", Barret kam zu uns in die Küche und schnappte sich eins der bunten Eier. "Ist Vinc auch mitgekommen oder habt ihr ihn gleich da gelassen?"

"Wäre vielleicht das beste gewesen...", nuschelte ich und verließ dem Raum. Langsam ging ich durch die Flure der Villa, ich war auf dem Weg zu dir, wollte aber den größtmöglichen Umweg machen."
 

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Vincent erzählt:
 

"Ich saß auf meinem Bett und starrte an die Decke. Sie war nicht so weiß, wie die im Krankenhaus, hatte auch schon einige Risse und Spinnenweben hingen an ihr. Mich störte das schon lange nicht mehr. Die Heizung ging nicht, aber auch das war mir egal, ich fror in letzter Zeit sowieso sehr oft.

Blut tropfte auf meine Bettdecke. Mein Blut. Ich ritzte mir mit einem Messer den Arm auf, die daraus entstehenden Narben fielen sowieso nicht mehr auf. Wegen meinen vernarbten Armen trug ich auch immer nur langärmlige Kleidungsstücke.

Ein Klopfen an der Tür brachte mich dazu, das Messer wegzulegen. Nicht, um es zu verstecken, es wussten alle schon, dass ich mich selbst verletzte.

"Nein", sagte ich und wartete. Ich wollte nicht, dass jemand zu mir kam, aber es war mir klar, dass der, der da angeklopft hatte, auch ohne meine Erlaubnis eintreten würde.

Tatsächlich schien die Person vor der Tür noch zu warten, ob ich sie nicht doch noch hereinbitten würde, bis sie dann die Tür einfach öffnete.

"Was willst du?", ich schaute dich an während du die Tür hinter dir zu machtest.

"Warum tust du das?", kam die Gegenfrage von dir.

"Was tue ich?"

"Stell dich nicht dumm, du weißt was ich meine", mit ernster Miene und traurigem Blick standest du vor mir. "Du versuchst dich umzubringen, du isst fast nichts, die fügst dir selbst Wunden zu...Warum machst du das alles?"

"Das weißt du doch."

"Ist der Tod einer anderen Person ein Grund, sich selbst umbringen? Denkst du, Lucretia hätte es gewollt, dass du ihr folgst?!", ich merkte, wie du wütend wurdest. Deine Stimme Zitterte und deine Hände hattest du zu Fäusten geballt.

Nun stand ich auch auf und stellte mich direkt vor dich, damit ich dir besser in die Augen sehen konnte. Ich war zwar etwas kleiner als du, aber das machte nichts.

"Warum interessiert dich das überhaupt? Lass mich doch sterben, wenn ich es will! Das ist ganz allein meine Entscheidung!", ich wurde auch lauter, konnte es aber verhindern zu schreien, "Du warst es doch, der mich aus dem Wasser geholt hat, oder?! Warum hast du das gemacht?! Ich will nicht weiterleben, deshalb bin ich gesprungen, nicht damit du oder sonst irgendein Idiot mir hinterher springt! Du hast nicht das recht, mich einfach zu zwingen, weiterzuleben! Das ist nicht fair!"

Ich schrie. Sicherlich konnten mich auch die Leute hören, die im Erdgeschoss in der Küche saßen, doch das war mir egal. Ich sah nur diesen Weg, meine Wut rauszulassen. Du bliebst ganz ruhig sahst mich an, ich werde diesen unergründlichen Blick nie vergessen."
 

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Sephiroth erzählt:
 

"Es war schon eine Weile her, seitdem du das letzte Mal so einen Gefühlsausbruch hattest. Sonst warst du immer so ruhig und ernst, nun schriest du mich an. Ich hörte deinen Worten aufmerksam zu, immer darauf bedacht, nicht selbst auszurasten, doch dieser eine Satz war zu viel.

"Das ist nicht fair!", ich erinnere mich noch genau daran, wie du diese Worte aussprachst. So schnell und trotzdem so deutlich. Und sie machten mich wütend. Mit sehr viel Mühe und meinem letzten Rest Selbstbeherrschung konnte ich es schaffen noch halbwegs ruhig zu sprechen.

"Du findest das also unfair. Aber daran gedacht, wie dein Verhalten ist, hast du wohl nicht, oder?", ich machte einen Schritt auf dich zu, wir standen nur noch einen halben Meter von einander entfernt, "Daran gedacht, wie egoistisch es von dir ist, einfach so sterben zu wollen? Glaubst du etwa, allen hier ist es egal, was mit dir passiert?! Denkst du wirklich, wir würden dich besuchen kommen und dir immer wieder das Leben retten, wenn uns nichts an dir liegen würde?!"

Ich hatte dich am Kragen gepackt und näher an mein Gesicht gezogen. Deine Augen spiegelten Verwirrung und Unglauben, aber auch ein wenig Angst wider, als ich weitersprach:

"Vielleicht liegt dir nichts an mir, vielleicht hasst du mich sogar! Aber mir bedeutest du zuviel, als das ich dich sterben lassen würde!", nun war ich genauso laut wie du, "Hast du gehört?! Ich werde dich nicht sterben lassen!!"

Ich wusste nicht mehr was ich tat als ich ausholte und dich schlug. Ich schlug dir so fest ins Gesicht, dass du zu Boden fielst und dort liegen bliebst. Erst da realisierte ich, was ich gemacht hatte. Anfangs wollte ich dir noch aufhelfen, ließ es dann aber und drehte mich um.

"Ich...", setzte ich noch an, während ich die Tür öffnete, sagte dann aber doch nichts und ließ dich allein.

Schnell lief ich den Flur entlang, rannte dabei Barret und Cloud fast um, die mir entgegen kamen und wissen wollten, was los war. Doch ich antwortete ihnen nicht. Mir standen Tränen in den Augen, Tränen der Wut, der Trauer, der Verzweifelung.

Ich wurde erst langsamer, als ich an meinem Zimmer angelangt war. Schnell hatte ich die Tür geöffnet und wieder geschlossen, dann auch gleich von innen abgeschlossen. An die Tür gelehnt gingen mir die vergangenen Minuten noch einmal durch den Kopf und mit einem Seufzen ließ ich mich auf den Boden sinken und vergrub mein Gesicht in den Armen. Am liebsten hätte ich alles, was ich gemacht hatte, vergessen, es rückgängig gemacht, aber dafür war es jetzt zu spät..."
 

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to be continued....aber nur wenn ihr wollt! -_^
 

PS: der titel is sch****, aber watt sollz...

Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen!

Teil: 2/?

Autor: immernoch ich...also, nich der ich aus der ff...ich meine...egal! ihr wisstschon...^^°

email: Kenren@blubb.at

Warnungen: depri, dark, death?, lime/lemon (vielleicht...)...ka, irgendsowas

Disclaimer: die FFVII-charas gehören mir nicht...aber meine Klone wachsen und wachsen! -_^

Pairing: Ich x Du, Du x Ich
 

tatsache, ich hab einen kommentar! O.O

also, danke @redSkye! und was die fehler angeht: sorry, hab kein rechtschreibprogramm mehr...
 

also, hier kommt teil 2!

um feedback wird weiterhin gebeten...
 

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Vincent erzählt:
 

""Ich werde dich nicht sterben lassen!!", das hattest du gesagt, wahrscheinlich war es freundlich gemeint, aber mir kam es damals vor wie eine Drohung. Als würdest du mich nicht von den Qualen, die ich selbst im Leben hatte befreien wollen, mich ewig gefangen halten.

Eine ganze Weile hallten deine Worte in meinem Kopf wieder, dann erst verspürte ich den Schmerz, den der Schlag verursacht hatte. Mühsam erhob ich mich vom Boden und wankte zu meinem Bett, auf welches ich mich sofort fallen ließ, da mir schwindelig war. Die Kissen waren weich und nicht im geringsten zu unangenehm steril wie die, die es im Krankenhaus gab. Ich hüllte mich in meine Decke ein, denn mir wurde schon wieder kalt. Aeris hätte wahrscheinlich wieder gemeckert, dass ich so friere weil ich nichts esse, aber sie war nicht hier. Ich war allein in meiner "Zuflucht", dem einzigsten Ort, an welchem ich manchmal im Schlaf alles vergessen konnte, doch leider zerstörten Träume über die Vergangenheit diese angenehme Ruhe hier.

Jemand klopfte an die Tür, ich erkannte Clouds gedämpfte Stimme, aber ich bat ihn nicht herein. Was er sagte drang nicht an meine Ohren, andere Dinge beschäftigten mich zu sehr...vorallem Du.

Tief in Gedanken versunken spürte ich etwas feuchtes auf meiner Wang. Ungläubig stellte ich fest, dass es eine Träne war. Ich weinte? Wie lange war es nur her, dass ich das letzte mal Tränen vergossen hatte?

Ich erinnerte mich nicht mehr genau, aber ich glaubte, es wäre Lucretias Todestag gewesen, an welchem ich meine letzten Tränen für jemanden vergossen hatte.

Ich wusste nicht, was ich nun denken sollte. Verwirrt versuchte ich endlich zu schlafen, auch wenn ich dann die ganze Nacht wach sein würde.

Wenigstens hätte ich so meine Ruhe vor allen gehabt..."
 

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Sephiroth erzählt:
 

"Es dauerte nicht lange, bis Aeris mich aus meinem Zimmer holte. Während sie noch alle anderen zum Essen holte, ging ich schon nach unten in die Küche und setzte mich an den Tisch. Außer mir waren nur Cloud und Zack da, was sie taten dürfte wohl klar sein.

Sie bemerkten mich erst, als ich mich auffällig räusperte. Cloud stieß den Dunkelhaarigen sofort von sich weg und wurde hochrot.

"Also...ähm...das ist so...", stotterte Zack drauflos, nicht weniger rot als sein Freund.

"Hm?", machte ich und schaute sie fragend an, "Ist was? Lasst euch von mir nicht stören..."

Daraufhin wurden beide noch röter. Wie sie es immer noch schafften Aeris und Tifa davon zu überzeugen, dass sie hetero waren ist mir bis heute ein Rätsel. Jedenfalls war mir klar, dass sie den beiden Frauen noch nichts verraten hatten, auch wenn sie es *eigentlich* wollten.

Ohne weitere Worte setzen sich die beiden auf ihre Plätze, Zack neben Aeris' Platz, Cloud neben Tifas Platz. Ich saß neben deinem Platz, aber so wie ich dich kannte würdest du sowieso nicht zum Essen kommen, musstest ja schließlich auf deine "Figur" achten, obwohl es bei dir Linie mittlerweile besser getroffen hätte.

Ein Seufzen kam über meine Lippen, worauf mich der Blondschopf am Tisch fragend ansah.

"Alles in Ordnung?"

"Ja verdammt!", gab ich bissiger als gewollt zurück. Du färbtest wirklich auf mich ab.

"War doch nur eine Frage! Musst ja nicht gleich so giftig sein!", Zack nahm seinen Liebling in Schutz, zumindest kam es mir so vor. Und genau das war es, was das Fass für mich zum Überlaufen brachte. Wahrscheinlich war es einfach purer Neid, Eifersucht auf diese Beziehung, aber es brachte mich dazu mit einem Ruck aufzustehen und den Raum zu verlassen. Auf Tifas Frage, die sie stellte, als ich ihr entgegenkam, antwortete ich nicht. Im Gehen nahm ich noch meine Jacke und verschwand dann aus der Haustür.

Es war, wie als würde man in eine andere Welt eintauchen, als ich die Villa verließ. Die Lautstärke, die da drin immer während anhielt war wohl bei zehn Leuten nicht zu vermeiden, aber manchmal wurde sie mir eben zuviel.

Ich ging ein wenig im nahegelegenen Wald spazieren, es war erst früher nachmittag und doch senkte sich die Sonne langsam gen Horizont. Es war so angenehm, dir hätte es sicher auch gut getan durch den Wald zu gehen, aber wärst du allein gegangen, hätten wir dich wahrscheinlich am Abend schon wieder ins Krankenhaus verfrachten können.

Als ich am anderen Ende des Waldes, welches eine hohe Klippe war, ankam, färbte sich der Himmel schon langsam rot. Mir war es gar nicht bewusst, wie schnell doch die Zeit vergangen war!

Ich ließ mich auf den Boden unter einem Baum sinken um den Sonnenuntergang zu beobachten. Dieses strahlende rot erinnerte mich an deine wunderschönen Augen, wie Rubine sahen sie aus. Nur leider waren sie immer so glanzlos, als hätte sich deine Seele schon von deinem Körper verabschiedet und nur diese Hülle zurückgelassen. Es war vielleicht eine Herausforderung, aber ich wollte deine Seele wiederfinden und zu neuem Leben erwecken um endlich wieder Glanz in deinen Augen zu sehen. Irgendwie würde ich das schon schaffen!

Ein Knirschen neben mir riss mich aus den Gedanken. Es klang so, als wäre jemand vom Baum gesprungen - mir war sofort klar, wer nun neben mir stand.

"Yuffie...", stöhnte ich, da ich hier war um allein zu sein.

"Ich hab' mir Sorgen um dich gemacht!", rief das Ninjamädchen und ging Rand der Klippe, um hinab zu sehen, "Boar! Da bist du gestern für Vincent 'runtergesprungen?! Na, da musst du aber ganz schön verschossen in ihn sein!"

"Ich habe das gemacht um Vincent zu retten, nicht weil ich in ihn verliebt bin!", gab ich trotzig zurück, auch wenn Yuffie recht hatte.

"Natürlich!", sie setzte sich neben mich, "Du magst ihn genauso wenig wie Cloud Zack mag, ist es nicht so?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Haben die beiden es Tifa und Aeris gestanden?", meine ich und lenke vom Thema ab.

"Nö...", kam es zurück.

Ich verstand das nicht. Schließlich konnte es doch gar nicht mal so schwer sein, jemandem in die Augen zu schauen und die Wahrheit zu sagen!

Nagut, zwei kalten, roten Augen schaffte ich es auch nicht, die ganze Wahrheit zu sagen...

"Du denkst an ihn!"

"An wen?", die Dunkelhaarige verwirrte mich.

Sie grinste mich an, als sie sagte : "Na, an Vinc! Du bekommst immer so einen verträumten, glasigen Blick, wenn du das machst!"

Sie mal einer an, dachte ich, die kleine war also eine gute Menschenkennerin. Dummer Weise musste ich besorgt sein, dass sie dir nichts sagt...

"Komm, gehen wir zurück!", meinte ich und stand auf, zu Yuffes Kommenta über meinen Blick sagte ich nichts.

Auf dem Rückweg wollte sie mich noch ein wenig ausfragen, so kam es mir vor, aber nachdem sie fünfmal die gleiche Frage gestellt und ich sie fünfmal angeschwiegen hatte, ließ sie mich doch in Ruhe.
 

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Vincent erzählt:
 

"Es war dunkel in meinem Zimmer, als ich erwachte. Blinzelnd versuchte ich mich an die Dunkelheit zu gewöhnen, wobei ich mich aufsetzte.

Stille.

Wohl wahrscheinlich der einzige Grund, wegen dem ich freiwillig so schlafen ging, dass ich nachts wach war.

Ein Flüstern vor meiner Tür ließ mich aufhorchen. Die Stimme gehörte definitiv zu Zack, der wahrscheinlich grad von einem "nächtlichen Ausflug" zu Cloud zurück auf sein Zimmer ging. Mich störte das nicht. Sollten sie doch so viel Spaß, wie sie wollten mireinander haben - vielleicht würden Aeris und Tifa sie dann auch endlich inflagranti erwischen - solange sie mir damit nicht auf die Nerven gingen.

Die Geräusche vor meiner Tür verstummten und ich war wieder von dieser undurchdringlichen Stille umgeben, de durch nichts zerstört werden sollte.

Ich besaß weder eine Uhr, die Tickte, noch ein Handy, welches irgendwelche Töne von sich geben konnte, somit war bei mir nichts zu hören.

Na ja, sagen wir fast nichts. Mein Magen knurrte ziemlich laut und machte mir bewusst, dass ich immer noch nichts nach meinem Krankenhaus Aufentalt gegessen hatte.

Was solls, dachte ich mir und erhob mich von meiner Bett, auf welchem noch immer Blutspuren zu sehen waren. Fröstelnd stellte ich fest, dass ich immer noch den dünnen Pullover und die Hose vom Vortag trug. Dennoch zog ich mir nichts weiter über, als ich aus dme Raum auf den Flur trat.

Lautlos ging ich an den Zimmertüren vorüber, auch an deiner, mit dem Gefühl, dass hinter jeder jemand schlief, und kam dann über die Treppe nach unten bis zur Küche.

Ich tat grade meinen ersten Schritt in den Raum, als ich am liebsten schon wieder gegangen wäre. Unauffällig versuchte ich wieder zu gehen, doch da vernahm ich schon deine Stimme.

"Ich beiße nicht, außerdem hab' ich dich schon gesehen."

Du saßest am Tisch mit einer Tasse heißem Tee, wahrscheinlich weil du nicht schlafen konntest.

Unsicher betrat ich nun doch die Küche und holte mir ein Glas Milch aus dem Kühlschrank. Das würde nicht lange dauern, verspeist zu werden und trotzdem seinen Zweck erfüllen.

Wortlos setzte ich mich an de Tisch und starrte in die weiße Flüssigkeit.

Die ganze Zeit über spürte ich deine grünen Augen auf mir ruhen, doch ich traute mich nicht, den Blick zu erwidern.

Wir schwiegen eine ganze Zeit in der nur jeder von uns ab und zu an seinem Getränk nippte. Nebenbei betrachtete ich dich aus den Augenwinkeln. Du trugst Boxershorts, wahrscheinlich dein Schlafanzug, und hattest über den Schultern ein schwarzes Hemd hängen, so dass ich freien Blick auf deinen Oberkörper hatte. Zum Glück schienst du es nicht zu bemerken, wie intensiv ich diesen musterte.

Du warst es, der das Schweigen brach.

"Seit wann trinkst du eigentlich Milch?"

Ja, seit wann eigentlich? Ich hasste dieses Zeug schon immer und auch in dieser Nacht schmeckte es mir nicht, aber es wäre mir einfach zu doof gewesen, in diesem Moment eine Stulle zu schmieren.

Als Antwort auf deine Frage zuckte ich mit den Schultern und schaute dich dann zum ersten mal in dieser Nacht richtig an.

"Warum schläfst du nicht?"

"Das gleiche könnte ich dich auch fragen...", du nahmst einen größeren Schluck von deinem Tee und leertest so die Tasse, "Aber wenn du es unbedingt wissen willst: ich hatte mir Sorgen um eine Person gemacht und konnte deshalb nicht schlafen. So wie es aussieht waren die Sorgen bisher glücklicher Weise umsonst. Wenn du also vor hast, heute noch ins Krankenhaus zurück zu kommen, musst du das nur sagen, dann bleib' ich gleich wach!"

Auf dieses Kommentar erwiderte ich nichts, unter anderem auch, weil ich noch immer etwas Angst wegen dem vergangenen Nachmittag hatte.

Du gingst aus der Küche, ich blieb sitzen und starrte weiter in mein Glas, aber es war plötzlich alles so anders. Noch vor Minuten kam es mir so vor, als könnte ich Stunden, ja die ganze Nacht, dort sitzen bleiben, doch nun war alles düster und kalt, die Dunkelheit, welche auch in meinem Zimmer herrschte, schien mich zu erdrücken. Ich wäre dir gern gefolgt, hätte meinetwegen auf dem Boden in deinem Zimmer geschlafen, nur um nicht allein in der Küche oder einem anderen Raum sein zu müssen.

Deine Schritte auf der Treppe waren verklungen und es herrschte wieder Stille um mich herum. Hunger hatte ich keinen mehr, also schüttete ich den rest aus meinem Glas in den Abfluss und ging dann hoch mit der Hoffnung, schnell Schlaf zu finden.

Schlaf zu finden, um nie wieder zu erwachen..."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Mit dunklen Augenringen war ich am nächsten Morgen gekennzeichnet, aber du schienst auch nicht besser geschlafen zu haben, denn auf eine Gewisse Weise sahen wir uns sehr ähnlich.

"Partnerlook?", kam auch sogleich der Spruch von Tifa, welche sich zu uns an den Tisch setzte.

"Hmpf", hattest du darauf nur gemacht, aber ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Tja, Tifa, wir gehen nunmal mit der Mode!", meinte ich und musterte die junge Frau, welche ihren neuen Minirock trug. "Hast du was vor?"

"Natürlich!", antwortete die Brünette prompt und lehnte sich etwas vor, "Unzwar mit euch beiden hübschen!"

Du wolltest schon aufstehen und gehen, aber sowohl Tifa als auch hielten dich zurück.

"Vinc, komm schon! Ich fänd' es schön, wenn du beim Ostersachenkaufen dabei wärst!", meinte sie und lächelte.

"Nimm doch Yuffie mit", sagtest du kalt wie immer.

"Die soll doch extra nicht mit! Schließlich feiern wir Ostern vorallem für sie!", sie wollte nicht nachgeben, schließlich gabst du dich mit einem kaum merklichen Nicken geschlagen.

"Wenn's sein muss..."
 

Eine gute Stunde später waren wir in Midgar, wo Tifa uns gleich zu der großen Einkaufspassage führte. Nebenbei erklärte sie uns, wo sie vorhatte hinzugehen.

"Süßigkeiten bekommen wir bei den Lebensmitteln, in den Buchladen muss ich auch noch und vorallem ins Haustiergeschäft!"

"Was willst du denn da?", ich schaute sie fragend an.

"Yuffie ist doch der Meinung, zu Ostern gehören Hasen. Und ein Haustier will sie auch unbedingt haben! Das passt doch zusammen!"

fröhlich schleifte sie uns mit sich mit. Mir machte das ganze sogar Spaß, aber du schienst wieder mit deinen Gedanken woanders zu sein.

Dein trauriger Blick machte mir Sorgen, die sich bald bestätigen würden.

Das Zoogeschäft war das erste, was wir besuchten. Bevor alle Hasen an Ostern ausverkauft sind wollte Tifa unbedingt noch einen kaufen.

Während sie mit dem Inhaber sprach ärgerte ich ein paar Meerschweinchen, du hattest dich zu den Fischen verzogen. Als mir die kleinen Viecher langweilig wurden folgte ich dir, schließlich wollte ich auf dich aufpassen!

Was ich dann sah, als ich bei den Aquarien ankam, machte mich stutzig, ja irgendwie schon traurig.

Du hattest dich auf den Boden gekniet um besser einen Fisch zu betrachten, einen sehr schönen Fisch. Er hatte dunkle Schuppen und lange, Schleierartige Flossen auf welchen rote streifen verliefen. Dazu hatte er noch rötliche Augen, in die du mit den deinen die ganze Zeit sahst. Ihr wart euch ähnlich, nicht nur, weil auch der Fisch schön war und rote augen hatte, vielmehr glich sich euer Blick. Das Becken war für den großen Fisch viel zu klein, er sah traurig aus, wie ein Gefangener an einem Ort, an den er nicht gehörte.

Genauso wie du.

Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Mein erster Gedanke war, ihn da raus zu holen, aber im Fluss oder im Meer würde er sterben. Doch dann kam mir die Idee und ich ging den Ladenbesitzer suchen."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Tifa zog mich weg von den Aquarien in den Buchhandel, du bliebst noch im Zoogeschäft. Warum wusste ich nicht, aber so wirklich interessierte es mich auch nicht...

"Was meinst du mag Cid für Bücher?", fragte sie mich und untersuchte die Regale.

"Tifa, das ist Ostern, da kriegt man 'nen paar Ostereier und das war's. Außerdem glaube ich kaum, dass Cid überhaupt liest!"

"Ach Vinnie!", sie knuffte mich in die Seite und ließ mich so zusammenzucken. Es war wirklich unangenehm, da sie gleich an meine Rippen stieß.

"Kauf ihm doch nen Playboy oder sowas...", ich wandte mich zum Gehen, "Wenn du mich suchst, ich warte draußen!"

Damit ließ ich sie allein und setzte mich an den Springbrunnen in der Mitte der Passage. Von dort aus konnte ich die vorbeigehenden Leute gut beobachten: Jeder schien in Eile, keiner wollte zuviel Zeit seines Lebens mit diesem Einkauf verbringen, allen lief ihre Zeit davon.

Und was war mit mir?

Ich war schon über sechzig Jahre alt, alterte aber trotzdem kein bisschen und würde es wahrscheinlich nie tun, daher nie von allein sterben. Und so lang meine "Freunde", manchmal wusste ich nicht, ob ich dich und die anderen so bezeichnen konnte, lebten würde ich auch nie den Schlaf der Gerechten schlafen.

Unwillkürlich begann ich, mich mit meinen Fingernägeln in den Arm zu ritzen. Mir viel es erst auf, als eine warme, rote Flüssigkeit darüber lief. Ich ließ es geschehen, auch wenn das sinnlos war. An so einem Kratzer *konnte* man nicht verbluten...

"Ist das so ein Hobby von dir?", deine Stimme ließ mich von meinen mittlerweile roten Armen aufblicken.

"Seid ihr fertig?", kam es genervt von mir, als ich euch beide mit ziemlich großen Paketen beladen sah. "Wie viele Viecher habt ihr denn gekauft?"

"Nur eins, einen Hasen", erklärte Tifa und zeigte mir das Tier in dem großen Käfig.

"Und was ist das?", ich zeigte auf das eingepackte Paket, welches du mit Mühe trugst.

"Ein Ersatzkäfig", meintest du und gingst schon voraus, "Kommt ihr dann? Das Teil ist schwer!"

Ich fragte gar nicht erst, ob ich euch etwas abnehmen sollte, ihr hättet sowieso nur wieder eine Ausrede gebraucht, damit ich nichts schweres trug. Schließlich war ich ja eurer Meinung nach viel zu schwach dafür...

Wir stiegen in die Highwind, mit welcher Cid auf uns wartete. Was aus den Süßigkeiteneinkäufen werden sollte fragte ich gar nicht erst.

Du, Tifa und Cid unterhieltet euch angeregt, ich beobachtete nur stumm die Landschaft, welche sich wirklich nicht veränderte. Na gut, seit meiner Kindheit hat sich einiges verändert, aber das war ja nun auch sehr lange her...
 

Gegen Abend zogen Regenwolken auf, doch das hielt mich nicht von meinem Vorhaben ab. Was sollte so ein kleiner Regenschauer auch großartig bei einem Waldspaziergang anrichten?

Damit mir niemand aus Sorge nachrannte unterrichtete ich Aeris davon, wohin ich ging, und ehe sie etwas erwidern konnte, war ich aus der Tür. Zum Glück warst du mit irgendetwas beschäftigt, genauso wie Tifa, so konnte ich sicher sein, dass du mir nicht so schnell nachlaufen würdest...

Der Wald roch angenehm feucht durch den Schauer, der wenige Minuten zuvor niedergeprasselt war. Es war kühl, ein seichter Wind wehte, ließ die jungen Triebe der Baüme leise rascheln und der nasse Waldboden machte teilweise schmatzende Geräusche, wenn man darüber hinweg lief.

Es war wirklich schön, aber alles schon so vertraut. Wieder wurde ich mir bewusst, wie müde ich dieses Lebens schon war und wieder stieg diese Wut in mir auf, weil ich es nicht beenden konnte.

Ohne es wirklich zu bemerken, ging ich zu der Klippe, an welcher ich vor zwei Tagen versucht hatte, mir das Leben zu nehmen.

Erst hier hielt ich an, erst zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich, dass es regnete und ich bis auf die Haut durchnässt war.

Das Wasser war wirklich schön, vorallem durch den Nebel, der Federleicht darauf lag.

Ich sah nach unten und erblickte viele spitze Felsen, mehr, als an der Stelle, von der ich gesprungen war.

Sollte ich es tun? Ich ging noch näher an den Rand dieser Klippe...

Diesmal würde es klappen, oder? Langsam schloss ich meine Augen...

Die Steine werden mein sicheres Ende, ganz sicher.

Ich ließ mich nach vorne fallen, doch zwei Arme schlangen sich um meinen Körper und zogen mich weg, weg vom Rand der Klippe, weg von der Gefahr, weg vom entgültigen Tode."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Ich wollte dich in dein Zimmer holen, um dir etwas zu zeigen, als ich von Aeris erfuhr, wohin du gegangen warst. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen, denn ich ahnte, was du wieder tun würdest.

Ohne mich mit dickerer Kleidung vor dem strömenden Regen zu schützen, rannte ich aus dem Haus in den Wald hinein, zu dem Ort, an welchem ich dich vermutete.

Und leider auch fand.

Ich sah nur noch, wie du hinab auf das dunkle Wasser schautest, dann deine Augen zu machtest und dich fallen ließest.

So schnell ich konnte spurtete ich das letzte Stück zu dir, legte meine Arme von hinten um dich und zog dich zurück, so dass wir beide rückwärts in eine Schlampfütze flogen.

Ich ließ dich noch immer nicht los, auch als sich deine roten Augen, in welchen sich eine Mischung aus Wut und Verzweiflung wiederspiegelte, auf mich richteten.

"Warum...?", fingst du an, aber ich unterbrach dich.

"Das habe ich dir schon einmal gesagt, erinnerst du dich nicht mehr?"

"Lass mich los!", kam darauf von dir, was jedoch keine wirkliche Veränderung in mir auslöste.

"Nein. Ich lass dich da nicht noch einmal runterspringen."

"Soll ich dich bis dahin mitzerren und dann mit dir als Anhängsel springen?", in den Rubinen in deinem Gesicht glitzerte es gefährlich.

"Versuch es doch. Wenn wir zusammen springen werde ich dich notfalls mit meinem Leben beschützen", bei diesen Worten stand ich auf, dich noch immer festhaltend.

Wir waren beide vollkommen durchnässt, unsere Kleidung schlamverschmiert, wodurch wir froren. Selbst wenn du es gewollt hättest, es wäre dir nicht möglich gewesen, das zu leugnen, da du zittertest wie Espenlaub.

"Kommst du freiwillig mit zurück oder müssen wir die ganze Nacht im Wald verbringen?", wollte ich wissen und ließ es zu, dass du dich von mir losreißen und vor gehen konntest. Wenigstens gingst du freiwillig zurück nach Hause."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Aeris sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen, als sie uns beide sah. Nicht, dass sie etwas gegen schmutzige Kleidung hatte. Vielmehr schien sie etwas anderes zu stören...

"Ihr seid ja vollkommen durchnässt! So werdet ihr euch noch den Tod holen!"

"Gut...dann hat das wenigstens einen Sinn...", meinte ich emotionslos und ging die Treppe hinauf, schließlich wollte ich nicht den Rest des Abends in nasser Kleidung verbringen. Du gingst mir hinterher.

"Sephiroth...", begann ich und drehte mich zu dir um, "Du weißt hoffentlich, dass dein Zimmer da ist..."

Ich zeige auf die Tür, hinter welcher du meistens schliefst. Wie es dahinter aussah wusste ich gar nicht, wie mir auffiel.

"Es gibt da etwas, das haben Tifa und ich in dein Zimmer gepackt", du machtest einfach ungefragt die Tür auf, "Keine Sorge, gleich bist du mich wieder los!"

Verwirrt folgte ich dir.

Was sollten du und Tifa schon großartig an meinem Zimmer gemacht haben?

Vorallem ungefragt...

"Das ist es", du standest vor einem großen Glaskasten, in welchem es merkwürdig blubberte. Von meinem Standpunkt aus reflektierte das Glas das Deckenlicht, somit konnte ich den Inhalt nicht erkennen.

"Was...", meine angefangene Frage blieb unfertig im Raum hängen, denn als ich näher kam sah ich, was in dem Kasten war.

Rote Augen blickten in die meinen, doch sie spiegelten nicht mehr diese Trauer wieder. Der Fisch, welchen ich in der Tierhandlung so wundert und gleichzeitig bemitleidet hatte, schwamm frühlich in seinem neuen zu Hause umher. Das neue Aquarium war geradezu riesig, wenn man es mit dem alten verglich. Und es gab meinem vorher so toten, eigentlich fast leerem Zimmer Leben.

"Und? Gefällt er dir?"

"..."

"Hier ist sein Futter, wir dachten, du sollst ihn gleich von anfang an als einziger füttern."

"Ich dachte, ihr wolltet Yuffie einen Hasen kaufen...?"

"Sie bekommt ja auch einen, und du eben diesen Fisch. Hast du dir schon einen Namen überlegt?"

"Hmm...", machte ich, während ich etwas Futter ins Becken streute, "Es ist doch sinnlos, jemandem einen Namen zu geben, der sowieso nicht kommt, wenn man ihn ruft..."

Daraufhin schütteltest du nur den Kopf.

"Ich geh dann mal...", leise öffnetest du die Tür, ich wandt mich nicht vom Aquarium ab, "Gib ihm einen schönen Namen, ja?"

"Mal sehen..."

Es klackte und ich wusste, dass ich wieder allein war. Doch die Einsamkeit war nicht mehr so schmerzhaft.

Ich saß noch eine ganze Zeit in meinen feuchten Kleidern vor dem Glaskasten und beobachtete den Fisch beim Schwimmen. Irgendwann kam kaum hörbar ein Wort über meine Lippen.

"Azrael...", der Name des biblischen Todesengels.

Vielleicht war es aufgrund der fast vollig schwarzen Schuppen des Fisches, vielleicht war es auch eine Art Hoffnung, dass mir der Todesengel helen möge, aber ich empfand diesen Namen als passend.

Und langsam kam es mir so vor, als würde mich der Mut zu sterben verlassen, warum auch immer.
 

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Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen!

Teil: 3/?

Autor: spar ich mir...

email: Kenren@blubb.at

Warnungen: depri, dark, death?, lime/lemon

Disclaimer: die orginal FFVII-charas gehören mir nicht...meine klone von ihnen hingegen schon! *irre lacht*

Pairing: Ich x Du, Du x Ich, Zack x Cloud
 

Jaaaaa....es hat länger gedauert, aber trotzdem isser fertich geworden: teil drei dieser ach so tollen geschichte! *sich mal selbst für den zusammengeschreibselten schwachsinn loben muss*

mir persönlich gefällt der teil nich...der nächste wird besser! versprochen! ~.~
 

@raine: also, das mit dem wie die wiedererweckt wurden werde ich wohl nich haarklein beschreiben...aber warum die sephi mögen kannst du jetzt ja lesen ^^
 

@dragonchan: wie es ausgeht...das würd ich auch gern wissen... ._.
 

kommentare, egal ob gut oder schlecht, sind natürlich weiterhin erwünscht...sonst lass ich das mit dem schreiben ganz! -_^

und nun, ohne weitere umschweife, zur geschichte!
 

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Sephiroth erzählt:
 

"Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde ich von Kopf- und Halsschmerzen begrüßt. Mir war klar, dass es an dem gestrigen Regenspaziergang liegen musste.

Ob es dir auch so ging?

Wie als Antwort auf meine Frage öffnete sich die Zimmertür, als hätte man gegen sie getreten.

"Rumms!", die Tür war offen. Du standest mit einem Tablett bewaffnet im Raum.

"Klirr!", das Tablett lag auf meinem Bauch und ich hatte Sorge, ob die Tassen, welche darauf standen, noch ganz waren.

"Rumms!", die Tür war wieder zu, doch du noch immer im Raum. Deine Miene war ernst, du sahst geradezu sauer aus.

Nach all diesen, von dir verursachten, Geräuscheffekten, erwartete ich erneut Krach, als du dich aufs Bett setztest. Aber auf Grund deines Gewichtes, Beziehungsweise nicht vorhandenen Gewichtes, konntest du dich lautlos niederlassen.

"Guten Morgen Sonnenschein! Du scheinst ja heute wieder besonders gut drauf zu sein!", meinte ich fast schon flüsternd, denn mein Hals schien zugeschnürt zu sein und tat verdammt weh.

Du hattest wieder deinen "Sei-froh-dass-Blicke-nicht-töten-können"-Blick aufgesetzt und machtest dich wortlos daran, den Tee einzugießen.

Was war denn los? Meine sarkastische Art müsstest du doch mittlerweile kennen und so schnell warst du sonst auch nicht eingeschnappt!

Ich musterte dich etwas genauer.

Du warst ziemlich dick angezogen, zumindest für diese Jahreszeit, außerdem hattest du einen schwarzen Wollschal um den Hals gebunden und warst blasser als sonst, wenn das überhaupt noch möglich war. Deine Augen glänzten irgendwie ungesund, deine Lippen waren trocken und dir schien ein wenig schwindlig zu werden, wenn du dich schnell bewegtest.

"Alles in Ordnung?", krächzte ich, da hatte ich schon eine Tasse dampfenden Tee unter der Nase. Dankbar nahm ich das heiße Getränk an und nippte daran, um mich nicht zu verbrennen. Dennoch schaute ich dich weiterhin fragend an, schließlich wartete ich noch auf eine Antwort.

Du nahmst nur seelenruhig deinen Tee zu dir, als wäre nichts dabei, wenn du plötzlich grundlos in mein Zimmer kommst, dich auf mein Bett setzt und mir nichtmal auf meine Frage antwortest.

"Vinc? Bist du da oder bilde ich mir das nur ein?", fing ich ein weiteres Mal an, auch wenn ich nicht wirklich an den Sinn dieser Bemühungen glaubte.

Doch, man glaube es kaum, du schienst endlich deinen Mund zu öffnen, um etwas zu sagen. Aber anstatt dich einfach mit mir von einem Ende des Bettes zum anderen zu unterhalten, stelltest du deine Tasse auf das Tablett und krabeltest auf allen Vieren über die Decke zu mir, bis unsere Gesichter so nahe beienander waren, dass ich deinen Atem spüren konnte. Hättest du gewusst, wie heiß mir dadurch wurde, wärst du wahrscheinlich auf der Stelle aufgestanden und hättest den Raum verlassen.

"Mir tut der Kopf weh, ich kann kaum reden und fühle mich allgemein ziemlich beschissen. Du hast Fieber, musst laut dem Arzt Bettruhe halten, sollst etwas heißes trinken und nicht so viel reden", deine Worte waren nur ein hauch, ich hatte mühe sie zu verstehen. Du warst wohl so angeschlagen wie ich.

"Also gibt es auch keinen Grund, sich mit dir zu unterhalten!", bevor ich etwas erwidern konnte, warst du schon an das andere Ende des Bettes zurückgekehrt und hattest deine Teetasse wieder zur Hand genommen.

Ich überlegte der Weil angestrengt, wann mich denn ein Arzt untersucht hatte.

"Der Arzt war heute morgen hier, du warst aber noch im Halbschlaf", kam es heiser von dir, als hättest du meine Gedanken gelesen. Manchmal konntest du einem wirklich unheimlich werden!

"Aha", machte ich und trank noch einen Schluck von der Flüssigkeit, welche mir ehrlich gesagt nicht besonders gut schmeckte.

"Und warum trinkst du jetzt mit mir Tee?"

Das interessierte mich wirklich, denn du hattest ja allen Grund wütend auf mich zu sein, nachdem ich dir ein zweites Mal das Leben gerettet hatte.

Leider war, als ich die Frage stellte, deine Tasse schon leer und damit wohl auch unsere Teerunde beendet. Du erhobst dich langsam, warfst mir noch einen unergründlichen Blick zu und gingst hinaus, diesmal ohne Radau.

Ein paar lange Momente starrte ich noch auf die Stelle, an welcher du gesessen hattest. Du warst hier - wenn auch nur kurz und scheinbar nicht ganz freiwillig - und genau diese Tatsache brachte mich zum Lächeln.

Ich wusste nicht warum, aber deine Nähe, wenn sie nicht durch Krankenhausbesuche oder nur um dich vorm Tod zu schützen zu spüren war, machte mich glücklich.

Eine Frage ließ mich seit dieser Erkenntnis nicht mehr los:

Hattest du ähnliche Gefühle?"
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Einerseits schien mich alles in mir zu drängen, noch etwas bei dir zu bleiben, aber andererseits war ich einfach zu erschöpft, um mich mit dir zu unterhalten.

Die Erkältung, welche ich mir, so wie du auch, am Vortag zugezogen hatte, machte mir wirklich zu schaffen. In dieser Hinsicht hatte der Arzt wohl recht, mein Immunsystem war nicht ganz so widerstandsfähig.

Müde ließ ich mich in meinem Zimmer auf mein Bett fallen, versuchte aber noch nicht zu schlafen. Ich war viel zu aufgewühlt, außerdem war es erst halb zwei, und ich war grade um eins aufgestanden.

Deine Frage, warum ich mit dir zusammen Tee getrunken hatte, kam mir wieder in den Sinn.

Tja, warum eigentlich?

Aeris hatte nur gemeint, ich sollte dir den Tee bringen und selbst auch eine Tasse trinken, nicht mehr und nicht weniger. Eigentlich hatte ich auch nur vorgehabt, dir das Tablett zu bringen und zu verschwinden, wie du sicherlich an meiner ruppigen Art bemerkt hattest, aber als ich dich sah spürte ich ihn wieder, diesen Drang, diesen Wunsch, bei dir zu bleiben, tief in mir.

Ich wollte nicht immer allein sein, auch wenn ich nach außen hin einen solchen Eindruck machte und es mir meist selbst einredete.

Es war ruhig in meinem Zimmer, so wie auch im Rest des Hauses. Die anderen waren einkaufen gegangen, somit waren wir allein.

Die Stille, welche mich umgab, schien alle Geräusche zu schlucken, mich abzuschirmen vom Rest der Welt. Es war eine andere Stille als in den Nächte, in welchen ich gern wach blieb um etwas ungestört zu sein.

Es war eine Stille, die eine unheimliche Gewissheit mit sich brachte...

Niemand würde da sein, der mir helfen könnte, niemand würde mich hören, wenn ich schrie.

Wie zum Schutz schlang ich die Bettdecke fest um meinen Körper, verkroch mich unter dem Stoff, doch es war sinnlos.

Erinnerungen stiegen in mir hoch.

Erinnerungen, welche ich verdrängt hatte, und das nicht ohne Grund...

Ich sah es wieder vor mir, Hojos Labor, in welchem ich von ihm auf eine harte Liege gefesselt worden war. Ich hatte mich gewehrt, geschrien, getobt, aber all das half nichts, denn es war niemand außer ihm und mir da.

Mit einem Messer hatte er mir damals brutal die Kleidung vom Leib entfernt, denn er wollte mehr, als nur seine unmenschlichen Experimente an mir ausprobieren.

Meine Schmerzensschreie schienen ihm zu gefallen, zumindest unternahm er nichts dagegen sondern fügte mir mehr zu, bis ich das Bewusstsein verlor.

Das nächste, an das ich mich erinnern konnte, war ein Brennen in meinem Körper. Es war wie flüssiges Feuer, das mir jemand gespritzt hatte.

Doch viel schlimmer als dieses Gefühl war die Dunkelheit, welche nicht vergehen wollte.

Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, meine Augen würden sich daran gewöhnen, aber das geschah nicht.

Ich war eingeschlossen in einem Sarg, lebendig begraben ohne sterben zu können. Ich wartete auf Erlösung, lange Zeit wartete ich. Irgendwann gab ich einfach auf, akzeptierte, dass ich gefangen war.

Doch die Angst wich nicht.

Ich fürchtete diese Dunkelheit, diese Stille, diese immerwährende Einsamkeit.

Ich zitterte.

Allein zu sein war seit dieser Zeit, in welcher ich zum Monster wurde, das, was ich wollte, aber ebenso das, was ich fürchtete.

Denn dann kamen sie wieder.

Warum waren diese Erinnerungen nur so real?

Ich konnte es mir nicht erklären, konnte sie nicht loswerden, sie nur verdrängen, doch an manchmal gelang mir auch das nicht mehr."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Ich quälte mir noch eine Tasse von dem Tee 'rein, dann hatte ich genug davon. Hättest du wenigstens Zucker mitgebracht!

Gemächlich trottete ich den Flur entlang, als ich das Tablett zurück in die Küche brachte.

Das Haus war leer, bis auf uns zumindest.

Langsam ging ich zurück nach oben, aber nicht in mein Zimmer, schließlich wollte ich mich nicht zu Tode langweilen und ein Streit mit dir war immer noch aufregender, als Löcher in die Luft zu starren.

Wenige Augenblicke später stand ich vor deiner Tür, sie war dunkelbraun und unverziert, nicht einmal ein Türschild hattest du dir daran geklebt.

Ich klopfte.

Keine Antwort.

Ich klopfte ein weiteres Mal.

Noch immer batest du mich weder herein, noch draußen zu bleiben.

Warst du vielleicht gar nicht in deinem Zimmer? Aber wo sonst solltest du denn sein?

Draußen war es, trotz der recht frühen Tageszeit, ziemlich dunkel und bald würde es wohl auch anfangen zu regnen.

Zum letzten Mal bat ich klopfend um Einlass, doch von dir kam noch immer keine Reaktion.

Auf alles gefasst öffnete ich die Tür, da ich sowieso nie darauf hörte, ob du mich sehen wolltest, oder nicht. Wenn ich es getan hätte, hättest du wahrscheinlich nicht einmal gewusst, dass ich auch hier lebe.

Vorsichtig ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen.

Das Aquarium stand am gleichen Platz wie gestern und brummte leise, im Regal standen ein paar alte Bücher, dein Kleiderschrank war geschlossen wie sonst auch.

Nirgends regte sich etwas, bis ich mit meinen Augen auf dein Bett traf.

Ich hatte ohnehin erwartet, dich dort vorzufinden, aber nicht so, wie du da saßest.

Dein Blick war leer und ein Zittern ging immer wieder durch deinen Körper. Es sah so aus, als würdest du die Decke zum Schutz vor etwas über deinen schmalen Körper gezogen haben, aber es war doch niemand da!

Leise schloss ich die Tür hinter mir.

"Vincent?", fragte ich vorsichtig und ließ mich zu dir aufs Bett nieder.

Du wantest dein Gesicht zu mir, aber deine Augen blieben leer.

"Was ist...?", wolltest du flüsternd wissen.

"Das gleiche könnte ich dich auch fragen...", meine Stimme war nicht viel lauter als deine, "Hast du irgendetwas?"

"Ist lange her...", du sahst wieder weg, scheinbar um den Fisch zu beobachten, aber in Gedanken warst du gar nicht hier.

Wir schwiegen eine Weile, dann hielt ich die Stille nicht mehr aus und stellte die Frage, die ich mir eigentlich hätte selbst beantworten können.

"Hat es mit mir zu tun?"

"...", dein Blick schweifte durch den Raum, unsicher woran er hängen bleiben sollte, "Nicht...wirklich...es war vor deiner Geburt...glaube ich..."

"Also ist es meinetwegen...", ich seufzte leise.

Mir war die ganze Geschichte bekannt.

Ich wusste von Hojo, deiner alten Liebe Lucretia, dem, was dir angetan wurde und auch dem Grund dafür. Doch in all der Zeit, in welcher ich dich kannte, waren bis zu diesem Zeitpunkt ein paar Worte nie über meine Lippen gekommen, zumindest nie, weil ich es wirklich gefühlt hatte.

"Es...tut mir Leid...""
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

""Es...tut mir Leid..."

Ungläubig sah ich dich an.

Hattest du das eben wirklich gesagt?

Wahrscheinlich schon, auch wenn ich es nicht verstand.

Oft genug hatte ich dich gedanklich dafür verflucht, dass du existiertest, dafür, dass ich deinetwegen alles was mir wichtig war verloren hatte.

Und mindestens genauso oft hatte ich mir eine Entschuldigung von dir gewünscht, eine ehrliche, auch wenn ich das nicht erwarten konnte.

Schon gar nicht, weil du ohnehin schon immer genug Gewissensbisse hattest...

Nachdem du, Aeris und Zack wiederbelebt worden wart, schien alles mit euch wie zuvor zu sein, deshalb hatten wir auch erst etwas Angst vor dir und deiner Reaktion auf uns. Aber im Gegensatz zu unseren Erwartungen, schienst du weder auf Rache aus zu sein noch uns überhaupt zu kennen. Es war so, als hättest du bei deiner "Wiedergeburt" dein Gedächtnis verloren.

Anfangs hielten wir es für besser, dich nicht mit deinen Taten zu belasten und ließen dich ein normales Leben mit uns allen zusammen führen.

Du warst, laut Aeris, eine große Hilfe im Haushalt und hattest dich auch sonst so benommen, wie wir es nicht von dir gekannt hatten.

Bald dachten wir nicht mehr darüber nach, wer du früher warst, wahrscheinlich um dich wirklich als Freund zu akzeptieren.

Aber irgendwann kamst du zu uns. Deinen Blick hattest du gesenkt, deine Hände zu Fäusten geballt, als du sagtest:

"Ich erinnere mich...an alles..."

Wir wussten nicht, wie es geschehen war, ebenso wenig wussten wir, ob es nun gut oder schlecht war, aber du hattest deine Erinnerungen auf unerklärliche Weise zurückbekommen.

Man konnte dir ansehen, wie sehr dich das mitnahm.

Unzählige Male hattest du dich entschuldigt, vorallem bei Aeris.

Für alle möglichen Taten entschuldigtest du dich, nur nie dafür, dass deinetwegen Lucretia ums Leben gekommen war und ich Jahrzehnte gefangen war. Natürlich konntest du das nicht wissen, aber auch als es dir erzählt wurde kam nie ein Sterbenswörtchen über deine Lippen.

Nach und nach schafftest du es, mit den Erinnerungen klar zu kommen, und wir lebten weiter mit dir zusammen, als wäre nie etwas geschehen.

Wahrscheinlich wolltest du dich nicht zusehr mit der Schuld auseinander setzen und hattest daher nie mit mir über die Vergangenheit geredet, umso mehr überraschte es mich, eine Entschuldigung von dir zu bekommen.

"Muss...es...dir nicht...", nuschelte ich mit kratziger Stimme. Erst jetzt bemerkte ich, dass du mir mit deiner Hand den Arm auf und abstreicheltest, so wie man es immer mit Tieren tat, wenn man sie beruhigen wollte. Irgendwie fand ich das niedlich von dir, auch wenn ich das nicht mal mir wirklich zugegeben hätte.

"Wollen wir ein bisschen fernsehen?", in deinen Augen schimmerte Verzweiflung durch, du warst nicht daran gewöhnt, mich so zu sehen.

Eigentlich hasste ich es, fern zu sehen. Bis auf die Nachrichten kamen keine wirklich sehenswerten Dinge, daher befasste ich mich auch lieber mit guten Büchern als mit den laufenden Serien.

Dennoch nickte ich und versuchte mit Mühe aufzustehen.

Leider hatte ich die Decke so um mich gewickelt, dass ich buchstäblich ans Bett gefesselt war und mich auch ohne deine Hilfe nicht befreien konnte.

Mit ein paar schnellen Handgriffen hattest du dann die Decke gelockert, so dass ich aufstehen konnte. Ich bemerkte aber zu spät, dass die Decke noch immer um meine Beine geschlungen war, wollte einen Schritt machen -- und fiel direkt in deine Arme. Du wurdest mit zum Boden gerissen und wir sahen uns erstmal ein paar Minuten nur verwirrt an.

Ich war mir sicher, dass mein Gesicht so rot war wie deines, sagte dazu aber nichts weiter und versuchte die Hitze zu unterdrücken, welche in mir hochstieg."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Ich wusste nicht, wie lange wir am Boden lagen, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Deine Rubin gleichen Augen sahen aus solcher Nähe betrachtet wirklich wundervoll aus...ich stand kurz davor, dich einfach zu küssen.

Da mir das aber mit Sicherheit mehr als nur einen wütenden Blick deinerseits eingebracht hätte, nahm ich mein letztes Bisschen an Selbstbeherrschung zusammen und meinte:

"Ähm...Vinc...ich find es ja toll, dass du gern kuscheln möchtest, aber könnten wir das nicht lieber später und in einer etwas anderen Lage machen?"

Der Satz war nicht ganz ernst gemeint und ich war sicher, dass du das wusstest.

Dennoch setztest du gleich wieder deinen Lieblingsblick mir gegenüber auf und erhobst dich, diesmal ohne Un- und Umfälle.

Ohne weitere Worte begaben wir uns zum Fernseher, welcher im Erdgeschoss stand, und setzten uns dort auf die Couch. Von der mir aufgezwungenen Bettruhe war keine Rede mehr.
 

Den Abend verbrachtest du ausnahmsweise auch mit uns, wahrscheinlich weil du ohnehin schon fast den ganzen Tag mit mir ferngesehen hattest und es auf die paar Stunden mehr nun auch nicht mehr ankam.

Wir saßen auf unseren "Stammplätzen", sprich: ich mit Cid und Barret auf der Couch, du auf einem Sessel, Nanaki auf einem extra weichem Teppich für ihn, Yuffie neben Nanaki, Aeris auf Zacks Schoß, Tifa auf Clouds Schoß und die beiden jeweils auch auf einem Sessel.

Breit grinsend betrachtete ich das Szenario, die Sendung, die grade lief interessierte mich dagegen herzlich wenig.

Der blonde Stachelkopf warf seinem Geliebten immer wieder sehnsüchtige Blicke zu, welche erwiedert wurden. Aeris und Tifa schafften es tatsächlich noch immer, davon nichts zu bemerken und weiter mit den beiden, die sie für hetero hielten, zu schmusen.

Ich fragte mich, ob es bei ihnen im Bett auch noch immer lief wie früher...

"Ist was?", die Braunhaarige schaute mich fragend an.

"Nein...wieso?", ich hoffte, dass sie meine Blicke nicht bemerkt hatte.

"Schon gut", sie lächelte mich freundlich an, so als würde sie davon ausgehen, dass ich neidisch war. Sollte sie doch, dann suchte ich mir eben etwas anderes zum Beobachten.

Ich brauchte mich nicht lange umzusehen um etwas sehr viel interessanteres zu entdecken: Dich.

Du warst ja schon den ganzen Tag nicht so ganz wach gewesen, aber nun schien die Müdigkeit wirklich über dich zu siegen. Immer wieder vielen dir die Augen zu, du lagst schon mehr im Sessel als dass du saßest und du kamst wohl nicht mehr so wirklich beim Film mit.

Ich konnte meine Augen nicht mehr von dir ablassen. Dein Gesichtsausdruck, als du ins Land der Träume sankst...

"Sephi...", flüsterte Cid mir ins Ohr, "Wenn du gleich anfängst zu sabbern, dann leg dir bitte ein Handtuch unter..."

Mir stieg das Blut in den Kopf, als ich mich ihm zuwandte.

"Was...?"

"So wie du Vinnie anschaust...", Aeris grinste mich genauso an, wie die anderen.

"Ich...", mir fehlten die Worte, "Ich..."

Hilfesuchend sah ich mich um.

"Ich...geh' schlafen...", meinte ich und erhob mich langsam.

"Dann nimm ihn mit", sagte Barret und zeigte mit einem Kopfnicken auf dich, "Sonst meckert er, dass wir ihn nicht geweckt haben..."

Ich nickte und machte mich daran, dich möglichst vorsichtig und von dir unbemerkt hochzuheben.

Du gabst ein leises Seufzen von dir und kuscheltest dich an mich. Wahrscheinlich wurde ich noch röter, als ich es ohnehin schon war, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen und trug dich nach oben zu deinem Zimmer.

Da du sehr leicht warst, hatte ich keine Probleme damit, aber die Tür zu öffnen stellte sich schon als schwieriger heraus.

Zum Glück gehörtest du zu den Leuten, neben welchen eine Bombe hochgehen könnte, ohne dass sie erwachen.

Irgendwie schaffte ich es mit hängen und würgen dich auf dein Bett zu verfrachten und dich trotzdem nicht zu wecken.

Behutsam deckte ich dich mit dem dünnen Stoff, unter welchem du auch sonst immer schliefst, zu, aber anstatt danach zu gehen, blieb ich noch ein wenig bei dir sitzen.

Dein seidiges Haar umrahmte dein schmales, blasses Gesicht, du sahst vollkommen entspannt aus.

Wunderschön.

Ich konnte nicht anders, als die Konturen deines Gesichtes mit den Fingern zärtlich nachzufahren...

Du sahst wirklich aus, wie ein Engel. Ein gefallener Engel.

Und vielleicht irgendwann auch mein Engel....

Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen!

Teil: 4/?

Autor: spar ich mir...

email: Kenren@blubb.at

Warnungen: depri, dark, death?, lime/lemon

Disclaimer: die orginal FFVII-charas gehören mir nicht...meine klone von ihnen hingegen schon! *irre lacht*

Pairing: Ich x Du, Du x Ich, Zack x Cloud
 

es geht wirklich weiter! ^.^

(auch wenn das net so viele leute lesen...^^")

tjaaaa....bald wirds wohl zuende sein, wenn weiterhin jedes kap 7 word seiten haben wird... (aber nur, wenns euch noch so lange gefällt und ihr weiterlesen wollt...)

joa, also, mehr gibts net zu sagen^^
 

Have fun!
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Es war dunkel, als ich erwachte. Laut dem Leuchtdisplay meines Weckers war es drei Uhr nachts, also genau meine Zeit um wach im Bett zu liegen.

Ich starrte an die dank des Zwielichtes graue Decke. Nach und nach gewöhnten sich meine Augen an die Lichtstärke, so dass ich immer mehr erkennen konnte.

Es war ruhig im Zimmer.

Das heißt...bis auf ein paar Geräusche, von denen mir einige neu waren.

Jemand atmete gleichmäßig, unzwar ganz in meiner Nähe.

Langsam wandte ich den Kopf zur Seite.

Eigentlich hätte es mir von Anfang an klar sein müssen, dass das nur einer sein konnte, der da an meinem Batt eingeschlafen war:

Du.

Dein Gesicht hattest du mir zugewandt, die Augen geschlossen und deine langen, silbernen Haare umspielten dein Antlitz.

Unwillkürlich lächelte ich.

Du warst wirklich der einzige, der sich solche Sorgen um mich machte.

Vorsichtig strich ich dir mit den Fingerspitzen durch dein seidiges Haar und hoffte dabei inständig dich so nicht zu wecken.

Minuten konnte ich mich nicht von dir losreißen, dann entschied ich aber doch aufzustehen und etwas zu lesen.

Sonst würdest du noch falsche Dinge über mich denken...

Mit Mühe kletterte ich über deinen halb knieenden, halb liegenden Körper und kam dabei nicht umhin, dich zu berühren.

Fast wäre ich dir auf den Fuss getreten, traf aber zum glück nur ein paar Zehen.

Kurz hielt ich inne.

Hatte ich dich mit diesem Tritt geweckt?

Als du ein Grunzen, oder etwas ähnliches, von dir gabst war ich sicher:

Du hattest einen Schlaf, wie ein Stein.

Ich nahm mein Buch, setzte mich aufs Fensterbrett und hüllte mich in eine Wolldecke ein, da mir ziemlich kalt war. Die Halsschmerzen waren auch noch nicht abgeklungen.

Der Schein des Vollmonds fiel durch die sich langsam verziehenden Regenwolken und gab mir genug Licht um in Ruhe zu lesen.

Aus den Augenwinkeln beobachtete ich dich weiterhin.

Ich wusste nicht warum, aber es gefiel mir einfach, dich bei mir zu haben..."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Ich erwachte, als du mich mit deinen zarten Fingern berührtest.

Da ich mir sicher war, du würdest diese Berührungen unterbrechen tat ich weiterhin so, als würde ich schlafen.

Gut, mich jetzt noch für schlafend zu halten war verständlich, aber dass du immer noch dieser Meinung warst, nachdem du mir auf den Fuß gelatscht warst fand ich schon ziemlich naiv. Zumal ich mir auf die Zunge beißen musste um nicht aufzuschreien. Trotzdem gab ich ein Schnarchen von mir und blieb einfach liegen.

Nun saßest du hinter mir, so dass ich dich nicht sehen konnte.

Das ging mir auf die Nerven!

Ich war doch nur bei dir im Zimmer um dich zu sehen, nicht um an deinem Bett zu hängen und von meiner Sitzpose Rückenschmerzen zu bekommen.

Nun, eigentlich wollte ich nur kurz sitzen bleiben, bin dann aber ungeplant an deiner Seite eingeschlafen.

Wenn ich es im Nachhinein betrachtete war das ja gar nicht so schlecht...

"Willst du da weiterhin so sitzen bleiben oder soll ich dir eine Decke holen?", hörte ich dich heiser fragen.

Ich antwortete nicht.

"Sephiroth, du brauchst nur ja oder nein zu sagen...", du klangst genervt, aber du redetest mit mir, sogar ziemlich viel für deine Verhältnisse. Obwohl du denken solltest, dass ich schliefe.

"Dann eben nicht...", du zogst deine Decke hörbar enger um deinen Körper, "Ist ja nicht mein Problem, wenn du dir hier den Tod holst..."

Ein paar Momente verstrichen, dann gab ich mich geschlagen und hörte auf den Schlafenden zu mimen.

"Nett wie immer...", murrte ich und stand langsam auf, "Als ob es dir so egal wäre, wenn ich sterbe..."

Du klapptest dein Buch zu und sahst mich an.

Deine blutroten Augen glänzten geheimnisvoll im Mondlicht.

Zum Glück konnte man nicht sehen, wie sich meine Wangen rötlich färbten.

Dein durchdringender, trauriger und zugleich unergründlicher Blick sprach Bände, du brauchtest nichts zu sagen, ich kannte die Antwort schon.

Etwas anderes konnte ich mir aber nicht erklären...

"Woher wusstest du, dass ich wach bin?"

"Du hast unregelmäßiger geatmet als vorher...", erklärtest du leise, wobei sich scheinbar etwas wie ein kleines Lächeln auf deine Lippen legte. "Außerdem kannst nichtmal du weiterschlafen, wenn ich dir auf den Fuß trete..."

"Das ist gelogen!", jetzt war es an mir zu lächeln, "Du hast ganz eindeutig geglaubt ich würde noch schlafen!"

Du kamst unbeeindruckt immer näher, bis nur noch etwa ein halber Meter zwischen uns war. Deine Augen hattest du weiterhin auf mich gerichtet.

"Hast du vor hier zu schlafen oder willst du in dein eigenes Bett gehen?", du ließest dich auf deinen Schlafplatz sinken.

"Also...wenn du mich hier bei dir im Bett schlafen lässt, sage ich nicht nein! Sonst lässt du mich ja nicht mit mir kuscheln...", meinte ich und sah an deinem Blick sofort, dass ich den Bogen überspannt hatte.

Breit grinsend öffnete ich die Tür und ging, nachdem ich dir eine gute Nacht gewünscht hatte, hinaus, damit du mich nicht mit einem Tritt in den Hintern verabschieden würdest.

Leider hatte ich nicht erwartet vor wessen Füßen ich landen würde, wenn ich dein Zimmer verließ.

"Zack?!", flüsterte ich laut oder sagte es leise, das konnte man sehen wie man wollte, "Was machst du denn hier?"

Ich bemerkte, dass der Schwarzhaarige nicht allein war, natürlich nicht. Was sollte er hier anderes machen, als sich von Cloud zu "verabschieden"?

"Das gleiche könnte ich dich auch fragen...", er musterte mich, ebenso wie sein Geliebter.

Mir war klar, was sie dachten, schließlich war ich eben aus Deinem Zimmer gekommen, hatte sicher ziemlich zerzaustes Haar und sah überhaupt danach aus, als hätte ich mit dir alles andere gemacht, als einfach geschlafen...

Eine kurze Weile sahen wir drei uns einfach an, schwiegen und dachten darüber nach, wie man am besten aus dieser Situation wieder hinauskommen könnte.

"Also...", begann ich und wandte mich in die Richtung, in welcher mein Wohnraum lag, "Ich habe nichts gesehen!"

"Ich auch nicht..."

"Was soll ich denn gesehen haben?""
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

""Gute Nacht...", murmelte ich noch, während du die Tür hinter dir ins Schloß fallen ließest.

Wieder war ich allein.

Azrael trieb schlafend in seinem Aquarium umher und ich wollte auch wieder schlafen, war aber alles andere als müde.

Viel zu sehr hatte mich deine Anwesenheit aufgewühlt, obwohl wir nichts großartiges getan haben.

Damals konnte ich mir noch nicht erklären, was mit mir los war.

Damals verwirrte mich das alles nur.

Damals...
 

Wildes, lautes Hämmern an meine Zimmertür und Yuffies Stimme ließen mich aufschrecken.

"Vinniiiiieeee~~~", rief sie, scheinbar um mich zu wecken, "Aufstehen! Frühstück ist fertig!!!!!!!"

Ich blieb liegen, murrte zwar etwas von wegen "Lass mich in ruhe" oder "Fall tot um", aber das war so leise, dass sie es sicher nicht hören konnte.

Tatsächlich hörte ich sie jedoch von meiner Tür verschwinden und konnte so weiterschlafen.

Irgendwann klopfte es wieder, jedoch anders als zuvor.

Es klang, als würde jemand mit den Füßen gegen die Tür treten um sie aus den Angeln zu hiefen...

Leise stand ich auf und schlich zur Tür.

War das vielleicht ein Einbrecher?

Aber warum sollte sich so jemand die Mühe machen eine Tür zu zerstören, anstatt sie einfach zu öffnen?

Ich beschloss dem Schrecken, der da zu lauern schien, ein Ende zu bereiten. Schnell nahm ich mein Kopfkissen, meine bewährte Waffe, und stellte mich an die Wand.

Just in diesem Augenblick wurde die Tür von außen geöffnet und eine große Gestalt stand im Türrahmen. Ich sprang nach vorn und zog dem Eindringling eins mit meinem Kissen über. Gegenstände fielen zu Boden und auch der, dem der Angriff galt, wurde umgerissen. Ich, immer noch im Sprung, landete auf dessen Bauch und konnte ihm in die sehen.

"Vinc...?", du sahst ziemlich besorgt aus und hieltest mir deine Hand auf die Stirn, "Hast du Fieber? Oder irgendwelche Schmerzen?"

Schweigend betrachtete ich meinen Einbrecher. Die auf den Boden gefallenen Gegenstände waren Teller und Tassen und etwas zu Essen, wahrscheinlich unser Frühstück, und die niedergeschlagene Person warst du...

"Also...", ich wurde rot bis über beide Ohren, "Ähm...."

Dein besorgter Gesichtsausdruck wich einem immer breiter werdenden Grinsen.

"Kleiner Irrtum?"

Stummes Nicken meinerseits war die Antwort.

"Dann können wir ja Frühstücken...", du warfst einen Blick auf die Uhr, "Oder besser Mittagessen..."

Ich nickte wieder und stand auf.

Wahrscheinlich war es wirklich die Krankheit, die mir das Denken erschwerte... Das war zumindest die für mich beste Ausrede für mein Verhalten.

Wortlos half ich dir, das heruntergefallene Essen wieder aufs Tablett zu verfrachten und dann auf meinem flachen Tisch zu stellen.

Wir setzten uns einander gegenüber, ich fragte nicht, warum du mit mir essen wolltest und du machtest keinen Kommentar über das, was ich aß.

Es herrschte Stille zwischen uns, eine angenehme Stille.

Wir wussten beide, dass wir wohl oder übel den ganzen Tag zusammen verbringen würden, doch es störte uns nicht.

Mir fiel auf, dass es noch vier Tage bis Ostern waren und ich noch nichts für dich hatte. Irgendwas wollte ich noch finden, auch wenn ich mir bisher nie etwas aus diesem Fest gemacht hatte."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Der Tag verlief, nach deinem kleinen Angriff auf mich, so ziemlich genauso spannend wie der folgende. Wir hatten zu Hause zu bleiben um uns nicht noch mehr zu erkälten, die anderen bereiteten irgendetwas vor und Yuffie nervte uns, vorallem mich, damit zu fragen, was sie bekommen würde.

So verging die Zeit, welche ich meist mit dir verbrachte, und das von vielen erwartete Fest rückte näher.

Es war schon Samstag, als ich mich endlich wieder von sämtlichen Schmerzen und Viren befreit fühlte. Dir schien es auch besser zu gehen, denn als ich dich aus deinem Zimmer kommen sah hattest du frisches Blut an deinem Arm.

Cid, er stand neben mir, schüttelte nur den Kopf.

"Freu dich doch, dass er wieder gesund ist!", meine Worten trieften nur so vor Sarkasmus, "Während seiner Krankheit hat er sich zu schlecht gefühlt, um sich den Arm aufzuschlitzen..."

Du bedachtest mich und Cid im Vorbeigehen mit einem Blick, der uns wahrscheinlich hätte umbringen sollen...nur leider konnten auch deine Blicke noch immer nicht töten.

"Er ist ja wieder gut gelaunt...", meinte der Blonde grinsend und ging mit mir zu den anderen in die Küche, da noch etwas zu besprechen war.

"Alle da?", Tifa sah in die Runde, "Gut. Wer kommt denn von euch alles nachher mit zum Osterfeuer?"

Die meisten nicken oder hoben die Hand, nur du und Cloud schwiegen.

"Warum wollt ihr denn nicht mitkommen?!", rief Yuffie erstaunt und enttäuscht, sie liebte wirklich alles, was mit Ostern zu tun hatte.

"Ich möchte in Nibelheim keine Flammen sehen...", murmelte der blonde Stachelkopf. Was er sagte war gut verständlich, an seiner Stelle würde das sicher niemand wollen.

Nun waren alle Augen fragend auf dich gerichtet.

"Ihr würdet mir nicht glauben, wenn ich sagen würde, ich möchte hier auf Cloud aufpassen, oder?", meintest du emotionslos. Wahrscheinlich war dir schon klar, dass ich dich notfalls an den Haaren zum Osterfeuer schleifen würde.

"Ich bleibe mit Cloud hier und hüte mit ihm das Haus, damit er nicht so allein ist!", kam der Vorschlag von Zack. Hätte er wenigstens versucht seine Freunde ein wenig zu verstecken...

Aber Aeris und Tifa schienen das ohnehin zu ignorieren.

"Okay, dann gehe ich bescheid sagen, wie viele Leute wir sind", erklärte die junge Cetra und verließ den Raum.

Natürlich, man musste sich ja immer für das kleine Fest anmelden, da meist eine ganze Masse an Leuten für die Feierlichkeit nach Nibelheim kam.

"Wir werden schon unseren Spaß haben, wenn wir auf dem Fest sind, Vinc!", meine ich und lege dir freundschaftlich den Arm um die Schulter.

"Wenn du das sagst...", du erhobst dich, schobst dabei meinen Arm weg und gingst wieder in dein Zimmer. Diesmal folgte ich dir nicht, aber ich war mir sicher, dass wir am Feuer eine ganze Menge Zeit zusammen verbringen würden..."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Geflüchtet vor euch allen verzog ich mich zu Azrael, welcher hungrig an der Scheibe auf und ab schwamm.

"Verfressener Fisch...", meinte ich und gab ihm etwas Futter.

"Wenigstens bist du eine angenehmere Gesellschaft als die anderen hier..."

Während ich das sagte kamst du mir plötzlich in den Sinn.

Warst du denn wirklich so eine unangenehme Person, dass ich einen stummen Fisch als Gesprächspartner vorzog?

Ich dachte an die letzten Tage, in welchen wir wirklich viel zusammen waren, an deine wunderschönen, grünen Augen, dein langes, seidiges, glänzendes Haar...

"Alles in Ordnung mit dir?"

Erschrocken blickte ich auf. Was ich sah waren genau diese Augen, an welche ich gedacht hatte.

"Du hast so komisch gelächelt...hast du etwas bestimmtes geraucht?", die letzten Worte sprachst du mit einem breiten Grinsen aus.

Ich wurde, schon wieder, rot.

Wie bekifft hatte ich hier neben meinem Fisch gesessen und an dich gedacht und du hattest das auch noch gesehen!

Ich wusste nicht, was an diesen Dingen für mich am schlimmsten war.

"Naja, ich wollte dir jedenfalls sagen, dass wir um vier losgehen. Wenn du mit willst zieh dich bis dahin warm an, es wird auch am Feuer ziemlich frisch sein", du sahst mir noch einmal in die Augen, es kam mir vor als könntest du so alles sehen, was in mir vorging, und machtest dann ein paar Schritte auf die Tür zu.

"Und...", begann ich, weshalb du stehen bliebst, "Und wenn ich nicht mit möchte?"

"Dann wickel ich dich in eine Decke ein und trage dich zum Feuer, ganz einfach", erklärtest du und gingst nun endgültig aus dem Raum.

"So gern will er mich also dabei haben...", murmelte ich und beschäftigte mich wieder mit meinem Haustier, um mich von dir abzulenken.
 

Ein paar Stunden später fanden wir uns vor der Haustür ein, allesamt dick angezogen.

Yuffie hüpfte fröhlich neben mir her und erzählte mir von den Sachen, die sie da am Feuer essen wollte. An Speisen gab es da ja bekanntlich reichlich.

"Müssen wir jetzt noch lange warten?!", Barret hatte sichtlich keine Lust mehr länger in der Gegend zu stehen.

"Wir können doch vorgehen!", schlug Tifa vor.

"Bin doch schon da!", rief die, auf die wir gewartet hatten und hastete zu uns. Aeris musste sich noch von Cloud verabschieden, als könnte dieser nicht allein zu Haus bleiben...

"Wir können los!"

Ohne weitere Worte machten wir uns auf den Weg zum Osterfeuer, welches vor Nibelheim brannte.

Schon von weitem schlug einem der Geruch von verbrennendem Holz entgegen.

Ich mochte diesen Geruch.

Du hingegen schienst ihn eher als unangenehm zu empfinden.

"Magst du das nicht?", ich sah dich fragend an.

"Was?"

"Den Geruch", erklärte ich.

"Doch doch", antwortetest du *sehr* überzeugend. Ich spürte deine Blicke auf mir ruhen.

"Weißt du, an was mich Feuer erinnert?"

Ich schüttelte verwirrt den Kopf.

Wie kamst du denn jetzt auf solche Fragen?

Du kamst mit deinem Gesicht näher an meines, ich konnte deinen Atem auf meiner Haut spüren.

Heißkalte Schauer liefen mir über den Rücken.

"An", du flüstertest, nein, hauchtest die Wort geradezu, "deine wunderschönen Augen..."

Lächelnd schautest du mich noch einmal an und liefst dann voraus.

Ich blieb mit klopfendem Herzen stehen.

"Soll ich für euch beide eine stille Ecke suchen gehen?", wollte Nanaki mit einem, mir bis dahin bei ihm neuen Unterton in der Stimme, wissen.

Mir kam es so vor, als würden sich alle gegen mich verschwören, jetzt, wo sogar dieses Raubtier solche Sprüche losließ."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Man sah dir an, dass das, was ich zu dir sagte, dich alles andere als kalt ließ.

Du konntest es nicht mehr leugnen, du mochtest mich, da war ich mir ganz sicher.

Fröhlich vor mich hinsummend ging ich neben Aeris her, welche zwar sich über meine gute Laune wunderte, aber nicht nachfragte.
 

Es war nicht so voll, wie wir alle erwartet hatten, so konnte jeder leicht einen Platz in der Nähe des Feuers finden ohne drängeln zu müssen.

Du saßest natürlich wieder etwas abseits, aber vor mir warst du auch dort nicht sicher.

"Hey, Vinc!", ich kam zu dir und hielt dir eine Eistüte vor die Nase.

Du sahst mich nur verwundert an.

"Was soll ich damit?"

"Na was wohl?", ich ließ mich neben dir ins Grans sinken, "Essen! Sowas macht man nunmal mit Eis!"

Ich selbst vernichtete grade den Rest meiner Kaltspeise und versuchte dabei, nicht meine Kleidung voll zu kleckern.

Zögernd griffst du schließlich auch zu dem kleinen Geschenk von mir und begannst daran zu lecken. Innerlich jubelte ich, schließlich hatte ich es geschafft, dich zum Essen zu bewegen!

"Ist was?", fragtest du. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich dich angestarrt hatte, aber dich schien das sogar zu stören.

"Nein...nichts...", meinte ich und suchte schnell etwas anderes zum Beobachten. Zum Glück gab es die lodernden Flammen, welche mich mit ihem geradezu hypnotischen Tanz in ihren Bann zogen.

Eine Weile blickten wir schweigend zum Feuer.

Mir kam es so vor, als bräuchte ich keine Worte mehr, um alles über dich und deine Gefühle zu wissen, als ich so nahe bei dir war.

Lag das vielleicht einfach nur an der schönen Stimmung?

Ich war mir nicht sicher, wie so oft. Du warst es meist, der mich etwas verunsicherte, auch wenn ich es nicht zugeben wollte. Deine kühle Art, die Maske, die du immer trugst um dich von allen abzuschirmen, und dann diese Momente, in welchen der wahre Vincent durchschimmerte...

Man wusste einfach nicht, woran man war.

Doch in der letzten Zeit waren wir uns näher gekommen, viel näher.

Immer mehr von deiner anderen Seite kam nach oben, auch wenn du sie noch so tief in dir vergraben hattest.

Und diese Seite war es, die ich ganz sehen wollte.

Ich schaute unauffällig zu dir hinüber.

Du hattest mit deinem Eis zu kämpfen, was nicht an dessen Größe lag. Viel mehr daran, dass es immer weiter schmolz und sich gleichmäßig in deinem Gesicht verteilte.

"Soll ich dir helfen?", wollte ich grinsend wissen, während du nach einem Taschentuch suchtest.

Warum fragte ich noch? Es war doch so etwas wie meine Pflicht, dir zu helfen, nachdem ich dir das Eis aufgedrängt hatte!

Ohne auf eine Reaktion deinerseits zu achten lehnte ich mich zu dir hinüber und berührte deine Wange. Ich küsste und leckte die Süßigkeit von deiner blassen, weichen Haut.

Noch nie durfte ich sie so intensiv spüren."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Vollkommen in die Suche nach einem Taschentuch oder ähnlichem Gegenstand vertieft bemekrte ich nicht, wie du meinem Gesicht mit deinem näher kamst.

Erst als deine Lippen zärtlich meine Wange strichen und du mit der Zunge den gleichen weg wie sie gingst, hörte ich auf zu kramen.

Mir war klar, dass du das nur tatest, um mich aus der Reserve zu locken.

Genauso wie du mich schon vorher so angehaucht hattest, dass mir heiß und kalt wurde.

Es war ein ähnliches Gefühl wie vorhin...

Ich hätte dich bitten können, das zu lassen.

Ich hätte dich wegstoßen können.

Aber ich wollte nicht. Zumindest nicht sofort.

Zu schön war dieses Kribbeln auf der Haut, welche du berührt hattest, zu warm wurde mir durch diese Nähe.

Die Zeit schien zu verstreichen und doch einfach stehenzubleiben, ich konnte nicht sagen, wie lange wir schon so saßen.

Nach einigen, mir unglaublich lang erscheinenden Augenblicken löstest du dich wieder von mir, sahst mich aber weiterhin an.

"Mmmmhh...", machtest du und lecktest dir die Reste von den Lippen, "So schmeckt das ganze noch einmal so gut!"

Ich starrte schweigend auf ein paar Grashalme vor mir.

Was sollte ich denn auch sagen?

Ich hatte mir deine Aktion einfach gefallen lassen und das schlimmste:

Sie hatte mir auch noch gefallen!

Immer wieder versuchte ich mir einzureden, dass das an den Überbleibseln der kleinen Grippe, die ich hatte, liegen würde, doch daran glaubte ich selbst nicht mehr.

Etwas geschah mit mir, veränderte mich, befreite mich vielleicht sogar.

Und dieses "Etwas"....

Das warst du."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **

to be continued...
 

um feedback wird dringend gebeten...und tipps sind auch immer willkommen ^^"

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Sephiroth erzählt:
 

"Ich kann nicht sagen, wie lange wir dort so saßen. Wir berührten uns nicht, saßen ein Stück voneinander entfernt, dennoch waren wir uns in dieser Zeit näher als je zuvor.

Um uns herum wurde es dunkel, die meisten Leute gingen nach Hause, doch wir regten uns nicht.

"Schau", sagtest du nach einer weiteren Weile plötzlich und zeigtest auf den Waldrand, den wir ziemlich gut im Blick hatten. Ich sah in die gewiesene Richtung und entdeckte sofort, was du meintest.

"Glühwürmchen...", ich lächelte und schaute dann wieder zu dir.

Deine Augen glitzerten. Waren es vielleicht nur die leuchtenden Insekten oder die langsam erlöschenden Flammen, die sich darin spiegelten? Doch wenn dem so war, warum kam es mir dann so vor, als würdest du lächeln?

"Sie sind schön...", flüstertest du ohne deinen Blick von ihnen abzuwenden.

"Hast du noch nie welche gesehen?"

Einen Moment schienst du zu überlegen, dann verneintest du.

"Ich glaube nicht, aber ich kann mich nicht mehr so genau erinnern..."

Trauer schwang in deiner Stimme mit. Natürlich konntest du dich nicht mehr an dein ganzes Leben erinnern, schließlich warst du trotz deines jugendlichen Äußeren recht alt...

"Wie sehen sie wohl aus der Nähe aus?", du hattest wirklich reges Interesse an den kleinen Tierchen, was mich freute.

"Sollen wir welche fangen?"

"Und dann?"

Ich lachte.

"Dann kannst du sie aus der Nähe betrachten und später lassen wir sei gemeinsam wieder frei", erklärte ich und stand auf. Langsam ging ich in Richtung ShinRa-Villa davon, deine Blicke spürte ich auf mir ruhen, trotzem bliebst du sitzen.
 

Grad als ich dei Haustür öffnen wollte, da man zum Fangen und aufbewaren von Glühwürmchen ja ein paar Gerätschaften brauchte, hielt ich inne.

War da nicht etwas?

Ich lauschte.

Irgendetwas flog scheinbar gegen die Wand und ging dann scheppernd zu Boden, nur was? Und vorallem:

Warum?

Waren nicht Zack und Cloud da, um auf alles Acht zu geben?

Wieder ein Scheppern. Dazu noch das Geschrei einer Person.

"...könnt ihr es wagen?!"

"...wir dachten doch..."

So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte nur Wortfetzen vernehmen, doch die sagten mir schon mehr als genug.

Breit grinsend öffnete ich die Tür und sah kurz zu den Anwesenden. Aeris und Tifa sahen mehr als wütend aus, während Cloud und Zack einen ziemlich ängstlichen Eindruck machten.

"Ich bin gleich wieder weg!", versicherte ich und huschte in die Küche, um ein geeignetes Gefäß für die Glühwürmchen zu holen. Kaum hatte ich den Raum mit den Vieren verlassen, erklang das Geschrei von Neuem.

"Schwul! Ihr seid schwul und sagt uns das nicht!", brüllte Tifa, zu gern hätte ich gesehen, wie Cloud vor Angst vor dieser Furie in einem Mauseloch verschwunden wäre. Scheinbar waren die beiden frisch Verliebten dieses Mal etwas unvorsichtig gewesen und waren daher von ihren eigentlichen Geliebten überrascht. Ich hielt mich daraus, die beiden Frauen konnten schließlich gut kämpfen, wie ich schon am eigenen Leibe erfahren musste.

"KLIRR!", der nächste Porzellangegenstand ging zu bruch, ich konnte Cloud vor Schreck aufschreien hören.

Der schlimmste Teil dieses Streits, der unter Umständen mit ein par toten enden würde, war sicher noch nicht vorbei, daher rief ich aus der Küche, als ich das Gesuchte gefunden hatte:

"Achtung, ich möchte jetzt unbeschadet wieder 'raus gehen!"

Stille folgte.

Vorsichtig streckte ich meinen Kopf aus der Tür und betrachtete die Szene.

Aeris nickte mir zu und lächelte sogar kurz, ihre brünette Freundin hingegen fixierte weiterhin mit todernstem Blick Cloud und Zack, welche sich zitternd aneinander klammerten. Flehend schauten sie mich an, schließlich waren sie nichtmal bewaffnet gegen diese zwei Gegner.

Ich lächelte sie frech an, schließlich hatte ich ihnen oft genug gesagt, dass sie es ihen "Freundinnen" beichten sollten. Nun mussten sie ohne meine Hilfe auskommen, schließlich wartete noch jemand auf mich.

Mit ein paar großen Schritten war ich wieder bei der Tür, öffnete diese und rief schnell:

"Lasst das Haus noch stehen!", dann war ich draußen und lief zurück zu dir.

So interessant dieses Geschehen im Haus doch war, gegen deinen wunderschönen Anblick kamen selbst die Kämpfe dort nicht an!"
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Ich blickte dir nach, bis ich dich nichtmehr sehen konnte. Gern wäre ich dir gefolgt, aber wie hätte das ausgesehen?

Ich konnte das nicht tun, schließlich waren nur Freunde.

Das dachte ich zumindest...

"Hat er dich etwa allein gelassen?", fragte jemand neben mir, während ich dir noch nachschaute.

Verwundert wandte ich den Kopf und sah in die Augen Nanakis. Erst ein paar Agenblicke später erinnerte ich mich an die von der Raubkatze gestellte Frage.

"Wie kommst du darauf?!", meine Antwort war abweisend wie immer, "Es ist doch sein Problem, wo er hingeht und wann er das tut!"

"Aber dir wäre es lieber gewesen, wenn er geblieben wäre, nicht?", auch wenn ich ihn nicht anschaute konnte ich Nanakis wissenden Blick spüren.

Er hatte natürlich Recht.

Konnte man mir etwa so genau ansehen, was ich fühlte?

Dabei hatte ich es doch zuvor auch immer geschafft mich hinter meiner kalten Maske zu verstecken, niemanden an mich heranzulassen...

"Er verändert dich", sagte das intelligente Tier wie beiläufig, dann stand Nanaki auf und ging gemächlich in Richtung Feuer davon. Doch, als er grad noch so in Hörweite war, drehte er sich nochmal zu mir um und meinte:

"Lass es doch einfach geschehen und hör' auf, dich dagegen zu wehren!"

Schließlich ließ er mich allein zurück, unsicherer und verwirrter über meine Gefühle als je zuvor.

"Ich wehre mich nicht...", nuschelte ich, da ich mir dessen sicher war.

"Wogegen wehrst du dich nicht?", vernahm ich deine tiefe Stimme hinter mit, was mich aufschrecken ließ.

"Nicht wichtig..."

Ich musterte dich. Dein Atem ging schneller als normal und in deiner Hand hieltest du eine Art großes Marmeladenglas in dessen Deckel Löcher gebohrt waren.

"Kommst du?"

"Wohin?"

"Glühwürmchen fangen!", sagtest du, als wäre es sofort klar gewesen. Wahrscheinlich war es das eigentlich auch.

"Ich...", begann ich, hielt dann aber inne. Ich wollte "nein" sagen, wollte dich abweisen, doch vielleicht hatte Nanaki recht.

Einige Momente vergingen, ich kämpfte innerlich mit mir. Schließlich blickte ich in deine glänzenden, grünen Augen, nickte und stand auf.

Ich wusste, dass die ehemals als Red XIII bekannte Raubkatze uns, vorallem mich beobachtete.

Vielleicht wollte ich ihm beweisen, dass ich mich nicht gegen die Veränderung wehrte, vielleicht auch nur mir, doch ohne Nanaki wäre ich dir damals nicht zum Waldrand gefolgt, hätte nicht einen der schönsten Abende meines Lebens gehabt.
 

"Das wird nichts...", murmelte ich nach gut einer Stunde erfolgloser Glühwürmchenjagt niedergeschlagen und ließ mich auf den moos- und grasbedeckten Boden sinken, der vom fahlen Mondlicht glänzte.

Mir war kalt, ich war müde und hatte keine Lust mehr, mich von irgendwelchen Leuchtkäfern an der Nase herumführen zu lassen.

"Ich gehe hier nicht weg, bis ich nicht mindestens einen Käfer gefangen habe!", meintest du und setztest dich neben mich. Das "Fang-Gefäß" ließest du geöffnet zu unseren Füßen liegen.

"Muss ich solange hier bleiben?"

"Ja, die Viecher sind schließlich für dich!", du sahst mich halb belustigt, halb tadelnd an.

Ich zog weiterhin einen Schmollmund.

"Die anderen sind auch schon schlafen gegangen...", ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr, "Und es ist auch schon nach Mitternacht!"

"Na dann!", du lächeltest mich an und schon wurde mir wärmer, "Frohe Ostern!"

"...", ich wich deinem Blick aus, "Dir...auch..."

Auf einmal spürte ich deine Hand an meiner Hüfte, wie du mich näher zu dir zogst und deinen warmen Atem an meinem Ohr.

"Bleib noch ein bisschen mit mir hier...zur Feier des Tages, tu mir diesen gefallen..."

Unwillkürlich lehnte ich mich an dich an und schloss die Augen, genoss diese Wärme, ein Gefühl, welches ich zuvor nur so selten erfahren durfte.

Unendlich langsam und doch viel zu schnell verging die Zeit, wir schienen unberührt von ihrem Fluss. Ich lauschte deinem Herzschlag und den Geräuschen der Nacht um uns herum.

Wir schwiegen und verstanden uns trotzdem.

Irgendwann, ich wusste nicht, wie lage wir schon aneinandergekuschelt zusammen saßen, flüstertest du mir etwas ins Ohr.

Erst verstand ich nicht, was du von mir wolltest, doch dann sah ich es selbst:

Die kleinen Käfer, die wir so verbissen zu fangen versuchten, waren von allein in das Glas geflogen und glühten dort nun vor sich hin, wie als würden sie nur auf uns warten.

"Siehst du", sagtest du fröhlich und schlossest den Deckel des Glases bevor die Glühwürmchen entkommen konnten. "Das Warten hat sich doch gelohnt!"

Lächelnd nickte ich. Du sahst mich mit unergründlichem Blick an.

"Du solltest viel öfter lächeln...", meintest du sanft strichst zärtlich mit deinen Fingerspitzen über meine Wange, ich wusste auch ohne Spiegel, dass ich rot wurde.

Unsicher machte ich einen Schritt zurück.

"Wir...wir sollten jetzt wirklich nach Hause gehen...", nuschelte ich und schaute die Insekten genauer an.

"Gut, gehen wir...", kam es darauf von dir, du klangst enttäuscht.

Mir war klar, was du gehofft hattest, doch ich war noch nicht bereit für mehr als die davor erlebte Nähe.

Dennoch war dieser Abend, diese Nacht, etwas besonderes und würde daher immer in meiner Erinnerung bleiben."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Gut, gehen wir...", murmelte ich, auch wenn ich lieber mit dir noch ein wenig da geblieben wäre.

Ich hatte das Gefühl gehabt, dich endlich aufgetaut zu haben, endlich zu dir durchgedrungen zu sein, doch so schnell ging das wahrscheinlich nicht. Wenigstens hattest du gelächelt, was bei dir schon an ein kleines Wunder grenzte.

"Wohin packen wir sie?"

Stirnrunzelt drehte ich mich zu dir um.

"Wen?"

"Die hier", du hieltest mir das Glas mit unserem Fang hin und ich dachte nach.

"Am besten lassen wir sie im Garten, dann können wir sie irgendwann frei lassen."

"Irgendwann?"

"Ja", erklärte ich grinsend, "Wir beide zusammen, bei Sonnenuntergang am Strand!"

Dein Gesichtsausdruck spiegelte Unglauben, Sorge um meine Geistige Gesundheit und eine Mischung aus Lust und Unlust auf mein Vorhaben wieder.

"Das ist...", du gingst an mir vorbei, "kitschig!"

Ich folgte dir.

"Nein, das nennt man romantisch!"

Das Schnaufen deinerseits deutete ich als ein widerwilliges "Okay", also fragte ich nicht weiter nach.

Auf dem Weg nach Hause ging ich die ganze Zeit hinter dir. Warum kann man sich denken, oder? Wärst du hinter mir gewesen, hätte ich rückwärts gehen müssen, um deine langen, seidigen, ebenholzfarbenen Haare, die sich leicht im seichten Wind bewegten, zu sehen.

Bald waren wir im Haus, nachdem die Glühwürmchen ein schönes Plätzchen im Garten bekommen hatten, und ich wünschte dir, mit einem letzten Blick, tief in deine Augen, eine gute Nacht. Dann ging ich in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Ich war sehr müde, auch wenn ich versucht hatte, dir gegenüber wach zu wirken. Ohne mich auszuziehen schloss ich die Augen und driftete in den Schlaf über, meine Gedanken waren bei dir.

So froh ich auch war, endlich im Bett zu liegen, schöner wäre es gewesen, wenn ich es in dieser Nacht mit dir geteilt hätte.
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Mit offenen Augen saß ich auf meinem Bett, wusste nicht, was mich geweckt hatte.

Orientierungslos, wie ich es oft kurz nach dem Aufwachen war, schaute ich mich im Zimmer um. Die Schuldige an meinem frühen Erwachen fand ich auf den ersten Blick.

"Vincent?", Aeris lächelte mich verlegen an, "Habe ich dich geweckt?"

Schweigend blickte ich sie an. Was für eine Frage!

"Tut mir Leid!", sie kam zu mir, in der Hand trug sie eine Art Korb.

Bevor sie sich an mein Bett setzte, zog ich die Decke etwas höher, schließlich musste sie nicht sehen, dass ich nackt schlief. Hätte ich geahnt, dass ich am frühen Morgen, ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es grade halb sieben war, von der jungen Frau besucht werden würde, wäre ich beim Schlafengehen nicht zu faul gewesen, meinen Schlafanzug anzuziehen.

"Ich wollte nur ein paar Sachen hier verstecken!", erklärte sie und hielt mir das Körbchen unter die Nase.

"Sachen verstecken", wiederholte ich emotionslos, "Bei mir im Zimmer."

Mein Blick in diesem Moment verriet sicher, wie begeistert ich davon war, dass Yuffie sicher bald hier 'rein stürmen würde um alle Süßigkeiten zu finden.

Ich seufzte.

"Nicht gut?", fragte Aeris vorsichtig, wahrscheinlich ahnte sie schon, was ich dachte.

"Ich gehe davon aus, dass es jetzt zu spät ist, um das ganze rückgängig zu machen", sagt ich und legte mich wieder hin. "Aber fändest du es nicht auch angenehmer jetzt noch ein wenig mit deinem Zack im Be--"

Ich kam nicht dazu, den Satz zu beenden, da rief Aeris schon dazwischen.

"Sicher nicht!"

Verwundert schaute ich die Frau an.

"Nicht?"

Sie schüttelte energisch den Kopf, machte sich dann aber weiter ans Verstecken, jedoch ohne noch etwas zu sagen.

Was war los? Hatte sie sich mit ihrem Geliebten gestritten?

Ich traute mich nicht, danach zu fragen.

"Hast du eigentlich gewusst", begann sie plötzlich wieder zu reden, "dass Zack und Cloud schwul sind?"

Wie beiläufig erzählte sie das, versteckte dabei ein paar Eier an Azraels Aquarium, und doch konnte ich ihre Stimme vor Wut zittern hören.

"Also wurden die beiden erwischt...", sagte ich leise zu mir selbst und konnte ein Schadenfrohes Grinsen nicht unterdrücken. Eigentlich hätte ich mir auf der Stelle Sorgen um die beiden machen müssen, schließlich waren Aeris und vorallem Tifa nicht zu unterschätzen, doch irgendwie freute mich die ganze Sache.

Es geschah ihnen einfach recht.

"So ganz stimmt das nicht", gab ich nun wieder ernst zu bedenken, "Homosexuell wären die beiden, wenn sie nur auf Männer stehen würden."

Während ich sprach stand ich auf, die Decke um meine Hüfte geschlungen, und suchte schnell ein paar Kleidungsstücke aus meinem Schrank zusammen.

"Aber da sie eindeutig auch auf Frauen stehen, sind sie bi", ich warf einen Blick zu der Blonden, die mich mit ihren zu Schlitzen verengten Augen fixierte, "Deshalb solltest du ihnen nicht Unrecht tun und sie als schwul beschimpfen!"

Aeris war kurz davor vor Wut zu explodieren, deshalb verließ ich so schnell es ging mein Zimmer und machte mich auf den Weg ins Bad.

So früh würde dort sicher noch niemand sein, also klopfte ich nicht an.

Nun, es stellte sich heraus, dass ich nicht der einzige war, der scheinbar schon am Morgen ein nettes Erlebnis mit einer der beiden hübschen Frauen gehabt hatte."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

""Guten Morgen!", trällerte ich dir entgegen, als du ins Bad kamst. Dein Blick in dem Moment, als du Zack, Cloud und mich dort sahst war einfach göttlich!

"Tifa?", wollte der blonde Stachelkopf wissen, während er versuchte, die Haare in Form zu bekommen.

"Aeris...", gabst du trocken zurück und schlossest die Tür hinter dir.

Unauffällig wandertest du mit deinen Augen erst Clouds und Zacks geschundene Körper ab, dann beobachtest du mich ziemlich genau. Zu deinem Pech bemerkte Zack, der darauf wartete, dass Cloud und ich das Waschbecken freimachten, deine Blicke ziemlich genau.

"Vinc...", er grinste zweideutig, was bei seinem blauen Auge recht seltsam wirkte, "Ist da etwas zwischen dir und Sephi vorgefallen, von dem wir wissen sollten?"

Dir viel bei Zacks Bemerkung die Decke herunter, sodass du nackt, wie Gott dich schuf vor uns standest, ich schnitt mich aus dem gleichen beim rasieren.

"Wie...", mit hochrotem Kopf versuchtest du deine Shorts zu finden, um wenigstens diese über deine schlanken Hüften zu ziehen, "Wie kommt ihr denn darauf?"

Zum Glück konnte man unter dem Rasierschaum in meinem Gesicht nicht die plötzliche Farbveränderung sehen.

Obwohl, eigentlich hatten wir doch wirklich nichts getan!

Wenn man ein wenig Gekuschel und ein bisschen Eis aus dem Gesicht des anderen Lecken als nichts bezeichnete...

"Dafür, dass da nichts war, seid ihr beiden gestern Abend - oder sollte ich sagen: heute früh? - aber ganz schön spät nach Hause gekommen!", auch Cloud begann zu grinsen, was seine geschwollene Lippe noch mehr betonte.

Du hattest es aufgegeben, deine Unterwäsche zu suchen, stattdessen schobst du die beiden Stachelköpfe vom Wannenrand und stiegst danach selbst dort hinein.

"Keine Sorge, wir haben nichts unanständiges gemacht...", erklärte ich, während du den Duschvorhang zu zogst, "Vincent hat seine Unschuld also noch nicht verloren!"

Kaum hatte ich den letzten Satz ausgesprochen, bekam ich schon eine Shampooflasche, die du aus der Dusche geworfen hattest, gegen den Kopf.

"Spinn nicht rum! Ich bin keine Jungfrau mehr!", riefst du beleidigt, worauf die andren beiden zu lachen anfingen.

"Natürlich...", sagte Cloud. Zack nickte und meinte:

"Es muss dir nicht peinlich sein, Vincent! Du wirst deine Unschuld noch früh genug verlieren!"

Auch diese zwei bekamen promt eine Flasche mit Seifenfüllung gegen den Schädel, was sie zum Schweigen brachte.

Wortlos setzten wir unsere begonnenen Morgentätigkeiten fort, ich rasierte mich weiter, Cloud ging seinem allmorgendlichen Waschritual nach und Zack wartete darauf, endlich Zähne putzen zu können.

Einige Minuten, in denen sich hinter dem Duschvorhang nichts regte, verstrichen, dann brachst du dieses Schweigen:

"Leute...? Könnt ihr mir das Shampoo wiedergeben?""
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Nach einigen weiteren peinlichen Momenten saßen wir beide endlich in der Küche am Tisch und starrten mit Cloud und Zack Löcher in die Luft. Das heißt, eigentlich starrten wir die ganzen bunten Eier an, die Yuffie in gleichmäßigen Abständen auf dem Küchentisch ablud.

"Wie viele haben Tifa und Aeris denn versteckt?!", fragtest du mehr dich selbst als einen anderem am Tisch. Wie als Antwort auf diese Frage hallte darauf gleich ein Schrei durchs Haus.

"Oh! Wie SÜSS!", brüllte die Ninja und kam so gleich zu uns, sie trug einen großen Käfig.

"Schaut mal! Ich hab einen Hasen! Einen echten Osterhasen!!! Ist das nicht toll?!"

Man merkte überhaupt nicht, dass sich das Mädchen über das Tierchen freute...

"Hast du ihn endlich gefunden?", meinte Cid grinsend, während er hinter der Schwarzhaarigen in den Raum kam. Die anderen saßen im Wohnzimmer.

Yuffie hörte gar nicht auf das Langohr, welches sie im Käfig auf den Tisch gestellt hatte, zu betrachten. Schließlich nahm sie das Tier aus dem Käfig und schloss es glücklich in ihre Arme.

"Baust du jetzt eine Beziehung zu unserem Mittagessen auf?", fragte ich ohne sie anzusehen.

"Mittagessen?!", kam es erschrocken von ihr.

"Natürlich, das ist unser Osterbraten!", erklärte ich ohne eine Miene zu verziehen. Daran, dass du die Luft anhalten musstest um nicht zu lachen, konnte ich erkennen, wie Yuffie die Gesichtszüge entgleist sein mussten.

"Aber...aber...", sie stand kurz vor einem Tränenausbruch, "Aber ich dachte das Häschen wäre für mich!"

Mit Tränen in den Augen und ihrem Haustier fest im Arm rannte sie zu ihrem Zimmer und schlos sich darin ein, wie ich von der kurz danach zu uns kommenden Tifa erfahren konnte.

"Wer von euch hat Yuffie diesen Mist von wegen Hasen töten erzählt?!", rief Aeris, die hinter ihrer Freundin stand in die Runde.

Cid ging darauf Schultern zuckend zu Barrat ins Wohnzimmer, Cloud und Zack verschwanden auf ungeklärte Weise unter dem Tisch und waren später auch beim Fernseher anzutreffen und wir beide, tja, wir waren den Teufeln in Menschengestalt ausgesetzt. Eigentlich hatten wir keine Probleme mit den beiden, nur seit gestern Abend waren sie irgendwie...seltsam.

Ich schaute von einer zur anderen, du lächeltest gekünstelt.

"Wir würden gern mit euch reden...", begannst du und standest auf, "...aber Vincents Fisch hat Hunger, darum müssen wir ihn jetzt füttern gehen!"

Bevor eine der Frauen oder ich protestieren konnten hattest du mich schon hochgehoben und trugst mich scheinbar ohne Kraftaufwand aus der Küche bis auf den Dachboden. Aeris und Tifa folgten uns nur mit ihren Blicken.

Wir waren allein.

Du hattest gleich beim Betreten des Bodens die Tür verschlossen und nun setztest du dich auf das alte Sofa, welches schon seit Jahren hier oben stand. Unsicher machte ich ein paar Schritte auf dich zu, blieb jedoch kurz vor dem Sofa stehen und setzte mich erst, nachdem du mich mehrmals dazu aufgefordert hattest.

Eine angenehme Hitze stieg in mir hoch, wahrscheinlich lag es an der Nähe zu dir.

Die Wärme deines Körpers, die Einsamkeit und Stille um uns herum, diese mir schon so bekannte Nähe, alles schon so oft erlebt.

Und dennoch war es auch diesmal ein völlig neues Erlebnis."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **

to be continued...

Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen!

Teil: 6/7

Autor: Kenren

email: Kenren@blubb.at

Disclaimer: gehört mir alles nicht, geld hab ich auch keins...
 

endlich ausm urlaub zurück ^.^

das ist also das vorletzte kap...das kürzeste und mieseste der ganzen ff ~~

mal sehen, vielleicht schreib ich es nochmal.

alles geht irgendwie zu schnell und die charas leiden auch (wie eigentlich immer bei mir ^^") unter gefühlsschwankungen...

wat sollz...

lest es einfach und sagt mir, wie ihr es fandet ^^"
 

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Sephiroth erzählt:
 

"Seit du dich gesetzt hattest schwiegen wir, wozu brauchten wir auch Worte?

In diesem Moment, umgeben von einer angenehmen Stille, kam es mir vor, als würde ich alles über dich wissen. Alles, was ich wissen musste.

Von der Seite musterte ich dich. Du hattest ein so fein geschnittenes Gesicht, so schöne und traurige Augen...Aber warum sahst du zu Boden? Warum glitzerten Tränen in deinen Augen?

Ich konnte nicht anders, ich musste die Stille durchbrechen.

"Vincent...", vorsichtig schob ich meine Hand unter dein Kinn, damit du mich ansahst. "Was hast du?"

"Nichts...", du sahst wieder weg.

Was war auf einmal los? War alles, was in den letzten Tagen passiert war, plötzlich ohne Bedeutung für dich?

Bevor ich die Gedanken zuende bringen konnte, begannst du von allein zu sprechen.

"Du hast mich...", während du sprachst hobst du den Kopf und blicktest direkt in meine Augen, ein leichtes Lächeln konnte ich auf deinen schmalen Lippen entdecken und eine Träne lief über deine Wange, "...sehr verändert, aber ich weiß nicht, ob ich diese Veränderungen wirklich möchte. Ich habe Angst wichtige Dinge, wichtige Menschen zu vergessen..."

Ich lächelte.

"Wie solltest du?", zärtlich wischte ich mit den Fingerspitzen die Tränen aus deinem Gesicht und küsste dich auf die Stirn. Den Schauer, den darauf durch deinen Körper ging, konnte ich förmlich spüren.

"Außerdem...", wieder blickte ich in deine rubinroten Augen, "Glaubst du nicht, dass Lucretia gewollt hätte, dass du glücklich wirst?"

Ein leises Seufzen kam über deine Lippen und du begannst einen Punkt auf meinem Shirt anzustarren.

In Gedanken warst du wieder bei ihr, dessen war ich mir sicher. Egal was ich auch tun würde, du würdest nie aufhören ihr nach zu trauern und dich nur um dein jetziges Leben kümmern.

"Warum tust du das immer wieder?"

Verwundert blickte ich dich an und sah wieder ein Lächeln in deinem Gesicht.

"Warum bist du immer wieder so lieb zu mir, obwohl ich dich abweise?"

Ich legte meinen Arm um dich, zog dich näher an meinen Körper.

"Weil...", ich versank in den unendlichen, roten Meeren deiner Augen, "...ich dich liebe."

Es war so ein einfacher, kurzer Satz, und doch war es schwer, ihn über die Lippen zu bringen. Vorallem, weil ich noch nie zu jemanden etwas dieser Art gesagt hatte.

In diesem Augenblick geschah es. Die eisige Maske, hinter der du deine Gefühle immer wieder verstecktest, zerbrach entgültig.

Salzige Tränen schossen dir in die Augen und du drücktest dich an mich, dein Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben. Ich hörte dein Schluchzen, spürt das Zittern, das durch deinen Körper ging, und konnte trotzdem nichts machen, als dich einfach nur festzuhalten.

Dir den Schutz zu geben, den du bei mir suchtest."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Wie ein Kind, dass die Nähe zu seiner Mutter sucht, klammerte ich mich an dich, konnte die Tränen nicht zurückhalten.

Doch warum weinte ich?

Eigentlich freute ich mich doch über diese Liebeserklärung, aber genau das machte mir bewusst, dass ich ich die Frau, der ich ewige Liebe geschworen hatte, mit der ich mein Leben hatte verbringen wollen, nach und nach vergas.

'Lucretia' war nur noch ein Name für mich.

Ein Wort, welches einen längst verstorbenen Menschen irgendwo in meinen Erinnerungen bezeichnete. Die Frau, die einst mein Glück, mein Lebensgrund, mein einziger Wunsch war, die Person, die ich versuchte irgendwie in meinen Gedanken lebendig zu erhalten, war entgültig gestorben.

Vielleicht war es das beste so. Vielleicht musste ich einfach loslassen und vergessen um glücklich zu werden.

Es war schwer das zu akzeptieren, es fühlte sich fast unmöglich an, etwas so lange Geliebtes aufzugeben, doch ich musste, nein, würde es schaffen. Schließlich gab es auch andere wichtige Personen in meinem Leben.

Vielleicht warst du die wichtigste davon.

"Se...phi...roth...", ich flüsterte deinen Namen so leise, dass niemand außer mir ihn hören konnte. Niemand sollte ihn hören.

Es war eine Art Geständnis für mich. Endlich gestand ich mir ein, wen ich brauchte. Mit wem ich zusammen sein wollte.
 

Irgendwann hörten die Tränen auf zu fließen und ich wurde müde. Du hattest mich so lange einfach festgehalten, warst einfach nur da, dafür war ich dankbar.

Langsam driftete ich in den Schlaf über.

Spürte nur noch ganz entfernt, dass du mich vorsichtig hochhobst und dann trugst, wohin interessierte mich nicht mehr.

Alles was ich in diesem Moment wollte war schlafen, am liebsten in deinen Armen."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Mit dir in den Armen, du warst scheinbar vor erschöpfung eingeschlafen, ging ich leise durch den Flur, hoffte dabei inständig, dass mir niemand auf meinem Weg begegnen würde. Aber wie es das Schicksal so wollte hatte sich jemand Sorgen um uns beide gemacht und sich deshalb auf die Suche begeben.

"Was ist mit Vincent? Geht es ihm nicht gut?", fragte Zack verwundert, als er dich sah.

"Er schläft...", kam die knappe Antwort von mir, da war ich auch schon in meinem Zimmer verschwunden und legte dich dort sanft aufs Bett.

Ein paar Minuten sah ich dich nur an, unfähig etwas anderes zu tun. Du hattest mich wieder in deinen Bann gezogen, wie du es auf unerklärliche Weise so oft schafftest.

Das nächste, was ich tat, war dich zuzudecken, schließlich solltest du dich nicht erkälten.

So schwer es mir auch fiel, letzten Endes musste ich mich von dir losreißen, sonst würde Zack sicher irgendwelche Schauergeschichten über uns beide erzählen.

"Ich komme bald wieder...", hauchte ich und wagte es kurz deine Lippen mit meinen zu berühren, prägte mir das Bild von dir schlafend in meinem Bett noch einmal gut ein, dann ließ ich dich allein.
 

In der Küche saßen alle am Tisch und waren damit beschäftigt, das Osteressen zu vernichten. Auf den ersten Blick wies nichts darauf hin, dass Zack ihnen irgendetwas gesagt hatte, doch als ich den Raum betrat, bedachten mich gleich drei Personen mit tadelndem Blick.

"Darf man erfahren, was du mit Vincent da oben getrieben hast?", sagt Cid und ließ mich nicht aus den Augen, während ich mich setzte.

"Wenn du ihm irgendetwas angetan hast bekommst du es mit mir zu tun!", erklärte Yuffie selbstbewusst. 'Mit dir und welcher Armee?' wollte ich antworten, ließ es dann aber bleiben.

Warum sollte ich mich mit den anderen anlegen, wenn ich nichts verbrochen hatte?

"Also, wir hören", die dritte im Bunde, Aeris, schaute mich wie einen Verbrecher an. Zack würde noch etwas von mir zu hören bekommen...

"Wir haben uns unterhalten, Vincent war müde und ist eingeschlafen, dann habe ich ihn ins Bett gebracht", meinte ich sachlich nahm mir vom angeschnittenen Braten.

"Nun spinn nicht rum!", die Cetra nahm mir den Teller weg, als ich anfangen wollte zu essen, "Wie tot hat er in deinen Armen gehangen, hat Zack gesagt! Da kann man doch nicht von müde sprechen!"

Ernst schaute ich zu genanntem Mann.

"Wie tot? Dir müsste doch aufgefallen sein, dass Vinc sich mehr an mir festgehalten hat, als ich ihn!", knurrte ich und nahm Aeris den Teller wieder ab.

Was hatten bloß alle auf einmal?

Schweigend aßen die anderen weiter, jedoch nicht ohne mich mit ihren Blicken zu durchbohren.

Irgendwann reichte es mir.

"Was habt ihr eigentlich alle für ein Problem? Ich habe niemandem etwas getan!"

"Ich glaube, sie machen sich nur Sorgen um Vincent...", beantwortete Nanaki meine Frage und sah mich dabei durchdringend an. "Verständlich ist es doch, oder?"

"Jetzt fangt ihr plötzlich mit den Sorgen an?", ich schaute in die Runde und hatte mühe dabei meine aufkommende Wut zu unterdrücken, "Klar habt ihr eure eigenen Probleme, aber wissen, dass es ihm besser geht, solltet ihr schon!"

Langsam stand ich auf. Mir war egal, was die anderen dachten und warum sie es taten. Mochte ja sein, dass sie sich Sorgen machten, aber doch nicht meinetwegen!

"Sephiroth...", Tifa hielt mich fest, "Bleib hier, bitte."

Sie sprach ruhig, genau das war es, was mich beunruhigte.

"Du weißt, was du uns, auch oder vielleicht sogar vorallem Vincent, angetan hast. Natürlich ist das alles lange her und du hast dich verändert, aber bevor du unser Feind wurdest warst du auch anders", angespannt lauschte ich ihren Worten. Es tat weh, aber sie hatte Recht. Nur ungern erinnerte ich mich an all das.

"Zack war schließlich mit dir befreundet", beendete sie ihre Erklärung und schaute mich an.

Ich wusste, was sie damit sagen wollte.

Ernst nickte ich, wandte mich dann zum Gehen. Kurz bevor ich den Raum verließ meinte ich noch:

"Keine Angst, ich werde Vincent nicht verletzen...das könnte ich nicht einmal, wenn ich es wollte."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Irgendwann erwachte ich, doch schlug noch nicht die Augen auf. Viel zu angenehm war dieser Geruch, der mich umgab, viel zu Weich der untergrund, auf dem ich lag. Sicherlich würde ich diesen Ort verlassen müssen, wenn ich zeigte, dass ich wach war.

Und dann war da auch diese Hand. Ich spürte, wie sie zärtlich mein Gesicht berührte und mir durch die Haare strich. Jede Stelle, die sie berührt hatte, wurde warm, schien förmlich zu brennen, aber auf eine unglaublich angenehme Weise.

Natürlich musstest du das sein. Niemand sonst würde das tun.

Unwillkürlich lächelte ich.

"Endlich wach?", hörte ich deine tiefe Stimme, worauf ich ein Auge halb öffnete.

"Kommt drauf an...", ich rutschte näher an dich heran, da du halb auf dem Bett lagst.

"Worauf?"

"Wenn ich aufstehen muss, dann schlafe ich noch...", mit wieder geschlossenen Augen nahm ich deinen Geruch in mir auf. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass auch das ein Grund dafür war, dass ich so gern mit dir zusammen war.

"Du kannst so lange hier liegen bleiben, wie du möchtest...", während du sprachst setztest du die Berührungen fort und ich ließ es geschehen, ließ mich einfach fallen.

Etwas war anders zwischen uns.

Wir wussten von den Gefühlen des anderen, aber da war noch mehr. Ich hatte aufgehört mich zu wehren, hatte mir eingestanden, was ich wollte. Und dieses Mal würde ich auch all das zu lassen, was du und ich insgeheim schon so lange wollten.

Langsam kamst du mit deinen Lippen näher an meine, küsstest mich vorsichtig, kaum spürbar, und dennoch lief mir ein wohliger Schauer über den Rücken.

Du sahst mir tief in die Augen, wartetest auf ein Zeichen von mir. Lächelnd nickte ich.

Wieder küsstest du mich, diesmal fordernder. Langsam strichst du über meinen Hals, die Schultern hinab, nur um diesen ganzen Weg mit deinen Fingern wieder hinauf zu fahren. Ich vergrub meine Hand in deinem Haar, hatte die Augen geschlossen, gab mich dir hin.

Wir verbrachten viel Zeit damit, uns einfach zu berühren, den Körper des anderen kennenzulernen, sei es mit den Händen oder mit den Lippen.

Leise Liebesbekundungen kamen immer wieder aus deinem Munde.

Oft wartetest du noch auf ein Zeichen von mir, wolltest wissen, ob ich wirklich bereit dafür war.

Und jedes Mal bejahte ich.

In dieser Nacht wollte ich dir gehören, so wie du mir.

Während wir nur noch uns wahrnahmen, fast wie in einer eigenen Welt, in der die Zeit nicht verging, verschwand die Sonne dort draußen langsam hinter dem Horizont und tauchte all das, was sie mit ihren Strahlen noch erreichte, in goldenes Licht.
 

Der Mond stand hoch am Himmel, als ich aufwachte.

Nun, genau genommen hatte ich nicht geschlafen, nur ein wenig gedöst, natürlich eng an deinen Körper geschmiegt um nicht zu frieren.. Eins musste man dir lassen, gegen Kälte schienst du wirklich gänzlich unempfindlich zu sein.

Demonstrativ zog ich die Decke noch ein Stück höher und sah dich von der Seite an.

"Die Heizung bleibt aus", wiederholtest du dich, dann fügtest du noch grinsend hinzu, "Die brauchst du ohnehin nicht, wo du doch die beste Wärmequelle hier im Bett hast!"

"Dann geh' ich in mein eigenes Bett und schlaf da...", murrte ich darauf.

"Da ist doch die Heizung sowieso kaputt! Dann kannst du auch gleich hier bleiben."

In der Zeit, in welcher du deinen Satz beendet hattest, hatte ich schon die Bettdecke an mich gezogen, so dass du nun nackt, fast ohne Decke auf dem Bett lagst.

"In einem Raum ohne intakte Heizung zu frieren ist normal, in einem Raum mit einer nicht!", gab ich zu bedenken.

Ohne weiteren Kommentar erhobst du dich aus dem Bett und gingst hinüber zum Schrank, nebenbei zogst du dir noch deine Boxershorts an und warfst mir meine zu.

"Welche Größe hast du?"

"Sicher eine kleinere als du!"

Ich wollte jetzt keine Diskusion über Konfektiongrößen führen, ich wollte dich wieder neben mir zu liegen haben. Aber das ging nunmal schlecht solange du nicht von diesem Schrank wegkamst.

Kaum hatte ich meine Shorts angezogen, was sich im liegenden Zustand als ziemlich schwierig erwies, flog mir auch schon eine Mischung aus Strickjacke und Hemd entgegen.

"Zieh das an, dann wird dir schon wärmer", meintest du lächelnd und kamst zurück zu mir.

Missmutig betrachtete ich das Kleidungsstück. Rein vom Nutzen war es sicher gut, aber ich war mir nicht sicher, ob ich lieber frieren und dafür deine Haut auf meiner spüren oder es warm haben wollte. Schließlich entschied ich mich für etwas dazwischen, zog das Hemd zwar über, knöpfte es aber nicht zu. So hatten wir beide mehr davon."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Sephiroth erzählt:
 

"Lächelt stellte ich fest, dass du mein Hemd offen gelassen hattest um noch etwas Hautkontakt zu ermöglichen.

Dein wartender Blick war für mich die Aufforderung, endlich wieder zu dir unter die Decke zu kriechen. Recht hattest du. Wenn man so halbnackt im Zimmer stand war es auf dauer recht kalt.

Aber dafür hatten wir schließlich uns.

Sanft zog ich dich wieder in meine Arme und küsste dich langsam, zärtlich. Wie ich es schon so oft an diesem Abend getan hatte.

Doch so schön die letzten Stunden auch waren, eine Frage wollte mich nicht loslassen.

"Wolltest du es wirklich?"

Wieder war die Antwort dieses Lächeln, dieses Nicken von dir, das mich schwach werden ließ.

"Hätte ich es sonst zugelassen?"

"Nein...wahrscheinlich nicht..."

Aneinandergekuschelt, sicher, dass uns nichts mehr trennen würde, schliefen wir ein.

Von dem eisigen Wind, der ums Haus wehte, von den Wolken, die er mit sich brachte, bemerkten wir nichts.

Noch nicht."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **
 

Vincent erzählt:
 

"Ein Schrei ließ mich hochschrecken.

Wie spät war es? Etwa schon Zeit zum Aufstehen?

Ein Blick durch den Raum verriet mir, dass es nicht so sein konnte. Die Sonne war noch lange nicht aufgegangen und Regen prasselte ans Fenster. So weit schien alles normal, doch woher kam dann dieser Schrei?

"Sephi...?", ich stieß dich in die Seite, damit du auch wach wurdest.

"Was ist denn?", wolltest du verschlafen wissen. Noch während du dir die Augen riebst schienst du etwas mitzubekommen, das mir zuvor entgangen war.

"Riechst du das?!"

Ich kam nicht mehr dazu, dir zu antworten, denn du zogst mich mit dir auf die Beine.

"Es riecht, als würde etwas brennen!"

Feuer? Kam daher dieser Schrei?

Bald würde ich die Antwort finden, denn schon wieder schrie jemand etwas, nur diesmal direkt vor unserer Tür. Noch im selben Moment wurde auch schon gegen diese getreten.

"Was macht ihr noch hier drin?!", Cid blickte uns entsetzt an, "Der Blitz hat eingeschlagen, das Haus brennt! Raus hier!!"

Ich hörte ihm gar nicht mehr zu, starrte nur noch wie gebannt auf den Flur, von dem uns dunkler Rauch und Hitze entgegenschlugen. Ansgt machte sich in mir breit und Fragen hallten in meinem Kopf wieder. Wie sollten wir hinaus kommen? Durch das Fenster wäre zu gefährlich, doch duch die Flammen auch! Aber vorallem verstand ich eins nicht:

Wie konnten wir das nicht bemerken? Wir waren doch die ganze Zeit hier und haben geschlafen...die anderen sind ja schließlich auch davon aufgewacht.

Mir blieb keine Zeit mehr zum Nachdenken, da wurde ich schon von Cid mit aus dem Zimmer und in Richtung Treppe gezogen. Ich konnte kaum etwas erkennen, da meine Augen brannten. Mein Hals tat vom schwarzen Rauch und der Hitze, die überall zu herrschen schien. Du liefst direkt hinter mir und hattest genauso mit den durch den Qualm hervorgerufenen Hustenanfällen zu kämpfen.

An vielen Stellen fielen Teile der Decke zu Boden und Flammen breiteten sich in den Räumen aus. Wir schafften es nur mit Mühe die Treppe hinab.

Das Feuer musste schon eine Weile unbemerkt gebrannt haben, ging es mir durch den Kopf. Der Regen kam schon lange nicht mehr gegen das Feuer an, entfachte es stattdessen noch mehr.

Die Luft wurde immer schlechter, je weiter wir nach unten in Richtung Haustür kamen. Mir wurde übel und ich stand kurz davor umzukippen, aber du und Cid zwangen mich dazu, trotzdem weiter zu gehen.

Plötzlich hörte ich ein Krachen direkt über uns. Als ich hinauf sah entdeckte ich einen Balken, der dabei war zu brechen und hinabzufallen.

Von da an ging alles so schnell und doch so langsam, dass ich jedes Detail in erinnerung behalten würde.

Ich rief deinen Namen, wollte dich wegziehen, doch du stießst mich weiter voran, obwohl du noch immer unter dem brennenden Holz standest. So sehr ich es auch versuchte, so sehr ich auch zurück drängte, ich kam durch die sich ausbreitenden Flammen nicht mehr an dich heran. Der schwere Balken fiel, du konntest nicht entkommen. Um mich herum wurde alles schwarz, meine Beine sackten einfach weg und ich fühlte mich, als würde ich in ein Meer aus Dunkelheit fallen. Doch all das war nicht so schrecklich, wie die Angst um dich. Bis ich entgültig Ohnmächtig wurde war ich in Gedanken bei dir."
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **

to be continued...
 

tjaaa...das ende des vorletzten teils! nun heißt es bangen...wird es ein happy end geben? (das weiß ich selbst noch nicht ^^")

verdient hätten es die beiden ja, oder?

ich könnte natürlich auch hier aufhören...(und mir ein paar drohbriefe einfangen oo")

tut mir sorry, dass das ende so plötzlich kam...irgendwie kam ALLES in dem kap so plötzlich...

also, im nächsten kap lesen wir uns wieder -_^
 

Kenren

Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen!

Teil: 7/7

Autor: Kenren

email: Kenren@blubb.at

Disclaimer: gehört mir alles nicht, geld hab ich auch keins...

Warnungen: noch immer die gleichen....

Rating: PG-14
 

Es ist soweit!

Das hier ist das letzte Kapitel dieser Fanfiction, jetzt gehts nicht mehr weiter...

(wow, ich habs geschafft!)

sorry, hat etwas länger gedauert ^^"

hoffentlich gefällts euch! -_^
 

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Langsam versinkt die Sonne hinter dem Horizont, taucht dabei das Meer, den Strand und alles, was sie mit ihren Strahlen erreicht in diesen goldenen Glanz, der so unwirklich schön erscheint. Der Himmel leuchtet in allen Farben und vereinzelt funkeln schon die ersten Sterne des Abends am Firnament. Das leise Rauschen des Meeres und der Wind in den Blättern der Bäume waren die einzigen Geräusche, die man in dieser Idylle hört.

Hier sitzt er am Rand der Klippen, lässt seine Beine hinabhängen. Seufzt immer wieder leise.

Seine Gedanken scheinen weit entfernt, seine roten Augen wirken glasig.

"Warum lässt du mich hier allein...?"

In seiner Stimme klingt Trauer und ein stummer Vorwurf mit.

Weiter starrt er ins aufgewühlte Meer, macht keine Anstalten, irgendwann je wieder etwas anderes zu tun.

"Dabei wollten wir doch die Glühwürmchen zusammen freilassen..."

Kurz schweift sein Blick zu dem kleinen Glasbehälter, in welchem ein paar Leuchtkäfer umherschwirren, auf ihre Freiheit warten. Schon viel zu lange sind sie darin gefangen, schon viel zu lange warten sie, wie auch er.

"Dass wir sie gefangen haben, ist bereits über zwei Monate her..."

Beim Gedanken an die Vergangenen Wochen verfinstert sich sein Blick wieder, fallen ihm doch die sterilen Räume des Krankenhauses, dieses bleiche, teils verbrannte Gesicht wieder ein. Ein stechender Schmerz macht sich in ihm breit, als er sich wieder dieser Hilflosigkeit, dieser Nutzlosigkeit bewusst wird. Er konnte nichts tun, konnte seinem Geliebten nicht helfen.

Eine kleine Träne rinnt seine blasse Wange hinab, nur um gleich darauf von einer fremden Hand weggewischt zu werden.

"Warum weinst du denn schon wieder?", besorgt blicken ihn grüne Augen an.

"Ich weine nicht...", murmelt Vincent und macht sich daran aufzustehen, "Da war etwas in meinem Auge..."

"Natürlich...", Sephiroth kann ein Grinsen nicht unterdrücken, als er in die Augen seines Geliebten sieht. Wie froh er doch war, dass diesem nichts beim Brand passiert ist! Seine eigenen Wunden waren darüber schnell vergessen, schließlich heilten sie auch mehr als gut, was nicht zuletzt an der fast ständigen Anwesenheit Vincents bei ihm war.

Der blasse Mann hatte verheult an seinem Bett gesessen, als Sephiroth nach Tagen der Bewusstlosigkeit erwachte. Er hätte nie gedacht, dass Vincent sich jemals solche Sorgen um ihn machen würde.

"Warum hast du mich eigentlich hier sitzen lassen?"

"Du hättest ja nach mir rufen können!"

"Sicher doch...", der ehemalige Turk schiebt sich an dem anderen vorbei um das Käfergefäß aufzuheben, "Von nun an werde ich dir immer wie ein auf dich angewiesenes Weib hinterherrennen!"

"Mich würde das freuen!", erklärt sein Geliebter und legt die Arme um ihn, um ihn hochzuheben.

"Hey, du hast ja zugenommen! Mindestens drei Pfund!"

Vincent versucht weiterhin eiskalt zu schauen, aber in Sephis Nähe gelingt ihm das meistens nicht mehr.

"Du trägst mich ja auch die ganze Zeit. Jetzt schon wieder! Da ist es doch kein Wunder, dass ich so schwer werde!"

"Schwer...?", lacht der silberhaarige Mann und küsst seinen Begleiter dann lang und zärtlich. Dieser genießt das sichtlich, schmiegt sich noch enger an den warmen Körper und stört sich auch nicht daran, dass er langsam in den Wald getragen wird. Erst als er die brennenden Kerzen um sich herum bemerkt, löst er sich von den so sanften Lippen.

Er seufzt ergeben.

"Du stehst wohl wirklich auf solchen Kitsch..."

"Nur wenn du dabei bist!"

Wieder ein liebevoller Kuss.

"Wohin bringst du mich? Es wird schon dunkel..."

Schweigend lächelnd schüttelt Sephiroth den Kopf, geht einfach weiter, bis beide eine Lichtung erreichen. Von hunderten von Kerzen erleuchtet wirkt sie so warm, so einladend. Auf Vincents schmale Lippen legt sich ein Lächeln.

"Und, gefällts dir?", vorsichtig lässt der Größere seinen Liebsten auf den Boden, hält ihn aber weiterhin in seinen Armen.

"Es ist...", langsam öffnet Vincent das Gefäß und lässt die Glühwürmchen frei, "Kitschig..."

Dann dreht er sich um, blickt seinem Geliebten tief in die Augen.

"Aber mit dir zusammen ist es einfach schön..."

Glücklich versinken die beiden Verliebten in einem langen, innigen Kuss. Während Glühwürmchen wie lauter kleine Sterne um sie herumschwirren schwören sie sich insgeheim, jeder für sich, den anderen nie wieder loszulassen.
 

** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **

Ende
 

Tatsächlich ist es noch ein happy end geworden...und was für ein kitschiges ~_~

tut mir leid...sollte nicht so furchtbar kitschig werden...aber die beiden haben sowas verdient ^.^

hoffe es hat allen gefallen...vielleicht schreib ich irgendwann mal soetwas wie eine fortsetzung...

Zacky und Cloudy sind leider nicht mehr vorgekommen...hatte keinen platz sie einzubauen ^^"

hoffe ihr seit mir wegen der länge und dem fehlen der anderen charas nicht böse
 

also, danke an alle leser! ^___^
 

Eure Kenren



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  sorenxd
2008-07-01T17:33:39+00:00 01.07.2008 19:33
die ff is genial ^^
das aeris un tifa so verpeilt sind is einfach nur zum wegschmeißen *rofl*
als ich des gelesen hab dacht ich einfach nur: vincent und sephiroth sind ein richtigs traumpaar XD zumindest bei dir
war zwar etwas lang un viel auf einmal aber ich fand richtig schön un des kitschige hat sogar auch ganz gut dazu gepasst finde ich zumindest ^^
lg soren
Von:  Takeshi
2008-02-26T15:50:31+00:00 26.02.2008 16:50
oohh boaaah Oo..wehe du lässt Sephi sterben...das kannste nicht machen T.T,das könnte Vinc doch auch gar nicht verschmerzen..tu das echt nicht~.~
Von:  RogueTitan
2007-02-10T15:31:36+00:00 10.02.2007 16:31
cool
ich hab einmal angefangen zu lesen und konnt nicht mehr aufhören^^
sephi war cool voll der geile charakter^^
und so depri wie vinc will ich net seinXDD
aber deine ff hat mir echt über gefallen^^

lg ma-chan
Von: abgemeldet
2006-08-13T15:36:33+00:00 13.08.2006 17:36
wie ich auf yaoi.de vllt. schonmal sagte:
diese FF ist einfach nur genial! ich heule mir halb die augen aus dem kopf~,deine story ist einfach nur süß und so traurig~ T_T
*großer fan von deiner FF sei~*
Von:  Fumachan
2006-06-03T11:33:04+00:00 03.06.2006 13:33
das ende is sausüß, aba am anfang hätt ich fast gehheult*schnief*
Von:  Fumachan
2006-06-03T11:30:58+00:00 03.06.2006 13:30
das ende is sausüß, aba am anfang hätt ich fast gehheult*schnief*
Von:  Sira_Cunningham
2005-11-15T03:00:13+00:00 15.11.2005 04:00
Das sind viel zu wenige Kommis... das war sooooooo toll. ;_; Ich liebe deine Story... mir fehlen einfach die Worte... ^^ Soooo toll...
LG, Angella ^^
Von: abgemeldet
2004-12-25T13:28:12+00:00 25.12.2004 14:28
Warum sind nur so wenige Kommis? Die Story is super, und die Rechtschreibefehler...nja, egal, wenn der Inhalt stimmt!
Das Ganze war so süß, die beiden passen (von deinem Stil her) richtig gut zusammen... *haaach* *rotwerd* *hmmmmm*
>/_/< *schwärm*

~syrri-chan~
Von: abgemeldet
2004-07-30T00:41:59+00:00 30.07.2004 02:41
huhuu XD oh mein gott.. also wenn du nich sofort weiter schreibst muss ich dich leider töten ôo... ich halt diesen druck nich aus >.< wieso musst du gerade da aufhören T.T oh gott.. bitte ein happy end.. sonst wein ich wieder den ganzen tag xD und die sind so ein süßes paar *-* also wehe du schreibst nich zack zack weiter xD *mit fieber* looos xD
Von: abgemeldet
2004-07-04T20:18:45+00:00 04.07.2004 22:18
Hey o.O Warum sind hier so wenig Kommis?! >.< Ich find deine Story toll! *fest von überzeugt* Schreib bloß weiter, kannst ja mal das von Yaoi.de auch hierher posten ^-^ Bin schon gespannt wie's weitergeht! Alläs Gute X3 *knuddelz* *weghoppelz* *~*

Dat Aoi


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