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New Game Plus

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Spiel starten

Endlich war dieser ganze Alptraum vorbei. Diese Erleichterung darüber war kaum in Worte zu fassen. Nicht nur, dass all diese schrecklichen Begegnungen nun abgeschlossen werden konnten, Anzu hatte auch ihre drei liebsten Dinge im Leben wieder: Videospiele, Schokolade und am allerwichtigsten, ihre Katze Momohiki. Oh wie sehr hatte sie diese vermisst! Natürlich freute sie sich auch darüber, dass ihre Eltern wieder da waren. Aber nichts kam an Momohiki heran. Träumend lief Anzu die Straße hinunter, während sie an den Nachmittag dachte, den sie mit dem Tier verbringen wollte. Es sollte sich auf ihren Schoß kuscheln und sie würde sich ein Stück Schokolade nach dem anderen essen und ein Game zocken. Da stockte sie in ihren Gedanken und blinzelte mehrfach. Es war noch immer so seltsam, dass das alles nun wieder da war. Dass sie wieder zocken konnte. Gleichermaßen fragte sie sich, ob sie tatsächlich den Nachmittag mit Zocken verbringen wollte. Immerhin waren es immer noch Riris Worte, die ihren Nachgeschmack hinterließen. Sollte sie bis zu ihrem Schulabschluss keinen Partner haben, wird ihr alles wieder weggenommen. Seufzend senkte sie ihren Kopf, lächelte dabei allerdings auch. Sie sollte Videospiele, Schokolade und Momohiki nicht über ihre Freunde stellen ... zumindest fast. Momohiki war wichtig! Kichernd lief sie weiter.
 

„Anzu“, erklang Sakis Stimme. Sie winkte ihre Freundin, als diese auf die Kreuzung zulief. Die Angesprochene erwiderte das, „guten Morgen Saki“, grüßte sie. „Bist du heute allein unterwegs?“ Die Antwort auf diese Frage war offensichtlich, allerdings war der Rothaarigen klar, was dahinter steckte. „Ja, Junta hat heute morgen seinen Club und Tsukasa ist auch schon früher gegangen“, erklärte sie, „da alles vorbei ist, ist es auch überhaupt kein Problem mehr. Vor einigen Wochen hätten mich wohl weder Junta noch Tsukasa allein nach draußen gelassen“, lachte sie. „Ich auch nicht“, pflichtete Saki bei und nickte eifrig, „aber lass uns schnell weiter, sonst kommen wir zu spät“, zwinkerte sie. Die Größere hob ihr Handy und sah auf die Uhr, „oh ja, verdammt, dann schnell.“ Gemeinsam eilten sie los, um nicht die erste Stunde zu verpassen.
 

Tatsächlich schafften sie es noch gerade rechtzeitig ins Schulgebäude. Eilig zogen sie sich ihre Schuhe um und liefen zu ihrem Klassenzimmer. Nur wenig später tauchte ihr Geschichtslehrer in der Tür auf und begann auch direkt mit seinem Unterricht. Eigentlich hatte sich Anzu wirklich vorgenommen, wieder mehr aufzupassen, das hieß nämlich auch immer, dass sie nachmittags weniger machen musste und mehr Zeit für ihre Videospiele hatte. So leicht gestaltete sich das alles jedoch nicht. Die letzten Wochen waren nicht mit einem Schlag vergessen. Wie von selbst hob sich ihre Hand leicht an. Mit den Fingern fuhr sie über die feine Narbe an ihrer Stirn. „Hoshino-san!“, holte die strenge Stimme ihres Lehrers sie aus den Gedanken. Sie zuckte zusammen und sah mit großen Augen zu dem Mann auf, der mit einem Mal vor ihr stand. „Kannst du meine Frage beantworten?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue. „Äh ...“, kam es aus ihrem Mund, als sie diesen öffnete. Die Augenbraue wanderte noch weiter nach oben. Dabei wurde sie stutzig, denn sie fragte sich nun, wie weit sie noch hoch gehen konnte. Da seufzte der Mann vor ihr und wandte sich kopfschüttelnd um, „Ito-kun, bitte ...“, rief er einen braunhaarigen Jungen in der zweiten Reihe auf. Dieser meldete sich bereits seit geraumer Zeit und beantwortete die Frage sogar noch mit einigen zusätzlichen Ergänzungen, die gar nicht gefragt waren. Allerdings übertrieb er bei jeder Antwort. Manche Lehrer korrigierten auch seine Arbeiten ungern, weil er oft sehr ausschweifend wurde.
 

„Er scheint einen guten Tag zu haben“, kicherte Saki, als sie in der Pause zu ihrer Freundin trat. In ihrer Hand hielt sie ihr Bento. Derweil holte Anzu ihres aus der Schultasche heraus, „Glück gehabt“, seufzte sie und sah auf, „sollen wir nach draußen gehen?“ Mit dem Nicken, welches sie als Antwort erhielt, erhob sie sich und sie machten sich gemeinsam auf den Weg. Suchend sah sich die Rothaarige auf dem Weg dorthin und auch an der frischen Luft angekommen um. Allerdings konnte sie keinen ihrer Freunde auf dem Schulhof entdecken.
 

♥ ♥ 💖 ♥ ♥
 

„Was willst du damit sagen, Rio?“, wollte Tsukasa wissen. Der Angesprochene sah auf, „genau das, was ich gesagt habe“, erläuterte der Junge und funkelte seinen Gegenüber vielsagend an. „Aber ... aber ... aber ...“, Juntas Kopf war gänzlich rot angelaufen, während er darüber nachdachte, was der Blonde soeben vorgeschlagen hatte. Er hatte das Gefühl, als würde sich seine gesamte Umgebung drehen. Als ihn der tatsächliche Schwindel erfasste, hielt er sich mit einer Hand den Kopf, während die andere nach dem erstbesten Möbelstück griff, dass er zu fassen bekam. Seine Atmung war ebenso beschleunigt wie sein Herzschlag. Rio grinste bei dem Anblick noch breiter. Es war kein Geheimnis für ihn oder Tsukasa, dass der Baseballspieler tiefe Gefühle für Anzu hatte. Allerdings hatte er ihr das bislang noch nicht gesagt. Genauso hatten sich bei Tsukasa und sogar Hijiri Gefühle entwickelt sowie bei ihm selbst und demnach ... „Nichts aber ...“, der Junge hob einen Finger, „vielleicht ist ja das der Anstoß, den du brauchst, um auf die Schnauze zu fliegen“, lachte er. „Was?“, mit geweiteten Augen starrte Junta auf, „das ...“ „Was? Du kannst es erst sicher sagen, wenn du es ihr gesagt hast und Anzu dir darauf eine Antwort gegeben hat“, Rio zuckte mit den Schultern, „also, wie siehts aus? Seid ihr dabei oder kneift ihr? Wenn ihr kneift, habt ihr schon von vornherein verloren!“ Tsukasa und Junta tauschten einen langen Blick aus.

„Bin dabei ... ihr habt keine Chance“, meldete sich Hijiri das erste Mal zu Wort, er strich sich den Pony aus dem Gesicht, der jedoch direkt wieder in seiner Stirn hing. Sein Blick lag dabei entschlossen auf dem magischen Wesen, während er schon wieder seine Arme vor der Brust verschränkte, „du machst mir keine Angst. Als hättet ihr Bürgerlichen eine Chance gegen mich.“ „Ok, wieso nicht“, stimmte auch Tsukasa dem Vorschlag zu. Ernsthaft verängstigt und bedroht sah Junta die Drei abwechselnd an. Was sollte er nur machen? Das konnte er nicht zulassen. Der Sportler war sich nicht sicher, ob die drei überhaupt ernsthafte Gefühle für das Mädchen hatten, so wie es bei ihm der Fall war. Er konnte nicht zulassen, dass einer von ihnen ihr Herz gewann, also fasste er sich ein Herz. Junta nahm all seinen Mut zusammen und sah zu Rio, „ich ... ich mach auch mit“, stotterte er noch leicht, aber entschlossen.
 

Breit grinste Rio – damit konnte das Spiel beginnen ...
 

Mission: Picknick

»Hey Anzu«, aufgeregt winkte Rio. Breit grinste er ihr entgegen, während neben ihr Tsukasa und Junta liefen. Beide musterten den Blonden misstrauisch, dann sahen sie sich gegenseitig an. Es war erst ein Tag her, seit sie einander den Kampf angesagt hatten. Rio würde doch nicht ...

»Rio, was machst du denn hier?«, fragte die Angesprochene verwundert, während sie näher kam.

»Naja, ich dachte, ich warte hier auf dich«, er zuckte mit den Schultern, »zudem wollte ich fragen, was du heute Nachmittag vor hast.«

»Öhm ..:«,überlegte sie und legte dabei einen Finger an ihr Kinn, »der neue Teil meines Spiels kommt erst nächste Woche raus, ich hatte überlegt, mich bis dahin nochmal mit dem zweiten Teil der Reihe zu befassen. Immerhin bauen gerade diese aufeinander auf. Doch sonst ... keine Ahnung.« Anzu legte den Kopf schief, »wieso fragst du?«

Der Blonde ließ seinen Blick über die zwei Männer knapp hinter ihr schweifen, »ach, ich dachte, das Wetter ist heute so schön, da könnten wir ein Picknick machen«, grinste er breit, »immerhin ist es gut, wenn jemand wie du mal raus an die frische Luft kommt«, sagte er schnell, „dann würdest du etwas Farbe abbekommen.“

Irritiert zog Anzu eine Augenbraue hoch, »was soll das denn heißen?«, sie griff nach vorn und bekam seinen Kragen in die Finger. An diesem zog sie ihn zu sich und starrte ihn finster an, »ich sehe gut aus! Ich muss nicht in die Sonne ... Ist das überhaupt dein ernst?« Bei ihren Worten hatte sie begonnen, ihn in die Wange zu kneifen und an dieser zu ziehen.

Rio zuckte mit den Schultern, nickte jedoch unter dieser Tortur, „natürlich“, grinste er breit, »also? Was sagst du? Hast du Lust?«

»Mh ...«, sie schob ihn wieder etwas von sich, »also eigentlich ...«

»Du weißt schon, was dir blüht?«, grinste er weiterhin breit.

Anzu zuckte zurück, als sie daran dachte, er könne ihr Momohiki wieder wegnehmen. Sie seufzte schließlich, »Ja, klingt ganz nett. Aber ich brauche ...«

Wie aus dem Nichts zog der Blonde einen Korb hervor, „natürlich“, grinste er breit, »ich habe Sandwiches, Schokomuffins sowie Erdbeeren und Banane mit Schokolade überzogen – immerhin brauchst du auch ein paar Vitamine – und natürlich diverse Getränke ... Wasser, Limo und Saft«, stellte er ihr den Inhalt vor.

»Wow«, erwiderte Anzu überrascht und wirkte sprachlos.
 

»Ich bin auf alles vorbereitet«, grinste Rio weiterhin breit. Erneut ging sein Blick zu den zwei jungen Männern hinter ihr. Während Tsukasa ihn mit einem finsteren Blick fixierte, würde Junta nicht lange brauchen, bis er in Tränen ausbrach. »Sollen wir direkt los? Die Hausaufgaben können warten, lieber das schöne Wetter direkt jetzt nutzen und Kraft tanken«, der Blonde riss seine zur Faust geballte Hand in die Höhe. Noch ehe die Schülerin etwas protestieren konnte, packte er sie und zog sie mit sich. »Schnell, wir wollen doch einen schönen Platz finden ...«

»Was?«, Anzu sah von ihm über ihre Schulter, »wollen wir nicht auch ...«

»Ach was, die haben was anderes vor!«, schnitt ihr der andere das Wort ab. Als würde er die Anwesenheit der zwei Menschen zulassen. Sie waren im Krieg und hier war alles erlaubt. Anzu hatte es selbst gesagt: Die Chance war zwar nur klein, aber sie war vorhanden. So egal, wie sie immer behauptete, war er ihr eben doch nicht.

»Rio ... Rio ... RIO!«, wurde Anzu immer lauter, als der andere nicht zu hören schien. Abrupt blieb er stehen, wodurch sie prompt in ihn lief und einen Schritt zurück stolperte.

»Was denn?«, fragend wandte er sich um.

»Du sollst nicht so schnell laufen ... und wohin gehen wir eigentlich?«

»Entschuldige, da hab ich wohl vergessen, dass du nicht so sportlich bist«, lachte er.

»Du ...«, knurrte Anzu und zwickte ihn wieder in die Wange, an der sie zu ziehen begann.

»Ja ... ist ja gut«, Rio lachte weiter, bis die Größere zu ermüden schien. Sie schnaubte noch, hörte aber auf. Der Größere grinste immer noch breit. »Wollen wir weiter?«

Ein Nicken kam von Anzu, auch wenn sie noch immer keine Idee hatte, wohin er mit ihr wollte. Sie hoffte einfach, das noch früh genug zu erfahren.
 

Deutlich gemütlicher liefen sie nun weiter. Nach wie vor war aus dem Blonden nicht rauszubekommen, wohin er wollte. Allerdings versuchte Anzu sich zu gedulden und folgte ihm einfach mal. Dabei sah sie sich in der Umgebung um, vielleicht fand sie dadurch heraus, wohin er mit ihr wollte. Schließlich erreichten sie den nahen Park. Rio lief zielstrebig auf die Wiese zu und dem Baum, der fast einsam in der Mitte stand. Dort stellte er den Korb ab und zog eine Decke hervor. Nachdenklich legte sie den Kopf schräg und sah ihm dabei zu. War diese Decke wirklich aus dem Korb gekommen?

»Komm, setz dich«, bedeutete Rio ihr.

Für einen Augenblick sah sich Anzu noch um. Auf der Wiese waren kaum andere Menschen. Es gab nur ein paar, die mit ihren Hunden spazieren gingen oder ältere Herrschaften, die zusammen spazieren gingen. Langsam kam sie näher und schlüpfte aus ihren Schuhen, ehe sie sich auf der Decke niederließ. Sie verfolgte Rios Bewegungen und wartete ab.

Der setzte sich vor sich und holte aus dem Korb verschiedene Getränkeflaschen, zwei Teller und dann diverse Dosen. Anzus Augen weiteten sich bei dem Anblick und ihr lief sofort das Wasser im Mund zusammen.

»Was möch...?«, Rio hob den Blick und sah die großen und gierigen Augen der Größeren. Da grinste er und machte jede Dose auf, um ihr eine reichliche Auswahl auf diesen zu legen.

Ehrfürchtig sah Anzu auf den Teller. Für sie musste es ja kein Obst sein, Schokolade würde ihr schon reichen, aber es wäre unhöflich, jetzt etwas zu sagen. So steckte sie sich sofort eine Erdbeere in den Mund und kaute genüsslich. »Das ist super lecker«, sagte sie noch mit vollem Mund während des Kauens.

Der andere verzog den Mund, »hat man dir nicht gesagt, dass man mit vollem Mund nicht spricht? Wenigstens das könntest du doch machen, oder?«, fragte Rio, dessen Augen sich leicht verengten.

Ihr Blick hob sich. Tatsächlich schluckte sie erst einmal, bevor sie den Mund öffnete. »Wenn du das nicht wolltest, hättest du mich nicht hierher bringen sollen. Was machen wir überhaupt hier?«, fragte sie dann und sah sich wieder um, »einfach hier sitzen und ... essen ... ich könnte geradesogut Zuhause zocken«, brummte sie.

»Du weißt, dass du dich immer noch verlieben musst. Du kannst dich nicht einfach hinter deine Konsole verziehen und weiterspielen. Es ist immer noch meine Aufgabe, dass du dich verliebst«, erinnerte Rio sie. Er grinste breit, »und du hast doch gesagt, dass ich ...«

»Dass diese Möglichkeit besteht, ja«, stöhnte sie und verdrehte die Augen, »aber die ist sehr gering, wenn du dich erinnerst!« Daraufhin biss sie großzügig von einem Sandwich ab.

»Aber sie ist da~«, flötete Rio, der in diesem Augenblick überraschend nah gekommen war und seinen Kopf gegen ihre Schulter legte, »das hast du gesagt.« Er klimperte mit seinen Wimpern und grinste.

»Du legst es wirklich drauf an, dass ich dir dein Gesicht poliere oder schlimmer noch, dir den Zauberstab wieder abnehme ...«, murmelte sie. Und sah sich in der Nähe nach etwas um, was diesen verunreinigen könnte.

»Das kannst du doch nicht machen«, schmollte Rio, seine Augen waren groß und glänzten von Tränen.

»Guck nicht so«, kurzerhand griff Anzu nach einem weiteren Sandwich und schob es ihm soweit in den Mund, wie es ging.
 

Hustend löste sich Rio und würgte das Brot mehr runter, statt es zu kauen. Für einen Augenblick wirkte es, als würde er ersticken, sein Husten dauerte an und etwas panisch griff er nach einer Flasche, die er zur Hälfte leerte. Das Husten nahm ab, dann hob er den Blick. Tränen glänzten in seinen Augen. »Du wolltest mich umbringen.«

»Das kannst du nicht beweisen«, brummte Anzu und steckte sich eine Erdbeere in den Mund, als wäre nichts.

Rios Gesicht verfinsterte sich kurz, ehe es sich wieder aufhellte und er erneut seinen Kopf gegen ihre Schulter legte. »Ich bin froh, dass du heute mit mir hier bist« Er schloss die Augen und drückte sich enger an sie.

»Wieso?«, fragte sie, machte nun aber nichts dagegen, sondern war etwas verwundert, »wieso sind wir denn hier?«

»Ach nur so ... das Wetter ist heute so schön«, lachte Rio.

Langsam nickte Anzu und ließ ihren Blick erneut über die wieso schweifen. Währenddessen vertiefte sich das Lächeln des magischen Wesens. »Ich hab einfach viel Spaß mit dir und ich dachte, es wäre ganz schön«, erklärte er schulterzuckend. Sein Mundwinkel war jedoch noch immer wissend gehoben. Tsukasa und Junta konnten einpacken. »Ich mag dich Anzu«, murmelte er.

Verwundert sah sie zu ihm, »was hast du gesagt?«

»Ach nichts.«

Mission: Katzencafé

»Wow«, Anzus Augen weiteten sich, während sie sich umsah.

Dabei musterte Junta von der Seite ihr Gesicht. Er bemerkte das Funkeln in ihren Augen, derweil schien sie von dem Anblick ganz fasziniert zu sein. Auf seine Lippen stahl sich ein Lächeln. Er war sich nicht sicher gewesen, ob es ihr gefallen würde. Natürlich liebte sie Momohiki, aber ob das auch für andere Katzen galt, war für ihn eben fraglich gewesen. Anscheinend schien er alles richtig gemacht zu haben.

Der Baseballer danke innerlich dem Mädchen, welches die Flyer verteilt hatte. Sonst wäre er selbst nicht auf das Café gestoßen. Es brachte eben ab und an doch etwas, sich die Flyer näher anzusehen, die man ständig in die Hand gedrückt bekam. Eigentlich tat er das selten. Junta konnte zwar nicht nein sagen, sobald ihm einer in die Hand gedrückt wurde, er legte sie im Anschluss Zuhause dafür immer direkt auf den Küchentisch für seine Mutter. Während seine Gedanken noch immer bei der Unbekannten hingen, lächelte er selig, weil er es geschafft hatte, Anzu hierzu zu fragen.

»Junta~« Eine Hand in seinem Blickfeld holte ihn in die Gegenwart zurück.

Der Größere zuckte zusammen, spürte die Hitze in seinen Wangen. »J-ja?«, nervös biss er sich auf die Unterlippe.

»Du scheinst ja richtig begeistert von dem Café zu sein«, kicherte Anzu. Das sorgte für eine deutlichere Röte. „Da vorn ist ein Platz frei“, deutete sie auf einen freien Platz.

Junta nickte und folgte ihr beschämt. Sie setzten sich in eine gemütliche Ecke und es dauerte nicht lange, da bekamen sie ihre Karten. Auch die Tiere kündigten sich kurz darauf an, indem sie sich an ihre Beine schmiegten.
 

»Sie sind zutraulich«, stellte der junge Mann fest, der das nicht erwartet hatte. Anzu hob den Blick von ihrer Karte und bemerkte, wie ihr Gegenüber nach unten sah.

»Ist es nicht der Sinn, dass sie zutraulich sind? Es wäre schon blöd, wenn es hier eine Katze gäbe, die die Besucher durchweg beißt und kratzt, oder?« Sie legte den Kopf schräg. Junta hob seinen Kopf an und kratzte sich an der Wange, »stimmt. Das wäre dumm ...«

»Haben Sie schon gewählt?«, die Bedienung war zurückgekommen.

»Oh«, Junta sah in seine Karte, »äh ... den Rhabarber-Eistee und ein Stück von dem Käsekuchen«, bestellte er. Dabei vergaß er, dass er Anzu den Vortritt hatte geben wollen.

»Ich hätte gerne eine Kirschschorle und die Schokoladentorte«, Anzu klappte die Karte zu und reichte sie der jungen Frau, die mit einem Nicken verschwand. Die Rothaarige schien sich gar nicht daran zu stören. Stattdessen sah sie auf und musterte den Größeren.

»Wie bist du auf dieses Café gekommen?«, fragte sie interessiert.

Junta zuckte zusammen und überlegte, was er sagen sollte, entschied sich dann aber für die Wahrheit. Er war nicht der Typ, der in der Lage war, andere zu belügen, zu flunkern oder auch nur etwas die Wahrheit zu verschleiern. Es fiel ihm ja schon schwer, seine Gefühle für die Rothaarige zurückzuhalten. Erst recht nicht bei Anzu. »Sie haben hier wohl gerade erst eröffnet und deswegen Flyer verteilt. Ich bin hier an diesem Tag nach dem Training zufällig dran vorbeigelaufen und einen bekommen«, erzählte Junta, wurde dann jedoch noch verlegener und druckste leicht, während sich seine Wangen weiter röteten. »Und naja«, er griff in seine Jackentasche, die über der Stuhllehne hing, »es gibt einen Gutschein ... Bevor der einfach verfällt ... und du magst doch Katzen ...«

»Dankeschön«, unterbrach ihn das Mädchen direkt. Verwundert sah Junta auf und erkannte keinen Spott in ihrem Blick, wie er es befürchtet hatte, was auch ihn letztlich zum Lächeln brachte.
 

Kurz darauf gesellte sich eine Katze zu ihnen, die ohne Vorwarnung auf den Schoß des Sportlers sprang. Der hob reflexartig seine Hände und hielt kurz die Luft an. »Oh ist die süß«, schwärmte Anzu, »natürlich nicht so sehr wie Momohiki!«

Junta lachte leise, während er etwas gedankenverloren das Tier streichelte. Dieses legte sich hin und begann munter zu schnurren. Die Tiere hier schienen wirklich sehr zutraulich zu sein.

Schon kurz darauf drückte sich auch die nächste Katze gegen Anzus Beine. Neugierig senkte sich den Blick und klatschte in die Hände, »wie süß«, sagte sie erneut, doch das Geräusch ließ die Katze zusammenzucken. Kurzerhand griff sie danach und zog sie zu sich auf den Schoß. Die Katze drückte sich gegen ihre Brust und schnurrte.
 

»Hier bitteschön«, war es die Stimme der Bedienung, die sie aus den Gedanken holte. Beide hoben den Kopf, während die Angestellte die Getränke abstellte. Kurz darauf folgten die gewünschten Speisen.

Mit großen Augen sah Anzu auf die Torte. Leicht beugte sie sich vor, während sie die Katze festhielt, damit sie ihr kein Stück klaute. Zunächst griff sie nach der Schorle und nahm einen großen Schluck, »oh ist die lecker«, erklärte sie. Kurz darauf nahm sie schon eine Gabel voll der Schokoladentorte in den Mund. Sie löste ihre Hand von der Katze und legte sie an ihre Wange, während sie genüsslich kaute und letztlich schluckte. »Köstlich«, schwärmte sie weiter, »wie ist deins?«, fragte sie interessiert und sah zu dem Jungen, der auf einen Schlag rote Wangen bekam und das verliebte Lächeln auf seinem Gesicht gefror beschämt ein.

Junta verschluckte sich fast und hustete, »gut«, brachte er krächzend hervor und hoffte, sie hatte das nicht bemerkt.

»Darf ich probieren?«, fragte Anzu direkt und hatte ihre Gabel schon gehoben. Sie wartete nur noch auf eine Bestätigung, die sie fast schon als selbstverständlich nahm. Mit dem Nicken stach sie sich ein Stück ab und kaute. »Auch nicht schlecht«, überlegte sie, »aber nicht so gut wie diese hier. Da probier mal«, sie schob ihm ihren Teller rüber, damit auch er sich nahm.

Das vertiefte seine Wangenfarben nur noch und sehr zögerlich erwiderte er die Geste. Ihm steckte ein Kloß tief in der Kehle, während er sich beobachtet fühlte. Allerdings schaffte er es und nickte die Torte ab. »Schmeckt gut«, erwiderte er mit viel Mühe.

»Nur gut?«, Anzu lachte, »Mensch Junta ... die ist grandios. Ich wünschte ich könnte backen.«

»Dann würdest du noch mehr Süßigkeiten essen«, kommentierte er gedankenverloren, »das ist ungesund!«

»Ach bislang hat es auch nichts gebraucht«, sie kraulte wieder das Köpfchen der Katze auf ihren Beinen und aß weiter.

»Ja, aber dein Körper verändert sich auch mit der Zeit.«
 

♥ ♥ 💖 ♥ ♥
 

»Was ist ihm denn über die Leber gelaufen?«, fragte Hijiri, als er in der Pause zu den Jungs trat.

Rio grinste schon die ganze Zeit und Tsukasa wirkte eher nachdenklich.

»Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Aber plötzlich war sie so sauer«, murmelte Junta traurig.

»Über was habt ihr denn gesprochen, weshalb sie sauer war?«, wollte Tsukasa wissen.

»Was passiert, wenn man zu viel Süßkram isst«, weinte der Baseballspieler.



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