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Lichtkrieger II

Die neue Waffe
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich bin für einige Wochen im Ausland unterwegs.
Aber ohne euch noch ein Kapitel da zu lassen, kann ich nicht verschwinden. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
weiter geht's :) Komplett anzeigen
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Ein bisschen Alltag, in einer ungewissen Zeit. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bevor es Samstag ins Land des Säbelschwingers geht, hier noch ein Kapitel für euch. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Puh, die Kürzung der Kapitel stellt sich doch als etwas umfangreicher heraus.
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein bisschen Alltag, eine Einladung und ein unerwarteter Besucher. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Den letzten Absatz aus dem vorherigen Kapitel ist als Einleitung, für die Leser die keinen Adult Zugang haben, mit beigefügt worden. Komplett anzeigen

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Kaltes Wasser

Colt fand schwer in den Schlaf, die Schmerzen kamen jetzt erst, wo er zur Ruhe gekommen war, in sein Bewusstsein. “Wenn es nur körperliche Beschwerden wären!” dachte er sich, er merkte, seine Gedanken waren seit den letzten Ereignissen andere. Beinahe hätte er Robin mit dem Kind allein gelassen, er hatte sich ohne nachzudenken in Gefahr begeben, wäre er in der Basis nicht mit Royo aufeinander getroffen, wäre er zu 100 Prozent in die Luft geflogen, denn von den Sprengsätzen in dieser hatte er nichts gewusst. Ein Gedankenkarussell von “Was wäre, wenn, fragen.” die kein Ende nahmen. “April?” Er wusste nicht was er darüber denken sollte, vorstellen konnte er es sich nicht, niemals war sie eine Verräterin, dafür liebte April Ramrod und das ganze Team zu sehr, sie hätte nicht für so etwas wo Menschen zu schaden gekommen wären und vor allem, wie sie jetzt wussten auch sind, ihre Zukunft aufs Spiel gesetzt, denn er kannte ihre Träume und wünsche, das hatte sie ihm Colt erzählt, auch sie wünschte sich einen Partner an ihrer Seite und wollte auch irgendwann eine Mutter sein, letzteres wusste er von Robin. Was war da wirklich gelaufen? Er konnte auch Saber verstehen, dass er sie unter Hausarrest gestellt hatte, er hatte sie nicht verhaften lassen, da handelte der Säbelschwinger ihr gegenüber als Freund. “Ach, was ein Scheiß!” sagte er und stand auf, er schaute auf seine Uhr, es war 16 Uhr 30 Nachmittags, er zog sich an, was länger dauerte als gedacht. Und setzte sich ins Auto und fuhr zu April, er musste einfach mit ihr reden und sie brauchte bestimmt auch jemanden zum reden!
 

Saber saß in seinem Büro, er glich seinen Bericht dem Taktikplan an. Vor einigen Stunden war hier im Oberkommando noch die Hölle los gewesen, nicht zu denken, was auf der Tromston Ranch zuvor geschehen war. Und nun saß er in seinem Büro wie selbstverständlich. Er schaute von seinem Schreibtisch auf und sah aus dem Fenster, es war ein herrlicher Sommertag, die Bevölkerung hatte von dem so wenig wie möglich mitbekommen, was beinahe hier geschehen wäre und letztendlich auch mit ihnen, wäre die Übernahme geglückt. “Wo wäre er selbst jetzt und seine kleine Familie? Sincia!” kam es ihm in den Sinn, “Was wäre geschehen mit ihr und dem Baby? Und mit allen anderen, darüber wollte er nicht weiter spekulieren und nachdenken!” Er wandte sich wieder seinen Berichten zu, dabei fiel ihm auf, dass er von Anfang an das Kommando gehabt hatte, nicht einmal im Oberkommando hatte es Captain Hikari wieder übernommen. Es lief mit kleineren Abweichungen reibungslos, dank der Taktik, wussten alle was sie zu tun gehabt hatten, groß die Befehle musste er nicht ändern, wenn waren es kleinere Anweisungen gewesen, er hatte ein gutes Team um sich herum gehabt, von Captain Lorenz und zum Schluss auch Captain Wilson von der Peacekeeper 7, alle wussten wo ihr Platz war und niemand hatte diesen verlassen. Die Strukturen stimmten, jeder war da gewesen, wo er hingehörte mit all seinen Stärken. Und sein eigenes Team hatte auch funktioniert, obwohl Ramrod nicht mit der ursprünglichen Besatzung gestartet war, hatte er doch genau dort Probleme erwartet gehabt, aber es lief reibungslos! Man hatte ihn beglückwünscht, zur gelungenen Befehlsführung, nachdem er den letzten Akt vollzogen hatte, er hatte April unter Hausarrest gestellt. Ja, er hätte sie auch verhaften lassen können, aber das schien ihm zu hart, denn 100 prozentige Beweise gegen sie hatte er nicht! Und er hoffte auch, dass es sie niemals geben würde! Er vertraute ihr und nur allein die Tatsache, dass sie die Tochter von Charles ist, macht aus ihr keine Verräterin. Doch musste sie verhört werden, das war klar! Saber rieb sich seine Augen, sie brannten, er war müde, aber den heutigen Tag musste er noch durchhalten! Sein Team sollte sich jetzt ausruhen, es war doch für alle das erste Mal ein Einsatz gewesen, mit dessen Ende man erst einmal klar kommen musste! Auf die Berichte von Alex und Bastiaan war er sehr gespannt! Er stand auf und verließ sein Büro, nach Hause wollte er nicht! Er lief den Gang bis zu den Fahrstühlen und würde sich mit seinem Notebook ins Offizierskasino setzen, die Aufregung des Morgens und der Mittagsstunden, als es hier nur so wimmelte von Ermittlern, werden sich doch jetzt dort aufgelöst haben, hoffte er! Auch Captain Hikari war immer noch eingeloggt. Lorenz und Rosso würden morgen hier für zwei Tage übernehmen.
 

Colt stand mit April in ihrer Wohnung, die sich auf dem Gelände des Oberkommandos befand, sie war nicht die einzige, die vorübergehend unter Hausarrest stand in diesem Gebäudekomplex. Es war eine reine Sicherheitsmaßnahme, von denen man nicht zu 100 Prozent wusste, auf welcher Seite sie stünden. Sie ließ ihn nicht mehr los, seitdem er vor ihrer Tür gestanden hatte, weinte sie bitterlich. Colt konnte nur Wortfetzen von ihr verstehen, er wollte sie erst einmal einfach nur weinen lassen. Sie setzten sich auf das Sofa, auf dem auch schon reichlich Taschentücher lagen, seit Stunden war sie allein gewesen und konnte zu niemandem und niemand kam zu ihr, wer auch? Ihr Vater wurde verhaftet, unter normalen Umständen wäre er hier gewesen. April schien sich langsam zu beruhigen, oder es war die Erschöpfung des vielen Weinens, sie war verzweifelt, das sah man ihr vollkommen an. “So Prinzesschen, ich steh jetzt auf und mache uns einen schönen Kaffee und du gehst ins Badezimmer, kaltes Wasser tut wahre Wunder, glaub den Alten Colt!” sagte er zu ihr ruhig und liebevoll. April nickte stumm und stand auf, ihre Beine fühlten sich schwer an, sie hatte das Gefühl, neben sich zu stehen. Sie entschloss sich unter die Dusche zu stellen, um einen halbwegs klaren Kopf wieder zu bekommen. Colt sah sich in ihrer kleinen Küche um und bereitete den Kaffee vor und was Essbares fand er auch noch im Kühlschrank. Darauf beseitigte er das kleine Chaos im Wohnzimmer dabei fielen ihm die Bilder auf ihren Schreibtisch auf, das Ramrod Team, dieses Foto hatte er auch, welches vor einem Jahr von ihnen als vierer Team aufgenommen wurde, er nahm es in die Hand und schaute es sich an, egal wem er dort ansah, er sah nicht mehr die Menschen die sie damals gewesen waren. Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte jeder unmerklich mit sich zu tun gehabt, sie hatten einen Crashkurs in Sachen Verantwortung und Erwachsensein bekommen, “Ja, es ruckelt im Leben, wenn sich alles neu ausrichtet.” ,hatte seine Mutter immer gesagt. Er hörte April, die ins Schlafzimmer verschwand und stellte das Bild wieder an seinen Platz und holte tief ein- und ausatmend den Kaffee und die Snacks aus der Küche. April kam in Jogginghose und T-Shirt wieder zurück ins Wohnzimmer der Cowboy hatte alles vorbereitet, wie lieb er doch immer zu ihr war, wenn es ihr nicht gut ging und wieder wollten tränen in ihr aufsteigen, aber jetzt wollte sie stark sein, nahm sie sich vor uns setzte sich zu ihm auf das Sofa. “Bitte Colt erzähle mir, was genau geschehen ist und zwar so, wie es war!" Colt nickte und berichtete April vom letzten Tag und der darauffolgenden Nacht. Immer wieder machte er Pausen, denn vieles war auch für Colt noch so unfassbar weit weg, obwohl er mittendrin gewesen war. April saß einfach nur da sie hörte sich alles stumm an, ohne eine Regung, das einzige was sie tun konnte, war immer wieder leicht mit dem Kopf zu schütteln, “Was hat ihr Vater da getan?” und vor allem, “Warum?” waren ihre einzigen Fragen in diesem Moment. “Ich glaube nicht, dass Saber, dir Verrat unterstellt, er musste so handeln, April, kannst du das verstehen?” April sah auf und schaute den Cowboy in seine blauen Augen und nickte leicht. “Ich habe wirklich nichts davon gewusst, Colt, bitte, das musst du mir glauben!” Und aus ihren Augen kullerten wieder dicke Tränen und sie sprach unter tränenreicher Stimme weiter: “Ich kann nicht fassen, dass er wirklich auf Captain Hikari geschossen haben soll!” Colt rutschte näher an April heran: “Es haben mehr als 10 Mann gesehen!” April nickte unter Tränen und schnaubte in ein Taschentuch, sie schüttelte mit ihrem Kopf: “Ich kann es nur nicht fassen, Daddy!” Colt nickte und musste auch schlucken und nahm sie in den Arm. “Hatte er mal irgendwas erzählt oder getan, was merkwürdig war?” fragte Colt leise, während er sie festhielt. April schüttelte mit ihrem Kopf. “Das Letzte, was er zu mir sagte, war: “Ich solle auf mich aufpassen!” Aber ich hätte es nie mit so etwas in Verbindung gebracht, das sagte er doch immer, wenn wir unterwegs waren!” April sah auf. Colt merkte, dass April gerade etwas bewusst geworden war, er wartete ab. “Weißt du, er wollte unbedingt, dass ich nach Hause gehe oder ins Labor! Ob er?” Sie sah Colt fragend an. Colt nickte. “Ich muss mit ihm reden!” sagte April schwer. Colt atmete aus, April schien sich etwas gefasst zu haben, wenn man das so sagen konnte, aber sie schien etwas klarer zu sein, sie wusste nun, was genau geschehen war. Nur ansatzweise konnte er sich vorstellen, was das gerade alles mit seiner Freundin machte, liebte sie doch ihren Vater sehr, sie vertraute ihn, wie auch er Eagle vertraut hatte, selbst er konnte es nocht nicht begreifen, das sein vertrauen in jemanden dermaßen enttäuscht wurde, da dachte er doch immer er habe eine gute Menschenkenntnis, es würde noch lange nachhallen, für alle, das wusste er!
 

Fireball war aufgestanden, bis gerade hatte er sehr tief und fest geschlafen, jetzt tat ihm einfach alles weh und er lief langsam in seinem Zimmer auf und ab, er musste sich einfach bewegen, vielleicht ließen die Schmerzen dabei ein wenig nach, große Hoffnung hatte er da nicht, aber im liegen drehte sich alles nur noch schlimmer. Er versuchte sich zu erinnern, aber alles, was er wusste und sah, war sein Vater, der vor ihm gehockt hatte und ihn ansah, was danach geschah, war zusammenhanglos. Ihm wurde plötzlich übel und er ging schnell in sein Badezimmer und übergab sich, sein Kopf fühlte sich dabei an, als würde er platzen. Er stöhnte vor Schmerzen auf und kniff seine Augen zusammen. Nachdem sich sein Kreislauf nach der Erleichterung wieder beruhigt hatte, wusch er sein Gesicht mehrmals mit kaltem Wasser, es tat gut und er sah auf und erblickte sich im Spiegel. Dank der Dauer Kühlung war kaum etwas geschwollen, seine Wange und Ohr waren blau und seine Lippe pulsierte und er spürte die nähte, die sich mit der Zeit selbst auflösen würden, er betrachtete sie näher im Spiegel und ließ nach einiger Zeit davon ab und verließ langsam das Badezimmer um sich hinzulegen. “Das nächste Mal halte ich einfach die Klappe!” sagte er leise zu sich.
 

Im Garten der Hikaris saß Royu, der auch vor einer Stunde aufgestanden war, es war bereits 18 Uhr 30, er koordinierte seine Einheit, wem er schon nach Hause schicken konnte und wen er hier vor Ort noch brauchen würde. 4 seiner Männer wurden leicht verletzt, das waren die ersten, die wieder nach Japan zurück konnten, sie waren eh im Krankenstand und den Rest würde er in der nächsten Woche in den Urlaub schicken, bis auf Kenzo und Takeru. Er selbst würde nachher noch ins Oberkommando fahren, um Shinjiro etwas unter die Arme zu greifen. Er lehnte sich etwas zurück und genoss für eine Weile die warme Abendsonne. Hitomi setzte sich zu ihm: “Es war viel los, hm!” begann sie ein Gespräch. Royu nickte nur leicht und ließ den Kopf am Stuhl gelehnt. “Hast du schon mit Hana gesprochen?” Royu hob den Kopf und schaute zu Hitomi: “Noch nicht, sie ruft mich an, wenn sie zuhause ist, aber sie werden die Ferien hier verbringen, ich schaue mich morgen nach ein Haus für die Ferien um, damit wir etwas Familienzeit haben!” Hitomi nickte: “Das ist gut!” Royu beobachtete Hitomi eine Weile, die nicht wusste, wie sie reden sollte: “Was war los?” fragte er frei. Hitomi sah auf und atmete tief ein: “Als ich erfahren hatte dass Shinji verletzt und im Krankenhaus war, war ich sehr wütend, ich habe Shinjiro gesagt, das er Schuld sei und du auch, da wusste ich noch nichts davon, das man dich bereits vermisste, wahrscheinlich wollte er mir das sagen, aber ich wollte nur wissen, was mit Shinji war und ich sagte ihm, dass ich von ihm nichts weiter hören möchte! Das mit dir habe ich von Dr. Morel erfahren.” und sie schaute sich im Garten um. Royu nickte leicht: “Du hattest dir sorgen gemacht, schuld hat da jetzt niemand, das wären jetzt diese “hätte, hätte, hätte” Spielchen, es ist passiert und Shinji wusste es auch, dass er vorsichtig sein sollte, aber wie es letztendlich dazu kam, wird sich mit der Zeit klären, wichtig ist das jetzt!” Hitomi nickte leicht. Royus Kommunikator meldete sich: “Warte bis er zuhause ist, es war eine Ausnahmesituation und Shinjiro weiß das auch!” und er ging ins Haus. “Ja!” sagte Hitomi und blieb noch eine kleine Weile im Garten sitzen und dachte nach.
 

Auf dem System im Oberkommando gingen nahezu minütlich Berichte und Auswertungen ein. Shinjiro beobachtete das stetige Aufblinken dieser Meldungen, das würde jetzt noch bestimmt 24 Stunden so weiter gehen. Morgen wird schon die unabhängige Kommission hier aufschlagen und mit dem Verhören beginnen, zuerst sollten alle Offiziere, die sich gerade im Hausarrest befinden, befragt und eingeschätzt werden, damit die internen Strukturen wiederhergestellt werden können. Die Techniker welche sich gerade noch in seinem Büro befanden um wenigsten den Abfangschirm wieder aktivieren zu können, brachten auch schon den neuen Monitor im Meetingraum an, er beobachtete das tun der Techniker und entschied sich das Büro für die Zeit zu räumen, der Putztrupp würde hier auch gleich aufschlagen. “Was machen Sie noch hier, Misses Ellnys?” fragte er erstaunt, als er die Gute hinter ihrem neuen Schreibtisch sah. “Dasselbe könnte ich sie fragen, Captain!” sagte sie und sah den sichtlich vollkommen übermüdeten Captain vor sich an und erklärte: “Ich sortiere die Eingänge für sie und den Stab!” und tippte weiter auf ihre Tastatur. Er nickte: “Gut, machen sie nicht mehr so lange!” sagte er und verließ die Etage. Im Fahrstuhl stieg im vierten Stock Colonel Murry dazu, auch sichtlich Müde, er war zwar selbst nicht an der ganzen Mission beteiligt, hatte sich jedoch für die Piloten Zeit genommen und ein Ohr für die beteiligten gehabt, der Schock über die Festnahme von Mentor Eagle war bei vielen groß, wie auch bei ihm. Beide nickten sich zu, es brauchte nicht viele Worte, man verstand sich, gemeinsam betraten sie das Offizierskasino und gingen in das Séparée, wo sie auf Saber trafen, der gerade seine Arbeit am Notebook beendete und setzten sich zu dem Schotten. Saber stand auf und begrüßte die beiden. “Wie geht es ihnen Mr. Lancelot?” fragte Captain Hikari. “Bis auf die Müdigkeit sehr gut, Sir!” sagte Saber und setzte sich wieder. “Gehen Sie nach Hause!” sagte Hikari. Saber sah sich den genauso müden Captain und Colonel an. “Zuhause wartet ein leeres Haus auf mich!” sagte Saber darauf. Hikari nickte: “Wie geht es ihrer Verlobten?” Saber sah auf. Captain Hikari sah den jungen Schotten an und holte sich erst einmal einen Kaffee. Saber nickte und stand nach Hikaris Worten schnell auf, verabschiedete sich und griff noch nach seinem Notebook, welches er fast liegen gelassen hätte und war auch schon verschwunden. Murry lachte und sah den jungen Schotten nach: “Das war jetzt schnell, aber formell!” sagte Murry grinsend.
 

Saber rannte fast in sein Büro, plötzlich war er hellwach, bemerkte er und grinste. Er wollte sich lange und in Ruhe mit Sincia unterhalten und schrieb auf dem Weg auch gleich Colt, dass Captain Hikari den Kontakt freigegeben hatte, das würde den Cowboy bestimmt auch aufheitern!

Erste Gespräche

Colt umarmte seine Frau am Raumhafen, er würde sie nie wieder loslassen, Robin ging es genauso, es kam ihnen wie eine halbe Ewigkeit vor, doch es waren ganze 5 Wochen gewesen, die sie getrennt waren, “5 lange ganze Wochen.” dachte Colt und genoss einfach nur den Moment! Einige Meter weiter gab es die gleiche Wiedersehensfreude, Saber konnte nicht anders, er küsste seine Sincia hier und jetzt, er war einfach nur froh sie gesund und munter wieder zu haben, jetzt würde sie nichts mehr trennen und sie würden die Zeit gemeinsam wartend auf ihr erstes Kind verbringen. “Würdest du auch jemanden so abknutschen?” fragte Joshua den gleichaltrigen Yusai neben sich. Dieser schüttelte mit seinem Kopf: “Näää!” kam es von ihm und beobachtete die beiden Pärchen mit großen Augen. Bis die beiden Jungen weggeschoben wurden: “Kommt da drüben ist ein Burger Restaurant, wir werden dort auf die vier warten!” sagte Royu, der ebenfalls seine Familie gerade in Empfang genommen hatte. “Au ja, cool!” sagte Josh und rannte mit Yusai auch schon in Richtung Fastfood Restaurant. Saber und Sincia lösten sich voneinander, ihr standen die Tränen der Freude in ihren Augen, sie war wieder zuhause, so richtig fassen konnte sie es noch nicht, aber Saber stand vor ihr und hielt sie! Saber sah sich um, im Terminal waren kaum noch Menschen unterwegs, sein Blick fiel auf das Pärchen unweit von ihnen und er musste grinsen, die beiden würden wohl noch eine Weile brauchen. Auch von Royu und dessen Familie war nichts mehr zu sehen. Saber räusperte sich nun etwas lauter und auch Colt schien langsam wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Auch er benötigte zwei Minuten, um zu realisieren, dass gerade alles echt war! Er hielt nach Joshua Ausschau, den wollte er auch noch richtig begrüßen, aber von ihm fehlte jede Spur. “Sie werden bestimmt draußen warten!” sagte Saber. Colt nickte und schaute auf seinen Kommunikator. “Sie sind bei “Burger Johnny” und lassen es sich gerade schmecken.” sagte der Cowboy, der die Nachricht von Joshua gelesen hatte. “Hunger hätte ich auch!” sagte Saber und die vier gingen gemeinsam zum Fastfood-Restaurant. Saber lief mit Sincia im Arm durch die große Halle des Raumhafen und schaute sich um, es ist kaum zu glauben, sie waren wieder vereint. Und allen ging es gut! Robin und Sincia waren tatsächlich die letzten zwei Wochen in Japan gewesen, sein Vater und General Hikari hatten das veranlasst, still und heimlich fast in einer Nacht und nebelaktion. Für die drei hätte es im Schloss sehr viel Stress bedeutet, auch war es nicht sicher gewesen, verteidigt werden konnte es, aber Sincia, Robin und vor allem Joshua wären dort großen Ängsten ausgesetzt gewesen, was vor allem den beiden Ladys nicht gut getan hätte. Die drei waren Gäste im Sommerhaus des alten General gewesen, mit viel Natur um sich, das wichtigste jedoch war, sie konnten sich dort angstfrei bewegen. Das war es gewesen,warum Captain Hikari ihnen die Sicherheit ihrer Frauen gewährleisten konnte, dort wären jegliche Fremde sofort aufgefallen und durch die geheimaktion und den spärlichen kontakt, dachten alle, auch Colt und er, dass die beiden immer noch in den Highlands waren. Saber atmete hörbar tief aus. Sincia sah ihn an. “Es ist schön!” Saber nickte: “Ja!” und sie betraten das Restaurant, in dem es einen kleinen Indoorspielplatz gab. Auf dem langen Tisch fanden sie schon allerhand Essen und Spielzeug verteilt vor, anscheind war die große Raubtierfütterung schon vorbei, die Kinder erkundeten gerade den Indoor-Abenteuerspielplatz und Royu unterhielt sich mit seiner Frau. Die Geräuschkulisse war alles andere als entspannend, aber egal, “Willkommen in der Zukunft.” dachte sich Saber und musste grinsen. Colt sah sich um und entdeckte Joshua, der gerade in den Kletterseilen hing. Und stellte sich an den Rand und beobachtete das Tun des Jungen. Los nun spring!” forderte ihn ein Junge unten in dem Becken voller Schaumstoffsteine auf. Colt brauchte nur einen Blick, um zu erkennen, wohin dieser zu 100 Prozent gehört und drehte sich sicherheitshalber dem Tisch zu und nickte. “Eindeutig!” dachte er sich und beobachtete das Tun der beiden Jungs weiter. Josh traute sich und landete weich und lachte herzhaft, beim Rausklettern entdeckte er den Cowboy, der ihn bestimmt gesehen hatte, wie er gesprungen war und lief zu ihm. Er freute sich Colt wiederzusehen und konnte ihn jetzt auch umarmen und zog ihn darauf gleich zur Seilbahn: “Schau was es hier alles gibt!”
 

“Ich will nur dein “Warum” hören!” sagte Captain Hikari zu Charles Eagle. “Mein Warum steht nicht mehr zur Debatte, es war irgendwann zu spät!” Hikari nickte und überschlug seine Beine. Beide saßen in einem Raum des Gefängnisses außerhalb von Yuma. “Das einzige, was ich in den 16 Jahren tun konnte, war alle hinzuhalten.” fügte Charles noch mit an und schwieg weiterhin. “Das ist dir gelungen, Glückwunsch!” sagte Hikari. “Spar dir das!” antwortete Eagle. “Gut, dann erzähl es mir, ich finde darauf keine logische Antwort, egal wie ich es drehe und wende.” Eagle nickte: “Das war auch noch vor deiner Zeit, Danwens hatte damals schon den Verdacht, dass sein Stab nicht zu 100 Prozent hinter ihm steht.” erzählte Charles. “Was sich auch bestätigte!” fügte Shinjiro mit an. Charles stand auf und lief ein paar Schritte auf und ab. “Es war alles in den Anfängen, es gab keine klare Struktur, einerseits standen alle unter dem Kommando der Erde, andererseits sollten wir klare Entscheidungen im Grenzland treffen.” Shinjiro nickte: “Ja, zu viele Generäle verderben die Befehlsstruktur!” Charles sah Hikari an. “Ich hätte niemals gedacht, dass es so weit kommen könnte, ich bin, wie du so schön sagst, “Nur ein Major!” So konnte ich nur die Stellung halten!” - “Welche Stellung Charles? Warum hast du dir keine Hilfe geholt?” fragte Hikari ernst! “Das habe ich, indem ich das Bündnis mit König Jarred vorangebracht habe, selbst das wäre beinahe nicht zustande gekommen, wie du weißt!” - “Du hättest mit Jarred reden können!” sagte Shinjiro, etwas lauter. “Nun stehst du hier als Verräter!” Charles nickte. “Wie willst du das deiner Tochter erklären?” - “Lass sie aus dem Spiel, ich werde es ihr so sagen, wie es war, ich musste es tun, auch um sie zu schützen!” sagte Eagle. “Also haben sie dich damit unter Druck gesetzt?” - “Ja und als ich die Ramrod-einheit damals nach Jarr schickte, wurde New Dallas angegriffen und die Hitze Raketen gingen nicht von Jarr aus, es war ein Warnschuss, wo es egal war ob jemand stirbt oder nicht!” erzählte Charles. “Da kannst du froh sein, das du noch lebst!” fügte Hikari ruhig an. “Du auch!” sagte Charles. “Ja, dank Delweg, bei ihm bedanken kann ich mich leider noch nicht, er liegt bis auf unbestimmte Zeit im Koma!” antwortete Hikari. Charles nickte betroffen, sagte jedoch nichts dazu. “Warum bist du wirklich hier?” fragte Eagle nach einer Pause. “Genau deswegen, ich möchte antworten, ich halte dich nicht für so kaltblütig!” Charles lachte kurz auf: “Ich habe auf dich geschossen!” sagte er darauf dann wieder ernst! “Ja, und das nehme ich auch persönlich!” fügte Hikari an. “Und trotzdem bist du hier!” - “Ich kann auch gehen, wenn du das möchtest, das alles hier dient meinem eigenen Interesse!” sagte Hikari und stand kurz auf, um sich die Beine zu vertreten. Charles atmete tief ein und aus: “Das ist mir klar, jedoch wundert es mich, ich habe deinen Sohn ausgeliefert, damit bin ich zu weit gegangen, aber ich musste mich entscheiden, dein Sohn oder meine Tochter!” erklärte Eagle. “Und damit konntest du nicht zu mir kommen, sogar Mr. Wilcox hat das geschafft, das soll schon was heißen!” Charles nickte mehrere Male leicht. “Ich war nie zu 100 Prozent auf irgendeiner Seite!” sagte Charles. “Dann bist du beim Militär falsch!” fügte Hikari mit an. “Du hast leicht reden, du bist ein Profi was die Militärstrukturen angeht, hast alles erreicht! Du hast alles, was du wolltest.” sagte Charles. “Oh, kommt jetzt wieder das Ding mit der Chancengleichheit, davon habe ich in den letzten Wochen genug gehört, wenn du nicht einmal weißt, auf welcher Seite du stehst, weißt du auch nicht, wohin es mit dir gehen soll, du bleibst ein Fähnchen im Wind! Und ob es das ist, was ich wollte, sei dahingestellt!” - “Du bist First-Grand, was willst du noch?” fragte Charles. Hikari setzte sich wieder. “Ich bin nicht hier, um Fragen zu beantworten, sondern um Antworten zu bekommen!” stellte Captain Hikari klar! “Ich wollte, so lange ich Kommander bin, alles ruhig halten, ich hatte die Hoffnung, dass der Stab irgendwann abtritt, oder dem Alter geschuldet sich auflöst!” begann Eagle erneut zu erklären. “Das meinte ich mit Stellung halten! Ich hatte keine Absicht, irgendeine politische Struktur zu ändern, sondern das Oberkommando so lange zu begleiten in der Hoffnung, dass der Nachwuchs es besser macht!” erklärte Eagle. “Ich verstehe, allein und mit Kuschelkurs, jedoch nicht machbar!” kommentierte Hikari. “Ich habe es versucht!” Hikari nickte: “Es vertrauten dir alle!” Charles holte wiedermals tief Luft und schaute zur Decke: “Ich habe die Kadetten und Offiziere gerne begleitet, das war alles echt!” betonte Charles. “Das glaube ich dir!” Charles blickte zu seinem Gegenüber. Hikari sah Charles ernst an: “Deswegen wollte ich dich als Mentor genau dort haben!” sagte Hikari fest zu Charles. “Du hast mir auch vertraut?” fragte Charles darauf ungläubig. Hikari nickte leicht: “In diesem Gefälle war es ein Vertrauensvorschuss!” antwortete Hikari. “Wie meinst du das?” fragte Charles nochmal nach. “Ich bin gut was das Dienstliche angeht, in dem, was dazwischen ist, liegen nicht meine Stärken! Genau dort wäre also dein Platz gewesen!” gab Captain Hikari zu! Charles nickte: “Gut, dass du das weißt!” Hikari grinste: “Ich kenne mich und dich, das ist der Unterschied zwischen uns beiden!” sagte Hikari.
 

Colt schwang sich auf die Seilbahn und sie rollte auch schon gleich los. “Lass los!” rief ihn Joshua lachend nach und rannte hinterher. Colt sah neben sich und unter sich, auch dort war alles mit diesen Schaumstoff Steinen ausgepolstert, aber seinen noch gebrochenen Rippen wollte er das nicht zumuten! Joshua und Yusai erreichten das Ende der Seilbahn eher als Colt und nahmen ihn in Empfang, um ihn darauf gleich einen kräftigen Schubs zurückzugeben, Colt konnte sich gerade noch festhalten und bekam darauf noch eine Fahrt geschenkt. Colt flog auf halber Strecke ein blauer plastik Ball aus dem Bällebad an den Kopf und darauf gleich noch ein roter. “Na wartet, wenn ich hier unten bin!” drohte er und darauf folgten mehrere Bälle! Colt stoppte und rannte zu den Jungs, er bekam Joshua zu greifen und darauf den nächsten Ball gegen seine Stirn und griff nach Yusai der darauf schnell abhaute. Joshua lachte, er mochte es mit Colt zu toben. Der Cowboy ließ den Jungen wieder los und ging zum Tisch zurück. Er spürte seine Rippen gerade doch sehr! “Na, bist du fertig mit spielen Cowboy?” fragte Robin vergnügt, sie hatte das Treiben beobachtet. Colt brummte und rieb sich die getroffenen Stellen an seinem Kopf. “Gibt es hier auch Steak?” Robin zeigte in Richtung der Bestellterminals: “Keine Ahnung, lass uns schauen gehen!” Saber und Sincia mussten lachen. Yuna kam an den Tisch gerannt und erzählte ganz aufgeregt ihrem Vater etwas, als sie plötzlich verstummte und Saber anstarrte mit ihrer großen Brille. Saber bemerkte es und lächelte der kleinen lieb zu. “Da guck Papa!” sagte sie leise, aber wandte den Blick von den blonden Schotten nicht ab. Royu und Hana sahen in die Richtung, in die Yuna schaute: “Das ist Mr. Lancelot, ein Freund von Shinji.” erklärte Royu seiner Tochter. Yuna nickte und verneinte gleichzeitig. Saber stand auf, er sollte wohl mal die kleine Dame begrüßen gehen! Yuna beobachtete den großen blonden Mann, der sich nun auf Augenhöhe zu ihr begab. “Er schaut aus wie Prinz Charming!” und sah den Highlander weiterhin an. Hana kicherte leise vor sich hin und Royu sah zu Saber und musterte ihn: “Echt?” Yuna nickte und flüsterte: “Ja!” und lächelte. Saber sah fragend zu Royu. “Sie mag Sie!” erklärte er kurz. Saber nickte und lächelte, “Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, “Konnichiwa, kleine Lady!” und nickte der Kleinen leicht zu. Yuna kicherte und rannte ganz schnell wieder weg. “Na, findet sie dich auch nett?” fragte Colt, der ein Tablett mit vielen leckeren Sachen in den Händen hielt. Saber stand auf und grinste: “Bestimmt netter als dich!” Colt stellte das Tablett ab und setzte sich. “Komm her Prinz Charming!” sagte Sincia und musste grinsen. Saber sah sie fragend an. “Du hast da jetzt wohl eine kleine Verehrerin!” erklärte sie. Saber lachte etwas und setzte sich.
 

April lief durch einen Park unweit des Oberkommandos und dachte über die Geschehnisse der letzten 14 Tage nach. Seit einer Woche stand sie nicht mehr unter Hausarrest, hatte viele Gespräche mit Colt und auch Saber gehabt, die beiden glaubten und vertrauten ihr weiterhin. Aber April kam immer weiter ins Wanken, war dort wirklich noch ihr Platz? Gerade in den letzten Tagen konnte sie diesen Gedanken immer mehr zulassen, das war der vielen Freizeit geschuldet, denn das brauchte sie jetzt erst einmal. Saber hatte ihren Urlaubsantrag sofort genehmigt, sie musste mit der Situation erst einmal klarkommen. Sie freute sich auch bald Robin und Sincia wiederzusehen, sie würde den beiden etwas unter die Arme greifen in der nahen Zukunft. Sie besorgte sich in einem angrenzenden Cafe einen Kaffee und ging mit diesem wieder in den Park und setzte sich an das Flußufer ins Gras. Es war ein wunderschöner fast wolkenloser Juni Tag, Auf dem schattenreichen Spielplatz war einiges los, einige Hunde liefen mit ihren Herrchen und Frauchen umher, ein Bello rannte an ihr vorbei, um seinen Ball zu retten, bevor dieser im Fluss landete. April grinste, “Glück gehabt!” dachte sie sich! Sie begann das ganze letzte Jahr Revue passieren zu lassen, um für sich zu erfahren, wo sie denn falsch abgebogen sei, oder etwas übersehen hatte. Die Frage war eigentlich sehr leicht zu beantworten, das wusste sie, aber sich das einzugestehen tat weh! April atmete tief ein und wieder aus. “Ich war einfach nicht ehrlich zu mir und den anderen gewesen!” dachte sie sich und sprach es auch darauf leise aus und ihr stiegen Tränen in die Augen, wie so oft in den letzten Tagen. Sie war des Weines müde, aber wahrscheinlich brauchte sie genau das jetzt in dieser Zeit, Zeit die sie sich davor nie genommen hatte. “Ich bin ein Spoiled Girl!” stellte sie in ihren Gedanken fest. Das, was damals alle Fireball nach gesagt hatten, war sie auch! Sie hatte ihren Willen nicht bekommen und sie hatte mit ihrem Vater gedroht, “Oh, man wie peinlich!” musste April feststellen. Und aller Ärger und Verdruss hatte sie auf Fireball abgeladen, ja sie war ein Biest gewesen, das wusste April und hatte sich absichtlich zwischen Aaiko und ihm gestellt, ohne Aaiko überhaupt eine Chance zu geben. Sie zog ihre Beine an und stützte ihre Ellenbogen auf ihren Knien ab und verzog ihr Gesicht. “Ich bin einfach nicht mit den anderen mitgewachsen.” kam es ihr in den Sinn, alles sollte so bleiben wie es war, sie wollte keine Veränderungen zu lassen, eben weil alles so schön war! Doch das war sehr egoistisch, die anderen waren dabei, Familien zu gründen, zwei Babys waren unterwegs, das Leben heißt Veränderung. Saber ist im Rang gestiegen, sogar der Cowboy hatte es gelernt, Verantwortung zu übernehmen und war ihr immer noch der Freund, den sie kannte. Sie musste ein wenig schmunzeln, “Wer den Cowboy zum Freund hatte, hatte einen 100 prozentigen Freund!” Auch er hätte sich abwenden können, aber er schaffte es weiterhin, Fireballs bester Freund zu sein und auch ihr zur gleichen Zeit ein Freund sein, das war eine Kunst um die sie den Cowboy beneidete, er blieb Loyal ihnen beiden gegenüber! Was hatte sie für Glück, sie alle um sich zu haben, erst jetzt realisierte sie es, wem sie da alles hatte. Saber, ihr Boss, aber auch guter Freund, der wissen wollte was los war, sie hatte ihm erzählt, dass sie sich etwas in Fireball verguckt hatte. Als Major musste er sich auf sie verlassen, das war ihr klar, sie wollte versuchen, es nun mit Saber anders angehen zu lassen, vor allem wenn sie an Bord war! Und mit Colt würde sie sich an Bord wieder vertragen wollen, Saber vertraute Colt, wenn er nicht da war, also sollte sie es auch! Tja und Alex, der Dauernörgler, ja, er hatte recht mit vielen Dingen, jedoch hatte sich Fireball damals nicht beschwert, oder hatte er sich nicht getraut, weil sie immer gleich die Daddy Keule zog? “Ach quatsch, das war den Japaner egal gewesen, das wusste April!” kommentierte sie ihre Gedanken. Sie vermisste ihn, das musste und konnte sie jetzt auch mal zugeben und schniefte kurz: “Ich muss mich entschuldigen, bei allen!” sprach sie kaum hörbar vor sich hin. Und griff nach ihrem Kaffee und beobachtete eine Entenmama mit 4 kleinen Küken.
 

Captain Hikari verließ das Gefängnis und fuhr zur Herrenvilla, Jarred würde in einigen Tagen wieder abreisen. Auf dem Weg zu seinem Wagen dachte er über das Gespräch nach und schüttelte mit seinem Kopf: “Ein Wort hätte genügt und Eagle säße jetzt nicht hier!” und stieg ein und fuhr los. Er musste es mit Jarred besprechen! In Herrenvilla wurde er schon erwartet und Jarred und Shinjiro saßen im Wohnzimmer im zweiten Stock. “Es ist alles sehr undurchsichtig!” sagte Jarred nachdem ihm sein Freund alles berichtet hatte. “Das wird noch eine ganze Weile so sein, ich verstehe nicht warum er jetzt nicht redet!” Jarred lächelte: “Er braucht wahrscheinlich Zeit, auch bei ihm muss sich jetzt erst mal alles setzen!” Shinjiro sah Jarred an: “Du meinst Scharm?” Jarred nickte: “Das bedeutet auch, sich einen Fehler einzugestehen, sowas braucht Zeit und vor allem Mut!” Shinjiro lehnte sich zurück: “Gut, ich gebe ihn eine Woche, da wird er seinen Mut hoffentlich wiedergefunden haben!” Jarred grinste: “Abwarten!” Shinjiro atmete ein und holte seinen Kommunikator hervor, den er bis jetzt ausgeschaltet hatte. “Wie geht es Shinji?” wollte Jarred jetzt wissen. Shinjiro nickte: “Von Tag zu Tag besser, er langweilt sich!” Jarred lachte kurz auf. “Und zwischen Hitomi und dir?” fragte der ältere der beiden. Shinjiro sah auf und seinen Freund fragend an. “Was weißt du?” wollte er wissen! “Nur so, ich meine du bist täglich nachmittags bei mir, obwohl das Haus so gut wie familienfrei ist, ist nur eine Feststellung!” Shinjiro lächelte leicht: “Ah, ja, eine Feststellung!” und atmete einmal tief ein und aus und legte seinen Kommunikator auf den Tisch. “Wir reden in letzter Zeit nur das Nötigste miteinander!” Jarred nickte: “Möchtest du darüber reden?” Shinjiro sah Jarred an.

Ramrod II

“Möchten sie wissen, was es wird?” fragte die Ärztin während des Ultraschalls, Saber der die ganze Zeit dem Monitor entgegen strahlte, sah nun fragend zu Sincia, sie nickte und nahm Sabers Hand. Die Ärztin schaute sicherheitshalber noch einmal genau: “Ein Mädchen!” und zeigte auf dem Monitor. Sincia umfasste vor Freude Sabers Hand fester, er sah sie liebevoll lächelnd an. “Eine Tochter, Wahnsinn!”
 

“Da das Wohnhaus, dort drüben die Koppel und dort das Wirtschaftsgebäude und da hinten alles andere, was sagst du?” fragte Colt Robin, die auf einer Wiese stand, mit einer großen Trauerweide in der Mitte und im Hintergrund waren viele Apfelbäume. “Ja, hier kann ich es sehen!” sagte sie und drehte sich einige Male. Colt grinste: “Ich auch, es ist jetzt das vierte Mal, dass wir hier sind!” sagte er. Robin nickte: “Dann soll es das hier sein, die angrenzende Apfelbaumplantage ist ein Traum, so viele Sorten!” Colt ging zu seiner Frau: “Also, ja?!” Robin schloss ihre Augen, sie stellte sich noch einmal alles vor. Colt ließ ihr die Zeit und schaute sich noch einmal um und atmete tief ein. Robin öffnete langsam wieder ihre Augen und sah ihren Cowboy vor sich, der in den Himmel schaute, sie nickte: “Ja!” flüsterte sie. Colt sah zu Robin, die lächelnd vor ihm stand, seine Augen wurden groß und er rief ihr ein: “Ja, haha!” Entgegen und freute sich laut! Am liebsten hätte er sie hochgehoben vor Freude, aber das ließ er lieber, Robins Babykugel war schon nicht mehr zu übersehen, das würde er aber auf jeden Fall nachholen, wenn sein kleiner Cowboy endlich da ist! "Jippijajey!" rief er und wedelte mit seinem Hut und sprang darauf auch gleich in die Luft. Robin lachte, Colts kindliche Freude war ansteckend!
 

Saber stand mit Captain Lorenz und zwei Wissenschaftlern in einem Hangar außerhalb von Yuma City, hier wurden Raumschiffe und Jets für das Oberkommando gebaut. Saber ließ das Bild vor sich einmal wirken. “Somit würden zwei Schiffe unter meinem Kommando stehen, Sir?” Captain Hikari nickte: “Es sei denn, sie trauen es sich nicht zu!” Saber atmete tief ein und aus, vor ihm stand ein nagelneuer Friedenswächter, der auf dem neuesten technischen Stand war und es gab viel mehr Annehmlichkeiten für die Crew an Bord auf diesem Schiff. Im Ernstfall konnte Ramrod II, bis zu 10 Tage im All unterwegs sein. Genügend Trink- und Brauchwasser und Lagerungsmöglichkeiten gab es, auch die Energieversorgung war gewährleistet. Was das jedoch mit den Menschen an Bord machte, war Spekulation und musste getestet werden. Sie gingen an Bord, die Brücke war hell, die Satteleinheiten blieben, aber auch diese waren auf Hochglanz und hatten ein neuartiges modernes Design, es gefiel den Schotten. Sabers Herz raste, diese Aufgabe war der Wahnsinn, er brauchte dafür ein komplett neues Team! Oder? “Chic!” kam es von Lorenz: “Etwas zu groß für mich, aber Chic!” grinste er und sah sich weiter um. “Die scheiben sind aus speziellen Fasern, jede Lichtwaffe wird durch diese abgeblockt, die Legierung ist aus einer speziellen chemischen Zusammensetzung, so gut wie unverwüstlich, jedoch wurde er noch nicht getestet. Versuche mit dem Modell zeigten, dass der Flug damit sehr, wir nennen es "Feinfühlig" für den Piloten wird, es benötigt Fingerspitzengefühl für dieses Schiff. Captain Hikari nickte. “Also wurde Ramrod 2 noch gar nicht getestet, wie das eigentliche Flugverhalten ist?” fragte Saber besorgt noch einmal nach. Der ältere Wissenschaftler sah auf seine Unterlagen: “Nun die Simulationssoftware steht, diese hat Miss Eagle, realitätsgetreu programmiert, jetzt liegt es an ihnen, einen passenden Piloten dafür zu finden!” Sie verließen die Brücke und gingen den hellen Gang zu den Unterkünften und anderen Räumen entlang. “An jeder Station an Bord kann ein Steuerungsmodul angedockt werden, der Pilot hätte hier und auch dort drüben die Möglichkeit von überall an Bord, den Kurs zu ändern und ggf. schnell in die Steuerung einzugreifen.” Der jüngere Wissenschaftler fuhr eine Kontrollleiste aus der Wand aus: “Hier wird das mobile Modul, welches der Pilot an Bord bei sich trägt, angedockt, dasselbe gibt es im Aufenthaltsraum und in dessen Quartier.” Saber sah sich alles interessiert an: “Somit ist der Pilot also immer und überall an Bord handlungsfähig und müsste nicht erst auf die Brücke, das spart so manche wertvolle Sekunde!” Sie betraten die Küche mit angrenzendem Aufenthaltsraum, es unterschied sich kaum, es war auf jeden Fall gemütlicher und geräumiger, so auch die einzelnen Unterkünfte. Saber empfand jetzt schon die Atmosphäre aufgrund der hellen Farben als sehr angenehm, Licht war, wenn man tagelang im All unterwegs ist, sehr wichtig und das wurde hier mit bedacht! Die drei setzten sich in den Aufenthaltsraum, ein Techniker und IT´ler kamen noch hinzu und zählten alle Vorzüge auf, was knapp zwei Stunden dauerte, so kam man auch in den Genuss, schon einmal den Kaffeeautomaten zu testen. Saber las sich nochmals alles durch und musste feststellen, dass das neue Problem ein Altes war, der Pilot! Er legte das Pad vor sich ab: “Sir, ich möchte das Schiff gerne mit First Lieutenant Shinji Hikari testen!” sagte er fest! Captain Lorenz und Captain Hikari sahen auf und den jungen Major an. Lorenz grinste leicht und Hikari musterte den Schotten, denn eines war aufgefallen. Saber hatte keine Bitte geäußert, sondern eine schon für ihn feststehende Tatsache mitgeteilt! “Wie stellen Sie sich das vor Major Lancelot?” fragte Hikari und sah Saber weiter an. Saber nickte entschlossen: “Aufgrund der Technik auf diesem Schiff und der neuen Steuerung, halte ich Lieutenant Hikari aufgrund seiner Fähigkeiten als sehr qualifiziert!” Captain Hikari rief die Steuerung über das Pad auf: “Er wird auf der Peacekeeper dienen!” sprach er beiläufig und ging die Module durch. “Noch steht er nicht im Dienst und somit auch nicht unter Captain Wilsons Kommando, Sir!” Lorenz beobachtete den Schlagabtausch der beiden und widmete sich beiläufig der vor ihm liegenden Unterlagen. “Hmm!” kam es kurz von Hikari. “Sir?” von Saber. “Welche Besatzung sehen Sie auf diesem Schiff, Major?” fragte Hikari und lehnte sich etwas zurück. Saber rief die Stellung der Satteleinheiten auf und legte sie Captain Hikari vor, dieser war sehr erstaunt und nahm das Pad entgegen und schaute sich die bereits ausgearbeitete Aufstellung der Crew an: “Wann haben sie das aufgestellt?” fragte er, während er die Besatzung mit ihren Fähigkeiten durchging. Nun war es Saber der sich zurücklehnte und erklärte: “Bereits auf der Brücke, als ich mir die Module habe erklären lassen. Ich sehe meine Stammbesatzung hier an Bord!” Captain Hikari legte das Pad vor sich ab: “Nein!” Lorenz sah auf. Saber rief alle in frage kommenden Kadetten und Offiziersanwärter auf, welche er in den letzten Wochen im Blick hatte: “Diese haben sehr gute fähigkeiten, jedoch unterstütze ich ihre Entscheidung bezüglich der Crew für dieses neue, sehr teure Schiff nicht! Es benötigt eine erfahrene, eingespielte Besatzung!” Saber wurde fast schwindlig bei seinen Worten, seine Stimme blieb jedoch fest und fordernd! Captain Hikari wandte seinen Blick von Saber ab und sah nun Lorenz an, der leicht vor sich hin grinste. “Sir, geben sie dem Team 6 Monate, ich übernehme die volle Verantwortung!” fügte Saber noch mit an! Hikari, der das Steuerungs Pad in seiner Hand hielt, blickte auf die Besetzungsvorschläge und rief die von seinem Major vorgeschlagene, abermals auf. “Sie haben Lieutenant Hikari damals komplett von der Ramrod Einheit gelöscht, es wäre also jetzt mit seinen 18 Jahren eine ganz neue Konstellation, die auch noch vertretbar ist!” sprach Saber ungeachtet der stillen Reaktion des Captains weiter. “Haben Sie das auch in Ihrem Team geklärt?” Saber nickte: “Das habe ich im Anschluß vor, Sir!” antwortete Saber. “Inwieweit ist Lieutenant Hikari involviert?” fragte Hikari und sah von dem Pad wieder auf und den Schotten an. Saber nickte: “Sobald meine Crew dem zugestimmt hat, werde ich mit Lieutenant Hikari reden!” erklärte Saber. Captain Hikari lächelte leicht: “Sie sind also fertig!” stellte er fest. Saber nickte entschlossen: “Ja, Sir!” Lorenz verkniff sich jedes Kommentar, er war hauptsächlich damit beschäftigt, sein Grinsen zu unterdrücken. “Sie reden mit Captain Wilson, einem dritten Mann, den sie ihm abziehen, möchte ich ihn nicht erklären!” sagte Hikari. Saber grinste innerlich: “Natürlich, Sir!” Captain Hikari gab Saber sein Tablet zurück: “Sechs Monate, keinen Tag länger, ein Rapport oder Zwischenfall und das war´s!” sagte Hikari ernst und nahm sich die Bodensteuerung vor. Saber stand auf: “Danke, Sir!” und verabschiedete sich und verließ den Aufenthaltsraum. “Viel Glück!” rief ihn Lorenz noch nach und Saber verließ sein neues Schiff und pustete mehrmals hörbar Luft aus und grinste darauf. Captain Lorenz sah Hikari an, der eine Seite nach der anderen auf dem Pad der Wissenschaftler aufrief. “Du weißt, sobald dein Sohn das hört, du aus der Nummer nicht mehr rauskommst!” Captain Hikari legte den Pen zur Seite: “Hmm!” brummte er. Lorenz konnte nicht anders und musste loslachen. Captain Hikari beobachtete Lorenz und wartete, bis sich dieser wieder beruhigt hatte. “Ich warte ab!” und nahm sich einen Schluck von seinem Kaffee. Lorenz nickte: “Du bist gerade beeindruckt!” stellte er darauf noch fest. Hikari grinste: “Das kam überraschend!” und stellte seine Tasse ab.
 

Fireball und Colt gingen im angrenzenden Park spazieren, Fireball erholte sich langsam, der Putschversuch war jetzt drei Wochen her, außer der Dauerkopfschmerzen ging es ihm soweit gut. Er sah sich um, bald konnte er auch wieder hier joggen gehen, er vermisste es sogar und musste innerlich lachen. “Also ein Cowboy ist unterwegs, gleich als erstes ein Stammhalter, ist doch mega!” sagte Fireball, Colt musste es seinem Freund einfach sagen, er freute sich und das wollte er teilen! Colt grinste: “Ja, jetzt kommt das Ding mit dem Namen.” sagte der Cowboy vor sich hin grinsend. “Ach das ist einfach, zähle mal eure Namen in der Familie so auf, Großvater oder die deiner Onkel.” sagte Fireball. “Es bleibt spannend!” sagte Colt. Fireball lachte: “Ja!” und sah sich seinen Freund neben sich an, er freute sich sehr für den Cowboy! “Wie geht es Robin?” fragte Fireball, er wollte es wissen, schließlich war es auch viel Aufregung gewesen. Colt sah sich im Park um und fand das Fleckchen Natur hier wunderschön: “Ihr geht es sehr gut, hat keine Probleme und sie sagt, dass sie es genießt, schwanger zu sein!” Fireball grinste: “Und das mit einem Cowboy im Bauch!” Colt lachte nun herzhaft auf: “Gerade deswegen, Hombre!” Sie liefen eine Weile schweigend und bogen in einen abgelegenen Teil des Parks ein, wo es einen Ententeich gab und ein kostenloses Froschkonzert dazu. “Wie lange bist du noch im Krankenstand?” wollte Colt jetzt wissen. Fireball zuckte mit seinen Schultern: “Ich vermute, bis die Kopfschmerzen aufhören!” Colt sah auf und nickte. “Du weißt über alles Bescheid?” wollte Colt von seinem besten Freund wissen, denn dieses Thema hatten sie überhaupt noch nicht besprochen. Fireball sah sich um, die Sonne blendete ihn und weit vor sich konnte er kaum etwas erkennen, er presste seine Lippen aufeinander und nickte langsam: “Ja, aber Gedanken oder eine Meinung habe ich keine!” Colt sah zu seinem Kumpel: “So geht es mir auch, oder es wechselt stündlich.” Teilte Colt seine Empfindungen über die letzte Mission mit. “Stimmt es, dass Eagle dich ausgeliefert hat?” fragte er, er musste es einfach wissen! Fireball beobachtete zwei Kleinkinder die mit ihren Eltern die Enten füttern und dachte nach: “Ich weiß es nicht, ich war so mit dem Analyseprogramm vor meiner Nase beschäftigt, als der Fahrstuhl aufging, dachte ich ich wäre schon da wo ich hin wollte, alles was ich wahrgenommen habe, war grelles Licht!” erklärte Fireball seinem Freund und als er wieder an das grelle Licht dachte, wurde ihm ganz anders im Magen. Colt lief schweigend nach dem Gesagten einige Meter und steckte seine Hände in seine Jeans: “Woher weiß dein Vater dann, dass Eagle dich ausgeliefert hat?” und setzte sich auf eine Bank vor dem Teich. Fireball dachte über Colts Frage eine kleine Weile nach und beschloss, sich auch zu setzen, sie waren doch schon einige Kilometer unterwegs und seine Übelkeit wurde gerade nicht besser. “Ich habe es ihm so erzählt, wie dir!” war Fireballs Antwort und lehnte sich an die Bank. Colt lehnte sich daraufhin auch zurück und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. “Jede Etage wird doch auch Videoüberwacht, das würde mich interessieren!” sagte Colt nach einiger Zeit. “Das ist ja kein Problem!” Colt drehte seinen Kopf in Richtung Fireball, dieser grinste ihn an.
 

“Daddy!” April schüttelte mit ihrem Kopf und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen und fing an zu weinen. Charles setzte sich neben seine Tochter und nahm sie in ihren Arm. Auch er schluckte, ihm wurde das ganze Ausmaß in den letzten Tagen immer bewusster! April konnte sich kaum beruhigen, ihr Vater, man hatte ihn so sehr unter Druck gesetzt, er hatte alles getan, um sie zu schützen. “Warum?” Charles wischte sich eine Träne aus seinem Gesicht und nickte: “Ich hatte Hoffnung bis zum Schluss April, doch nachdem sie General Whitehawk so kaltblütig ermordet hatten, wusste ich, sie meinen es ernst, Todernst!” April bekam kaum noch Luft, sie hatte das Gefühl, jeden Moment zu ersticken. Sie drückte ihren Vater fest an sich, sie wollte ihn nicht hier lassen, sie glaubte ihm! “Niemals hätte er … aber?” dachte sie und April bekam große Augen. “Aber warum hast du zum Schluss auf Captain Hikari geschossen?” und sie sah ihn mit rot geweinten fragenden Augen an. Charles schloss seine Augen und holte einmal tief Luft: “Es war Wut, reine Wut, das muss ich zugeben, dass habe ich auch schon zu Protokoll gegeben!” April flüsterte er: "Was?" und war wieder davor anzufangen zu weinen. "Ja", flüsterte Charles darauf. “Daddy, das ist doch dann alles kein Verrat, ich meine die ganzen Dinge, die vorgefallen sind in den 16 Jahren, du hast es doch geschafft, alles ruhig zu halten!” Und sie holte tief Luft, was ihr kaum gelang. “Bis du General Whitehawk…” und sie schüttelte mit dem Kopf. Charles hielt seine Tochter und strich ihr mit einer Hand über den Rücken. “Er wollte am nächsten Tag mit Captain Hikari reden, dazu kam es leider nicht mehr! Und darauf haben sie mich unter Druck gesetzt, dass sie dir etwas antun wollten, ich weiß nicht ob ich abgehört wurde, was auch immer, ich musste mich entscheiden und es fiel mir schwer, wirklich!” April lehnte mit ihrem Kopf an ihrem Vater und schluchzte, sie hatte keine Kraft mehr zum Weinen, es war alles zu viel. “Der Lichtblick ist, dass ich immer noch hier auf Yuma bin und nicht auf Pectos im Hochsicherheitsgefängnis!” Und Charles atmete tief ein und aus! “Daddy!” sprach April mit zitternder Stimme und umarmte ihn. Charles tat es ihr gleich, beide hielten sich.
 

Zwei Tage später.

“Er ist wunderschön geworden!” sagte April, die ganz gerührt den großen Cowboy anschaute, aufgestellt in der Challenge Phase im Hangar, sie hielt sich ihre Hand aufs Herz. Um Ramrod II wuselten Mechaniker und Ingenieure herum, zu 100 Prozent fertig war der neue Friedenswächter noch nicht. Colt hatte seinen Hut abgenommen und musterte den Riesen vor sich. “Darf ich vorstellen, unser neues Schiff!” sprach Saber und zeigte, während er das sagte, auf Ramrod II. “Seit wann wurde denn daran gebaut?” wollte Colt immer noch tief beeindruckt wissen und musterte den Cowboy weiter. “Der Bau begann vor knapp einem Jahr, es gab eine kurze Unterbrechung von 3 Monaten, im letzten halben Jahr flossen neuartige Legierungen und Schutzschilde mit ein, dank Aprils Leistungen im Labor ging diese Entwicklung sehr schnell voran!” antwortete Saber und nickte dabei April zu. April war die erste, die ihren Blick abwandte und langsam auf Ramrod II zuging. Colt und Saber folgten ihr: “Er kommt mir viel größer vor!” kam es von Colt. Saber nickte: “Das ist er auch, irgendwo muss man ja die ganze Technik und neuartigen Waffensysteme unterbringen.” erklärte Saber den Lockenkopf. “So, so neue Waffensysteme, also!” Saber grinste: “Du wirst staunen!” grinste nun auch Saber und sie gingen zur Rampe, wo April bereits auf die Jungs wartete, diese fuhr hoch und brachte die drei an Bord. “So viel Platz und die Aufteilung, Moment mal!” sagte Colt erstaunt: “Das ist die reale Umsetzung meiner Verbesserungsvorschläge, welche ich damals den Ingenieuren in Jarr gegeben habe!” Saber trat an Colts Feuerleitstand heran: “Richtig, diese waren wohl so begeistert, dass sie es mit kleinen Extras genauso umgesetzt hatten, es ist ein Gemeinschaftsprojekt des Königreichs und des Oberkommandos!” klärte der Schotte seinen Scharfschützen auf. Colt sah auf, was? Haben die doch tatsächlich seine schnellen, aufgemalten Vorschläge von damals ernst genommen, damals war er nicht einmal ein Offizier gewesen und jetzt das hier! Er fuhr seine Systeme hoch: “Holla!” kam es von Colt. “Das ist aber empfindlich!” kommentierte er, als er mit einem Finger kurz über seine Systeme fuhr. “Das spart Millisekunden, wir müssen einige Zeit damit trainieren, um ein Gefühl für die Technik zu bekommen!” sagte jetzt auch April, die sich neben Colt gehockt hatte. Colt nickte und ging durch die Software und rief die Zielerfassung auf: “Drei Stück!” ging es durch seinen Kopf. April kicherte, als sie den Lockenkopf beobachtete, der begeistert und erstaunt sein Modul inspizierte. “Du kannst dort und dort gleichzeitig feuern, die dritte ist zum Abgleich, eines von System getrennten Erfassungsschirm, falls alle beide mal ausfallen sollten, was sehr unwahrscheinlich sein sollte.” erklärte die Blondine den Lockenkopf. “Ich bin beeindruckt, Prinzessin!” sagte er und grinste April an. “Ich auch Cowboy!” lächelte April und ging nun zu ihrer neuen Satteleinheit. Saber war nicht weniger begeistert, alles was in den einzelnen Satteleinheiten geschah lief direkt an seinen Kommandopunkt und er brauchte nicht mehr viel einzeln aufrufen, jeden hatte er im Blick und wenn sie ihre Kampfanzüge tragen, sogar die einzelnen Vitalwerte seiner Crew. “Ich hätte glatt Lust eine Runde zu drehen!” kam es nach einiger Zeit von Colt. “Wo ist eigentlich Alex?” warf der Cowboy gleich hinterher, denn ohne Pilot wäre ein Ausflug nicht möglich! April, die auf ihrer Konsole einiges tippte und voll in ihrem Tun aufging, schaute auf und drehte mit einem Knopfdruck ihre Satteleinheit, so brauchte sie sich ihren hübschen Hals nicht mehr verrenken, wenn sie mit den Jungs reden wollte. “Haben wir doch glatt Alex vergessen, der wird voll Sauer sein!” mischte sich nun auch April in Colts gesagtes ein. Saber grinste etwas vor sich und stand von seiner Einheit auf und stellte sich zwischen Colts und Aprils Einheiten. Beide beobachteten den blonden Highlander und waren gespannt, was dieser zu sagen hatte. “Schön, dass es euch endlich aufgefallen ist!” begann er und schaute vergnügt in die Runde. Colt spitzte etwas seine Lippen und verdrehte kurz seine Augen und sagte mal nichts dazu! “Ramrod II ist nicht nur auf euren Modulen auf dem neuesten Stand der Technik, auch alles was dessen Steuerung betrifft, ich habe abgewogen und hin und her überlegt und für dieses Schiff kommt meines Erachtens nur ein Pilot in Frage!” April riss ihre Augen auf und stand auf: “Du meinst doch nicht etwa?” - “Shinji!” beendete Colt Aprils Satz und stand bereits neben seinem Boss und sah ihn fragend an. Saber nickte und wartete ab. “Aber du hast ihn aus dem Team "geschmissen", um es mal milde auszudrücken!” kam es von Colt und zeichnete Anführungszeichen in die Luft. “Niemals stimmt Captain Hikari da zu!” kam es von April darauf. Saber sah von April zu Colt und nickte den beiden zu. “Kommt mit, wir testen den Kaffeevollautomaten, die Küche habt ihr auch noch nicht gesehen!” und ging vor. Colt und April sahen sich fragend an, Colt verzog sein Gesicht zu einem stillen, “Hä?” und von April kam nur ein leises: “Was?” und sie folgten den Schotten.
 

“Was sollte ich tun!” brüllte Charles Shinjiro entgegen. “Also welches Schiff war es damals?” fragte Shinjiro noch einmal nach und sah auf seine Uhr, sie saßen hier bereits seit 3 Stunden, stellte er fest! Charles setzte sich wieder. “General Thompsons mit der Gorges, er fing uns ab, wir wurden noch vor Ort zur Geheimhaltung verdonnert!” Shinjiro atmete tief ein und nickte mehrere Male vor sich hin: “5 Minuten!” sagte er leise und massierte mit zwei Fingern die Stelle zwischen seinen Augen. “Auch ich habe es damals mit ansehen müssen, zusehen müssen, befrage die Besatzung von damals, du kannst sie entbinden, aber sollte das öffentlich werden, wäre jegliches Vertrauen der Bevölkerung weg!” sprach Charles wieder etwas ruhiger. Shinjiro sah auf und legte Charles sein Tablet hin: “Schreibe mir drei Besatzungsmitglieder auf, denen du vertraust, diese werden befragt!” und lehnte sich wieder zurück, er konnte es nicht fassen, es waren bis jetzt wirklich nur Vermutungen gewesen, aber es war Tatsache, sie haben Jarr damals ins offene Messer geliefert . Charles überlegte, wen er empfehlen könnte und auch stillschweigen bewahrt nach der Eidentbindung. “Sie hatten nicht mit sowas wie den Outridern gerechnet und waren auch geschockt, denn auch dem Stab wurde bewusst, das sie sich damit ein Eigentor geschossen hätten.” Shinjiro stieß hörbar Luft aus: “Pff!” war gerade alles, was er dazu sagen konnte. “Und weiter?” fragte der Japaner und stützte seinen Ellenbogen an der Stuhllehne ab und sah Charles an. Charles schrieb den letzten Namen auf und schob das Tablet an den Rand des Tisches: “Sie warteten ein Jahr, doch von den Outridern sah und hörte man nichts mehr, für sie war die Gefahr vorbei, zwei Jahre später ließen wir die Entwicklung der Verteidigung und Waffensysteme voranbringen um aufzurüsten. Niemand wollte sich ins Oberkommando setzen, mir bot man die Stelle an, mit Stabs Unterstützung, es sollte für maximal 3 bis 5 Jahre sein!” Charles lehnte sich in seinen Stuhl zurück: “Ich konnte sie hinhalten, dass die Einheiten nicht stark genug waren, das waren sie am Anfang wirklich nicht, wir mussten mehr ausbilden und das Oberkommando attraktiver machen!” Charles machte eine Pause. “Das ist dir gelungen!” sagte Shinjiro und las sich die Namen auf dem Tablet durch. “Warum bist du so Spät zu Whitehawk gegangen und hast es mir nicht nach der Johnsons Aktion erzählt?” und blickte von dem Tablet auf. “Willst du darauf eine ehrliche Antwort?” fragte Charles fest. “Ich will es nicht, ich verlange es von dir!” antwortete Shinjiro. “Genau deswegen!” kam von Charles und richtete sich wieder etwas auf. “Deswegen, was denkst du, dass ich dir nicht geglaubt hätte, komm nicht damit, ich weiß es seit Jarr und ich habe gewartet!” sagte Shinjiro ernst und fixierte Charles vor sich. “Wie hättest du entschieden - Dein Sohn, oder meine Tochter?” fragte Charles aufgebrachter nach. Shinjiro überschlug seine Beine: “Die Frage stellt sich nicht, es wäre das “Go” gewesen, die Offensive zu starten, stattdessen saßen wir eine weitere Woche herum!” erklärte er. “Selbst da bist du noch abgeklärt, es ging um meine Tochter verdammt!” brüllte Charles den letzten Teil seines Satzes und stand auf und stemmte sich mit beiden Händen auf den Tisch. “Siehst du, so wie du gerade, voller Wut und Emotionen, da kann man keine richtigen Entscheidungen treffen.” entgegnete Shinjiro Charles Ausbruch. Charles sah sein Gegenüber fragend an und schüttelte mit seinem Kopf: “Da bist du dir also sicher!” stellte Charles fest. Shinjiro stand auf, um sich die Beine etwas zu vertreten und kam Charles nahe vors Gesicht: “Ja!” und wandte sich darauf wieder ab und ging einige Runden im Raum auf und ab. Charles beobachtete es und strich sich über seinen Bard. “Ich hatte keinen Vater, der mir sowas beibrachte!” kam es nach einigen Minuten vom älteren. Shinjiro, der vor seinem Stuhl wieder angekommen war, lachte kurz auf und kommentierte das Gesagte: “Ich hatte keinen Vater, sondern einen General, glaub mir, ich weiß sehr wohl, was es heißt, sich unterordnen zu müssen!” und setzte sich wieder. “Ja, na klar!” kommentierte Charles und setzte sich ebenfalls wieder. Stille, man hörte den Sekundenzeiger der Uhr an der Wand, jeder ging seinen Gedanken nach. “Meine Tochter hat nichts manipuliert, auch nicht unwissentlich!” unterbrach Charles nach einiger Zeit die Stille im Raum. “Das weiß ich, damit wollte ich dich reizen, um eventuell den echten Querschläger zu entlarven, der an den Ortungspunkten rumgespielt hat!” Charles strich sich über sein Gesicht. “Davon weiß ich nichts!” Shinjiro nickte. “Wie geht es Shinji?” fragte Charles. Shinjiro lächelte kurz und wurde wieder ernst: “Gut!” sagte er leicht Ironisch. “Sie hätten ihm nichts getan!” führte Charles noch mit an. Shinjiro zog seine Augenbrauen zusammen: “Spar es dir!” Charles nickte und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

Saber, Colt und April hatten kurz die Küche inspiziert und es sich auf der gemütlichen Sitzecke im angrenzenden Aufenthaltsraum mit Kaffee und Tee gemütlich gemacht. “Wie kann das möglich sein?” fragte April nun doch nach, nachdem Saber ihnen offenbart hatte, dass er Fireball als Piloten an Bord haben wollte und somit wieder das ursprüngliche Team zusammenbrachte. Auch Colt sah den Highlander fragend an. “Nun er wurde damals komplett aus dem Team gelöscht, das ist, als ob es ihn niemals an Bord gegeben hätte, somit wäre es wie eine komplett neue Besetzung und diesmal ohne irgendwelche Auflagen im Hintergrund wegen seines Alters!” Colt richtete sich etwas auf: “Das heißt jetzt also wirklich, dass er wieder zur Ramrod Einheit gehört?” Saber nickte: “Wenn Shinji, ja, sagt!” Colt grinste und sprang auf: “Ha-ha, Team Ramrod ist also wieder vollzählig an Bord!” rief er voller Freude und ante zum Kühlschrank, in dem es leider noch keinen Guavensaft zur Feier des Tages gab, aber das war dem Cowboy egal. April lachte, als sie den Lockenkopf beobachtete und sah kurz darauf etwas ernster zu Saber: “Aber was ist mit dem Vorfall und vor allem, wie sollen wir miteinander umgehen, du weißt doch…” Saber unterbrach April entschuldigend. Colt setzte sich in diesem Moment wieder in die Sitzecke und hörte zu. “Der Vorfall war überhaupt kein Thema, ich appelliere an eure Reife, dass ihr dienstlich respektvoll miteinander umgeht!” April Nickte: “Natürlich!” und schaute zu Colt, dieser sah sie ermutigend an. “Das werde ich auch Shinji sagen, ich benötige aber euer OK, um ihn wieder an Bord zu holen!” Colt schnippte mit einer Hand: “Ok!” Saber grinste: “Das war mir klar!” kommentierte er und sah zu April? Sie sah zu Colt und Saber und wollte noch etwas klären, bevor sie ihre Entscheidung fällte: “Wie sieht das dienstlich dann aus, Colt ist First Lieutenant und Shinji auch.” Saber nickte und holte sein Pad hervor: “Die Frage ist gut und muss geklärt werden!” Colt nickte und hörte Saber weiter zu. “Colt bleibt weiterhin der Erste Mann an Bord. Sobald wir in der Luft sind, trifft Shinji alle flugtechnischen Entscheidungen, wie ein Flugkapitän, ich greife nur im äußersten Notfall ein, was zur Ausbildung gehört!” Colt und April sahen sich fragend an: “Ausbildung?” fragte April, Saber nickte: “Shinji beginnt mit dem offiziellen Antritt seines Dienstes mit der Captain Ausbildung, diese dauert zwei Jahre, dann würfeln wir neu!” Colt war damit einverstanden, hatte er doch auch vor, nächstes Jahr diese Ausbildung zu beginnen! “Ich bin einverstanden!” sagte April, obwohl sie sich doch innerlich Sorgen machte, wusste sie doch nicht, wie sie den Japaner gegenübertreten sollte, aber sie wusste auch, dass er der beste Pilot für Ramrod II war. “Juhuuuu!” kam es laut von Colt, die drei freuten sich: “Ach und noch was!” kam es mittendrin von Saber. Colt und April sahen den Schotten abermals fragend an: “Kommt jetzt der Harken, der berühmte?” fragte Colt. “Wir haben ganze 6 Monate, um zu beweisen, dass wir zusammengehören und das Beste Team im neuen Grenzland sind!” Den letzten Teil betonte Saber grinsend. “Sag das bitte genau so, wenn du mit Shinji sprichst!” kam es von Colt. Saber lachte: “Ich werde ihn genauestens aufklären!” versprach der Schotte.

Ferdervieh

Hitomi wurde wach, es war alles dunkel, sie stand auf, sie hatte Durst, sie schaute auf das Bett, das Bett ihres Mannes war unangetastet, “War er noch im Oberkommando?” fragte sie sich. Die Uhr verriet ihr, dass es bereits drei Uhr morgens war. Und ging erst einmal nach unten, um ein Glas Wasser zu trinken, das Haus war dunkel und ruhig, sie betrat das Wohnzimmer dort fand sie ihn auf dem Sofa schlafend vor, das Notebook war noch eingeschalten und damit die einzige Lichtquelle im Raum, “Er war wohl über die Arbeit eingeschlafen!” Sie sah ihn eine Weile an und holte sich ihr Wasser und setzte sich mit dem Glas in ihrer Hand neben ihm auf das Sofa und beobachtete ihn. Es tat ihr leid, ihn einfach damals im Krankenhaus stehen gelassen zu haben, sie war voller Sorge um ihren Sohn gewesen und nichts anderes zählte an diesem Abend, danach kam die Sorge um Royu, der als vermisst galt, aber das dazwischen hatte sie nicht gesehen. Hatte sie doch wahrgenommen dass es ihm im Krankenhaus nicht besonders gut ging, sie wusste, dass er das Medikament am Abend zuvor bekommen hatte und damit nur einige Stunden vollkommen einsatzfähig gewesen war, das Kommando hatte er bereits schon Stunden vorher an Mr. Lancelot abgegeben, das hatte sie im Nachhinein von Royu erfahren, es war halt alles ein denkbar schlechter Zeitpunkt gewesen! Es war eine Chance und sie hatte sie verpasst, letzteres wurde ihr erst nach einem Gespräch mit Dr. Morel vollkommen bewusst. Sie begann seinen Nacken leicht zu massieren, er bewegte sich, blieb jedoch liegen. “Bist du wach?” fragte sie leise. Ein kleines, verschlafenes Brummen bekam sie zur Antwort, sie schmunzelte und neigte ihren Kopf über ihn: “Es tut mir leid!” flüsterte sie ihm ins Ohr. Shinjiro öffnete langsam seine Augen und blickte sich etwas um, er war im Wohnzimmer. Er richtete sich langsam auf und musste erst einmal klar werden, er sah Hitomi neben sich fragend an. “Du wolltest mir sagen, dass es dir nicht gut geht, oder?” fragte Hitomi leise. Shinjiro zog seine Augenbrauen etwas zusammen und musste erst einmal sortieren, wovon seine Frau da gerade sprach. Er nickte und schaltete das Notebook aus. “Es war für dich eine Ausnahmesituation, es ist in Ordnung!” sagte er ruhig und stand auf und griff nach den Unterlagen, die verteilt auf dem Sofatisch lagen. Hitomi stand nun ebenfalls auf und nahm seine Hände, Shinjiro ließ von den Unterlagen ab und sah sie an. Hitomi nickte und nahm ihn in ihre Arme: “Ich vermisse dich!” Er atmete tief ein, schluckte und nickte danach, er erwiderte ihre Umarmung. So standen sie einige Minuten, sie spürte seinen Herzschlag und legte ihr Ohr an seine Brust, sie merkte, es ging ihm genauso! Er genoss ihre Umarmung, seit vier Wochen haben sie fast nur das nötigste miteinander gesprochen, er sah sich im dunklen Zimmer um, nach einiger Zeit nahm er sie fester in seine Arme und neigte seinen Kopf: “Ich dich auch!” kam es flüsternd und heiser von ihm, sie hob ihren Kopf, ihre Wangen berührten sich, sie nickte still, wusste sie doch wie schwer es ihm gerade gefallen war! Er hatte es nie gelernt über sich zu sprechen, es hatte nie jemanden interessiert, wie es ihm geht! Seit seiner Kindheit bezog sich alles nur auf kalte Fakten. Und nun war es passiert, er hatte ihr nicht nur berichtet das ihr Sohn im Krankenhaus lag und sein Bruder vermisst wurde, sondern er wollte ihr auch mitteilen, das er nicht weiter einsatzfähig in dieser Nacht war, doch das wollte sie nicht hören, sie hatte ihm das Wort abgeschnitten, ausgerechnet sie, der er doch vertraute und sich anvertrauen wollte ließ ihn damit abblitzen, es war halt wirklich eine Ausnahmesituation gewesen, zum ersten mal war sie mittendrin gewesen. Es war wieder gut, das spürte sie, beide genossen den Moment noch eine Weile.
 

Eine Woche später. Saber hatte gerade ein großes Team Meeting beendet, nach und nach leerte sich sein Büro. Ab heute stand Ramrod I unter dem Kommando von Bastiaan, Bastiaan und die anderen waren mit der neuen Konstellation und Piloten einverstanden! Für Saber, Colt und April hieß es jetzt, alles für das neue Schiff zu bestellen, was noch benötigt wurde, diese Aufgabe übergab er April und Colt. Wer, wenn nicht die beiden, wüssten was man im All für mehrere Tage benötigte! Saber lehnte sich kurz zurück und atmete einige male ein und aus, somit würde sein Team wieder Mals um vier neue Mitglieder wachsen, vier man in Reserve, die nicht Dauergast auf Ramrod waren, aber doch zur internen Crew gehören würden, diese Aufgabe trat er an Bastian ab, er sollte sich umhören, wo es geeignete Kandidaten für die Ramrod Einheit gab, das war Saber besonders wichtig! Innerhalb eines Jahres hatte er nicht nur drei Teammitglieder, in absehbarer Zeit würden es 11 sein, Saber grinste und schüttelte mit seinem Kopf, eine immense Verantwortung, jedoch mit fähigen und 1A ausgebildeten Männern konnte er Arbeit abgeben und ausgliedern, eine große Erleichterung, auch das hatte er in den letzten Monaten lernen müssen, abgeben und darauf vertrauen dass alles läuft und das tat es! Denn sobald der Stab rief, musste er parat sein und sich im Hintergrund auf seine Crew verlassen, dass sie auch in dieser Zeit klar kämen! Und mit Colt und Bastiaan als seine beiden ersten Offiziere, lief es! Genau das war es doch was er immer wollte und jetzt wird es Realität. Vorerst würde eine Einheit die andere ersetzen, so ginge es abwechselnd in den Urlaub! Nun sah er auf sein Notebook, auf dem die Team-Akten aufgerufen waren. Es klopfte und riess Saber aus seinem Gedanken, Fireball trat ein: “Tag, du wolltest mit mir reden?” sagte dieser und zeigte fragend auf seinen Kommunikator. Saber stand auf und grinste: “Ja, setz dich, ich wusste, du bist auf der Krankenstation, wie geht es dir, ich hoffe du bist wieder fit!” Fireball sah den Schotten fragend an, was wollte dieser jetzt von ihm, er nahm Platz und nickte: “Ja, alles bestanden, sogar den Check-up, ich habe genau ein Jahr TÜV!” antwortete er und Saber lachte: “Das ist schön zu hören, also hat dein Vater noch nicht mit dir gesprochen?” Fireball sah sich um, er war noch nie in Sabers Büro gewesen: “Nein, um was geht es?” Saber setzte sich Fireball gegenüber... “Also bist du wieder im Dienst?” Fireball nickte vorsichtig: “Ich bin anwesend, sagen wir es so.” Saber schmunzelte: “Sehr schön, ich möchte dir gerne etwas zeigen!” und stand wieder auf. Fireball beobachtete fragend den Schotten, der schon fast an der Tür stand: “Dazu müsstest du mitkommen, es ist etwas unhandlich, ach und du fährst!” grinste Saber. “Hä?” kam es von Fireball und folgte den Highlander.
 

Shinjiro und Hitomi standen mit einem extra aus Kyoto angereisten Architekten auf ihrem Berg, so nannten sie ihn mittlerweile, das Gelände war bereits geebnet und abgesperrt heute wurden Tonnen von Erde und Holz mit Hubschraubern angeliefert, die Bauarbeiten für die Pagode würden in den nächsten Tagen beginnen. Der Architekt stand mit einem Bauplan vor der Nase seitlich und beobachtete das Vorgehen, der Bauleiter trat immer wieder an diesen heran. “Wozu die ganze Erde?” fragte Hitomi. Shinjiro grinste und nahm etwas davon in seine Hand und zeigte sie seiner Frau. “Das ist die Erde vom Sumo Ring, letzten Monat!” Hitomi bekam große Augen. “Wenn schon, soll auch auf Japanischer Erde gebaut werden, naja wenigstens symbolisch!” fügte er noch hinzu. Hitomi lächelte: “Eine schöne Idee, so wurde sie nicht einfach nur entsorgt, einen Sack möchte ich haben, für meine Blumen!” Shinjiro sah seine Frau an. Hitomi lachte kurz auf und nickte.
 

“Was, seit wann?” war gerade alles was Fireball sagen konnte, Saber der neben seinem Freund stand grinste und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete grinsend die Reaktion des jüngeren. Dieser schien tatsächlich mal zu verstummen. Fireball ging einige Schritte auf den neuen Friedenswächter zu und drehte sich um: “Seit wann weißt du das, er ist Mega!” Saber folgte den Piloten: “Seit knapp zwei Wochen, wollen wir reingehen?” Fireball sah Saber groß an und grinste breit: “Ja!” Und sie stiegen auf die Hebebühne und fuhren nach oben.
 

Colt, war nach dem Meeting zu Robin an den Strand gefahren, jetzt hatte er seinen Hut tief ins Gesicht gezogen und schlief tief und fest nur mit seinen Badeshorts bekleidet und ließ sich die Sonne auf den schon verdächtig roten Bauch scheinen. Kleine kalte Spritzer drangen in sein Bewusstsein vor: “Mhm!” kam es von ihm und schlief weiter, da waren sie wieder, er räusperte sich, änderte jedoch nichts an seiner Position. Da trafen ihn mehrere Spritzer auf der Brust und sein Hut stand eindeutig unter Beschuss: “Was?” setzte er sich erschrocken auf und griff nach seinem Hut und dem Moment trafen ihn mehrere Wasserstrahlen von zwei Seiten im Gesicht. Er stand schnell auf und sah sich um, links hinter einer Sandburg sah er Joshua mit einer großen Wasserspritzpistole und einige Meter vor ihm Yusai im Sand liegen, beide zielten auf ihn: “Na wartet!” rief Colt lauter und wollte losstürmen, da stand er unter Beschuss. Die beiden Jungs standen schnell auf und entleerten jetzt ihre Wassertanks auf den Cowboy. Colt rannte den beiden nach, die Kinder flüchteten ins tiefe Wasser, Colt rannte ihnen Knietief nach: “Kommt ihr mir raus, dann aber!” drohte er ernst und ging grummelnd zurück und strich sich über seinen Bauch und zog Luft zwischen den Zähnen ein, “Autsch!” und bemerkte seinen Sonnenbrand: “Komm her, Cowboy!" rief ihn Robin noch herzhaft lachend zu sich und zeigte ihm eine Flasche Aloe vera. “Schlafende Cowboys weckt man nicht!” sagte Colt und setzte sich langsam auf seine liege, das tat verdammt weh, musste er feststellen. Da hatte er mal zwei Tage mitten in der Woche frei und nun das, dachte er sich und setzte sich wieder auf die Decke: “Warum hast du mich nicht geweckt oder mal gewendet?” Robin grinste und tat Colt etwas von dem kühlenden Gel auf. “Weil ich schwimmen war und auf die Jungs geschaut hatte!” erklärte Robin immer noch etwas schadenfroh grinsend. “Sorry, ich hatte nicht vor einzuschlafen!” sagte der Cowboy schuldbewusst! “Nicht schlimm, wir haben die Nacht und den ganzen nächsten Tag für uns!” führte Robin noch mit an. Colt sah seine Frau überrascht und fragend an. “Joshua schläft bei Yusai, der hat morgen Geburtstag und sie fahren in den Action Park, na hebt das deine Laune?” fragte die blonde Lehrerin ihren Lockenkopf. Colt grinste: “Toll, er hat Action und ich muss nachsitzen!” witzelte Colt schelmisch. “Ach du!” sagte Robin. “Mir ist das Recht!” antwortete ihr Colt breit grinsend. “Mini You” ist heute sehr aktiv, er will wohl auch gerne da mitmischen!” verriet sie Colt und zeigte auf das Wasser. "Hehe!" kam es darauf nur von Colt und griff nach einer Flasche Wasser und schaute zu den beiden Jungs, die im Wasser ihren Spaß hatten. Robin schüttelte lachend ihren Kopf.
 

Fireball stand auf der Brücke und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, es war Ramrod, aber alles war auf dem neuesten Stand. Er ging auf die mittlere Satteleinheit zu und strich mit einer Hand über das helle glänzende Metall. “Setz dich rein, wenn du magst!” forderte Saber. Fireball schaute fragend zu Saber aber grinste dann leicht und tat es, er betrachtete die Konsolen, vieles war neu und vor allem einfacher zu überblicken, automatisch ging seine rechte Hand zum Schubregler, der ergonomisch gut in der Hand lag und sehr viel Spiel hatte, das konnte nur bedeuten, das die Systeme schnell und sehr empfindlich reagieren. Seine linke hielt den Joystick für die Flug und Bodenkontrolle: “Hammer!” flüsterte er. Saber trat an die Steuereinheit des Piloten heran und betätigte auf einem Pad die Freigabe, so dass die Systeme jetzt hochfuhren: “Hey was machst du, der Pilot ist nicht da!” Saber grinste: “Du sitzt doch schon.” sagte Saber und ging zu seiner Steuereinheit und fuhr auch dort die Systeme hoch. Fireball zog seine Augenbrauen zusammen, er verstand Sabers Aussage gerade nicht, aber nutzte die Gelegenheit, sich alles genau anzuschauen, er betätigte den Bordcomputer: “Dieses Schiff wurde noch nie geflogen!” stellte er fest. Saber nickte: “Der Pilot ist ja jetzt da!” sagte Saber beiläufig und gab etwas in seinen Computer ein. Fireball hielt inne in seinem Tun: “Wie meinst du das?” musste er nachfragen, Saber benahm sich eigenartig und sprach in Rätseln, fand er! Saber schickte Fireball eine Kennung auf seine Einheit und der Japaner bestätigte diesen Eingang und erschrak, es war seine Piloten ID und Name, es verursachte ihm gerade eine Gänsehaut. “Und?” Fireball zuckte bei dieser Frage leicht zusammen, Saber hockte neben ihm und sah ihn erwartungsvoll an. “Ich?” Saber musste sich ein herzhaftes Lachen verkneifen, das Gesicht seines Freundes war herrlich: “Ja du und zwar nur du!” Fireball schüttelte mit leicht offenem Mund seinen Kopf: “Aber…? Also, ich meine, ist das schon fest?” Saber nickte: “Es sei denn du möchtest nicht!” und stand auf. Fireball beobachtete den Schotten und stand nun auch aus der Einheit auf und sah den Schotten nach, der die Brücke verließ. Er sah sich noch einmal um und auf die Steuereinheit neben sich und folgte dem Highlander jetzt. Saber merkte, dass sein Freund ihn folgte und blieb stehen: “Das Schiff hat drei Steuerungspunkte, das wäre dein ständiger Begleiter an Bord!” und er drückte Fireball darauf ein Pad in die Hand und ging weiter: “Saber, wie?” fragte er und ging den Schotten nach. “Im Aufenthaltsraum gibt es noch einen Punkt und …!” Saber drehte sich um und sah in ein Gesicht voller fragen und Neugier. Saber öffnete eine Tür, die sich gleitend zur Seite aufschob. “Und in deinem Quartier ist der dritte Steuerungspunkt.” beendete Saber seine führung und Erklärung. Fireball zog seine Augenbrauen zusammen: “Mein Quartier?” und sah Saber an und ging an ihm vorbei in das Quartier, es war geräumig und in diesem befand sich alles, was man benötigte. Bett, Schrank, Schreibtisch, Monitor. “Ich bin der Pilot?” fragte Fireball nochmals nach! “Ja, ich kann mir keinen anderen hier an Bord vorstellen!” bestätigte Saber nochmals Fireballs frage. “Aber wie ist das möglich, ich bin aus dem Ramrod-Staff gelöscht, ich habe es sogar unterschrieben und du auch!” erwiderte Fireball ernst. Saber lehnte sich gegen den Schrank und erklärte mit einem kleinen Lächeln: “Aus dem Staff von Ramrod I, von Ramrod II stand da nichts, somit ist das Team auf diesem Schiff ein komplett neues.” Fireball grinste jetzt endlich mal: “Das ist dein voller Ernst!” stellte er fest. Saber grinste und zeigte an mitzukommen. “Aber, wer ist noch auf dem Schiff, du sagtest ein neues Team.” löcherte Fireball den Schotten der in Richtung Aufenthaltsraum ging und sich an den Tisch setzte, Fireball tat es ihm gleich. “Das Team besteht aus dir den Piloten, sobald das Schiff abhebt hast du das sagen, das gehört zu deiner Captains Ausbildung, ich werde jedoch im Ernstfall eingreifen, wenn ich etwas bedenklich finde, oder nicht einverstanden bin, das letzte Wort habe immer noch ich!” stellte Saber klar! Fireball nickte. “Der Schütze ist ein alter Bekannter, Bill Wilcox!” Fireball grinste, Saber erklärte weiter: “Er ist der erste Offizier an Bord, den du auch unter stehst, wenn ich nicht an Bord bin, siehst du darin bis jetzt irgendwo ein Problem?” fragte Saber und sah Fireball ernst und fragend an. Fireball schüttelte mit dem Kopf, er wollte sich alles anhören. “Die Navigation übernimmt April Eagle!” Fireball sah Saber ungläubig an: “Das ist die alte Besatzung!” stellte er fest. Saber grinste: “Die neue von Ramrod II.” stellte Saber richtig. “Ab wann?” fragte der Japaner, Saber lachte, er konnte fast spüren, wie heiß Fireball darauf war, den neuen Ramrod in die Luft zu bekommen. “Sobald die Techniker und Ingenieure ihr ok geben, also bist du an Bord?” Fireball riss seine Augen auf: “Ja, na klar!” sagte er. Saber nickte: “Ich wusste es!” und rief auf dem Team Tablett nun auch die Piloten-Einheit auf und trug den Namen und alle anderen Daten ein: “Ich schicke dir alles zu, deine Aufgabenbereiche und so weiter und wenn du dann immer noch, “Ja!” sagst, darfst du das hier diesmal selbst unterschreiben!” und legte Fireball den Dienstvertrag der Ramrod Crew vor, auf dem schon bereits das neue Schiff abgebildet war. “Ok!” kam es ruhig vom Piloten. “Und das ist alles geklärt?” Saber sah Fireball an: “Ja, wir haben ganze sechs Monate, um aus uns wieder das beste Team im neuen Grenzland zu machen, das ist unsere Bewährungszeit!” Fireball grinste: “Sagt wer?” und sah Saber wissend an. “Hoch damit!” begann Saber. “Und raus mit ihnen!” beendete Fireball Sabers angefangenen Satz und beide lachten. Fireball nahm sich den Vertrag und strich über diesen mit seiner rechten Hand und atmete tief ein und aus. “Wahnsinn, ich hatte damit schon vollkommen abgeschlossen!” erklärte er. “Ich auch!” erwiderte Saber. Es wurde für wenige Minuten still, Saber legte bereits eine neue Team Akte an. “Colt hat übermorgen Geburtstag!” kam es von Fireball. “Er feiert ihn mit dem ersten Spatenstich auf seinem neuen Grundstück!” erzählte Saber und schrieb weiter. Fireball nickte wissentlich: “Ich habe da eine Idee.” Saber hob seinen Kopf und Fireball grinste ihn breit an. “Erzähl!”
 

Fireball betrat das Haus durch das Wohnzimmer: “Psst, leise!” flüsterte er und schloss die Glastür, er grinste und drehte sich um und seine Mundwinkel gingen vor Schreck nach unten, seine Hose und sein Shirt wiesen sichtbare Flecken auf und seine Hände waren auch schmutzig. Am großen Esstisch schauten ihm drei paar fragende Augenpaare an, seine Eltern und Dr. Morel saßen gemeinsam beim Abendessen und er sorgte hier gerade für Unterhaltung. “Ähm, Entschuldigt!” sagte er und verließ langsam das Wohnzimmer. Die drei sahen sich an, Shinjiro kommentierte es mit: “Das war neu!” und widmete sich wieder dem Essen. Dr. Morel lachte und Hitomi tat es dem Doctor gleich. Nach einigen Minuten kam Fireball zurück, sichtlich Sauber, er begrüßte den Doctor und setzte sich: “Entschuldigt die Verspätung, ich hatte noch ein Gespräch mit Richard Lancelot!” erklärte er und sah dabei seinen Vater an. “Und das war wo, in einem Stall?” fragte sein Vater. “Nein, in einem Hangar!” war Fireballs Antwort. Shinjiro grinste leicht. “Du wusstest von Ramrod!” stellte Fireball fest. sein Vater nickte: “Ja, aber alles andere hat Major Lancelot entschieden!” Fireball grinste. “Sechs Monate, also macht was draus!” fügte er noch hinzu. Und Fireball begann von Ramrod II zu erzählen, Dr. Morel hörte interessiert zu und Hitomi sah ihren Sohn strahlen, das Schiff und sein ehemaliges und jetzt neues Team waren seine Freunde, er freute sich. Sie schaute zu ihrem Mann der sich alles anhörte und schmunzelte ihn leicht an.
 

“Aaaach, endlich Ruhe!” kam es von Colt. Gerade hatten sie Joshua und Yusai in das Ferienhaus von Royu gebracht und nun hieß es entspannen. Naja fast, es war noch viel zu planen, sie hatten drei Bauvorschläge für das Wohnhaus, nun hieß es sich für eines zu entscheiden, in zwei Tagen könnte es sogar schon mit dem Bau losgehen, wenn sie sich endlich entscheiden würden, würden sie auch schon zum Jahresende in ihrem neuen Haus sein. “Hast du noch Hunger Cowboy?” fragte ihn Robin. “Nein!” und rieb sich vorsichtig seinen Bauch. “Ist doch Wahnsinn, was zwei fast 12 jährige Jungs an einem Tag alles essen können, Pommes, Burger, Eis und was war das andere Zeug?” Er wusste das nicht mehr! “Wo futtern sie das alles hin, trotzdem sind es noch Zwerge!” sagte Colt erstaunt. ”Sie bewegen sich, im Gegensatz zu dir!” kam es leicht spöttisch von Robin aus der Küche. “Jetzt fang du nicht auch noch damit an!” und er legte den Ordner mit den Zeichnungen auf den Tisch. “Mit was?” fragte Robin, die jetzt neben ihm stand. Colt drehte sich gespielt beleidigt zu ihr: “Alex hat gesagt, ich bin dick!” Robin musste kichern und piekste ihn in den Bauch: “Ein wenig!” - “Hey, pass doch auf!” Robin lachte. “Los Weib, Haus aussuchen, der kleine Cowboy braucht Haus und Hof!” und setzte sich an den Tisch. Robin holte noch Getränke, es würde eine lange Nacht werden.
 

Der morgen graute bereits und er wurde durch ein ihm unbekanntes Geräusch geweckt, er öffnete widerwillig seine Augen, da war es weg und er Schloss sie wieder, nach gefühlt wenigen Sekunden war es wieder da und er riss seine Augen auf, sein Blick fiel auf die Uhr vor sich, halb fünf Uhr morgens, nein da wollte er noch nicht aufstehen! Es war wieder ruhig. Er schlief wieder ein. “Kikeriki!” kam es zweimal Kraftvoll und er sprang aus dem Bett und ging zum Fenster und ließ eine Jalousie zur hälfte hochfahren und traute seinen Augen nicht: Hitomi stellte sich neben Shinjiro und hielt ihn am Arm, er zeigte fragend nach draußen: “Da ist ein Hahn und zwei seiner Damen in meinem Garten!” kommentierte er das Bild, was sich ihm an diesem Sonntagmorgen bot, hatte er doch geplant, auszuschlafen, “Tja, Pläne funktionieren einfach nicht!” war sein nächster Gedanke und verließ das Zimmer. Hitomi musste sich ein Grinsen verkneifen und sah ihm nach. Shinjiro klopfte an die Tür seines Sohnes, es blieb ruhig und er trat in das Zimmer und ging in das offenstehende angrenzende Schlafzimmer, sein Sohn schlief tief und fest. “Shinji!” Fireball machte keine Anstalten aufzuwachen. Shinjiro zog ihm die Decke weg. “Hey, es ist Sonntag!” und griff wieder nach der Decke und wollte weiterschlafen. “Das hast du den Hahn vergessen zu sagen!” da riss er seine Augen auf: "Oh ja!" und sprang aus dem Bett und lief nach draußen. Shinjiro sah seinen plötzlich erwachten Sohn fragend nach, “Hatte er wirklich?” Er schüttelte seinen Kopf und ging auch nach unten. An der geöffneten Wohnzimmertür, die zum Garten führt, fand er Hitomi vor, die mit einem Huhn sprach, das bereits auf der Treppe stand. “Was ist hier los?” wollte er jetzt wissen! Und trat ebenfalls an die geöffnete Tür und beobachtete das Geschehen draußen. Fireball scheuchte die Hühner zusammen und der Hahn verfolgte diesem, dabei erklärte er ihm: “Das ist Bills Geburtstags- und Einweihungsgeschenk für sein Grundstück!” und rannte vom Hahn davon. Shinjiro rollte mit seinen Augen und sah zu seiner Frau, die immer noch neben ihm mit dem Huhn beschäftigt war. “Und ihr beide?” fragte er sie. Hitomi ließ vom Huhn ab und lächelte. “Sie sind sehr hübsch!” antwortete sie. Er sah sich um und noch einmal nach draußen und verließ das Wohnzimmer. “Was möchtest du frühstücken?” fragte ihn Hitomi. “Chicken Teriyaki!” brummte er und ging wieder ins Bett. Hitomi lachte und sah nochmal in den Garten, ihr Sohn wird schon klar kommen und folgte Shinjiro. “Er hat echt Hühner gekauft!” stellte Shinjiro auf der Treppe fest und musste fast lachen, aber hoffte, dass Mr. Wilcox Geburtstag heute war und nicht erst in einer Woche!

Vergebung

Zwei Tage später.
 

“Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Matthäus 19,6”
 

Damit beendete Dr. Morel die Trauung von Saber und Sincia, Robin und Colt unter der Trauerweide auf dem neu erworbenen Farmland der Familie Wilcox. Im Hintergrund rundeten die vielen Apfelbäume das sommerliche Bild ab. April, die neben Bastiaan stand, strich sich eine Träne von ihrer Wange. Eine leichte warme Brise wehte durch die langen Äste der Trauerweide. Fireball, der neben Aaiko stand, reichte nun endlich seinem besten Freund die Ringe. Jetzt steckten sich Colt und Robin vor ihren Freunden die Ringe an, Robin war so gerührt von der Atmosphäre, sie zitterte sogar leicht. Colt küsste seine Frau lange, nach einer Weile tippte Fireball seinen Freund auf die Schulter: “Das kommt später, Kuhhirte!” flüsterte er frech. Colt löste sich von seiner wunderschönen Frau und Räusperte sich leicht und drehte sich nun den wartenden Schotten zu und gab seinem Freund und Boss die Ringe. “Mit diesem Ring schenke ich dir mein Herz. Ich verspreche dir mein Vertrauen, meine Hingabe, meine Leidenschaft und meine Liebe!” gab Saber sein Versprechen und steckte Sincia den Ring an. Und sie küssten sich, Marry Sabers Mutter atmete tief ein und ihr kullerten dicke Tränen über die Wangen. Die Gäste standen von den mit weißem Stoff bezogenen Bänken auf und jubelten den vier frisch Vermählten zu, Colt, der einen eleganten Wildleder Anzug trug, lief mit Robin in Siegerpose durch die Reihen. Darauf folgten Sincia und Saber der in seiner Galauniform und Säbel vor dem Traualtar getreten war. Kurz darauf stiegen 100 weiße Tauben in die Luft und flogen über die Trauerweide. Zwischen den Gästen liefen und gaggerten immer wieder weiße Hühner. Zwei Kellner verteilten Champagner. Saber und Sincia gingen nun zu einem Ballon und alles zählte von 10 runter, bei Null gab April den beiden eine lange Nadel und Saber und Sincia ließen nun ihr süßes Geheimnis platzen, viel rosa Glitter Konfetti flog umher, die kleine Yuna drehte sich in diesem Glitzer regen. Die Gäste brachen in Freude und Jubel aus, Marry drehte sich freudestrahlend zu Edward: “Eine Enkeltochter!” und fiel ihm vor Freude um den Hals. Es kamen Glückwünsche von allen Seiten. Danach gab Fireball Colt eine Konfettikanone, das zählen wiederholte sich bei Robin und Colt: “... 5, 4, 3, 2, 1” und Colt lüftete auch ihr Geheimnis, es knallte und blaues Konfettie wehte über die Wiese, Saber lachte und umarmte den Cowboy. April jubelte ein Junge und ein Mädchen, wie toll! “Wie hat der Cowboy das denn geschafft?” fragte Alex “Hehe!” kam es von Bastiaan und sie erhoben ihr Glas in Richtung Robin und Colt! Musik ging an und in einem weißen Partyzelt war ein großes abwechslungsreiches Buffet und eine Bar aufgebaut, es gab Sitzgelegenheiten drinnen und draußen. Die Live Country Band stimmte sich schon für den Abend ein. Fackeln und bunte Lichterketten sorgten ab der Dämmerung für Ambiente. “Mein Sohn, es gibt nur drei wichtige Wörter für einen Mann für eine lange und glückliche Ehe!” erklärte Edward seinem Sohn, Saber sah grinsend zu seinen Eltern: “Ich liebe dich?” fragte Saber und hielt Sincia in seinem Arm. Edward schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, die Zauberworte sind: “Ja, mein Schatz!” Marry lachte auf. Nach einiger Zeit sollten sich die Herren versammeln, jeder bekam einen Spaten in die Hand gedrückt, so standen Saber, Colt, Fireball, Bastiaan, Alex, Lorenz, Edward und weitere Freunde an einer auf dem Boden markierten Linie. Dr. Morel stand inmitten der Absperrung: “Stück für Stück baut ihr das Glück! Stein auf Stein, so soll es sein! Zufriedenheit und ganz viel Segen wollen wir euch zum Hausbau geben!“ sprach er den Segen für den Neubau und alle machten darauf drei symbolische Spatenstiche. “Nun kann ja nichts mehr schief gehen, ihr steht unter dem Schutz des Höchsten!” kam es von Fireball und Colt nahm seinen besten Freund und Trauzeugen in seine Arme und drückte ihn. “Sowas aus deinem Munde?” freute sich der Cowboy. Fireball zuckte mit seinen Schultern: “Meine Mutter ist Christin und Dr. Morel zur Zeit Dauergast bei uns.” erzählte ihm sein Freund. Robin freute sich und Colt grinste, April, Saber und Sincia gesellten sich dazu und sahen sich um: “Ganz anders als wir es alle geplant hatten, aber es ist wunderschön!” kam es von Sincia, Saber nickte und ließ das alles gerade auf sich wirken.
 

Hitomi und Shinjiro saßen gemeinsam im Garten und genossen den warmen Sommerabend, in ihrer gemütlichen Sitzecke unter einem Baum mit Blick in den weitläufigen Garten, der vereinzelte Lichtquellen aufwies. Hitomi hatte ihm schon hier und da schon eine persönliche Note gegeben. Shinjiro arbeitete in letzter Zeit öfter von Zuhause und fuhr stundenweise zu offiziellen Terminen ins Oberkommando, er konnte mittlerweile ohne Bedenken das Kommando für einen halben Tag an Captain Lorenz oder Major Lancelot abgeben. Hitomi genoss es, nicht mehr den ganzen Tag allein zu sein, aber es war ein ungewöhnliches Verhalten von ihm. Seit der letzten Mission hatte sich etwas verändert, nicht nur in Bezug auf die Arbeit, sondern vor allem zwischen ihnen, das spürte sie! “Auch wenn du da bist, habe ich das Gefühl, du gehst mir etwas aus dem Weg.” sprach es Hitomi jetzt an, was sie seit Tagen wahrnahm. Shinjiro, der in einem Buch vertieft war, blickte kurz auf und senkte seinen Kopf wieder. Nach einer Weile nickte er leicht: “Wenn du es so wahrnimmst, tut es mir leid, ich habe so viel zu ordnen in meinem Kopf!” Hitomi richtete sich etwas von ihrer Faulenzhaltung auf und sah ihn an: "Zu Viel!" stellte sie fest! Shinjiro atmete tief ein und wollte sich wieder auf sein Buch konzentrieren. “Das meine ich!” kam es von Hitomi. Shinjiro machte das Buch zu und legte es auf den Tisch und lehnte sich in die gepolsterte Bank zurück: “Was willst du jetzt hören?” fragte er ruhig, aber bestimmt. Hitomi rückte näher an ihn heran, ließ aber etwas Abstand, sie wollte ihn nicht bedrängen. “Wie es dir geht, was dich bedrückt und überhaupt alles!” Er nickte und sah sie an. Nach einigen Minuten, die endlos erschienen, stand Hitomi auf und ging ins Haus. Shinjiro sah ihr überrascht nach, er presste seine Lippen aufeinander und atmete hörbar aus.
 

“Ich hatte es euch doch gesagt, es gibt eine Doppelhochzeit!” kam es von Colt und er lachte. “Von Last Minute hattest du aber nichts gesagt!” warf April ein. Ein Huhn pickte sich zwischen den Füßen der Freunde: “Ach ja und Happy Birthday Cowboy, das ist Henriette 2.0, von Saber und mir!” sagte Fireball und zeigte auf die gefiederte Dame unter ihnen. “Haha, ja!” lachte der Cowboy und nahm das Huhn, das darauf laut los gackerte. “Nur wohin jetzt mit der Hübschen?” und ließ sie wieder runter, Henriette rannte darauf gleich davon. “Es sind 5 Damen und ein Hahn.” erklärte der Japaner. “Der Glückliche! Ihr kommt auf Ideen!” lachte Colt und schüttelte mit seinem Kopf. “Der Hahn kräht pünktlich um 4 Uhr 30! Also verschlafen ist nicht mehr!” Colt sah seinen Freund fragend an. Fireball grinste frech: “Der Hahn und mein Vater wurden in den letzten zwei Tagen keine Freunde!” Colt entgleisten die Gesichtszüge, Saber musste loslachen. “Also, die Kühe musst du dir dann alleine kaufen, die darf ich nicht im Garten beherbergen!” warf Fireball darauf noch ein. Alle lachten herzhaft.
 

Shinjiro lief einen kleinen beleuchteten Weg im Garten entlang er drehte sich um und schaute auf das Haus vor ihm in dem einzelne Zimmer beleuchtet waren und sein Blick ging weiter Richtung Himmel, der Sternenteppich funkelte, es waren Sterne die er kannte, erst jetzt wurde ihm bewusst, er hatte seit er auf Yuma zurück war niemals den Nachthimmel beobachtet, er kannte die Sternbilder und auch die einzelnen Routen, all das war eingespeichert, Jahrelang hatte er einen Himmel gesehen, der ihm unbekannt war und auch blieb bis zum Schluss. Vereinzelte blaue und rote Punkte flogen ihre Landerouten entgegen. Seine Aufmerksamkeit ging wieder in den Garten zurück, den Hitomi gerade wieder mit etwas zu trinken betrat, er ging zu ihr.
 

Sincia warf ihren Brautstrauß, alle jagten ihn, aber er landete etwas abseits. Aaiko hob ihn fragend auf und Fireball sah mit großen Augen zu seiner Freundin: “Was?” fragte sie: “Ach nichts!” kam es darauf von Fireball und er rannte weg und Aaiko ihm hinterher! Colt, Saber und Royu lachten herzhaft. “Sie verprügelt ihn jetzt hoffentlich damit!” kommentierte Royu. Sogar April musste bei der Szene herzhaft lachen! Die Country Band spielte alle Klassiker. Punkt 22 Uhr stieg ein Feuerwerk auf und danach gab es Line Dance.
 

“Schau hier, weißt du noch?” Hitomi hielt ein Foto in ihrer Hand. Shinjiro, der neben seiner Frau saß, schaute es sich an und nahm es nach einer Weile in seine Hand, um es genauer betrachten zu können, er nickte und musste etwas schmunzeln. Es zeigte ihm und Hitomi mit 15, am Ufer des Meguro River in Tokio, ein Nebenfluss, der sich 8 Kilometer durch Tokio schlängelt, wie oft waren sie am Ufer spazieren gewesen, denn dort hatte sie niemand gesehen oder vermutet, es war ihr Geheimnis gewesen: “Das hatte ich schon fast vergessen.” gab er zu und gab ihr das Foto zurück. Hitomi nickte: “Das habe ich mir fast gedacht!” Hitomi lehnte sich an ihn und legte seinen Arm um sich: “Los erzähl, was fandest du damals am schönsten?” forderte sie ihn auf. Shinjiro streckte seine Beine aus und legte sie vor sich auf einen Sessel ab und dachte nach.
 

Aaiko und Fireball standen etwas abseits, sie hatten viel getanzt und beobachteten das Treiben jetzt aus einer sicheren Entfernung. Gestern war Aaiko angereist, sie wollte Fireball überraschen, er steckte zusammen mit Saber und Colt in den Last Minute Hochzeitsvorbereitungen, auf die Schnelle war kein Pastor oder Prediger zu bekommen, da wurde Dr. Morel eingespannt, der sofort und erfreut zugesagt hatte, der Stress baute sich jetzt langsam ab: “Dafür, dass wir nur 24 Stunden hatten, ist es echt Mega schön geworden!” sagte Fireball, Aaiko nickte und sie genossen die kurze ruhige Pause. Nach einigen Minuten trat April vorsichtig an die beiden heran und nickte ihnen zu. “Shinji, Aaiko, es tut mir leid, ich wollte mich nicht einmischen!” Aaiko sah zu Fireball und darauf wieder zu April. Fireball sah April vor sich an und nickte ihr zu: “Ich wollte eh noch mit dir reden, es ist in Ordnung und Danke!” April blickte zu Aaiko, sie lächelte der Blondine leicht zu. April atmete tief ein und aus: “Danke!”
 

Hitomi lachte, als Shinjiro von ihrer ersten gemeinsamen Wohnung erzählte, es konnte nicht schnell genug gehen mit der Hochzeit, nach der offiziellen Verlobung, da waren sie gerade einmal 17 Jahre alt gewesen! Auch wenn die darauffolgenden drei Jahre bis zur Hochzeit alles andere als einfach waren. Sie wohnte damals im Haus der Hikaris, Kaa-san brachte ihr alles bei, vor allem dem Militär Alltag des Mannes und auf was sie achten musste. Shinjiro wurde mit 18 nach Alamo geschickt und kam alle 14 Tage für ein paar Tage nach Hause, es war nicht einfach zwischen den Familien, ihre Familie hatte bis dato nichts mit dem Militär oder gar der Lebensweise in einer Familie wie den Hikaris zu tun gehabt, es war alles so neu gewesen. Shinjiros Vater war lange gegen ihre Beziehung. So wie ihr Vater, er hatte ihr immer wieder gesagt, sie würde dort nicht glücklich werden! Aber sie haben sich durchgesetzt! Es hatte sie noch enger zusammengebracht, heute dachte sie gerne an diese doch chaotische Zeit zurück. Und mit 20 nach der Hochzeit begannen sie ihr Leben, erst auf Alamo und später auf Yuma, wo sie in ihr erstes Haus zogen. In Japan waren sie selten gewesen, sie brauchten den Abstand, Shinjiro mehr als sie, fast zwei Jahre gab es fast keinen Kontakt zu den Familien. Es waren ihre Anfangsjahre und sie hatten es genossen für sich zu sein! Die Familien wuchsen erst nach der stillen Geburt von Miko zusammen. Hitomi atmete etwas bedrückt tief ein und aus, musste dann aber schon wieder lächeln, der Schmerz um ihre Tochter würde nie vergehen, auch nach all den Jahren nicht, aber sie war da, das spürte sie! “Du hattest dir noch weitere Kinder gewünscht, nicht wahr?” Shinjiro lächelte und legte das Hochzeitsbild zur Seite. Er nickte: “Ja, es ist aber im nachhinein betrachtet gut, wie es ist!” sagte er. “Wie meinst du das?” und Hitomi ließ sich mehr in seinen Arm sinken. Shinjiro zog mit einem Bein den Lounge-Sessel näher zu sich heran und stellte angewinkelt ein Bein auf diesen. “Sonst hätte ich dich mit zwei allein gelassen!” antwortete er ihr. “Das hättest du damals alles nicht gewusst!” erwiderte sie ruhig. “Ich hätte kaum Zeit gehabt!” Hitomi schaute still gerade aus: “Ich bin mir sicher, die hättest du dir genommen!” Shinjiro ging sich mit seiner freien Hand durch seine Haare: “Wer weiß!” sprach er nachdenklich und es wurde wieder still: “Ich glaube, ich wäre Shinji kein guter Vater gewesen!” sprach er seine Gedanken aus und unterbrach damit die Stille. Hitomis Augen wurden größer und sie richtete sich etwas auf und sah ihn an: “Wie kommst du darauf?” Shinjiro blickte an ihr vorbei und sagte nichts! “Ich habe Shinji manchmal nur zum Stillen bekommen, du warst total vernarrt in ihn!” erzählte Hitomi und lächelte liebevoll, als sie sich daran erinnerte. Shinjiro nickte langsam: “Wäre es nie zu dem Outrider-Angriff gekommen, wäre ich trotzdem der First-Grad gewesen! So hatte er eine tolle Kindheit, die hätte ich ihm nicht geben können!” Hitomi verstand und wurde etwas bedrückt: “Es wäre anders toll für ihn gewesen, da bin ich mir sicher, glaub mir, Kinder lieben ihre Eltern, egal..” Sie stoppte, Shinjiro sah Hitomi ernst an, den Blick konnte sie nicht deuten. Er wandte seinen Blick ab. Sie strich ihm mit einer Hand über seine Wange: “Was ist” Fragte sie und setzte sich etwas auf, behielt aber ihre Hand auf ihn. Shinjiro schloss seine Augen: “Tun sie nicht!” kam es leise von ihm. Hitomi entgleisten ihre Gesichtszüge und sie sah ihn fragend an. Er sah zu Hitomi, ihr Gesicht war nah vor seinem: “Ich habe sie gehasst!” sprach er kaum hörbar aus. Hitomis Mund öffnete sich und ihr Kopf bewegte sich langsam verneinend. Shinjiro nickte Stumm und atmete durch die Nase etwas tiefer ein. Er hat es zum ersten Mal ausgesprochen. Hitomi ließ ihre Hand langsam von seiner Wange hinunter gleiten: “Shinjiro!” flüsterte sie, kaum hörbar. Er sah sie ernst an: “Jahre lang!” und ihm blieb die Luft beinahe weg! “Aber du hast immer..” begann sie. Er unterbrach sie. “Den vorzeige Sohn gespielt, der seine Eltern respektiert?” beendete er ernst ihren Satz. Hitomi nickte leicht. Sie konnte nicht glauben, was er da sagte, er trat seinen Eltern immer respektvoll gegenüber, auch heute noch und jetzt erzählte er ihr so etwas. “Es war nie Respekt, es war damals pure Angst, ab 13 bis 16 war es Hass!” erzählte er ihr weiter und atmete hörbar laut aus und zog Luft schmerzhaft ein. Hitomi hörte zu und legte eine Hand auf seine Brust, sein Herz schlug kräftig und schnell und er saß ruhig vor ihr. “Sag nicht sowas!” sprach sie ruhig. Shinjiro sah sie an und lachte kurz auf: “Weißt du was die “Itsukame School” ist?” fragte er, sie sah ihm in die Augen. “Dort geht es nur um Leistung, wie diese erbracht wird, ist egal und der, der sie erbringt auch, dort gibt es sowas wie Freundschaft nicht, jeder ist mit sich beschäftigt, da irgendwie durchzukommen!” Er machte eine Pause. Hitomi nickte betroffen und hörte weiter zu. “Das ist keine Schule, dahin schickt man sein Kind nicht, wenn man es liebt!” und er pustete Luft aus. Hitomi verstand! “Als ich 10 wurde, war ich zweimal die Woche bei einem Sergeant, dessen Namen ich bis heute nicht kenne, stumpfes Wissen über Taktiken, Strategien, Ränge, stundenlang, jahrelang! Dazu Sensei Ito 88 Jahre, er hat mich 5 Jahre privat unterrichtet, der ein unglaubliches Wissen hatte, er ist bestimmt 100 geworden, das letzte mal als ich ihn sah da war er 93 und top fit.” Shinjiro dachte kurz nach und sah ins Dunkel vor sich. “Mit 14 kam ein Drill Instruktor dazu, egal was, er hat nur gebrüllt und wehe du hast auch nur irgendwie …!” Shinjiro unterbrach den Satz, er bekam gerade kaum noch Luft. Auch in Hitomi breitete sich ein beklemmendes Gefühl aus, noch nie hatte ihr Shinjiro das ganze Drum herum erzählt, sie wusste von diversen privaten Lehrern und auch von Offizieren, aber was genau ablief, hatte sie nie erfahren. “Und zuhause, hatte ich einen General, mit einem Bambusstock und soll ich dir was sagen, sowas hört man!” Es wurde wieder still, Hitomi liefen vereinzelt die Tränen, so klar und unverblümt hatte Shinjiro noch nie darüber gesprochen! “Entschuldige, ich weiß auch nicht warum ich dir das jetzt alles erzähle, es sind Dinge, die mir in den letzten Wochen erst so richtig klar wurden.” Hitomi hatte sich wieder etwas gefangen, sie sprach leise: “Seitdem du Shinji vor Augen hast!” Shinjiro sah Hitomi an und musste leicht grinsen und nickte. “Niemals!” flüsterte er und schüttelte mit seinem Kopf. “Du tust es immer noch!” unterbrach Hitomi die Stille. “Nein!” antwortete er ihr sehr klar und leise. “Aber es ist da, ich spüre es, Shinjiro!” und drückte ihre Hand etwas fester auf seine Brust. Er fixierte Hitomis Hand auf sich und begann nach einigen Minuten: “Das ist seit fast 30 Jahren vorbei!” Und weißt du als ich sie nach 16 Jahren wieder sah, habe ich sie nicht wiedererkannt, es waren nicht mehr die Menschen, die ich in meinen Erinnerungen hatte, mein Vater, seine Gesichtszüge waren andere, überhaupt sein ganzes Aussehen.” und er deutete auf seine Haare. “Seit wann ist er weiß?” fragte er und drehte sich zu Hitomi. Hitomi dachte nach. Shinjiro schüttelte mit seinem Kopf. “Aber du bist nicht wie dein Vater!” sprach Hitomi. Shinjio griff nach Hitomis Hand, die auf seiner Brust lag. “Er hat mir vor ein paar Wochen alles erzählt.” Hitomi glaubte sich zu erinnern: “Es war der Regentag, oder?” Shinjiro grinste leicht: "Die Hose hältst du mir für den Rest meines Lebens vor!” Hitomi nickte ernst: “Oh, ja!” sagte sie streng, um ihn darauf gleich an zu lächeln, sie strich ihm durch seine Haare. “Du hast ihn vergeben!” stellte Hitomi fest. Shinjiro nickte langsam: “Ja, ich bin beim dreiundzwanzigsten Mal!” Hitomi sah auf und Shinjiro in die Augen. Shinjiro zog fragend seine Augenbrauen zusammen. Sie schüttelte langsam etwas ungläubig mit ihrem Kopf. “Du hast gelesen!” stellte sie überrascht fest. Shinjiro kam ihr jetzt näher: "püscht", hauchte er leise und küsste sie. Hitomi erwiderte langsam seinen Kuss, war sie noch so perplex, sie verstand, das war etwas persönliches, was er mit sich und jemandem klären musste. Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder und Hitomi lehnte sich an ihn und schloss ihre Augen. Er hatte sich ihr geöffnet und das in einem Rahmen, der ihn und ihr gut tat, es ging ihm besser, das merkte sie und ihr selbst auch, es schwebte nicht mehr unausgesprochen über ihn, er hatte es benannt!
 

Eine Woche später stand Saber mit seinem Team im Hangar von Ramrod II und übergab April, Colt und Fireball ihre Team-Pads. Fireball hatte dem Schotten vor zwei Tagen seinen unterschriebenen Vertrag übergeben, das Team der Vier war wieder komplett. “Wir haben das Ok für den ersten Start!” sagte Saber. Fireball atmete tief ein, er hatte die ganze letzte Woche fast mehr Zeit im Simulator verbracht als zuhause, nun wurde es ernst! Die vier gingen an Bord und fuhren ihre Systeme hoch. “Ramrod-System-Kontrollen ein!” kam es von Saber. “Ramrod Flugsysteme ein!” von Fireball. “Ramrod Feuerleitstand ein und bereit!” vom Cowboy “Ramrod Navigator, ein!” zum Schluß von April und der Hangar schob sich weit auf. “Wir haben Startfreigabe!” sagte Saber und schickte diese Fireball, dieser zündete die Triebwerke und ließ den großen Cowboy langsam abheben, nach einigen hundert Metern in der Luft ließ Fireball den Cowboy sich zurück transformieren und zündete darauf gleich die Turbos, alle wurden in ihre Sitze gepresst, das war wohl etwas zu schnell, Ramrod II reagierte fast auf die Millisekunde genau, fast wie bei einem Jet. “Hopla!” kam es von Fireball und gab Vollschub und verschwand in den Wolken. Captain Hikari und Captain Lorenz standen etwas abseits neben dem Flugfeld und hatten den ersten Start des neuen Friedenswächters beobachtet. “Hoch sind sie ja gekommen!” kommentierte Lorenz. Hikari nickte: “Ich bin auf das Runterkommen gespannt, das Schiff hat eine neue Legierung, es gibt kaum Widerstand!” Lorenz nahm seine Sonnenbrille ab: “Das wird ein Spiel zwischen Maschine und Mensch!” und zog Luft zwischen seinen Zähnen ein. Beide gingen zum Auto. Landen würde Ramrod II im Oberkommando. Die Ramrod Crew verließ den Orbit von Yuma und sie erreichten einen Flug Freien Raum, in diesem konnten sie Ramrod II alles abverlangen und testen. Fireball gab Vollschub. “Das ist ja der Wahnsinn!” kommentierte der Japaner begeistert. “Ja, voller Wahnsinn!” kam es von Colt, der gespielt seinen Hut festhielt. “Ich hoffe, der Gute bricht nicht auseinander!” fügte Colt noch etwas besorgt mit an. Alle spürten die volle Geschwindigkeit des neuartigen Schiffs. Colt konnte gleich seine Waffensysteme testen und Saber überwachte den gesamten Flug, alles lief fehlerfrei, stellte April fest. Ihre neu entwickelte Software mit “Self-Repairer”, die kleinere Fehler selbständig ausgleichen konnte, machte das Fliegen ruhiger und entspannter. “So festhalten!” Fireball flog eine 90 Grad Kurve und darauf eine Schleife mit angedeuteten Looping. Colt biss seine Zähne aufeinander, trotz der Größe spürte er die G-Kräfte, aber auch Saber wurde etwas Flau im Magen. April hatte heute Morgen vorsichtshalber auf das Frühstück verzichtet. Darauf drückte der Pilot einen Knopf und Ramrod transformierte sich, Colt lachte vergnügt, ja so gefiel ihm das! Nach der Transformation brachte April ihre Steuereinheit in die entgegengesetzte Richtung und konnte nun auch geradeaus schauen. “Bis jetzt sind wir fehlerfrei unterwegs!” teilte sie den Jungs mit. “Wir können auf Tepons zusteuern, ein Wüstenplanet, da kannst du deine Waffensysteme testen, Cowboy!” - “Yee-haw!” jubelte Colt, als er das Gesagte von Saber vernahm. “Genial!” Ramrod II konnte aus allen Rohren gleichzeitig feuern und das nicht unkontrolliert, 4 Ziele konnte Colt gleichzeitig anvisieren. Noch war es Übungsmunition, in den nächsten Tagen würde Ramrod scharf gemacht werden. Fireball transformierte den Friedenswächter wieder zurück und Ramrod war wieder ein Schiff. Und flog nun knapp über den flachen Wüstenboden, Colt feuerte immer wieder mal in verschiedene Richtungen. Ein Berg näherte sich schnell und Fireball zog hoch, etwas zu schnell, Ramrod stand fast in der Luft. Alle wurden ruckartig in ihre Sitze gepresst. “Bitte etwas gefühlvoller Shinji!” sagte der Schotte ernst, Fireball nickte, die Systeme reagierten schon bei der kleinsten Betätigung, das musste er noch verinnerlichen. “Zurück zum Oberkommando, unsere zwei Stunden sind um!” Der Tower wieß Ramrod II die längste Landebahn zu und Fireball bereitete alles vor, aus den Simulatorstunden wusste er, dass das Schiff schnell werden konnte und er gegensteuern musste mit den neuartigen Bremstriebwerken. Ramrod setzte auf und schoss nur so über die Bahn: “Ok, nochmal!” sagte Fireball und hob nochmal ab. Auf dem Flugfeld und im Casino, wo auch Captain Hikari mit Colonel Murry stand hatten sich einige Einheiten versammelt, um den neuen Friedenswächter zu sehen, Alex stand vor Ramrod I und riss seine Augen auf, als er sah, wie das neuartige Schiff über die Bahn gerast war. Von der neuartigen Legierung hatte er schon gehört. “Wenn er so nicht runter kommt, muss er senkrecht landen, das ist jedoch eine Landung, die die meiste Energie saugt!” erklärte der alte Fluglehrer. Hikari nickte: “Er muss schon vorher den Schub wegnehmen, ungewohnt, aber es funktioniert!” erklärte Hikari. Murry nickte. Ramrod war wieder in Position und im Landeanflug. Fireball atmete tief ein und verringerte jetzt alle 100 Meter den Schub und nahm ihn vor dem Aufsetzen ganz weg, es ruckte einmal stark. “Himmel!” kam es von Colt, die Landung war hart und schnell. “Er hat ihn runtergeschmissen!” kommentierte Lorenz und die anderen Piloten der Air Base mussten grinsen. “Abzug in der B-Note!" dachte sich Alex. Und der Friedenswächter wurde tatsächlich langsamer. “Puh, Mist, aber wir sind erst einmal unten!” sagte Fireball und schaltete nach und nach die Brems-Triebwerke ab, die auf Umkehrschub basieren und aktivierte die Bodensteuerung. Ramrod rollte über das Vorfeld, zwei Feuerwehren standen bereit und tauften das Schiff unter ihren Wasserstrahlen. Ramrod erreichte seine eigene Parkposition, neben Ramrod I. Die Gangway wurde ausgefahren und um das Schiff wuselten auch schon Mechaniker. Fireball schaltete alle Systeme ab und klatschte einmal in seine Hände: “Geschafft!” und lehnte sich zurück. Saber, der auch etwas blass um die Nase geworden war, nickte und war erst einmal zufrieden, auch wenn die erste Landung nicht die sanfteste war, hat es doch schon beim zweiten Mal unter Realbedingungen geklappt, das hätte er so nicht erwartet gehabt! Das bestätigte den Schotten, dass Fireball der Pilot für Ramrod war! April pustete die Luft spitz aus, so schnell hatte sie Ramrod noch nicht erlebt, aber sie war begeistert.
 

Drei Tage später stand Saber mit Captain Lorenz und Captain Hikari in einem abgesicherten Bereich auf dem Planeten Pectos. Pectos war ein kleiner Planet im Sektor A. Gehört aber allgemein zum neuen Grenzland. Auf der einen Seite gab es ein großes Wissenschaftsinstitut und auf der anderen ein Hochsicherheitsgefängnis, der Planet war so unscheinbar, dass er für diese beiden Einrichtungen bestens geeignet war. Zwei Wissenschaftler führten den Stab des neuen Grenzlandes einen langen Gang entlang und stoppten vor einem Labor. Die Tür schob sich nach rechts auf und alle traten in den Hellerleuchteten Raum ein, in der Mitte erblicken sie die Signalkugel, welche Team Ramrod und Lorenz vor drei Monaten im All aufgefunden hatten. Saber staunte und war gespannt, zu welchen Erkenntnissen die Physiker gekommen sind.
 

Auf Yuma trainierte Fireball mit Colonel Murry und April weiter das Landen mit Ramrod, einfach der Wahnsinn, es gab keinen spürbaren Widerstand, wenn die Landungen schon bei Warmen Temperaturen so schnell waren, wie sollte das erst bei Regen oder Schnee werden, er rollte mit seinen Augen, wer kommt überhaupt auf so eine Idee, klar im All waren sie damit schnell, sehr schnell, aber in einer Atmosphäre zu schnell! Aber er hatte den Dreh langsam raus und kannte die Feinheiten. Colonel Murry, der alte Fluglehrer, war begeistert, er musste nun wieder grinsen und war froh und dankbar, sowas noch zu erleben! April überwachte die Systeme und passte alles auf ihre neuen Erkenntnisse an.
 

“Egal mit welcher Technik wir an diese Kugel gehen, wir kommen nicht an die Software über das Panel ran!” Saber ging wie die anderen um die Kugel herum, er berührte sie und strich über das kontaminierte Metall, es war kalt und glatt, wie aus einem Guss. “Das Metall ist mit keiner uns bekannten Technologie verwandt, auch wissen wir nicht, wie lange sie schon im All schwebte, die Dekontamination dauerte länger als gedacht, seit gut einer Woche können wir sie gefahrenfrei berühren.” erklärte ein junger Physiker mit einer dicken Brille. “Tja, da haben wir ja was aufgelesen.” sagte Lorenz und berührte die Kugel vorsichtig. Hikari, stand noch immer davor und hörte sich alles an. “Und das Signal?” fragte er nach einiger Zeit. Saber horchte auf und ging um die Kugel herum, Saber es kam ihn jetzt wieder in den Sinn: “Es ist mein Signal!” hatte Captain Hikari doch selbst zu ihm damals gesagt. “Sir?” fragte Saber und sah den Captain neben sich an. Hikari nickte leicht. “Das Signal basiert auf einem wiederkehrenden Grundton, es sind mehrere Systeme möglich, aber dekodieren und eine Logik haben wir daraus noch nicht schließen können.” Lorenz trat von der anderen Seite hervor: “Was vermuten Sie?” Ein weiterer Wissenschaftler trat an die Kugel heran: “Wir gehen von einer ganzen Spannweite von Theorien aus, die erste ist: Es könnte eine Waffe sein, laut unseren Sensoren, geht von ihr jedoch keine Gefahr aus, jedoch ist unsere Technologie nicht deren!” und zeigte auf die Kugel. Und er fuhr weiter fort: “Die zweite Theorie: Es ist doch ein Abtaster der Outrider, die das All durchsuchen, sie suchen das All nach Ressourcen ab und dringen so in fremde Galaxien ein!” Der junge Physiker warf ein: “Es könnte sogar die Kugel von vor 17 Jahren sein, wahrscheinlich wäre es, dass unsere Galaxis damit ausgekundschaftet wurde!” Captain Lorenz stemmte seine Hände in seine Hüften und atmete tief ein. Lorenz musterte die Kugel währenddessen weiter. “Und die dritte?” fragte Saber in die Runde. Der ältere Wissenschaftler nickte: “Tja, die dritte wäre sehr weit hergeholt, eine Kontaktaufnahme!” Es wurde still. “Das ist Science Fiction pur gerade!” kam es überwältigt von Lorenz. “Mhm!” nickte Saber, er konnte alle aussagen etwas abgewinnen, aber nicht greifen. Captain Hikari verschränkte seine Arme vor seiner Brust und atmete einmal tief ein und aus und sah sich um.
 

Colt, Fireball und April saßen mittlerweile im Offizierscasino bei ihrem Feierabendkaffee. “Wer weiß wann der Säbelschwinger wieder kommt.” sagte Colt, er wusste, dass Saber mit Lorenz und Hikari unterwegs war, mehr jedoch nicht. Colonel Rosso hielt so lange die Stellung im Oberkommando, wo alles seit Wochen wieder auf 100 Prozent lief. Colt schrieb vorbildlich seinen Bericht und schickte ihn auch gleich ab. Er hatte vor, gleich in den Feierabend zu starten, hatte er doch Robin versprochen, heute mit ihr und Josh noch etwas Zeit zu verbringen und verabschiedete sich auch gleich darauf. “Nun sieh ihn dir an, kaum verheiratet und er muss pünktlich zuhause sein!” witzelte Fireball und steckte sein Notebook in seine Tasche. April ging die neuesten Daten von Ramrod II durch und sah den Cowboy noch durch die große Glastür verschwinden. Sie grinste: “Und du, wartet niemand auf dich?” fragte die Blondine. Fireball riss seine Augen auf und schaute auf seine Uhr, ein erleichtertes Ausatmen war die Folge: “Noch nicht!” antwortete er. Und trank seinen Eistee aus. April widmete sich wieder ihrer Arbeit. “Wie geht es dir?” April sah erstaunt auf, seit knapp zwei Wochen arbeiteten sie wieder zusammen und jedes Gespräch, welches sie mit Fireball geführt hatte, war rein dienstlich gewesen. Sie sah zu Fireball, der auf das Rollfeld hinaus schaute und seinen Kommunikator in der Hand hielt. “Ich arbeite viel, das lenkt mich ab!” antwortete April auf die Frage des Japaners. Fireball nickte. “Konntet ihr schon reden?” wollte Fireball wissen. April holte tief Luft und ließ von von ihren Daten ab. “Ja, schon mehrere Male, das einzige, was mir Hoffnung gibt, ist, dass Daddy immer noch auf Yuma ist.” erklärte sie. Fireball verstand, wusste er doch, dass einige Festgenommene schon in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht worden waren. Alex und Bastiaan gesellten sich zu den beiden, sie waren gerade gelandet. Nun war es Fireball der Aufstand und er verabschiedete sich, er nickte April zu und ging.
 

Auf Pectos saß man in einem kleinen Nebenraum, durch die Glaswand konnte man die Kugel sehen, es wurde beraten, wie man jetzt vorgehen sollte. Sie sahen sich die Daten an und immer wieder zur Kugel. “Das Panel am unteren Ende kann man nur mit biometrischen Daten bedienen, es ist absolut kodiert, die IT-Spezialisten sind bereits dabei, eine Lösung zu finden!” beendete der ältere Wissenschaftler seine Zusammenfassung. “Kann ich es sehen?” fragte Captain Hikari. “Natürlich!” Der Wissenschaftler stand auf und ging in den Nebenraum und betätigte ein Modul und ließ die Kugel drehen. Saber, Lorenz und Hikari standen nun davor: “Ok, wir gucken wieder!” kommentierte Lorenz und berührte die Einfügung. Saber betrachtete es: “Ich erwäge Miss Eagle in die Dekodierung mit einzubeziehen, Sir!” sagte Saber, nachdem er sich das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen hat. Hikari verschränkte seine Arme vor der Brust und nickte leicht. “Sir, es steht alles unter “Top Secret”, bedenken sie, je mehr davon wissen, umso gefährlicher könnte es werden!” warf der Wissenschaftler ein. “Ich bin bereits dabei, es abzuwägen!” und ging zwei Schritte auf die Kugel zu und betrachtete das Panel vor sich. “Hältst du es für gefährlich?” fragte Lorenz, der neben Hikari getreten war. “Nein!” sagte der Captain und sah Lorenz an. “Also Miss Eagle, Sir?” fragte Saber nochmals nach. Hikari atmete tief ein und zuckte mit seinen Schultern und streckte eine Hand aus und fuhr mit dieser über das Panel. Alle traten vor Schreck einen Schritt zurück. Hikari sah zu seiner Hand und zur Kugel. Das Panel leuchtete auf. Der Wissenschaftler war ratlos: “Das hatten wir bis dato noch nicht!” Hikari, der noch immer die Signalkugel musterte, ging nochmals auf diese zu. “Sollte es möglich sein?” sprach er leise zu sich, Saber der die Worte vernahm trat an den Captain heran. Hikari presste seine Hand nochmals auf das Panel und zog sie nach einigen Sekunden wieder schnell zurück. “Was ist?” fragte Lorenz besorgt und sah zum Panel, das rot aufleuchtete und einen in Abständen kontinuierlichen Piepton von sich gab. “Das klingt wie ein Countdown!” sprach Saber, der sich sicher war, es würde jeden Moment etwas geschehen. “Gut raus hier!” kam es darauf von Hikari, der immer noch seine Hand hielt. Der Wissenschaftler beobachtete das Panel, Lorenz zog diesen mit. Die vier erreichten den Nebenraum, als Saber schwere Glastür schloss, gab es eine Sauerstoff Druckwelle, die Scheiben vibrierten und die Vier gingen etwas in die Hocke, wer weiß was da noch kommn mag.
 

“Es war eine Luftdruckwelle, die durch das Öffnen entstanden ist.” erklärte der Wissenschaftler. “Na wenigstens haben das die Konstrukteure berücksichtigt!” warf Lorenz etwas genervt ein, nicht auszudenken, wenn sie im Raum gestanden hätten, alles was nicht fest im Labor verankert war, war kaputt oder nicht mehr da wo es hingehörte, das reinste Chaos! Saber zog seine Augenbrauen zusammen und sah sich um, die Signalkugel hatte auf Captain Hikaris biometrische Daten reagiert und ihr Inneres preisgegeben. “Die Sensoren im Labor vermelden, dass keine Gefahr besteht, ich lasse vorsichtshalber einen Luftaustausch vornehmen.” teilte der Wissenschaftler Dr. Peaks mit. Alle waren einverstanden. “Was hat das zu bedeuten, Sir?” fragte Saber, der sich neben Hikari an die Glaswand gestellt hatte. “Wenn ich das wüsste, wäre ich jetzt nicht so heiß darauf, da hineinzugehen!” kam es mit einer überraschenden Wortwahl vom Captain. “Heiß, ist das richtige Wort ja!” kommentierte Lorenz, der hinter den beiden mit gestemmten Händen in den Hüften neben dem Tisch stand. Saber und Hikari drehten sich Lorenz zu. “Wie kann es sein, dass das Ding auf dich reagiert?” fragte Lorenz ernst und zeigte dabei auf Hikari und alle sahen den Captain darauf fragend an. “Das wird sich zeigen!” sagte er und ging zur Tür und trat in das Labor, die anderen folgten, sie liefen über zersprungenes glas und stiegen über umgefallene Tische und Stühle. Sie nährten sich der zum Teil zersprungenen Signalkugel und blickten in sie hinein: “Was zur?” kam es von Lorenz Saber ließ seinen Blick über den Inhalt gleiten. Captain Hikari holte seinen Kommunikator hervor, Lorenz sah fragend zu Hikari: “Die Kugel wurde im Sektor A gefunden, somit muss König Jarred davon erfahren!” erklärte Hikari und wählte das Büro des Monarchen über TSID an.

Bombenstimmung

“Mädchen nerven, glaub mir, ich habe eine Schwester!” warf Yusei ernst ein. “Na und! Ich habe auch eine Schwester, die nur manchmal nervt!" gab Joshua darauf zurück. “Deine Schwester ist auch schon alt!” antwortete Yusei. Colt und Robin verschluckten sich fast nach dem Gehörten an ihrem Guavensaft, sie konnten die beiden Jungs gut durch die geschlossene Kinderzimmertür hören. So wie es sich anhörte, hatten die beiden eine lautstarke Diskussion. Robin lag auf dem Sofa, ihr taten die Füße weh und sie strich sich über ihren Babybauch. Colt setzte sich zu Robin mit der Post in den Händen und legte ihre Beine auf seinen Schluss. “Was ist mit den Zwergen?” wollte der Cowboy wissen und ging die Post durch. Robin musste etwas lachen: “Das ist normal, pass auf, in 10 Minuten sind sie wieder die besten Freunde!” Colt nickte und gab Robin einen Brief der Militärschule des Oberkommandos. “Ich habe ihn schon gesehen, ich trau mich nicht, ihn zu öffnen!” erklärte Robin und gab ihrem Cowboy den Brief wieder zurück. Colt betrachtete den Umschlag, der das Schullogo zierte und dachte nach. ”Wollen wir die Jungs einpacken und zur Farm fahren, da können sie rennen und wir sehen, wie weit die Bauarbeiten sind?” fragte er. Robin nickte.
 

Auf Pectos wurden Teile der Signalkugel und ihr Inhalt in einen abgesicherten Bereich gebracht. König Jarred war bereits eine Stunde nach dem Anruf im Labor eingetroffen. Saber zog sich die weißen Handschuhe an und betrachtete den Inhalt und nahm einen Datenträger in die Hand: “Haben wir die Technik diesen auszulesen?” fragte Saber Dr. Peaks. “Das dürfte kein Problem sein!” kam es vom Wissenschaftler, der ebenfalls einen in seiner Hand hielt und genau betrachtete. Lorenz ging sich durchs seine Haare: “Das ist doch verrückt!” Hikari trat an ihn heran und griff nach einigen Unterlagen. “Hast du dazu nichts zu sagen?” fragte Lorenz gereizt. Captain Hikari nahm die Unterlagen und sah Lorenz an: “Noch nicht und beruhige dich!” und setzte sich an den gegenüberliegenden Tisch. “Beruhigen soll ich mich!” König Jarred, der über die Ereignisse des Tages aufgeklärt worden war, setzte sich mit weiteren Unterlagen neben Captain Hikari. “Was hältst du davon!” wollte er wissen und öffnete eine blaue Mappe und seine Augen weiteten sich. Hikari, der seinen Kopf auf eine Hand gestützt hatte und die Unterlagen vor sich fixiert ansah, antwortete nicht. “Das ist eine Twiz-Technik, sie ähnelt unserer, ist jedoch in der Aufmachung ganz anders!” erklärte Dr. Peaks und setzte sich zu König Jarred und Captain Hikari. Saber hielt ein kleines schwarzes Gerät in seinen Händen und betrachtete es von allen Seiten. “Spookey, oder?” Saber nickte und betrachtete den kleinen schwarzen Kasten genauer und nahm einen der 5 Datensticks, er glaubte, dass es Datensticks waren, sie sahen jedenfalls so aus. “Dr. Peaks, damit sollten sie das Signal entschlüsseln können!” und Hikari schob dem Wissenschaftler den dicken Papierstoß zu. Jarred sah auf und beobachtete das tun seines Freundes und sah ihn fragend an. Hikari bemerkte den Blick, nahm seine Brille ab und rieb sich seine Augen: “Es sind meine Unterlagen!” sagte er leise und zeigte mit einer Hand auf den Tisch. “Gut, das beantwortet meine erste Frage!” und Jarred legte die Blätter wieder so zusammen, wie er sie aus dem blauen Umschlag genommen hatte, es war alles handschriftlich auf Japanisch verfasst. “Das Signal beruht auf CJK-Codes?" fragte Dr. Peaks und sah den Captain vor sich an. Hikari nickte. Saber sah erstaunt auf. “Das Signal ist entschlüsselt?” Er setzte sich mit dem Gerät und dem Stick an den Tisch: “Sie haben es kodiert, Sir!” stellte der Schotte fest. “Ja, sie haben genau zwanzigtausend Möglichkeiten zwischen Common und uncommon Kanjis!” und der Captain zeigte dabei auf dem Stoß Papier, dass Dr. Peaks gerade interessiert ansah.“ Saber sah den Captain fragend an und nahm sich zwei Blätter, welche Dr. Peaks bereits zur Seite gelegt hatte, es war eine handschriftlich erstellte Tabelle der CJK Codes. “Sir, wie?” kam es vom Highlander, der noch immer die Blätter vor sich ansah. Hikari lächelte kurz: “Ich hatte Zeit, viel Zeit!” und stand auf und ging zum Tisch, wo noch weitere Teile der Kugel lagen. “Du wusstest es die ganze Zeit?” wollte Lorenz jetzt von Hikari bestätigt haben. Hikari sah Lorenz an. “Das Signal, du wusstest es!” stellte er jetzt fest. “Ich war mir nicht 100 Prozent sicher, weil es eben unwahrscheinlich war!” und nahm sich die restlichen Datenträger. “Deine Unwahrscheinlichkeit liegt vor dir!” fügte Lorenz an. Hikari nickte stumm und ging zurück zum Tisch. Captain Lorenz pustete Luft hörbar aus und setzte sich zu den anderen.. Saber klinkte einen Datenträger in eine Öffnung des kleinen schwarzen Kasten und es passte: “Das wäre wohl das passende Lesegerät.” und stellte beides in die Mitte. Dr. Peaks betrachtete es und zog den Datenträger wieder hinaus: “Wir benötigen ein Endgerät, um die Daten sehen zu können.” erklärte er. “Wie lange würden sie benötigen, eines zu entwickeln?” fragte König Jarred. Dr. Peaks drehte und wendete den Stick vor sich und nahm sich noch einen dazu und dachte nach: “24 Stunden!” Jarred nickte: “Dann tun sie es!” sprach der König und sah zu seinem Freund. Hikari blickte ausdruckslos in die Runde und nickte ebenfalls. Dr. Peaks stand auf: “Ich werde meinen Kollegen Dr. Thomson mit einbeziehen, er wird auch unter “TSID” stehen!” sagte er und verließ den abgeschirmten Raum, er wollte sich gleich an die Arbeit machen. König Jarred lehnte sich zurück, verschränkte seine Arme vor der Brust und schwieg, er musste sich alles durch den Kopf gehen lassen und ordnen. “Sie müssen die Signalkugel unmittelbar nach ihrem Sprung losgeschickt haben, Captain!” war Saber der Erste der das schweigen brach. “Du sagtest, sie können nicht springen, was ist, wenn sie doch feindlich sind, dann haben wir alles auf Anfang!” kam es aufgeregt von Lorenz. Hikari sah von seinen Unterlagen auf und lehnte sich im Stuhl zurück und überschlug seine Beine und strich sich über eine Augenbraue: “Ich vermute eher, sie haben einen Sog, der Outrider genutzt und sie “hinterhergeschmissen” um es mal so auszudrücken!” Saber nickte: “Das wäre denkbar und möglich, jedoch, warum?” Das warum stellte sich Saber innerlich selbst, fügte es jedoch hörbar mit an. “Sie werden dir ja nicht aus Freundlichkeit, deine Sachen nachgeschickt haben!” Hikari grinste sarkastisch: “Nein, First Class bin ich nicht geflogen!” und fügte noch ernst hinzu: "Mich interessiert viel mehr, was auf den Datenträgern ist!” Lorenz stand auf und ging im Raum umher: “Die können uns alles schicken, das nächste mal ist es eine Bombe von was weiß ich einem Ausmaß und wir werden nicht einmal wissen was geschehen ist, das ist hochbrisant und gefährlicher als irgendwelche Outrider, die berechenbar geworden sind!” teilte der deutsche seine Gedanken und Unmut mit. “Wir warten 24 Stunden, die Kugel schwebte Monatelang im All und das würde sie jetzt noch, wären wir nicht durch Zufall auf sie aufmerksam geworden.” Lorenz unterbrach Hikari: “Ja und wer weiß was da noch herumschwirrt und zeigte nach draußen. “Es bestand nicht einmal eine 20 prozentige Chance, dass wir sie finden!” beendete Hikari scharf seinen Satz. Lorenz stellte sich an den Tisch: “Das beunruhigt dich nicht einmal?” Hikari nickte: “Wir warten 24 Stunden!” wiederholte er noch einmal! Lorenz warf seine Hände in die Luft und ließ sie nach unten fallen. Saber verstand Lorenz aufgebrachtheit, die Sicherheit des Grenzlandes war in Gefahr, er wollte abwarten, was die Daten hervorbrachten, aber einen gewissen Unmut über die Geschehnisse konnte auch er nicht verbergen! König Jarred nickte: “Wir warten!” und stand auf: “Ihr seid so meine Gäste, so können wir das gemeinsam die Tage analysieren!” Hikari trat neben Jarred und nahm ihn die blaue Mappe mit circa 200 bis 300 Blättern ab. “Die gehört mir!” kommentierte er währenddessen. “Was ist das?" wollte Jarred wissen. Hikari sah auf die Mappe und zu Jarred: “Briefe!” und holte ein Blatt heraus und zeigte es Jarred. Jarred nahm es entgegen, mehr als das Datum konnte er nicht lesen, es war datiert, mit einem Datum, welches 8 Jahre zurücklag. “Ich werde sie Hitomi und Shinji nach und nach schicken!” Jarred nickte und gab seinem Freund das Blatt zurück.
 

April war auf dem Weg in ihre Wohnung, sie hatte ihren Vater besucht, jedesmal danach war sie tief traurig und sie wollte sich jetzt nur noch auf ihrer Couch verkriechen. Vor dem Eingang des mehrstöckigen Apartmenthauses stand Bastiaan und wartete höchstwahrscheinlich auf sie. April lächelte, sie mochte den blonden Holländer er hatte einen kaum hörbaren Akzent. “Hallo!” begrüßte er sie. “Hallo!” grüßte April zurück. “Nun, also, ich wusste nicht, ob du zuhause bist, ich wollte gerade bei dir klingeln!” April lächelte: “Ich habe einen Kommunikator!” Bastian nickte: “Ich wollte dich überraschen!” April musterte ihren Kollegen. “Mit was?” Bastiaan grinste: “Ich wollte mit dir anstoßen!” und hielt April eine cremefarbene Mappe entgegen, auf der das Emblem des Oberkommandos eingestanzt war. April lächelte und öffnete diese: “Du bist Captain!” Bastiaan nickte: “Ja, seit heute.” April gab ihm die Mappe wieder zurück: “Meinen Glückwunsch!” Bastiaan grinste: “Und wollen wir?” fragte er und zeigte in Richtung Stadt. “OK!” kam es schnell von April, etwas Ablenkung konnte nicht schaden!
 

Colt und Robin standen vor ihrem Haus, der erste Stock war bereits fertig, auch die Veranda war schon angelegt, von dieser konnte man die weitläufige Apfelplantage sehen. Morgen würde es schon mit dem ersten Stock weitergehen. “Es wird schön!” kam es von Robin. Colt grinste und ließ seine gefiederten Damen aus dem provisorischen Stall hinaus. Er schaute sich um, die Jungs rannten zwischen den Apfelbäumen umher und ließen sie sich schmecken, wie er beobachten konnte. Er nahm Robin in seine Arme: “Dann kann ich dich bald über die Schwelle tragen!” Robin lehnte sich etwas an ihren Cowboy: “Erst wenn der Mini-Cowboy da ist, ich möchte nicht wissen, was ich wiege!” Colt lachte und gab seiner Robin einen Kuss: “Du bist wunderschön!” Robin lächelte: “Das ist noch nicht der Endzustand, Cowboy!” klärte sie den Lockenkopf auf. “Dann rolle ich dich hierher!” und Colts Kopf schmerzte plötzlich auf: “Weib!” kam es darauf von ihm und rieb sich die schmerzende Stelle. “Ich rolle dich liebevoll!” und trat vorsichtshalber zwei Schritte zurück. “Oh, warte!” und Robin folgte ihm. Colt hielt seinen Hut fest. “Aus dir mache ich Rollbraten!” rief sie ihm nach: “Hilfe!” lief er lachend vor ihr. Joshua und Yusei rannten zu Robin und Colt und jagten den Cowboy. “Ja, los alle auf den Dicken!" Colt blieb abrupt stehen: “Wer hat das gesagt!” drehte er sich ruckartig um, Josh und Yusei wären beinahe in den Cowboy hinein gerannt, Colt blickte in zwei erschrockene Gesichter. Robin unterdrückte sich ein Lachen. Der Cowboy bäumte sich vor den Jungs auf und die beiden rannten schreiend davon: “Warum hast du das gesagt?” - “Warum ich, du hast es zuerst gesagt!” hörte man die beiden auf ihrer Flucht. “Und ich wollte heute eine riesige Pizza bei “Angelo” springen lassen!” grummelte Colt. “Dann mach ich uns ein schönes Abendessen, mit einem frischen leckeren Salat dazu!” Colt verzog etwas sein Gesicht. "Spielverderberin!" Robin lachte.
 


 

Zwei Tage später.
 

König Jarreds Schlossgarten war an diesem späten Nachmittag wenig besucht, es war sehr warm, Captain Hikari hatte sich einen schattigen Platz gesucht und saß auf einer Bank, hier wollte er den Nachmittag ausklingen lassen. Er las sich einen Brief nach dem anderen durch und musste immer wieder mit dem Kopf schütteln, er hielt diese Briefe tatsächlich in seinen Händen, er wusste, Hitomi und Shinji würden diese Briefe niemals lesen und jetzt? Es war alles so Fremd, nur diesmal auf seiner Seite des Universums, er hielt gerade 16 Jahre seines Lebens in seinen Händen. Das Papier machte das vergangene gerade wieder greifbar. 16 Jahre, 347 Briefe, hatte er gezählt, 253 für Hitomi und 94 für Shinji, er musste kurz lächeln. Als er sie geschrieben hatte, fühlte er sich den beiden immer nahe, auch wenn er wusste, sie würden niemals abgeschickt werden und er würde nie eine Antwort bekommen. “Sir?” Er wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah auf. “Entschuldigen Sie, ich hoffe, ich störe nicht!” stand sein junger Major vor ihm. “Doch, ein wenig!” sagte er und machte ein fragendes Gesicht. “Ich hätte noch einige Fragen bezüglich des Signals.” Hikari packte die zwei Briefe in die er vertieft gewesen war wieder ein und deutete Saber an sich zu setzen. Saber nickte: “Danke, Sir!” und nahm auf der Bank neben dem Captain Platz. “Mr. Hikari, ich vermute, das Signal war als Key Code gedacht, soweit ich es verstanden habe.” Hikari sah erstaunt den Schotten neben sich an und lehnte sich zurück, ein kleines Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. “Sie haben tatsächlich einen roten Faden finden können?” Saber huschte ein Lächeln über sein Gesicht und nickte: “Ich erinnere mich an ihre Aussage, gerade ist ein Buchstabe ungerade eine Zahl.” Hikari nickte bestätigend. “Nun das kontinuierliche ist ein Wort, ich habe die CJK Codes durch den Übersetzer laufen lassen.” erklärte Saber weiter. Hikari überschlug seine Beine: “Deathcula!” kam es von ihm. Saber nickte. ”Der Rest lässt sich nicht decodieren!” fuhr Saber weiter fort. “Ab da gibt es keine CJK-Codes mehr, jedenfalls nicht die uns bekannten.” fügte er noch hinzu. Hikari nickte und verschränkte seine Arme. Saber bemerkte die Rejaktion: “Sie möchten es nicht offenlegen, Sir?” fragte Saber erstaunt. “Doch ich habe den Code als lesbar entwickelt, nicht als hörbar, 4e02, U+67FF und so weiter, in Töne hatte ich es nie umgewandelt.” erklärte der Captain. “Also ist es eine Weiterentwicklung!” stellte Saber fest. Hikari nickte. “Wie sind Sie dann auf die Millisekunden gekommen, Sir? Ich meine, kein uns bekanntes Verschlüsselungssystem beruht darauf.” fragte Saber feststellend. Hikari zuckte etwas mit seinen Schultern: “Es war ein Versuch, so lege ich meine Strategien.” antwortete er und stand auf. Saber war nun vollkommen verwirrt und dachte kurz nach und folgte dem Captain. Sie liefen schweigend nebeneinander her: “Sir, wie darf ich mir das vorstellen?” fragte Saber interessiert und lief weiter neben dem Captain. “Wohin gehen sie jetzt Mr. Lancelot?” Saber der sich gerade während des Gehens etwas umgeschaut hatte, zog fragend seine Augenbrauen zusammen, antwortete jedoch: “Zurück ins Gästehaus, Sir.” Hikari nickte: “Gut, das Gästehaus ist das Endziel, dahin führen, sagen wir mal 5 Wege, das ist vorgegeben, somit eine gerade Sache.” Saber nickte und hörte weiter aufmerksam zu: “Sind die Wege versperrt, besetzt, zerstört und somit nicht mehr existent, es benötigt eine Taktik um auf das Ziel zuzugehen, das macht es ungerade und kreuzt sich, 7000 möglichkeiten welche aufgezeichnet sind und ihre eigenen, da wo es sich kreuzt fließt es zusammen und sie bleiben auf vier ebenen Handlungsfähig und können reagieren, sollte der Weg belagert sein, können sie nett fragen, oder frontal durchbrechen, unterwandern überfliegen, danach legen sie die nächste Strategie, sie sehen das Ziel.” und er zeigte auf das Gästehaus, welches sich einige Meter vor ihnen befand: “Aber aus allen Seiten kommen Ereignisse dazu, die ihnen wieder den Weg versperren. Sie legen alle übereinander, wie eine Folie gerade, ungerade, gerade ungerade und dort wo sich die Punkte kreuzen, daraus generieren sie ihre Strategie und Taktik, die ersten 4 geben es vor, die nächsten 4 lassen sie handeln und die weiteren lassen es ausführen, 4, 8, 12 usw. Die Strategie ist der indirekte Ansatz. Taktik ist die Aufstellung der Truppen zum Gefecht. Idealerweise sollten sie schneller vorrücken, als der Feind sich zurückziehen kann! Probieren sie es aus, nehmen sie einen ihrer Einsätze.” Saber versuchte, sich alles vorzustellen: “Ich verstehe Sir!” Hikari grinste: “Das ist eine Wissenschaft, lesen sie Bücher von Feldherren, oder über die Strategien der Kriege, sie werden ein immer wiederkehrendes Muster erkennen, die Kunst ist es, die Erfahrung zu nutzen und für sich anzuwenden!” Sie betraten die Lobby des Gästehauses, Hikari zeigte nach rechts und ging die Treppen nach oben. Saber sah dem Captain nach und sah in die gezeigte Richtung: “Bibliothek.” Saber schüttelte mit seinem Kopf und grinste, “Gut, dann eben sofort!” dachte er sich und ging in den Raum.
 

König Jarred und Dr. Peaks saßen seit zwei Stunden im Büro des Königs unter “TSID” Peaks und sein Kollege hatten es geschafft, die Datenträger lesbar zu machen. “Vieles ergibt noch keinen Sinn, anderes ist, wie soll ich sagen, Dokumentar und gab dem König einen schmalen Datenträger, Jarred legte ihn ein und musste schwer einatmen. “Waum?” fragte Jarred. “Nun, denkbar wäre es wirklich, mit einem Kapitel abzuschließen, erstens für Captain Hikari und auch für..” und er Zeigte auf die Sticks. Jarred entfernte den Datenträger, der Bilder der Rettung seines Freundes vor 17 Jahren zeigte, Jarred musste innerlich zugeben, das diese Bilder wirklich wie ein Abschluss waren, nicht das er seinen Freund nicht geglaubt hätte, aber das gesehene machte es gerade real, es wurde Jarred nun vor Augen geführt, dass und wie ihm geholfen wurde in dem moment, als hier alle dachten, er wäre tot. Jarred betätigte den Türöffner und der Stab trat ein. Lorenz sah sich um, noch nie war er in Jarreds Büro gewesen, geschweige denn in dessen Nebenraum. Dr. Peaks klärte die Drei auf und legte den ersten Datenträger ein.
 

Zwei Tage später:
 

Auf Yuma hatten Fireball und Colt alle Hände voll zu tun, Fireball war mit April damit beschäftigt die Feineinstellungen zu tätigen, Ramrod II hatte mehrere Routen abzufliegen, auch hatten sie kleinere Aufeinandertreffen mit Outridern. Colt musste sich nahezu täglich mit Bastiaan absprechen, was größtenteils ohne Komplikation ablief. Jetzt saß er im Offizierskasino und schrieb seine Berichte, die er in den letzten Tagen aufgeschoben hatte. Robin war täglich zu Gast bei Sincia, sie war nun ganz allein, so unterstützten sie sich alle gegenseitig. Er würde nach Feierabend noch eine Stunde ins Fitnessstudio gehen, er merkte, wie er den Ausgleich brauchte, er hatte es nun eingesehen, 6 Kilo hatte er zugelegt und seine Fitness durch den Stress der letzten Monate doch sehr vernachlässigt! Ab und zu kamen Fireball und April mit, sie wachsen wieder zusammen, die teamliche trennung, hatte jeder einzelne gebraucht, das sah Colt jetzt mit etwas abstand, so konnten sie sich alle klar machen, was sie im Leben wollten, es brachte klarheit, jeder hatte sein Ziel und sie alle trafen sich wieder in der Mitte, das freute dem Cowboy, er sah alle seine Freunde als eigenständige persönlichkeiten, als Erwachsene, sie alle kannten die schwächen und vor allem die Stärken des anderen, es brauchte keine langen erklärungen mehr für ein eigenständiges Handeln. Colt war stolz auf jeden einzelnen, er sah jetzt was eine Aufgabe Saber damals aufgebrummt bekommen hatte mit gerade einmal 21 Jahren, jetzt war er Major und hatte zwei Teams zu führen und für jeden einzelnen die Verantwortung! Trotzdem hoffte er, dass der Säbelschwinger bald wieder vor Ort sein würde, der Schreibkram werde nicht weniger werden und sein Urlaub näherte sich, seinem Hombre wollte er das alles nicht aufbrummen, nicht dass er es Fireball nicht zutrauen würde, das würde er mit links schaffen, aber er war zusätzlich schon in der Ausbildung zum Captain und Colt wusste das Fireballs abende mit lernen ausgefüllt waren. Da wurde er auch schon wieder aus seinen Gedanken gerissen, ein neuer Einsatzbefehl blinkte auf: “Immer kurz vor Feierabend!” schoss es dem Cowboy durch den Kopf und ging an Bord von Ramrod II.
 

“Die Daten auf diesem Datenträger haben wir analysiert, es ist eine Anleitung! Die Digitalen Tests, welche wir nach dieser Anleitung durchgeführt haben, zeigten uns eine Solar-lumen-Energie-Waffe.” Der Wissenschaftler zeigte während seiner Ausführung auf dem Monitor, auf dem diese abgebildet war. “Nach dem Aktivieren dieser, würde es einen Energieaustausch von unmessbaren Werten geben!” Saber lehnte sich während des Gesagten zurück in seinen Sessel und pustete still Luft aus. “Eine Bombe!” kam es von König Jarred treffend. “Warum schicken sie uns sowas?” warf Lorenz etwas ungehalten in die Runde und zeigte auf das Bild. Dr. Peaks nickte: “Das Interessante daran ist das!” und er ließ ein Video der Simulation abspielen. Es zeigte einen Dimensionssprung der Outrider, die Solar-lumen-Energie-Waffe kam zum Einsatz, das Schiff wurde für Sekunden kampfunfähig und der Ort des Dimensionssprung wurde nahezu versiegelt, es sah aus wie ein Netz. “Die Materie, die durch den Sprung verletzt wurde, wird nach der Anwendung, sagen wir mal, versiegelt!” Es war ruhig in König Jarreds Meetingraum. Saber der sich wie alle anderen einige Minuten in Endlosschleife die Simulation der neuartigen Waffe angeschaut hatte, war beeindruckt, er fand als Erster seine Worte wieder. “Könnte es sein, dass diese Menschen uns mit dieser Waffe helfen wollen?” Lorenz stand auf und lief umher: “Helfen? Das ist eine Massenvernichtungswaffe!” Saber nickte: “In den falschen Händen auf jeden fall!” kam es sehr ernst und klar vom Schotten. “Ich vermute das Ziel dieser Waffe ist, die Outrider, oder Deathcula wie sie diese nennen, ihre zugangswege zu schließen, wir kennen mittlerweile die Punkte wo sie vermehrt springen, damit hätten wir die Chance diese zu verschließen, die Outrider müssten wie vor 17 Jahren, wieder immense Energie aufbringen um die Materie durchlässig zu machen.” fügte Dr. Peaks seine Theorie noch mit an. “Ist es kontrollierbar?” fragte Captain Hikari, der bis jetzt nur zugehört hatte. Dr. Peaks überlegte: “Nun, dazu bräuchten wir einen Prototypen, an sich wäre es möglich!” und gab dem First Grad einen weiteren Datenträger, Hikari nahm ihn entgegen und steckte ihn in sein Lesegerät. “Ihr könnt doch nicht wirklich in Erwägung ziehen, diese Waffe zu bauen?” fragte Lorenz ungläubig. “Soweit sind wir noch nicht, ich möchte wissen, ob es überhaupt möglich wäre!” antwortete Captain Hikari, ohne von seinen Daten auf zu schauen. “Nun, wir wissen, dass die Menschen dort auch daran interessiert sind, die Outrider loszuwerden.” sagte Saber nachdenklich und rieb sich am Kinn. Hikari nickte, war aber weiterhin mit den Daten vor sich beschäftigt. Lorenz setzte sich wieder und blickte zum Monitor, auf dem immer noch die Simulation in Endlosschleife abgespielt wurde. “Was gab es noch?” wollte König Jarred wissen. “Nun, wir haben noch nicht alle Datenträger ausgewertet, wir haben uns auf diesen konzentriert!” und zeigte zum Monitor. Alle nickten. “Was denkst du?” wandte sich Jarred an Hikari. Captain Hikari sah auf und in die Runde und atmete tief ein. “Sacken lassen und zwar jeder für sich!” betonte er den letzten Teil. Lorenz rieb sich seine Augen. Saber nahm sich die ausgedruckten Formulare. Dr. Peaks setzte sich und rief alles nochmals über sein Notebook auf. “Dann treffen wir uns morgen wieder!” Alle verließen den Meetingraum, in dem sie schon seit Stunden gesessen hatten. “Sir, das könnte heikel werden!” sprach Saber seine bedenken aus, als sie durch das Schloss liefen. “Das ist es schon!” sprach Lorenz und sah auf seine Unterlagen. “Was ist mit dir los?” wollte Hikari jetzt wissen, das ständige Schwarzsehen seines Air Base Captain ging ihm langsam auf die Nerven. Lorenz blieb stehen und sah sich um und stellte sich vor Hikari: “Wir wissen gar nichts, an der Waffe sehen wir sie sind weiter als wir, sowas kann sich ganz schnell wenden, wie wir wissen und lass die Erde oder Outrider davon Wind bekommen, ist hier die Kacke am dampfen!” sprach Lorenz sehr ernst und leise. Hikari trat einen Schritt auf Lorenz zu und sprach ebenso leise und fast drohend: “Wenn du die Spannung nicht aushältst, kannst du Rosso auf Yuma ablösen!” Lorenz sah sein Gegenüber fest an! Hikari, nickte Lorenz entgegen und lief dann weiter. Saber war etwas hin und hergerissen, sah Captain Hikari nach und blickte zu Lorenz, der die Lippen aufeinander presste. Der Schotte entschied sich, in die Bibliothek des Gästehauses zu gehen, um das Gesagte nochmals durchzugehen und auf sich wirken zu lassen. “Die Informationen waren prekär, sollten sie diese Waffe nachbauen, könnte das Konsequenzen haben, nicht nur im neuen Grenzland, auch mit der Erde!” ging es Saber durch den Kopf, der allein in der Bibliothek saß, er bekam Hunger und sah, dass es bereits schon abends war, hatte er hier tatsächlich schon wieder vier Stunden verbracht? Er ging sich durch seine Haare, nahm seine Unterlagen und verließ die Bibliothek. In der Lobby sah er, dass Captain Hikari gerade das Gästehaus verlassen hatte und in ein Taxi stieg. Saber sah sich um und machte sich auf den Weg in seine Suite, welche sich im ersten Stockwerk befand. Das würde hier vor Ort wohl doch noch etwas länger dauern, er wollte Sincia bei sich wissen, so lange wollte er seine Frau nicht noch länger in ihren Umständen alleine lassen, es musste eine Lösung her, auch Privat!
 

Captain Hikari betrat sein Haus in Jarr, er wollte nur nach dem Rechten sehen und sich neue Sachen holen, da wurde zu seiner Überraschung von Hitomi im Wohnzimmer begrüßt: “Wie? Seit wann?” fragte er und musste im nächsten Moment schmunzeln. Hitomi ging auf ihn zu: “Nun ich habe einen Brief von dir bekommen, da fiel mir wieder ein, dass ich dich nie mehr alleine irgendwo lassen wollte!” Shinjiro musste kurz lachen und nahm seine Frau in seine Arme. “Ich bin vor 3 Stunden angekommen!” teilte sie ihm noch zwischen zwei küssen mit.

Texas - Jarr - Yuma

Drei Tage Später:
 

“Wann sind wir endlich da?” fragte Joshua bestimmt schon zum fünften Mal innerhalb der letzten Stunde. Colt grinste und genoss es im einem weißen Chevy Silverados mit heruntergelassender Scheibe durch die staubige Landschaft in Richtung Daingerfield das circa 100 Kilometer östlich von Dallas lag zu fahren, vor ihnen weites Land und eine endlos scheinende Straße, hinter ihnen ihr Staub von der Fahrt. Doch so langsam veränderte sich die Landschaft, sie wurde hügeliger und allmählich grüner. “Schau dir das an, wie ein Schnitt von trockenem zu kräftig grünem Land." Colt nickte: “Das liegt an den Seen, das Wasser kommt aus den Bergen.” und er zeigte auf die vor ihnen liegenden, immer näher kommenden Hügel. Colt biegte in eine Landstraße mit schnell zusammengezimmerten Holzzäunen und vereinzelte Holzhäuser ein. Die Landschaft wurde besiedelter und sie fuhren an einem großen Schild auf dem “Welcome to Daingerfield” stand vorbei. “Wir sind da, da hinten ist die High School.” zeigte Colt und hielt darauf auch gleich vor dieser an. Joshua sprang direkt aus dem Auto, er musste einfach ein bisschen rennen, auch Robin freute sich,sich ihre Beine vertreten zu können. Colt ging um den Pickup und sah sich um, es hatte sich kaum etwas verändert, er wusste nicht mehr, wann er das letzte Mal hier gewesen war, wahrscheinlich an seinem letzten Schultag und er grinste. Auch hier waren gerade Ferien. Robin fand es toll, wie aus einem Film, einer kleinen Westernstadt, neben der Schule spielten Jugendliche Football und klassisch, wie es nicht anders sein sollte, fuhr ein Eisverkäufer mit Glocke in diese Richtung. “Au, ja!” sagte Joshua und rannte auf den Eiswagen zu. Robin rief Joshua noch nach, Colt nahm Robin in den Arm: “Na los gönnen wir uns auch eins!” und sie liefen den Jungen langsam nach.
 

“Es ist ein drei getakteter, Strategie Plan!” sagte Captain Hikari und legte ihn auf den Monitor. König Jarred, Saber und Captain Lorenz sahen den bis ins kleinste Detail aufgeschlüsselten Plan an. “Also helfen wir ihnen und sie uns?” kam es Saber in den Sinn und sprach es aus. “Und was wäre, hätten wir die Signalkugel niemals gefunden?” fragte Lorenz. “Verlorenes Wissen!” antwortete Jarred. “Fakt ist, die Angriffe sind messbar weniger geworden, die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass die Reparatur von einer Seite bereits begonnen hat.” legte Hikari seine Einschätzung offen dar. König Jarred nickte: “Also heißt es abgleichen, wo die Sprünge ganz aufgehört haben. Und die Gegend beobachten.” Saber betrachtete den Plan. “Das wäre interessant zu wissen!” Lorenz sah in die Runde: “Also würde es auch keinen Austausch weiterhin geben!” stellte er fest. “Wahrscheinlich nicht, wie schon gesagt, sie haben kein Interesse an unserem Teil des Universums!” Captain Lorenz sah sich die Unterlagen an: “Wie wollen wir das durchbekommen?” Hikari sah zu Jarred und nickte diesem zu. “Es wird ein Gremium geben, an dem die General-Stabs Beratung der Erde teilnehmen wird und wir!” Saber ging zum Tisch und legte die Unterlagen, mit denen er sich die letzten Tage intensiv beschäftigt hatte, auf den Tisch. “Was geschieht, nachdem wir diese Waffe genutzt haben, mit dem Wissen um die Technik, sie wird mit Solar-lumen gespeist, das könnte man vor allem für die Energiegewinnung im All nutzen, würde diese Waffe jedoch in die falschen Hände gelangen, könnte man damit auf einen Schlag einen ganzen Planeten auslöschen!” erläuterte Saber seine Bedenken. “Was schlagen sie vor Mr. Lancelot?” entgegnete Captain Hikari, auf die Frage des Schotten. König Jarred lehnte sich zurück und betrachtete Sabers Ausarbeitungen vor ihm auf dem Tisch. Saber atmete tief ein und sah in die Runde: Es blieb still im Raum. “Sehen Sie, es muss beraten werden, bis jetzt wissen wir vier und zwei Wissenschaftler davon, der Beratungsstab wird aus drei Mann bestehen, ihr Vater ist im Übrigen dabei!” Sabers Augen weiteten sich, als er Captain Hikaris Antwort gehört hatte: “Also ist es ein unabhängiger Stab von erfahrenen Generälen. “Also ich bin für vernichten!” warf Lorenz ein. Saber stimmte Lorenz langsam zu und begann dann: “Das war auch mein erster Gedanke, Captain Lorenz. Wir könnten diese Technik jedoch zu unseren Gunsten friedlich erweitern und nutzen!” Lorenz trat neben Saber: “Sowas wurde nie friedlich genutzt, darf ich euch an die Atom- und Wasserstoff-Energie erinnern?” Saber sah Lorenz an: “Natürlich, bereiten wir die Technik nicht auf eine Waffe aus, sondern für die Energie im All!” Lorenz lehnte sich an den Tisch: “Und ein paar Jahre später bastelt jemand daraus eine Bombe und wir haben das erste Hiroshima im All, aber diesmal mit Millionen von Toten!” König Jarred und Captain Hikari verfolgten die Unterhaltung. “Und wie verklickern wir das den Generälen, die werden nicht nach Hause fliegen und nichts sagen, es wird sich rumsprechen, wir spielen hier mit dem Feuer!” beendete Lorenz ruhig seine Ausführung über die ganze Sache. “Also Technik nutzen und danach verschwinden lassen, als hätte es sie nie gegeben?” fragte König Jarred. “Ja!” kam es knapp von Lorenz und sah darauf hin zu Hikari. “Es wäre also deine Entscheidung!” Captain Hikari überschlug seine Beine und nickte: “Deswegen das Gremium und du gehörst zum Stab des neuen Grenzlandes, das scheinst du in den letzten Tagen vergessen zu haben, auch du entscheidest!” stellte Hikari nochmals klar! Captain Lorenz stemmte seine Hände in die Hüften: “Du hast das letzte Wort über militärische Operationen und ich habe nichts vergessen, deswegen äußere ich hier meine Bedenken!" Hikari stand auf und ging zwei Schritte auf Lorenz zu: “Gut! “Dann merke sie dir, du wirst sie vor allem im Gremium äußern dürfen und Solo Nummern schiebe ich nicht, sonst bräuchte ich euch nicht!” sprach er im ruhigen, aber sehr scharfen Ton in Richtung des Air Base Captain. Lorenz schüttelte mit seinem Kopf: “Sagt der, der die größte Solo Nummer hier abgezogen hat!” Saber blickte auf König Jarred, der das Spektakel beobachtete. Hikari nickte: “Dann mach einen anderen konstruktiven Vorschlag!” forderte Captain Hikari Lorenz ernst auf!
 

Familie Wilcox war schon wieder unterwegs, “Noch 10 Meilen!” ging es Colt durch seinen Kopf und sah sich um, er kannte noch jeden Baum und Busch, geradezu weiteten sich seine Augen, “Ist das?” sagte er leise. Robin drehte sich zu Colt: “Was ist?” Colt schüttelte mit seinem Kopf: “Ich halte mal eben an!” sagte er und stieg aus. “Wartet hier!” Robin und Joshua beobachteten den Cowboy, er ging auf einen circa 50 jährigen Mann mit einem staubigen Cowboyhut auf dem Kopf zu. Dieser sah Colt eine Weile sprachlos an und begrüßte den Lockenkopf hoch erfreut, aber wurde darauf gleich sehr ernst. “Bill, wie kamst du dazu, die Farm zu verkaufen, warum hast du es nicht mit mir abgesprochen, sie gehört auch mir, auch ich bin auf dieser aufgewachsen, so wie dein Vater und Großvater!” sagte der Mann im Blauen Overall, der gerade seine Feldarbeit beendet hatte. “Onkel Jack, ich musste hier abschließen!” versuchte Colt, seine damaligen Gründe in Worte zu fassen. “Ich hätte sie dir zur Hälfte wenigstens abgekauft, nun ist sie weg, was würde dein Vater, mein Bruder, Gott hab ihn selig, dazu sagen?" - " Du kannst dir nicht vorstellen, was das für ein Schock für uns war!” erzählte ihm sein Onkel weiter. “Onkel Jack, ich …” weiter kam Colt nicht, sein Onkel unterbrach ihn: “Ich habe dir damals gesagt, solltest du Schwierigkeiten haben, egal welche auch finanziell, dass du damit zu mir kommen kannst, wieviel hast du für die Farm bekommen, 3, 4 oder 5 Millionen?” Colt atmete tief ein, er wusste nicht, was er seinem Onkel nun darauf antworten sollte, einerseits wusste er doch mittlerweile selbst, dass es falsch war, andererseits baute er gerade auf Yuma seine Zukunft und der seiner Familie dank der Farm auf. “5,5!” antwortete Colt kurz und knapp. Jack schüttelte mit dem Kopf: “Ich weiß und soll ich dir was sagen, das ist unter Wert, der neue Investor hat davor alles checken lassen, das komplette Land mit dem See drumherum ist 3 Mal so viel Wert!” Colt fiel beinahe sein Hut vom Kopf, sollte er sich so über den Tisch ziehen lassen haben? “Wer hat das Land jetzt?” wollte Colt wissen. “Ach, fahr hin und schau es dir an, du kommst noch bis zum “Lake Wills", danach wurde alles eingezäunt.” Colt nickte. “Wie geht es euch?” war die nächste Frage des Cowboys. “Jason ist in New York und Abigail hat letztes Jahr geheiratet, sie wird meine Farm mit ihrer Familie dann übernehmen.” erzählte sein Onkel seinem Neffen, war er doch mit seinen Kindern aufgewachsen. “Und du?” Colt zeigte auf den Pickup und er ging mit seinem Onkel zum Wagen. Robin machte ihre Tür auf und stieg aus, Joshua folgte seiner Schwester. “Meine Frau Robin und Joshua, ihr Bruder! Robin, das ist mein Onkel Jack!” stellte er sie vor. Onkel Jack grinste und nahm seinen staubigen Hut ab: “Kaum zu glauben!” murmelte Jack und begrüßte Robin und Joshua erfreut. “Und wie ich sehe hast du das Gesamtpaket gebucht!” sprach der von der Sonne gezeichnete, hart arbeitende Mann zu seinem Neffen, dem Robins Bauch nicht entgangen war. Robin wurde etwas Rot und musste sogar etwas schmunzeln, denn böse konnte sie dem Mann nicht sein, der Ähnlichkeiten mit ihrem Cowboy aufwies, es war der Slang in dieser Gegend. “Ich bin auch erfreut, sie kennenzulernen!” erwiderte Robin auf Onkel Jacks Äußerung. Dieser räusperte sich darauf: “Natürlich, ich meine herzlichen Glückwunsch!” und setzte sich seinen Hut wieder auf. Joshua grinste. “Und aus ihm machst du einen anständigen Cowboy!” und klopfte Joshua dabei auf seine Schultern. “Ich muss nun aber los, Elli wartet mit dem Essen, sonst bekomme ich Ärger!” sagte Onkel Jack lachend und ging wieder Richtung seines riesigen Treckers: “Und kommt morgen Mittag zum Essen, aber vorher…!” und er zeigte auf seinen Neffen. “Ja!” antwortete Colt schnell. Robin sah nun fragend zu Colt: “Was vorher?” Colt grinste und gab seiner Robin einen Kuss: “Morgen ist Sonntag, da trifft man sich hier in der Kirche!” und er ging ums Auto und zeigte seiner Familie an, wieder einzusteigen. Robin sah sich um, “Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal in einer Kirche gewesen war!” Colt nickte und startete den Motor, er wollte jetzt sehen, was auf der Farm seiner Eltern los war.
 

“Ich kann und werde Ihnen meinen Schützen nicht für die Zeit auf Jarr zur Verfügung stellen können, wir werden hier um Yuma im Einsatz sein und auch sonst kann ich niemanden entbehren!” beendete Bastiaan seine Entscheidung. Fireball stöhnte auf: “Na toll und jetzt?” fragte er. “Tja, First Lieutenant, nun liegt es an ihnen, eine Lösung zu finden und zu beweisen, dass sie ihrem Status gerecht werden!” sagte Bastiaan und verließ das Büro. Fireball ging sich durch seine Haare, “Aye, aye Captain!” sagte Fireball, genervt, ironisch. Fast eine Stunde lang hatten die beiden über die nächste Vorgehensweise in Sabers Büro diskutiert. Fireball sah sich im Büro um, was sollte er jetzt tun? Er ging zum Schreibtisch und öffnete die Team-Akten. Colonel Rosso kommandierte Ramrod II nach Jarr ab. Aber ohne Schützen an Bord konnte und durfte Fireball nicht einmal starten. Colt würde noch über eine Woche im Urlaub sein und ihn jetzt nur wegen eines Abkommando aus diesem rausreißen wollte er nicht! “Ok, jetzt ganz Cool!” sagte er zu sich und ging in den Verlauf der Offiziere, irgendwo müsste doch ein Schütze im Freilauf hängen. “Na großartig!” kommentierte der Japaner seine Suche und legte seine Stirn auf dem Tisch vor sich ab: “Das kann doch alles nicht wahr sein!” murmelte er. Nach einiger Zeit stand er auf und verließ das Büro, die Tür ließ er hinter sich zufallen: “Irgendwann flippt Captain Wilson wegen den Ramrod-Einheiten aus!” dachte er und schickte über seinen Kommunikator ein Gesuch an Captain Wilson, um an Bord der Peacekeeper gehen zu dürfen.
 

Colt hielt vor einem weißen zweistöckigen Farmhaus. “Wir sind da!” verkündete Colt und atmete dabei schwer aus. “Colt das ist!” und Robin öffnete ihre Autotür und stieg langsam aus. “Ja!” sagte Colt, Robin hörte es schon nicht mehr und sieg nun selbst auch auf. Joshua war auf der Rückbank auf den letzten Kilometern eingeschlafen. Robin ging auf das Haus, an dem der Zerfall nagte, die weiße Farbe blätterte schon ab, einige Fensterläden waren nicht mehr im Takt, die Veranda wies Löcher auf. Sie sah sich um, es gab einige Nebengebäude, an denen der Zahn der Zeit, der wenigen Jahre, durch die Witterung nagte. Colt stellte sich neben Robin: “Das ist es!” Robin sah Colt an: “Das ist unser Haus!” stellte sie fest. Colt nickte: “Ja, fast, einige Details im Grundriss fehlen, aber vom Grund-Design her, ja!” Robin hielt sich ihre Hände vors Herz: “Es ist wunderschön!” sprach sie leise. “Ja, das war es mal!” und er ging auf sein Elternhaus, in dem er aufgewachsen war zu. “Ich staune, dass es vom neuen Besitzer noch nicht platt gemacht wurde!” kommentierte er, während er die brüchige Veranda betrat. “Pass bitte auf, Colt!” rief ihn Robin nach, sie traute dem Holz nicht über den Weg. Colt stieß die Tür auf, Staub und spinnweben rieselten auf ihn und er schaute hinein, spärliches Licht ließ ihm details des eingangsbereichs und des Wohnraums erkennen, er trat vorsichtig ein und sah zur Decke, er erblickte die Küche und die Treppe, die zu den Schlafzimmern führte. “Colt?” hörte er Robin rufen. “Es ist alles in Ordnung, ich schau nur!” rief er ihr zu. Robin, die sich umsah, fühlte sich unwohl, es war nicht mehr sein Haus, er brach praktisch gerade bei fremden Leuten ein. Colt kam aus dem Haus und lief zu seiner Frau: “Es ist alles leer, so wie ich es hinterlassen hatte!” Robin nickte und fragte: “Wo hast du die ganzen Sachen hingebracht?” Colt sah sich um und stellte sich vor Robin und hielt seinen Hut fest, es wurde etwas windig und der Sand sollte Robin nicht ärgern. “Die Möbel usw. wurden verkauft, alles andere habe ich einlagern lassen, da möchte ich auch noch hin, um es aufzulösen.” erklärte er Robin. “Du baust es auf Yuma genau so auf?” Colt schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, nicht eins zu eins, das hier passt hier hin, unsere Farm wird unsere Farm!” Und er blickte zu den Nebengebäuden und musste lächeln, er sah die Hühner vor seinem geistigen Auge hier herum picken, und Scoter, den alten schwarzen Labrador, der immer auf der Veranda lag und sich die Sonne hat auf den Pelz scheinen lassen. Robin strich ihm über seine Wange und damit eine Träne weg: “Was ist?” fragte er. Robin lächelte warm: “An was hast du gerade gedacht, Cowboy?” wollte die blonde Lehrerin jetzt wissen, sie hatte gesehen, dass Colt Bilder vor seinen Augen gehabt haben musste, er hatte währenddessen gelächelt und es lief ihm eine Träne dabei über seine Wange.
 

Auf Jarr hatten sich die Gemüter wieder beruhigt und man beriet nun über die anstehenden Tage. “Wir fliegen morgen nach Yuma zurück, um dort alles zu regeln. Captain Lorenz, sie nehmen 5 Piloten ihrer Einheit raus und fliegen mit ihnen am nächsten Tag wieder nach Jarr! Lorenz nickte. “Und Major Lancelot, sie kommandieren ihr Team nach Jarr ab!” Saber sah zu Captain Hikari: “Das ist bereits geschehen, Sir!” Hikari hob seine Augenbrauen: “Sehr schön, dann bleiben sie mit den Star Sheriffs vor Ort!” Saber schluckte: “Ja, Sir!” König Jarred war einverstanden: “Ich werde einen geeigneten Ort für das Gremium finden!” fügte Jarred mit an. “Gibt es irgendwelche Einwände?” fragte Captain Hikari und sah seinen Major dabei an. “Nein, Sir, es wären Private.” Captain Hikari stand auf: “Gut, also keine, in drei Tagen kommen wir im Büro auf dem Militär-Raumhafen zusammen!” und er verließ Jarreds Meetingraum. Lorenz stand auf und griff nach seinen Unterlagen: “Ok, er ist sauer!” Jarred stand auf und grinste: “Ein wenig!” bestätigte er die aussage des Captain und wandte sich den Schotten zu: “Ist alles in Ordnung bei Ihnen, Mr. Lancelot?” Saber blickte den König etwas überrascht an: “Ich hatte vor, meine Frau persönlich auf Yuma abzuholen, Sir!” Jarred nickte und zeigte mit seinem Kopf Richtung Tür. “Sagen Sie es ihm!” Saber atmete aus und verabschiedete sich von König Jarred und Captain Lorenz.
 

Colt fuhr weiter in das Farmland hinein, Richtung “Lake Wills”, einem 11 Hektar großen See umgeben von viel Grün und einem Steg zum Angeln und Baden, hier hatte er schwimmen gelernt und verbrachte später so manche Romantische Stunde als Teenager hier. Ein Boot, das an der Anlegestelle festgemacht war, war schon am versinken. Enten schwammen ihre Runden und ab und zu sprang ein Fisch in die Luft und schnappte sich eine Mücke. Robin sah sich alles genau an, sie staunte, dieses Land hatte ihrem Mann wirklich mal gehört, hätte sie es doch bloß vorher mal gesehen, sie hätte Fireball dabei geholfen, es dem Cowboy auszureden! “Ist das genial!” rief Joshua und rannte auf den Steg zu: “Nein Joshua, bleib sofort stehen!” rief ihn Robin aufgeregt nach. Joshua bremste: “Was ist denn, nichts darf man hier!” beschwerte er sich. Robin kam so schnell sie konnte zu ihm: “Das ist fremdes Eigentum, passiert hier etwas, haben wir große Probleme und der Steg wurde seit Jahren nicht in Stand gehalten!” Joshua verzog seinen Mund, aber er verstand und ging wieder mit Robin zu Colt zurück, der am Weg auf die beiden wartete. “Lasst uns die halbe Meile bis zur Absperrung laufen.” schlug Colt vor und zeigte in die besagte Richtung. “Ja, das wird uns gut tun!” sagte Robin, sie hatte den ganzen Tag nur im Auto gesessen und ein kleiner Spaziergang konnte nicht schaden. Joshua rannte vor, auch ihm fehlte es heute an Bewegung. Colt und Robin liefen Arm in Arm nebeneinander und unterhielten sich über die heutigen Begegnungen. “Warum hast du den Verkauf nicht mit deinem Onkel Jack abgesprochen?” fragte Robin. Colt der seine freie Hand in seiner Hosentasche hatte sah geradeaus um Joshua im auge zu behalten: “Ihm ging es damals auch nicht gut, ich wollte auch in ihm die erinnerungen nicht noch einmal hervorrufen, heute weiß ich auch das es falsch war, ich habe über seinen Kopf hinweg entschieden, das muss ich jetzt akzeptieren!” erklärte er ihr. Robin verstand. Sie kamen an einem hohen Eisenzaun an. “Tja das war es, das Land dahinter hat drei Klimazonen, man kann sehen, wo es regnet und wo die Sonne scheint, es ist wie eine Wand, ein tolles Naturschauspiel! Und ein Teil ist trockenes Ödland und die andere Seite voller Grün, denn dahinter gibt es noch einen See, der die Landschaft mit Wasser versorgt.” erklärte Colt, Robin und Joshua. “So etwas ist sehr selten und kommt nur 3 Mal in ganz Texas vor.” kam es darauf von Robin. “Woher weißt du das?” fragte der Lockenkopf erstaunt. Robin kicherte, “Ich bin klug!” Colt lachte. “Ich habe mich vorab über Texas informiert!” antwortete Robin Colt nun auf seine Frage. “Streber!” kam es vom Cowboy. Robin schlug Colt leicht gegen seine Schulter. Joshua lief den Weg am Zaun weiter: “Hier ist ein Schild!” Robin und Colt folgten Joshua, der am Tor des hohen Zauns stand. “Hiot investment group” stand auf diesen, dazu eine Adresse und Telefonnummer. “Nichts Neues!” sagte Colt. “Hast du schon einmal nachgeforscht, was diese so macht?” Colt verneinte: “Wozu?” fragte Colt und trat an den Zaun heran und sah hindurch, in der Ferne konnte er mehrere runde flache Häuser erkennen, die mit dunklen und hellen Planen abgedeckt waren. Was das sein sollte, wusste er nicht. “Na los lasst uns nach Daingerfield zurück fahren, es gibt dort ein kleines hübsches Hotel!” und sie liefen zurück zum Wagen: “Ich hoffe, dort gibt es auch einen Pool!” rief Joshua und rannte zum Pickup. “Und früh schlafen gehen, morgen ist nichts mit Ausschlafen, Cowboy!” Colt grinste: “Ach ja, stimmt!” Robin musterte ihren Cowboy von der Seite und schmunzelte: “Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass du jeden Sonntag in die Kirche gegangen bist!” Colt setzte sich seinen Hut wieder auf: “Oh, ich kenne sogar noch einige Lieder!” bestätigte er ihr. “Was?” fragte Robin erstaunt, Colt nickte: “Meine Mutter liebte es zu singen und sie sang sie immer.” Robin schmiegte sich näher an Colt: “Sie muss wundervoll gewesen sein!” Colt sah sich um: “Ja!” flüsterte er und blickte über das weite Land.
 

“Dann haben sie wohl ein Problem First Lieutenant Hikari!” sagte Captain Wilson und lief vor Fireball weiter den langen Gang zur Brücke auf der Peacekeeper entlang. “Captain, es wären nur 3 bis 4 Tage, .. Ok, 5!” warf Fireball ein und ging schnellen Schrittes neben dem Captain her. “First Lieutenant Hikari, ich benötige meine Schützen genau wie sie!” und der Captain erreichte die Brücke. “Aber im Einsatz können auch bei ihnen nur zwei sein und sie haben drei.” Captain Wilson drehte sich zu seinem ehemaligen kurzzeitigen ersten Mann um: "Schön, dass Sie auch rechnen können, aus Erfahrung weiß ich, ich sehe meinen Schützen nie wieder!” Fireball sah den Captain an: “Weil sie halt die besten haben, Sir!” der Captain grinste: “Ich komme mir vor wie auf dem Viehmarkt.” Fireball resignierte kurz. “Für 24 Stunden!” Der Captain nickte: “Ich bin mir sicher, sie werden eine Lösung finden!” und ließ Fireball stehen und ging auf den Kommandostand. Fireball lehnte sich an das Geländer und sah sich um. “Captain Wilson!” kam es von ihm und ging ebenfalls auf den Kommandostand und stellte sich neben den Captain.
 

Saber pustete seine Luft hörbar aus, als er die Tür des Meetingraums hinter sich zuzog. Im Schloßpark erblickte er weit vor sich Captain Hikari. Kurz vor dem Ausgang des Parks holte Saber ihn ein: “Sir!” Hikari hatte gerade ein Telefonat beendet: “Mr. Lancelot!” sagte er, als er seinen Kommunikator weg steckte. Saber holte tief Luft: “Sir, für wie lange ist das Gremium angesetzt?” Captain Hikari machte ein kaum merklich fragendes Gesicht: “Warum ist das wichtig?” wollte der Japaner wissen. “Es …!” Weiter kam der Schotte nicht. “Mr. Lancelot, wenn sie etwas privat zu regeln haben, regeln sie es, sie haben ganze 3 Tage dafür Zeit!” und sah auf seine Uhr. Saber zog seine Augenbrauen zusammen, so wollte er sich jetzt nicht abspeisen lassen! “Nein, Sir!” sagte er forsch. Hikari sah den Schotten an: “Es geht darum, dass…” Der Kommunikator des Captain meldete sich, Hikari hob seine Hand und unterbrach den Highlander somit. Innerlich rollte Saber mit seinen Augen. Hikari nahm ab und wandte sich kurz darauf dem Schotten zu: “Für sie!” und reichte Saber den Kommunikator: Saber machte ein überraschtes und zugleich fragendes Gesicht und nahm den Com entgegen, am anderen ende war ein aufgebrachter Captain Wilson: “Und jetzt steht First Lieutenant Hikari, ja du hast richtig gehört, vor mir und zieht den nächsten Mann von mir ab!” Sabres Augen weiteten sich und er sah zu Captain Hikari. “Captain Wilson, hier ist Major Lancelot!” - “Das ist noch besser, also warum jetzt noch ein Schütze, wäre es nicht einfacher gleich mein ganzes Schiff zu übernehmen?” wollte der Captain wissen. Saber dachte kurz nach und atmete aus, als ihm einfiel, dass der Cowboy im Urlaub ist: “Sir, damit hatte ich Captain Bastiaan de Vries beauftragt…” - “Hier steht aber ihr First Lieutenant, der, by the way, auch auf meinem Schiff dienen sollte.” und Wilson sah den jungen Hikari ernst an. Fireball setzte sich auf die Stufen des Kommando Standes und wartete einfach ab. “Wie gesagt, sie haben die Besten der Besten und ich danke ihnen für die top ausgebildeten Offiziere! Und ihr Schiff Captain Wilson, die Peacekeeper 7, ist ein Ausbildungsschiff und sie haben ein Händchen, gute Kadetten für das Oberkommando und dessen Einheiten auszubilden. Und in der Zukunft, benötige ich sogar noch einen Piloten!” Saber kniff nach dem Gesagten seine Augen zusammen und zog Luft zwischen seinen Zähnen ein. Es blieb kurz still am anderen Ende. “Major Lancelot!” rief der Captain etwas lauter, so dass alle inklusive Fireball darauf zusammenzuckten. “Nein, Captain, Sie geben meinem First Lieutenant jetzt einen Schützen, ich persönlich bin für Kadett Glenn!” Unterbrach Saber scharf und etwas genervt von der Gesamtsituation des Tages. Captain Wilson sah scharf zu Hikari Junior, Fireball sah den sonst so chilligen Captain erstaunt an. “Major darüber reden wir noch!” und Wilson legte auf. Saber hielt den Kommunikator vor sich und kannte sich nun nicht mehr aus. Hikari nahm ihn wieder an sich und stieg in das inzwischen schon wartende Taxi, das auch gleich losfuhr. Saber sah dem schwarzen Wagen noch nach und schüttelte mit seinem Kopf, er ging zurück in den Park und rief seinen Piloten an.
 

“Das ist ja krass, wusstet ihr, dass Yusei auch Hikari mit Nachnamen heißt?” fragte Joshua und tippte weiter auf seinem Kommunikator herum. Robin und Colt sahen sich an, sie saßen gerade beim deftigen Abendessen mit saftigen Spare Ribs und Frieses. “Ja, wie kommst du jetzt darauf, ich habe gesagt, am Tisch gibt es das Ding nicht!” und Robin nahm ihm den Kommunikator ab. “Ich habe nur was nachgeschaut!” und Joshua wandte sich wieder seinem Essen zu. “Aber nicht am Tisch!” ermahnte Robin nochmals.
 

“Was hier los ist, fragst du?” wiederholte Fireball die Frage des Schotten und begann aufzuzählen: “Colt ist im Urlaub, Bastiaan braucht seinen Schützen an Bord und ich darf nicht mit 50% Besatzung und schon gar nicht ohne besetzten Feuerleitstand starten, der Start Schlot ist morgen früh um 8 Uhr angesetzt und den habe ich jetzt schon dreimal verschoben, der Tower reist mir beim vierten Mal den Kopf ab, oder ich darf bei der nächsten Landung eine Stunde kreisen, außerdem muss ich das Haus noch klar machen, meine Mutter ist seit gestern auf Jarr und somit auch noch für Aaiko ein Ticket buchen und auf Jarr habe ich Ramrod auch noch nicht angemeldet!” kam es aus Fireball wie ein Wasserfall. Saber lief etwas schneller in richtung Gästehaus: “Okay, warte bleib ruhig, hast du jetzt einen Schützen?” wollte Saber als erstes wissen! “Ja widerwillig und Wilson ist Sauer auf dich und mich! Einen Kadetten Glenn, oder so!” gab Fireball Auskunft. Saber grinste kurz und machte hinter diesem Problem erst einmal gedanklich einen Haken. “Der Start Schlot bleibt! Regle jetzt alles im Oberkommando, dann zuhause und buche für Sincia ein Ticket mit, dann können Aaiko und Sincia zusammen fliegen, ich komme hier nicht weg!” Fireball stieg aus dem Fahrstuhl und rannte ins Büro des Schotten, um die Tickets nach Jarr zu buchen. “Gut, ich fahre nachher bei ihr vorbei!” beruhigte Fireball seinen Boss, er hatte gemerkt, dass Saber sich um Sincia den Kopf zerbrach. Saber nickte erleichtert, als er das Gästehaus betrat: “Danke, Shinji! Und ich melde euch in Jarr an! Bis morgen!” und die beiden beendeten ihr Telefonat. In seiner Suite angekommen setzte sich Saber erst einmal auf das Sofa und lehnte sich für 5 Minuten zurück und schloss kurz seine Augen. Er würde sich als nächstes um eine Unterkunft auf Jarr kümmern, denn so wie es aussah, könnte das in der Zukunft öfter vorkommen und er wollte Sincia und seiner Tochter nicht das hin und her von Hotel zu Hotel zumuten!
 

Colt und Robin liefen am Abend noch etwas durch die Straßen von Daingerfield, es war klein und überschaubar, die wenigen Geschäfte reichten aus, “Niedlich!” war das Wort, mit dem Robin alles beschreiben konnte. “Es gefällt mir hier sehr gut!” Colt grinste: “Ja, es ist schön, aber nach wenigen Tagen wird es langweilig, es gibt nichts weiter außer das hier, es ziehen viele junge Leute weg oder bleiben gleich dort, wo sie aufs College gehen.” erzählte ihr Colt. “Und du?” wollte Robin weiter wissen. “Ich wollte hier nie weg, auch College war nie mein Ziel, die Farm war mein Traum damals gewesen, ich wollte wie mein Vater sein, den ganzen Tag draußen arbeiten.” Robin nickte: “Das kann ich mir bei dir sogar sehr gut vorstellen!” Der Lockenkopf sah sich weiter um, der Baseballplatz war noch beleuchtet und es liefen vereinzelt noch Kinder durch die Straßen: “Schau, hier können Sie rennen, das habe ich mir immer so vorgestellt!” und er zeigte auf die Kinder. “Das haben wir bald, Cowboy!” Colt grinste: “Ja, in drei Monaten, Wahnsinn, mit Glück ist dann alles schon fertig und wäre ich hier nicht weggegangen, wären wir uns niemals begegnet!” Robin sah Colt liebevoll an. “Ich würde bestimmt noch rumrennen und den wilden Cowboy spielen!” Robin lachte: “Also war alles nur Show?” Colt blieb stehen und nahm Robin in seine Arme, ihr Bauch berührte seinen und er musste lachen: “Nein, es war alles nur Spaß, nach einer festen Beziehung hatte ich damals nicht gesucht und dann standest du vor mir und es hieß: Du oder keine!” Robin lächelte: “So, so, also waren Lehrerinnen dein Beuteschema?” Colt und Robin lachten: “Nein, obwohl ich in Misses Carlsen in der Grundschule sehr verknallt war.” gestand ihr der Cowboy mit den braunen Locken. Robin kicherte: “Aber sie sah ganz anders aus als du, hatte immer einen Dutt und braune Haare.” Colt schüttelte seinen Kopf und musste über sich als Knirps doch sehr grinsen. Robin strich Colt über seine Wange: “Du siehst die Menschen um dich herum, das liebe ich so an dir!” Colt küsste Robin: “Wer weiß welcher kleiner Casanova in der Schule in dich verknallt ist!” Robin lächelte. “Ausserdem bist du süß, wenn du streng bist!” Robin stemmte eine Hand in ihre Hüfte: “Süß?” sagte sie streng. Colt grinste und nickte. “Weil ich Joshuas Kommunikator…”, fuhr sie weiter fort und zog diesen aus ihrer Tasche: “Oh je, den habe ich ja auch noch!” und sie musste lachen: “Nun denkt der Arme, ich habe ihn eingezogen.” Colt nahm Robin in seinen Arm und lief mit ihr weiter: “Ist doch nicht schlimm, so weiß er das nächste Mal, dass das Ding nichts am Tisch zu suchen hat! Das versuche ich Shinji seit Jahren beizubringen!” fügte er noch hinzu. Robin lachte. “Wie läuft es mit ihm jetzt an Bord, ich meine, ihr seid zwei befehlshabende Offiziere, wenn Richard nicht da ist.” fragte Robin interessiert nach. “Sehr gut, es ist schön wieder mit ihm zu fliegen, erstaunlicherweise sehe ich in ihm nicht mehr den Rotzlöffel, naja manchmal noch, aber hauptsächlich hat sich alles verschoben, zum Positiven und ich weiß das alles laufen wird!” berichtete Colt. “Das ist schön, er wird auch älter!” Colt lachte: “Ich saß mit Royu eine Nacht fest, älter wird er ja, aber alles andere bleibt, glaub mir, ich hatte es vor Augen.” erzählte er ihr, mittlerweile sah er die Nacht in der Wüste mit anderen Augen und konnte teilweise sogar darüber lachen. Robin sah lächelnd zu Colt: “Wenn du möchtest, erzähle mir von dem Einsatz!” Colt sah Robin überrascht an. Robin nickte.
 

Fireball hatte Aaiko bei Sincia abgesetzt, damit sie ihr beim Packen behilflich sein konnte, er selbst war nochmal ins Oberkommando gefahren um auf Ramrod alles für den morgigen Abbefehl vorzubereiten, es waren kleinigkeiten was die Logistik, wie das aufnehmen der Energie und alles drum herum betraf, aber alles was ein haufen Zeit in anspruch nahm. Jetzt würde er das Haus fertig machen, schließlich wusste niemand, wie lange sie auf Jarr bleiben würden und Hunger hatte er auch, merkte er jetzt, der Kühlschrank muss eh leer gemacht werden und das würde er gleich tun! “Wenn es so weitergeht, sehe ich in zwei Jahren aus wie Großvater!” dachte er sich und drehte die Musik auf und bog auf die Schnellstraße ein.
 

Saber hatte den morgigen Tag vorbereitet, auch mit seinem Vater hatte er schon telefoniert, der ihm mitgeteilt hatte, dass es drei Verbände der Erde warten USA, Europa und Asien die in den Beratungsstab gezogen wurden, es war also reiner zufall, es hätte jeder General aus Europa sein können. Die Sache beschäftigte Saber jedoch weiter, auf einer Seiter war er strickt dagegen, aber die Chance, die Materie zu verschließen und somit den altgewohnten zustand wieder herzustellen, wer weiß was noch passieren könnte, mit beschädigter Materie, das sowas wie eine reparatur möglich war, hätte er nie für möglich gehalten! Was für ein Wissen und eine Technologie besaßen diese Menschen, sie sollen nur ein wenig weiter sein als sie hier, hatte Captain Hikari berichtet, würden sie so nicht auch früher oder später selbst diese Technik entwickeln können? Somit wäre die Vernichtung der Daten danach hinfällig und sie stünden von selbst vor dieser Entscheidung. Ach es war alles ein hin und her, somit begrüßte er jetzt das Gremium, vielleicht hatte der ein oder andere erfahrene General eine ganz andere Sichtweise als sie alle? Saber schüttelte seinen Kopf und stand auf, er ging zum Tisch, auf dem das Abendessen schon bereit stand, der Tag hatte es in sich gehabt! Er hatte Colonel Rosso einen Abbefehl für sein Schiff geschickt, ohne daran zu denken, dass Colt nicht vor Ort ist, das hatte er so gar nicht mehr auf dem Plan gehabt, Mensch, wie hatte er das vergessen können? Aber so wie es aussah, hatte Fireball die Situation gut Händeln können, trotz des kleinen Aufeinandertreffen mit Captain Wilson, Saber musste grinsen. Was hatte sein Pilot zu Wilson gesagt, dass der sonst so in sich ruhende Captain Wilson, völlig aus dem Häuschen Captain Hikari anrief? Hatte Fireball Wilson die Situation mit Wilson heraufbeschworen? Vorstellen konnte er es sich sehr gut und mit Bastiaan musste er auch noch ein ernstes Wort reden! Und stand grinsend auf und entschied sich, duschen zu gehen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Und danach würde er nach einer Unterkunft schauen, die auch passen musste.

Super Code

Saber führte Sincia durch das Ferienhaus, welches auch zum Verkauf stand, es lag außerhalb von Jarr, es hatte französische Vorstadt Flair. Das Haus ähnelte einer Finca, es war gelb verputzt und hatte mintgrüne Fensterläden, an der Fassade schlängelte sich Grün hinauf und ein kleiner Garten und Pool war auch vorhanden, genau das Richtige für den warmen Sommer auf Jarr. “Es ist wunderschön!” sagte Sincia und sie drehte sich einmal. Saber grinste und nahm sie in seine Arme: “Entschuldige, dass ich dich nicht persönlich abgeholt habe!” Sincia gab ihrem Mann einen liebevollen Kuss: “Anfangs war ich sehr erschrocken, dass es so schnell schon losgehen sollte, aber Aaiko und Shinji haben mir gut geholfen!” Saber nickte, er war seinem jungen Freund sehr dankbar, es tat ihm trotzdem leid! “Es wäre jedoch meine Aufgabe gewesen, euch beide, und er sah zum Kugelbauch seiner Frau, abzuholen!” Sincia lachte kurz auf: “ Jetzt sind wir ja da und sie lief mit ihm durch den kleinen in ihren Augen wilden Garten, um sich alles weiter genau anzuschauen.
 

Robin und Colt saßen beim Mittagessen bei Onkel Jack und seiner Frau Elli, nach dem Kirchgang, Elli hatte sich sehr gefreut über ihren Neffen, hatte sie doch gedacht, ihn nie mehr wiederzusehen, als sie gehört hatte, dass er ins neue Grenzland aufgebrochen war.

Das Holzhaus war gemütlich und warm eingerichtet mit Liebe zum Detail, es war mit der modernsten Technik versehen, man sah es jedoch nicht. Der typische Western Style blieb erhalten! Robin freute sich auch, die Familie ihres Mannes kennenzulernen, auch wenn sie klein war, gehörten Jack und Elli Wilcox doch dazu! Sie hörte Jack weiter zu, der die letzten Jahre Revue passieren ließ. “Ich war ab und zu auf der Farm und sah nach dem Rechten, der Lake wird weiterhin gerne genutzt zum Angeln oder Baden, es stehen bis heute kein Verbotsschild oder irgendwelche Warnungen auf dem Land.” erzählte Jack. “Jedoch ist der freie Teil der Farm großzügig mit einem hohen Zaun eingezäunt!”, erwiderte Colt und schob sich eine Gabel mit Ellis leckeren Essen in den Mund. “Der Zaun steht seit knapp drei Monaten, es wurde viel über den Luftweg angeliefert, was diese kleinen gebäude zu bedeuten haben, weiß ich nicht, James ist ab und zu mit seinem Bewässerungs Doppeldecker drüber geflogen, es schaut aus wie Gewächshäuser, wer weiß!” erzählte Onkel Jack weiter. “Das klingt nach einer Forschungseinrichtung, oder was Staatliches!” fügte Robin nachdenklich mit an. “Und die Investmentgesellschaft?” fragte Colt jetzt doch nach. “Tja, eine reine Kapital AG, die aus allem Geld macht und investiert, wo es was für sie zu holen gibt und mit dem Schleuderpreis der Farm haben sie schon beim Kauf Gewinn gemacht!” Colt rieb sich seine Stirn nach dem Gesagten seines Onkels. Onkel Jack stand auf und holte einige Unterlagen: “Hier, das ist alles was ich rausfinden konnte, man hört nichts und sieht nie jemanden.” Er reichte seinem Neffen die beiden Blätter. “Es ist einfach traurig, das gute Land.” kam es danach von Elli. Robin atmete tief ein und sah zu Colt, der sich gerade alles genau durchlass: “Es ist eine Investment Group, die einen Sitz in Boston hat.” Onkel Jack nickte: “Ja, die Telefonnummer, die angegeben ist, ist aus Boston.” bestätigte er. Colt nickte. “Die Group besteht aus mehreren Teilhabern.” warf Jack noch hinterher. “Ja!” kam es von Colt knapp.
 

König Jarred und Shinjiro saßen bei einem Tee im Nebenraum von Jarreds Büro, in der gemütlichen Ledersessel Lounge zusammen: “Es ist eine gewagte Strategie!” nickte König Jarred und nahm von seinem Tee. “Total wahnsenig, würde es treffender beschreiben!” antwortete Shinjiro auf das Gesagte, der mit überschlagenen Beinen, angelehnt in seinem Sessel, saß. Jarred lachte: “Sie kennen deine Aktion und gehen von einem Wahnsinnigen aus!” Shinjiro sah ernst zu seinem Freund: “Danke!” Jarred grinste und stellte seine Tasse Tee wieder auf die Untertasse. “Wie schätzt du sie ein, haben sie es so durchgeführt?” wollte Jarred eine Einschätzung. “Wenn unsere Theorien stimmen, liegt es nahe!” König Jarred sah von den kleinen Küchlein auf: “Also, sind sie kriegerisch?” Shinjiro griff nach seiner Tasse: “Was die Outrider betrifft, ja, aber von Kriegen untereinander, weiß ich nichts!” gab er Auskunft. “Fakt ist, sie wollen, dass wir die Materie auch von unserer Seite aus verschließen, also dürfen wir davon ausgehen, dass sie wirklich keine feindlichen Aktivitäten mit uns wollen oder wünschen.” Shinjiro nickte und rieb sich seine Augen. “Es ist zu nahe, oder?” fragte Jarred, als er die Reaktion seines Freundes darauf beobachtet hatte. Shinjiro sah ernst auf und sah Jarred eine Weile an: “Schau dir die mitgeschickte Strategie an.” Ahnend lehnte sich Jarred in seinen Sessel zurück. “Egal, wo sie diese einsetzen werden, ob gegen Outrider oder gegen sich selbst…ach…!” Jarred nickte: “Es würde immer deine Handschrift tragen!” beendete Jarred den Satz seines Freundes. “Ja..!” antwortete er leise und lehnte sich wieder zurück. “Du solltest etwas Süßes essen, das beruhigt die Nerven!” Shinjiro riss seine Augen auf und sah genervt zu seinem Freund. Jarred lachte.
 

Zwei Tage später saßen Saber und Fireball für neue Anweisungen im Büro von Captain Hikari auf Jarr. Saber saß neben Fireball und hielt das Team Tablet in den Händen und notierte sich alles. Seinen wohl zukünftigen Scharfschützen Glenn hatte Saber auch schon begrüßt und so wie es aussah, kam er gut mit der neuen Technik klar, Colt würde ihm schon die Feinheiten beibringen. April würde sich hier um den rest kümmern um Ramrod einsatzfähig zu halten und Fireball hatte Saber schon einen vollständigen mündlichen Bericht von den letzten Tage auf Yuma gegeben. “Ihr seid so lange auf Jarr stationiert, wie das Gremium geht, der Stab muss mit Truppen vor Ort und präsent sein, so wie die Jets von Captain Lorenz.” Fireball sah auf: “Wäre da die Peacekeeper nicht angebrachter?” fragte er seinen Vater. Captain Hikari grinste etwas und gab Saber die nötigen Unterlagen für ihren Aufenthalt. “Du möchtest mit dem neuen Friedenswächter angeben!” stellte Fireball nun fest. Hikari sah seinen Sohn ausdruckslos an. “Sir, Captain …Sir!” warf Fireball jetzt noch ran. Saber musste grinsen. “Und wenn wir schon dabei sind!” wechselte Captain Hikari das Thema: “Warum benutzt du mich, um einen Schützen für Ramrod rauszubekommen?” Fireball füllte seine Wangen kurz mit Luft und ließ diese darauf hörbar frei, sein Vater hatte die Lunte also gerochen. Saber sah fragend zu seinem Piloten. “Der Zweck heiligt die Mittel?” fragte Fireball vorsichtig und zog dabei etwas den Kopf ein. Hikari atmete tief ein und aus und dachte nach und winkte nach einiger Zeit ab. Saber und Fireball verabschiedeten sich und verließen das Büro. Auf dem Weg zu Ramrod, wollte es Saber jetzt wissen! “Gut, sage mir wie!” Fireball grinste frech: “Ich hatte Wilson angefleht, aber er blieb bei Nein, nein, nein, also blieb mir nur über ihn zu reizen so dass er dich oder den First Grade anruft, letzteres war mein Ziel, ich wusste das es ihn nerven würde.” und Fireball zeigte hinter sich. Saber verstand und blieb stehen: “Es hat ihn nicht nur genervt, er war es schon und ich stand neben ihm!” sagte Saber Fireball ernst ins Gesicht! Fireball zuckte mit seinen Schultern: “Hast du nun einen Schützen oder nicht?” Saber grinste: “Gut gemacht!” Fireball lachte: “Und der Kuhhirte hängt zwischen glücklichen Kühen ab und weiß nichts von seinem Glück.” Saber winkte ab: “Lassen wir ihn, es sind auch seine Flitterwochen.” und ging weiter. “Na ja, geflittert hatte er ja schon vorher, wie Robin beweist.” Saber schüttelte lächelnd mit seinem Kopf und sah zu seinem Freund, der neben ihm lief, Fireball sah Sabers Gesichtsausdruck: “Und Sincia!” fügte der japaner nun noch mit an und lief etwas schneller. “Shinji!” erhob Saber seine Stimme und rollte innerlich lachend mit seinen Augen.
 

Am nächsten Tag
 

Saber, der seine Ausgehuniform mit seinem Säbel trug, hatte die drei Generäle von der Erde im Empfang genommen und begleitete sie jetzt in das Gebäude wo das Gremium stattfinden sollte, es war eine umzäunte Sommer Villa mit einem wunderschönen Park auf Jarr, Security und Sicherheitspersonal sorgten für den nötigen Abstand. Es würde ein Dinner geben und dann über die neusten Ereignisse debattiert werden. Dr. Peaks und sein Kollege waren bereits anwesend. Im Foyer warteten König Jarred, der First Grade und Captain Lorenz, alle in Ausgehuniform. Saber betrat mit den drei Herrschaften die Villa, sie MP´s an der Tür salutierten und schlossen die Tür hinter ihnen. Saber stellte vor: “Master Sergeant Smithny, der US Navy, diesen kannte der Schotte noch, hatte er ihn doch beim Generals Dinner im Mai im Opernhaus von Captain Hikari vorgestellt bekommen. General Masaki der japanischen Defence Force und General Edward Lancelot der Royal British Army, alle reichten sich die Hände. Die beiden Japaner verneigten sich leicht voreinander. “Ich bin sehr erfreut, sie kennenzulernen, General Lancelot, damals war wohl keine Zeit dafür!” und Hikari sah darauf zu seinem Major und wandte sich ab und alle gingen in den Dinner Saal der Villa. Saber schlug sich innerlich gegen die Stirn, hatte er damals doch glatt vergessen, seinen Vater vorzustellen, nachdem es Captain Hikari ihm gegenüber mit allen Generälen inklusive seines Vaters getan hatte. Saber sah zu seinem Vater, dieser grinste nur und nahm am Tisch Platz. Saber setzte sich neben Captain Lorenz.
 

Aaiko saß mit Sincia zusammen auf dem Sofa und sie sortierten Babykleidung, die sie am Nachmittag in der Stadt geshoppt hatten: “Meine Tochter trägt die Mode nun von allen Planeten im neuen Grenzland!” kommentierte Sincia, als sie einen Strampler mit einem dazugehörigen Kleidchen in den Händen hielt. Aaiko lachte und war entzückt über die niedlichen kleinen Sachen. Sincia und Aaiko hatten sich erst auf der Hochzeit kennengelernt, sie verstanden sich sehr gut, alles, was die Kindergärtnerin davor über Fireballs Freundin wusste, waren nur Erzählungen von Robin und April gewesen. Sincia hatte Aaiko gerne um sich, sie kam ihr gar nicht wie 18 vor, ihr Wissen, was Musik betrifft, fand Sincia spannend und auch sie hatten nahezu den gleichen Geschmack was Mode anging. “Und wann ist es bei euch so weit?” fragte Sincia frech und zwinkerte Aaiko zu. Aaiko erschrak: “Was, oh, nein, darüber haben wir noch gar nicht gesprochen, auch muss er sich erst einmal trauen, mich zu fragen.” war die Antwort von Aaiko. Sincia kicherte: “Dann muss er doch noch Unterricht bei Colt nehmen!” warf Sincia mit ein. Aaiko lachte. “Also würdest du ja sagen?” fragte Sincia direkt nach. Aaiko lächelte: "Vielleicht!" und die beiden lachten. Sincia stand auf und ging in die Küche, ich mache uns noch ein leckeres Berry Wasser.” Aaiko nickte und legte die Babysachen weiter zusammen.
 

Das Dinner war beendet und die Wissenschaftler waren dabei, ihre Ausführungen an Hand von Bild und Videomaterial vorzutragen. Captain Lorenz hörte abermals aufmerksam zu, vielleicht war ihm auch etwas entgangen. Nach circa einer Stunde waren sie fertig. Lorenz begann mit seiner ansicht der Dinge, die Anderen hörten konzentriert zu und notierten sich einige Details: “Ich bin auf den Schluß gekommen, das wir diese fremde Technik nicht nachbauen sollten, nicht einmal ansatzweise, es wäre ein vorgreifen in unsere Entwicklung, Forschung, wenn nicht sogar Geschichte!” Die Generäle und auch Saber nickten, der Einwand ist durchaus akzeptabel und wurde einstimmig angenommen und steht somit zur Debatte der weiteren Ausführungen. Captain Lorenz setzte sich wieder. Saber sah sich um und stand auf, er legte die Technologie der Waffe auf den Monitor: “Ich bin ganz bei ihnen Captain Lorenz, auch diese Gedanken habe ich mir in den letzten Tagen sehr oft durch den Kopf gehen lassen.” Lorenz nickte den Schotten entgegen und nahm sich sein Tablet vor: “Jedoch bin ich letztendlich dafür, dass wir mit dieser Technologie, auch eine Chance bekommen haben, das All, schneller zu erforschen, laut Dr. Peaks, bräuchte man die Raumschiffe und auch zivile Raumgleiter nicht mehr alle ein bis zwei Wochen “auftanken” sondern durch die Lumen-Energie, würden sie stets und ständig im Flug aufgeladen werden, auch in gebieten wo uns keine Sonnenenergie zur verfügung steht. Das verringert nicht nur Kosten, sondern auch den Abbau von Antromiet Kristallen. Für die militärische Flotte des neuen Grenzlandes würde es bedeuten, dass sie bis zu zwei Wochen, wenn nicht länger im All unterwegs sein könnten.” Saber machte eine kleine Pause und wartete auf Wortmeldungen, diese kam von seinem Vater: “Das klingt sehr schön, jedoch um diese Energie nutzen zu können, setzt es Tests voraus und vor allem, haben wir den militärischen aspekt, zwar von den Wissenschaftlern gehört, es wäre auch eine Waffe und diese soll nach angaben, als erstes sogar eingesetzt werden, da bin ich dagegen!” beendete Edward seine Wortmeldung. Darauf gab es getuschel und bestätigendes Nicken. Saber beobachtete die Reaktionen der Generäle. König Jarred hörte sich alles zurückgelehnt an. Der Highlander sah zu Captain Hikari, ob dieser etwas zu sagen hatte, er sah den Schotten ausdruckslos an und machte sich ab und an Notizen, hörte jedoch weiter einfach nur zu. “Natürlich, Sir!” fuhr Saber weiter fort. “Was die Waffe betrifft, bin ich zwiegespalten, auf der einen Seite, hätten wir damit etwas in den Händen, was uns im Kampf gegen die Outrider maßgeblich zum Sieg verhelfen würde, davon das damit die Materie geheilt, oder geflickt werden könnte mal abgesehen. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich und da bin ich bei Captain Lorenz, geriet diese Waffe in falsche Hände, haben wir ein Problem von einem Ausmaß, das die Sicherheit des neuen Grenzlandes und das der Erde massiv gefährdet!” Captain Hikari legte sein Tablet zur Seite: “Danke Major Lancelot!” sagte er und erhob sich. Saber blickte in die Runde und nahm wieder neben Lorenz Platz.
 

Colt lud drei große schwere Transportkisten vom Pickup und trug sie ins Hotelzimmer. “So das ist die Letzte!” und stellte die dritte ab. “Das ist alles was im Lager war.” erklärte er zusätzlich Robin und Joshua, die die Kisten neugierig ansahen. “Was ist da drinnen?” wollte Joshua wissen. “Kram, den ich aufgehoben habe.” und er öffnete die erste Kiste, er war selbst gespannt und griff direkt nach einem Buch: “Hey, da ist es ja!” und reichte es an Robin weiter. Joshua linste mit in die Kiste: “Was ist das?” und der fast 12 jährige lachte auf. “Das ist Bobby, mein Teddy und er mag es nicht, so geschüttelt zu werden!” erklärte Colt und nahm Joshua seinen besten Freund aus Kindertagen ab. “Aber jahrelang in einer Kiste liegen, mag er, oder was?” Robin öffnete das Buch, welches ihr Colt in die Hand gedrückt hatte, es waren handschriftlich aufgeschriebene Geschichten: “Das ist ein ganz besonderes Tagebuch!” sprach sie leise vor sich und beobachtete Colt und Joshua und musste in sich hinein grinsen. “Kann ich das?” fragte der Junge, der ein altes Captain Kux Buch gefunden hatte, die Bände gab es heute noch, dieses Abenteuer des Piraten, kannte Joshua noch nicht. “Klar!” kam es von Colt, der kurz aufgeschaut hatte und weiter kramte. Joshua stand auf, er wollte es gleich lesen und ging in den Nebenraum, wo er seine Ruhe hatte, sollten doch Robin und Colt die Kisten weiter durchwühlen! “Davon kann auch vieles weg, den Rest werde ich nach Yuma schicken, dann mal sehen, Keller oder Dachboden!” Robin las im Buch von Colts Mutter und kommentierte: “Wir haben keinen Keller, Cowboy!” Colt stemmte seine Hände in die Hüften: “Dann Dachboden, den haben wir, das weiß ich!” und setzte sich neben seine Frau. Robin klappte das Buch langsam wieder zu und legte es vorsichtig auf den Tisch ab. “Sie liebte dich, sie hat dich gesehen, so wie du die Menschen um dich herum wahrnimmst, das hast du von ihr!” Colt lächelte warm: “Ja, sie konnte toll zuhören!” Robin nickte: “Wie du!” Colt grinste frech: “Die Lauscher sind auf Dauerempfang!” Robin zog sachte an einen der besagten Lauscher: “Ich liebe dich!” flüsterte sie hinein. “Siehst du, das habe ich sogar gehört!” und nahm Robin in seine Arme und sie lehnten sich auf dem Sofa zurück.
 

Fireball und April rannten in die Empfangshalle des Krankenhauses. April und er wollten gerade Feierabend machen, als vor einer halben Stunde ein Anruf von Aaiko kam, etwas war mit Sincia und der Säbelschwinger war nicht zu erreichen. Der saß in einem Gremium irgendwo auf Jarr fest. Und das könnte noch Stunden dauern, mit viel Pech Tage. Er bremste und schlitterte dabei noch einen Meter, als er an der Information ankam. April erreichte sie wenige Sekunden später. Ihnen wurde der Weg zur Station gezeigt, vor der Frauenheilkunde wartete bereits Aaiko auf die beiden. “Was ist passiert?” fragte April völlig aufgelöst und außer Atem. “Sie wurde gerade untersucht, sie hatte plötzlich Schmerzen bekommen und sich den Bauch gehalten.” berichtete Aaiko voller Sorge. “Gut, dass du bei ihr warst!” sagte Fireball und nahm sie in den Arm. April hielt sich die Hände vor der Brust, sie machte sich große Sorgen um Sincia und das Baby! “Setzen wir uns erst einmal!” schlug Fireball zu und zeigte den beiden Mädels die Plätze an. Danach ging er zu einem Getränkeautomaten und zog für jeden eine Flasche Wasser. Und versuchte immer wieder seinen Vater, oder Saber zu erreichen, aber die Geräte wurden durch ein Abfang Signal gestört, oder waren aus.
 

Robin, Colt und Joshua erreichten Dallas, hier würden sie die letzten 24 Stunden verbringen, sich die Stadt ansehen und bestimmt in einem Vergnügungspark landen. Colt wollte auf alle Fälle auch die Militäreinrichtung besuchen, schließlich wurde er damals bei der Vereidigung von der Delegation der USA eingeladen. Joshua und Robin hatte er im Hotel abgesetzt, die beiden würden eine Stadttour machen und, wie er seine Robin kannte, auch shoppen gehen. “Armer Josh!” dachte Colt und musste grinsen, er freute sich, dass er heute davon verschont blieb! Er Plante im Taxi, den Abflug, dieser würde direckt nach Jarr gehen, hatte ihn Saber vor einigen Tagen mitgeteilt, auch dort bräuchte seine Familie eine bleibe. Colt blickte nach draußen, ja das hier war seine Heimat, es machte etwas mit ihm und nahm sich auch für die Zukunft vor, den Sommerurlaub auf der Erde zu verbringen. Im nächsten Jahr sogar schon mit seinem Sohn. Das Taxi hielt vor der Base, denn einfahren durfte es nicht, Colt stieg aus.
 

“Haben Sie den Ehemann erreicht?” fragte der Arzt. “Wir sind dabei!” antwortete Fireball. “Bitte Doctor, was ist mit ihr, geht es dem Baby gut?” wollte April jetzt wissen! “Wir sind ihre Freunde und wollen sie nicht in der Zeit, bis ihr Mann da ist, alleine lassen!” führte Aaiko noch sorgenvoll mit an. “Das kann ich ohne Einverständnis nicht zulassen!” teilte der Arzt den drei jungen Leuten vor sich mit. Fireball tart an den Arzt heran: “Der Mann ihrer Patientin ist Major Lancelot, er ist zur Zeit mit dem Militärstab auf Jarr und die haben mit König Jarred irgendeine Besprechung, die kann noch Stunden, wenn nicht Tage gehen und er würde es wollen, das wir bei ihr sind, oder fragen sie Misses Lancelot doch selbst!” Der Arzt nickte: “Das ist eine große Ausnahme, sollte es Misses Lancelot nicht wünschen, müssen sie gehen!” alle nickten. Und der Arzt ging auf die Station, um Sincia zu fragen. “Geht ihr rein, ich versuche Richard weiter zu erreichen!” sagte Fireball und verließ daraufhin das Krankenhaus. April und Aaiko sahen sich an und warteten und hofften endlich zu Sincia zu kommen.
 

“Die Waffe wurde nach Erkenntnissen von Datensammlungen schon eingesetzt, an mehreren Punkten im All.” Und er zeigte auf die Karte hinter sich. “Dort gibt es seit ungefähr 3 Monaten keine Sprünge oder wie sie es nennen Dimensionswechsel mehr, die Gebiete waren beliebte Orte der Outrider. Die Energiemessungen ergaben zusätzlich, dass sich die Schwingung in diesen Gebieten langsam den Normwerten wieder angliech.” und er legte diese auf den Monitor. “Wie stellen Sie sich den Einsatz dieser Waffe vor, First Grad?” fragte Master Sergeant Smithny. “Eine Waffe, ein Schiff, minimale Besatzung!” war Hikaris kurze Antwort. “Also würde die Aktion unter TS-8 Stehen!” vollendete General Edward Lancelot. “Am liebsten 9, das ist jedoch nicht machbar, nicht mehr!” und Hikari ging auf seinen Platz zu. "Warum?" fragte Edward nach und sah sich um. Hikari lächelte kurz: “Der Einsatz von TS-9 gibt es drei unter TS stehende Offiziere, mittlerweile sind wir schon bei 9 inklusive aller Anwesenden." Edward nickte: “Mhm!” und rieb sich kurz an seinem Bart. “Was geschieht danach mit dem Schiff und der Waffe?” wollte jetzt General Masaki wissen. “Die Waffe würde laut Theorie eingeschmolzen und die Crew auf Lebenszeit unter Eid und Schweigepflicht stehen!” Masiki schüttelte den Kopf: “Die Daten der Waffe nach dem Einsatz gehen damit verloren, sie könnten verwendet werden, um eben genau diese Energie für die militärische und zivile Nutzung zu entwickeln.” erklärte er sein Kopfschütteln. “Ich bin mir sicher, dass wir das auch ohne diese Daten hinbekommen würden, ab dem Zeitpunkt haben wir keinen Zeitdruck, dieses System aufzubauen.” antwortete Saber “Pause, in der Zeit kann sich jeder seine eigenen gedanken machen, ich möchte dann gerne wissen, wer generell für den einsatz der Waffe ist und wer nicht!” teilte Captain Hikari den Herren mit und sah auf seine Uhr, er nickte allen zu und verließ den Meeting Raum. König Jarred erhob sich ebenfalls: “Meine Herren!” Lorenz ließ sich zurückfallen und überschlug seine Beine. Edward nickte seinem Sohn zu und sie verließen zusammen den Raum. Masaki verabschiedete sich ebenfalls. Zurück in der Stille blieben Sergeant Smithny und Captain Lorenz.
 

April umarmte Sincia, die ganz blass und voller Sorge an einem Tropf im Bett lag. Ihre Augen waren gerötet von vielen Weinen. Aaiko reichte der Kindergärtnerin einen feuchten, kühlen Waschlappen. Diesen nahm Sincia gerne und dankend entgegen. April streichelte Sincias Arm und sprach beruhigend auf sie ein: “Fireball versucht alles um Richard zu erreichen, wir bleiben bei dir, bis er da ist, versuch zu schlafen!” Sincia nickte, musste jedoch gleich wieder anfangen zu weinen.
 

Fireball saß im Taxi und wählte in dauerschleife Saber an, das Auto hielt und Fireball rannte ins Haus, er stürzte fast, als er sich im schnellen gang die Schuhe von den Füßen streifte: ”Shinji, was ist los, ist etwas passiert?” rief ihn seine Mutter besorgt nach, als sie gesehen hatte, wie er reingestolpert war und in den ersten Stock gerannt war. Im Büro seines Vaters fuhr er dessen PC hoch und wollte auf dessen Cloud zugreifen: “Mist, alles dreifach Codiert!” fluchte er vor sich und versuchte es erneut, dabei versuchte er immer wieder Saber oder seinen Vater zu erreichen. “Shinji!” Fireball tippte weiter und sah zu seiner Mutter. “Was ist los!” fragte sie noch einmal. “Sincia ist im Krankenhaus, das Baby!” war alles, was von ihrem Sohn kam und er war schon wieder dabei, das Haus zu verlassen. “Kann Ich dir irgendwie helfen?” lief sie ihm nach. Fireball war schon wieder dabei, sich die Schuhe anzuziehen. Fireball sah auf, ihm fiel gerade etwas ein: “Ja!” Hitomi stemmte ihre Hände in die Hüften.
 

“Was geschieht mit den Informationen Vater, welche du heute hier zu hören bekommst?” Edward blieb eine Weile still, sie liefen durch die Gänge der Villa, um sich die Beine zu vertreten. “Das Gremium steht unter TS.” Saber nickte: “Also wird niemand etwas erfahren!” stellte Saber fest. Edward nickte: “Von allen bisherigen TS Informationen, die ich in meinem Leben bekommen habe, ist diese jedoch die brisanteste!” gab der ältere Schotte zu. “Wie oft?” fragte Saber seinen Vater. Edward sah zu seinem Sohn: “Es ist das vierte Mal, dass ich bei einem TSID Meeting dabei bin, aber bei keinem ging es um so eine Sache!” Sie gingen die Treppe hinunter: “Und von denen weiß niemand etwas, du schweigst bis heute?” wollte es Saber jetzt genau wissen. “Ja und ich werde es auch niemals erzählen, nicht einmal dir!” Saber nickte: “Natürlich Vater, das sollte keine Aufforderung sein!” Edward grinste: “Das weiß ich, mein Junge!” und sie erreichten die Lobby. “Gehen wir eine Runde an die frische Luft, um frischen Sauerstoff in unsere Köpfe zu bekommen!” schlug Edward vor. Saber war einverstanden und öffnete sich die oberen Knöpfe seiner Uniformjacke. Die MP´s salutieren den beiden nach und sie gingen auf den beleuchteten Weg im Park. Es war bereits dunkel, die Uhr schlug schon 23 Uhr und vermutlich würde das hier bis in die frühen Morgenstunden gehen. Hinter ihnen hielt eine schwarze Limousine. Im Augenwinkel nahmen sie wahr, dass aus dieser Prinz Roland und eine Begleitung ausstieg. “Was hat das zu bedeuten?” fragte sich Saber, der kurz stehen blieb und doch wieder Richtung Villa ging. Edward folgte seinem Sohn. Im hellen Licht des Eingangsbereiches erkannte er seinen Piloten, Saber zog seine Augenbrauen zusammen und ging schneller auf Fireball zu. Fireball sah sich um und rannte direkt auf den Schotten zu, als er ihn am Eingang erblickte: “Richard, es ist etwas mit Sincia!” rief er ihn zu. Saber und Edward wurden schneller nach dem gehörten: “Was, was ist mit ihr?” fragte er besorgt und verlor beinahe seine Fassung. “Sie hatte Schmerzen, ich habe seit drei Stunden versucht, dich zu erreichen!” Saber sah auf seine Uhr. “Wo ist sie?” fragte Edward genauer nach. “Im Jeran´d Hospital.” antwortete Fireball den älteren. Captain Hikari lief eilig die Treppen hinunter, als er sah, dass sein Major schon Bescheid wusste, ging er langsamer auf die Gruppe zu. König Jarred folgte ihm mit Prinz Roland. “Sir, meine Frau …” Hikari unterbrach Saber: “Gehen Sie, wir setzen das Meeting auf morgen Mittag an!” Saber nickte: “Danke, Sir!” und er verließ die Lobby und stieg in die Limousine. Fireball sah sich um, Saber war weg und er hatte, hier auch nichts mehr zu suchen, er ging zum Ausgang: “Shinji!” wurde er streng zurückgerufen. Fireball atmete aus und ließ die Schultern hängen, “Mist!” dachte er sich und drehte sich um. “Ja?” ich meine: “Ja, Sir?” berichtigte er sich schnell, als er die umstehenden Generäle erblickte. Sein Vater kam auf ihn zu und zeigte ihn an, in den Nebengang zu gehen. Als sie außer Sicht und Hörweite waren, fragte Hikari: “Wie um alles in der Welt?” Weiter brauchte Captain Hikari nicht sprechen, da begann sein Sohn schon zu erzählen. “Aaiko war bei Sincia, als es passierte, seitdem versuche ich dich oder Richard zu erreichen und..” Er machte eine kleine Pause, sein Vater sah ihn weiter erwartungsvoll an. “Da fiel mir Prinz Roland ein, er würde bestimmt König Jarred erreichen können, oder wüsste wie und wo und, ja, es hat geklappt!” Hikari verschränkte seine Arme vor seiner Brust und musterte seinen Sohn: “Woher weißt du, wie man mit Prinz Roland privat Kontakt aufnimmt?” Fireball sah sich um: “Nun, ich habe das Büro..” Er wurde unterbrochen: “Woher?” Fireball atmete aus: “Von Mutter.” gestand er. Captain Hikari schüttelte langsam seinen Kopf und stieß seinen Sohn leicht mit einem Finger gegen die Stirn und ging weiter. "Es war wichtig, Richard muss zu Sincia, ich weiß selbst noch nicht, was mit dem Baby ist, ist das nicht gerade wichtiger als…” erklärte er, als er seinem Vater nachging. Hikari drehte sich um: “Ja!” sagte er knapp und es zeichnete sich ein kleines Lächeln auf dessen Lippen: “Alles richtig gemacht!” Fireball musterte seinen Vater und grinste: “Gut, wie komme ich jetzt hier weg und worum geht es hier?” Hikari bog in den nächsten Gang, der wieder zur Lobby führte: “Das geht dich nichts an und dank dir, brauchen wir morgen eine neue Location!” teilte Hikari seinen Sohn mit. Sie kamen in der Lobby an: “Als ob ich etwas verraten würde!” Hikari blieb stehen: “Genau deswegen!” und sie gingen auf die bereits versammelten Männer zu. Fireball rollte mit seinen Augen, “Ich würde gar nichts verraten!” murmelte er vor sich. “Meine Herren, First Lieutenant Shinji Hikari, mein Sohn!” und hielt Fireball an seiner Schulter. Die Generäle wandten sich nun dem Sohn des First Grad zu. Fireball bekam große Augen, es war verwirrend, was nun Händeschütteln, oder? Er entschied sich für ein allgemeines Salutieren und dachte, er falle gleich in Ohnmacht. Captain Lorenz grinste breit. Edward nickte, von diesem hatte er schon von seinem Sohn gehört: “Vielen Dank für Ihren Einsatz, First Lieutenant!” und reichte dem Jungen noch seine Hand. Fireball sah auf, es war Sabers Vater, das wusste er, Fireball nahm die Hand des Generals und entschied sich für ein Nicken. General Masaki musterte den Sohn des Grads und nickte diesem ebenfalls zu. Master Sergeant Smithny kannte den Sohn noch vom Generals Dinner. König Jarred bekam eine Nachricht, davor hatte er schon alle ohne tiefere Details aufgeklärt, die Limousinen würden in den nächsten Minuten eintreffen, um die Generals Delegation ins Gästehaus zu bringen.
 

“Mr. Wilcox, schön, sie in der Heimat begrüßen zu dürfen!” reichte ihm Connel Mc Graeff erfreut den Cowboy seine Hand. “Danke, dass Sie Zeit haben, Colonel!” und Colt erwiderte den Gruß. “Was verschlägt sie hierher, ich hoffe doch Urlaub!” fragte der junge Colonel, der vielleicht 10 Jahre älter als Colt war und bot Colt einen Platz an. “Ja, Dallas ist halt immer einen Besuch wert!” und Colt setzte sich. “Ich muss ihnen noch einmal in Ruhe sagen, dass die delegation sehr Stolz darauf ist, dass sie auf der Ramrod Einheit die USA repräsentieren, mitunter ist mir zu Ohren gekommen, das sie der beste Schütze des neuen Grenzlandes sein sollen, ist das richtig?” Colt grinste: “Danke, Sir! Die Ehre ist ganz auf meiner Seite! Und den Titel müsste ich wohl bald mal wieder verteidigen!” erwiderte Colt. “Wir würden sie auch gerne bei uns wissen, aber ich denke, sie sind genau dort, wo sie richtig sind!” Colt nickte. Mc Graeff stand auf: “Kommen Sie, ich zeige Ihnen unsere Basis!” Der Lockenkopf folgte dem Colonel: "Na, gerne doch!” und sie verließen das Büro: “Ich habe gehört, der neue Friedenswächter ist bereits im Einsatz.” Colt setzte sich seinen Hut wieder auf: “Ja, und der große Cowboy ist schnell und protzt nur so vor Pferdestärken!” Der Colonel lachte: “Und sie sind erster Offizier an Bord!” Colt sah sich auf dem hellen Beton Platz um, drei Fahnen wehten und stiegen in einen Jeep: “Sie wissen ganz schön Bescheid, Sir!” Der Colonel fuhr los: “Wir fahren zu den Geschützten und ja, einen guten Mann muss man im Auge behalten, wenn sie mal Hilfe benötigen, wenden sie sich an mich!” Colt hielt seinen Hut fest und sah sich um. Es liefen Truppen im Marsch vorbei vorne weg, ein Sergeant, der den Chor vorgab. Colt grinste. “Unser Sergeant ist sehr groß!” - “Ja, unser Sergeant ist sehr groß!” - “Macht große Schritte bis zum Rot!” - “Wir nur kleine, denn unser Sergeant ist ja groß!” … genial dachte sich Colt: “Das werde ich im Oberkommando einführen!” kommentierte er. Mc Graeff musste mit lachen: “Ja, manche Chöre sind lustig, aber es gibt auch andere, das bestimmt die Laune des Sergeant. “Vielleicht schule ich ja mal um!” und sie bogen hinter der nächsten Kaserne ab.
 

Saber öffnete die Tür des Krankenzimmers, Aaiko und April sahen erleichtert auf und nickten den Schotten entgegen und standen auf: “Sie ist endlich eingeschlafen!” flüsterte April, Saber nickte den beiden Frauen zu: “Danke!” flüsterte er zurück und ging auf das Bett zu. April und Aaiko verließen das Zimmer. Es war bereits 1 Uhr 30 in der Nacht. Saber zog seine Uniformjacke aus und löste den Krawattenknoten und seine ersten drei Knöpfe des Hemdes. Er beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf Stirn und setzte sich, mit der Nachtschwester hatte er schon gesprochen, Sincia hatte Wehen bekommen, jetzt wo sie zur Ruhe gekommen war, wahrscheinlich war die Aufregung der letzten Wochen doch nicht so spurlos an seiner Frau vorbei gegangen. Mit dem Baby, seiner Tochter war alles in Ordnung, aber Sincia hat strenge Bettruhe verordnet bekommen. Er lehnte sich im Stuhl zurück und überschlug seine Beine, er nahm eine Hand von Sincia, mit der anderen rieb er seine müden Augen. Die Anspannung der letzten Tage und des heutigen fielen nun von ihm ab, er spürte wie es über ihn kam, sein oberkörper bebte und spürte wie Tränen in ihm aufstiegen, er hielt sich weiter seine Augen und atmete immer wieder tief ein, was ihm nur schwer gelang, aber diesen emotionalen ausbruch konnte er nicht mehr stoppen. Nach einigen Minuten schüttelte er sich, um wieder klar zu werden, er musste jetzt stark für seine Frau sein, die letzten drei Monate würden sie jetzt auch noch schaffen und dann ihr Mädchen im Arm halten! “Richard, du bist hier, aber wie?” Saber stand auf und strich Sincia sanft über ihren Kopf: “Schü, das ist jetzt egal! Unserer Tochter geht es gut, schlaf jetzt weiter, du musst wieder zu kräften kommen, ich bleibe!” flüsterte er. Sincia nickte, sie hatte so viel geweint, dass sie keine Kraft mehr hatte etwas zu sagen, das Saber da war gab ihr jetzt Sicherheit und sie fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf.
 

“Shinji!” Fireball riss seine Augen auf und verschluckte sich an der schäumenden Zahnpasta, die Tür zum Badezimmer wurde aufgerissen und sein Vater stand nun im Bad, er hielt ihn kommentarlos seinen Kommunikator hin. Fireball spülte sich den Mund aus: “Ja, also am PC benötigst du auch einen neuen Code.” erklärte er. Shinjiro ging zwei Schritte auf seinen Sohn zu, der in Shorts und noch nassen Haaren vor ihm stand, und sah ihn ernst und fragend an: “Du wolltest mich hacken?” fragte er nicht, er stellte es eher fest. Fireball trat einen Schritt zurück und sah sich um: “Ich habe es auch geschafft, aber das Gelände war abgeschirmt!” erklärte er vorsichtig weiter. “Sag mir den Code!” forderte Shinjiro seinen Sohn auf: “Nur wenn du versprichst, nicht auszuflippen!” Shinjiro kniff seine Augen zusammen und atmete tief ein: “Ich flippe bereits, sprich!” forderte er. “1, 2, 3, 4!” Shinjiro sah seinen Sohn weiter an, änderte aber nichts an seiner Haltung und tippte den unfassbaren Code in seinen Kommunikator, dieser entsperrte sich. Shinjiro richtete sich auf und musterte seinen Sohn: “1, 2, 3, 4?” fragte er und verließ langsam das Badezimmer. Fireball atmete hörbar aus und machte die Tür wieder zu und schloss ab: “Am PC, 5, 6, 7, 8!” rief er und kniff seine Augen zusammen. “SHINJI!” schallte es laut durch das Haus. Fireball zog den Kopf ein.

Posaunen

Saber verließ das Krankenzimmer, nach einer unbequemen Nacht im Besucherstuhl, tat ihm alles weh, die Visite hatte er noch mitgemacht, Sincia würde bis zur Geburt die meiste Zeit liegen müssen, die Gefahr einer Frühgeburt schätzte der Arzt sehr hoch ein, mindestens 8 Wochen, am besten bis zum Schluss der Schwangerschaft. Saber tat es leid, aber so war es für die Beiden am besten, jeder Tag im Mutterleib zählte, hatte der Doctor ihn erklärt und da waren sich Sincia und er einig, dann lieber liegen und sich betüddeln lassen, wie es Sincia nannte, als ihre Tochter zu gefährden! Er lief den Stationsflur entlang, überall hingen Bilder von Neugeborenen, oder es liefen Frauen mit ihren Babys umher, die entbunden hatten. Er fühlte sich etwas fehl am Platz und sehnte sich nach einer Dusche und etwas zu essen, das Gremium war für 13 Uhr angesetzt, wo es stattfinden würde, wusste er nicht, er hatte also noch ein paar Stunden Zeit. Die Tür der Station öffnete sich und er verließ diese, davor saß sein Vater. Edward stand auf, als er seinen Sohn erblickte. “Und?” fragte der ältere. “Gehen wir was essen?” fragte Saber und sie verließen das Krankenhaus.
 

Fireball und sein Vater standen zuhause im Büro vor dem PC und starrten zusammen seit einigen Minuten auf dem Monitor. “Hä, was soll das sein?” kam es von Fireball, der neben seinem Vater am Schreibtisch stand. “Das frage ich dich!” Fireball sah vom Monitor zu seinem Vater, der vor dem PC saß: “Weißt du es nicht?” Shinjiro schüttelte mit dem Kopf: “Nein, hätte ja sein können, dass du da etwas logisches raus erkennst!” und Shinjiro lehnte sich wieder zurück in seinen Sessel. Fireball lachte und wollte das Büro wieder verlassen. “Warte!” sein Vater zeigte auf den Monitor: “Wie konntest du diese Verschlüsselung knacken?” Fireball drehte sich dem Monitor wieder zu: “Ich habe alle gängigen Methoden probiert, naja die CKYS Codes und darauf ein CJK mit der end Verschlüsselung des KOK.” Shinjiro, der immer noch zurückgelehnt auf seinen PC schaute, griff sich mit zwei Fingern zwischen seine Augen: “Das war eine dreifache YJK End Code Verschlüsselung!” Fireball zuckte etwas triumphierend mit seinen Schultern: “Ja, das fand ich auch komisch!” Sein Vater sah ihn an: “Wer hat dir das beigebracht?” Fireball lehnte sich an den Tisch und spitzte seine Lippen: “Richard und April kennen sich mit Dejafrierung aus, ich habe hin und wieder mal zugesehen und die Grundlagen hatte mir April mal erklärt.” Shinjiro rollte sich mit seinem Sessel wieder an den Tisch heran. “Und dann fällt dir nix besseres als 1, 2, 3, 4 ein?” Fireball sah das tun seines Vaters zu, der sich gerade ins System einloggte: “Es musste halt schnell gehen.” Shinjiro tippte demonstrativ: 5, 6, 7, 8 und schüttelte mit seinem Kopf. “Und bevor du weiter fragst, ich habe es meistens nur zum knacken von Spielen genutzt, um in die hinteren Level zu kommen.” Shinjiro nickte: “Ja, genau das wollte ich wissen.” kommentierte er und er wurde eingeloggt, um seinen PC erneut, noch sicherer zu codieren. Das hoffte er zumindest. “Was war gestern los?” fragte er währenddessen weiter. “Was meinst du?” Fireball wusste gerade nicht, auf was sein Vater nun hinaus wollte. “Vor den Generälen, hatte ich das Gefühl, dass du jeden Moment umfällst.” erklärte sein Vater. Fireball nickte: “Ja, das hatte ich auch!” gab er zu. Shinjiro sah auf und musterte seinen Sohn. “Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Dann wirst du das jetzt lernen, die riechen Unsicherheit und nutzen es für sich!” Fireballs Augen weiteten sich: “Eigentlich machst du mich da mehr nervös als die anderen!” gestand Fireball darauf. Shinjiro grinste breit: “Echt?” fragte er und ließ seinen Blick auf seinen Sohn ruhen. “Ja, echt!” gab Fireball zurück. “Das ist gut!” und Shinjio lehnte sich nun wieder zurück. “Gut?” fragte Fireball ungläubig. “Ja, beobachte, lerne und setze es um - den nächsten Team Rapport hältst du! Naja, wenn es nicht gerade dabei um dich geht!” beschloss Shinjiro grinsend. “Was? Aber Richard ist doch und ich kann ihn doch nicht ..” Er unterbrach sich selbst und ging sich durch seine Haare. “Du bist in der Captain Ausbildung, das bedarf keiner weiteren Erklärung! Und was die Generäle angeht, das machen wir zusammen!” Fireball pustete Luft hörbar aus und sein Blick fiel auf die Wanduhr und seine Augen wurden Teller Groß: “Oh Mist, wir starten in 30 Minuten!” und stürmte aus dem Büro. Shinjiro sah seinem Sohn nach und widmete sich wieder seinem Tun: “Viel Glück!” rief er ihn noch hinterher. “1,2,3,4…” flüsterte er und grinste vor sich hin.
 

Colt war mit Joshua ins AT&T Stadium gefahren, heute spielten die Dallas Cowboy gegen die Detroit Lions. Schon ewig war Colt nicht mehr bei einem Footballspiel gewesen, sie aßen Hot Dogs und Joshua schüttete sich mit Cola zu, Robin war nicht da und Colt kniff alle Augen zu, die er hatte. Sie hatten eine Menge Spaß. Robin gönnte sich heute einen Wellnesstag, schon morgen würden sie abreisen, 10 Tage Urlaub waren um und jeden einzelnen hatte Colt genossen. Seinen Dialekt hatte er schnell wieder drauf gehabt, tja sowas vergisst man nicht! Joshua fand Texas cool, hatte er doch jetzt sowas wie einen Onkel, der einen Stall voller Pferde hatte, das gefiel den Jungen besonders gut und das hier, dieses riesige Stadion: “Das ist besser als jeder Vergnügungspark!” rief Joshua Colt zu. Der Cowboy grinste. Das Spiel wurde eröffnet und er feuerte jetzt zusammen mit den tausenden anderen Menschen die Dallas Cowboys an.
 

Außerhalb von Jarr warteten König Jarred und Captain Hikari auf den Rest der Delegation und den Stab, es war noch etwas Zeit. Hikari ging nochmals seine Aufzeichnungen durch und stand am Eingang an einer Säule gelehnt mit seinem Tablet. “Erstaunlich, erstaunlich, First Grade!” sprach ihn jemand auf Japanisch an, Captain Hikari sah auf. “Das ich das tatsächlich noch erleben darf, dann war doch nicht alles umsonst gewesen!” sagte General Masaki wertend und stellte sich neben Hikari. Shinjiro fixierte und musterte General Masaki langsam, während dieser weiter sprach: “Sie wissen also nicht mehr, wer ich bin!“ stellte der in die Jahre gekommene, aber noch recht fitte General fest. Shinjiro nickte: “Ich weiß sehr wohl, wer sie sind!” und wandte jetzt seine Aufmerksamkeit dem General zu. Masaki lächelte leicht: “Vor 17 Jahren waren ihr sehr verehrter Vater und ich uns einig, dass all die Mühe umsonst gewesen war, obwohl sie einen schnell Start in Sachen Beförderungen hingelegt hatten, so wie es zu erwarten war und dann, BUFF!” Das letzte Wort pustete Masaki leise aus. “Alles hatte sich in einer Feuerwolke aufgelöst!” fügte Masaki noch mit an. “Es ist nie so, wie es scheint!” war alles, was Hikari darauf antwortete: “In der Tat!” gab Masaki zu. Aber die Schande von 16 langen Jahren ging an ihren sehr verehrten Vater nicht spurlos vorbei, er war sehr beschämt, sein Sohn, in den er so viel Mühe, Hoffnung, Zeit und Geld investierte, alles war weg!” Hikari huschte ein kleines sarkastisches Lächeln über die Lippen. “Umso erfreulicher, dass mein Verehrter Vater in den Genuss kam, mir nach 16 langen Jahren die 5 Sterne anzustecken, es hat mich gefreut für ihn!” Shinjiro schluckte kaum merklich und sah sich darauf etwas um und war plötzlich dankbar dafür, dass niemand sie hören oder gar verstehen konnte! “Ziel erreicht!” sagte Masaki und nickte darauf. Shinjiro sah auf die Ränge des Generals an dessen Uniformjacke und schmunzelte leicht: “Wenn das alles ist, habe ich nichts weiter mit ihnen zu besprechen!” und wollte sich höflich verabschieden. “Und ihr Sohn?” warf Masaki darauf ein, als er merkte, dass sein Gegenüber das Gespräch sofort wieder im Keim ersticken wollte. Shinjiro hielt inne und ging noch einen halben Schritt auf den älteren zu und blickte diesem tief in die Augen: “Ich hoffe, es war das Erste und das letzte Mal, dass sie ihm so nahe gekommen sind!” General Masaki hielt den Blick unbeeindruckt stand: “Er wird es so nicht weit bringen!” kam es darauf leicht kopfschüttelnd von ihm: “Er geht sie nichts an! Und ich bin nicht nur der First Grad, wenn ich sie daran erinnern darf!” Masaki schluckte und nickte einmal fest: “Natürlich!” sagte er fest und blickte wieder auf: “Auch er wird eines Tages der Seii Taishōgun sein, ich mache mir nur Gedanken um die Linie!” Hikari kam ein kleines kurzes Lächeln über die Lippen, änderte jedoch nichts an seiner Haltung: “Das ist etwas, worüber sich ein zweitklassiger General nicht seinen Kopf zerbrechen muss! Wir sind ihnen dankbar für ihre Dienste!” und trat einen Schritt zurück, sah den General jedoch weiterhin an. Dieser kniff leicht seine Augen zusammen: “Sie führen das Haus Nakamura wieder mit ihrem zusammen, sollte ihr Sohn diese Verbindung eingehen und im gleichen Atemzug wollen sie das Ruhmreiche Haus Masaki, welches ihrer Familie jahrhundertelang als Berater gedient hat ausschließen?” fragte der General ernst und fassungslos: “Was ich tue oder nicht, wird sich zeigen!” war Hikaris Antwort darauf: “Noch sind sie nicht der Seii Taishōgun!” stellte Masaki fest: “Das stimmt! Noch nicht! Aber eines verspreche ich Ihnen hier und jetzt, kein Kind wird hoffentlich mehr unter einer “Take no bo Erziehung” leiden müssen!” sprach Hikari ernst. “Sie also!” kam es kurz von Masaki, Hikari nickte: “Ja, ich! Und erfahre ich von noch weiteren Fällen…!” führte Captain Hikari noch drohend mit an. “Sie und alle anderen entscheiden! Schande für immer, oder sie unterbinden es, sie können die Vergangenheit nicht wieder gut machen, aber dafür sorgen, dass es in Zukunft wieder gut wird!” Masaki schluckte, sollte das ans Licht kommen, wäre es nicht nur ein landesweiter Skandal, er hatte schon im letzten Jahr erlebt, dass es Ermittlungen in Sachen “Take no bo” gab, jetzt wusste er, wer für diese verantwortlich gewesen war. Masaki sah Hikari tief ein und ausatmend an: “Wer wird das Katana vom Kaiser entgegennehmen?” fragte Masaki und wechselte das Thema, Hikari sah den Mann vor sich weiter an: “Wer weiß vielleicht gibt mein Vater auch meinem Bruder die Ehre?” lächelte Hikari und ging wieder einen Schritt auf Masaki zu: “Ich bereite meinem Sohn den Weg!” erklärte Hikari und fügte noch mit an: “Und wie passend sein Name doch ist: Fortschritt, Verbesserung und regieren! … Zufall? Nein!” Die letzten beiden Wörter flüsterte er! Masaki hörte aufmerksam zu: “Er hat keine Führungsqualitäten, das erkenne ich mit einem Blick, aber sie, sie waren und sind dafür bestimmt! Aber … ” Er unterbrach seinen Satz, ein schwarzes Auto fuhr an ihnen vorbei und hielt vor dem Eingang der Villa. Saber und sein Vater stiegen zusammen mit Captain Lorenz aus und wurden von König Jarred und Master Sergeant Smithny begrüßt. Masaki beobachtete die Neuankömmlinge und zeigte mit seinem Kopf leicht in die Richtung: “Gestern haben sie ein Gremium und somit ihre Führung unterbrochen, für eine Frau, die in den Wehen lag!” sprach Masaki verständnislos. Hikaris Blick fiel auf seinen jungen Major und ging dann langsam wieder Richtung General Masaki, der weiter sprach: “Sie haben Privates mit Dienstlichen vermischt! Das habe ich ihnen so nicht beigebracht!” fuhr der General weiter fort. “Die Zeiten ändern sich, General Masaki! Und ich verrate ihnen noch etwas, jedes Mal, als ich damals vor ihnen stand, habe ich mir geschworen, niemals so zu werden!“ Hikari zuckte leicht mit seinen Schultern: “Es ist mir nicht ganz gelungen und er deutete leicht mit seinem Kopf in Richtung Eingang, und behalten sie meinem Major im Auge, sie werden noch von ihm hören!” stellte Hikari ernst und zum Schluss grinsend fest! “Und mein Sohn ist meine Angelegenheit, nicht ihre!” - “Und gestern haben sie eine Lektion in Sachen Menschlichkeit von ihm präsentiert bekommen!” Masaki sah Hikari weiterhin ernst an und hörte zu, nach wenigen Augenblicken, öffnete er seinen Mund, doch Hikari erstickte den Satz im Keim: “Danke, General Masaki!” und er verbeugte sich vor diesem, Masaki tat es ihm, etwas überfahren gleich. Captain Hikari richtete sich auf und ging in die Villa, die sich nördlich und außerhalb von Jarr befand. General Masaki sah sich noch immer fragend um und folgte darauf dem Gremium Teilnehmern.
 

Im Krankenhaus stellte Aaiko Sincia einen großen bunten Blumenstrauß auf den Tisch, damit sie etwas schönes zum anschauen und Farbe im Zimmer hatte, welches sie so schnell nicht mehr verlassen würde. Sincia hatte sich beruhigt, aber die Sorge blieb. Täglich hatte sie jetzt Untersuchungen, so hatte sie sich die letzten Monate der Schwangerschaft nicht vorgestellt, es verlief doch alles bis jetzt so gut und sie hatte es sogar genossen. Sie seufzte ein wenig, sie wollte jetzt das Beste daraus machen! es klopfte und die Tür ging auf, April trat ebenfalls mit schönen Blumen hinein, sie stellte eine Tüte voller Beauty-Artikel und Süßkram auf einem Stuhl ab und begrüßte erst einmal Sincia mit einer festen Umarmung. Auch Aaiko begrüßte sie freundlich! “Heute machen wir aus diesem Zimmer eine Wellness Oase!” bestimmte April grinsend. Sincia nickte, sie war dankbar für diese Ablenkung und den Zeitvertreib! “Richard hat schon First Class für mich gebucht, ich werde im Laufe des Tages ein anderes Zimmer bekommen.” erklärte Sincia lächelnd und zeigte auf den Krankenhaus-Vertrag, der auf ihrem Beistelltisch lag. “Na umso besser!” antwortete April und stellte die Blumen in eine Vase. “Weißt du, wie lange ihr auf Jarr bleiben werdet?” fragte die Kindergärtnerin. April schüttelte mit ihrem Kopf: “Nur so lange das Gremium tagt, was danach ist, weiß ich leider auch nicht.” erklärte April und sah danach fragend zu Aaiko, die vielleicht weitere Informationen hatte, saß sie doch fast an der Quelle. Aaiko sah die beiden Frauen an: “Ich weiß auch nicht mehr, nur dass es auch für die Familie nächste Woche in den Urlaub geht.” April nickte. “Dann lassen wir uns überraschen und verbringen die nächsten Tage mit Beauty und Online-Shopping!” und April hielt das Tablet in die Luft. Alle lachten.
 

Fireball saß mit Kadett Glenn in einem Séparée im Offizierscasino, seine Beine hatte er weit von sich gestreckt, er gähnte einmal herzhaft und entschloss sich, kurz seine Augen zu schließen. Durch seine Verspätung hatten sie am Vormittag den Start Slot verloren und mussten eine Stunde am Boden bleiben, nun war der Tag bald vorbei, mit Kadett Glenn kam er gut klar, aber die Einweisung in den neuartigen Feuerleitstand des Friedenswächter musste Colt übernehmen! Da merkte er, wie ihm jemand etwas auf den Kopf setzte: “Was ist hier los, Betreutes schlafen, oder was?” vernahm er eine ihm bekannte Stimme und riss seine Augen auf. Colt stand breit grinsend vor ihm, kaum zu glauben, “Kaum denkt man an den Cowboy, ist er auch schon da, wie gruselig!” Fireball freute sich, die beiden begrüßten sich herzhaft: “Der ist für dich, original aus Dallas!” erklärte Colt und zeigte auf dem Hut auf Fireballs Kopf. Glenn sah auf, er kannte sich gerade gar nicht aus. Fireball nahm den Hut ab und begutachtete ihn und grinste: “Cool, danke!” Colt setzte sich: “Feinstes Büffelleder!” erklärte der Cowboy zusätzlich. Fireball nickte: “Nun brauche ich nur noch einen Anlass, ihn auch zu tragen!” lachte er und legte den Hut auf den Tisch ab. “Was machst du hier, dein Dienst beginnt erst morgen!” fragte Fireball und setzte sich nun auch wieder: “Ach und das ist Kadett Glenn, dein neuer Schütze!” stellte der Pilot gleich das neue Teammitglied vor, der die Begrüßung beobachtet hatte. Colts Augenbrauen gingen nach oben, “neuer Schütze?” aber begrüßte erst einmal den jungen dunkelhaarigen Mann. Fireball grinste immer noch: “Ja, neuer Schütze, ich hätte sonst nicht in Yuma starten dürfen und aus dem Urlaub wollte ich dich nicht holen und dank Glenn, hast du nun auch regelmäßig frei, du Glückspilz!” erklärte der Japaner der Colts Frage in seinen Augen abgelesen hatte. “Ich hätte dir die Ohren langgezogen!” kam es von Colt darauf. “Ich bin hier, weil du nicht an deinen Kommunikator gehst!” Fireball stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab: “Es musste schnell gehen heute Morgen, ich habe ihn zuhause liegen gelassen.” gab Fireball kleinlaut zu. Colt schüttelte mit seinen Kopf und schnippte seinem Freund gegen seine Stirn: “Sowas will Captain werden!” Fireball wich zurück. “Wo ist der edle Säbelschwinger, auch er ist nicht zu erreichen?” fragte der Lockenkopf weiter: “Irgendwo auf Jarr, die Gremieren hier und niemand weiß wo und über was.” antwortete Fireball schultern zuckend. “Und April ist bei Sincia im Krankenhaus, sie hatte plötzlich Wehen, soviel ich weiß.” die Augen des Cowboys wurden größer: “Was, aber wie so plötzlich?” kam es von Colt sorgenvoll. Fireball sah zu Colt: “Dem Baby geht es gut, aber die Gute Sincia hat absolute Bettruhe, es war wohl der Stress der ganzen letzten Wochen! Aaiko und April versüßen ihr gerade den Tag!” beruhigte Fireball seinen besten Freund, er wusste, dass sich Colt da sehr viele Gedanken machen würde. Der Cowboy lehnte sich etwas zurück und hoffte, dass alles gut werden würde und sich Saber jetzt auf das Gremium konzentrieren konnte! “Euch kann man auch nicht alleine lassen!” murmelte Colt und holte sich einen Kaffee. Fireball sah seinem Freund nach und begutachtete wieder seinen Hut.
 

“Nun, ich stimme dafür, allerdings würde ich eine Beteiligung der USA sehr begrüßen!” erklärte Master Sergeant Smithny. Captain Hikari atmete tief ein, auf eine Grundsatzdiskussion hatte er heute keine Lust mehr, das hin und her, für und gegen den Einsatz, jetzt hatte er endlich alles soweit in Sack und Tüten und nun sowas! Saber lehnte sich zurück, das dürfte jetzt wieder in einer hin und her Diskussion enden. “Nun ich erwäge, den neuen Friedenswächter dafür im Einsatz zu nehmen, dieser verfügt über schnelle Möglichkeiten, neuartige Waffensysteme zu integrieren. Und die USA wäre mit diesem durchaus vertreten, mit einem sehr begabten Schützen!” Saber hörte auf und sah zum blonden M. Sergent Smithny, dieser nickte: “Ja ein Lieutenant, ich weiß!” Hikari legte einige Akten auf den Tisch und setzte sich: “Ein First Lieutenant!” berichtigte er. Smithny lehnte sich zurück und dachte nach. “Vielleicht würde man sich einig werden, First Grad?” fragte Smithny ruhig. Saber sah neben sich, was wollte der Sergeant jetzt? fragte sich der blonde Highlander. König Jarred sah zu Hikari und Lorenz schüttelte nur mit seinem Kopf. “Mr. Smithny, sagen sie was sie wollen, dann werde ich darüber nachdenken!” Die Augen von Saber weiteten sich, jetzt waren sie also nicht mehr dienstlich unterwegs? Smithy richtete sich etwas auf: “Ach, das möchte ich eher bei einem Abendessen besprechen!” Captain Hikari überschlug seine Beine und musterte den Sergeant eine Weile: “Ich könnte auch auf die Peacekeeper ausweichen!” sagte Hikari. Der Sergeant grinste: “Ich hätte schon ganz gerne First Lieutenant Wilcox, ich habe viel Positives über ihn gehört, allerdings, ja…!” Smithny rieb sich am kinn und beendete seinen Satz. Saber musste in sich hinein grinsen, “der Amerikaner pokerte gerade für seinen Scharfschützen, wenn Colt das wüsste!” dachte er sich. “Eine Beförderung, Sir?” fragte Saber unverblümt. Alle sahen zum Highlander, Saber sah in die überraschten Gesichter, was hatte er denn jetzt gesagt? “Sir?” fragte er nochmals nach. General Masaki schüttelte nur mit seinem Kopf. Im ersten Moment war General Lancelot sehr erschrocken, aber er beobachtete weiter. Hikari stand auf: “Eine Pause wird uns allen gut tun!” unterbrach er die Diskussion. Alle waren einverstanden und verließen den Raum. Edward zeigte seinen Sohn nicht merklich an, im Raum zu bleiben. Saber verstand, deswegen also die Pause, er hatte durchaus bemerkt, dass ihm hier gerade ein Fauxpas passiert war.
 

Hitomi hatte den Nachmittag mit Bummeln durch ein großes Gartencenter verbracht, sie hatte sich fest vorgenommen, den Garten auf Jarr herzurichten! Sie hatte ein Bild im Kopf und das wollte sie heute anfangen umzusetzen.
 

Aaiko und April genossen mit Sincia laut lachend und erzählend ein großes Stück Kuchen, im neu bezogenen Krankenhauszimmer, welches sogar einen kleinen Balkon hatte. April schob die Gardinen zur Seite und öffnete die schmale Flügeltür, sie wollte den Sommer hineinlassen.
 

“Wie kommen Sie dazu, hier herum zu posaunen!” fragte Captain Hikari sichtlich Sauer. “Sir, ich habe etwas festgestellt, was eh im Raum stand!” Hikari ging auf seinen Major zu und zeigte auf ihn: “Ja, aber es wurde niemals klar kommuniziert, ich war dabei, es auf sie als Lieutenants Wilcox Vorgesetzter umzuleiten!” Saber dämmerte es: “Sie meinen Master Sergeant Smithny …” Hikari fiel den Schotten ins Wort: “Ja und mit sehr viel Pech haben sie eine kräftige Vitamin B Spritze für ihren Schützen vermasselt!” und Hikari wandte sich wieder ab. Saber beobachtete Hikari und atmete tief ein, was ein Mist, klar wussten alle um was es ging, aber das es nicht klar kommuniziert wurde, hätte es auch etwas anderes sein können. So wäre eine Beförderung durchaus möglich gewesen, jetzt würden alle Beteiligten wissen, dass es eine Beförderung mit viel Unterstützung wäre und nicht auf Verdienst zustande gekommen ist. “Sir, ich finde, dass Lieutenant Wilcox, abgesehen von der jetzigen Situation, durchaus eine Beförderung verdient hat, zumal er davor schon Jahre für das KOK im Einsatz war!” und Saber ging einige Schritte auf den Captain zu, dieser drehte sich zu seinem Major. “Das Major ist, so leid es mir tut, in weite Ferne für Lieutenant Wilcox gerutscht, denn egal welche Beförderung er jetzt erhält, die Frage der Fremdeinwirkung wird immer über ihm schweben!” Saber nickte: “Sie wären dafür gewesen, Sir?” fragte der Schotte erstaunt. Hikari holte Luft und in diesem Moment ging ein Alarm in der Villa los. Captain Hikari öffnete die Tür, da kamen ihm schon Lorenz und die anderen entgegen: “Das Outrider Frühwarnsystem!” kam es einsilbig von Lorenz und trat in den Raum. Saber bekam große Augen, von dieser Entwicklung wusste er, aber dass sie bereits auf Jarr getestet und sich auch schon wie man sie im Einsatz befand, war ihm neu. Saber hörte einen Hubschrauber landen. Captain Lorenz schaltete den Monitor im Meetingraum um und zu sehen war eine Karte des Orbits von Jarr und mehrere rote Signale. “Gut, wir haben 10 Minuten!” Alle stellten ihren Timer. Captain Lorenz, Hikari und Saber verließen die Villa und stiegen in den wartenden Hubschrauber. Die anderen salutierten diesem nach und würden so gut es ginge Unterstützung geben. "Schaut euch das an!” Captain Lorenz hielt das Radarbild und die Energiepunkte, welches ihm auf seinem Kommunikator angezeigt wurde hin: “Gebt in der Stadt Alarm!” Saber nickte, und gab diese Anweisung über den momentanen Kommandostand im Jarr raus. Lorenz schüttelte mit seinem Kopf. “Ich habe gerade einmal sechs Jets vor Ort!” Hikari nickte, er bekam ebenfalls die aktuellen Radar und Rasterbilder beinahe sekündlich geschickt: “Du wirst zusammen mit Prinz Roland die Truppen koordinieren, du aus der Luft, er am Boden! Lorenz nickte und funkte seine Männer an. “Haltet das Geschehen von der Stadt fern!” fügte Captain Hikari noch mit an, denn die roten Punkte waren nicht nur im Orbit aufgezeichnet worden, sondern auch über bewohntem Gebiet. “Major sie setzten Kurs mit dem Friedenswächter nach Pectos, die Monarch Supreme wird folgen und die königlichen Kampfschiffe von Jarr und Alamo werden den Orbit verteidigen!” gab Hikari seine Stellung bekannt: “Ja, Sir!” antworteten Captain Lorenz und Saber. Sie flogen über die Stadt, in der der Alarm seit einer Minute ging, Saber beobachtete das Treiben unter sich, die Schutzräume und die Fenster wurden mit einem festen Schutzschild bedeckt, ihm krampfte sich der Magen, war doch auch seine Frau hier, er musste darauf vertrauen dass das Krankenhaus alle erdenklichen schutzmaßnahmen ergreifen würde!
 

Colt schwang sich in seine Steuereinheit und fuhr die Systeme hoch, er hätte doch bis morgen noch frei gehabt! Robin und Joshua wusste er in Sicherheit, die beiden würden erst in zwei Tagen aus Texas anreisen, eigentlich wollte Colt die Tage damit verbringen, für seine Familie in Jarr eine passende Unterkunft zu finden, jetzt musste er aber erst einmal die Schmutzfüße von hier vertreiben! Fireball bereitete alles für den Start vor, Glenn der sich etwas mit Navigation auskannte versuchte sich in Aprils Steuereinheit zurecht zu finden, den größten und wichtigsten Teil legte Fireball jedoch auf Sabers Modul, der so hoffte der Japaner hier bald auftauchen würde! “Partner, ich würde sagen, wir lassen alles anlaufen!” sprach Colt entschlossen in Fireballs Richtung, dieser nickte: “Bin schon dabei, Cowboy!" bestätigte Fireball und stellte seine Steuereinheit auf aktiv und kampfbereit und dachte dabei kurz an Aaiko und seine Mutter, er atmete tief ein und aus und begann die ersten Triebwerke hochzufahren. Colt vernahm die ersten Jets die starteten, auch zwei von Captain Lorenz Air Base waren dabei: “Gut, die Jets gehen hoch, es wird bald losgehen, wo bleiben die!” fragte Colt nun doch etwas ungehaltener!
 

Die Monarch Supreme bezog Stellung auf dem Rollfeld, ein Hubschrauber landete unweit von ihr. Fireball holte die Geschehnisse auf den Monitor, sein Vater, Saber und Lorenz stiegen aus diesem: “Gut, es geht los!” sagte er vor sich und ließ die Rampe runter. Saber rannte auf seine Brücke und setzte sich sofort in eine Steuereinheit: “Sofort hoch und Kurs auf Pectos!” befahl er und tippte die bestätigenden Befehle in seine Einheit. Da sah er schwungvoll nach rechts: “Colt!” und der Cowboy winkte den Schotten aus seiner Steuereinheit entgegen. Fireball gab Vollschub und hob ab.
 

April beruhigte Sincia und Aaiko das Krankenhaus wurde abgeschirmt, die Fenster schlossen sich automatisch um eine art Rolläden fuhren nach unten, es wurde dunkel, aber im selben Moment sprang ein sanftes Licht an, welches dazu beitragen sollte, ruhig zu bleiben. Sincia hatte ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen, sie durfte sich nicht aufregen! Sie wurden in den Kern des Krankenhauses gebracht, die Intensivpatienten blieben auf ihren Stationen, OP´s, welche unterbrochen werden konnten, wurden schnellstmöglich beendet, es lief alles koordiniert, ruhig aber doch schnell ab. Sincia gehörte noch zur Kategorie 4, somit musste sie aus dem Zimmer raus, April und Aaiko folgten dem Bett, sie fanden sich in einer Art Schutzraum wieder, dieser war vom Geschehen komplett abgeschirmt. April nahm Aaiko in ihre Arme, sie musste hier jetzt die Stellung halten, das würden Saber und auch Fireball von ihr erwarten! Sincia schlief und April erklärte Aaiko alles, was um sie herum geschah, um ihr wenigstens etwas Angst zu nehmen, noch nie hatte das junge Mädchen so eine Situation erlebt, anders als die Menschen im neuen Grenzland, die diese Maßnahmen und Angriffe bereits kannten. Trotzdem fühlte sich April gerade ausgeliefert und schutzlos, sie war in Gedanken bei den Streitkräften und vor allem bei Ramrod!
 

Captain Hikari betrat die Brücke der Monarch Supreme, alle salutierten der erste Offizier, Sergent-chef Petit trat an Captain Hikari heran und gab ihm ein Tablet mit den neuesten Meldungen. “Starten und Kurs auf Pectos!” sagte Hikari, Petit gab es als befehl weiter und die Monarch Supreme setzte sich in Bewegung: Hikari versuchte seine Frau zu erreichen, aber er musste feststellen, dass bereits die zivilen Leitungen mit einem störsender unterbrochen wurden, um den feind keine Ortungspunkte zu geben und den Notfall Einsatzkräften vor Ort nicht die kommunikation zu unterbrechen, ständige warnungen und Verhaltens Informationen wurden in der Leitung bekannt gegeben. Er legte auf und setzte sich in den Kommandostand, die Monarch hob ab.

Angriff auf Jarr und Yuma

Captain Lorenz rief seine 5 Männer zusammen, sie kümmerten sich um den tiefen Luftraum von Jarr, seit Monaten gab es solch ein Aufgebot der Outrider nicht mehr, was war hier los? Die Stadt stand unter feindlichem Beschuss. Die Royal Air Force sicherten die großen zivilen Einrichtungen ab, darunter fielen Schulen und Krankenhäuser und vereinzelte größere Schutzraum Bereiche, es gelang den Jets die Lenkraketen vor ihrem Ziel abzuschießen, aber über der Stadt wollten sie vermeiden das Gleiter der Outrider abgeschossen wurden, das konnten sie leider nicht immer vermeiden. “Wir müssen das Kampfgeschehen unbedingt verlegen!” teilte Lorenz über Funk den Captain der Royalen Air Base mit: “Gut, wie bilden einen Abfangtunnel, sie fangen wir richten den Tunnel in 40 Grad Nordost ein!” gab Captain Rox vor. Lorenz bestätigte, abfangen, dass konnte er mit seinem gerade mal fünf Mann: “Also ihr habt es gehört, einer fängt, der Wingman ist die Deckung!” - “Aye!” kam es zur Bestätigung.
 

Captain Hikari rannte auf den großen Rasterortungsschirm zu: “Was, das kann doch nicht wahr sein!” Sergent-chef Petit folgte dem Captain schnell und übernahm die Daten des Schirms, die Monarch bebte, ein Treffer. “Rosso, was ist bei euch los?” und Hikari hielt sich am Raster Schirm fest. “Yuma steht seit 20 Minuten unter feindlichem Beschuss, bis jetzt konnten wir verhindern, dass die Outrider in den Orbit eindringen konnten.” teilte Colonel Rosso mit. Hikari machte eine Handbewegung zum Navigator, dieser legte die Situation von Yuma auf den Schirm. Ramrod flog eine Schleife, um die Royal Monarch zu unterstützen, das riesige Schiff war zwar feuerstark, aber nicht so wendig und schnell wie Ramrod. Colt feuerte aus allen Rohren, der neue Schirm ermöglichte ihm Freund und Feind noch schneller zu erkennen, ein Hyperjumper nach dem anderen konnte der Cowboy abschießen, das Kampfschiff der Outrider stand jedoch Ramrod, so kam es Colt und Saber vor in nichts nach. Saber bekam den Befehl sofort Pectos anzusteuern! Saber sah von seinen Systemen nach draußen, die Monarch Supreme und auch zwei weitere Kampfschiffe der königlichen Truppen standen unter Beschuss: “Major, auf was warten sie noch?” funkte Captain Hikari jetzt persönlich Ramrod an. “Zum Gruß Sir, aber wir haben hier noch gewaltig mit den Schmutz Füßen zu tun!” funkte Colt in den Bordkanal, Saber sah seinen Schützen ernst an! “Wilcox, was machen Sie an Bord?” wusste Hikari doch, von seinem Sohn, dass der Scharfschütze erst morgen offiziell seinen Dienst wieder antrat. “Ich kann ja wieder aussteigen!” murmelte Colt unbedacht, der Bordkanal war noch offen. Hikari zog seine Augenbrauen zusammen: “Sofort nach Pectos, das ist ein Befehl!” betonte er nochmals scharf. Saber schickte Fireball den schnellsten Kurs und der Japaner zog Ramrod 90 Grad nach oben und drehte ab! “geht doch!” sagte Hikari vor sich, der das Flugmanöver von Ramrod durch das Panoramafenster beobachtet hatte. Und wandte sich jetzt wieder dem Geschehen vor sich und Yuma zu: “Benötigt noch jemand eine Einladung mit Goldrand?” fragte er und stellte sich wieder neben seinen ersten Mann an Bord Sergent Petit.
 

In Jarr fuhren Panzer und Abwehrgeschütze durch die Straßen, unter anderem auch der Panzerwagen von Prinz Roland: “Eure Hoheit, schauen Sie sich das an!” forderte der Fahrer seinen Prinzen auf, Roland sah nach draußen und bekam große Augen, über einen verschlüsselten Funkkanal, funkte er seinen Vater an. Lorenz und seine Männer hatten es geschafft, 80 Prozent der Angriffe in ein minimal besiedeltes Gebiet zu verlegen, nicht perfekt, aber immerhin! Sie versuchten, die Outrider größtenteils über Wasser und freies Land abzuschießen. Jedoch rochen die Phantom Birnen diese Taktik und versuchten immer wieder, die Stellung zu durchbrechen! “Das geht nicht lange gut!” sagte Lorenz und stieg einige Meter über das Kampfgeschehen, um sich einen Überblick zu verschaffen, sein Wingman folgte ihm. In der Ferne sah er die Hauptstadt von Jarr, das Haupt-Angriffsziel der Outrider, vereinzelte dunkle Rauchsäulen stiegen von dort empor, es gab Schäden und garantiert auch Menschliche, sie mussten handeln und zwar jetzt!
 

König Jarred funkte Captain Hikari verschlüsselt an. Hikari hörte aufmerksam zu, was ihm sein Freund berichtete. Die Monarch wurde erneut getroffen. “Kurs auf die Koordinaten der ersten Outrider Schlacht!” wies er Sergent-chef Petit an, Petit sah den Captain fragend nach und gab den Befehl an den Navigator und Piloten weiter und folgte dem Captain darauf an das Panoramafenster. “Sir? Wollen Sie das Kampfgeschehen dorthin verlagern?” wollte er wissen, um die weiteren Schiffe zu koordinieren. Hikari schüttelte mit seinem Kopf und beobachtete das Geschehen draußen, einige Hyperjumper flogen frontal auf sie zu, wurden jedoch kurz vorher abgeschossen, Hikari beobachtete es, aber mehr als Explosionen konnte er nicht ausmachen. “Das!” Er zeigte auf ein kleineres Outrider-Schiff. Petit sah in die gezeigte Richtung: “Sammelt es ein, nicht abschießen!” Petit sah den Captain weiter fragend an: “Aber sobald wir es erreichen, wird es sich auflösen!” stellte der Franzose fest! “Das werden wir sehen!” antwortete Hikari. Petit schickte zwei Gleiter los und orderte von einem anderen Kampfschiff auch gleich zwei Abfangjäger. “First Grad! Das sollten Sie sich ansehen!” Hikari und Petit sahen sich an und gingen zum Funker, dieser legte auf einen Bildschirm neben sich die Bilder, welche Rosso vor 5 Minuten geschickt hatte: “Was in aller Welt ist das?” kam es leise und vollkommen erstaunt von Petit, Hikari war nicht weniger erstaunt, ein riesiges energiegeladenes Spinnennetzartiges legte sich über das All von Yuma und verschwand nach einigen Minuten wieder. Hikari neigte sich dem Funker entgegen: “Wer hat das bis jetzt gesehen?” fragte Hikari leise. Der junge Funker sah den Captain fragend an, Petit verstand und ging auf die Kommandobrücke. “Sichern Sie es und verlieren Sie fürs erste kein Wort darüber!” wies Hikari den Funker an, dieser nickte kurz und widmete sich mit einem faden Beigeschmack wieder seiner Arbeit. Hikari ging zum Kommandostand und warf das Tablet auf die Konsole vor sich: “Sir?” fragte Petit. “Soll ich das Schiff unter TSID setzen?” Hikari sah sich um und Petit vor sich an: “Ja und Millionen andere!” sagte der Captain ironisch. Petit schluckte, Hikari ließ sich in den Sitz fallen: “Schicken Sie es König Jarred!” Petit nickte: “Aye!” und verließ den Kommandostand.
 

Ramrod näherte sich Pectos, auch dort wurden sie gebraucht, das Labor stand unter Beschuss und die automatische Abwehr war kurz vor dem Zusammenbruch. Saber Schloss ermahnend seine Augen: “Wir haben freie Bahn!” war alles was Saber sagen musste und Fireball gab Vollschub und drehte Ramrod während Colt gnadenlos feuerte. “Gerade noch rechtzeitig!” kam es aufgebracht von Colt, der gleichzeitig 3 Ziele anvisierte und somit unerwartet für die Outrider feuerte. “Zieh hoch Kumpel, dann können wir die Offensive überblicken und in drei Richtungen handeln!” wieß Colt Fireball an. Saber wurde in seinen Sitz gepresst und scannte die Umgebung, es gab keine Sprünge, somit sollte dieser Kampf bald beendet sein! “Wir schießen sie ab, aber nichts löst sich auf, es bleiben Trümmer zurück!” sprach Fireball aus, was Saber seit einigen Minuten fragend beobachtete. “Weich ihnen weiter aus!” wieß Saber seinen Piloten an. Auch Colt wurde jetzt darauf aufmerksam, das war ihm vollkommen entgangen und holte sich Bilder auf seinen Monitor: “Was ist das jetzt wieder für eine Masche?” fragte er sich und nahm das größere Schiff ins Visier, doch dieses war schneller und fing Ramrod mit einem energiegeladenen Strahl ein. Für Millisekunden waren Saber, Colt, Glenn und Fireball handlungsunfähig, doch im nächsten Moment schaltete sich ein Schutzschild ein, welches auf eine gewisse Lumenanzahl reagierte. Fireball reagierte sofort und setzte Ramrod unter Vollschub, er zog den Friedenswächter nach oben, aber nichts geschah, außer dass die Technik hörbar auf Hochleistung fuhr. “Kannst du feuern Colt?” fragte Fireball, der den nächsten Schritt plante. “Aus allen Rohren!" bestätigte der Cowboy und visierte das Schiff an, welches sie in diesem Energiekreis gefangen hielt. “Nein!” kam es schnell und laut von Saber. Colt, der gerade abdrücken wollte, sah erschrocken zu seinem Boss. “Damit würden wir uns selbst abschießen!” Glenn beobachtete das Geschehen an Bord, er war beeindruckt vom Teamspiel, aber atmete gerade erleichtert aus, dass diese Aktion noch gestoppt wurde.
 

Yuma berichtete nur noch von minimalen Kampfgeschehen: “Sammelt ein, was ihr findet und schickt ein Transportschiff mit allen Teilen nach Pectos!” Rosso bestätigte und trennte die Verbindung. Ein Alarm ging an Bord los. Petit wies einen 30 Grad Rückzug an, nachdem er die Energieansammlung vor ihnen gesehen hatte. Hikari sah auf die Uhr: “Das wird interessant!” dachte er sich und ging auf den Ortungsschirm zu. “Ich bekomme keine verbindung mehr zu Pectos oder der Ramrod Einheit." meldete sich ein Funker zu Wort. Hikari fuhr herum und sah nach draußen und auf den Schirm: “Was?” In diesem Moment durchbrach ein riesiges Kampfschiff mit mehreren Hyper Jumpern die Energieansammlung. Die Jumper eröffneten während des Sprunges bereits das Feuer, doch etwas war anders, Petit beobachtete den Sprung, der einfach nicht vollbracht wurde: “Schickt die Bilder König Jarred!” ordnete Hikari an und trat neben Petit. “Was um Himmelswillen ist da los?” flüsterte Petit fasziniert und gleichzeitig besorgt. “Das Outrider Schiff wurde samt Besatzung in Gewahrsam genommen und von der Royal Pecirs aufgenommen.” verkündete ein Funker. Petit und Hikari drehten sich der Brücke hinter ihnen zu: “Mit samt Besatzung?” fragte Petit als nächstes. “Ja, Sir, so wurde es mir mitgeteilt!” bestätigte der Funker. Hikari atmete tief ein und aus, er blickte zum Ortungsschirm, kurz nach draußen und ließ die Geschehnisse auf Yuma sich nochmals durch den Kopf gehen. “Die Royal Pecirs soll Pectos ansteuern, aber auf einer anderen Route als die Ramrod Einheit und das Raumschiff der Outrider im Hochsicherheits Gelände abliefern!” und danach die Ramrod Einheit suchen!” -”Aye, Captain!” bestätigte der Funker und gab die Befehle weiter. Daraufhin widmete sich Hikari wieder dem Aktuellen geschehen. “Aktivieren Sie den lumen Schutzschild!” Petit nickte und verließ das Panoramafenster. “Könnte es möglich sein?” fragte sich Hikari und steckte sich die Funkverbindung ins Ohr und sah auf sein Tablet. Er stellte eine Verbindung zu Jarred her, dieser erschien darauf und wollte wissen, was da oben vor sich ginge, er verfolgte die Livebilder der Royal Monarch. Hikari schüttelte langsam mit seinem Kopf: “Ich bin mir nicht sicher!” antwortete er leise. “Was vermutest du?” wollte Jarred wissen! “Hast du das Netz über Yuma gesehen?” Jarred wurde langsam ungehalten: “Ja, wie viele Millionen andere auf Yuma auch!” bestätigte der König. “Und das hier vor Jarr, siehst du auch?” Jarred schaute seinen Freund ernst an: “Shinjiro, was!” forderte er etwas lauter! Hikari sprach, während er weiter vor sich im All das Geschehen beobachtete: “Es wäre möglich, dass …” die Verbindung unterbrach. Jarred sprang von seinem Platz auf: “Was ist da los, funkt sofort die anderen Schiffe an!” denn auch die Livebilder, welche die Royal Monarch gesendet hatte, waren weg. “Wir bekommen keine Verbindung, eure Hoheit, weder auf dem gesicherten noch auf dem freien Kanal!” Die anderen Generäle standen wie der König vor einem schwarzen Monitor.
 

Im Schutzbereich im Krankenhaus von Jarr flackerte hin und wieder das Licht, aber die Stromversorgung war sichergestellt, beruhigten die Schwestern, Pfleger und auch Sicherheitspersonal. Sincia war sehr benommen, noch mehr Medikamente konnten die Ärzte der jungen Frau nicht geben, es war zu hoffen, dass es so schnell wie möglich zur Entwarnung kam! Man hörte so gut wie nichts vom Kampfgeschehen draußen, da war das Krankenhaus sehr gut abgeschirmt, aber würde es auch einen direkten Einschlag standhalten, da war sich April nicht so sicher. Die Blondine sah sich um und stand langsam auf: “Ich bin gleich wieder da!” sprach April ruhig zu Aaiko, sie nickte und sah zu Sincia, die langsam immer wacher wurde und strich ihr über die Stirn. April hatte eine Idee und musste sie sofort irgendwo aufzeichnen und aufschreiben. Ihr Kommunikator war aus, das Sicherheitssystem blockierte alle Geräte, die auch nur ein Fünkchen von sich geben konnten. Erst jetzt wurde April bewusst, was die Bevölkerung wirklich bei einem Angriff durchmachen musste, war sie doch sonst immer auf der anderen Seite! Und genau dafür hatte sie einige Verbesserungsideen! Plötzlich gingen alle Lampen aus und man hörte schreien, April sah erschrocken nach oben.
 

Captain Lorenz teilte gerade die Royal Air Force für seine neue Strategie ein da wurde es plötzlich hell und seine Systeme im Jett spielten verrückt, aber dank des Schutzschildes der neuartigen Jets konnte er handeln: “Niemand verlässt seinen Kurs!” brüllte er in den Funkkanal, würde jetzt jemand seine Stellung verlassen, würden sie frontal alle aufeinander zufliegen und die Ortungsschirme mussten sich von dieser Energie gerade erst einmal erholen. Captain Rox der sich fast im Orbit mit acht seiner Männer befand bekamen das Lichtschauspiel hautnah mit, über ihnen breitete sich ein Spinnennetz aus, welches sich aus sich selbst speiste. “Was ist das?” flüsterte er und konnte seinen Blick kaum davon lösen. Auch in der Villa von Jarr wurde es plötzlich hell, Jarred und die Generäle gingen zum Fenster und sahen ebenfalls das Netz am Himmel. “Eure Majestät!” kam Dr. Peaks aufgeregt in den Meetingraum gelaufen, alle drehten sich den älteren Wissenschaftler zu, der vollkommen außer Atem war: “Das ist sie, die Waffe!” und zeigte nach draußen. Alle blickten wieder aus dem Fenster. In Edward stiegen die Sorgen, sein Sohn war mit seinem Team dort oben mitten im Geschehen. “Aber wer?” fragte Jarred und beendete seinen Satz nicht.
 

So langsam wurde es brenzlig bemerkte Saber: “Geh in die Challenge Phase und du ziehst währenddessen 30 Grad nach oben!” Fireball bekam große Augen: “Währenddessen? Das wurde noch nie getestet, es kann uns in Stücke reißen!” Colt atmete einmal tief ein, Fireballs Feststellung beruhigte ihn gerade überhaupt nicht! “Na ist ja großartig!” kam es vom Cowboy. “Es ist unsere einzige Chance!” erwiderte der Schotte. “Und vermutlich unsere letzte!” kam es vom Japaner. “Du tust jetzt, was ich gesagt habe!” wurde Saber ernst! “Aber!” - “Shinji, das ist ein Befehl!" Fireball presste seine Lippen aufeinander und leitete die Challenge Phase ein und gab gleichzeitig Vollschub und versuchte die 30 Grad zu halten, was bei der Veränderung des Friedenswächter alles andere als einfach war. Glenn schloss gerade innerlich mit allem ab. Colt presste seine Zähne aufeinander und hielt sich zusätzlich an seiner Konsole fest, die G-Kräfte waren unangenehm für den Körper, er hatte das Gefühl, kaum noch Luft zu bekommen. Alles blinkte warnend rot auf und verschiedene Systeme gaben ein Alarmsignal von sich. Saber ging es nicht anders: “Behalte den Kurs, Shinji!” versuchte er, seinen Piloten und Freund mental zu unterstützen. Fireball hielt die Luft an, anders konnte er die Kraft gerade nicht aufbringen. “Colt! Jetzt!” Der Lockenkopf löste sich aus seiner Haltung und sah, dass die Challenge Phase erst zu 90 Prozent abgeschlossen war, diskutieren konnte er nicht, dazu fehlte ihm die Kraft, er tat, was der Schotte von ihm verlangte. Er schoss! Ramrod wurde durchgeschüttelt und bebte, es waren Geräusche zu hören, die alles andere als beruhigend waren. Colt sprach innerlich ein Gebet, denn kontrollieren konnte er jetzt nichts mehr. Fireball zog weiter nach oben, sie mussten aus diesem immensen Feuerball raus, jedoch verließ ihm kurz die Kraft und ließ einen Schubregler los, diesen griff er darauf gleich wieder, doch Ramrod flog deswegen kurz unkontrolliert auf das sich nicht auflösende aber immer noch explodierende Outrider Schiff zu: “Shinji! Reiß dich zusammen, dreh ab!” rief Saber. “Nichts anderes versuche ich!” und probierte ein weiteres Manöver, statt den Schubregler weiter an sich zu ziehen, zündete er auch die unteren Triebwerke und steuerte den großen Cowboy mit dem Joystick. Schlagartig wurden sie alle mit voller Kraft nicht nur in ihre Sitze gepresst, sondern schleuderten auch ruckartig nach links. “Hmpf!” kam es von Colt und ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Saber dem kurzzeitig schwindelig wurde, diese Aktion kam vollkommen unerwartet, aber Ramrod entfernte sich zusehends schnell vom Geschehen. Glenn hielt sich den Bauch, er hatte Mühe, seine Übelkeit zu unterdrücken. Alle beobachteten, wie das Schiff der Outrider in Flamen versank. “Meine Herren bleiben sie noch weiter angeschnallt sitzen!” unterbrach Fireball kurz darauf die Stille. Colt, der kurz aufstoßen musste, sah zu seinem Freund: “Ich hoffe, dieser Gurt wird sich so schnell nicht öffnen, weil ich dir dann die Ohren von da nach da ziehen werde!” drohte der Cowboy Aus der hinteren Steuereinheit hörte man ein unschönes Geräusch, Fireball krampfte der Magen ebenfalls, ihm überkam ein Gänsehautschauer, so ein Manöver, wenn überhaupt, war er bis jetzt immer nur im Simulator geflogen und dort wurde es nicht einmal ansatzweise so wiedergegeben! “Willkommen an Bord, Glenn!” sagte der Cowboy. Glen sah blass von seiner Tüte auf und rollte mit seinen Augen. Saber hatte sich auch wieder so weit gefangen, die Scans ergaben, dass es keine feindlichen Aktivitäten mehr gab. Ein Funkspruch der Royal Pecirs, die Ramrods Manöver beobachtet hatte, erreichte den Friedenswächter.
 

“Captain? Captain? Hören Sie mich? ” drang eine Stimme in Hikaris Bewusstsein, er öffnete schmerzverzerrt seine Augen, es tat ihm alles weh, vor ihm stand ein Sanitäter, der ihm half, sich aufzurichten, um seinen Kreislauf wieder in Gang zu bringen. Hikari sah sich um, auf der Brücke sah es wüst aus und es gab einige Verletzte. “Sie sind sehr hart aufgeschlagen, Sir!” erklärte der Sanitäter. Hikari sah ihn an und es drehte sich alles um ihm. “Wir sind manövrierunfähig!” bestätigte jetzt auch der zweite Pilot der Royal Monarch. Petit, der bereits versorgt worden war und mit einer Schiene am Bein den Überblick zu behalten versuchte, wies die Funker an, ein Rettungs Signal auszusenden. Hikari stand mit Hilfe des Sanitäter auf und hatte das Gefühl, seine Beine würden jeden Moment nachlassen. “Sir, sie sollten sitzen bleiben!” riet ihm der junge Sanitäter Mitte dreißig. Hikari nickte, aber das verursachte einen erneuten Schwindel. “Mir tut mein Hintern weh!” presste Hikari kaum hörbar mit zusammengepressten Zähnen hervor. Der Sanitäter nickte verstehend und blieb vorsichtshalber in der Nähe. Petit kam auf den Captain zu: “Wir werden evakuieren müssen!” teilte der Ende dreißig jährige mit. Captain Hikari ging sich durch die Haare, “Na toll, Jarred bringt mich um!” kam es ihm in seine Gedanken. Schließlich hatte er die Monarch nahezu geschrottet. Er sah sich um und wartete auf einen Schadensbericht.
 

Auf Jarr beruhigte sich die Lage langsam im Stadtzentrum, es gab noch vereinzelte verirrte Hyperjumper, die sich in den Orbit zurück zogen, dort aber von Captain Rox abgefangen wurden. Prinz Roland gab die Erste vorsichtige Entwarnung, als erstes konnten somit die Rettungskräfte ausrücken, auch konnten wieder vereinzelte Kommunikatoren eingeschaltet werden. Captain Lorenz flog mit seinen Männern Kreise über das Stadtgebiet und nahm die ersten Scans auf. Es sah vereinzelt sehr wüst aus, auch der Militär-Raumhafen, der ebenfalls ein Haupt-Angriffsziel gewesen war und vor allem dessen Umgebung, wo auch er sein Haus hatte, seine Familie befand sich jedoch auf Yuma. “Wir können Code Red auflösen und gehen auf Blue über, die Bevölkerung soll, wenn möglich, noch in den Häusern bleiben!” teilte Lorenz dem Tower mit, der alles weitere in Gang setzen würde. Er würde noch eine Stunde über der Stadt mit seinen Männern kreisen. Er hatte die Animation vor nicht einmal 10 Minuten live gesehen, nur wie war das möglich, sie hatten diese Waffe noch nicht einmal angefangen zu bauen? Es war der absolute Wahnsinn, “so viel zur Geheimhaltung, hier war ab jetzt gar nichts mehr geheim und das Echo darauf dürfte gewaltig werden!” ging er seinen Gedanken nach.
 

Im Krankenhaus ging das Licht wieder an, es gab eine Überspannung, aller möglichen Schaltkreise zum Glück waren die medizinischen Notfallgeräte vom Übertragungssystem ausgeschlossen. Die Lage schien sich langsam zu normalisieren, auch konnten einige Patienten wieder in ihre Zimmer zurückkehren. Aaiko saß auf dem Bett von Sincia und beruhigte sie, die gerade das ganze Ausmaß um sich herum mitzubekommen schien. “Es ist alles vorbei, du kannst gleich wieder in dein Zimmer!” sprach sie der dunkelhaarigen Erzieherin ruhig zu. Aaiko sah sich um, so etwas hatte sie noch nie erlebt, plötzlich kam ihr Hitomi in den Sinn, die Arme war ganz allein und Aaiko holte ihren Kommunikator hervor, aber der ging noch nicht wieder an. Und Shinji? Ihr Freund, er muss da draußen gewesen sein, die ganze Zeit hatte sie an ihn gedacht, sie vertraute auf sein können, aber fliegen und auch kämpfen, da musste er sich auch auf andere verlassen.
 

Ramod und die Royal Pecirs, empfingen das Rettungssignal der Royal Monarch, es ging kein Funkspruch zu dem Flaggschiff des Königs durch: “Wir fliegen zurück!” beschloss Saber. Die Royal Pecirs, war groß genug und sollte auf Pectos bei den Laboren landen um verletzte aufzunehmen. Fireball flog zurück nach Jarr, während des Fluges detransformierte sich Ramrod wieder. Colt stand auf, er musste dringend mal irgendwo hin. Sein Urlaub war definitiv vorbei! Glenn folgte dem Cowboy langsam. Saber scannte jetzt Ramrod, sie hatten etwas abbekommen, aber waren weiterhin einsatzfähig. “Die Challenge Phase haben wir so gut wie geschrottet durch diese Aktion!” kam es nach einigen Minuten von Fireball, der die Schadensberichte ebenfalls angezeigt bekam. “Ich werde es April schonend beibringen!” antwortete der Highlander. Fireball grinste: “Gut, das wäre meine nächste Frage gewesen!” Beide wurden wieder ruhig, sie wussten noch nicht, wie die Lage auf Jarr war. Ein Schiff der königlichen Flotte hatte bereits an der Royal Monarch angedockt und die Ersten verließen bereits das riesige manövrierunfähige Schiff. Ramrod erreichte den Ort des Geschehens, was war hier nur passiert? Überall flogen Wrackteile umher und die Monarch sah alles andere als noch brauchbar aus. Saber scannte die Umgebung, es gab keine feindlichen Aktivitäten mehr. Ein weiteres Transportschiff erreichte die Monarch Supreme. König Jarred verfolgte mit den anderen die Bergungsarbeiten. Edward atmete auf, Ramrod kam ins Sichtfeld, was schon einmal ein gutes Zeichen war! “An Bord der Monarch Supreme geht nichts mehr, auch gibt es mehrere Leichtverletzte, eure Hoheit!” Funkte ein Rettungsschiff. “Sie müssen mitten im Netz gewesen sein, welch Glück, dass sie nicht verglüht sind!” kam es von Dr. Peaks aus dem Hintergrund. Jarred sah den Wissenschaftler schockiert an, dieser nickte bestätigend: “Die neue Legierung hat allen an Bord das Leben gerettet!” erklärte Peaks nochmals.
 

Captain Hikari und Petit sahen sich noch einmal auf der Brücke um und verließen dann gemeinsam das Schiff. 10 Minuten später landeten sie auf dem zum Teil zerstörten Militärgelände. Alle hatten nur eine Sorge, wie geht es ihren Familien? Der Befehlshaber des Stützpunktes kam an Bord, er würde hier jetzt übernehmen und die Truppen einteilen. Somit gab Captain Hikari das Kommando ab und versuchte im Gebäude Hitomi zu erreichen, aber ihr ziviler Kommunikator war immer noch aus. Er rief Jarred an, der ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter machte, aber doch froh war, dass die gesamte Besatzung ohne größere Blessuren davon gekommen war: “Mein Schiff!” stellte Jarred kommentarlos in den Raum. “Springt nicht mehr an!” antwortete Shinjiro und machte sich auf ein Donnerwetter gefasst. Und kniff immer wieder während des Gehens seine Augen schmerzvoll zusammen. “Wie geht es dir?” wollte Jarred jetzt wissen! “Sag du es mir!” kam es darauf von Shinjiro. “Suche einen Arzt auf!” forderte Jarred. “Wie sieht es in der Stadt aus?” lenkte Hikari gleich in eine andere Richtung, die Jarred durchaus verstand. “Einige Bereiche der Innenstadt sind zerstört.” Shinjiro nickte und sah sich um: “Ich werde mich später nochmal melden!” Jarred verstand und beide trennten die Verbindung. Durch das Panoramafenster des Offizierskasino, in dem auch leicht verletzte behandelt wurden, sah er die Ramrod Einheit landen, er orderte sich ein Shuttle, das ihn nach Hause brachte.
 

Ramrod erreichte die Parkposition, auch hier fingen die Techniker von außen an, Ramrod zu warten. Fireball fuhr alle Systeme herunter und klatschte einmal in seine Hände und stand aus seiner Steuereinheit aus. Er streckte sich einmal durch und lief dann langsam auf der Brücke umher, einige Systeme blinken immer noch. Er griff sich sein Steuermodul und verließ die Brücke. “Das war, was?” fragte Colt, der den Einsatz noch immer nicht sortieren konnte. Saber der die ersten Systemberichte durchging, bekam große Augen, es wurde von einem netzartigen Energiestrahl berichtet, "Netzartig, sollte es tatsächlich?” Saber schüttelte mit seinem Kopf, das konnte nicht sein! und erhob sich ebenfalls aus seiner Satteleinheit und ging zu seinem Scharfschützen und klopfte diesem auf die Schulter: “Gut, das du da gewesen warst!” Colt erwiderte es und nickte dem Highlander zu. Beide sahen zu Glenn, der immer noch blass neben der Navigation stand und versuchte, sein Erlebtes zu verarbeiten. “Auch dir Glenn, danke für deinen Einsatz!” Der Engländer nickte: “Ich muss nur noch Flugfest werden!” erklärte er. “Also bleibst du?” fragte Saber grinsend. Glenn lachte: “Ja, das nenne ich mal Teamwork!” Der Schotte und Amerikaner begrüßten ihren neuen Schützen. “So, wo ist der Bruchpilot?” wechselte Colt das Thema und sah sich um. Saber lachte und griff nach seinem Kommunikator, Sincias Gerät war ausgeschaltet. Er versuchte es bei April, dort ging auch niemand ran. Fireball kam auf die Brücke gestürmt: “Ich habe uns ein Shuttle besorgt, das uns zu den Ladys ins Krankenhaus bringt!” erklärte er. “Geht nur, ich halte hier an Bord erst einmal die Stellung!” kam es von Glenn. Saber nickte seinen neuen Schützen dankend entgegen. Nun war es Colt, der Saber seine Hand auf die Schulter legte: “Ich habe schon gehört, wir fahren da jetzt gemeinsam hin!” sprach der Cowboy zu seinem Freund. Saber atmete tief ein und nickte.
 

Das Shuttle hielt vor der Villa von Captain Hikari, er stieg aus und ging langsam darauf zu, es lagen vereinzelte Trümmer von Hyperjumpern und auch Gebäuden herum, einige Aufräumtrupps waren bereits dabei, die Straßen freizuräumen. Das Haus wies kaum Beschädigungen auf, er deaktivierte den Schutzschirm und die Rolläden fuhren langsam nach oben, er trat ein, es war alles ruhig, er ging Richtung Schutzraum, die Tür war verschlossen. Er klopfte, obwohl er wusste, dass das nichts brachte, sollte jemand da drinnen sein, würde er es nicht hören. Er betätigte einen kleinen Knopf an der Wand und die Sprechanlage wurde freigegeben. “Hitomi?” Es antwortete niemand: “Ich bin es Shinjiro, komm mach auf, es ist alles vorbei!” Nach einer weile betätigte jemand den Türöffner, Shinjiro zog diese schnell auf und seine Frau kniete auf dem Boden, sie konnte vor Angst nicht aufstehen, er beugte sich zu ihr hinunter und umgriff sie mit seinen Armen, er zog sie langsam zu sich, da überkam ihn ein höllischer Schmerz und auch er sackte nach unten und lehnte sich an die Wand im Schutzraum, er zog Hitomi an sich und hielt sie fest, er merkte ihr beben am ganzen Körper. Er hielt sie immer fester und sie umklammerte ihn ebenfalls. Sein Gesicht neigte er und atmete jetzt das erste Mal tief ein und erleichtert wieder aus, er küsste ihre Stirn, beide schwiegen.
 

“Nein, du bleibst da, dann kannst du uns alles erzählen, wir sind auf dem Weg!” beendete Fireball das Gespräch, endlich hatte er Aaiko erreicht, die vollkommen aufgelöst und zusammenhanglos gesprochen hatte. Colt sah auf seinen Kommunikator und darauf zu Fireball und atmete tief ein.
 

“Aber..!” sagte Aaiko und sah auf ihren Kommunikator, sie rannte zurück auf die Station. “Und?” fragte sie April, die Navigatorin zuckte nur mit ihren Schultern. “Sie werden gleich hier sein!” teilte die junge japanerin mit. “Gut!” und April hielt ihre Hände vor ihr Herz.
 

“Shinjiro?” Es war nicht mehr als ein Flüstern: “Hmh!” kam es leise von ihm. Hitomi löste sich aus der nicht mehr so festen Umarmung und kniete sich vor ihrem Mann, der an der Wand gelehnt saß. Sie strich ihm durch seine Haare, er war da, hier bei ihr: “Komm, wir wären hier beinahe eingeschlafen!” Shinjiro öffnete schwer seine Augen und grinste: "Beinahe?" Hitomi kicherte: “Gut, ein paar Minuten.” Sie stand auf, er hielt sie am Handgelenk fest: “Ich kann nicht!” sagte er. Hitomi sah ihn erstaunt und auch voller Sorge an: “Was?” und ging in die Hocke. Shinjiro grinste: “Ich bin unsanft auf meinen Hintern gelandet und ich habe keine Ahnung, wie ich hier jetzt wieder hochkommen soll.” Hitomi musste sich ein Schmunzeln verkneifen: “Wie bist du denn runter gekommen?” Shinjiro presste seine Lippen zusammen, egal was er jetzt sagen würde, Hitomi würde ihn hier einsperren. “Wehe!” sagte Hitomi, die den Witz, der jetzt folgen könnte, ahnte. Beide mussten lachen.
 

Saber, Colt und Fireball erreichten die Station im Krankenhaus. April kam ihnen entgegen gelaufen. Sie fiel Colt voller Freude um den Hals und darauf Saber. Der gleich wissen wollte, wie es Sincia geht. Aaiko näherte sich den Vieren langsam. “Das Baby!” Saber sah zu April und Aaiko, sein Herz fing an zu rasen, was ist passiert, er wollte es aussprechen aber konnte es nicht. “Sie untersuchen sie gerade und entscheiden, ob sie die kleine mit einer Not-Sectio holen.” erklärte April jetzt schnell und ihr kullerten die Tränen. In Saber stürzte gerade alles zusammen, einen klaren Gedanken hatte er nicht mehr, er spürte, wie er zum Wartebereich vor der Station geführt wurde und sich setzen sollte. Colt und Fireball, seine beiden besten und engsten Freunde waren bei ihm und hatten ihn, bevor ihm seine Standfestigkeit verließ, gehalten. Den Schotten schossen die Tränen in die Augen. Colt setzte sich neben Saber und Fireball stellte sich vor ihm. Colt musste diesen Schock auch gerade wegschlucken, bekam er doch auch feuchte Augen, was der Säbelschwinger gerade durchmachte, konnte er nur erahnen. Fireball legte eine Hand auf Sabers Schulter, mehr konnte er jetzt nicht tun, außer wie sie alle jetzt da zu sein! April drehte sich weg und weinte, Aaiko nahm sie in ihre Arme und die Blondine umarmte das Mädchen, sie brachte eine Schulter zum Ausweinen, nicht nur nach diesem Tag, auch für alles, was in den letzten Wochen um sie herum geschehen war. Fireball schluckte und wischte sich einmal schnell über seine Augen. Nach einigen Minuten hatten sich die Mädels wieder beruhigt und traten in den Wartebereich, Fireball hatte die Szene kurz beobachtet und nickte Aaiko zu. April setzte sich auf die andere Seite von Saber. Colt stand auf und klopfte Saber zweimal fest auf die Schulter: “Wir besorgen Kaffee!” sagte Colt und räusperte sich und zog Fireball mit sich: “Du hilfst tragen!” Fireball atmete dankbar ein und sie gingen gemeinsam auf den Flur zum nächsten Kaffeeautomaten. “Gut, dass du mir vorher im Shuttle die Nachricht geschrieben hast!” kam es von Colt. Fireball nickte. Er hatte Aaiko kaum verstanden, sie war so aufgelöst gewesen und hatte immer etwas von dem Baby erzählt. “Ich wusste nicht wie!” kam es knapp vom jüngsten. “Alles richtig gemacht Partner und klopfte seinem besten Freund nun auch mal ermutigend auf dessen Schulter und geflogen bist du auch klasse, also jetzt mit Abstand betrachtet!” Fireball sah Colt an und verzog sein Gesicht und zeigte mit dem Kopf in Richtung Wartebereich: “Wie wollen wir das auffangen, sollte…?” er konnte es gar nicht aussprechen. “Erst einmal Kaffee, der bringt neue und frische Gedanken, für den Säbelschwinger, extra stark!”
 

So langsam liefen in der Villa nördlich von Jarr alle Daten zusammen, die Monarch Supreme wurde mit drei Schiffen zum Raumhafen “abgeschleppt”. Es war bereits dunkel, es würde eine warme Sommernacht werden, die Sterne am Himmel standen wie immer, nichts mehr auf die Ereignisse, welche sich noch vor wenigen Stunden hier abgespielt hatten, hin. Die Delegation wurde schon vor einer Stunde ins Gästehaus geflogen. Roland übernahm die Koordination der nächsten Schritte, es mussten Notunterkünfte bereitgestellt werden, für die Menschen, die ihr Heim verloren hatten. Dr. Peaks ging die Daten durch und glich diese mit der Animation ab. Er schüttelte ungläubig mit seinem Kopf. König Jarred trat neben dem Wissenschaftler: “Es ist genau die Simulation, eure Hoheit, es gibt einige Abweichungen, die darauf beruhen können, dass…!” König Jarred setzte sich neben Dr. Peaks: “Die andere Seite die Waffe eingesetzt hat.” beendete Jarred den Satz des Wissenschaftlers. Peaks nickte. Jarred lehnte sich zurück, verschränkte seine Arme vor der Brust und dachte nach.
 

“Mr. Lancelot?” Saber stand auf, eine Schwester stand im Eingang des Wartebereichs. “Ja!” und ging zu ihr. Saber sah zu seinen Freunden, diese nickten ihm Kraftspendend zu: “Wir warten hier!” kam es von Fireball. Ein kaum hörbares “Danke!” sprach Saber aus. Saber wurde durch die Station geführt, in einen gläsernen Vorraum sollte er sich umziehen: “Der Arzt kommt gleich zu ihnen und wird ihnen alles erklären!” sprach die Schwester ruhig und half den blonden, hochgewachsenen Mann, in die OP Kleidung. Kurz darauf erschien der Arzt in der Schleuse. “Mr. Lancelot, danke für ihren Einsatz, im Kampfgeschehen!” reichte ihm der Arzt seine Hand. Saber nickte und begrüßte den Arzt. “Bitte, was ist mit meiner Frau und Tochter?” wollte der Highlander jetzt endlich wissen. “Nun, meine Kollegin und ich haben uns beraten und sind zum Entschluss gekommen, das Baby zu holen, die Herztöne fallen und steigen. Saber atmete hörbar aus: “Das sind über 10 Wochen zu früh!” kam es von ihm. “Wir haben eine der Modernsten Frühchen Intensivstationen, wir haben bereits Kinder hier gehabt die 4 bis 5 Monate zu früh dran waren, ihnen und vor allem ihrer Tochter steht ein sehr erfahrenes Team zur Seite, laut Ultraschall, ist die kleine gut entwickelt, aber hat sehr viel Stress.” erklärte der Arzt mit einem sehr einfühlsamen Ton. Saber nickte und ging sich durch seine Haare: “Ok!” flüsterte er. “Sie entscheiden, ob sie dabei sein möchten!” Saber nickte: “Natürlich!” Der Arzt ging vor, Saber folgte und beide wurden nochmals desinfiziert und ihnen wurden Handschuhe übergezogen. ”Frau Dr. Mooleys sie wird ihre Tochter auf die Welt holen.” Saber nickte der jungen Ärztin zu. “Es wird alles gut, Mr. Lancelot, ihre Frau schläft bereits. Sie warten hier mit Schwester Luise und ihre Tochter wird in wenigen Minuten bei ihnen sein.” erklärte sie ihm. Saber hatte das Gefühl, gleich umzufallen, heute würde er hier und jetzt Vater werden, es überschlug sich alles in seinem Kopf und beobachtete wie im einem Tunnel das geschehen um sich.
 

Im Wartebereich verließen Aaiko und Fireball kurz das Geschehen, sie hatten noch gar keine Zeit gemeinsam seit Stunden. Aaiko berichtete ihm alles, was hier los war und was für eine Angst sie gehabt hatte. Sie hatte Hitomi nicht erreichen können und dann, “Dich nicht!” Fireball hielt seine Freundin im Arm, konnte er sich doch vorstellen, was in ihr vorgegangen war: ”Du hast es gut gemacht!” Aaiko schüttelte mit ihrem Kopf. “Nein, ich war in meiner Angst gefangen, ich konnte gar nichts machen!” Fireball hob Aaikos Kopf an und grinste sie aufmunternd an: “Was wolltest du denn machen?” Sie lehnte sich an seine Schulter: “Ich hab mir solche Sorgen gemacht!” Sie standen eine Weile einfach nur eng umschlungen da, es war ihnen egal, es liefen Leute an ihnen vorbei, sie brauchten sich jetzt hier beide!
 

“Ihre Tochter Mr. Lancelot!” und eine Schwester legte ein kleines Bündel, auf das kleine warme Behandlungs Bettchen. Sofort kümmerte sich die Kinderärztin und Schwestern. Eine kleine Sauerstoffmaske wurde über das noch viel zu kleine Gesichtchen gehalten, er sah kaum etwas, aber was er sah, ließen ihn vor Rührung die Tränen aufsteigen. Schwester Luise, die nicht von Sabers Seite wich, erklärte ihm alles: “Gehen Sie zu ihr, es ist ihre Tochter.” Ein Pfleger machte Platz und beglückwünschte den Vater. Saber hörte um sich herum kaum etwas, er berührte den kleinen Menschen vor sich vorsichtig mit einem Finger, den die Kleine sogar schon leicht berührte, sie war so winzig und zerbrechlich. “Die hübsche braucht jetzt aber auch einen angemessenen Namen!” sagte die Kinderärztin. Saber lächelte seine Tochter mit tränen in den Augen entgegen: “Sara Marry Lancelot!” kam es von Saber rau und leise, seine Stimme versagte in diesem Moment. 950 Gramm und genau 38 Zentimeter, teilte ihm der Pfleger mit, Saber schüttelte mit seinem Kopf, so ein kleiner Mensch, so hilflos und zart. “Wir bringen sie jetzt auf Station!” teilte die Kinderärztin mit. Der Schotte sah dem Bettchen nach. “Meine Frau?” fragte Saber, und er merkte, dass er kaum noch in ganzen Sätzen sprechen konnte. “Sie wird noch gute zwei Stunden schlafen und wird dann auch auf Station gebracht." Saber überkam ein schwindelgefühl. “Gut, ich brauche jetzt einen Stuhl!” Schwester Luise bekam große Augen und schob den Schotten einen Rollhocker hin. “Ich lasse sie einen Moment alleine!” Saber nickte nur und lehnte seinen Kopf hinter sich an die Wand und schloss seine Augen. Da sah er seine Tochter wieder, sie war da, er konnte es noch gar nicht begreifen, aber er hatte sie berührt und sie war das schönste, was er jemals gesehen hatte. Saber schluchzte erneut. Seine Gedanken gingen zu Sincia, sie muss große Angst gehabt haben, plötzlich gab er sich die Schuld, obwohl er wusste, dass diese Vorwürfe haltlos waren. Nun kam die Sorge wieder um seine Tochter, alles schien plötzlich auf einmal da sein zu wollen. Schwester Luise stand nun vor Saber und hielt ihm einen kleinen Becher mit einer kleinen halben weißen Tablette hin: “Für die Nerven!” erklärte sie ungefragt. “Ein Scotch wäre mir lieber!” antwortete Saber. “Das kommt später, Mr. Lancelot!”
 

Shinjiro hatte es irgendwie geschafft aufzustehen und zu duschen, nun lag er auf dem Bett, auf dem Bauch, das ging ohne Schmerzen. Sein Kommunikator meldete sich, er hob seinen Kopf und griff zum Nachttisch, er kam nicht ran und bewegen war heute nicht mehr drinnen. “Das kann doch nicht wahr sein!” kam es von ihm und ließ seinen Arm fallen, dieser hing nun aus dem Bett. Und er hörte dem Klingeln zu. Hitomi kam ins Zimmer: “Es klingelt!” sagte sie und nahm den Kommunikator an sich: “Es ist Shinji!” sagte sie und nahm ab. “Aha!” kam es stimmlich erstickend aus dem Bett. Hitomi grinste. Fireball war überrascht, dass seine Mutter ran ging, aber es war ihm ganz recht, wollte er doch wissen, wie es ihr geht. “Hier ist alles in… soweit in Ordnung!” berichtigte sich Hitomi in ihrem Satz, als sie vor sich im Bett ihren Mann musterte. Sie unterhielt sich noch etwas mit ihrem Sohn. “Wir bleiben noch, bis wir genaueres wissen!” beendete Fireball das Telefonat. Hitomi verstand und verabschiedete sich. “Aaiko geht es gut, sie bleiben noch im Krankenhaus, etwas ist mit dem Baby von Mr. Lancelot!” erklärte Hitomi. Shinjiros Augen gingen auf. Da fiel es ihm wieder ein und er atmete tief ein und aus. “So jetzt aber!” sagte Hitomi entschlossen und legte die Bettdecke zur Seite. “Wo tut es weh?” Shinjiros Augen wurden immer größer, weglaufen ging nicht, er war ihr jetzt ausgeliefert. “Überall!” Hitomi setzte sich auf die Bettkante und legte ihre Hände auf seinen unteren Rücken. “Hier?” - “Ja!” - “Hier?” - “Jahaa!” - “Was hier auch?” fragte Hitomi besorgt. “Ja, was verstehst du nicht an, überall?" Hitomi stand auf und verließ das Zimmer. “Hey!” rief er ihr nach. Und hob seinen Kopf, seine Decke lag, wer weiß wo und ließ seinen Kopf wieder ins Kissen fallen. Nach wenigen Minuten kam Hitomi zurück ins Schlafzimmer und begann ihn mit warmem Heilöl zu massieren. Shinjiro kniff seine Augen zusammen und entspannte sich darauf langsam, die Wärme tat gut und die Hände von Hitomi taten ihr Übriges. “Da muss ein Arzt draufschauen, du hast dir garantiert das Steißbein geprellt!” erklärte sie. Sie hörte ein Gemurmel aus dem Kissen, sie musste etwas vor sich hin lachen.
 

Saber kam mit einer Schwester zurück in den Wartebereich: “Bis gleich, Mr. Lancelot!” verabschiedete sich die Schwester. Seine vier Freunde standen auf und wollten nun wissen, was los ist. Sie hatten alle tatsächlich gewartet, Saber schmunzelte ein wenig: “Sara Marry Lancelot - 950 Gramm und 38 Zentimeter!” kam es vom Schotten. Alle machten große Augen: “Was?” kam es als erstes von Colt. April, die im ersten Moment erschrak, freute sich nun und alle beglückwünschen ihrem Freund, er war nun tatsächlich Vater: “Wie geht es ihr?” - “Wie geht es Sincia!” - “Sara, was ein schöner Name!” - "Erzähl, wie sieht sie aus?” wurde Saber mit Fragen überhäuft. Saber setzte sich: “Sie ist so klein!” zeigte Saber mit seinen Händen an. April und Aaiko sahen sich an, so gerührt hatten sie die drei Jungs noch nie gesehen. Saber holte seinen Kommunikator hervor und zeigte seinen Freunden ein Bild. Alle Köpfe hingen über den Bildschirm: “Ganz der Papa!” - “Quatsch, schau doch, Sincia!” - “Das kann man doch jetzt noch gar nicht sagen!” - “Achso, ich kenne mich aber mit Babys aus, glaub mir!” - “Von welchen Babys redest du?” Saber rollte mit seinen Augen “unverbesserlich!” dachte er sich und musste grinsen.

Kriegserklärung?

Eine Woche war seit der letzten Schlacht vor Jarr vergangen. Die Wissenschaftler von Yuma und Pectos analysierten die Daten und nahmen die beschädigten Schiffe der Outrider und die eigenen genauestens unter die Lupe. Sie gewannen immer mehr Erkenntnisse, welche die physikalischen Gesetze sprengten. Immer wieder standen sie erstaunt vor den Daten und auch umgesetzten Animationen. Die Monarch Supreme, eines der modernsten und sichersten Schiffe des glorreichen Königreichs Jarr, lieferte dabei die größten Erkenntnisse, war sie doch das einzige Schiff, welches unmittelbar mit der neuartigen Waffe in Berührung kam. Nicht auszudenken, wenn zivile Raumgleiter in der Nähe gewesen wären! Nach Kriegsrecht kam diese Aktion einer Kriegserklärung gleich. Saber atmete tief ein und aus. Der Stab des neuen Grenzlandes inklusive der Erde würde nach Abschluss der ganzen Untersuchungen tagen und entscheiden, wie man mit dieser neuartigen, noch nie dagewesenen Situation umgehen sollte. Die Presse war da wenig hilfreich, immer mehr Gerüchte entstanden. Das Oberkommando hatte Mühe, diese zu entschärfen, solange man selbst noch nicht wusste, was genau geschehen war! Es hieß warten, denn physikalisch stand das Universum gerade auf dem Kopf, alte Denk- und Wissens Muster mussten widerlegt werden. Doch sollte das neuartige Wissen erst einmal sacken, es eröffnete plötzlich so viele Möglichkeiten rund um die Raumfahrt. Saber las die internen Nachrichten des Oberkommandos weiter durch. Als Stabsmitglied hatte er zugriff auf diese, jedoch hatte er Mühe, sich auf die täglichen Neuigkeiten zu konzentrieren, drehte sich doch sein Universum gerade um seine kleine Familie. Er sah auf und blickte in den vor ihm stehenden Inkubator, in dem seine Tochter, die er vor wenigen Minuten noch gehalten hatte, schlief, er lächelte. Saras Aufgabe war es, viel zu schlafen und zuzunehmen, und das tat sie, er war stolz auf seine kleine Kämpferin! Trotz des schnellen Start ins Leben war sie gesund, sie bekam beim Atmen noch Unterstützung, aber auch da zeigte sie schon Eigeninitiative. “Sie wird alles ganz schnell aufholen!” hatten ihm die Ärzte und Schwestern aus ihren Erfahrungen berichtet. Er setzte sich wieder in den Sessel und versuchte, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, zwei Stunden würde er noch hier bleiben und danach seinen täglichen Rundgang auf Ramrod tätigen. Colt, Fireball und April hielten ihm den Rücken frei, so gut sie konnten. “Aber nur bis die kleine Prinzessin Sara 3000 Gramm erreicht hat!” war Colts scherzhafte Bedingung. Fireball war hin und weg, er wollte täglich ein Update haben, wie es der kleinen Lancelot ging. Saber musste grinsen ausgerechnet der jüngste zeigte so ein Interesse, es muss Fireball tief beeindruckt haben, so nah dran gewesen zu sein. Zwar hatte der Pilot so etwas schon einmal erlebt, hatte Fireball ihm erzählt. Royus Tochter die kleine Yuna, von der Saber auch einige schöne Bilder geschenkt bekommen hatte, war ebenfalls ein Frühchen gewesen, doch war Fireball damals selbst noch ein Kind. Saber teilte seinen Freunden natürlich gerne alle möglichen Informationen mit, auch half es ihm, besser mit der Situation umgehen zu können, es in seinen Alltag zu integrieren, es gehörte jetzt schließlich zu seinem Leben und er musste und sollte es nicht ausklammern! Saber loggte sich in den Bordcomputer von Ramrod ein, Captain Hikari war immer noch im Krankenstand, wurde aber zu den Gremiumsitzungen zugeschalten, genaueres wusste der Schotte nicht, nur das er sich an Bord der Monarch verletzt hatte, wie einige andere auch. Das Gremium hatte sich mehrheitlich dazu entschieden, die Waffe zu bauen, doch noch war diesbezüglich noch keine endgültige Entscheidung gefällt worden. Captain Lorenz hielt auf dem Stützpunkt die fäden in der Hand und würde das wohla uch in den nächsten Tagen weiter tun, denn so wie es aussah, würde der Stab und somit auch die Star Sheriffs und Air Base auf ungewisse Zeit auf Jarr stationiert bleiben. Ramrod war im Wartungshangar, die angereisten Techniker aus Yuma arbeiteten in zwei schichten an den Friedenswächter, die Challenge Phase war aufgrund ihres Manöver nahezu geschrottet worden April war darüber sehr schockiert, aber verstand es nachdem Saber ihr berichtet hatte, wie dies zustande gekommen war, darauf war sie nur noch froh, das alle Gesund und munter wieder zurückgekommen waren. Der Highlander ging die Pilotenlisten und deren Ergebnisse durch, er hatte nach wie vor keinen zweiten Piloten, das finden dürfte sich als schwierig erweisen, musste Saber feststellen. Colonel Murry hatte den Schotten schon mitgeteilt, dass aufgrund der neuen Bauweise mit der neuen Legierung die Ausbildung derer noch umfangreicher werden würde. So konnte Fireball in seinen verdienten Urlaub starten, denn Ramrod war eh nicht einsatzfähig, noch ein Umstand, der Saber Magenschmerzen verursachte, denn im Falle eines Angriffes konnte er nicht starten. Saber loggte sich wieder aus und lehnte sich im Sessel zurück, es war still auf dieser Station, die Fenster waren abgedunkelt, nur das leichte piepsen von Geräten war zu vernehmen. Seine Sorge galt auch Sincia sie hatte sich tagelang große Vorwürfe gemacht, dass sie ihre Tochter nicht länger bei sich behalten konnte, die Schwestern der Station hatten es mit vielen Gesprächen geschafft, ihr diese zu nehmen, Sabers sorge war groß, das sie in einer Art Depression verfallen könnte, seine Frau würde in den nächsten Tagen schon entlassen werden, Sabers Mutter wird bald anreisen, sie wird Sincia unterstützen können, wenn er tagsüber auf dem Militärgelände sein musste. Die Tür wurde langsam geöffnet und eine Schwester betrat mit Sincia das Zimmer: “Du bist schon wach?” fragte er überrascht und stand auf. Sincia lächelte ihn an und nickte: “Ja, ich werde mich hier weiter ausruhen.” Er verstand und ging zu ihr und umarmte sie, er gab ihr einen Kuss und half ihr, sich in den Sessel zu setzen.
 

“Ich hätte sie trotzdem gerne in einem Krankenhaus gesehen, Mr. Hikari!” sagte Dr. Morel, der als Leibarzt von König Jarred eine Praxis im Palast hatte und sich erneut die Verletzung seines Patienten ansah und ein Mal fest gegen den unteren Rücken des Captain drückte. Hikari biss die Zähne zusammen und ließ einen lautlosen schmerzhaften Schrei los. Dr. Morel beendete die tägliche Untersuchung und setzte sich an seinen Schreibtisch. Hikari richtete seine Sachen: “Wissen Sie, wo ich mich sehe?” begann Hikari und auf Dr. Morels Gesicht zeichnete sich ein kleines Lächeln und er tippte seine heutige Diagnose in die Krankenakte. “Auf einer Insel, Palmen, Meer, weißer Sandstrand und sonst …nichts!” war die Antwort des Captains auf Morels erneute tägliche Empfehlung und schloss seinen Gürtel. Es ging ihm doch schon besser, er konnte halbwegs wieder schmerzfrei gehen, auch wenn nur Stundenweise. Er war wirklich ganz unglücklich auf seinen Hintern gelandet, das Steißbein war schwer geprellt und hatte einige Wirbel mit gestaucht, die der Doctor nach und nach wieder mit gekonnten Griffen in ihre Position bringen konnte, das brachte Shinjiro nach und nach auch wieder Erleichterung. “Haben Sie die Medikamente genommen?” fragte Morel und blickte seinen Patienten, der vor seinem Schreibtisch stand, ernst und fragend an. Hikari sah ihn an und nickte: “Ja!” Morel grinste jetzt breit: “Freiwillig?” Hikari fixierte den Doktor und atmete tief ein und aus: “Meistens, ja!” und stemmte seine Hände in die Hüften. “Die Nadel ist so lang!” und der Arzt deutete mit seinem Daumen und Zeigefinger eine lange Spinalkanüle an. Captain Hikari musterte den Doktor vor sich: “Wie lange wirkt es?” wollte er jetzt genau wissen! Morel stand auf: “Circa 72 Stunden, dann könnte man dreimal in Abständen nachspritzen!” gab der ältere Auskunft und lehnte sich zurück. Hikari atmete tief ein und nickte.
 

“Los Partner, lass uns Feierabend machen!” kam es von Colt, während er an die Satteleinheit seines Freundes trat. Fireball nickte, ”nichts lieber als das…!” kommentierte er in seinen Gedanken und fuhr den Bordcomputer herunter. “April war heute gar nicht an Bord gewesen!” stellte Fireball fest, als er mit Colt die Brücke verließ. “Logge dich aus, du hast jetzt Urlaub!” war Colts Antwort darauf! “Schon geschehen, Kuhhirte!” grinste Fireball und griff nach seinem Rucksack, beide verließen Ramrod und würden die Schicht gemeinsam bei einem Feierabendkaffee ausklingen lassen.
 

“Also gibt es kein klares einheitliches Bild!” stellte König Jarred fest, der mit zwei Wissenschaftlern von Pectos und Yuma mit Captain Hikari in seinem Büro saß. “Ausser, dass sich die Simulation bestätigt hat, es handelte sich um genau diese Waffe!” erklärte ein Wissenschaftler aus Yuma. “Wie steht es mit den Anomalien, haben sie sich dadurch verringert?" wollte Hikari wissen! Ein älterer Weltraumphysiker erhob sich und legte eine Karte auf den Monitor: “Nur um wenige Prozent, eigentlich nicht erwähnenswert!” Hikari ging auf die Karte zu und stellte sich neben dem Physiker: “Aber?” fragte er. Der Wissenschaftler wog mit seinem Kopf ab: “Das interessante an der ganzen Sache war, dass eben diese Waffe, das große Outriderschiff, welches vor Jarr auftauchen sollte, im Kanal festhielt.” König Jarred beobachtete seinen Freund und den Physiker und erhob sich jetzt auch: “Was vermuten sie?” fragte Jarred jetzt. “Nun!” und der Physiker sah zu Dr. Peaks: “Es sind Anfänge zu erkennen das die Hauptpunkte im All, über die die Outrider zu uns gelangen sich nach und nach schließen, allerdings geschieht das bis jetzt nur einseitig und wir wissen nicht, wann die andere Seite, die Waffe erneut einsetzten wird!” Captain Hikari verschränkte seine Arme vor der Brust und sah Jarred ausdruckslos an, dieser erwiderte seinen Blick. “Das würde bedeuten, wir müssten ein Gebiet im All sperren von unvorstellbaren Ausmaße!” stellte Jarred eher nebensächlich fest. Dr. Peaks nickte: “Nicht nur das eure Hoheit, wir kennen die Auswirkungen nicht, noch nicht!” Es wurde still im Büro, jeder ging seinen Gedanken darüber nach. Jarred gefiel diese Angelegenheit überhaupt nicht, er brummte ein: “Mhm!” und er setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Hikari blickte Jarred nach, nickte und sah darauf noch einmal zur Karte: “Wir benötigen Kontakt!” sprach er aus. “Das, oder wir beginnen mit dem Bau der Waffe und setzen sie beim nächsten Kampfgeschehen an den markierten Hauptpunkten ein!” Jarred sah in die Runde und nickte langsam. “Nein!” kam es fest von Hikari. “Was, Nein? Möchtest du das nächste Mal abwarten, nicht auszudenken, was geschieht, wenn ein Schiff ohne diese Schutzlackierung in der Nähe ist, oder zivile Raumgleiter, wir können nicht das halbe All zur Sperrzone erklären!” kam es von Jarred ernst und fast ungehalten, die Sorge hörte man förmlich raus. Und König Jarred stand auf und ging Richtung Monitor. Captain Hikari zog seine Augenbrauen zusammen: “Natürlich nicht, wir müssen etwas übersehen haben, oder haben es noch nicht entschlüsselt.” Jarred winkte ab: “Nein, nein und nochmals nein!” Hikari stemmte seine Hände in die Hüften und ließ Jarred reden. “Hätten wir diese Signalkugel nicht gefunden, wäre das, was wir jetzt hier vor Augen haben uns vollkommen unbekannt, wie konnten die auf der anderen Seite sich so sicher sein, dass wir eine Nadel im All finden, wie können sie sich so sicher sein, dass keine Zivilisten, oder auch Soldaten bei ihrem Einsatz der Waffe auf unserer Seite zu schaden kommen? Wie?” fragte Jarred nahezu erbost in Richtung Hikari, der stillschweigend zuhörte. “Ich werde nicht zusehen, wie hier eine Bombe nach der anderen willkürlich gezündet wird, dieses Risiko und diese Verantwortung werde ich nicht tragen, oder kannst du das?” Hikari presste seine Lippen aufeinander und sah König Jarred ernst an. Die Wissenschaftler zogen sich nach und nach langsam in den hinteren Teil des Büros zurück und warteten ab, bis sich die Lage im Raum etwas beruhigte. “Das meinte ich, sie haben uns wahrscheinlich einen kompletten Ablauf geschickt!” warf Hikari ein. “Und warum schicken sie ihn nicht verständlich, dass wir ihn auch entschlüsseln, geschweige denn lesen können?” Captain Hikari atmete tief ein und beobachtete Jarred weiter, der völlig außer sich gerade war. “Das Shinjiro, kommt einer Kriegserklärung gleich!” ging Jarred auf seinen Freund zu und blickte ihm fest in die Augen: “Und das werde ich nicht zulassen!” Hikari hielt dem Blick stand und erwiderte darauf ruhig: “Was willst du tun?” Nun war es Jarred, der einmal tief ein- und ausatmete: “Ich lasse diese Waffe bauen!” sprach er entschlossen in Richtung Hikari und sah ihn darauf einige Sekunden an. Hikari lehnte sich rückwärts gegen den Tisch: “Gut,, bau sie, ich bin nicht dagegen!” - “Ach!” kam es von Jarred, der Richtung Fenster ging. “Nur, wann, und wie und, gegen wem möchtest du sie einsetzen?" Jarred drehte sich darauf schnell wieder seinem Freund zu und sah diesen ungläubig an: “Was?” fragte Hikari. “Ich habe..” begann Jarred wütend: “Was hast du?” fiel ihm Hikari ernst ins Wort und ging einige Schritte auf Jarred zu: “Du hast einen Knopf und wenn du ihn drückst veranstaltest du auf der anderen Seite eventuell ein Armageddon, was ist, wenn genau dort auch ein bewohnter Planet ist? Wer ist dann hier der Kriegstreiber?” beendete Captain Hikari seinen Satz und sah Jarred darauf scharf an. “Wir hatten hier nur Glück!” wurde Jarred laut! Die Wissenschaftler blickten erschrocken auf. Hikari stellte sich vor Jarred und sah ihn nicht weniger wütend in die Augen: “Wir haben etwas übersehen!” Jarred nickte mehrere Male mit seinem Kopf: “Da kann möglich sein, er zeigte mit einer Hand Richtung Fenster, sie gehen davon aus, dass wir diese Waffe bereits nachgebaut haben, wie auch immer sie darauf kommen!” stellte Jarred darauf fest und wandte sich ab. Hikari blieb stehen und blickte stur geradeaus: “Dr. Peaks, wie lange benötigen Sie für den Bau dieser Waffe?” hörte er Jarreds Worte hinter sich und schluckte. “14 Tage, eure Hoheit!” war die bereits feststehende und errechnete Antwort des Wissenschaftlers. “Dann beginnen sie, ich stelle ihnen die Mittel zur Verfügung!” Dr. Peaks nickte und sah dann Richtung Fenster, wo Hikari immer noch regungslos stand. “First Grad?” kam es von Jarred fordernd. Captain Hikari drehte sich um und ging langsam auf die Gruppe zu, er warf Jarred einen ernsten Blick zu und sah darauf die Wissenschaftler vor sich an: “Bauen Sie die Waffe!” kam es ruhig vom Japaner, Jarred nickte darauf: “Aber!” warf Hikari ein und alle sahen ihn fragend an: “Lassen Sie sich etwas einfallen, dass wir Kontakt aufnehmen können und zwar so, dass wir auch sicher sein können, dass dieser empfangen wird!” - “Wie stellst du dir das vor?” kam es von König Jarred: “Wir haben Aufzeichnungen, als wir die Basis auf Alamo hops genommen haben, wir wissen um das Energiefeld und konnten einige Sprünge verfolgen. Und das wissen sie eure Hoheit!” erklärte der Captain. “Und jetzt können wir das Wissen nutzen!” - “Diese Daten geben nur das Endfeld wieder, alles andere wäre Spekulation!" warf Jarred darauf ein. Hikari nickte: “Eine 38 prozentige, das ist mehr als gar nichts!” Jarred winkte ab und ging in die Mitte des Büros. “Und genau das ist das Feld zwischen, den Dimensionen, oder auf der anderen Seite! Daraus lässt sich doch bestimmt etwas machen?” reichte Captain Hikari die Frage nun an Dr. Peaks weiter. Ein jüngerer Wissenschaftler gab zu verstehen: “Wir könnten dieses Feld nutzen, um unsere Signale darauf wiederzugeben, dazu benötigen wir ebenfalls so etwas wie eine Signalkugel.” - ”Oder Fity Technik!” gab ein Physiker aus Yuma dazu. “Na, dann!” antwortete Hikari und wandte sich ab. Die Wissenschaftler blickten nun zu König Jarred, dieser nickte: “Beginnen Sie! Das Projekt hat oberste Priorität und steht unter TSID!” beschloss Jarred. Die Wissenschaftler nickten und verließen das Büro. Jarred verabschiedete die Männer und sah darauf zu Hikari, der mitten im Büro stand. “Und was ist in der Zwischenzeit?” fragte Jarred im ruhigen Ton seinem Freund: “Warten?” kam es von Hikari. König Jarred fixierte Shinjiro und ging an ihm vorbei und setzte sich wieder und rief die Routen, die in diesem Gebiet verkehrten auf. “Wir sperren diesen Bereich, nur Militärschiffe mit der Lumen Legierung dürfen in diesem Bereich fliegen!” Jarred sah auf: “Das ist verrückt!” Hikari stellte sich vor den Schreibtisch und sah Jarred ernst an: “Nein, verrückt ist was du hier machst!” Jarred stand auf und stützte sich am Tisch ab: Verrückt ist es das halbe Grenzland zur Sperrzone zu erklären!” - “verrückt ist es, es nicht zu tun, wie du schon sagtest, wir wissen nicht wann, es noch einmal dazu kommt!” gab Hikari darauf zurück. “Wie willst du das erklären?” - “Du baust die Waffe und erklärst es, es ist mir egal, ob Urlaubsflieger eine Stunde deswegen länger unterwegs sind!” Jarred schluckte: “Für wie lange?” Hikari drehte sich weg und warf seine Arme in die Luft: “Keine Ahnung, 14 Tage?” - “Shinjiro!” hallte es durch den Raum, der Angesprochene drehte sich darauf schnell um: “Was?” gab Hikari nicht leiser zurück: Jarred umrundete seinen Schreibtisch: “Ich handle und warte nicht ab bis…” - “Bis was?” - “Bis etwas passiert!” beendete Jarred seinen Satz. “Genau das tue ich auch und zwar so lange, bis wir einen Kontakt haben!” wechselten beide ihre Ansichten lautstark aus. “Das entscheidest du nicht alleine!” kam es von Jarred. Hikari beugte sich leicht zu Jarred vor: “Das nicht, aber die militärische Entscheidung, wann das Ding auf unserer Seite letztendlich gezündet wird, liegt bei mir!” Jarred musste tief und fest einatmen: “Du bist genauso dafür!” Hikari nickte: “Ja, also sperre deinen Sektor ab, ich kläre das mit Sektor A!” Jarred verharrte einige Sekunden. “Hmh!” nickte er. “Wer ist dabei, die Daten zu entschlüsseln?” wollte Jarred jetzt wissen und ging zu seinem Schreibtisch zurück. Shinjiro atmete hörbar aus: “Charles!” ruckartig hob der König seinen Kopf. “Und Miss Eagle!” setzte Shinjiro noch nach. Jarred schüttelte in Zeitlupe seinen Kopf. “Eagle?” kam es fast flüstern von Jarred. “Ja, kennst du einen besseren Dechiffrierer?" König Jarred stand auf und ging zu seinem Freund: “Shinjiro!” konnte er nur sagen. “Also kennst du keinen!” stellte Hikari fest. “Was weiß er?” wollte Jarred wissen. “Nichts, er hat nur das vor sich, was er dechiffrieren soll.” - “Wo?” fragte Jarred weiter. “Red-Wing!” kam die Antwort genauso kurz von Shinjiro zurück. “Wer weiß davon?” - “Es wurde gestern erst zugestimmt und er steht bei der Militärpolizei unter TSID.” erklärte Hikari: “Wer weiß davon?” fragte Jarred nochmals nach: “Major Lancelot, Miss Eagle und der Chief des Untersuchungskomitees von vor 17 Jahren!” Jarred musterte seinen Freund vor sich und flüsterte: “Ganz dünnes Eis!” Shinjiro schloss seine Augen und nickte leicht. “Das weiß ich!” sagte Hikari und sah Jarred vor sich an. Nach gefühlten Minuten ging Jarred wieder an seinen Platz. “Siehst du das hier?” und der König zeigte auf seinen Kopf. Shinjiro beobachtete seinen Freund. "Wenn das vorbei ist, sind dort gar keine Haare mehr!” Shinjiro musste kurz grinsen. “Wie lange bist du weg?” fragte Jarred darauf. Es klopfte und Jarred betätigte einen Knopf, die Tür des Büros öffnete sich und Dr. Morel trat ein. Alle nickten sich zu. “10 Tage!” wandte sich Shinjiro wieder Jarred zu. Der König musterte Hikari: “Schönen Urlaub!” Shinjiro verschränkte seine Arme: “Dir auch!” und sie verabschiedeten sich. Hikari sah zu Morel und darauf zu Jarred: “Und werd nicht krank, er hat solche Spritzen!” und er zeigte die Länge an und ging Richtung Tür. Dr. Morel grinste verneinend mit dem Kopf und verringerte die Länge mit seinen Fingern um einige Millimeter. Jarred musste etwas lachen: “Wohin geht's?" rief er seinem Freund noch nach. “Das sage ich dir nicht!” und Hikari öffnete die Tür und verließ das Büro.
 

“Ach komm Hombre, du findest schon den passenden Moment!” sprach Colt nicht gerade leise im Offizierscasino. Fireball sah sich um: “Man, es muss ja nicht gleich jeder hören!” Colt lachte herzhaft auf, hatte ihm doch gerade sein Freund offenbart das er sich mit Aaiko verloben möchte und nicht weiß wie. “Ich bin mir sicher, du warst der größte Tollpatsch!” warf Fireball darauf nach. “Tollpatsch, ich gebe dir gleich Tollpatsch!” kam es vom Cowboy darauf. “Gut, dann frage ich eben Robin!” verschränkte Fireball seine Arme und war etwas eingeschnappt. Der Lockenkopf beobachtete die Reaktion: “Sorry, das kam echt überraschend, ich meine, ihr seid noch so Jung!” versuchte sich Colt etwas ungeschickt herauszureden. Fireball sah auf und verdrehte seine Augen. “Das ist echt eine große Entscheidung Hombre, habt ihr darüber schon mal gesprochen?” Fireball verzog sein Gesicht: “Ansatzweise!” gab er zu. Colt nickte. “Was würden dein und ihr Vater dazu sagen?” und Colt zog im nächsten Moment vorsichtshalber seinen Kopf ein. Fireball lehnte sich etwas über den Tisch und sagte mit fester Stimme: “Das ist doch egal! Und wenn du es genau wissen möchtest, meine Eltern haben sich mit 17 verlobt und das, bevor sie jemanden eingeweiht hatten!” Colt Augen wurden groß, da fiel der Apfel wirklich nicht von seinem Stamm. Fireball lehnte sich wieder zurück: “Nun weiß ich auch warum!” murmelte er dabei. Colt musterte seinen besten Freund, ja er war Jung, schien sich aber ziemlich sicher zu sein. Colt wusste, dass er Fireball da nicht reinreden konnte, dass da zwischen den beiden etwas Ernstes ist, streitet Colt auch gar nicht ab, hatte doch Royu auch so etwas angedeutet, aber seine Bedenken äußerte er trotzdem. “Wie lange hast du überlegt, als du Robin gefragt hast?” wollte Fireball jetzt wissen. Der Scharfschütze musste kurz überlegen: “Ein Jahr!” kam die Antwort doch schneller als gedacht vom Lockenkopf. Fireball nahm die Antwort auf und rechnete kurz nach, er grinste seinen Freund vor sich schelmisch an: “Also hast du es noch eher gewusst, dass du Robin heiraten willst!” Erwischt! Colt dachte zurück, nach der ersten Begegnung hatte Colt schon gewusst, dass Robin die Frau an seiner Seite sein sollte! Rechnen konnte sein Kumpel, auch das musste der Cowboy wieder mal zugeben: “Wir sind erwachsen!” redete sich Colt raus. “Nein, ihr habt nur mehr Jahre auf dem Buckel!” kam es vom Piloten. “Was soll das denn heißen?” Fireball zuckte mit den Schultern und stand auf: “Torschlusspanik!” Da sprang Colt auf: “Was, ich, niemals!” Der Japaner griff langsam nach seinem Rucksack: “Du hattest schiss, dass dir jemand die Gute wegschnappt, schnapp, schnapp, Robin weg…” Die Augen des Cowboys wurden Teller Groß: “Na warte!” und Fireball flüchtete: “Los, ruf um Hilfe!” setzte Fireball noch einen drauf! “Ja, wenn ich dich kriege, wirst du Hilfe brauchen!” und sie rannten aus dem Casino, verwirrte Blicke folgten den beiden. Fireball stürmte aus dem Haupteingang und wie es auch nicht anders sein sollte, rannte er Saber fast über den Haufen. “Halte ihn fest!” rief Colt und zeigte auf den Flüchtling. Saber wusste gar nicht, wie ihm geschah und sah den beiden nach: “Schönen Feierabend euch!” dachte er sich und musste grinsen.
 

April saß seit einigen Stunden mit ihrem Vater im Red-Wing-Gefängnis, dieses Gefängnis unterschied sich dahingehend, dass es nicht die typische kalte Gefängnis Atmosphäre hatte, die Insassen kannten sich zum größten Teil nicht und es gab verschiedene Bereiche. Erst hatte sich April sehr erschrocken, dass ihr Vater nicht mehr auf Yuma war, sie hatte schon Angst bekommen, dass er nun doch nach den ganzen Wochen der Hoffnung nach Pectos ins Hochsicherheitsgefängnis gebracht worden war, wo die meisten der Untergrundbewegung insassen. April wusste von vielen Gesprächen mit ihrem Vater, das er maßgeblich an er Aufklärungsarbeit des ersten Outriderangriffes beteiligt ist, das brachte ihn diese Privilegien, er kooperierte und gab bereitwillig Auskunft, das bedeutete jedoch im gleichen Atemzug, mehr persönlichen Schutz. Und jetzt benötigte das Grenzland seine und ihre Hilfe, sie genossen die Zeit miteinander und sie hatten jetzt beide ein gemeinsames Projekt, welches auch noch Top Secret war. Sie versuchte aus den ihnen gegebenen Daten ein Muster der Sprache zu erkennen, einige Versuche musste sie schon wieder revidieren, ihr Vater war damit beschäftigt, die technischen Daten zu übersetzen, aber das stellte sich als schwieriger heraus als am Anfang gedacht. “Wie läuft es auf Jarr?” fragte ihr Vater, als er beschloss, eine kleine Pause zu machen. April, die gerade handschriftlich versuchte, immer wiederkehrende Laute aufzuschreiben, nickte konzentriert: “Ganz gut, außer, dass die Jungs beinahe Ramrod II beim letzten Kampf geschrottet hätten!” Charles hatte von dem Angriff erfahren, auch dass es da einiges gab, was nicht erklärbar war, doch von diesen Nachrichten wurde er abgeschirmt. “Du warst also nicht im Geschehen!" stellte Eagle fast erleichtert fest. April sah auf und legte ihren Stift beiseite: “Nein, ich war bei Sincia im Krankenhaus. Das war keine schöne Erfahrung, ich weiß jetzt, was die Zivilisten bei einem Angriff für Ängste ausgesetzt sind.” Charles nickte verstehend. “Aber es geht euch beiden gut!” kam es leise von Charles. April nickte: “Das Baby von Saber und Sincia wurde einige Stunden später geholt.” Charles sah besorgt auf: “Eine Sara und sie ist entzückend!” beruhigte April ihren Vater und ihre Augen leuchteten, als sie von der kleinen berichtete. Eagle überschlug seine Beine und lauschte den Worten seiner Tochter und schmunzelte: “Du bist im Babyfieber!” kommentierte er das ganze. Aprils Augen weiteten sich und sie musterte ihren Daddy: “Was nein, ganz und gar nicht, ich freue mich nur schon, sie auch mal in den Arm nehmen zu dürfen.” Charles nickte väterlich. “Und die Liebe?” - “Oh, Daddy!” sagte sie und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.
 

“Robin und Joshua geht es gut!” erklärte Colt seinem Freund, als er das Telefonat beendete. Der Cowboy hatte Fireball doch irgendwann noch eingeholt, ja sein Trainingsplan, den er streng einhielt zeigte nun auch erste erfolge, grinste der Cowboy in sich hinein. “Das klingt gut, aber es wird in den nächsten Wochen nicht unbedingt leichter für Robin!” kam es daraufhin von Fireball. Colt sah auf seinen Kommunikator und steckte ihn in seine Hosentasche: “Ja, das ist mein größtes Problem, ich bin hier, die beiden dort!” und die beiden liefen eine Weile Stumm nebeneinander her. Sie erreichten ein Wohngebiet mit modernen Villen, welches sehr viel Grün um sich hatte. Es war ein schöner Sommerlicher Später Nachmittag, die Vögel zwitscherten aus ihren Kehlen, man vernahm spielende Kinder aus dem nahegelegenen Park und hier und da liefen Leute von A nach B. “Dann hol sie her!” kam es nach einiger Zeit. Colt blickte zu seinem Hombre neben sich. “Wie stellst du dir das vor, Joshua hat gerade dort mit der Schule angefangen, es ist ein Stipendium, da ihn jetzt für unbestimmte Zeit rausreißen, ist nicht drin!” Fireball sah sich um und dachte nach: “Aber durch die Vereinigung des Grenzlandes und Jarr, müsste doch auch auf dieser Ebene etwas passiert sein.” sprach er nachdenklich vor sich. Colt horchte auf und der Lockenkopf zückte seinen Kommunikator.
 

König Jarred tätigte seinen täglichen Spaziergang im Schlossgarten und dachte nochmals über die Geschehnisse der letzten Tage und vor allem Stunden nach. Er war heute mit Shinjiro aneinandergeraten, es ging allein um die Sicherheit des Grenzlandes, sie hatten verschiedene Ansichten, doch haben sich ihre Entscheidungen in der Mitte getroffen. Jarred war sich sicher, dass der Bau der Waffe richtig und wichtig ist! Was ihm letztendlich mehr Sorgen bereitete war die Tatsache, dass Shinjiro Charles die Dechiffrierung anvertraute und so wie er mitbekommen hatte auch dessen Tochter. Auch Jarred hatte alle Vernehmungen und Aussagen von Charles Eagle gelesen, zum einen konnte er Charles verstehen, zum anderen überhaupt nicht, warum hatte der ehemalige Kommander nie mit ihm darüber gesprochen? Da fädelte Charles mit ihm ein Bündnis ein, welches vom alten Stab nicht gewollt war, es hatte damals den Frieden gefährdet als man annahm die Hitzestrahl Raketen auf Ramrod wurden von Jarr aus auf ein Schiff des Oberkommandos abgefeuert. Daraufhin sollte sich Ramrod zurückziehen, aber die vier jungen Star Sheriffs blieben von sich aus hartnäckig, somit war das alles diesen vier jungen Menschen zu verdanken, jedes andere Team wäre danach zurück nach Yuma geflogen und die Politische Spannung hätte sich aufgeladen, nicht auszudenken wohin das geführt hätte. Aber Charles hatte es so geschafft, das Jarr und Yuma miteinander redeten und militärische verbündete wurden, somit hatte der Stab nicht mehr diese umfassende Macht im Grenzland, es war ein guter Schachzug von Eagle gewesen mit den besten Absichten dahinter, jedoch hätte es auch vollkommen nach hinten losgehen können. Aber das mussten jetzt andere entscheiden, Jarred begriff nur nicht, nach allem was geschehen war, das Eagle nur in den Ereignissen vor 17 Jahren aufzufinden war, warum wurde über die Aktion der Aushebelung des First Grande und dessen Stab nicht gegen ihn ermittelt. Wer drehte da im Hintergrund an den Schrauben, hatte Shinjiro vor, Eagle begnadigen zu lassen, damit würde sein Freund auf einer Roten dünnen Linie balancieren, sollte es zum Schluss in eine Richtung gehen, würde Jarred ihm nicht helfen können, er musste sich darauf verlassen, dass Shinjiro wusste was er da tat! “Eure Hoheit!” kam ihm sein Sekretär entgegen. “Sektor A hat der Sperrung zugestimmt und leitet alles über die Geronimo Galaxie um!” teilte er mit. Jarred nickte: “Gut, wir werden dasselbe tun, Geronimo bis zur Erde, wird alles umgeleitet, wie vorab besprochen!” sagte Jarred. Sein Privatsekretär nickte und würde sich gleich daran setzen. Ab morgen würden nun alle Schiffe außer militärische nicht mehr auf ihren direkten Routen verkehren, es musste sein, sah Jarred jetzt auch ein und die Bevölkerung würde das verstehen! Er setzte seinen Spaziergang weiter fort.

Kontakt

Fireball und Aaiko waren im Partyviertel Shibuya in Tokio unterwegs. Genau so hatte er sich seinen Urlaub vorgestellt! Bisher verlief alles nach Plan, jetzt konnten Aaiko und er endlich auch die Partyszene voll nutzen, Aaiko hatte ihren 18. Geburtstag vor wenigen Tagen gefeiert. Dabei hatte er die Familie Nakamura kennengelernt, ein Treffen, das er immer hinausgezögert hatte. Zu seiner Erleichterung waren die Nakamuras ihm gegenüber sehr entspannt, er musste Aaikos Vater versprechen gut im Nightlife auf seine Tochter aufzupassen, mit Aaikos älteren Bruder Assano, den Fireball zwar mochte, aber mit ihm keine nähere Bekanntschaft machen wollte, sollte Aaiko etwas passieren. Darüber wollte er jetzt nicht weiter nachdenken, er hatte schließlich Urlaub! Und den wollte er mit ausschlafen, tollen Clubs und der schönsten Frau an seiner Seite, wie er fand, voll ausleben und genießen. “Mit wem warst du denn schon mal hier, wenn du so genau über diesen Club Bescheid weißt?" fragte Fireball Aaiko, gespielt eifersüchtig. Aaiko grinste: “Mein Bruder ist oft hier.” Fireball sah Aaiko misstrauisch an. “Jetzt höre auf, hier kommt man erst mit 18 rein, ich kann also noch gar nicht vorher hier gewesen sein!” sagte Aaiko nun doch etwas ernster. Fireball lachte: “Das war ein Spaß!” und er nahm sie in seine Arme und sie ihn. Aaiko genoss es auch, Shinji endlich mal ganz für sich zu haben, auch wenn es nur einige Tage sind, das machte ihre Zeit so kostbar. Er war hier weit weg von Verpflichtungen.
 

Saber verbrachte den Abend mit Sincia im Wohnzimmer ihres gemieteten Hauses, sie wurde heute Nachmittag entlassen. Es fiel der Erzieherin nicht leicht, ihre Tochter über Nacht allein im Krankenhaus zu lassen, morgen früh würde sie schon gleich wieder bei Sara sein, ihren Start als Mutter hatte sie sich anders vorgestellt! Sie musste es akzeptieren, es waren nur 10 Wochen, was sind schon 10 Wochen für ein ganzes Leben, welches auf sie drei wartete. Die Vorwürfe wurden jedoch nicht leiser in ihrem Kopf, obwohl ihr jeder sagte, es war nicht ihre Schuld, aber sie hätte sich doch nur ein wenig mehr zusammenreißen sollen! Sincia fing an zu weinen, sie spürte einen starken Arm, der sich um sie legte. “Sincia” hörte sie einflüstern, Richard war bei ihr, sie spürte ihn, er gab ihr gerade das, was sie brauchte, Nähe und seine Liebe, wie er es ihr auf der Hochzeit versprochen hatte. Bei ihm und nur bei ihm fühlte sie sich sicher, nach dem Angriff hatte sie zusätzlich nur noch Angst, es könnte wieder geschehen und er wäre nicht bei ihr und Sara. “Ich werde mir ein Zimmer im Krankenhaus nehmen, so kann ich immer bei Sara sein!” sagte sie leise unter Tränen. Saber richtete sich etwas auf, ließ Sincia aber nicht los. “Sincia, nein, darüber haben wir doch schon gesprochen!” sagte er sanft zu ihr. Sincia schüttelte mit ihrem Kopf: “Ich kann sie nicht dort allein lassen, stell dir vor, jetzt greifen die Outrider an und ich wäre nicht bei ihr!” Saber schluckte, natürlich gingen ihm auch diese Gedanken durch den Kopf, aber gerade diese Station mit der Intensiv sind die sichersten Orte in einem Krankenhaus im neuen Grenzland und vor allem in Jarr, das wusste der Schotte, diese Informationen hatte er aus erster Hand. “Sara braucht dich, da hast du recht, aber sie braucht vor allem eine ausgeruhte und gesunde Mutter! Gerade jetzt musst du wieder zu Kräften kommen!” sprach er mit ihr im bestimmten aber sanften Ton. Natürlich wusste Sincia, dass er recht hatte. Sie lehnte sich an ihn, sie hatte gerade keine Kraft mehr. Saber hielt seine Frau fest in seinen Armen und sah sich im Zimmer um und schloss ausatmend seine Augen, er hoffte, dass es der Baby Blues war, von dem die Schwestern auf der Entbindungsstation gesprochen hatten, er würde aber auf jeden Fall die Situation, mit einem Arzt besprechen.
 

400 Kilometer südwestlich vom japanischen Festland, auf einer von den 23 Yaeyama-Inseln, die zur Präfektur Okinawa gehören, einige davon sind gerade mal einen Hektar groß, dieses Archipel wird auch die japanische Karibik genannt. Ein Geheimtipp und eine dieser Inseln gehörte nun eine Woche lang ihnen. Wann hatte er das in die Wege geleitet? Diese kleinen Inseln waren über Monate, wenn nicht Jahre im voraus ausgebucht. Eigentlich war es ihr egal, die Hauptsache war, sie waren hier, nur sie und er ohne Termine oder Störungen, einfach nur sein. Sie hielt sich am gläsernen Geländer fest und schritt langsam die helle Terrasse entlang, ein tropisch-idyllischer Zufluchtsort vom Großstadttrubel. Korallenriffe in den schillerndsten Farben und voller Meerestiere, uralte Wälder, Palmen, pudriger weißer Sandstrand und türkisblaues Wasser soweit das Auge reicht. Es war genau das, wonach sie sich in den letzten Wochen gesehnt hatte. Hitomi atmete tief die warme Luft ein, sie stand in einem leichten weißen Kleid auf der Terrasse einer Modernen in japanisch angehauchten Stil gebauten Villa. Delche am in einem Hang integriert gebaut worden war, die Fenster waren groß, der Ausblick schmückte das innere, es war wundervoll! Sie ließ ihren Blick über das glasklare, blaue Meerwasser gleiten, in dem sie noch zwei, drei weitere Inseln erblicken konnte. Nach den Ereignissen der letzten Monate hatten sie sich einfach nur nach Ruhe gesehnt. Und dieser Ort erfüllte gerade genau das, kein Mensch war weit und breit zu sehen, Naturlandschaft und der friedliche Klang der zarten Wellen. Stille! Die bunte gefiederte Artenvielfalt gab diesem Ort etwas Paradiesisches, fand sie.
 


 

Colt lief mit einigen Waffeningenuren im Hangar um den Friedenswächter, es war tatsächlich viel kaputt gegangen, aber der riesige Cowboy hatte sie heil wieder zurückgebracht. “Die Waffensysteme können wir im Laufe des Tages einstellen, die Feinabstimmung war ausgezeichnet, die Software ist heil geblieben!” erklärte ein junger Waffenexperte, der extra aus Yuma mit dem Technikerteam angereist war. Colt nickte: “Ja, wenn April etwas entwickelt hat, dann auch so, dass es funktionierte, jedenfalls hatte er beim Thema Feuerleitstand nie Probleme gehabt!” dachte er sich. “Gut, dann bis später!” verabschiedete sich der Cowboy und ging an Bord, dort warten schon Saber und Glenn auf der Brücke. Colt sah sich um und grüßte in die Runde: “Ist April heute wieder nicht da?” fragte er, als er zu seiner Steuereinheit ging, in der Glenn die Feinabstimmung aufrief. Saber beobachtete seinen Schützen und nickte: “Sie ist eine Woche mit einem Projekt beschäftigt!” war seine kurze Erklärung. Colt sah auf, was war das für eine Auskunft: “Also wieder mal etwas für Eingeweihte!” stellte der Lockenkopf fest. “Richtig Cowboy!” kam es grinsend von Schotten. Colt zog seinen Hut ins Gesicht, er war doch so neugierig: “Mit wem muss ich schlafen, um auch hinter dem Vorhang zu linsen?” wollte er jetzt wissen. Saber lachte auf: “So einfach ist das nicht, du solltest schon Captain mit mindestens einem Stern sein, oder Major werden!” erklärte Saber. “Ich habe seit meinem 14. Lebensjahr ein Goldabzeichen des Schießvereins aus Daingerfield.” warf Colt darauf ein. “Das zählt hier nicht, mein goldenes Seepferdchen wollte hier auch niemand sehen!” kam die überraschende Antwort von Glenn. Auf Colts Lippen zeichnete sich ein breites Grinsen ab, Glenn gefiel ihm. “Also hat die gute Misses Daweds damals doch geflunkert, dass mich das Abzeichen weit bringen wird!” musste Colt feststellen. Saber setzte sich in seine Steuereinheit: “Sieh dich um!” war der kurze Kommentar des Highlanders. Colt richtete seinen Hut und nickte: “Gut, dann wollen wir mal, wollen wir, aber erst einmal: “Wie geht es deinen Mädels?” fragte der Amerikaner. Saber atmete tief ein und sah zu Colt. “Fährst du bitte Shinjis Steuereinheit hoch, damit wir alle Systeme am Laufen haben?” bat Saber den herumstehenden Cowboy. Und begann seine liegengebliebenen Berichte zu bearbeiten. Colt fing den Blick des Schotten auf, ließ es aber unkommentiert. Saber war ihm ausgewichen. "Nachher ist Kaffeepause!” kommentierte Colt sein Tun. Saber nickte und schrieb weiter.
 

April saß über ihren Aufzeichnungen und konnte es nicht fassen: “Was war das bitte?” ihr dämmerte gerade, warum sie unter TSID stand! Wie kann das nur möglich sein und wusste Saber tatsächlich genauestens Bescheid? Und die technischen Daten, welche ihr Vater dazu beisteuerte, waren alles andere als beruhigend, aber das, was sie in den Händen hielt, war brisant! “Daddy, ich kann das alles gerade nicht ordnen!” war alles, was sie sagen konnte. Eagle sah von seinem Tun auf: “April, egal was du da liest, nimm es einfach erst einmal so hin, ich bin mir sicher, dass du Antworten bekommen wirst!” Die Blondine stand auf, diese Antwort ihres Vaters gefiel ihr nicht. Sie legte ihren Schreibblock auf den Tisch: “Du weißt davon!” Charles nickte stumm. “Seit wann?” Charles lehnte sich in seinen Stuhl zurück: “Seitdem Saber Major ist! Aber mehr werde ich dazu jetzt nicht mehr sagen!” April hielt sich ihre Hände ineinander vor ihrem Herzen: “Daddy, das würde bedeuten …” - “April!” kam es streng von Charles. “Bist du fertig?” fragte er seine Tochter daraufhin. April nickte nur und ging wieder an ihren Platz: “Dann schick es an König Jarred!” - “Ok.” flüsterte sie.
 

“Schau!” sagte Shinjiro und zeigte mit seiner Hand in den Nachthimmel: “Das ist das Sternbild Bärenhüter, auch Bootes genannt.” und verband die Sterne mit einem Finger. Hitomi folgte seiner Hand und nickte. “Daneben ist das Sternbild Jungfrau und Drache.” Auch diese zeigte er ihr mit seiner Hand am Himmel an. Hitomi lehnte sich näher an ihn: “Und was ist das?” fragte sie und zeigte auf den sich bewegenden Punkt am Nachthimmel. Shinjiro verzog kurz seine Lippen und griff nach Hitomis Hand: “Superman, oder ein Flugzeug!” Hitomi kicherte und lehnte sich noch näher an ihn. Beide hatten vor nicht einer Stunde am Strand die Sonne verabschiedet. Jetzt lagen sie auf der weitläufigen Terrasse auf dem Sofa. Shinjiro musste auch ein wenig lachen, Hitomi spürte es und musste schmunzeln. Der Nachthimmel über diesem Insel Archipel war ein unvergessliches Naturschauspiel, fast nirgendwo sonst auf der Welt kann man nachts so viele Sterne am Himmel sehen. Von den 88 Sternenkonstellationen findet man 84 im Nachthimmel über Yaeyama. “Auch damals hast du sie mir immer gezeigt und erklärt!” schwelgte Hitomi in Erinnerungen und ihre Finger umspielten seine: “Und du hast nie etwas erkannt!” teilte er ihr leise grinsend mit und umschloss mit seiner Hand ihre Finger und hielt sie fest. “Cassiopeia, Perseus und Cetus finde ich!” verteidigte sich Hitomi gespielt und sah weiter in das Meer von Sternen über sich. Shinjiro lachte etwas: “Nur wegen der romantischen Geschichte dahinter!” sagte er und Hitomi nickte: “Es war die erste Geschichte, die du mir erzählt hattest!” erwiderte Hitomi und löste ihre Hand: “Schau dort!” Shinjiro dachte nach und folgte ihrer Hand: “Stimmt!” kam es von ihm. “Du weißt es noch?” sah sie überrascht zu ihm. "Ja, wir hielten nach Sternschnuppen Ausschau an der Bucht von Tokio!” und er musste wieder etwas lachen. Hitomi stieg mit ein. Sie waren damals 15 gewesen, obwohl man in Tokio so gut wie nie Sterne sah, hatten sie es doch versucht, statt Sternschnuppen hatten sie Cassiopeia gefunden und Shinjiro hatte ihr die Mythologie hinter diesem Sternbild erzählt. “Immer wenn ich eines dieser am Himmel entdeckte, freute ich mich und lauschte in Gedanken der Geschichte!” erzählte Hitomi. Sie senkte ihren Kopf und sah ihn an. Shinjiro hob seine Augenbrauen und schmunzelte. Hitomi strich ihn über die Wange: “Ich hätte nie mehr daran geglaubt, dass wir das noch einmal zusammen machen!” Sie gab ihm einen sanften Kuss. Darauf senkte Hitomi ihren Kopf wieder auf seine Brust ab und sah in die Sterne. “Erzähle es mir!” kam es nach einigen Minuten der Stille flüsternd von ihr. Shinjiro beobachtete Hitomi auf sich, sie bewegte sich nicht. Sie wollte es jetzt hören, ein Jahr lang hatte sie nie gefragt, was genau geschehen war, wo er war, er hatte ihr die Zeit gegeben, die sie gebraucht hatte, und heute, genau ein Jahr nach seiner Rückkehr wollte sie es wissen. Er atmete tief ein. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte, ihm fehlten gerade tatsächlich die Worte. Shinjiro begann zu erzählen, wie er aufgewacht war und erst später begriffen hatte, dass er nicht mehr da war, wo er hingehörte. Wie er gelebt hat, welche Menschen er kennenlernte. Hitomi lauschte seinen Erzählungen stumm, ab und zu liefen ihr auch einige Tränen über ihre Wangen. Weniger wegen Traurigkeit, viel mehr aus Dankbarkeit, Dankbarkeit diesen Menschen gegenüber. Die alles dafür getan hatten, ihn zu retten! Allerdings, und das stellte sie fest, war er ein Gefangener gewesen, trotz der Freiheiten, welche er dort genossen hatte, war er ein Gefangener dieser Menschen gewesen. Aber dieses Wort benutzte Shinjiro in seinen Erzählungen nicht, dass ihm das Ausmaß bewusst war, dessen war sich Hitomi sehr sicher! “Und die Sterne dort?” fragte sie, nachdem er seine Erzählungen schon einige Minuten beendet hatte. Sie merkte seinen Atem und hob leicht ihren Kopf: "Erzähle mir von den Sternen dort, so wie in deinem Brief!” bat sie ihn. Er nickte leicht und sah zum Sternenhimmel über sich. “Sie sind genauso schön, aber es sind fremde Bilder, lange habe ich die Sterne mit allen möglichen Sternenkarten, an die ich mich erinnern konnte, verglichen, nichts hat sich auch nur ansatzweise geähnelt.” erzählte er. Hitomi lag wieder auf seiner Brust und hörte zu, dabei blickte sie auf das Meer, das sanft im Mondlicht glitzerdte. “Eines war besonders schön.” und er zeichnete es vor sich. “Auch wenn es nicht derselbe Himmel war, sah ich ihn trotzdem lange an und dachte an euch!” sprach er weiter. “Das habe ich auch sehr oft getan!” erwiderte Hitomi leise. ”In der Hoffnung, dass, egal unter welchem Himmel, wir ..!” Hitomi richtete sich etwas auf und lächelte: “Zur selben Zeit hinaufschauen und an uns denken!” Shinjiro nickte und grinste leicht. “Und jetzt, liegen wir hier und ich kann's dir erzählen!” etwas ungläubig schüttelte er seinen Kopf. Hitomi nickte: “Du hast nicht mehr daran geglaubt, wieder zurückzukommen!” stellte sie fest. Er atmete tief ein und sie richteten sich etwas neu aus. “Nach 10, 12 Jahren fängt man an, es zu akzeptieren.” war Shinjiros bestätigende Antwort. “Ja!” kam es fast flüsternd von ihr. Er sah sie weiter an, sie spürte seinen Blick: “Ich hatte Angst davor, dich wiederzusehen!” gestand er ihr. Hitomi lächelte ihm keck entgegen. “Warum? Das ich einen anderen Mann habe?” wollte sie wissen. Shinjiro musterte seine Frau. "Eher, dass wir uns nicht mehr erkennen! Und das andere hätte ich akzeptieren müssen!” Sie unterbrach ihn mit einem Kuss: "Für immer!" hauchte sie danach. Shinjiro sah Hitomi ernst an: “Ich verspreche dir mein Leben!” erwiderte er darauf. Hitomi sah ihm fest in die Augen, als sie diese Worte hörte, war es doch ein Satz aus seinem Eheversprechen. “Ich müsste aber lügen, dass es keine Gelegenheiten gab.” sprach er weiter und hielt ihren Blick stand. Sie nickte und ihre Augen wurden feucht, er war ihr treu geblieben, wie sie ihm. “Weißt du, Shinji hatte, mit sieben oder acht Jahren, eine Phase, in der er immer wieder nach seinem Vater gefragt hatte. Großvater, Royu und mein Vater waren für ihn da, aber einen Vater kann halt niemand ersetzen, irgendwann fragte er einfach nicht mehr.” Shinjiro nickte und sah sie nach einer Weile grinsend an: “Das tut er jetzt auch nicht!” Hitomi lachte kurz: “Er ist 18, da haben wir auch nicht nach unseren Eltern gefragt!” Shinjiro nickte: “Stimmt, du hast deinen Eltern gesagt, du gehst spazieren.” Hitomi zuckte leicht mit ihren Schultern: “Ich bin auch spazieren gegangen.” Shinjiro kam ihr näher: “Aber nicht allein!” und er küsste sie.
 

+++Erinnerungen+++
 

“Gibst du das bitte deinen Bruder?” fragte die 13 jährige Hitomi, den 11 jährigen Royu. der sich wieder auf den Weg nach Hause machte. Es war Wochenende und er hatte Sato-San bei neuen Gewinden geholfen. Und hielt dem Jungen einen Brief entgegen. Royu grinste frech: “Was ist da drin, etwa ein Liebesbrief?” fragte er vor dem Laden der Sato´s etwas lauter als gewollt. Hitomi sah sich um: "Wehe, du schaust da rein!” drohte sie dem Jüngeren, leicht mit einer Faust. “Keine Angst, das interessiert mich überhaupt nicht!” sagte Royu doch etwas eingeschüchtert und steckte den Brief ein und radelte mit seinem neuen Fahrrad, das er vor wenigen Tagen zum Geburtstag bekommen hatte, davon. Hitomi sah ihm nach. Ein lauwarmer Frühlingstag ging langsam zu Ende. Royu flitzte durch die schmale Gasse und bremste scharf vor der Hohen Brücke. Durch die gerade zwei schnelle Nahverkehrszüge fuhren. Er überlegte, entschied sich dann aber gegen diese Abkürzung! Zu tief saß noch der Schreck seines Sturzes von dieser. Gerade wollte er wieder auf sein Fahrrad steigen, als er im Augenwinkel seinen Bruder entdeckte, der wie es aussah, die Züge von dort oben beobachtete. Er überlegte einen kurzen Moment und stellte sein Fahrrad am Geländer ab und ging die vielen Treppen hinauf. “Was machst du hier, bist du nicht bei Ito-san?” Shinjiro fuhr erschrocken herum, als er die fragende Stimme seines Bruders hörte. “Das geht dich überhaupt nichts an!” fixierte Shinjiro seinen Bruder, nahm seinen Rucksack und verließ die Brücke. Der Vorfall vor knapp 4 Monaten stand zwischen den beiden. Shinjiro sprach kaum noch mit Royu und wenn, waren es kurze Anweisungen oder er wimmelte ihn ab, wie jetzt gerade. “Dann geht mich das also auch nichts an!” rief ihn der jüngere nach und holte den Brief aus seiner Hosentasche und war dabei, ihn zu öffnen. Shinjiro war bereits die ersten fünf Stufen hinabgestiegen und winkte ihn nur ab. “Hallo Shinjiro, ich habe dich auf dem Hanami Fest leider nicht gesehen….” las er laut vor und lachte dabei. Shinjiro blieb stehen, er war schon zur Hälfte unten und drehte sich um. Da oben stand Royu, der sich über den Brief kringelig lachte. “Ich habe ein Sakura Omamori für gute Wünsche …” Weiter konnte Royu nicht mehr lesen, er hatte eine geknallt bekommen. Und hielt sich seine Wange. “Spinnst du?” schrie er seinen Bruder an. Shinjiro entriss Royu den Brief und verließ die Brücke.
 

Shinjiro saß am frühen Abend an seinem Schreibtisch und ging die Aufgaben der nächsten Tage durch. Dabei fiel sein Blick auf das Omamori, das unter einem Stoß Blätter halb hervor schaute. Er griff danach und spürte einen festen Gegenstand, im sonst nur mit Papierstreifen gefüllten kleinen Stoffsäckchen. “Komisch”, dachte er und begann, das Omamori langsam zu öffnen. Eine kleine unfertige Schraube fiel hinaus, an der ein kleiner Zettel befestigt war. “Ich habe deine verlorene Schraube gefunden!” Seine Augenbrauen zogen sich etwas zusammen. Er verstand, was ihm Hitomi damit sagen wollte und rollte darauf leicht mit seinen Augen. Und ließ die Schraube in seinem Stiftetui verschwinden. “Statt auf Glück solltest du dich auf dein Können verlassen!” ertönte eine feste Stimme neben ihm und eine Hand griff nach dem Omamori. Sein Vater betrachtete das kleine Säckchen und legte es wieder auf den Schreibtisch. “Werde fertig, wir gehen heute essen!” teilte ihm sein Vater mit und verließ das Zimmer. Shinjiro atmete aus und blickte auf den Brief, der auf dem Blätterhaufen lag, den er schnell verschwinden ließ.
 

Er saß im Unterricht und griff nach einem Bleistift, um sich Notizen zu machen, dabei bemerkte er die kleine Schraube in seinem Etui. Er betrachtete sie eine Weile und musste etwas schmunzeln. Auf dem Nachhauseweg entschied er sich, wie die Tage davor, nicht die hohe lange Brücke als Abkürzung zu nutzen. Sondern den Umweg durch die kleine Gasse zu laufen, wo sich auch der Eisenwahrenladen der Familie Sato befand. Vor dem Laden blieb er eine Weile stehen und sah sich um. Die Züge fuhren im Minutentakt. Menschen liefen die Gasse auf und ab. Alle hatten irgendein Ziel. Sein Blick fiel auf den 24-Stunden-Laden, am Ende der Straße. Einen Eistee wollte er sich noch holen, bevor er nach Hause ging. Am Ende der Straße kamen ihm vier kichernde Mädchen entgegen. “Was haben die nur immer zu reden?” fragte er sich. Eines dieser Mädchen, die alle die gleiche Schuluniform trugen, war Hitomi. Die sich gerade eine Hand vor ihrem Mund hielt und wohl über einen Witz ihrer Freundin lachte. Shinjiro blieb vor dem "24-Stunden-Laden" stehen und beobachtete die Mädchen. “Da schau!” flüsterte Naoko kichernd, die neben Hitomi lief. Hitomi verstand erst nicht, aber schaute in die ihr angezeigte Richtung. Hitomi war überrascht, Shinjiro hier anzutreffen. Dieser hatte die Aktion der Mädels bemerkt und wollte schon in den Laden flüchten. Entschied sich dann aber doch dagegen. “Hallo!” sagte Hitomi und stellte sich vor ihn. Die drei anderen Mädchen liefen einige Meter weiter, blieben dann aber auch neugierig tuschelnt stehen. Shinjiro beobachtete das Szenario und begrüßte Hitomi, auch mit einem einfachen: “Hallo!” Hitomi nickte ihm mit ihrem Kopf zu und schmunzelte: “Ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen!” begann sie und musterte Shinjiro vor sich. “Ich habe deinen Brief bekommen und…” Er vernahm hinter sich gekicher. “Danke!” und hielt ihr das Omamori entgegen. Hitomis Augen weiteten fragend: “Gefällt es dir nicht?” und nahm es ihm langsam aus der Hand. “Ich weiß nicht, wenn du magst, kannst du es mir ja wiedergeben.” antwortete er ihr und nickte ihr zum Abschied zu und verschwand im Laden. Hitomi sah ihn fragend nach und betrachtete darauf das Omamori in ihrer Hand. “Hitomi!” - “Was wollte er?” - “Was hat er dir geschenkt?” standen plötzlich ihre Freundinnen neugierig um sie herum. Hitomi sah immer noch in den Laden, wo sich die Schiebetür öffnete und schloss, weil sie alle in der Lichtschranke standen. “Ich weiß nicht!” antwortete Hitomi. Da nahm ihr Naomi das Omamori aus der Hand, Hitomi nahm es ihr sofort wieder ab. “Hey!” protestierte Naomi kurz. “Er ist süß!” kicherte eine andere. Und sie nahmen Hitomi an die Hand und liefen weiter und verabschiedeten sich. In ihrem Zimmer betrachtete Hitomi etwas traurig das Omamori, “die Schraube hatte er wohl gefunden.” stellte sie fest. Und öffnete das Säckchen mehr beiläufig. Da bekam sie große Augen, in diesem befand sich doch tatsächlich ein Brief.
 

+++Erinnerungen Ende+++
 

“Die brave Hitomi hatte geflunkert.” flüsterte er ihr nach dem Kuss entgegen. “schüüü” hauchte sie und zog ihn zu sich. Shinjiro war von Hitomis Aktion und der Bewegung überrascht und verzog schmerzvoll sein Gesicht. “Ahhaua!” kam es erstickend von ihm. Sie hatte es ganz vergessen in ihrem Eifer. Aber ein Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen: "Und dein Hintern war damals auch noch in Ordnung!” und berührte ihn mit einer Hand. “Es ist nicht der Hintern!” erwiderte Shinjiro, der halb auf Hitomi lag. “Hat dir Dr. Morel nichts gegeben?” fragte sie nun doch besorgt nach. Er nickte, das merkte sie: “Er hat so lange Spritzen.” und zeigte die Länge an. Hitomi musste lachen, tat es aber leise. Er spürte ihr Beben: “Hör auf zu lachen!” kam es murmelt auf ihr. Er richtete sich langsam auf und sah sie an: “Er hat es mit Absicht gemacht!” sagte er zu ihr ernst. Hitomi versuchte immer noch ihr Lachen zu unterdrücken und schüttelte langsam mit ihrem Kopf. Er ließ darauf seinen Hängen. Nun konnte sie nicht mehr, sie musste einfach los lachen. Shinjiro beobachtete Hitomi, er liebte ihr Lachen, auch wenn es gerade auf seine Kosten ging. Da sprang sie plötzlich auf: “Los lass uns was verrücktes machen!” kam es von ihr. Shinjiro sah sie etwas verwirrt an. Hitomi blickte kurz zum Meer und schmunzelte keck. “Nein!” kam es schnell von ihm und er schüttelte mit seinem Kopf. "Doch!" erwiderte sie mit großen freudigen Augen und zog ihn nun lachend zu sich hoch. Er ergab sich und ließ sich mitziehen.
 


 

“Mhm!” brummte König Jarred, als er sich die neuesten Daten und Übersetzungen durchlass. Er hatte doch auch so etwas wie Urlaub, aber als König hatte man sowas dann doch nie wirklich. Der Wind des Meeres auf seiner Yacht bewegte seinen Bart und er strich nachdenklich über ihn. Roland war vor gerade einmal 10 Minuten eingetroffen, dabei hatte er sich mit seiner Frau auf die Yacht verzogen, um Ruhe zu haben, aber die Kinder fanden einen immer! Doch diesmal gab es einen triftigen Grund. Roland hätte seinen Vater liebend gern nicht gestört! “Ich stehe in Kontakt mit Dr. Peaks, aber der First Grande ist im Urlaub und nicht auffindbar!” erklärte Roland. Jarred legte das Pad zur Seite und nickte: “Beziehe Major Lancelot und Captain Lorenz mit ein! Ich werde mich mit Colonel Rosso auf Yuma unterhalten!” Roland setzte sich: “Vater, wir dürfen keine militärischen Einsätze dieses Ausmaßes ohne die Zustimmung des First Grad tätigen!” Jarred nickte: “Ich weiß, aber sein Stab ist vor Ort, wir warten 24 Stunden!” entschied Jarred. Roland sah auf das Pad, das auf dem Tisch lag: “Gut Vater, ich erwarte sie morgen!” - “Übermorgen!” berichtigte Jarred seinen Sohn. Roland nickte und lächelte: “Natürlich!” und Roland verabschiedete sich und stieg wieder in den Hubschrauber. König Jarred beobachtete den Start und salutierte kurz: “Sag jetzt nicht, der Urlaub ist vorbei!” kam es plötzlich neben ihm von Marijane. Der König sah zu seiner Frau: “Wir warten!” Marijane verstand: “Schaffst du das?” fragte sie leicht. Er lachte auf: “Ich schon!” und Jarred sah auf die Unterlagen von Roland.
 

Fireball und Aaiko betraten in der Burg von Naku die obersten Stockwerke, den Sicherheitscode und die Kyecard hatte er von seinem Großvater bekommen, unter der Bedingung, die Burg stehen zu lassen und bei Angriffen zu verteidigen! Diese letzten 4 Stockwerke waren privat, er selbst war noch nie ganz oben gewesen und wenn, konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Aaiko sah sich alles genau an, es war spannend, sie trat wirklich in das privateste der Familie Hikari ein, sowas hier zeigte man doch niemanden, der nicht dazu gehörte, oder? Die Stockwerke waren aufgegliedert, in den Arbeits- und Privaträumen der einzelnen Familienmitglieder, doch die meisten Räume waren leer, es standen hier und da einige Kisten rum. Denn zum Wohnen war die Burg nicht mehr ausgelegt, auch wenn sie nach alten Maßstäben und Fotografien wieder nach und nach erbaut wurde, so hatte niemand mehr die Absicht, auch drinnen zu wohnen. “Nein, jeden Tag diese Treppen, kaum auszudenken, hätte man etwas im Supermarkt vergessen.” stolperte Fireball über seine Gedanken grinsend. Sie öffneten überall wo sie vorbei liefen, die großen Schiebetüren, es war einfach zu warm und die klassische Klimaanlage funktionierte, stellten beide doch etwas erstaunt fest. “Wer hat das alles gemalt?” fragte Aaiko, die sich die Papierwände ansah. “Keine Ahnung!” gab Fireball zu. Aaiko schüttelte leicht mit ihrem Kopf. Sie erreichten die Spitze und der Ausblick war atemberaubend, man konnte über die ganze Ortschaft Naku schauen und in der Ferne den Fuji, der sich selten ohne Wolken zeigte. Aaiko machte Fotos, so einen Blick hatte man schließlich nicht immer. Sie schaute nach unten, der Innenhof der Burg war groß, alles blühte und einige Leute sahen sich alles an. “Es ist wunderschön!” sagte sie. Fireball lehnte sich an das hohe Holzgeländer: “Ja, mega, das wäre die perfekte Steighöhe bei einem Senkrechtstart.” sprach er seine Gedanken laut aus. Aaiko sah ihn an und musste grinsen: “Gut, dann weiß ich das jetzt auch!” Fireball winkte ab: “Ach keine Ahnung warum mir das jetzt in den Sinn kam!” erklärte er. “Du bist Pilot!” kommentierte sie. “Und der schlechteste Passagier!” fügte er hinzu. Aaiko nickte, sie wusste, dass er so manchmal, wenn er in einem zivilen Raumgleiter oder Flugzeug unterwegs war, am liebsten ins Cockpit gehen würde. Sie sahen beide eine Weile in die Ferne: “Wir werden uns, wenn der Urlaub vorbei ist, eine ganze Zeit lang nicht sehen!” unterbrach Fireball nach einigen Minuten die Stille. “Ja!” kam es darauf von Aaiko sehr leise. Fireball bemerkte, dass seine Freundin traurig wurde, ging ihm doch nicht anders. "Hey!" sagte er und nahm sie in seine Arme. “Das wollte ich jetzt noch gar nicht so in mein Bewusstsein lassen!” erklärte Aaiko, sie wollte jetzt nicht traurig sein, sondern die Zeit mit Shinji genießen, was sie beide auch in den letzten Tagen getan hatten, nun würden sie die letzten Tage gemeinsam hier und inn Tokio verbringen, bis er wieder abreisen würde, nach Jarr für unbestimmte Zeit. Die unberechenbar sein würde, sollte es wieder einen Angriff geben. Sie lehnte ihren Kopf an ihn. “Wie stellst du dir das mit uns weiter vor?” nahm sich gerade Fireball seinen ganzen Mut zusammen, er musste es mit ihr besprechen, auch wenn er gerne einen anderen Rahmen dafür gehabt hätte, aber er erinnerte sich an Colts Worte, “Es muss vorher alles klar sein auf beiden Seiten und nicht nur auf seiner!”
 

“Falls ihnen noch etwas zur Schlacht vor einem Jahr einfällt, melden sie sich bei mir!” und Detective Adam gab Saber seine Karte. “Natürlich, Sir!” kam es darauf vom Schotten und verabschiedete den Mitte dreißig jährigen Mann. Detective Adams blieb an der Tür noch einmal stehen und wandte sich den jungen Major zu: “Da fällt mir noch etwas ein.” Saber sah fragend auf. “Wer hat denn die Berichte korrigiert?” Saber sah den Detective fragend an. “Na sie wissen schon, ihre Team Berichte, im alten System wurden einige zur Akte gelegt und weisen, ich nenne es mal Besonderheiten auf.” Saber nickte leicht: “Ich habe alle abgesegnet; Sir!” Adam machte ein gespielt verstehendes Gesicht: “Ah, ja!” kam es kurz von Adams. Saber lächelte: “Warum, ist das wichtig?” fragte Saber nach. “Nein, nein, reines Interesse! Einen schönen Tag noch, Major Lancelot!” und Detective Adams verließ das Büro. Saber schloss die Tür und holte einmal tief luft. Colt, der noch immer schweigend am Meetingtisch saß, stand jetzt auf: “Was geht hier ab?” fragte Colt fest, und leise, er war sich nicht sicher, ob die Ohren des Detectives vor der Tür noch gespitzt waren. Saber sah sich um und ging zu Colt. “Wie es ausschaut, sind die Ermittlungen nicht länger ausgesetzt” musste der Schotte nun selbst feststellen. “Das sind alte Kamellen, als ob es nichts Wichtigeres zu tun gäbe! Die Outrider Schmutzfüße sind wieder da und deren Sorgen sind alte Berichte.” gab Colt etwas ungehaltener von sich. “Ausserdem hast du gerade wie Captain Hikari geklungen!” warf Colt noch beiläufig hinterher. Der Highlander hielt in seinem Tun inne und sah zu Colt: “Bitte was?” war alles, was Saber auf die Feststellung seines Freundes sagen konnte. Der Cowboy ging um den schweren Holztisch und zeigte mit einer Hand Richtung Saber: “Ja, wie du den Detective abgewimmelt hast.” erklärte er. Saber schluckte und dachte kurz darüber nach, wie das jetzt gemeint war, bemängelte Colt gerade sein Vorgehen? “Ich habe keine Zeit mehr, ich musste ihn höflich abwimmeln!” erklärte der Schotte “Ja, das meine ich, Hikari ist auch nicht unhöflich, sondern unsympathisch!” gab Colt zu verstehen. “Du meinst ich war unsympathisch?” fragte Saber nach. Colt zuckte mit seinen Schultern und sah auf die Berichte, die der Detective Saber da gelassen hatte. Saber rollte darauf leicht mit seinen Augen. “Das musst du selbst mit Hikari klären!” kommentierte Saber Colts kleinen Einwand und begann, seine Sachen einzupacken. Colt stemmte seine Hände in die Hüften und beobachtete seinen Freund und Boss. “Gib her den Schreibkram! Ich bin hier allein und habe abends Zeit dafür!”, bot der Lockenkopf seine Hilfe an. “Also habt ihr noch keine Antwort der Schule?” fragte Saber auf Colts letzte Äußerung nach und gab seinem Scharfschützen den Papierkram in die Hand und nickte ihm dankend zu: “Doch, es wäre kein Problem, aber ich muss hier erst einmal etwas finden, was für uns passt!” Saber nickte einmal verstehend. “Also werden Robin und Joshua in den nächsten Tagen anreisen?” - “Ja, was ein Hin und Her!” kommentierte Colt und steckte den Papierstoß ein. “Entschuldige, ich muss gleich los, ich habe Sincia versprochen, dass ich abends noch ins Krankenhaus komme. Und mit dem Arzt wollte ich auch noch reden.” Colt verstand und war zugleich sehr besorgt. Es klopfte, Colt und Saber sahen sich an.
 

“Shinji, ich habe viel und lange über unsere Beziehung nachgedacht, ich stellte mir anfangs alles ziemlich leicht vor.” Fireball nickte und sah leicht zu Boden, ihm wurde es gerade schwer ums Herz. “Ich habe in den letzten Monaten einen Vorgeschmack darauf bekommen, was es heißt, einen Freund beim Militär zu haben. Und ich weiß, dass ist erst der Anfang!” Fuhr Aaiko fort. Er hörte weiter zu: “Ja!” bestätigte er ihre Feststellung. “Ich habe keine Illusion mehr darüber, kenne ich es doch von meinen Eltern, meine Mutter war tagsüber bis spät abends viel allein mit uns Kindern, das war bestimmt nicht immer leicht, der unterschied ist, er kam jeden Abend nach hause, du wärst manchmal tagelang, wenn nicht sogar Wochen weg!” stellte sie fest. Fireball schluckte leicht. Aaiko hob ihren Kopf und sah sich um und neben ihr stand Shinji, der ihr zuhörte, es fiel ihr nicht leicht, das alles auszusprechen, aber sie wollte auch reinen Tisch machen, er sollte wissen, wie sie zu der Beziehung stand. “Ich habe mich viel mit der Geschichte deiner Familie beschäftigt, bestimmt sogar mehr als du!” zwinkerte sie ihm neckisch zu. Fireball lächelte kurz auf und nickte bestätigend, er musterte Aaiko vor sich und blieb an ihren Augen hängen: “Ich hatte auch viele Gespräche mit deiner Mutter, sie zeigte mir wie alles abläuft, auch sie sagte zu mir, das ich mir im klaren sein muss, dass es immer einen dritten geben wird und zwar das Militär, es ist nun mal kein 8 to five Job, sondern ein Leben.” Fireball blickte kurz in den Himmel, er presste seine Lippen aufeinander, er hatte nicht erwartet, alles so detailliert präsentiert zu bekommen, auch wusste er gerade nicht, wohin und in welche Richtung das hier gerade lief. “Shinji!” und Aaiko sah ihn jetzt an, Fireball tat es ihr gleich: “Sage mir hier und jetzt, was genau du im Oberkommando erreichen möchtest und wie du uns siehst!” forderte sie ihn jetzt auf. Fireball presste seine Lippen aufeinander: “Ich muss zugeben, ich hatte nicht geplant, eine Beziehung einzugehen, überhaupt war das Thema sehr weit weg gewesen und dann kamst du!” begann er und ging sich mit einer Hand kurz durch seine Haare: “Ich habe langsam das Gefühl, dass ich alles in einem Crashkurs lerne und so auch das, also das zwischen uns.” Aaiko lächelte ihm etwas entgegen. “Ich hatte keine Ahnung wieviel Verantwortung das alles mit sich bringt, vom schlechten gewissen, dich immer so lange allein zu lassen möchte ich gar nicht anfangen, aber zu deiner Frage, ja ich habe Ziele im Oberkommando, ich bin Pilot, kein stratege, oder offensiver, ich weiß jedoch das ich dazu in der lage bin ein Team zu führen auf einem Kampfschiff, ich strebe keinen High end Rang an, sondern den Captain, mit ein, zwei hübschen Sternchen.” grinste er. Aaiko nickte ihm entgegen. “Ich denke, das ist realistisch!” gab er zu und war gerade selbst erstaunt über seine Selbsteinschätzung. “Das klingt gut!” kam es nach einer kleinen Weile des Schweigens von Aaiko. “Und ich bin mir sicher, dass ich mit diesen Zielen viel von meiner Freundin, Partnerin, Frau … Ach man wie auch immer.” unterbrach er sich. Aaiko trat näher an Fireball heran und nahm ihn in ihre Arme: “Ich weiß es ist sehr viel verlangt, das ewige warten, das zurückstecken und allein sein, aber ich kann dir versprechen, dass wenn ich da bin auch 100 prozent da bin, ich werde gut auf dich aufpassen zusehen das egal wo, es dir gut geht, weil, nun, ja!” - “Nun, ja, was?” fragte Aaiko nach. Fireball löste sich etwas aus der Umarmung und sah sie an: “Ich dich liebe!” und sah ihr dabei in die Augen und wartete auf irgendeine Reaktion von ihr. Nach gefühlten Stunden lächelte Aaiko und ging ihn mit beiden Händen durch seine Haare und zog ihn zu sich: “Ich liebe dich auch!” flüsterte sie und küsste ihn. Fireball fiel gerade ein schwerer Stein vom Herzen, hatte er doch tatsächlich gedacht, dass Aaiko sich anders entscheiden würde. “Ich bin mir ziemlich sicher, worauf ich mich einlasse, ich sehe, was meine Eltern an sich haben und auch wie deine Eltern sich trotz der wenigen Zeit, die sie miteinander haben, umso intensiver genießen!” Fireball grinste: “Sie hatten sich 16 Jahre nicht, deswegen hängen sie aufeinander wie Teenanger!” sagte Fireball, Aaiko schüttelte mit ihrem Kopf: “Nein, das ist wahre Liebe, sie sind sich im kleinen wie im großen treu. Sie hat gewartet!” In Fireball begann es zu arbeiten und er musste einen Moment darüber nachdenken. “Verstehst du Shinji?” Fireball nickte leicht mit seinem Kopf: “Deine Mutter hat es mir so beschrieben: "Die Fähigkeit zu warten beweist nicht nur Liebe, sondern auch Geduld. Jeder kann sagen „Ich liebe dich", aber nur die wenigsten können warten und zeigen, dass es wahr ist." zitierte sie Hitomi. “Das hat sie gesagt?” fragte er. “Ja!” Er umfasste ihre Hüften: “Also hast du Geduld?” fragte er schmunzelnd: “Ich denke schon!” kam es gespielt nachdenklich von Aaiko. “Also wartest du?” fragte er nochmals nach. Sie nickte jetzt entschlossen. “Das ist gut, weil…” und er verschwand schnell in der Burg und kam nach einer kleinen Weile wieder zu ihr. “Ich wusste nicht, wie und wann.” und zeigte ihr die kleine dunkelblaue Schachtel. Aaiko hopste beinahe: “Ja! Ja!” kam es von ihr. Fireball sah sie an: “Ok, ich habe noch gar nicht gefragt, aber echt jetzt?” fragte er zur Sicherheit doch nochmal nach. “Ja, nun zeig!” Fireball lachte und lehnte sich über das schwere Holz: “Sie hat ja gesagt!” rief er laut über die Brüstung. Die Menschen, die sich unten im Garten der Burg aufhielten, sahen sich um und nach oben, einige klatschten sogar. Aaiko hatte seine Reaktion beobachtet und musste lachen. Jetzt öffnete er endlich die kleine Schachtel und Aaikos Augen wurden immer größer, er grinste breit und steckte ihr mit zitternden Fingern den Ring an, dabei ließ er die Schachtel fallen, so nervös war er. Aaiko kicherte. “Wow!” kam es von ihm, als er ihre Hand mit dem Ring sah und bekam eine Gänsehaut. “Nun gibt es auch für dich kein zurück mehr!” sagte sie. “Ja, das weiß ich, ich habe auch gerade das Gefühl, dein Bruder sitzt mir im Nacken.” und zeigte mit einer Hand hinter sich. Beide lachten und sahen sich darauf eindringlich an, hinter ihnen der Fuji, der wie ein Zeuge herausstach. Sie küssten sich lange, es schwebte nun nichts Unausgesprochenes über sie, es war fest, sie würden es schaffen, da waren sie sich sicher!
 

Der Sekretär von Prinz Roland war eingetreten und Roland darauf sogar persönlich. Saber und Colt hatten den seltenen Besuch standesgemäß begrüßt. Nun saßen sie am Meetingtisch und da Colt schon einmal da war, blieb er auch. Früher oder später würde er sowieso aufgeklärt werden, also warum nicht jetzt. Hatte sich Saber gedacht! Denn niemand hier im Raum hatte so ein Gespür für Waffen wie der Cowboy. “Das ist tatsächlich ein genauer Ablaufplan!” kommentierte Saber das gezeigte Dokument am Monitor. “Ja, die Dechiffrierer haben es gestern zu Ende übersetzt!” bestätigte Roland die Aussage des Schotten. “Also war April damit beschäftigt gewesen!” stellte nun auch Colt fest. Alle nickten. “Laut diesem Plan, kommt die Waffe erneut zum Einsatz." Saber machte eine Pause und sah in die Gesichter von Prinz Roland und des Cowboys. “In 100 Stunden! Und der Countdown läuft!” Roland beendete den Satz des Majors, der gerade seine Sprache verloren hatte. Colt lauschte: “Was für eine Waffe?” fragte er. Saber nickte Roland entgegen und dieser ließ die Aufnahmen von Jarr und Yuma abspielen. Der Lockenkopf nahm seinen Hut vom Kopf. “Das ist der Supergau schlechthin!” sprang Colt auf. “Ja, mit der Chance, die Outrider für immer loszuwerden.” kam es vom Schotten. “Und die gesamte Menschheit gleich mit ihnen!” sprach Colt seine Gedanken laut aus und ging durch seine Haare. “Wir kennen noch nicht die Auswirkungen auf Menschen, diese werden…” - “Schau dir die Monach Supreme an!” unterbrach Colt seinen Boss. Prinz Roland beobachtete erst einmal das Geschehen vor ihm. “Auch wenn es nur Licht ist, schau es dir an und an Bord waren, wie viele Menschen, 100?” fragte Colt und er musste sich wieder setzen, ihm wurde gerade ganz anders. “80, um genau zu sein, Colt, wir haben mit der Waffe und dazu auch die Legierung, um die Schiffe zu schützen, sonst hätte niemand an Bord überlebt.” erklärte Saber. “Soll mich das jetzt beruhigen? Ich und Millionen andere da draußen im neuen Grenzland sind dabei, sich etwas aufzubauen und ihr ballert mit so etwas in der Gegend rum!” stellte er fest. “Colt!” - “Nein nix, Colt, wer hat da zugestimmt, lass mich raten, der First Grad, den hier jeder den roten Teppich ausrollt.” und der Cowboy stand wieder auf und stützte seine Arme auf dem Tisch ab und sah Saber wütend an. “Wo ist er jetzt, im Urlaub und in einigen Stunden geht das nächste Ding hier hoch, eines sage ich dir..!” Er wurde unterbrochen: “Halte dich zurück!” sah Saber Colt eindringlich an. “Du hast auch zugestimmt!” kam es von Colt feststellend. Saber nickte. Nun benötigte Colt Abstand und lief etwas im Büro umher und wandte sich wieder Saber zu: “Du bist gerade Vater geworden, gerade du solltest es doch verstehen, das dass genau das falsche ist!” Colt wusste nicht mehr vor und zurück, was war hier nur los? “Wir haben bis jetzt noch gar nichts gezündet!” sagte Saber nun lautstark, mit der Hoffnung, den Cowboy wieder etwas runter zu bekommen. “Was?” sah Colt, Saber und Roland fragend an. Beide nickten ihm entgegen. “Die Outrider?” Er sprach es nicht laut aus, seine Lippen formten diese Frage, die aber jeder verstehen konnte. “Nein!” antwortete der Schotte. Der Cowboy kam wieder etwas näher: “Soll das heißen?” und Colt ließ die Videoaufnahmen nochmals laufen. “Erklärt es mir!” forderte Colt und setzte sich.
 

Fireball stand in der Werkstatt von Großvater Sato-San. Er mochte es sehr, hier zu sein, viel zu selten besuchte er die Eltern seiner Mutter. Dabei freuten sie sich doch immer so sehr, wenn er bei ihnen war. Er beschloss, die Besuche wieder mehr werden zu lassen, als er seinen Großvater, der mittlerweile an seiner alten Holz Werkbank saß, beobachtete. Vor zwei Jahren stand er doch noch. Bemerkte Fireball beiläufig. Fast alles, was es im Laden zu kaufen gab, stellte Großvater Sato-san mit seinen Händen her, eine schwere Arbeit, die auch sehr viel Geschick erforderte. Sato-san konnte einfach alles reparieren, egal ob Fahrrad oder Spielzeugautos, hatte er es mal nicht geschafft, war es wirklich kaputt gewesen, musste Fireball lächeln, sein Fahrrad war jedenfalls immer, dank Sato, in einem Top Zustand gewesen! Oft hatte er seinem Großvater dabei zugeschaut, wie er seine Gewinde und auch eiserne Kunstwerke herstellte und durfte als kleiner Junge sogar mithelfen. Das technische Verständnis über Schaltkreise und Materialien hatte er eindeutig von ihm. “Shinji, gib mir bitte die Kiste dort hinten!” forderte ihn sein Großvater auf und zeigte mit seiner von der Arbeit gezeichneten Hand in die besagte Richtung. Fireball nickte und holte für den grauhaarigen, kleinen gebeugten Mann mit Brille die doch ganz schön schwere Kiste aus der Ecke und stellte sie Sato vor die Nase. Dieser kramte in der Kiste mit vielen Kleinteilen und nahm sich ein Passendes heraus. “Sind dein Vater und deine Mutter auch hier?” fragte Sato. Fireball sah neugierig in die Kiste und stellte fest, dass es kleine Figuren waren, die sein Großvater einmal hergestellt haben musste und für nicht perfekt genug hielt und zum Einschmelzen in der Kiste sammelte. “Keine Ahnung, Vater sagte nur: “Wir sind nicht zu erreichen!” und dann waren sie auch schon weg!” erklärte Fireball und zuckte mit seinen Schultern. Sato nickte darauf nur: “Und du bist wieder Pilot auf Ramrod habe ich gehört!” fragte Sato ihn mit seiner rauen, aber liebevollen Stimme und schmolz dabei die kleine Figur ein. Fireball kramte in der Kiste und sah sich eine Figur nach der anderen an: “Ja, damit hatte ich eigentlich schon abgeschlossen!” bestätigte er die Frage. “Vieles muss erst einmal enden, damit es besser wird!” erwiderte Sato und nahm das flüssige Metall aus dem kleinen Brennofen. “Mhm!” nickte Fireball. “Ich werde nie verstehen, wie ein Mensch so ein riesiges Schiff in Bewegung setzen kann!” sagte Sato, stand auf und schlürfte durch die Werkstatt, um ein Werkzeug zu holen. Fireball sah auf und musste grinsen: “Die Technik wäre bestimmt etwas für dich!” und kramte weiter in der Kiste herum und holte eine kleine eiserne, in seinen Augen schöne Blume heraus. Sato-san winkte ab: “Ach, Kampfschiffe! Mir hat der Flug nach Yuma gereicht!” erzählte Sato. “Dann hast du wirklich nie zuvor Japan verlassen?” fragte Fireball nun doch etwas ungläubig. Sato setzte sich wieder und legte eine flache Eisenplatte aus: “Ja, ich habe Flugangst!” gab der alte Mann zu. “Was?” und Fireball musste kurz etwas lachen. “Der Mensch ist nicht zum Fliegen gemacht!” teilte Sato seine Meinung etwas grummelig mit! Fireball grinste immer noch leicht, kannte er doch die Art des Mannes: “Und dann fliegst du direkt nach Yuma, respekt!” stellte Fireball fest und legte die Blume neben die Holzkiste. “Wegen des Sumo Kampf, ich weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben, den wichtigsten Kampf des Jahres dort auszurichten!” und der Ältere schüttelte verständnislos mit seinem Kopf. “Und du wurdest 18, es war nicht damit zu rechnen, dass ihr her kommt! Yuma-City schaut aus wie jede andere Stadt, nur auf einem anderen Planeten!” fügte er noch hinzu. Fireball blickte auf. “Ich bleibe hier und hoffe auf Besuch!” beendete der Ältere seinen Satz. Fireball presste kurz nachdenklich seine Lippen aufeinander: “Es tut mir Leid, dass die Besuche in den letzten Jahren so selten waren!” nickte Fireball entschuldigend seinem Großvater entgegen, er hatte durchaus den kleinen Vorwurf im Satz verstanden. Sein Großvater hatte nicht seine Flugangst überwunden wegen des Sumo, sondern wegen ihm. Ein schlechtes Gewissen breitete sich in Fireball aus! “Schon gut, Shinji, wenn man jung ist, möchte man die Welt und jetzt das Universum sehen und was erleben, das ist so!” erklärte Sato verständnisvoll und begann das Metall zu bearbeiten. “Deine Mutter war genauso!” Fireball grinste: “Was, Echt?” Sato lächelte und nickte: “Nachdem sie deinen Vater geheiratet hatte, waren beide weg, als ob sie nur darauf gewartet hätten!” und er setzte seine Arbeit fort. “Wahrscheinlich war das auch so!” fügte er noch leise mit an. Fireball sah sich nach dem Gesagten in der Werkstatt um: “Sie sind durchgebrannt!” stellte er grinsend fest. Und konnte es fast nicht glauben. Großvater Sato-san grummelte etwas und unterbrach kurz seine Schleifarbeit: “Zwei Jahre lang!” nickte er bestätigend und ging schlürfend zu einem dunklen Holzregal hinter sich: “Bis, Miko geboren wurde.” und nahm etwas aus dem Regal. Fireball hörte weiter aufmerksam zu. Er wusste, dass er eine Schwester hatte, er war oft mit seiner Mutter auf dem Friedhof gewesen. “Sie kauften dann das Haus hier und … nun ja.” beendete der Ältere und ließ einiges unausgesprochen. Fireball nahm jetzt die Kiste und schüttete sie auf der Werkbank neben seinem Großvater aus, um die kleinen Kunstwerke weiter zu betrachten. “Du warst dagegen!” kam es unerwartet von Fireball, aber er wollte es jetzt wissen! Das es eine gewisse Spannung zwischen den beiden Familien gab, hatte er schon länger bemerkt. Aber es wurde geschwiegen und das nervte ihn mittlerweile sehr! Großvater Sato-san setzte sich wieder und nickte: “Anfangs ja, ich habe aber Frieden damit!” Fireball lehnte sich etwas gegen die Werkbank: “Warum, Vater ist immer sehr darauf bedacht, dass es Mutter gut geht!” Sato nickte und setzte sich etwas gerade auf: “Wie gesagt, anfangs war ich gegen diese Verbindung! Nach Mikos tod, habe ich gesehen, dass er für sie da ist, er hatte damals alles ein Jahr ruhen lassen, um deiner Mutter mit der Trauer zu begleiten! Obwohl ihm sehr viel Druck gemacht wurde! Es war eine schlimme Zeit damals für beide, ach was sag ich für alle!” Fireball beobachtete den alten Mann neben sich und schluckte, um die Trauer damals, hatte er nichts gewusst, das es für seine Eltern jedoch nicht leicht gewesen war, konnte er sich vorstellen. “Du hast geglaubt, dass er sie nicht liebt?” fragte er nach. Sato nickte einmal: “Ich hatte Vorurteile und habe mich von diesen bestimmen lassen!” Fireball dachte nach: “Weil er kein Christ ist!” stellte er seine Vermutung in den Raum. Sato-san nickte leicht: “Nicht nur deswegen. Weißt du Shinji, unsere Familie schmiedete seit Jahrhunderten, unter anderem auch die Katana der Samurai. Es sind nicht nur schöne Deko Artikel, sie wurden zum Töten verwendet, deswegen schmiedet man solch ein Schwert, deswegen stellt man Waffen her. Und der, der sie herstellt, ist genauso schuldig wie der, der sie einsetzt!” Fireball sah seinen Großvater an: “Irgendwann wollte das die Familie Sato nicht mehr, wir haben uns auf Alltagsdinge spezialisiert, wie du siehst.” Fireball begann, die einzelnen Skulpturen wieder in die Holzkiste zu legen, nachdem er sie betrachtet hatte. “Aber der Samuraistand wird wieder offiziell integriert, Ende des Jahres gibt der Kaiser die Katanas an die noch existierenden Familien zurück.” erklärte Fireball. Sato beobachtete seinen Enkel einige Momente: “Shinji, heute sehe ich die Verbindung als heilsam, für beide Seiten. Es ist richtig was passiert, auch so können diese Familien, nach so vielen, vielen Jahren, mit diesem Kapitel abschließen! Ich hege keine Antipathie gegen die Samurai und deren Strukturen, ganz im Gegenteil! Es ging mir vielmehr um das Militär! Ich war damals der Meinung, dass meine Tochter in diesen Konstellationen nicht glücklich werden würde, es war mein Egoismus, als Vater!” Fireball nickte, er verstand was sein Großvater ihm sagen wollte. “Ich war sehr ungerecht gegenüber deinem Vater, obwohl er mir immer mit Respekt begegnete. Ich hätte ihm helfen können, aber tat es nicht! … Aus Feigheit!" beichtete Sato seinem Enkel. Fireball bemerkte, dass sich sein Großvater ihm gegenüber öffnete, ihm etwas erzählte, was er jahrelang schwer mit sich herumgetragen hatte. “Dann wurdest du geboren, Shinji, alle waren damals wie heute sehr froh darüber und könnten nicht dankbarer sein!” wechselte der Großvater das Thema. Fireball schluckte leicht: “Von welcher Hilfe redest du?” ruderte Fireball nochmals zurück, er verstand gerade gar nichts mehr. Großvater Sato musterte seinen Enkel, der gerade eine Figur ganz genau betrachtete. “Das ist lange her!” antwortete der Großvater. Fireball ließ von der Figur ab und verzog seine Lippen. “Immer war alles lange her, was sollte das jetzt wieder?” ging es ihm genervt durch seine Gedanken. “Was hast du gefunden?” fragte Sato. Fireball blickte auf und ihm fiel die Figur wieder ein: “Einen Jet.” und reichte ihn Sato. “Ja, den hat dein Vater gemacht, ich wusste nicht mehr, dass er noch da ist.” Fireball bekam große Augen: “Was echt, mein Vater stand in dieser Werkstatt?” Er konnte es gar nicht glauben und musste grinsen. Sato lachte: “Ja, einmal, aber es war ihm wohl doch zu schmutzig!” erinnerte sich Sato und legte den kleinen Jet auf die Werkbank und stand abermals auf. “Meist war Royu hier, ich weiß auch nicht, dein Onkel würde ein guter Metallverarbeiter sein!” erklärte Sato, während er sich bückte. “Ach deswegen der Schraubenladen, wenn er alt ist!” kam es daraufhin von Fireball. Sato trug eine kleine Stofftasche an die Werkbank: “Schraubenladen?” fragte er nach. “Ja, er meinte, wenn er im Ruhestand ist, eröffnet er einen Schraubenladen und sitzt dann den ganzen Tag da drin und liest Zeitung.” erzählte Fireball belustigend. Sato-san lachte und schüttelte etwas mit seinem Kopf. “Großvater Hikari meint, er hat ne Schraube locker!” fügte Fireball noch mit an. Sato nahm den kleinen Jet und betrachtete ihn genauer: “Dein Vater hat ihn damals gezeichnet.” erklärte der Ältere. “Er sieht wirklich gut aus!” und legte den Jet auf die Metallplatte vor sich ab. “Aber er brachte ihn einige Tage später wieder zurück.” erzählte Sato weiter. “Ich werde ihn etwas aufpolieren!” beschloss er und griff nach einigen Substanzen, um das Metall zu reinigen. “Kannst du da eine kleine Ringmutter anbringen?” Fragte Fireball. Sato betrachtete die kleine Skulptur: “Ja, das müsste funktionieren, möchtest du ihn als Anhänger tragen?” wollte Sato wissen. Fireball zuckte mit den Schultern und grinste: “Ich weiß noch nicht!” Der Großvater machte sich an die Arbeit.
 

Auf Yuma hatte Colonel Rosso alle Hände voll zu tun, er ging die letzten Befehle von Hikari durch. Und koordinierte die Truppen. Die Bevölkerung musste beruhigt werden, so einen Angriff hatte es schon lange nicht mehr gegeben, alles war immer noch in heller Aufregung. Die Ruhe war vorbei. Davon war Rosso überzeugt! Kein feindliches Schiff hatte es geschafft, in den Orbit von Yuma einzudringen, und Yuma City blieb vom Angriff verschont. Er hatte erfahren, dass es auf Jarr nicht ganz so abgelaufen war und es auch zivile Verletzte gegeben hatte. Doch was ich im All abgespielt habe, darauf hatte er noch keine Antwort bekommen, wahrscheinlich wusste man auf Alamo und Jarr auch noch nicht mehr.
 

Hitomi und Shinjiro liefen den langen und breiten weißen Sandstrand entlang, ihr langes Kleid wehte sanft im Wind und berührte die kleinen Wellen, wenn es nach Hitomi ging, könnte sie hier noch einige Tage aushalten, sie zog ihn etwas mehr ins Wasser, man konnte weit Knöcheltief hineingehen, er stoppte sie und zog sie an sich heran, sie schmiegte sich an ihn: “Lass uns einfach hierbleiben!” er grinste. “Nur du und ich!” sprach sie weiter. Das sanfte Rauschen der kleinen Wellen untermalte das Bild der Beiden, wie sie im Wasser standen, nichts um sich herum nahmen sie wahr, nichts störte diesen Moment.
 

+++Erinnerungen+++
 

Hitomi stand wie jeden Montag am Meguro River außerhalb ihres Stadtteils und wartete auf Shinjiro. Der einzige Tag in der Woche, an dem er nicht vollkommen verplant war. Der gleich seinen Unterricht bei Ito-san beenden würde. Seit fast zwei Monaten trafen sie sich hier regelmäßig und wechselten über das Omamori regelmäßig Briefe aus. Normalerweise würde das auch über den Kommunikator gehen, den sie nun auch endlich zu ihrem 14. Geburtstag bekommen hatte. Es hatte etwas Klassisches, Briefe und sich zu treffen und nicht täglich schnelle Nachrichten hin und her zu schicken. Das hoffen und die Freude, dass der andere auch am Treffpunkt war. Es war so viel schöner, fand sie. Meist unterhielten sie sich, gingen spazieren oder etwas essen. Es war so ganz anders zwischen ihnen geworden. Anfangs wollte sie sich für den Namen Ziege sogar etwas rächen, doch etwas hatte ihr Interesse geweckt seit dem Bon-Odori im letzten Jahr. Hitomi wusste nicht, warum sie Shinjiro auf dem Hanami Fest gesucht hatte und sogar etwas traurig war, als er nicht aufgetaucht war. “Entschuldige, aber Ito-san hat einfach nicht aufgehört, aus seiner Jugend zum Schluss zu erzählen!” Hitomi lächelte: “Er ist alt und allein!” war Hitomis Antwort auf das Gesagte von Shinjiro. Er zuckte darauf kurz mit seinen Schultern: “Gehen wir was essen?” fragte er. Hitomi nickte, ein Snack könnte nicht schaden! Sie gingen gemeinsam die Straße am Fluss entlang, die Bäume waren saftig grün, es war Sommer. “Bald sind Ferien und ich kann es kaum erwarten!” begann Hitomi. “Du kannst immer kaum die Ferien erwarten!” stellte Shinjiro fest und zeigte auf ein Gebäude. Hitomi nickte die stumme Frage ab, Starbucks war ok. “Jeder freut sich auf die Ferien!” erwiderte sie. Shinjiro lachte: “Ja!” Sie blieben an einer Ampelkreuzung stehen. “Das sind meine letzten Sommerferien in der Mittelschule!” Shinjiro nickte und sah auf seinen Kommunikator: “Und die sind anders, weil?” wollte er wissen. Hitomi sah sich um, es waren viele Leute in diesem Stadtteil, der in der Nähe von Szeneviertel Shibuya war unterwegs. “Naja, man ist dann irgendwie erwachsen!” Es wurde grün und sie liefen los: “Ok!” war Shinjiros kurze Antwort darauf. Sie gingen in das Cafe und holten sich etwas zu trinken und süße Snacks, setzten sich damit wie einige andere an das Ufer des Meguro River und sprachen über die Ereignisse der Woche und begannen auch zusammen zu lernen für die Prüfungen. Shinjiro klappte gerade seinen Laptop zu und beobachtete Hitomi, die die letzten Sätze ihres Aufsatzes zu Ende schrieb. “Wolla fertig!” sagte sie und hielt ihr kleines rosa Notebook vor sich und betrachtete ihr Werk. Shinjiro grinste und nahm ihn in seine linke Hand. “Magst du ihn lesen?” fragte sie und hielt ihm ihr Notebook entgegen. “Gerne!” - “Boh!” kam es plötzlich laut zwischen ihnen, Hitomi zuckte zusammen und schrie kurz auf.Shinjiro fuhr erschrocken herum und konnte Hitomis Notebook noch gerade so vor einem Absturz bewahren. Sasuke, ein Klassenkamerad von Hitomi, hatte sich einen Spaß erlaubt, als er die beiden wie zwei Verliebte da sitzen sah. Und lachte nun vergnügt. “Sage mal, spinnst du?” kam es von Hitomi. “Nein, aber du, weil du mit so einem Langweiler hier abhängst.” antwortete Sasuke. Shinjiro beobachtete die beiden. Und rümpfte seine Nase. “Verschwinde!” rief ihn Hitomi entgegen. Darauf drehte sich Sasuke um, rief den beiden jedoch noch zu: “Ihr verliebtes Ehepaar!” Hitomi verschränkte ihre Arme. “Na toll, das ist morgen Gesprächsthema in der Schule!” ging es ihr durch den Kopf. “Sind deine Klassenkameraden auch manchmal solche Idioten?” fragte Hitomi und setzte sich wieder neben Shinjiro, der gerade ihren Aufsatz las. “Nein, es sind Langweiler!” war seine Antwort. “Ach quatsch!” Shinjiro las weiter und grinste: “Es stimmt aber!” und gab ihr ihr quietsch-pinkes Notebook wieder zurück: “Er ist sehr schön geschrieben, wie deine Briefe!” kommentierte er Hitomis Aufsatz. Sie wurde etwas rot.
 

+++Erinnerungen Ende+++
 

Ein großer und vor allem sehr lauter schwarzer Hubschrauber flog über die Insel, drehte eine Runde und suchte ganz offensichtlich einen Platz zum Landen. Shinjiro öffnete seine Augen, ließ Hitomi aber nicht los. “Beide atmeten aus und sahen sich an: “Er landet nicht wirklich hier, oder?” fragte Shinjiro, der mit seinem Rücken das Geschehen hinter sich kommentierte. Hitomi nickte leicht frustriert. Er drehte sich darauf langsam um, hielt Hitomi jedoch weiterhin im Arm. Circa 50 Meter vor ihnen am Strand setzte der zum japanischen Militär gehörige Hubschrauber auf. Shinjiro stellte sich etwas vor Hitomi. Und der Hubschrauber ließ den Motor aus rotieren. Shinjiro und Hitomi machten keinerlei Anstalten, auf das störende Monstrum zuzugehen. Nach wenigen Minuten, als der Hubschrauber keinen Sand mehr aufwirbelte, sprang zu beider Überraschung Shinji aus dem schwarzen, lauten Ungetüm. Hitomi und Shinjiro sahen sich fragend an: “Deine Insel wurde gerade eingenommen!” kommentierte Shinjiro das Bild und sie gingen langsam in dessen Richtung. “Ist das Mega-Cool hier, oder was?” lief und rief Fireball seinen Eltern entgegen. Es stiegen noch weitere Männer im Hintergrund aus. Hitomi und Shinjiro erreichten ihren Sohn, dieser grinste sie breit an. Shinjiro zeigte fragend in Richtung Hubschrauber. “Sie hat Ja gesagt!” kam es von Fireball. Daraufhin zogen sich Shinjiros Augenbrauen fragend zusammen und er blickte abwechselnd von seinem Sohn in Richtung Hubschrauber und zum Schluss zu Hitomi. Fireball entdeckte einen schwimmenden weißen Holzsteg, der weit ins Meer reichte und rannte auf diesen. Shinjiro beobachtete seinen Sohn und drehte sich zu Hitomi. “Sie hat ja gesagt!” wiederholte er die Worte. Hitomi lachte: “Sie weiß was sie tut!” sagte sie. “Hmh!” kam es darauf von ihm und zeigte mit seinem Kopf Richtung Shinji: “Sie schon, aber er?” und beide konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. Fireball konnte gerade noch so bremsen, bevor der Steg in das etwas tiefere Wasser endete. Er sah sich um, es war das reinste Paradies, das würde er auf alle Fälle Aaiko zeigen wollen. Da fiel es ihm wieder ein: "Auweia!" und rannte den Steg zurück zum Strand, dabei musste er aufpassen, nicht doch noch im glasklaren Wasser zu landen. “Ich hoffe, ihr habt es genutzt, der Urlaub ist wohl vorbei!" begann Fireball, als er vom Steg sprang. “Was ist hier los?” wollte sein Vater jetzt aufgeklärt werden. “Nun, ja!” sagte Fireball und blickte in Richtung Hubschrauber. Shinjiro verzog sein Gesicht und ging auf die drei Männer zu. Hitomi und Fireball blieben zurück.
 

“Na ist ja großartig!” kommentierte Colt Sabers Ausführungen und stützte seinen Kopf auf einer Hand ab. “Das ist jedoch noch nicht alles, Major Lancelot!” begann Roland und legte einen neuen Datenträger ein. Saber sah fragend zu dem Prinzen.
 

“Gut schaust du aus!” Musterte König Jarred seinen Freund vor sich. Shinjiro tat es Jarred gleich: “Du auch!” und er verschränkte seine Arme vor seiner Brust nachdem er seinen Vater, der neben dem Privatsekretär von König Jarred stand, begrüßt hatte. “Mein Urlaub wurde gestern mit einem Hubschrauber beendet!” erklärte Jarred frustriert. Shinjiro nickte: “Was ein Zufall, meiner gerade auch!” sprach Shinjiro ernst und blickte abwechselnd zu den drei Männern vor sich. “Wie habt ihr uns überhaupt gefunden?” wollte er jetzt wissen. Jarred grinste: “Du hast dich bei Morel verquatscht, Sonne, Strand, Meer … und!” Jarred zeigte in Richtung Fireball. Shinjiro sah zu seinem Sohn, der mit Hitomi den Strand bereits schon barfuß erkundete. “Er wusste nicht, dass wir hier sind.“ sagte Hikari. Jarred und General Hikari lachten: “Das nicht, aber er erzählte etwas, von: “Wehe ihr stört, absolute Ruhe, Einsamkeit!” Shinjiro schellte mit seinem Kopf wieder Richtung Jarred: “Ja, was gibt es daran nicht zu verstehen?” kam es etwas lauter als gewollt von ihm. “Und hier gibt es nicht so viele Orte, die das bieten, hübsch!” erklärte Jarred und sah sich um. General Hikari nickte. Shinjiro beobachtete die beiden und atmete kopfschüttelnd tief ein und aus. “Wir haben einen Kontakt!” kam es nach einigen Augenblicken von Jarred. Shinjiro drehte sich Jarred zu: “Was?” fragte er leiser. Der König nickte. Shinjiro ging sich durch seine schon längeren, vom Wind verwehten Haare. “Und wir haben nicht mehr als 80 Stunden bis zum nächsten Inferno!” Shinjiros Augen wurden größer und er blickte über die Insel. “Du hattest recht, es gibt einen Ablaufplan!” schlichtete Jarred ihren letzten Streit. “Na sowas!” kam es darauf von Shinjiro. “Wer hat das Kommando auf Jarr?” wollte er jetzt wissen! “Lancelot und Lorenz, Roland klärt die beiden gerade auf!” Shinjiro nickte: “Okay, super, wir haben keine einsatzfähigen großen Kampfschiffe und keine Waffe!” sagte Shinjiro ironisch und sah sich um. “Du hast zugestimmt, die Waffe zu bauen?” wollte sein Vater jetzt wissen. Shinjiro sah die beiden vor sich an und winkte mit beiden Armen ab und lief wieder Richtung Strand. Er wollte jetzt nicht diskutieren. Auf dem Weg zu seiner Familie stieß er verärgert mit einem Fuß Sand in die Luft. “Er denkt nach!” kommentierte Jarred das Bild, welches Shinjiro ihnen gerade bot. General Hikari verschränkte seine Arme vor der Brust und wartete erst einmal ab.
 

“Dr. Peaks und die anderen Wissenschaftler sind auf Hochtouren dabei, den Sender bis morgen nach Anleitung zu entwickeln.” Informierte Roland nun alle Anwesenden. Auch Lorenz, der dazu gerufen wurde, war nun vollkommen im Bilde und Colonel Rosso ebenfalls via Videoübertragung. “Das bedeutet, wir werden mit der anderen Seite sprechen können?” fragte Lorenz noch einmal nach. Saber nickte leicht: “Das dürfte interessant werden!” fügte Saber mit an. “Wenn alles bis dahin auch bereitsteht!” kam es von Colt: “Was ist, wenn es nicht funktioniert? Ballern die dann trotzdem das Ding ab?” sprach Captain Lorenz seine Gedanken aus. Colt, der eindeutig auf der Seite des Captains war nickte, aber war durch die ganzen neuen Informationen, die er erst einmal ordnen musste, wie gelähmt. Seine Gedanken waren bei Robin und Joshua und den anderen Zivilisten, er war in der privilegierten Lage, seine Familie in Sicherheit zu bringen, was er auch gleich tun würde, doch was ist mit den anderen. “Wie sieht der Bevölkerungsschutz aus?” fragte der Cowboy. “Laut Anweisung, werden 12 Stunden vorher sämtliche Flüge und Raumfahrten eingestellt und die Menschen werden über das Rescue System informiert, zuhause zu bleiben!” teilte Saber mit, der gerade die Anweisungen von König Jarred und Regierungsvertretern von Yuma in den Händen hielt. Colt strich sich über seine Augen. “Laut Aussagen der Wissenschaftler, wäre es also eine Chance!” stellte er fest, alle nickten. “Nur zu welchem Preis!” warf Colt darauf wieder ein. “Was ist mit Ramrod?” war seine nächste Sorge, sie könnten nicht einmal starten, weder der Friedenswächter war einsatzbereit, noch gab es gerade keinen Piloten. “Die Techniker sind dabei und werden durcharbeiten!” antwortete Saber. “Die Glücklichen!” - “Lässt du das jetzt Colt!” ermahnte ihn Saber. “Ja, gleich, eine Frage habe ich noch, wie willst du starten?” und der Cowboy sah seinen Boss herausfordernd an. Captain Lorenz, der zwischen den beiden saß, lehnte sich langsam zurück in seinen Stuhl. “Der First Grad wird ist unterwegs!” teilte Roland den Anwesenden mit, der die Nachricht schon vor einer Stunde bekommen hatte. Saber sah auf seine Uhr und atmete tief ein. Es war bereits nach 22 Uhr. Ins Krankenhaus musste er jetzt auch nicht mehr, Sincia würde mit seiner Mutter schon zuhause sein. Auch Colts Uhr bestimmte gerade sein Denken, er hatte gut einen Tag um alles zu organisieren, er buchte blind die Tickets, bevor die Einstellung des Flugverkehrs die Runde machte!
 

“Ich werde nicht hier bleiben!” kam es ernst und auch etwas lauter von Hitomi und legte ihre Sachen in den Koffer. “Du bist auf der Erde am sichersten!” argumentierte Shinjiro. “Nein, das habe ich schon einmal getan und…" Shinjiro unterbrach sie. “Und was, was kannst du vor Ort tun?” fragte er ernst und sah seiner Frau dabei in die Augen. Hitomi schüttelte mit dem Kopf: “Es ist eine vollkommen andere Situation, verlange das nicht von mir, hier zu bleiben, wenn ihr beide da draußen seid!” gab sie wütend zu verstehen. Sie sahen sich beide eine Zeit lang fest an: “Pack nur das Nötigste ein, wir werden alles andere abholen lassen!” sprach er ruhig und nahm sie in den Arm. Fireball, der das Geschehen und Gesagte zwangsläufig durch die Offenheit des Hauses mitbekam, stand in der Mitte des Raumes und wagte es nicht, sich zu bewegen, vielleicht würde er ja unsichtbar werden, hoffte er! Shinjiro löste sich von Hitomi und verließ das nur mit einer dünnen Papier-Wand abgetrennte Schlafzimmer und begann sich umzuziehen. “Hilf deiner Mutter!” wies er seinen Sohn an, Fireball nickte. “Ramrod hat einen Totalschaden und …” Shinjiro sah seinen Sohn ernst an. “Ähm! ich bin Mutter helfen!” wich Fireball etwas zurück und zeigte in die Richtung, in der er jetzt sofort verschwinden würde und war auch schon so gut wie weg. Shinjiro sah ihm nach, zog sich sein weites, bequemes Leinenhemd aus und tauschte es gegen sein blaues Poloshirt mit dem Emblem des First Grade. “Wie konntest du zustimmen, so etwas zu bauen?” Hallte eine Stimme hinter ihm. Shinjiro rollte kurz mit seinen Augen, als er sich das Shirt überzog. Dafür hatte er jetzt überhaupt keine Nerven. Er drehte sich seinen Vater zu: “Jarred baut sie!” war seine knappe Antwort und griff nach seiner Hose. “Und du gibst den Befehl, sie einzusetzen?” Shinjiro schloss seine Hose und sah seinen Vater kommentarlos an und kümmerte sich um seine Socken und Schuhe. “Das weiß ich noch nicht!” war seine nichtssagende Antwort. Sein Vater musterte ihn. Shinjiro griff nach seinem Kommunikator und stellte ihn an. Sein Vater kam langsam auf ihn zu. “Glaubst du wirklich danach hat sich alles erledigt?” fragte der ältere leise und fest. “Es wurde in einem Gremium zugestimmt!” war Shinjiros leise aber feste Antwort darauf. Und wandte sich gleich wieder ab und schlüpfte in seine Schuhe, während er seine Nachrichten durchging. “Jetzt benötige ich erst einmal Schiffe!” und rief die Truppenstärken von Alamo und den Gremium Teilnehmern auf und verließ dabei langsam das Haus. “Shinjiro!” setzte General Hikari nochmals an. Shinjiro drehte sich um, beide sahen sich an. “Ruf Royu an, ich brauche ihn!” war alles, was er sagte. Der Ältere blickte seinem Sohn nach und murmelte etwas Unverständliches und holte seinen Kommunikator hervor und sah sich etwas um. “Steht die Burg noch?” fragte er seinen Enkel, während er Royu anrief und auf ein Freizeichen wartete. Fireball grinste: “Ja, keine Feinde in Sicht gewesen!” der ältere grinste leicht, nickte und verließ telefonierend das Haus. Fireball folgte mit einem schweren Koffer.
 

“Sie holen ihre Familie aus Yuma raus, Mr. Wilcox?” fragte Captain Lorenz den Lockenkopf. Colt nickte. “Also, wenn sie meine wenige Anwesenheit nicht stört, können sie in mein Haus, meine Familie bleibt auf Yuma. Colt sah auf. “Sir!” Lorenz zuckte mit den Schultern, ich schlafe eh meistens auf dem Stützpunkt, wenn ich allein hier vor Ort bin. “Danke!” Lorenz grinste: “Es ist nicht weit, es hat auch einen Schutzraum, für den Fall eines Falles!” erklärte Lorenz.
 

“Du hattest es versprochen, Richard!” - “Sincia, es gab ein unerwartetes sehr wichtiges Meeting.” versuchte Saber seine Frau zu beruhigen. “Wichtiger als wir, deine Familie?” fragte sie. Saber beobachtete Sincia, sie war so verändert, es tat ihm weh, sie so zu sehen, aber er war auch hilflos, was sollte er ihr jetzt sagen, er entschied sich gar nichts zu sagen, sondern jetzt einfach bei ihr zu sein, sie zu trösten und ihr zuzuhören. “Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht!” erzählte sie. “Sincia, liebes!” begann er und sah sie an. “Glaub mir, ich wäre niemals da geblieben, wenn es nicht wichtig gewesen wäre, ihr seid das Wichtigste und deswegen muss ich manchmal dort bleiben, um vor allem auch euch zu schützen!” versuchte er Sincia die Lage zu erklären. Sincia nickte. “Entschuldige, es ist alles so viel gerade!” Saber nickte und strich ihr über den Rücken und gab ihr einen Kuss.
 

Lorenz und Colt erreichten das Haus des Captains, welches in Colts Augen eine Villa war und geschätzt nur 15 Gehminuten vom Militärstützpunkt entfernt war. Der Cowboy sah sich in der Dunkelheit um, die Gegend war ruhig, die meisten Anwohner schliefen bestimmt schon. Sie vernahmen ein bebendes Brummen vom Nachthimmel her, das immer lauter und eindringlicher wurde. Es erschienen mehrere Schiffe, die eindeutig zur Landung auf dem Militärgelände ansetzten. In einigen Häusern ging nach und nach das Licht an, einige Nachbarn blickten aus den Fenstern oder traten auch vor ihren Häusern und beobachteten das Geschehen. “Schiffe aus Alamo!” kam es von Lorenz, der sich genau wie der Cowboy das Geschehen über ihren Köpfen ansah. In Colt breitete sich bei diesem Anblick über ihn ein ungutes Gefühl aus. Er hoffte, dass Ramrod in den nächsten Stunden für einsatzbereit erklärt werden konnte! Diese Ungewissheit, was auf sie zukommen würde, gefiel den Amerikaner ganz und gar nicht!
 

April war vor 30 Minuten auf Jarr gelandet, sie hatte vor wenigen Stunden einen Ab-Befehl von Saber erhalten. “Was ist nur geschehen?” fragte sie sich, es war kurz vor Mitternacht, als sie den Hangar betrat. Zu ihrer Verwunderung war es in diesem Taghell und alle verfügbaren Techniker, Mechaniker und Ingenieure wuselten um Ramrod herum. “Ok, das sieht nach einer Nachtschicht aus.” stellte sie ernüchternd fest.
 

Die Jard-Royal, das Privatschiff von König Jarred, steuerte unter Vollschub den Planeten Jarr an. Im halboffenen Séparée saßen Captain Hikari und Jarred sich gegenüber, zwischen ihnen stand ein hochglänzender Tisch, beladen mit Tablets, Notebooks und Unterlagen. Jared lehnte sich kurz etwas in dem breiten, gut gepolsterten weißen Ledersitz zurück, so langsam stieg in ihm die Müdigkeit auf. Hikari ging alle Meldungen der letzten Tage durch. Er stellte Kontakte zu anderen Militäreinrichtungen, auch auf der Erde her. Und las das Protokoll von dem Meeting, das sein Stab mit Prinz Roland vor wenigen Stunden gehabt hatte. Er atmete einmal tief ein und befasste sich jetzt mit dem entschlüsselten Taktikplan. Nach einigen Minuten lehnte er sich ebenfalls zurück und überschlug seine Beine. Und blickte in Jarreds müdes Gesicht. “Wie konnten sie sich so sicher sein, dass wir ihre Signalkugel in so einem abgelegenen Teil des Universums finden?” fragte er mehr sich selbst. Jared nickte langsam: “Tja!” sprach Jarred leise vor sich hin. Den beiden wurde Tee serviert, Shinjiro beobachtete das Tun des Service-Personals und rieb sich seine Augen. “Wer wird mit ihnen reden?” Jarred öffnete seine Augen, die ihm wohl kurzzeitig zugefallen waren. An das hatte er noch gar nicht gedacht! “Es sollte ein Regierungsvertreter sein, die Kugel wurde in deinem Sektor gefunden und Jarr ist ein Haupt-Angriffsziel.” erklärte Shinjiro. “Warum nicht du?” fragte Jarred müde nach. “Ich bin kein Diplomat, in dieser Konstellation geht die Politik vor!” stellte Shinjiro die Lage klar dar. Der König brummte ein: “Mhm!” und schloss wieder seine Augen. Captain Hikari beobachtete die Reaktion seines Freundes, der nicht mehr aufnahmefähig war und stand auf. Er ging in den hinteren Teil des Raumgleiters, wo seine Familie saß.
 

Saber hatte Sincia wieder beruhigen können, sie schlief bereits tief und fest, er wollte sich noch etwas frisch machen. Gestern hatte er seine Tochter gar nicht gesehen, das schlechte Gewissen hatte schon den ganzen Tag an ihm genagt. Das würde sich in Zukunft nicht ändern, es wird Tage geben, oder Wochen, an denen er seine Familie nicht sehen würde. Die Theorie darüber in seinem Kopf war klar, jedoch fühlte sich die Praxis überhaupt nicht gut an. Wahrscheinlich würde man sich daran gewöhnen. Er war dem Grenzland verpflichtet und Sincia wusste das, doch seiner Frau ging es gerade nicht gut, wer würde da sein, wenn seine Mutter in naher Zukunft wieder abreisen würde. Er hoffte auf das Band der Frauen, die sich in der Abwesenheit gemeinsam unterstützen würden.
 

Lorenz zeigte Colt das Haus und vor allem den Schutzraum: “Er müsste nur mit Vorräten aufgefüllt werden!” Mit dem Satz beendete Lorenz seine Besichtigungstour. “So ein Ding gab es sogar letztens im Ferienhaus!” sprach Colt. “Ja, nach dem ersten Outriderkrieg sind diese Pflicht auf Jarr!” erklärte der Jetpilot. Colt nickte, Jarr hatte danach wirklich die besten Sicherheitsvorkehrungen in Sachen Bevölkerungsschutz. Das war dem Cowboy schon so manches mal aufgefallen. “Danke Captain Lorenz!” kam es von Colt, der aschblonde Pilot grinste: “Nicht dafür, außerdem haben sie hier zufällig nette Nachbarn!” und Lorenz verließ den Raum, Colt folgte den Deutschen. “Nette Nachbarn sind wichtig!” antwortete Colt und sah sich um. Lorenz lachte und öffnete eine Tür, das Zimmer dahinter war wohl Lorenz Büro. “Es ist Hikari!” erklärte er kurz. Der Lockenkopf zuckte mit seinen Schultern: “Geschichten über den Gartenzaun, werde ich nicht austauschen!” Lorenz grinste: “Erzählen Sie mir, was es Ihnen so schwer mit Hikari macht!” forderte Lorenz jetzt den Cowboy auf und bot Colt einen Platz an. Er selbst räumte Sachen zusammen, die er auf dem Stützpunkt benötigen würde. Colt, presste seine Lippen aufeinander und verzog diese ein wenig. “Ich werde seit der ersten Begegnung nicht warm mit ihm, oder besser mit seiner Art, aber das läuft beides zusammen.” Lorenz setzte sich. “Er hat sie seitdem er wieder da ist zweimal befördert!” stellte Lorenz das offensichtliche in den Raum. “Nachdem ich das Gesuch gestellt hatte!” kam es von Colt. Der Captain nickte: “Das hätte er nicht annehmen müssen!” erklärte Lorenz. Colt lehnte sich zurück und beobachtete das Verhalten seines Gegenübers. “Warum sprach ihn der Captain genau jetzt auf dieses Thema an?” fragte sich der Cowboy. “Und First Lieutenant bin ich auf das Bitten von Mr. Lancelot geworden!” Nun war es Lorenz, der sich zurücklehnte und den Cowboy musterte. “Mr. Wilcox, sie glauben wirklich, dass man den First Lieutenant Status erwirbt, wenn jemand darum bittet? Sie sind jetzt in der Laufbahngruppe der Offiziere. Der Dienstgrad First Lieutenant kann in der Regel frühestens zwei Jahre nach der Ernennung zum Second Lieutenant gegeben werden. Sie haben das in drei Monaten geschafft und Hikari, hätte es nicht getan, wenn er von ihren Fähigkeiten nicht überzeugt wäre!” beendete Captain Lorenz seine Erklärungen. Die Augenbrauen des Lockenkopfes zogen sich nachdenklich zusammen. “Sie trauen ihm nicht!” stellte Lorenz fest. Colt nickte leicht. “Warum nicht?” wollte es der Captain jetzt genau wissen. Der Cowboy wusste nicht, ob er so ein brisantes Thema ausgerechnet mit Lorenz besprechen sollte. Er kannte die Verbindung der beiden Männer, sie waren Wingmans, das stellt schon eine hohe Vertrauensbasis zwischen Hikari und Lorenz dar, die nicht nur dienstlich geht. “Warum wollen sie das wissen?” fragte Colt. Der blonde Pilot grinste leicht: “Vielleicht kann ich helfen!” antwortete er. “Warum?” Lorenz holte tief Luft: “Ich sehe in ihnen einen ausgezeichneten Offizier, der nicht im First Lieutenant-Status hängen bleiben sollte, alles, was jetzt kommt, fließt einher, wie gut sie mit ihrem Vorgesetzten können.” erklärte Lorenz. “Mein Vorgesetzter ist Major Lancelot! Und ich krieche niemanden in den Hintern!” stellte Colt fest! Der deutsche nickte. “Das sollten sie auch nicht tun!” Colt schüttelte mit seinem Kopf: “Haben Sie nicht einmal gezweifelt an Hikari nach seiner Rückkehr?” stellte Colt offen die Frage, die ihn am meisten beschäftigte. “Nein!” kam es klar und schnell von Lorenz. “Aber Zweifel stehen ihnen zu, Mr. Wilcox, reden sie mit Hikari! Er mag es, wenn man das tut!” riet ihm Lorenz und packte seine Sachen weiter zusammen. “Sie sind kein Angestellter, ein Arbeitnehmer in einem Job. Sie sind kein Zivilist mehr, das muss ihnen bewusst werden!” Colt hörte zu und dachte über die Worte nach. “Sie haben ihr Leben dem Dienst an der Waffe verschrieben, sie stehen im Dienst der Menschen und mit diesem Eintritt haben sie Hikari erlaubt, über sie zu entscheiden!” Colt zog seine Augenbrauen zusammen: “Er herrscht nicht über mich!” stellte Colt klar. “So meinte ich das nicht, deutsche Begriffe sind da klarer, “Feldherr oder Heerführer”, es muss einen geben, der Führt und die volle Verantwortung übernimmt! Und als Hikari ihr Gesuch angenommen hat, hat auch er ihnen gegenüber eine bewusste Entscheidung getroffen, sie sind beide einen Vertrag eingegangen, er steht in ihrer Pflicht mit seinen entscheidungen die er trifft, sie heile wieder nach Hause zu bringen, sie dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden mit ihrem können. Stellen Sie sich ein Ping Pong Spiel vor. Und ist letztendlich nichts anderes wie bei Major Lancelot, der auch für sie verantwortlich ist, ihm vertrauen sie doch, oder?” Colt ließ seinen Blick über den Schreibtisch des Captain schweifen: "Natürlich!" kam es schnell vom Cowboy. Lorenz nickte: “Als sie vermisst waren, nach der Stürmung der Tromston Ranch, hat sich Hikari um sie mehr Sorgen gemacht, als um seinen Bruder.” erzählte Lorenz fast beiläufig. Colt sah den Captain, der sein Notebook und andere Sachen in seine Tasche packte an. und ließ darauf nachdenklich seinen Blick über den Schreibtisch gleiten. Er blieb an einem Foto hängen und betrachtete es. “Wer ist das alles?” und er zeigte auf das gerahmte Bild. Lorenz verstand erst nicht, hatte ihm der Cowboy nicht zugehört? Er schaute in die gezeigte Richtung und reichte Colt das Bild: “Das wurde auf Alamo gemacht, zu Beginn der Ausbildung zum Kampfpiloten, wir waren 18, höchstens 19 Jahre alt. Zu Beginn waren wir 25, nach 2 Monaten noch 15 und zum Schluss blieben Collens, ich und er übrig.” Lorenz zeigte auf einen Jugendlichen, der seinem Hombre erschreckend ähnlich sah. Lorenz und Hikari hatten sichtlich Spaß beim machen dieses Fotos. Der Lockenkopf fixierte das Bild und dachte über die Worte von Lorenz nach. Nach einigen Minuten stellte er das Bild wieder auf den Tisch ab und nickte. “Sie waren an diesem Abend nicht da wo sie sein sollten, sie sind ein guter Schütze, haben jedoch keine Erfahrung bei Bodenoffensieven und Stürmungen. Somit galt es in erster Linie, erst einmal Sie zu finden, erinnern Sie sich noch, wie er damals reagiert hatte?” Colt dachte nach, “Captain Hikari hatte ihn nur angesehen und ihm eine Flasche Wasser in die Hand gedrückt, aber er ging auf seine Entschuldigung nicht ein.” erinnerte sich der Cowboy. “Hm!” lehnte sich der Lockenkopf zurück, er musste das Gesagte erst einmal sacken lassen.
 


 

Shinjiro lehnte an der Glasabtrennung und betrachtete Hitomi beim Schlafen. Nach einer Weile löste er langsam seinen Blick von ihr und sah sich im Gleiter um. Sein Sohn stand am Ende der Kabine und blickte aus einem der großen Fenster. “Nach was hältst du Ausschau?” riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Fireball löste sich vom Anblick der Erde, die immer kleiner wurde. “Ach, nach gar nichts!” antwortete er seinem Vater, der sich neben ihm an ein Fenster lehnte. “Mach das nicht, freu dich lieber auf das Wiedersehen!” Fireball sah auf: “Du hast leicht reden, Mutter ist an Bord!” Shinjiro lächelte darauf etwas und musterte seinen Sohn neben sich. “Es war ihre Entscheidung!” war seine klare Antwort darauf. Fireball nickte. Shinjiro sah ebenfalls kurz nach draußen, die Erde war kaum noch zu sehen. “Also hast du dich in all den Jahren nach dem Wiedersehen ausgerichtet?” fragte Fireball nach. Shinjiro lehnte sich wieder an: “Nein, aber die Trauer des Abschieds wirft dunkle Schatten auf das Wiedersehen.” Fireball wandte seinen Blick vom Fenster ab, jetzt gäbe es für zwei Stunden nur noch das tiefschwarze All um sie. An Bord war es ruhig, die meisten schliefen, das Licht war gedämpft. “Hä, wie meinst du das?” wollte er wissen und lehnte sich neben seinen Vater an die Wand. “Sei dankbar, dass es da jemanden gibt, der auf dich wartet und sich auf dich freut.” begann sein Vater. “Also ich soll mich lieber freuen, dass ich Aaiko wahrscheinlich Wochenlang nicht sehe?” und er schaute seinen Vater neben sich an. “Natürlich nicht!” und Shinjiro stieß seinen Sohn leicht gegen dessen Stirn. “Wichtig ist, wie wir uns verabschieden, es ist für beide Seiten schwer, aber die Art und Weise eines Abschieds, bestimmt, wie wir den anderen in Erinnerung behalten!” Fireball verstand und grinste. Shinjiro beobachtete die Reaktion seines Sohnes: “Ja, das auch!” und er grinste darauf auch leicht und erzählte weiter: “Das letzte Wort, der letzte Blick entscheidet, ob es einem schwer oder leichter fällt!” Auch ich habe damals zurückgeblickt und bin mit dem schönsten Bild in meinem Kopf gefahren.” erinnerte sich Shinjiro. Fireball verstand auf was sein Vater hinaus wollte, statt Trübsal zu blasen und sich zu bemitleiden, dass er seine Freundin jetzt nicht um sich hatte, sollte er sich freuen, dass er sie wiedersehen würde. “Was war das für ein Bild?” fragte er neugierig nach. Shinjiro sah seinen Sohn neben sich an und rief das Bild in seinen Erinnerungen ab und musste grinsen: "Ich saß im Taxi und drehte mich noch einmal um, das habe ich davor nie getan und deine Mutter wusste das!” Fireballs Augen schweiften durch die Kabine und sein Blick ruhte einige Sekunden auf seiner schlafenden Mutter. Er sah wieder zu seinem Vater, der wartete, bis er wieder zuhörte: “Ich hatte damit gerechnet, dass sie schon im Haus verschwunden war, doch sie stand noch auf der Straße.” Shinjiro sah seinem Sohn in die Augen: “Mit dir aufm Arm, sie lächelte und winkte, du wohl auch, aber es sah so aus.” Er machte die Bewegung mit seiner Hand nach und musste leise lachen. Fireball grinste, ihm gefiel diese Geschichte, das hatte ihm noch nie jemand erzählt, er hatte seinen Vater tatsächlich verabschiedet, ihn sogar nach gewunken, obwohl er es nicht mehr wusste, er so klein war! Er hatte tatsächlich einen richtigen Abschied von ihm gehabt! Und somit hatte sein Vater 16 Jahre lang von ihm ein Bild in seinen Erinnerungen, mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen! Vor seinem inneren Auge erschien Aaiko, die ihn anlächelte. “Also wie ein Foto!” stellte Fireball fest. Shinjiro nickte: “Ja, es war das Letzte, was ich sah, als alles um mich herum explodierte und das erste was ich sah, als ich aufwachte und das einzige was ich von euch beiden hatte als ich an euch dachte und womit ich zurück kam!” - “Ich verstehe!” nickte Fireball. “Das meine ich mit dankbar, ein trauriges, trauerndes Abschiedsbild, stärkt dich nicht und sie auch nicht, aber das, sowas bleibt für immer!” und Shinjiro zeigte auf seine Stirn, dieses Bild hatte sich in ihn eingebrannt. “Ich versuche es!” sagte Fireball. Shinjiro grinste: “Gut!” und er stellte sich jetzt mit verschränkten Armen vor seinen Sohn: “Sie hat also, ja gesagt!” und wollte jetzt alles wissen. “Ja!” grinste Fireball.
 

Saber war im Wartungshangar angekommen, April hatte ihm geschrieben, dass sie vor Ort war. Um Ramrod waren Kräne und Hebebühnen aufgebaut und es wurde von allen Seiten am Friedenswächter gearbeitet. Saber würdigte jeden Mechaniker mit einem dankbaren Blick, auch sie hatten sich selbstlos bereit erklärt, die Nacht durchzuarbeiten, um Ramrod so schnell wie möglich und vor allem sicher wieder startklar und einsatzbereit zu bekommen. An diesen Menschen hing im All zu einem sehr großen Teil ihr Leben! Er betrat die Brücke, auch dort waren alle Systeme hochgefahren, überall blinkte und piepste es. “Saber!” April begrüßte den Schotten mit einer Umarmung. “Danke für deine gute Arbeit!” April nickte: “Ja, aber was hat das alles zu bedeuten?” wollte sie wissen! “Ich werde euch alle zusammen aufklären!” war Sabers Antwort. April verstand. “Machen wir uns an die Arbeit!” sagte er, während er sich in seine Satteleinheit setzte und die Schadensberichte aufrief. “Das System läuft, ich bin dabei die Challenge Phase zu koordinieren, an sich ist sie einsatzfähig, das letzte Wort haben allerdings die Techniker!” gab April ihm einen Bericht. Daraufhin betraten zwei Ingenieure die Brücke, Saber sah auf.
 


 

Colt erreichte mit Lorenz den Militär-Raumhafen, das Offizierskasino war voller Kadetten und Offiziere. Es war bereits schon halb zwei morgens. Colt ging Richtung Hangar, um zu sehen, wie es um den großen Cowboy stand. Er lief über das nächtliche Rollfeld, in der Ferne landete ein weiteres Schiff. Er hielt seinen Kommunikator in der Hand. Jetzt hatte er endlich auch mal Zeit seine privaten Nachrichten zu lesen. Sein Hombre hatte ihm schon vor Stunden ein Bild geschickt, auf dem nur Fireballs und Aaikos Hand zu sehen waren, im Hintergrund erkannte der Cowboy den Fuji. Aaikos Finger schmückte ein Ring. Colt grinste über beide Ohren, “Na geht doch!” murmelte er und trat in den Hangar. In dem es taghell war. Als er die Brücke betrat, fand er zu seiner Überraschung Saber und April vor, sie begrüßten sich. Colt freute sich, April wiederzusehen und es beruhigte ihn auch ein wenig. “Nun sind wir ja fast vollzählig!” kommentierte die Blondine das nahezu spontane Teamtreffen. Der Cowboy sah sich um, so wie es aussah, hatten sie alle denselben Gedanken gehabt, Ramrod musste fertig werden und sie alle wurden auf der Brücke gebraucht, schließlich kannten sie die Feinheiten, welche sie im Falle eines Kampfes benötigten! Er trat an seinen Feuerleitstand, an dem ein Notebook angeschlossen war, so wie es aussah, bekam er neue Raketen und Feuerkraft. Ein Flugingenieur setzte sich in die Piloten-Einheit und schloss auch dort ein neues System an. Es lief alles Hand in Hand, das beeindruckte den Cowboy immer wieder, jeder wusste was er zu tun hatte! “Ich hoffe, wir bekommen die Überstunden bezahlt!” Riss ihn jemand mit diesem Satz aus seinen Gedanken. Colt nickte stumm. “Wenn du eingeloggt bist, ja!” kommentierte Saber. Jetzt drehte sich Colt doch zu dem Gesagten und sein genervter Spruch zu diesem Satz löste sich blitzartig in Freude auf. Der Schotte und April begrüßten gerade den Neuankömmling, mit ihm hatten sie heute Nacht nicht mehr gerechnet. “Deine Witze waren auch mal besser Hombre!” und Colt nahm seinen besten Freund kurz in den Arm. “Ich passe mich nur meiner Umgebung an!” konterte Fireball auf Colts Spruch. Daraufhin strubbelte der Cowboy den Japaner seine Haare durch, dessen neue Frisur lud förmlich dazu ein. “Hey, weißt du, wie viel Arbeit das war!” zog Fireball seinen Kopf weg. “Früher war es ihm egal, heute ist es Arbeit!” kommentierte er den Satz von Fireball. Saber und April mussten bei dem Bild, was die beiden ihnen boten, lachen. Aber dem Lockenkopf gefiel das, was er sah, sein Hombre trug seine Haare jetzt mit einem kurzen Seitenscheitel, der circa 2 cm über seinem linken Ohr anfing, Colt hätte nie gedacht, dass sowas auf dessen Kopf möglich war. Die längeren Haare zur rechten waren mit Gel gestylt, das Gesamtbild stimmte in Colts Augen wieder. Die neue Frisur ließ etwas vom alten Fireball durchblitzen. Die Frisur war alltagstauglich und dienstlich gab es daran nichts auszusetzen. Tja, so viele Möglichkeiten hatte Colt selbst nicht! Seine Lockenpracht, würde irgendwann aussehen wie die von "Slash von Guns´n Roses”, deren Klassiker Colt sehr gerne hörte! “Steht dir aber und wollte erneut danach greifen.” Fireball war schneller. “Hau ab Kuhhirte!” und lief zum anderen Ende der Brücke. April rollte gespielt, genervt mit ihren Augen, das hatte sie vermisst und wollte es auch nie mehr missen. Saber sah den beiden nach und stellte sich vor Colt, um dem Treiben ein Ende zu setzen, obwohl auch er für diese kurze Einlage dankbar war, es gab allen gerade etwas Aufwind und frische Gedanken. “Seit wann bist du vor Ort?” wollte der Highlander von seinem Piloten wissen. Fireball sah sich um: “Wir sind vor 20 Minuten gelandet und der Hangar stand hell erleuchtet offen, eigentlich wollte ich nur schauen, wie es um Ramrod steht.” erklärte Fireball, als er an seine Teamgefährten wieder herantrat. “Wie wir alle!” kam es von Saber, der in die Runde schaute und jeden einzelnen Musterte. April, die wieder angestrengt und vertieft auf ihr Tablet sah. Colt, der wieder zu seinem Feuerleitstand ging. Und nun auch der Pilot, der aus seinem Urlaub gerissen wurde und sich sein mobiles Steuermodul gerade einrichtete. Alle drei haben sich, ohne sein zu tun, dazu entschlossen nach Ramrod zu sehen und auch mitzuarbeiten. Es zeigte Saber nicht nur die Verbundenheit des Teams sondern auch das sie die Mission, die sie noch nicht einmal kannten erfolgreich zu Ende bringen wollten! Das ist wahrer Teamgeist und wieder einmal war sich der Schotte sicher, mit den dreien damals die richtige Wahl auf Alamo getroffen zu haben!

BBQ

“Hoffentlich begegnete sie jetzt keinem Mechaniker!” sprang es April durch den Kopf, als sie den Gang auf Ramrod schnell entlang lief. Ihre Haare waren total zerzaust und sie gähnte einmal herzhaft. Ihr tat alles weh, kein Wunder, war sie doch tatsächlich in ihrer Satteleiheit eingeschlafen. Sie sah sich um, es war bereits 9 Uhr 30. “Wollten Colt und Fireball nicht Kaffeekochen?” Das war jedenfalls ihr letzter Stand der Dinge. Sie ging zur Maschine, der Kaffee war bereits durchgelaufen, aber schon mittlerweile kalt. Bevor sie jedoch eine neue Kanne einsetzte, sah sie sich um und ging in den angrenzenden Aufenthaltsraum, was sie da erblickte, ließ sie schmunzeln. Sie holte ihren Kommunikator hervor und machte ein Bild von dem Bild, das sich ihr bot. Da lagen zwei Helden tief schlafend nebeneinander auf der großen, breiten Sofalandschaft. Der Cowboy hatte seinen Hut neben sich liegen und der Pilot lag weit ausgestreckt auf dem Rücken, auf seinem Bauch lag sein Tablet.
 

“Wie war euer Urlaub?” fragte Royu, der vor zwei Stunden auf Jarr gelandet war und nun zusammen mit Shinjiro im Büro saß. Shinjiro hob seine Augenbrauen: “Schön, bis uns ein Ungetüm von der Insel holte.” erklärte er und schrieb die Einsatzbefehle für die Delegationen der Erde weiter. Royu lachte kurz auf: “Godzilla?” Shinjiro blickte kurz zu seinem Bruder, der vor ihm am Schreibtisch saß. “Ja, nur nicht so nett.” war seine Antwort. Royu zuckte mit seinen Schultern und las sich die neuesten Ereignisse zurückgelehnt weiter durch. “Warum bin ich hier, wäre ich auf Yuma nicht besser aufgehoben, um Rosso zu unterstützen?” wollte er nach einigen Minuten der Stille wissen! Shinjiro nickte und schrieb weiter, während er erklärte: “Das hatte ich auch erst so gedacht, aber Rosso bekommt Unterstützung von den Engländern!” Royu verstand und las weiter: “Womit rechnest du?” fragte er fast beiläufig und wischte auf dem Tablet hin und her. Shinjiro ließ von seinem Tun ab und lehnte sich zurück: “Mit gar nichts!” Royu zog seinen Mundwinkel nach unten und scrollte durch die TSID News: “Also baust du ein Netz mit doppeltem Boden!” stellte der Task Force Colonel fest. Shinjiro stützte seinen Ellenbogen auf seine Stuhllehne ab: “Das ist rein politisch, alle, die am Gremium beteiligt gewesen waren, wollen ein Stück vom Kuchen, sollte es zu einem Kontakt kommen.” Royu legte das Tablet auf den Schreibtisch zurück: “Kommt darauf an, wie er schmeckt, ist Vater deswegen hier?” fragte der jüngere der beiden. “Nein, er ist da, weil er da ist.” entgegnete Shinjiro und machte eine abwinkende Handbewegung. Royu grinste. “Also landen hier die Amerikaner!” stellte Royu fest. Shinjiro nickte: “Ja, ein gewisser Connel Mc Graeff mit vier Schiffen.” Royu dachte nach, aber der Name sagte ihm nichts. “Kein schlechtes Aufgebot!” Shinjiro sah seinen Bruder an und wandte sich darauf wieder sein Tun am Notebook zu. “Aber du magst keinen Kuchen!” stand Royu grinsend auf und verließ den Raum mit dem Tablet in der Hand. Shinjiro schrieb weitere Einsatzbefehle. “Doch!” murmelte er leise vor sich hin.
 

“Holla, die Waldfee!” staunte Colt. Er stand mit Connel Mc Graeff, hinter einem Hangar für die Amerikanische Delegation, vor einem kleinen weißen Raumgleiter der Arrowstriker-Serie. “Die Kleinen wurden speziell für Scharfschützen entwickelt, sie sind leicht zu fliegen und haben immense Feuerkraft.” Erklärte der Colonel, der vor zwei Stunden mit 4 Schiffen aus den USA gelandet war. Colt ging um den hochglänzenden Gleiter herum und betrachtete ihn interessiert. “Es gibt Situationen, die man als Schütze auf einem Kampfschiff nicht lösen oder beeinflussen kann. Entweder ist das Schiff zu schnell, oder zu langsam, es muss anderen Schiffen ausweichen, oder das “Spielfeld” ist einfach zu groß für manuelle Visierungen.” fuhr Mc Graeff mit seinen Erklärungen fort. Colt nickte darauf bestätigend, denn all diese Faktoren waren es, dass er manchmal nicht so handeln konnte, wie er es gerne wollte. “Also sollte es eine “nest Attack” geben, mit mehreren kleineren Zielen, oder in einigen Fällen ist sogar eine Auskundschaftung von nöten. Und mit diesem Gleiter wären sie schnell draußen und schnell wieder drinnen. Ohne dass dafür extra ein ganzes Kampfschiff gestartet werden müsste.” Colt stemmte seine Hände in die Hüften: “Wie komme ich zu dieser Ehre, Colonel?” Mc Graeff, grinste und nahm seine Sonnenbrille ab: “Sie repräsentieren, an vorderster Front im neuen Grenzland die USA. Team Ramrod hat eine gewisse Berühmtheit, ist Ihnen das bewusst? Und alles, was wir bisher von ihnen gehört haben, erfüllt uns mit Stolz und mit diesem Gefährt unter ihrem Hintern, na ja dann stimmt das ganze Bild!” und der Colonel zeigte seine strahlend weißen Zähne. Colt öffnete das Verdeck. “Warum jetzt, ich bin seit 5 Jahren bei den Star Sheriffs?” fragte der Cowboy und blickte in den Gleiter. Das Cockpit war auf das wesentlichste reduziert und es hatte alles, was man benötigte, um einen sicheren Treffer zu erzielen. “Aber erst 6 Monate Offizier, First Lieutenant!” Colt verstand und nickte dem Colonel entgegen. Der Colonel ließ den Sitz ausfahren und Colt beobachtete das Tun des Gleiters und dachte dabei nach: “Ramrod ist ein autonomes Kampfschiff, welches im Kampf meist auf sich allein gestellt ist, da wäre so ein Gleiter an Bord nicht das verkehrteste!” sah er ein. “Da gibt es nur ein Problem, ich bin kein Pilot!” stellte Colt fest, ein Fliegerherz schlug nicht in seiner Brust, seinem Hombre würde das sicher gefallen, da war sich der Lockenkopf sicher! Aber dass er selbst fliegen sollte, war für den Cowboy in seiner Vorstellung sehr weit weg!” und Colt setzte sich seinen Hut wieder auf. “Deswegen ist der Bronco-Buster auf alles, was man zum Fliegen benötigt, reduziert, damit sie sich auch voll auf ihre Ziele konzentrieren können. Natürlich benötigen sie Training, müssen die Regeln da oben zwischen den Piloten kennen, aber meistens werden sie jedoch allein damit unterwegs sein, dafür ist er in erster Linie entwickelt worden.” Colt grinste und nickte: “Ich habe auf jeden Fall Lust, es zu probieren!” Und das hatte er wirklich!
 

Fireball verließ den Wartungshangar von Ramrod, sogar teilweise ausgeschlafen, geduscht und in frischen zivilen Klamotten, die er auf Ramrod hatte. Die August Sonne stand hoch und tat, was sie tun sollte, es war heiß und schwül. Nun suchte er den Hangar VC14! Colt hatte ihm vor 10 Minuten eine Nachricht geschickt, dass er ihm etwas zeigen wollte. Eine kleine Ablenkung und Spaziergang konnten nicht schaden. Er lief an den Hangars vorbei, das Gelände war sehr weitläufig. Versorgungsfahrzeuge fuhren von A nach B. In der Ferne erblickte er Schiffe aus Alamo und den USA. “Hier wurde ja mächtig aufgefahren.” ging es ihm durch den Kopf, als er das Geschehen um sich beobachtete. "Hey, kurzer!" riss ihn jemand aus seinen Gedanken und atmete darauf leicht aus: “Warum reagierte er überhaupt auf diese Anrede?" ärgerte und fragte er sich im nächsten Moment. Und wandte sich der Stimme zu. Vor ihm saßen auf einer Bodenerhöhung drei junge Männer Anfang und Mitte zwanzig, die wohl gerade eine Pause im kühlen Schatten des Hangars machten. “Hast du dich verlaufen, da lang geht es raus!” fragte ihn ein dunkelblonder, hochgewachsener Mann, mit Sonnenbrille auf der Nase und grinste breit. Die anderen beiden lachten darauf nur. Fireball sah sich um, Hangar VC14, las er und wollte die Drei dort einfach sitzen lassen, doch nun grinste auch er frech: “Sagt mal Jungs, was heißt eigentlich Cheeseburger auf Englisch?” Die drei sahen sich fragend an. Fireball ging weiter: “Hä? Was?” Einer stand auf und sah den Kurzen nach, der Dritte im Bunde nahm jetzt seine Sonnenbrille ab: “Hey, warte mal!” rief er. Fireballs Augen weiteten sich: “Oh Mist!” und er rannte in den weit offen stehenden Hangar. In dem verschiedene Gleiter standen. Die drei stießen sich an und liefen ihm nach, hatte der kurze sie doch tatsächlich verscheißert. “Haltet ihn!” schallte es hinter Fireball laut durch den Hangar. Fireball blieb kurz stehen und aus fast allen Ecken und Winkeln kamen plötzlich weitere Offiziere auf ihn zu: “Was eine blöde Idee!” dachte er sich, er war gerade mitten in ein Wespennest geraten. Er flüchtete durch die Gleiter, um seine Verfolger abzubremsen. Er erreichte das Ende des riesigen Hangars, dieses Tor war geschlossen. Doch eine kleine, sehr schmale Tür stand offen und er schlüpfte hindurch. Dort entdeckte er Colt, der mit einem ihm unbekannten Mann sprach. Colt sah auf und seinem Hombre nach, als dieser schnell an ihm vorbei rannte: “Halt mir die Irren vom Hals!” rief er Colt zu und sah dabei nicht, wo er hin rannte. Der Cowboy und der Colonel verstanden erst gar nichts und sahen sich fragend an. Erst als ein Offizier, nach dem anderen durch die schmale kleine eiserne Tür des Hangars sprang, klingelte es Colt und rollte mit seinen Augen und lief Fireball jetzt ebenfalls nach: “Das ist der Pilot, den ich meinte, Sir!” informierte der Lockenkopf noch schnell den Colonel. “Shinji, bleib stehen!” rief Colt seinem Freund zu. “Ich bin doch nicht verrückt!” antwortete Fireball und blickte hinter sich, wo Colt und keine Ahnung, wie viele ihn verfolgten, und legte nochmals an Tempo zu. “Doch das bist du!” rief Colt laut und hielt seinen Hut während der Verfolgungsjagd fest. Die Flucht von Fireball fand ein plötzliches schmerzvolles Ende, er rannte direkt in seinen Vater, der ihn nicht hatte kommen sehen und wurde daraufhin heftig mit Saber zwei Schritte zurückgestoßen. Captain Lorenz griff instinktiv nach Fireball, bevor er sich vollends lang legte. König Jarred wich auch zwei Schritte zur Seite und sah erschrocken zum Geschehen. Wo kam der Sohn seines Freundes auf einmal so plötzlich her? Fireball, der völlig außer Atem war, hielt sich dabei seinen rechten Oberarm und stand neben Captain Lorenz. Ein lauter Pfiff hallte über das Gelände. Die Verfolger stoppten und zogen sich langsam zurück, einige zeigten Fireball an, dass sie ihn im Auge behalten würden. Fireball verzog darauf leicht sein Gesicht. Colt begrüßte jetzt ebenfalls die vor ihm stehenden und stellte sich neben seinen Freund. Den jetzt alle fragend und erwartungsvoll ansahen: “Tja, nun!” begann Fireball und ließ von seinem Arm ab. Colonel Mc Graeff, der mittlerweile auch die Gruppe erreicht hatte, stellte sich dazu und hoffte auf Aufklärung. Saber trat vor Fireball: “Was ist hier los, First Lieutenant?” fragte der Schotte sehr ernst seinen Piloten, der mittlerweile wieder ruhig atmete: “Ich habe nur eine Frage gestellt.” erklärte Fireball: “Major!” fügte er noch schnell mit an. Saber sah zu Colt, dieser zuckte nur mit seinen Schultern. Saber atmete tief ein und aus: “Die da wäre?” wollte Saber wissen und verschränkte seine Arme vor der Brust. Fireball rollte innerlich mit seinen Augen, wer er doch auf Ramrod geblieben, wie er es eigentlich doch vorgehabt hatte! Er presste seine Lippen aufeinander und blickte in die fragenden Gesichter: “Was Cheeseburger auf Englisch heißt?” wiederholte er die Frage leise. Sabers Augenbrauen zogen sich fragend zusammen. Colt dachte kurz angestrengt nach: “Hä?” kam es vom Lockenkopf und stieß Fireball gegen seinen rechten Oberarm. Lorenz musste sich angestrengt ein Lachen verkneifen. König Jarred schüttelte mit seinem Kopf und räusperte sich, um nicht lachen zu müssen. Mc Graeff dachte nach, was diese Frage von dem noch sehr jungen First Lieutenant, wie er fand, ausgelöst hatte. Musste aber im nächsten Moment leicht grinsen. “Ich erwarte einen ausführlichen Bericht, Lieutenant!” wies der Schotte seinen Piloten an. Fireball nickte darauf. “Ja, Sir!” Saber nickte und wandte sich von Fireball ab, warf aber Colt einen Blick zu, den der Cowboy zu deuten wusste. Und der Stab, König Jarred und Colonel Mc Graeff setzten ihren Weg weiter gemeinsam fort. Colt und Fireball blieben zurück und sahen der Gruppe nach. Colt holte nach einigen Augenblicken lachend aus und stieß seinen besten Freund leicht gegen den Hinterkopf: “Dich kann man auch nicht alleine lassen!” Fireball trat einen Schritt zur Seite und sah seinen Freund nun frech grinsend an: “Aber ich habe nun voll Bock auf so einen Cheeseburger!” kam es daraufhin von Fireball. Colt sah nun nachdenklich zum Hangar und kurz darauf wieder zu seinem Hombre: “Ja, lass uns einkaufen fahren, du bezahlst!” zeigte Colt auf sein Gegenüber und grinste breit. Der japaner sah dem Cowboy nach, der schon den Weg Richtung Hauptgebäude eingeschlagen hatte: “Häh, wie bitte, was?” fragte er und folgte seinem Freund schnell.
 

Saber fuhr direkt ins Krankenhaus, nachdem sie sich von der Delegation verabschiedet hatten. Colonel Mc Graeff hatte ihnen neue kleine Gleiter vorgestellt und Systeme, für die sich bestimmt April sehr interessieren würde! Ließ sich der Schotte alles noch einmal durch den Kopf gehen. Während er auf dem Weg zu Sincia und Sara war. Captain Lorenz hatte ihn vor 30 Minuten fast vom Militärgelände gejagt, er sollte zu seiner Familie, der Captain hielt die Stellung. Saber war Lorenz sehr dankbar für dieses Angebot. Jetzt noch etwas Zeit mit seiner Familie zu haben! Er betrat das Krankenhaus und steckte seinen Kommunikator wieder ein, Neuigkeiten vom Reparaturstatus seines Schiffs hatte er noch keine bekommen. Saber musste grinsen, die Cheesburger Frage, arbeitete tatsächlich noch in ihm, obwohl sie totaler Schwachsinn war. “Wie brachte sich Shinji immer nur in solche Situationen? Und prallte auf seiner Flucht über eine weite Rollfläche für die Schiffe zwischen den Hangars, wie ein Magnet gegen seinen Vater?” Saber schüttelte seinen Kopf. Er dachte weiter über sein Handeln in der Situation nach, ihm war nichts anderes übrig geblieben. Seinen Piloten vor allen anwesenden zu maßregeln. Schließlich standen König Jarred, Captain Lorenz und der Colonel der Delegation um ihn herum und als Fireballs direkter Vorgesetzter war er in der Pflicht gewesen. Captain Hikari hatte währenddessen und auch danach kein einziges Wort darüber verloren, obwohl Fireball ihn beinahe umgerannt hatte, der Aufprall war nicht ohne gewesen. Und beide hatten Glück gehabt, sich nichts getan zu haben! Trotzdem musste Saber wieder schmunzeln, das ist wie die Nadel im Heuhaufen zu treffen. Aber davon abgesehen, zu einem guten Cheeseburger würde er jetzt auch nicht nein sagen! Er betrat die Etage der Station, ab jetzt würden Sincia und Sara seine ganze Aufmerksamkeit bekommen.
 

“Wann landen die beiden?” fragte Fireball, der vor einem riesigen Regal mit Burgerbrötchen in einem noch größeren Supermarkt stand. Colt griff nach mehreren Kartons der großen Burgerbrötchen und stellte diese in den Einkaufswagen: “Morgen Mittag, sie kommen mit einer der letzten Maschinen aus Yuma.” erklärte der Cowboy, der nebenbei für seine Familie einkaufte. Sie liefen weiter durch die Gänge. Und legten immer mehr Zeug in den Wagen, alles, was man benötigte, um einen guten Burger herzustellen. Die gute alte Coke und andere Softdrinks durften auch nicht fehlen. “Jetzt fehlt nur noch die Kuh!” stellte Fireball fest, als er den Berg Einkäufe auf dem Band beobachtete, die Kassiererin hatte ganz schön was zu tun. “Da weiß ich schon, wo wir hinmüssen!” kam es vom Cowboy. Ja klar, wusste es Colt, er hatte bestimmt schon nach dem ersten Aufenthalt auf Jarr gewusst, wo es das beste Fleisch hier gab. Fireball nickte und hielt seine Kreditkarte unter dem Scanner. “Das alles wegen eines witzlosen Witzes!” kommentierte er als er sie wieder einsteckte. Colt grinste und freute sich auf die Burger.
 

Auf Pectos arbeitete man Tag und Nacht, der Sender würde so wie es aussah in den nächsten Stunden fertig werden. Dr. Peaks hielt ständig Kontakt zu Prinz Roland, der das Projekt von König Jarred anvertraut bekommen hatte. Auch hielten weitere Weltraumphysiker die Anomalien im Auge, diese stiegen leicht an, andere Werte fielen. Was das zu bedeuten hatte, wussten sie noch nicht. Auf dem kleinen Planeten Pectos wurden nach und nach immer mehr Truppen stationiert. Sowie auf den kleineren Planeten wie Laramie oder Funorama, die zwischen den Sektoren A und B lagen. Das alles geschah schleichend. Dr. Peaks und sein Team hatten keine Zeit, sich darüber große Gedanken zu machen. Um einen eventuellen Super-Gau zu verhindern, mussten sie fertig werden.
 

Colt und Fireball fuhren zu den Quartieren, in denen die Amerikaner auf dem Stützpunkt untergebracht waren. Diese standen oder saßen in Gruppen auf der Rasenfläche unter den schattenspendenden Bäumen, in Achselshirts oder gar mit freiem Oberkörper, es war bereits später Nachmittag und die meisten hatten Feierabend und ließen den Tag ausklingen. Etwas abseits der Grünfläche vor den Unterkünften war ein Basketballspiel mit Einheiten von Jarr und einigen Männern der Air Base von Captain Lorenz im vollen Gange. Einige erblickten den Jeep, stießen sich gegenseitig an und ihre Aufmerksamkeit galt nun dem Cowboy, der Ramrod Einheit, der mit dem Kurzen vorbeifuhr, der am Mittag den ganzen Hangar gegen sich aufgebracht hatte. Sie liefen den beiden langsam entgegen. Die Luft stand, es war immer noch schwül, Musik lief im Hintergrund. Colonel Mc Graeff, der sich mittlerweile auch von seiner Uniform getrennt hatte und ein einfaches weißes T-Shirt trug, begrüßte den Scharfschützen und musterte den Jungen, der neben Colt stand. Mittlerweile hatten sich einige Männer um den Jeep versammelt und Colt verkündete, dass Shinji und er ein BBQ ausgeben. Alle grinsten, Fireball beobachtete das Treiben jetzt um sich, ein dunkelblonder, gut durchtrainierter junger Mann baute sich vor ihm auf. Fireball erkannte ihn wieder, es war der Sonnenbrillenträger von heute Mittag. “So, was gibt es denn Kurzer?” wollte er grinsend wissen. Fireball verzog seine Lippen, einen erneuten Scherz verkniff er sich in Anbetracht der überzahl. Er musterte den Mann und die anderen, die um ihn standen. “Cheesburger!” war seine knappe Antwort. Daraufhin drehte sich der Hochgewachsene um und zeigte auf den beladenen Jeep. Man hörte klatschten und “Yeah!” der Jeep wurde gestürmt und ausgeräumt. Einige strubbelten Fireball durch seine Haare, oder stießen ihn an. So wie es aussah, war das Friedensangebot angenommen. Zwei Männer fuhren auch direkt Richtung Hangar zu den Schiffen. Die Musik wurde aufgedreht, “Buddy Holly mit Everyday". Mc Graeff grinste breit, mit einem BBQ hätte er heute nicht mehr gerechnet und steckte sich seinen Zahnstocher wieder in den Mund und nickte Colt zu. Der Cowboy grinste und sah zu seinem Hombre, der total zerzaust neben ihm stand und an seinem Kommunikator etwas suchte: “Na klappt doch, oder?” fragte er und stieß Fireball leicht mit seiner Faust gegen den Oberarm. “Ja, Super, ich brauche einen Friseur!” war dessen Antwort. Mittlerweile nervte es ihn, dass jeder ihm an die Haare ging. Und nun war es Colt, der seinem Kumpel die Haare demonstrativ noch einmal durchstrubbelte. “Genau deswegen!” zeigte Fireball Colt an und musste lachen. Sie gingen auf die Rasenfläche. Wo bereits der große Grill Hand in Hand aufgebaut wurde. “Wo haben die das Teil jetzt hier organisiert?” fragte Fireball mehr sich selbst als Colt. “Hab ich dir doch gesagt, um das müssen wir uns keinen Kopf machen!” erklärte der Lockenkopf. Fireball zuckte mit seinen Schultern. Der große BBQ Grill gehörte wohl zur Standardausrüstung der Truppen!” Die Softdrinks wurden mit Eis überschüttet, das Fleisch geformt und die weiteren Zutaten gemeinsam hergerichtet, alles lief wie ein Uhrwerk.
 

König Jarred und Captain Hikari saßen im Büro des Palastes und hatten eine Videoschaltung mit Yuma und Alamo, wo das zukünftige Vorgehen diskutiert wurde. Man einigte sich auf einen Sprecher. Denn das Vorgehen, ohne sicherzugehen, dass die andere Seite vorbereitet war, konnte nicht einfach ignoriert werden! Captain Hikari hielt sich aus der politischen Diskussion raus, er würde erst eingreifen, wenn es militärisch werden würde!
 

Saber verließ mit Sincia und seiner Mutter das Krankenhaus, es wurde bereits dunkel. Sara war sogar schon etwas gewachsen, hatte ihm heute eine Schwester erzählt und langsam zunnehmen tat sie auch. Sincia so hatte Saber das Gefühl ging es langsam wieder besser, er würde und sollte es laut Arzt aber im Auge behalten, denn mit einer postnatalen Depression gerade nach so einem vorzeitigen ende einer Schwangerschaft sollte man nicht leichtfertig umgehen! Er setzte seine beiden Damen ab und wollte noch einmal schnell nach dem Rechten auf Ramrod sehen und sich mit Lorenz für den morgigen Tag kurzschließen. Er fuhr durch die Straßen, die Menschen hatten gute Laune. Die Straßen Bars waren gut gefüllt, die Promenade am Fluss ebenso. Klar bei diesem Wetter, auch wenn es heute alles andere als angenehm war, der Schotte wusste gar nicht mehr, wie oft er heute sein Hemd gewechselt hatte. Jarr gefiel ihm, die im Altbau nachgebauten Häuser gaben dem ganzen Flair. Yuma dagegen war modern, die Innenstadt glich eher einer modernen Großstadt auf der Erde mit ihren Wolkenkratzern, rings um waren die kleineren Viertel auch jedes für sich schön. Und in den Randbezirken von Yuma-City und außerhalb erlebte man auch schleichend den Übergang von einer Millionen Stadt zu immer ländlicher. Jedoch in der Hauptstadt von Jarr, wo König Jarred seinen Hauptwohnsitz hatte, gab es keine Wolkenkratzer, die dicken Finanz- und Wirtschaft Städte waren aber nicht weit. Saber hatte auf jeden Fall vor, sich auch hier niederzulassen, so wie es Lorenz und Hikari taten, damit hatten die Familien einen privaten und geschützten Raum und das Familienleben konnte trotz des Ortswechsel weiterhin normal weitergehen! Er betrat das Büro, Lorenz stand am Fenster mit gestemmten Händen in den Hüften. Saber trat neben ihm und blickte mit nach draußen. “Wir wurden übernommen, Richard!” kam es lachend von Captain Lorenz. Der Schotte grinste und beobachtete nun auch das Treiben vor den Unterkünften. Wo sich mittlerweile auch die anderen umliegenden Einheiten mit eingebracht hatten. Es hatte sich auf dem Militär-Raumhafen schnell rumgesprochen, dass die Amerikaner ein BBQ veranstalteten. “Es gibt Cheeseburger!” warf Lorenz noch mit an. Saber grinste jetzt noch breiter.
 

April biss genüsslich in ihren Cheeseburger, den sie vom “Grill Sergeant”, so stand es jedenfalls, auf dessen Schürze bekommen hatte. Sie schloss ihre Augen, der Burger war gut, zu gut! Von Colt hatte sie die Geschichte rund um dieses spontane BBQ erfahren und sich mit in das Getümmel, was es mittlerweile war, gesellt. Musik lief, die beiden Offiziere hinter dem Grill tanzten und belegten einen Burger nach dem anderen. Es wurde langsam zu einer kleinen Party. Man lernte sich kennen, diskutierte oder tauschte sich aus. Sie biss erneut genussvoll in den Burger und verdrehte dabei ihre Augen, es war einfach so lecker! Ein Offizier mit einem Achsel-Shirt bekleidet lehnte sich an den Tisch und beobachtete April eine Weile. Die Blondine bemerkte es und sah ihn kauend fragend an. Er grinste: “Schön, wenn eine Frau essen kann!” kommentierte er, April verschluckte sich beinahe, weil sie lachen musste. Colt saß mit einigen Offizieren zusammen, Dienstgrade gab es hier mittlerweile nicht mehr, alles war entspannt. Trotzdem hatte er immer ein Auge auf April und den anderen Ladys. Aber April, das wusste Colt, konnte sich ganz gut wehren. Der Cowboy machte sich mehr Sorgen um den Flirt-Begeisterten. Er genoss die lockere Art und Weise, sowas hatte es hier schon eine ganze Weile nicht mehr gegeben. Da hatte Fireballs kleiner Aussetzer von heute Mittag, auch was gutes gehabt. Saber hatte ihm mit seinem Blick angedeutet, dass sie die Sache mit den Mannschaften der Delegation bereinigen sollten, dass sie Fireball aufm kicker hatten, war dem Schotten nicht entgangen gewesen. Colonel Mc Graeff hatte Colt zwar versichert, dass sie dem Kurzen, wie sie Fireball seit Mittag nannten, nichts getan hätten, aber einen kleinen Denkzettel fürs Verscheißern hätte er bekommen. Aber das BBQ machte es wieder wett. Saber erreichtete das BBQ und sah sich um, es war bereits dunkel, er stach jedoch dank seiner Uniform heraus, um ihn gab es saluts. Der Schotte grinste, hier wurde nahezu fast jedes amerikanische Klischee bedient. Die Musik wechselte zwischen Country und Modern. Es hatte wirklich etwas von einer Backyard Party. Colt trat an Saber heran und drückte seinem Boss eine Eiskalte Cola in die Hand. Der Highlander nahm sie dankend entgegen. “Wo ist unser Bruchpilot?” wollte Saber wissen. Colt sah sich um: “Keine Ahnung!” Das war nicht die Antwort, die der Schotte hören wollte. “Burger, Major?” und Saber wurde ein Pappteller mit einem saftigen, gut belegten Cheeseburger vor seiner Nase gehalten. Saber grinste und nahm dem “Grill Sergeant” dankend den Teller ab: “Weiter machen!” befahl Saber grinsend. “Aye, Aye, Sir!” salutierte der Chef Griller an diesem Abend mit seiner Zange. Und ging wieder zum qualmenden großen BBQ Grill, auf dem schon wieder neue Patties landeten. Saber sah zum Burger und zu Colt: “Gute Idee, Cowboy!" und Saber biss genüsslich in seinen saftigen Cheeseburger, der ihn schon den ganzen Tag gedanklich verfolgte. Colonel Mc Graeff lehnte sich an den langen Stehtisch: “Lassen sie es sich schmecken Mr. Lancelot!” Saber nickte: “Wirklich sehr gut, Sir!” antwortete Saber dem Colonel, nachdem er den ersten Biss genossen hatte. “Haben Ihnen die Arrowstriker gefallen? Colt stützte sich auf dem Tisch und lauschte der Unterhaltung. “Ja, sie sind eine sehr gute Erweiterung für die Friedenswächter!” erwiderte der Schotte und biss erneut in seinen Burger. “Das sagte ihr First Officer auch!” und Mc Graeff zeigte auf den Scharfschützen neben Saber. Colt grinste, er hatte Saber noch nie so genüsslich einen Burger essen sehen. “Und er wird ihn fliegen!” fügte der Colonel noch mit an. Saber bekam große Augen und sah Colt überrascht an. “Du? Fliegen?” Mc Graeff grinste und lauschte der Unterhaltung zwischen den beiden. Saber hatte nichts dagegen, dass Colt sich auf dem Arrowstriker ausbilden lassen wollte, seine Bedenken gingen eher in Richtung, wer den Feuerleitstand zusätzlich an Bord übernimmt, wenn der Cowboy im Kampfgeschehen draußen ist. Sein O.K hatte Colt, für alles weitere würde er schon eine Lösung finden. Und er verspeiste die letzten leckeren Happen seines Burgers. Die Musik verstummte abrupt. Alle sahen in eine Richtung, Fireball, der neben Grill Sergeant Dave stand, stellte sich hinter die anderen kräftigen Offiziere. Dave und die anderen beobachteten das Geschehen unterhalb der Grünfläche. Dort standen Captain Lorenz und Captain Hikari mit General Lernfrese´ der sonst den Militär Raumhafen befehligte. Saber und Colt schauten sich an. Mc Graeff stieß sich vom Tisch ab und ging auf die drei zu und gab ein kurzes Salut. “Willkommen zu unserem BBQ!” und Mc Graeff zeigte mit weit ausgestreckten Armen in die Runde. Hikari nickte: “Was gibt es denn?” fragte er ernst. Grill Sergeant Dave schnappte zweimal hörbar mit seiner Zange: “Cheeseburger, Sir - die besten!” rief der muskulöse, hochgewachsene junge Mann, der eigentlich Pilot der USS Detroit ist, dem First Grad unconventional zu. Lorenz grinste, Hikari nickte: “Drei!” rief er nun den Grill Sergeant entgegen und ging mit Mc Graeff, der sich wieder seinen Zahnstocher in den Mund gesteckt hatte, zum Tisch, wo auch Saber und Colt standen. Dieser wurde schnell abgewedelt. Und die Umstehenden suchten sich einen anderen Platz. Dave grinste und wandte sich wieder seinem Grill zu: “Verzieht euch!” scheuchte er alle vom Grill weg, die gerade einen Burger haben wollten und legte neue Patties auf die Platte, das es nur so zischte. “Komm vor Kurzer, wer den Grande umrennt, muss Kellnern!” bestimmte Dave grinsend, der das Abtauchen von Fireball durchaus bemerkt hatte. Die Musik wurde wieder aufgedreht, "Summer of 69” ertönte ein weiterer Klassiker aus der Musikanlage. Fireball beobachtete die Gruppe, die sich jetzt zu Saber und Colt an den Tisch stellte. Da musste er wohl jetzt auch durch und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Grill zu. Colt und Saber hatten sich erst erstaunt angesehen, hätten sie doch damit gerechnet, dass die Party jetzt ein abruptes Ende nehmen würde. Sie begrüßten die Neuankömmlinge am Tisch. “Sir, mit ihnen hatten wir heute nicht mehr gerechnet!” sagte Saber Richtung Hikari. “Er ist immer da, wo man nicht mit ihm rechnet!” antwortete Lorenz. Captain Hikari sah Lorenz an: “Ja, wie auf einem 400 mal 400 Meter langen und breiten Rollfeld.” spielte Hikari auf das Geschehen von heute Mittag an. Lorenz grinste, Colt musterte den Captain leicht skeptisch grinsend. In diesem Umfeld hätte der Cowboy eher Royu erwartet, statt den durchgestreckten, spießigen Captain. Cola und weitere Softdrinks wurden auf den Tisch gestellt.
 

Im Orbit von Pectos wurden die ersten Sender in ein Schiff geladen, dieses würde sie im Umkreis der Anomalie vor Jarr platzieren mit dreiteiliger taktung, etwas sehr ungewöhnliches, die meisten Sender im Neuen Grenzland liefen unter eins fünfer taktung. Dr. Peaks sah dem Schiff nach, er hoffte, dass sie funktionieren, denn testen konnten sie sie nicht, wie auch, so eine Frequenz gab es im Grenzland nicht. Der letzte Sender würde morgen Nachmittag direkt vor der messbaren Energie Anomalie gegeben werden. Dr. Peaks atmete tief ein und aus. Dieser würde kontinuierlich ein Signal des Grenzlandes abgeben, somit gaben sie nicht nur ihre Frequenz preis, einen Unbekannten preis, über die das ganze Kommunikationssystem des Grenzlandes lief, sondern auch das Umfeld mit den Planetenkonstellationen. Er musste darauf vertrauen, dass alles gut durchdacht war! Und er ging wieder ins Labor.
 

“Ihre Burger, Sir!” kommentierte Fireball, als er seinem Vater und Lorenz die Cheeseburger servierte. Dave balancierte den dritten Burger auf seinen Fingerspitzen und stellte den Teller vor General Lernfrese´. “Ich hoffe, es mundet!” sagte der Chef Griller und verzog sich mit einem festen Schlag gegen Fireballs rücken, der dadurch etwas näher an den Tisch geschubst wurde. Colt musste grinsen. “Was machst du hier?” wollte Fireball wissen. Hikari drehte den Teller vor sich und begutachtete den Burger: “Ich trage den ganzen Tag diese Cheeseburger Frage mit mir herum und hier gibt es welche!” war Hikaris Antwort. Ein leichtes Grinsen zeichnete sich auf Fireballs Lippen. Nun war es Saber, der in sich hinein lachte, es war ihm doch nicht anders tagsüber gegangen. Lorenz stöhnte auf: “Man, der ist echt gut!” kam es kauend von ihm. Alle musterten Lorenz, der seinen Burger sichtlich genoss. Hikari wandte sich wieder seinem Sohn zu: “Und seit unserem Zusammenprall kann ich wieder schmerzfrei gehen!” erklärte er weiter. Fireball grinste breit, hatte er seinen Vater dabei doch glatt wieder in die richtige Stellung gebracht. “Er ist nur froh, dass er um Morels Spritze heute herumgekommen ist!” erzählte Lorenz Fireball. “Das wärst du auch, er hat solche Nadeln!” und Hikari zeigte dem Captain neben sich die Länge der Nadel an. Lorenz winkte ab: “Dr. Morel hat es mir so gezeigt!" und der Aschblonde Jet Pilot zeigte eine kleinere Größe an und biss erneut in seinen Burger. Colt sah abwechselnd zu Lorenz und Hikari: “Manchmal kommt es nicht auf die Größe an!” kam es überraschend von Colt. Lorenz schmunzelte, während er kaute. Hikari zuckte mit seinen Schultern: “Bei Spritzen schon!” Und er wandte sich jetzt seinen Burger zu. “Und ich hatte gedacht, er steht im Hangar unter dem Water Jet!” Sagte Lorenz und zeigte dabei auf Fireball. Ein Water Jet, ein eiskalter Wasserstrahl für die Wasserpumpen in einem Hangar. Fireball stützte seinen Kopf auf seine Hände und lehnte sich an den Tisch. “Da wäre er auch gelandet, wenn meine Männer ihn zu greifen bekommen hätten!” erklärte Mc Graeff. Hikari grinste. Fireball rollte mit seinen Augen, ab jetzt würden hier nicht nur die Burger auf ihn gehen, sondern auch die Witze. Der Tisch lachte. Captain Hikari nahm seinen Teller und zeigte seinen Sohn an, mit ihm zu kommen.
 

“Bekomme ich jetzt die klassische Standpauke?” wollte Fireball wissen, während sie sich etwas abseits des BBQ stellten. Sein Vater biss erst einmal in seinen Cheeseburger. Und Fireball überlegte, ob er seinen Vater schon mal Fast Food essen gesehen hatte. Shinjiro sah seinen Sohn an: “Warum, möchtest du eine hören?” und er grinste dabei leicht fies, wie Fireball fand. “Ich dachte nur, wegen der ganzen Unruhe danach!” erklärte er seinem Vater. Hikari nickte: “In dem Moment war es Mr. Lancelots Aufgabe gewesen, da werde ich mich nicht einmischen!” Nun war es Fireball, der nickte, er verstand es, dass Richard, der in diesem Moment anwesend war, als sein direkter Vorgesetzter die Sache regeln musste. “Na ja, so ein Bericht ist schnell geschrieben!” kam es von Fireball leicht schulterzuckend. “Ja, in der Hinsicht war er noch ein wenig milde!” Fireball verzog sein Gesicht. Saber hatte von ihm einen ausführlichen Bericht gefordert, das sind mindestens drei vollgeschriebene Seiten. “Aber das hier ist besser!” fügte sein Vater noch mit an, als er den letzten Bissen seines Burgers verschwinden ließ. “Also Frieden, wegen den Anrempler?” fragte Fireball. Hikari strubbelte seinem Sohn durch die Haare: “Geh zum Frisör!” sprach er und ging zurück zum Tisch. Fireball sah ihm nach: “Das sagt der Richtige!” murmelte er vor sich und richtete sich heute zum gefühlt hundertsten Male seine Haare.

Bronco Buster

Saber bereitete das Frühstück für Sincia und seine Mutter. Der gestrige Abend hatte ihm gut getan, er war für einige Stunden auf andere Gedanken gekommen. Er merkte eine Umarmung und drehte sich lächelnd um: “Guten Morgen!” flüsterte er. Sincia nickte und gab ihm einen Kuss. “Es ist spät gestern geworden!” stellte Sincia eher fest als sie fragte. “Ja, ich habe mit Lorenz den heutigen Tag geplant.” berichtete der Schotte. Sincia nickte und stellte den Kaffee auf den Tisch. “Heute bist du eher da?” fragte sie und setzte sich. Saber atmete tief ein und musste mit dem Kopf schütteln: “Ich glaube nicht, ich hoffe es aber!” Sincia nickte. “Was geschieht hier, Richard?” Saber sah auf. “Ich meine, der komplette zivile Flugverkehr wurde eingestellt, von Robin weiß ich, dass sie eins der letzten Tickets bekommen hatte.” Saber nickte: “Es ist eine reine Sicherheitsmaßnahme!” blieb er kurz und sachlich. “Es wird wieder zu einem Angriff kommen, nicht wahr?” Marry betrat die Küche. “Guten Morgen!” Sincia stand auf und verließ schnell die Küche. Marry sah erstaunt ihrer Schwiegertochter nach. Saber wünschte seiner Mutter ebenfalls einen “Guten Morgen” und servierte ihr ihren morgendlichen Kaffee, wie sie ihn mochte. “Sie macht sich sehr viele Sorgen!” kommentierte Marry. “Entschuldige mich bitte, Mutter!" und er ging Sincia nach.
 


 

April öffnete langsam ihre Augen. Sie benötigte eine Weile bis sie realisierte, dass sie nicht in ihrem Bett auf Ramrod lag. Auch war da noch etwas, sie fühlte einen Arm auf sich, der eindeutig nicht ihrer war. Sie hob ihn an und drehte sich schnell um und bekam große Augen. “Was? Nein! Das kann doch nicht wahr sein!” Sie stand schnell und erschrocken auf. Und blickte über das zerwühlte Bett, in dem ein dunkelblonder, gut gebauter junger Mann lag, der jetzt langsam auch wach wurde. Sie wandte ihren Blick von dessen Oberkörper ab und lief aus dem Schlafzimmer. Dabei sammelte sie ihre Sachen vom Boden und dem Sofa auf. “Hey, was ist, hast du verschlafen?” April wandte sich schnell der Stimme zu, sie erkannte den jungen Offizier, der im Türrahmen lehnte, in einer engen schwarzen Retropants und beobachtete sie. Mit ihm hatte sie gestern viel Spaß gehabt, “zu viel!” schoss es ihr durch den Kopf. “Du Mistkerl!” sagte sie wütend und griff nach einem Kissen und warf es ihm ins Gesicht. Daniel fing das Kissen ab. “Ah, sagt man so “Guten Morgen” auf Französisch?” grinste er frech. “Orr!” war Aprils Antwort und verschwand darauf schnell im Badezimmer.
 

“Sincia, bitte versteh doch, wir tun alles, um dich und alle anderen zu schützen! Glaubst du, dass Colt seine Familie hierherholen würde, um sie einer Gefahr auszusetzen?” Sincia saß auf dem Bett und hatte ihre Hände vor ihrem Gesicht und weinte. “Es ist mir egal, was Colt sich dabei denkt, hier geht es um uns!” kam es verweint und wütend von seiner Frau. Saber hockte sich langsam vor Sincia und nahm ihre Hände in seine. “Vertraust du mir?” fragte er und sah ihr dabei tief in die Augen. Aus Sincias roten und verweinten Augen kullerten dicke Tränen. “Ich habe Angst!” Saber nickte leicht und verständnisvoll: "Und weil ich das weiß, werde ich alles tun, dass euch nichts passiert!” Sincia begann wieder zu weinen, nickte jedoch dabei, er nahm sie fest in seine Arme.
 

Shinjiro ging noch einmal in den ersten Stock seines Hauses, die Familie saß noch beim Frühstück auf der Terrasse. Es würde heute ein langer Tag im Palast werden und er wollte noch einige Sachen einpacken. Er betrat sein Büro und griff automatisch nach seinem Notebook, neben diesem lag eine kleine unscheinbare braune Schachtel. Er öffnete sie und erschrak etwas im ersten Moment und sah sich darauf um. Er blickte wieder ungläubig in die Schachtel, in der ein kleiner, metallener Jet mit einem schwarzen Lederband lag. Er sah sich den Inhalt eine ganze Weile an und stellte sie wieder auf den Tisch zurück.
 

Daniel klopfte an die Badezimmertür: “Lass mich in Ruhe!” hörte er April dumpfe Stimme durch die Tür: “Was ist los Baby?” Plötzlich wurde die Tür schwungvoll aufgerissen, Daniel hatte den Türknauf noch in der Hand und fiel April fast vor die Füße. Mit so viel Kraft seitens der Blondine hatte er nicht gerechnet: “Ich bin nicht dein Baby!” fauchte sie ihn an. “Okay!” sprach er langsam aus. April ging zurück ins Schlafzimmer und zog ihre Jeans an. “Ich koch uns erst mal Kaffee!” hörte sie und sie setzte sich auf das Bett und fing an zu weinen, “was hatte sie nur getan, das konnte doch nicht wahr sein.” machte sie sich selbst Vorwürfe. Daniel betrat vorsichtig den Raum und griff nach seiner Hose und zog sie sich über, daraufhin setzte er sich neben April auf das Bett. “Was ist jetzt los mit dir?” fragte er leise und etwas besorgt. April schüttelte mit ihrem Kopf. “Es tut mir leid!” Daniel sah sich fragend im Zimmer um: “Was tut dir leid?” wollte er nun genauer wissen. April sah auf: “Das hier, was zwischen uns … passiert ist!” erklärte sie und sah sich Daniel, der ihr gegenüber saß, genauer an. Seine dunkelblonden Haare waren noch leicht zerzaust und er musterte sie mit seinen braunen Augen, die wunderschön waren, musste April zugeben. Auf Daniels Gesicht zeichnete sich ein kleines Lächeln ab: “Du weißt gar nicht, was passiert ist, oder?” fragte er die Blondine mit den fantastischen hellblauen Augen vor sich. “Um so schlimmer, jetzt bin ich ein weiteres Abenteuer, eine Eroberung auf deiner Liste!” und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. “Hey!” und Daniel strich ihr über den Arm. “Es ist gar nichts passiert, naja also nicht das, was du denkst, denn glaub mir, daran würdest du dich erinnern!” sagte er und musste grinsen. April wischte sich eine Träne weg, die gerade ihr Auge verlassen wollte. “Na klingelts?” fragte Daniel. April wurde etwas rot und sie nickte. “Trotzdem, bin ich zu weit gegangen!” setzte April erneut an. “Was knutschen und kuscheln ist zu weit?” unterbrach der braunhaarige sie. April nickte: “Es tut mir Leid, Daniel, ich wollte dir keine Hoffnungen machen!” und sie musterte dessen Oberkörper, dessen Muskelpartien gut definiert waren. “Oh, verstehe, du bist ein anständiges Mädchen.” zwinkerte er ihr zu. April stand auf: “Ja, und du machst dich gerade lustig über mich!” Daniel rollte mit seinen Augen: “Tu ich nicht, ich verstehe dich nur gerade nicht!” erklärte er und lief ihr nach. “Die wievielte bin ich für dich? Jungs wie du haben doch auf jeden Stützpunkt eine Andere!” sprach sie etwas lauter und begann, ihre Haare herzurichten. “Bitte was, findest du das jetzt nicht etwas unfair?” stellte sich Daniel neben April und beobachtete sie. “Nein, unfair ist, dass du die Situation ausgenutzt hast!” Daniel bekam große Augen: “Hey, wow, wow, wow Stop! - Dazu!” und er zeigte Richtung Schlafzimmer: “gehören immer noch zwei!” warf er ein, das musste er sich jetzt nicht sagen lassen! “Wir kennen uns überhaupt nicht!” warf April darauf ein und flächtete sich einen Zopf. “Gut, dann lernen wir uns kennen, lass uns heute Abend essen gehen!” April sah Daniel neben sich an: “Nein, das geht nicht, ich…” kam es ruhig von ihr. “Warum?” - "Ich kann nicht, das musst du verstehen!” und sie senkte ihren Blick. “Was soll ich verstehen, du hattest gestern Abend genauso viel Spaß und glaub mir, hätte ich was schnelles gewollt, wäre es auch dazu gekommen!” erklärte Daniel. April musste mit ihren Kopfschütteln, an Selbstbewusstsein fehlte es den Amerikaner ja nicht. “Ach, das glaubst du? Ich hätte dich zweimal auf die Matte gelegt!” stemmte sie ihre Hände in die Hüften. “Ich dich dreimal!” kam es darauf von Daniel zurück und ging zum Sofa und zog sich sein T-Shirt an. “Wirst du es in deiner Einheit rumerzählen?” Daniel drehte sich wieder der Blondine zu: “Natürlich, nicht! Ich mag dich, also sehen wir uns heute Abend?” April musterte den jungen Mann vor sich nochmals und nickte dann leicht: "Morgen!" sagte sie. Daniel grinste: “Sehr schön, also treffen wir uns vor dem Offizierskasino, April Eagle?” Nun musste April auch lächeln: “Okay, Daniel!” Der dunkelblonde ging an ihr vorbei: “Na, wie heiße ich weiter?” und verschwand grinsend im Bad. Aprils Augenbrauen zogen sich zusammen: “Das bekomme ich raus!” sagte sie und zog sich ihre Ballerinas an: “Das habe ich dir gestern verraten!” hörte sie. “Mist!” flüsterte sie vor sich und sah sich noch einmal in dem kleinen Apartment um.
 

König Jarred und der Stab betraten einen abgelegenen Hangar. In diesem arbeiteten einige Mechaniker, die nacheinander salutierten, als sie die Besucher bemerkten. “Na, wie gefällt er dir?” fragte König Jarred und suchte seinen Freund, der gerade doch noch neben ihm war. Shinjiro musterte bereits mit Captain Lorenz den dunkelblauen Jet. Der das Emblem des Königreichs Jarr, des neuen Grenzlandes und vor allem die fünf Sterne des First Grads auf dem Seitenruder und unterhalb des Cockpits trug. Eine Steigleiter wurde an den Jet gerollt. “Was soll das?” war alles, was von Shinjiro kam, nachdem er den Rundgang um den Jet mit Lorenz beendet hatte. Saber der neben König Jarred stand, betrachtete den glänzenden blauen Jet, die Kraft dieser Maschine, konnte man nahezu fühlen. “Es ist deiner!” erklärte Jarred kurz. Ein skeptischer Blick zu Jarred war Shinjiros Reaktion. Captain Lorenz strich mit einer Hand über den kalten metallenden Bauch der Maschine. Es ist der Jet, der ersten Outrider Schlacht, mit dem sich Captain Hikari damals in den Lasertunnel begab, ihn nach 40 Grad links zog und mit dem Sog mitgerissen wurde. Damals blieb nur das Cockpit in Takt. Saber atmete tief ein und aus und trat näher an die Maschine heran. Die, dass konnte der Schotte erkennen, auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden war. Shinjiro stellte sich langsam vor die Steigleiter und sah Jarred immer noch fragend an. “Was, gefällt dir die Farbe nicht?” fragte Jarred ernster. Saber musste grinsen und beobachtete die beiden Männer vor der Leiter. Shinjiro stieg kommentarlos die schmale Leiter zum offenen Cockpit hinauf. Sein Blick glitt langsam über die Systeme und den Sitz. Obwohl er auch mit genau dieser Maschine zurückkam, war das gerade ein Moment, in dem er das ganze Ausmaß nochmals realisierte. “Warum?” fragte er und strich über das Verdeck. Jarred, Lorenz und Saber traten an die Leiter heran. “Du gehörst da rein!” war Jarreds kurze Erklärung und zeigte auf den Jet. “Außerdem tust du dir da drin nicht den Hintern weh!” fügte Lorenz noch mit an. Saber musste hörbar grinsen und drehte seinen Kopf kurz ab. Hikari rollte kaum sichtbar mit seinen Augen und stellte fest: “Du wusstest davon!” Der Deutsche grinste und stemmte seine Hände in die Hüften: “Ein wenig!” bestätigte er. “Du schmeißt mich vom Schiff!” fragte er jetzt Richtung Jarred und verschränkte seine Arme. Jarred musste kurz lachen und nickte: “Ja, Vollkasko gibt es bei Kampfschiffe noch nicht!” stieg er in den Spaß mit ein. “Steig ein, sonst tu ich es!” kam es von Lorenz, der ganz heiß darauf war, den Jet endlich fliegen zu sehen. Als nach einigen Momenten immer noch nichts geschah, polterte Lorenz die ersten zwei Stufen der Treppe hinauf. Hikari sah erschrocken zum Air Base Captain: “Ja, warte!” Saber konnte die Ungeduld von Lorenz spüren. Auch hatte diese Szene gerade etwas von Colt und Fireball. Shinjiro sah auf seine Uhr. "Na los, Umziehen!" und Lorenz sprang die Stufen schnell hinunter und verschwand mit einem Wolfsgeheul aus dem Hangar. Einige Mechaniker stimmten mit ein. “Warten kennt er nicht!” kam es von Hikari, als er die Treppen schnell hinunterging. Jarred und Saber sahen sich an und lachten.
 

Colt und Fireball standen mit Colonel Mc Graeff und Dave, dem “Grill Sergeant”, um den Arrowstriker. Colt setzte sich das erste Mal in das ausgefahrene Cockpit und dieses begab sich automatisch mit drei Zügen zurück in den Gleiter. “Das hat schon was!” ging es dem Cowboy durch seinen Kopf und er musste breit grinsen. “Das Ding sieht aus wie eine Seifenkiste!” kommentierte Fireball und nach ihm wurde ruckartig gegriffen: “Was Seifenkiste, das sind fliegende Geschütze!” Fireball hob seine Hände vor sich: “Okay, Okay, eine fliegende Seifenkiste!” Dave ließ von Fireball ab und begann Colt die Funktionen zu erklären. Colonel Mc Graeff schüttelte mit seinem Kopf, er war sich sicher, der Kurze würde irgendwann doch noch unter dem “Water Jet” landen! Colt hörte gut zu, es klang machbar und von den Zielerfassungen und verschiedenen Geschützen war er begeistert. Dave erhob sich und baute sich vor Fireball auf: “Und jetzt fliegst du diese Seifenkiste, mal sehen wie lange du oben bleibst!” und zeigte auf den Arrowstriker. Fireball sah fragend in die Runde. “Los rein da!” sagte Dave lauter und Fireball erschrak sich und trat einen Schritt auf den Gleiter zu: “Ja, man bleib Cool!” sagte er und wartete, bis Colt ausgestiegen war. Der Cowboy grinste, er mischte sich nicht ein, das tat seinem Hombre auch mal ganz gut! “Maximal 6000 Meter!” rief Dave noch und verschwand im Hangar. “Na toll!” kommentierte der Japaner als er sich die Instrumente ansah und die Systeme nach und nach hochfuhr. Es war eine einfache, aber vollkommen ausreichende, moderne Cockpit-Technik, mit der jeder Pilot klar kam. Fireball machte sich mit der steuerung vertraut. Die Seitenruder wurden klassisch mit den Beinen mit leichten links rechs bewegungen betätigt. Colt beobachtete das tun seines Freundes. Aus dem Hangar rollte ein weiterer Gleiter. “Take off” auf der 10R!” teilte Dave Fireball mit und schloss das Verdeck. “Na dann!” und Fireball schloss seins ebenfalls. Colt sah seinem Hombre nach, denn trotz allen Spaß mit der Seifenkiste wusste der Cowboy, dass Fliegen für seinen Freund eine ernste angelegenheit war und er sich auf Fireballs Urteil über das Flugverhalten des Gleiters verlassen konnte. Dave war der erste der abhob und gleich nach rechts abdrehte damit Fireball einen freien Luftraum nach dem Start hatte. Weitere Offiziere traten aus dem Hangar und beobachteten das Treiben am Himmel.
 

Captain Hikari stieg in seinen Jet in einem neuartigen Anti-G-Anzug, der aufgrund der neuen hohen Geschwindigkeiten der Jets entwickelt worden war. Mit diesem Anzug konnte sich der Körper jetzt noch schneller auf die Druckunterschiede einstellen. Er klappte das Visier seines Helms hinunter und auf diesem wurden alle Daten der Systeme projiziert. “Hübsch!” kommentierte er gedanklich und atmete tief ein, als er die Hochleistungs- Triebwerke auf der niedrigsten Stufe laufen ließ. Die Mechaniker zogen die Stopper weg und gaben dem Captain ein Ok, dass er aus dem Hangar rollen konnte. Hikari schloss während des Rollvorgangs sein Verdeck. König Jarred und Saber standen auf einer Erhöhung des Testgeländes. Lorenz erreichte als Erster die vorgesehene Startbahn. Hikari harkte seine Sauerstoffmaske an seinem Helm ein und schloss kurz seine Augen. Auch wenn der Jet ein vollkommen neues Aussehen, innen und außen hatte, war es sein Jet. Der Jet, der ihn aufgrund seiner Bauweise auch das Leben gerettet hatte. Er öffnete langsam wieder seine Augen und ließ die Triebwerke auch hochleistung gehen. Vom Tower bekamen sie die Startfreigabe und beide gaben von einer auf die andere Sekunde Vollschub und hoben nahezu gleichzeitig ab. “Woha!” kam es über Funk von Hikari. Lorenz grinste: “Was, bist du wohl nicht mehr gewohnt?” fragte er. Und setzte sich über Hikari. “Auf 5 sind die Arrowstriker unterwegs.” teilte Shinjiro Lorenz mit. “Ja, schon gehört und ich sehe sie bereits!” Colt hörte in der Ferne Kampfjets und blickte nun in die entgegengesetzte Richtung. Zwei nährten sich den Luftraum der Arrows. Die beiden Jets stiegen schnell und die Arrows zogen nach unten ab. “Jetpiloten, das sind die Himmelhunde da oben und haben immer Vorfahrt!” erklärte Colonel Mc Graeff. Colt musste grinsen und setzte sich seine Sonnenbrille auf, um alles besser sehen zu können. “Der First Grad, Sir!” teilte ein Offizier mit einem Fernglas Mc Graeff mit. Und Colt nahm diesem das Fernglas ab. Er erkannte auch den Jet von Lorenz, aber den Blauen Jet, der eindeutig das First Grad Symbol als Kennung hatte, kannte er noch nicht. “Von Jets war keine Rede!" hörte man Dave über Funk!” Fireball hatte zwei Jets auf sich zukommen sehen und verringerte leicht seine höhe, er vertraute auf die Jetpiloten, die jetzt über ihn blitzartig vorbei schossen: “Wohoooo!” rief Fireball in den offenen Funkkanal. Colt musste grinsen, das gefiel seinem Hombre! Hauptsache irgendeine Action Nummer! “Wir wollen nur spielen!” ertönte die Stimme von Captain Lorenz. “Shinji!” hörte Fireball die Stimme seines Vaters. Captain Hikari war überrascht, als er seinen Sohn jubeld über den Funk gehört hatte, aber das hieß jetzt noch mehr Spaß! Fireball sah über sich, er erkannte die Fünf Sterne Kennung. Der blaue Jet schoss schnell über ihn hinweg und drehte ruckartig nach links ab und setzte sich einige Sekunden später neben ihn. Shinjiro gab seinem Sohn ein Zeichen, das jeder Kampfpilot zu deuten wusste. Ein signalton erklang über Funk und der Arrowstriker drehte gleichzeitig mit dem Jet um 90 Grad ab. Lorenz tat es mit Dave gleich und die Arrows flogen versetzt aufeinander zu. Saber und Jarred beobachteten das Tun der beiden Jets, die den beiden Gleitern ganz schön einheizten. Colt war doch sehr erstaunt, wie die Arrows teilweise mithalten konnten! Es machte Spaß zuzusehen, es kam dort gerade jeder auf seine Kosten. Der Tower beendete für die Arrowstriker nach 20 Minuten das Spielchen am Himmel. Dave und Fireball landeten und öffneten ihre Verdecks, Jubel und Applaus kam von den Offizieren und auch Colt stieg mit ein. “Das war mega!" strahlte Fireball und bedankte sich bei Dave für den Flug mit dem Piloten-Shake, wo sich die rechten Ellenbogen der beiden ineinander verhakten. Dave zog Fireball an sich ran: “Gar nicht mal so schlecht Kurzer!” Kommentierte Dave und strubbelte ihm durch die Haare. “Ach ja, da war ja noch was!” Fiel es Fireball auch wieder ein. Dave hob seine Arme und sprang zu seinen Kameraden, die ihn feierten. Colt beobachtete grinsend das Geschehen vor dem Hangar. Er ging mit Mc Graeff langsam zu Fireball. Der nur so vor sich hin strahlte. “Ein Honigkuchenpferd, hatte gerade sehr viel Ähnlichkeit mit seinem Freund!” ging es dem Cowboy durch den Kopf! “Mit dem Teil wirst du viel Spaß haben!” sagte Fireball und zeigte auf den Arrowstriker. Colt lachte kurz auf: “Also habe ich dein Ok, die Seifenkiste zu fliegen!” Fireball lachte. “Aber er braucht noch einen Namen!” sagte Fireball und musterte den Gleiter. Colt verschränkte seine Arme und sah abwechselnd vom Gleiter und zum Himmel und erinnerte sich an den wilden Ritt da oben. “Bronco Buster!” kam es nach einer Weile von Colt. “Na dann, stellen wir die Kennung auf den Bronco ein!” nickte Mc Graeff den Namen ab. Fireball und der Cowboy sahen sich an: “Yeah!” kam es von beiden gleichzeitig und sie schlugen ein. Fireball schrie auf, ihm wurde gerade der Inhalt einer eiskalten Wasserflasche in den Nacken gekippt. Und das Wasser lief jetzt eiskalt seinen Rücken hinunter. “Das ist die Taufe für jeden der den Arrowstriker geflogen ist!” teilte Dave mit. Jetzt konnte sich Colt nicht mehr halten vor lachen.
 


 

Eine Stunde später liefen Fireball und Colt mit einem Mechaniker unter Ramrod, dieser teilte den beiden den Reparaturstatus mit und was alles bei der letzten Schlacht kaputt gegangen war. Fireball trug alles gleich ins digitale Logbuch ein. Colt begutachtete die neuen Waffensysteme, sie am Schiff zu sehen, machte es übersichtlicher, auch zu sehen, aus welchem Rohr er feuerte. “Es bleibt so weit wie gehabt, die Feuerkraft wurde um 30% gesteigert.” Teilte der Mechaniker den Cowboy mit. “Sehr schön!” grinste Colt und sah sich die Laserkanone am Bauch des Friedenswächters noch einmal genauer an. “Also ist Ramrod wieder einsatzbereit?” fragte Fireball, der den Status gerade auf seinem Tablet geöffnet hatte, aber sich nicht auftat. Der Mechaniker nickte: “Soweit ja, sollten sie jetzt starten, stünde die komplette Leistung allerdings bei 70%!” Fireball sah zu Colt: “Wie brauchen aber 100%!” kam es vom Japaner. Colt sah auf seine Uhr und stemmte darauf seine Hände in die Hüften. “Wir können keine 100 geben, aufgrund der noch nicht getesteten Challenge Phase.” erklärte der Mechaniker und zählte die einzelnen Systeme auf. “Gut, dann testen wir sie!” beschloss Fireball. “Tja, wie gesagt, 70% die Buster Triebwerke, die zur Challenge Phase gehören, werden gerade gewartet, das dürfte noch bis morgen dauern!” Fireball ließ frustriert, seine Arme sinken: “Wann wollten sie mir das sagen?” fragte der junge Pilot. Der Mechaniker sah den Japaner vor sich an: “Die Mitteilung, ob das Schiff flugtauglich ist, geht an den Befehlshabenden Major Lancelot und den First Grad!” Fireballs Augenbrauen zogen sich zusammen: “Was? Ich bin der Pilot, ich muss als erster wissen, welches Triebwerk auf Leistung geht, oder in der Wartung ist!” Colt, der zwischen den beiden stand, sah zu seinem Freund, der sichtlich aufgeregt war. “Tut mir leid, aber der Pilot ist nicht im Wartungssystem und Informationssystem freigegeben!” und der Mechaniker rief die Listung auf und zeigte sie Fireball. “Was ein Schwachsinn ist das denn?” kam es aufgebracht vom Wuschelkopf. “Tut mir leid!” Fireball sah den Mittvierziger vor sich etwas fassungslos an und ließ den Mann stehen. Colt und der Mechaniker sahen sich an. Der Cowboy bedankte sich und lief seinem Hombre nach. “Warte, wo willst du jetzt hin?” Aber die Frage von Colt erübrigte sich, denn Shinji betrat schon die Rampe. "Beruhige dich erstmal, bevor …” Weiter kam der Cowboy nicht. Fireball hielt abrupt an und blickte jetzt Colt sauer an. “Du hast es auch gewusst!” fauchte er den Cowboy an und setzte seinen Weg auf die Brücke weiter fort. “Orrr, warte!” rollte Colt mit seinen Augen und lief schneller. Doch Fireball wollte seinem Freund jetzt nicht zuhören!
 

Saber saß in seiner Steuereinheit, bevor er sich auf den Weg in den Palast machte, wollte er den Reparaturstatus abfragen und auch noch kurz bei Sincia und Sara vorbeischauen. “Und können wir starten?” Saber sah auf, eine wütende fordernde Stimme riss den Schotten gerade aus seiner gedanklichen Planung. Fireball stand neben seiner Einheit und verlangte von ihm sichtlich Sauer diese Antwort. Saber ließ von seinem Tun ab und stellte sich vor Shinji. Und sah seinen Piloten fragend an. “Ein Feuerball ist im Anflug!" kommentierte Colt, der sich in seine Steuereinheit setzte. Saber sah darauf zum Cowboy und bekam gerade eine Ahnung, dass gerade etwas im Argen war. “Um was geht es denn?” fragte Saber. Fireball kniff seine Augen zusammen. “Um was es geht? Ich bekomme keine Informationen über die Flugtauglichkeit von Ramrod!” erklärte er den Schotten. Saber atmete tief ein und nickte. “Shinji …” Fireball unterbrach seinen Freund und Boss: "Nein, nix Shinji, dann sage du mir, welches Triebwerk in der Wartung ist und welches hier gerade auf 30 % läuft oder ob wir überhaupt startfähig sind!” Saber atmete tief ein, während sein Pilot sich gerade in Rage redete und gar nicht mal so unrecht hatte, wie er fand.” Der Schotte entschied sich, erst einmal zu warten, denn gerade hatte er keine Chance, irgendetwas zu erklären. Colt und April sahen sich an. “Ich bin der Pilot und ich muss diese Informationen als erstes erhalten von mir aus Synchron mit dir! Aber ich kann nicht einsteigen und alles hochfahren und dann erst feststellen: “Oh, das läuft nicht, oder der Start fällt heute aus, wegen: geht nicht!” Colt zog Luft zwischen seinen Zähnen ein. Saber nutzte eine kleine Luft-hol-pause von Fireball: “Shinji, bitte beruhige dich, ich habe ….” Weiter kam der Highlander nicht, denn Shinji war gerade wieder dabei, ihn nicht ausreden zu lassen. Der Highlander schloss kurz genervt seine Augen und verdrehte sie innerlich und holte tief Luft. “Shinji! Du hörst mir jetzt zu!” warf Saber laut und fest ein. April und Colt rissen ihre Augen auf, diese Lautstärke des Schotten kannten sie so noch nicht. Fireball sah Saber ebenfalls überrascht an: “Das ist noch aus dem alten System, du warst damals noch nicht volljährig und ja, ich hatte es, oder war mir noch nicht zu 100 Prozent sicher!” gestand Saber und biss seine Zähne aufeinander. Zu aller Verwunderung blieb es still auf der Brücke. Fireball sah den Schotten fragend und fassungslos an, er fand gerade keine Worte. Colt sah auf. Saber konnte diese Stille, in der eine gewisse Spannung lag, spüren. “Mit was nicht sicher?” fragte Shinji ruhig nach. Colts Stirn legte sich in Falten. Die Antwort des Highlanders hatte Fireball gerade getroffen, das merkte der Cowboy an der Tonlage des Piloten. April stand aus ihrer Satteleinheit auf. Saber schluckte und nickte seinem jungen Freund entgegen: “Was? Das ich die Lage nicht einschätzen könnte? Oder im Team bleibe?” beantwortete sich Fireball seine Frage selbst, in einer Tonlage, mit der Saber noch nicht vertraut war. “Du warst damals 15, 16 und 17 Shinji, das wären Entscheidungen gewesen, die du niemals treffen hättest können, dürfen und sollen!” Fireball schüttelte mit seinem Kopf. “Das war Ramrod I - das hier ist Ramrod II. Ab hier bin ich ein Volljähriger Pilot, der sogar diese Entscheidungen treffen darf und vor allem soll! Erzähle mir nichts von damals!” Colt stand nun ebenfalls auf, dass sein Hombre so ruhig war, machte ihm doch ein wenig Sorgen. Saber nickte seinen Piloten entgegen: “Natürlich, ich wollte es beobachten.” erklärte Saber weiter. Fireball nickte und verschränkte seine Arme: “Gut, dann sage mir, welches Triebwerk uns gerade daran hindert zu starten und welches ich jetzt im Falle eines Notstarts, sollten die Outrider jetzt angreifen stattdessen auf 30 oder 80% laufen lassen könnte!” Saber presste seine Lippen aufeinander und musterte den jungen Piloten vor sich. “Diese Informationen würden von den Flugingenieuren kommen und auf dein System gelegt werden, die du nur noch hättest absegnen müssen!" - “Die fliegen aber nicht, das ist Theoretischer Schwachsinn!” wurde Fireball wieder lauter. “Ich bin der Pilot, ich trage die Verantwortung da oben und alles was an Bord ist! Ich muss wissen, dass sämtliche Abläufe funktionieren!” fuhr Shinji weiter bestimmend und ernst fort. Colt formte still seine Lippen zu einem “Oh!” und stellte sich neben April, die Saber und Fireball mit großen Ohren und Augen beobachtete. Saber nickte mehrere Male leicht und musterte dabei seinen Piloten vor sich: “Genau auf das habe ich gewartet!” und Saber wandte sich von Fireball ab und setzte sich wieder in seine Satteleinheit. Der Japaner beobachtete Sabers tun und sah sich auf der Brücke um, er blieb an Aprils Satteleinheit hängen. Wo Colt und April ihn ansahen: “Was?” fragte Fireball. Sein Steuerpad, das er noch in seiner rechten Hand hielt, piepste auf und er betrachtete die neuesten Meldungen darauf. Alle Informationen rund um Ramrod wurden ihm gerade aufgelistet. Fireball bekam große Augen und er scrollte diese kurz ab. “Es sind ab jetzt deine Informationen, ich werde sie nicht synchron empfangen.” hörte er Sabers Stimme neben sich. Fireball sah zum Schotten, dieser nickte ihm entgegen: “Ich verlasse mich auf dich zu 100 %!” fügte Saber noch mit an und sah Fireball dabei fest an. “Ich sowieso!” flötete Colt, der jetzt mit April vor ihm stand. Fireball sah in die Gesichter seiner Freunde und Teamkollegen. Colt nickte und grinste ihm zu. April lächelte ihm entgegen, Saber sah ihn ernst an. Fireball bekam eine Gänsehaut. Sie vertrauten ihm ihr Leben in der Luft an und das zu 100 Prozent. Er nickte ihnen entgegen: “Ok!” sagte er ruhig und ging Richtung Quartier, er würde sich gleich mit allem vertraut machen. Die drei blickten ihm nach. Saber schmunzelte stolz. Fireball hatte gerade seine vollkommenen Rechte und Pflichten eingefordert, genau so wollte er es von seinem Freund hören. Fireball war sich bewusst geworden, dass er hier der Pilot ist und was seine Aufgaben waren und sind. “Tja, da wird jemand erwachsen.” kommentierte Colt nicht minder stolz. April sah die beiden an und nickte ihnen zu: “Ich koche uns einen Tee!” Saber sah auf seine Uhr und packte schnell seine sieben Sachen zusammen. “Ich muss los, wir sehen uns heute Abend im Palast, in Uniform!” und war auch schon verschwunden. “Gut kein Tee für Saber.” ging es durch Aprils hübsches Köpfchen. “Hast du Kaktus Tee?” fragte Colt, der noch eine Stunde hatte, um mit der Navigatorin ein Heißgetränk zu schlürfen. “Gibt es sowas denn?” Colt lachte und nahm die Blondine in seinen Arm: “Klar!” und sie verließen die Brücke.
 


 

Saber betrat den Meeting-Saal, er war gerade im Palast angekommen. Davor hatte er noch Sincia und seine Tochter im Krankenhaus besucht. Seine Sorge um Sincia wurde nicht weniger. Aber sie hatte sich gefreut und sie konnten die kurze Zeit zu dritt genießen. Er stellte sich vor einen Monitor, auf dem die Aussetzung des Senders von einem Beobachtungsschiff übertragen wurde. Aber wirklich verfolgen tat er es nicht. Saber wusste gerade nicht mehr wo ihm der Kopf stand. Er hatte das Gefühl, nichts zu 100 Prozent zu erfüllen. Er hatte zwei Schiffe zu befehligen, seine Aufgaben im Stab nahmen ihn zum größten Teil ein. Dazu seine Familie, wo es gerade alles andere als einfach war. Er benötigte eine neue Strategie, er musste sich neu ausrichten. Seine Ramrod-Einheiten liefen seit fast 3 Stunden eigenständig, jetzt wusste jeder, wo sein Platz war! Sein jüngstes Mitglied hatte seine Pflichten heute eingefordert und Fireball würde sich da schon behaupten, dessen war sich Saber sicher! Und er schloss kurz seine Augen. “Richard!” vernahm er eine Stimme und öffnete seine Augen, war er doch so in seinen Gedanken vertieft gewesen, dass er niemanden um sich wahrgenommen hatte. Er drehte sich zur Tür und seine Augen weiteten sich, er musterte den Mann, der dort stand. Jarred nickte den Schotten zu und schloss die Tür hinter Charles.
 

“Ok, ihr habt geknutscht und wo ist jetzt nochmal das Problem?” fragte Fireball nochmal nach. April atmete tief ein und hielt ihre Teetasse in ihren Händen. Sie saß mit Fireball im Aufenthaltsraum zusammen. Nachdem sich der Cowboy verabschiedet hatte, um Robin und Joshua vom Raumhafen abzuholen. Fireball hatte gemerkt, dass etwas bei April gerade nicht so stimmig war. Die Navigatorin hatte sich ihm gerade unter Tränen anvertraut, sie musste einfach mit jemandem reden. “Das Problem ist… ach, ich weiß auch nicht!” und sie schnaubte erneut in ein Taschentuch. “Hat es dir gefallen?” fragte Fireball jetzt einfach mal unverblümt nach. April wurde etwas rot um die Nase. Fireball grinste, als er die Reaktion auf seine Frage sah. “Also magst du ihn?” fragte er hinterher. April nickte: “Ich habe nur Angst, dass ich ein Abenteuer für ihn hier auf Jarr bin!” sprach sie leise vor sich und blickte in ihre Teetasse, die ihr aber diese Antwort nicht gab. “Wenn es so wäre, würde er bestimmt nicht jetzt noch mit dir essen gehen wollen.” April atmete wieder mal tief ein und aus: “Er hat nicht bekommen, was er wollte!” Fireball rollte mit seinen Augen. “Warum denkst du gleich so gemein, lerne ihn kennen, deswegen geht man zusammen essen!” und er stand auf und ging zum Süßigkeitenschrank. “Außerdem hat er schon mehr bekommen als manch anderer.” April richtete sich etwas auf und drehte sich zu Fireball, der eine Packung Kekse öffnete. “Was wem meinst du?” wollte sie jetzt wissen. Der japaner schob sich einen Schokoladenkeks in den Mund und grinste. “Bastiaan zum Beispiel und er hat sich echt Mühe gegeben!” Die Blondine sah betrübt zu Boden: “Ja, er ist sehr lieb!” bestätigte sie. “Hast du ihm gesagt, dass du nichts von ihm möchtest?” Sie nickte mit ihrem Kopf. “Hier Nervennahrung!” kommentierte Fireball, als er die Packung auf den Tisch stellte: “Magst du Daniel?” April nickte: “Ja, sonst hätte ich doch nicht…!” und sie verstummte wieder. “Mit ihm geknutscht!” beendete Fireball ihren Satz. “Ja, aber wie gesagt, es ist nicht mehr passiert!” und sie nahm sich einen Keks. “Ihr wart im Bett!” erwiderte Fireball. “Es ist nichts passiert!” wiederholte April nochmals, während sie den Keks in ihrer Hand musterte. “Ihr wart fast nackt!” April sah Fireball sauer an: “Es war nichts weiter!” Der Pilot grinste frech und stand auf: “Ihr habt rumgemacht!” Sie warf ihren Keks nach ihm: “Orr, hör auf!” kam es von ihr und musste darauf etwas lachen. Fireball gab ihr gerade das Gefühl, dass es wirklich nichts Schlimmes war. Sie setzte sich wieder und nahm sich einen neuen Keks aus der Packung und futterte ihn auf. Fireball hob den guten Schokokeks, der nach ihm geworfen wurde, auf und verschwand in der Küche. April räumte das Geschirr zusammen. “Und zwischen uns?” fragte sie plötzlich und stellte das benutzte Geschirr auf die Arbeitsplatte ab. Fireball sah April etwas überfahren an: “Was zwischen uns?” wiederholte er die Frage der Blondine. “Also war nie etwas deinerseits gewesen?” Fireball sah April immer noch an. “Du meinst…” und er zeigte von sich auf April. Die Blondine nickte. Fireball lächelte: “Doch da ist etwas, ich habe dich gern als Freundin.” stellte er klar. April nickte: “Du hattest mir die Freundschaft gekündigt." Fireball schluckte und nickte: “Ja und ich hatte dich sehr vermisst und würde dich auch jetzt noch vermissen!” erklärte er weiter. April hörte zu. Er lehnte sich an die Arbeitsplatte: “Weißt du, hätte sich das zwischen Aaiko und dir nicht geregelt, wären wir nur Kollegen!” April sah Fireball fragend an: “Ich und sie, wir werden nicht zulassen, dass sich jemand zwischen uns stellt, es reicht, dass das Militär zum größten Teil diese Beziehung bestimmt und in Zukunft bestimmen wird!” erklärte er weiter, als er Aprils fragendes Gesicht bemerkte. April lächelte leicht, sie verstand was Fireball ihr damit sagen wollte: “In Zukunft, soll das heißen, ihr habt euch verlobt?” Fireball lächelte auf: “Sie hat ja gesagt!” Die Blondine bekam große Augen: “Was wirklich?” Der japaner atmete hörbar genervt aus: “Ja, wirklich!” wiederholte er. “Entschuldige, ich finde das so zeitig.” Fireball stieß sich von der Arbeitsplatte ab: “Jetzt klingst du wie der Cowboy!” April beobachtete die Reaktion, so wollte sie es gar nicht rüberbringen: “Was sagen deine Eltern und ihre dazu?” und sie verfolgte Fireball in der Küche. Fireball hielt inne und verschränkte seine Arme: “Das ist doch egal und soll ich dir was verraten, meine Eltern waren 17 bei ihrer Verlobung und haben mit 20 geheiratet und sind danach abgehauen, um ihre Ruhe zu haben. Und so langsam verstehe ich auch warum!” erklärte er leicht ärgerlich. “Hey, so war das nicht gemeint, ich freue mich, es ist halt nur überraschend!” Fireballs Kommunikator piepte zweimal auf. “Ich muss nun aber los!” kommentierte er das Piepen in seiner Hosentasche. April grinste: “Also Freunde?” fragte sie. Er sah sie an und nickte: “Die besten!” bestätigte er ihr. Sie umarmten sich.
 

Robin fiel ihrem Cowboy in die Arme, sie freute sich, ihn zu haben, es kam ihr schon wieder wie eine halbe Ewigkeit vor. Und nun war sie hier mit Joshua, mit dem Letzten Raumgleiter, der auf dem zivilen Raumhafen auf Jarr gelandet war. Er war bis auf den letzten Platz ausgebucht gewesen, sogar überbucht, auf Yuma hatten sich unschöne Szenen abgespielt. Doch das war jetzt vergessen, einzig und allein, dass sie wieder vereint waren, zählte in diesem Moment. Colt grinste von einem Ohr zum anderen, seine Robin jetzt halten zu dürfen, was er doch für ein Glück mit dieser wundervollen Frau hatte. Der Babybauch war schon wieder gewachsen, das war Colt als erstes aufgefallen, als er Robin am Gate entdeckt hatte. Jetzt begrüßte er auch Joshua, der sich umsah, so einen leeren Raumhafen hatte er noch nie erlebt. Auch sie wurden jetzt gebeten, diesen zu verlassen. Nichts lieber als das, dachte sich der Cowboy. Er half dem Taxifahrer, das Gepäck einzuladen. “Es wird euch gefallen, das Haus hat sogar einen Pool!” erzählte Colt. Joshua strahlte: “Genial aufstehen und schwimmen!” kam es freudig von dem dunkelblonden Jungen. “Aufstehen und Schule!” konterte Robin. Joshua verzog seine Lippen. Das Taxi hielt. Robin stieg aus und sah sich die Gegend an: “Das ist aber chic hier!” Colt nickte und schloss auf: “Ich habe hier vor Ort kein Ferienhaus mieten können, auf Jarr sind Ferien und es ist Urlaubszeit.” erklärte der Lockenkopf. Joshua und Robin traten ein: “Es ist das Haus von Captain Lorenz, seine Familie bleibt auf Yuma und er schläft, wenn er allein hier ist, meistens auf dem Militärgelände.” erklärte er, während die beiden sich weiter das Haus ansahen. “Das ist sehr nett von ihm, also nichts anfassen oder kaputt machen!” mahnte sie darauf gleich ihren kleinen Bruder. “Nie darf ich was!” murmelte Joshua. “Ich habe alles für meine Lieben vorbereitet, und er öffnete stolz den riesigen Kühlschrank.” der hellen modernen, lichtdurchfluteten Küche, der beinahe überquillt mit Grünzeug, wie er es nannte. Robin musste lachen. Joshua öffnete die große Schiebetür zum Garten: “Wow!” kam es von dem Jungen. Robin sah hinaus, der Garten war großzügig und sehr gepflegt. Der Pool lud förmlich zum Schwimmen ein, er hatte sogar eine Rutsche. “Darf ich, oh bitte, bitte!” bettelte Joshua seine Schwester an. Robin lächelte: “Na klar!” erlaubte Robin und Joshua rannte zu seinem Koffer. "Komm, setz dich und ruh dich aus!” und Colt schob einen der gemütlichen Gartensessel zur Seite. Robin nahm Platz und genoss kurz diese Ruhe, die Reise war doch sehr anstrengend gewesen. Colt massierte Robin sanft ihre Schultern: “Ich muss allerdings in zwei Stunden wieder los.” beichtete er. Robin nickte, hatte sie doch nicht einmal damit gerechnet, dass Colt sie abholen hätte können. “Mir ist da was eingefallen!” betrat Joshua in seiner Badehose die hell geflieste Terrasse. Beide sahen jetzt erwartungsvoll zu Joshua. “Wenn hier Ferien sind, hat keine Schule auf!” Robin und Colt grinsten: “Die Schule auf Yuma bietet für einen gewissen Zeitraum das Homeschooling, du wirst genau wie deine Freunde auf Yuma Unterricht haben, nur vor deinem Tablet!” erklärte Robin. “Oh, man!” ließ Josh seine Schultern hängen. “Tja hätte beinahe funktioniert, Kumpel und jetzt rein da!” und Colt zeigte Richtung Pool. Joshua nahm Anlauf und sprang mit Vollkaracho hinein, dass es nur so spritzte. Robin kreischte auf, auch Colt bekam eine ordentliche Abkühlung. “Wie war das? Habe ich von Yusei gelernt, man muss sich zusammenrollen wie eine Kanonenkugel und dann bäm!” erklärte Josh, als er wieder aus dem Pool stieg. Und gleich zur Rutsche rannte. “Dann wissen wir das jetzt auch!” kommentierte Colt und musste lachen.
 

“Du hast in diesem Moment deine Pflicht getan, Richard! Und ich bin noch kein freier Mann.” beendete Charles seine Ausführungen. Saber nickte und verstand. Es blieb einige Minuten still zwischen den beiden. Saber versuchte alles gesagte zu ordnen. “Also läuft alles auf eine Begnadigung hinaus!” stellte Saber fest. “Nein, ich werde exkulpiert!” berichtigte Eagle den Schotten. Saber der zurückgelehnt in seinem Sessel saß, überschlug jetzt seine Beine. “Wer hat das veranlasst?” wollte Saber jetzt wissen! “Captain Hikari hat den Untersuchungsausschuss vor acht Monaten für die Aufarbeitung der ersten Outrider Schlacht vor 17 Jahren in Auftrag gegeben. Daher wurden alle noch lebenden Beteiligten befragt und das nicht nur einmal.” Saber nickte: “Weil ihm in den 16 Jahren, die er weg war, immer mehr Ungereimtheiten aufgefallen waren!” stellte Saber fest, als er sich an die Worte des Captains erinnerte. Charles richtete sich etwas auf: “Ja und damit die Toten, die ersten Opfer der Outrider zu ihrem Recht kommen, auch diese Familien sollen mit der Wahrheit abschließen können!” erklärte Eagle bedrückt. Der Schotte atmete tief ein: “Das würde bedeuten, der Öffentlichkeit wird es auch zugänglich werden!” Charles nickte still. Saber rieb sich über seine Augen. “Sir, ich möchte Sie bitten, mein Team mit all diesen Informationen einzuweihen, natürlich vorerst unter TSID!” Es war Saber sehr wichtig, dass April, Colt und Fireball wissen, was Tatsache ist! Schließlich wurde kein anderes Team des Oberkommandos von Eagle damals so gefördert und nah geführt. Es war für sie alle ein großer Schock gewesen. Saber bemerkte, dass das Thema rund um Eagle und die Vorkommnisse drum herum im Team totgeschwiegen wurden. Das deutete auf etwas nicht verarbeitetes hin und würde früher oder später ausbrechen und im schlimmsten Fall zu einer Spaltung von Meinungen führen. April, die plötzlich ohne ihren Vater da stand. Fireball, der entführt und übel zugerichtet wurde. Colt, der inmitten einer Stürmung der Task Force geriet und nur mit sehr viel Glück da rauskam. Niemand kam danach zu ihm, oder hatte sich anderweitig Hilfe gesucht, wahrscheinlich war es den dreien noch nicht bewusst geworden, was vor gerade einmal drei Monaten um sie herum geschehen war. Es könnte auch noch der Schutzmechanismus des Verarbeitens sein, aber darauf wollte sich der Schotte nicht verlassen. Selbst ihm brachte das eins zu eins Gespräch mit Eagle gerade sehr viel Ruhe. “Aber nun Richard, erzählen sie von ihrer Tochter!” wechselte Charles das Thema und die Stimmung. Der Schotte lächelte: "Gerne!"
 

Fireball zog sich zum ersten Mal die Uniform des Piloten der Ramrodeinheit II an. Und betrachtete sich dabei im Spiegel, die Ramrod-blaue Hose mit einer scharfen Bügelfalte, das weiße Hemd mit der blauen Krawatte, die unter der ebenso blauen Jacke hervorstach. Drei silberne Streifen schmückten seine Ärmel. Da wurde es ihm nochmals bewusst, er war der Pilot. In zwei Jahren wären es schon vier goldene. Er steckte sich das Rangabzeichen des First Lieutenants unter seinen mit silberfaden eingestickten Namen an. “Er war immer mittendrin, statt nur dabei gewesen.” huschte es durch seine Gedanken. Er hatte nicht nur Verantwortung mit diesem Rang und vor allem mit seinem Piloten da sein. Nein, es ist sein Leben! Die meisten, nein alle in seinem Alter, waren gerade erst einmal Kadetten. Und hatten einmal die Chance auf ein Gesuch zum Second Lieutenant. Ihm wurde der Lieutenant ja fast in die Wiege gelegt. Sein Blick fiel auf seinen Namen “1 Lt. Shinji Hikari”. Genau das war seine Eintrittskarte, das sogenannte Vitamin B, von dem so viele sprachen. Diesem Namen gab man einen gewaltigen Vertrauensvorschuss. “Was die Sache nicht einfacher macht!” kam es ihm durch seine Gedanken und streifte sich dabei die Jacke glatt. Manchmal nahm ihm der Name die Luft zum Atmen, was in letzter Zeit immer weniger der Fall war. Mittlerweile war er stolz darauf, ein Hikari zu sein! Denn er ist ein Hikari, das war das Erste, was ihm sein Vater damals klar gemacht hatte! Erst jetzt, so schien es Fireball, verstand er die ganze Dimension dahinter. Zweifel hatte Fireball nie an seinem Tun gehabt, er weiß um sein Können, woher diese Sicherheit kam, wusste er selbst nicht. “Soll das wirklich alles Vererbung sein?” Fireball zuckte mit seinen Schultern, “Irgendwas wird da schon dran sein!” flüsterte er sich zu und sein Blick fiel auf seine Haare und musste kurz frech etwas schmunzeln: “Ab jetzt ist das Gewuschel für alle vorbei!” und brachte seine jetzt kurzen Haare mit etwas Gel in Form. “Der Name verpflichtet!” hörte er Richards Stimme in seinen Ohren. Saber Rider, der wieder zu Richard Lancelot wurde. “Aber was ist mit Fireball, gibt es ihn noch?” Schon lange hatte ihn niemand mehr so genannt, April noch ab und zu. Aber selbst sein bester Freund Colt bevorzugte seit einigen Monaten Shinji. Und er selbst auch, als Fireball hatte er meist verbrannte Erde hinterlassen und damit den Namen Hikari wenig Ehre gemacht, die Verantwortung dahinter war ihm damals einfach nicht bewusst gewesen. Ihm hatte ein kontinuierliches, greifbares Vorbild gefehlt. Genau dieses Vorbild hatte er vor genau 12 Monaten zurückbekommen. Es war sein Vater, den er lange Zeit nicht fassen konnte, er hatte davor nur Geschichten udn Bilder von ihm gehabt. Daraus hatte sich Fireball ein Phantombild geschaffen, das irgendwann so Perfekt war, dass er zum Schluss unerreichbar war. Doch der Held hatte sich vor seinen Augen manifestiert, er war greifbar geworden und er konnte sich immer mehr mit ihm identifizieren. Aber nicht mit dem Helden Captain Hikari, sondern mit den Menschen hinter den Geschichten. Er atmete tief ein und aus, nickte sich zu und verließ das Zimmer und ging noch einmal in das Büro seines Vaters. Er sollte ihn noch etwas in den Palast mitbringen. Er ließ seinen Blick über den Schreibtisch gleiten. Die kleine Schachtel lag nicht mehr da. Er griff nach einem blauen Ordner und verließ das Büro auch schon wieder.
 

König Jarred betrat mit Captain Hikari, der immer noch die Pilotenhose und ein weißes T-Shirt trug, den Meeting-Saal. Charles und Saber standen auf. Sie begrüßten sich noch einmal kurz: “Ich hoffe ihr konntet alles soweit klären?” fragte Hikari. Saber und Charles nickten ihm entgegen. “Was ist mit dir passiert?” wollte Charles jetzt leicht grinsend wissen. Saber musste etwas lächeln und musterte den Captain: “Ich wurde bedroht!” war Hikaris Antwort und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Ich habe Bitte gesagt!” antwortete Jarred und verschränkte seine Arme darauf ebenfalls. Saber schüttelte leicht mit seinem Kopf, das Thema Captain Hikari und Haare würde wohl kein Ende nehmen.

Konföderation des Sonnensystems

Colt, April und Fireball waren im Palast angekommen und wurden in ein Nebenzimmer des Meeting-Saals geführt. Wo auch schon Royu und Saber standen und miteinander sprachen. “Was hatte das wieder zu bedeuten? Denn ohne Grund wird doch der Task-Force Colonel nicht auf Jarr sein!” fragte sich der Cowboy, aber begrüßte Royu, mit dem er sich sehr gut verstand, nicht zuletzt wegen der Freundschaft zwischen Joshua und Yusei. “Daddy!” rief April erfreut. Colt sah sich abrupt um: “Was?” Tatsächlich, Eagle betrat mit Captain Hikari den Raum und April fiel ihrem Vater um den Hals. “Ja, so möchte man begrüßt werden!” kommentierte und grinste Royu. Auch Fireball sah fragend zur Tür, der gerade in einem Gespräch mit seinem Großvater war. Auch diesen entdeckte der Cowboy jetzt erst. Saber ging auf Colt zu, der Schotte hatte den fragenden Blick seines Schützen aufgefangen: “Ihr werdet Antworten bekommen!” kam er Colt zuvor. Der Cowboy nickte. Fireball gab seinem Vater den Ordner und sah diesen ernst an. Captain Hikari grinste und musterte seinen Sohn: “Danke! Und schaut gut aus!” kommentierte er die Frisur seines Sohnes.Und verließ den Raum wieder. "Ja, auch!" sagte er leise, er war leicht sauer auf seinen Vater, hatte er doch mit Saber gemeinsame Sache gemacht! Der Raum leerte sich nach und nach. zurück blieben; Colt, Fireball, April, General Hikari. Auf dem Tisch standen Getränke bereit, sie würden wohl von hier aus die Kontaktaufnahme verfolgen. Colt und April setzten sich neben Fireball, dessen neue Frisur sie schon ausreichend ausdiskutiert hatten. “Dann wollen wir da mal zuhören, wollen wir!” kommentierte Colt die leichte Aufregung. In ihm gab es viele Fragen in Bezug auf Eagle, “Warum war er hier?” Für April freute sich der Cowboy natürlich sehr! Auf dem Großen Monitor erschien das Symbol des neuen Grenzlandes und Jarr. Fireball saß mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl, er hatte beschlossen, sich alles anzuhören.
 

Robin, hatte es sich nicht nehmen lassen zu Sincia ins Krankenhaus zu fahren. Sie wollte ihre Freundin sehen, nach der ganzen Aufregung und die kleine Lancelot kennenlernen. Nun saßen die beiden Frauen nebeneinander Sincia, die ihre Tochter in einer kuscheligen weißen Decke auf dem Arm hielt, im Zimmer der Frühchenstation. Sincia war immer wieder den Tränen nahe, das hatte Robin in den letzten Minuten schon mehrmals mitbekommen. Sie begann sich langsam Sorgen um die Freundin zu machen. Sie rutschte etwas näher an Sincia und Sara heran. “Was ist deine größte Sorge gerade?” fragte Robin liebevoll. Die dunkelhaarige Erzieherin schüttelte leicht mit ihrem Kopf: “Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, Robin. Und ihr stiegen wieder Tränen in die Augen. Robin rutschte näher an Sincia heran und nahm sie in den Arm. “Alles und gleichzeitig nichts. Das größte Problem ist, dass mein Kopf mir sagt, versagt zu haben!” und aus Sincias Augen kullerten große Tränen, die sie nicht mehr zurückhalten konnte. Robin war sehr geschockt über diese Worte, wie kam ihre Freundin nur auf so eine Idee? “Sincia!” begann Robin, aber sie wurde unterbrochen: “Sag mir nicht auch noch, dass es nicht so ist!” Die Lehrerin reichte Sincia ein Taschentuch. Die kleine Sara schlief friedlich im Arm ihrer Mutter. “Das wollte ich gar nicht!” begann Robin. “Schau!” sagte Robin und Sincia blickte auf ihre schlafende Tochter. Die Erzieherin nickte voller Liebe und schluckte. Sie wusste um ihr starkes Mädchen, wenige hellblonde Haare konnte man schon erkennen. Sie strich sanft über den kleinen Kopf. Robin nahm Sincia fest in ihren Arm. Die Erzieherin atmete einmal tief und lang ein und aus, sie kam gerade in Robins Gegenwart gerade zur Ruhe! Es tat ihr gut, eine Freundin jetzt hier zu haben. Hatte sie doch Angst gehabt, Robin zu sehen mit ihrer bereits sehr großen Babykugel. Die Angst war unbegründet, sie freute sich, dass es ihrer Freundin sehr gut ging und der kleine Wilcox würde schon bald das Licht der Welt erblicken. Die Zeit war wirklich schnell vergangen. “Es ist so verrückt, ich halte bereits mein Baby im Arm.” stellte Sincia jetzt fest und sah Robin an. Die blonde Lehrerin schmunzelte und flüsterte: “Ja!” und die beiden betrachteten gemeinsam das kleine Wunder namens Sara.
 

Im All um Jarr, waren mehrere Schiffe stationiert. Unter anderem Beobachtungsschiffe aus Yuma, Alamo und der Erde darunter auch die USS Detroit. Vier Jets der Air Base von Captain Lorenz flogen Patrouille rund um den Orbit. In der Base war man in Bereitschaft, sofort zu starten, sollte es Zwischenfälle geben. Das Schiff der Wissenschaftler war unweit der Koordinaten der Anomali und würde alle Signale und Messungen aufnehmen. König Jarred, Prinz Roland, Mc Graeff, Saber und Lorenz nahmen am Meetingtisch Platz und warteten, bis die Wissenschaftler irgendein Zeichen gaben, dass es zu einer Verbindung gekommen war. Captain Hikari stand etwas abseits und beobachtete das Vorgehen im Raum. Dr. Peaks und sein Kollege hielten immer wieder Kontakt zum Schiff der Wissenschaftler im All. Charles sammelte sich noch etwas und setzte sich daraufhin an die Spitze des Tisches. Hinter ihm war eine Wand aufgestellt, die das Emblem des Königreichs Jarr und des neuen Grenzlandes zierte. “Also wird Eagle sprechen!” stellte Colt fest und sprach seinen Gedanken hörbar aus. April musterte ihren Vater und nickte bestätigend. Fireball war immer noch meinungslos und blickte zu seinem Großvater, der mit verschränkten Armen da saß. Royu trat an seinen Bruder heran: “Was ist, wenn es nicht funktionieren sollte?” - “Hm..” nickte Hikari und sah weiter zu Dr. Peaks.
 

Wie aus dem Nichts erschienen im All drei schmale Strahlen. Genau aus den Koordinaten der Anomalie. Colt und alle anderen im Raum standen auf und schauten zum Monitor. Im Meeting-Saal nebenan, beobachtete man mit Erstaunen, das Vorgehen im All. Lorenz hielt Kontakt zu seinem ersten Mann im Orbit, sie sollten erst einmal Abstand halten. Captain Hikari stellte sich neben Peaks: “Was geht da vor sich, Doctor?” wollte er wissen. "Wahrscheinlich ein Signalstrahl, der unseren Sender zu lokalisieren versucht.” war dessen einzige logische Erklärung. Die drei Strahlen bündelten sich zu einem. Drei kaum hörbare Töne erklangen über den Sender, er wurde aktiviert. “Wie haben ein Signal!” teilte Peaks mit. Eagle richtete sich aus, er wusste nicht, wann die andere Seite ihn jetzt sehen oder hören konnte. Captain Hikari nahm gegenüber von Jarred Platz. Royu neben Saber. “Versuchen Sie es Mentor Eagle!” sprach Dr. Peaks leise, die Verbindung war stabil. Colt und alle anderen hatten sich wieder gefasst und gesetzt.
 

Auch auf Yuma beobachtete man alles. Rosso und der General der abgesandten Delegation aus England saßen im Büro des First Grad und würden alles mitverfolgen können. Im Orbit von Yuma waren ebenfalls mehrere Kampfschiffe in Position, um im Falle eines Angriffes sofort einsatzbereit zu sein, darunter war auch Ramrod I.
 

Robin hatte Joshua ins Bett gebracht in eines der oberen Zimmer, welche sie als Kinderzimmer nutzen konnten. Das so, auch mal eins gewesen sein musste. Ihr ging Sincia nicht mehr aus dem Kopf, sie machte sich große Sorgen! Colt hatte ihr schon einiges erzählt, aber dass Sincia fast an ihren Sorgen und Ängsten zerbrach, hatte sie nicht gewusst. Sie ließ sich ein warmes Bad ein, diese große Wanne musste sie einfach ausnutzen. Ihr Haus auf Yuma würde auch bald fertig sein, der Innenausbau ist in vollem Gange. Da hatte Colt ihr freie Hand gegeben und so eine Wanne war dort ebenfalls vorgesehen! Versuchte sie, auf andere Gedanken zu kommen.
 

“Hier spricht Tskoln Drwns, der Konföderation des Sonnensystems!” hörte man eine Stimme, nachdem sich Eagle vorgestellt hatte. Darauf erschien auch ein Bild etwas verzerrt auf dem Monitor. Alle musterten den Mann und kamen zur selben Erkenntnis, es war ein Mensch. Hikari atmete tief ein und schloss kurz seine Augen. Jarred sah zu seinem Freund, dieser nickte ihm still zu. “Ich spreche für das neue Grenzland, es freut mich, dass der Kontakt reibungslos zustande kam!” erwiderte Charles. Dewns nickte leicht, “In ihren strukturen bin ich ein General, soweit ich weiß.” erklärte der Dewns seinen Rang “Tskoln”. Eagle musste genau hinhören, er hatte sich auf das klare, deutliche, alte Englisch vorbereitet, aber es jetzt zu hören verlangte die volle Konzentration von ihm. “Hä?” kam es fast gleichzeitig von Colt und Fireball, die Probleme hatten, den Mann zu verstehen. “Sie haben also unser Fanal, welches wir in ihre Galaxis geschickt hatten, gefunden. Wir hatten lange überlegt ob wir mit ihnen in Kontakt treten sollten.” gab General Dewns auskunft. “Ich muss ihnen mitteilen, wir haben die Signalkugel, oder Fanal, wie sie es nennen, erst sehr spät aufgefunden. Leider gab es Verzögerungen bei der Übersetzung ihrer Daten.” erklärte Eagle. “Ihre Galaxie, liegt unserer gegenüber, in zwei Punkten kreuzen sie sich, wie eine Membran, solange diese weiterhin von den Deathcula als Energie für die Angriffe auf ihre Galaxie verwendet wird, kommt unser Sonnensystem ebenfalls nicht zur Ruhe.” erklärte der General. Jarred hörte genau zu. Dr. Peaks und die anderen Wissenschaftler im All taten alles, um die Verbindung stabil zu halten. “Wir nennen die Deathcula, Outrider, sie sprangen plötzlich in unsere Dimension, oder Teil des Universums und überfallen Planeten! Welche Informationen können Sie uns über diese Wesen geben?” fragte Charles nach, das Bild war hin und wieder verzerrt, aber die sprachliche Verbindung schien stabil zu sein. General Dewns hörte genauestens zu, auch er hatte zeitweise Probleme, der Aussprache zu folgen. “Wir wurden vor mehr als 20 Jahren, in ihrer Zeitrechnung, angegriffen über eine Energienova, welche auf unserer Seite den Anfang nahm, so gelangten die Deathcula in ihre Galaxie vor 17 Jahren. Ich gehe davon aus, sie kennen die Geschichte. Nach dem Kampf, der sich auch auf unserer Seite zugetragen hatte, haben wir menschliche, jedoch unbekannte Signale empfangen. Und waren, wie sie jetzt wohl auch, sehr erstaunt darüber.” Charles nickte. Ein Video ohne Ton von der Bergung des Jets wurde eingeblendet. Captain Hikari bekam große Augen, er kannte es nicht. Fireball starrte auf den Monitor, der zeigte, wie sie seinen Vater aus dem völlig demolierten Jet an Bord eines Schiffes zogen, er war Blutüberströmt und mehr tot als alles andere. Dem Großvater im Raum blieb die Luft weg und es verkrampfte sich schmerzhaft in seiner Brust.
 

Royu sah abwechselnd zum Monitor und zu seinem Bruder und atmete tief ein und aus. Saber merkte die Anspannung, auch für ihn waren diese Bilder vom Hören der Erzählungen bekannt, aber es jetzt zu sehen, brachte es in die Realität. “Wir verloren 4 Schiffe während dieser Schlacht.” war nun wieder Dewns zu sehen und zu hören. “Wie sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie einen Captain von uns das Leben gerettet haben und er jetzt wieder bei uns ist.” sprach Charles nach der Beendigung der doch heftigen Bilder seinen allgemeinen Dank an die Menschen der Konföderation des Sonnensystems aus! Der Privatsekretär betrat leise den Meetingraum und ging zu Captain Hikari und teilte ihm leise etwas mit. Hikari nickte. Der Sekretär ging darauf um den Tisch und informierte auch seinen König. Jarred sah zu Shinjiro und Royu. Hikari blickte zu seinem Bruder und zeigte diesen an, mit Jarreds Sekretär mitzugehen. Royu stand fragend auf und verließ mit diesem den Saal. Saber und Lorenz sahen sich kurz an, hörten aber weiter Dewns und Eagle zu. “Die Explosion, welche von ihrer Seite damals ausgelöst wurde, hatte die Hauptenergiequelle der Deathcula fast zerstört." Deren Anführer Hyuza wurde dabei getötet.” Alle Augen richteten sich auf. Charles SchluckTe: “Also können die Outrider sterben?” fragte er nach.
 

Auf dem Gang vor dem Saal war eine helle Aufregung. Fireball stand neben seinem Großvater, den Dr. Morel versorgte, ein Rettungsteam traf auch schon gerade ein. Royu versuchte die Lage zu überblicken. “Was ist passiert?” fragte er und sah zu seinem Neffen, der voller Sorge war. “Er hatte plötzlich keine Luft mehr bekommen.” war alles, was Fireball schnell berichten konnte. Dr. Morel übergab an das Rettungsteam und den Notarzt. Und trat neben Royu. "Wahrscheinlich das Herz, die Bilder waren wohl zu viel!” Royu sah sich um und nickte dem Arzt zu. Und ging zu seinem Neffen. Colt, der noch neben Fireball stand, trat beiseite, als er Royu bemerkte und ging langsam wieder in den Nebenraum zurück, wo April noch vollkommen aufgelöst stand und sie in den Arm nahm. “Es waren wohl die Bilder!” versuchte Colt die Freundin zu beruhigen und beide setzten sich. Der gerufene Hubschrauber hob ab.
 

Für das Grenzland gab es weitere neue Erkenntnisse aufgrund der gesammelten Information, der anderen Seite. “Unser System umfasst 4 Galaxien, von denen 3 immer wieder Angriffspunkte sind.” teilte Dewns mit. “Wir gehen davon aus, dass sie bereits unsere Galaxie gescannt haben, Major Eagle!” beendete Dewns seinen Satz. Charles nickte. “Sie wollen mit uns zusammenarbeiten, um die Outrider gemeinsam zu bekämpfen, laut ihren übermittelten Daten!” Dewns nickte: “Wir gehen immer noch davon aus! Was uns jedoch nicht mehr ganz so sicher macht in der Annahme, bei der letzten Schlacht kam von ihrer Seite nichts und somit wurde die Waffe nur halbseitig eingesetzt. Mit viel Pech sind die Deathcula beim nächsten Mal darauf vorbereitet. Sie lernen mit jedem Angriff, das ist ihr Vorteil!” eine Pause entstand. “Ich hoffe, sie halten sich das nächste Mal an den Taktikplan, wir können und werden keine Rücksicht auf Verzögerungen nehmen können!” kam es fest vom General Dewns. Sabers und Captain Lorenz Augenbrauen gingen nach oben, “was war das jetzt?" schoss es beiden gleichzeitig durch den Kopf und sie sahen sich kommentarlos an. Charles hatte die Wendung des Gesprächs bemerkt: “General Dewns, bis hier war unser Gespräch Politisch Diplomatisch. Wir haben über diese Waffe beraten und sind dabei, sie zu bauen!” Hikari stand auf, ab jetzt würde es militärisch werden! “Ich werde das Gespräch jetzt abgeben an unsere militärische Führung, es hat mich gefreut, General Dewns!" Die beiden Männer nickten sich zum Abschied zu. Charles stand auf und Hikari setzte sich. “Captain Hikari, wie schön sie wiederzusehen!” kam es direkt von General Dewns. Hikari nickte und grinste verhalten: “Auf ein Wiedersehen habe ich nicht gehofft, aber die Seiten stimmen jetzt!” Dewns nickte: “Wie ich vernehmen konnte, sind sie nicht bereit die Waffe einzusetzen.” setzte der General direkt wieder an, wo Eagle das Gespräch verlassen hatte. Hikari sah den General eine Weile an: “Wir sind dabei, das Auffinden und die Dechiffrierung hat etwas Zeit in Anspruch genommen.” Der General verstand: “Sehr gut, in Anbetracht der Situation und nun auch ihren Kenntnissen über diese Waffe, müssen wir davon ausgehen, dass ihre Galaxie mit uns zusammenarbeitet!" Lorenz hob seine Hände fragend. Jarred und Eagle sahen sich an. Saber atmete tief ein. Colt, der jetzt noch weniger verstand als vorher, war kurz davor aufzugeben. So wie es sich anhörte, konnte Hikari mit diesen Menschen in ihrem Jargon kommunizieren. Eines aber hörte er klar raus, die andere Seite ließ kein Nein zu und das gefiel dem Lockenkopf überhaupt nicht! Hikari lehnte sich etwas zurück: “Sie drohen uns also? Ihr Abfeuern der Lichtwaffe traf uns vollkommen unvorbereitet! Wir nennen sowas Kriegserklärung.” sprach Hikari alles klar aus. “Wir haben unseren umfangreichen, abgestimmten Taktikplan Ihnen zukommen lassen, von dem wir jetzt nicht mehr abweichen können!” Hikari sah in die Gesichter vor sich am Tisch: “Ja, ich kenne diesen Plan!” Er spitzte überlegend seine Lippen. “Allerdings hätte ich da die ein oder andere Optimierung!" alle am Tisch sahen zum Captain. Colt rollte mit seinen Augen, Hikari ließ gerade seine Arroganz vollkommen raushängen. “Wir werden nicht abweichen!” kam es weiter fest von General Dewns. “Es sind 3 Punkte!” warf Hikari ein. General Dewns schluckte. “3 … kleine … Punkte!” versuchte es Hikari erneut. “Gut, lassen Sie hören!” und zum ersten Mal sah man eine Bewegung der gegenüberliegenden Seite. Der General atmete tief ein. Saber musste etwas in sich hinein schmunzeln, die Art und Weise war beiden Seiten nicht unbekannt. Hikari grinste und öffnete seinen Ordner.
 

Royu und Fireball betraten das Zimmer des Großvaters. Er hatte eine kleine Herzattacke, er war stabil und es bestand keine Lebensgefahr. Er würde aber einige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen. “Vater, was machst du?” war alles, was Royu gerade zu seinem Vater sagen konnte. Der Schreck saß noch tief, was sollte er jetzt seiner Mutter sagen, sie wäre die nächste, die vor Schreck ins Krankenhaus müsste? waren seine nächsten Gedanken und Fragen, die er sich innerlich stellte. “Komm her Shinji!” Fireball nickte und zog sich einen Stuhl an das Bett. Royu nickte den beiden zu, er würde wieder zurück zum Palast fahren, um Shinjiro vom Zustand zu berichten.
 

“Wir werden über diese Punkte der Änderung nachdenken!” - “Sehr schön!” antwortete und grinste Hikari. Jarred beobachtete seinen Freund, was hatte dieser vor mit diesen offensiven? Saber verglich die Punkte des Taktik Plans und legte die Änderungen darüber. Er zog fragend seine Augenbrauen zusammen. Lorenz ließ jetzt alles geschehen, er würde noch Antworten bekommen. “Aber jetzt benötigen wir noch weitere Informationen über die Strukturen der Deathcula.” ging Hikari jetzt in die Informationsbeschaffung, denn genau das war es, was ihnen fehlte. “Kenne deinen Feind!” ging es Saber darauf durch den Kopf. Je mehr sie wussten, desto mehr können sie auf die Feine einwirken und sie eventuell von innen zerstören. Dewns überlegte einen Moment: “Das gröbste ist ihnen bekannt Captain Hikari!” teilte Dewns. “Ja, es gibt nicht nur Hyuza, den sie jetzt Nemesis nennen. Fakt ist die Deathcula weisen militärische strukturen auf, sind Befehlshaber oder Einheiten und so weiter bekannt?” und er deutete einen Stift an. Jarred schob ihn seinen zu. “Hm …” kam es von er anderen Seite, man sah deutlich, dass es auch dort einen Blickkontakt gab. Hikari wartete ab und sah in die Runde. “Nun, wir können ihnen nur Informationen darüber geben, welche wir als gesichert festgestellt haben, alles weitere wären Spekulationen." Hikari nickte. “Die genaue Herkunft der Deathcula ist nach wie vor nicht geklärt. Ihre Technik ist überragend, sie sind technisch gut aufgestellt, benötigen jedoch Mengen an Energie. Sie sind nicht physisch hier, ihre Technik in Form von Schiffen und Waffen allerdings schon. Das deutet auf Energie hin.” Alle waren dabei, sich Notizen zu machen, obwohl das Gespräch mitgeschnitten wurde, jedem fiel etwas anderes auf und es würde ihnen helfen, daraus ein Gesamtbild zu formen. “Wir gehen davon aus, dass es noch weitere Galaxien gibt, in die sie einfallen, unsere Galaxie weist ähnliche Rohstoffe wie ihre auf. Welche die Deathcula benötigen, um sich weiterhin zu halten. Es gibt Geschwaderführer, deren Befehlsempfänger sind Wrangler.” Hikari schrieb mit und nickte und sah zu General Dewns. “Welche Wirkung hat die Lumen Waffe auf den Organismus der Menschen?” switchte der Captain schnell auf ein anderes Thema um. “Es ist Lichtenergie, die sich selbst speist. Es kann zu Lähmungen und Blindheit kommen, sollte man in diese längere Zeit blicken.” gab der General bereitwillig Auskunft. “Also gebündelte Lichtenergie auf reine Energiewesen.” schlussfolgerte Hikari. Dr.Peaks und sein Kollege horchen auf. “Richtig, sie manifestieren sich!” beendete General Dewns den Satz. Saber sah sich um. “Allerdings überleben sie nicht lange!” setzte Hikari die Unterhaltung fort. “Sie benötigen Wasser, um dauerhaft bleiben zu können.” Hikari rieb sich seine Augen und nickte. “Wir verlassen uns auf sie, die Kommunikation läuft auf ihrer HiXY Technik über die Signaltöne! Und sollten sie nicht bereit sein, werden wir nochmal in Kontakt treten!” fügte Dewns noch ernst mit an. “Wir nennen sowas Drohung!” warf Hikari erklärend ein. “Captain!” verabschiedete sich Dewns. Hikari nickte zum Abschied und die Verbindung war sofort unterbrochen. Alle Daten und Messungen waren von einer auf der anderen Sekunde auf null. Es blieb still im Meeting-Saal. Man musste es erst einmal sacken lassen. Gerade hatte sie Kontakt zu Menschen gehabt aus einer anderen Galaxie, die unglaublich weit entfernt von ihrer war. So ein Kontakt wäre niemals zustande gekommen, ohne die Experimente der Outrider. Und genau diese Menschen bedrohten sie nun auch noch unterschwellig. Hikari sah auf seine Aufzeichnungen und blickte in die Stille nach oben. 7 Augenpaare waren auf ihn gerichtet: “Was ist, ich habe nie gesagt, dass sie nett sind!” sagte er ruhig. Lorenz lehnte sich zurück. Jarred legte hörbar seinen Stift auf den Tisch. Charles verschränkte seine Arme vor sich. “Sir, was bezwecken sie mit ihren Änderungen?” wollte Saber wissen. Hikari sah seinen Major an: “Was vermuten sie, Mr. Lancelot?” Saber sah zu Lorenz und wieder zu Hikari: “Sie wollen Zeitschinden!” stellte Saber seine Vermutung offen in den Raum. Hikari warf seinen Stift auf den Tisch, nickte und stand auf. “Sind sie feindlich?” fragte Eagle. “Nach unserer Definition ja, nach ihrer nein!” beantwortete Hikari Charles frage. “Also ist entweder oder, aber sie akzeptieren nur das entweder!” kam es von Lorenz. “Wir lassen es sacken!” warf Roland ein. Jarred nickte. “Wie weit ist die Waffe, Dr. Peaks?” wollte Hikari jetzt wissen. “Wir benötigen noch einige Tage, Sir!” gab der Wissenschaftler allen die auskunft. “Also willst du sie einsetzten?” kam es darauf gleich von Lorenz. “Nein, ich möchte sie im Hinterkopf wissen!” Lorenz stand auf: “Das ist das gleiche!" Das…” und Lorenz zeigte auf den Monitor: “Ist unberechenbar und Kriegstreiberei, wenn ihr nicht mitmacht, machen wir es trotzdem, oder habe ich das falsch verstanden?” sprach es der Captain jetzt laut aus, was alle dachten. “Gut, irgendwelche Vorschläge, Colonel Mc Graeff von ihnen kam bis jetzt gar nichts, sind sie Zaungast, interessiert es sie nicht? Oder, wie darf ich ihr Schweigen verstehen?” forderte Hikari den Befehlshaber der Delegation auf. Mc Graeff grinste und stand auf: "Setzen wir die Waffe nicht ein, werden wir von zwei Seiten überrannt, die einen vor Ort, die anderen willkürlich, durch das Einsetzen der Waffe." Dadurch wird das Grenzland unpassierbar und wir sind auf unbestimmte Zeit allen ausgeliefert!” und der Colonel ging etwas im Raum umher. “Danke, Colonel, sehr schöne Zusammenfassung!” erwiderte Hikari. Der Colonel winkte ab. Royu betrat langsam den Saal und sah sich um, die Anspannung in diesem blieb ihm nicht verborgen. “Und, Freund oder Feind?” fragte er in die lustige Runde und setzte sich wieder neben Saber. Alle sahen zu dem Japaner, der die Frage gestellt hatte, um die sich gerade alles kreiste. “Wir sind dabei!” erklärte Saber kurz. “Also Feinde, nach unseren Maßstäben!” stellte Royu fest. “Von welchem Maßstab reden sie?” wollte Lorenz jetzt wissen. "Den, mit dem wir auf der Erde messen, im einen kleinen geschützten Kosmos, sage ich jetzt mal. Sie sehen uns als Verbündete, wenn auch nicht sehr, ich nenne es mal nett! Aber sie kennen das Universum besser als wir, keine Ahnung.” Hikari und Mc Graeff sahen sich an. “Ihr Vorschlag, Colonel Hikari?” fragte Roland, der bis jetzt nur zugehört hatte. Royu setzte sich etwas auf, Saber sah neben sich. Royu grinste und schob einen Arm nach vorn: "Offensive, rein da, mit den einen gegen den einen. Alles was danach kommt, ist Diplomati.” und zeigte dabei auf Eagle. Saber hob seine Augenbrauen. Lorenz nickte und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Also machen wir mit, so lange es sein muss?” fragte Saber. Diskussionen entstanden darauf. Captain Hikari setzte sich und schob Jarred seinen Ordner zu. “Sie haben uns bedroht!” sprach Mc Graeff jetzt in die Runde. “Lassen wir das mit uns machen?” Saber stand auf, er musste sich etwas bewegen. “Fragt sich für wen!” kam es aus Yuma von Colonel Rosso. Alle sahen auf. “Es geht den Menschen der Konföderation des Sonnensystems, nur darum, die Outrider los zu werden, genau dieses Ziel haben wir auch. Stellen wir uns gegen ihren Plan, ziehen wir auf lange Zeit hin, den kürzeren. Wir sollten uns an den Taktikplan halten! Und den Outridern damit auch zeigen, dass Menschen sich egal wo verbünden und gemeinsam gegen einen Feind antreten!” Hikari grinste. Saber nickte, Lorenz dachte nach. Mc Graeff zeigte auf Rosso: “Ich unterstütze ihren Vorschlag!” König Jarred stand auf: “Wer ist dafür mit der Konföderation des Sonnensystems zusammenzuarbeiten?” stellte er jetzt die alles entscheidende Frage. Alle gaben sich noch etwas Bedenkzeit. Aus Yuma kamen die ersten Handzeichen. In Alamo stimmte man auch für ja. Im Meeting-saal auf Jarr, hob Roland als erster seine Hand, darauf folgten Saber, König Jarred, Captain Hikari lehnte sich zurück, überschlug seine Beine und teilte seine Zustimmung mit. Darauf folgte Colonel Mc Graeff mit einem Murren, Royu nickte und hielt seine Hand nach oben, Captain Lorenz sah sich um, atmete tief ein und zeigte seine Zustimmung widerwillig an. Somit war es einstimmig beschlossen, es gab keine Gegenstimmen, man war sich einig, dass das neue Grenzland mit der Konföderation des Sonnensystems zusammenarbeiten würde, um die Outrider zu bekämpfen! Darauf beendete man den Abend, Prinz Roland war der erste, der sich verabschiedete, nach wenigen Minuten verließen Captain Lorenz und Mc Graeff den Meeting-Saal. Saber ging zu König Jarred und Royu teilte seinem Bruder den Gesundheitszustand ihres Vaters mit. Royu machte sich darauf auch gleich wieder auf den Weg in die Klinik.

Mikan

Jarred, Eagle und Captain Hikari saßen mit Saber zusammen und analysierten den Taktikplan der “Konföderation des Sonnensystems”. Sollte es in den nächsten Tagen zu einem größeren Outrider Überfall kommen, stünden sie ohne Waffe da. Hikaris 3 Punkte Plan würde dann greifen. Soweit sollte es jedoch gar nicht erst kommen. So beschlossen sie, alle Angriffe bis aufs Äußerste zu zerschlagen, indem die Angriffsstärke der Outrider und deren Energieverbrauch gesteigert wird. Saber teilte mit, dass Ramrod II in den nächsten 48 Stunden wieder einsatzfähig sein würde. König Jarred klappte den Ordner zu und schob ihn von sich weg. “Es war ein interessantes Gespräch!” wechselte Jarred das Thema. Charles nickte. “Woher kommt das Wissen um die englische Sprache?” stellte Eagle seine Frage in die Runde. “Tja..” und Hikari setzte sich bequemer in seinen Stuhl. Jarred verschränkte seine Arme und musterte den Jüngsten unter ihnen: “Wie geht es ihnen, Richard?” fragte der König Saber auf einer sehr privaten ebene. Captain Hikari blickte zum Schotten. Saber nickte: “Es wird einfacher, mein Team läuft seit heute eigenständig!” war dessen kurze Erklärung, die so viel mitschwingen ließ. Charles und Jarred sahen sich an. Hikari stand auf und verabschiedete sich: “Ich nehme mich 2 Tage raus, Lorenz weiß Bescheid und übernimmt!" teilte Shinjiro mit. Jarred nickte verstehend. Saber war auch schon aufgestanden und verabschiedete sich von König Jarred und Charles. Und verließ mit Captain Hikari zusammen den Saal. “Sir!” begann Saber. Hikari ging an seinem Kommunikator die letzten Meldungen durch und nickte: “Mr. Lancelot!” und signalisierte Saber damit, dass er zuhörte: “Mein Pilot hat heute seine rechte und pflichten eingefordert!” begann er und lief weiter neben dem Captain den prunkvollen langen Gang entlang. Hikari sah auf und steckte den Kommunikator weg. “Bekomme ich jetzt Ärger?” fragte Hikari leicht grinsend. Saber musste darauf etwas lachen. “Das ist nicht auszuschließen, Sir!” Hikari nickte und blieb stehen: “Und was ihre Teamführung angeht, ich werde mich weiterhin nicht einmischen!” Saber sah den Captain vor sich an und atmete gedanklich tief ein: “Ja, Sir!” und sie liefen weiter. “Allerdings mag ich es jedoch, wenn meine befehlshabenen Offiziere ausgeruht sind!” fügte Hikari ernster an. Saber blieb still. Sie erreichten die Empfangshalle, davor warteten bereits die Wagen, um die Meeting-Gäste des heutigen Abends nach Hause zu bringen. Eine Tür des schwarzen Wagens wurde geöffnet und Hikari wandte sich noch einmal Saber zu: “Ihr Dienstgrad hat einen “ICE” Status wussten sie das?” Saber zog seine Augenbrauen zusammen. “Ich bin mir sicher, dass ihr erster Mann und ihr jetzt 100% frei laufender Pilot.” Dabei musste der Captain sich ein Grinsen verkneifen, was Saber bemerkte und sich jetzt auch entspannte. “...werden das Kind schon schaukeln und sie ihres!” Hikari beendete seine Erklärung und stieg in den Wagen. Die Tür des Autos schloss sich. “Danke, Sir!” kam es von Saber, dem der kleine Wink mit dem Zaunpfahl seitens des Captains gerade bewusst geworden war. Sah man ihm wirklich seine Sorgen schon an? Ein weiterer Wagen fuhr vor und der Schotte stieg ein. Hikari nahm sich zwei Tage raus und stand bereits schon auf “In Case of Emergency (ICE)”. Er blickte aus dem fahrenden Auto in die dunkle Nacht. Familie war jetzt das Wichtigste! Saber schloss kurz seine Augen, er war in der Position, wo er sich rausnehmen konnte. Seine Teams liefen und er konnte sich auf sie verlassen! Der Schotte atmete tief ein und aus. Als er seine Augen wieder öffnete, stellte er seinen Status auf “ICE” und sah weiter nach draußen.
 

Colt war vor einer halben Stunde nach Hause gekommen, Robin und Joshua schliefen bereits und er hatte mächtigen Kohldampf. Nachdem er den Kühlschrank auf etwas Essbarem durchsucht hatte, stand er nun an der Kücheninsel und bereitete sich ein Mega Käsesandwich zu, sogar mit etwas Grünzeug, für sein Gewissen. Er biss genüsslich hinein und dachte über die Ereignisse des Tages kauend nach. Da klappte der alte Hikari zusammen, während der Bilder über die Rettung seines Sohnes. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr verstand er es. Er würde auch bald einen Sohn haben, sowas würde er auch nicht sehen wollen! Darauf kam ihm der Kontakt zu den Menschen der Konföderation des Sonnensystems in den Sinn, einschätzen konnte er es nicht, was auch zum Teil am Verstehen des Gesagten lag. Einstimmig wurde darauf beschlossen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, wie würde das enden? Soll er wirklich einfach nur Vertrauen haben, in allem, was die da oben beschließen? So wie es Lorenz versucht hatte, ihm zu erklären. Er nahm einen erneuten großen Bissen. Er sah sich im Haus um und nickte seinen Gedanken zu, er musste es, er vertraute auf Sabers Entscheidungen, das hatte er immer! Der Schotte würde schon seinen Mund aufmachen, wenn etwas schief lag. Das wusste Colt und das gab ihm auch die Sicherheit unter dem Kommando des Schotten zu stehen, der nicht nur sein Boss war, sondern zu seinen besten Freunden gehörte. Und er überlegte wie er Saber noch weiter den Rücken frei halten konnte. Sein letzter Happen seines Sandwich verschwand in seinem Mund und er ging kauend in den ersten Stock, er freute sich auf eine heiße Dusche und vor allem auf das Bett!
 

Fireball schlich in der Nacht durch das Haus, er kam schwer in den Schlaf. Jetzt hatte er Durst und ging zielsicher in die Küche. Das Haus war ruhig, im Eingangsbereich standen die Schuhe seines Vaters, er war slso auch wieder zurück! Alle schliefen. Er öffnete den großen Kühlschrank, dort standen verschiedene Softdrinks bereit, er überlegte und griff nach einem Eistee, den seine Mutter auf Vorrat für seinen Vater in Japan kaufte, “aber probieren konnte man ihn ja mal.” dachte er sich und griff nach einer Flasche. “Gar nicht so übel!” dachte er sich und sah sich das Etikett der Flasche an. “Was wohl beim Meeting heute rausgekommen war?” Royu hatte nichts weiter erzählt. Und seine Sorge galt am gestrigen Abend nur seinem Großvater, dem es aber schon wieder besser ging. Fireball schloss den Kühlschrank und lief langsam durch das Wohnzimmer, im Augenwinkel sah er, dass die Tür zur Terrasse etwas aufgeschoben war. Fragend ging er zu dieser und sah hinaus. Vorsichtig trat er nach draußen, nur in Shorts und T-Shirt bekleidet, es war dunkel und wer sollte ihn hier schon sehen und musste grinsen. “Rauchen ist ungesund!” trat Fireball an seinen Vater heran und setzte sich neben ihn auf einen der Sessel. Shinjiro wäre beinahe vor Schreck von seinem weichen, gemütlichen, Lounge-Sessel gefallen, hätte er nicht schon halb darin gelegen. Sein Sohn hatte ein Talent und das war, jemanden fast zu Tode zu erschrecken! Er grinste und nahm sein Bein vom gegenüberliegenden Sessel und setzte sich etwas auf. “Ich denke nach und was machst du hier?” fragte er und sah auf seine Uhr, nachdem er die Zigarette ausgemacht hatte. Fireball musterte seinen Vater, der noch immer halb in seiner Uniform steckte, beim Hemd waren die ersten 4 oder 5 Knöpfe offen, die Krawatte und Jacke lagen über einem Stuhl. “Ich hatte Durst und habe die Tür offen stehen sehen.” untermalte Fireball seine Antwort, indem er die Flasche in seiner Hand leicht anhob. “Gab es keinen Pflaumensaft?” fragte Shinjiro und nahm seinem Sohn die Flasche ab. “Das ist meiner!” untermalte jetzt Shinjiro seine Antwort und öffnete den Eistee. Fireball grinste. “Wie geht es deinem Großvater?” wollte Shinjiro von seinem Sohn wissen, bevor er sich einen Schluck des kühlen Getränks gönnte. Fireball nickte etwas betrübt: “Schon wieder besser, es war wohl wirklich nur der Schreck." erklärte er. “Hm…” war die kurze Antwort und blickte zu seinem Sohn, der es sich auch gerade gemütlich machte. “Na, dann leg los!” forderte Shinjiro ihn auf. Fireball sah auf und sein Vater fragend an. “Ich dachte, ich bekomme noch Ärger von dir!” erklärte ihm sein Vater etwas belustigend. Fireball rollte leicht mit seinen Augen, das hatte er nach der Aufregung ganz vergessen, er war doch eigentlich noch sauer auf seinen Vater! “Ach, das hat sich erledigt!” Shinjiro nickte und hielt seinem Sohn seinem Kommunikator entgegen. Fireball nahm ihn und sah sich eine interne Meldung an, die besagte, dass nur der Pilot alle Informationen erhalten würde und sich somit auch selbst um alles kümmern musste. Er schluckte abermals und nickte verhalten. “Ich weiß um die Verantwortung dahinter!” und gab seinem Vater den Kommunikator wieder zurück. “Gut, ich wollte dir damit sagen, dass ich ab jetzt auch damit raus bin!” Fireball presste seine Lippen aufeinander. Und blickte in die Dunkelheit. Es bedeutete ihm sehr viel, dass seine Freunde ihm vertrauten und selbst Saber sich nicht die Meldungen synchron schicken ließ. Aber das jetzt auch sein Vater ihm diese Eigenverantwortung zuschrieb war schon eine andere Nummer. Das musste erst einmal sacken! Richtig begreifen würde er das Ausmaß erst in den nächsten Tagen, dessen war er sich ziemlich sicher! Sie saßen und schwiegen eine ganze Weile. Die Nacht war warm und vereinzelt landeten Schiffe auf dem nahegelegenen Militär-Raumhafen. Die auch in der Nacht um den Orbit von Jarr flogen. Fireball sah, dass sein Vater den Jet-Anhänger um seinen Hals trug und zeigte auf diesen: “Du hast die Schachtel also gefunden?” stellte Fireball fest. Shinjiro, sah an sich herab und griff nach dem Anhänger um seinen Hals. “Du hast ihn gefunden, wie auch immer!” und betrachtete den auf Hochglanz gebrachten Jet genauer. “Es ist deiner, hat mir Großvater Sato erzählt!” und Fireball musste etwas lachen. Shinjiro ließ vom Jet ab und blickte zu seinem Sohn. Fireball nahm den Blick auf: “Du hast echt in der Werkstatt gestanden?” fragte er nochmals nach. Shinjiros Augenbrauen gingen nach oben, “Was war daran denn jetzt so lustig?” fragte er sich und winkte die Frage ab: “Ja!” und nahm die Kette mit dem Anhänger ab: “Ich schenk sie dir!” und hielt sie seinem Sohn entgegen. Fireball sah zum Anhänger, der sich leicht hin und her bewegte. “Aber es ist deiner!” Shinjiro grinste verhalten und betrachtete den sich bewegenden Jet. “Nein, er gehörte deinem Großvater!” erklärte er. “Gehörte?” fragte Fireball und nahm seinem Vater das Lederband ab. Shinjiro nickte: “Ja, er wollte ihn nicht!” Fireball sah abwechselnd zum Jet und zu seinem Vater: “Aber warum?” fragte sich Fireball in seinen Gedanken. “Er gehört dir!” Fireball grinste: “Danke!” und legte sich die Kette um den Hals. Shinjiro beobachtete seinen Sohn, der sich sichtlich über den kleinen Anhänger freute. “Du solltest schlafen gehen, Pilot der Ramrod-Einheit!" sagte Shinjiro und grinste leicht. Fireball bekam große Augen und nickte, viel von der Nacht hatte er jetzt nicht mehr! “Bye, bye Sir!” lachte er und verschwand. “Aye, aye Sir!” murmelte Shinjiro belustigend vor sich und ließ sich wieder bequemer in den Sessel herabsinken. Seine Beine legte er auf dem vor ihm stehenden Sessel ab und blickte wieder in die Sterne.
 

+++Erinnerungen+++
 

Shinjiro ging in das Büro seines Vaters, dieser war gerade nicht da, er benötigte jedoch einige Ausdrucke. Der erste war nichts, er zerknüllte das Blatt und warf es, während er das Zimmer wieder verließ in den Papierkorb. “Also noch mal!” dachte er sich und hielt in seiner Bewegung inne. Er drehte sich den braunen, ledernen Papierkorb neben dem Schreibtisch seines Vaters zu und sah hinein. Er hockte sich hin und fischte einen kleinen metallenen Jet heraus. Den Jet, den er seinem Vater vor zwei Tagen zum Geburtstag geschenkt hatte. Er betrachtete ihn und stand wieder auf. Er sah zum Schreibtisch, sein Blick fiel auf die Stiftablage, in der nicht nur Stifte und Büroklammern lagen, auch Royus erste krumme Schraube, die sein Bruder vor einem Jahr in der Werkstatt von Sato-san gemacht hatte. "Vielleicht war er heruntergefallen?" fragte er sich und betrachtete die Entfernung vom Schreibtisch bis zum Papierkorb. Was ihm im nächsten Augenblick unwahrscheinlich vorkam. Er blickte wieder zum Jet in seiner Hand und hielt ihn vor das Fenster und ließ ihn im Sturzflug nach unten gleiten. “Abgestürzt!” kommentierte er und verzog seine Lippen. Er atmete tief ein und aus, steckte den kleinen Jet in seine Hosentasche und verließ das Büro.
 

+++Erinnerungen Ende++
 

Shinjiro öffnete seine Augen, er spürte eine warme Hand auf seiner Wange und blickte in Hitomis Gesicht: “Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken!” Er sah sie fragend an und realisierte, dass er noch immer auf der Terrasse war und es bereits hell wurde. Langsam richtete er sich auf. “Du bist eingeschlafen!” hörte er Hitomis Worte und er stand langsam auf. Bequem war es nicht gewesen, musste er feststellen. Er nahm seine Sachen vom Sessel und ging ins Haus. Hitomi sah ihn nach, wurde aber von einem zarten Miau aus ihren fragenden Gedanken gerissen und sie musste schmunzeln.
 

Robin, Colt und Joshua saßen am Frühstückstisch, für Josh würde in einer halben Stunde der Unterricht losgehen. Begeistert war der Junge nicht, aber die Aussicht danach im Pool zu schwimmen entschädigte ihn. “Wie soll ich hier Freunde finden, wenn ich den ganzen Vormittag lernen muss, das ist voll unfair!” grummelte Joshua und rührte gelangweilt in seinen Cornflakes. Colt nickte nur und las sich, während er seine Schüssel auslöffelte, die Rückseite der Schachtel durch. Auf dieser war ein Lucky Luke Comic abgedruckt. Robin schnitt nebenbei Obst auf, damit die beiden wenigstens etwas Gesundes am Morgen zu sich nahmen! Oder im Falle ihres Mannes am Tag. Colts Kommunikator unterbrach Joshua's Genörgel und Robins Gedanken. Der Cowboy stand auf und verließ kurz das Wohnzimmer. “Wir können auch Nachmittag etwas unternehmen, Jarr ist eine wunderschöne Stadt, ich bin mir sicher, es gibt genug für Kinder!” Josh nickte: “Na, gut!” sprach er noch nicht ganz überzeugend aus und aß seine Cornflakes weiter. Colt kam zurück an den Tisch und setzte sich wieder. “Der Säbelschwinger macht Frei!” teilte er Robin mit. “Somit hast du das Kommando!” schlussfolgerte Robin. Colt nickte. “Es ist gut, Sincia braucht ihn!” Der Lockenkopf sah zu Joshua: “Ja!” war seine knappe Antwort darauf. Robin stellte ihren Mann den Obstteller hin. Colt, der gerade nach den Speck greifen wollte, sah zum Teller mit dem bunten Obst schnitzen und zu seiner Robin, die ihm ein liebevolles Lächeln schenkte. Wie selbstverständlich griff er nach einem Apfel und biss genussvoll ab. Robin kicherte und Josh grinste hörbar vor sich hin. “Finger weg von den Süßigkeiten-Automaten!” ermahnte sie noch witzelnd. In Colt tauchte ein Bild des leckeren Cheeseburger vor ein paar Tagen auf. “Hau, womit habe ich das verdient!” kommentierte er und nahm sich einen erneuten Apfelschnitt. Und Robin stellte nun auch Joshua seinen Teller hin. Colt lachte, “Tja, Kumpel! Wie gefangen mit gehangen!” Die drei lachten.
 

Fireball sprang vom Frühstückstisch auf, trank aber noch schnell im stehen seinen Kaffee aus. Alle sahen ihn erschrocken an. “Ich muss los, der Cowboy bringt mich sonst um!” und rannte Richtung Terrassentür. “Bye, Mikan!” rief er und weg war er. Shinjiro sah zu Royu und darauf zu Hitomi. “Mikan?” Hitomi nickte und zeigte an das Ende der Terrasse. Shinjiro sah dort ein hellrotes Fellknäuel liegen, die Sonne ließ das Fell Orange schimmern. Aber es war: "eine Katze!” und er drehte sich fast blitzartig wieder zu Hitomi. Sie zuckte leicht mit ihren Schultern und nickte wissentlich: “Sie kommt jeden Tag!” Shinjiro zog seine Augenbrauen zusammen und sah zu seinem Bruder, der das garantiert auch schon wusste. Royu grinste ihm entgegen: “Der Name passt, sie schaut aus wie eine Orange!” und zeigte mit seinem Kopf Richtung des kleinen Kätzchens und stellte dabei seine Kaffeetasse vor sich ab. Shinjiro sah wieder zu seiner Frau. Hitomi stand auf: “Möchtest du noch einen Kaffee?” fragte sie und griff nach seiner Tasse. “Ja, mit Milch!” antwortete Royu für ihn grinsend. Shinjiro sah seinen Bruder ernst an. Hitomi kicherte und ging ins Haus. Shinjiro sah ernst zu dem Kätzchen, welches sich auf den Rücken drehte, sich streckte und sich sichtlich wohl fühlte. Er stand auf und ging ins Haus zu Hitomi. Die seinen Kaffee zubereitete. “Da draußen ist eine Katze!” wiederholte er nochmals das Offensichtliche und zeigte Richtung Terrassentür. Hitomi nickte: “Ein Kätzchen, ja, sie ist noch klein!” erklärte Hitomi und sie nahm die Tasse aus der Maschine. Shinjiro ging um Hitomi herum, die sich etwas aus der Obstschale nahm. “Sie?” fragte er. “Ja, es ist ein Mädchen!” sah Hitomi ihn an. Er musterte seine Frau vor sich und öffnete seinen Mund, um ihn gleich wieder zu schließen. “Deine neue Frisur steht dir!” sagte sie und strich ihn durch seine Haare. Er beobachtete ihr tun und sah sie immer noch weiter fragend an: “Du hast sie gefüttert!” schlussfolgerte er. “Sie hat so sehr gemauzt und ist ganz zutraulich!” erklärte Hitomi weiter. “Mikan!” wiederholte er. Hitomi nickte: “Ja, möchtest du eine?” und drückte ihm eine Orange in die Hand und verließ die Küche mit seinem Kaffee. Shinjiro riss seine Augen auf und sah ihr nach. Er schüttelte seinen Kopf und verließ die Küche. “Shinji hat sie so getauft!” erwähnte Hitomi beiläufig und ging nach draußen. Er warf die Orange mit einer Hand nach oben und fing sie wieder auf: “Ja klar, wer sonst!” sprach er in den Raum und atmete tief ein und wieder aus. Dabei nickte er einige Male und stemmte seine Hände in die Hüften und sah sich um.
 

Sincia strahlte, gerade hatte Saber ihr erzählt, dass er drei Tage nur für sie und Sara da war. Die Trübsal des Morgens war vorbei. Nur er, sie und Sara. Marry freute sich, Sincia endlich mal wieder lachen zu sehen. Saber hatte seine Damen zu einem Frühstück ausgeführt, danach gingen Sincia und er ins Krankenhaus. Seine Mutter sollte die Tage auf Jarr genießen und auch endlich mal ausspannen. Der etwas längere Schlaf hatte dem Schotten auch gut getan. Es half ihm, sich jetzt ganz auf seine Familie zu konzentrieren. Colt hatte er heute Morgen schon angerufen, der Cowboy hatte ihm versichert, dass alles klar gehen würde. Saber wusste, dass er sich auf den Cowboy verlassen konnte. Aber er wollte es seinem Freund und ersten Offizier persönlich mitteilen. “Guten Morgen, kleine Prinzessin!” begrüßte er jetzt seine Tochter und nahm sie gekonnt aus ihrem Inkubator und gab ihr einen Kuss auf ihre kleine Stirn. Sincia lächelte und es stiegen Tränen in ihre Augen, aber heute waren es Tränen der Rührung und Liebe.
 

In den Medien wurde die Bevölkerung der Planeten über das aktuelle Geschehen informiert. Es wurde erklärt, dass es zu einem Einsatz einer neuartigen Waffe gekommen war. Und bis man diese neuen Erkenntnisse hatte, blieb der Flugverkehr zwischen Sektor A, B und der Erde weiterhin eingeschränkt. König Jarred trat vor die Kamera und hielt eine Rede, er bedankte sich für das Verständnis und dass alles bis jetzt ruhig ablief. Den Kindern wünschte er schöne Ferien und verabschiedete sich. Colt schaltete den Fernseher aus, nachdem die TV-Ansprache beendet war. April und Fireball sahen sich an. “Also wird es doch länger dauern hier!” kommentierte April das gehörte. Fireball grinste dem Cowboy entgegen: “Ich sag doch, dein Sohn kommt mit Baskenmütze und Baguette auf die Welt.” April kicherte ein wenig. Colt verzog seine Lippen und musste auch grinsen, als ihm die Zeit bewusst wurde. Robin würde in wenigen Wochen eh nicht mehr fliegen dürfen. So wie es aussah, mussten sie sich hier auf die Geburt vorbereiten! “Gehen wir zu Mittagessen, ich schiebe Kohldampf, das glaubt ihr gar nicht!” schlug der Cowboy vor und sie verließen Ramrod, um in das Offizierskasino zu gehen. Auf dem Rollfeld war wie immer geschäftiges Treiben, die Delegation wurde bis auf weiteres hier stationiert bleiben, so wie die Engländer auf Yuma. Das freute den Cowboy, hatte er doch schon einige neue Bekanntschaften mit seinen Lands Männern geschlossen. Die ihnen auch vereinzelt über den Weg liefen. Dave und Daniel kamen ihnen entgegen und grüßten die drei. April sah flüchtig zum dunkelblonden Navigator der USS Detroit. Daniel grinste, nachdem er Aprils Reaktion bemerkt hatte. Fireball sah zu April, nachdem er das Namensschild des Offiziers gelesen hatte. Er sah zu April die neben ihm stand und musterte danach den dunkelblonden jungen Mann Anfang 20. “Wie schaut es aus Colt, wir wollen heute Abend Jarr ein bisschen unsicher machen.” fragte Dave und Colt nickte. “Also ist heute pünktlich Feierabend!” stellte Fireball fest und sah zu April. Die Blondine riss etwas ihre Augen auf und sah den Japaner neben sich an, doch der grinste sie nur an. Verstohlen blickte sie darauf zu Daniel, der ihr zunickte. Nachdem Dave und Colt fertig waren, setzten die drei ihren Weg fort. Viel zu tun gab es heute wirklich nicht. Ramrods Systeme durchliefen gerade manuelle Testphasen, es sah alles sehr gut aus. Fireball war auf die neuen Turbo Booster Triebwerke gespannt, er würde sie spätestens morgen schon in der Luft testen können.
 

Royu und Shinjiro verließen das Krankenhaus. Ihr Vater hatte sie nach einer halben Stunde wieder weggeschickt, sie sollten sich um ihre Verpflichtungen kümmern. Statt hier rum zu stehen! “Ihm geht es also wieder gut!” stellte Shinjiro fest. Royu nickte, während er an seinem Kommunikator etwas schrieb. “Gestern wollte er auch nur Shinji um sich haben!” erklärte er kurz und blickte wieder auf. Shinjiro nickte: “Dann schicken wir ihn, um Vater später abzuholen!” Royu sah auf und zu seinen Bruder: “Verüble es ihn nicht!” sagte der jüngere der beiden. “Das tu ich nicht, ich bin froh, wenn ich aus der Nummer raus bin!” gestand Shinjiro und sah auf seine Uhr. “Wann landet deine Einheit?” wollte er wissen und wechselte damit auch gleich das Thema. “Gerade geschehen!” teilte Royu seinen Bruder mit. Shinjiro nickte. Und beide liefen schweigend weiter. In der Lobby kam ihnen Saber entgegen, der so wie es aussah, etwas zu essen besorgt hatte. Sie begrüßten und unterhielten sich. Shinjiro bekam einen Anruf und verließ das Krankenhaus, um draußen in Ruhe zu telefonieren. “Warum rettet mich nie ein Anruf?” kommentierte Royu den Abgang seines Bruders. Saber grinste. “Haben sie einen Moment, Mr. Hikari?” fragte Saber. Royu sah auf seine Uhr: “Einen kleinen ja!” Saber nickte und zeigte ein Séparée in einem Wartebereich an. Royu folgte den Schotten.
 

Joshua erkundete die Villa von Captain Lorenz, er ging mutig in den Keller, obwohl er Keller nicht unbedingt mochte, aber ein fremdes Haus zu erkunden, war gerade spannender als seine Hausaufgaben und hier gab es immer was neues zu entdecken. Robin war einkaufen gegangen, das Zentrum war nicht weit. Joshua staunte, ein Billardtisch stand mitten im Keller, so sah der Keller gleich gar nicht mehr nach Keller aus. Ein zusammengeklapptes Trampolin hatte er auch in einer Ecke stehen sehen und zur Krönung Fahrräder, sogar eines in seiner Größe. Joshua war begeistert, das würde einiges hier einfacher, schneller und schöner machen: “Das ist so Cool!” sagte er zu sich und griff nach dem Metallblauen Superbike. “Ganz schön eingestaubt.” stellte er fest und wedelte den Staub vor seiner Nase weg. Oft wurde damit wohl nicht mehr gefahren, leider hatte es auch einen platten Hinterreifen. Er beschloss, es nach oben zu tragen, um es sauber zu machen. Vor der Einfahrt sollte es niemanden stören, ein Auto würde dort eh nicht stehen. Er stellte das Bike auf den Kopf und besorgte sich Lappen und Wasser, frustriert rollte er das Hinterrad, Eiern tat es auch und Colt würde so schnell nicht wieder da sein. Kinder liefen lachend vorbei, die wohl in den angrenzenden Stadtpark gingen. Joshua sah ihnen nach. Sie hatten sichtlich Spaß und fuhren auf der Straße mit ihren Rädern und jagten sich. Er grinste und stellte sich auf das Tor und ließ sich hin und her schwenken. Die Sonne stand hoch, keine Wolke konnte er am Himmel über sich entdecken, ein perfektes Badewetter! Stellte der 12 jährige fest. Aber Robin hatte ihm verboten, allein in den Pool zu gehen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als erst einmal zu warten.
 

Fireball saß genervt auf der Bodenerhöhung vor dem Hangar im Schatten und sortierte die Meldungen, die ihn erreichten. Kurz vorher hatte er eine Diskussion mit einem Flugingenieur gehabt, dieser hatte ihn zum Schluss sogar stehen lassen. Er hatte ihn nicht ernst genommen aufgrund seines Aussehens und Alter. Der Ingenieur war der festen Überzeugung, dass da etwas nicht stimmte und wollte sich jetzt mit dem Befehlshaber auseinandersetzen. Nachher sollte er auch noch ins Krankenhaus, sein Großvater konnte heute schon wieder nach Hause. Das freute Fireball, aber gerade passte es überhaupt nicht. “Hey Kurzer, faulenzen ist nicht!” Fireball sah auf und Dave stand breit grinsend mit seiner Fliegerbrille auf der Nase vor ihm. “Faulenzen, wäre jetzt echt nicht schlecht!” antwortete Fireball und widmete sich wieder seinem Tun, auf seinem Steuerungs Tablet. Dave stemmte seine Hände in die Hüften und stellte sich neben die Bodenerhöhung: “Gibt es Probleme?” fragte der Hochgewachsene und schielte auf das Tablet. “Nein, ich muss nur Ordnung in das Chaos von Meldungen bringen.” Dave nickte und griff nach dem Tablet: “Zeig mal her!”
 

Saber und Sincia lagen auf dem breiten Liegesessel im Zimmer ihrer Tochter. Sara schlief und genoss die Nähe der Beiden. Saber ging es nicht anders, zum ersten Mal seit Saras Geburt konnte er sich voll und ganz auf sie konzentrieren und es brachte ihm Ruhe in seine Gedanken. Mehr benötigte er gar nicht, diese intensive Zeit zu wissen, er muss nirgends hin, sondern hat einfach nur hier zu sein. Neben sich seine Frau und Tochter, beide ganz nah, so wie es sein soll. Ein Vorgeschmack auf die Zukunft. Das Gespräch mit Royu hatte den Schotten weiter geholfen. “Alles normal!” hatte er ihm versichert! In erster Linie benötigte Sincia ihn jetzt mehr als seine Tochter. Seine Tochter ist hier rund um die Uhr gut versorgt! Aber seine Frau braucht jetzt das Gefühl, dass sie nicht allein ist. Sie weiß es, aber sie muss es jetzt spüren. Er soll keine Lösungen finden, sich auch anschreien lassen, sollte es einmal dazu kommen! Er ist der Mann und seine Frau braucht jetzt seinen Schutz und vor allem die Sicherheit! Jetzt nicht stark sein zu müssen. Er soll einfach nur da sein und die Situation aushalten. Sincia muss merken, ich kann gerade schwach sein, ohne Ratschläge, wie sie stark sein soll, sie soll jetzt schwach sein, damit sie gestärkt und voller Vertrauen aus der Situation geht. Die Hormone, der Körper war noch nicht bereit dazu und alles spielt gerade vollkommen verrückt. Einer muss den Überblick behalten und das ist jetzt seine Aufgabe! Seinen Mädels der Fels zu sein! Zuhören, zuhören und nochmal zuhören. Er sollte sich bei seinen Freunden auskotzen, oder beim Sport. Auch sollten sich Sincia und er vor Augen halten, dass es eine zeitlich begrenzte Ausnahmesituation ist, die in einigen Wochen vorbei sein würde! Es half Saber und die Annahme der Situation, es war halt jetzt so, aber die Zeit würde in nicht mal mehr 8 Wochen vorbei sein, mit viel Glück auch schon eher, je nachdem wie schnell Sara zunahm und sich wie bisher ohne Zwischenfälle entwickelte. Das machte seine Tochter besonders gut, fand er! Sie trank gut und nahm auch kontinuierlich zu. Kleine leise Schrei versuche waren auch schon ab und zu vorhanden. Die erfahrenen Schwestern und Ärzte der Station waren sehr zufrieden. Er lehnte sich mit seinem Kopf an Sincia, die schon tief und regelmäßig atmete, sie würde wohl gleich einschlafen. Er betrachtete das kleine Mädchen in ihrem Arm und legte seine Hand auf die Decke mit einem Finger, strich er seiner Tochter sanft über ihre Stirn bis zu ihrer kleinen Nasenspitze. Er schmunzelte und ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen, während Sincia schlief.
 

Den warmen Samstagnachmittag nutzten die Menschen in Jarr um sich an den Uferpromenaden zu treffen, die Cafés waren gut besucht und die Wiesen vor dem Ufer des Flusses, welcher sich durch ganz Jarr schlängelte wurden zum Picknicken oder zum Sonnenbaden genutzt. Hitomi und Shinjiro liefen über eine Brücke mit hübsch verzierten gusseisernen Geländern, um auf die gegenüberliegende Promenade zu kommen, dort gab es viele kleine Familienbetriebe, von Nähereinn bis Köstlichkeiten. Hitomi wollte sich dieses Viertel unbedingt ansehen. Sie liebte die Atmosphäre von kleinen Manufakturen, war sie doch selbst in so einer Familie aufgewachsen. Das Thema Katze klammerte Shinjiro gerade aus, sie hatten sich vorerst geeinigt, dass Mikan draußen bleibt. Sie entdeckten eine Bäckerei, wo es sich Hitomi nicht nehmen ließ, einige örtliche Spezialitäten zu kaufen. Daneben war ein Blumenladen, darauf folgte ein wirklich sehr kleines Café. Sie beschlossen, hier eine kleine Pause zu machen und einen Kaffee zu trinken. Hitomi beobachtete das Geschehen, auf dem Fluß fuhren Paddelboote, viele Radfahrer waren unterwegs. Ein Hund jagte ein Frisbee, welches der Besitzer ihm immer wieder über die weitläufige Wiese warf. “Wie wunderschön es sein könnte, ohne die Bedrohung dahinter!” sprach sie ihre Gedanken plötzlich laut aus. Shinjiro sah von seinem Kaffee auf und beobachtete seine Frau: “Du machst dir Sorgen!” stellte er fest. Hitomi nickte: “Ja, schau all die Menschen, jederzeit kann etwas geschehen!” und sie beobachtete ein junges Pärchen. “Das kann es auch, wenn es keine Outrider gäbe!” Hitomi nickte und sah zu Shinjiro: “Da schau!” und sie lächelte und blickte zu den beiden Jugendlichen, die vielleicht gerade einmal 14 oder 15 Jahre alt waren und sich an das Ufer setzten. Er verstand erst nicht, aber musste dann grinsen: “Da ist nichts!” kommentierte er und überschlug seine Beine. “Ach, ich wusste es sehr zeitig!” antwortete Hitomi auf seine Äußerung und betrachtete ihren »Flan pâtissier« einen französischen Puddingkuchen mit Karamellsauce, den sie sich gleich schmecken lassen würde! Shinjiro setzte sich seine Sonnenbrille auf und grinste frech vor sich hin. “Was wusstest du?” stellte er sich naiv. “Sasuke war auch interessant!” ärgerte Hitomi ihren Mann, was er konnte, konnte sie schon lange! Shinjiro lachte kurz auf: “Niemals!” war seine überzeugte Antwort. Hitomi nahm von ihrem Kuchen, er war vorzüglich! “Möchtest du probieren, er ist gut!” forderte sie ihn heraus. Er lächelte sie nur liebevoll an. “Na siehst du, also wusstest du es damals auch schon!” und widmete sich wieder ihren Kuchen. “Was macht dich da so sicher?” und er nahm von seinen Kaffee. Hitomi schmunzelte, während sie die letzten Stücken ihres “Flan pâtissier” genoss. “Du warst der einzige, der sich meine endlos langen Aufsätze angehört hatte. Nicht einmal meine Lehrer haben sie bis zum Schluss gelesen.” erzählte Hitomi. Shinjiro nickte: “Au ja, sie waren wirklich sehr, sehr, sehr lang!” sagte er belustigend, als er sich daran erinnerte. Er hatte es geliebt, ihr zuzuhören, ihre Geschichten und Gedanken dazu zu verfolgen: Und ihre Stimme zu hören, die meist sanft und ruhig war, aber auch fest und fordert sein konnte, wenn es sein musste. “Also sag, wann!” forderte sie. Shinjiro dachte noch einmal kurz nach.
 

+++Erinnerungen+++
 

Sie berührte langsam und vorsichtig seine Unterarme. Er beobachtete sie still. Sie strich mit ihren Fingern sanft über seine Haut. Sie stoppte an seinen Händen und nahm sie in ihre. Er bekam eine Gänsehaut, die sich über seinen ganzen Körper entlang ausbreitete. Wann er das letzte Mal so eine liebevolle Berührung hatte, wusste er nicht mehr. Er ließ es zu, denn es war schön. Er beobachtete Hitomi vor sich. Sie hielt seine Hände sanft aber bestimmt fest. “Gut, nun schließe deine Augen!” sagte sie leise. Er sah Hitomi vor sich an, die bereits ihre Augen geschlossen hatte. Ihre Haare bewegten sich langsam, im schon recht kühlen Herbstwind, eine dünne Strähne legte sich über ihr Gesicht. Doch das störte sie nicht, sanft begann sie: “Vater unser im Himmel...” Er lauschte ihrer Stimme. Ihre warmen, zarten Hände umschlossen die seinen. Eine wohltuende Wärme breitete sich in ihm aus. “...und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern…” hörte er ihre ruhigen Stimme weiter zu. Seine Augen glitten langsam über ihr Gesicht, ihre Lippen, die diese sanften Worte sprachen, ihre Nase, deren Spitze leicht rot von der Kälte war, ihre geschlossenen Augen, über die sich die Haarsträhnen gelegt hatten. Was passierte hier gerade? Ihm wurde warm, er hatte das Gefühl, die Zeit würde stillstehen. Seine Augen konnte er gar nicht abwenden. Sein Blick fiel auf ihre Hände, die seine so fest und sanft hielten. “... Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.” beendete sie das Gebet und lächelte, als sie langsam wieder ihre Augen öffnete. Ihr Blick traf seinen. “Du musst jetzt Amen sagen.” flüsterte sie. Er lächelte sie liebevoll an: “Das war sehr schön!” sagte er leise. Hitomi nickte und sah auf seine Hände, die sie noch hielt, er machte überhaupt keine Anstalten, sie wieder zu bekommen. Langsam ließ sie ihn los und sie sahen sich nun etwas verlegen an: “Nun, ja … also! begann Hitomi und strich ihre Haarsträhne aus ihrem Gesicht. “Ich muss los!” Shinjiro nickte, er verstand. Sie lächelte ihn noch einmal an, beugte sich langsam etwas nach vorn und gab ihm einen schnellen Kuss auf seine Wange. Er war davon vollkommen überrascht. Hitomi wurde etwas rot und lief schnell die alte Betontreppe zur Straße hinauf. “Bis nächste Woche!" rief sie noch zu ihm und war auch schon verschwunden. Er sah ihr noch eine ganze Weile nach. “Ja!” antwortete er ihr leise, obwohl sie schon eine ganze Weile verschwunden war, er betrachtete eine Hand, ihre Berührung spürte er noch immer.
 

+++Erinnerungen Ende+++
 

König Jarred analysierte zusammen mit Dr. Morel den Kontakt mit der Konföderation des Sonnensystems. Seit Stunden saßen sie in seinem Besprechungszimmer zusammen. “Sie lassen sich nicht in die Karten schauen!” sagte Dr. Morel, nachdem er sich die Aufzeichnung nochmals angesehen hatte. Jarred nickte, “Aber warum? Ein Informationsaustausch wäre auch für sie zum Vorteil!” sprach Jarred seine Gedankengänge aus: “Des einen Vorteil Ist, des Anderen Nachteil!” erwiderte Morel und ließ die Aufnahmen zurücklaufen. “Fakt ist, dort saßen auch mehrere, um das Gespräch zu verfolgen.” analysierte Morel. Jarred lehnte sich in seinem Ohrensessel zurück. Das war ihm durchaus klar, er wartete jetzt noch auf die Scans, die sie von dem weit entfernten Sonnensystem gemacht hatten. “Auf jeden Fall eine höchst interessante Sache.” lehnte sich jetzt auch Morel zurück. “Was geschieht mit der Waffe danach?” wollte Morel wissen und trank ein Schluck Wasser. “Soweit sind wir noch nicht!” erklärte der König. Selbst er hatte schon mehrere Szenarien im Kopf, aber eines, mit dem alle Seiten leben konnten, war noch nicht dabei gewesen. “Meine Sorge ist, wenn sie hinter Captain Hikaris drei Punkteplan kommen, dann wissen sie, dass wir sie hinhalten!” Morel grinste etwas und sah den König an: “Er war 16 Jahre auf einem Militärgelände, ich glaube nicht dass Mr. Hikari dort nur Däumchen gedreht hat!” führte Morel seine Gedanken dazu aus. Jarred sah auf und Morel entgegen. “Sie meinen er weiß mehr?” Morel nickte: "Auf jeden Fall so viel, dass er weiß welche Informationen für uns hilfreich sind, er kennt sie und sie ihn!” Jarred atmete tief ein. “Ich werde mit ihm reden!” beschloss er. Morel nickte: “Also hat er ihnen nie erzählt, wie er dort gelebt hat?” fragte der Doctor genauer nach. Jarred nahm von seinem Tee. “Doch, er hat mir auch einige Namen genannt, auch diesem General Dewns hatte er erwähnt.” und Jarred zeigte auf den Monitor. “Gut!” und Morel sah zu seinen Aufzeichnungen. “Das hätte mich auch sehr gewundert!” Jarred nickte und nahm sich ein mit Schokolade überzogenes “Petit four.” Morel beobachtete Jarred: “Was ist das zwischen ihnen?” fragte Morel neugierig. König Jarred sah den Doktor fragend an: “Ich meine ihre Freundschaft, sie können mit ihm umgehen und haben ihm als Erster sofort wieder vertraut, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.” Jarred grinste: “Sie haben uns analysiert!” stellte er belustigend fest und musste lachen. Der Doctor schmunzelte. “Ein wenig!” gab er zu. Der König dachte kurz nach: “Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, als er zurückkam." Er stürmte wie selbstverständlich in seiner Art auf meine Brücke.” erzählte Jarred, als er sich die erste Begegnung mit Shinjiro nochmals vor einem Jahr in seine Gedanken zurück rief. “Was soll ich sagen, er war wieder da…” beendete Jarred seine Erzählung. “Sie sehen ihn!” stellte Dr. Morel fest!” König Jarred dachte einen Moment darüber nach: “Ja!” bestätigte er. “Und er sie!” fügte Morel an. Jarred nickte: “So wird es wohl sein.” Morel notierte sich etwas. “Er hat ihnen gefehlt!” stellte er fest. Jarred grinste: “Ja, aber sagen Sie ihm das bloß nicht!” Morel lachte hörbar auf: “Das werde ich nicht!” versicherte er. “Wie kommen sie voran mit ihm?” wollte Jarred den Stand der Dinge um seinen Freund wissen. “Schleppend, er ist vorerst stabil, ich bin mir jedoch ziemlich sicher, es ist eine sogenannte “resting Phase", meine Sorge geht dahin, wo der nächste Trigger sitzt.” informierte Morel den König. “Also ist es noch nicht vorbei!” sprach Jarred mehr zu sich. Ihm war klar, dass das alles noch nicht abgeschlossen war. Nur jetzt hatte er auch die Bestätigung durch Dr. Morel. “Das ist es erst, wenn er selbst weiß, ab wann es für ihn damals vorbei war!” erklärte der Doktor. Jarred nickte. “Aber jetzt, wie läuft es mit Ihrem Trainingsplan eure Hoheit?" Wechselte Morel das Thema. “Mhm..” und Jarred, legte das pinke petit four, welches er sich gerade gönnen wollte, zurück auf das Tablett. Dr. Morel lachte leise vor sich hin.
 

Saber und Sincia liefen nach einem sehr französischen Abendessen in einem sehr kleinen und versteckten Restaurant nach Hause. Nicht nur Sincia ging es von Stunde zu Stunde zusehends wieder besser, auch Saber spürte neue Kraft und Zuversicht in sich. Letzteres war ihm in den letzten Tagen immer mehr abhandengekommen. Es war die erste Bewährungsprobe für sie als Ehepaar und vor allem als Eltern! Sincia hatte ihm so viel erzählt und er hat sich Royus Worte zu Herzen genommen und umgesetzt, einfach nichts zu sagen. Und Saber merkte, dass es genau das war. Sincia wollte einfach nur reden, ihre Sorgen und Ängste aussprechen, keine sofortigen Lösungen hören, nur sich mitteilen! Zuhause würden sie den Abend langsam ausklingen lassen.
 

April war auf dem Weg ins Offizierskasino, warum hatte sie zu diesem Treffen überhaupt zugesagt? ging sie ihren Gedanken nach. “Eine Stunde!” setzte sie sich eine Deadline, sie würd ihn schon irgendwie abwimmeln können, hing sie ihren Gedanken weiter nach. Sie bog um die Ecke und erblickte Daniel, der sie anlächelte, als er sie sah. Sie hielt kurz inne, “Was war denn jetzt?” Sie musste unweigerlich auch lächeln, ohne dass sie es wollte und lief weiter. Er hatte sich sichtlich Chic gemacht, das war ihr sofort ins Auge gefallen. “Hey!” - “Hey!” begrüßten sich die beiden und musterten sich nahezu liebevoll. “Ich habe uns einen Tisch bestellt im, “Le Saint Amour” April lächelte: “Sehr interessant!" Daniel lachte und reichte April seinen Arm: “Ich weiß ganz genau, was das heißt!” erzählte er. “Ach, dann lass mal hören, Cowboy!” sprach April auf Französisch um Daniel von seinem hohen Ross herunter zu holen. “Es heißt “heilige Liebe” und nicht alle Amerikaner sind Cowboys, Miss Eagle!” antwortete Daniel ihr im feinsten Französisch. “Was?” sagte April und blieb stehen. Daniel grinste etwas frech: “ Meine Mutter ist Französin und stammt aus Marseille. April und Daniel liefen weiter. Die Blondine schmunzelte. “Südfrankreich, wundervoll, mein Vater stammt aus Avignon.” Erzählte jetzt April, sie genoss es gerade sehr. “Gut, dann sie mich einfach als Nachbarsbengel, der dich chic ausführt!” April kicherte etwas. Und sie verließen das Militärgelände.

Alamo

Die letzten drei Tage waren wie im Flug vergangen, Fireball hatte immer noch damit zu kämpfen, dass ihn die Mechaniker und Ingenieure einfach nicht für voll nahmen. Es war jetzt eine andere Nummer, jetzt stand nicht mehr Saber hinter und neben ihm, dass genau das der Knackpunkt sein würde, hätte er nicht gedacht. Er saß in der Küche des Friedens-Wächters vor ihm das Tablet, welches er, wenn das so weiterging, in den nächsten Tagen einen Namen verpassen würde. Seinen Kopf hatte er schwer in seine Hände gestützt und dachte nach. Einen Start Schlott hatte er schon organisiert, mit den Lotsen im Tower hatte er keine Probleme gehabt, doch ohne das beidseitige OK, der Mechaniker und seinen, würde dieser verfallen. Das würde und wollte er auf gar keinen Fall zulassen! Er stand auf, nahm sich das Tablet und verließ damit schnell die Küche. April, die aus dem Kontrollraum kam, sah Fireball über den Flur flitzen, “Was war denn nun los?”
 

Colt und Saber saßen im Offizierskasino, der Cowboy war versteckt hinter einem Stapel Bücher, ok es waren zwei, aber für Colt war es schon ein Stapel! In wenigen Tagen würde seine Ausbildung auf dem Bronco Buster beginnen und sich einlesen konnte nicht schaden. Das digitale Handbuch hatte er schon so gut wie fertig. Spaß machte ihm die Leserei nicht, doch die Aussicht auf einen mobilen Geschützstand machte die Sache irgendwie einfacher. Colt nahm einen Schluck seiner Cola, Robin hatte ihm nur verboten, die Süßigkeiten Automaten zu plündern, von Cola Verbot war keine Rede gewesen! Er sah zum Schotten, der auch mehr grübelnd über seiner Arbeit hing als alles andere. Eines hatte der Cowboy allerdings bemerkt, sein Freund war nicht mehr ganz so niedergeschlagen und wortkarg, wie in den letzten Tagen. Saber ließ von seinem Tablet ab und lehnte sich zurück. “Das ist doch zum verzweifeln!” kommentierte er, während er sich über seine Augen strich. “Was steht an Säbelschwinger?” Saber sah zum Schützen und grinste: “Weißt du, wie viel Zucker so ein Glas Cola hat?” fragte Saber den Cowboy! Colt nahm demonstrativ einen Schluck: “Das ist reine Nervennahrung." antwortete er den Schotten. Saber schüttelte lachend seinen Kopf. “Dann nimm Shinji nachher eine mit!” kam es vergnügt von Saber und Colt lachte kurz auf, wusste der Lockenkopf doch was Saber damit meinte. “Und was lässt dich verzweifeln?” wollte Colt jetzt wissen. Saber atmete tief ein. “Ich finde keinen geeigneten Piloten und wenn, wurden sie bereits von anderen Schiffen angeworben, oder sie gehen in die Air Base oder zivile Raumfahrt.” erklärte Saber. “Also gibt es keine Gesuche, um auf Ramrod zu dienen?” fragte Colt jetzt doch etwas ungläubig nach. Saber nickte: “Doch, aber nicht als Pilot, ich könnte mit Offizieren und Navigatoren um mich werfen.” erklärte der Schotte. “Wir sind das beste Team, es ist Ehrfurcht!" warf Colt grinsend ein. Ein Ordner schob sich zwischen Saber und Colt, beide sahen auf. “Dann sollte sich das ehrfurchtsvolle beste Team vor Ort umschauen!” kommentierte Captain Hikari, das gehörte sarkastisch. Eine Augenbraue von Saber ging nach oben und griff nach dem Ordner. Colt lehnte sich zurück und hörte zu. Der Schotte öffnete ihn und war erstaunt, es war eine Auflistung, der Rekruten, die sich im Prüfungsjahr zum Piloten befanden, allerdings noch kein Gesuch gestellt hatten. “Danke, Sir!” nickte Saber und schob Colt jetzt den Ordner rüber. “Wollte das beste Team nicht schon längst in der Luft sein?” fragte Hikari und wandte sich zum Gehen. Colt rollte mit seinen Augen: “Sehr witzig!” Saber grinste: “Abwarten, aber recht hat er!” nickte Saber während er auf seine Uhr sah. “Also, Alamo!” stellte Colt fest, als er sich die Liste ansah. “Ja!” antwortete Saber dem Cowboy und holte seinen Kommunikator hervor. Colt nickte und stand auf, auch er müsste Robin jetzt seine kurzfristig bevorstehende Mission mitteilen, die, wie er hoffte, nicht lange dauern würde!
 

“Sie geben mir jetzt den aktuellen Stand der Reparaturarbeiten und ich meine nicht die, wo ich erfahre, ob sie irgendwo einen blauen oder roten Stern angebracht haben!” Der Mechaniker winkte ab: “Diese Information würde ich Ihnen liebend gerne geben…!” Fireball folgte dem Mann: ”Diese Informationen müssen Sie mir sogar geben!” unterbrach er den Mann Anfang 50. “Nein, ich würde sie liebend gerne Major Lancelot übergeben, aber nicht ihnen!” Fireball zog seine Augenbrauen zusammen: “Hören Sie…" Der Mechaniker unterbrach jetzt Fireball: “Nein, Sie hören jetzt! Sie sind der Pilot, richtig?!" Fireball nickte. “Sie haben Ramrod so zugerichtet und ich werde es nicht unterstützen, dass sie als unerfahrener Pilot solch weitläufige Entscheidungen treffen! Auch wenn, ihre befehlshabenden Offiziere da anderer Meinung sind!” Fireball zog seine Augenbrauen zusammen: “Unerfahren? Was, das ist doch nicht ihr ernst! Da oben entscheide ich und als erstes geht es um die Besatzung, dann um den Kampf und wenn dazu auch noch ein Befehl von Major Lancelot kommt, entscheide ich immer noch, ob es machbar ist, oder nicht! Also kann ich das hier… vor allem das hier auch entscheiden.” sagte er ernst und zeigte auf sein Tablet! “Und mit diesen Schäden haben wir dazu beigetragen, auch Sie und alle anderen vor einem Angriff der Outrider zu schützen! Was ist, wenn sie jetzt angreifen und wir nicht starten können? Obwohl hier ein Flug und kampffähiges Schiff steht, sollte das im Nachhinein rauskommen, nachdem eventuell auch Zivilisten draufgegangen sind, dass sie es wegen so einen Quatsch hier vereitelt haben und das wird es, auch ich habe Berichte zu verfassen und könnten Sie das dann verantworten?” Sprach Fireball ernst und fixierte den Mann vor sich, der sehr wohl einer der besten Mechaniker für Ramrod und das Oberkommando war. Das wusste der junge Japaner und schrieb es dem Mann auch nicht ab. Der Mechaniker sah den jungen Piloten stechend vor sich an. “Die Challenge Phase zeigt noch kleinere Fehlerquellen auf, ist jedoch einsatzbereit, allerdings nur im äußersten Notfall!” Letzteres betonte Chefmechaniker Omid besonders scharf! und nahm dem Piloten das Tablet aus der Hand, um Ramrod aus dem Reparaturstatus freizugeben. Fireball bedankte sich und drehte sich um, circa 10 Meter vor ihm neben der Rampe standen Colt, Saber und sein Vater, die garantiert, dank des Schalls im Hangar, jedes Wort gehört hatten. Und Fireball rollte mit seinen Augen. “Cola, Hombre?” und Colt hielt ihm breit grinsend eine Flasche, des zuckerhaltigen Erfrischungsgetränks entgegen. Fireball nahm sie und knurrte: “Wir können starten!” und ging die Rampe hinauf. Alle sahen ihm nach. “Jetzt!” rief er noch, als er im Schiff verschwand. Saber und Colt sahen sich an: “Jetzt!” wiederholte Saber und folgte seinen Piloten. "Yippie-Ya-Yay!" rief Colt, als er in den Friedenswächter ging. Die Rampe schloss sich und Captain Hikari grinste breit. “Sir!” und der Mechaniker hielt Hikari sein Tablet entgegen. Captain Hikari warf einen flüchtigen Blick darauf, nahm es jedoch nicht entgegen. “Der Pilot hat es abgesegnet!” Mechaniker Omid sah den Captain fragend an. Hikari nickte Mechaniker Omid zu und ging Richtung Ausgang. “Aber, Sir!” rief Omid den Captain nach. Dieser zeigte nur auf das Schiff. "Achtung, freilaufender Pilot!” sagte Hikari und verließ den Wartungshangar. Omid sah noch einmal zum Friedenswächter, winkte diesen ab und verließ jetzt etwas grummelig die Halle.
 

Die Hangartore öffneten sich weit, damit der Friedenswächter hinausrollen konnte. An Bord bereitete man alle Systeme für den bevorstehenden Start mit den neuen Turbo-Triebwerken vor. Alle schwiegen und waren hoch konzentriert, wie immer nach einigen Tagen Wartung war es wie ein Start mit einem neuen Schiff. April teilte die Rollfreigabe mit und Ramrod verließ den Hangar. Captain Lorenz und Captain Hikari standen auf dem Vorfeld und beobachteten, wie sich das riesige Schiff aus dem Hangar und auf die zugewiesene Startbahn bewegte. “Wunderschön!” kommentierte Lorenz. Ramrod warf einen weiten Schatten und glänzte in der Sonne. Auch im Offizierskasino stellte man sich an das große Panoramafenster, ein Start des neuen Friedenswächter war immer noch etwas Besonderes. Dave stand mit verschränkten Armen vor der USS Detroit und musterte das imposante Schiff. “Na dann, hoch kurzer!” Fireball gab Vollschub und vor dem Abheben zündete er die Turbotriebwerke. Und Ramrod schoss nur so von der Startbahn und gewann schnell an Höhe, das Fahrwerk zog sich ein und Der Friedenswächter flog eine 40 Grad Kurve über das Gelände und stieg schnell, ein kleiner Stern blitzte auf. Ramrod hatte den Orbit erreicht und war nicht mehr zu sehen. "Nicht schlecht!” kommentierte Dave den Start und ging wieder an Bord. “Die Turbos wurden noch nicht getestet, oder?” fragte Lorenz kaugummikauend in den Himmel schauend. “Ich darf mich nicht einmischen!” kommentierte Shinjiro. “und das fällt dir zusehends schwer!” lachte Lorenz. Hikari verschränkte seine Arme vor der Brust und sah Lorenz an. “Also, Alamo?” Shinjiro nickte. “Wer zuerst zündet, darf vorn fliegen!” sagte Lorenz und lief in den Hangar der Base. Captain Hikari sah Lorenz nach und sich um. Um ihn standen die Vorfeldarbeiter, die sich nun langsam wieder ihrer Arbeit widmeten. “Das war doch gar nicht abgemacht!” sprach er und verließ das Vorfeld.
 

Auf Ramrod kam langsam wieder Leben rein, Saber teilte das Ziel mit, sie würden drei Tage auf Alamo bleiben. Doch vorher wollte er sich das All rund um die Anomalie ansehen. April setzte den Kurs und Fireball ließ Ramrod auf Autopilot fliegen. “Was erhoffst du dir damit?” stellte Colt die ungestellte Frage, die über der Brücke schwebte. “Reines Interesse!" war Sabers knappe Antwort. Er wollte sich ein eigenes Bild machen. Der Sender, der es ihnen ermöglichte, mit der anderen Seite zu kommunizieren, schwebte in seiner Bahn, die er weiterhin verfolgte. “Nichts außer schwarzes All!” sagte Fireball, der sich auch wieder beruhigt hatte und seine kalte Cola genoss. “Die Anomalie ist direkt vor uns!” teilte April ihren Standort mit. Fireball stellte den Autopiloten ab und setzte Ramrod in eine Art schwebende Parkposition. “Tja!” kam es vom Cowboy, der sich vor das Panoramafenster neben Saber stellte. “Es ist schwarzes, nichts!” Der Schotte nickte und blickte in die Dunkelheit. “Es soll wie eine Membran sein, hatte es General Dewns erklärt.” Und hier genau dahinter, aber hinter was? Befand sich ein weiteres Sonnensystem mit Menschen, von denen sie nie etwas erfahren hätten, gäbe es die Outrider nicht oder wäre Captain Hikari nicht wieder zurückgekommen. Sie könnten ohne Probleme weiter in das Tiefschwarze All fliegen und es würde nichts kommen. Wie war das alles nur möglich? Wie konnten die Outrider, die zwar technologisch so weit aufgestellt waren, aber Kampfmäßig doch meistens fast immer den kürzeren zogen, so etwas bewerkstelligen? Woher kam ihr wissen?” Diese Fragen beschäftigten Saber schon fast ein Jahr, vor allem aber in den letzten Tagen wurden es immer mehr. Bekam man eine Antwort, plopten zwei weitere Fragen auf. Vielleicht war ihr Verstand noch zu begrenzt, um es zu erfassen, zu viele physikalische Glaubensmuster, die auf der Erde und in ihrem doch sehr kleinen Universum, wie Saber feststellen musste, funktionierten und Sinn ergaben. Aber da draußen, in den unendlichen Weiten, sah die Sache anders aus. “Friede den unendlichen Weiten!" sagte Saber und ging wieder zu seiner Steuereinheit. Colt sah den Schotten nach, "Was war los mit ihm?” Er sah zu Fireball, der nur mit seiner Schulter zuckte und einen erneuten Schluck der zuckerhaltigen Nervennahrung nahm. “Kurs auf Alamo!” sagte Saber.
 

Die Jard-Royal, das Privatschiff von König Jarred, würde in 20 Minuten Alamo erreichen. Ein Treffen, welches schon lange hätte stattfinden müssen, der neue Leiter der Ausbildungscamps für die Truppen des neuen Grenzlandes sollte jetzt auch formell beglückwünscht werden. Wochen hatte man überlegt, wer dafür in Frage kam, letztendlich kam man doch zu einer Einigung. Und eine Ehren Stunde für den verstorbenen General Whitehawk war auch geplant. Jarred ging den Ablauf durch, den Roland zum größten Teil absolvieren würde. Lange war er schon nicht mehr vor Ort gewesen, er würde sich alles zeigen lassen, vor allem den Bereich der Task Force, die auch in den letzten Monaten an Truppenstärke hinzugewonnen hat! Sechs Jets flogen über die Jard-Royal und setzten sich vor das Schiff, als Begleitschutz. An der Spitze waren die Jets von Captain Lorenz und Captain Hikari. Jarred ging zum Panoramafenster und sah nach draußen, das All war ruhig, gerade auf dieser Route trafen sich zivile und militärische Raumgleiter. Alamo war ein Knotenpunkt, die Mitte des neuen Grenzlandes. Damals hatte man beschlossen, dass genau dort alle Truppenverbände für das Königreich Jarr und des Oberkommandos zusammen ausgebildet wurden. Obwohl Alamo, geographisch noch zu Jarr gehörte, blieb es neutraler Boden. “Nun gut, dann würden wir ja bald landen." ging es den König durch seinen Kopf und genoss noch einen Moment die Ruhe.
 

Ramrod war vor einer Stunde gelandet, sie wurden formell, von einigen Offizieren und Kadetten begrüßt und General Trevis, der vorübergehende Leiter des gesamten Ausbildungscamps, führte die vier in die Akademie. “Hier wurden Erinnerungen wach!” ging es Colt durch den Kopf. Nach einem kurzen informationsgespräch begab sich Saber mit Fireball in den Bereich der Ausbildungsanlage der Air Force. Über ihnen startete gerade ein zweimann Jet, auch “twin seater” genannt. Colt hatte für heute Feierabend und stattete dem öffentlichen Teil einen Besuch ab, vielleicht kannte er ja noch den ein oder anderen hier. Er lief den dunklen Schotterweg von der Akademie in Richtung öffentlichen Bereich entlang. Die Bäume links und rechts neben ihm waren ein ganzes stückchen gewachsen. Er sah vor sich das flache Gebäude, in dem auch General Whitehawk damals sein Büro hatte, dessen Tür immer offen stand. Erinnerte sich Colt etwas wehmütig an den alten Indianer, der für jeden immer 5 Minuten Zeit hatte, auch wenn er sie sich einfach nahm. Niemand würde Whitehawk ersetzen können, doch eines spürte der Cowboy, der Spirit des Generals schwebte noch über dem Camp. Doch für wie lange noch? Egal an welchen General er dachte oder ihm einfiel, keiner von ihnen kam auch nur ansatzweise an den Indianer heran. General Whitehawk hatte Colt sehr geprägt, das wurde ihm jetzt gerade richtig bewusst! Colt blieb kurz stehen und sah sich um, geradeaus ginge es zu den Unterkünften. Team Ramrod hätte auch in der Akademie jeder ein Zimmer beziehen können, was sehr verlockend im ersten Moment klang. Aber Saber hatte sofort dankend abgelehnt, schließlich hatten sie als neues Team noch nicht ein einziges Mal auf Ramrod II übernachtet, oder waren gar einige Tage auf dem Friedenswächter zusammen gewesen. Saber nutzte es gleich als Teamfestigung. Im ersten Moment war Colt darüber sehr verwundert, verstand es aber im nächsten Atemzug. Sie alle waren seit über einem Jahr nicht mehr gemeinsam tagelang, geschweige denn Wochen auf engstem Raum zusammen gewesen. Er sah nach links, dort ging es zur Mensa und zum Sportplatz mit dem nahegelegenen Schießplatz. “Na, dann!” sagte er zu sich, zog seinen Hut tiefer ins Gesicht und schlug den Weg Richtung Schießplatz ein. Zu seiner Überraschung hatte sich einiges verändert, nicht nur der Geschützstand, im öffentlichen Teil, war modernisiert worden, sondern auch das anliegende Sportgelände, dieses war jetzt um einen Basketballplatz reicher. Der Cowboy grinste und sah sich weiter um. Die Kadetten saßen nach wie vor auf der breiten Treppe oder den Sitzgelegenheiten vor der Mensa. Es waren nach wie vor die besten Plätze, um auf den Schießplatz zu schauen oder einfach die Umgebung zu beobachten. Aprils Weg führte direkt in die IT, sie wollte wissen, welche neuen Systeme in der Entwicklung hingen, vielleicht war ja etwas Interessantes für Ramrod dabei.
 


 

Colonel Murry, der alte Fluglehrer, hatte Saber und Fireball in seiner bekannten, vor Freude sprühenden Art begrüßt. So, dass man nicht anders konnte als sich mitfreuen. Saber hatte Murry kurz seinen besuch erklärt. Colonel Murry nickte und dachte nach: “Ja, ja Richard, ich habe es immer im hinterkopf, es ist schwer zur Zeit.” begann der ältere zu erklären und ging mit Saber und Fireball Richtung Simulatoren. “Wissen Sie, die plötzliche neue Technik verändert die Ausbildung. Ich bin diese neuen Maschinen mit ihren Eigenschaften selbst noch nie geflogen. Ich bekomme zwar viel Input von Lorenz und der gesamten Air Base, oder anderen Kampfschiff Piloten, doch wie soll man jemandem etwas Neues mit gutem Gewissen beibringen, ohne es selbst getestet zu haben?” Saber nickte und trat in den riesigen dunklen, in blauem Licht beleuchteten Raum: “Ich verstehe, Sir!” Murry zeigte auf den neuartigen Simulator: “Das ist das gute Stück, gefüttert mit allen neuen Erkenntnissen aus den letzten 12 Monaten. Sie betraten das Cockpit, es war eng und überall blinken Systeme und Anzeigen um sie auf. “Also gibt es nicht einen Piloten, der nur ansatzweise in Frage kommen würde?” fragte Saber jetzt schon etwas entmutigt nach. Murry nickte: “Doch schon, doch die meisten wollen in eine Base, das königreich Jarr baut gerade eine Fliegerstaffel parallel auf, das hat sich rumgesprochen. Zum anderen möchte sich niemand mehr komplett verpflichten, die Gesuche sind weniger geworden.” und Murry fasste sich an sein Kinn und musterte die beiden vor sich: “Ich sage ihnen, wie es ist, Richard! Seit General Whitehawks Tot, fehlt hier dessen Geist sich mit herzblut für eine sache einzusetzen, den frieden, der treue und der Loyalität zu verschreiben.” Saber nickte: “Ich verstehe!” Fireball hörte nur zu, er setzte sich während Murry und Saber sprachen in den Pilotensitz des Simulators und fuhr die Systeme, wie für einen Start nach oben. “Ich hoffe inständig, das Whitehawks nachfolger, ein Mann sein wird, die die jungen Menschen genauso leiten und begeistern kann. “Wer wird es sein?” fragte Saber und beobachtete seinen Piloten. “Das hoffe ich, werden wir morgen erfahren, König Jarred und der First Grad sind auf dem Weg, für genau das!" War Murrys Antwort und sah auf seine Uhr … "Und für das Dinner danach!” fügte er noch mit an, Saber musste kurz lachen. “Aber erst einmal, Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Tochter!” gratulierte der Colonel jetzt. Saber bedankte sich, also ist diese Information auch garantiert schon bis nach Yuma durch gedrungen, stellte Saber fest. Der Buschfunk im Oberkommando funktionierte also noch.
 

Colt stand am Rand und beobachtete die Schützen: “Gar nicht mal schlecht!” musste er feststellen. “Ich glaub mich laust der Affe!” hörte er jemanden in seine Richtung sagen. Und Tatsache, Martin kam ihm freudestrahlend mit Madarin entgegen! Colt grinste, ausgerechnet die beiden: “Na, wenigsten einer, der dich entlaust!” sagte Colt lachend und die drei begrüßten sich ausgiebig. “Was machst du hier, Cowboy?” fragte Mandarin, die es sichtlich überhaupt nicht fassen konnte: “Gut schaust du aus!” setzte sie noch schnell hinten dran, nachdem sie Colt ausgiebig gemustert hatte. “Mein Boss hat Personalmangel!” erklärte er kurz. “Ich bin Zaungast und schau mir alles in Ruhe an, Wahnsinn, wie es hier aussieht!” und Colt sah sich demonstrativ noch einmal um. “Ja, die haben hier richtig los gemacht, wie auf Yuma!” erklärte der Amerikaner mit italienischen Wurzeln. Colt nickte: “Und ihr, seit ihr noch nicht fertig?” wollte er jetzt von den beiden wissen. "Naja, es dauert alles seine Zeit, es soll ja auch gut werden! Ich werde bald in die Task Force von Rosso eintreten.” gab Martin Auskunft über seinen bisherigen Werdegang. “Respect!” kam es darauf von Colt! “Und hier steht eine der wenigen angehenden Flugkapitänen!” zeigte jetzt der italiener stolz auf seine rothaarige Begleitung. Mararin grinse dem Lockenkopf entgegen. “Mega!” war alles was Colt darauf sagen konnte, die beiden haben ebenfalls ihre Chance hier ergriffen, Colt war stolz auf seine Freunde, die er jetzt fast drei Jahre nicht mehr gesehen hatte. Gemeinsam hatten sie damals eine spannende Zeit mit vielen Auf und Ab´s. “Und du dienst weiterhin auf Ramrod!” war es eher eine Feststellung der Rothaarigen: “Oh, First Lieutenant!” stieß Martin sie an und beide salutierten vor dem Cowboy. Colt lachte: “Daran könnte ich mich gewöhnen!” sagte Colt. “Ja, ich reite weiterhin mit Richard und Co. KG!", sie lachten. “Los wir gehen was trinken!” schlug Martin vor und die drei unterhielten sich weiter aufgeregt, denn man hatte viel zu erzählen und zu berichten.
 

Am späten Nachmittag. Saber hatte seine Major Uniform angelegt, es würde heute für die befehlshabenden Offiziere ein Dinner geben. Doch vorher sollen sich alle in einem Hangar des Königreichs Jarr einfinden. Unterwegs traf er zu seiner Überraschung auf Royu und Colonel Rosso, sie begrüßten sich und setzten ihren Weg gemeinsam fort. “Sie hätte ich hier nicht erwartet, Sir!” Sagte Saber zu Royu der sich gerade noch seine weißen Handschuhe in den Schultergurt seiner Uniformjacke legte. Royu grinste den Schotten dabei entgegen: “Tja, manche Wege ändern sich.” War dessen kurze und irgendwie nichtssagende Antwort.” Die Drei erreichten den Hangar, vor dem schon Captain Lorenz, Dr. Morel und General Trevis standen. Eine Limousine fuhr nach wenigen Minuten vor, König Jarred stieg zusammen mit Prinz Roland und Captain Hikari aus. König Jarred trug seine ehren Generals Uniform, die ihn in der Roten Jacke als Oberbefehlshaber von Jarr auswieß. Hikari blieb bei seiner First Grad Ausgehuniform weiße Hose mit der Goldnaht an den Seiten und der blaue Jacke. “Wer von euch beiden ist denn heute Abend der Chef?” fragte Colonel Rosso, als er die Aufmachung von Jarred und Hikari betrachtete. “Er, so wie es aussieht!” antwortete Hikari und zeigte auf Jarred. Der König betrachtete sich: “Ich bin des Anlasses gerecht gekleidet!” erwiderte Jarred. Hikari stellte sich zu seinem Stab. “Meine Herren, schön, sie hier begrüßen zu dürfen!” Das Hangartor wurde aufgefahren, in diesem war es dunkel und einige Mechaniker und Ingenieure erwarteten die Gruppe bereits. König Jarred ging mit seinem Sohn vor und alle folgten den beiden. Das Licht ging an und eine Trennwand wurde daraufhin aufgeschoben. “Darf ich vorstellen die Royal Monarch deluxe!” und Jarred trat mit Roland zur Seite. Und die Mechaniker verließen den Hangar. Vor ihnen stand ein Kampfschiff der Superlative, bestimmt zweimal so groß wie die vorherige Monarch und gewaltiger Feuerkraft. Alles war ruhig, so ein Schiff mit solchen Ausmaßen, hatte man noch nicht erlebt. Saber staunte, er hatte das Gefühl, vor einem Hochhaus zu stehen, Farbe und Form ähnelten sehr stark der leider zerstörten Royal Monarch Supreme: “Seit wann planen Sie dieses Schiff, Eure Hoheit?” fragte der Schotte, der, so wie es aussah, als erstes seine Sprache wiedergefunden hatte. Er musste es einfach fragen, denn so ein Schiff baut man nicht einfach mal so nebenbei! Jarred nickte Roland zu: “Geplant wurde die Deluxe unmittelbar nach der Royal Monarch Supreme, doch es wurde immer wieder den neuesten Stand angepasst und seit 8 Monaten befindet es sich im Bau, es ist ausgestattet mit den neuesten Waffensystemen, Ortungssensoren, diesem Schiff entgeht nahezu nichts!” begann Roland und sie gingen auf die Hauptrampe zu, während der Prinz weiter sprach. “Eine besondere Erwähnung bekommt die Lumen-Laser-Technologie, welche die Ingenieure in den letzten Monaten verfeinert und weiterentwickelt haben. Diese kann nicht nur als Waffe genutzt werden, sondern auch weitreichende Scans absolvieren, um in noch weitere Teile des Universums vorzudringen. Denn Licht ist, wie wir alle wissen, unendlich, die Möglichkeit der Lumen Energie ermöglicht es uns, das Licht effektiv zu nutzen. Das Schiff kann mit Besatzung bis zu 30 Tage autark sein, was natürlich noch getestet werden muss!” beendete Prinz Roland vorerst seine Ausführung. Gemurmel und Blicke wurden ausgetauscht. Saber, war beeindruckt, er musterte jedes Teil des Schiffes, welches er von seinem Standpunkt aus sehen konnte, bis zu vier Wochen, “mit welcher Technik wurde die Besatzung versorgt?" fragte er sich. “Hübsch!” kam jetzt auch eine kleine Wortmeldung von Hikari, Lorenz nickte: “Ja, solche Ladys haben was!” antwortete der Deutsche. Saber musste leicht schmunzeln, auch er hatte keine Worte, die das Schiff auch nur ansatzweise treffend beschreiben würden. “Wer ist der Chef Ingenieur?” fragte Shinjiro Jarred, der König grinste etwas durchtrieben und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen. “Ich natürlich! Shinjiro Hikari!” Alle sahen auf und wandten sich der festen, doch etwas tiefen weiblichen Stimme zu. Eine große, kräftige Frau mit kurzen, lockigen, dunkelblonden Haaren, in einem Blaumann gekleidet, kam auf die Gruppe zu. “Was?” kam es überrascht von Captain Hikari, der Jarred etwas überfahren mit großen Augen ansah. Abwechselnd sah man nun zur Frau, die eine Mischung aus erfreut und Sauer widerspiegeln ließ und auf Captain Hikari gerade zuging, die Beiden kannten sich wohl. Dachte sich Saber, “Aber wer spricht den First Grad in dieser Umgebung mit seinem Namen ohne Titel an?” Er würde es so, wie es gleich herausfinden. König Jarred und Captain Lorenz beobachteten das Geschehen, welches sich gerade unterhalb des neuen Mega Kampf Schiffes abspielte. “Ilka Olsson!” kam es weniger fest von Hikari. Royu trat etwas näher, “Was war hier gerade los?” Die Frau blieb vor Hikari stehen und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und musterte ihn. Saber beobachtete die Situation, die er gerade überhaupt nicht einschätzen konnte. Nach einigen Momenten der Stille, umarmte die Frau vielleicht Ende 40 plötzlich den Captain. “Ein Jahr ist vergangen und du lässt dich hier überhaupt nicht blicken!” sagte sie vorwurfsvoll. Hikari war von der Geste vollkommen überrascht. Royu und Saber traten einen Schritt an die beiden heran, sollten sie eingreifen? Captain Hikari löste sich etwas, Ilka ließ ihn auch schon wieder los. “Ich hatte …” begann Hikari, während er sich seine Uniform wieder glatt strich. “... Angst!” unterbrach und beendete die lockige Frau den Satz. Lorenz war kurz davor loszulachen. Captain Hikari sah auf: “...Viel zu tun!” korrigierte er die Aussage und sah die Frau vor sich ernster an. “Was geht hier vor?” fragte Royu den Schotten leise. Saber konnte nur mit seinen Schultern zucken, er wusste es auch nicht. Doch das Schauspiel hatte eine gewisse Komik, fand Saber. Sein Blick fiel auf die umstehenden, König Jarred und Lorenz mussten sich sichtbar ein Grinsen, wenn nicht sogar lachen, verkneifen. Rosso und Morel standen etwas abseits, hielten jedoch ihre Contenance. “Wo ist mein Jet?” verlangte Ilka jetzt fest eine Antwort. Hikari wich etwas zurück, Saber machte dem Captain Platz und stand nun fast zwischen den beiden. “Ich hab ihn zurückgebracht!” Ilka folgte Shinjiro, der langsam zurückwich: “Also fast!” fügte er noch schnell mit an. Ilka ging weiter auf den Captain zu. “Aber nicht in einem Stück!” und sie zeigte nach draußen. “Sollten wir jetzt nicht eingreifen?” fragte Royu jetzt Lorenz. Der Air Base Captain machte ein Zeichen, dass alles in Ordnung sei. Royu sah sich um: “Okaaay!” sprach er langsam, während er das Geschehen weiter beobachtete. Mittlerweile waren die beiden von der Gruppe einige Meter entfernt. “Er ist sogar viel besser!” verteidigte sich Hikari. Ilka wirbelte mit ihrem Fuß den rußigen Feinstaub vom Fußboden auf. Captain Hikari wich von der kleinen dunklen Rußwolke zurück: “Bist du verrückt, meine Frau bringt mich um!” sagte er und sah zu seiner weißen Hose, die von Ilkas Aktion verschont geblieben war. Jetzt war es auch mit Saber vorbei, er konnte sich ein kleines Auflachen nicht mehr verkneifen. “Es wundert mich, dass sie es nicht getan hat!” und setzte ihren Weg Richtung Shinjiro fort. “Und die Royal Monarch, das Schiff ist Schrott!” zählte sie weiter auf. Shinjiro sah zu Jarred, der ihm leicht fies entgegengrinste. Hikari zog seine Augenbrauen zusammen, als er den Blick des Königs auffing und sah hinter sich. “Du machst einfach alles kaputt!” holte ihn Ilka wieder ins Geschehen zurück und er sah sie an. “Wie dein Bengel, den schönen neuen Ramrod!” sprach sie mitleidig, als sie an den Friedenswächter dachte. Sabres Augen wurden immer größer. Ein "hehe" hörte er neben sich, das Captain Lorenz Mund verlassen hatte. Shinjiro stieg hinter sich über eine Hangerschiene, Ilka folgte ihm. Und kurz darauf waren beide verschwunden. Es blieb einige Sekunden still, alle schauten in Richtung Ausgang. Royu war hin und her gerissen, sollte er den beiden nach? und ging einige Schritte auf den Ausgang zu. “Wer … war das?” stellte er die über den Hanger schwebende Frage. König Jarred musste kurz auflachen. “Ilka Olsson, eine der herausragendsten Raumfahrt Ingenieurinnen, die es gibt. Sie war damals in Jarr, die Cheff Entwicklerin und nach dem ersten Outrider war nach Alamo gewechselt, um bei der gemeinsamen Aufrüstung zu helfen. Das, wie wir alle wissen, nicht so gelaufen ist.” Alle nickten bestätigend. “Für Yuma war sie maßgeblich an der Entwicklung der Peacekeeper 7 und auch Ramrod beteiligt gewesen. Sie und General Whitehawk waren damals Miss Eagles größte Fürsprecher für das Projekt Ramrod gewesen! Diese Geschichte hörte Saber zum ersten Mal. “Ich nehme an, Captain Hikari und Miss Olsson kennen sich sehr gut!” fragte Dr. Morel feststellend nach. Rosso, Lorenz und Jarred nickten dem Doctor entgegen. “Au, ja!” kam es kurz von Lorenz. Jarred erklärte: “Die beiden sind wohl Anfangs hier oft aneinandergeraten, Olsson hatte hier in Alamo Ingenieurwesen studiert und nach einiger Zeit, ich nenne es mal, waren die beiden ein Herz und eine Seele!” Royu sah immer wieder, während er zuhörte, Richtung Hangartor. “Sie hat ihm wahrscheinlich den Marsch geblasen!” fügte Lorenz unkonventionell mit an, als er die fragenden Gesichter bemerkte. “Vielleicht sogar so!” und zeigte breit grinsend Richtung Ausgang. “Außerdem hatte sie in seinem Jet, damals eine neuartige Rettungs Membran verpasst, die sobald es im All zu beschädigungen an der Außenhaut eines Schiffs oder Jet kommen sollte, diese sich sofort davor schob, oder bildet, ich habe es bis heute nicht verstanden. Jedenfalls war es der Prototyp, dessen Daten und alles, was dazu gehörte, mit ihm zusammen dann verschwunden waren.” erklärte Jarred weiter. Saber folgte dem Gesagten, “Natürlich, das OLS-son System, welches auch Ramrod vor Einschüssen bei einem Kampf im All schützte, ohne diese, wären sie so manchmal zu klump geschossen worden. Es brauchte nur ein minimales Loch in der Außenhaut und das war´s!” fiel es den Schotten gerade ein, die Frau hat also diese Lebensrettende Technik für die Schiffe, Jets und Gleiter entwickelt. “Das würde bedeuten, dass genau diese Membran es ermöglicht hat, dass Captain Hikari im Rumpf überlebte.” stellte Saber fest. Royu sah auf, davon hatte selbst er nichts gewusst. Jarred und die anderen Zeitzeugen nickten bestätigend. “Und die Royal Monarch?” wollte Saber weiter wissen, es fügte sich für den Schotten wieder ein Puzzleteil zusammen. “Durch den Neutralitätsstatus, welcher Alamo besitzt, hatte sie das Schiff für Jarr entworfen, es wurde nach ihren Plänen gebaut, sie selbst hat den Bau nicht mehr begleitet. Seit zwei Jahren ist sie jetzt fest auf Alamo, steht auch im Hörsaal, um den zukünftigen Weltraum Ingenieuren und Mechanikern ihr Wissen um Technik und Entwicklung nahezubringen, besser gesagt sie hat es so entschieden.” General Trevis und Jarred nickten sich zu. Saber schmunzelte und nickte verstehend. “Und naja…!” grinste Jarred und blickte Richtung Ausgang. Saber atmete ein und sah darauf zum König: “Sir!” sagte er feststellend Richtung König Jarred. Der König räusperte sich, grinste dem jungen Major bestätigend entgegen: “Aber jetzt möchte ich Ihnen das Innere dieses neuen Schiffes zeigen!” wechselte Jarred schnell das Thema und zeigte auf die Rampe. Die Gruppe setzte sich darauf langsam in Bewegung, um an Bord zu gehen. “Muss ich mir Sorgen um meinen Piloten machen?” fragte Saber Lorenz, der Unmut von Misses Olssen über Ramrods Beschädigungen, war den Schotten nicht entgangen: “Ich mache mir gerade Sorgen, ob das Grenzland noch einen First Grad hat!” erwiderte der aschblonde Captain schelmisch lachend. Saber schüttelte mit seinem Kopf. “Aber einer muss ihn ja mal von seinem hohen Ross runterholen!" fügte Lorenz noch etwas leiser, aber grinsend mit an und ging zu Prinz Roland, der gerade die weitreichende Steuerung erklärte. Saber ließ sich alles nochmals durch den Kopf gehen und konnte es immer noch nicht fassen und musste vor sich hin lachen, als er sich die Szene im Hangar nochmal vor Augen hielt. Das nannte er mal eine kleine gelungene Racheaktion!
 

Am Flugfeld in einem Menschenleeren Hangar der Jets lehnten Hikari und Ilka an der Betonwand und betrachteten vor sich den blauen neuen Jet. “Du hast ihn also konstruiert!" sagte Shinjiro feststellend und nickte dem Jet zu. Ilka lehnte mit übereinander geschlagenen Beinen an der Wand und grinste wissentlich. “Also hast du es gemerkt!” Shinjiro blickte neben sich: “Natürlich!” Ilka lachte: “Natürlich! Das solltest du auch!” Shinjiro stieß sich von der Wand ab und wandte sich der dunkelblonden Frau zu: “Danke!” und grinste leicht. “Also gefällt er dir!” und Ilka ging einen Schritt auf die Tragfläche zu. Shinjiro betrachtete den Jet noch einmal und zuckte mit seinen Schultern: “Ja, er hat was, nostalgisch, aber zeitgemäß, hübsche Mischung!” Ilka drehte sich um und musterte Shinjiro erneut: “Ich hätte nicht geglaubt, dass du einsteigst!” Er musste nach dem Gesagten etwas auflachen und nickte: “Das wollte ich auch erst nicht!” gab er zu. Ilka begann zu grinsen. “Doch dann habe ich das hier am Gurt gesehen.” und er holte aus seiner Hosentasche ein rotes "Remove before flight! Band”, hervor, an dem ein kleiner Schlüssel hing. Ein unverkennbarer Sicherheitshinweis, bekannt aus der Luftfahrt. Diese markanten drei Wörter werden in der Luftfahrt auf rote Bänder gedruckt und fordern unmissverständlich zum Handeln auf.. Diese werden unmittelbar an den Maschinen nach der Landung angebracht. Die "RBF-Bänder" sind eindeutig zu erkennen, denn sie hängen an Rohren, Hüllen und Abdeckungen, die zwingend vor dem Start der Maschinen entfernt werden müssen! Damit dies nicht vergessen wird, hat man die auffällig roten/weißen Bänder eingeführt. Sie sind auffällig und in Ihrer Aussage eindeutig. Diese drei markanten Wörter sagen unmissverständlich, was zu tun ist. Im Allgemeinen schützen die markierten Teile, an denen die Remove Before Flight Bänder montiert sind, sehr empfindliche äußerliche Messgeräte, oder schützen mit Hülsen vor Verschmutzung oder Verstopfung sowie vor mechanischer Beschädigung. Wird so ein Band vor dem Start nicht gezogen, kann es zu fehlerhaften Anzeigen während des Starts oder Fliegen kommen. Somit kontrolliert nicht nur der Pilot vor dem Start seine Maschine oder Schiff, sondern auch der Mechaniker, der diese Bänder zieht. An so einem Band hatte Shinjiro immer seinen Spindschlüssel getragen, es hing immer unverkennbar an seiner Fliegerhose. Erinnert sich Ilka. “Ich habe das Band zwei Wochen später vom Spind entfernt!” Shinjiro hörte Ilka aufmerksam zu und sah zum Band in seiner Hand. “Also hast du ihn leergeräumt!” Die kräftige Frau nickte: “Ja, einer musste es ja tun, war ja nicht zum aushalten!” Erklärte sie. Shinjiro lächelte ihr frech zu. “Ich habe alles in eine Kiste gepackt und sie in den Palast geschickt.” erzählte sie in ihrer gerade gespielt harten Art. “Ja, ich habe sie bekommen!” Ilka ging zum Triebwerk und guckte hinein: “Ach war eh nichts Wichtiges drinnen gewesen!” klang es etwas hallend, als sie in die Öffnung des Triebwerks sprach. Shinjiro folgte ihr und stellte sich hinter die Ingenieurin, er sah zu seiner rechten Hand, die das rote “RBF Band” hielt und an seinem Finger sein Ehering blitzte. “Werde nun bloß nicht sentimental!” Stand Ilka vor ihm: Shinjiro zog seine Augenbrauen zusammen und sah Ilka ernst an: “Hatte ich nicht vor!” und atmete tief ein und verließ den Hangar. “Hey, du schuldest mir noch was!” und Ilka lief Shinjiro nach, der vor dem Hangar auf sie gewartet hatte. “Ich schulde niemanden etwas!” kam es schnell von ihm und er setzte seine Sonnenbrille auf, die große rote untergehende Sonne, die den Himmel kilometerweit in ein sanftes Pink tauchte, knallte direkt auf den Hanger. “Ach, wessen Technik hat dich im Rumpf überleben lassen? Und steck dir den arroganten General sonst wo hin!” stemmte Ilka jetzt ihre Hände in die Hüften. Shinjiro sah Ilka neben sich an und schüttelte kaum merklich mit seinem Kopf. “Als ob es so hätte sein sollen!” sprach er zusammenhanglos. “Darüber habe ich viel nachgedacht! Als ich die Einschusslöcher gesehen habe, normalerweise hätte es sich da innerhalb von 0,02 Sekunden erledigt gehabt, der Jet wäre geplatzt! Da hättest du nicht mal “Aua” sagen können!” und sie kniff ihre Augen zusammen von der Sonne, die sie blendete. “Ich habe nicht “Aua” gesagt!” grinste er. Ilka lachte laut auf. “Dann von mir aus Sayonara, oder sowas!” sagte sie und ging vor. Shinjiro hob fragend seine Augenbrauen: “Was jetzt?” wollte er wissen. “Du bist First Grad oder sowas.” winkte sie beiläufig ab. Shinjiro atmete tief ein und rollte mit seinen Augen. “Und dein Stab schwirrt hier rum, du hast bestimmt irgendwas Wichtiges zu tun.” antwortete sie. “Vor dem du mich desavouiert hast!” fügte er nickend ernst mit an. Ilka winkte ab: “Eine muss dir ja mal die Ohren lang ziehen, die trauen sich das ja nicht! Diese Feiglinge!” Shinjiro lief neben Ilka und streifte das RBF Band glatt und harkte es an seiner Gürtelschlaufe ein. “Schon besser!” kommentierte sie. “Wie geht's der Familie?” fragte er, als sie um den Hangar liefen. “Ach, hör auf, wusstest du, dass sich Kinder verdoppeln oder gar verdreifachen können?” Shinjiro musste nach dem Gesagten auflachen. “Und wo sind die Haare hin, hat jemand endlich bitte gesagt, oder was?” fragte sie, während sie wieder Richtung Montagehanger gingen.
 

Im Saal der Akademie begann das Dinner, Prinz Roland hatte eine Rede gehalten, man würde jetzt auf die neue Monarch Deluxe anstoßen und sich auf den morgigen Tag mit Gesprächen einstimmen. Die Tür ging auf, alle sahen auf, Captain Hikari trat ein. Er ging, ohne eine Miene zu verziehen, durch den Raum am Tisch vorbei und setzte sich direkt auf seinen Platz neben Jarred. Lorenz grinste wiedermals verhalten und Saber tauschte Blicke mit ihm und Rosso aus. Jarred beobachtete amüsiert seinen Freund, der so tat, als sei gar nichts gewesen. Shinjiro blickte in die Runde und musterte die Gesichter am Tisch, sein Blick blieb bei Jared hängen, er griff nach seinem Weißweinglas und erhob es: “Kein Wort!” sagte er ernst und atmete tief ein und trank von seinem Weißwein. Vereinzelt wurde ein Lachen weg geräuspert und die laufenden Gespräche wieder fortgesetzt. Saber senkte seinen Kopf und musste grinsen. Der erste Gang wurde serviert.
 

Der Vormittag des nächsten Tages gestaltete sich in Routine, Colt war mit Fireball laufen gewesen, sie hatten sich der Task Force angeschlossen, was sich zum schluß als ausgiebigen geländelauf herausgestellt hatte, das reichte den Cowboy definitiv für die nächsten zwei Tage. Ramrod stand jetzt im Hangar, die Mechaniker wollten die “Challenge-Phase” noch einmal durchchecken. Er machte sich auf den Weg zu Colonel Murry, um sich zusammen mit dem alten Fluglehrer den Bronco anzusehen. Saber und April gingen die vorgeschlagenen Piloten durch, die Murry für qualifiziert hielt und ihm ans Herz gelegt hatte. Es waren drei, allerdings hatten sie, so wie es aussah, noch keinen Offiziers Gesuch gestellt. Den Schotten war klar, dass ein Angebot als Aushilfs-Pilot nicht so verlockend war, überreden in den aktiven Militärdienst zu gehen, wollte er auch niemanden, denn das war eine weitreichende Entscheidung, die jeder selbst und unabhängig fällen musste. Auch konnte und wollte Saber nicht seinen Piloten übergehen. er atmete tief ein und aus, jetzt hätte er doch gerne die sichtweise seitens Captain Hikaris auf dieses Problem, doch dieser hielt sich strikt an die Abmachung, sich für die nächsten 6 Monate nicht einzumischen. Fireball betrat die Küche und setzte sich zu den beiden an den Tisch, der voll war mit Unterlagen. April war mit ihrem Kommunikator beschäftigt und Saber schien zu grübeln. Einige Minuten hatte er noch, bevor er sich mit seinem Vater in der Akademie traf. Saber schob ihn die Liste entgegen, er überflog sie und legte sie wieder ab: “Alle beenden in drei Monaten ihre Ausbildung, zwei sogar schon als Flugkapitän.” sagte Fireball. Saber nickte: “Hast du damit ein Problem?” fragte der Schotte den Japaner. Fireball sah auf das Blatt vor sich. “Ich weiß nicht…” war seine kurze Antwort, denn er wusste es nicht, sollte ein Pilot, der bereits ein Flugkapitän war neben ihm Fungieren, hätte dieser das letzte Wort, wenn es um Flugtechnische Dinge ginge. “Hm..” kam es darauf von Saber, der Fireballs Bedenken nachvollziehen konnte. April sah auf, sie verstand die Situation nicht, da kamen gut ausgebildete Piloten in Frage und die beiden diskutierten über Ränge: “Ihr seid doch nicht zusammen auf Ramrod, es geht um die Absicherung, wenn du im Urlaub oder Krank bist.” Fireball sah zu der Blondine: “Doch genau darum geht es!” war seine Antwort. April riss ihre Augen auf: “Also geht es dir tatsächlich um ein Machtgefüge? Das hätte ich nicht gedacht!” war sie sichtlich schockiert. Saber blickte zwischen dem Piloten und der Navigatorin hin und her. “Quatsch, das steht an zweiter stelle, Fakt ist, jemand mit so einer Ausbildung möchte fliegen und nicht in der Warteschleife seine Kreise drehen.” erklärte er und reichte ihr das Blatt rüber. “Und die Frage ist, was macht derjenige in der Zeit, wenn er nicht auf Ramrod im Einsatz ist?” April verstand gerade die Thematik, ihr Ersatz Navigator, war in der Zeit im Tower auf Yuma aktiv und ein Pilot wird man, um zu fliegen. Fireball sprang auf und nahm April das Blatt ab: “Hey!” protestierte sie. “Was ist nun?” fragte Saber, der von der Aktion genauso überrascht war. Fireball grinste: “Ich habe da eine Idee!” sagte er und war auch schon verschwunden. April und Saber sahen sich an: “Es bleibt spannend!” kommentierte der Highlander und packte die Unterlagen wieder zusammen.
 

Fireball rannte zur Akademie, fast so, als wollte er seine Idee nicht verlieren. Er riss die Tür auf und rannte dabei fast Dr. Morel über den Haufen: “Sorry, es ist dringend!” und rannte den mit Teppichboden ausgelegten Gang weiter entlang. Dr. Morel sah ihm noch erschrocken nach und verließ das Gebäude, um seinen Spaziergang an diesem nicht so heißen Vormittag zu beginnen. Fireball stoppte vor dem Büro des Akademie Direktors und sah auf seine Uhr, in 20 Minuten wollte er sich hier mit seinem Vater treffen. Während er überlegte, sah er wie der Director zusammen mit König Jarred und Prinz Roland die Treppe herunterkam. Sie waren in ein Gespräch vertieft, wahrscheinlich hatte der Direktor die beiden durch das Gebäude geführt. Die Drei stoppten vor ihm, der Direktor wusste genau, wer da vor seiner Bürotür stand und begrüßte Shinji, mit dem hier vor Ort immer etwas los gewesen war: “Kann ich helfen, Lieutenant?” fragte er lächelnd. Fireball sah den älteren Mann, den er auch so schnell nicht vergessen würde an: “Ja!” und blickte Richtung König Jarred. Der Direktor sah zum König, als er die Reaktion des jungen Hikari bemerkte. “Ich wollte mit ihnen reden, eure Hoheit!” Roland trat einen Schritt auf Fireball zu: “Wir haben einen engen Zeitplan einzuhalten!” versuchte der Prinz ihn abzuwimmeln. “Aber es ist wichtig!” warf Fireball gleich darauf ein. “Um was geht es den Shinji?" fragte jetzt Jarred. Fireball musterte kurz die drei Männer vor sich und sah auf sein Blatt: “”Es geht um..” Er stoppte kurz, jetzt fiel ihm etwas ein und sprach vorsichtig weiter: “Es geht um ihr neues Schiff!” und bis sich im nächsten Moment gleich auf seine Lippe. Jarred und Roland sahen sich fragend an, woher wusste Fireball von der Monarch Deluxe? Jarred musterte den Sohn seines Freundes und nickte: “Du hast 10 Minuten!” beschloss er und zeigte auf das Büro des Direktors. “Danke, Sir!”
 

Saber verließ den Friedenswächter, er wollte sich die Beine vertreten, in seinen Gedanken war er nicht nur mit der Piloten Frage beschäftigt, sondern auch in Jarr, bei Sincia und Sara. Er wusste, dass seine Frau nicht alleine war, seine Mutter würde blieben, bis er wieder vor Ort sein würde. Auch Robin würde einmal täglich nach Sincia sehen, das beruhigte den Schotten, doch Robin war bereits auch Hochschwanger, zumuten wollte er es der Freundin nicht, obwohl sie ihm versichert hatte, dass es selbstverständlich für sie sei! Unterhalb von Ramrod waren mehrere Systeme von den Mechanikern angeschlossen, “sich nach dem Stand der Dinge zu informieren, konnte nicht schaden.”
 


 

“Du möchtest mir also zwei Piloten schmackhaft machen, für die Monarch Deluxe, wenn ich dich richtig verstehe?” fragte Jarred, der Fireball hätte kaum folgen können, weil er so schnell mit seiner Ausführung war. Fireball nickte bestätigend. “Aber woher weißt du um die Deluxe, das Schiff wurde offiziell noch gar nicht vorgestellt?” war König Jarreds eigentliche Frage, die ihn beschäftigte. Fireball atmete hörbar aus: “Ich habe mich gestern bei den Hangars umgesehen und … Nun ja … Es ist beeindruckend schön und perfekt für einen neuen Flugkapitän, ich meine so eine Chance…” Jarred verschränkte seine Arme vor seiner Brust und musterte Fireball, das konnte doch nicht wahr sein, wie konnte er einfach in diesen Hangar kommen? Er würde sich dringend mit dem Sicherheitschef unterhalten müssen! “Warum ist dir das so wichtig?” Fragte Roland jetzt, der bis dahin nur zugehört hatte. Der Direktor schüttelte nur mit seinem Kopf, hielt er doch gerade den König von seiner Besichtigungstour durch das Ausbildungscamp ab, was auch den Kadetten besonders wichtig war! “Nun, würden diese beiden hier…von ihnen die Chance von persönlich bekommen, sofort auf einem der neuesten und wohl bedeutendsten Schiffe des glorreichen Königreichs Jarr zu dienen. Dann bin ich mir sicher, dass sie ein Gesuch einreichen. Denn es spricht sich herum, dass es solche Chancen hier gibt und es kommen immer mehr gute Piloten nach!” Und er stellte sich neben Roland und zeigte ihm das Blatt. “Und Ramrod hätte einen erstklassigen Ersatz Piloten, wenn es mal nötig wäre." fügte er etwas leiser an. Jarred, der auf einem Stuhl saß, musste gerade etwas in sich hinein grinsen, er roch die Lunte, die Fireball gerade gezündet hatte, aber die Argumente waren nicht schlecht, musste er zugeben. “Wir können keine unerfahrenen Piloten auf der Deluxe einsetzen!" erwiderte Roland und gab Fireball das Blatt wieder zurück. Jarred streckte seine Hand aus, er wollte ihn sehen. “Wer ist denn ihr Chef Pilot für die Deluxe?” wollte der Japaner jetzt vom Prinzen wissen! Roland sah zu seinem Vater, der Direktor schüttelte mit seinem Kopf. “Das geht sie nichts an First Lieutenant!” mahnte der Direktor scharf. “Moment, Moment!” hob König Jarred eine Hand, der sich das Blatt gerade etwas genauer durchgelesen hatte. “Vater?” fragte Roland etwas irritiert. “Ich möchte darüber nachdenken!” sagte Jarred. Fireball bekam große Augen: “Echt?” Jarred nickte und stand auf. “Cool!” kam es von Fireball, als Jarred und Roland dabei waren, das Büro zu verlassen. Der Direktor warf Fireball einen ernsten Blick zu: “Oh!” - “Danke, eure Hoheit!” rief er Jarred nach. “Puh!” sah Fireball den dreien nach und auf seine Uhr: “Oh Mist!" Er drehte sich schnell um und rannte wieder den Gang entlang, nur diesmal Richtung Ausgang.
 

“Wir mussten während der Challenge Phase abdrehen, sonst wären wir dem Laserstrahl nicht entkommen und hätten letztlich Schiff und Besatzung verloren!” erklärte Saber, der auf Misses Olsson getroffen war und ihn als befehlshabenden Offizier zur Rede stellte. “Gut, gut, Jungchen!” Saber hob eine Augenbraue. “Ich wollte nur die Story dahinter hören!” erklärte sie. “Das hätten Sie mich auch direkt fragen können!” erwiderte der Schotte. “Hören Sie mal, mir ist durchaus klar, dass es in solchen Situationen zu solchen Entscheidungen kommen kann, aber ihr dürft auch von uns nicht erwarten, dass wir bei der Reparatur jedesmal wahre Wunder vollbringen können!” Saber nickte verstehend: “Natürlich Misses Olssen! Wir sind auch sehr dankbar, dass alles so schnell vonstatten geht! Aber außergewöhnliche Situationen verlangen außergewöhnliche Handlungen! Und sie haben das Schiff, wie ich erfahren habe, herausragend entworfen und für genau solche Situationen gebaut, wir vertrauen ihnen auch unser Leben an!” Die dunkelblonde Frau im Blaumann wandte sich nach dem Gesagten den jungen Major zu und lächelte ein wenig. “Na gut!” kommentierte sie. Saber war etwas irritiert: “Was meinen Sie das Misses Olsson?” fragte er konkreter nach. “Lass das Misses stecken, Olsson reicht vollkommen!” Saber nickte: “Danke!” nickte er der Frau entgegen. “Es ist gut zu wissen, dass sie uns nicht als Ameisen sehen die ein paar Stunden um das Schiff herumschwirren und sie danach einfach losfliegen können, denn glauben sie mir, jeder einzelne auch wenn er nur eine Schraube festzieht, ist darauf bedacht, dass sie mit ihren Hintern wieder zurückkommen, jedenfalls was das Schiff angeht, alles andere müssen sie hinbekommen, aber auch wir machen uns Gedanken und vorwürfe, wenn ein Schiff mit Besatzung nicht mehr zurück kommt! Deswegen tun wir alles, um das Schiff so sicher wie möglich zu machen, damit wir uns wenigstens nicht das vorzuwerfen haben!” erklärte Ilka und trennte die Leitungen ihres Tablets vom Bordcomputer Ramrod. “Ihre Challenge Phase ist jetzt wieder zu 100 Prozent einsatzbereit, versuchen sie sie auslaufen zu lassen!” teilte sie fast beiläufig mit. Saber nickte dankend und sah sich um. Natürlich war dem Schotten bewusst, das auch die Mechaniker oder alle die etwas mit den Kampfschiffen zu tun hatten, nicht wollten das auch nur ein Schiff im Kampf verloren geht, doch es jetzt so direkt gesagt zu bekommen hatte etwas in Saber ausgelöst. “Wie ihre Membran, die uns bestimmt nicht nur einmal vor einem Abschuss bewahrt hat!” Ilka nickte: “Genau das, sie sind Jung, pflichtbewusst und haben sich dazu bereit erklärt uns hier unten zu schützen, dafür bin ich auch jeden dankbar der auf so einem Schiff seinen dienst tut, doch vergessen sie niemals ihren Eigenschutz, manches ist ein Risiko nicht wert!” Sagte sich und packte ihr Tablet ein. Saber verstand: “Danke …Olsson!” Captain Hikari betrat mit Fireball den Hangar und kamen direkt auf ihn und Ilka zu. “Sage mal wann fängt man denn als First Dings an zu arbeiten?” fragte Olsson in Shinjiros Richtung. Saber begrüßte den Captain mit einem Grinsen, das unerwartet kam. Fireball standen nur Fragezeichen im Gesicht. “Lass das!” sagte Hikari ernst in Ilkas Richtung. Sie lachte besänftigend und musterte Fireball von oben bis unten. Fireball bemerkte den stechenden Blick der kräftigen Frau und sah fast angsterfüllt Richtung Saber, was hatten die beiden vorher besprochen? “Das ist mein…” begann Hikari, doch Ilka war schneller, sie nahm Fireball voller Freude in ihre Arme und drückte ihn. “...Sohn!” beendete er seinen Satz und beobachtete etwas besorgt die Szene vor sich. Auch Saber hatte nicht mit so einer Reaktion von Olsson gerechnet und war auch kurz wie gelähmt. Wusste er doch, dass sein Pilot so etwas überhaupt nicht leiden konnte. Fireball war vollkommen überfahren, “was war das jetzt?”, ein Ersticktes: “Hilfe!” konnte er noch von sich geben. Ilka ließ ihn los: “Tja, abstreiten, dass er von dir ist, kannst du nicht, er hat sich ja kaum verändert!” stellte sie belustigend fest. Fireball zog seine Augenbrauen zusammen und sah zu seinem Vater und zu Saber, der sich gerade kurz abwandte, um nicht zu lachen. “Da gibt es auch nichts abzustreiten!” sagte Hikari knapp und stellte sich wieder neben seinen Sohn. “Ich wollte ihn dir vorstellen!” erklärte er. “Ach, er kennt mich noch!” sagte sie lachend. “Was?” Fireball, musterte die Frau er kannte sie beim besten Willen nicht! “Schließlich habe ich ihn damals durch den Hangar getragen.” Fireball war jetzt komplett raus, er wusste nicht, wovon die Frau im Blaumann vor ihm sprach. “Er war 5 Monate, daran wird er sich nicht mehr erinnern!” stellte Hikari klar, der sich jetzt erinnerte, von was Ilka gerade sprach. “Oder ich hab es verdrängt!” kam es unerwartet von Fireball, der sich im selben Moment über seine Worte erschrak. Ilka machte einen Schritt auf den jungen Hikari zu, Fireball bekam große Augen und machte zwei Schritte zurück und ging dann noch schneller Richtung Ausgang: “Ich bin noch mit Colt verabredet im Simulator, es ist Eilig!” erklärte er und war auch schon verschwunden. “Jetzt hast du ihn verschreckt!” stellte Shinjiro fest, der den schnellen Abgang seines Sohnes gerade etwas fragwürdig fand. Ilka zuckte mit ihren Schultern. "Eigentlich wollte ich ihm wegen Ramrod noch seine Ohren langziehen, aber das erledigt er jetzt hier!” erklärte Olsson und zeigte auf den Schotten, der immer noch seinen Piloten hinterher sah. Ilka lachte, ihr war es doch klar, dass sich Shinji nicht an sie erinnern konnte, aber sie hatte diesen Tag nie vergessen, als Shinjiro nach mehrmaligem Bitten seinen Sohn der Base vorgestellt hatte. “Ok, er ist doch etwas gewachsen!” fügte sie noch hinzu. “Zieh ihm die Ohren nicht zu lang, sonst hört er nichts mehr!” sagte Captain Hikari und verabschiedete sich von Ilka und Saber. “Wie du, du hörst doch auch auf niemanden!" rief sie ihm nach. “Doch das tue ich!” erwiderte er und war fast draußen. “Ach auf wem?” forderte Ilka eine Antwort: Shinjiro drehte sich vor der Tür noch einmal um: “Auf mich!” grinste er und ging. “Ach!” winkte sie ihn ab: “Selbstgefällig bis zum geht nicht mehr!” Saber musste schmunzeln, Ilka musterte den Schotten: “Holen sie ihn immer da ab, wo er sich gerade befindet, sie sind Major, sie dürfen das!” erinnerte Olsson den Schotten fast beiläufig.
 


 

Colonel Murry hatte den Cowboy direkt nach der Untersuchung der Augen in den Simulator gesetzt. Der Arrow Striker war kein Problem zu fliegen und der erfahrene Fluglehrer war sich sicher, den Schützen schnell damit in die Luft zu bekommen. Colt hatte sichtlich Spaß, es war einfacher als gedacht und die Geschütze waren Super. Murry beendete nach gut 1,5 Stunden das Training und Colt kam aus dem extra für den Arrow Striker programmierten Simulator. Er sah in das breit grinsende Gesicht von Fireball, der garantiert mit Murry sein Tun beobachtet hatte. “Gar nicht schlecht, Cowboy!” sagte Fireball. Colt nickte, “Was du kannst, kann ich schon lange!” grinste Colt. “Aber noch lange nicht besser!” konterte der Japaner. Colonel Murry legte die Auswertung auf den Monitor, der nächste Simulator Test würde realer werden. Murry setzte einen Termin und verabschiedete sich schnell, König Jarred und der First Grad würden in einer halben Stunde hier aufschlagen. “Sag nicht, dass du jetzt auch noch fliegen möchtest!” Colt und Fireball sahen in die Richtung des Gesagten. Mandarin kam lächelnd in ihrer Kadettenuniform auf die beiden zu, Colt grinste: “Ich muss, ich bekomme einen fliegenden Geschützstand!” berichtete Colt und zeigte auf den Simulator, auf dem noch der Arrow Striker angezeigt wurde. “Ah, ja, die sind süß!” kommentierte Mandarin die Arrowstriker. “Süß? Wohl eher Seifenkisten!” antwortete Fireball. “Das ist ein Bronco Buster!” kam es von Colt streng, Mandarin musste etwas lachen und musterte die beiden, sie konnte sich doch noch sehr gut an Shinji erinnern, aber er war nicht mehr dieses halbe Kind, von vor drei Jahren stellte sie fest!
 


 

Die Kadetten standen in der Flugschule bereit, der First Grad und König Jarred wurden von Colonel Murry und General Trevis herumgeführt. Sie liefen an den Kadetten vorbei, sie waren rausgeputzt in ihren Uniformen und salutierten den beiden. Murry begann jetzt seine Abschlussklasse vorzustellen. “Und zum Schluss, Kadettin Mandarin Dearing, sie wird die Akademie als Flugkapitän verlassen!” stellte der Colonel die rothaarige junge Frau dem König und Hikari vor. Jarred nickte und sah der jungen Frau in ihre Augen: “Sehr beeindruckend, was ist ihr Ziel mit dieser Ausbildung, in der sie so viel Herzblut bis jetzt gesteckt haben?” fragte Jarred. Mandarain bekam große Augen, sprach sie doch tatsächlich der König an, etwas hilfesuchend sah sie sich mit ihren Augen um, doch was sollte sie jetzt sagen und vor allem wie? “Sir, ich meine eure Hoheit, um ehrlich zu sein, bin ich da gerade noch auf der Suche!” Jarred nickte freundlich: “Überlegen Sie nicht zu lange, Jarr sucht immer besondere Piloten, ich bin mir sicher, mit Ihren Fähigkeiten würden sie gut auf ein neues Schiff passen!” Mandarin entgleisten ihre Gesichtszüge, mehr als nicken konnte sie gerade nicht. “Lassen Sie mir Ihre Entscheidung zukommen!” und der Sekretär reichte Mandarin, ein Offiziers Gesuch, für das Königreich Jarr, einen wie ihn schon Lyon aus ihrer Klasse bekommen hatte. “Danke, eure Hoheit!” antwortete sie mit weichen Knien. Jarred nickte und ging weiter, Murry nickte der jungen Frau ermutigend entgegen und folgte Jarred und Hikari. "Interessante Taktik, eure Hoheit!” sprach Captain Hikari Jarred leise zu. Jarred grinste kurz hörbar auf: “Es wäre doch schade, guten Nachwuchs einfach so gehen zu lassen, findest du nicht?” Hikari nickte: “Wer wird Chef-Pilot auf der Deluxe?” fragte er. “Captain Grenadine.” war Jarreds kurze Antwort. “Sie wären dumm das Angebot abzulehnen!” erwiderte Hikari. “Ja und dank der Vereinigung von Jarr mit dem Grenzland, gäbe es für beide weitere Karriere- und Einsatzmöglichkeiten!" und König Jarred sah kurz zu Hikari, der seine Augenbrauen hob: “Lancelot?” fragte der japaner kurz nach. “Nein, es war etwas Feuerball artiges…", ließ Jarred Hikaris Antwort offen stehen. “Ich sag ja eine interessante Taktik!” und sie verließen grinsend die Flugschule.
 


 

Vor dem Auditorium, in dem es 2000 Plätze gab, sammelten sich die Kadetten und deren befehlshabenden Offiziere. Auch Saber, Colt und Fireball haben sich dort verabredet, die Einführung des neuen Ausbildungs-Campleiter, wollten sie sich nicht entgehen lassen! Es war so voll, sogar auf den Treppen saß man um die Veranstaltung mitzuverfolgen.

Die neue Waffe

Ein Raunen ging durch das Auditorium, Colt und Fireball blieb der Mund offen stehen, als der First Grad den Leiter des Ausbildungscamps vorstellte. Still war es, als Charles Eagle sich von seinem Platz erhob und langsam auf das Pult zuging. Saber begann in seine Hände zu klatschen, Colt sah zum Schotten und tat es dem Highlander gleich. Darauf ging ein Applaus durch den Saal. April stieg einige Stufen hinab, um einen besseren Blick zu haben. Eine Träne lief über ihre Wange. Ihr Vater war somit vollständig von jeglicher Schuld befreit und ehrenvoll rehabilitiert. Die Vertrauensfrage stellte sich nicht! Eagles Bereitschaft, das Oberkommando in den vergangenen 16 Jahren gewaltfrei und in Frieden geleitet zu haben, hatte mehrere Generäle, die schon seit Jahren aus dem Dienst getreten waren, unabhängig voneinander bestätigt. Besatzungsmitglieder, die vor 17 Jahren auf Eagles Schiff gedient haben, meldeten sich nach der Bekanntgabe der Festnahme und schilderten die damalige Situation. Alles, was sich danach in Hikaris Büro abgespielt hatte, lag im Ermessen von Hikari selbst. Charles war verzweifelt in Sorge um seine Tochter, doch hatte er immer versucht, alles in den Händen zu halten, auch gestand er sich ein, dass vieles einfach nicht allein machbar gewesen war. Seine Sorgen um die Kadetten und Offiziere, waren und sind echt, Charles war und ist mit Herzblut Major und Mentor für die jungen Menschen, er kann sie voller Empathie in den Militärdienst führen. Und genau so jemanden benötigt das neue Grenzland, einen Mann, dem die Kadetten vertrauen! April spürte einen Arm auf ihren Schultern, sie griff nach der Hand und hielt sie fest. Sie spürte, wer es war und es tat ihr gut, gerade jetzt gehalten zu werden, sie freute sich, doch die Erleichterung, so hatte die Blondine gerade das Gefühl, ihr würden die Beine weich werden. Colt klatsche voll Freude und Jubel, auch wenn er es nicht verstand, nicht wusste, was im Hintergrund gelaufen war, aber er spürte, dass Eagle genau hierhin gehörte! König Jarred musterte die jubelnden Kadetten und nickte sich zu. “Es war die richtige Entscheidung!" Viele Diskussionen hatte er deswegen mit Shinjiro gehabt. Auch mit dem Untersuchungsausschuss, letztendlich sah Jarred ein, warum genau Eagle hierher sollte! Charles stand am Pult und ließ seinen Blick schweifen, er atmete tief ein und aus, das Licht wurde gedimmt und der Applaus flachte langsam ab. “Willkommen zurück, Commander Eagle!”, waren Hikaris Begrüßungsworte, nachdem er Charles vereidigt hatte. Er sah kurz auf und blickte in die grellen Scheinwerfer oberhalb des Auditoriums und kniff seine Augen kurz zusammen, um ihn war alles schwarz, nur ein grelles weißes Licht sah er, ein eiskalter Schauer überkam ihn. Die Kadetten und Offiziere gaben wiedermals freudigen Applaus, um ihren Commander in Alamo willkommen zu heißen! Saber trat etwas abseits neben dem Pult und stellte sich neben Lorenz und Rosso. Captain Hikari, sah sich um und überließ Commander Eagle den weiteren Akt der Veranstaltung und begab sich zu seinem Stab. Es wurde dunkler, doch bevor Charles seine persönlichen Worte an seine Kadetten richtete, wurden alle Lichter ausgeschalten und hinter Eagle lief ein Video über die Entstehung des Ausbildungscamp auf Alamo, an dessen Gründung General Whitehawk maßgeblich beteiligt gewesen war. Man sah wie in einem Zeitraffer, wie sich alles hier vor Ort entwickelte, auch mehrere Aussagen des damals noch jungen General Whitehawk wurden mit eingespielt. Vielen stiegen die Tränen in die Augen oder wurden andächtig stumm, sogar Saber musste mehrere Male schlucken. General Whitehawk hatte vor fast 4 Jahren ihm für das Team Ramrod als Captain ausgewählt, der alte General war nicht nur sein Ausbildungsleiter gewesen, nein er hatte seinen Werdegang gelenkt, ihm voller vertrauen damals die Leitung eines Kampfschiffs gegeben und sich dafür eingesetzt. Niemals würde er Whitehawk enttäuschen wollen! Colt hielt seinen Hut vor seiner Brust, er war ergriffen von den Worten des Generals im Video und vor allem die Geschichte um das ganze Camp. Das Licht ging langsam wieder an, das Video endete und Commander Eagle trat an das Mikrofon und begann seine Rede, in der er seinen Leitfaden auf den von General Whitehawk weiter aufbauen würde. Zum Schluss teilte er noch einige Veränderungen mit. Colonel Rosso würde sich in den nächsten Monaten aus dem aktiven Dienst der Taskforce zurückziehen und sich seiner Aufgabe als Stabsmitglied des neuen Grenzlandes widmen. Die aktive Taskforce wird mit der des Königreichs Jarr vereint, dessen Befehlshaber Général Fevre ist. Darauf beendete er seine Ansprache: “Und ich freue mich, Ihre Offiziers-Gesuche persönlich ab heute in Empfang zu nehmen!” Abermals hallte der Applaus, Charles nickte in die vielen Gesichter vor sich, genau hier war sein Platz, das spürte er! Die Presse begann ihre Fotos zu machen, vereinzelte Kadetten wurden interviewt, einige sagten, dass sie genau auf sowas gewartet hätten, wieder andere sprachen voller Überzeugung, ihr Gesuch einzureichen! Der Saal leerte sich langsam, April und Fireball verließen das Auditorium und trafen Colt am Ausgang, gemeinsam würden sie jetzt erst einmal einen Kaktus Saft trinken gehen!
 


 

Der Tag des Abschiedes von Alamo war gekommen, Colt hatte den restlichen Tag bei Colonel Murry in der Flugschule verbracht und war auch kurz mit dem Bronco Buster in der Luft gewesen, alles klappte wie am schnürchen in nicht einmal zwei Wochen würde er seinen Flugschein für den kleinen schnellen Gleiter haben. Die ersten Offiziers Gesuche waren schon bei Commander Eagle eingegangen darunter waren auch einige Piloten, die sich Saber jetzt genauer anschauen konnte. Es hatte tatsächlich nur an der ungewissen Führung des Camps gelegen, kaum zu glauben, was das ausmacht. Mit Eagle hatten die jungen Kadetten jetzt jemanden, der ihnen den Einstieg in das Militär leichter machte, Eagle war einfach jemand, dem man vertraute! Saber war jedoch einfach nur froh wieder in Richtung Jarr zu starten, er vermisste Sincia und Sara.
 

Ramrod hob als erstes ab, darauf folgte die Jard-Royal, das Privatschiff des Königs, dem sie Geleitschutz geben würden. Die Jets von Captain Hikari und Lorenz Männer würden später starten, diese würden die beiden Schiffe schnell einholen.
 

Colt, Fireball und April saßen in der Küche auf dem Friedenswächter und schwiegen vor sich her. Vor nicht einmal einer Stunde saßen sie noch im Büro von Commander Eagle, der sie über alles aufgeklärt hatte. “Was ein tiefer Sumpf war das gewesen?” ging es dem Cowboy durch den Kopf. Was eine Belastung hatte Eagle die ganzen Jahre gehabt vor allem um den Stab immer wieder zu besänftigen, ihn sozusagen ruhig zu halten, um das Bündnis mit Jarr zur Vollendung zu bringen, denn ohne Jarr, hätten sie keine Chance gehabt. Selbst er und seine Freunde waren damals in Gefahr gewesen, es ging Colt noch nicht, alles in seinem Kopf, das würde sicher die Zeit regeln. Doch die geballten vielen Informationen überschlugen sich in ihm. April und Fireball schien es gerade nicht anders zu gehen. Auch ihr Schweigen war so laut, dass Colt der Meinung war, er konnte jede einzelne Frage hören! April war einfach nur froh, dass ihr Vater wieder da war, wo er hingehörte, nicht in ein Gefängnis, sondern um den jungen Menschen den Weg in das Oberkommando zu bereiten. Was auch bedeutet, dass er in naher Zukunft nach Alamo ziehen würde. Das Frühwarnsystem meldete sich, die drei sprangen auf und liefen auf die Brücke. “Outrider!” war Sabers Auskunft der bereits in seiner Steuereinheit saß. “Wer sonst, wenn nicht die Schmutzfüße!" kam es von Colt, als er sich in seine Satteleinheit setzte. Fireball deaktivierte den Autopiloten und April lokalisierte den Alarm. Saber funkte Verstärkung an. Oberste Priorität hatte jetzt der Schutz der Jard-Royal, auf der sich König Jarred und Prinz Roland befanden. “Wir bleiben bis die Verstärkung da ist!” gab Saber die Anweisung für ihren Kurs. Ramrod positionierte sich 30 Grad neben der Jared-Royal. In diesem Moment sprangen mehrere Hyperjumper vor ihnen auf und Colt eröffnete sogleich das Feuer. Saber funkte zum Piloten des königlichen Schiffs, dass dieser den Rückzug nach Jarr auf einer anderen Route vollbringen sollte. König Jarred, Prinz Roland und Dr. Morel beobachten das Geschehen im All. "Das ist sehr Merkwürdig Vater, es sind nur vereinzelte Jumper!” Jarred nickte nachdenklich. Die Jets mit Captain Lorenz trafen ein und übernahmen den Gleitschutz der Jard-Royal, so dass sich Ramrod voll und ganz auf die Hyperjumper konzentrieren konnte. Truppen der umliegenden Planeten trafen fast zeitgleich ein. “Das sind Abfänger, irgendwo muss das Nest sein!” hörte man Captain Hikari über Funk. Und setzte alle Truppen rund um Jarr in höchster Alarmbereitschaft. “Kurs auf die Anomalie!” befahl Saber. “Aber!” kam es darauf kurz von April, sie tat aber was der Schotte von ihr verlangte und schickte Fireball den Kurs. “Wir haben hier zu tun!” sprach Colt und beförderte im gleichen Moment 3 Jumper zurück in die Phantomzone. Fireball nickte Colt zu und wich dem Laserfeuer der Outrider aus. “Schieß sie nicht gleich ab, sondern lass sie ihre Energie verlieren!” antwortete Saber seinen Scharfschützen. “Was? Sie verfolgen uns, wir müssen sie von Jarr fernhalten!” kam es jetzt von Fireball. Saber nickte und schaute auf seine Abtaster, die Anomalie stieg an und beobachtete das aktuelle Geschehen. Das legte er auf seinen Monitor mit der Anomalie. “Einen Moment!” sprach der Schotte leise vor sich und blickte nach draußen, um darauf gleich wieder auf seinen Rasterortungsschirm zu schauen. “Wir benötigen jede verfügbare Einheit um Jarr, auch Yuma soll patrouilliert werden!” funkte er an Captain Hikari. "Sofort, Kurs auf die Anomalie, das ist ein Befehl!" ordnete Saber erneut und streng an! Fireball übernahm den Kurs und gab Vollschub Richtung Jarr. Die Outrider ließen, wie Saber es erwartet hatte, nicht von ihnen ab. Auch Colt klingelte es jetzt, dass hier etwas nicht stimmte, die Outrider kämpften nicht wie sonst, sondern versuchten sie hin zu halten. Ramrod schoss nur so dank den neuen Turbos durch das All, die Jumper hatten Mühe, Ramrod zu folgen, in weniger als 10 Minuten würden sie Jarr erreichen. Die Jard-Royal war ebenfalls mit Vollschub unterwegs, um so schnell wie möglich in den Orbit einzudringen, um zu landen. Die einzelnen Jumper um das königliche Schiff erledigten Hikari und Lorenz. Auch auf Yuma wurden alle Truppen in Alarmbereitschaft gebracht, Ramrod I startete mit weiteren Kampfschiffen, um auf einen Angriff gefasst zu sein. Rosso befand sich an Bord der Peacekeeper zwischen Alamo und Yuma.
 

Die Royal Airforce traf um das königliche Schiff ein, das noch immer unter Beschuss stand und so auf keinen Fall landen konnte. “Pass-pituor” befahl Hikari die Formation der Schiffe und teilte die Staffel auf, um die Jared-Royal vor einem Treffer zu bewahren. Captain Lorenz und seine Männer begaben sich nahe der Anomalie, wo bereits auch schon Connel Mc Graeff mit drei von seinen vier Schiffen der amerikanischen Delegation in Kampfbereitschaft war.
 

Die Jard-Royal befand sich im Landeanflug, als sich auch auf Jarr vereinzelte Jumper manifestierten und nahmen das Schiff des Königs unter Beschuss. “Landen, auf keinen fall durchziehen!” gab Hikari den Piloten des königlichen Schiffs Anweisung und schoss mit Lorenz die angreifenden Jumper ab. Auch vom Boden bekam das Schiff des Königs Feuerschutz. Die Anwesenden an Bord wurden immer wieder orgendlich durchgeschüttelt, das Schiff setzte hart auf und wurde schnell in einen sicheren Hangar eskortiert. Nachdem die Hoheiten in Sicherheit waren, drehte Captain Lorenz mit seinen Männern ab, um den Luftraum über Jarr zu verteidigen!

Hikari landete, nachdem der Luftraum von feindlichen Jumpern frei war und begab sich zu Jarred in die Kommandozentrale des Militär-Raumhafens.
 

Ramrod war bereits mitten im Kampfgeschehen. Gemeinsam mit den Amerikanern kesselten sie die Outrider ein, die Strategie des drei Punkte Plans funktionierte. Colt war hoch konzentriert, dank der mehrfachen Ausrichtung der Waffensysteme konnte er in verschiedene Richtungen agieren. April behielt Ramrods Systeme im Auge und teilte Fehlermeldungen mit. Fireball wich dem feindlichen Feuer aus und brachte Colt so gut wie möglich in seine angewiesenen Schusspositionen. Saber behielt den Überblick über das Kampfgeschehen und die Bewegungen der einzelnen Schiffe. Er teilte Captain Hikari immer wieder den aktuellen Stand des Kampfgeschehens mit.
 

Captain Hikari legte sich das Kampfgeschehen von Yuma und Jarr auf den Monitor und beobachtete die Bewegungen auf der Rasterortung. Es lief alles nach Plan! Stellte er fest. Die Outrider sollten ihre Energie verballern, um es so auszudrücken, somit würden sie nach und nach im Kampf schwächer werden. Dr. Peaks teilte dem König mit, dass die neue Waffe einsatzbereit wäre, allerdings bisher nur in Simulationen getestet wurde. Jarred sah zu Hikari, der ihn fixierte, nachdem er gehört hatte, was Dr. Peaks Jarred gerade mitgeteilt hatte. “Nein!” war alles, was Shinjiro darauf sagte und wandte sich ab. Jarred beobachtete die Reaktion seines Freundes und setzte sich darauf in einen Sessel und beobachtete den Verlauf der Schlacht, der Luftraum von Jarr war frei, was oberhalb los war, ließ er sich von Roland synchron auf seinen Bildschirm legen. Vor Yuma gab es kleinere Gefechte, die Ramrod I und die siebte Kavallerie schnell zerschlagen konnten. Jetzt hieß es, die Sache weiter zu beobachten.
 

Colt war in seinem Element, wurde abgelenkt, als in seinen Gedanken Robin und Joshua plötzlich aufploppen. Ramrod wurde getroffen, Fireball zog hoch: “Warum schießt du nicht?” fragte Fireball. Colt schüttelte seinen Kopf und peilte erneut die Schiffe an, die er eigentlich gerade erledigen wollte. “Sorry, Partner!” Saber sah zum Cowboy und fragte sich, was los gewesen war, die Position war perfekt gewesen. “Shinji, geh in die Kampfbereitschafts Phase!” wies er an, als er sah, was sich da vor ihnen zusammenbraute. Ein Kampfschiff der Outrider brachte sich vor ihnen in Stellung.
 

Die Schiffe von Colonel Mc Graeff hatten gerade ein Kampfschiff zurück in die Phantomzone geschickt, die Explosion war gewaltig, darauf hin zogen sich auch die kleineren Schiffe zurück, vereinzelte Hyperjumper versuchten jedoch weiter in den Orbit von Jarr zu gelangen. Mc Graeff wies sein Schiff an die Jumper zu verfolgen, die Detroit sollte bleiben und gab Saber das Kommando über dieses Schiff, das die Stellung halten sollte. Ramrod war transformiert und eröffnete sofort das Feuer auf die feindlichen Schiffe. Ramrod wurde hart getroffen, Fireball hatte Mühe den großen Cowboy stabil zu halten: “Was war das denn?” kam es fast fluchend von Colt, seine Systeme waren für einige Sekunden ausgefallen. “Angriff von hinten!” kam es von April, die sich noch festhielt. “Und es ist nichts erfreuliches!” war Sabers Antwort, er konnte kaum glauben, was sich dort vor ihnen aufbaute, eine riesige Renegeteinheit. Hikari trat näher an den Monitor heran und orderte die Detroit von ihrem jetzigen Standpunkt ab, damit Ramrod sich um die Renegat-Einheit kümmern konnte. Der Renegade griff mit voller Kraft an und ließ keine Pause zwischen Feuerangriff und Offensive. “Versuch den Brutalo zu greifen!” sagte Colt, was kaum gelang, der Renegade der Outrider war sehr schnell und wendig, er nutzte die verschiedenen Waffen Angriffe, um sich in eine andere Position zu bringen. “Ausweichen, sofort!” wurde Saber etwas lauter! Fireball zog nach unten ab, denn über Ramrod befanden sich nicht nur Hyper-Jumper sondern auch Jets der königlichen Air Force und die Detroit war einfach zu nah, um einen ausreichenden Wendekreis zu haben. Alle an Bord wurden in ihre Sitze gepresst. “Was ist da oben los?” funkte Hikari zu Saber, der das ganze Spektakel am Rasterortungsschirm mitverfolgt hatte. Doch Saber konnte nicht sofort antworten, er musste den Renegade und das umliegende Kampfgeschehen im Auge behalten. “Wir verlagern das Kampfgeschehen!” wieß Saber an, um keine Schiffe oder Jets zu gefährden. Fireball flog unter Dauerbeschuss weiter in das tiefdunkle All, weit abseits der Anomalie. Der Renegade folgte und bekam Ramrod zu fassen und setzte ihn mit einem Laserstrahl fest. “Wo fliegt er hin?” sprach Hikari seine Gedanken laut aus, König Jarred trat nun auch näher an den Ortungsschirm heran. Shinjiro funkte Colonel Mc Graeff an, er sollte Ramrod folgen! "Inwieweit ist dieses Gebiet erforscht?” wollte Shinjiro von Jarred wissen und zeigte auf einen Abschnitt auf dem Rasterortungsschirm. Jarred sah zu Hikari. Shinjiro kniff seine Augen zusammen, als er von Jarred diese nichtssagende Antwort bekam: “Ramrod sofort zurück zum Sektor B!” funkte er die Einheit von Major Lancelot zurück. Aus Yuma kam die Meldung, dass auch dort ein Renegade im Orbit aufgetaucht war und Ramrod I und weitere Einheiten sich um diesen kümmern. Hikari presste seine Lippen fest aufeinander und legte beide Schirme neben und darauf übereinander. “Das ist ein Split Angriff!” wurde es ihm bewusst und rief alle Truppen in ihre Sektoren zurück, sollte es den Outridern weiter gelingen, jede Einheit zu beschäftigen, wären die Planeten bei weiteren Dimensionssprüngen der Outrider schutzlos ausgeliefert. “Major Lancelot, sofort zurück, das ist ein Split und sie befinden sich in einem immer noch unerforschten Gebiet!" Beim letzten Teil seiner Anweisung sah er Jarred scharf an. Saber vernahm die Anweisung von Captain Hikari, allerdings nur bruchstückhaft, sie befanden sich in einem Teil des All´s, in dem sich so gut wie keine Sender befanden, die die Kommunikation reibungslos ablaufen ließ, so verstand der Schotte nur, “Sofort zurück, unerforschtes gebiet!” Ramrod zog nach oben und schaffte es, etwas Abstand zum Renegade zu bekommen, Colt visierte ihn an und gab die Maverick Waffensysteme auf 100 Prozent auf den feindlichen Roboter. April versuchte die Funkverbindung mit allen Mitteln aufrechtzuerhalten. “Treffer!” jubelte Colt, das verschaffte ihnen Zeit, sich weiter in Position zu bringen. Auf Jarr war Hikari dabei, auf dem Rasterortungsschirm die Entfernung zu berechnen und Ramrod so gut es ging zu lokalisieren, denn angezeigt wurde der Friedenswächter nicht mehr. Gleichzeitig musste er das ganze Kampfgeschehen beobachten, einteilen und koordinieren! “Jarr ist Clean!” kam die positive Meldung von Captain Lorenz. Hikari atmete tief ein und aus, er hatte gerade das Gefühl, Minuten lang nicht einmal Luft geholt zu haben. “Wir werden die Bodenstreitkräfte durch die Stadt schicken!" teilte Roland mit und verließ die Kommandozentrale. Shinjiro nickte nur leicht und wandte sich wieder den Schirmen zu. “Wir müssen alles hier sammeln!” und er markierte mit dem Pen einen Punkt vor der Anomalie und zog sich die Jacke seines Jetkampfanzuges aus. “Du hast vor, die Waffe einzusetzen!” stellte Jarred fest. Hikari warf seine Jacke über einen Stuhl und funkte Yuma an, um von Rosso den aktuellen Stand zu erfahren. “Ich werde ein Schiff mit der Waffe bestücken lassen!" sagte Jarred und teilte seine Entscheidung Dr. Peaks mit. Hikari, der dabei war, Colonel Mc Graeff und die Royal Airforce zu koordinieren. Hikari wollte gerade noch etwas zu Jarred sagen, als er einen Funkspruch von der Ramrod-Einheit erhielt.
 

“Captain, es ist zu gefährlich, das Kampfgeschehen mit dem Renegade in den Sektor zurückzuführen!” teilte Saber mit. Hikari zog seine Augenbrauen zusammen. “Sofort zurück!” war Hikaris knappe und bestimmende Anweisung. “Negativ Sir!” funkte Saber zurück. “Sofort!” wurde Hikari vorderner mit seiner Stimme: “Bis zum Raumsektor 56W7O, damit liegen sie immer noch außerhalb des Sektor B!” Saber sah sich die Koordinaten an, die er von Hikari bekommen hatte, es blieb ihm keine Zeit darüber nachzudenken, Ramrod wurde abermals getroffen. Colt hatte die Zielerfassung jedoch nicht verloren und feuerte nahezu im selben Augenblick auf den Renegade, dieser wurde schwer getroffen. “Sofort Kurs auf 56W7O.” wieß Saber jetzt an, es wäre eine Chance außerhalb zu bleiben. “Was, aber warum?” fragte Colt, denn jetzt wäre die Gelegenheit, den Renegade noch eins zu verpassen. Fireball sah zu Colt und gleich darauf zu Saber und aktivierte die Ramrod-Infanterie und Colt richtete alle Maverick Waffensysteme auf den Renegade. “Was macht ihr?” kam es von Saber, der gerade bemerkte, dass sein Pilot und Schütze eigenmächtig handelten und Ramrod entlud was er hatte, der Renegade explodierte mit gewaltiger Energie vor ihnen und begann sich Stück für Stück aufzulösen. “Was?” kam es laut von Hikari, der die Energiemessung auf dem Ortungsschirm steigen sah und drehte sich vom Schirm ab und warf den Pen auf den Tisch, der an Dr. Morel vorbei kullerte und auf der anderen Seite des Tisches zu Boden fiel . “Alle Einheiten auf 20WO10 zurückzuziehen, und zwar mit Vollschub!” funkte er allgemein… “Sofort!” fügte er etwas lauter noch mit an! König Jarred und Dr. Morel traten an den Monitor, der die Bewegungen aller Einheiten des Königreichs Jarr, des Oberkommandos und der Delegation der USA übertrug. “Die Energiemessung wird ein Kampfgeschehen von bis zu 80 Prozent über den Sender schicken!” sprach Jarred seine Gedanken ruhig aus. “Um 87 um genau zu sein.” berichtigte Shinjiro und trat vom Monitor ab und holte sich eine flasche Wasser und stellte sich wieder vor den Monitor, der das Kampfgeschehen vor Yuma übertrug, Yuma meldete das sie den Renegade noch vor dem Mond des Planeten zerstört hatten und jetzt patrouillieren. “Captain Hikari, der Renegade ist eliminiert!” teilte Saber mit. “Wir nehmen jetzt Kurs zum Sektor B.” Hikari zog seine Augenbrauen zusammen, sah auf seine Uhr, ging zurück zur Rasterortung und suchte Ramrods Kennung. “Sie bleiben wo sie sind, Major!” Fireball, Colt und April sahen fragend zu Saber, als sie die neue Anweisung von Hikari hörten. “Er weiß wohl gerade nicht, was er will!” kommentierte Colt frei. “Pfff…” kam es darauf von Fireball und setzte Ramrod erst einmal in Slow-Flight. “Das Lieutenant Wilcox klären wir später!” antwortete Captain Hikari auf das Gehörte. Colt verdrehte seine Augen: "Na toll!” kommentierte der Cowboy in seinen Gedanken. Er hatte nicht daran gedacht, dass der Bordfunk bei allen aktiviert war. und lehnte sich genervt zurück. “Und jetzt?” fragte Fireball, der von dem ganzen hin und her gerade genervt war. Saber nickte leicht und sah auf seine Daten. "April, du scannst unsere Systeme auf Beschädigungen!" April nickte: “Bin schon dabei, Saber!” erwiderte die Blondine. “Raus aus der Challenge-Phase und Kurs zurück zum Sektor B.” Fireball nickte und ließ Ramrod wieder zurück transformieren. Nachdem Ramrod wieder ein Kampfschiff und somit schneller war, nahm Colt seinen Helm ab und stand auf. “Puh, was ein wilder Ritt!" kommentierte er und stellte sich an das Panoramafenster von Ramrod und beobachtete die wenigen Überreste des zerstörten Renegades, die im All schwebten. “In der Tat!” kommentierte Saber kurz die Aussage seines Scharfschützen und erhob sich ebenfalls aus seiner Einheit. “Ich habe dir eine klare Anweisung gegeben, die besagte Rückzug und nicht Angriff!" sagte der Schotte als er beim Cowboy war. Colt drehte sich blitzschnell um. Fireball blickte auf und presse seine Lippen aufeinander und beobachtete die beiden. Colt sah Saber fest in die Augen. “Das kann nicht dein Ernst sein, Richard!” sagte er und zeigte hinter sich aus dem Fenster: “Das Ding ist erledigt und du…!” Saber unterbrach Colt barsch: “Du hast meine Anweisung ignoriert!” wurde Saber ernster. “Aber es war gerade die beste Gelegenheit um…" Saber sah mahnend zu Fireball, der jetzt auch neben seiner Steuereinheit stand und seinen Satz sofort unterbrach, als er den Gesichtsausdruck des Highlanders sah. “Zu dir komme ich auch noch!” sagte er zu seinem Piloten und wandte sich wieder Colt zu. "Das ist gerade nicht dein Ernst, unser Auftrag war, das Ding zu erledigen!” begann Colt erneut. “Ich hatte Anweisungen!" kam es darauf von Saber zurück - “Das Ding ist erledigt!” erwiderte Colt. “Hohe Energieansammlung im Sektor B!” rief April und unterbrach die beiden. Saber und Colt verstummten und sahen sich kurz an. “Leg es bitte auf dem Schirm!” sagte Fireball. “Was zur…” fragte Colt doch weiter kam er schon nicht mehr, alle Systeme auf Ramrod spielten plötzlich verrückt, ein Alarm nach dem anderen wurde ausgelöst und ein Ruck ging durch das Schiff. Fireball ging in die Knie und versuchte in seine Steuereinheit zu kommen, doch der Druck war gewaltig, er musste versuchen, Ramrod stabil zu halten. Colt schaffte es, in seine zu gelangen, doch seine Waffensysteme fielen nach und nach aus, sein ganzes Modul leuchtete binnen von Sekunden rot. Saber hielt sich an der Satteleiheit des Piloten fest und versuchte, Fireball zu helfen, in das Cockpit zu gelangen. April kniff ihre Augen fest zusammen, “Was war das nur?” fragte sie sich. “Versuch uns auf Kurs 56W7O zu halten!” sagte Saber zu Fireball.
 

Über Jarr wurde es blitzartig hell. Captain Hikari schloss seine Augen und presste seine Lippen aufeinander, “Mist!” sagte er leise vor sich. Jarred und Dr. Morel warfen sich verstehende Blicke zu. “Na sehr schön!” kam es von Lorenz über Funk, der mit seinen Männern gerade im Landeanflug war und diesen auf Grund der Indifferenzen der Systeme abbrechen musste. Colonel Mc Graeff, der weit genug mit allen Schiffen und Jets entfernt war, aber auch die Auswirkungen an Bord der Systeme vernahm, trat an das Panoramafenster mit einigen Offizieren, darunter waren Dave und Daniel: “Was?” flüsterte er vor sich und sah sich das an, was da vor seinen Augen geschah. Alle Schiffe der Outrider lösten sich in diesem Licht einfach auf, andere wurden mit einem Sog zurückgezogen. Ein Tonsignal erklingt in der Kommandozentrale. Shinjiro öffnete seine Augen, Jarred trat an ihn heran. “Es ist ein automatischer Raumgleiter mit Kurs auf die Anomalie, er befindet sich bereits im Einsatzgebiet und wäre in einer Minute eimsatzbereit!” Hikari nahm Jarred das Gerät während dieser sprach aus der Hand und betrachtete es in seiner. “Wenn wir das tun, stecken wir mittendrin!" sagte Shinjiro ruhig, aber ernst zu Jarred. “Wenn wir es nicht tun, sind wir mittendrin, ob wir wollen oder nicht!” Shinjiro schluckte und sah Jarred fest in die Augen: “Das ist dasselbe!", erwiderte er. Jarred nickte: "Ja, nur das eine wäre nicht freiwillig, sondern willkürlich!” kam es darauf von Jarred ernster und sah Shinjiro darauf fordernd an. "Weiterer Rückzug!" funkte Hikari an alle Schiffe.
 

“Was haben die vor?” kam es von Colt, Fireball, der sich bereits auf Kurs befand, gab nun Vollschub, obwohl der Systemscan der Flugsteuerung noch nicht beendet war. “Shinji, was tust du?” fragte April. “Der bisherige Scan sagt, dass die Flugfähigkeit noch gegeben ist, wir müssen so schnell wie möglich aus diesem Energiefeld!" erklärte Fireball seine Entscheidung. “Sonst könnten wir so enden wie die Monarch Supreme vor einigen Wochen." fügte er noch hinzu. Das Argument wurde von allen stillschweigend akzeptiert.
 

Captain Hikari, der immer noch zu Jarred sah, löste seinen Blick und sah zur Rasterortung, der Automatische Gleiter befand sich genau vor den Koordinaten der Anomali. “Hat noch jemand etwas zu sagen?” fragte Hikari, es blieb jedoch Still im Raum. Er beobachtete seine Schiffe, die sich immer weiter entfernten und sah nun zum Punkt des automatischen Gleiters.“Gut, ich auch nicht!” kommentierte er und löste die Waffe aus. Eine Sekunde später detonierte das Schiff mit der Waffe an Bord und zu aller Erstaunen blitzte der Lichtstrahl nicht auf, sondern in die Anomalie. Dr. Peaks, der die Energieströme mit seinen Kollegen verfolgte, standen alle gleichzeitig von ihren Stühlen auf und sahen sich an. "Energie Umkehr!" Auf Jarr merkte man nichts von der Zündung, doch der Rasterortungsschirm zeigte eine große Explosion an. “Was ist da oben los, Colonel Mc Graeff?” wollte Hikari wissen. “Ich habe keine Ahnung!” war dessen Kopf schüttelnde Antwort. Hikari zog fragend seine Augenbrauen zusammen und blickte zu Jarred: “Er hat keine Ahnung!” wiederholte er fassungslos und nahezu sarkastisch. Einige Augenblicke später sendete Mc Graeff die ersten Bilder, die einen Sog in die Anomalie zeigten. Fragend traten Jarred, Hikari und Dr. Morel an den Monitor. “Wir lösen genau das Gleiche auf der anderen Seite aus.” stellte Jarred fest. “Na klar!” und Shinjiros Augen wurden groß. Und er ging um den Tisch, um den Pen aufzuheben. Er legte eine neue Maske der Anomalie auf den Rasterortungsschirm an und zeichnete in dieser einen Trichter, von beiden Seiten …. “Egal wie, solange beide Seiten diese Energie kompensieren, wird er mit der Zeit immer undurchlässiger, er bleibt zwar brüchig, aber es bedarf immer mehr Energie, um diesen zu durchdringen.” und zeichnete beidseitig die Strahlen der Waffe durch den Trichter. “Wir rauben ihnen die Energie.” fügte Dr. Morel mit an. “Richtig, es ist wie ein ständiger Voll- und Umkehrschub, die Outrider benötigen für jeden ihrer Sprünge jetzt schon massig Energie, dazu kommt die Energie, sich hier zu manifestieren, plus die der Waffen.” und er legte einen Schätzwert fest, den er unterhalb seiner Zeichnung schrieb. “Ein Wahnsinns Aufwand!" fügte Jarred mit an. “Irgendwann, haben sie so gut wie keine mehr und können nicht einmal mehr von A nach B springen." Jarred nickte. “Ich schicke die Bilder Dr. Peaks, ich bin gespannt, was er dazu sagt!”
 

Ramrod erreichte wieder den Offiziellen Sektor B, auch sie sahen, was sie noch nie gesehen hatten. Vor 2 Tagen sind sie an dieser Stelle noch hin und her geflogen, jetzt war da eine Art hell leuchtendes Loch, anders konnte man es nicht beschreiben, das langsam immer kleiner wurde. Alle physikalischen Erklärungen, so schien es, wurden mit diesem auch kleiner. Saber, nahm das Geschehen vor ihnen auf, je mehr Perspektiven die Wissenschaftler zur Verfügung hatten, um so schneller, so hoffte es der Schotte, würden sie es erklären können. “Das ist besser als jede Science Fiction!" kommentierte Fireball, “Besser? Wir sind mittendrin!" kam es von Colt darauf. "Ja, Mega, oder?” fragte der jüngste an Bord. Saber musste jetzt doch etwas schmunzeln, aber auch gleichzeitig mit seinem Kopf schütteln. April war gerade vollkommen überfordert, sie versuchte, es sich mit ihrem Wissen über Anomalien zu erklären, aber nichts davon hielt gerade stand. 10 Minuten später hatte sich die Anomalie wieder geschlossen und alles war ruhig, ja nahezu gespenstig, als ob nichts geschehen war.
 

Jets und die Detroit patrouillierten den Sektor, um sicherzustellen, dass es keine Streutruppen der Outrider mehr gab. Der Tower forderte Ramrod auf zu landen. “Na dann auf in die Höhle des Löwen!" kommentierte Colt, der sich wie die Anderen gerade seines Kampfanzuges entledigt hatte, den schnellen Abzug seitens des Towers.

Yuma (gekürzt)

“Wer hat Sie befugt, die Ramrod-Infantrie auszulösen, Lieutenant?" fragte Captain Hikari Ernst Fireball und sah ihm dabei fixierend in die Augen. Fireball biss sich innerlich auf seine Lippen. “Wie lautete ihre Anweisung?” wollte sein Vater jetzt wissen. Fireball atmete tief ein: “Kurs auf 56W7O.” antwortete er. “Lag ihnen der Kurs vor?” fragte er weiter und sah darauf kurz zu April, die das Geschehen im Raum beobachtete. Fireball nickte: “Ja, Sir!” antwortete er fest und ernst und kniff seine Augen zusammen. “Von wem haben Sie die Anweisung bekommen, Lieutenant?” Colt, der neben Fireball stand, warf darauf ein: “Sir, es war die beste Gelegenheit, den Renega …” Captain Hikari hob seine Hand und zeigte Colt damit an, dass er still sein soll: “Zu ihnen komme ich gleich, First Lieutenant Wilcox!” sagte er, ohne Colt dabei anzusehen. Colt war entnervt, nicht nur der Kampf steckte ihm noch in den Knochen, auch wollte er das hier schnell beenden und zu Robin und Joshua. “Nein Sir, es war die schnellste und beste Gelegenheit, den Renegade zu zerstören.” beendete Colt jetzt seinen Satz. Hikari wandte sich von Fireball ab und musterte Colt: “First Lieutenant Wilcox, sie haben zu allem immer etwas zu sagen, grätschen sie noch einmal quer, lasse ich sie alle Waffenrohre von Ramrod mit einer Interdentalbürste reinigen!” Colt holte gerade Luft, doch Hikari ließ ihn nicht einmal ansatzweise zu Wort kommen: “In der kleinsten Größe und in Pink! Und glauben Sie ja nicht, dass ich scherze!” fixierte Captain Hikari den Cowboy und wandte sich darauf wieder seinem Sohn zu: “Wer ist ihr Vorgesetzter?” Fireball sah von Colt zu seinem Vater: “Major Lancelot, Sir!” Hikari nickte und sah zu Colt: “Und wer ist ihr befehlshabender Offizier, First Lieutenant Wilcox?” Colt fixierte den Captain und presste seine Lippen aufeinander und atmete tief ein: "Major Lancelot!” Hikari hob seine Augenbrauen und sah dem Cowboy fragend entgegen. “Sir!” presste Colt noch hervor. "Gut, wo ist dann noch das Problem, First Lieutenant Wilcox, First Lieutenant Hikari?” und der Captain sah beide abwechselnd fragend an. “Major!” überließ Captain Hikari jetzt Saber das Wort und ging zum Schreibtisch, an den er sich lehnte, um zuzuhören. Saber nickte und trat einen Schritt nach vorn: “Ich werde das Verhalten meines Teams nicht rechtfertigen, Sir, sondern untersuchen.” Colt schüttelte leicht mit seinem Kopf, ein leises: “Pff” huschte ihm über seine Lippen. “Was willst du, die Mission war erfolgreich, das ist es, was zählt!” warf Colt hörbar sauer ein. Hikari verschränkte seine Arme vor der Brust. Saber nickte Colt entgegen: “Darum geht es hier aber gerade nicht, es gab eine Strategie, in der es nicht nur uns gab, sondern auch weitere Einheiten.” Colt winkte ab: “Wir waren weit genug entfernt! Und haben niemanden gefährdet." und der Cowboy stemmte seine Hände in die Hüften. “Colt!” war es nun Fireball, der seinen Freund beruhigen wollte. “Was, Colt, du warst der gleichen Ansicht und jetzt nicht, oder wie?” wurde Colt ungehalten und sah seinen Hombre neben sich an. Fireball bekam große Augen, was war mit seinem Freund jetzt los? “Natürlich und das bin ich immer noch!” und blickte dabei zu Saber und zu seinem Vater. Wandte sich aber gleich wieder Colt zu. “Aber wir haben jemanden in Gefahr gebracht!” Colt sah Fireball wütend in die Augen. Fireball fixierte Colt. Der Cowboy zog nach einigen Sekunden seine Augenbrauen fragend zusammen. "Mist, verdammter!” fluchte er leise und wandte sich von seinen Freunden ab, als ihm bewusst wurde, was da gelaufen war. Er hatte sich unüberlegt in Gefahr gebracht, sie waren in einem unerforschten Teil des Universums, in einem Kampf, dort hätte alles Mögliche passieren können, denn ihre Kennung, das vermutete der Cowboy, war auf keinen Raster mehr zu sehen gewesen. Er hätte Robin und seinen Sohn unüberlegt allein gelassen. Er griff sich mit einer Hand zwischen seine Augen. Er spürte eine Hand auf seinem Unterarm. April war zu ihm gegangen, um ihn zu beruhigen. “Nun, gut!” kommentierte Hikari das Geschehen im Raum, es schien angekommen zu sein! Und stieß sich vom Schreibtisch ab. Griff sich seine Jacke und ging zu Saber: “Was sie daraus machen, ist ihre Sache, Major!” und zeigte auf Colt und Fireball und drückte Saber die, “Disciplinary and Punishment Regulation” in die Hand. Saber sah den Captain ernst an. “Nur zur Erinnerung!” erklärte Hikari. Saber atmete schwer aus. “Sir!” wollte Saber einlenken. “Ich bin sicher, sie bekommen das hin, Mr. Lancelot, schließlich sind sie das beste Team im neuen Grenzland!” Saber zog seine Augenbrauen kaum merklich zusammen: “Das Sir, liegt zu 80 Prozent in meinem Ermessen, doch …” begann Saber. “Und ich harke es ab, oder nicht?” Beendete Hikari: “Auch sie befanden sich an Bord, oder wo waren sie mit ihren Gedanken, Major?” sprach der Captain leise weiter fest zu Saber. “Auf ein Wort?” sagte Saber. Hikari schüttelte mit seinem Kopf: “Morgen! Sie haben, denke ich, hier noch etwas zu tun!” sagte der Captain und zeigte mit seinem Kopf Richtung Team Ramrod und verabschiedete sich. Saber verharrte noch einige Momente in seiner Position und formte mit seinen Lippen ein Wort. Er atmete tief ein und aus und ging zu seinem Team.
 

Die Nacht war stürmisch, es regnete und in der Ferne leuchtete der Himmel von Blitzen auf, nicht mehr lange und das Spätsommergewitter würde über Jarr abregnen. Saber saß im Wohnzimmer, auf dem Sofa. Vor ihm, auf dem Couchtisch, waren die Unterlagen der letzten Schlacht ausgebreitet. “Wir waren vom Raster verschwunden!” stellte er immer wieder fest, egal wie oft er sich die Kennungsdaten ansah, er kam immer zum gleichen Ergebnis. Seine Ellenbogen hatte er auf seine Oberschenkel gestützt, mit einer Hand ging er sich durch seine Haare. Er war hundemüde, doch er fand nicht in den Schlaf, nach Stunden des hin und her wälzen, hatte er beschlossen aufzustehen. Mit Sincia hatte er noch lange geredet, ihr ging es gut, so wie er es beurteilen konnte. Sie war zu der Zeit des Angriffes im Krankenhaus bei Sara gewesen und hatte erfahren, dass sie dort wirklich sicher waren. Doch ihn beschäftigte viel mehr der kurze Rapport, der keiner war. Er hat danach mit seinem Team noch über eine Stunde gesprochen. Nachdem sich Colt, wieder beruhigt hatte. Es ging in erster Linie nicht um die Rangordnung, oder die Befehlskette, die sein Team heute in einer entscheidenden Situation vollkommen ignoriert hatte. Er hoffte, er konnte Colt, Fireball und April klarmachen, dass es nicht um irgendwelche Befehlsstrukturen ging, sondern ausschließlich um ihre Sicherheit! Captain Hikari hatte ihnen einen sicheren Ort zugewiesen, einen auf dem Radar sichtbaren! Wo sie niemanden gefährden konnten und sie auch, falls es nötig gewesen wäre, schnell Hilfe bekommen hätten. Dort, wo sie waren, in einem sehr abgelegenen und dazu noch unerforschten Gebiet des Universums, wären sie dort in eine Notlage gekommen, hätte sie aufgrund der fehlenden Ortung niemand so schnell gefunden, oder überhaupt nicht. Das “Disciplinary and Punishment Regulation", welches er von Hikari bekommen hatte, kannte er auswendig, darüber grübelte er und zermarterte sich seinen Kopf. Es muss Konsequenzen geben, das war ihm klar. Fireball hatte eigenmächtig die Waffensysteme aktiviert und Colt eingesetzt. Alles ohne seine Zustimmung und das Ignorieren seiner zuvor festgelegten Anweisung. Er strich sich über seine Augen und stand auf, er würde es noch einmal mit dem Schlafen versuchen!
 

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“Nenne uns bitte die ID folgender Taktiken!” bat ihm eine männliche, gar freundliche Stimme. Der 14-Jährige kniff seine Augen zusammen und sah vor sich in das Licht eines Projektors, es blendete ihn, sodass er niemanden in dem sonst dunklen Saal sehen oder erkennen konnte. Er stand in einem schwarzen Anzug gekleidet am Pult, in das ein Tablet eingelassen war, hinter ihm wurden die Taktiken an die Wand projektiert. “Wozu, alle Taktiken sind gegliedert und kreuzen sich und haben je, nachdem eine komplett andere ID?” fragte er nach. Ein hörbares Schmunzeln war zu vernehmen: “Sehr gut! Dann nenne ich dir die Gliederung und du nennst uns die allgemeine Listung!” Shinjiro zuckte leicht mit einer Schulter, er fand die Fragen um dieses Wissen merkwürdig. “Liniartaktik?” - “TPW67!” antwortete er sofort. “Wo und wann wurde sie eingesetzt und gelangte somit nicht in Vergessenheit?" wollte die freundliche Stimme weiter wissen. “Es war die Infanterietaktik der Französischen Revolution!” führte der Junge aus und sah vor sich ins Licht, er erkannte, dass die Anwesenden sich zu nickten. “Allerdings …” begann er nach einem kleinen Moment ... “Ja?” fragte eine andere Stimme nach. Shinjiro holte kurz Luft: “Sie geriet nach der Französischen Revolution in den Hintergrund und wurde erst 50 Jahre später durch die Aufzeichnungen von Marquis de La Fayette bekannt, so wurde sie bereits mehrmals danach im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eingesetzt und immer wieder verbessert, bis heute!” - “Nenne mir bitte ein oder zwei Verbesserungen!" forderte ihm eine weitere Stimme dieser Prüfung? Auf. “Die Taktik lässt sich immer wieder neu definieren, hat an sich aber immer drei Ausgangspunkte." begann er. Shinjiro wurde jedoch unterbrochen. “Sehr richtig!" - "Zeichne es uns doch bitte auf.” und vor ihm auf dem Tablet wurde eine Blanko-Seite eines Schlachtfeldes angezeigt. Shinjiro sah in den Hörsaal und zum Tablet und nahm etwas zögernd den Pen in seine Hand. “Nun, die Infanterie ist fähig, zu Regimentern zu werden und diese zur Linieninfanterie.” Er zeichnete die drei Fronten ein. "Somit wäre es ein Dreifrontenkrieg, falls ein Regiment wegfallen würde, ein Regiment besteht by the way aus zwei bis vier Bataillonen, falls sie mich mit dieser Frage vorhatten zu unterbrechen.” fügte er mit an. Kurzes Lachen war zu hören, Shinjiro fuhr jedoch weiter fort: "Danach gäbe es einen Zweifrontenkrieg und zum Schluss hätten alle was davon in einer eye to eye defensive." Meiner Meinung nach sollte es jedoch nie dazu kommen, wenn die Bataillone, wie gesagt zwei bis vier, in diesem Falle reicht, eines, rechtzeitig über die Linie, hier und hier gelangen.” und er zeichnete seine Strategie zu dieser Taktik ein. Stille! “Moment, ein Bataillon löst die Linien auf, das funktioniert nicht, mein Junge!” warf eine weitere Stimme, die sich bis jetzt noch nicht zu Wort gemeldet hatte, ein. ”Das kommt auf die Stärke an, ein Bataillon hat eine 300 bis 1200 Mann Stärke, ich nehme die Mitte von 600, also gehen sie hier und hier über die Linie, die der Dreifrontenkrieg bereits geöffnet hat. Und dass es eben doch funktioniert zeigt die Geschichte!” Gemurmel war zu vernehmen. Shinjiro kniff seine Augen zusammen und versuchte etwas vor sich zu erkennen, es strengte seine Augen an und er blickte kurz nach links, im Lichtschatten, aber erkennen konnte er niemanden, er blickte in die Augen eines Mannes und zog seine Augenbrauen fragend zusammen, “Was sollte das hier?” fragte er sich. Das Bild auf dem Tablet leuchtete auf, alles darauf wurde durchmischt. “Es lief nicht so wie gedacht, wie würdest du jetzt vorgehen?” fragte die Stimme freundlich, aber fordernd. Shinjiro beobachtete, das Durchbrechen seiner Fronten, die er gerade eingezeichnet hatte. “Offensive, hier und hier!” Er teilte sein Bataillon nochmals auf, um die Deckung zu gewährleisten, damit seine Truppen, welche sich bereits auf der feindlichen Seite befanden, vorbrechen konnten. “Kein Rückzug?” fragte eine weitere Stimme aus dem Auditorium. “Nein, die Mannstärke ist gegeben und es wurden zwei von drei durchbrochen.” erklärte er. “Und würdest du dich hier zurückziehen?”, das Feld wurde erneut ins Chaos gestürzt. “Das ist Schach matt! Retten, was zu retten ist.” antwortete er und strich das Feld einmal durch und er blickte nach vorn. “Was war das hier?” fragte er sich erneut und blickte in das grelle Licht des Projektors und kniff seine Augen erneut zusammen und wandte sich ab. Im Augenwinkel bemerkte er einen Mann, der ihn beobachtete, von diesem keine einzige Frage gekommen war und sah ihn in die Augen, seine Kehle wurde trocken und schnürte sich zu.

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Langsam öffnete Shinjiro seine Augen, ein Blitz erhellt den Raum und ein Donner folgte darauf, der Regen peitschte gegen die Fensterscheibe. Er blickte sich um, ohne sich zu bewegen, er lag in seinem Bett, stellte er fest und sah neben sich Hitomi tief und fest schlafen. Ein weiterer Blitz und Donner folgte. Er rieb sich seine Augen, “was war das für ein Traum?” und er ließ darauf sofort von seinen Augen ab. “Na großartig!” kommentierte er und drehte sich auf die andere Seite, um eventuell wieder einschlafen zu können, doch es gelang ihm nicht. Leise stand er auf und verließ das Schlafzimmer. Im Haus war es ruhig, das Gewitter war die einzige Geräuschkulisse, von der sich so wie es aussah, niemand seinen Schlaf rauben ließ. Er ging ins Wohnzimmer und darauf in die Küche, um etwas zu trinken. Er blickte sich um, als er dabei war, eine Wasserflasche zu öffnen, drang ein zartes Miau in sein Bewusstsein und verschwand wieder mit dem nächsten Donner. Er schüttelte seinen Kopf, fragte sich aber im nächsten Augenblick, wo Mikan abgeblieben war und verließ die Küche, um wieder ins Bett zu gehen, als er durch das Wohnzimmer ging, war es wieder da, ein leises “Miau”. Shinjiro blieb stehen und sah sich um: “Das war doch keine Einbildung!" Ein lauter Donner folgte und er sah zur Fensterfront und zog seine Augenbrauen zusammen, um darauf gleich mit seinen Augen zu rollen. Da schaute ihm ein Kätzchen namens Mikan durch die Scheibe an, bestimmt vollkommen durchnässt. “hmm!” knurrte er leicht und stellte sich vor das Fenster und musterte das Fellknäuel und Mikan ihn auch, “Miau!”. Er betätigte die Automatik am Rahmen und das Fenster schob sich einen Spalt auf. Doch Mikan machte keine Anstalten, einzutreten. “Was ist, du hast 5 Sekunden!" setzte er Mikan ein Ultimatum. Mikan sah ihn an und miaute zart. Er atmete tief ein und ging in die Hocke: “Darf ich bitten?” sagte er und machte sogar eine Handbewegung, die zeigte, dass sie eintreten darf. Der Regen strömte und klatschte mit dicken Tropfen auf die Fliesen der Terrasse. Shinjiro musterte die Kleine: “Ils sont autorisés à entrer?” versuchte er es auf Französisch, schließlich war es eine Katze aus Jarr. Und musste fast über seinen Gedanken lachen, doch Mikan trat tatsächlich ein und sein Grinsen verschwand. “Okay!” sagte er und schloss das Fenster. Mikan sah sich um und wollte direkt durch den Raum laufen, da griff Shinjiro nach ihr und hielt sie vor sich auf seiner Hand, in der sie mühelos passte. Mikan sah ihn mit ihren Knopfaugen an: “Erste Regel in diesem Haus, keine Straßenpfoten!” sagte er und grinste ein wenig und ging mit ihr in den Flur und öffnete die Tür des Badezimmers, griff hinein und hatte einen Bademantel in seiner Hand, in dem er Mikan verpackte und ging mit ihr in den ersten Stock. “Für eine Nacht, ok!” er öffnete leise die Zimmertür seines Sohnes und setzte Mikan, mit samt dem Bademantel im Zimmer ab und schloss die Tür. Und ging selbst auch wieder ins Bett.
 

Robin war sehr früh wach und bereitete sich einen Tee, schlafen fiel ihr in letzter Zeit immer schwerer, sie wusste einfach nicht mehr wie sie liegen sollte. Der Schrecken von gestern steckte noch in ihr. Aber dank Colts Anweisungen, welche er Joshua und ihr gegeben hatte, damit sie wussten, was sie im Ernstfall zu tun hatten, hatte es für beide einfacher gemacht. Doch erst als Colt sie am Abend wieder in den Arm genommen hatte und sie damit wusste, dass es ihm gut ging, war sie wirklich beruhigt gewesen. Er war gesund und munter wieder zurückgekommen, doch etwas war anders, ihr Cowboy hatte den weiteren Abend sehr nachdenklich gewirkt, war etwas vorgefallen? Sie goss das heiße Wasser in ihre Teetasse und bewegte den Teebeutel in ihren Gedanken auf und ab und blickte währenddessen weiter aus dem Fenster. Diese Gegend war ruhig und idyllisch, man merkte kaum, dass man so nahe am Militär-Raumhafen war, einige Male landeten Jets oder Schiffe. Aber auch das hörte man kaum, die Fenster waren schalldicht, auch wohnten in dieser Gegend viele Offiziersfamilien. Das Haus von Captain Lorenz gefiel ihr, sie fühlte sich wohl! Trotzdem hoffte sie bald wieder nach Yuma zu können, in zwei Wochen würde sie schon nicht mehr fliegen dürfen und sollte die Lage so bleiben, würde sie ihr erstes Kind auf Jarr zur Welt bringen. Das würde für den kleinen Cowboy in ihr ein richtiges Privileg sein, das Königreich unterschied sich sehr von den Strukturen auf Yuma. Und ihr privates Französischstudium kam hier in Jarr natürlich super voran. Sie schmunzelte und schlürfte den ersten Schluck ihres heißen Tees. Ihr Haus auf Yuma würde in den nächsten Tagen fertig werden, täglich bekommen Colt und sie Updates von der Baustelle. Sie hielt ihre Tasse mit beiden Händen, der Gehweg war noch feucht vom Gewitter in der Nacht. Sie beobachtete die ersten Gassigänger und Jogger. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, es wurde Zeit, ihre beiden Männer im Haus zu wecken.
 

Shinjiro öffnete die Haustür, er kam von seiner morgendlichen Laufrunde und hörte eine schimpfende Hitomi, die sauer aus dem ersten Stock kam und an ihm vorbeilief, gleich darauf folgte sein Sohn, der sich am Rechtfertigen war: “Ich habe sie nicht hineingelassen, wirklich, ich war selbst völlig überrascht!” und beide verschwanden im Wohnzimmer. “Ach und den Bademantel hat sie sich von selbst genommen?” hörte er noch. Er sah den beiden nach, obwohl sie schon verschwunden waren, hörte er sie noch recht gut. Ein “Ups …” kam in seine Gedanken und er würde sich erst einmal nach oben unter die Dusche stellen, da war er in Sicherheit! Dachte er, sein Vater saß im ersten Stock in der Sitzecke und war dabei, die Nachrichten am Tablet zu lesen. Er nickte ihm zu und wollte gerade ins Schlafzimmer gehen. “Du hast die Waffe eingesetzt!” kam es feststellend hinter ihm. Shinjiro atmete hörbar aus und nickte: “Ja!” und er öffnete die Tür. "Umkehr Energie auf einem unmessbaren Niveau, das klingt alles andere als beruhigend!” Shinjiro hielt inne. “Was?” und er ging zu seinem Vater und nahm, dass ihm gereichte Tablet entgegen und las eine interne Meldung: “Wie kommst du? … ach …!” und gab seinem Vater das Tablet wieder zurück und ging ins Schlafzimmer.
 

Fireball holte Colt beim Joggen ein, seit einer Woche liefen sie gemeinsam. “Guten Morgen, Partner, ich dachte schon, du hast verpennt!” begrüßte ihn Colt leicht spöttisch. “Nein, ich hatte noch etwas zu klären, wie geht es dir?” wollte Fireball von seinem besten Freund wissen und sie bogen auf ihrer Laufroute dem Flussufer entlang ab. “Alles, wieder ok! Und Sorry wegen … na ja, dass ich dachte, du fällst mir in den Rücken!” Fireball zuckte mit seinen Schultern und sah auf seine Uhr. “Du bist auch nicht wirklich pünktlich heute!” stellte er fest! Colt nickte: “Wir hatten noch etwas in Yuma zu organisieren, ich brauche demnächst ein oder zwei Tage frei, der Umzug und alles muss organisiert werden und keine Ahnung, wie lange das hier noch gehen soll, diese Ungewissheit beschäftigt meine Holde gerade sehr.” erzählte der Cowboy seinem Freund. Fireball nickte, ihm ging es doch genauso, allerdings mit dem Vorteil er war noch nicht verheiratet und hatte keine so große familiäre Verantwortung, die Colt dank Robin und Joshua schon hatte und in den nächsten Wochen würde ein Mini-Cowboy dazu kommen. “Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst!” bot er Colt an, dieser nickte: “Danke, das werde ich!” und liefen ihre letzten Kilometer.
 

Shinjiro kam aus dem Badezimmer und blickte in Hitomis ernstes und fragendes Gesicht. Vor sich hielt sie einen Bademantel. Sie sahen sich beide eine ganze Weile an, er hob seine Augenbrauen und stellte so stumm seine Frage. “Hattest du letzte Nacht ein Date mit einer Rothaarigen?” fragte Hitomi. Shinjiro begann leicht zu schmunzeln. Hitomi kam einen Schritt auf ihn zu, den Bademantel hielt sie immer noch vor sich. “Du hast Mikan tatsächlich ins Haus geholt!” stellte sie weiterhin fest. Er zuckte leicht mit einer Schulter: “Sie hat Miau gemacht!” sagte er und wich langsam zurück, denn Hitomi kam immer näher. “Du! Der nicht ein Katzenhaar im Haus finden wollte!” fixierte sie ihn. “Es hat gewittert und …” Die Tür zum Badezimmer beendete seinen Rückzug und Hitomi stand nun greifbar vor ihm und sah ihn fest in seine Augen und hob den Bademantel. “Sie war vollkommen durchnässt.” waren seine letzten Worte, als Hitomi ihm den Bademantel überschmiss. “Iieh, wähh …” kam es von ihm und er wich zur Seite aus und stand vor dem Bett. “Was? Sollte ich sie draußen lassen?” rechtfertigte er sich. Hitomi hob den Bademantel auf und warf diesen auf ihn, er bekam ihn ab und ging Richtung Fenster. “Hey, lass das!” sagte er. "Weißt du, was das ist?” und sie hob den Mantel auf und hielt ihn ihm entgegen. Shinjiro blickte sich fragend um: “Ein … Bademantel?” antwortete er fragend. Hitomi kniff ihre Augen zusammen und stürmte auf ihn zu: “Hey, hey… Ich kaufe dir einen neuen, was soll das?” verteidigte er sich. Sie lachte und ließ den Mantel los und sah ihn jetzt lächelnd an und strich ihm durch seine nassen Haare und küsste ihn. Er sah sie überrascht an. “Das war süß!” sagte sie nach dem Kuss. Er zog seine Augenbrauen zusammen. “Mikan!” erklärte sie kurz. Shinjiro sah Hitomi an und grinste: "Das heißt nicht, dass sie bleiben darf!” antwortete er bestimmend und ging wieder Richtung Bad: “Und schaff den Mantel hier raus, er ist voller Katzenhaare!” sagte er feststellend und verschwand noch einmal im Badezimmer und zog, die Tür schnell zu, der Bademantel flog gegen die geschlossene Tür.
 

Colt, hatte den Tag freigenommen, obwohl es viel auf Ramrod zu tun gab, auch mussten die Berichte fertig werden. Saber verstand die Situation im Hause Wilcox. Robin und Colt mussten sich auf den Fall vorbereiten, dass ihr Sohn auf Jarr das Licht der Welt erblicken würde und da gab es die ein oder andere Besorgung zu machen, oder musste vorbereitet werden. April war an Bord und ging die letztens Scans durch und schickte sie nach und nach Saber und Fireball, die beide in einem Séparée im Offizierskasino saßen und ließen die letzte Schlacht gedanklich, mündlich und vor allem schriftlich noch einmal Revue passieren. Fireball war dabei, die Scans zu sortieren, erstaunlicherweise, hatte Ramrod den letzten Einsatz doch besser weggesteckt als er angenommen hatte. Er beendete seinen technischen Bericht und stützte seinen Kopf auf eine Hand ab und blickte von seinem Notebook auf Saber, der dabei war, den Ablauf minutiös mithilfe des Logbuch aufzuschreiben. Der Schotte sah müde aus, stellte Fireball fest und lehnte sich jetzt zurück in seinen Sitz und streckte seine Beine aus. Saber schrieb seinen Satz zu Ende und sah kurz auf und merkte, dass er beobachtet wurde und musste grinsen. “Pass auf, dass du dich nicht in mich verliebst, wenn du mich weiter so anstarrst.” Fireball erschrak und seine Augen wurden plötzlich Teller groß. Er hatte wohl vor sich her gestarrt und musste kurz nach Sabers gesagten ebenfalls grinsen. So einen Spruch hatte er eher von Colt erwartet. “Mach dir keine Hoffnung, ich stehe nicht auf Blondinen.” konterte er und Saber musste grinsen. “Ich habe gerade darüber nachgedacht, was jetzt kommen mag an DPR.” erklärte er sein Starren. Saber nickte und ließ von seinem Notebook ab und sah seinen Freund etwas fragend an. “Wie kommst du darauf?” Fireball setzte sich wieder in eine halbwegs normale Position: “Nun, das, was gestern geschehen war, das zieht eine DPR nach sich. Übergehen der Befehlsstruktur an Bord, ignorieren von Anweisungen, eigenmächtiges Handeln in einer vorgegebenen Strategie usw.” zählte der Japaner auf und verzog darauf kurz seine Lippen. Saber verstand, Fireball war also voll im Bilde was die Konsequenzen anging, was er sich auch denken konnte, das gehörte zur Captains-Ausbildung. Der Schotte nahm einen Schluck seines Wassers: “Ich werde es bei einer schriftlichen Verwarnung belassen!” teilte er seinem Piloten seine Entscheidung mit. “Hm!” nickte Fireball: “Entschuldige!” kam es nachdenklich von Fireball. Saber atmete tief ein und aus und nickte mehrere Male leicht: “Vertraust du mir?” fragte Saber Fireball ruhig, aber fordernd. Der Japaner sah erschrocken zu Saber, der ihm gegenüber saß: “Was?” war alles, was er auf diese Frage gerade und schnell beantworten konnte, so überrascht war er. “Ja, natürlich und das nicht nur als Vorgesetzter, sondern auch als Freund!” erklärte Fireball noch hinterher. “Gut, ich dir nämlich auch als Pilot, ich bin dir ebenso ausgeliefert, wenn du fliegst, wie wir alle. Genauso du und alle anderen an Bord mir mit meinen Entscheidungen!" begann Saber und Fireballs Blick ruhte weiter auf den Schotten und hörte ihm aufmerksam zu. Ich möchte, dass du verstehst, dass mein Eingreifen in eine Situation, egal welche, darauf kannst du dich verlassen, gut überlegt ist, auch wenn es in manchen Augenblicken vielleicht auch nicht so aussehen mag, aber ich bin immer darauf bedacht, einen Kampf, der nun einmal auf Leben und Tod geht, für uns immer etwas sicherer zu machen. Dafür sitze ich da wo ich sitze, ich habe in diesem Moment an Bord die Zeit dazu, die hast du als Pilot nicht, du hast deine Aufgaben, die 100-prozentige Konzentration bedürfen.” Fireball musterte Saber: “Ich verstehe!” nickte er seinem Boss und seinem Freund zu. Saber schmunzelte leicht, er wusste, dass die Worte bei seinem jüngsten Teammitglied angekommen waren, ob sie Früchte trugen, würde sich zeigen! “Und jetzt hole bitte deinen Vorgesetzten einen Kaffee!” sagte er breit grinsend. Fireball setzte sich gerade hin: “Das muss ich rechtlich überhaupt nicht für dich tun!" erwiderte er und stand auf: “Aber weil du es bist, Säbelschwinger, werde ich mal nicht so sein!” und verschwand aus dem Separee.
 

Robin und Colt hatten so weit alles in der Stadt erledigt, sie liefen eine kleine Runde durch das Wohnviertel, ein ausgedehnter Spaziergang war nicht mehr möglich, der würde erst wieder mit Mini-Cowboy stattfinden. Colt hatte seiner Robin erzählt, was geschehen war, Robin war darüber sehr besorgt. Colt hatte ihr versprochen, das nächste Mal auf sich und seine Freunde zu achten! Er selbst war darüber sehr erschrocken, dass er alles um sich herum ausgeblendet hatte. Sie setzten sich auf eine Bank, von dieser konnten sie in den weitläufigen Park hineinblicken, der Spielplatz war gut besucht. Joshua musste hier auch irgendwo mit dem Rad unterwegs sein. “Wie schnell der Junge doch überall sofort Anschluss fand!” staunte Robin immer wieder über ihren kleinen Bruder. Colt lehnte sich zurück und streckte seine Beine aus, er genoss die Sonne und beobachtete zwei freche Spatzen, der eine gönnte den anderen nicht das gefundene futter. Und beiden diskutierten das gerade lautstark aus. Colt musste grinsen, so ähnlich lief es zwischen ihm und Fireball ab, wenn es um den letzten Pudding an Bord ging. “Es gab also einen Rapport?” hörte er Robins Frage, die ihn aus seinen Gedanken riss. Er blickte neben sich und sah seine Frau an, ihre Haare glänzten in der Sonne, wie pures Gold, fand er. “Nicht wirklich, aber es hat gereicht!” hielt sich Colt kurz. “Aber es beschäftigt dich, es geht nicht nur um das Abkommen vom Kurs und das eigenmächtige Handeln von Shinji und dir!” fuhr Robin weiter fort. Colt riss seine Augen auf, wieder einmal wurde ihm bewusst, seiner Robin konnte man nichts vormachen, er hatte bestimmt die klügste und gleichzeitig schönste Frau im neuen Grenzland geheiratet. Er richtete sich etwas auf und nickte. “Ich werde mich bei Richard noch entschuldigen, bei Shinji habe ich es schon getan!” sagte er. Robin nickte langsam und sah zum Cowboy: “Warum bei Shinji, war was zwischen euch?” wollte Robin jetzt wissen. Sie wusste das Colt Streit nicht lange aushielt, vor allem wenn dieser zwischen seinem besten Freund und ihm stattfand. “Ach, ich hatte gedacht, dass er mir in den Rücken fällt, seinem Vater nach dem Mund redet, als ich dann erkannte, um was es wirklich ging, tat es mir leid, dass ich das tatsächlich von ihm gedacht hatte.” erklärte Colt, erschrocken über diesen Gedanken vom Vortag war er immer noch. Robin dachte über das Gesagte nach: “Du hast die Befürchtung, dass er wie der Captain wird!” stellte es Robin einfach so hin und wartete ab. Colt knurrte ein wenig nach Robins Aussage. “Du bist eifersüchtig!” fügte Robin noch an. “Was? Ich?” polterte Colt los und zog im selben Moment seinen Kopf ein. Robin sah Colt liebevoll an. “Du musstest das Feld räumen!” Colt zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen, auf was wollte seine Holde hinaus? “Als ich euch vor 3 Jahren kennenlernte, habt ihr beide immer aufeinander gehangen, auch außerhalb eures Dienstes, plötzlich kam da jemand und nahm wie selbstverständlich deinen Platz ein, er hat nicht darum gebeten, sondern nahm ihn sich, weil es seiner ist!” begann Robin. Colt pustete Luft aus und dachte über die Worte nach und schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, ich freue mich nach wie vor für Shinji!” war Colts Antwort. Robin nickte: “Natürlich tust du das, du willst, dass es ihm gut geht, aber du hast dir viele Gedanken und Sorgen um Shinji gemacht, als er fast ein Jahr von euch getrennt war.” Colt nickte zur Bestätigung. Es stimmte, was Robin sagte, er hatte tatsächlich damals gedacht, einen Freund zu verlieren. “Ich habe halt Sorge, dass Shinji irgendwann nicht mehr … weißt du, er wird immer abgeklärter, aber ich muss auch zugeben, dass mir der verantwortungsbewusste Shinji, beim Fliegen lieber ist, als der unüberlegte Fireball, es ist zurzeit eine Mischung aus beiden.” Robin lächelte: “Du musst den Captain als Vater akzeptieren. Natürlich hat er einen großen Einfluss auf Shinji bewusst und unbewusst. Aber alles, was ich bis jetzt gesehen habe, ist der Einfluss positiv!” erzählte Robin ihre Sichtweise. “Und außerdem wolltest du dem Captain eine neue Chance geben!” erinnerte Robin ihn und stupste ihren Cowboy leicht an. Colt nickte und atmete tief ein: “Ja-ha!” sagte er und rollte mit seinen Augen. “Er macht es einem aber auch nicht leicht, ihn zu mögen!” Robin musste etwas lachen: “Er ist dein Vorgesetzter, sein Ziel ist es nicht, dass alle ihn mögen! Glaubst du alle meine Schüler mögen mich als Lehrerin?” erklärte Robin. “Was wer mag dich nicht, den Lümmel zieh’ ich, die Ohren lang, ziehe ich!” spielte sich Colt bei dem Gehörten auf, seine Robin nicht mögen, das kann es doch nicht geben! Robin musste kichern: “Versuch es!” sagte sie und strich ihn durch seine Locken. “Hm!” verzog Colt leicht genervt sein Gesicht: “Ja …” grummelte er.
 

Die Auswertung des letzten Gefechts wurde in einem Hörsaal auf dem Militärgelände ausgewertet, die Militäreinrichtungen der Delegationen der Erde waren dazugeschaltet. Dazu kamen Generäle und Offiziere aus Jarr und Alamo. Alle wollten wissen, wie es jetzt weiter gehen soll, aber vor allem, was genau geschehen war. Saber saß in einem der vordersten Ränge und hörte aufmerksam Dr. Peeks zu, neben ihm saßen Captain Lorenz und Colonel Mc Graeff. Commander Eagle war heute Morgen zusammen mit Colonel Rosso eingetroffen. Captain Hikari hörte sich erst einmal alles an. “Mit den neusten Erkenntnissen über die Anomalie und deren Wirkung im Zusammenspiel mit der Lumenenergiewaffe, ergibt sich ein komplett neuartiges Gesamtbild. Auch müssen wir einige Überzeugungen in der Physik komplett über Bord werfen.” fügte der Wissenschaftler seine Beobachtungen der Daten zusammen. “Welche wären das?” fragte Saber sehr interessiert nach. Alle Augen waren kurz auf den Schotten gerichtet und sahen darauf erwartungsvoll zu Dr. Peeks. “Nun, die Waffe und die Anomalie spielen zusammen, sie hebeln die Gravitation fast komplett aus. Es ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Arten von Licht.” versuchte Peeks zu erklären. Ein mehrheitliches, “hm” war im Saal zu vernehmen.
 

April saß mit Daniel im Offizierskasino bei einer Tasse Tee zusammen und auch sie diskutierten über die neuartige Waffe, die alle Systeme auf den Schiffen für einige Minuten lahm legte. Das war nicht nur außergewöhnlich, sondern auch gefährlich, vor allem wenn die Schiffe sich auf einem Kurs befanden, nicht auszudenken, sollten zwei oder mehr handlungsunfähige Schiffe aufeinander zu steuern! “Die äußerliche Schutzlegierung ist schön und gut, ich habe auf der Detroit jedoch festgestellt, dass Systeme rund um die interne Navigation weiter funktionierten.” erklärte Daniel. April überlegte. “Dann müsste man feststellen, wo die Schaltkreise verlaufen, wahrscheinlich wäre das Problem der Steuerung und Navigation, damit sogar gelöst und man müsste nicht das ganze Schiff neu zusammensetzten.” dachte sie laut nach und rief den Schaltkreisplan von Ramrod auf. Daniel schaute mit auf den Monitor: “Hier, die meisten Leitungen und Schaltkreise verlaufen nach unten, die Steuerung ist separat und liegt außen.” zeigte er den Verlauf mit einem Finger nach. “Ja, aber die Steuerung ist dreifach gesichert, sodass nichts beschädigt werden kann, im Falle eines Treffers auf der Seite, der Pilot weiß darüber Bescheid, dass er, wenn möglich 23 bis 28 Grad unter Beschuss fliegen muss!” führte April aus. “Das ist auch alles in Ordnung, Süße, aber würde man die Steuerelemente zusammen mit der Navigation im unteren Teil verlaufen lassen …” April unterbrach Daniel: “Süße?” fragte sie nach. Daniel sah April erschrocken an. “Was?”
 


 

Fireball war an Bord der Detroit, das Schiff war einfach nur beeindruckend und riesengroß, klar bei einer Besatzung von fast 100 Mann. Dave zeigte ihm das Cockpit, zwei Piloten benötigte man für die Steuerung und mindestens einen Navigator, der nur für die beiden Piloten da war. Aber im Großen und Ganzen waren ihm die Systeme vertraut, trotzdem fand er das Cockpit sehr interessant! Auch gab es kein Zusammenspiel der Module, alles lief über die Weitergabe der Aktionen. “Hey, hoher Besuch an Bord!” trat Mitchell, der Co-Pilot an die beiden heran. Dave grinste. “Ich bringe dem Nachwuchs nur was bei!” sagte Dave. Fireball rollte mit seinen Augen: “Wer hier wen was beibringt, ist die Frage!” kommentierte er. Mitchell lachte: “Sagt der Pilot, der in ein unerforschtes Gebiet ohne Signal fliegt und wir ihn suchen müssen!” konterte Mitchell. Fireball wandte sich vom Cockpit ab: “Ich hatte den Kurs immer auf dem Schirm!” erwiderte er. Dave stellte sich neben Fireball: “Das mag sein, kurzer, wir euch aber nicht!” Fireball verzog kurz seine Lippen, das musste er sich wohl jetzt anhören, die Detroit hatte den Befehl gehabt sie zu suchen. Und nichts ist schlimmer, ein Schiff zu suchen, welches vielleicht Hilfe benötigt und nicht aufzufinden war. “Safty first, kurzer!” sagte Dave und zeigte ihm weiter die Steuerung. Fireball sah auf dem Bordcomputer die neuste Route, die schon einprogrammiert war. “Ihr fliegt nach Yuma?” fragte er darauf. “Ja, um dort mal “Hallo” zu sagen, die Engländer werden in der Zeit auf Jarr sein.” war Dave’s Antwort. “Also ein reiner Anstandsbesuch?” sagte Fireball. “So kann man es auch nennen.”
 

Die Auswertung im Hörsaal wurde beendet, man werde die Truppen für die nächsten 48 Stunden mit Yuma tauschen. Saber machte sich wieder auf den Weg zum Militärraumhafen, er würde aber vorher noch Sincia und Sara einen Besuch im Krankenhaus abstatten. Im Taxi dachte er über das Gesagte von Dr. Peeks nach, es klang fremd, Raum und Zeit zu überlappen, praktisch wie eine Abkürzung im All, trotzdem müsste er es eine Weile sacken lassen, um es voll und ganz zu erfassen, das Thema Geschwindigkeit bekam dadurch eine ganz neue Sichtweise. Er lehnte sich kurz zurück und schloss seine Augen für die restlichen Minuten der Fahrt. König Jarred und Captain Hikari liefen zusammen mit Dr. Morel und Commander Eagle den mit blauem Teppichboden ausgelegten Gang entlang, das Gebäude war nahezu rund und die Fassade bestand überwiegend aus Glas, den Campus konnte man von hier weit überblicken. Jarred verschaffte sich eine Übersicht der englischen Truppen, um sie würdig zu empfangen und reichte das Tablet mit dem Protokoll an Shinjiro weiter: “Bist du dabei?” Hikari sah kurz darauf und gab es Jarred wieder zurück: “Nein! Du bist der gute König, ich der Spielverderber!” Jarred lachte kurz auf: “Es wurmt dich in Lancelots Team nicht eingreifen zu können. Shinjiro sah nach draußen, während sie den endlosen Gang weiter liefen. “Sie unterschätzen die Gefahr!” war sein Kommentar dazu. “Sie sind noch sehr jung!” warf Eagle mit ein. “Hm!” nickte Hikari. “6 Monate können lang, sehr lang sein!” musste Jarred weiter sticheln, Shinjiro sah zu Jarred neben sich: “Es sind genau noch 4 Monate und 1 Woche!” berichtigte er Jarred: “Sag’ ich doch!” Shinjiro schüttelte kaum merklich mit seinem Kopf. Sie liefen weiter, die Sonne strahlte durch die dicken Scheiben. Morel und Eagle unterhielten sich angeregt. Shinjiro bekam einen Anruf und wandte sich der Gruppe ab und sah während des Telefonats nach draußen, erst über die Stadt und darauf in den Innenhof. Er musste mehrere Male seine Augen zusammenkneifen, die Sonne blendete ihm und er wandte sich vom Fenster ab und hörte Hitomi weiter zu, doch wirklich folgen konnte er ihr nicht. Er blickte in den halbrunden, langen, blauen, hellen Gang hinein.
 

***

Er sah nach vorn, der Gang mit dem blauen Boden schien endlos. Er hörte seinen lauten Atem, der Blick nach vorn war verschwommen. Menschen um ihn in Uniformen sahen ihm erstaunt nach, wohin rannte er, er wusste nicht, ob er verfolgt wurde, der Gang schien endlos zu sein, sein Herz schlug ihm bis zum Hals, das sein Blut schnell durch seinen Körper hörbar in seinen Ohren strömen ließ. Panik, er bekam keine Luft mehr. Alles verschwamm vor seinen Augen und es wurde blitzartig hell.
 

***
 

“Shinjiro!” hallte, die Stimme von König Jarred in seinen Ohren. Shinjiro sah erschrocken auf und blickte in Jarreds fragendes Gesicht, er fixierte seine Augen und wich darauf, ein Schritt von ihm zurück. “Was?” fragte er und spürte wie ein eiskalter Schauer seinen Körper einnahm und seine Umgebung um sich wieder wahrnahm. “Geht es dir gut, ist etwas passiert, wer hat dich angerufen?” waren Jarreds fragen, um seinen Freund wieder ins hier und jetzt zu bringen. Shinjiro sah Jarred weiter fragend in seine Augen, er konnte sein Blick kaum abwenden. Jarred zog seine Augenbrauen als er es bemerkte, fragend zusammen und ging langsam auf Shinjiro zu, der den Blick löste und jetzt auf seinem Kommunikator sah. “Geht es dir gut?” wollte Jarred jetzt nochmals wissen. Shinjiro nickte und schüttelte darauf gleich seinen Kopf, ihm war übel und er hatte gerade das Gefühl, ihm überkommt eine Migräne. Er atmete hörbar tief ein und aus und sah sich noch einmal um: “Ich weiß nicht, ich brauch’ etwas zu trinken.” und setzte seinen Weg wieder fort. Jarred beobachtete Shinjiro und ging mit ihm gemeinsam zum Ausgang.
 

Ein paar neugierige blaue Augen sahen ihn an. Saber hatte seiner Tochter gerade das heißersehnte Fläschchen gegeben, nun war sie satt und musterte ihren Vater. Saber musste grinsen. Vor wenigen Minuten war seine Tochter not amused, weil das Fläschchen so lange hat auf sich warten lassen. Jetzt war sie satt und sehr, sehr müde, er gab ihr einen Kuss und legte sie in ihr Bettchen. Sincia stand neben ihm, er nahm sie in den Arm. Und genossen den kurzen Moment gemeinsam, sie setzten sich auf das Sofa. “Ich vermisse Yuma!” kam es nach wenigen Augenblicken von Sincia. Saber nickte, ihm ging es nicht anders, doch müssten sie bis zum Ende der Mission und Saras Entlassung aus dem Krankenhaus hier bleiben, ein Umzug nur des Heimwehs willen wäre für die Kleine viel zu stressig! “Ich bin mir sicher, es sind nur noch wenige Wochen!” sprach Saber ruhig mit seiner Frau. Sincia lehnte sich an ihn.
 

Nach zwei Stunden verließ Saber das Krankenhaus, es war heute wieder extrem schwül. Und er wollte sich noch etwas frisch machen für den Abend, König Jarred lud zum Generals-Dinner ein. Er stieg ins Taxi, es erreichte ihn eine Nachricht, dass sein Team auf Yuma, gerade gestartet war und auf dem Weg nach Jarr ist. Also, nicht nach Hause und duschen, sondern sein Team in Empfang nehmen. Er teilte dem Taxifahrer sein neues Ziel mit und schrieb darauf auch gleich Colt, den er leider aus seinem freien Tag zerren musste.
 

“Also hast du gehandelt, als du eine Chance gesehen hast!” fragte Großvater Hikari noch einmal bei seinem Enkel nach. Die beiden saßen im Wohnzimmer und unterhielten sich über die letzte Schlacht und dessen Ende vom Lied ein schriftlicher Verweis war. Fireball nickte: “Richards Anweisung war: “Kurs auf 56W7O.” ist halt blöd gelaufen.” und er ließ sich zurück in das Sofa fallen. “Blöd gelaufen, so kann man es auch ausdrücken!” Fireball riss seine Augen auf uns sah seinem Vater im Wohnzimmer stehen. “Wo kam dieser plötzlich her?” fragte er sich und sah zu seinem Großvater, der weiter in seinem Buch las. Shinjiro sah zu seinem Sohn. “Wo ist Hitomi?” fragte er. Fireball stand auf und ging auf die Terrasse: “Ach ja, es ist etwas mit Mikan!” erklärte er während er nach draußen ging. Shinjiro machte ein fragendes Gesicht und sah zu seinem Vater, der nun auch aufgestanden war und folgte den beiden. Mikan lag in ihrem Bademantel, auf dem Gartensofa und bewegte sich nicht, Hitomi streichelte sie. “Wir sollten mit ihr zum Tierarzt!” sagte sie ruhig, als alle versammelt waren. Fireball ging zu dem kleinen Fellknäuel und hockte sich neben sie. Shinjiro hob fragend eine Augenbraue: “Deswegen rufst du mich an?” fragte er etwas fassungslos. Hitomi richtete sich auf: “Das habe ich dir am Telefon doch erzählt!” erinnerte sie ihn. Shinjiro sah zu Hitomi und zu Mikan und atmete tief ein und aus: “Er fährt!” sagte er und zeigte auf seinen Sohn. Fireball stand auf: “Ich muss gleich los, Ramrod 1 landet in 30 Minuten!” erklärte Fireball. “Warum? Und warum musst du dann … warum landet Ramrod 1 auf Jarr?” berichtigte Hikari seine Frage mitten im Satz. “Wegen des Truppenaustausches …” Shinjiro ging einen Schritt auf seinen Sohn zu: “Ramrod ist dafür überhaupt nicht eingetaktet!” Fireball presste seine Lippen aufeinander und zog darauf Luft zwischen seinen Zähnen: “Nun, also …!” begann er und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Shinjiro fixierte seinen Sohn: “Captain Lorenz und ich, also ich dachte, dass es nur fair ist, …” Shinjiro trat näher an Fireball heran: “Was wollt ihr auf Yuma?” fragte er jetzt nach, er roch gerade eine kleine Verschwörung. Fireball schluckte und sah Hilfe suchend zu seiner Mutter und Großvater, dieser grinste jedoch nur und schüttelte mit seinem Kopf. Shinjiro schnipste und Fireball sah wieder zu seinem Vater, der jetzt die Wahrheit hören wollte. “Es ist, so kann Bill alles regeln, wegen des Umzugs und dem Baby und …” er unterbrach seine Erklärung. Mikan miaute schwach und er ging zu dem Kätzchen. “Captain Lorenz wollte es dir mitteilen.” sagte Fireball als er Mikan über den Kopf strich. “Ich war noch nicht am Raumhafen, weil ich einen dringenden Anruf bekam!” sagte Shinjiro und sah Hitomi an, die auch wieder neben Mikan stand. Fireball sah auf: “Ich bin dann mal noch was packen …!” und verschwand schnell im Haus. Shinjiro sah überrascht seinem Sohn nach und widmete sich wieder dem Geschehen auf seiner Terrasse. “Sie ist bestimmt nur überfressen!” versuchte er Hitomi zu beruhigen. “Aber was, wenn es etwas Schlimmes ist!” warf sie darauf ein. “Sie gehört uns nicht!” erinnerte er seine Frau. “Ist das dein Ernst?” fragte Hitomi jetzt etwas grimmig und sah Shinjiro fest in seine Augen, er erwiderte ihren Blick: “Dann fahr mit ihm!” sagte er nach einer Weile und zeigte auf seinen Vater. Dieser winkte nur ab und verschwand auch wieder im Haus. “Wo war Royu, wenn man ihn mal brauchte?” wäre seine nächste Frage gewesen, doch Hitomi stemmte ihre Hände in die Hüften: “Du bist fies!” sagte sie und ging wieder zu Mikan. Shinjiros Augen wurden groß: “Was?” fragte er und drehte sich zu Hitomi und Mikan. “Was ist, wenn sie stirbt?” fragte sie leise und streichelte das Kätzchen. Shinjiro atmete hörbar aus, schloss seine Augen und schüttelte mit seinem Kopf und ging vor.
 

Auf dem Militärraumhafen war geordnetes Chaos, Schiffe aus Jarr und der Delegation der Amerikaner brachen Richtung Yuma auf. Auch trafen die ersten Schiffe aus Yuma und Alamo ein. Ramrod I würde ebenfalls in wenigen Minuten landen. “Ich hoffe es ist wichtig, Schwertschwinger!” trat Colt hinter Saber heran, der im Offizierskasino aus dem Panoramafenster sah und auf sein Team wartete. Saber grinste: “Guten Tag!” begrüßte der Schotte seinen Scharfschützen, dass Colt nicht freudestrahlend hier eintreffen würde, war ihm schon klar gewesen. Colt nahm seinen Hut vom Kopf und nickte seinem Boss einen “guten Tag” entgegen. “Wo sind die anderen beiden?” wollte der Cowboy darauf wissen. “Die werden auch gleich da sein, ich muss noch mit dir reden!” erklärte Saber und zeigte auf einen Tisch. Colt verstand: “Das trifft sich gut, ich auch mit dir!” begann der Cowboy. Saber setzte sich und nickte.
 

“Sie müssen das ausfüllen, wenn sie mit der Katze zum ersten Mal hier sind!” erklärte die Ärztin und legte einige Unterlagen auf den Tisch. Hitomi nahm das Klemmbrett entgegen und drückte es Shinjiro in die Hand, der gerade etwas erwidern wollte und lächelte ihn dabei mit drohend an und wandte sich wieder der Ärztin zu. “Wie alt ist die kleine denn?” fragte sie weiter. “Das wissen wir nicht, sie ist uns zugelaufen!” antwortete Hitomi. “Gechippt ist sie auch noch nicht!” stellte die junge Tierärztin fest. Shinjiro hörte zu, während er begann die Unterlagen widerwillig auszufüllen. “Sie behalten sie, das ist schön!” Im Behandlungszimmer hörte man das Klicken eines Kugelschreibers. Die Ärztin sah von Mikan auf und Hitomi nickte. “Ja” - “Nein!” kam es von Hitomi und Shinjiro gleichzeitig und sahen sich darauf an. “Nein!” flüsterte Shinjiro ihr nochmals entgegen.
 

“Wir werden drei Tage auf Yuma sein!” teilte jetzt Saber seinem Team mit. Colt nickte: “Also wieder packen und Robin und Joshua allein lassen!” kommentierte Colt. “Ja, aber wir sind nicht zum Spaß da!” stieß Fireball den Cowboy an. Colt blickte zu seinem Hombre: “Ach, was kommt denn noch?” Fireball sah von seinem Kommunikator auf: “Du musst einen Umzug organisieren.” Colt verstand nicht und sah zu Saber. Der Schotte nickte dem Cowboy entgegen. “Ist das euer ernst und er sah zu seinen Freunden und konnte es gerade nicht glauben. “Aber wie, ich meine, wir sind mitten in einem intergalaktischen Krieg und wir bekommen wegen eines Umzugs frei?” Er fixierte Fireball, nur ihm hatte er davon erzählt. “Nenne es wie du willst, es läuft offiziell unter Teambuilding.” erklärte jetzt Saber. Colt musste jetzt lachen, gerade fiel ihm ein tonnenschwerer Stein vom Herzen, sie hatten es tatsächlich möglich gemacht! “Und Captain Lorenz hält seinen Kopf für uns hin!” fügte Saber noch mit an, damit der Cowboy wusste, bei wem er sich bedanken konnte. “He, he, he …” begann Colt zu lachen. “Geht trotzdem dem First Grad für die nächsten 3 bis vier Tage aus dem Weg, sicher ist sicher!” warnte Fireball seine Freunde vor. Saber sah zu seinem Piloten. Fireball grinste etwas zögerlich: “Er hat es von mir erfahren und na, ja … 5 Tage!” steigerte Fireball seine Warnung. Colt, Saber und April sahen sich kurz an und mussten dann gemeinsam loslachen. Fireball hob seine Augenbrauen. “Ja, sehr lustig!” dachte er. Colt zog seinen Hombre an sich heran. “Danke Partner!”

Zwischen den Fronten

Fireball packte, seine restlichen Sachen, die er auf Yuma noch benötigen würde ein. In fünf Stunden sollten sie starten. Er hörte seinen Vater und Großvater diskutieren und hielt inne. “Shinji hat einen Verweis bekommen, einen schriftlichen!” hörte er seinen Großvater sagen und ging zum geöffneten Büro, schließlich ging es hier um ihn! “Der durchaus gerechtfertigt ist!” erwiderte sein Vater, der an seinem Schreibtisch saß. “Es ist ein schriftlicher, somit bleibt dieser für mindestens 5 Jahre in seiner Akte!” und der Großvater legte etwas auf den Schreibtisch ab. “Sage es ihm!” sagte Shinjiro und zeigte Richtung Tür. Fireball sah nun in das fragende Gesicht seines Großvaters, der mit der Entscheidung von Richard hörbar und sichtlich nicht einverstanden war. Shinjiro drehte sich mit seinem Schreibtischstuhl seinen Sohn zu: “Zeig her!” forderte er jetzt seinem Sohn auf. “Er ist im System!” erwiderte Fireball. Shinjiro wandte sich seinem Computer zu, rief einige Programme und Ordner auf und der Drucker im Büro sprang an. Shinjiro stand auf, nahm das Papier aus der Ablage, las es sich durch und unterschrieb es. “Wie gesagt, durchaus gerechtfertigt!” und drückte es Fireball in die Hand und verließ das Büro, um nach unten zu gehen. Der Großvater ließ nicht locker: “Das kann nicht dein ernst sein, du hast gerade deinen Sohn diskreditiert!” und nahm, während er das sagte, seinem Enkel das Papier wieder ab. Fireball lief den beiden nach: “Großvater, es ist alles in Ordnung!” versuchte Fireball seinem Großvater zu beruhigen. Er war gerade irgendwie zwischen die Fronten geraten. “Das hat er selbst getan!” sagte Shinjiro und blieb vor der Treppe stehen. “Du bist der First Grad, falls ich dich daran, erinnern muss, du kannst den Verweis ablehnen.” und der Großvater hielt seinem Sohn das Papier entgegen. “Damit!” Shinjiro nahm das Papier und hielt es in die Luft. “Würde ich mich zwischen den befehlshabenden Offizier, einen Major und seinem First Lieutenant stellen und damit Major Lancelots Entscheidung infrage stellen!” Der Großvater sah zu Fireball. “Es ist wirklich ok, ich habe mit Major Lancelot deswegen eine lange Unterhaltung gehabt! Außerdem bin ich nicht der einzige an Bord!” versuchte Fireball zwischen seinem Vater und Großvater die Diskussion zu entschärfen und nahm seinem Vater das Papier wieder aus der Hand. Shinjiro machte eine Handbewegung Richtung Fireball und warf seinem Vater einen bestätigenden Blick zu. Und wollte die Treppen hinuntergehen, da stand Royu vor ihm: “Na, schlechte Stimmung?” fragte dieser grinsend und Shinjiro rollte genervt mit seinen Augen. “Shinji hat einen schriftlichen Verweis bekommen und er liefert ihn auch noch aus!” warf sein Vater wütend erklärend ein. Royu grinste seinen Neffen entgegen. “Nein sein Befehlshabender Offizier hat es getan!” kam es von Shinjiro. “Und du hast diesem zugestimmt!” Royu sah zu seinem Bruder. “Ja und das nächste Mal schreibe ich ihn auch gerne persönlich!” sagte Shinjiro und wollte die Treppe hinuntergehen. Der Großvater ging seinem Sohn nach: “Das hat Auswirkung auf seine Laufbahn als Offizier!” erklärte der Großvater weiter. Shinjiro drehte sich auf der Treppe um: “Durchaus, aber noch ist er Unteroffizier!” Royu nahm seinem Neffen das Papier aus der Hand und las sich den Verweis durch. “Das wird ihm in Weg stehen zum Captain!” versuchte es der Großvater erneut seinen Sohn zu überzeugen. Fireball sah auf. “Dann weiß er ja jetzt hoffentlich wo sein Platz ist!” erwiderte Shinjiro darauf. “Du behinderst die Karriere deines Sohnes!” wurde der Großvater lauter. “Ich werde ihn genau wie alle anderen Unteroffiziere behandeln, die nicht wissen, unter welcher Struktur sie dienen!” Der Großvater schüttelte unverständlich mit seinem Kopf. “Der Sohn des First-Grads mit einem einsehbaren Verweis, was denkst du dir?” wollte der Großvater jetzt wissen. Shinjiro atmete ein Mal tief ein: “An diesem Tag haben 4 Unteroffiziere die Befehlslinie unterbrochen, davon waren zwei auf Major Lancelots Schiff, genau wie Shinji bekommt auch First Lieutenant Wilcox einen, somit haben sie 5 Jahre, wenn es gut läuft 3 diesen löschen zu lassen und wenn ich mich um jeden Verweis im Oberkommando persönlich kümmern müsste, hätte ich nichts anderes mehr zu tun, dafür gibt es die Befehlshaber in den Einheiten!” und er verließ das obere Stockwerk. “Nein, du hast Lancelot erst darauf gebracht, vielleicht solltest du dessen Qualitäten prüfen!” sagte der ältere und folgte seinem Sohn nach. Fireball sah seinem Großvater fragend nach, “stellte dieser gerade Saber infrage?” Shinjiro blieb stehen, und drehte sich auf der Treppe um: “Er ist jung, aber nicht unfähig!” und ging weiter. Sie erreichten das Wohnzimmer. “Im Rapport hast du Shinji als ersten zur Rede gestellt, vor seinen Vorgesetzten und Teamkollegen!” fuhr der Großvater weiter fort. “Dafür ist ein Rapport da und es war keiner! Und in dieser Konstellation bin ich sein Vorgesetzter! Was soll das hier jetzt?” Alle schwiegen. Hitomi kam aus der Küche, “Was war hier los?” Der Großvater verschränkte seine Arme vor der Brust: “Du hättest ihm die Tragweite, seines Fehlverhaltens unter vier Augen erklären sollen.” Royu beobachtete das geschehen im Raum. “Erklären? Er ist ein First Lieutenant, da gibt es nichts mehr zu erklären!” führte es Shinjiro noch einmal genauer aus. “Er ist dein Sohn!” Shinjiro ging einen Schritt auf seinen Vater zu und riss Royu das Papier aus der Hand und zeigte darauf: “Da ist er in erster Linie Pilot eines Kampfschiffes! - “Und hier!” er zeigte in den Raum: “Ist er mein Sohn und da hast du dich nicht einzumischen!” - “Du bist es, der hier gerade Grenzen zwischen dienstlich und privat überschreitet!” sagte Shinjiro ernst. Fireball erschrak, “Wie redete sein Vater, mit Großvater?” Royu ging einen Schritt nach vorn, er wusste nicht, wem er jetzt zurückhalten sollte. “Du handelst nicht wie ein Vater, dann würdest du ihn davor schützen!” wurde der Großvater lauter. “16 Jahre …” begann der ältere erneut. Shinjiro unterbrach seinen Vater jetzt auch etwas lauter: “Wo warst du 16 Jahre?” fragte er. “Ich war ihm ein Vater!” und der ältere zeigte streng in Fireballs Richtung. Shinjiro schüttelte mit seinem Kopf: “Von diesen 16 Jahren rede ich nicht!” sprach er wieder ruhiger. Hitomi ging langsam zu ihrem Mann. Fireball sah abwechselnd zu seinem Großvater und Vater und stellte sich neben seinem Großvater. “Du hast nicht das Recht, mir Vorwürfe zu machen! Nach allem was ich für dich und deine Ausbildung getan habe, ohne mich wärst du nicht da wo du bist!” Royu stellte sich jetzt zwischen die beiden: “Können wir uns kurz beruhigen?” fragte er ruhig und sah die beiden abwechselnd an. Shinjiro wandte sich ab: “Ach!” und atmete tief ein und aus. Fireball zog seine Augenbrauen zusammen, “um was ging es hier gerade? Wie kamen sie von seinem Verweis auf ein ganz anderes Thema?” Hitomi stellte sich neben Shinjiro und flüsterte ihn etwas zu. “Vater, belassen wir es dabei!” sagte Royu, um seinen Vater zu beruhigen. Dieser schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, ich will es jetzt hören!” forderte der Ältere stur seinen Sohn auf. Shinjiro drehte sich um: “Stimmt!” Nickte er und ging langsam auf seinen Vater zu: “Das hier!” und er tippte dabei auf sein Hemd, auf dem sein Name und die goldenen 5 Sterne des First-Grads eingestickt waren. “Das bin nicht ich, sondern du!” Es war still im Haus, Blicke trafen sich.
 

“Es sind nur drei Tage und beim Umzug bist du live dabei, du sagst, wo wir alles hinstellen sollen!” Robin musste lachen: “Also koordiniere ich euch vom Sofa aus.” Colt grinste: “Ja! Wie eine Königin! Denn du brauchst Kraft für den Mini-Cowboy.” Robin nickte: “Ja, ich habe im Buch deiner Mutter gelesen, du wolltest nicht rauskommen!” erzählte sie ihm. Sie hatte in den letzten Tagen viel im Buch von Colts Mutter gelesen, alles war liebevoll und humorvoll von ihr festgehalten worden. So hatte sie einen kleinen Einblick bekommen können, was so alles in der Zukunft auf sie zukommen könnte. Sie küsste ihn, am liebsten wollte sie ihn nicht gehen lassen, doch es musste erledigt werden! “Hast du die Liste?” Colt nickte: “Ja und einen Anhänger für Ramrod werde ich auch noch irgendwie organisieren!” scherzte der Cowboy, als er nochmal einen Blick darauf warf. “Ich liebe dich!” flüsterte er.
 

April war dabei auf Ramrod, die Vorräte zu verstauen, das Catering brachte die Standardvorräte und kleinere Extras, welche die einzelnen Teammitglieder zusätzlich bestellt hatten, für die nächsten drei Tage. Es war einfach immer wieder erstaunlich, wie viel an Bord genommen werden musste. Jarr hatte eine tolle Auswahl an essen, nicht besser oder schlechter als das Oberkommando, halt einfach anders toll. “Oh lecker Schokoladeneis!” sagte sie und packte die Schachtel in den Tiefkühler. Sie schloss die Truhe und sah sich um. “Fertig! Na toll, Frau an Bord hat mal wieder alles gemacht und die Herren bräuchten nur noch einzumarschieren. Aber so war es heute nun einmal, sie hatte den frühen Wachdienst abbekommen. Sie setzte sich wieder an ihren Laptop, das Thema Schaltkreissicherung ging ihr nach wie vor nicht aus ihrem hübschen Kopf.
 

“Du! …” und Shinjiro zeigte auf seinen Vater. “ … Bist nur noch hier, weil Er da ist!” und zeigte jetzt auf Fireball. Fireball zog erschrocken und fragend seine Augenbrauen zusammen: “Was, was soll das hier? Und was habe ich mit eurem Streit zu tun?” fragte er jetzt gereizt von dem, was er seit den letzten Minuten mitbekommen hatte. Royu zeigte seinem Neffen an, sich rauszuhalten, doch es war zu spät. “Wie redest du mit Großvater? Er war da als du nicht da warst!” wurde jetzt Fireball lauter. Shinjiro sah zu seinem Sohn. “Du weißt überhaupt nicht, was es heißt ein Vater zu sein!” kam es vorwurfsvoll von Fireball, der seinen Schmerz der 16 Jahre, wo er sich gewünscht hätte, einen Vater, ihn gehabt zu haben. Wo er hätte überall dabei sein sollen. Und nicht immer nur Royu oder Großvater, wo er sich immer fühlte wie ein Anhängsel. All das entlud sich jetzt auf seinen Vater. “Shinji!” rief seine Mutter. “Nein, lasst mich alle in Ruhe und mein Verweis geht euch überhaupt nichts an, Richard ist mein Vorgesetzter!” und riss seinem Vater das Papier aus der Hand. Fireball verließ wütend das Wohnzimmer, um seine Sachen zu holen. Er musste Ramrod startklar machen. Hitomi ging ihm schnell nach. “Und du bringst ihn zurück mit dem nächsten Schiff!” sagte Shinjiro zu Royu und zeigte auf ihren Vater. “Was bist du verrückt, ich habe vorhin mit Mutter telefoniert, sie fliegt morgen nach Hawaii.” Shinjiro rollte mit seinen Augen: “Dann bring ihn nach Hawaii, er braucht eh Ruhe!” und ging nun auch in den ersten Stock. “Du brauchst Ruhe!” wiederholte Royu und sah seinem Vater an.” Der Ältere schüttelte mit seinem Kopf: “Ich bleibe!” beschloss er und ging nach draußen. Royu sah sich um: “Juhuu!” kam es leise von ihm und ging in die Küche, er brauchte einen starken Kaffee.
 

Saber hatte sich am Morgen bei Sincia und Sara verabschiedet, es zerriss ihn das Herz, die beiden wieder allein zu lassen, daran gewöhnen würde er sich so schnell nicht, eher hatte er das Gefühl, dass es von Mal zu Mal schlimmer wurde. Er koordinierte die Truppenverbände mit Captain Lorenz, welche sich vor Ort auf Yuma befanden, somit hatte Saber einen Überblick im Falle eines Angriffes. “Geht es ihnen nicht gut Richard?” fragte Lorenz, der Schotte kam ihn heute unkonzentriert vor. Saber atmete tief ein: “Es wird schon wieder, es ist nur der schnelle Abschied, daran müssen sich meine Frau und ich erst gewöhnen!” erklärte er. Lorenz nickte: “Ja, es ist etwas anderes, wenn ein Kind da ist!” sagte der Captain, der die Aussage des jungen Majors verstand. Saber sah vom Tablet auf und nickte. “Und reden sie mit ihrem Team, sie können und müssen in ihrer Situation sogar Arbeit abgeben, sie tragen Verantwortung für 8 Menschen und müssen im Falle eines Einsatzes 100 Prozent geben. Sie haben einen Lieutenant in der Captains Ausbildung, für die Praxis sind sie zuständig, Major!” fuhr Lorenz weiter fort.
 

“Shinji beruhige dich, lass uns jetzt nicht so voneinander verabschieden!” redete Hitomi auf ihren Sohn ein. Fireball nahm seine Tasche: “Ich brauche Abstand!” sagte er und verließ das Zimmer. “Von ihm!” fügte er noch mit an, als er sich an seinem Vater vorbeidrängte. Shinjiro und Hitomi sahen sich an.
 

Fireball verließ das Haus, er würde die wenigen Kilometer zum Militärraumhafen laufen, er hoffte, dass sein Kopf mit der Bewegung dadurch freier wurde. Er war gerade einfach nur wütend auf alles und jeden und so konnte er nicht gleich losfliegen. Zum ersten Mal hatte er einen Streit miterlebt, in dem es viele unausgesprochene Worte gegeben hatte. Wie konnte sein Vater nur so mit Großvater reden, sein Großvater war der Mann gewesen, der immer für ihn da war und auch noch ist. Er hatte sich Luft gemacht, seinem Vater Dinge gesagt, von denen er dachte, dass sie nicht mehr in ihm da waren. Aber das waren sie, das Gefühl von ihm verlassen worden zu sein stellte sich gerade wieder ein. “Dieser Idiot!” fluchte er vor sich, er fand gerade keinen passenden Ausdruck.
 

Colt erreichte Ramrod und warf seine Tasche in den Gang und ging erst einmal auf die Brücke. “Keiner da!” stellte er fest, sollte er tatsächlich mal nicht der letzte sein? Grinste er und ließ seine Systeme hochfahren und kümmerte sich erst einmal um sein Gepäck. Im Gang kam ihn Saber entgegen auch vollbeladen, wie lange hatten sie alle vor an Bord zu bleiben? Fragte sich Colt, im nächsten Atemzug, als er das Gepäck des Schotten sah. “Hallo Boss, bist du auf der Flucht?” konnte es sich der Cowboy nicht verkneifen. Saber grinste: “Ich möchte bei der Gelegenheit einige Sachen tauschen, ich habe das Gefühl ständig dasselbe zu tragen.” erklärte der Schotte. Fireball kam hinter ihnen an Bord, als sie sich gerade aufmachen wollten, in ihre Quartiere zu gehen. “Hey-ho Hombre, na startklar?” fragte der Cowboy erfreut seinen Freund zu sehen. “Ja, nur weg hier!” sagte er als er an Saber und Colt vorbeilief. Die beiden sahen sich an: “Okay, das gibt heute einen Blitzstart, gut, dass ich nicht so viel gegessen habe!” lachten beide und würden ihren schlechtgelaunten Piloten erst einmal in Ruhe lassen.
 


 

Der Start verlief wie Colt es vorhergesagt hatte, sein Hombre hatte seinem Spitznamen alle Ehre gemacht. Saber schwieg zu dem Thema, anscheint wollte Shinji wirklich so schnell wie möglich einfach nur weg. Und auf dem Militärgelände im Offizierskasino hatte man einen tollen Start der neuen Ramrodeinheit beobachten können. So kam hier gerade jeder auf seine Kosten. Nickte Colt den ersten Teil der Reise ab. April bereitete alles für Yuma vor, Ramrods Legierung sollte überprüft werden, das würde ein Tag dauern, den hatten sie! Fireball programmierte, nachdem sie den Orbit und die Umlaufbahn von Jarr verlassen hatten, den Autopiloten und verließ die Brücke. Saber sah auf, nachdem sein Pilot die Brücke verlassen hatte. Und blickte zum Cowboy, dieser zuckte nur mit seinen Schultern. “Da hängt wohl was schief bei ihm!” kommentierte April, die ihr Modul den Jungs zugewandt hatte. “Nicht nur was, sondern einiges!” kam es von Colt. Stille, Saber räusperte sich. Colt stand auf und setzte seinen Hut auf. “Ja, ja, ich gehe ja schon, sagt Robin, dass ich sie liebe. Und ich ihren Lieblingsteller aus Versehen kaputt gemacht habe, falls ich nicht wieder komme!” kommentierte er und ging Fireball nach. Saber schüttelte grinsend mit seinem Kopf. April sah zu Colt: “Nur wenn ich nicht wieder komme!” wiederholte er in die Richtung der Navigatorin. Und war verschwunden. “Was zählt unter nicht wieder kommen?” fragte April, Saber musste grinsen.
 

Am Nachmittag saßen König Jarred, Roland, Captain Hikari und der Bürgermeister von Jarr nach der Begrüßung der englischen Delegation zusammen und besprachen das nächste Vorgehen. Die Angriffe würden sich jetzt steigern, dessen waren sich alle sicher. Die Outrider würden sich jetzt erst recht nicht zurückziehen, selbst wenn blieben sie eine Gefahr für das neue Grenzland. General Walsh, der Befehlshaber der Truppen aus England, brachte wertvolle Informationen aus Yuma über das Truppenverhalten der Outtrider mit. “Ja, der Rückzug in den neu angelegten Sektor C weist darauf hin, dass es dort vermehrte Outrider Aktivitäten gibt.” beendete Walsh seinen Bericht. “Wir können Beobachtungsschiffe dorthin verlegen!” schlug Lorenz vor. Walsh nickte. König Jarred sah sich den neuen Sektor C genauer an, der ganze drei bewohnbare kleinere Planeten aufwies, sowie Asteroidenfelder mit wertvollen Mineralien, was es noch für weitere Schätze dort gab, wurde bis vor wenigen Wochen von einigen Forschern untersucht, doch seit der Einschränkung der Flüge, war es kaum noch möglich, die zu erforschenden Planeten mit ausreichend Equipment zu versorgen. Somit wurden alle Teams von dort bis auf unbestimmte Zeit abgezogen. Eine Besiedlung war nicht vorgesehen. “Nein, keine Beobachtungsschiffe!” warf Captain Hikari in die Unterhaltung ein, der immer wieder verschiedenen Bereiche auf der Karte von Sektor C heranzoomte. “Wir können das Gebiet nicht sich selbst überlassen!” sagte Lorenz. “Das werden wir auch nicht!” antwortete der Japaner und ließ von den Karten ab und lehnte sich zurück. “Dafür gibt es die Friedenswächter, diese können bis zu zwei Wochen am Stück im All unterwegs sein.” begann er und stand auf.
 

Ramrod landete am späten Nachmittag auf Yuma. Colt hatte es nicht mehr geschafft, mit Fireball zu sprechen, aber ihn zu überzeugen, mit zu ihm zu kommen, um dort in Ruhe unter vier Augen zu reden. Saber begab sich gleich nach Hause, um nach dem Rechten zu sehen und mit Sincia zu telefonieren. April hatte vor Daniel, der auch mit der Detroit vor Ort ist, Yuma-City zu zeigen. Colt und Fireball machten als Erstes einen Abstecher zur Wilcox Farm, die sich außerhalb, der Stadt befand, trotz der ländlichen Gegend, war man im Falle eines Einsatzes schnell im Oberkommando. Colt konnte seinen Blick nicht von dem zweistöckigen in amerikanischen Landhausstil gebauten Haus abwenden, das auf einer Lichtung stand, das in der Sommerabendsonne, einen warmen Schatten warf. Es war umgeben von Apfel, und Birnenbäumen und mittig davor stand die große Trauerweide, unter der er seiner Robin das Ja-Wort für immer gegeben hatte. Er konnte es nicht fassen, es war tatsächlich sein Haus für seine Familie, so wie er es sich immer vorgestellt hatte. Ein Traum ist hier gerade Wirklichkeit geworden. Beide schwiegen und ließen die Atmosphäre auf sich wirken. Langsam liefen sie auf das Haus zu, zu dem ein noch recht steiniger Weg führte, das würde sich in den nächsten Wochen noch ändern. Sie betraten die zwei Stufen zur Veranda, die mit einem weißen Holzgeländer, umsäumt, die, ganze Vorderfront, auch Poch genannt umschloss. “Dort kommt mein Schaukelstuhl hin!” zeigte Colt eine gemütliche Ecke im Halbschatten an. Fireball musste grinsen. Er war beeindruckt, an seinem Freund war wohl ein Architekt verloren gegangen. Der Cowboy öffnete zum ersten Mal seine Haustür. Sie standen in einem kleinen Flur, in dem direkt ein Bad und ein Gästezimmer abging. Der in L-Form angelegte Eingangsbereich führte geradezu in die große lichtdurchflutete Landhausküche mit Breakfast Area, aus dieser konnte man den Pferdestall und sogar einen Teil der Koppel und die Apfelbaumplantage sehen. Die Hühner pickten vor dem Fenster und das Chef-Huhn Henriette sah sich um. Der angrenzende Wohnraum mit Kamin, der Küche und Wohnzimmer ineinander vereinte, war geräumig und nahm fast die ganze untere Etage ein. “Hier vor dem großen Fenster wird der Esstisch stehen!” aus dem man die gesamte Auffahrt und die große Trauerweide sehen konnte. Zeigte der Cowboy seinen Freund an, in Colts Kopf war alles schon fertig. Es befanden sich noch weitere Zimmer im Untergeschoss, wie ein Arbeitszimmer für Robin auch Colt bekam, ein Büro, da musste Fireball etwas schmunzeln, er konnte sich seinen Freund, auch wenn er sich noch so viel Mühe gab, in einem Büro nicht vorstellen, Colt vor einem Notebook war schon ein fremder Anblick, da sprengte so ein Büro gerade seine Vorstellungskraft. Darauf folgte ein Wirtschaftsraum mit Waschmaschine, Trockner und was man sonst noch so benötigte, um das Heim sauber und am Laufen zu halten. Ein Bad und ein weiteres Gästezimmer befand sich neben der Treppe. Fireball sah sich um: “Von wo stammt der Grundriss?” fragte er den Cowboy, der bereits die Treppe nach oben ging. “Aus meinem Kopf.” sagte Colt und sah sich um. Fireball sah seinem besten Freund skeptisch nach. Colt grinste: “Also zu 50 Prozent ist es mein Elternhaus, das hier zweimal hineinpassen würde, aber die kleinen Extras, haben meine Holde und ich dazu getan.” fügte Colt mit an und ging weiter. Im Obergeschoss war der private Bereich der hoffentlich schnell wachsenden Familie Wilcox, darunter war das großzügige lichtdurchflutete Schlafzimmer mit eigenem Bad,- und Ankleidezimmer. Die weiteren kleineren Räume, auch jeweils mit eigenem Bad ließen den Part für Spekulationen offen. Grinste Fireball vor sich hin. “Joshua sollte sich hier wirklich schnell ein Zimmer sichern.” beendete er seine Gedanken: “Was planst du hier, eine Footballmannschaft?” fragte Fireball der vor dem letzten Zimmer stand, welches er begutachtet hatte. Colt, der vor dem Fenster im Flur stand, aus dem er das weitläufige Land und am Horizont die Hochhäuser von Yuma-City sehen konnte, grinste breit: “Besser ein Zimmer zu viel, als zu wenig!” antwortete der Cowboy. “Aber, wie findest du es?” wollte Colt jetzt wissen. Fireball sah sich kurz noch einmal um und nickte: “Es ist der Hammer, anscheinend sind unter deinem Hut doch nicht nur Locken!” stichelte er. “Eure Wohnung passt hier viermal rein.” beendete der Japaner, seinen Eindruck! Colt freute sich und würde jetzt noch Robin via Kommunikator durch das Haus führen. Fireball verließ das Farmhaus und ging zur nahegelegenen Apfelplantage, pflückte sich einen und biss einmal kräftig hinein, er hatte Hunger und das war hier gerade griffbereit und in Massen vorhanden. “Lecker!” kommentierte er, den saftig, nicht allzu süßen kugelrunden Apfel. Er schickte seiner Mutter eine Nachricht, dass er auf Yuma gelandet war, das tat er immer, es war eine Abmachung zwischen ihnen, seit dem er mit Ramrod das erste Mal abgehoben war, damit sie beruhigt ist. Das behielt er bei, seine Mutter sollte sich seinetwegen keine Sorgen machen! Danach telefonierte er mit Aaiko, um auch ihr mitzuteilen, dass er sich jetzt auf Yuma befand, aber eigentlich auch nur um ihre Stimme zu hören. Der Morgen steckte ihm noch in seinen Knochen. Und Aaiko machte dieses Gefühl gerade weg, sie zeigte ihm ihre neuen Bilder und erzählte ihren heutigen Tag. Immer wieder ploppten Gedanken auf, “Ob er nicht doch überreagiert haben könnte?” doch diese erstickten gleich wieder im Keim, seiner Wut! “Hey können wir, ich habe Kohldampf, das kannst du dir nicht vorstellen, kannst du dir nicht!” Fireball drehte sich grinsend zu seinem Freund: “Gut Kuhhirte, was schwebt dir vor? Aber nicht wieder Cheeseburger, davon bin ich noch eine ganze Weile geheilt!” Colt lachte und beide verließen die Farm.
 

Dr. Peeks schickte eine Karte des Gebiets auf der anderen Seite des Universums. “Es ist eine 3 bis 4 Planeten Galaxie, mit 3 Sonnen und 5 Monden, darunter gab es kleinere anzunehmende Satellitenstationen. Weitere Planeten sind nicht auszuschließen, welche davon bewohnt sind, konnten unsere Systeme nicht ausmachen, jedoch diese und diese Anomalien.” Zeigte der Wissenschaftler auf der Karte an. “Und wir gehen davon aus, dass dieser der Planet ist, von dem mit uns kommuniziert wurde.” beendete Peeks seinen Einblick in eine fremde Galaxie.
 

Saber kam in seinem Haus an, was ihm im ersten Moment fremd erschien, das legte sich jedoch gleich als er im Wohnzimmer stand, welches Sincia liebevoll eingerichtet hatte. Auch ihr erstes Foto direkt nach dem Einzug stand im Regal, auf dem sich eine Staubschicht gelegt hatte, er betrachtete seine Frau auf dem Bild, so strahlend hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen, sie musste gerade soviel durchmachen, an Sorge, Ängsten und Ungewissheiten, sie hatte Heimweh, das wusste er, hier würden Sara und Sincia in wenigen Wochen die nötige Ruhe finden. Da war sich der Schotte sicher! Er ging in das Kinderzimmer, er hatte es nicht mehr geschafft, alles aufzubauen, vielleicht hatte er in den nächsten Tagen auch noch Zeit dafür! Jetzt wollte er nur noch duschen und sich auf das Sofa legen, morgen hieß es buckeln, “was zog der Cowboy auch in den vierten Stock, das kann ja was werden!” musste er grinsen, bei dem Gedanken.
 

Colt und Fireball hatten sich Essen bestellt, was in der nächsten Stunde auch geliefert werden würde. Sie begannen schon einmal damit, die Schränke auszuräumen und in Kisten zu verpacken. “Hier, das ist der Grundriss, der Farm in Texas.” Und Colt reichte Fireball einen Ordner, in dem alle Unterlagen der Farm seiner Eltern waren. Fireball betrachtete ihn sich: “Ihr habt lediglich Quadratmeter dazugenommen und das Obergeschoss ausgebaut.” kommentierte er nach wenigen Augenblicken. Colt nickte und faltete einen neuen Karton. Die Nebengebäude waren auf der neuen Wilcox Farm etwas versetzt gebaut. “Was habt ihr mit der Apfelplantage vor?” wollte Fireball wissen. “Tja, viele ideen, aber noch keinen Plan!” war Colts schnelle Antwort und verließ das Wohnzimmer, um etwas zu trinken zu holen. Fireball zuckte mit seinen Schultern und legte den Ordner in den Karton, auf dem Farm Yuma stand. Colt betrat das Wohnzimmer und stellte Cola und Bier auf den Tisch. “Aber jetzt erzähl, was ist los!” fragte der Cowboy und öffnete sich eine Cola. Fireball sah auf und Colt grinsend an. “Hat dir Robin nicht Zuckerzeug verboten?” Colt sah auf und nickte: “Ja, das ist ein Restbestand und viel zu schade zum Wegwerfen!” war Colts Antwort und fragte sich gleich, woher Saber und Fireball das wussten, hatte seine Robin etwa?” Fireball nahm, sich darauf auch eine: “Dann opfere ich mich und helfe dir die Restbestände zu vernichten!”
 

April und Daniel haben den Abend in Yuma-City verbracht und zum Abschluss waren sie noch essen gewesen. Sie verließen gerade das Restaurant, in Nähe des Oberkommandos. Daniel gefiel Yuma vor allem, weil April ihm die Stadt, in der sie aufgewachsen war, zeigte. “Wahnsinn wie sich Yuma entwickelt hatte, Yuma war die zweite Kolonie im All gewesen, mit der Gründung des neuen Grenzlandes, wurde das Oberkommando wenige Jahre später ins Leben gerufen. Um die Siedler zu unterstützen, wo es nur ging. Erst später entwickelten sich daraus die ersten Streitkräfte, die Starsheriffs genannt wurden und so auch heute noch heißen. Yuma gewann schnell an Popularität, nicht nur, weil dieser Planet der Erde am nächsten kam, auch weil von hier aus alles im neuen Grenzland gesteuert wurde. Von Yuma aus erreichte man alle besiedelten Planeten, Landflächen werden gekauft und verkauft und gehandelt, es war damals das reinste Bürokraten-Paradies gewesen. So entschied man sich gegen Alamo, der der erste besiedelte Planet im All gewesen war. Heute hat Alamo eine neutrale Position, der Planet ist geografisch gesehen die Mitte des derzeitigen Grenzlandes. Der Hauptsitz des Kavallerieoberkommandos wurde Yuma. Der Tower ist bis heute das höchste Gebäude, egal wo man in Yuma City war, den Tower sah man von überall. So entwickelten sich auf Yuma mehrere Siedlungen, die bis heute das Bild der Mega City prägen. Auch wenn die große Aufbruchstimmung vorbei war, denn es gab keine finanzellen Anreize mehr, wie günstige Grundstückspreise und so weiter, um die Menschen ins Grenzland zu locken. Doch es kommen trotzdem immer wieder neue Menschen von der Erde und wollten sich im neuen Grenzland niederlassen, um ihr Glück zu finden. Die Menschen waren auch hier stets bemüht, das Beste aus ihrem Leben zu machen, die einen mehr, die anderen weniger. Natürlich gab es auch Gestrandete, die Vororte im Norden von Yuma City hatten keinen guten Ruf. Aber auch dort versuchte man mit vielen sozialen Projekten, den Menschen zu helfen. Im Ballungszentrum der Mega City sitzen die Finanz und Wirtschaftsunternehmen des neuen Grenzlandes und so manch einer wurde hier mit einer Idee tatsächlich vom Tellerwäscher zum Millionär. Es ging und floss alles von Yuma aus. Das Grenzland ist vollkommen unabhängig von der Erde, sowie das Königreich Jarr. “Es ist eine sehr schöne Stadt und danke für die geschichtliche Führung!” begann Daniel, er hatte zwar da Standard wissen aus der Schule, doch April erzählte alles so lebhaft, dass er es noch mehr verinnerlicht hatte, was er hier gerade mit seiner Einheit vor Ort tat und um was es ging.
 

“Also war dein Großvater mit dem Verweis nicht einverstanden?” fragte Colt nach, als er sich ein neues Stück seiner Tex-Mex Pizza nahm. “Er ist es immer noch nicht, ich habe ihn immer wieder gesagt, dass ich hinter Richards Entscheidung stehe. Doch er wollte davon nichts hören, er sagte immer wieder zu meinem Vater, dass er den Verweis ablehnen soll, dass mir der Verweis spätestens beim Captain im Weg stehen würde usw. Mein Vater ließ sich darauf nicht ein, das nächste Mal schreibt er den Verweis auch noch persönlich, war seine Antwort darauf. Aber irgendwie ging es zum Schluss überhaupt nicht mehr darum. Und ich stand irgendwie mittendrin.” Colt nickte, aber so richtig schlau wurde er aus Fireballs Erzählungen gerade nicht. “Um was ging es?” fragte Colt nochmals nach, denn er merkte wie es einen Freund beschäftigte, es aber nicht zugeben wollte! Fireball lehnte sich im Sessel zurück, er war vollgegessen und atmete lange aus. “Wäre Royu nicht zum Schluss dazwischen gegangen, hätten sich die Beiden vermutlich noch angeschrien.” fuhr Fireball weiter fort, es tat ihm gut darüber zu sprechen, erst wollte er es vermeiden und mit sich selbst ausmachen, aber seine Gedanken kreisten und er fand keine Ausfahrt. Colt kaute und hörte weiter zu. “Mein Vater sagte etwas von, dass Großvater nur noch da ist, weil ich da bin. Und dass er sich nicht einzumischen hätte.” Colt sah auf und beobachtete seinen Hombre, er wusste, dass Fireball sehr an seinem Großvater hing. “Und schließlich endete es mit “Wo warst du 16 Jahre?”, aber diese Frage stellte mein Vater, meinem Großvater. Na ja …” beendete Fireball. “Na ja, was?” hakte Colt nach, der sich seine Finger mit einer Serviette abwischte. “Dann bin ich laut geworden.” gab Fireball leise zu. Colt grinste und lehnte sich jetzt zurück. Fireball machte eine kleine Pause und sah Colt an: “Ich habe meinen Vater gefragt, warum er so mit Großvater redet, schließlich war er da als er nicht da war und er nicht weiß, was es heißt ein Vater zu sein. Und halt alles, was sich in den letzten Jahren so angestaut hatte.” Colt bekam große Augen. “Zum Schluss sagte ich noch, dass ich Abstand brauche und bin gegangen.” beendete er und zog sein rechtes Bein auf den Sessel. Colt ließ sich das gesagte noch einmal durch den Kopf gehen: “Tja, da bist du wohl zwischen zwei Vätern geraten, die etwas zu klären hatten.” kommentierte der Cowboy darauf. Fireball sah fragend zu seinem Freund. “Um dich ging es nur am Rande, dein Großvater tat das, was er immer, für dich getan hat, dich vor irgendwelchen Konsequenzen zu bewahren. Und dein Vater tat das, was ein Vater so tut, Konsequenzen konsequent durchsetzen.” Fireball musterte nach dem gesagten den Cowboy. “Was hat den dein Vater darauf gesagt?” war Colts nächste Frage. “Nichts, gar nichts! Das ist es auch, was mich so wütend macht!” Colt verstand. “Was ist mit dir, bist du auf einmal der große Väter versteher, oder was?” wollte Fireball etwas genervt von Colts Fragen wissen. Colt musste lachen: “Nein, aber ich hatte einen Vater und glaub mir, das ist vollkommen normal. Allerdings habe ich meinem Vater nie vorgeworfen, keiner zu sein!” Fireball presste seine Lippen aufeinander, jetzt war er es, der nickte und wusste, was sein bester Freund ihm damit sagen wollte.
 

“Wir lassen die Friedenswächter in untereinander erreichbaren Abständen im Sektor C Patrouille fliegen, um herauszubekommen, wohin die Outrider flüchten, ohne in ihre Dimension zurückzuspringen.” und Hikari zeichnete die Routen der Schiffe im Sektor C ein. So konnte schnell Verstärkung eintreffen, egal welcher Friedenswächter Feindkontakt hat. “Ansonsten wird alles so belassen wie es ist.” beendete Captain Hikari seine weitere Vorgehensweise und setzte sich wieder. “Was ist mit dem zivilen Flugverkehr, die wenigen Schiffe, welche noch verkehren dürfen, sind der Aufgabe nicht gewachsen und es fängt langsam an zu brodeln. Fragte der Bürgermeister und sprach für alle Bürgervertreter der verschiedenen Planeten. “Wir könnten sie auf militärische Ausweichrouten umleiten, es würde alles zwar sehr viel länger dauern. Aber sie würden nicht in die Nähe einer Anomalie, oder zwischen die Fronten kommen.” schlug Lorenz vor, der den Unmut durchaus wahrgenommen hatte. “Da würde man von Jarr bis zur Erde fast 6 Stunden benötigen. Und von Yuma fast 10.” kam es vom Bürgermeister. Blicke der Anwesenden trafen auf den untersetzten Mann, dieser nickte: “Ich werde es der zivilen Flugsicherung vorschlagen.” fügte er darauf gleich mit an. “Gut, dann sind wir mit der Einsatzplanung soweit fertig!” fasste König Jarred zusammen, schließlich saßen sie schon Stunden hier und hatten mehr besprochen, als auf dem Tagesplan gestanden hatte. General Walsh und der Bürgermeister verabschiedeten sich von den Anwesenden, Lorenz schloss sich an, er würde für die nächsten Tage das Kommando übernehmen, auch kamen durch den Truppenaustausch, auch Männer seiner Air Base auf Jarr an. Diese wollte er auch noch in ein kurzes Meeting rufen. Prinz Roland begleitete die Gäste, um diese würdig zu verabschieden. Jarred streckte sich durch und verließ darauf erst einmal den Meetingraum, der mit einer Tür mit seinem Büro verbunden war. Shinjiro rieb sich kurz seine Augen und stand auf, auch er wollte sich gleich verabschieden. Dr. Morel sah auf seine Uhr. “Haben sie mir etwas zu erzählen, Mr. Hikari?” fragte der Doctor ohne Zusammenhang. Shinjiro, der dabei war seinen Kommunikator hochzufahren, sah auf und dass Dr. Morel ihm zunickte. “Sie wissen, ich habe ihre Blutwerte im Blick und mir ist zu Ohren gekommen, dass sie dissoziieren.” erklärte Dr. Morel. Shinjiro blickte zur Tür, aus der Jarred verschwunden war. Morel stand auf. “Ja, er hat es mir erzählt.” und ging langsam auf den Captain zu. “Nehmen sie sich deswegen raus?” fragte Morel weiter. Captain Hikari atmete hörbar aus und griff nach sein Notebook. “Nein!” Dr. Morel verschränkte seine Arme vor der Brust: “Sondern?” fragte er ungläubig. “Wenn sie es genau wissen wollen …” begann Shinjiro, wurde aber von Morel unterbrochen: “Oh, ja, das möchte ich!” Shinjiro fixierte Morel neben sich. Morel musste leicht grinsen. “Meine Frau und ich haben Hochzeitstag, der letztes Jahr, durch den ganzen Stress untergegangen ist.” antwortete Shinjiro mit einem leicht genervten Unterton und steckte seinen Kommunikator in seine Tasche. “Erzählen sie es mir!” forderte Morel jetzt den Captain auf. Shinjiro sah den Doctor an. “Was sehen sie, wenn sie dissoziieren?” wurde Morel genauer in seiner Fragestellung. “Gar nichts!” war Shinjiros schnelle Antwort. Morel sah sein Gegenüber skeptisch an. Shinjiro nahm den Blick auf, er wusste, dass er jetzt hier nicht rauskommen würde, wenn er, dem Arzt diese Antwort schuldig blieb. Er atmete tief ein und aus. “Es sind, fetzten, ich sehe einen Gang, höre mich atmen. Dann bin ich in einem Hörsaal und sehe nur eine Lichtquelle.” Dr. Morel hörte genau zu und ging um den Tisch. “Es sind Flashbacks.” sagte er. “Das ist mir durchaus bewusst!” nickte Shinjiro und ging Richtung Tür. “Davon bin ich überzeugt, kommen sie morgen zu mir, wir …!” jetzt unterbrach Shinjiro den Doctor: “Übermorgen, ich habe den Lieblingsbademantel meiner Frau versaut, der, wie sich herausstellte, fast so viel kostet wie das Hotelzimmer und wenn ich den Hochzeitstag versaue, werden sie mich eh nie wieder sehen!” Dr Morel lachte kurz auf: “Das klingt verlockend!” kam es vom älteren: “Aber wie geht es der Katze?” wollte Morel jetzt noch wissen, darauf entgleisten Shinjiro alle Gesichtszüge, “Woher wusste sein Gegenüber von Mikan?” - “Sehr gut! Möchten Sie sie?” fragte Shinjiro ironisch nach. “Danke, aber wir haben bereits zwei.” war Morels überraschende Antwort und Shinjiro sah den Doctor darauf an und öffnete die Tür. “Wir sehen uns morgen, Mr. Hikari!” beschloss der Doctor und trat näher an den Japaner heran: “Und wenn nicht, werde ich jedes Hotel auf Jarr nach ihnen absuchen lassen!” kam es leicht drohend von Dr. Morel. Shinjiro schmunzelte: “Jetzt verspüre ich den Drang, es darauf ankommen zu lassen!” Morel grinste: “Ich bluffe nicht!” Shinjiro trat aus der Tür: “Ich auch nicht!” grinste er und ließ den Doctor stehen.

Umzug

Um 10 Uhr morgens hatten 20 Mann der “Detroit” Colts Wohnung gestürmt und trugen jetzt nach und nach alle Möbel unter Dave's Anleitung auf die Straße. Vor dem Haus standen 3 LKWs der US-Army, die Nachbarn beobachteten das Vorgehen ganz genau. Colt, konnte es gar nicht fassen, was hier gerade abging, wenn das so weiter ginge, währen sie hier in 2 Stunden fertig. Selbst Saber war vollkommen überrascht, er hatte es nicht gewusst, dass ein Teil der Besatzung der Delegation zum Umzug erscheinen würde, der Schotte war auf ein Tag voller Möbelschleppen vorbereitet gewesen und jetzt erledigte sich die ganze Sache wie von selbst. Ein Tisch und ein Schrank nach dem anderen wurde aus der Wohnung getragen. Dave grinste: “Frag den Kurzen und einen Landsmann haben wir noch nie hängen lassen!” erklärte Dave und half das Sofa nach unten zu tragen. “Shinji!” sagte Saber und sah sich in dem bereits leeren Wohnzimmer um. Colt nickte und nahm die Bilder von der Wand ab: “Wo ist er überhaupt?” sah sich Saber fragend um, Colt, packte die Bilder in einen Karton. “Der drückt sich, wie immer!” war Colts lachende Antwort. “Nein, ich bin hier!” und Fireball betrat das leere Wohnzimmer. “Du hast sie zum Helfen organisiert?” fragte der Cowboy nochmal nach: “Ja, diese Schränke können Schränke tragen!” erklärte der Japaner grinsend und drückte Saber und Colt eine Liste in die Hand. “Und sie sind käuflich, die Währung heißt Hot Dogs und Dr Pepper Cola.” fügte Fireball mit an. Saber schüttelte grinsend mit seinem Kopf. “Yee-haw!” freute sich Colt und steckte die Liste in seine Hemdtasche. Saber zog Colts die Liste aus seiner Tasche: “Shinji und ich fahren einkaufen, du hältst hier die Stellung, Cowboy!” und schob seinen Piloten nach draußen.
 

Hitomi öffnete ihre Augen, die Sonne schien durch das halboffene Balkonfenster, sie lauschte den Vögeln, die den neuen Tag anstimmten und vor allem das Meeresrauschen. Gestern waren sie an Jarrs Küste gefahren, vom Feeling ähnelte es der Côte-d'Azur. “Cote Vermeille”, wurde dieser Ort hier genannt, “die leuchtende Küste” und das war sie, Azurblaues Wasser, ein verschlafender Hafen und eine wunderschöne langgezogene Strandpromenade, mit vielen Restaurants, Cafés und kleinen Boutiquen. Genau das wollte sie heute, viel zu selten waren sie hier, Jarr hatte so viel zu bieten. Sie blickte zu ihrem Mann, der tief und fest neben ihr schlief, ein Lächeln formte sich auf ihren Lippen. Vor einem Jahr war er wieder gekommen, es kam ihr jedoch schon viel länger vor. Sie musterte sein schlafendes Gesicht und rückte näher an ihn. Sie genoss jeden Tag mehr seine Nähe, wie damals, genau das jetzt wieder zuhaben war für sie nach wie vor ein Wunder. Und sie musste in sich hineinlachen. Wie sie sich kennenlernten, wie sauer sie auf ihn gewesen war, als er sie Ziege nannte, doch das erste freche Grinsen von ihm war ihr immer noch allgegenwärtig. Sie waren so jung gewesen. Er war so anders, das hatte sie neugierig gemacht, und nach und nach auch traurig, je mehr sie damals die Hintergründe erfahren hatte. Sie wollte noch etwas liegen bleiben, sie merkte wie er sie noch näher an sich heranzog, ohne etwas zu sagen oder seine Augen zu öffnen. “Danke!” flüsterte sie. Es blieb ruhig, er bewegte sich nicht. “Willst du nicht wissen, wofür?” und stieß ihn sachte an, er war wohl wieder eingeschlafen. “Hmm …” kam es darauf knurrend von ihm. Sie hob ihren Kopf leicht an und gab ihn einen Kuss. “Für den Bademantel!” flüsterte sie. Er öffnete widerwillig seine Augen, er wollte doch ausschlafen und blickte in ihr grinsendes Gesicht. “Echt jetzt?” fragte er verschlafen. “Nein für den schönen Abend, na ja und doch den Bademantel!” erwiderte sie neckisch und strich ihn durch seine Haare. Er hob seine Decke an und sie verschwanden darunter. Ein sanfter Windhauch ging durch das Zimmer.
 

April saß im Labor des Oberkommandos und stellte zusammen mit Daniel, einigen Flugtechnikern und Ingenieuren ihre neue Flugsicherung vor, damit die Schiffe, trotzt er neuartigen Waffe, manövrierfähig blieben. “Würden wir eine zusätzliche Sicherheitsleitung hier oder hier verlaufen lassen, wäre die Steuerung damit 3-fach abgesichert.” erklärte Daniel. Die Damen und Herren sahen sich die Konstruktionszeichnungen an. Ilka, die über Hypercom zugeschaltet war, nickte: “Das könnte man sogar zeitnah und schnell umsetzen. April nickte: “Ja, es wäre dann sozusagen ein Update.” - “Wir werden einen Prototyp entwickeln, das würde ca. 12 Stunden dauern, dann wissen wir, ob es funktionieren wird. Daniel und April sahen sich nickend an.
 

Saber und Fireball packten die Einkäufe für das große Hotdog Buffet ins Auto. “Was war gestern los?” sprach der Schotte währenddessen das Thema an, in bezug auf Fireballs schlechter Laune. Fireball nahm zwei Kartons Dr. Pepper Cola aus dem Einkaufswagen und sah Saber darauf etwas genervt an. “Das habe ich gestern schon mit Colt besprochen!” erwiderte er und stellte dabei die Kartons in den Kofferraum und griff gleich nach den nächsten Beiden. Saber atmete tief ein und lud den Salat und die Würstchen ein: “Das ist auch vollkommen in Ordnung! Aber ich muss auch wissen, was dir quer läuft als dein Boss und ich will es auch wissen als dein Freund!” erklärte der Highlander. “Ach, es ging um den Verweis!” hielt sich Fireball kurz und lud den Ketchup und diverse andere Saucen ein. Saber griff nach weiteren Salatköpfen und musterte seinen Piloten: “Ist dein Vater damit nicht einverstanden?” wollte Saber jetzt wissen, verstehen konnte er es gerade nicht. Fireball lachte kurz auf: “Ohhh, er ist sehr damit einverstanden, er hat ihn sogar ausgedruckt und demonstrativ unterschrieben!” führte es Fireball beispielhaften mit einer in der Luft gezeichneten Unterschrift aus. Saber grinste: “Aber du nicht!” stellte er überrascht fest. Der Japaner sah seinen Boss vor sich an: “Doch, das haben wir beide schon besprochen.” Und griff nach diversen Kleinkram. “Mein Großvater ist jedoch sehr dagegen und die beiden gerieten darauf etwas aneinander, sagen wir es mal so.” Saber verstand, das war wohl eine vollkommen private Kiste, doch es ging um einen von ihm ausgestellten Verweis. Fireball schloss den Kofferraum und sie stiegen ins Auto. “Also gehe ich davon aus, dass du keinen bekommst!” fragte der Schotte und startete den Motor. Fireball der an seinem Kommunikator etwas tippte, sagte: “Der bleibt fest, er ist ja dick und fett unterschrieben, mein Großvater meinte: “Man sollte deine Qualitäten prüfen!” und biss sich im nächsten Moment auf seine Unterlippe. Saber bremste fester als gewollt an der Ampel und sah Fireball neben sich an. “Ähm, keine Sorge, mein Vater sagte, sowas wie: Du bist jung, aber nicht unfähig!” Hupen war zu hören: “Es ist Grün!” zeigte Fireball Saber an. Saber nickte und fuhr Richtung Wilcox Farm.
 

Robin hatte es geschafft, Sincia aus dem Krankenhaus zu locken. Die blonde Lehrerin hatte nämlich beschlossen, Sincia muss raus! Seit Wochen saß ihre Freundin jeden Tag von Früh bis Abend im Krankenhaus. Blass und angeschlagen war Sincia von der fehlenden frischen Luft. Zusammen liefen sie durch die Stadt und machten immer wieder kleinere Pausen, schließlich trug Robin einen waschechten Cowboy unter ihrem Herzen, der gefühlt stündlich immer schwerer wurde. “Habt ihr schon einen Namen?” fragte Sincia, Robin nickte: “Ja zwei, welcher es letztendlich wird, entscheiden wir spontan.” teilte Robin lächelnd mit. “Wie kamt ihr auf Sara?” wollte Robin darauf wissen. Sincia schmunzelte: “Meine Mutter hieß so und sie hätte sich gefreut.” fügte die Kindergärtnerin etwas betrübt mit an. Robin lächelte liebevoll und nahm Sincias Hand. “Das hätte sie!” Sincia atmete schwer ein und aus: “Es wäre einfacher, wenn sie jetzt hier wäre, Marry ist wundervoll, versteh mich nicht falsch, aber es geht nichts über die eigene Mutter!” sagte Sincia. Robin verstand das sehr gut: “Ich hatte meine Mutter vor Monaten schon zur Hochzeit eingeladen und ihr auch mitgeteilt, dass ich ein Baby erwarte, aber es kam bis heute keine Antwort.” Erzählte Robin, Sincia senkte ihren Blick. “Möchtest du mir erzählen, was mit ihr ist?” fragte Sincia, sie merkte, dass es Robin traurig machte. Robin sah die Kindergärtnerin eine kleine Weile in ihre Augen und nickte dann leicht: “Ich dachte, dass ich es wie es ist akzeptiert hätte. Aber, seitdem ich schwanger bin, merke ich wie wichtig es ist, die Familie, um sich zu haben! Und ich hätte sie gerne nicht nur für mich, sondern und vor allem auch für Joshua!” Robin atmete tief ein: Ich war 12 als wir ins neue Grenzland gezogen sind, Joshua war noch ein Baby. Sie wollte ihr Glück finden, welches sie auf der Erde meinte, nicht finden zu können. Weißt du Sincia, sie träumte immer von der großen Liebe und sie sucht sie vermutlich bis heute.” fügte Robin mit an. Sincia verstand, also hatte sie keinen guten Mann!” sagte sie feststellend. Robin schüttelte darauf mit ihrem Kopf: “Sie hatte in meinen Augen einen sehr guten, fleißigen Mann, aber irgendwas fehlte meiner Mutter immer. Ein anderer könnte ja besser sein und sie würde etwas verpassen, sie ist rastlos, verstehst du?” Sincia nickte und hörte weiter zu: “Unsere erste Station war Yuma, es war alles ganz anders, der Typ hatte Luftschlösser gebaut, ein Jahr später waren wir auf Laramie und bis ich 18 war auf Dakota, wo sie heute noch Lebt. Mit 19 ließ sie uns zurück, ich studierte und hatte einen Job nebenher, sie ließ uns das Finanzielle, was wir so benötigten, oder Zustand. Als ich fertig mit dem Studium war, suchte ich für Joshua und mich ein stilles Umfeld um zur Ruhe zukommen, ich hörte von einem Projekt, welches den Namen “Tranquility” trug, dort wurde eine Lehrerin gesucht, sie konnten nicht viel bezahlen, weil es sich noch im Aufbau befand. Ich beschloss, es zu versuchen und es war wunderschön!” und Robin erzählte ihr von “Tranquility”. “Tja und eineinhalb Jahre später, kam ein Cowboy in diese Stadt.” und Robin musste etwas vor sich her lachen. “Den du gar nicht leiden konntest!” setzte Sincia und stupste die blonde Lehrerin leicht an. “Ich hatte viele Vorurteile, was Cowboys und Männer anging, ich habe Colt unrecht damals getan, aber ich muss gestehen, als ich ihn das erste Mal in seine Augen geschaut hatte, … nun ja!” Sincia und Robin lachten. “Lass uns füreinander da sein, Sincia, bitte verschließ dich nicht, du musst mir sagen, wenn du Hilfe benötigst, ich bleibe gerne mal für ein oder zwei Stunden bei Sara, damit du hinauskommst.” bot ihr Robin liebevoll an. Sincia nickte und ihr stiegen wieder Tränen auf. “Das kann ich doch nicht annehmen!” - ”Und ob du kannst, ich bin deine Freundin und wir sitzen so zu sagen im selben Boot! Wir müssen uns sogar, wenn unsere Männer nicht da sind, unterstützen! Vertrau mir, wenn wir wieder auf Yuma sind, wird es ruhiger, aber bis dahin haben wir uns!” Sincia nickte und musste sich schnauben. “Danke!” flüsterte sie. “Und jetzt lass uns was Schönes für Sara kaufen!” beschloss Robin und zeigte auf einen Babymarkt. Sincia lachte. “Na geht doch!” so gefiel der Lehrerin das!
 

Hitomi und Shinjiro liefen die “Cote Vermeille” entlang, die Bote wippten hörbar am Pier auf und ab, die Möwen vollbrachten lautstark ihre Flugmanöver. Einige flogen aufs Meer hinaus, andere kamen wieder zurück. Menschen gingen spazieren und auf dem Wasser entdeckte man hier und da einige Segelboote und Yachten. “Zu unserem ersten Hochzeitstag waren wir auch hier!” stellte Hitomi fest. Shinjiro nickte: “Ja da irgendwo!” und er zeigte auf das Wasser. “Es ist unser erster gemeinsamer seit 17 Jahren!” sagte Hitomi, auch sie wusste, dass der im letzten Jahr ganzen Stress unterging, ihrem Sohn ging es nicht gut und auch die Freude des Wiedersehens und das ganze drumherum, für sie war nur wichtig, dass Shinjiro wieder da war. “So hatte ich es mir gedacht!” kam es von ihm. Hitomi lächelte ihn an. “Schau!” und sie zeigte auf ein Riesenrad, welches nicht weit entfernt vor ihnen stand. “Die Aussicht von oben muss toll sein! Weißt du es noch?” fragte sie. Er sah sie fragend an: “Das stand damals hier nicht!” war sich Shinjiro sehr sicher! Hitomi schlug ihn gespielt gegen seinen Oberarm: “Du weißt es noch und zog ihn Richtung Riesenrad. Shinjiro grinste, natürlich erinnerte er sich und ging seiner Frau nach, die wie damals vollkommen begeistert vor ihm her lief. In der Gondel erinnerten sie sich.
 

+++Erinnerungen+++
 

Heute war sein 15. Geburtstag, er hatte den restlichen Tag für sich. Es war ein Samstag und auch Feiertag, viele Familien verbrachten den sonnigen Maitag hier im Park, die Grünflächen luden zum Picknick ein und auf dem See fuhren einige Tretboote. Die Wege waren mit bunten “Koi-Nobori” geschmückt, es gab Eisstände und anderes Streetfood, darunter war auch der Taiyaki Stand der Familie Sato. Shinjiro sah sich um. “15” kam es in seine Gedanken: “Happy Birthday!” Sprach ihn eine fröhliche Stimme an. Es war Hitomi, er sah sie an, etwas, war anders an ihr: “Danke!” sagte er und lächelte. “Wir wollen Tretboot fahren, na ja bis endlich mal eins frei wird, magst du?” fragte sie ihn strahlend. Er blickte Richtung Bootverleih, davor war eine sehr lange Schlange: “Da könnt ihr lange warten!” sagte er und wollte wieder weiter gehen. “Hey warte doch! Du hast Geburtstag, geht man da nicht mit der Familie, oder Freunden essen?” Shinjiro sah Hitomi an: “Ja!” war seine Antwort und ging weiter. Hitomi blieb stehen und sah ihn nach. Shinjiro lief wenige Schritte als er sich dann doch umdrehte, Hitomi stand noch so da wie er sie hatte stehen lassen. “Ähm!” begann er: “Ich habe vor nach Yamate zum Harbor Park zu fahren.” begann er vorsichtig und auf Hitomis Lippen zeichnete sich ein kleines Lächeln ab, sie ging langsam zwei Schritte auf ihn zu. “Wenn du möchtest, kannst du mitkommen!” schlug er vor und wartete einige Sekunden. “Ja!” kam es schnell von dem Mädchen, das ihn nur so anstrahlte. “Echt?” fragte er vorsichtshalber doch noch mal nach. Hitomi nickte.
 

Auf dem Wohnzimmertisch stand ein kleiner Kuchen, sehr hübsch eingepackt, er sah hinein, es war sein Lieblingskuchen, den ihn seine Mutter jedes Jahr bereitete. Im Kuchenkarton lag ein Brief, den er wie in den letzten Jahren nicht lesen würde. Neben dem Kuchen lagen weitere kleine weiße Umschläge. Er packte den Kuchen in seinen Rucksack und alles andere auch. Er verließ schnell das Haus und blieb plötzlich in der Einfahrt stehen, da stand ein rotes, neues Fahrrad. Es stand einfach da, es war seins, er musterte es, es war wirklich sehr chic und super leicht. Er stieg auf und fuhr gleich damit zur Bahnstation. Hitomi wartete bereits auf ihn. Er ging zu ihr und musste frech grinsen, doch je länger er sie ansah und musterte, wurde sein Grinsen weniger. Hitomi hatte sich umgezogen, ihre Haare waren neu frisiert. “Du siehst heute ganz anders aus!” sprach er es jetzt aus, was ihm vorhin im Park schon aufgefallen war. Hitomi bekam große Augen: “Was, wie meinst du das?” wollte sie wissen, die Bahn fuhr ein. “Warst du schon mal in Yokohama?” wechselte er schnell das Thema … "Ja, mein Vater fährt einmal im Jahr mit uns Riesenrad, obwohl er Höhenangst hat.” erzählte sie ihm. Shinjiro grinste und setzte sich neben Hitomi. “Und er denkt jetzt, du bist auf einem Kinderfest!” Hitomi sah nach draußen, die Stadt zog schnell an ihnen vorbei. “Dort ist bestimmt auch eins!” war ihre Antwort. Shinjiro sah sie an: “Bestimmt!” sagte er leise und sah auch nach draußen.
 

“Oh, das ist ja wunderschön hier!” rief Hitomi begeistert und lief einen grasbewachsenen Hügel hinauf, um noch mehr sehen zu können. Oben angekommen blickte sie über die Bucht von Tokio, sie sah die Skyline, die Rainbow Bridge und das berühmte Riesenrad von Yokohama, sogar den Osanbashi Pier. Shinjiro beobachtete sie und ging ihr nach. “Woher kennst du diesen Ort?” wollte Hitomi begeistert wissen. Shinjiro zuckte mit den Schultern und stellte sich neben sie: “Vor ein paar Jahren haben wir hier das Kinderfest gefeiert.” Hitomi musterte ihn von der Seite. “Am Abend gibt es dort ein Feuerwerk.” zeigte er erklärend in eine Richtung. Hitomi nickte und setzte sich in das weiche Gras: “Es ist schön hier!” wiederholte sie nochmals und sah sich um. Shinjiro zog seine Jacke aus, und setzte sich neben Hitomi ins Gras und reichte ihr ihren so geliebten Pflaumensaft. “Wir hätten auch Kuchen holen sollen, schließlich haben wir auch Geburtstag zu feiern!” sagte sie und öffnete dabei ihre Flasche. Shinjiro öffnete seinen Rucksack: “Du möchtest Kuchen, den habe ich!” und hielt ihr den kleinen hübschen Kuchenkarton hin. Ihre Augen wurden groß und sie öffnete den Karton: “Schokoladenkuchen und wie hübsch er ist!” sagte sie begeistert. “Gâteau au Chocolat.” erklärte er: “Na ja, das steht auf der Schokolade, die meine Mutter für den Kuchen verwendet. Aber sie nennt den ganzen Kuchen so!” erzählte er grinsend und griff nach seinem Eistee. “Das klingt schön und lecker.” schmunzelte sie: “Also mit echter französischer Schokolade! Kannst du Französisch?” wollte Hitomi wissen und stellte den Kuchen zwischen sich und Shinjiro ab. “Nein, wozu, die Schokolade reicht!” Hitomi kicherte. “Ich möchte später viel reisen und Frankreich steht ganz weit oben auf meiner Liste.” erzählte sie begeistert. “Du hast eine Liste?” fragte er nach. Hitomi nickte: “Ja, mein Vater fliegt nicht, aber ich möchte so viel sehen, also werde ich es tun, wenn ich alt genug bin!” und sie sah verträumt in den Himmel. “Das klingt nach einem Plan!” war Shinjiros Antwort darauf. “Da schau, wo das Flugzeug wohl hinfliegt?” und zeigte in den Himmel. “Das ist ein Raumgleiter, das erkennt man an den Triebwerken und im Dunkeln an den blauen Lichtern.” Hitomi kniff ihre Augen zusammen: “Ich sehe gar keine Triebwerke!” stellte sie fest. Shinjiro musste kurz, auflachen: “Deswegen ist es auch ein Raumgleiter, diese benötigen keinen Luftauftrieb oder Luftanzog, obwohl es auch welche gibt, die das können und brauchen, um mehr Schub zu haben, das sind dann aber eher Jets oder Kampfschiffe.” erklärte er ihr. Sie sah ihn an: “Wow, das wusste ich nicht, aber das neue Grenzland möchte ich auch unbedingt sehen! Es muss spannend sein!” fügte sie jetzt auch noch mit an. Shinjiro lachte: “Also möchtest du alles sehen!” fasste er es zusammen. Und musste lachen, Hitomi lachte mit: “Ja, aber jetzt möchte ich diesen leckeren Kuchen essen!” sprach sie und zwinkerte ihn zu: “Woher weißt du so viel über das Fliegen?” fragte sie interessiert nach und ließ sich den Kuchen schmecken. “Ich will Pilot werden!” war seine knappe Antwort. “Wow, das klingt spannend?” Shinjiro sah Hitomi an: “Ja, aber ein Kampfjetpilot der Fighterklasse, das sind die neusten und schnellsten, es muss ein irres Gefühl sein.” Hitomi blickte in den Himmel: “Aber die sind so laut!” Shinjiro lachte: “Ja leise sind die nicht, das stimmt!” und nahm sein Stück-Kuchen aus dem Karton. “Wie kommst du ausgerechnet auf Kampfjetpilot?” fragte Hitomi nach. “Mein Vater ist bei der Air defence Force und fliegt einen Fighter, er hat mich schon einige Male mitgenommen.” Hitomi nickte: “Deswegen hast du den Jet für ihn gemacht!” erinnerte sie sich. “Ja!” antwortete er knapp. “Und was möchtest du machen, außer reisen?” wollte er von Hitomi weiter wissen! “Ich möchte schreiben, ich liebe Literatur und fremde Sprachen!” Shinjiro nickte, kannte er doch ihre Aufsätze: “Ja, das passt zu dir!” sagte er. Sie ließen sich den Kuchen schmecken und beschlossen, als es bereits dämmerte, noch mit dem Riesenrad zu fahren. In der Gondel blickten sie über die Lichter der Mega City. “Schau da und da drüben, einfach spitze!” staunte Hitomi mit leuchtenden Augen und zeigte immer wieder in verschiedene Richtungen, wo sie etwas ihr bekanntes entdeckte. Shinjiro beobachtete sie und musste schmunzeln, Hitomis Art sich für etwas zu begeistern gefiel ihm. Sie erreichten den höchsten Punkt und das Riesenrad würde für drei Minuten zum Stehen kommen. “Schau die Rainbow Bridge und da hinten wohne ich.” kicherte Hitomi. “Wenn dann da!” und Shinjiro zeigte in eine andere Richtung. Hitomi sah ihn an. “Was ist?” fragte er als sich ihre Blicke trafen, er wollte seinen Blick gleich wieder lösen, doch er konnte es nicht. Das gedämpfte Licht in der Gondel und die Lichter von außen ließen Hitomi einfach wunderschön aussehen. “Was war denn nun los?” schoss es in seine Gedanken. Bei Hitomi schien die Zeit gerade stehenzubleiben. “Du bist so ganz anders, als die Jungs, die ich kenne!” sagte sie leise. Shinjiro zog seine Augenbrauen fragend zusammen. “Ach, was für Jungs kennst du denn noch?” fragte er etwas trotzig nach. “Die aus meiner Klasse, die machen viel ärger und es geht immer nur um Games und komische Mangas.” erzählte sie, er hörte ihr zu. “Du bist manchmal so abwesend, verschlossen und im nächsten Moment hörst du dir meine Geschichten und Aufsätze an und strahlst, wenn du wie heute vom Fliegen erzählst. Obwohl wir uns schon so oft getroffen haben, weiß ich fast gar nichts über dich. Aber ich bin sehr gerne mit dir zusammen!” sagte sie. Er musterte sie und blieb an ihren Augen hängen, die ihn liebevoll ansahen. Ein kleines freches Grinsen formte sich auf seinen Lippen: “Das ist, weil ich bei dir ja nicht zu Wort komme, du plapperst und plapperst in einer Tour!” Hitomi lachte und riss ihre Augen auf: “Oh, ich habe da noch was für dich!” und sie kramte aus ihrer Tasche ein kleines liebevoll eingepacktes Päckchen hervor. “Für dich, zum Geburtstag!” sagte sie und reichte es ihm mit Ihrem schönsten Lächeln. Er nahm es entgegen und sah sich das in fliederfarben eingepackte Präsent an. “Aber du darfst es erst zu Hause öffnen!” bestimmte sie. Er nickte und sah sie an: “Okay … Danke!” Ein Ruck ging durch die Gondel, sie standen frei und verloren fast ihr Gleichgewicht, das Geschenk landete auf dem Boden, als er Hitomi an ihrer Hand festhielt, damit sie nicht stürzte. Shinjiro wollte den Griff lösen, als sie wieder sicher, stand, doch Hitomi umfasste ihn fester. Das Riesenrad bewegte sich langsam wieder abwärts, sie bekamen davon nichts mit, ihre Herzen schlugen schnell, sie kamen sich näher, immer näher. Zum ersten Mal spürten sie den Atem des anderen, ihre Lippen berührten sich langsam und vorsichtig, sie schlossen ihre Augen.
 

Zu Hause an der Bahnstation angekommen, zog Hitomi ihn noch in einen Photobooths. Er ließ es geschehen, obwohl das, wie er fand, ein Mädchending war. “Hier, das ist für dich!” und sie gab ihm einen kleinen Fotoaufkleber, bevor sie sich unbeholfen voneinander verabschiedeten: “Sehen wir uns?” fragte sie. Shinjiro nickte: “Ich werde auf eine neue Schule gehen!” teilte er ihr mit. Sie sahen sich noch einmal an und gingen dann in entgegengesetzte Richtungen. Shinjiro sah sich das Bild in seiner Hand an und blieb noch einmal stehen und drehte sich um. “Ach!” begann er. “Ja!” drehte sich Hitomi schnell um und blickte ihn fragend an. Er musterte sie und lächelte: “Danke!” - “Wofür?” wollte sie wissen. “Für den schönen Tag!” und er ging. Hitomi sah, ihm lächelnd nach und lief schnell nach Hause.
 

+++Erinnerungen Ende***
 

Beide lachten über ihre Unbeholfenheit damals, dass sie nun hier tatsächlich beide zusammensaßen war damals noch so weit weg gewesen. “Weißt du, ich habe an diesem Tag einiges an Geld bekommen.” begann er, Hitomi hörte weiter zu. “Ich hatte die kleinen Umschläge im Rucksack und wollte sie, wie das Jahr zuvor im nächsten Shinto-Schrein in die Geldbox werfen.” erzählte er weiter und musste langsam anfangen zu lachen. “Was hast du dir gekauft?” fragte Hitomi. “Gar nichts, als ich davor stand, steckte ich sie wieder ein und behielt sie, für … unsere Reisen!” beendete er lachend. Hitomi war gerührt und lehnte sich an ihn, er hielt sie: “Und das taten wir!” sprach sie leise, er nickte und blickte hinaus. Die ersten zwei Jahre nach ihrer Hochzeit, waren sie viel unterwegs, Jarr und verschiedene Länder auf der Erde und nun ging ihre gemeinsame Reise weiter. Den Kuss wiederholten sie, allerdings nicht mehr so unbeholfen wie damals.
 

Auf Yuma wurde das Farmhaus eingeräumt, Robin war begeistert und gerührt von den vielen Helfern vor Ort. Sie konnte es kaum erwarten, ihr Heim bald selbst zu betreten, zu gestalten und vor allem darin zu wohnen. Es sah alles wunderschön aus! “Jetzt geh doch mal nach oben, ich möchte mein Zimmer sehen!” rief Joshua über das Tablet, der Cowboy lachte: “Soweit sind wir noch nicht!” Das Wohnzimmer stand und sein geliebter Schaukelstuhl war auch schon genau da, wo er stehen sollte. Saber und Fireball bereiteten das Hot Dog Buffet vor. April und Daniel trudelten auch ein und waren genauso erstaunt über das Aufgebot auf der Farm. “Das wird ein lustiger Abend!” sagte Daniel voraus. April nickte und sah sich um, das Haus war fantastisch, sofort wollte sie hineingehen: “Romantisch!” kommentierte sie und umarmte den Cowboy. Colt lachte und führte April durch das Haus. “Wenn alles so gut weiter geht, wird Sara in vier bis sechs Wochen entlassen!” erzählte Saber. Fireball nickte: “Das klingt toll, dann können wir sie auch richtig willkommen heißen!” kam es vom Japaner. Saber grinste seinen jungen Freund an: “Woher kommt dein so großes Interesse?” Fireball zuckte mit seinen Schultern: “Ich finde es toll und freue mich für euch!” Saber lachte kurz auf: “Danke! Du kannst es wohl selbst kaum …” Fireball unterbrach Saber: “Oh nein, nein, nein … frag in 10 Jahren noch mal, ich mag Kinder, aber gebe sie auch gerne wieder ab!” Saber musste lachen: “Somit bist du der perfekte Onkel!” lachte der Schotte und ging noch mal zum Auto. Fireball nahm sich eine Dose Dr. Pepper Cola und öffnete sie: “Onkel …” wiederholte er und nahm einen großen Schluck des zuckerhaltigen Getränks und verzog darauf gleich sein Gesicht: “Das ist ja widerlich!” und nahm sich dann doch lieber ein Wasser und sah sich um, zwei LKWs waren bereits entladen. “Zu dritt wären sie hier nicht weit gekommen heute. “Na Kurzer machst du 'ne Pause?” kam Dave, der sich durchgeschwitzt neben Fireball stellte und sich eine Pepper Cola nahm und sofort leerte. “Ich habe nur nachgedacht!” war Fireballs knappe Antwort. Dave lachte laut auf: “Lass das, das gibt nur graue Haare!” Fireball musterte den muskulösen jungen Mann neben sich: “Danke für eure schnelle Hilfe!” Dave stieß Fireball an: “Klar doch, damit sparen wir uns heute das Workout!” kam es vom Piloten der Detroit. “Das würde dir auch guttun!” fügte Dave noch mit an. “Ach, lieber nicht, sonst muss ich auch noch sowas machen …” sagte Fireball und zeigte grinsend auf die Möbelträger. Dave sah den Kurzen neben sich an: “Ja, als Sohn deines Vaters musst du sowas nicht machen.” Fireball warf Dave darauf einen wütenden Blick zu. “Ups, Fettnapf?” fragte Dave versöhnlich. “Fetteimer!” und Fireball ging Richtung Apfelplantage: “Hey, Sorry!” rief der Pilot Fireball nach. Der Japaner winkte nur ab.
 

Hitomi saß mit Marianne am Nachmittag im Privatbereich des Palastes auf einer Terrasse, von der man den ganzen Schlosspark überblicken konnte, bei einer Tasse Tee und Gebäck zusammen. Marianne, war seit Monaten damit beschäftigt, die Hochzeit für Roland zu planen und freute sich über diese kleine Auszeit. “Ich hoffe wirklich, dass sich Jarred danach etwas zurückzieht, Roland ist durchaus in der Lage noch weitere Amtsgeschäfte zu übernehmen.” klagte Marianne ihr liebes Leid mit ihrem Mann. Hitomi nickte: “Er kennt es nicht anders, da ist es schwer loszulassen!” und nahm sich von ihrem Tee: “Natürlich, aber er wird auch nicht jünger!” schmunzelte die Königin: “Oh, lass ihn das bloß nicht hören!” beide lachten.
 

“Ich hatte schon gedacht, dass ich Sie wirklich mit der Royal Force suchen müsste!” gestand Dr. Morel während er auf seine Unterlagen sah. Shinjiro schwieg und wartete erst einmal ab. Der Ältere sah auf und musterte den Captain vor sich. “Wie fühlen sie sich?” wollte er jetzt wissen. “Gestört! Die Interpretation wie ich das meine überlasse ich ihnen!” war Hikaris Antwort auf Morels Frage. Der Doctor musste grinsen und nahm seine Brille ab: “Meine eigentliche Frage ist: Fühlen sie sich in letzter Zeit schneller erschöpft, zum Beispiel beim Training?” Hikari zog seine Augenbrauen zusammen: “Nein!” war seine kurze Antwort. Morel nickte und begann: “Ihre Blutwerte zeigen zwar einen minimalen, noch nicht alarmierenden Anstieg einer Entzündung im Körper an, sie haben vor einigen Monaten eine Dosis “Tephikanol” injiziert bekommen und diese Reaktion gehört zu einigen Nebenwirkungen! Ich muss alles ausschließen können!” beendete Dr. Morel vorerst seine Beobachtungen. “Tephikanol hat eine reaktionsauslösende Indikations-Zeitspanne von 10 Jahren, schätzungsweise, wenn überhaupt.” sagte Hikari. Morel nickte bestätigend: “Ihre Dosis, war nicht hoch, was unser Vorteil ist, sollte es zu einer Behandlung kommen!” Shinjiro lehnte sich zurück und nickte. Dr. Morel begann, ihn aufzuklären.
 

Die Sonne verschwand langsam hinter der Skyline von Yuma City und sie tauchte den Abendhimmel in ein feuriges Rot. Colt saß breit grinsend in seinem Schaukelstuhl, mit einem kühlen Bier in der Hand und genoss das lustige Treiben auf seiner Farm. So wie es aussah, wurde sich beim Topping der Hotdogs übertrumpft, er hoffte, dass Saber und Fireball genug eingekauft hatten. Er prostete allen Helfern zu und nahm sich einen großen Schluck. Alle sollten jetzt Spaß haben, obwohl es beim Umzug auch heiter vonstattenging. Doch jetzt sollten alle den verdienten Feierabend genießen! Das Haus war mit den Möbeln der Wohnung eingeräumt, es sah alles etwas verloren aus, aber das würde sich, wenn Robin vor Ort ist, schnell ändern! Grinste der Cowboy wissentlich vor sich hin! Er freute sich auf die Zukunft hier. “Er stand auf, so ein Hotdog ist gar keine so schlechte Idee!” sprach er vor sich und verließ seine Veranda.
 

Auch Fireball beobachtete die untergehende Sonne, der Sonnenuntergang auf Yuma war immer wieder etwas besonderes! Er stand etwas abseits vom Geschehen und blickte Richtung City, der Tower blinkte gedankenverloren sah er in die Ferne. Er erschrak ein wenig, als vor ihm ein rotes Bändchen mit der Aufschrift, “Remove before flight” baumelte. Fireball drehte sich um, da stand Dave breit grinsend neben ihm und hielt ihm das Band vor die Nase. Fireball sah den blonden Amerikaner fragend an. “Zieh erst die Strippe bevor du abhebst!” kommentierte Dave. Fireball verzog kurz seine Lippen und nahm das Band entgegen. Er hatte den Wink durchaus verstanden. “Danke und Sorry!” erwiderte der Japaner darauf. “Sorry nochmal Kurzer! Bill hat mir erzählt, dass es wohl gerade nicht so läuft bei dir!” begann Dave. “Fireball hielt das Band in seinen Händen und las sich das erste Wort durch “Remove” und sagte darauf: “Mit dem Grande läuft es gut!” Dave stemmte seine Hände in die Hüften und ließ kurz seinen Blick Richtung Yuma City schweifen: “Ich verstehe, ich wollte nur nicht persönlich werden, oder mich einmischen!” erklärte Dave. Fireball strich mit einem Daumen über das zweite Wort “before” und ließ seine Hand mit dem Band hängen: “Tust du nicht!” Dave drehte sich zu dem Kurzen und musterte ihn: “Pass mal auf, ich habe keine Ahnung, was vorgefallen ist, aber du hast einen Vater, der Interesse an dir hat.” Fireball zog seine Augenbrauen zusammen und blickte Dave an: “Ich kenne die Geschichte des First-Grads! Nicht die offizielle Version, sondern die, welche in naher Zukunft auch öffentlich wird. Und ich finde ihn cool!” - “Cool?” wiederholte Fireball darauf: “Er ist nicht cool, wenn du cool, als das Cool definierst!” Erwiderte Fireball und blickte wieder zum Band in seiner Hand und las darauf, “flight”. Dave lachte kurz auf: “Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Situation nicht die leichteste ist, aber auch nicht für deinen Vater!” Fireball sah vom Schriftzug auf und atmete tief ein und aus: “Kann sein!” war alles, was er dazu sagen wollte. “Er ist fair, er behandelt dich wie jeden anderen Offizier, deinen Rang entsprechend, ich habe erst beim BBQ auf Jarr gemerkt, dass er dein Vater ist.” Fireball hob fragend seine Augenbrauen: “Blödsinn!” kam es darauf von ihm. Dave nickte: “Ich wusste es natürlich schon davor, wer du bist. Also nach dem du uns vergackeiert hattest. Du bist in den Grande rein gekegelt und wir wurden darauf zurückgepfiffen. Da dachte ich, dass darauf nichts kommen wird, aber dem war nicht so, du bekamst keine Sonder,- streichelkurs Behandlung. Denn glaub mir, Söhnchen von hochrangigen spielen sich auf, als ob sie selbst einer wären. Du nutzt deine Stellung nicht aus, hängst mit uns ab und so weiter.” erklärte Dave. Fireball blieb stumm, er musste sich Daves Worte durch seinen Kopf gehen lassen. “Ich bin nicht er! Und ich will einfach nur fliegen!” erklärte der Japaner und harkte das Band an seine Gürtelschlaufe ein. “Du glaubst, das genügt nicht!” Fireball zuckte mit seinen Schultern: “Ich bin mir sicher, du könntest einen Handstand machen und er würde es toll finden!” Fireball musste darauf etwas lachen, als er sich das Gesagte bildlich vorstellte. “Weißt du, meinem Vater war alles egal. Selbst als ich Pilot auf der Detroit wurde, welches eines der modernsten Kampfschiffe der USA ist. Es war ihm egal!” begann Dave und machte eine Pause. “Ich verstehe!” kam es von Fireball und nickte Dave zu. “Ich hatte bis vor 15 Monaten keinen Vater! Alles fand ohne ihn statt, obwohl ich mir immer gewünscht hätte, dass er da ist.” erzählte Fireball. Dave grinste: “Und was ist jetzt anders?” Fireball schwieg und sah Richtung Yuma City, die Sonne hatte es fast geschafft hinter dem Horizont zu verschwinden. “Denk darüber nach, kurzer, geh nicht zu hart mit ihm ins Gericht!” sagte Dave und stieß Fireball an und ging wieder zum Hotdog Buffet. Fireball nickte nur: “Er ist da!” murmelte er die Antwort vor sich und drehte sich in die Richtung in der Dave gerade verschwand. Er hatte fast genau dasselbe erlebt, nur mit dem Unterschied, Daves Vater war immer physisch anwesend gewesen, aber doch nie da. Und seiner? Fireball nickte sich zu und ging sich durch seine kurzen Haare. Er war sich doch sicher, dass sein Vater bei allem von ihm gerne dabei gewesen wäre, er selbst hatte es ihm damals im Krankenhaus sogar gesagt. Aber was machte das jetzt schon aus, da gewesen war er trotzdem nicht! “Arrrrgh” fluchte er und stieß einen Kieselstein den Hügel hinunter: “Der macht mich fertig!” murmelte er weiter vor sich und wollte sich jetzt einen Hotdog holen, bevor nichts mehr da war, was bei der Mann stärke durchaus schon der Fall sein konnte!

Eine neue Mission

Zwei Tage später bekam Saber einen neuen Einsatzbefehl. Er rief den auch noch für ihn neuen Sektor C auf, um die Mission zu planen, an der zwei weitere Friedenswächter, darunter auch Ramrod I teilnahmen, und er sollte diese leiten. Er ging alle möglichen Punkte durch, sie konnten dort auf alles und auch auf nichts treffen. Das neue Gebiet war mit 3 kleinen rohstoffreichen Planeten bereits erschlossen, eine Besiedlung war nicht vorgesehen, also würde man in der Zukunft dieses Gebiet rein industriell nutzen. Wie lange genau diese Mission gehen sollte, wusste der Schotte nicht, so teilte er die Mission in 48 Stunden Abschnitte ein, sie hätten verschiedene Punkte, wo sie Frischwasser aufnehmen konnten. Nachdem er fertig war, lehnte er sich zurück und blickte auf den fertigen Einsatzplan. Ein fast unbekanntes Gebiet, drei Teams unter seinem Kommando. Dazu kam die ungewisse Zeitspanne. Er musste Sincia und Sara weiterhin allein lassen. Und Colt Robin, die Hochschwanger ist, diese Opfer waren nicht ohne! Alle Beteiligten wussten zwar, was alles daran hing, doch eine richtige Taktik, damit umzugehen, hatte er noch nicht für sich gefunden. Es klopfte und die Tür wurde darauf einen Spalt geöffnet, ein Hut und ein Kopf erschien, Saber grinste breit: “Ich habe nicht herein gesagt!” versuchte Saber streng zu klingen, was ihm aber nicht gelang. “Ich bin ja nicht drinnen, außerdem, weiß man ja nie, was in so einem Büro läuft!” kam es frech grinsend vom Cowboy. Saber stand auf: “Lass uns was essen gehen!” sagte er und verließ mit Colt das Büro.
 

Fireball saß vor dem PC seines Vaters und erledigte liegengebliebene Arbeiten, was seine Ausbildung zum Captain betraf. Er sah sich um, das Haus auf Yuma, war leer und behagte ihn so gar nicht, gemeldet hatte er sich, seitdem er auf Yuma war, noch nicht bei seinen Eltern. Er beschloss, wenigstens seiner Mutter eine Nachricht zu schicken, sie machte sich bestimmt Sorgen und das sollte sie nicht! Fireball stand auf und räumte seine Sachen zusammen, bevor er das Büro verließ, blickte er noch einmal über den Schreibtisch seines Vaters, sein Blick fiel auf das kleine rote Spielzeugauto. Er atmete tief ein und nahm das Auto und steckte es in seinen Rucksack und verließ die Stadtvilla.
 

“April und Ilka saßen mit weiteren Luft- und Raumfahrtingenieuren des Oberkommandos und der Erde zusammen. Sie stellten neue Systeme und Gleiter in Modellen und Animationen vor. Schließlich betrifft es alle Schiffe und Flugzeuge, die im Grenzland unterwegs waren! Jedoch gestaltete sich das Vorhaben, die Schiffe darauf umzurüsten, doch schwieriger als gedacht, damit wären in dieser aktuellen Ausnahmesituation immer wieder Schiffe im Wartungsmodus. Die Technik wurde jedoch von allen angenommen. Etwas ernüchternd verließen die beiden Frauen darauf das Forum und dachten darüber nach, wie man das Problem mit zeitlich begrenzten Ausfällen einzelner Schiffe umgehen könnte.
 

“Das sind die Routen, welche wir anfliegen, im Sektor C!” teilte Saber Colt im Offizierskasino mit, der Cowboy war davon wenig begeistert, für unbestimmte Zeit auf eine Mission gehen zu müssen. “Warum gerade jetzt, für mich sieht das so aus, als ob sie uns auf das Abstellgleis parken!” Polterte Colt darauf los. “Es werden Outrider vermutet, in diesem Sektor, unsere Aufgabe wird sein, Kommunikationsstellen anzufliegen und uns auch in abgelegene Teile zu begeben unter der Prämisse, den Sektor weiter zu erschließen!” erklärte der Schotte seinem Scharfschützen. “Dafür gibt es Wissenschaftler, die sich damit auskennen!” erwiderte Colt und lehnte sich im Stuhl sichtlich und hörbar verstimmt zurück! “Die aufgrund der Situation zurzeit ein “Stopp!” bekommen haben!” beendete Saber. Fireball setzte sich still und unerwartet zu den beiden. Saber und Colt sahen den Japaner fragend an, heute hatten sie nicht mit ihm im Oberkommando gerechnet. “Hallo!” sagte Fireball und sah die beiden jetzt auch an. “Was willst du denn hier?” fragte Colt. Fireball grinste darauf seinen Freund an: “Ich habe Sehnsucht nach euch!” Colt schnippte in seine Finger: “Gleich wirst du wieder gehen wollen!” und zeigte auf Sabers Tablet. Der Schotte rollte leicht mit seinen Augen, begrüßte aber erst einmal seinen Piloten und schob ihn das Tablet hinüber. “Gut, dass du da bist, so kannst du gleich die Routen checken, ob das machbar ist!” war Sabers grinsende Erklärung. “Ich bin gar nicht da!” warf jetzt doch Fireball ein. Der Cowboy lachte: “Ich sehe dich, der Säbelschwinger sieht dich, also bist du physisch anwesend, selber Schuld Partner!” Jetzt war es Fireball, der leicht mit seinen Augen rollte und das Tablet an sich nahm. “Sektor C?” fragte er und blickte zu Saber, der Schotte nickte ihm entgegen.
 

Auf Jarr waren die Hochzeitsvorbereitungen von Prinz Roland im vollen Gange, es gab kein anderes Thema mehr im TV. Robin liebte solche Events, auch wenn es nur über das TV sein würde, doch so hautnah dabei zu sein, auf dem Planeten und in der Stadt, wo das alles stattfinden würde, war spannend! Sie liebte den königlichen, monarchischen Flair von Jarr. Es lief anders hier und das lag nicht nur an der französischen Sprache, die hier selbstverständlich gesprochen wurde, wie anderswo im neuen Grenzland Englisch. Jarr machte schon einen gewaltigen Unterschied, es war alles etwas persönlicher und vor allem prunkvoller. König Jarreds persönlicher Touch war hier allgegenwärtig und er war das klare Symbol, dieser Erbdynastie, doch von Colt wusste sie, dass er sein Königreich, den Planeten Jarr, mit fester Hand regierte, aber auch sehr menschlich war. Und ihr Cowboy schon mit dem Kronprinzen aneinandergeraten war, sie schüttelte bei diesem Gedanken mit ihrem Kopf, denn Colt bezeichnete Prinz Roland nach wie vor unhöflich als Prinzenröllchen. Ein schrillender Alarm ging im Haus los: “Joshua!” rief sie erschrocken und wurde aus ihren Gedanken gerissen.
 


 

Auf Yuma hallte der Alarm auf. Saber, Colt und Fireball waren sofort aufgesprungen, um Ramrod einsatzbereit zu machen. Colt fuhr alle Waffensysteme hoch. April sprang als Letztes in ihre Satteleinheit. Die Gangway wurde eingefahren. Ramrod war startklar. Saber hörte den allgemeinen Funkverkehr ab, um sich erst einmal einen schnellen Überblick zu verschaffen. “Hoch! Sofort!” beschloss der Schotte, das ließ sich Fireball nicht zweimal sagen, Colt kümmerte sich um die Abwehr, Hyperjumper und kleinere Schiffe der Outrider versuchten sie am Start zu hindern, doch Fireball stieß unter Vollschub durch! Ramrod bebte und die Turbos standen unter Hochleistung. Alle wurden in ihre Sitze gepresst, doch dank der neuen Technologie an Bord war es Colt trotz der Kräfte, die auf ihn wirkten, immer noch einsatzfähig und am Abzug der Schnellfeuerwaffen. Dass sie mit dieser Aktion den weiteren Schiffen des Oberkommandos den Weg freikämpften und den Start erleichterten, blieb den Vieren verborgen! Das Oberkommando war in weniger als sieben Minuten einsatzbereit gewesen, jeder wusste, was er in solch einem Fall zu tun hatte, die Übungen und Manöver, welche immer und immer wieder trainiert wurden, zahlten sich aus! Die Stadt stand unter Beschuss von Jumpern. Im All tauchten immer mehr Kampfschiffe der Outrider auf. Saber teilte seine Teams auf. Ramrod I sollte sich, zusammen mit der Kavallerie und den Jets, um die Angriffe auf Yuma kümmern und sobald die Lage am Boden unter Kontrolle war, sofort in den Orbit begeben! Ramrod II würde die Kavallerie und die amerikanische Delegation im All unterstützen. Colonel Rosso behielt das Kommando und den Überblick am Boden und übergab Saber im Orbit das Kommando.
 

Auf Jarr stand der Militär-Raumhafen und weitere militärische Einrichtungen unter Beschuss, die Erschütterungen waren dumpf und spürbar. Lorenz sah keine Chance, den Hangar, mit den Jets lebend zu verlassen. Das Flakfeuer schlug auf der Hangar Decke mit ohrenbetäubendem Lärm ein, alle brachten sich in Deckung. Dazu kamen immer wieder Geschütze, die den Boden beben ließen. Dank der sicheren Bauweise war die Base vorerst geschützt, doch für wie lange? Der aschblonde Captain fluchte vor sich hin, ein unglücklicher Treffer und sie würden hier alle in die Luft fliegen.
 

Captain Hikari der sich zusammen mit den englischen Befehlshabern und König Jarred in einem Meetingraum auf dem Militärgelände befand, verließen eilig das Büro und begaben sich in die Kommandozentrale, die sich unterhalb des Gebäudes befand. Auch aus Alamo, Yuma und Laramie wurde Feindkontakt gemeldet. Die Messgeräte und der Scanner zeigten willkürliche Sprünge der Outrider auf, es gab bis jetzt kein Zentrum und keinen Ausgangspunkt. “Wir müssen die Jets in die Luft bekommen!” sagte Hikari, der bereits mit einem Militärgelände außerhalb von Jarr in Kontakt stand, es mussten sofort Kampfschiffe in den Orbit gebracht werden, denn die Patrouillenschiffe würden die Stellung nur noch wenige Minuten halten können. Doch auch dort war die Lage nicht besser, eher sogar schlechter, da es kein Abwehrsystem gab!
 

Die Bodentruppen, welche sich heute auf ein Übungsmanöver vorbereitet hatten, waren sofort ausgeschwärmt und hatten sich aufgeteilt, die Truppen unter der Leitung von Colonel Francés trafen in der Stadt ein, Prinz Roland war bereits mit seinen Männern mit Panzerwagen vor Ort.
 

Auf dem Militär-Raumhafen eröffneten die Bodentruppen unter Royus Leitung bereits das Feuer auf die feindlichen Hyperjumper, um das Flugfeld freizubekommen. Die Automatischen Abwehrgeschütze auf den Dächern feuerten aus allen Rohren, was die Sache gerade für die Schiffe nicht einfacher machte. Doch der Luftraum musste erst einmal frei werden, dann würde man dieses auch einstellen. Es gab bereits einige Schäden von Schiffen und kleineren Gleitern, auch Verletzte wurden bereits gemeldet, die sich zum Zeitpunkt des Blitzangriffes auf diesem bewegt hatten. Im Orbit waren die Patrouillenschiffe damit beschäftigt, die Outrider-Kampfeinheiten in Schach zu halten, bis Verstärkung eintreffen würde! Die Anspannung an Bord jedes Schiffes war groß, denn Patrouillenschiffe waren nun einmal keine Kampfschiffe und konnten somit nur ein geringes Waffen-Repertoire aufweisen, die lediglich für die Selbstverteidigung zur Verfügung standen und somit begrenzt war.
 

“Was ist da draußen los?” funkte Jarred Roland an, während eine weitere Detonation den Raum erschüttern ließ. Roland, der sich jetzt zusammen mit Colonel Francés in einem gepanzerten Fahrzeug befand, funkte: “Wir sind unter Beschuss Vater, verschiedene Ziele, Angriffe werden auch von Avéron und Ceteré gemeldet.” berichtete Roland über Funk. Hikari legte sich alle gemeldeten Ziele auf den Rasterortungsschirm und beobachtete das Vorgehen der Outrider. Dazu kamen die Meldungen der vollkommen überforderten Patrouillenschiffe im All.
 

Auf Yuma, Laramie und Alamo sah es fast genauso aus, doch Yuma und Laramie hatten bereits einige Kampfverbände im All. Captain Hikari steckte sich das COM-HEAD ins Ohr und switchte zwischen den einzelnen Funkkanälen. Immer wieder wurden ihm Nachrichten der Befehlshabenden geschickt, unter anderem auch von Saber, der sich bereits mit der Ramrod-Einheit mitten im Kampfgeschehen befand.
 

Royu meldete, dass der Militärraumhafen, zu 80 Prozent unter Kontrolle war, wie lange er die Stellung jedoch halten konnte, wusste er nicht und gab somit das Flugfeld für Blitzstarte frei! Das automatisierte Abwehrfeuer wurde eingestellt. Das ließ sich Lorenz und die Royal Air Force nicht zweimal sagen, sie sprangen in ihre Jets und zogen einer nach dem anderen sofort hoch. Lorenz übernahm das Kommando in der Luft und teilte die Einheiten in drei Geschwader auf. Ebenso hoben die Kampfschiffe ab, deren Kurs der Orbit von Jarr war.
 

Vor Yuma war die Hölle los, so kam es Colt jedenfalls vor, egal wohin er sah, überall gab es eine Front. Ramrod bebte auf, sie hatten einen Treffer kassiert! Saber versuchte den Überblick zu behalten und kommandierte Ramrod I sofort Richtung Laramie ab, um diese Route für die nächsten Schiffe freizubekommen. Rossos Verstärkung der siebten Kavallerie war bereits eingetroffen. Von diesen 40 Schiffen teilte Saber 10 auf, um Ramrod I zu unterstützen, die anderen positionierte er um Yuma. “Das ist der Wahnsinn!” kam es von Colt, der ein Geschütz nach dem anderen abfeuerte. Die ersten Jets erreichten das Kampfgeschehen, diese würden versuchen, die Jumper von den Basisschiffen der Outrider zu isolieren. Saber hatte keine Ohren für das Fluchen des Cowboys, er musste die Schiffe um sie herum so gut es ging im Auge behalten. “Jarr meldet heftige Kämpfe auf dem Planeten und im All!” teilte April mit und biss sich darauf auf ihre Lippen, doch sie musste diese Information teilen, alle Kampfgeschehen liefen ineinander. Saber schloss für einen Moment seine Augen und schüttelte sich darauf gleich wieder, er musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Colt ging es nach Aprils geteilter Information nicht anders, ein klein wenig aggressiver schoss er jetzt, um die Sache für alle Beteiligten so schnell wie möglich zu beenden.
 

Auf Yuma. Rosso hatte die Jets im Luftraum positioniert, sie sollten die Stadt und die umliegenden Siedlungen vor dem Schlimmsten schützen. Die Menschen flüchteten in die Schutzräume, einige Gebäude wurden beschädigt, Beton und abgeschossene Jumper stürzten zu Boden. Immer mehr Notrufe gingen ein, doch es gab keine Freigabe für Rettungsaktionen, alle waren in Alarmbereitschaft. Doch die Sache schien sich, wie es aussah, am Boden zu beruhigen, eine Einheit nach der anderen meldete, dass sie das Kampfgeschehen unter Kontrolle hätten.
 

Alamo schickte die stationierten Schiffe in den Orbit, die Bodenangriffe hielten sich in Grenzen. “Sofort zurück!” funkte Hikari Alamo an. Eagle verstand nicht: “Wir müssen das weitere Eindringen verhindern!” kam es darauf von Charles. Jarred sah auf das gemeldete Kampfgeschehen, das Grenzlandes, es war alles eine rote Suppe. Mit mehr als 30 Fronten. Colonel Mc Graeff erreichte den Orbit von Jarr und ließ das Feuer eröffnen, um den Patrouillenschiffen den Rückzug zu gewährleisten. Weitere Kampfschiffe aus Jarr brachten sich in Stellung.
 

“Das ist an Stärke noch nie dagewesen!” stellte Jarred fest, doch eine Antwort bekam er nicht. Shinjiro war dabei, alle Schiffe im Orbit auszumachen. Er sah auf zu Jarred: “Was hast du noch?” fragte er und verfolgte die weiteren Funksprüche. “Die Royal de luxe wird gerade einsatzfähig gemacht.” teilte Jarred mit, Shinjiro nickte und legte sich verschiedene Bereiche der Angriffe auf den Schirm, wieder andere separierte er. “Alles raus, was fliegen kann!” gab Hikari den allgemeinen Befehl. “Die oberste Priorität ist es, die Outrider von den Planeten zu entfernen und weiter im All in Schach zu halten. “Wir sind nicht hier, um Schach zu spielen!” kam es darauf von Colonel Mc Graeff. “Sie haben 60 Doppel Geschütze und Abfangraketen an Bord, glauben Sie mir, sie können das!” funkte Hikari etwas gereizt zurück. Und bekam schon wieder weitere Meldungen aus Yuma. Ramrod II befand sich vor dem Storage Asteroidengürtel, die Detroit sicherte mit weiteren Schiffen der Kavallerie den Orbit von Yuma. “Wo kommen die alle her?” fragte Fireball der gerade zwei abgeschossenen Jumpern auswich: “Kurzer ihr seid in unserer Schusslinie, haut ab da!” funkte Dave von der Detroit weniger freundlich, Ramrod war im Weg und sie somit in ihrem Handlungsradius eingeschränkt. “Reden kann er gut!” dachte sich Fireball und versuchte aus der Erfassung der Detroit zu kommen, was zwischen den Asteroiden, die ihnen verdammt nahe kamen, nicht einfach war. Er zog direkt nach oben: “Fireball!” schrie April erschrocken, ihr Pult leuchtete warnend Rot auf, sie befanden sich auf Kollisionskurs. Colt reagierte und ließ die Maverick Schnellfeuerwaffen auf Hochleistung gehen, er traf das feindliche Schiff. “Festhalten!” kam es von Fireball, der eine Schleife flog, um aus den darauf folgenden Trümmern zu kommen. Die Kraft der Triebwerke blieb allen an Bord nicht verborgen, sie spürten es an ihren Körpern. Saber hatte Mühe, bei den Manövern den Überblick zu behalten, gerade musste er sich darauf verlassen, dass die Schiffe klarkamen. “Setz uns hinter den Gürtel, damit wir hier herauskommen!” wies Saber Fireball an, die Asteroiden störten nicht nur einige Signale, sondern brachten sie auch unnötig in Gefahr.
 

Hikari hatte das Manöver von Ramrod mitverfolgt und atmete erst einmal aus, als das Signal des Friedenswächters wieder auf seinem Raster Schirm erschien. Offiziere betraten die Kommandozentrale und teilten die Einsatzbereitschaft des königlichen Kampfschiffes mit. Hikari klinkte sich das Tablet aus, auf dem weiterhin alles übermittelt wurde. Die englischen Befehlshaber sollten die Bodentruppen koordinieren und blieben. Sie erreichten die Freifläche des Flugfeldes, das immer noch unter Beschuss stand. Drei Jets von Lorenz gaben dem Shuttle, in dem sich König Jarred, Hikari und weitere Besatzungsmitglieder der Deluxe befanden, Feuerschutz. Royu, Kenzo und zwei Männer von der Royalen Taskforce waren als Begleitschutz mit im Shuttle. “Wie ist die Lage?” fragte Hikari seinen Bruder. Dieser sah nach draußen: “Es gibt keine, ist etwas clean, brennt es woanders.” war Royus Auskunft. Francés meldete, dass die Stadt unter Kontrolle sei! “Sowas wollte ich hören!” sagte Shinjiro und setzte einen Funkspruch zu Lorenz, dass er sein Dreier Geschwader nochmals teilen sollte. Um jetzt auch im Orbit eine Verteidigungslinie ziehen zu können. “Ihr kommt mit!” beschloss Hikari. Kenzo und die anderen sahen darauf Royu fragend an. “Ich will jetzt gerade nicht stören, aber was sollen wir da?” fragte Royu nach. Hikari sah zu seinem Bruder. “Okay!” sagte Royu darauf, das Shuttle hielt und die vier sprangen raus, um den Einstieg auf die Deluxe zu sichern.
 

“Vier Fronten vor Jarr, Yuma, Laramie, Alamo. Dazu kommen kleinere wie zum Beispiel die Galsh Asteroiden, Pectos und Aufeinandertreffen von kleineren Geschwadern. Eingenommen von den Outridern wurde Futariar ein Versorgungsplanet, auf dem sich eine Einheit von 40 Mann aus Alamo befindet. Pectos steht unter Beschuss, meldet jedoch das Halten der Stellung, haben aber Unterstützung angefordert. Der Orbit um Jarr steht unter Dauerfeuer, 6 Schiffe der Outrider dazu Hyperjumper wie überall in unbekannter Menge.” teilte ein Offizier mit, während Hikari und Jarred den Gang der zur Brücke führte entlang liefen. “Gibt es keine genaueren Zahlen?” fragte Hikari während er auf sein Tablet sah. Ein Offizier lief vor ihm, um dem Captain den Weg zu sichern, denn Hikari sah nicht einmal von seinem Tablet auf. “Sir, wir kamen noch nicht dazu sie zu zählen!” antwortete der erste Offizier der Deluxe leicht sarkastisch. “Dann schätzen sie!” Der Offizier atmete hörbar aus: “Circa 2000 vor Jarr.” antwortete er jetzt mit einer schnellen minimalen Schätzung. Sie erreichten die Brücke. Alle salutierten: “Sofort starten!” wies König Jarred an und setzte sich auf seinen Platz im Kommandostand. Shinjiro folgte ihm und ging direkt auf den gläsernen Raster Schirm zu, auf dem bereits alle erfassten Fronten angezeigt wurden, die sich live darauf bewegten und bekam das dazugehörige Head-com gereicht, um direkt mit allen Schiffen kommunizieren zu können. “Sobald sie es aktivieren, haben sie das Kommando, First Grad!” teilte der erste Offizier Captain Hikari mit. Die Deluxe hob ab.
 

Ramrod erreichte das Ende des Asteroidengürtels. Für einen Moment waren sie sprachlos, hinter diesem Gürtel entdeckten sie das große Basisschiff der Outrider, welches anscheinend Kurs auf Alamo oder Jarr nahm. Sofort stürmten Hyperjumper und kleinere Kampfschiffe auf sie zu und eröffneten das Feuer. Fireball wich aus, oder brachte Colt in gute Positionen, der Cowboy war dabei Ramrod von allen vier Seiten zu schützen, ein Jumper nach dem anderen schickte er zurück in die Phantomzone. Hombre flieg da rüber, wir sammeln sie über dem mittleren Schiff!” sagte Colt und Fireball musste grinsen: “Zum Glück kenne ich dein “darüber” und “hierüber!” Colt, dem schon Schweiß im Gesicht stand, huschte ein Grinsen über seine Lippen. Auch Saber hatte diesen Austausch mitbekommen und musste vor sich nicken: “Sollte irgendwann einmal der Voicerecorder ausgewertet werden, gebe es verzweifeltes Kopfschütteln!” dachte er sich und ließ einen Blick weiter auf seine Anzeigen und Scans gleiten. April funkte die umliegenden Schiffe an, um ihnen ihre Entdeckung mitzuteilen. Fireball schaute auf seine Systeme, Interferenzen, die Outrider störten in diesem Bereich ihre Systeme und die Asteroiden verstärkten das alles noch. “Wirklich sehr Klever!” kam es von Saber. April schaffte es auf eine andere Frequenz zu gehen, um ihre Position weiter mitzuteilen. Das Basisschiff eröffnete jetzt das Feuer auf Ramrod. “Wir waren wohl nicht eingeladen!” kommentierte Fireball, als er den Laserstrahlen auswich. “Versuchen wir uns neben das Schiff zu setzen!" schlug Saber vor, nachdem er das Schiff gescannt hatte. “Sie haben auf der Seite keine Abwehrgeschütze, nur Raketen!” erklärte er darauf. “Nur?” kam es von Fireball, der versuchte Sabers Strategie irgendwie umzusetzen. Colt konzentrierte sich darauf, das Schiff frontal zu treffen, um das Flakfeuer auszuschalten, doch auch hier absorbierte das Schiff ihre Energie und schickte diese gebündelt auf Ramrod zurück. Fireball zog nach unten, um dem heftigen Laserstrahl auszuweichen. Saber schickte die Scans zum Hauptquartier, damit die Verstärkung, welche er angefordert hatte, Bescheid wusste, was sie hier erwarten würde.
 

Captain Hikari beobachtete die Situationen, teilte Truppen ein und auf, welche sich über das gesamte neue Grenzland erstreckten. Die Schiffe um Jarr drängten die Outrider Richtung Anomalie ab, vereinzelte Jumper übernahmen die Jets, die Royale Deluxe stand unter Beschuss, das Schiff konnte Treffer bis zu einer Stärke von 8 TP aushalten, doch darauf ankommen lassen wollten sie es nicht, sie positionierten sich mittig zwischen Jarr und dem Planeten Pectos. Genau hier wollte Hikari einen Sammelpoint erstellen. Die neueste Meldung aus Yuma erregte seine Aufmerksamkeit, das Basisschiff war also ausfindig gemacht worden. Damit hatte er also einen Ausgangspunkt, er verband das Schiff mit dem Standpunkt der Royal Deluxe. Er klickte den Pen auf den Ortungsschirm: “Das ist das Ziel!” sagte er und Jarred sah ihn etwas überfordert an. “Das Ziel ist mein neues Schiff!” sagte er trocken und feststellend. “Ein visuelles, für uns, auf das sich unsere Truppen orientieren sollen!” erklärte Shinjiro als ihm bereits Meldungen aus Yuma erreichten, dass die Jumper sich Richtung Asteroidengürtel und Alamo zurückzogen. Shinjiro beobachtete das Verhalten der Outrider auf dem Raster und schüttelte mit seinem Kopf: “Die ziehen sich nicht zurück, sondern sammeln sich! Hier, oder hier!” sagte er heiser und sah sich um. Jarred gab ein Zeichen und dem First Grad wurde eine Wasserflasche gereicht, während er trank, drehte er sich zu Jarred: “Sie wollen uns zum Basisschiff locken, weit weg von den Anomalien!” erklärte er. Jarred stand auf, dann locken wir sie eben genau dort hin!” und er zeigte auf die Anomalien vor Jarr und Yuma. “Eure Hoheit, wir können unsere Stellung nicht weiter halten!” Jarred sah aus dem Panoramafenster, Laserstrahlen in allen Formen und Farben waren zu erkennen. In diesem Moment loggte sich Hikari in das System ein und auf allen Schiffen blinkte die Meldung auf, dass der First Grad ab jetzt das Kommando übernimmt. “Kein Rückzug!” wies Shinjiro an. Jarred holte Luft: “Zeig mal, was die Deluxe kann!” forderte Shinjiro. Jarred nickte: “Feuer aus allen Rohren.” wies Jarred an und sah vom Ortungsschirm zu seinem Freund und beobachtete jetzt die einsetzende Feuerkraft seines Schiffes und dessen Auswirkung.
 


 

Auf Ramrod erschien auf allen Modulen, die der First Grad übernommen hatte. Saber war jetzt der ausführende Offizier, der die Befehle koordinierte und weitergab. Eine klare Befehlskette entstand. “Major Lancelot, sie bleiben an dem Mutterschiff und folgen diesem bis zu 40 Grad bis 14000, danach Kurs auf NEA-Graldaltsh Asteroid!” erreichte Saber die persönliche Anweisung von Captain Hikari. Der Schotte zog sich die mitgeschickte Anweisung auf seinen Bildschirm. Saber zog seine Augenbrauen zusammen: “Was hat er vor?” sprach er vor sich und übernahm den Kurs, den er Fireball, wenn es so weit war, schicken würde.
 

Alamo sollte weiterhin passiv am Kampfgeschehen teilnehmen. Charles war darüber alles andere als begeistert. “Wir sollen einfach nur Selbstverteidigung ausüben?” fragte Eagle ernst. Wenn das der Feind mitbekommt, schießen die uns hier zu Klump!” Die weiteren Befehlshabenden sahen sich ratsuchend an. Der alte Colonel Murry sah sich das ganze Ausmaß an und nickte: “Es ist richtig!” sagte er bestätigend: “Richtig? Da oben ist die Hölle los und von uns, die alle Mittel zur Verfügung haben, sollen nicht eingreifen und die tapferen Einheiten unterstützen?” warf ein junger Offizier Anfang dreißig darauf ein. “Ja!” war die kurze und knappe Antwort des Fluglehrers und stellte sich neben Charles, der immer noch am Diskutieren war. Murry fasste Charles an seiner Schulter und zeigte ihm an, sich zu beruhigen.
 

Ramrod I meldete eine Steigerung des Kampfgeschehens um sie herum, die Begleitschiffe brachten sich in neue Stellungen, um der Ramrod-Einheit, die unter Bastiaans Kommando, mehr Freiraum zu gewähren. Ramrod schickte einige Jumper zurück, doch auch hier stieß ein größeres Basisschiff ihren Strahl wieder auf sie zurück. Sie konnten ausweichen, leider wurde dadurch ein Begleitschiff, das etwas abseits flog, frontal getroffen, dass sofort kleine Explosionen an Bord funkte und darauf havarierte. Jetzt wurde aus der Mission von Ramrod I eine Rettungsaktion. Es hieß jetzt, das beschädigte Schiff zu schützen. Auf Alamo startete ein Bergungskreuzer, um die Besatzung, unter denen es Verletzte gab, schnell von Bord zu holen. Bastiaan und die anderen an Bord gaben alles, um das beschädigte Schiff, das immer mehr Ausfälle funkte, zu schützen. Was dazu führte, dass auch sie einige Treffer einstecken mussten, direkt auf das Basisschiff konnten sie keine Salve abgeben, zu groß war die Gefahr, dass der Strahl auf sie zurückkam. Bastiaan gab ihren Ausfall bis zur Bergung der Crew zwischen der Route Yuma-Alamo und Jarr bekannt.
 

Hikari schickte daraufhin zwei Schiffe des Moutlee Mondes Richtung Alamo, um die Einheiten zu unterstützen. “Du baust eine Doppelfront!” kam es von Jarred feststellend. Hikari nickte: “Ja, bis die Bergung abgeschlossen ist.” bestätigte Shinjiro und er rieb sich die Augen und sah durch das Panoramafenster, um seinen Blick zu weiten, in den letzten zwei Stunden hatte er nur auf einen Schirm geschaut. Er lehnte sich kurz an das Geländer der Kommandobrücke und räusperte sich erneut. Der erste Offizier trat an ihn heran: “Die Kämpfe erreichen einen Höhepunkt von 70 Prozent, die Bodentruppen von Yuma und Jarr melden nur noch vereinzelte Kampfgeschehen. Pectos verringert sich um nicht nennenswerte fünf Prozent!” fasste der Offizier der königlichen Flotte zusammen. Hikari zeichnete sich erneute Punkte auf den Schirm an: “Verluste?” fragte er. Der erste Offizier atmete tief ein und nickte und begann diese zu nennen. “Der aktuelle Stand ist: sieben abgeschossene Jets, drei davon notgelandet, auf Jarr, Rettungseinheiten sind unterwegs, um sie zu finden. Zwei Patrouillenschiffe, eines davon gilt als vermisst, wir können keine Kennung schalten, ein Suchtrupp ist im Orbit unterwegs, das positive ist, Trümmer wurden bislang nur von Outriderschiffen lokalisiert!” sprach der Offizier weiter, Jarred lehnte sich etwas betrübt zurück und hoffte, dass das vermisste Schiff nur vom Kurs abgekommen war! “Vor Alamo wurde ein Kampfschiff des Oberkommandos getroffen, es ist manövrierunfähig und sinkt im Orbit ab, ein Bergungstrupp ist unterwegs, 10 Verletzte, darunter wohl 3 schwer.” Sprach der Offizier weiter. Während Hikari mit der Detroit vor Yuma in Kontakt stand, um auch das Deligationsschiff der Amerikaner als Rückendeckung zu aktivieren. “Auf allen Planeten Code Red, militärische Rettungskräfte sollen ausschwärmen, die zivilen sollen sich einsatzbereit halten, Code Blue geben wir erst nach Beendigung raus!” wies Hikari an. Der Offizier salutierte und verließ den Kommandostand auf der Brücke.
 

“Wir sind dabei den Sektor A zu verlassen und treten in das neutrale Gebiet rund um Alamo ein!” teilte April den Jungs mit, die hoch konzentriert waren und wohl die Position wohl nicht mitbekamen. Saber hatte es im Blick. Fireball sah auf seinen Schirm, er versuchte weiterhin im Kampfgeschehen, um Yuma zu bleiben, doch mit einigen weiteren Manövern war nicht auszuschließen, dass er die Zone, die noch zum Verwaltungsgebiet des Sektor A gehörte, verlassen zu müssen. Saber meldete sich vorsichtshalber bei den Schiffen um Alamo an. “Kurs beibehalten!” In diesem Moment störte ein Funksignal die Kommunikation und auf dem Monitor erschien eine gewöhnungsbedürftige Uniform, der Helm hatte das Aussehen einer Schlange. Saber brauchte einige Augenblicke, um zu realisieren, dass die Outrider versuchten, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Er teilte den Kanal mit der Royal Deluxe. “Lasst es Fleischlinge!” begann die raue, hallende Stimme. Fireball und Colt sahen fassungslos vor sich auf ihre Monitore. “Fleischlinge?” kam es von Colt. “Ich bin Captain Lancelot, Befehlshaber des Friedens-Wächters Ramrod!” stellte sich Saber vor und versuchte, so diplomatisch wie möglich zu klingen. Hikari und Jarred verfolgten die Unterhaltung. “Ich bin Kommandant Gattler!” Fireballs Augenbrauen gingen nach oben und er setzte Ramrod außerhalb der Erreichbarkeit der Waffen des Basisschiffs. “Was wollen sie?” fragte Saber und betätigte sämtliche Scans, die eventuell später hilfreich sein könnten. “Euer Sonnensystem, ihr habt keine Chance, wir beobachten euch!” Colt beugte sich nach vorn: “Da bekommt Big Brother gerade eine ganz andere Bedeutung, warum unsere Galaxie, ist bei euch nicht schön, oder was?” war es jetzt Colt, der das Wort ergriff. Hikari rollte mit seinen Augen. Saber blickte fassungslos in die Richtung des Cowboys. Ein höhnisches Lachen war über die Comline zu hören: “Lasst eure Witze, das war doch einer, oder? Vor 17 Jahren habt ihr es mit Glück geschafft uns zurückzudrängen, auch wenn ihr euch mit der “Föderation des Sonnensystems” verbündet habt, können wir immer energiemäßig mit euch in Kontakt treten!” fuhr Gattler weiter fort. “Warum?” fragte Saber erneut nach. “Eure Galaxie ist voll mit Energie und ihr nutzt nicht einmal 20 Prozent dieser, das ist doch eine vollkommene Verschwendung!” Darauf blieb Saber erst einmal stumm, ihm wurde klar, dass sein Gegenüber mehr Wissen über die Rohstoffe hatte als die Menschheit und somit im klaren Vorteil war. “Wir kennen durchaus unsere Rohstoffe, Kommandant Gettler!” Alle blickten auf Saber, der gerade hoch pokerte.
 

Captain Hikari behielt das laufende Kampfgeschehen weiter im Blick. Vor Alamo war die Rettungsaktion der Besatzung erfolgreich zu Ende gegangen und es konnte weitergehen, den Korridor zwischen Yuma, Alamo und Jarr freizubekommen. Vor Jarr positionierten sich Kampfschiffe, um ausschließlich den Planeten zu schützen. Das Gleiche geschah vor Yuma. Alle weiteren Schiffe sollten sich Richtung Alamo begeben.
 

Ein hohles Lachen hallte wieder durch den Kanal. “Ergebt euch, oder es wird euch leidtun!” - “Wir, Ergeben?” fiel nun auch Fireball in die Konversation ein. “Genau, zeig dich erst einmal, du Klapperschlange!” kam es darauf von Colt. Und Gattler nahm seinen Helm ab. “Ach, mit Helm war es besser!” kommentierte Colt und verstummte in seinen Gedanken. Auf dem Monitor wurden vier Offiziere, die eine Kampfuniform des Oberkommandos trugen, gezeigt. Auch Captain Hikari hielt inne und sah in die Gesichter der Männer. Der erste Offizier trat an ihn heran: “Es sind wohl Männer von Futariar der Planet ist zu Beginn in die Hände der Outrider gefallen.” Hikari nickte: “Machen Sie ein bewaffnetes Shuttle bereit!” wies er den Offizier an. “Was hast du vor?” wollte Jarred wissen, die Situation schien ausweglos. Shinjiro beendete seine erneuten Berechnungen, er musste seine bereits gelegte Strategie ändern. “Wir stürmen das Schiff dieses Kommandanten Gattlers!” war seine beiläufige Antwort. Jarred dachte, sich verhört zu haben! “Wer soll das machen, vor allem wie? Es gibt so gut wie keine Chance, auch nur in die Nähe des Schiffes zu gelangen!” Shinjiro räusperte sich erneut und nickte: “So gut wie keine, aber eine!” und er zeichnete die Schwachstelle des Schiffes ein, dank der Scans, die Ramrod geschickt hatte. Jarred atmete tief ein und aus: “Deswegen hast du die Taskforce mitgenommen?” Shinjiro räusperte sich erneut, er hatte seit einigen Stunden Sprech- und Schluckbeschwerden. “Ich hatte vor, sie mit einem Kampfschiff auf Futariar abzusetzen, um die 40 Mann da herauszuholen.” erklärte Shinjiro dem König. “Ein Schiff im All zu stürmen ist etwas anderes als am Boden!” warf Jarred gleich darauf ein. “Wenn du eine bessere Idee hast, dann her damit!” sagte der Japaner mehr beiläufig und setzte erneute Punkte auf dem Schirm an.
 

Auf Sabers Display erschien eine neue Taktik von Hikari, während sie sich noch mit Gattler der Klapperschlange unterhielten, wie Colt den Outrider-Kommandanten bereits nannte. Er schickte Fireball eine Abweichung des Kurses, somit brachten sie sich nahezu unbemerkt in Stellung. April bemerkte den langsamen Kurswechsel. “Was hatte Saber jetzt vor?” Fragte sie sich. “Von welchen Rohstoffen sprechen sie, Kommandant Gattler?” Versuchte Saber, die Gegenseite hinzuhalten, bis sie ihre Offensive starten konnten.
 

“Okay, wir sollen ein Schiff der Outrider stürmen?” sah Royu fragend und entgeistert auf, als er den Ablaufplan auf seinem Tablet in den Händen hielt. Shinjiro nickte und ging den Gang Richtung Hangar entlang. “Wir sind vier Mann, hast du eine Ahnung wie viele Soldaten sich auf diesem feindlichen Basisschiff befinden?” lief Royu seinem Bruder ungläubig nach. “Nein, aber laut Schätzung, viele!” Royu sah Shinjiro fassungslos an und zuckte sarkastisch mit seinen Schultern, während sie weiter liefen: “Viele, ja, das klingt beruhigend! Wir wissen nicht einmal wohin wir müssen, vorausgesetzt wir schaffen es an Bord zu gelangen, was meine nächste Frage ist!” Shinjiro unterbrach ihn: “Die Truppen vor Ort bereiten derzeit alles vor!” Royu sah zum Plan in seiner Hand: “Und dann? Wir wissen gar nichts, welche Waffen sie haben, wie sie aufgestellt sind, ach und noch etwas, verletzen wir die Außenhaut des Schiffes, war es das!” Shinjiro lief weiter und bog in einen weiteren Flur ein: “Ach so wir sind zu viert, ich wollte es nur erwähnen!” sprach Royu weiter: “Truppen der Royalen Taskforce sind gerade auf dem Weg hierher.” war Captain Hikaris Antwort darauf: “Gut, also noch mehr die keine Ahnung haben, was sie machen sollen!” warf der Japaner seine Hände in die Luft, “das konnte doch nicht Shinjiros ernst sein!” und schüttelte mit seinem Kopf. Shinjiro stoppte: “Es ist wie die Stürmung eines Schiffes auf Hoher See!” sagte er und sah Royu dabei fest an. Royu wollte etwas erwidern, doch er verkniff es sich, den darauffolgenden Satz ebenfalls. Er stemmte seine Hände in die Hüften und nickte einige Male. “Mit dem Unterschied, dass hier die Überlebenschance gleich null ist, sollte das Schiff nicht im Takt bleiben!” umschrieb er seine Worte. Shinjiro atmete tief ein und lief weiter. “Ich fasse zusammen, das ist ein Himmelfahrtskommando!” Letzteres sprach Royu etwas lauter aus. Shinjiro blieb stehen und sah sich um: “Das ist mir klar, Fakt ist, an Bord sind Menschen, uns wurden vier Männer gezeigt, vermisst werden jedoch 40!” begann er leiser, aber fest mit Royu zu sprechen: “Wir brauchen das ganze Schiff! Die Offiziere tragen keine Schutzanzüge, das Schiff, welches ihr stürmt, garantiert also gleichzeitig euer aller Überleben. Lancelot ist vor Ort, er ist dabei größere Scans anzufertigen, damit ihr sowas wie eine Orientierung an Bord haben werdet.” Royu sah Shinjiro ausdruckslos an. “Ihr bekommt ISCUS-Waffen, diese wurden entwickelt für die Spaceforce …” Royu unterbrach. “Gut, wo sind sie, denn die werden sich damit auskennen! Shinjiro versteh doch, wir haben keine Erfahrung, ein Raumschiff im All zu stürmen! Habe ich schon erwähnt, dass das der Wahnsinn ist?” versuchte Royu erneut seine Sicht zu erklären. Hikari musterte seinen Bruder vor sich: “Wir sind erst dabei, eine Taskforce für das All zu gründen und wie du sagst, wir haben keine Erfahrung was das betrifft, aber ihr habt die Erfahrung schnell und defensiv vorzugehen! Es gibt keine andere Möglichkeit, die Offiziere zu retten, ich traue den Outridern zu, dass sie nicht lange fackeln werden, sie zu töten, oder schlimmer, sie verschleppen sie in ihre Dimension … soll ich weiter reden?” Royu atmete sehr tief ein und aus. Geschützfeuer war dumpf von außen zu hören. “Gut, aber sobald das Signal kommt, dass wir abbrechen, dann holt unsere Hintern da raus!” sagte Royu ernst und ging Richtung Dock Hangar, wo jeden Moment die weiteren Task Force Truppen erwartet wurden. Shinjiro sah seinem Bruder nach: “Royu!” rief er, doch Royu lief weiter und hob einen Arm und drehte sich um: “Vergiss es!” rief er: “Falls ich als Partikel im All ende, habe ich die Gewissheit, dass Hana dich fertig machen wird!” fügte er mit an und ging in die Schleuse. Shinjiro sah seinem Bruder nach, ohne eine Regung von sich zu geben. Er atmete fest ein, was ihm kaum gelang, er hatte das Gefühl, etwas schnürte ihm die Luft ab, seine Lunge brannte. Ein Offizier, der ihn sichtlich gesucht hatte, übergab ihm die neuesten Gefechtsstände. Die beiden verließen zusammen den Hangar.
 

“Vor 17 Jahren habt ihr es geschafft uns zu besiegen, doch wie ihr seht, seid ihr uns nicht losgeworden, das werdet ihr niemals, bis wir auch eure Galaxie eingenommen, ausgebeutet, euch vernichtet oder versklavt haben. Denn der große Nemesis kennt keine Gnade!” kam es von Gattler und feuerte eine Salve auf Ramrod ab. “Colt!” rief Saber, doch der Cowboy hatte schon reagiert und den Strahl abgewehrt, Fireball verließ die ihm vorgegebene Position und zog nach unten durch. Saber nutzte dieses clevere Manöver seines Piloten, sie waren somit nah genug an Gattlers Basisschiff, um eine Chance zu haben, es auch von innen zu scannen, denn unterhalb des Schiffes gab es keine Abwehrgeschütze, die das Signal stören konnten. Colt kümmerte sich um die Angreifer, die darauf bedacht waren, nicht ihr eigenes Schiff zu treffen. “Das ist der Platz an der Sonne!” kommentierte der Cowboy. “Ja, nur das Wetter ist ziemlich hagelig!” war Fireballs Antwort darauf.
 

Vor Alamo kämpfte sich Ramrod I zusammen mit der Air Base weiter durch die Stoßtruppen der Outrider. “Ihr fliegt direkt auf das Basisschiff zu, trefft es mittig! Und darauf sofort nach oben 60 Grad abdrehen.” wies Captain Hikari Bastiaan an. Zur Detroit funkte er, dass sie ihre Stellung um 30 Prozent tiefer setzen sollten, um nicht in den Laserstrahl zu gelangen, sie sollten mit einem gezielten Schuss auf den absorbierten Strahl das Basisschiff abschießen. “Das ist doch mal ein Plan!” sagte Dave und setzte sofort den Kurs, Ramrod war schon dabei das Manöver auszuführen. Die Schützen an Bord der Detroit machten sich schussbereit. Die Jets würden die Sache oberhalb im Auge behalten und sich weiter um die vereinzelten Hyperjumper, die es noch gab, kümmern.
 

Das Shuttle verließ die Royal Deluxe, Royu und die weiteren Männer an Bord gingen den Einsatz durch. Sie hatten während eines Kampfes maximal 2 Minuten Zeit, das Shuttle zu verlassen, das Andockmanöver war mitunter das gefährlichste. Auf jeden Fall mussten sie das Schiff in Takt lassen, sie beschlossen, wer mit wem unterwegs sein sollte und wie sie sich aufteilten: “Das ist wie in ein schwarzes Loch springen!” sagte Royu: “Ich dachte, nun kommt das mit den Pralinen!” sagte Kenzo. Die anderen lachten, Royu sah sie an und wunderte sich wie bei jedem Einsatz, dass sie immer noch scherzen konnten. Die Sturmgewehre und Munition wurden gecheckt, Sauerstoffmasken waren ebenfalls startklar. Ihre Anzüge würden sie maximal 3 Minuten mit Unterdruck versorgen können, sollte es zu einem Leck oder sonst etwas kommen. “10 Minuten bis Erreichen des Zieles!” teilte der Pilot des Shuttles mit. Es wurde still, jeder benötigte jetzt Zeit für sich.
 

Die Verbindung mit dem Outrider-Kommandanten war unterbrochen, der Angriff umso intensiver. Jets, die das Shuttle begleiteten, trafen ein und nahmen Colt ein paar Jumper ab. “Ok, jetzt heißt es, das Shuttle an das Schiff zu bringen!” sagte Fireball, der bereits mit dessen Piloten in Kontakt stand. Die Jets lenkten die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ein weiteres Kampfschiff des Oberkommandos erschien auf der Bildfläche, das jegliche Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte. Saber kontrollierte die Koordinaten … die einstige Strategie war bereits auf das Manöver angepasst. Der Schotte wusste nicht, was er davon halten sollte, einerseits müssen die Gefangenen befreit werden. Andererseits, ein feindliches Schiff zu besetzen mitten in einem Kampf, sowas hat es noch nicht gegeben. Er hoffte, dass es nicht in einer Katastrophe endete. Das Andockmanöver war geglückt, nun hieß es Luftanhalten, die Outrider würden nicht kampflos zulassen, dass sie das Schiff betreten. Die Taskforce aktivierte ihre Kennungen, insgesamt 15 Mann erschienen auf Sabers Display. “Das ist verrückt!” sagte Colt und war jederzeit schussbereit! Saber musste seinem Schützen gedanklich zustimmen!
 

Auf der Deluxe verfolgte man die Stürmung des Kommandoschiffs des Kommandanten Gattler, nebenher liefen die weiteren Fronten zusammen. Yuma meldete, dass sie die Kontrolle über das bereits sehr abgeflachte Kampfgeschehen hätten. Auf Alamo beobachtete Eagle mit den anderen das Geschehen im Orbit, auch bei den Kadetten hatte sich diese Schlacht bereits herumgesprochen, sie sollten in den Unterkünften bleiben. Captain Hikari duldete keine Einmischung, seitens Alamo. Es sei denn, dass Outrider sie direkt angreifen sollten.
 

Ramrod I hatte es geschafft, mit den Maverick Schnellfeuerwaffen einen gezielten Treffer auf das Basisschiff vor Alamo abfeuern. Sofort zog der Friedenswächter nach oben. Der Strahl wurde wie erwartet zurückgestoßen und verfehlte nur knapp Ramrod der an Höhe gewann. Die Detroit sammelte jegliche Energie und feuerte im selben Moment Richtung Absorptions Strahl und verringerte darauf ihre Höhe. “Das wird rumsen!” sagte Dave. Die Laserenergien trafen sich und ein riesiger Lichtkegel umhüllte alle Schiffe, Ramrod der immer noch nach oben flog, schüttelte es gewaltig durch, zwei Explosionen waren zu vernehmen. “Verdammt!” rief Dave als er sah, was da draußen geschah! Das Outriderschiff bekam die ganze Ladung der Detroit entgegen, und zusätzlich noch weitere Raketen von dieser. Dave zog nach oben und Daniel versuchte Ramrod I zu erreichen, der Friedenswächter hatte ganz schön was abbekommen. An Bord erholten sich alle nach und nach: “Wir haben einen Ausfall sämtlicher Waffensysteme. Die Sauerstofftanks inklusive der Aufbereiter wurden wie es ausschaut zerstört, denn ich bekomme gar nichts mehr rein.” teilte Henry allen an Bord mit. “Können wir landen?” fragte Bastiaan Alex neben sich, dieser nickte langsam während er seine Anzeigen beobachtete. “Das wird dann eine Notlandung!”
 

Saber atmete tief ein, als er von der Detroit die Meldung bekam, dass Ramrod I schwer getroffen wurde. Es lief ihm gerade vor Schreck eiskalt den Rücken hinunter. Doch Zeit blieb keine, er vertraute auf Bastiaans Entscheidungen! Das Shuttle konnte unter größten Flugkünsten an der unteren Luke ansetzen: “Das geht viel zu reibungslos vonstatten!” sagte Colt. Saber nickte. Fireball hielt Ramrod auf Kurs, um jederzeit das Shuttle aufnehmen zu können. April beobachtete alles über ihren Bildschirm.
 

Im Shuttle brachte man sich in Stellung, die Taskforce war auf einen intensiven Gegenangriff vorbereitet, sobald sich die Luke öffnen sollte. Royu und Kenzo übernahmen die Front und setzten ihre Gewehre an. “Ab jetzt ruhe!” sagte Royu und der Luftdruck wurde mit dem des Outriderschiffs gedockt. Ein lautes Zischen und ein Ruck ging durch das Shuttle.
 

“Es wird auf keinen Fall auf das Outrider Schiff gefeuert!” sagte Saber in einem scharfen Ton über Funk! Das Shuttle dockte ab und wurde darauf von einem größeren Begleitschiff aufgenommen. Wie aus dem Nichts tauchten tausende Hyperjumper und weitere Kampfschiffe der Outrider auf. “Was machen die?” fragte Fireball lauter, als er versuchte auszuweichen, einige prallten dabei gegen Ramrod und ließen den Friedenswächter aufbeben. “Die knallen sich selbst ab!” kam es fassungslos von Colt. Saber zog seine Augenbrauen zusammen und funkte sofort seine Beobachtungen zu Captain Hikari. “Gebt dem Schiff Feuerschutz!” Was leichter gesagt als getan war, denn auch das Schiff feuerte auf sie, während die eigenen Leute versuchten, es abzuschießen. “Die Outrider versuchen das Basisschiff zu vernichten!” beendete Saber seinen Funkspruch, alle sahen sich fassungslos an. “Es sind Phantomwesen, es macht ihnen nichts, das Manifestierte hier zu zerstören!” kam es von Jarred. Hikari nickte und funkte die Detroit an, sie sollten sofort Kurs zu Ramrod II nehmen! Schiffe aus Yuma übernahmen die Stellung vor Alamo. Der Detroit folgten mehrere Hyperjumper, die schnell von den Schützen erledigt wurden. “Das feindliche Basisschiff ist, als oberste Priorität zu betrachten!”
 

An Bord von Gattlers Schiff gab es massive Gegenwehr. Royu teile die Männer in Zweiergruppen auf, das Ziel war die Brücke. Einen feindlichen Soldaten nach dem anderen schickten sie zurück in die Phantomzone, ohne weiter darüber nachzudenken stießen sie vor. Eine Explosion ließ sie aufsehen, alles bebte um sie herum. Royu und Kenzo sahen sich an. Schnell ließen sie sich auf den Boden fallen, als über sie ein Laser Hagel hereinbrach. “Wenn wir hier herauskommen...” Kenzo verstummte. Royu hatte ihm mit sich gerissen und schrie die anderen an, das ebenfalls zu tun. Als Kenzo sich wieder gefangen hatte, setzte er gezielte Schüsse oberhalb auf den Gang ab, auf dem mehrere Soldaten des Feindes standen und auf sie feuerten. “Clean, aber für wie lange?” teilte Royu den anderen mit, die einen Verletzten versorgten: “Es ist ein Streifschuss!” teilte der Sani der Einheit mit. Royu sah auf sein Tablet, eine Karte erschien auf dieser. Doch sie war zu ungenau, er funkte Ramrod an, um ihren genauen Standpunkt zu erfahren. Saber lokalisierte die Gruppe auf seinem Schirm und schickte Royu seine Aufzeichnungen. “Macht hinne, die Outrider versuchen euch abzuknallen!” setzte Colt noch mit an. “Die Nachricht ist wohl nicht nach innen vorgedrungen.” war Royus sarkastische Antwort und kappte sofort die Verbindung wieder. “Warum springen sie nicht einfach von selbst zurück?” fragte sich Captain Hikari vor dem Ortungsschirm, der die Funksprüche zwischen Ramrod und dem Basisschiff mitgehört hatte. “Die Konföderation schickt das erste Signal!” wurde Jarred und Hikari gemeldet. “Wir liegen bei 78 Prozent!” fasste Shinjiro die aktuelle Kampfstärke zusammen. “Bei 80 müssen wir zünden!” stellte Jarred klar. Shinjiro nickte und funkte die umliegenden Schiffe an, den Kurs Richtung Royal Deluxe einzuschlagen und schickte die genauen Koordinaten des Flaggschiffes von Jarr mit. “Öffentlich?” fragte Jarred “Damit holst du nicht nur unsere Schiffe hierher, sondern auch die der Outrider!” wurde Jarred etwas ungehalten. “Ganz richtig!” sagte Hikari und gab einige Daten auf den Rasterortungsschirm ein. Er drehte sich zu Jarred, der neben ihm stand und ihn fragend ansah.
 

Vor dem Basisschiff von Gattler baute sich einiges zusammen, die Outrider drängten sie ab, der Asteroidengürtel näherte sich. Fireball preschte nach vorn und nahm dabei ein mittleres Kampfschiff mit, Colt hatte nicht mehr reagieren können. “Was machst du?” brüllte Colt und schickte gleich einige Raketen Richtung des beschädigten Outriderschiffes. Fireball flog eine 70 Grad kurve. “Unseren Jets ausweichen!” sagte Fireball Saber sah neben sich: “Halte uns auf dem 40CB Kurs, sonst landen wir zwischen den Asteroiden!” sagte der Schotte zum Piloten. April hielt sich fest, die Flugmanöver brachten sie dazu, gar nichts mehr lokalisieren zu können. Die Übermacht der Jumper war einfach zu groß. Dazu kam das vermehrte Auftreten von kleineren Schiffen, die eher einer Gefechtsstation glichen. Mehrere Sensor Raketen gingen vor ihnen in die Luft. “Howdy!” kam es über Funk von Dave. Die Detroit schoss Ramrod den Weg frei, um wieder hinter das feindliche Schiff zu kommen, das es zu schützen galt. Mehrere Jumper eröffneten das Feuer nicht nur auf Ramrod, sondern auch auf Gattlers Schiff. “Mir reicht es!” sagte Colt und sprang auf. “Was?” Saber tat es dem Cowboy gleich. “Hä?” kam es von Fireball der jetzt versuchte Ramrod so ruhig wie möglich zu halten, sonst würden seine Kameraden durch das Schiff fliegen, gleichzeitig sah er das er die Freigabe für alle Waffensysteme bekommen hatte. “Wo willst du hin?” fragte Saber verärgert. “Ich gehe da raus, mit dem Bronco kann ich besser operieren als hier! Ihr kümmert euch, das Schiff zu schützen, ich sammle die Jumper!” und er verließ die Brücke: “Colt!” rief Saber seinen Schützen nach. Doch eine Antwort bekam er nicht mehr. Saber drehte sich um und setzte sich wieder in seine Satteleinheit! “Wer ist jetzt hier verrückt?” fragte Fireball der wartete bis Saber wieder angeschnallt war und zog direkt nach unten weg. “Öffne ihm die Rampe!” war alles, was Saber sagen konnte. “Du bist der Boss!” kam es von Japaner, der damit gerade nicht einverstanden war. In April breiteten sich Sorgen aus, noch nie war Colt mit dem Bronco Buster in einem Kampfgeschehen gewesen. Fireball teilte die Waffensysteme mit Saber. Darauf betätigte er eine rot blinkende Anzeige. Saber sah zum Piloten.
 

Colt war draußen und musste feststellen, dass es eine ganz andere Nummer war, er fühlte sich mittendrin zu sein, und das war er auch, stellte er im nächsten Moment fest. Er könnte die Jumper ja fast berühren. Der Bronco verschaffte ihm schnelle Handlungsmöglichkeiten, er schoss sich einen Weg durch die feindlichen kleinen Schiffe frei. Und sicherte so den Raum um das Basisschiff, auf dem 15 Mann der Taskforce versuchten, vier Offiziere zu retten. Colt sah zum ersten Mal, wie sich Ramrod transformierte, ein Lächeln huschte über seine Lippen. “Sehr gut Hombre!” freute sich der Cowboy.
 

Auch Saber hatte verstanden, mit der Challenge-Phase konnten sie besser die Waffensysteme steuern und sich wie ein Schutzpanzer vor das Kommandoschiff stellen. “Angeber!” kam es von Dave, der aber doch sichtlich beeindruckt war. “Sie gehen auf Kurs 10-43 Grad Richtung Jarr!” funkte Hikari den Cowboy an. Colt betätigte den mitgeschickten Code und ihm folgten die Jumper, was gerade gar nicht gut war. Die Jets halfen den Cowboy. Die Detroit nahm die kleinen Kampfschiffe mit den Sensor Raketen unter Beschuss.
 

Im Inneren von Gattlers Basisschiff, das immer wieder erschüttert wurde, erreichte die Taskforce die Brücke, wo sie mit einem Leser Gefecht empfangen wurden. Fünf weitere Offiziere, die ihre Kennung abgeschaltet hatten, begaben sich still in das Innere des großen Schiffes, um die Gefangenen zu suchen. Die abgeschaltete Kennung sorgte für Unmut bei Saber und auf der Deluxe. Hikari sah auf und schaute wieder auf das allgemeine Kampfgeschehen, welches sich allmählich der Deluxe näherte. Er musste sich kurz abstützen, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, das Atmen fiel ihm zusehends schwer.
 

“Geschütze ausfahren!” wies Saber an, Fireball brachte den großen Cowboy in Stellung: “Feuer!” Fireball drückte ab. Ein Schiff nach dem anderen, der Outrider explodierte, die Druckwelle, die es durchaus durch die plötzliche Energiewende im All gab, stieß Ramrod und auch das Basisschiff von Gattler einige Meter zurück.
 

Im Inneren des Schiffes gab es einen starken Ruck, alles landete auf dem Boden. “Los jetzt!” schrie Royu und sie stürmten auf die Brücke und schossen um sich. Ein Outrider entlud seinen Blaster über die Pulte der Steuerung, bevor Royu ihn in die Phantomzone zurückschickte. Das Schiff war navigationslos und drohte unkontrolliert im All abzusinken. “Cleanen!” wies Royu an und sie strömten um die Brücke aus. Royu meldete die Übernahme des Schiffes und dass es drei Verletzte gab. Die Gefangenen, jedoch noch nicht gefunden waren. “Ach so und das Schiff ist Navigationslos!” fügte er noch mit an.
 

Das Kommandoschiff wurde von dem Begleitschiff, welches auch das Shuttle an Bord hatte, in Schlepptau genommen. Der Pilot des Shuttles machte sich bereit, die Männer wieder aufzunehmen. Saber war erleichtert und tief beeindruckt von dieser Aktion, dass es Verletzte gab, war nicht auszuschließen gewesen, er hatte sogar mit Schlimmeren gerechnet, das musste er zugeben. Der Schotte gratulierte Royu und den anderen über Funk! Colt flog wahre Showeinlagen, das vollkommene Ausnutzen der Fähigkeiten des kleinen Gleiters gefiel ihm. Seine Trefferquote wurde mit jedem Manöver immer besser, er hatte den Dreh raus und klopfte sich in Gedanken auf seine Schultern. Ramrod retrasformierte sich wieder, um wendiger sein zu können.
 

“Geht es dir nicht gut?” fragte Jarred, der schon die letzten Stunden bemerkt hatte, dass Shinjiro einige Probleme hatte. Shinjiro antwortete nicht, er nickte nur und zeichnete das weitere Vorgehen auf den Schirm ein und schickte es darauf an alle Schiffe. Jarred machte eine Handbewegung, ein Offizier verließ daraufhin die Brücke.
 

Ramrod erreichte den neutralen Sektor um den Planeten Alamo vor ihnen lagen die ersten Ausläufer des riesigen Grald-Dalsh Asteroiden, der den Mittelpunkt des neuen Grenzlandes anzeigte. Hyperjumper und Kampfschiffe nahmen sie in Empfang. Fireball drehte ab und stieß sofort nach unten durch, nach oben ging nicht, dort operierten die Jets und irgendwo auch der Cowboy. Ausläufer des Asteroiden erreichten sie durch diese Aktion. Es war wie ein Schlängel-Flug. “Langsamer!” sagte Saber. “Das geht leider nicht!” und auf Sabers Anzeigen blinkte es warnend Rot auf. “Es ist Rot! Schiess doch!” kam es vom Japaner, der weder nach links noch nach rechts steuern konnte, egal wohin, sie würden auf einen Asteroiden knallen, der härter als sie sein würde. Saber schickte zwei Sensor Raketen los. Treffer. Sie flogen mitten durch die Trümmer. Colt sah die Aktion und schoss auf die Trümmer, damit diese kleiner wurden und Ramrod nicht noch gefährdeten. April kniff ihre Augen zusammen. Dave und Daniel beobachteten das Geschehen. “Zieh hoch, kurzer!” funkte Dave, doch Fireball schoss und drehte darauf nach rechts weg, ruckartig wurden Saber und April mitgerissen. Colt und weitere Jets kümmerten sich um das Wespennest, das Fireball da erweckt hatte. Saber, der wieder Luft bekam, sah, nun was los war. Er eröffnete das Feuer. Fireball richtete Ramrod wieder in eine gerade Position und verringerte den Schub, auch er hatte das Gefühl, in den letzten Minuten nicht geatmet zu haben. “Sehr gut reagiert, Shinji!” kam es von Saber lobend, der ein Ziel nach dem anderen anpeilte. Fireball nickte darauf still. “Colt komm wieder rein!” funkte April den Cowboy an. “Ach, wer kann so einem lieblichen Stimmchen schon widerstehen!” war Colts Antwort, April lachte. “Lass das Daniel hören, der navigiert deinen Bronco Richtung Phantomzone!” mischte jetzt auch wieder Fireball mit. Saber wollte gerade etwas sagen. “Wir hören euch!” kam es gelassen von Daniel. “Genau das!” sagte Saber und musste grinsen. “Ups!” und Fireball zog seinen Kopf ein. Colt hörte man lachen. “Hat Ramrod eine Klingel, oder wird mir so geöffnet?” fragte Colt jetzt mal nach. Fireball betätigte die Rampe. “Danke Hombre!” kam es über Funk. “Wir sollen keine Anhalter mitnehmen, Anweisung von Ilka!” war Fireballs Ausrede. Colt landete im Hangar und sicherte seinen Bronco und rannte auf die Brücke. Da erschien mitten im Asteroidenfeld ein riesiges Mutterschiff, Schiffe und Jets mussten ausweichen. “Wie war das möglich?” fragte sich Saber. Ramrod wurde erschüttert, Colt landete auf seinen Hintern und versuchte, sich irgendwo festzuhalten. “Hombre!” schrie er in den Bordfunk. Das Mutterschiff eröffnete mit Streulaserfeuer den Kampf. Auch Ramrod blieb nicht verschont. Ein Schiff des Oberkommandos erwischte es. Das war alles, was Saber noch erkenn konnte, so hell wurde es mit einem Mal. “Das Schiff!” rief er. Fireball wich nach oben aus, da alle um ihn herum nach unten und 30 Grad abdrehten. Colt hatte keine Chance, Ramrod senkte sich, er schlitterte den Gang entlang. Fireball brachte Ramrod sofort wieder in eine gerade Position. Saber stand schnell auf, um nach dem Cowboy zu schauen.
 

Shinjiro hatte alles auf dem Raster verfolgt, er schüttelte mehrmals mit seinem Kopf. “Entweder war sein Sohn vollkommen wahnsinnig, oder ein Genie!” dachte er sich. Wieder einmal wollte er wie so oft davor einatmen, was ihm zwar gelang, jedoch mit einem stechenden ziehenden Schmerz begleitet wurde. Kopfschmerzen breiteten sich aus. Ein dumpfer, hallender Husten folgte nach dieser Aktion. “Captain!” Shinjiro drehte sich der Stimme zu. Und blickte in Dr. Morels ernstes Gesicht, der ihm etwas reichte. “Nehmen Sie das, Ihnen scheint die Luft hier nicht gut zu tun!" Shinjiro hatte keine Zeit irgendetwas darauf zu erwidern, die erneute Lage wurde brenzlig. Er nahm den kleinen Becher entgegen und trank ihn aus und setzte darauf die Schiffe an neue Positionen. Dass ein Mutterschiff auftauchen würde, damit hatte er nicht gerechnet, das Energieaufgebot dessen, steigerte das eigene um 100 Prozent. Ein erneutes Signal erklang: “Wir haben zehn Minuten!” kommentierte Jarred. Shinjiro nickte und begann den jetzigen Punkt des Mutterschiffes in drei Abschnitte in einem Halbkreis hinter Alamo einzuteilen.
 

Saber betrat mit Colt im Schlepptau die Brücke. “Colt! Was ist, geht es dir gut?” fragte April besorgt. Der Cowboy sah auf: “Ein Indianer kennt keinen Schmerz!” kommentierte Colt das Gesagte und ließ sich von Saber in seine Steuereinheit bringen. Der Cowboy nahm seinen Helm ab, was ihm schwerfiel. Er sah links neben sich und schaute in das schuldbewusste Gesicht seines Freundes, der ihn sorgenvoll musterte. “Du hast vergessen zu blinken!” sagte Colt in Firewalls Richtung und löste seine Anschnallgurte aus und lehnte sich erst einmal zurück. Fireball zog langsam nach oben. Was sie auf ihrer Position jetzt erblickten, ließ die vier staunen. Nicht nur ein riesiges Mutterschiff der Outrider hatte sich in ihre Dimension manifestiert, nein, sie befanden sich inmitten einer der größten Truppenbewegungen, welche das Grenzland und sie so noch nie gesehen hatten. Saber aktivierte die Bordkamera, das musste man einfach festhalten, fand er! Jedes Kampfschiff der siebten Kavallerie und auch die Delegationen fand Saber auf seinem Schirm vor. Die nächste Taktung kam von Hikari, Saber betrachtete diese genauer, er zog fragend seine Augenbrauen zusammen und tat jetzt etwas, was ihm Hikari einmal erklärt hatte. Er rief die davor geschickten Taktungen auf und legte diese auf die aktuelle. Einige Befehle gab er in sein System ein und ließ die Karten im Zeitraffer ablaufen. “Ja!” sprach der Schotte leise vor sich. Saber funkte die Detroit an und darauf weitere größere Schiffe, sie sollten sich alle um 20 Grad mit 3 Meilen Abstand in Position bringen. Die kleineren sollten sich zwischen den 3 Meilen im 1,5 Meilen Bereich mit doppelter Geschwindigkeit fortbewegen, die Jets blieben autonom, sie konnten weiterhin frei agieren. Colt schoss weiterhin einen Jumper nach dem anderen ab und ermöglichte so, dass jedes Schiff seine Position störungsfrei einnehmen konnte.
 

Hikari sah auf seinen Schirm und musste etwas schmunzeln. Jarred erkannte, was Shinjiro vorhatte. Captain Hikari öffnete den Funkkanal für alle Schiffe: “Sie werden alle, in 2 Minuten gleichzeitig nach unten auf 33 Grad abtauchen und dort verweilen. Schiffe mit Kuppel Geschütze richten diese auf das Mutterschiff aus. Die Jets haben sich bis auf 66 Meilen vom Geschehen in einer Minute zu entfernen! Alamo richtet seine Abwehr Richtung Orbit in die Sektoren A3 bis B14 aus. Ab dem dritten Signal heißt es Feuer frei, niemand verlässt seine Position!” Alle sahen sich an, was hatte das zu bedeuten, die Jets drehten ab und wurden von Jumpern verfolgt. Der erste Signalton erklang und die Schiffe mit Kuppelabwehr richtete ihre Waffen aus unter Beschuss der Outrider. Fireball ließ Ramrod absinken, wie es die anderen Taten. Versetzt mit einem Handlungsradius für jedes Schiff, erreichten sie ihre Position. Alamo besetzte jegliche Abwehr. Der dritte Signalton erklang und es wurde hell um sie herum. Das ganze All schien aufzuleuchten, vor der Anomalie im Sektor A bei Yuma leuchtete der Himmel in Weiß, Gold und auch rosa auf. Die Farben entstanden durch das Verdampfen der feindlichen Schiffe, welche sich in der Zone befanden. Rosso trat mit den weiteren Generälen auf Yuma an das Fenster und beobachteten das Schauspiel. Auch die Lotsen in Tower trauten ihren Augen nicht. Gleich darauf erreichte ein gewaltiger Energiesog, die Schiffe des Oberkommandos, die sich noch in der Luft befanden, hatten Mühe nicht mitgerissen zu werden. “Was geht da vor sich?” flüsterte Eagle auf Alamo, König Jarred auf der Deluxe und Colonel Mc Graeff der mit seinen Männern versammelt vor dem Panoramafenster stand. Denn auch vor Jarr kam die Waffe auf beiden Seiten zum Einsatz. Das Halten der Positionen unter dieser 33er-Position war erstaunlich einfach. Das Feuer wurde eingestellt, ein Ziel wurde nicht mehr ausfindig gemacht. Doch die Systeme meldeten jetzt etwas anderes, Trümmer, und zwar harte, steinige. “Der Asteroid!” hallte es durch den Funkkanal. In diesem Moment erreichten Abwehrwaffen den Orbit, die diese zu Staube schossen. Vor Alamo gab es keinen mitreißenden Zog. Hikari orderte das Ausschwärmen an, das Gebiet sollte weitreichend umflogen werden. Vor Jarr wurden die Schiffe der Outrider zum Teil Phantomisiert oder zerstört, mit einige Hyperjumpern geschah überhaupt nichts, das Gleiche meldete Yuma, die zwei vollkommen intakte Schiffe ohne Besatzung der Outrider meldeten. Aber sich nach und nach auflösten. Auf Pectos der wissenschaftlichen Einrichtung verfolgte man bis ins kleinste Detail das Schauspiel und sammelte von jedem Schief die gemessenen Daten. Ramrod drehte wie befohlen ab und setzte sich etwas abseits außerhalb in den Schwebemodus. Fireball stand aus seiner Steuereinheit auf und ging zu seinem Freund. Der noch immer nicht fassen konnte, was er da gesehen hatte. “Zeig her!” und Fireball sah sich den Arm an den Colt sich hielt. Auch April war bereits mit dem Verbandskasten bei Colt eingetroffen. “Der ist wohl gebrochen!” musste Fireball feststellen, aber Glück im Unglück, es ist nicht dein Schussarm. April legte dem Cowboy sachte eine Schlinge um, damit der Arm bis zur Versorgung ruhig liegen würde. “Helft mit lieber raus, bevor ihr noch anfangt mich zu wickeln!” Fireball wich grinsend zurück: “Nein, das ist dein Job in knapp zwei Monaten!” sagte Fireball und Colt sah seine wunderschöne Robin mit ihrer Babykugel vor sich. Plötzliche Sorgen stiegen in ihm auf. Saber hing auch gerade seinen Gedanken nach. Doch er sah nach draußen, um sich etwas abzulenken, sie hatten es geschafft! Die Energie Wolken ließen das sonst so dunkle All erstrahlen. Er sah das April, Fireball und Colt an das Panoramafenster traten, er stellte sich dazu. “Team Ramrod, gute Arbeit!” sagte er und alle grinsten ihn entgegen. Saber war stolz, es war Teamwork erster Klasse gewesen!
 

Captain Hikari beobachtete die Truppenbewegungen, alle Schiffe und Stellungen meldeten nach und nach, dass es keinen Feindkontakt mehr gab. “Code blue!” wies er den ersten Offizier an, dieser salutierte und beglückwünschte ihn zur gelungenen Strategie. Jarred legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter: “Geschafft, herzlichen Glückwunsch!” Shinjiro nickte nur und versuchte langsam etwas tiefer zu atmen. Er stellte sich aufrecht hin und nahm demonstrativ das “COM-HEAD ab, auf den Schiffen erlosch somit die Mitteilung, der First Grad gab das Kommando wieder an die befehlshabenden Offiziere ab. Die Brücke der Royal Deluxe salutierte. Hikari tat es den Offizieren gleich und wandte sich darauf ab, um sich erst einmal zu setzen. “Kesseltaktik!” sagte Jarred. Shinjiro grinste: “Ja, nicht neu, aber immer wieder effektiv, wenn man drei Punkte hat!” Jarred nickte: “Auch wenn wir für immer einen Asteroiden von der Sternenkarte löschen müssen!” Hikari winkte ab: “Der war eh immer im Weg!” Jarred lachte und reichte seinem Freund ein Getränk.
 

Auf Alamo nickte man sich zu. Captain Hikari hatte den neutralen Status von Alamo sichergestellt. Alamo wurde von Jarr und Yuma verteidigt. Doch nun würden sie Schiffe aufnehmen, die nicht länger im All verbleiben konnten.
 

Die vier Männer auf dem Kommandoschiff von Gattler waren gefunden, ihnen ging es gut! Die Evakuierung dieser lief zusammen mit dem Shuttle und dem Begleitschiff. Das Schiff der Outrider sollte sofort nach Pectos gebracht werden, um es zu untersuchen.

Zwischen den Welten

Die Taskforce war vor wenigen Minuten im Hangar der Royal Deluxe gelandet, Royu und die geretteten Männer stiegen aus dem Shuttle, um die Verletzten kümmern sich sofort zwei Sanitäter. Er schlug mit Kenzo den Weg Richtung Brücke ein. Der Hangar war voll mit Offizieren, die die Aufklärungsschiffe vorbereiteten. Er öffnete seinen Kampfanzug, in dem es einfach nur warm war, einen vergleichbaren Einsatz hatten sie noch nie gehabt, es machte durchaus einen Unterschied ein feindliches Raumschiff zu stürmen, als ein Schiff auf hoher See, das würde er Shinjiro ganz noch einmal ausführlich erklären, nahm er sich vor! Im All waren die Überlebenschancen, sollte etwas schief gehen gleich null!
 

Ramrod war seit 30 Minuten im Schwebemodus, alle an Bord sollten erst einmal durchatmen. Es war kaum zu glauben, das Kampfgeschehen war auf Yuma gestartet und jetzt waren sie vor Jarr. Es war eine Kessel Strategie, die sich Hikari da gelegt hatte, das hatte Saber in den letzten zwei Stunden erkannt, alle feindlichen Schiffe wurden von Truppen der Kavallerie und der Delegationen umstellt und in ein Gebiet geschleust, in dem es kaum bewohnte Planeten gab. Perfekt geplant, perfekt mit minimalen Verzögerungen, zeitlich abgestimmt und das Finale, die Sprengung des Asteroiden mit der neuartigen Waffe. Einige Schiffe aus Alamo waren immer noch dabei, größere Stücke des gesprengten Asteroiden, die den umliegenden Planeten noch gefährlich werden konnten, abzuwenden. Saber atmete immer wieder tief ein und aus, es war vorbei, vor wenigen Stunden haben sie noch einer Übermacht gegenübergestanden, auf allen Planeten im Grenzland waren Kämpfe ausgebrochen. Über Tote wollte der Schotte jetzt nicht nachdenken, doch er war sich sicher, dass es sie gab, bei dieser Angriffsstärke wäre alles andere undenkbar, Meldungen darüber hatte er noch keine bekommen. Die Truppenstärke des Grenzlandes war noch vorhanden, es gab Schäden, diese Einheiten wurden bereits abgezogen, wie Ramrod I, der auf Alamo notlanden musste. Bastiaan hatte vollkommen richtig gehandelt und das Team herausgenommen, bevor noch Schlimmeres passieren konnte. Wichtig war, dass es allen in seinen Teams gut ging! Er stand aus seiner Sattel-Einheit auf und sah sich um. Colt stand mit seinem Arm in einer Schlinge am Panoramafenster und sah sich die Aufräumarbeiten an. April hatte sich zurückgezogen und sein Pilot lag mehr in seiner Steuereinheit als er saß. Alles war still, jeder musste die vergangenen ereignisreichen Stunden sacken lassen! Er sah sich jeden einzelnen an Bord an, er war stolz auf sein Team, jeder konnte sich auf den anderen verlassen, keiner war Einzelkämpfer!
 

Auf der Royal de luxe war man dabei, alles für die Landung vorzubereiten. Jarred leerte sein Getränk, Ruhe kehrte langsam wieder in ihn ein. “Du siehst nicht gut aus!” sagte Jarred nach einigen Minuten, er hatte schon während der letzten zwei Stunden festgestellt, dass etwas mit Shinjiro nicht stimmte. Und in den letzten Minuten, kam es Jarred vor, wurde dieser immer blasser. Shinjiro, der immer noch neben König Jarred im Kommandostand saß und sich seinen schmerzenden Kopf hielt, gab nur ein kleines Nicken von sich. Denn gut ging es ihm wirklich nicht, musste er zugeben! Er öffnete die ersten beiden Knöpfe seines Hemdes, der Kragen, so kam es ihm vor, wurde von Minute zu Minute immer enger! Kalter Schweiß, bildete sich auf seiner Stirn, sein Atem wurde jedoch nicht leichter, sondern immer schwerer, er entschied sich, aufzustehen und einige Schritte zu gehen, nur um sich gleich darauf abzustützen. Er griff an sein Ohr, doch sein COM-HEAD befand sich nicht mehr dort, ihm rauschten immer noch die vielen Funksprüche durch den Kopf. Strategie Linien und Positionen der einzelnen Schiffe liefen vor seinem inneren Auge ab. Er schüttelte seinen Kopf und kniff seine Augen zusammen, um das alles irgendwie gerade loszuwerden. Auf der Brücke liefen die Offiziere hin und her und gingen ihren arbeiten nach, die ersten auswertungen wurden analysiert, die Piloten wechselten, die Funksprüche rissen nicht ab, die Monarch Deluxe war die Kommandozentrale und alle Schiffe schickten ihre Positionen, beobachtungen, Scans und berichtete von schäden usw… Shinjiro richtete sich auf, er hatte das Gefühl, etwas schnürte ihm den Brustkorb ab. “Wir werden uns zurückziehen, der erste Offizier hat das Kommando übernommen!” sagte Jarred, der schon die ganze Zeit neben seinem Freund stand. Die beiden verließen die Brücke und gingen in einen Besprechungsraum hinter dieser.
 

Nach weiteren 30 Minuten, entschied Saber, den Kurs Richtung Jarr zu setzen, je schneller sie unten waren, umso besser für alle! Rettungsschiffe hatten Vorrang. Ramrod würde sich langsam Richtung Orbit begeben, bis Jarr benötigten sie noch 20 Minuten. Egal an welchem taktischen Punkt sie vorbei kamen, überall waren Patrouillen- und Beobachtungsschiffe unterwegs und Einheiten, die vor Ort gekämpft und alles gegeben hatten. Fireball beschloss den Überflug-Korridor der Versorgungsschiffe zu nutzen, das machte alles zwar langsamer, aber genau das brauchten sie jetzt, etwas gemütliches Segeln. Dem Japaner steckte der Schreck immer noch in den Knochen, um ein Haar wären sie kollidiert, zwei millisekunden später, nicht auszudenken, was passiert wäre. Dass Colt sich dabei verletzt hatte, tat ihm leid, aber besser einen gebrochenen Arm, als schlimmeres! Colt war mit seinen Gedanken bei Robin und Joshua, er hatte mitbekommen, dass auch auf Jarr intensive Kämpfe stattgefunden hatten. Doch er war nicht nur bei seiner Familie, auch bei allen Zivilisten, die ausharren mussten. Er war noch nicht bereit, sich die Nachrichten anzusehen! Alles, was ihm gerade Ruhe verschaffte war, dass sie es geschafft hatten, die Outrider so zu schwächen, dass sie keine Energie mehr aufbringen konnten, um sich zurückzuziehen. Das wurde bereits über den allgemeinen Funk mitgeteilt, um die zurückgebliebenen Schiffe der Outrider im All zu erklären, die sich nicht während eines Kampfes phantomisiert hatten. Das Basisschiff von Gattler konnte nicht nur gestürmt, sondern auch in Gewahrsam genommen werden. Ob auch noch eine Besatzung an Bord war, wusste der Cowboy nicht. Die Tatsache, ein vollkommen intaktes Outriderschiff in die Hände bekommen zu haben, fand er durchaus interessant, es würde viele Erkenntnisse über die Phantom Nasen liefern!
 

Auf Jarr wurde über die Medien Entwarnung gegeben, Erste Hilfe-Einheiten des Militärs fuhren durch die Straßen. Einige Gebäude standen in Flammen oder waren zerstört, Bergungsarbeiten und die ersten Aufräumarbeiten begannen. Hubschrauber und Jets flogen über die Städte. Krankenhäuser liefen unter Code blue, die Notaufnahmen waren voll, Verletzte wurden in die umliegenden Städte weitergeleitet. Auf dem Militärgelände arbeitete man unter Hochdruck die Bahnen von Geröll zu befreien, es waren gerade nur Senkrecht Landungen möglich, die allerdings nicht mehr alle Schiffe aufgrund von Schäden ausführen konnten. Der Tower teilte sich die Arbeit mit dem zivilen Tower des Raumhafens, sie leiteten alle Schiffe, die Verletzte an Bord hatten auf die frei geräumten Plätze und Bahnen, Schiffe mit schweren Schäden wurden auf kleinere Flug und Raumhäfen umgeleitet, sie mussten sofort landen und man hoffte ohne Katastrophe!
 

Der Sanitäter reichte dem Doctor ein Spray, das Morel auch sofort einsetzte und es dem Captain in den Rachen sprühte, dieser wurde wenige Momente darauf auch gleich ruhiger.

Morel nickte und öffnete weitere Knöpfe des Hemdes von Captain Hikari, um mit seinem Stethoskop einen ersten vitalen Wert zu bekommen. Morel zog seine Augenbrauen zusammen und wiederholte es darauf gleich noch einmal. Kalt und eisig wurde es in Shinjiros Rachen, sein Hals brannte, seine Augen waren wie Blei. Shinjiro zwang sie zu öffnen, alles war milchig, Panik stieg in ihm auf. Er spürte, dass ihn etwas kaltes berührte, er drehte sich mit seinen letzten Kräften zur Seite, wurde jedoch in seiner Bewegung gestoppt. Er atmete schwer durch seinen Mund, sprechen konnte er wegen der Kälte in seinem Hals nicht. Schemenhaft nahm er Menschen um sich wahr. “Captain, ich bin es Dr. Morel, bleiben sie einfach liegen, ihnen wird es gleich leichter fallen zu Atmen.” sprach der Arzt beruhigend, während er sich darauf konzentrierte, die richtige Dosis des Medikaments aufzuziehen. Der Sanitäter hielt dem Captain eine Sauerstoffmaske vor, Shinjiro entspannte sich, dank der leichteren Luftzufuhr. Morel setzte die Spritze an und wenige Augenblicke später wurde es ruhiger in Shinjiros Kopf, er fiel in einen Dämmerzustand. Morel wartete weitere fünf Minuten und nickte. Der Sanitäter legte dem Captain, der auf dem Sofa im Besprechungsraum lag, auf dem er vor einigen Minuten zusammengesackt war, die Sauerstoffmaske an. "Was ist los?” fragte Jarred jetzt den Doctor. Morel atmete tief ein: “Ich bin mir noch nicht sicher, genaueres kann ich erst sagen, wenn ich ihn untersucht habe!” war Morels Antwort und richtete sich auf und verließ den Raum, er musste wieder auf die Krankenstation, auf der Deluxe gab es weitere Offiziere, die vor allem unter Erschöpfungszuständen litten. Der Sanitäter richtete noch die Infusion, Royu deutete danach dem Sani an, dass er sich um die anderen an Bord kümmern sollte, er würde hier bleiben und sich melden, falls etwas sein sollte. Der Sani verließ daraufhin den Raum. Jarred nickte Royu zu und folgte dem Sani, die Tür schloss sich, Royu setzte sich auf den Boden und lehnte sich an das Sofa, er war erschöpft und würde jetzt die Ruhe um sich nutzen und seine Augen schließen.
 


 

Robin verblieb noch im Schutzraum, das TV teilte mit, dass die Gefahr vorbei war, aber noch empfohlen wurde, in Sicherheit zu bleiben, wenn man nicht unbedingt den Platz wo man war verlassen musste. Joshua war eingeschlafen. Robin war immer noch geschockt über die Dauer des Angriffes, ganze 6 Stunden waren sie bereits hier. Sie hoffte, dass alle gesund zurückkommen würden. Sie hatte große Angst gehabt, doch sie musste sich zur Ruhe zwingen, dieser Raum half ihr dabei, weil er gut abgeschottet und sicher war! “Hatten Sie an sowas auf Yuma gedacht?” Robin musste darüber unbedingt mit Colt reden! Die ersten Live Bilder aus dem All wurden gezeigt, der zerstörte Asteroid und weitere schauplätze sie entdeckte Ramrod, der, so wie es aussah, noch eine Weile benötigen würde, was gesagt wurde, hörte sie nicht, ihr liefen Tränen der Erleichterung über die Wangen. Colt und die anderen haben es wieder einmal geschafft! Colt verfolgte ein Ziel, Frieden für die Menschen im neuen Grenzland, er wollte, dass seine und alle anderen Kinder in Frieden ohne Angst aufwachsen konnten, und dafür tat er alles! Sie hörte zu, erste Analysen wurden mitgeteilt, die Outrider wurden soweit zurückgedrängt, dass es einige Zeit ruhig bleiben würde! Sie atmete durch und schaltete das Gerät auf Stumm, mehr wollte sie nicht hören oder sehen. Ausschalten ließ sich das TV nicht, es war der “Rescue Modus” aktiviert worden, um die Bevölkerung weiterhin auf dem Laufenden zu halten.
 

Im Krankenhaus sah auchh Sincia die Live-Bilder des Nachrichtensenders, sie begann vor Erleichterung zu weinen. Sie hatte Sara auf dem Arm, wie die anderen Mütter und Väter auf der Kinderstation. Noch immer hatte sie Angst und Panik bei diesen Kämpfen, alles andere wäre auch unnatürlich, doch das Beruhigungsmittel hatte gewirkt. Sie wusste, dass die Krankenhäuser unter militärischem Schutz bei Angriffen standen, aber auch jeder noch so gute Schutz konnte einmal versagen. Das, was sie beruhigte, war die Tatsache, dass Richard in absehbarer Zeit bei ihr sein würde, das würde die nächsten Stunden erträglicher machen!
 


 

König Jarred hatte sich auf der Deluxe in sein Büro zurückgezogen,seine Augen waren geschlossen, die letzten Stunden waren mehr als anstrengend gewesen, nicht nur für ihn, sondern für alle Beteiligten. Doch hatten sie es geschafft, trotz mehrerer Strategieänderungen ging die Kessel-Taktik auf. Jarred schwirrten immer noch viele Informationen durch seinen Kopf. Es klopfte und er öffnete wieder willig seine Augen. Dr. Morel trat ein, nachdem Jarred den Türöffner betätigt hatte. “Eure Hoheit, wir werden in den nächsten 30 Minuten landen!” teilte der Arzt dem König mit. Jarred nickte “Das ist gut, die Besatzung muss von Bord!” Morel nickte bestätigend. “Wie ist die Lage?” fragte Jarred: “2 red, 10 yellow und mehr als 20 green.” gab Morel über den Krankenstand der Besatzung Auskunft. Jarred nickte: “Wie ist das weitere vorgehen, eure Hoheit?” wollte Morel wissen, als er näher trat. “Er kommt in den Palast, lassen sie alles vorbereiten, was sie benötigen!” sagte Jarred müde. “Nun!” begann der Doctor erneut, doch Jarred unterbrach ihn: “Um alles Weitere kümmern wir uns, wenn wir wissen, was los ist, jetzt ist erst einmal wichtig, dass die Infrastruktur wiederhergestellt wird und alle Verletzten Hilfe bekommen!” teilte der König mit. “Natürlich!” war Morels knappe Antwort und verließ das Büro. Jarred lehnte sich wieder in seinen Ledersessel zurück. Im Palast war Shinjiro sicher, nicht nur vor Übergriffen, auch vor der Presse und weiteren unerwünschten Blicken. Der Palast von Jarr hatte eine voll ausgestattete Krankenstation, mit zwei Zimmern, die für Notfälle eingerichtet war.
 

Ramrod befand sich im Landeanflug, sie würden etwas abseits auf dem Militär-Raumhafen landen, der Überflug über die Stadt hatte die ruhige Stimmung an Bord noch stiller werden lassen.In Saber krampfte es sich, als er an Sincia und ihre Ängste dachte. Das Krankenhaus war noch im Takt, sah er, es stand auf der Code Blue Liste und war somit eines der Notfallkliniken für Schwerverletzte. “Bitte lächeln!” unterbrach Fireball die Stille, als die Spotterpoints ins Sichtfeld kamen, Kameras waren auf die Landebahnen gerichtet, die die zurückkommenden Schiffe verfolgten und willkommen hießen. “Ach, wir sind nicht das Highlight, hinter uns kommt die Deluxe!” kam es erklärend von Colt, der sich alles nur über seinen Monitor ansah, bewusst blendete er die Stadt aus, was ihm nicht wirklich gelang!
 

Die Royal Deluxe, das neue Flaggschiff des Königreichs, das noch nicht einmal offiziell vorgestellt worden war, aber für den Angriff vorzeitig aktiviert werden musste. Die Kampfstärke war einfach beeindruckend. Und mit der komplett eingerichteten Kommandozentrale konnte dieses Schiff alles am Boden und in der Luft im Blick behalten! Majestätisch setzte das riesige Schiff auf und rollte in einem gut abgeschirmten Hangar.
 

Fireball war direkt nach der Landung nach draußen gegangen nicht nur um sich einen schnellen Überblick der sichtbaren Schäden zu verschaffen vor allem wollte er frische Luft in seine Lungen zu bekommen und sich zu aktivieren, in den letzten Stunden hatte er nur auf seine Instrumente geschaut, sein Blick musste sich erst wieder an die weite außerhalb von Ramrod gewöhnen. Er spürte Erschöpfung in seinen Knochen, doch zur Ruhe kam er nicht, das Adrenalin musste sich erst wieder abbauen. Er blickte über das Flugfeld, auf dem Schiffe und Gleiter landeten, einige Bahnen waren vollkommen zerstört. “Gut geflogen, Hombre!” Fireball blickte neben sich und nickte seinem besten Freund zu: “Du auch!” Mehr Worte benötigten die beiden nicht. Ja, Fireball war beeindruckt von Colts Außenmission mit dem Bronco Buster, ohne diese Ablenkung hätten sie keinen Handlungsspielraum mehr gehabt, um aus dem Kessel vor Alamo herauszukommen. Es war alles ein perfektes Zusammenspiel gewesen, sie hatten bewiesen, dass sie als Team in diesen Ausnahmesituationen funktionierten. Trotz der zeitlichen Trennung, die sie vor einigen Monaten noch gehabt hatten. Colt hockte sich hin, er hatte das Gefühl, dass ihm seine Beine weich wurden. Sein Hut fiel vom Kopf und landete vor seinen Füßen. Fireball drehte sich zu seinem Freund, "Was war los?” Doch Fireball wusste es und hob den Hut des Cowboys auf, um danach den Cowboy am Arm zu halten. Der Cowboy griff sich mit einer Hand zwischen die Augen. Fireball hockte sich neben seinem Freund, der gerade wohl in einem GAS steckte. “GAS, war eine Reaktion des Körpers, nach langen anhaltenden Stressreizen.” das plötzliche realisieren, dass es vorbei war, löste diese Reaktion aus, dazu kam die Übermüdung und Überflutung der Geschehnisse vor Ort, Colt machte sich Sorgen um Robin, den Mini-Cowboy und Joshua, alles Faktoren, die dem Cowboy gerade nicht förderlich waren um einen Cut zu bekommen. Fireball reichte Colt sein Wasser, der Cowboy nahm es dankend entgegen und leerte die angefangene Flasche. “Ich brauche noch einige Momente!” sprach Colt leise und setzte sich jetzt auf den Asphalt. “Okay!” antwortete Fireball und setzte sich still neben ihn. Sie beobachteten die Starts und Landungen, die im Minutentakt stattfanden. Vier Techniker versorgten Ramrod. Ließen die beiden jedoch in Ruhe, auch sie wussten, was da gerade los war! Sah man es doch oft nach einem Kampf, dass die Besatzungen der Schiffe einige Zeit benötigten, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Saber stieg die Rampe hinab. Auch er wollte erst einmal tief einatmen. Gerade hatte er April gebeten aufzuhören zu arbeiten, die Blondine hatte nämlich schon vorgehabt die Systeme zu checken, das konnte auch noch bis morgen oder übermorgen warten! Jetzt war es wichtig, dass sie alle herunterkommen und in den nächsten Stunden hoffentlich den Schlaf finden, den sie brauchen! Seinem Team auf Ramrod I ging es gut, er hatte Rücksprache mit Bastiaan gehalten. Langsam ging er auf seinen Piloten und Scharfschützen zu, hockte sich hinter die Beiden und legte jedem eine Hand auf die Schulter. “Gute Arbeit Freunde!” und rüttelte die beiden durch. Um sie aus ihrer Starre zu lösen. “Feierabend, ein Shuttle ist angefordert und wird uns ins Hauptgebäude bringen, da wirst du deinen Arm ansehen lassen!” gab Saber Auskunft, seine beiden Freunde nickten und begannen sich zu bewegen. Colt setzte sich seinen Hut wieder auf und zog ihn sich tief ins Gesicht. Saber ließ den Lockenkopf vorlaufen, er und Fireball würden Colt die nötige Rückendeckung geben!
 

“Na, dann Partner, wir sehen uns!” verabschiedete sich Colt, dessen Arm in einer Schiene steckte, von Fireball und ging die wenigen Meter zu seiner Robin, die bestimmt schon sehnsüchtig auf ihn wartete. Fireball sah seinem Freund nach, bis er in der Einfahrt des Nachbarhauses verschwunden war. Der Japaner sah sich um, es war einiges los auf der Straße, Bäume, Beton und anderes Zeug lag verstreut herum. Die Straße war zum Teil von dem scharfen Flakfeuer der Outrider durchlöchert worden, Aufräumarbeiten von Militär und ortsansässigen Firmen wurden auch schon durchgeführt, einige Anwohner halfen kräftig mit. Diese Gegend war aufgrund der Nähe des Militärgeländes ein Hauptangriffsziel, doch hatten die Bodentruppen Schlimmeres verhindert. Auch die Einfahrt zum Haus seiner Eltern sah nicht besser aus, das Auto seines Vaters war ein Totalschaden, eine Laterne hatte sich auf diesem niedergelassen, das Haus war jedoch unversehrt geblieben. “Das nenne ich mal eine massive Bauweise!” kommentierte er den Anblick und schon krochen in ihm die Sorgen um seine Mutter hoch, sie war zwar nicht allein gewesen, schließlich war Großvater da, jedoch wird das alles nicht so leicht von ihr abprallen. Von seinem Vater selbst hatte er seit dem Ende der Schlacht nichts mehr gehört. Um das Auto würde er sich später kümmern, beschloss er und ging ins Haus!
 

In Dr. Morels Ordination im Palast kam Captain Hikari langsam zu sich, sein Blick war noch immer milchig, er nahm Leute um sich herum wahr, die Stimmen waren hallend und weit weg. Ein kalter kurzer Schmerz zuckte durch seinen Körper. Vor ihm war ein Gesicht, das er nur schemenhaft erkannte: “Mr. Hikari! Hören Sie mich?” Immer und immer wieder wiederholte Dr. Morel seine Frage, bis er den Pen abermals an Hikaris Unterarm ansetzte. Shinjiro drehte seinen Kopf schwerfällig zur Seite: “Ja!” kam es angestrengt von ihm, um ihn herum wurde es wieder undurchsichtig. Morel war vorerst einmal beruhigt, dass der Captain auf seine Anrede überhaupt reagiert hatte. Er ließ ein Beruhigungsmittel über die Infusion laufen, einschlafen würde der Captain nach diesem Einsatz allein. Dr. Morel selbst würde sich auch erst einmal zurückziehen, gab jedoch Anweisungen an seinen Kollegen weiter.
 

Sincia fiel Saber direkt um den Hals, als er das Krankenhauszimmer betrat. Nie wieder wollte sie ihn loslassen! Sie weinte bitterlich, aber vor Freude und Erleichterung! Auch dem sonst so kühnen Schotten stiegen Tränen auf. Seine Anspannung und Haltung, die er die ganze Zeit gewahrt hatte, ließ jetzt nach und sie mussten sich setzen. Er war stark für sein Team gewesen, er hatte nach dem Kampf weiterhin den Überblick und den Funkkontakt nach Alamo und Yuma gehalten. Doch jetzt konnte er auch seine Fassung nicht mehr wahren, er begann am ganzen Körper zu zittern. Sincia erschrak und stand schnell auf, um ihm ein Glas Wasser zu holen. Sie konnte sich nur ansatzweise vorstellen, welch einer Verantwortung er in den letzten Stunden ausgesetzt sein musste. Saber stand noch einmal kurz auf, er hatte seine kleine Prinzessin noch gar nicht gesehen und begrüßt, doch daraus wurde nichts, ihm überkam ein schwerer Schwindel und musste sich sofort wieder setzen, doch sein Körper wollte liegen. Sincia ließ vor Schreck das Glas Wasser fallen, als sie die Bewegungen ihres Mannes sah und betätigte den Knopf, um eine Schwester zu rufen.
 

Colt und Robin saßen auf dem Sofa aneinander gekuschelt. Robin erzählte ihrem Cowboy, wie sie den Angriff in Jarr erlebt hatten und wie froh sie war, ihn jetzt wieder hier in ihren Armen zu haben! Colt hatte Mühe, seiner Robin zu folgen, freute sie sich doch so sehr, er kuschelte sich näher an sie heran. Genau das war es, was ihm in den letzten Tagen so sehr gefehlt hatte! Robin kraulte dem Cowboy sanft durch seine Locken, nach einigen Minuten merkte sie, dass Colt immer stiller geworden war, er war in ihren liebevollen, streichelnden Armen eingeschlafen. Die blonde Lehrerin musste schmunzeln, ja er muss einfach vollkommen erschöpft sein, sie würde noch eine Weile so sitzen bleiben und seine Nähe genießen!
 

Royu hatte die undankbare Aufgabe, Hitomi von Shinjiros Zusammenbruch zu benachrichtigen. Sie war fassungslos und wollte am liebsten sofort zu ihm. Er hatte Mühe, sie zu beruhigen. Fireball war ebenfalls geschockt, er stand neben seiner Mutter und begleitete sie nach oben, sie hatte doch alles schon vorbereitet, damit sie sich ausruhen konnten und nun kam ihr Mann nicht nach Hause. Royu sah seinem Neffen und Hitomi nach, er hatte vor zu duschen und sich hinzulegen. Er stieg die ersten beiden Stufen der Treppe hinauf: “Also hat er es bis zum Schluss durchgezogen!” hörte er die Stimme seines Vaters hinter sich. Royu wandte sich langsam seinem Vater zu: “Ist das alles, was dich interessiert?” fragte er und sah seinen Vater mit müden, fassungslosen Augen an. Der Großvater nickte: “Er ist der First Grad!” Royu wollte zu etwas ansetzen: “Geh dich hinlegen!” sagte der Großvater und ging wieder auf die Terrasse, Mikan folgte dem Großvater tapsend. Royu sah ihm nach: “Was?” sprach er leise vor sich und schüttelte mit seinem Kopf, er dachte, sich verhört zu haben. Fireball stand oben auf dem Treppenabsatz und hatte die kurze Unterhaltung der beiden mitbekommen. Royu ging an ihm vorbei und klopfte seinem Neffen fest auf die Schulter.
 

Am nächsten Morgen hatte Colt gerade von Robin am Frühstückstisch erfahren, dass Saber im Krankenhaus lag. Er informierte April und Fireball. Dadurch drang auch die Nachricht zum Cowboy durch, dass Captain Hikari ebenfalls nicht zu Hause eingetroffen war und im Palast behandelt wurde. So war es klar, wer vorerst die Stellung auf Ramrod halten würde, damit alle einen Ansprechpartner hatten. Für die nächsten Stunden folgte er jedoch der letzten Anweisung des Schotten, die besagte, “Ausruhen!” Welch eine Ironie, dachte Colt, als er sich den letzten Happen seines Pancakes in den Mund schob. Für Colt war das alles nur eine Frage der Zeit gewesen, die Dauerbelastung, welche Saber in den letzten Monaten ausgesetzt war, hatte jetzt seinen Tribut gefordert. Er würde dem Highlander im Laufe des Tages einen Besuch im Krankenhaus abstatten.
 

Captain Lorenz, saß am späten Vormittag im Hangar, er würde in den nächsten Tagen das Kommando übernehmen. Er hatte Rücksprache mit Yuma und Alamo gehalten, alle Aufräumarbeiten liefen. Lancelot fiel auch für unbestimmte Zeit aus. Einige seiner Männer standen mit den Mechanikern an den Jets, die Schäden mussten aufgenommen und repariert werden. Einsatzfähige Jets würden in der nächsten Stunde aus Alamo eintreffen. Er stand mit einem tiefen Seufzer auf und streckte sich durch. Und würde jetzt einen Rundgang auf dem Gelände machen.
 

Saber öffnete langsam seine Augen, ein tiefes Stöhnen verließ seine Kehle und er schaute sich um, als ihm bewusst wurde, wo er gerade war, wollte er sich schnell aufrichten. Doch sein Kreislauf machte ihm einen Strich durch die Rechnung, er wurde von dem aufkommenden Schwindel sofort wieder zurück in sein Kissen gedrückt, eher geschleudert, so kam es ihm vor. “Nicht so schnell, Boss, du bleibst liegen!” hörte Saber Colts Stimme und der Highlander legte eine Hand auf seine Stirn: “Wie bin ich?” zu Ende sprechen brauchte er nicht, Colt erzählte ihm schon alles. “Und jetzt hütest du eine Woche das Bettchen!” beendete der Cowboy seine bildliche Beschreibung. “Ich habe bereits alles mit Shinji und Lorenz geklärt!” Saber musste etwas lachen: “Ja, das beruhigt mich jetzt!” Colt blickte zu der halb durchgelaufenen Infusion, "Was geben die Saber da gerade?” fragte er sich. Aber der Cowboy ließ es stehen und setzte sich wieder. Saber nahm die Hand von seinen Augen, der Schwindel war vorbei: “Und Captain Hikari?” fragte der Schotte, der seit dem Ende des Kampfes nichts mehr vom First Grad gehört oder gar gesehen hatte. “Tja, der liegt auch flach, nur etwas luxuriöser als du! Obwohl du schon First Class liegst, Einzelzimmer und so. Du verstehst, was ich meine!” war Colts breit grinsende Antwort, Saber verstand gerade nur Bahnhof und sah Colt fragend an: “Ja, mehr weiß ich auch nicht!” erklärte Colt darauf. Saber nickte. “Und ich habe heute eine entzückende kleine Schottin kennengelernt, ziemlich laut, aber bezaubernd.” Saber musste darauf breit grinsen, er kannte sein Mädchen, Sara ließ sich nur von Sincia und ihm halten, sogar bei den Schwestern fing sie an zu quengeln. “Nimm es nicht persönlich, das macht sie bei allen anderen auch!” versuchte Saber zu schlichten, Colt winkte ab: “Warts ab, wenn sie mich mit meinem besten Hut sieht!” lachte der Cowboy liebevoll, die kleine Sara hatte ihn verzaubert, erstaunt war er, wie so ein zartes Baby schon so kräftig sein konnte.
 

“Geht es dir besser?” fragte Jarred Shinjiro, als er seinen Freund besuchte. Shinjiro blinzelte einige Male und ließ daraufhin seine Augen geschlossen, ihm war es zu hell im Raum, obwohl die schweren Vorhänge zugezogen waren. Er schüttelte leicht mit seinem Kopf, um die Frage von Jarred zu beantworten. Jarred blickte fragend zu Morel, der den Captain beobachtete. Der Doctor fragte: “Haben sie schmerzen?” Doch Hikari antwortete nicht, er griff sich mit einer Hand, an dessen Handrücken eine Flexüle angebracht worden war, an die Stirn. Dem Arzt reichte diese Reaktion vollkommen, sein Patient hatte Schmerzen und konnte sie nicht äußern. Er zog ein Schmerzmittel auf. Shinjiro hatte den Drang zu Husten, doch es gelang ihm nicht. Morel ließ von seinem Vorhaben ab und legte sich sein Stethoskop an und hörte etwas länger als normal dem Atem- und Herzgeräuschen zu. “Etwas stimmte hier gerade nicht!” bemerkte Jarred.
 

Saber genoss seine Auszeit, was ihm anfangs schwer fiel, war jetzt das schönste, was ihm passieren konnte. Sara lag auf seiner Brust, die beiden hatten vor wenigen Minuten ein ausgiebiges Nickerchen gehalten. Sincia hatte die Zeit, in der die beiden geschlafen hatten, genutzt um zu lesen, etwas was sie in den letzten Wochen sehr vermisst hatte. Vor Sara hatte sie alles gelesen, was ihr zwischen die Finger kam, umso erholsamer waren diese zwei Stunden für sie, in der sie seit langem mal wieder abschalten konnte. Und das Bild, das ihr Sara und Richard beim Aufsehen geboten hatten, war einfach zu schön. Jetzt hatte ihr Mann auch einmal richtig viel Zeit, die er mit ihr und Sara verbringen konnte. Es wird Ihnen allen sehr guttun! Waren ihre Gedanken, während sie Richard beobachtete, der seiner Tochter das Fläschchen gab. Noch 2 Tage musste er im Krankenhaus zur Überwachung bleiben, gekümmert wurde sich ausgezeichnet, obwohl das Krankenhaus derzeit überbelegt war mit Verletzten, doch es waren keine Versorgungsengpässe zu spüren. Was Sincia beeindruckte und hoffte, dass alle die Hilfe benötigten, sie auch bekamen! Denn sie hatte auch gehört, dass auf den kleineren Planeten, wo es nur ein oder zwei Siedlungen gab, die Versorgung mit Lazaretten aufrechterhalten wurde. Und dafür sogar Einheiten von der Erde angefordert werden mussten. Was es sonst für Neuigkeiten im Grenzland gab, wusste sie nicht, wenn Sara im Zimmer war, sollte kein TV Gerät laufen! Sara war die Neugier ins Gesicht geschrieben, alles schaute sie schon an und wusste genau wer im Raum war und bei wem sie war und sein wollte. Dankbar war sie, für Hana Royus Frau, mit der sie regelmäßig telefonierte, viele hilfreiche Tipps hatte sie bekommen, vor allem, was das lagern und die pflege anging, nicht das ihr die Schwestern auf der Station nicht auch halfen, doch es war etwas anderes, diese Informationen von einer erfahrenen Mutter zu bekommen, die selbst einmal in der Situation war.
 

Colt hatte es sich doch nicht nehmen lassen, wenigstens auf dem Gelände nach dem Rechten zu sehen! Im Offizierskasino traf er auf Kameraden des KOK und der amerikanischen Delegation, die Stimmung war halbwegs gut, auf der Detroit hatte es auch Verletzte gegeben. Es wurde sich ausgetauscht.
 

Es klopfte und die Tür wurde geöffnet, Hitomi trat mit ihrem Sohn ein. Jarred kam den beiden entgegen. Die Sorge stand Hitomi ins Gesicht geschrieben. Sie begrüßten sich und Jarred führte die beiden hinter die Abtrennung. Fireball sah sich um, das Licht war gedimmt, die Vorhänge, die eine große Fensterfront vermuten ließen, waren zugezogen, heller polierter holzboden war im Raum verlegt, es gab eine gepolsterte sitzecke und die einrichtung waren alte schwere Regale und schränke, wie Fireball fand, würden nicht vereinzelt medizinische Geräte oder Dinge auf einer Ablage stehen, würde er denken, gerade ein Gästezimmer betreten zu haben. Er trat hinter die Abgrenzung, die den Raum teilte und stoppte am Fußende des Bettes, sein Vater war blass und schien zu schlafen, obwohl Dr. Morel etwas anderes erzählte. Es behagte ihm nicht, seinen Vater so zu sehen, es war nicht das Bild, was er von ihm kannte. Hitomi war direkt zu ihrem Mann gegangen, während sie ihm über einen Arm strich hörte sie Morel zu: “Es ging ihm an Bord schon nicht gut, ich vermutete, das es die Luftaufbereitung an Bord war, das Schiff ist neu und diese Anlagen wurden noch nicht zu einhundert Prozent durchgeblasen, es hatten auch andere Offiziere an Bord kurzzeitig Probleme damit, die sich jedoch schnell beheben ließen.” erklärte Morel seine ersten Beobachtungen. Hitomi nickte und sah zum Arzt, der ihr auf der anderen Seite des Bettes gegenüberstand und auf seinem Tablet etwas tippte. “Aber?” fragte sie und sah wieder zu ihrem Mann. Morel nickte: “Ich beobachte seit einigen Wochen kleinere Veränderungen in seinem Blutbild, darüber habe ich ihn auch aufgeklärt.” Dr. Morel zeigte Hitomi den Wert auf dem Tablet. Fireball stellte sich langsam neben seine Mutter und blickte auf einige Zahlen und Werte. “Es sind bestimmte Marker, die auch auf das verabreichte “Tephikanol” vor einigen Monaten hinweisen könnten.” erklärte der Doctor. Fireball sah auf, daran hatte er überhaupt gar nicht mehr gedacht. “Und das bedeutet?” fragte er und sah wieder auf die Grafik, die einen kontinuierlichen Anstieg mehrerer Werte zeigte. Morel nahm das Tablet wieder ansich: “Nun, ich halte gerade rücksprache mit einigen Kollegen, die sich mit verabreichten Tephikanol auskennen, das Problem ist, man kann nie sicher sein, ob die Symptome davon ausgelöst wurden, oder sich ein natürlicher krankheitsverlauf ankündigt. Ausgelöste Erkrankungen durch Tephikanol können wir nicht mit den allgemeinen Mitteln behandeln, andersrum genauso, deswegen halte ich mich gerade sehr zurück.” gestand Morel, dass ihm gerade in beide Richtungen die Hände gebunden waren. Jarred verschränkte seine Arme und dachte nach.

Nachwehen

Vier Tage später: Shinjiro öffnete schwerfällig seine Augen, alles war verschwommen, das Licht im Raum war gedämpft. Er versuchte, tief einzuatmen, was sich als schwierig erwies, unmittelbar darauf schoss ein stechender Schmerz durch seinen Körper. Leise stöhnte er auf und war dabei wieder einzuschlafen: „Shinjiro!“, vernahm er eine Stimme, aber er konnte sie nicht zuordnen. Ein weiteres Stöhnen verließ seinen Mund, ohne sich zu bewegen. Es wurde wieder ruhig, dunkel und still um ihn. Ein kalter kurzer Schmerz erinnerte ihn daran, dass er wach werden wollte. „Mr. Hikari! Können Sie mich hören?“, drang es abermals in sein Bewusstsein. Er versuchte seinen Kopf zu bewegen, was ihm gleich darauf Kopfschmerzen bescherte. Darauf strömte sauerstoffreiche Luft in sein Gesicht, tiefes erholsames Einatmen gelang trotzdem nicht wie gewohnt. Langsam und etwas unsicher bewegte er seine Hand und rieb sich seine Augen. „Können Sie mich hören?“, hörte er die Frage erneut. Er nickte. „Tut ihnen etwas weh?“ Shinjiro ließ seine Hand zurücksinken und blinzelte mehrmals vor sich: „Hmm …“, brachte er mühsam heraus, darauf schnürte sich seine Kehle krampfartig zu, seine Lungen brannten, als würden sie reißen. Er spürte, wie ihm etwas in den Rachen gesprüht wurde, was ihm Erleichterung verschaffte. Shinjiro riss seine Augen auf, das Bild wurde schärfer, das Licht im Raum war angenehm. „Er kommuniziert, das ist gut!“, hörte er Dr. Morels Stimme. Jarred und Hitomi nickten, Morel entfernte aus dem Zugang am Handgelenk die Spritze mit dem Medikament. Hitomi betrachtete ihren schlafenden Mann und strich über seinen Arm. Die letzten zwei Tage hatte er unter starken Medikamenten gestanden, damit Dr. Morel, mit seinen Kollegen, die umfangreichen Untersuchungen durchführen konnte. Um eine Tephikanolvergiftung ausschließen zu können! Nach wenigen Tagen konnte Entwarnung gegeben werden.
 

„Also eine starke Lungenentzündung!“, wiederholte Jarred Morels Diagnose! Der Arzt nickte ernst: „Im ersten Moment klingt diese Diagnose, gebe ich zu, besser als eine Tephikanolvergiftung!“ Morel öffnete einige seiner Aufzeichnungen auf dem Tablet. „Seine Entzündungswerte stiegen in den letzten sechs Monaten kontinuierlich an, blieben jedoch immer im tolerierbaren Bereich.“ begann Morel zu erklären: „Als er vor gut einem Jahr durchgecheckt wurde, waren seine Blutwerte 1A, es gab keine Auffälligkeiten!“ Jarred setzte sich bequemer in den Sessel, um Morel entspannter folgen zu können. „Interessant wird es hier!“ Dr. Morel legte das Tablet in die Mitte, das eine Verlaufskurve zeigte: „Sein Immunsystem!“ Hitomi sah vom Tablet auf. Morel nahm das Tablet nach einigen Augenblicken wieder an sich: „Es fiel mir selbst auch erst vor einigen Wochen auf.“ Jarred sah Morel fragend an, hörte jedoch erst einmal weiter zu! „Als er vor 13 Monaten zurückkam, haben wir alle etwas Entscheidendes vollkommen außer Acht gelassen, nämlich die Tatsache, dass er 16 Jahre nicht hier gelebt hat!“ Hitomi sah von Morel zu Jarred, der König setzte sich etwas auf. „Er war 16 Jahre lang nicht unseren Viren und Keimen ausgesetzt gewesen. Sein Immunsystem hat zwar eine Erinnerung daran und konnte angemessen reagieren. Doch das auch nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt!“ Dr. Morel machte eine Pause, um das Gesagte sacken zu lassen. Jarred und Hitomi bekamen so langsam eine Ahnung, worauf Dr. Morel hinaus wollte. „Also hätten wir ihn direkt nach seiner Ankunft vorsichtshalber isolieren sollen!“ Morel nickte und Jarred musste zugeben, dass keiner das auf dem Schirm gehabt hatte. „Im Winter hatte er nur eine leichte Erkältung, wie wir alle.“ erinnerte sich Hitomi. Morel nickte: „Im Normalfall nichts Aufregendes. Er stand seitdem er wieder hier ist, kontinuierlich unter Stress, das schwächt das Immunsystem, ich vermute, dass die Erkältung nicht wirklich auskuriert wurde, und sich festsetzte.“ fügte Morel jetzt mit an. „Ich vermute, dass diese Lungenentzündung schon länger in ihm reift. Und die letzte Schlacht der Auslöser war!“ Jarred verstand: „Also war es die Luftfilteranlage!“ Morel nickte: „Ja, für ihn wurde sie zum Problem! Wir alle an Bord hatten eine halbe Stunde mit der schlechten und immer dünner werdenden Luft zu kämpfen gehabt, aber in diesen 30 Minuten sammelte sich von 120 Menschen an Bord alles in der Luft! Den Befunden zufolge haben alle Besatzungsmitglieder und auch sie eure Hoheit alles gut weggesteckt, es war unangenehm, aber dann auch vorbei, als die Anlage durchgeblasen war.“ Hitomi blickte zum Bett, in dem ihr Mann lag: „Aber es war zu viel für ihn!“, sprach sie leise vor sich. „Ja!“, bestätigte Morel, der Arzt atmete darauf tief ein und aus: „Es ist durchaus ernst! Ich muss sagen, wie es isst, sollte sich diese Erkältung vor wenigen Monaten im Körper festgesetzt haben, kann es sein, dass er sich davon nicht mehr erholt!“ redete Dr. Morel Klartext, was ihm nicht gefiel, doch es musste sein! „Ich lasse bereits das andere Zimmer vorbereiten, um ihn wenigstens jetzt, so gut es geht, zu isolieren!" begann Morel seine vorgesehene Behandlung zu erläutern.
 

Fireball stand vor dem zerstörten Wagen seines Vaters. Heute hatte er sich vorgenommen, das Auto abholen zu lassen, der Abschleppdienst würde in wenigen Stunden da sein. Jetzt wollte er zumindest die persönlichen Gegenstände seines Vaters aus dem plattgedrückten Wrack bergen. „Moin Partner!“, vernahm er die Stimme von Colt, der von seiner morgendlichen Runde zurückkam und das Auto musterte. „Tja, das nenne ich mal Totalschaden!“ kommentierte der Cowboy den Anblick. Fireball nickte und versuchte durch ein kaputtes Fenster in den Innenraum zu greifen, was ihm aber nicht gelang, und die Verletzungsgefahr war zu groß. Frustriert trat Fireball gegen die verbeulte Tür des Wagens. Colt riss seine Augen auf: „Ähm, ist alles ok, Hombre?“ fragte der Cowboy vorsichtig nach und beobachtete seinen sichtlich wütenden Freund, wie er sich durch die kurzen Haare ging und das Garagentor öffnete: „Ja, alles super!“ kam es genervt von Fireball und griff nach einem Hammer. „Ooookaaay!“, sprach Colt langsam vor sich und ließ seinen Freund nicht aus den Augen. Fireball schlug die eh schon kaputte Scheibe auf der Beifahrerseite ein. Und beugte sich darauf durch das zerquetschte Fenster, es gelang ihm, das Handschuhfach zu öffnen, ohne sich dabei zu verletzen und griff einfach hinein. Das gleiche Spiel wiederholte er auf der Fahrerseite. Colt, der Zaungast, beobachtete misstrauisch seinen Freund, der gerade mit irgendetwas nicht klarzukommen schien und das lag bestimmt nicht an dem schrottreifen Auto. Fireball legte die geborgenen Sachen neben dem Wagen ab und begutachtete diese oberflächlich. Colt hockte sich neben Fireball: „Willst du reden?“ Fireball blickte nicht auf, er überflog die persönlichen Gegenstände seines Vaters. Darunter waren einige Papiere, ein Buch und eine Powerbank, nichts Besonderes und er legte alles vor sich wieder ab. „Nein, als ob man alles immer mit reden lösen könnte!“, sagte er und stand wieder auf. Nachdem Colt diese Antwort von seinem Freund erhalten hatte, hob er eine Augenbraue und überflog die Gegenstände vor sich. Er nahm beiläufig das Buch, das auf dem Stapel lag, und richtete sich auf. „Wie geht es deinem Vater?“, fragte Colt das für ihn naheliegendste und er begann in dem Buch zu blättern, schaute aber nicht wirklich hinein, er wollte einfach etwas in den Händen haben. „Blendend!“, war die immer noch gereizte Antwort des Japaners. „Hm!“, nickte Colt und sah von dem Buch auf und ging einige Schritte auf Fireball zu: „Shinji, ich denke …“ begann der Cowboy ruhig, doch Fireball schnitt ihm das Wort mitten im Satz ab: „Ich will nicht reden! Und auch nicht wissen, was du denkst!“ kam es lauter von Fireball und warf Colt dabei einen ernsten Blick zu und trat darauf mit ganzer Kraft gegen das Auto. Der verschwitzte Lockenkopf ließ seine Arme sinken und presste seine Lippen fest aufeinander: „Gut, dann schlag und trete weiter darauf ein, dann spart ihr euch die Schrottpresse!“ Fireball holte erneut aus: „Ja, vielleicht ist genau das mein Ziel!“ Colt atmete einmal tief ein, um nicht auch gleich loszupoltern, denn das wäre jetzt kontraproduktiv, wusste der Cowboy. Er hatte zwar keine Ahnung, welche dicke Laus Shinji über die Leber gelaufen war, aber das hier, was sich ihm bot, war der Fireball den er kannte. Und genau dort musste er ihn jetzt auch abholen!

Colt holte aus und trat mit ganzer Kraft gegen die Beifahrertür des Schrottautos. Fireball, der mittlerweile vollkommen außer Atem war, drehte sich erschrocken Colt zu. „Ja, scheiß Auto, scheiß Krieg, scheiß Planet, scheiß Situation!“ trat Colt lautstark, mit jedem Scheiß, kraftvoll gegen die verbeulte Karosserie. Und Colt musste innerlich zugeben, es half ihm gerade auch, seinen ganzen aufgestauten Frust über die letzten Wochen und vor allem Tage loszuwerden, wenigstens physisch! Fireball stieß Colt unsanft weg, doch der Cowboy nutzte die Gelegenheit und hielt Fireball am Arm fest: „Los jetzt du!“ Und er stellte seinen Freund unsanft vor das Auto: „Lass es raus, ist doch egal! Und ja, du hast recht, man muss nicht immer reden!“ sagte Colt ernst und trat erneut gegen die Hintertür. Fireball löste sich, aus Colts griff und ging zwei Schritte auf Abstand. Er hörte Colt weiter fluchen und hob seine Hand, in der anderen hielt er immer noch den Hammer: „Scheiße, ja man!“, schrie er und schmiss den Hammer mit voller Kraft in die Frontscheibe und taumelte danach erschrocken vor sich selbst zurück. Colt sprang zur Seite, mit so einer heftigen Reaktion hatte er nicht gerechnet und benötigte erst einmal einen Moment, um sich selbst auch wieder zu fassen. Beide atmeten schwer und sahen sich an. Colt ging nach einigen tiefen Atemzügen auf Fireball zu: „Bist du wahnsinnig, oder einfach nur bescheuert?“ und griff wieder nach dem Piloten: „Du hättest mich mit dem Ding treffen können!“, sagte er stinksauer zu Fireball und ruckte ihn einmal fest durch. Fireballs Augen wurden vor Schreck immer größer, als ihm seine Tat nochmals bewusst wurde: „Lass mich los, Kuhhirte!“ und er wollte sich aus Colts festen Griff befreien, dabei fiel dem Cowboy das Buch, welches er noch in einer Hand gehalten hatte, auf den Boden, doch Fireball ließ er nicht los. Colt hatte Mühe, seinen Freund festzuhalten, dessen halbes T-Shirt er schon in der Hand hielt. Daraufhin drehte Fireball sich nach unten weg und schlüpfte einfach aus seinem Shirt, sodass der Cowboy nur noch den Stoff in seinen Händen hielt. Als Colt merkte, was hier gerade geschah, schleuderte er das Shirt seinem Freund ins Gesicht: „Verdammt!“, kam es aus seiner Kehle. Fireball verlor daraufhin das Gleichgewicht und landete auf seinen vier Buchstaben und blieb vor der Garage mit Blick auf die verbeulte Motorhaube sitzen. Colt war außer Atem, seine Sporteinheit hatte er doch heute schon hinter sich, Krafttraining stand heute nicht auf seinem Plan. Fireball war ihm zwar körperlich unterlegen, aber unglaublich schnell und wendig. Als er sich wieder beruhigte, stemmte der Cowboy seine Hände in die Hüften und dachte über seine nächsten Schritte nach. „Shinji, was ist los?“, fragte Colt ruhiger und strich sich über die Stirn, bevor er sich neben Fireball auf den Boden setzte. Fireball zog sich sein völlig zerknittertes T-Shirt über und pustete Luft aus: „Pffff!“, und zeigte auf das Auto vor sich. Der Cowboy folgte der Handbewegung seines Freundes, konnte jedoch nicht verstehen, was Fireball damit andeuten wollte: „Ja, kaputt!“ kommentierte Colt das Auto vor sich. „Ja“, antwortete der Japaner noch etwas mürrisch, aber schon ruhiger. Colt wartete geduldig, während Fireball wieder klarer war als noch vor einigen Minuten. Eine Stille legte sich zwischen den beiden: „Du machst dir Sorgen“, stellte Colt fest. „Mhm!“, nickte Fireball und stand auf: „Er hat eine schwere Lungenentzündung, wir hätten ihn beinahe alle umgebracht!“, begann Fireball zusammenhanglos zu erzählen und er betrachtete den Kotflügel. Colt blieb sitzen, er verstand gerade gar nichts, doch sein Blick ruhte auf Fireball. „Das konnte doch niemand ahnen!“ fuhr Fireball weiter fort und stieß leicht gegen die Stoßstange, die sich daraufhin geräuschvoll löste und auf den Beton fiel. „Er könnte daran sterben! An einer verdammten Lungenentzündung!“ sagte Fireball erneut fassungslos und ging zur Fahrerseite des Wagens. Colt richtete sich auf und näherte sich seinem Freund, er spürte wie sehr Fireball das gerade aus der Bahn warf und nicht wusste, wie er damit umgehen sollte, er musste es auffangen! „Dein Vater ist stark, glaub mir er wird wieder gesund werden!“ versuchte es Colt und stellte sich zwischen den Wagen und seinem Freund, um ihn von dem Wagen fernzuhalten. „Woher willst du das wissen, was gibt dir so viel Sicherheit? Nicht einmal Doctor Morel ist sich dessen sicher!“ erklärte Fireball Colt aufgeregt und erzählte Colt die Hintergründe. Der Cowboy war schockiert, ihm entgleisten immer mehr seine Gesichtszüge, um diese Ecken hätte er niemals gedacht und in ihm begann es zu brodeln. "Wie konnte so ein wichtiger Fakt so übersehen werden?" Fireball näherte sich dem Wagen zu und berührte das Logo der Automarke am Kofferraum. Fireball schüttelte mit seinem Kopf, es fiel ihm schwer nach dem gesagten Ruhe zu bewahren. Fireball sah Colt an und begann zu sprechen: „Ich war nicht fair zu ihm!“, seine Stimme stockte und er musste schwer schlucken. Colt sah seinen Hombre fest an und ging Richtung Kofferraum. „Du hast Angst, dass es so endet, ohne dass ihr die Möglichkeit hattet, über die Sache zu reden!“ sprach Colt aus, was seinem Freund gerade so schwer fiel! Fireball atmete hörbar auf und schaute für einen Moment in den Himmel, bevor er seinen Blick zu seinem besten Freund richtete, der neben ihm stand, was ihm sicherheit gab und nickte: „Vorallem auf das was danach kommt, gerade wünschte ich mir, er wäre nie wieder aufgetaucht!“ öffnete sich Fireball schmerzhaft und verspürte gleichzeitig Scharm. Doch Colt verstand genau, was Fireball ihm gerade eröffnete. Sein Freund hatte Angst davor, seinen Vater ein zweites Mal zu verlieren, jetzt wo er ihn endlich kennengelernt hatte und realisierte, dass er als Sohn geliebt wurde! Fireball griff sich zwischen die Augen, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. „Ich verstehe!“ sagte der Cowboy, Fireball fuhr herum und fragte: „Was verstehst du? Du hast deinem Vater nie vorgeworfen, kein richtiger Vater zu sein!“ Fireball lief zwei Schritte, doch Colt wurde sauer und griff reflexartig nach seinem Freund. Er drehte ihn energisch zu sich um: „Pass auf, sowas habe ich ihm das nicht gesagt! Aber ich habe meinem Vater verloren, ohne ihm genau das zu sagen, was dich gerade so mitnimmt!“ begann Colt lauter zu sprechen und seine Stimme verriet, dass ihm diese Tatsache sehr nahe ging. Fireball blickte seinen Freund vor sich an, der ihn ernsthaft fixierte. Der Japaner schluckte und presste seine Lippen aufeinander, da er nicht wusste, was er darauf erwidern sollte: "Ihr habt euch gestritten!" sagte Fireball nach einigen Momenten. Colt drehte sich um und warf seine Arme seitlich von sich: „Ach!“, sagte er und wischte sich mit einer Hand über sein Gesicht. Fireball trat an Colt heran. Der Lockenkopf stemmte seine Hände in die Hüften und schüttelte mehrmals mit seinem Kopf: „Wir waren unterschiedlicher Meinung, ich weiß er war nicht sauer auf mich! Aber dennoch ist etwas ungeklärtes zwischen uns zurückgeblieben.“ war Colts Antwort. „Und was?“ fragte Fireball und bemerkte, dass es auch für Colt schwer war, genau das auszusprechen. Der Amerikaner sah seitlich zu seinem Freund und atmete tief ein: „Ich habe ihm gesagt, dass ich zum Rodeo gehen werde. Das war auch das erste Mal, dass er komplett dagegen war.“ begann Colt und atmete erneut schwer ein: „Aber zu dieser Zeit habe ich mich gegen alles, was die Farm betraf gestellt. Ich wollte das Land sehen, herumreisen, verstehst du?“ Fireball nickte verständnisvoll: „Einen Tag später flogen sie, um sich ausgeschriebenes Land auf Laramie anzusehen. Mein Vater sagte, dass er mit mir in Ruhe reden wollte, wenn er zurück ist … Tja!“ beendete Colt seine Erzählung. Fireball musterte seinen Freund: „Tut mir leid!“ Colt schaute seinen Freund an und musste etwas schmunzeln: „Das muss es nicht, aber das ist genau der Grund, warum ich es verstehe! Heute würde ich alles für dieses eine klärende Gespräch tun! Deshalb ist es so wichtig, wie man sich verabschiedet, auch wenn man weiß, das der andere einem nicht böse ist. Aber genau diese ungesagten Dinge sind es die man dann mit sich herrumträgt!“ ergänzte der Cowboy darauf. Fireball nickte und erinnerte sich an ein Gespräch mit seinem Vater, das er vor einigen Wochen mit ihm hatte. Colt stieß Fireball an: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dir deswegen nicht Böse ist, Hombre! Aber eine Entschuldigung ist trotzdem fällig!“ erinnerte Colt seinen Freund. Fireball grinste leicht und nickte: „Aber echt jetzt, Rodeo, wirklich?“ fragte der Japaner ungläubig und ging zur Motorhaube. Colt schaute Fireball leicht fragend nach und antwortete: „Ja, warum nicht?“ warf er fragend seine Hände seitwärts von sich. Fireball musste anfangen zu lachen. Colt verstand nicht und lief seinem Freund verwirrt nach. Fireball begann, immer noch lachend das Nummernschild abzunehmen: „Glaubst du, ich bleib nicht fest im Sattel?“ wollte es Colt jetzt genau wissen. Fireball legte das Nummernschild ab und richtete sich auf: „Sorry, Kuhhirte, aber Rodeo bei dir ist wie wenn ich jetzt mit Sumo anfangen wollen würde!“ verglich er und untermalte es mit einer typischen Sumo-Bewegung. Colt lachte laut auf, so gefiel ihm das! Er ging zu Fireball und nahm ihn zur seite und sagte: „Bis es deinem Vater wieder besser geht, bist du der Mann im Haus, ist dir das klar?“ sagte der Cowboy und zeigte Richtung Villa. Fireball verzog darauf leicht das Gesicht: „Na toll!“ Colt lachte auf und klopfte seinem Hombre auf die Schulter: „Von einfach habe ich nichts gesagt!“ - „Schade.“ kommentierte der Japaner den letzten Satz des Cowboys: „Ich muss los, sonst zieht mir Robin meine Hammelbeine lang, die kleinen!“ verabschiedete sich der Lockenkopf und verließ die Einfahrt. Fireball drehte sich noch einmal zu Colt um und rief ihn nach: „Hey!“ Der Cowboy im Sportdress drehte sich um während er rückwärts weiter lief. „Wer ist bei euch, der Mann im Haus?“, fragte Fireball frech grinsend. Colt salutierte darauf breit grinsend und drehte sich wieder um: „Ließ das Buch, das Dicke!“ sagte Colt und war auch schon verschwunden. Fireball sah seinem Freund verwundert nach: „Hä?“ Sein Blick fiel automatisch auf die Sachen, die er aus dem Auto seines Vaters geholt hatte. Er nahm das schwarze Lederne Buch in die Hand und schlug es auf. Er las die ersten Sätze und sah fragend auf: "Was?"
 

Saber hatte die letzten Tage, in denen er zur Bettruhe verdonnert war, genutzt, um seinen weiteren Weg im Oberkommando zu überdenken. Heute wurde Saber aus dem Krankenhaus entlassen, er fühlte sich sowohl körperlich als auch mental deutlich besser als zuvor! Nächte war er wach gelegen und hatte darüber nachgedacht, was ihn in den letzten Monaten so belastet hatte. Es fiel ihm schwer, Verantwortung abzugeben! Hatte er wirklich gedacht, dass nur er alles im Griff haben könnte? Gerade jetzt bewies sein Team, dass es funktionierte, Colt behielt den Überblick und Fireball kümmerte sich um die Dinge im Hintergrund rund um Ramrod. Hier und da benötigte der Pilot doch noch etwas Anleitung von ihm, oder die ID des Befehlshabenden, doch dank der digitalen Vernetzung war das alles schnell erledigt gewesen! Er blickte in das Zimmer, als er Sara hörte, die gerade aufwachte und er ging zu ihrem Bettchen. Er betrachtete seine Tochter und wurde sich immer schmerzlicher bewusst, dass er in den letzten Wochen seit ihrer viel zu frühen Geburt von seiner Pflicht als Major zur nächsten Pflicht als Ehemann und Vater eilte. Doch letzteres sollte doch nicht aus einer Pflicht heraus geschehen, er wollte an dem Leben seiner Frau und auch Tochter teilhaben und nicht nur für einige Stunden Zaungast sein! Er strich seiner Tochter, sachte über ihr Köpfchen und schmunzelte. Der Schotte wollte mehr von seiner Familie, um das zu bekommen, musste er zwangsläufig arbeiten abgeben, auch jene, für die er gerade stehen musste! Er hatte Colt, seinen ersten Offizier und einen Piloten, der sich in der Ausbildung zum Captain befand. Besser ging es doch gar nicht! Es klopfte und der Schotte sah zur Tür, ein Hut und ein Kopf streckte sich zwischen Tür und Rahmen: „Störe ich?“ Saber schüttelte mit seinem Kopf und der Cowboy trat ein und nahm seinen Hut ab. Die beiden begrüßten sich.
 

Vier Tage später, der Zustand von Captain Hikari hatte sich zusehends verschlechtert, das Fieber stieg und er hatte schwere Atemprobleme. Hitomi war täglich bis in die Abendstunden bei ihrem Mann, um sich um ihn zu kümmern. Dr. Morel tat alles, was in seiner Macht stand und die Medizin in diesem Fall zu bieten hatte. König Jarred hatte den Stab informiert, Colonel Rosso hielt die Stellung auf Yuma und Captain Lorenz und Saber auf Jarr und abwechselnd auf Alamo. Jarred ließ sich täglich von Morel ein Update über den Gesundheitszustand seines Freundes geben, der König schaffte es nicht täglich Shinjiro zu besuchen. Sein Königreich war dabei, sich von dem Angriff zu erholen, die Aufräumarbeiten waren fast beendet. Und seine königlichen Pflichten nahmen in den letzten Tagen viel Raum ein.
 

„Danwens?“, wiederholte Jarred das Gesagte und musterte seinen Freund. Shinjiro öffnete schwerfällig seine Augen, das unscharfe Bild wurde allmählich schärfer und er erkannte Jarrad, der neben seinem Bett saß und ihn erwartungsvoll ansah. „Was?“, kam es angestrengt von Shinjiro. „Du hast von Danwens gesprochen“, half Jarred seinem Freund, sich zu erinnern und blieb unverändert sitzen. Shinjiro dachte angestrengt nach: „Ja, er war da!“, antwortete er leise, es war nicht mehr als ein Flüstern, kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, die Augen fielen ihm immer wieder zu. „Shinjiro!“, sprach Jarred ihn immer wieder an. Shinjiro nickte schwerfällig. „Was hat Danwens gesagt?“, fragte Jarred ruhig nach, obwohl er wusste, dass es nicht möglich sein konnte, denn der alte Kommander war vor 4 Jahren gestorben. Shinjiro versuchte, sich zu bewegen, es gelang ihm nur sehr schwerfällig und ihm verließen immer wieder die Kräfte. Morel tätigte eine neue Einstellung an der Dosierpumpe. Und blickte zum König, der ihn erwartungsvoll ansah. „Sprechen Sie ihn weiter an! Er ist zwar zeitlich und räumlich desorientiert, aber er erkennt sie.“ erklärte Morel und wertete das als eine Besserung. „Shinjiro! Shinjiro!“ versuchte es Jarred erneut. Der Atem des Angesprochenen ging schwer. Jarred sah, dass Shinjiro wach wurde, er berührte dessen Oberkörper, damit sein Freund wusste, dass er immer noch bei ihm war. Shinjiro atmete schwer, ihm war so warm, aber gleichzeitig so kalt. Doctor Morel trat näher an das Bett und musterte den Captain und sah zu Jarred: „Er ist wie im Delirium“, teilte er Jarred mit. „Mr. Hikari machen Sie bitte ihre Augen auf!“ forderte Morel mit fester Stimme, als er das Kopfteil etwas auffuhr und klickte den Skillpen auf Hikaris rechten Unterarm. Shinjiro durchflutete die Kälte, er spürte kaltes schmutziges Wasser an sich und hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Die Übelkeit wich und Shinjiro öffnete seine Augen und blickte Jarred eine ganze Weile einfach nur an. Jarred hielt dem von Fieber verschleierten Blick von Shinjiro stand. „Wo ist das Wasser?“, fragte Shinjiro nach einigen Augenblicken. Jarred verstand nicht und fragte nach: „Wasser? Du hast von Danwens gesprochen!“ griff Jarred das vorher Gesagte wieder auf. „Hitomi, sie ist …“ Er unterbrach sich und blickte sich im Zimmer nur mit den Augen um. Der Raum war sehr hell und weiß, immer wieder musste er seine Augen zusammenkneifen, das grelle Licht strengte ihn an. Er war nicht mehr da, wo er dachte, zu sein. „Sie kommt morgen wieder!“, antwortete ihm Jarred. Shinjiro schloss seine Augen und fiel wieder in einen tiefen Schlaf. „Er halluziniert, was bei der Höhe des Fiebers eine vollkommen normale Reaktion ist. Auch hat er sie erkannt!“ analysierte Morel den gerade erlebten Zustand. In den letzten Tagen war sein Patient weder ansprechbar gewesen, noch hatte er sich mitgeteilt. Doch die Temperatur wollte einfach nicht sinken! Und der Captain baute immer mehr ab.

Erwachen

Ramrod stand auf seiner Parkposition, vor wenigen Stunden hatte der Friedenswächter noch in der Wartungshalle gestanden. Die Systeme von Ramrod meldeten 100-prozentige Einsatzbereitschaft. April war sehr zufrieden, dass ihr Baby wieder ohne Probleme funktionierte und jederzeit starten konnte! An Bord war es ruhig, Colt hatte heute seinen freien Tag, was bedeutete, dass man weder etwas von dem Cowboy hören, geschweige denn sehen würde. Auf der Brücke beendeten April und Fireball ihre letzten Arbeiten und unterhielten sich dabei: „Was läuft da jetzt zwischen Daniel und Dir?“, fragte Fireball April sehr direkt, nachdem sie ihm das neue Sicherungssystem erklärt hatte. April erschrak und wurde leicht rot um ihre Nase: „Ähm, also …“ stotterte die Blondine um die Frage herum. Fireball grinste, als er Aprils Reaktion beobachtete. „Ich weiß nicht, es ist alles so neu!“ gab April zu und setzte sich in ihre Steuereinheit, um ihr Modul mit dem des Piloten zu koppeln. „Also ist es was Ernstes!“, hakte Fireball nach und bestätigte Aprils Kopplungsanfrage, blieb jedoch neben seiner Satteleinheit stehen. Die Blondine atmete tief ein und langsam, mit einem: „Hmmm“ wieder aus. „Was heißt, hm?“ April zuckte mit ihren Schultern. „Hm, keine Ahnung, wie das funktionieren soll. In ein paar Wochen wird er wieder auf die Erde versetzt.“ erklärte April. „Was sagt Daniel?“, fragte Fireball weiter und rief ein Programm auf seinem Tablet auf. April sah auf: „Hey, was bist Du überhaupt so neugierig?“ fragte April. „Ich bin halt neugierig!“, erwiderte der Pilot grinsend. April lächelte: „Wir lassen es auf uns zukommen!“, kam es von April und loggte sich in das Modul des Piloten ein. „Okay!“, nickte es Fireball ab und verfolgte Aprils Vorhaben auf seinem Tablet. Beide widmeten sich ihrer Arbeit. „Er könnte aber auch …!“ unterbrach Fireball das konzentrierte Treiben. April hielt inne und drehte sich Fireball zu, der noch immer neben seiner Satteleinheit stand und sich etwas auf dem Tablet ansah. „Was, könnte er?“ wollte sie jetzt neugierig wissen. Fireball blickte zur Blondine und dachte noch einmal über seinen Gedankengang nach: „Er könnte auch im Oberkommando, also, ich weiß das Navigatoren immer gesucht werden!“ erklärte er. April nickte „Wie gesagt, wir lassen uns Zeit!“
 

Saber saß in seinem Quartier auf Ramrod und versuchte, die notwendigen Truppen für die Hochzeit von Prinz Roland zu koordinieren. Die dem Prinzen den Salut entgegenbringen sollten. Fireball ermöglichte es ihm, sich auf die Aufgaben des Stabs zu konzentrieren, da er den ganzen Tag auf dem Stützpunkt war. Dies half dem Schotten, sich auf diese Aufgaben zu konzentrieren. Doch Saber roch die Lunte, die sich da anbahnte! Sein Pilot tat alles, um sich abzulenken. Von König Jarred hatte er erfahren, wie es um Captain Hikari stand. Auch der Schotte machte sich Sorgen, doch es nützte jetzt nichts mehr darüber nachzudenken, was man vor einem Jahr hätte tun können. Der Militärbetrieb lief weiter und entschuldigte keine Versäumnisse! Hinterher war man immer schlauer! Und er rief die neuesten internen Meldungen auf.
 

Erstaunlich war, dass durch die gemessene Stärke des Angriffes, es wenig zivile Opfer gab, doch jedes einzelne verlorene Menschenleben war eins zu viel! Die Militärraumhäfen und Basen waren zu 98 Prozent wiederhergestellt und die Einweihung der Royal Deluxe stand unmittelbar bevor. Ihre Kampfstärke und Zuverlässigkeit hatte das Schiff eindrucksvoll bewiesen. Auch wenn es für die nächste Zeit ruhiger um die Outrider werden würde, ganz gebannt war die Gefahr eines weiteren Angriffes nicht. Jederzeit konnten sie wieder auftauchen. Doch die neuartige Kommunikation zwischen den fremden, weit entfernten Sonnensystemen würde eine Sichtung einfacher und schneller machen! Wie das alles politisch weitergehen würde, stand im wahrsten Sinne noch in den Sternen! Saber teilte sich mit General Lernfresé die Leitung auf Jarr. Captain Lorenz war seit drei Tagen wieder zurück auf Yuma und würde zusammen mit Rosso den Sektor A übernehmen, solange der First Grand noch ausfiel.
 

Die Presse tat das, was sie am besten konnte, spekulieren. Doch im Großen und Ganzen waren die Meldungen allesamt positiv, außer in den Klatsch- und Tratsch-Blättern konnte man spannende Geschichten über Team Ramrod und auch den anderen Beteiligten lesen. Colt legte das Schmierblatt, wie er es bezeichnete, beiseite und sah sich in der Arztpraxis um, seine Robin hatte eine Standarduntersuchung, um zu schauen, ob es dem Mini-Cowboy auch gut ging. An den Wänden hingen überall Babyfotos und um ihn saßen Frauen mit runden Bäuchen, er zog seinen Kopf etwas ein: „Mr. Wilcox, sie können eintreten!“ forderte ihn eine Schwester liebenswert auf und er ging mit ihr in den Behandlungsraum.
 

Fireball kam am frühen Nachmittag nach Hause, er würde gleich mit Aaiko telefonieren, es zermürbte ihn nicht einmal, sie hier zu haben! Klar, er konnte mit Colt reden, doch sein Freund und Robin steckten in den letzten Vorbereitungen der Geburt ihres ersten Kindes und da wollte er auch nicht ständig zwischen stehen! Und Saber hatte auch viel um die Ohren, um ihn zu entlasten, nahm er dem Schotten alles, was er konnte, ab. Doch heute hatte Saber ihn vor zwei Stunden nach Hause geschickt, so würde er es schaffen, seine Mutter, die jeden Tag von früh bis abends im Palast war, abzuholen! Es bedeutete seiner Mutter sehr viel, dass sie bei ihrem Mann war, wenn er aufwachen sollte. Mikan begrüßte ihn schnurrend. Er streichelte die Kleine und musste grinsen, als er sich erinnerte, dass sein Vater nicht wollte, dass Mikan ins Haus kommt. Und dann trug er einige Tage später höchstpersönlich das miauende Fellknäuel hinein. Er merkte aufkommende Müdigkeit, aber entschied sich für die Küche, ein Snack konnte nicht schaden, bevor er sich auf das Sofa legte und so lange mit Aaiko telefonierte, bis er seine Mutter abholen konnte. Sein Großvater saß am Tisch und schrieb etwas an seinem Notebook. Die beiden begrüßten sich: „Heute so früh?“, fragte der ältere etwas grinsend nach. Fireball nickte, während er den Kühlschrank öffnete: „Ich werde Mutter nachher abholen!“, teilte er seinem Großvater mit. Der Großvater nickte. Mikan schlich um dessen Füße und wollte eindeutig eine Streicheleinheit! „Warst du bei ihm?“, fragte Fireball, als er sich etwas aus dem Kühlschrank nahm und sich setzte. Der Großvater ließ von seiner Arbeit ab: „Nein, ich habe zu tun!“ Fireball biss von seinem Snack ab und dachte nach: „Du hast ihn seitdem nicht einmal besucht!", sagte er feststellend. „Deine Mutter hält mich auf dem Laufenden! Er hat die beste medizinische Versorgung bei König Jarred!“ war die etwas unterkühlte Antwort des Großvaters, wie Fireball fand und biss von seinem Taiyaki Snack mit Azuki-Creme ab, dessen Geschmack er sofort erkannte: „Von Großvater Saito!“, sagte er und stand noch einmal auf, um sich ein weiteres zu holen. Er liebte es, als Kind stand er oft mit seinem Großvater oft hinter dem Taiyaki Stand auf den Sommerfesten in Tokio, meistens um sie zu essen, aber es war immer ein schönes Erlebnis! „Aber er ist doch dein Sohn!“, griff Fireball das Thema wieder auf, welches er angefangen hatte. Sein Großvater nickte: „Deine Großmutter wird heute eintreffen!“ Fireball zog seine Augenbrauen zusammen, er freute sich keine Frage und er war sich sicher, dass seine Großmutter sich viele Sorgen machte: „Aber …!“ begann Fireball erneut. „Shinji, ich werde meinen Sohn besuchen, sobald es ihm wieder besser geht!“ warf der ältere ein. „Und wenn es ihm nicht besser geht?“, warf Fireball darauf zurück, er kannte Dr. Morels Prognose zu gut und steckte sich das letzte Stück Taiyaki in den Mund. „Ich war der Vater, den er gebraucht hatte und der ich sein konnte!“ Fireball bekam große Augen und hätte sich beinahe verschluckt: „Warst?“, fragte er noch einmal nach. Sein Großvater nickte: „Jetzt bin ich in erster Linie dein Großvater!“ Fireball stand auf, um sich noch etwas zu trinken zu holen und dachte über das Gesagte nach. Langsam schraubte er die Wasserflasche auf, als er an den Tisch trat: „Was meinte Vater, mit den anderen 16 Jahren?“ wollte es Fireball jetzt wissen! Sein Großvater drehte sich ihm zu.
 

Saber saß mittlerweile im Büro des Militärraumhafens, er hatte soeben für den restlichen Tag das Kommando übernommen und ging die letzten Meldungen auf dem Tablet durch. Auch Yuma hatte er im Blick, das Oberkommando wäre in den nächsten Tagen wieder zu 100 Prozent einsatzfähig. Das Königreich Jarr würde es in den nächsten 24 Stunden sein. Laramie und Alamo benötigten noch weitere Unterstützung und die würden sie in den nächsten Tagen bekommen! Saber beschloss zusammen mit Colonel Rosso. Die Delegation der Amerikaner, auf Jarr zu teilen, somit können diese Einheiten die kleineren Planeten unterstützen! Den Befehl ließ er gleich Colonel Mc Graef zukommen, damit dieser entscheiden konnte, wer blieb und wer nicht! Die Ankündigungen und Abkommandierungen der Truppen waren gewaltig. Die abkommandierte Truppenstärke würde mit Einheiten aus Japan und Frankreich auf Jarr aufgestockt werden. Saber las den letzten Satz noch einmal. Auf Yuma würden weitere Verbände aus Europa und Australien stoßen. Somit ist die gesamte Mannstärke im neuen Grenzland um fast 40 Prozent gestiegen. Eine logistische Meisterleistung, die bereits vor Monaten schon dirigiert worden war. Er legte das Tablet vor sich ab und drehte sich mit dem Stuhl Richtung Fenster, aus dem er das Rollfeld sehen konnte. Das bedeutete, dass auf Jarr die Kampfstärke um 50 Prozent, mit der Unterstützung der USA, Frankreich und Japan nach und nach sieg. Somit würden alle Abgesandten des Gremiums aufeinandertreffen und alle würden mit der neuesten Technologie gegen die Outrider stehen. Was das wert war, zeigte die letzte Schlacht, die eine der größten und vor allem längsten des neuen Grenzlandes gewesen war. Gleichzeitig wurden acht Ziele angegriffen, ohne die vorherige Einsatzstrategie und Verlegung der Truppen an taktisch gut verknüpfte Punkte im All, hätten sie keine Chance gehabt, oder hätten garantiert mehr Schäden und vor allem Menschenleben zu bedauern gehabt. Noch immer überkam Saber ein Eisschauer, wenn er daran dachte. Das Zusammenspiel der einzelnen Truppen und Legung der Positionen ging ihn nicht in seinen Kopf, wie konnte man das so koordinieren und wissen, dass so ein Blitzangriff stattfinden würde? Vor allem die Tatsache, dass ein Mensch das alles im Blick gehabt hatte, war den Schotten unbegreiflich. Noch nie hatte Saber das All, fast taghell erlebt, Laser und Lumen Energie gebündelt gegen den Feind. Den sie dadurch so geschwächt hatten, dass sich einige Kampfschiffe der Outrider nicht einmal mehr phantomisieren konnten. Die Anomalie wies danach eine nennenswerte Verringerung auf, die erneute Sprünge erschweren wird. Der Preis? „Ach!“ Saber stand auf, er würde einen Rundgang auf dem Gelände machen, um auf andere Gedanken zu kommen!
 

Colt, Robin und Joshua besuchten ein Einkaufszentrum mit integriertem Vergnügungspark. Robin und Colt bemühten sich täglich etwas gemeinsam mit Joshua zu unternehmen, auch Josh hatte einen gewaltigen Schock von dem Angriff bekommen, Robin sprach viel mit ihrem kleinen Bruder darüber. Und Joshua genoss die Aufmerksamkeit, die er noch allein für sich hatte, schließlich würde er in wenigen Wochen Onkel werden! Robin und Colt saßen bei einer Tasse Kaffee und genossen den gemeinsamen freien Tag, gerade hatten sie erfahren, dass ihr Mini-Cowboy in Startposition lag.
 

„Also ist es wahr, dass du ihn geschlagen hast!“ Der Großvater lehnte sich zurück: „Woher weißt du das?“, wollte der Ältere wissen. Das Zischen einer geöffneten Wasserflasche war zu hören, die Gegenfrage reichte Fireball als Antwort, denn ein klares Nein oder Ja würde sein Großvater nicht aussprechen: „Oh, nein, nein, warte, du hast ein anderes Wort damals benutzt!“ und in Fireball krampfte es sich zusammen: „Gezüchtigt!“, kam ihm sein Großvater zuvor. Fireball sah sein gegenüber fassungslos an, sein Großvater sprach es aus, als sei es das normalste der Welt. „Ich musste es tun!“ Und der ältere wandte sich wieder seinem Notebook zu. „Musste?“, wiederholte Fireball leise, fragend das Wort, das er in diesem Zusammenhang nicht verstand. „Wie du musstest, niemand muss so etwas tun!“ begann Fireball sich in Rage zu reden, er konnte es nicht fassen! Jetzt wurde ihm die Wahrheit serviert und es tat ihm einfach nur weh, er erkannte seinen geliebten Großvater gerade gar nicht wieder, wer saß da vor ihm? „Wie, wie … warum?“ suchte Fireball nach Worten. Nicht einmal ansatzweise konnte er sich das gerade vorstellen, aber wollte er das? Doch es ging um seinen Vater, der kein Wort über diese Sache verloren hatte, und der Mann, der ihm das angetan hatte, saß vor ihm. „Um ihn zu korrigieren, dein Vater ließ sich leicht ablenken, hatte ständig irgendetwas anderes in seinem Kopf und vergaß dadurch seine Aufgaben. Ohne das wäre er niemals das geworden, was er heute ist!“ Fireball sah seinem Großvater fassungslos entgegen und musterte ihn: „Das bin nicht ich, das bist du!“ hörte er die Worte seines Vaters. Die Bedeutung dieser Worte, die sein Vater seinem Vater damals so ernst entgegengebracht hatte, wurden Fireball gerade schmerzlich bewusst. Sein Großvater und Vater hatten nicht nur dieselben Vornahmen, nein auch eine Vergangenheit, die unter einem dicken Mantel des Schweigens abgedeckt worden war und wahrscheinlich auch immer noch dort sein würde, wäre sein Vater nicht wieder aufgetaucht. „Du meinst, er hat einen Vater gebraucht, der ihn schlägt?" Der Großvater stand auf: „Ich konnte ihm damals nur dieser Vater sein! Heute ist daran nichts mehr zu ändern!“ Fireball musterte seinen Großvater und schüttelte mit seinem Kopf: „Warum bist du dann hier?“ Der Großvater drehte seinem Enkel das Notebook zu: „Ich bereite alles für die Ankunft der japanischen Delegation vor.“ Fireball nickte es nur ab: „Es kann sein, dass er … stirbt!“ Beim letzten Wort versagten Fireballs Stimmbänder und er schluckte: „Oder sich davon nicht mehr richtig erholt!“ Sein Großvater nickte: „Ich weiß über alles Bescheid, Shinji!“ Fireball verließ schweigend das Wohnzimmer, er verstand die Haltung seines Großvaters überhaupt nicht. Er beschloss, das Telefonat mit Aaiko auf den Abend zu legen, und begab sich erst einmal unter die Dusche. Er zog sich aus und sein Blick fiel auf die Kette um seinen Hals, die ihm sein Vater geschenkt hatte. Es war etwas sehr Persönliches, das wusste Fireball. Großvater Sato hatte ihm die Geschichte zwar erzählt, jedoch nur oberflächlich. Er betrachtete den Anhänger, der keineswegs oberflächlich gearbeitet worden war. Sein Vater hatte sich viele Gedanken über das Aussehen gemacht, und dennoch wurde dieses Geschenk zurückgewiesen. Er legte die Kette ab, „Und jetzt kreiste dieser Jet wieder über ihnen.“ Mit diesen Gedanken stieg er in die Dusche, um seinen Kopf wieder etwas klarer zu bekommen.
 

Mit einem Lächeln strich Hitomi zärtlich durch Shinjiros Haare, als er seine Augen öffnete. Ihre Blicke trafen sich, seine Worte waren nicht mehr wie ein Flüstern. Immer wieder nickte sie ihm zu, während sie behutsam den Schweiß von seiner Stirn wischte. Als Shinjiro wieder einschlief, richtete sie sich auf und sie erschrak leicht, als sie bemerkte, dass Dr. Morel im Raum stand. Seine Anwesenheit hatte sie überhaupt nicht wahrgenommen. „Was hat er gesagt?“, fragte Morel, der kein Wort verstanden hatte. Hitomi legte das Tuch beiseite: „Es war zusammenhanglos irgendetwas mit kaltem Wasser, sogar Mikan hatte er erwähnt.“ erzählte Hitomi und musste sogar etwas schmunzeln. Morel nickte und richtete seinen Blick auf die vitalen Anzeigen des Monitors: „Seine wachen Momente werden mehr, etwas scheint er zu verarbeiten, das mit dem Wasser hatte er auch König Jarred erzählt!“ erinnerte sich Morel. Hitomi setzte sich, um sich etwas auszuruhen. Morel änderte noch eine Einstellung und setzte sich zu Hitomi und lächelte ihr entgegen. „Es ist immer wieder faszinierend, sie beide zu beobachten!“ begann er. Hitomi sah leicht fragend zu Dr. Morel. „Na ja, sie teilen sich viele gemeinsame Erfahrungen. Am meisten beeindruckt mich die lange Zeit, die sie miteinander verbracht haben. Angefangen bei ihrem Kennenlernen mit 13, wo so viele Veränderungen im Leben eines so jungen Menschen stattfinden. Dann kamen sie mit 15 zusammen. Mit 20 haben sie geheiratet. Mit 22 haben sie gemeinsam den Verlust ihres ersten Kindes verkraftet. Danach folgten 16 Jahre der ungewollten Trennung und nun sind sie wieder vereint! Voller Hingabe dem anderen gegenüber.” erklärte Dr. Morel, um seine Gedanken auszudrücken. Hitomi verstand, worauf Morel hinaus wollte: „Ich habe selbst oft über diese Dinge nachgedacht!“, gab sie zu. Morel lehnte sich zurück: „Falls Sie möchten, können Sie mir davon erzählen.“ Hitomi überschlug ihre Beine und musste mit ihrem Kopf schütteln: „Es waren so viele gegen unsere Verbindung“, sagte sie und ein kurzlebiges Lächeln umspielte ihre Lippen, bevor es wieder verschwand. Hitomi erzählte Morel von ihrem Zusammenkommen. „Es hatte etwas, andere Paare schrieben sich mehrmals am Tag Nachrichten, wir hatten damals unsere Briefe, einige davon habe ich heute noch, die ich in den letzten Jahren immer und immer wieder gelesen hatte!“ Morel hörte aufmerksam zu. „Nennen Sie ihn Shinjiro, dann wissen Sie, von wem ich spreche!“, sagte Hitomi, Dr. Morel legte seinen Kopf schräg und musste etwas schmunzeln. „Das werde ich!“, sagte der Arzt.
 

König Jarred war damit beschäftigt, sämtliche militärischen Ehrungen vorzubereiten und aktuelle an Roland zu übergeben. Er erkannte die Wichtigkeit, die Nachwehen der letzten Schlacht zu verarbeiten, bevor man zu den Feierlichkeiten überging. Seine Gedanken waren schwer, als er eine der letzten Unterstützungsurkunden unterzeichnete und sie auf den bereits sehr hohen Stapel legte. Die Familien der gefallenen Soldaten würden in den nächsten drei Jahren finanziell unterstützt werden, ein kleiner Trost inmitten des Leids, das sie gerade durchmachten. Jarred fühlte sich mit ihnen verbunden, wenn auch nur symbolisch auf dem Papier. Schließlich stand er auf – für heute war seine Arbeit getan. Jetzt brach die private Zeit an, in der er sich um sein eigenes Leben kümmern konnte. Das dominierende Gesprächsthema im Familienkreis ist die Hochzeit seines Sohnes. Diese Feierlichkeiten würden ein neues Kapitel in seinem Leben einleiten, nicht nur als König, sondern auch als Vater. Insgeheim hoffte er natürlich auch auf einen Thronfolger, darauf freute er sich fast am meisten, dass in den alten Mauern wieder Kinderlachen hallte. Er begab sich schmunzelnd in den privaten Bereich des Palastes und beschloss, sich umzuziehen. Danach wollte er einen ausgiebigen Spaziergang mit seiner Frau durch den neu gestalteten Palastgarten unternehmen. Es war eine willkommene Ablenkung von den politischen und königlichen Angelegenheiten.
 

Drei Tage später:
 

Fireball saß mit Robin und Colt auf der Terrasse, der beleuchtete Pool spendete Licht an diesem sehr warmen Septemberabend, Colt genoss seinen Hombre wieder mehr privat, um sich zu haben, das kam in den letzten Monaten nach seinem Empfinden viel zu kurz! Und Fireball wusste, wo er sein konnte, ohne dass er Rede und Antwort stehen musste. Doch der Cowboy wusste, dass in seinem Freund viel los war, über dass er noch nicht bereit war zu reden, Colt gab ihm noch etwas Zeit bevor er nachhaken würde. Das Thema, so war sich der Lockenkopf sicher, kannte er. Fireball und sein Vater waren im Streit auseinander gegangen und nun stand zwischen den beiden eine der größten Weltraumschlachten und ausgesprochene Worte, die, so wie es aussah, noch Zeit brauchten, um sie wieder gerade zu stellen. Dass es dem Captain alles andere als gut ging, hatte Colt immer wieder mal herausgehört, von Saber und Fireball selbst. Er würde jedenfalls da sein, würde Fireball ihn brauchen! “Der zivile Flugverkehr soll nächste Woche wieder langsam in Richtung normal übergehen!” las Robin die letzten Meldungen vor und legte das Tablet resignierend auf den Tisch vor sich ab. “Du würdest gerne auf Yuma sein?” fragte Fireball und Colt nahm seine Robin neben sich in den Arm. Robin nickte: “Ja, dann wären wir nach der Geburt gleich zu Hause als komplette Familie!” erklärte die Lehrerin. “Komplett werden wir auch hier sein, kompletter geht nicht!” sprach Colt liebevoll und tröstend zu seiner Liebsten. Robin schmunzelte ihren Cowboy an und atmete tief ein: “Ja!” sagte sie bei ihrer Ausatmung. “Es kommt immer anders als man denkt!” Colt zog Robin fester an sich: “Anders ist meistens besser!” und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Robin wurde darauf etwas rot und blickte zu Fireball, der breit grinsend in seinem Sessel saß, das Geturtel der beiden war ihm nicht fremd, so kannte er die beiden und das würde und sollte sich auch nicht ändern! “Wenn ich gehen soll, müsst ihr es sagen! Obwohl viel mehr kann ja nicht mehr passieren!” erlaubte er sich einen Scherz und sprang darauf sofort auf, als Colt auch schon auf ihn zukam: “Ich ziehe dir die Ohren lang und an ihnen durch den Pool!” Robin musste lachen, das würde sich wohl auch nie ändern!
 

Am nächsten Morgen:
 

Saber beobachtete seine Tochter schlafend im Babybettchen, es war ein ganz normales Babybettchen, na ja fast, es war ein Babybett für die Neugeborenen, selbst in diesem war Sara noch viel zu winzig, musste er schmunzeln. Doch für den Highlander war seine Tochter schon eine ganz große, eine Kämpferin, halt eine waschechte Highlanderin! Vorbei waren die Zeiten des Inkubators und die ersten Sorgen waren schon fast vergessen, die Kleine nahm kontinuierlich zu und ihre Umwelt fand sie auch schon recht spannend. Doch gehalten wollte sie nur von Sincia und ihm werden! Das teilte sie auch jedem deutlich mit. Ja, er fühlte stolz und bewunderte das zierliche kleine Mädchen, sein Mädchen, aus dessen Kopf immer mehr weiche, sehr helle rotbraune Haare zum Vorschein kamen und ihre Augen waren kristallblau. Nicht mehr lange und sie würden wieder auf Yuma sein, das Familienleben im Krankenhaus wurde langsam anstrengend! Umso dankbarer war er Robin gewesen, die Sincia gerne mal aus dem Krankenhaus gelockt hatte, oder einfach bei ihr war! Die Tür ging auf und Sincia trat leise ein. “Ich habe uns etwas zu essen besorgt!” lächelte sie und stellte zwei Tüten auf den Tisch ab. Danach begrüßte sie Saber mit einem Kuss, glücklich und froh war sie, ihn wieder mehr um sich zu haben! Die Ereignisse vor drei Wochen wollte sie nicht in ihre Gedanken vordringen lassen, es zählte nur eins, er war gesund zu ihr und Sara zurückgekehrt! “Was hast du leckeres besorgt?” wollte Saber jetzt wissen als er sich den Tüten näherte, Hunger hatte er, das konnte er jetzt nicht mehr verbergen! “Sushi!” antwortete sie und strich ihrer schlafenden Tochter sanft über ihr Köpfchen. Saber musste etwas grinsen, er wusste, es war Sincias Lieblingsessen und würde wohl im zukünftigen Speiseplan der Familie Lancelot ein fester Bestandteil werden! “Na dann!” sagte der Schotte und begann die Tüten auszupacken, beide setzten sich: “Itadakimasu!” sagte Sincia lächelnd: “Das heißt wohl guten Appetit.” kommentierte Saber und nahm sich von der Sojasauce: “Fast, vielmehr bedankt man sich, das Essen jetzt genießen zu dürfen.” erklärte die Kindergärtnerin. Saber sah seine Frau überrascht an. Sincia musste kichern: “Du lebst auf Ramrod auf engstem Raum mit einem Japaner und weißt das nicht?” fragte Sincia belustigend. Saber musste lachen und rührte sich etwas Wasabi in die dunkle Sauce: “Dieser Japaner isst alles, was ihm zwischen die Zähne kommt, er hat keine Zeit sich dafür zu bedanken! Beide lachten und Saber wunderte sich im nächsten Atemzug, wohin sein junger Pilot das alles verspeiste, denn zunehmen tat dieser dabei nicht, ganz anders war da sein Scharfschütze, der in seinen Augen ein Zucker-Junkie war und gerne mit seiner Robin schwanger sein würde! Doch das “Itadakimasu” würde sich Saber merken, für irgendwann.
 

Fireball stand am Bett seines Vaters, er sollte zwar schon irgendwie etwas wahrnehmen, doch er schlief wohl gerade. Es behagte Fireball nicht ihn hier so liegen zu sehen, es war das Gefühl welches er auch bei seinem ersten Besuch hier hatte. “Es war nicht richtig!” ging es ihm durch den Kopf, was konnte er nicht einmal genau formulieren! Er öffnete seinen Rucksack und holte das kleine rote Spielzeugauto heraus, das er auf Yuma eingesteckt hatte, und stellte es auf den Beistelltisch, auf dem so einiges lag. Fireball atmete tief ein und aus: “Gomen'nasai!” sprach er leise und nickte dabei seinem Vater zu und ging Richtung Tür, er musste sich beeilen, um zum Militär-Raumhafen zu kommen. Das würde etwas dauern, den um aus dem Palast herauszukommen brauchte er schon fast 20 Minuten. April wollte ihm eine neue Lumen Sicherheitsvorkehrung zeigen. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss: “Ups!” sagte er leise und zog Luft zwischen seine Zähne, “das war wohl etwas laut.” dachter er entschuldigend. Und lief den Gang, dessen Boden mit bunten weichen Teppichen ausgelegt war, gedankenverloren hinunter. An den Wänden rechts uns links hingen verschiedene Gemälde von Jarr, die hohe Decke war Stuckverziert und in regelmäßigen Abständen mit einem Kronleuchter behangen.
 

Shinjiro vernahm ein dumpfes Geräusch. Es dauerte eine Weile, bis das Bild, als er die Augen öffnete, vor ihm klar wurde und sich umsehen konnte. Mit seiner rechten Hand ging er vorsichtig durch seine Haare, sein Schädel war kurz vorm platzen, so fühlte er sich jedenfalls an und in seinen Ohren hörte er ein Rauschen. Langsam drehte er seinen Kopf Richtung des Geräusches, welches ihn aufwachen lassen hatte. Diese kleine Bewegung kostete ihn viel Kraft und er beschloss, sich nicht weiter zu bewegen. So blickte er sich still im Raum um, “Wo war er?” Die wohl große Fensterfront war mit schweren Vorhängen verschlossen. Seine Hand hielt er vor seine Augen und betrachtete sie, sie kam ihn wie ein Fremdkörper vor, um sein Handgelenk war ein dunkles Armband. Er ließ sie wieder auf sich herabsinken und sein Blick fiel auf die stuckverzierte Wand ihm gegenüber, die das Emblem des Königreichs Jarr zierte. “Ok, er war also in Jarr und die Einrichtung des Zimmers ließ darauf schließen, auch im Palast.” Er schloss seine Augen, um sie gleich wieder zu öffnen, “Was war denn passiert?” war sein nächster Gedanke, aus dem er gleich wieder gerissen wurde, die Tür ging auf und Dr. Morel trat ein und kam auf ihn zu: “Guten Morgen, Shinjiro!” sagte der ältere Arzt mit Brille und musterte ihn. Shinjiro hob langsam seine Augenbrauen und sah dem Arzt entgegen, um darauf seine Augen zu schließen. Morel grinste und überflog einige Werte, unterließ es jedoch nicht, weitere Fragen zu stellen: “Haben Sie gut geschlafen?” Doch ohne eine abzuwarten, stellte er direkt die nächste Frage. “Haben Sie Schmerzen?" Shinjiro öffnete etwas überfordert seine Augen und rieb sich diese darauf mit einer Hand, die andere spürte er nicht, was ihm jetzt erst auffiel. “Schhhhhh.” kam es darauf nur von ihm und hielt sich die Hand abermals vor sein Gesicht. Dr. Morel stellte sich auf die andere Seite des Bettes und fragte erneut: “Haben sie schmerzen?” und beließ es jetzt bei der einen Frage. Shinjiro ließ die Frage wirken, um festzustellen, dass er sie bejahen musste und nickte vorsichtig und ihm fielen abermals seine Augen zu, darauf folgte ein kalter ziehender Schmerz, der ihm ein Schauer durch seinen Körper jagte. “Drehen sie ihren Kopf zu mir!” forderte Morel ihn auf. Shinjiro öffnete seine Augen. Diese Bewegung hatte ihn vorhin schon viel Kraft gekostet. “Hören sie mich, Shinjiro?” Da war es wieder, “Shinjiro!” Seit wann sprach ihn der Doctor mit seinem Vornamen an? Wieder ereilte ihn ein kalter Schauer. “Können sie mich hören?” fragte der ältere erneut und etwas besorgt: “Nein!” kam es angestrengt und rau von Shinjiro. Der Arzt nickte sich zu und nahm seine Brille ab und presste erneut den kalten, wie ein Stift aussehenden Skill auf den rechten Unterarm des Captains. Shinjiro zog seine Augen zusammen und wandte seinen Kopf langsam in Richtung Dr. Morel. Dieser grinste ihn an: “Na geht doch!” und Morel betätigte am Bett einen Knopf und der Kopfteil des Bettes wurde um 20 Grad aufgefahren, Shinjiro wurde davon schwindelig und Übelkeit breitete sich in ihm aus. “Können sie sich an etwas erinnern?” fragte Morel und verließ daraufhin die Seite des Bettes. Shinjiro hielt sich mit seiner bewegbaren Hand seine Augen zu und pustete hörbar Luft langsam aus. Der Schwindel wurde langsam weniger. “Folgen sie meiner Stimme, drehen sie sich zu mir!” wies ihn Morel erneut fest an. Shinjiro wollte unter seiner Hand mit den Augen rollen, doch aufgrund des noch leichten Schwindels entschied er sich dagegen. Er war froh, gerade irgendwie halbwegs etwas klar zu werden. Diesmal vernahm er einen kalten Schmerz auf seinem linken Unterarm, jedenfalls vermutete er es und drehte seinen Kopf auf die andere Seite, doch Morel konnte er dort nicht ausmachen, sein Blick fiel indes auf sein Arm, der mit mehreren Zugängen fixiert auf einem Lagerungskissen lag. “Was?” ging es ihm fragend durch den Kopf. Dr. Morel erschien wieder in seinem Sichtfeld und steckte in einem Zugang eine Infusion an. “Wissen sie wo sie sind?” begann der Doctor erneut, seinen Patienten zum sprechen zu bringen. Doch Shinjiro antwortete nicht, seine Kehle war trocken und schmerzte, wie alles an seinem Körper! Er ließ mit seiner Hand von seinem Kopf ab und musterte den Arzt vor sich: “Wissen sie, wer ich bin?” kam eine erneute Frage. Shinjiro zog langsam seine Augenbrauen zusammen und ein kleines raues, aber doch überzeugendes “Ja!” sprach er dem Doctor entgegen. Morel nickte: “Das ist gut!” und ließ vom Arm des Captains ab und hob die Decke am Fußende leicht an. Shinjiro hatte seine Augen schon wieder geschlossen, als ihm ein erneuter kalter Schmerz durchflutete, kurz darauf folgte noch ein weiter. “Gut!” kommentierte Morel die Reaktion und stellte sich wieder neben das Bett und wartete, bis Shinjiro wieder Blickkontakt mit ihm aufnahm. “Nennen Sie mir Ihre ID und Ihren Dienstgrad im OFF!” Shinjiro verstand nicht, was Morel von ihm wollte, in der Hoffnung, dann Ruhe zu haben, gab er ihm die gewünschten Informationen. “Danke!” kam es darauf von Dr. Morel und schrieb etwas auf dem Tablet. Shinjiro legte seine Hand abermals auf seine Stirn und schloss seine Augen: “Wissen sie, welchen Wochentag wir heute haben?” Jetzt war es so weit, dass Shinjiro seine Augen leicht genervt von den Fragen rollte: “Mittwoch!” sagte er heiser, ohne darüber groß nachzudenken, ob es richtig oder falsch ist. Morel grinste: “Es ist Montag, aber ich lasse es gelten!” Shinjiro ließ von seiner Stirn ab: “Sehr schön!” sprach er vor sich und ließ seine Augen zu, er war müde und wollte nur seine Ruhe haben.

Laramie

Drei Wochen sind ins Grenzland gezogen seit der letzten großen Schlacht. Die betroffenen Planeten erholten schnell. Die Aufräumarbeiten und die Wiederherstellung der Infrastruktur waren weit fortgeschritten. Saber hielt zusammen mit General Lernfresé den Sektor A im Auge und plante, in den kommenden Tagen mit Ramrod die Planeten zu besuchen, um sich persönlich ein Bild von der Situation zu machen. Er überflog die kommenden Ziele für die nächsten Monate, die Captain Hikari vorbereitet hatte. Abkommandos sollten in den nächsten zwei Wochen schrittweise in Gang gesetzt werden. Saber überlegte eine Weile, beschloss jedoch, eine größere Truppenbewegung zu verschieben.
 

Fireball saß gemeinsam mit Aaiko, die über ein Tablet zugeschaltet war, an seinem Schreibtisch und konzentrierte sich auf seine Captain-Ausbildung. In den letzten Tagen hatte er sich wieder verstärkt dieser Aufgabe gewidmet, auch um von der aufwühlenden Situation abzulenken. Wäre Colt hier, würde er Fireball wahrscheinlich als Streber bezeichnen. Die digitale Verbindung war der einzige Weg für die beiden, miteinander zu kommunizieren. Die Situation war langsam anstrengend! Der zivile Flugverkehr zwischen der Erde und dem Grenzland ist immer noch eingeschränkt, Aaikos Vater war deswegen gegen eine Reise nach Jarr! Plötzlich hörte Fireball ein Geräusch, als er sich umdrehte, sah er, wie Mikan, wie von der Tarantel gestochen aus dem Raum flitzte.
 

Selbst der Cowboy saß am ungeliebten Papierkram, den er auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitet hatte. Er hätte es vorgezogen, mit Robin und Joshua einkaufen zu gehen. Gerade konnte er sehr gut nachvollziehen, wie sich Joshua beim Homeschooling fühlte. Und dank des Broncos hatte er jetzt mehr zu tun, als er erwartet hatte. Aber das war nun einmal Teil seiner Verantwortung. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er an seinen Gleiter dachte. Er konnte es kaum glauben, dass er den „Bronco Buster“ von der US-Space Force bekommen hatte, diese Tatsache erfüllte ihn mit Stolz.

König Jarred befand sich auf dem Planeten Pectos. Das Outriderkampfschiff wurde untersucht, das neue Erkenntnisse über die Outrider lieferte. „Also Wasser?“, wiederholte Jarred nochmals die Erkenntnisse der Manifestierung der Phantom-Wesen. Dr. Peeks nickte: „Ja, die Wassermoleküle halten sie hier!“ bestätigte der Doctor. „Das gibt ein ganz neues Raum-Zeitgefüge, es stellt unsere bisherige Vorstellung des Universums auf den Kopf, na ja so richtig auch wieder nicht, es gab viele Theorien, doch so wie es aussieht, sind einige davon doch machbar!“ setzte Peeks seine erkenntnisse fort und zeigte eine Grafik auf seinem Monitor: „Raum und Zeit, könnten sich mit der Quantenphysik überwinden lassen, so und nicht anders muss die erste Anomalie entstanden sein, diese benötigten die Outrider um ihre sprünge willkürlich wie beim letzten angriff steuern zu können, ist das Fenster, in dem Fall die Anomalie offen, können sie aus ihren Raum in unseren Springen.“ Jarred atmete tief ein und ließ die Animation auf sich wirken: „Sind wir in der Lage, das umzusetzen?“ fragte der König mit einem mulmigen Gefühl in seiner Magengegend. Dr. Peeks sah vom Monitor zu König Jarred: „Nun, in der Theorie ist das alles kein Problem, doch schauen Sie sich unser Periodensystem an, uns fehlen immer noch einige Elemente. Die Schiffe der Outrider weisen einige Fremdartige und auch uns sehr bekannte Verbindungen auf, doch damit hätten wir nur das Material, was es ermöglicht, diesen Kräften standzuhalten, aber noch nicht die Technik!“ beendete Peeks seine Antwort. Jarred strich über seinen Bart: „Also haben wir es mit einer höher entwickelten Zivilisation zu tun!“ stellte er besorgniserregend fest. Peeks nickte: „Ja, doch etwas scheint ihnen dann doch zu fehlen, sie haben Technik und wissen, wenn sie manifestiert sind, könnten sie durchaus organisch sein, doch sterben sie nicht, wie wir wissen, sondern kehren wieder zum Ausgangspunkt zurück.“ Jarred zog seine Augenbrauen zusammen: „Wie kommen Sie auf Organisch?“ wollte es der König genauer wissen! „Nun, wenn wir berichten und Erfahrungen unserer Soldaten durchgehen, scheint es den Outridern doch Schmerzen zu bereiten, wenn sie zum Beispiel abgeschossen werden.“ Jarred verstand was Peeks damit meinte. „Sie sind keine Hologramme, oder Phantome, sie sind physisch ganz hier, aber dann irgendwie doch nicht!“ Jarred nickte, die Forschungen würden weitergehen: „Und die Technik an Bord?“ Ein Junger Wissenschaftler trat nach vorn: „Darüber haben wir etwas mehr erkenntnisse, es ist baukastentechnik um es einfach zu erklären, jeder Hyperjumper, gleicht den anderen, sie wurden zwar weiterentwickelt, aber der Aufbau ist simpel, „wegwerf Technik“ um es so auszudrücken!“ Sie gingen um einen Jumper herum. „Das muss der Bereich sein, der die Sprünge ermöglicht, doch es geht nur in eine Richtung, springen sie zu uns, können sie erst wieder zurückspringen, wenn sie beschädigt sind.“ Jarred nickte: „Interessant!“ Die Wissenschaftler nickten: „Durchaus! Eure Hoheit, das Herzstück ist hier!“ Der Wissenschaftler Anfang 30 zeigte auf einem Teil des Cockpits: „Wir haben es die „Stahlblaue Box“ getauft, leider ist sie beschädigt, weil der Gleiter beschädigt ist. Jarred verschränkte seine Arme: „Damit wissen wir zwar mehr, aber doch fast genauso viel wie vorher!“ musste er etwas ernüchternd feststellen. „Ja, sobald etwas beschädigt ist, ist alles unbrauchbar! Was im Krieg durchaus von Vorteil ist! Das deutet auf ein sehr kriegerisches Volk hin, so wie es uns auch erzählt wurde.“ Jarred setzte sich und dachte einen Augenblick nach: „Und die Lumenwaffe?“ Peeks nickte. Jarred atmete tief ein. „Also benötigen wir weitere Antworten!“, sagte Jarred nachdenklich: „Gibt es möglichkeiten mit unseren verbündeten in Kontakt zu treten?“ Peeks nickte: „Durchaus, doch wie es sich auf die schließende Anomalie auswirkt, können wir nicht genau sagen.“ Jarred lehnte sich zurück.
 

Er spürte etwas Kühles auf seiner Haut. Einen Moment verharrte es angenehm, mit etwas Druck auf seiner Stirn. Doch nicht nur die Kühle drang langsam in sein Bewusstsein. Auch ein vertrauter lieblicher Geruch zwang ihn, tief einzuatmen, zu seiner Verwunderung klappte es ohne größere Anstrengung. Er wusste, wer bei ihm war und griff langsam nach der angenehmen Kühle und merkte, da war noch eine Hand, er umschloss sie und beide hielten sich. Hitomi beobachtete seine Reaktion, er war wach und wusste, dass sie bei ihm war. Mit ihrer anderen Hand nahm sie langsam das kühlende Tuch von seiner Stirn und legte es beiseite. Er blinzelte einige Male, es war hell im Raum. Hitomi hatte eine Fensterfront geöffnet, um Frischluft und Tageslicht hereinzulassen. Das Licht schmerzte etwas, die Umrisse im Raum wurden langsam schärfer und er blickte in das Gesicht seiner Frau, die ihn erwartungsvoll ansah und kurz darauf liebevoll lächelte. Hitomi merkte, wie Shinjiro nach Antworten suchte. Sie beugte sich etwas hinab und gab ihm einen sanften Kuss: “Schüüüü! Denk jetzt nicht so viel nach, es ist wichtig, dass es Dir besser geht!” flüsterte sie ihm zu. Er nickte leicht, abstellen konnte er seine plötzlich aufkommenden Fragen nicht, er würde schon Antworten bekommen, doch jetzt wollte er nur ihre Nähe genießen, die jetzt so real und spürbar war. Enger zog er ihre Hand an sich heran. Sie brauchten keine Worte, nur diesen Moment! Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder. Hitomi richtete sich auf und strich ihm einige Haare aus der Stirn. Seine Augen waren wieder geschlossen und seine Atmung wurde tiefer und gleichmäßiger. Hitomi setzte sich in den Sessel, sie würde noch bleiben. Die Tür wurde geöffnet und Hitomi wurde in ihren Gedanken gestoppt, was auch gut war, denn es waren seit Wochen immer dieselben. Dr. Morel trat ein und legte etwas auf den Tisch neben dem Bett ab und ging daraufhin zu Hitomi und stellte sich ihr gegenüber: “Er war kurz wach!” teilte sie dem Doctor mit. “Hat er sie erkannt?” fragte er nach. Hitomi nickte, Morel nickte ihr erleichtert entgegen und setzte sich auf die Armlehne eines Sessels. “Er ist über dem Berg, seine Werte und das Fieber sinken!” begann er, Hitomi sah erleichtert auf.
 

Drei Tage Später:

Team Ramrod war auf einem Patrouillenflug Richtung Laramie unterwegs, Saber wollte sich persönlich ein Bild von den Aufräumarbeiten machen, die dank der Amerikaner schnell vorankommen. Laramie ist ein kleiner Planet mit nur einer Siedlung, das Gebiet drum herum wurde noch erschlossen. Colt wurde etwas nachdenklich, vor knapp fünf Jahren wurde Laramie zur Besiedlung freigegeben und seine Eltern wollten sich auf dem kleinen, aber sehr fruchtbaren Planeten Land ansehen. Zurück kamen sie nicht mehr. Saber ließ die Abtaster durchlaufen, ihm war es nach wie vor ein Rätsel, warum die Outrider Laramie mit solch einer Stärke angreifen konnten. „Wie lange kann man einen Dimensionssprung nachweisen, April?” fragte der Schotte, der die Daten auf seinem Monitor weiter beobachtete. April sah auf und musste einen Moment nachdenken: “Mit den neuesten Geräten in absteigender Form, bis zu fünf Tagen!” Fireball, der den Autopilot deaktivierte, fragte: “Warum ist das wichtig?” Colt hörte mit einem halben Ohr hin: “Sie sind weg, das ist die Hauptsache!” kam es vom Cowboy, der sich entschied, seinen Blaster zu polieren. “Laramie galt beim Angriff als Red-Zone, die Angriffe hier waren sehr intensiv!” merkte Saber an. Fireball übernahm den vom Tower gesendeten Anflugkorridor und leitete den Eintritt in die Atmosphäre ein.
 

Es klopfte, er drehte seinen Kopf langsam Richtung Tür. Dr. Morel, Hitomi und Royu traten ein und kamen langsam auf ihn zu. “Wie geht es ihnen Shinjiro?” fragte Dr. Morel und ging um das Bett. Hitomi und sein Bruder blieben auf der anderen Seite stehen. Shinjiro verfolgte Morel mit seinen Augen und atmete tief ein. Morel bemerkte die Reaktion und nickte: “Ich vermute gut, das tiefe Atmen hat in den letzten Wochen nicht geklappt!” Shinjiro blickte zu Hitomi, die ihn anlächelte. “Sie haben uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, sie lagen 4 Wochen mit einer starken Lungenentzündung, aufgrund der nicht denestenten Keimen, denen sie in den letzten 16 Jahren ausgesetzt gewesen waren. Fünf Tage stand es sehr schlecht um sie! Respekt an Ihr Immunsystem!“ klärte Doctor Morel seinen Patienten auf. Shinjiro zog seine Augenbrauen zusammen und flüsterte ein: “Was?”, richtung Hitomi, sie nickte. “Wir hatten es versäumt, sie nach ihrer Ankunft sofort unter Ärztlicher Kontrolle zu stellen und somit für 10 Tage zu isolieren.“ beendete Morel seine Ausführung und ließ das Kopfteil in eine aufrechte 90 Grad Position auffahren. Was Shinjiro einen Schwindel bescherte. “Wir werden sie mobilisieren, nach vier Wochen liegen müssen sie wieder zu Kräften kommen!” Das hörte Shinjiro kaum, er hatte mit aufkommender Übelkeit zu kämpfen.
 

Ramrod landete auf dem kleinen Raumhafen von Laramie, auf dem sich auch ein kleiner militärischer Außenposten befand. Am Horizont sah man die Stadt Laramie. Das würde Sabers erstes Ziel sein, um von dem Bürgermeister zu erfahren, wo es noch Not mit der Versorgung gab. Fireball schaltete die Triebwerke ab, nachdem sie die zugewiesene Parkposition erreicht hatten. April, Colt, ihr schaut euch in der Stadt um. Shinji, du kommst mit mir.” teilte der Schotte sein Team auf. Fragend sah Fireball zu Colt, der nur mit seinen Schultern zuckte. Den Job des umsehens oder vorräte besorgen, hatte er doch immer zusammen mit dem Cowboy erledigt. Die Vier verließen gemeinsam den Friedenswächter.
 

Shinjiro saß auf der Bettkante, er sollte aufstehen. Royu hielt ihn am Oberarm fest, um ihn zu stützen. Shinjiro wurde immer wieder schwarz vor Augen, doch er sollte sitzen bleiben! “Nochmal?” fragte Royu seinem Bruder. Shinjiro antwortete nicht, sondern stellte ein zweites Mal seine Füße auf den glänzenden, grauen Fußboden und versuchte, sich aufzurichten. Royu half ihm mit einer ruckartigen Bewegung und er stand, doch sofort wurden seine Knie weich. Royu hielt ihn beharrlich fest. “Bleiben sie einfach eine Weile stehen, bis sich ihr Kreislauf daran gewöhnt hat!” wieß Dr. Morel an, der jetzt auf Shinjiros rechter Seite stand, um eingreifen zu können, sollte sein Patient es Kreislaufmäßig nicht schaffen.
 

April und Colt liefen durch die Stadt, Gebäude wurden hergerichtet, auch die noch kaputten Straßen wurden repariert. So schnell liefen die Reparaturarbeiten hier nicht an. Doch die Grundstimmung der Bevölkerung war soweit gut. Colt sah sich um und ihm kam die Frage auf: “Was wollten die Outrieder mit Laramie? Laramie würde ein Farmer Planet werden und damit eine weitere Kornkammer für das neue Grenzland.” An einer Tafel vor einer Kirche blieb er stehen, auf der ein Datum stand. April bemerkte es und stellte sich neben den Cowboy: “Was ist, hast du was gefunden?”, fragte sie und blickte auf die schwarze Granittafel und verstand. Colt las sich die Namen durch und blieb an zwei hängen, er wusste nicht einmal, dass hier eine Gedenktafel aufgestellt worden war. Das Unglück vor 5 Jahren hatte sich im Orbit vor Laramie ereignet und an Bord befanden sich auch viele Bewohner Laramies. Colt wurde jetzt richtig bewusst, dass er sich mit dem Angriff überhaupt nicht beschäftigt hatte, doch wollte er das überhaupt, seine Eltern würden, auch wenn er alle Details wusste, zurückkommen. Der Cowboy steckte seine Hände in die Hosentaschen und lief weiter. April ging ihm still nach. „Geht’s wieder?” fragte sie nach einigen Minuten. Colt nickte: “Alles in Ordnung! Ich war nur überrascht, dass es hier diese Tafel gibt!” und er nahm die Blondine in den Arm: “Erzähl den lieben Colt, was da zwischen Daniel und dir läuft!” April rollte schmunzelnd mit ihren Augen, sie wusste, dass der Cowboy da jetzt ewig nachhaken würde. Sie gingen in ein Café.
 

“Der Typ hat wohl heute einen schlechten Tag, so nett wie der war!” sagte Fireball, als sie die City Hall verließen. Saber gab etwas in seinem Kommunikator ein und nickte. “Es gab wohl viele Plünderungen, die uns nicht mitgeteilt wurden.“ Fireball sah sich um: “Warum teilte er das dem Oberkommando nicht mit?”, fragte Fireball und wich einigen Menschen aus. “Das war schon immer so, die Bürgermeister der Siedlungen wollen beweisen, dass sie alles im Griff haben!”, erzählte Saber, die Erfahrungen des KOK`s mit den Neuansiedlungen. “Also Politik über sicherheit! Hat ja super geklappt!” kommentierte Fireball, der noch immer von dem Zusammentreffen genervt war. Saber musste grinsen: “Bürokratie liegt dir also nicht!” Fireball sah zum Schotten: “Wer mag das schon!”, konterte Fireball und schrieb Colt, als er sich umsah. Laramie war dabei, eine größere Stadt zu werden, die das Verwaltungsgebiet des Planeten werden sollte. Saber blieb stehen und beobachtete eine Gruppe neu Siedler. Fireball bemerkte es nicht und lief weiter Richtung Café, wo Colt und April auf sie warteten. “Hi!” stellte sich ein Mädchen mit blau gefärbten Haaren in seinen Weg. Fireball blieb abrupt stehen. “Hi?” wiederholte er etwas irritiert. Saber sah sich um, nachdem die drei Männer wieder weiter gelaufen waren. Sein Pilot war verschwunden. “Na, großartig!” dachte sich der Schotte und machte sich auf den Weg zum verabredeten Treffpunkt. Wo er auf Colt und April traf und sich zu den beiden setzte, die gerade eine angeregte Diskussion führten. Sein “Hallo!” bekamen die beiden nur am Rande mit. “Wir sind nicht mal einen Monat zusammen, Cowboy und du hörst schon die Hochzeitsglocken!”, kam es von April und funkelte den Lockenkopf dabei an. Colt grinste, Saber bekam große Augen. “Alles gut, Prinzesschen, ich habe nur etwas fantasiert!” April lehnte sich zurück: “Dir ist wohl zu warm unter deinem Hut!” – “Dann mach halt nicht so ein Geheimnis daraus! Ich wusste es eh schon!” kam es fast lachend vom Cowboy. “Arrrgh, Fireball diese Tratschtante!” raute die Blondine. Saber und Colt sahen auf, “Ach, der weiß wieder alles, aber der liebe Colt mal wieder nicht!” kam es daraufhin eingeschnappt von Colt und verschränkte seine Arme. April bekam große Augen und verstummte. Der Cowboy hatte mal wieder geblufft und sie war darauf reingefallen. “Man sieht sich!” hörten die drei und sahen auf und ein Mädchen lief schnell weg. Fireball setzte sich und Saber stellte fest, dass er noch genervter aussah: “Ja, total gerne!” kommentierte Fireball den Abgang und rollte mit seinen Augen. Die drei sahen ihren Freund fragend an: “Was ist?” fragte Fireball, als er zu den dreien sah: “Wer war das denn?”, wollte April als erstes wissen. Fireball sah die Blondine an. “Du weißt also von Daniel und April?” kam es darauf von Colt: “Hä?” war alles, was Fireball herausbrachte. “Wo warst du?” fragte danach Saber. Und alle drei erwarteten eine Antwort. Daraufhin sah Fireball den Schotten an: “Du warst auf einmal weg!” verteidigte sich der Pilot. “Und triffst dich mit Mädels!” stellte April fest und Colt stieß Fireball leicht gegen die Stirn. “Was, spinnt ihr!” protestierte der Japaner und rieb sich die Stelle. “Sie hat mich angesprochen, außerdem ist sie erst 16!” Die drei sahen sich an und darauf wieder zu ihrem jungen Freund. “Was ist los mit euch?” fragte Fireball etwas überfordert, er kannte sich gerade gar nicht aus. Die drei lehnten sich zurück. “Wir haben uns nur unterhalten.“ setzte Fireball fort. Ein Kellner brachte dem Schotte seinen bestellten Flat White. “Also wer war das?” hakte Colt jetzt doch nochmal nach, die Sache kam ihm dann doch komisch vor. Fireball lehnte sich zurück: “Sie kennt uns und wollte wissen, was wir hier machen!” war seine schnelle Erklärung, was ihm sichtlich unangenehm war. Colt musste grinsen: “Wohl eher ein Fan von dir, Hombre!”, schließlich hatte er in den letzten Monaten viel Zeit mit Wartezimmerlektüre verbracht und lachte auf. Auch Saber begann zu grinsen. Fireballs Kaffee wurde serviert: “Und was ist mit Daniel?” wechselte Fireball schnell das Thema. April rollte genervt mit ihren Augen, als die erwartungsvollen Blicke der Jungs jetzt auf ihr ruhten.
 

Shiniro lag wieder im Bett, zwei Schritte hatte er mit Hilfe geschafft, als seine Lippen blau anliefen. Morel steckte das Stethoskop wieder ein und verließ daraufhin mit Royu das Zimmer. Shinjiro wollte jetzt nur eins seine Ruhe und kein Familientreffen. Shinjiro schlief schon halb, als er eine Hand auf seinem Arm spürte. Er nickte nur, zu mehr war er nicht mehr in der Lage. Hitomi hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, sie war froh, dass er sich wieder erholen würde.
 

Saber saß am Abend noch lange in seiner Satteleinheit, Colt und Fireball hatten ihren freien Abend und waren in Laramie unterwegs, April war bereits kurz nach ihrer Ankunft auf Ramrod in ihrem Quartier verschwunden. Der Schotte ging die Scans, die er während des Fluges heute gesammelt hatte, durch. Und schrieb seinen Bericht, damit noch weitere Hilfe vor Ort organisiert werden konnte.
 

Colt zeigte Fireball die Tafel, die er heute Mittag mit April entdeckt hatte. Fireball las sich die Inschriften durch und betrachtete das Datum. “Das war gestern vor 5 Jahren!” Der Cowboy nickte: “Ja verrückt!” sagte er und zog sich seinen Hut etwas tiefer ins Gesicht. Fireball blickte still zu seinem Freund und wartete einige Augenblicke: “Was ist verrückt?” fragte Fireball, der den Zusammenhang mit der Aussage nicht verstand. Colt setzte sich auf die Bank, die vor der Tafel stand und betrachtete die Blumen, die von Angehörigen gestern wohl niedergelegt worden waren. “Ich habe überhaupt nicht daran gedacht!” kam es von Colt leise. Fireball verstand und sah zwischen der Tafel und seinem Freund hin und her. Als er einen Schritt auf Colt zuging: “Was ändert das?” Colt sah auf und stieß leise etwas Luft hinaus: “Nichts, aber die Tatsache, dass ich heute hier bin, macht es umso näher.“ erklärte der Cowboy. Fireball verstand und setzte sich neben Colt und musterte die Tafel, als er die Namen von Colts Eltern fand, verharrte er einige Momente auf diesen. “Hier hast du einen Ort, nah am Geschehen.” begann Fireball. Colt nickte: “Ja, das ist es wohl, es blieb nichts von dem Schiff über nur verglühende Teile in der Atmosphäre.“ erzählte Colt mit bebender Stimme. Fireball schluckte schwer. “Es macht mich wütend, ich frage mich heute wie damals, warum wollten sie hier Land kaufen, warum?” sprach er seine Frage aus und nahm seinen Hut vom Kopf. „Vielleicht reizte sie das neue Grenzland.“ warf Fireball das naheliegendste ein, was ihm einfiel. Colt schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, meine Eltern haben Texas und die Staaten nie verlassen.” Fireball lachte kurz auf: “Also richtige Hillbillys!” Colt verzog sein Gesicht und verpasste Fireball eine kleine Kopfnuss. “Hey, so schlimm nun auch nicht!” sagte der Cowboy. “Woher kennst du eigentlich diesen Begriff?” Fireball sah leicht grinsend zu Colt, ließ aber einen weiteren Kommentar stecken, sein Kopf hatte heute schon genug einstecken müssen. “Ach egal!” sagte Colt: „Jedenfalls war es nie ein Thema.” erinnerte sich Colt. “Meine Familie war einfach glücklich, da wo sie waren.” Fireball hörte zu, es schien Colt gut zu tun, es zu erzählen. “Aber du wolltest weg.” Der Cowboy winkte ab: „Ja, aber nicht hierher, ich wollte mit dem Rodeo Zirkus, der im unseren Nest war ein oder zwei Jahre umherziehen, um das Land zu sehen, mehr nicht, heute weiß ich, dass es totaler schwachsinn war.” Fireball nickte bestätigend. “Oh Ja!” kommentierte er hörbar. Colt lachte auf und stieß seinen Hombre kurz an: “Was haha? Du wärst der Rodeo Clown!” Fireball rollte mit seinen Augen. “Lass mal, das ist was für echte Cowboys!” Colt setzte sich empört auf und sah Fireball, der ihn frech an grinste, fassungslos an: “Aha, willst du damit sagen, ich bin kein echter Cowboy?” und Colt musste lachen, als er merkte, dass es Fireball gelungen war, ihn auf andere Gedanken zu bringen. “Danke Partner!” kam es von Colt und lehnte sich zurück. Fireball tat es seinem Freund gleich. Eine friedvolle Stille stellte sich zwischen die beiden ein. Fireball sah von der Tafel zum Gebäude dahinter, es war bereits dunkel, nur das hell erleuchtete Kreuz auf der Kapelle strahlte. “Glaubst du an Gott?” durchbrach Fireball die minutenlange Stille. Colt blickte neben sich und darauf zu dem Kreuz, was sie beide nahezu anstrahlte, was dem Cowboy jetzt so richtig auffiel. “Klar!” sagte Colt kurz und knapp. Fireball blickte zu Colt: “Klar?” wiederholte er die Antwort seines Freundes: “Klar!” nickte der Cowboy. “Also, so richtig, Klar?” fragte Fireball noch einmal nach. “Klar, Klar!” verdoppelte Colt darauf seine Antwort. Fireball nickte.

Schweigen

Ramrod landete auf Alamo, einem der Planeten, auf denen die geringsten Schäden verzeichnet wurden. Noch während der Landung wurde Ramrod von den Kadetten mit großer Freude empfangen. April begrüßte ihren Vater mit freudiger Erwartung, beide hatten sich seit der letzten Schlacht nicht mehr gesehen. Sie waren Vorbilder geworden, die jungen Kadetten konnten sich gut mit den vier Starsheriffs identifizieren, eben weil sie noch so jung waren und mit dem Friedenswächter Ramrod, dem Flaggschiff des Oberkommandos unterwegs waren. Eagle und die weiteren Befehlshaber ließen die Kadetten die vier in Empfang nehmen, es steigerte bei den jungen Menschen den Willen, sich weiterhin anzustrengen, um ihre Ziele zu erreichen! Und so ein bisschen Ruhm tat den Vieren auch mal gut, dachte sich Eagle. Colt genoss es sichtlich, April und Fireball sahen sich erst fragend an, aber stiegen in die ansteckende Freude mit ein und so manches beklemmendes Gefühl löste sich in dem Team. Saber war von dem Jubel doch sehr überrascht, doch er gestand es seinem Team zu, verdient hatten sie es allemal! Nach der Begrüßung trennten sich die vier sich, um sich in ihren Bereichen umzusehen. Saber ging mit Eagle ins Büro, um die weiteren Vorgehensweisen zu besprechen.
 

Als Sabre an der Akademie ankam, wurde er herzlich vom Direktor begrüßt. Der Schotte sah sich um, dies war der Ort, an dem alles für ihn vor fünf Jahren begonnen hatte. Er hatte seine Ausbildung als Stratege und gleichzeitig die klassische Ausbildung als Kadett begonnen. General Whitehawk und seine Ausbilder hatten damals schnell sein Talent erkannt und ihn gefördert … etwas schmunzeln musste er, als er sich erinnerte, dass sogar sein Vater damals etwas Bedenken gehabt hatte, ihm so jung ein eigenes Team aufstellen zu lassen! Doch dank seines Vaters, der ihm immer den Rücken gestärkt hatte und mit Tipps zur Seite stand, hatte Saber seine Intuition vertraut und konnte sich nach wie vor auf diese verlassen. „Herzlich willkommen, Richard!“ schüttelte der Direktor, sichtlich stolz, die Hand des Schotten. „Nehmen Sie Platz, entschuldigen Sie den doch etwas unkonventionellen Empfang, es war doch sehr kurzfristig!“, erzählte der Direktor, als sie sich an den ovalen Meeting-Tisch setzten. Saber nahm neben Charles Platz und lächelte. „Du hast vergessen zu erwähnen, dass die Kadetten uns mit Meuterei gedroht hatten!“ fügte Eagle lachend hinzu. Alle lachten auf: „Das nächste Mal werden wir unter Radar anreisen!“, schlug der Schotte vor. Kaffee wurde serviert.
 

April, war mit Ilka im Labor verabredet. Colt und Fireball setzten, nachdem sie die Blondine verabschiedet hatten, ihren Weg allein fort. „Hast du auch eine Verabredung, Cowboy?“, fragte Fireball, als er April nachsah. Colt richtete seinen Hut: „Noch nicht!“, und blickte sich um. Eine Gruppe junger Frauen lief einige Meter an den beiden vorbei, Colt sah ihnen nach. Fireball beobachtete das Spektakel und die Blicke. Er atmete tief ein und musste mit seinen Augen rollen: „Unverbesserlich!“, sagte er und setzte seinen Weg fort. „Hey, wo willst du hin?“, rief Colt seinen Freund nach und folgte ihm. „Robin Bericht erstatten!“ – „Was denn, was denn, die vier haben doch nur freundlich geguckt!“, verteidigte sich der Lockenkopf. Fireball lachte: „Ich guck’ dich auch freundlich an und du gerätst nicht ins Träumen!“, erwiderte Fireball darauf frech grinsend. Der Cowboy lachte und stemmte seine Hände in die Hüften: „Hombre, an die Träume mit dir habe ich mich gewöhnt! Und keine von den Ladys hier kommt nie, nicht an Robin heran!“
 

Captain Hikari knöpfte sich sein Hemd zu, Doctor Morel hatte ihn untersucht. In den letzten Tagen hatte sich Shinjiro aktiviert, er konnte wieder ohne größere Einschränkungen gehen und hatte so etwas wie einen Tag, Nacht Rhythmus. Doch eines war auffällig: sein schneller Leistungsabfall, mehrmals am Tag musste er Pausen einlegen und hatte ab und zu einen hallenden Husten. Morel setzte sich in einen der gemütlichen Polstersessel und zeigte dem Captain an, es auch zu tun! „Nun, nach vier Tagen, kann ich eine sichere Diagnose stellen!“, begann Morel und trug etwas auf dem Tablet ein. Hikari überschlug seine Beine und wartete ab. „Die Lungenentzündung hat sie körperlich sehr geschwächt, was auch nicht zu übersehen ist!“, sagte Morel und blickte Shinjiro entgegen, sein Patient hatte einiges an Gewicht verloren und so wie es aussah auch seine Stimme, egal wer mit Shinjiro ein Gespräch beginnen wollte, der Captain hörte einfach nur zu, ein Nicken war schon das höchste der Gefühle. Sogar Jarred hatte Mühe, seinen Freund zu irgendeinem kommunikativen Austausch zu bekommen. Was genau das zu bedeuten hatte, wusste Morel noch nicht, er beschränkte sich jetzt erst einmal nur auf die körperlichen Symptome.
 

Klar hatte Fireball den Weg zum Flugfeld eingeschlagen, im Hangar der Jets fanden sie Colonel Murry, der mit fünf Kadetten um einen der neuesten Kampfjets der Mitsubishi F4 Serie des Oberkommandos stand und ihnen die wichtigsten Details erklärte. Der Cowboy und Fireball hörten zu, bis ein Fluglehrer Murry ablöste und zur Technik überging. Der erfahrene Colonel kam auf Fireball und Colt zu. In alter Murry Manier wurden die beiden begrüßt und zu ihrem Einsatz beglückwünscht. „Wie es aussieht, gibt es genug Anwärter!“, sagte Fireball und zeigte auf die Gruppe Kadetten. Murry nickte: „Anwärter, ja, doch der Zunder fehlt! Herzblut, Begeisterung und Liebe zu diesem Maschinchen! Von zehn haben vier die richtige Leidenschaft!“, erzählte der ältere. „Zunder?“, fragte Fireball und ging auf den Jet zu. Morel nickte: „Ja, Zunder, Feuer unterm Hintern, mit ein bisschen Aggressivität, was man durchaus benötigt als Kampfpilot!“, fasste Murry noch einmal zusammen. Colt lief grinsend neben dem Fluglehrer her und beobachtete seinen Freund. „Darf ich?“, fragte Fireball und zeigte auf den Jet. Murry machte eine Handbewegung und Fireball betrat die Treppe, die hinauf zum geöffneten Cockpit führte. Er ließ seinen Blick über die Systeme schweifen und war begeistert! „Wie ich gehört und vor allem gesehen habe, konnten sie den Arrow Stricker schon erfolgreich im Kampf einsetzen!“ Colt nahm etwas Schuldbewusst seinen Hut ab und ging sich durch seine Locken. Wusste er doch, dass er den Bronco ohne eine zulässige Lizenz geflogen hatte. „Nun, Sir, ja!“, gab er zu. Murry grinste: „Ich verbuche den Einsatz als Kriegs relevant!“ Colt pustete erleichtert hörbar Luft aus, auf ein Untersuchungsverfahren hatte er keine Lust! „Ihr Vorgesetzter Major Lancelot sieht es im Übrigen genauso!“, fügte Murry noch mit an. Der Cowboy konnte jetzt auch wieder grinsen. „Dann gibt es also tatsächlich Fluglizenzen für Seifenkisten?“ Murry und Colt drehten ihren Kopf Richtung Jet. „Sie wollten Zunder, Colonel?“ knurrte der Cowboy und zeigte auf Fireball, der vor dem geöffneten Verdeck des Kampfjets stand und die beiden breit angrinste. „Jetzt zeige ich dir Zunder, Hombre!“, sagte Colt und ging auf die Treppe zu. Fireball riss seine Augen auf und sprang in das Cockpit, als der Cowboy die Treppe verschob.
 

„Ihre Herztöne sind in Ordnung, doch ich höre seit Beginn ihrer Lungenentzündung ein systolisches Herzgeräusch.“ Morel machte eine Pause. Shinjiro sah ihn weiterhin ruhig an. Morel begann zu erklären: „Wahrscheinlich hat sich der verschleppte Infekt auf das Herz gelegt und die Lungenentzündung trug nun nicht dazu bei das es besser wurde, das kann alles schon mal aus dem Takt bringen, die Behandlung wird etwas langwierig sein, Training bis zu einer gewissen Herzfrequenz ist erlaubt, allerdings dürfen sie so lange bis das Geräusch verschwunden ist, nicht selbst Fliegen!“, beendete der Doctor seine Diagnose. Shinjiro lehnte sich zurück und nickte nur leicht. „Ich werde sie auf Medikamente einstellen, die ihnen wieder mehr Leistung bringen und helfen, die Systolis auszuheilen.“ Ein Schweigen entstand zwischen den beiden Männern. Morel nahm seine Lesebrille ab und musterte den Captain einige Zeit: „Fällt es Ihnen auch schwer zu sprechen?“, stellte er die Frage der Fragen. Shinjiro blickte zu Morel und atmete tief ein, beim Ausatmen erahnte man so etwas wie ein Lächeln. Er schüttelte mit seinem Kopf. Morel nickte darauf nach einigen Augenblicken, als er merkte, dass er auch diesmal keine Antwort bekommen würde: „Ich weiß, dass sie mit ihrer Frau reden, nicht viel, aber sie tun es! Sie haben im Fieber fantasiert, sie haben etwas verarbeitet!“, sagte Morel feststellend und stand auf: „Vielleicht hilft es ihnen, wenn sie sich nur auf eines dieser Dinge konzentrieren!“ Shinjiro blickte zu Morel, der Arzt nickte ihm zu und verließ das Zimmer. Eine Weile sah Hikari dem Arzt nach, obwohl dieser schon vor einiger Zeit den Raum verlassen hatte. Und setzte sich darauf entspannter in den Sessel und lehnte seinen Kopf nach hinten.
 

„Wie ich sehe, ist das zwischen den beiden nicht besser geworden!“ Hallte die Stimme des Direktors durch den Hangar. „Doch Sir, mittlerweile wollen sie sich nicht mehr umbringen!“, scherzte Saber recht schottisch. Charles musste grinsen. „First Lieutenant Hikari, was machen sie in einem zehn Millionen Dollar teuren Jet, der, soweit ich weiß, nicht ihrer ist!“, kam es fragend und fordernd vom Direktor. Colt zog seinen Kopf ein und schob so unauffällig und vor allem vorsichtig die Treppe wieder an den Jet. Saber beobachtete es aus seinem Augenwinkel und drückte sich ein Grinsen weg. „Nun, ähm!“, suchte Fireball nach einer Erklärung. „Ich habe ihm erlaubt, sich den Jet anzusehen!“, rettete Murry schnell. Fireball erreichte den letzten Treppenabsatz und salutierte den Neuankömmlingen zu. Und Murry stellte den Anwesenden den neuen Jet vor, danach verließen Saber, Colt, Fireball und Major Eagle den Hangar. Und gingen gemeinsam durch die schattenspendenden Grünflächen Richtung öffentlichen Teil des Ausbildungscamps, um sich die neuen Truppenübungsplätze anzusehen. Dabei unterhielten sich Charles und Saber über alles Mögliche, auch der Zustand von Captain Hikari war ein Thema. Eagle legte Saber nahe, den Überblick zu behalten: „Um den Laden in Schwung zu bringen, fehlt Werbung und gute PR!“, grätschte Fireball in die laufende Unterhaltung. Alle verstummten und sahen ihn fragend an. Fireball spürte die Blicke auf sich, ups, da hatte er wohl seine Gedanken, in die er so vertieft gewesen war, laut ausgesprochen. „War nur so!“, sagte er entschuldigend und dachte weiter nach. „Hm …!“, hörte man Eagle. „Erzähl!“, forderte der Schotte Fireball auf. Colt, der in seinen Gedanken schon sein Abendessen zusammenstellte, kannte sich gerade nicht aus. Fireball sah sich kurz um und begann: „Wisst ihr, was das für eine Uhr ist?“ Saber und Eagle machten ein fragendes Gesicht: „Klar, eine CJP-Smartwatch, eine der neuesten!“, antwortete der Cowboy überraschend. Fireball grinste: „Richtig, woher weißt du das?“ Saber blickte zu Colt, Charles Blick ruhte noch auf den jungen Hikari, er verstand gerade nichts! „Hombre, ich habe in den letzten Monaten mehr Zeit in Wartezimmern mit dessen Lektüre verbracht, als du hinterm Steuerknüppel, außerdem schaue ich abends gerne Fernsehen!“ Saber atmete leicht ein, ihm schwante, worauf Shinji hinaus wollte. „Genau, man konnte sie nicht übersehen, alle Informationen gab es, egal wo, ob Zeitungen, TV, Internet, es nervte schon, ich wollte sie nicht und was habe ich gemacht?“ Charles verstand. „Du hast sie gekauft!“, und der ältere schob seine Jacket Jacke etwas nach oben, die das gleiche Modell in einem etwas gesetzteren Design zeigte. Saber musste lachen. „Das Oberkommando muss sich zeigen, da, wo sich die Zielgruppe befindet! Jeder kennt das KOK, aber was wir hier alles genau machen, wissen wenige und wenn, nur mit Abstand!“ Eagle verschränkte nachdenklich seine Arme: „Werbung, bis es wehtut!“ Fireball nickte: „Genau, überall!“ Saber strich sich kurz über sein Kinn und zeigte auf seinen Piloten: „Und du bist genau der Richtige dafür!“ Dem Japaner entglitten alle Gesichtszüge. „He, he, hehehehehe …“, begann Colt loszulachen, als er das entsetzte Gesicht seines Freundes sah. „Und du auch!“, grinste Saber nun Richtung Colt. „Oh, Mann!“, hörte Colt schlagartig auf mit Lachen. „Die Presse-Abteilung hatte sowas schon geplant, es wurde damals, nach der Vereidigung, wegen der unschönen Sache aufgeschoben!“, erzählte Charles Saber und die beiden gingen weiter. Colt und Fireball blieben zurück und sahen den beiden nach: „Na toll, jetzt ende ich als Maskottchen!“, kam es von Colt und sah blitzartig neben sich. Fireball trat zwei Schritte zurück. „Shinji!“, knurrte er und ging einen Schritt auf Fireball zu. Fireball hob seine Hände und wurde etwas schneller mit seinem Rückzug, doch ein Grinsen konnte er nicht unterdrücken: „Und jedes Jahr einen Kalender, der schärfsten Scharfschützen, oder so …!“ setzte er witzelnd noch mit drauf.
 

„Sobald Lumen Energie auf das Schiff trifft, wird sie damit um 80 Prozent neutralisiert.“ stellte Ilka einen neuen externen Prototyp vor, der die Schiffe manövrierfähig hielt. „Das ist perfekt, die Schiffe müssen damit nicht tagelang umgerüstet werden!“, sagte April und neigte sich über das Gerät: um es genauer zu betrachten: „Doch was ist mit den restlichen 20 Prozent, je nach Stärke könnten diese zum Problem werden!“ sprach April ihre Gedanken aus. Ilka nickte: „Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lumen zur eigenen Energieversorgung zu nutzen!“ April richtete sich lächelnd auf: „Das ergibt viele neue Einsatzmöglichkeiten!“, sagte die Blondine begeistert.
 

Fireball und Colt überholten Saber und Major Eagle. „Ihn könnt ihr streichen, für euren PR Quatsch!“, rief Colt und zeigte Richtung Fireball, der schon einige Meter entfernt war und lief ihm nach. „Das erwähnen wir nicht!“, sagte Eagle. Saber schüttelte mit seinem Kopf: „Nein!“, stimmte er Charles grinsend zu. Und sie mussten lachen. „Wie soll das mit den beiden weitergehen?“, fragte Charles darauf. „Sir, ich hoffe auf das Alter, in 40 Jahren werden sie nicht mehr so schnell laufen können!“ Eagle lachte, sowas wie Colt und Fireball hatte er in seinen ganzen Dienstjahren noch nicht erlebt. Und doch musste der alte Kommander zugeben, es brachte immer wieder Schwung ins Oberkommando: „Ich finde, es wird Zeit fürs Abendessen!“, merkte Eagle an. Saber blickte auf seine Uhr: „Ja, Sir!“, und grinste. „Die ist aber auch wirklich gut!“, bestätigte Charles, als er die Uhr an Sabers Handgelenk betrachtete. Saber nickte und die beiden tauschten sich auf dem Weg zum Abendessen über die Smartwatch aus.
 

Hitomi öffnete leise die Tür zu Shinjiros Zimmer, sie wollte ihn nicht wecken, falls er schlief. Sie fand ihn im Sessel vor, seine Beine hatte er von sich gestreckt und sein Kopf ruhte auf der Lehne. Sie musste schmunzeln und ging langsam auf ihn zu. Sachte, strich sie über seinen Oberarm. Langsam öffnete er seine Augen. Hitomi setzte sich auf die Lehne des Sessels. Er nahm ihre Hand in seine und küsste sie. Sie lächelte: „Das Bett wäre bequemer!“, schlug sie vor und umarmte ihn. Shinjiro genoss ihre Umarmung und nahm ihren Geruch intensiv auf: „Danke!“, hauchte er ihr ins Ohr, nach wenigen Augenblicken. Hitomi verstand und richtete sich auf und eine Hand ruhte auf seiner Wange. Sie sah ihn tief in seine Augen. Shinjiro musterte Hitomi vor sich und blieb an ihren Augen hängen, er wusste, ohne dass es ihm jemand erzählt hatte, dass sie täglich von früh bis spät bei ihm gewesen war! Sie küssten sich.
 

Zwei Tage später.
 

Ramrod hatte am frühen Abend Alamo verlassen und nahm wieder Kurs Richtung Jarr. An Bord freute man sich auf den Heimflug, sieben Tage waren sie unterwegs gewesen. Noch vor einem Jahr hatte es ihnen überhaupt nichts ausgemacht, stellte jeder für sich fest. Die Nachricht, dass es Captain Hikari wieder besser ging, hatte Saber erreicht und sollte er aus seinem Krankenstand heraus Anweisungen geben, so sollte ein Teil des Stabes auf Jarr vertreten sein. Somit würde Captain Lorenz morgen auf Jarr eintreffen. Und kaum hatte Saber die Nachricht gelesen, erschien auch schon eine neue Mitteilung. Die besagte, dass der Militärstützpunkt auf Jarr nur noch minimal mit Truppen aus Yuma besetzt sein sollte und gleichzeitig erinnerte Captain Hikari im selben Satz an die Truppenverlegungen! Saber atmete aus: „Ja, ihm geht es schon wieder besser!“, dachte er und musste etwas schmunzeln, als er die Nachricht gelesen hatte. Die Minimalisierung würde Saber gleich erledigen, doch mit der Truppenbewegung, hielt sich der Schotte nach wie vor zurück! Er wollte sichergehen, dass die Verteidigung des Sektor A bis zum Eintreffen der weiteren Delegationen aufrechterhalten bleibt! Daran würde er festhalten!
 

Ein Cowboy schlich auf Indianersohlen richtung Küche, es war doch recht spät geworden, Robin und Joshua schliefen bereits! Es war einfach noch zu viel nach der landung zu Tun gewesen. Und Colt wollte Saber damit nicht allein lassen! Fireball und April hatten sich um Ramrod gekümmert, zwei Tage hatten sie jetzt frei und der Lockenkopf überlegte, was er morgen zusammen mit Robin und Joshua unternehmen könnte, viel Aktion für seine Liebste war jetzt nicht mehr drin. Laramie ging ihn seit ihrem Besuch nicht mehr aus seinem Kopf. Während er seinen Snack verzehrte, surfte er im Internet und begann, die News über den Angriff vor Laramie vor fünf Jahren zu recherchieren. Auf einem anderen geöffneten Tab suchte er den ersten erwähnten Artikel über die Rückkehr der Outrider heraus. Beide Ereignisse fielen in einen Zeitraum von gerade einmal zwei Wochen. Colt überlegte, der zivile Flugverkehr war weder eingestellt noch eingeschränkt gewesen, trotzdem hätten seine Eltern sich nicht so einem Risiko ausgesetzt! Er benötigte mehr Informationen, an diese würde er nur mithilfe von Saber kommen, News aus der Presse waren das eine, doch die internen Berichte, die es dazu im Archiv des Oberkommandos gibt, würden aufschlussreicher sein! Er stand auf, die Müdigkeit meldete sich und er beschloss schlafen zu gehen!
 

Shinjiro war aufgestanden und hatte sich erst einmal vorsichtig durch das Zimmer bewegt, der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits halb zwei Uhr morgens war. Er stand am Fenster, sein Gesicht spiegelte sich in der Glasscheibe, er sah sich in die Augen. Er fühlte sich immer noch benebelt, er hatte das Gefühl, nicht mehr richtig wach zu werden. Shinjiro ging ins Bad, um sich mit kaltem Wasser zu erfrischen. Mit seinen nassen Händen ging er sich durch seine Haare und streckte sich dabei durch. Im Spiegel blickte er an sich hinab, er trug ein T-Shirt, eine dunkelblaue Stoffhose und Socken, er kommentierte sich mit einem kurzen: „Hm!“, als er das Badezimmer verließ. Er musste sich bewegen! Er sah sich auf dem Gang um, er befand sich ganz klar in einem privaten Bereich des Palastes. Die weniger prunkvolle Einrichtung verriet es ihm. Shinjiro beschloss, den Gang nach Osten hinunterzugehen, er würde, wenn er sich nicht komplett irrte, auf den langen Panorama-Flur kommen. Alles war ruhig, in diesem Bereich, hier gab es wenig Personal, im Privaten hielten es Jarred und Marianne so familiär wie möglich. Die spärliche, aber ausreichende Beleuchtung in der Nacht ließ den farbenfrohen weichen Teppich erkennen, den er unter seinen Füßen spürte. Er ging an einem Raum vorbei, dessen Tür angelehnt war, er blickte kurz hinein und ging zwei Schritte weiter, als er stoppte und sich nochmals umdrehte und im Türrahmen stehen blieb. Ein schlicht eingerichteter Raum ohne viel Schnickschnack, die Wände waren zur Hälfte mit dunklem Holz verkleidet, Stühle standen vor dem Holzkreuz, das mittig an der Wand befestigt war. Es gab irgendwo eine spärliche Lichtquelle, die hinter der halb geöffneten Tür sein musste, einsehen oder ausmachen konnte er sie nicht. Aber es reichte, um den Raum zu erkennen. Sein Blick ruhte einen Moment auf dem Kreuz. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte seine Arme. „Guten Morgen, Shinjiro!“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, er machte Dr. Morel etwas Platz, als dieser an ihm vorbeilief und die Tür weit öffnete und zum Bücherregal ging. „Ich bin erstaunt, sie hier anzutreffen!“, sprach Morel ohne ihn anzusehen und blickte dabei weiter in das volle Bücherregal. Shinjiro beobachtete den Arzt, sagte jedoch nichts. „Sie reden also nicht mehr mit mir!“, kam es jetzt feststellend von Morel, der sich Shinjiro nun zuwandte und musterte. Shinjiro atmete kurz tief ein, veränderte aber nichts an seiner Haltung: „Shinjiro!“, wiederholte Morel und blickte über seine schmale Lesebrille und musste etwas schmunzeln. „Ist es deswegen?“, fragte Morel und wartete einen Moment, doch von seinem Patienten kam wieder nichts. „Ich habe die Erlaubnis, sie so zu nennen!“, erklärte der ältere und griff nach einem Buch und sah es sich an. „Nicht von mir!“, kam es unerwartet von Shinjiro und stieß sich vom Türrahmen ab, blieb jedoch weiter vor dem Raum stehen. Morel nickte wissentlich: „Ich möchte Shinjiro kennenlernen!“, sagte Morel, während er das Buch in seiner Hand aufschlug. Nach einigen Momenten der Stille klappte Dr. Morel das Buch in seiner Hand hörbar zu, es reichte, um Shinjiro etwas aufblicken zu lassen. Morel lief durch den Raum: „Warum treten Sie nicht ein? Ich unterhalte mich ungern zwischen Tür und Angel!“, sprach Dr. Morel und nahm seine Lesebrille ab: „Lassen Sie mich raten, Sie sind hier nur vorbeigegangen, richtig?“ fragte der Arzt weiter, als er wieder vor dem Regal stehen blieb. Shinjiro zog leicht fragend seine Augenbrauen zusammen nach dem Gesagten. „Und doch stehen sie hier seit fast 10 Minuten!“, fuhr der ältere weiter wissentlich fort. Shinjiro hob leicht seinen rechten Arm und sah auf das schwarze Armband, das sein Handgelenk schmückte und nicht zu entfernen war. „Damit sie nicht verloren gehen!“, erklärte Morel mit einem Grinsen und stellte das Buch wieder zurück ins Regal. „Was eine Kunst hier wäre!“, kam es darauf sarkastisch von Shinjiro und ließ seinen Arm wieder sinken. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!“, sprach Morel nach einigen Augenblicken. „Das steht im Johannes!“, kam es darauf von Shinjiro und sah etwas erschrocken auf. Morel schmunzelte leicht: „Ich bin beeindruckt!“, nickte Morel und nahm seine Brille ab. Doch Shinjiro blieb weiter ausdruckslos und blickte an dem Doctor vorbei. „Wollen wir uns setzen?“, fragte Morel und zeigte auf einen der gepolsterten Stühle. Shinjiro lehnte sich wieder an den Türrahmen. „Ihre Frau ist Christin!“ Begann Morel und Shinjiro blickte auf: „Sie hatten sogar eine christliche Trauung, für die sie sich haben taufen lassen, das ist nichts, was man einfach so macht!“, fuhr Morel fort und machte eine kleine Pause, bevor er weiter sprach: „Ihren Sohn ließen sie als Baby segnen.“ Shinjiro beobachtete den Arzt: „Es war ihr Wunsch!“, erwiderte Shinjiro darauf knapp. Morel schmunzelte und schüttelte mit seinem Kopf und zeigte seinen Gesprächspartner erneut an sich zu setzen! Shinjiro blickte zur Decke und atmete tief ein und kam der Bitte des Arztes unwillig nach. „Das war nicht bloß eine einfache Wunscherfüllung, sondern eine Entscheidung, die sie vollkommen bewusst getroffen haben! Ich kenne sie nun auch schon eine ganze Weile und Sie tun nichts, worüber Sie nicht gut nachgedacht haben!“ Shinjiro presste seine Lippen aufeinander und schluckte leicht. „Sehen sie Gnade in ihrem Leben?“, fragte Morel ruhig und es wurde still im Raum, Shinjiro blickte vor sich. „Ich kann verstehen, dass es für sie angesichts ihrer Vergangenheit, die geprägt von Gewalt, Schmerz, Zurückweisung, Einsamkeit und Angst war, nicht leicht ist, Gnade und Liebe in den Geschehnissen zu sehen! Die meisten Menschen verbittern und kapseln ihre Gefühle ab. Was sie als First Grand und Captain Hikari auch tun!“ schilderte Morel seine Eindrücke. Shinjiro blieb ausdruckslos, sein Blick ging weiter suchend durch den Raum. „Oder finden Sie es absurd, in Ihrer Position als First Grad zu glauben?“ Auf Shinjiros Lippen formte sich ein leichtes Schmunzeln und schüttelte langsam mit seinem Kopf: „Sie sind ein Lieutenant-Colonel und glauben!“, erwiderte Shinjiro darauf. Morel nickte: „Ja!“ kam es flüsternd. „Doch in erster Linie bin ich Léandre Morel!“, stellte sich der Doctor vor. Shinjiro nickte: „Was hat ihnen die Sprache verschlagen? Sie schaffen es nicht einmal mit König Jarred und er ist jemand, denen sie ihr Vertrauen schenken?“ Shinjiro sah von seiner Haltung auf und blickte zu Morel. Es blieb still. Morel nickte verstehend und fragte nach wenigen Augenblicken: „Und ihm?“, und deutete auf das Kreuz an der Wand. Shinjiro folgte mit seinem Blick Morels Handbewegung und musterte das schlichte Holzkreuz. Es wurde wieder still im Raum, Morel lehnte sich zurück und wartete ab. Minutenlange Stille legte sich über die Beiden, eine Stille, die nicht unangenehm war, Morel empfand sie sogar als friedvoll. Bis Morel fast flüsternd sein Schweigen brach: „Es war lange weit weg von ihnen, in der hintersten Ecke ihres Bewusstseins.“ Shinjiro, senkte seinen Blick und atmete hörbar tiefer als bisher ein, als er nickte und seine Lippen aufeinander presste. „Gott ist da, wo jeder einzelne ihn hat, ganz weit weg, oder ganz nah!“ Morel sprach sehr ruhig und atmete tief ein, als er zu Shinjiro sah, der ruhig neben ihm saß. „Erinnern sie sich, als sie 13 waren und voller Verzweiflung, frierend auf der Brücke standen und nur noch einen Ausweg hatten, doch bevor es so weit war, blickten sie voller Hoffnung in den dunklen Himmel und flehten um Hilfe. Und das ist es, was er in jeden von uns gesetzt hat, die Hoffnung! Denn egal was auch geschieht, zuerst hebt man sein Haupt zum Himmel, bevor man ihn senkt und demütig wird.“ – „Fragen sie sich auch, wie er das alles zulassen konnte?“, wollte Morel darauf wissen und machte eine Pause und neigte seinen Kopf. Shinjiro atmete tief und hörbar ein. „Nein, das frage ich mich nicht … mehr!“, kam es kaum hörbar von Shinjiro. Morel nickte vor sich, hob seinen Kopf jedoch nicht. Morel blickte langsam auf. Shinjiro grinste dem Doctor entgegen: „Ich bin dankbar!“ Morel wandte sich interessiert seinem Gesprächspartner zu, mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. „Also wissen Sie das auch schon!“, kam es von Shinjiro, als er die Reaktion des Doctors sah. Morel schüttelte mit seinem Kopf: „Nein, aber ich weiß, dass sie es abschließen möchten.“ Shinjiro musste leise auflachen: „Was hat sie ihnen noch erzählt?“ Morel musste schmunzeln: „Sie sind gesegnet mit ihrer Frau!“ Shinjiro sah den Doctor an: „Das weiß ich!“, erwiderte der Japaner. Morel nickte: „Davon bin ich überzeugt! Also, woran stoßen sie sich?“, wollte der Doctor jetzt ernster wissen. Es blieb still, in Shinjiro blitzten zusammenhanglose Sätze auf: „Tja …!“, war seine eintönige Antwort und er ging sich durch seine Haare, sein Kopf schmerzte und er stand auf. „Aber ihr Vorhaben ist eine gute Ausgangsposition! Sie bleiben nicht in der Opferhaltung, obwohl sie jeden Grund dazu hätten, das ist eine Stärke, sie wollen Frieden mit ihrer Vergangenheit und mit ihrem Vater. Da hat er Glück, einen solchen Sohn zu haben!“, sprach Morel weiter und stand auf. Shinjiro zog seine Augenbrauen zusammen, er hatte Mühe, Morel zu folgen, bemühte sich jedoch weiter zuzuhören: „Um so ein gravierendes, traumatisches Thema zu klären, muss man es benennen können, können sie das?“, fragte Morel fordernd, beide sahen sich fest an: „Ihr Vater hat es getan, er hat es ausgesprochen!“ Morel hielt inne, Shinjiro deutete dem Doctor an, aufzuhören. Und atmete schwer ein: „Was soll das jetzt?“, fragte Shinjiro ernst. Morel lächelte: „Wie gesagt, ich möchte Shinjiro kennenlernen!“, antwortete Morel und beobachtete seinen Patienten, der sich wieder an den Türrahmen lehnte und endlich seine Sprache wiedergefunden hatte. „16 Jahre hatten sie keine Berührungspunkte mit diesem Teil ihres Lebens. Erst als sie ihm gegenüberstanden, holte sie die Vergangenheit ein!“ Shinjiro spitzte nachdenklich seine Lippen und atmete hörbar aus. Morel kam zwei Schritte auf ihn zu: „Shinjiro, sie erinnern sich, sie wissen alles, was geschehen ist, sie waren schließlich dabei!“ Shinjiro fiel es immer schwerer, Morel zu folgen, sein Kopf wurde schwer und seine Augen konnten sich nur noch mit Mühe aufhalten. Morel bemerkte die zeitweilige Abwesenheit und blickte auf seine Uhr: „Sie sollten schlafen gehen, Sie sind voller Medikamente, die anschlagen!“ Shinjiro stieß sich vom Türrahmen ab: „Na, sehr schön!“, kommentierte er. Morel schmunzelte kurz auf: „Lassen Sie es König Jarred oder mich wissen, wenn Sie bereit sind!“ Shinjiro nickte nur. „Ach!“, fiel Morel noch etwas ein. Shinjiro drehte sich noch einmal fragend um: „Es war sehr angenehm, sich mit Shinjiro zu unterhalten!“, schmunzelte Morel und hielt ihm ein kleines schwarzes Buch entgegen. Shinjiro erkannte das Buch in Morels Hand, das schon sichtliche Gebrauchsspuren hatte: „Es ist Ihre, ihr Sohn hat sie in ihrem leider vollkommen zerstörten Auto gefunden.“ Erklärte Morel etwas grinsend. Shinjiro nahm dem Doctor schnell das Buch ab, über den Finder wunderte er sich nicht mehr! Und wandte sich zu gehen. „Und ich muss zugeben, sie haben mich heute für einen Moment sprachlos gemacht!“, gab Morel zu. Shinjiro sah dem Doctor darauf entgegen: „Gut, dann weiß ich ja jetzt wie das geht!“ Morel lachte kurz auf.
 

Am nächsten Tag saß Saber bereits im Offizierskasino, obwohl er heute wie sein Team zwei freie Tage hatte, wartete er auf Captain Lorenz. Es musste doch noch einiges besprochen und geplant werden. Der Schotte lehnte sich zurück und sah sich, während er seinen geliebten „Flat White Coffee“ genoss, um und ließ die Atmosphäre auf sich wirken. Vor über einem Jahr hatte er das Offizierskasino hier zu schätzen gelernt. In den Kasinos haben sich Kontakte und zum Teil auch Freundschaften gebildet. Und man wusste immer direkt, wie die Stimmung unter den Truppen war. Der Schotte schmunzelte, er verstand, warum General Whitehawk es immer vorgezogen hatte, gemeinsam mit den Kadetten seine Mahlzeiten einzunehmen. Natürlich konnte man sich auch hier seine tägliche Portion Klatsch und Tratsch abholen, das blieb nirgends aus. Doch auch darauf konnte man viel heraushören, man wusste, was die Einheiten und Truppen zusammen beschäftigte! Auch wenn diese Themen meist anstrengend waren, war es wichtig auch das zu wissen!
 

„Vielleicht solltest du wirklich gehen, so wie es Vater gewollt hatte!“, sagte Fireball, gerade hatte er eine erneute Unterhaltung mit seinem Großvater gehabt. Er konnte es nicht verstehen, dass er seinen Sohn nicht besuchen wollte! „Shinji!“, hörte er noch, doch Fireball ließ die Tür ins Schloss fallen und stieg ins wartende Taxi. „Das kann doch nicht wahr sein!“, sprach er leise vor sich und stützte seinen Ellenbogen an der Tür des fahrenden Taxis ab. Jetzt hatte er schon wieder dieses Haus verlassen, diesmal mit fast derselben Diskussion, nur eben mit seinem Großvater. Nun fühlte er sich noch elender!
 

Shinjiro saß in der gemütlichen Polstersitzecke vor seinem Notebook und las sich oberflächlich interne Meldungen und Presseberichte durch, um auf den neuesten Stand zu kommen. Es klopfte und die Tür ging auch schon direkt auf. Shinjiro blickte von seinem Tun auf. Hitomi trat mit einem Tablet ein und kam auf ihn zu. „So, fertig, iss das!“, sagte sie und lächelte ihm entgegen, während sie das Tablett mit Essen auf den Tisch stellte. Shinjiro verstand nicht, er war noch vom Frühstück satt! Er begutachtete das Essen vor sich und musste etwas grinsen: „Chankonabe?“, fragte er, als er den herzhaften Eintopf, der aus Gemüse, Fleisch und Tofu bestand, betrachtete, dazu gab es eine große Schüssel Reis. Hitomi nickte: „Ja, der macht dich schnell wieder fit!“, erklärte sie und setzte sich neben ihn, er blickte sie frech an: „Was soll ich danach machen, in den Ring steigen?“ und er musste lachen. „Chankonabe“ war ein sehr vitamin- und fettreicher Eintopf, den die Sumoringer nahezu täglich aßen, um ihre kräftige Statur zu bekommen und um sich gleichzeitig gesund zu ernähren. Hitomi lachte und lehnte sich an ihn und blickte auf den Monitor. Shinjiro war im Oberkommando eingeloggt und sah sich wohl die Truppenbewegungen an. Sie klappte den Monitor nach unten, Shinjiro, der gerade etwas schreiben wollte, zog seine Finger weg und sah Hitomi fragend an. „Du bist krank, dein Stab hat alles im Griff!“, erklärte sie. Shinjiro musterte seine Frau, die ihn ernst ansah. Er versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen und stellte sein Notebook vor sich auf den Tisch ab und lehnte sich wieder zurück. „Was ist denn jetzt so unglaublich wichtig?“, fragte sie und lehnte sich wieder an ihn. Shinjiro legte seinen Kopf auf die Lehne und blickte sie an. „Dr. Morel ist gemein zu mir!“, kam es nach wenigen Augenblicken von Shinjiro. Hitomi lachte leise auf und strich ihn über eine Wange. Er nahm ihre Hand. „Er hat mir verboten zu fliegen!“, setzte er noch mit an und sah sie leicht eingeschnappt an. Hitomi lachte und setzte sich auf und zog das Tablett mit dem Essen heran.
 

Das Taxi hielt vor dem Palast, Fireball stieg aus und sah sich um: “Na dann!” dachte er und lief Richtung Eingang, er stand zwar auf der Liste für den privaten Bereich, doch bis er die ganze Prozedur der Sicherheit hinter sich haben würde, würde einiges an Zeit draufgehen.
 

Saber verließ eilig den Militär-Raumhafen und machte sich direkt auf den Weg ins Krankenhaus. Heute war ein großer Tag für Sara, sie durfte das erste Mal das Zimmer und somit auch die Klinik für eine Stunde verlassen. Sincia und Saber wollen mit ihr durch den Krankenhauspark spazieren. Das erste Mal würden sie zu dritt spazieren gehen und nicht nur den ganzen Tag in einem Krankenzimmer verbringen. Das wollte sich der Schotte nicht entgehen lassen, das Kommando hatte er an Captain Lorenz abgegeben, schnell stieg er ins Taxi, um nicht doch noch von jemandem zurückgerufen zu werden

Aufräumen

Nach dem Essen übergab Hitomi Shinjiro einen abgegriffenen Brief, der in einer Klarsichtfolie steckte. Shinjiro nahm den Brief langsam entgegen und sah abwechselnd zwischen seiner Frau und dem Brief hin und her. Als er den Brief zu lesen begann, hielt er schon nach den ersten Zeilen inne und betrachtete den Brief erneut in seiner Hand. Es war ein Brief, den er vor fast 27 Jahren geschrieben hatte, als sie 17 waren. Du hast..?!", fragte er leise und las interessiert weiter. Hitomi nickte still vor sich hin.
 

Nachdem Shinjiro den Brief beendet hatte, legte er ihn auf den Tisch vor sich und rieb sich die Augen. "Du hast ihn aufbewahrt!", sagte er feststellend "Ja, und ich habe ihn in den 16 Jahren immer wieder gelesen", bestätigte Hitomi. Shinjiro atmete tief ein und lehnte sich mit Hitomi in die Polster zurück. Sie hielten sich im Arm. Shinjiro neigte seinen Kopf und flüsterte ihr zu: "Ich würde ihn heute genauso wieder schreiben!" Hitomi küsste ihn.
 

Saber und Sincia liefen bereits die zweite Runde durch den wunderschön angelegten Krankenhauspark. Der September zeigte sich von seiner besten Seite, mit vereinzelten hübschen dicken weißen Wolken auf blauem Himmel. Die Springbrunnen plätscherten auf den Grünflächen, es saßen vereinzelt Menschen auf einer Decke und genossen die Herbstliche Wärme. Die Wege, die sich mit rotem Gestein durch die Anlage schlängelten, luden die Patienten und Besucher zum Spazieren ein. In der Mitte stand eine majestätische Trauerweide, Sincia schob den Kinderwagen, in dem Sara bereits eingeschlafen war. Saber genoss die gemeinsame Zeit mit seiner Familie und die Ruhe um ihn herum. Das war einer der Momente, die er in sich aufzog, fernab vom Militär. Und dieser Spaziergang hatte etwas Normalität. Er schielte in den Kinderwagen, Sara genoss es wohl sehr, durch die Gegend geschoben zu werden.
 

Fireball räusperte sich und sah verlegen und auch etwas genervt zur Decke. Er fragte sich: „Warum er immer dieses Glück hatte?“ Bevor er weiterdenken konnte, kam sein Vater schon auf ihn zu: „Ich habe …!“, begann Fireball, doch weiter kam er nicht, sein Vater zog ihn mit sich vor die Tür: „Wohin?“, fragte er, als er seiner Mutter, die etwas gerötet war, grinsend zuwinkte. Er hatte die beiden beim Küssen erwischt: „Ich bringe dich zu Doctor Morel, dein Anklopf-Problem muss bearbeitet werden!“, antwortete sein Vater. Fireball rollte mit seinen Augen und ließ sich nach draußen schieben, er wusste gerade nicht, ob er lachen oder sich wehren sollte: „Ich habe bestimmt zweimal geklopft...", verteidigte er sich! Shinjiro stoppte und musterte seinen Sohn, der versuchte, an ihm vorbei zu gucken und so, wie es aussah, auch ein Lachen unterdrückte. Shinjiro stemmte seine Hände in die Hüften und schüttelte leicht grinsend mit seinem Kopf und zeigte seinem Sohn an, mit nach draußen zu gehen. Fireball nickte und sagte leise zu seinem Vater: "Auf Alamo im Ausbildungscamp hängen sie Krawatten an die Tür...!", begann er mit einem schelmischen Lächeln. Shinjiro blickte neben sich. „Naja, also, das habe ich gehört ...", warf Fireball noch hinterher, sein Vater fragte grinsend: „Von wem?" Fireball atmete tief ein und hob seine Augenbrauen: „Ach, weiß nicht mehr.“ Zuckte er mit seinen Schultern. „Alte Cowboy Weisheit, stimmt's?“, fragte sein Vater. Fireball grinste vor sich und reichte seinem Vater eine Flasche seines lieblings Eistees. Shinjiro nahm die Flasche entgegen: "Wie geht es dir?”, fragte er und gönnte sich einen Schluck des süßen Getränks. Fireball nickte: "Dasselbe wollte ich dich fragen, aber ich habe gesehen, dass es dir gut geht!” Sein Vater verschluckte sich beinahe und Fireball konnte sich nicht mehr halten - er lachte laut los.
 

Colt warf Joshua von seinen Schultern und der Junge landete abermals platschend im Pool. Colt tauchte ab, um der erneuten Attacke seines Schwagers zu entkommen. Robin beobachtete die beiden und bekam sich so manches Mal vor Lachen nicht mehr ein. Lange war es im Haus nicht mehr so ausgelassen gewesen. Der Alltag und die Pflichten haben beinahe überhandgenommen. Um da gegenzusteuern, haben Colt und Robin am Morgen beschlossen, nicht noch mehr Dinge von außen auf sie einprasseln zu lassen. Sondern die freien Tage eng zusammen als Familie zu verbringen! Der Tag am Pool war doch abwechslungsreicher als erwartet, es gab Melone, Tauch- und Schwimm Challenges, super Gespräche, relaxen und am Abend sollte es während eines Cowboy,- Action, oder Anime Films, leckere Pizza vom Alfonsos geben.
 

Jarred stand am Fenster und blickte in den Schlosspark, vor wenigen Minuten war er noch mit der Protokollführerin anlässlich der Hochzeit seines Sohnes beschäftigt gewesen, er beschloss für heute Feierabend zu machen, das Thema Hochzeit würde er jetzt auf privater ebene mit Marijane eh noch einmal durchgehen, schmunzelte er wissentlich vor sich. Jarred erblickte zwei bekannte Gestalten in seinem Park und beobachtete die beiden einen Moment, er nickte und verließ sein Büro.
 

“Also geht es dir wieder gut?”, fragte Fireball erneut, nachdem er sich wieder beruhigt hatte, sie erreichten den Schlosspark. Shinjiro nickte und erklärte seinem Sohn die Sache mit den Herzgeräuschen. Fireball nickte und ging sich mit einer Hand durch seine Haare: “Puh, da denkt man immer, es ist etwas Gutes, wenn ein Arzt Herzgeräusche hört!”, kommentierte er laut seine Gedanken. Shinjiro nickte und lachte kurz auf: "Ja, das habe ich auch gedacht!” Fireball grinste. “Und das hier?”, fragte Shinjiro und holte aus seiner Hosentasche das rote Spielzeugauto und hielt es seinen Sohn hin. Fireball nahm es und musterte es erneut. “Ich dachte, ich bringe es mit!”, antwortete er und gab das Auto seinem Vater zurück. "Du trägst es mit dir?”, fragte Fireball, als er sah, wie sein Vater es wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Shinjiro nickte: “Bevor es mir jemand wegnimmt....", erzählte er grinsend Fireball, schüttelte grinsend mit seinem Kopf: “Wer sollte das tun, Royu?” Shinjiro steckte seine Hände in die Hosentaschen und lachte kurz auf: “Ja, in der Hinsicht vertraue ich ihm nicht!” - "Hehe!", kam es darauf nur von Fireball.
 

Saber und Sincia verbrachten ihren Abend zu Hause, geplant war ein gemütliches Abendessen, doch es endete kuschelnd auf dem Sofa, weder er noch Sincia konnten sich dazu aufraffen, noch einmal das Haus zu verlassen. So gab es auch im Hause Lancelot Köstlichkeiten, eines Lieferservice und einen guten Rotwein. Sincia lag auf Sabers Brust und lauschte seinem beruhigenden Herzschlag, sie schloss ihre Augen, die Momente, wo es nur ihn und sie gab, waren selten, sie wollte es mit all ihren Sinnen genießen. Ruhe breitete sich über die beiden aus, nur das regelmäßige Atmen des anderen war so zu hören. “Es wird langsam anstrengend, ich kann dieses Krankenhaus nicht mehr sehen!” durchbrach Sinca die Stille, Saber öffnete seine Augen und hörte zu: “Immer die gleichen Gänge, Menschen, Zimmer und Gespräche.", setzte Sinca hinzu und unterstrich es mit einem Gähnen und legte ihren Kopf wieder zurück auf Sabers Oberkörper. Saber nickte verstehend, er konnte es sich vorstellen, ihm ging es ja teilweise genau so, wie viel schlimmer musste es erst für Sincia sein, sie war schließlich jeden Tag von früh bis spät in dieser Klinik. “Ich bin mir sicher, dass es bald ein Ende haben wird!” sprach er ruhig und ließ von ihrer Haarsträhne ab, mit der er gedankenverloren gespielt hatte und umarmte sie fest. Sincia ließ sich halten und ihr stiegen die Tränen auf. “Hey!”, flüsterte er ihr ins Ohr. Sincia schüttelte mit ihrem Kopf: “Es tut mir leid, dass ich nicht so stark bin..!”, begann sie und musste schlucken. Saber richtete sich etwas auf. “Sincia, es ist vollkommen in Ordnung, in dieser Situation auch schwach zu sein, wer immer stark sein will, zerbricht früher oder später daran!”, versuchte er seiner Frau wieder Mut zu machen, doch Sincia schüttelte abermals mit ihrem Kopf und sah auf: "Ich kann das nicht mehr, Richard, nochmal so lange, das halte ich nicht durch!” und sie begann bitterlich zu weinen, nachdem sie den Satz ausgesprochen hatte. Saber hielt seine Frau fest im Arm, um ihr zu zeigen, dass er da ist und sie ihre Gefühle zeigen und vor allem aussprechen konnte und sollte! “Schhh!”, beruhigte er sie: “Schau dir Sara an, sie wächst, nimmt zu und hat ein kräftiges Stimmchen!", musste er schmunzeln, als er an seine Tochter dachte. Sincia beruhigte sich langsam und sah Saber völlig verheult in die Augen. “Und weißt du warum sie sich so prächtig entwickelt?”, fragte er und lächelte Sincia liebevoll entgegen. “Weil du bei ihr bist!”, fügte er hinzu. Sincia presste ihre Lippen aufeinander und nickte. “Schau, der Spaziergang heute, das wird jetzt öfter passieren und in naher Zukunft täglich, zu Hause, auf Yuma.” Teilte er seinen Zukunftsblick mit Sincia. Denn eines musste auch der Schotte zugeben, es raubte ihnen Energie, es klang bitter, doch sie müssen es benennen, es bringt nichts, es sich schön zu reden, was gerade wirklich nicht schön ist. Das half, sich den Dingen zu stellen! “Ich werde noch einen weiteren Tag bei euch bleiben!”, sagte Saber fest und Sincia lehnte sich erschöpft, aber mit neuem Mut an ihm. Saber atmete tief ein und aus.
 

Der nächste Tag war ereignislos, Colt und Fireball hielten zusammen mit April auf Ramrod die Stellung und verrichteten einen Aufklärungsflug. April wollte einige Daten abgleichen über die Kraft der Lumen Energie. Um es in die Entwicklung für den Schutzschild der Schiffe voranzubringen.
 

Auf Jarr, saßen König Jarred und Shinjiro auf der Terrasse, bei Tee und Gebäck im Privatbereich der königlichen Familie zusammen und blickten in den weitläufigen Park, in dem Marianne und Hitomi spazieren gingen und kaum noch zu sehen waren. Jarred lehnte sich in seinem gemütlichen Polster Korbsessel zurück und genoss die frische, jedoch noch nicht allzu kühle September Luft. Die Sonne schaffte es noch, genug Wärme zu spenden und tauchte den Park in ein schillerndes Licht, mit sanftem Wind. “Hast du ein Schweigegelübde abgelegt, oder hast du deine Stimme verloren?” Shinjiro blickte zu Jarred, nachdem er die Worte seines Freundes vernommen hatte und richtete seinen Blick wieder Richtung Park, die beiden Frauen waren nicht mehr zu sehen. Er schüttelte langsam mit seinem Kopf. Jarred beobachtete Shinjiro und wartete ab, ob er heute eine Antwort bekommen würde, denn der Japaner machte keine Anstalten, etwas dergleichen zu tun. Der König sah stumm zu Shinjiro und nahm von seinem Tee. “Ich weiß, es war eine mächtige Flut, die über dich kam. Ich weiß nicht, wie du das alles hier siehst, weil du nicht sprichst, aber ich will das du weißt, ich tu’ das nicht, weil du der First Grad bist, oder der Captain, der vor 17 Jahren mein Königreich vor einer Invasion gerettet hat! Ich tue das, als dein Freund, ich möchte das es dir und deiner Familie gut geht, dein Titel, oder Rang stand niemals an erster Stelle!” beendete Jarred ruhig seine Worte und stellte seine Tasse wieder auf dem runden Tisch zwischen ihnen ab. Shinjiro sah weiter geradeaus und nickte nach einigen Momenten vor sich, schüttelte darauf mit seinem Kopf und schloss seine Augen. Jarred musterte Shinjiro, dessen Reaktion er nicht einordnen konnte. Shinjiro räusperte sich und begann heiser: "Weißt du, ich bin dabei, das alles für mich zu sortieren!” war der erste Satz, den Shinjiro mit Jarred seit Tagen sprach. “Und das verschlägt dir die Sprache?” fragte Jarred. Shinjiro atmete hörbar, aus: “Ach!” kam es fast flüsternd von ihm. “Sondern?” wollte es Jarred jetzt genauer wissen! Shinjiro blickte ausdruckslos zu Jarred: "Weißt du, ich kann das ganze Ausmaß nicht greifen, noch weniger in Worte fassen!” begann er, aber musste eine kurze Pause einlegen, bevor er weitersprechen konnte: “Ich meine, ich weiß, wusste es, aber ich habe überhaupt keinen Zugriff, gefühlsmäßig auf das alles, es ist einfach nur ein Film, ich stehe nur daneben und bin Zuschauer.” Jarred nickte einige Male, er glaubte zu verstehen. Shinjiro drehte sich Jarred zu: "Weißt du, er, mein Vater hat es mir gesagt, immer und immer wieder …” er verstummte und dachte einige Sekunden nach: “Es ging ihm nur darum!” beendete er seine Gedanken und lehnte sich wieder zurück und überschlug seine Beine. Jarred zog fragend seine Augenbrauen zusammen, sein Freund hatte gerade in Rätseln gesprochen, oder ihm fehlten tatsächlich für alles die richtigen Worte: “Um den First Grad?” fragte Jarred sicherheitshalber mal nach. Shinjiro nickte leicht und schüttelte darauf doch wieder mit seinem Kopf. “Also geht es dir nicht um das, was dein Vater getan hat, sondern um das, was dabei herauskam!”, harkte Jarred nach und blickte vor sich in den Park und ließ sich das Gesagte durch den Kopf gehen. Es dauerte eine Weile, bis Shinjiro antworten konnte: “Mir ist alles absolut bewusst!” lachte Shinjiro kurz etwas zynisch auf, um darauf sofort wieder zu verstummen: “Der Grande war sein Ziel, aber nie meins!”, Jarred sah zu seinem Freund und hörte weiter zu: “Ich bin mit der Intention damals nach Alamo gegangen, um Jetpilot zu werden, ich wollte nichts anderes als fliegen!” Jarred nickte: “Das was folgte konntest du nicht beeinflussen, weil es beschlossene Sache war!” fügte Jarred mit an. Shinjiro nickte: “Ich nahm es hin!”, erzählte Shinjiro weiter. “Du hast jedoch damals alles dagegen getan, nicht sichtlich, aber durchaus provozierend!” erinnerte sich Jarred zurück und musste etwas grinsen. Shinjiro ging es nicht anders: “Ja und ich hätte dein Angebot damals angenommen!”, gestand Shinjiro und atmete lange leise aus. Jarred musterte darauf erstaunt seinen Freund. “Blut ist dicker als Wasser!”, sagte Jarred darauf und nahm erneut von seinem Tee. “Es geht nur um Macht, auch bei dir!” unterbrach Shinjiro die Stille und zeigte auf Jarred. Jarred musste etwas lächeln: “Natürlich, es ist eine Kunst, es ist die Beherrschung dieser, sonst wird es totalitär!”, und Jarred stellte seine Tasse zurück und überschlug seine Beine. “Richtig!”, stimmte Shinjiro seinem Freund zu und grinste: “Beherrschung, Einfluss, Korrektur! Drei Wörter, die Negativ und Positiv ausgelegt werden können. Es geht immer, egal wo, um Macht, im Kleinen wie im Großen, aber im Großen hast du die Macht und vor allem den Einfluss, etwas zu korrigieren.”, und Shinjiro nahm sich vom Gebäck. “Züchtigung ist eine Art von Korrektur!”, erwiderte darauf Jarred: “Ja, um etwas wieder in die vorgegebene Bahn zu lenken, die Mittel dabei sind egal, da zählt nur das Ziel, das Ergebnis, das Endprodukt. Wolla, hier sitzt es!”, und er steckte sich das kleine Küchlein in den Mund. Beide blickten in den Garten: “Ein totaler Wahnsinn!”, fügte Shinjiro nach einiger Zeit mit an. “Und jetzt, was hast du vor?”, fragte Jarred. Shinjiro zuckte mit seinen Schultern, lachte und sah Jarred in die Augen: “Ich kündige!”, Jarred lachte kurz laut auf: “Das kannst du nicht!”, und hielt sich seinen Bauch. “Ich kann zurücktreten!”, warf Shinjiro noch hinterher und winkte augenrollend ab und lehnte sich ergeben in seinen Sessel zurück, Jarred lachte immer noch: “Was macht dich da so sicher?”, wollte Shinjiro nach einigen Momenten von Jarred wissen, nachdem dieser sich wieder beruhigt hatte. Jarred grinste: “Weil es so ist, du hast die Zügel in den Händen und gib es zu, du genießt es auch, du wirst sie nicht abgeben und nicht loslassen, bis du dir sicher bist, dass alles in den richtigen Spuren ist! Weil du weißt, dass du es mit deiner Stellung in der Hand hast!”, erklärte Jarred. “Hm!” nickte der Japaner darauf vor sich hin. “Und du?”, fragte Shinjiro darauf seinen Freund. Jarred nickte Shinjiro entgegen: “Noch ist Roland nicht so weit, ich ziehe einen langsamen Rückzug vor, frag in zwei oder drei Jahren noch einmal nach!” kam es ausweichend von Jarred. “Gut, also in fünf!”, war Shinjiros Feststellung. Jarred lachte. Shinjiro hob seine Augenbrauen und lehnte sich wieder gemütlich in den Sessel zurück. “Und deswegen weiß ich, dass auch du das Feld nicht räumst, bevor es sauber ist! Das steht in deinem Blut, da kannst du dich auf den Kopf stellen!”, fügte Jarred noch mit an. Shinjiro lehnte seinen Kopf zurück und blickte in den Himmel. “So wird es wohl sein!”, Jarred nickte bestätigend: “Also nimmst du das Schwert entgegen, Seii Taishōgun?” wollte Jarred jetzt wissen. Shinjiro atmete tief ein und aus: “Nein!” Jarred sah fragend zu Shinjiro: “Damit bringst du deinen Sohn um sein Geburtsrecht!”, warf Jarred darauf besorgt ein, er konnte es gerade nicht fassen! “Nein, das werde ich nicht tun! Mein Vater ist der Seii Taishōgun, er muss auch zu seiner Ära stehen und es annehmen bzw. entgegennehmen! Ich bin danach dran, ich werde nicht vorgreifen.”, erklärte Shinjiro. Jarred verstand. “Es ist gar nicht so verschieden, dein Großvater hat das Königreich Jarr ins All gebracht, er hat es aufgebaut, du bereitest in deiner Ära den Weg, wohin es gehen soll, dein Sohn wird es ausführen, vereinen und festigen, alles, was dann kommt, kannst du nicht mehr beeinflussen!”, beendete Shinjiro seine Erklärung: “Also wird sich Japan für das neue Grenzland öffnen?”, schlussfolgerte Jarred und hakte nach. Shinjiro nickte: “Darauf wird es hinauslaufen, das wird es auch sein, warum der Kaiser das macht, was er macht, ohne Worte, klare “Anweisungen” wird er nicht aussprechen, alles geschieht über Gesten und diese ist eindeutig.”, Jarred verstand: “Kūki o yomu!”, erwiderte Jarred. Shinjiro nickte. “Also ist mit dem Schwert Japan im Grenzland vertreten.” Shinjiro blickte zu Jarred: “Die Japaner brauchen dieses Symbol. Das sollen sie bekommen! Aber nicht von mir!”, Shinjiro machte eine Pause und blickte vor sich in den Park: “Das ist mein Sohn.” Jarred verstand, was mit dem Weg gemeint ist: “Erstaunlich!” kam es darauf von Jarred und der ließ sich alles noch einmal durch seinen Kopf gehen. “Jetzt verstehst du, was ich mit verrückt meine, oder?” fragte Shinjiro nach. Jarred nickte langsam: “Als ob es so sein sollte, dass du der Garnde!”, Jarred sprach nicht zu Ende und schüttelte jetzt etwas entsetzt mit seinem Kopf. Shinjiro grinste: “Wie gesagt, ich bereite den Weg, mein Sohn hat das Charisma, darauf springen die Menschen an, er ist offen für das Neue, er strahlt es aus, weil er seinen Background angenommen hat, der jetzt in ihm reift.”, Jarred nickte anerkennend, wenn er darüber nachdachte. Jede Generation hat ihre Aufgabe. “Also siehst du die Sache zwischen deinem Vater und dir genauso?”, Shinjiro riss seine Augen auf und sah Jarred an: “Nein!” sagte er schnell und ernst. “Ändern kann man es nicht mehr, er hat so gehandelt. Es tut ihm leid, das glaube ich ihn!”, war Shinjiros Antwort. Jarred sah seinem Freund an: “Also ist es mit einem “Es tut mir leid, abgehakt?” Jarred verstand es nicht. Shinjiro sah Jarred an und erkannte, dass sich sein Freund mit dieser Antwort nicht zufrieden geben würde: “Was soll er, oder ich jetzt tun? Klar ich könnte ihn aus meinem Leben ausklammern, ihm bis zu meinem Lebensende für alles die Schuld geben, aber zum Schluss wäre er immer noch mein Vater und egal wie man es drehen und wenden würde, man käme immer zum selben Ergebnis. Es ist geschehen, rückgängig machen kann man es nicht!” Und Shinjiro machte eine kleine Pause, in der er tief ein- und ausatmete und wieder nach Worten suchte. Jarred beobachtete seinen Freund, der offen und klar über diesen Teil seiner Vergangenheit sprach, wie nie zuvor. Shinjiro sah an Jarred vorbei, schluckte und schüttelte langsam mit seinem Kopf: “Ich bin ihm dankbar!” Jetzt entgleisten Jarred alle Gesichtszüge: “Nein, nicht für den Drill oder die Züchtigung, nein! Weißt du, mein Sohn, hatte einen tollen Vater!” Jarred zog seine Augenbrauen zusammen, er wurde gerade sauer: “Mein Sohn!”, begann er, musste aber eine kleine Pause machen, bevor er widersprach, presste er fest seine Lippen aufeinander: “Shinji hatte den Vater, den ich mir als Kind gewünscht hatte, er durfte es erleben! Das sehe und fühle ich jedes Mal, wenn ich in seine Augen schaue, die voller Lebensfreude und Vertrauen sind! Und dafür bin ich meinem Vater dankbar!”, beendete Shinjiro und musste schwer schlucken. Auch Jarred musste merklich mit seinen Gefühlen kämpfen, sein Freund hatte gerade das ausgesprochen, was noch gefehlt hatte, er hatte es benannt, was sein Vater ihm angetan hatte. Im Zusammenhang mit Worten, die, das musste Jarred zugeben, ihm vielleicht nicht in solch einer Situation über die Lippen gekommen wären, doch Shinjiro hatte recht, vergessen und ungeschehen konnte man es nicht machen! “Wann hörte es auf?”, fragte Jarred nach, denn dieses Puzzleteil fehlte laut Dr. Morel immer noch. Shinjiro lehnte seinen Kopf an und blickte nachdenklich geradeaus. Jarred wartete und nahm sich erneut von einer süßen kleinen Köstlichkeit. “Mit 16, na ja, fast 17!”, antwortete Shinjiro. “Möchtest du darüber reden?” fragte Jarred. Shinjiro setzte sich in eine andere Position und schüttelte mit seinem Kopf: “Hitomi und ich sind dabei, es abzugleichen.”, erklärte er, um seinen Freund nicht im Regen stehen zu lassen. Jarred nickte, er würde Shinjiro die Zeit geben, die er benötigte, doch sollte es zu lange dauern, würde er nachhaken und das wusste auch sein Gegenüber! “Und Gott?”, wechselte Jarred das Thema, er wusste, dass sein Freund einem theologischen Gespräch nicht auswich. Shinjiro betrachtete Jarred eine Weile und stellte die Gegenfrage: "Du Glaubst?" Jarred hielt dem Blick seines Freundes stand und begann langsam zu nicken. Shinjiro sah weiterhin Jarred an und nickte selbst: “Ja, die Tatsache, dass wir nach Gott fragen, beweist, dass es ihn gibt!”, sagte er ruhig und bestätigend. “Seit wann?”, fragte Jarred, er wusste zwar den Hintergrund, doch so tief und klar hatten sie beide damals nie darüber gesprochen. Shinjiro lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück und blickte kurz vor sich, bevor er erneut Blickkontakt mit Jarred aufnahm: “Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?” zitierte Shinjiro und setzte weiter an: “Das steht im Römer, ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich es gelesen habe und dieser Vers daraus, ist unser Verlobungsspruch! … Ich gebe zu, er klingt heute sehr trotzig, das finden Hitomi und ich auch. Aber damals standen viele gegen uns. Doch ich habe mich nicht taufen lassen, nur um Hitomi heiraten zu können oder ihr einen Gefallen zu tun! Das hätte ich ihr niemals angetan!" Shinjiro sprach fest, aber sehr ruhig.Jarred nickte leicht. "Wir waren nicht älter als 14, als sie mir zum ersten Mal von Jesus erzählt hat. Ich habe ihr einfach nur zugehört. Anfangs waren es nur nette Geschichten, doch nach und nach haben sich diese Geschichten immer mehr in mein Leben eingefügt. Damals habe ich das noch nicht so wahrgenommen, aber mit jeder weiteren Geschichte oder jedem Gebet, das sie mit mir geteilt hat, sah ich es in ihren Augen. Sie hat es ausgestrahlt… das tut sie übrigens heute noch!”, fügte Shinjiro hinzu und lächelte Jarred an. Der König lächelte zurück, denn aus Shinjiros Augen strahlte es genau so. “Jesus sagt: “Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid! Und ich werde euch Ruhe geben.” Und tatsächlich hat er das immer getan... immer!", sagte Shinjiro und lehnte sich zurück. "Er hält, was er verspricht!", bestätigte Jarred. Shinjiro nickte und beide sahen wieder in Richtung des Parks, wo die beiden Frauen langsam wieder in ihr Sichtfeld kamen. Shinjiro zeigte mit einer Hand in ihre Richtung und sagte: "Sie kam in mein Leben, als ich versuchte, mich von allem um mich herum abzuschotten. Ich habe die Menschen um mich herum kaum noch wahrgenommen. Alles schien so trist." Shinjiro erzählte dies sehr klar und ruhig: "Dann stand sie plötzlich vor mir, mit diesen Zöpfen!" Jarred musste grinsen. "Ich habe sie 'Ziege' genannt! Und sie war beleidigt!" Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Jarred lachte und kommentierte das Bild, das er vor sich sah: "Der Beginn einer wunderschönen Liebesgeschichte!" Shinjiro bestätigte das Grinsen seines Freundes mit einem Seitenblick: "Seitdem verging kein Tag, an dem ich nicht an sie gedacht habe!" Jarred war gerührt von dem, was ihm sein bester Freund erzählte, und er hatte langsam eine Ahnung, worauf Shinjiro hinaus wollte. "Er hat sie an deine Seite gestellt!", sagte Jarred. Shinjiro nickte: "Ja, ... Verdient? ... Nein! ... Es ist reine Gnade!" sagte Shinjiro und beobachtete die beiden Frauen, die amüsiert in eine Richtung schauten und wandte sich wieder Jarred zu. "Weißt du, was '30 Grad links' bedeutet?" Jarred hob die Augenbrauen, er wusste gerade nicht, worauf Shinjiro hinauswollte. "Ja!", antwortete er dennoch. Shinjiro lachte kurz etwas sarkastisch auf: "30 Grad links bedeutet nichts! Es ist ein letzter verzweifelter Versuch, eine Hoffnung. Ein solches Manöver gelingt vielleicht einmal bei 50 Versuchen, und das auch nur mit viel Glück. Seitdem habe ich es nicht mehr geschafft! Das ist wie diese Floskel vor einem Kampf: 'Keiner bleibt zurück!', obwohl jeder weiß, dass es niemals umzusetzen ist. Aber es ist die letzte Hoffnung, die der Mensch hat. Das Manöver vor 17 Jahren war weder Können noch Glück - ich war zu gar nichts mehr fähig. Ich erinnere mich nur an die Stille und diese unglaubliche Helligkeit in diesem Kanal, obwohl es um mich herum nicht still gewesen sein konnte!", berichtete Shinjiro. Vor Jarred erschien der letzte Akt des Kampfes vor 17 Jahren, und er atmete tief ein und aus. "Diese Stille habe ich schon einmal erlebt, damals auf der Brücke ..." fügte Shinjiro noch hinzu. Jarred erinnerte sich an diese Geschichte, als Shinjiro sich im Alter von 13 Jahren mit seinem Fahrrad von der Brücke stürzen wollte. "Du hast also alles bis zum Ende mitbekommen?", fragte Jarred nach. Er konnte es kaum fassen und hatte gehofft, dass Shinjiro bewusstlos geworden war. "Ja, aber wie gesagt, es war nicht schlimm, und ich sah diejenigen, die ich liebe!” - "Jeder Atemzug ist reine Gnade und eine Chance!" fuhr Shinjiro fort. "Mir wurde das erst bewusst, als ich zurückkam und allein in der Suite stand." erzählte Shinjiro weiter. Jarred nickte und fragte sich, war er täglich dankbar für das, was er hatte? Er würde sich wohl demnächst auch wieder mehr damit befassen! Auf alle Fälle freute er sich, dass Shinjiro seine Sprache wiedergefunden hatte und musste lächeln: “Gut, dass du wieder sprichst, ein First Grad ohne Stimme wäre kompliziert!” Shinjiro musste lachen: “Das bin ich auch mit, aber davon abgesehen, es wäre interessant.” Jarred lachte auf, er würde Shinjiro dieses Spielchen sogar zutrauen! Die Damen kamen wieder zurück an den Tisch.
 

Eine Woche später:
 

Saber betrat das Offizierskasino mit dem Ziel, sich heute um den liegengebliebenen Schreibkram zu kümmern, bevor Captain Hikari das Kommando wieder übernehmen würde. Er hoffte, dass Colt ihm dabei helfen könnte, sobald er mit seinen Aufgaben auf Ramrod fertig war. Als er die untere Etage des Casinos betrat, musste er etwas frustriert feststellen, dass alle Séparées bereits besetzt waren. Es war ungewöhnlich viel los, fand der Schotte als er sich genauer umsah. Saber entschied sich daher, die Treppen hinaufzugehen und hoffte, zumindest noch einen Fensterplatz ergattern zu können. Allein ins Büro wollte er sich nicht zurückziehen!
 

Colt ließ sich von Dave noch einige Feinheiten am Bronco Buster erklären, währenddessen beschlossen sie, auch noch eine kleine Runde zu drehen. “Echt? Wolltest du dich nicht zusammen mit dem Säbelschwinger um heißgeliebte Office Arbeit kümmern?” fragte Fireball spitz grinsend nach. “Und welchen Job schwänzt du gerade, Kurzer?” fragte Dave und nahm seine Sonnenbrille ab. Der Japaner rollte demonstrativ mit seinen Augen. “Ich bin die Bodenkontrolle für euer Seifenkistenrennen!” war Fireballs Antwort darauf. Jetzt war es Colt, der seine Hände in die Hüften stemmte: “Meine Seifenkiste, hat dir den Hintern freigehalten, damit du mit dem dicken Ramrod einen Freiflug hattest!” erklärte der Cowboy und zeigte Richtung Parkposition. “Dick? Du bezeichnest Ramrod als Dick, du spinnst doch!” begann Fireball: “Ramrod fliegt euch in Grund und Boden, wenn ich mit den sogenannten Dicken nur ein wenig Schub gebe fliegen eure Pappschachteln weg!” Dave und Colt sahen sich an: “Pappschachteln?” wiederholten sie gleichzeitig und griffen nach dem Japaner und zogen ihn in den Hanger, die Waterjet Dusche war längst überfällig. Im Hangar angekommen, stoppten sie abrupt: “Gibt es irgendein Problem?” fragte Connel Mc Graeff, der zusammen mit König Jarred, Lorenz und Captain Hikari im Hanger stand und dem König die neu eingetroffenen “Arrow Striker” für die königliche Flotte präsentierte. Dave ließ Fireball sofort los und salutierte, Colt musterte Captain Hikari, der mit verschränkten Armen vor ihnen stand und die Situation nur zu beobachten schien. Der Cowboy musterte den Vater seines Hombres, dieser hatte sichtlich abgenommen und schien nicht offiziell hier zu sein, das verriet seine Zivilkleidung, der Cowboy salutierte ebenfalls und stieß mit seiner linken Hand Fireball gegen die Schulter, der noch ganz perplex von Dave’s und Colts Aktion war. “Nein Sir!” antwortete Dave für alle und legte Fireball demonstrativ einen Arm um die Schultern. Connel Mc Graeff roch die kleine Verschwörung und sah nun zum Sohn des First-Grads, um dessen Version der Geschichte zu hören. Fireball löste sich aus Dave’s liebevoller Umarmung. “Ich war dabei für die … Arrow Striker … einen Slot zu organisieren!”, das Wort Seifenkiste verkniff er sich schmerzhaft in Anwesenheit der Obrigkeiten. Jarred blickte kurz zu Shinjiro, der in sich hinein grinste, das erkannte der König an dessen Blick. “Genau!” nickte Dave und gab Fireball einen kleinen Schubs nach vorn. Colt musste jetzt auch grinsen, das kleine Schauspiel gefiel ihm. Fireball ging an Lorenz und den anderen vorbei und murmelte sehr leise auf Japanisch: “Ich fasse es nicht einen Start Slot für Seifenkisten!” als er an seinem Vater vorbeiging. Captain Hikari sah weiterhin zu Wilcox und Dave konnte sich nach dem Gesagten sein Grinsen nicht mehr verkneifen. “Abtreten! … Und der Waterjet ist leider außer Betrieb!” sagte Mc Graeff gespielt, bedauernd und zeigte jetzt seinen Gästen an, ihren Weg im Hangar fortzusetzen. Dave und Colt sahen sich an.
 

“Der Grande ist vor Ort!” erreichte Saber eine Nachricht auf seinem Kommunikator und musste lachend mit seinem Kopfschütteln. “War klar, dass sein Scharfschütze auch gleich auf diesen traf.” Verwundert war Saber trotzdem, offiziell schien dessen Besuch auf dem Stützpunkt nicht zu sein. Die Frage, die ihn jetzt jedoch mehr beschäftigte, war: “Wo bleibt die Klatschtante Colt?” Er legte seinen Com wieder zurück auf den Tisch und blickte zu Royu, zu dem er sich ins Séparée gesetzt hatte und ebenfalls vor einem Stoß Arbeit saß und am Tablet gerade etwas las. “Ach!” kam es vom Japaner und legte das Gerät wieder auf den Tisch. “Stimmt etwas nicht?” fragte der Schotte und wunderte sich im nächsten Augenblick über seine Neugier. Royu blickte zum jungen Major, ihm gegenüber: “Hängen sie es nicht an die große Glocke, aber in den nächsten 5 Tagen geht es für die stationierten Einheiten zurück nach Yuma!” Saber hob seine Augenbrauen und loggte sich in die Stabs Benachrichtigungen ein. Und tatsächlich, Hikari kommandiert die Einheiten des Oberkommandos und 50 Prozent der Delegation zurück. Saber atmete hörbar lange aus: “Das dürfte jetzt für Yuma eine logistische Herausforderung werden!” dachte er.
 

Dave und Colt saßen in ihren Strikern und rollten zum Übungsfeld und erwarteten den “Take-off” des Towers.
 

Saber und Royu sahen auf, als sie einen schweigenden Besucher an ihrem Tisch bekamen. Der Schotte musterte den Neuankömmling: “Du bist nicht Colt!” sagte er feststellend und sehr trocken. “Da habe ich aber Glück!” antwortete Fireball, der von seinem Platz aus auf das Rollfeld sah. Royu grinste und widmete sich wieder seinem Tun. Saber legte seinen Stift ab und fragte jetzt genauer nach: “Wo ist Colt?” Fireball hob eine Hand: “Da!” und zeigte nach draußen. Saber blickte nach draußen und kniff seine Augen zusammen, in der Ferne erkannte er zwei Arrow Striker und atmete frustriert hörbar aus.
 

“Würdest du?” fragte Lorenz, der neben Hikari stand und die Arrows am Himmel beobachtete: “Nein!” kam es schnell von Shinjiro und er richtete sich seine Sonnenbrille. Und sie gingen in das Hauptgebäude. “Das Oberkommando ist etwas in Panik, wegen der Truppenverlegung!” berichtete Lorenz während sie den Gang Richtung Offizierskasino entlang liefen. “Sie haben genug Zeit!” war Shinjiros Kommentar zu den wohl internen News, welche ihm Lorenz da gerade mitteilte. Lorenz lachte: “Das Oberkommando ist dann, nennen wir es mal, komplett ausgebucht!” Shinjiro sah auf, immer wieder blieben Offiziere stehen, nickten und salutierten ihm zu, was nichts Ungewöhnliches war, doch etwas schien anders zu sein. Shinjiro lief weiter: “Wie sieht der Plan aus?” fragte er seinen Air Base Captain und bog in das Offizierskasino, das er noch nie so voll gesehen hatte, ein. Lorenz und Hikari erreichten die ersten drei Stufen der Treppe: “Sir!” hallte eine Stimme durch den unteren Teil, Hikari und Lorenz drehten sich der Stimme zu und blickten in die Gesichter der Offiziere, der Einheiten von Yuma, Jarr und der anwesenden Delegationen. Sie standen alle aufrecht und sahen zur Treppe. Nicht das geringste Geräusch war zu hören. Nach wenigen Augenblicken, der Stille, nahm ein Sergeant gut hörbar die Grundposition ein, streckte sich durch und salutierte, darauf taten es alle anderen ihm gleich. Captain Hikari blickte weiter still in die Gesichter der Männer und Frauen, die seinen Blick erwiderten. Auch auf den Gängen, von den man in das Casino blicken konnte, standen Menschen, die am Kampfgeschehen direkt und indirekt beteiligt gewesen waren. Sein Rundumblick endete bei Lorenz, der es den anderen gleich tat und ihm angrinste: “Willkommen zurück First Grad!” sprach Lorenz etwas lauter, damit es alle hörten. Captain Hikari musste schmunzeln und salutierte nun auch Lorenz und darauf allen Anwesenden zu. Ein Nicken seinerseits beendete das Strammstehen und er ging langsamer als zuvor unter Applaus die Treppenstufen hinauf, wo ebenfalls Offiziere, darunter Saber, Fireball und Royu standen. Royu zeigte seinem Bruder den Weg in das Séparée an, damit Shinjiro aus dem Sichtfeld kam. Shinjiro atmete tief ein, auf so einen Empfang war er nicht vorbereitet gewesen und setzte sich. Captain Hikari sah zu Lorenz, dieser schüttelte mit seinem Kopf: “Damit habe ich nichts zu tun, das nennt man Buschfunk!” grinste er, auch ihm hatten "Der Grande ist im Haus” Nachrichten erreicht. Saber hörte das Gesagte und verstand jetzt Colts plötzliche Tratschtanten-Ambitionen. Gerührt war der Schotte, was eine dankbare und vertrauens-signalisierende Geste! Fireball verabschiedete sich von der Gruppe und verließ stillschweigend das Offizierscasino. Saber sah seinem Piloten noch kurz hinterher und setzte sich dann an den Rundtisch. Und begrüßte Captain Hikari nochmals persönlich: “Sir, es ist schön sie wieder hier zu haben!” Hikari musterte darauf seinem Major und nickte diesem zu, danach wandte er sich an Lorenz: “Also er freut sich!” und grinste den Deutschen entgegen. “Hmm!” kam es langgezogen von Lorenz: “Ich habe mich auch gefreut!” Saber und Royu sahen sich an. “Was machst du hier?” - Ist kein Freuen, sondern ein Synonym für, “Ich habe nicht aufgeräumt!” Lorenz sah Hilfe suchend zu Royu, dieser lachte den aschblonden Captain belustigend entgegen und zeigte auf seinen Bruder und auf sich: “Versteht ihr jetzt, dass ich der Sonnenschein dieser Familie bin!” Lorenz sah zum Schotten, der sich beinahe an seinem mittlerweile kalten Kaffee verschluckt hatte: “Entschuldigung!” kam es von Saber, der sichtlich versuchte, seine Fassung zu wahren. “Ruf das nächste Mal vorher an, dann besorge ich Blumen!”, kommentierte Lorenz die Situation und lehnte sich in seinem Stuhl etwas eingeschnappt zurück. “Das Aufstellen der Truppen und das ab-kommando hätte genügt!” Saber nickte, dieser Seitenhieb von Captain Hikari ging vor allem an ihn. Er räusperte sich: “Sir, wir, ich war mir nicht …”, weiter kam Saber nicht, Hikari unterbrach den Schotten: “Die Anweisung war klar und wenn ich mich nicht auf meinen Stab während meiner Abwesenheit verlassen kann, habe ich wohl den falschen!”, sagte Hikari ernst. Royu spitzte seine Lippen und sah jeden am Tisch abwechselnd an. “Bis morgen!”, sagte Hikari und sah Lorenz dabei entgegen und stand auf. Saber und Lorenz erhoben sich, um den Captain zu verabschieden und sahen sich darauf an. “Ja, er ist wieder da!”, nickte Lorenz vor sich hin und setzte sich wieder. Saber pustete seine Luft scharf aus seiner Nase aus: “Ja!”, antwortete der Schotte und nahm auch wieder Platz, um das Programm der “Truppen Koordination” aufzurufen. Nur um es danach gleich wieder zu schließen: “Es ist alles fertig!”, kommentierte Saber und warf seinen Pen vor sich auf den Tisch, er wurde gerade sauer.
 

Colt stieg aus seinem Bronco Buster und war begeistert, die neuen Tricks und Kniffe hatte er voll drauf, fand er! Dave und Colt bedankten sich für den Flug und sahen grinsend auf die Arrow Striker, die vor ihnen in der untergehenden Sonne von Jarr standen. “Ein schönes Bild!” kommentierte der Lockenkopf den Anblick und schrie erschrocken im nächsten Moment auf. “Taufe Cowboy!” eiskaltes Wasser, lief seinen Rücken hinunter. Die Besatzung der Detroit, welche sich hinter ihm versammelt hatten, lachten und kommentierten Colts Tanz mit lustigen Sprüchen: “Ist das Square Dance? Oder ein texanischer Strip?” ein anderer schüttelte mit seinem Kopf und rief Colt zu: “Versuch bitte, damit kein Geld zu verdienen, du wirst verhungern!” und sie zeigten auf den Scharfschützen. Colt drehte sich um und musste mit lachen: “Das war gelungen!” ging er auf die Männer zu und bedankte sich mit einem Handschlag. Dave, der wie immer seine Fliegerbrille auf der Nase hatte, trat vor Colt: “Willkommen im Arrow Striker Team, First Lieutenant!" und salutierte, Colt grinste breit und tat es Dave gleich. Die jungen Männer gingen zurück in den Hangar, die Stimmung war ausgelassen. Colt bildete das Schlusslicht und sah seinen Landsmännern nach, er fühlte sich wohl, “warum war ihm nie in den Sinn gekommen zur Army zu gehen?” fragte er sich und musste im nächsten Moment nickten, als es ihm wieder bewusst wurde, warum er hier war!
 

Saber und Lorenz haben sich in das Büro auf dem Stützpunkt zurückgezogen, um Rücksprache mit Yuma und Alamo zu halten, auch dort wusste man bereits seit einigen Stunden Bescheid. Rosso der via Hypercom zugeschaltet war, klärte die beiden auf: “Wie ihr dem Plan entnehmen könnt, werden in den nächsten 24 Stunden Truppen aus Frankreich, England und Japan auf Jarr eintreffen, die größte Truppenstärke wird Frankreich unter Général Charlier sein, angesichts der Feierlichkeiten für Prinz Rolands Hochzeit, diese verlassen, Jarr darauf zu 90 Prozent auch wieder Richtung Erde.” begann Rosso zu erklären. Saber nickte und machte sich Notizen. Für den militärischen Akt hatte Saber schon vor einigen Tagen aus dem Palast einen genauen Ablaufplan bekommen. Dieser Akt machte einen kleineren Teil der Feierlichkeiten aus, aber es würde ein sehr aussagekräftiger werden. “Die Engländer werden mit einer 200 Mann Besatzung eintreffen, darunter werden 40 Mann des schottischen Marine-Corps sein. Der Befehlshaber ist ein gewisser: General-Major George und unter aller Ehren ihr Vater General Lancelot, er wird symbolisch Schottland vertreten!”, teilte Rosso Saber mit. Der Highlander nickte, er wusste, dass sich das sein Vater nicht nehmen lassen würde! Rosso fuhr weiter fort mit seiner Abkündigung: Die Delegation der Amerikaner bleiben mit drei Schiffen weiterhin auf Jarr vertreten! Colonel ist der Befehlshaber. Nach der militärischen Zeremonie setzen zwei US-Schiffe ihren Weg nach Alamo und Yuma fort, wo sie bis auf Weiteres stationiert bleiben! Welche es sein werden, liegt in Mc Graeff's eigenständigen Ermessen. Saber strich die Mannstärke zum aktuellen Zeitpunkt an und war beeindruckt. “Die Japaner kommen mit zwei Schiffen, die Yugana und Hiasu begleitet werden sie von 5 Jets.” Lorenz nickte: “Ja, das ist mir bekannt! Die Jets unterliegen vor Ort meinem Befehl!”, teilte Lorenz mit. Rosso nickte: “Der Befehlshaber ist ein Admiral Ito, sie werden nur für die Feierlichkeiten vor Ort sein, die Hiasu und die Jets setzen wie die Amerikaner zwei Tage später ihren Weg nach Yuma fort.” Beendete Rosso und legte, den Plan bei Seite. “Eine schöne Mischung!” kam es von Captain Lorenz. Saber nickte und sah in die Runde: “Wie viel Freiheit obliegt uns für ein symbolisches Statement?” wollte Saber von den beiden wissen. “Was schwebt ihnen vor, Richard?” Saber musste schmunzeln und erklärte.

Friendly Battle

Der Stab stand bereit, fein herausgeputzt in Gardeuniform und den wichtigsten Befehlshabern aus Jarr und Yuma. In wenigen Minuten würden die Delegationen aus Frankreich, England und Japan landen, um dem königreich Jarr zur Hochzeit von Prinz Roland ihre Aufwartung zu machen. Dieser Besuch war nicht nur militärisch, vor allem kamen diese Delegationen als Gäste. Die Royal Deluxe, Ramrod und die Detroit standen frisch poliert in der Vormittags Sonne. Vor den gewaltigen Schiffen standen die Besatzungen in Paradeuniform. Saber, der rechts neben Captain Hikari stand, streckte sich nochmals durch, schließlich war es sein erster öffentlicher militär Empfang. Einige TV Kameras waren allein nur auf das Empfangskomitee gerichtet. Jarreds Privatsekretär stellte sich schräg vor seinem König und dem Stab des Grenzlandes und kündigte die erste Landung an. “Général Charlier, mit drei Schiffen.” Jarred nickte. Am Horizont kündigten einige immer größer werdende Lichtpunkte das Eintreten in die Atmosphäre an. “Charlier, hm!” flüsterte Hikari. “Tüftelt er immer noch an seiner D-Day-Taktik?", fragte er Jarred. Jarred nickte: “Ja und er ist immer noch leicht beleidigt!”, teilte Jarred seinem Freund mit und musste sich ein Grinsen verkneifen: “Das ist fast 20 Jahre her! Außerdem hatte er angefangen!”, kam es darauf vom Captain. Jarred entfloh nun doch ein Lächeln. Saber hatte alles mit angehört, also würden die anwesenden General Charlier nicht das erste Mal begegnen. Mit dem “La Marche des Cuirassiers”, hieß die Musikkapelle ihre französischen Landsleute willkommen! Der General lief mit seinen Ober Offizieren den blauen Teppich zwischen den Elite-Einheiten aus Jarr, den USA und dem neuen Grenzland entlang. Colt, Fireball und April salutierten, als der General mit seinem Gefolge an ihnen vorbeiging. Die Delegation ging direkt zu dem Gastgeber König Jarred und Prinz Roland, die er sehr formell begrüßte und sich daraufhin dem First Grad zuwandte. Die Musik verstummte, und man begrüßte sich mit einem Salut, darauf wurden Hände geschüttelt und sich lachend begrüßt. “First Grad, es ist schön, sie nach so langer Zeit wiederzusehen, ich habe einige Aufzeichnungen mitgebracht, welche sie sich unbedingt ansehen sollten!”, sagte Charlier sehr vertraut und reichte Hikari seine Hand. Dieser nahm sie entgegen und hob seine Augenbrauen: “Ja, in Anbetracht der wenigen Zeit meinerseits wird dieses freudige Vorhaben leider ausfallen müssen, doch mein Major, Richard Lancelot, ist ein hervorragender Stratege, er wird sich sicherlich gerne Zeit für sie nehmen!”, begann Hikari den Schotten vorzustellen. Saber streckte dem älteren, vollbärtigen Mann, Ende 50, seine Hand entgegen. Der General hob erstaunt seine Augenbrauen: “Ah ja, ich habe schon gehört.”, sprach Charlier, als er sich Saber zuwandte und nach dessen Hand griff. “Es ist mir eine Ehre, sie kennenzulernen!”, begrüßte Saber den General vor sich, der ihm begeistert entgegen sah.
 

“Ich glaube, unser Boss wird heute Abend Muskelkater vom vielen Händeschütteln, den feuchten haben!”, kommentierte Colt die Szene, die sich ihm bot. “Und Lachfalten!” setzte Fireball noch einen obendrauf. “Hehe!”, musste Colt kurz vor sich hin grinsen. April rollte mit ihren Augen, als sie den Jungs zuhörte. In ihr bewegte sich etwas, als sie den Marsch gehört hatte.
 

Wenige Momente später landeten die Engländer mit einem Schiff, auch ihnen wurde ein ehrenvoller Empfang mit: “The British Grenadiers March” bereitet. Saber erblickte seinen Vater, der seine schottische Gardeuniform natürlich mit Kilt trug, neben ihm lief General-Major George. Der Ablauf war der gleiche, man kannte sich und tauschte Floskeln aus, Edward nickte seinem Sohn zu.
 

Zwei Schiffe aus Japan waren etwas abseits gelandet, ohne den Empfang der Engländer zu stören. Ein großes schwarzes glänzendes Schiff befand sich, mit 5 Jets, im Landeanflug, die das Schiff bis zum Aufsetzen patrouillierte. Auf der Frontseite war nicht die japanische Flagge, wie man es erwartet hätte, sondern die goldene Chrysantheme. “Oh!”, brachte es Fireball nur über seine Lippen. Lorenz und Saber suchten Blickkontakt: “Überraschung, oder?”, kommentierte Lorenz. “Nein, Sicherheit!”, antwortete Hikari. Saber sah auf und blickte zum Ende des Teppichs, zu dem Schiff mit dem kaiserlichen Wappen. Jarreds Sekretär stellte den bis dato unbekannten Gast vor: “Prinz Junichiro, der Kronprinz von Japan!” Saber bekam große Augen, das stand in keinem ihm bekannten Protokoll. “Was gibt es zu beachten?”, fragte Lorenz den Sekretär: “Nichts, den Kronprinzen werden ausschließlich König Jarred und Prinz Roland begrüßen. Admiral Ito wird sich an sie wenden.” Lorenz nickte etwas erleichtert. Saber blickte vor sich, “hatte überhaupt schon einmal ein Staatsoberhaupt aus Japan das neue Grenzland besucht? Geschweige denn der Kaiser?”, fragte sich der Schotte. Der Prinz ging nicht durch die Truppen, sondern parallel durch einen separaten Korridor hinter diesen, es erklang kein Marsch, keine Hymne, es war still. Die kaiserlichen Soldaten, die den Korridor bildeten, wandten sich ab, sobald der Prinz in ihr Sichtfeld kam. Während Saber seine Augenbrauen erstaunt hob. Zog Colt seine fragend zusammen: “Was soll das?”, fragte er und beobachtete die Szene weiter, die man kaum einsehen konnte, sich aber unweit vor ihm abspielte. April verstand nicht und sah zu Fireball, der das ganze wohl sehr beeindruckend fand. Der japanische Prinz erreichte König Jarred und Prinz Roland und wurde von den beiden begrüßt. Die japanischen Offiziere gingen wieder zurück zu den Schiffen und Admiral Ito und dessen 3 Begleiter liefen den Teppich entlang, es wurde salutiert und der Militärmarsch, “Gunkan machi” gespielt. Colt wandte sich fragend seinem Hombre zu: “Ihr dreht eurem Prinzenröllchen den Rücken zu?”, fragte er etwas überfordert. Fireball der noch das geschehen auf dem Teppich beobachtete und beinahe genauso perplex darüber war, blickte neben sich zu Colt: “Prinzenröllchen?” Er dachte sich verhört zu haben, im selben Moment wurde ihm jedoch bewusst, dass auch er damals zusammen mit Colt Prinz Roland so respektlos betitelt hatte. “Das war eine sehr respektvolle Geste, der Kaiser hat nichts mit dem Militär zu tun, also wendet man sich als Soldat ab, um den Blick nach dem Kaiser auszurichten!”, erklärte Fireball ansatzweise seinen Freunden so gut er konnte. Colt sah Fireball immer noch an, verstehen konnte er es nicht, aber es schien wohl so zu sein. “Achso?”, kam es leise fragend von April und sah wieder zum Geschehen. General Ito erreichte das Empfangskomitee und begrüßte König Jarred und den Prinzen. “First Grad!” begrüßte Ito. “Sehr erfreut, Admiral, darf ich ihnen mein Stab vorstellen?” begann Hikari. “Captain Lorenz, Befehlshaber der Air Base One, des neuen Grenzlandes.” Ito und Lorenz begrüßten sich: “Wir sind sehr erfreut, dass unsere besten Piloten für den Aufenthalt einem ausgezeichneten Captain unterstehen werden!”, sagte Ito. Lorenz nickte: “Es ist mir eine Ehre, Sir! Mit japanischen Piloten kenne ich mich aus und zeigte mit seinem Kopf Richtung Captain Hikari.” Es wurde kurz gelacht. “Und Major Lancelot!” fuhr Captain Hikari weiter fort: “Er ist der Befehlshaber der Ramrod-Einheit!" Saber nickte Ito entgegen, ein Mann, vermutlich Anfang/Mitte 50, der ihm freundlich entgegenkam. Saber streckte seine Hand aus, der Admiral nahm sie und sah sich den jungen Major an: “Sehr erfreut, ihr Ruf eilt ihnen voraus, Major!” Saber nickte freundlich: “Danke, Sir! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!” Ito nickte: “Mein Adjutant Takjo Ishukawa steht ihnen für den Aufenthalt hier zur Verfügung, wenden sie sich für alles Weitere an ihn!” und stellte somit den jungen Mann neben sich vor. Saber blickte in dessen Richtung: Takjo nickte dem Schotten zu.
 

Damit war die Empfangszeremonie beendet. “Tja, den Säbelschwinger sehen wir wohl heute nicht wieder!”, kommentierte Colt den Abgang. Die Einheiten, die seit zwei Stunden auf dem Vorfeld standen, lösten sich geordnet nach und nach auf, die Schiffe der Neuankömmlinge bekamen ihre Positionen und den Hangar zugewiesen.
 

Drei Stunden später
 

Im Palast war das Bankett, in dem bekannten Ballsaal, wo auch König Jarreds berühmte Weihnachtsfeier jedes Jahr stattfand, im vollen Gange, mit Gästen aus Wirtschaft, Politik und Militär. Mittlerweile saß oder stand man zusammen und unterhielt sich bei ein oder zwei Drinks. Die Herren wurden von ihren Frauen begleitet. Sabers Mutter Marry trug ein schulterfreies goldenes Crêpe-Kleid. Saber wusste, dass seiner Mutter solche Empfänge sehr gefielen. Marry hakte sich leicht bei ihrem Sohn ein und ließ sich herumführen. Sie hielten Smalltalk hier und dort. “Richard, kommen Sie!", forderte Prinz Roland ihn auf. Saber nickte und ging mit seiner Mutter auf den Kronprinzen zu. “Eure Hoheit, darf ich Ihnen meine Mutter Marry Lancelot vorstellen?” Marry deutete einen Knicks an. Prinz Roland schien die Hand von Marry kaum zu berühren und lächelte erfreut: “Sehr gerne, ihre Frau Mutter strahlt förmlich! Ich hoffe, sie hatten eine angenehme Anreise und sind vollends zufrieden!”, kam es von Roland sehr charmant, sein französischer Akzent unterstrich dieses Kompliment doppelt. Marry lächelte: “Ich bin hocherfreut, und meinen persönlichen Glückwunsch zur baldigen Vermählung!”, erwiderte Marry. “Kommen Sie!", sagte Roland und zeigte den beiden den Weg in den weit offenstehenden Nebensaal an. Dort durfte man nur mit einer offiziellen Einladung eintreten und diese hatte Prinz Roland ihnen gemacht. In diesem Séparée hatte man die Möglichkeit, abseits von öffentlichen Augen und Ohren etwas privater ins Gespräch zu kommen, oder zu bleiben. Eine kleine Ausstellung des “Louvre” konnten die Gäste hier auch bestaunen, Saber sah sich interessiert um, denn diesen Teil des Palastes kannte er noch nicht. Er sah Captain Hikari mit seiner Frau und dem Bürgermeister zusammen stehen, die beiden Männer schienen eine angeregte Unterhaltung zu haben. Admiral Ito und General Hikari standen zusammen und unterhielten sich über das Kunstwerk “Le Sacre de Napoléon” an der Wand. Die Gemälde würde sich der Schotte später auch noch anschauen, nahm er sich vor! Edward entdeckte seine Familie und ging zu den beiden. Sie liefen eine Runde durch den Saal, Edward stellte seinen Sohn, den ein oder anderen, vor. Servierer trugen Tabletts mit kleinen, kunstvollen Appetithäppchen oder Snacks. “Richard!” hörte Saber erneut seinen Nahmen in wohlklingenden französischen Dialekt. Sein Vater und seine Mutter drehten sich ebenfalls der Stimme zu. “Nachdem sie mir ihre bezaubernde Frau Mutter vorgestellt haben, geiz ich nicht mit meiner!” Ein Austausch begann, die Frauen fanden sofort einen Draht zueinander und begannen sich über die Mode der anwesenden Damen zu unterhalten. Die Herren bevorzugten, über den heutigen Tag zu sprechen. “Kommen Sie, Marry, ich stelle ihnen jemanden vor!”, sagte die Königin. “Sehr gerne!” und die beiden Frauen ließen die Männer zurück.
 


 

Nachdem Fireball, Colt und April Ramrod zurück auf seine Parkposition gebracht hatten, beschlossen sie im Offizierskasino gemeinsam den Tag für heute zu beenden, der größte Ansturm dort würde vorbei sein, bei dem Truppen Zuwachs der letzten Stunden. Ihre Uniformjacken hatten sie abgelegt, waren jedoch weiterhin offiziell gekleidet. Diskutierend bogen sie in den Gang vor dem Offizierskasino ein: “Wir könnten auch ein BBQ morgen bei mir machen!”, schlug der Cowboy vor. Ja, es war voller als sonst, stellten sie fest, die Truppen saßen zusammen, man kannte oder lernte sich kennen! Sie entdeckten Dave mit weiteren Kameraden und gingen zu ihnen. In diesem Moment stießen zwei französische Offiziere zu den Amerikanern, die ebenfalls sehr erfreut begrüßt wurden.
 

Captain Hikari und der Bürgermeister unterbrachen ihr Gespräch, als sie die Königin auf sich zukommen sahen. “Ich empfehle mich!”, verabschiedete sich der Bürgermeister und nickte den ankommenden Damen zu. “Ich hoffe, wir haben nicht bei etwas Wichtigem gestört?” Fragte Marianne nach, nachdem der Bürgermeister schnell das Weite gesucht hatte. Captain Hikari wollte zu etwas ansetzen, doch Hitomi war schneller und er lächelte nur noch. “Oh nein, ganz und gar nicht! Wir waren bereits mit dem Thema am Ende!”, kam es von Hitomi und warf ihrem Mann ein kleines, aber ernstes Lächeln zu. “Ich möchte euch Misses Lancelot vorstellen”, begann die Königin. “Ich bin erfreut, Misses Lancelot!” kam es charmant von Captain Hikari. Marry lächelte und nickte dem First Grad entgegen. “Sehr angenehm, ich hoffe, mein Sohn erfüllt sie mit Stolz!”, fragte Marry darauf. “Oh und das ist General Lancelot!”, begann Marianne. Die beiden Männer nickten sich zu: “Ja, wir kennen uns!” Edward lachte: “In der Tat, aber nicht die Schönheit neben ihnen, ich nehme an ihre Gattin?” Die Antwort wartete Edward allerdings gar nicht mehr ab, natürlich wusste er, wer Hitomi war, vorgestellt wurde er der Frau des Grandes jedoch noch nicht. “Misses Hikari, sie sind genauso elegant wie ich sie in Erinnerung habe!” Hitomi lächelte: "Ein wunderschönes Kleid!", kommentierte Marry sie das Kleid von Hitomi. “Ja, wir haben gerade darüber gesprochen!”, nahm Marianne das Gespräch wieder auf. “Sie müssen mir unbedingt den Designer verraten!”, folgte Marry darauf. Captain Hikari und Edward sahen sich an. “Oh, entschuldigt, wir haben euch unterbrochen!”, fiel es Marry wieder ein. Saber gesellte sich stumm dazu. Hikari zeigte mit seinem Glas leicht Richtung Saber: “Um auf ihre Frage zurückzukommen, Misses Lancelot, Ja, das tut er, aber er räumt nicht auf!” Saber schloss kurz seine Augen, der Seitenhieb saß. Edward musste herzhaft auflachen, er verstand die Ausschmückung von Hikaris Worten sehr wohl! Saber nahm sich ein Glas Champagner von einem vorbei getragenen Tablet. “So, ist das mit Söhnen, es ist eine Anzahl von Wiederholungen! Wie eine Teamführung!” erzählte Edward. Hikari grinste, ihm gefiel die Art des älteren Generals. “Ja natürlich, wie die Führung des besten Teams, im neuen Grenzland!” letztes fügte Hikari noch ironisch hinzu und nahm von seinem Getränk. Saber räusperte sich: “Und weil es so ist, Sir, stehe ich rechts neben sie!” und hob sein Glas Champagner. “Oh, hohoho!” begann Edward wieder, die Damen stimmten belustigend mit ein. Captain Hikari sah auf und musterte seinem jungen Major nach dem Gesagten und kniff seine Augen kaum merklich zusammen, aus diesem blitzte es Saber entgegen und auf seinen Lippen formte sich ein kleines Grinsen: “Nicht schlecht, Major!”, kommentierte Hikari darauf das Gesagte und hob sein Glas Richtung Saber. Jarred stellte sich zu seinen Gästen. “Ich geselle mich zu euch, schließlich stehen hier die schönsten Damen!”, machte Jarred auf sich aufmerksam. “Wo warst du, ich wollte dir Misses Lancelot vorstellen!”, sprach Marianne zu ihrem Mann. Jarred war jedoch schon dabei, Marry zu begrüßen und willkommen zu heißen. “Sie müssen sehr stolz auf ihren Sohn sein!”, stellte Jarred in den Raum. “Das war ich immer, eure Hoheit!” Jarred nickte: “Bestimmt zu Recht, oder?”, gab er die Frage an Shinjiro weiter: “Hab ich schon erwähnt, dass er nicht aufräumt?” Jarred musste grinsen. “Ein zukünftiger Captain-Major ist in der Lage so etwas zu lernen!” kommentierte Jarred Shinjiros letzten Satz. “Natür …!” unterbrach sich Saber selbst. Auch Marry und Edward blickten fragend Richtung König Jarred.
 

Die Franzosen waren nicht schüchtern und machten April ihre Aufwartung, sie war ihnen natürlich nicht unbekannt. Schließlich hatte sie als Französin zusammen mit anderen Ingenieuren den Friedenswächter Ramrod konstruiert und diente auch auf diesem. Jake, war sichtlich beeindruckt von der schnellen Flirtattacke der Franzosen. Daniel stellte sich jetzt neben April und legte ihr demonstrativ einen Arm um und sagte etwas auf Französisch zu den beiden Flirtbegeisterten. Diese verstummten darauf auch gleich. April sah Daniel kichernd an. Jake atmete hörbar tief ein und aus und stieß Dave an und sagte im verträumten Tonfall: “Tsja, Französisch müsste man können!” Dave grinste breit: “Also ich kann das!”, war dessen Antwort und Dave grinste weiter vor sich her. Jake sah fragend zu Dave, der Groschen fiel wenige Sekunden später und Jake rollte mit seinen Augen. Dave grinste weiter und beobachtete das Treiben im Offizierskasino. Langsam ging er auf Fireball zu, der sich mit dem Flugingenieur der Detroit unterhielt und stellte sich neben diesen: “Kurzer, du wirst beobachtet!”, unterbrach Dave das Gespräch. “Was?” Fireball sah fragend zu Dave und sich um. Colt sah auf und Dave deutete Fireball mit einem Kopfnicken die besagte Richtung an. Ein Leutnant der japanischen Offiziere stand auf und zeigte mit seiner Hand einen freien Platz an. “Na, wenn das keine Einladung ist, weiß ich auch nicht!”, kommentierte Dave diese Szene. Colt stellte sich neben seinen Hombre. Fireball musterte einen Moment die vier und entschied sich dieser Einladung zu folgen.
 

Marry bekam große Augen, “Richard!”, kam es überrascht von ihr. Saber sah zu seinem Vater, der ihm mut machend zunickte. “Captain-Major, Sir?”, fragte Saber Captain Hikari, der den jungen Schotten leicht grinsend ansah: “Ich finde, wer zwischen den Sternen den Überblick behält, sollte auch einen tragen!”, sprach Hikari in die Runde. Ein Bediensteter, der neben König Jarred stand, reichte dem First Grad eine Mappe. Saber beobachtete das Geschehen vor sich, er wurde gerade befördert und das schien kein spontaner Akt zu sein. “Herzlichen Glückwunsch!”, kam es von Hikari und hielt seinem Captain-Major seine Hand entgegen. Saber streckte sich durch und lächelte. “Danke, Sir!” Edward legte stolz seinem Sohn eine Hand auf den Rücken. Marry hielt sich eine Hand vor dem Mund, sie war sehr gerührt. Saber nahm die Mappe entgegen, in der, wie zur Beförderung zum Major, alle wichtigen Formalitäten enthalten sein würden. Das Etui wurde zwischen Captain Hikari und Saber gehalten und geöffnet. Darin war er, sein erster Stern, gerade wich, so hatte Saber das Gefühl alles Blut aus seinem Kopf. “Nein!”, kam es vom First Grad und er verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Saber und Edward, sowie die anderen Anwesenden in der Runde sahen zum Captain, sie verstanden nicht. “Diese Ehre gebührt Ihnen, General Lancelot!”, kam es erklärend von Hikari. Edward nickte. “Väter stehen auf sowas!”, erklärte Hikari der Runde. Bestätigendes nicken, war die Antwort der umstehenden. Edward trat einen Schritt nach vorn. “Sehr gerne!”, sagte der bärtige Schotte und nahm aus dem Etui den goldenen Stern und steckte diesem seinem Sohn über dessen eingestickten Rang und Namen an dessen Uniformjacke. “Ich sagte doch, er wird glänzen!”, kam es von Jarred. Shinjiro blickte seitlich zu seinem Freund. “Echt, das hast du gesagt, wann?” Jarred nickte: “Irgendwann einmal bestimmt!” Konterte der König. “Mein Sohn, auch von mir die besten Wünsche, werde deinen Rang gerecht. Saber nickte seinem Vater sichtlich gerührt zu. “Wir beginnen mit dem Aufräumen!”, erklärte Hikari darauf. Champagner wurde gereicht. “Auf den ersten Captain-Major im neuen vereinigten Grenzland!”, erhob Jarred das Glas in den Raum hinein, es gab Applaus und es wurde sich zugeprostet. Saber leerte sein Glas mit einem Zug. Daraufhin kamen die vielen Glückwünsche um ihn herum. Seine Mutter umarmte ihn. Saber schüttelte Menschen die Hand, die er noch nie vorher gesehen hatte und wahrscheinlich auch nie mehr sehen würde. Es war der reinste Marathon. Nachdem sich der Ansturm gelegt hatte, atmete Saber einmal kurz durch und beobachtete für einige Momente das Geschehen im Saal. “Meinen Glückwunsch, Captain-Major Lancelot!” Saber schmunzelte: "Danke, Misses Hikari!”, freute sich Saber und nickte der Mutter seines Piloten etwas länger entgegen. Hitomi verstand diese Geste und lächelte den blonden jungen Mann an. “Darf ich fragen, wo ihre Frau bei diesem Anlass ist?” Saber nickte: "Natürlich dürfen Sie, meine Frau lässt sich entschuldigen, sie ist bei unserer Tochter im Hospital", teilte der Schotte Misses Hikari mit. Hitomi berührte daraufhin ihren Mann kurz an seinem Arm, um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen. Shinjiro wandte sich, nachdem er das Gespräch, in dem er war, beendet hatte, seiner Frau zu und wartete, Hitomi war mitten im Gespräch mit seinem frisch polierten Captain-Major.
 

Fireball ging auf die vier zu, die jetzt nacheinander aufstanden. Er blieb vor dem Tisch stehen. Der Offizier, der aufgestanden war, um Fireball an den Tisch einzuladen, begrüßte den jungen Piloten und verneigte sich leicht. Fireball nickte und sprach etwas zu dem Mann, der vielleicht Anfang 20 war und trat etwas näher an den Tisch heran. Nun war es Fireball, der sich vor diesem etwas verneigte und sich danach setzte. Colt hatte kein Wort verstanden, doch die Gesten waren eindeutig, man wollte sich kennenlernen. Der Cowboy freute sich, wusste er doch selbst, wie gut es auch tat, ein paar Landsleute um sich zu haben. “Da braucht er keine Rückendeckung, Cowboy!” stieß Dave den Texaner an. Colt nickte und wandte sich wieder dem Geschehen hinter sich zu, wo gerade das bevorstehende Wochenende geplant wurde.
 

“Unsere Tochter macht jeden Tag Fortschritte! Von einer längeren Reise zum Beispiel in die Highlands sehen wir vorerst ab.” erklärte Saber den Zustand seiner Tochter. Misses Hikari hatte sehr interessiert, zugehört und lächelte. “Schottland, ein wunderschönes Land, vor allem Inverness hat mich damals sehr begeistert!”, griff Hitomi das Thema auf. Saber sah Misses Hikari etwas überrascht an. “Sie kennen also Schottland?” Hitomi nickte: “Ja, wir waren zweimal dort!”, sagte sie und blickte kurz zu ihrem Mann. Shinjiro nickte: “Sie war dort, ich durfte fahren, auf diesen Single Track Roads, sie kennt jeden Berg, ich jedes Schlagloch!” Saber musste lachen, denn diese schmalen, sehr steilen Bergstraßen gab es in dieser Form nur in Schottland! Und diese sind für Touristen abseits der offiziellen Wege eine Herausforderung. Hitomi lächelte Shinjiro entgegen und sah wieder zum Vorgesetzten ihres Sohnes: “Lassen sie sich nicht ärgern von ihm, er fand es auch schön!” Saber nickte: “Da bin ich mir sicher!”, sagte der Highlander voller Überzeugung und sah zum Captain. Denn eines wusste Saber, es kam noch niemand aus den Highlands zurück und war nicht begeistert! “Dann freue ich mich, sie als meine persönlichen Gäste bei ihrem hoffentlich nächsten Besuch in Schottland begrüßen zu dürfen, unser Familien-Anwesen in Aventalot, welches nicht weit von Inverness entfernt liegt, ist seit Jahrhunderten in unserem Besitz!” sprach Saber eine offizielle Einladung aus “Ich habe darüber gelesen, mein Sohn hatte es mir einmal erzählt!”, antwortete Hitomi und nickte dem frischen Captain-Major vor sich zu. Saber lächelte, er fand es, als sehr angenehm, sich mit Misses Hikari zu unterhalten, hatte er doch immer gedacht, dass sie die Öffentlichkeit scheut, doch in diesem Rahmen war sie durchaus bereit, einen tieferen Smalltalk zu halten! Shinjiro sah zu seiner Frau: “Lässt du uns bitte kurz allein?”, fragte der sie liebevoll. Saber beobachtete die Szene. Hitomi wandte sich nach der Bitte von Shinjiro noch einmal an Saber: “Einen schönen Abend noch, Captain-Major Lancelot!” Saber nickte der Japanerin lächelnd zu. Hitomi sagte noch etwas zu Shinjiro, dieser nickte und sie ging wieder zu Marianne und Marry. Saber wartete einen Moment, als er sich leicht grinsend an den Captain neben sich wandte: “Schottland, Sir?”, musste Saber einfach nachfragen! Hikari sah ihn an und zeigte einen Bereich im Saal an, in dem er ihm folgen sollte. “Ja!”, begann Hikari und gab Jarred ein kleines Zeichen, das Saber nicht verborgen blieb. “Es war der Wunsch meiner Frau, dass die Hochzeitsreise nach Schottland ging!”, gab Hikari bereitwillig Auskunft. Der Schotte grinste leicht. Der Captain wandte sich darauf gleich wieder ab. Saber schüttelte grinsend mit seinem Kopf. “Er musste damals Wochenlang eine Serie schauen, wie hieß sie noch gleich?”, mischte sich Jared jetzt belustigend mit ein, der neben Saber lief und sehr wohl das vorherige Gespräch der beiden mitbekommen hatte. Captain Hikari rollte innerlich mit seinen Augen, als er sich umdrehte und die beiden ansah: “Outlander!”, half er seinem Freund auf die Sprünge. Saber kannte diese alte TV-Serie nur vom Hören. Doch ein Grinsen konnte er sich nicht wegdrücken. “Und dieses Lied, ach wie hieß es noch gleich?”, und Jarred sah grinsend hilfesuchend zu seinem Freund, Shinjiro fixierte Jarred leicht genervt: “The Skye Boat Song!”, half er seinem doch plötzlich sehr vergesslichen Freund ein zweites Mal auf die Sprünge: “Und glaubt mir, das Lied verliert seinen Reiz nach dem gefühlten tausendsten Mal!" Jarred lachte zufrieden und Saber verstand diese kleinen Sticheleien seitens des Königs, solche kleinen aber oberflächlichen Infos, in diesem Rahmen, machten den Captain greifbarer. Der Schotte nickte Jarred dankend zu, ohne etwas zu sagen. Die drei erreichten einen beruhigten Teil des Saals, in dem man sich für einige Minuten zurückziehen konnte. Saber sah sich um und fragte sich “Was jetzt kommen würde?” - “Wie schätzen sie ihre persönliche Situation ein, Richard?”, begann König Jarred sehr direkt. Saber blickte zwischen Jarred und Hikari, bevor er begann: “Nun, es ist gerade viel für meine Frau … für uns!” fügte er noch mit an. Hikari nickte. “Sie wissen um den Ab-Befehl?” Saber nickte: “Ja, Sir, ich habe die interne Meldung bereits gelesen!” Captain Hikari musterte den Schotten: “Wie möchten Sie handeln?” - “Sir, Befehl ist Befehl!”, war Sabers schnelle Antwort. Jarred blickte darauf zu dem jungen blonden Mann, Hikari dachte darüber einige Augenblicke nach: “Verstehen Sie mich nicht falsch, Mr. Lancelot!”, begann Hikari erneut und Saber wusste, dass es bei dieser Anrede privat werden würde. “Aber, könnten sie ihre Familie hier zurücklassen und auf Yuma ihrer Pflicht nachkommen?” Saber sah den Captain vor sich ernst an und atmete tief ein: “Sir, wenn …” Hikari unterbrach ihn: “Ich rede gerade nicht als ihr Vorgesetzter zu ihnen!”, sagte Captain Hikari ruhig, aber bestimmend zu Saber. Der Highlander verstand, worauf Hikari hinaus wollte: “Nun, es würde schwierig werden, ja! Ich hatte meine Mutter in Betracht gezogen, bei meiner Frau und Tochter zu bleiben.”, erzählte Saber seinen Plan, den er sich überlegt hatte. Die beiden Männer vor ihm nickten ihn verstehend zu: “Ihre Tochter ist stabil, hat guten Hunger und hat stattliche 1660 Gramm!” Saber bekam große Augen, dass Captain Hikari die Daten seiner Tochter aus dem Stegreif wusste. Hikari grinste, als er das Gesicht des Schotten deutete: “Keine Sorge, ich spioniere ihnen nicht nach, der Spion sitzt an meinem Frühstückstisch!” Saber musste jetzt kurz etwas lachen und nickte: “Ja, er fragt viel nach ihr!” bestätigte Saber. Jarred grinste seinem Freund entgegen, Hikari ignorierte es. “Richard!” begann jetzt König Jarred: “Sprechen sie mit dem Kinderarzt, wenn ihre Tochter transportfähig ist, werde ich mich persönlich darum kümmern, dass ihre Familie sicher auf Yuma bei ihnen sein kann!” Saber hielt kurz seine Luft an, sein Herz begann zu rasen, er fand keine Worte. In Anbetracht der derzeitigen unsicheren Lage im All waren intensive Krankentransporte nur im äußersten Notfall zwischen den Planeten gestattet. Saber schluckte, er war gerührt von diesem Angebot, da hatten die beiden Männer vor ihm sich tatsächlich zwischen all den anderen Dingen, die sie zu tun hatten, auch noch Gedanken gemacht, wie er mit seiner Familie auf Yuma vereint sein kann. Um seinen Dienst im Oberkommando ohne Störung zu verrichten. Und noch etwas kristallisierte sich aus diesem Angebot ihm gegenüber heraus. Er wurde gebraucht! “Danke, Sir!”, kam es hörbar gerührt vom Schotten. “Und du wirst schneller Großvater sein, als du denken kannst!”, sagte Jarred Richtung Shinjiro. Saber musste sich darauf ein Lachen verkneifen, wusste er doch, dass Fireballs Babypläne in weiter Ferne lagen. “Neidisch?”, fragte Hikari, der König lachte: “Wirst sehen, nächstes Jahr halte ich einen Thronfolger in meinen Armen, oder zwei!”, pokerte Jarred überzeugt hoch. Hikari und Saber warfen sich einen Blick zu. “Ihr werdet sehen!”, fügte Jarred noch einmal an und griff darauf in die Innentasche seiner roten Uniformjacke und reichte Saber einen Umschlag, auf dem das Emblem des Königreichs Jarr geprägt war. “Wir würden uns sehr freuen, sie als einen persönlichen Gast willkommen zu heißen, Earl Richard Lancelot!” Saber sah den König an: “Sir, ich bin, ich meine mein Vater!”, begann der Schotte etwas überfordert. Jarred schmunzelte den Highlander entgegen: “Zur Feier sind ausschließlich Gäste privater Natur geladen, ihr sehr verehrter Vater, der Earl von Aventalot, ist selbstverständlich auch anwesend. Sie würden unsere kleine Runde sehr bereichern, denn ein schottisches Adelshaus ist nicht vertreten!”, erklärte der König. Saber nickte: “Ich fühle mich sehr geehrt, eure Hoheit und werde ihrer Einladung gerne nachkommen!” Jarred nickte: “Willkommen!”, sagte der König und ging wieder in den Saal zu seinen anderen Gästen. Hikari sah Jarred nach und richtete seinen Blick wieder seinem Captain-Major zu. Der immer noch etwas überrollt auf den Umschlag schaute. Saber sah auf: “Sie haben es gewusst, Sir?” fragte er Hikari. “Nein!” war dessen kurze Antwort und schüttelte dann mit seinem Kopf: “300 Gäste bezeichnet er als private Runde!”, begann Hikari … Saber musste grinsen. Beide liefen langsam wieder näher an das Geschehen im Saal. “Sir, entschuldigen Sie meine Neugier, warum waren Sie ein zweites Mal in Schottland?" Hikari blieb stehen und sah sich um und auf seinem Lippen formte sich ein allzu bekanntes Grinsen, welches Saber von jemand anderem nur zu gut kannte. “Wissen Sie Richard, Hochzeitsreisen sind vollkommen überbewertet, man sieht einfach zu wenig von dem Land, in dem man sich wohl gerade befindet!” Saber fiel fast der Briefumschlag aus seiner Hand. “Sie entschuldigen!” und der Captain schloss sich General-Major George und Admiral Ito an. Saber sah sich um und musste in sich hinein lachen und die Tatsache, dass der Captain ihn mit seinem Vornamen angesprochen hatte, setzte allem noch die Krone auf! “Puh!”, pustete der Highlander Luft aus und sah sich um, er beschloss, sich jetzt ganz in Ruhe die ausgestellten Kunstwerke anzusehen. Um die letzten Ereignisse erst einmal sacken zu lassen!
 

Colt und Robin saßen abends auf der Couch und ließen das TV nebenher laufen, ohne wirklich hinzuschauen. Sie waren vertieft in ihrer Planung, schließlich würde in den nächsten Wochen einiges auf sie zukommen. Robin fühlte sich weiterhin gut, sie traf sich jeden zweiten Tag mit Sincia im Krankenhaus und ging mit ihr kleine Runden spazieren. Der Mini Cowboy in ihr, der gar nicht mehr so Mini war laut Ärzte, machte jedoch noch keine Anzeichen, irgendwie mal herauszukommen. Noch hatte der kleine Wilcox gute 6 Wochen Zeit und die ließ er sich, wie es aussah. Colt hatte Fireball den Rest des Tages nicht mehr gesehen, das verbuchte der Cowboy als ein gutes Zeichen. “Was ist los, Colt?", fragte Robin, als sie das angestrengte Gesicht ihres Cowboys sah. Colt wurde aus seinen Gedanken gerissen: “Nichts, ich habe nur den Tag Revue passieren lassen, es gab viele Eindrücke!” Robin nickte, sie hatte die Landungen im TV mitverfolgt.
 

Sincia fiel Saber um den Hals, sie freute sich, es war die beste Nachricht, die sie seit Wochen gehört hatte, es ging nach Hause, in ihr Haus. “Lass uns das gleich morgen mit den Ärzten absprechen und dann muss ich alles einpacken und …” Saber unterbrach Sincia in ihrem freudigen Redeschwall. “Wir machen alles gemeinsam!” sprach er sanft zu ihr und hielt sie weiterhin im Arm. “Du bist da?”, fragte Sincia und freute sich gleich noch mehr, Saber nickte ihr liebevoll zu: "Ja, es ist eine Background-Order, ich werde nur morgens für ein, zwei Stunden auf dem Stützpunkt sein.” Sincia küsste Saber. “Ach und das ist noch nicht alles!”, begann der Schotte nach dem stürmischen Kuss seiner Liebsten. “Was denn noch, besser geht doch gar nicht mehr!”, kam es von Sincia. “Doch!” und Saber klopfte mit einem Finger auf seine Brust. Im ersten Moment verstand Sincia nicht, doch dann sah sie es, neben seinem Major Abzeichen blitzte ein goldener Stern. “Du bist!” Saber nickte: “Ab heute Captain-Major!”
 

Fireball war noch auf dem Stützpunkt bei den Unterkünften unterwegs, wo der größte Teil der Besatzung der japanischen Schiffe untergebracht wurde. Neben den Franzosen und Amerikanern. Er war willkommen, wurde sofort aufgenommen, obwohl er auf keinem der beiden Schiff diente. Vor den Gebäuden saßen noch vereinzelt Offiziere. Er lief mit Takjo den Adjutanten des Admirals über die Fläche, die 5 Unterkunftsgebäude mit je 6 Stockwerken zählte. Zwischen diesen gab es viele Grünflächen, zwei Basketballplätze, Sitzecken und einen Outdoor-Trainingsbereich, ein Umfeld, was es ermöglichen sollte, den Feierabend nach einem langen Tag auf dem Militärgelände genießen zu können. “Es ist uns eine Ehre sie hier in der Zeit in unserer Mitte zu haben!”, sagte Takjo Fireball sah zum Offizier neben sich und begann zu grinsen: “Eine Ehre, weil ich Pilot auf Ramrod oder der Sohn des Grandes bin?”, fragte er sehr direkt nach. Takjo nickte: “Sowohl als auch!”, war darauf die Antwort des jungen Adjutanten und blieb stehen. “Sie wissen um die Bedeutung dieses Truppenbesuchs?”, wollte Takjo wissen. Fireball hielt in seiner Bewegung inne. “Ich vermute schon, ja!”, bestätigte Fireball, sein Großvater war in den letzten Wochen mit dessen Planung und so weiter beschäftigt gewesen und das eine oder andere hatte er mitbekommen. “Ist ihnen bewusst, dass sie in den letzten Jahren Japan im neuen Grenzland vertreten haben, bevor ihr sehr verehrter Vater wieder zurückkam?” Fireball atmete bei dem Gesagten tief ein und hörte erst einmal nur zu. “Japan wird sich nicht öffnen, bis der Kaiser einen Fuß auf irgendeinen Planeten gesetzt hat.” Auf Fireballs Lippen zeichnete sich ein kleines Lächeln ab: “Das wird dann wohl in naher Zukunft nicht geschehen!”, sagte Fireball wissentlich, denn der Kaiser ist nicht nur das Symbol Japans, er ist Japan! Takjo nickte: “Richtig! Es benötigt somit sehr tiefgehende Handlungen,doch das ist nur eine Seite der Medaille, und zwar die militärische, mit der das Kaiserhaus nichts zu tun hat. Aber!”, setzte Takjo an. “Die zweite Seite ist das Schwert des Seii Taishōgun, welches die Geschichte und die Seele Japans in sich trägt, ins neue Grenzland kommt werden auch Japaner kommen, die ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und auch ihre Kultur mitbringen!” Fireballs Augen weiteten sich leicht, gerade wurde ihm die Tragweite bewusst. “Also ist das Schwert das Symbol!”, sprach er vor sich. “Ja!” nickte ihm Takjo entgegen. “Wie viele Schiffe gibt es im Grenzland, das die japanische Flagge ziert?”, fragte Takjo direkter und wartete ab. Fireball blickte zu seinem Gegenüber, sagen konnte er gerade nichts und schluckte. “Es ist Zeit, dass auch Japan seinen Platz im neuen Grenzland findet!” Fireball blieb weiter stumm, die Worte machten etwas mit ihm. “Wir sehen uns morgen, ich bin auf der Hiasu vor dem Hangar 20F.” Fireball nickte. Sie verabschiedeten sich mit einer respektvollen Verbeugung voneinander. Und gingen in entgegengesetzte Richtungen: “Shinji!” wandte sich Takjo noch einmal an Fireball und kam ihm einige Schritte entgegen. “Hier!”, Takjo reichte ihm eine Anstecknadel.” Fireball nahm sie entgegen und sah Takjo darauf fragend an, dieser lächelte: “Lass sie nicht untergehen!”, grinste Takjo und setzte seinen Weg fort. Fireballs Augenbrauen hoben sich, als er dem Adjutanten noch eine ganze Weile nachsah, obwohl er schon verschwunden war. Weitere Offiziere liefen an ihm vorbei, grüßten ihn und verschwanden nach und nach im Gebäude. Er betrachtete eine Zeitlang die goldene Anstecknadel in seiner Hand. Die aufgehende Sonne. Das war es, was ihm heute gefehlt hatte, alle hatten sie heute ihre Flagge als Pin an ihrer Uniform getragen. Saber sogar nicht nur den “Union Jack”, sondern auch die schottische Flagge, die die Schotten “the Saltire” oder so nennen, das hatte ihm Saber einmal erzählt. So wie April, die Französische, wie sie hieß, wusste er gar nicht, er würde nachfragen, nahm er sich vor! Colt sowieso, wenn es nach dem Cowboy ginge, würde alles in “Stars and Stripes” um ihn herum sein, musste er grinsen, um im selben Moment wieder ernst zu werden. Er verließ das Gelände und hing seinen Gedanken nach.
 

Am nächsten Morgen hatten Saber und Sincia schon direkt ein Gespräch mit dem Chefarzt der Kinderklinik. Einer Verlegung von Sara in eine Klinik auf Yuma stand nichts im Wege, das konnte sogar zeitnah schon stattfinden. Der Doctor würde sich mit der Klinik auf Yuma, welche sich Sincia ausgesucht hatte, in Verbindung setzen. Jetzt waren sie dabei, Sara von ihrem ersten Umzug zu berichten, der kleinen Highlanderin interessierte es nur, wer gerade mit ihr kuschelte, sie fühlte sich wohl in den Armen ihres Papas. Saber stand mit ihr am Fenster und blickte über Jarr. Die Stadt war erwacht, jeder auf den Straßen hatte irgendein Ziel, auch er, nämlich seine Familie endlich nach Hause zu bringen. “Und wenn du größer bist, besuchen wir die Highlands, das wird dir gefallen!” und Saber erzählte ihr von den Bergen und den vielen, vielen Scharfen. “Magst du eigentlich Haggis?”, fragte er sein Mädchen und musste grinsen. Sara war eingeschlafen, während er von Schottland erzählt hatte: “Wir beginnen mit “Shortbread”, Du hast Glück, deine Großmutter macht das Beste!” fügte er noch mit an. “Das war süß!”, lehnte Sinca ihren Kopf an seinem Oberarm und blickte aus dem Fenster. Saber nickte: “Ja, Shortbread ist süß!” Sincia lachte leise: “Ich meinte eigentlich deine Erzählungen über Schottland!” Saber blickte zu seiner Frau und musste etwas lachen: “Ach so!”, sagte er und legte seine Tochter in ihr Bettchen. “Ich werde mit Colt reden müssen!”, begann Saber ein anderes Thema, Sincia sah ihn an. “Sie bereiten sich hier auf die Geburt vor, er sollte wissen, dass es einen Ab-Befehl geben wird!” Sincia nickte: “Das wird Robin freuen, sie hat noch gar nicht ihr fertiges Haus gesehen!” Saber nickte verstehend und etwas bedrückt. Ihm wurde es wieder einmal bewusst. Was es auch hieß ein Star Sheriff zu sein. Nicht nur er, sondern vor allem die Familien dieser mussten Opfer bringen. Bei längeren Aufenthalten auf Jarr ginge es gar nicht anders, die Familie musste mit, ihr Tagesablauf, die Routinen, die Freunde für unbestimmte Zeit hinter sich lassen. Das würde auch auf Sara zukommen. Er hoffte, dass Sincia und er das gut auffangen konnten, denn eines sollte Sara haben, eine glückliche Kindheit, an die sie gerne zurückdenken würde! “Ich werde gleich fahren, umso schneller bin ich wieder hier und wir können anfangen zu planen!”, sagte er und küsste Sincia zum Abschied.
 

Shinjiro stieg die Treppen hinab, um ins Wohnzimmer zu gehen, während er lief, scrollte er auf dem Tablet die neuesten internen Berichte über Outrider-Aktivitäten und Daten über die Anomalie, die sich so wie es sollte, am Verringern war. Jedenfalls die vor Jarr, die auf Yuma war, kaum erwähnenswert. Dass er einen Verfolger hatte, merkte er nicht. Er legte das Tablet auf den schon gedeckten Frühstückstisch ab und wünschte allen Anwesenden einen guten Morgen. “Dich gibt es jetzt wohl immer im Doppelpack!”, kam es von Royu, der seinen Kaffee in der Hand hielt. Shinjiro sah seinen Bruder an, dieser zeigte auf den Boden. Mikan saß anständig neben ihm und schien auf etwas zu warten. Shinjiro sah von der Katze auf und ging zu seinem Platz, Mikan tapste hinterher. Hitomi stellte ihm alles zurecht und musste dabei grinsen. “Sie hat dich vermisst, das ist alles!”, kommentierte sie die Situation. Mikan suchte sich einen Platz unter dem Tisch und legte sich auf die Lauer. Fireball schlürfte ins Wohnzimmer und nickte allen nur zu. Er war hundemüde, lange hatte er noch wach gelegen und nachgedacht. “Ja, kenne ich!” kommentierte Royu das Aussehen seines Neffen. Shinjiro sah von seinem Sohn zu Royu und musterte ihn. “Das glaube ich dir aufs Wort!” Royu grinste und nickte: “War ne schöne Zeit!” Fireball setzte sich und nahm sich erst einmal vom Kaffee. “Das hört Hana bestimmt gerne!”, kommentierte Shinjiro den Satz seines Bruders und blickte über den Tisch. “Das war lange vor ihr!”, warf Royu ein. Shinjiro überlegte und hob seine Augenbrauen. Ja Royu war kein Kind von Traurigkeit gewesen, bis er seine Frau kennengelernt hatte. “Da hast du eher etwas verpasst!”, fügte Royu noch mit an und zeigte auf Shinjiro. Fireball sah auf und blickte zwischen den beiden Brüdern hin und her. “Echt?”, kam es fragend einsilbig von Fireball. Shinjiro und Royu sahen ihn jetzt an. Hitomi setzte sich, Shinjiro grinste: “Doch ich hätte sie verpasst!” Hitomi schenkte ihrem Mann einen liebevollen Blick. “Ahhhh”, schrie Fireball und sprang auf, alle am Tisch sahen erschrocken und fragend zu ihm. Mikan hatte seine Füße gerade als Spielzone erklärt und er versuchte, weiteren Kratzern zu entkommen. Royu lachte, Hitomi beobachtete die beiden, Shinjiro nahm seinen Kaffee und kommentierte: “Na, wenigstens ist er jetzt wach!”
 

“Colt!”, rief Robin durch das Haus. Der Cowboy rannte überstürzt aus dem ersten Stock: “Was ist passiert, geht es los?” Robin sah dem Lockenkopf belustigend entgegen: “Nein! Warum sollte es, es sind noch ein paar Wochen, ich meine das!” und sie zeigte auf den Fernseher. Colt zog immer mehr seine Augenbrauen zusammen: “Was?”, kam es nur von ihm und er wählte Sabers Nummer. “Was ist denn los?”, kam Joshua voll verschlafen ins Wohnzimmer, es war doch Sonntag und er durfte ausschlafen! “Was hat das zu bedeuten, Colt?”, fragte die blonde Lehrerin. Der Cowboy zeigte den beiden an, dass er telefonierte.
 

Saber bog schnell gehend in das Offizierskasino ein, das war der kürzeste Weg zur Gangway, um an Bord gehen zu können. Colt hatte er am Ohr, er rannte fast, er brauchte einen Fernseher! Abrupt blieb er stehen. “Ich sehe es gerade, Colt!” teilte Saber seinem Freund mit und nahm langsam seinen Kommunikator vom Ohr und trat hinter die Menge, die sich bereits vor dem großen Bildschirm im Casino versammelt hatte. Der Einspieler endete und Gespräche begannen, das würde wohl heute den Tag hier bestimmen. Er sah sich um und musste es erst einmal sacken lassen. Sein Blick fiel auf den jungen Adjutanten Takjo Ishukawa, der mit Verschränkten Armen etwas abseits vom Geschehen stand und es zu beobachten schien, ja, das war sein Job als Adjutant, er musste beobachten, um seinem General von allem berichten zu können. Saber beschloss, zu ihm zu gehen, er wurde ihm schließlich persönlich vorgestellt. “Guten morgen!”, wünschte Saber dem Japaner, dieser nickte: “Das wünsche ich Ihnen auch Captain-Major Lancelot! Und meine Glückwünsche!”, erwiderte Takjo freundlich, mit einem japanischen, sehr angenehmen Akzent und deutete den Schotten eine leichte Verbeugung an. Sabers Augenbrauen gingen nach oben, sein Gegenüber war also voll im Bild über die letzten Ereignisse. "Dankeschön!" Es kam sehr überraschend!”, teilte Saber dem jungen Mann vor sich mit. Takjo blickte den Schotten überrascht entgegen: “Ach, war der Stern etwa nicht ihr Ziel?”, hakte er nach. Saber musste kurz lächeln: “Natürlich, nur … na ja …”, unterbrach sich Saber und wechselte sofort das Thema: “Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen?”, schließlich, würden sie einige Zeit zusammenarbeiten und sollte es zu einem Gefecht kommen, so müsse Saber auch mit Takjo kommunizieren. Der Japaner musterte den blonden hochgewachsenen Mann und lächelte ihn nach wenigen Augenblicken entgegen: “Sehr gerne doch, Captain-Major!” Saber nickte und ging zu einem Tisch an der Fensterfront. “Ich werde den Captain bevorzugen!”, griff Saber das Gespräch wieder auf. Takjo nickte: “Gut, also Captain!” und setzte sich. Saber nickte und bestellte den Kaffee.
 

Shinjiro war auf dem Weg ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen und lief am Zimmer seines Sohnes vorbei, dessen Tür weit offen stand. Shinji saß auf dem Sofa und hatte ein Bein auf diesem und las etwas. Er lief weiter und Mikan tapste munter hinterher. Bevor Shinjiro jedoch das Schlafzimmer öffnete, drehte er sich um und sah zu Boden. “Das hier ist Sperrzone, klar!”, sagte er zu dem kleinen Fellknäuel, das wieder vor ihm saß. Er wartete noch einige Augenblicke, ging ins Zimmer und schloss die Tür vor Mikans Nase. Mikan miaute zweimal und beschloss, sich einfach davor zu legen.
 

“Was halten sie davon?” Saber zeigte auf den Monitor hinter sich. “Es ist der richtige Zeitpunkt!”, war die kurze Antwort des Japaners. Saber nickte und nahm von seinem Kaffee: “Sind Sie anderer Meinung, Captain?”, fragte Takjo nach und überschlug seine Beine. Saber atmete ein und lehnte sich etwas zurück. “Es ist richtig, dass die Bevölkerung erfährt, was vor 17 Jahren wirklich geschehen war!”, erwiderte Saber, Takjo wartete einen Moment, bevor er sprach: “Der eigentliche Kern dieser Geschichte wird das Manöver sein, welches er geflogen ist! Alles andere ist Beiwerk! Die meisten werden nicht einmal die jetzige Geschichte kennen!” Saber sah zu seinem Gegenüber: “Wie kommen Sie darauf?”, wollte Saber wissen! Takjo der gerade von seinem Kaffee trank, nickte als er seine Tasse wieder ab stellte: “Der Bevölkerung, den Zivilisten ist es wichtig, dass es zu einem Frieden kam! Wer alles dazu beigetragen hat, ist den Menschen erst im zweiten Moment wichtig. Dann hören sie es, feiern ihre Helden und gehen ihren Leben weiter nach, was auch richtig und wichtig ist! Und nach so vielen Jahren ist das schon sehr in den Hintergrund geraten. Die jetzige Situation ist ein neuer Krieg mit alten Feinden, die man kennt. Für die Bevölkerung geht es ums Überleben in der weiteren Normalität und das Vertrauen in die Streitkräfte des Oberkommandos! Er wird als Grande von seinen Truppen und den Verbänden als Oberbefehlshaber akzeptiert! Nach jedem Kampf umso mehr, wie ich gelesen und gehört habe! Weil er eben ein hervorragender Stratege und Taktiker ist!” Saber musterte den Japaner vor sich etwas ernster: “Darf ich fragen, welchen Rang sie besitzen?” formulierte Saber es in eine Frage, doch wissen musste er es, bevor er das Thema mit seinem Gegenüber weiter vertiefen würde und durfte. Takjo nickte: “Natürlich, ich bin ein Lieutenant-Colonel!” gab er Auskunft. Saber nickte, sein Gegenüber, war berechtigt, mit ihm darüber zu sprechen und fragte im nächsten Moment: “Sie denken, die Wahrheit, dass es kein Kamikaze Manöver war, sondern eine Taktik, die bedauerlicherweise schiefging, wird nicht groß ins Gewicht fallen?”, fragte Saber sehr nachdenklich. “Unwichtig ist es nicht, die Bevölkerung muss es sogar erfahren, taktisch war es sehr klug zu warten! So haben sich die Gemüter beruhigt, und zwar alle! Nicht nur die Zivilisten, sondern auch die Militärischen sind jetzt bereit dazu, es aufzunehmen!" Saber musste zustimmen, “Die Menschen haben bis jetzt nur die Geschichte, einen Namen und ein Gesicht, mehr nicht!” Saber trank den letzten Schluck seines Kaffees: “Sie werden ihn als Menschen kennenlernen!”, schlussfolgerte der Schotte darauf. Takjo nickte: “Sie werden hören, dass ein Mensch keine Waffe ist!” Der Schotte sah auf, er wusste, worauf sein Gegenüber an spielte und blickte neben sich aus dem Fenster und dachte weiter nach und sah nach einigen Momenten wieder zu seinem Gesprächspartner: “Es ist für sie wichtig!” schlussfolgerte der Schotte. Takjo stellte seine Tasse auf den Tisch und lächelte kurz auf: “Wenn sie mit “Sie” das japanische Volk meinen, ja!” Saber nickte: “Also stehen die Japaner dem First Grad skeptisch gegenüber? Liegt es daran, dass es immer noch keine japanischen Kadetten im Grenzland gibt?” Takjo dachte nach: “Nun zwei Kadetten gab es! Aber ich verstehe, worauf sie hinauswollen! Das japanische Militär steht hinter dem First Grad, sonst wären wir nicht hier, oder vor einem Jahr bei der Vereidigung vertreten gewesen! Die Stimmen aus der Bevölkerung sind so wie überall, es gibt Gegner und Befürworter, dieses Interview wird vieles zum Positiven in den Skeptikern bewirken. Egal ob auf der Erde oder im neuen Grenzland, es ist ein sehr persönliches Statement. Und das ist es, was die Menschen dann greifen können!”, beantwortete Takjo die Fragen des Captains. Saber nickte und wurde wieder nachdenklich: “Ich hoffe sie verstehen mich jetzt nicht falsch, aber ich höre sie immer nur von “die Menschen” sprechen, sie gehen auf Abstand!” Takjo musste grinsen: “Das muss ich, um alles differenziert sehen zu können! Ich bin Diener dieser Menschen, wie sie!” kam es darauf von Takjo und nickte dem Schotten zu. “Sie sind Samurai!” sagte der Schotte feststellend! “Und die Kadetten werden kommen!” war Takjos Antwort auf die Feststellung des Schotten. Saber verstand, sein Gegenüber hatte bis jetzt, in ihrem Gespräch kein klares “Nein!” oder “Ja!” geäußert. Saber lächelte: “Also wenn sie noch mehr solche Piloten haben, wie ich ihn habe, ist uns damit sehr geholfen!”, erwiderte Saber auf Takjos Vorhersage. Stille kehrte zwischen den beiden ein: “Also wird sich Japan für das neue Grenzland öffnen!” Unterbrach Saber die Stille: “Der Weg wird gerade geebnet! Das Interview ist der erste Schritt auf diesem.” Saber sah zum Japaner: “Und der zweite?”, hakte Saber noch einmal nach.” Takjo sah den Schotten musternd entgegen und begann leicht zu grinsen: “Fragen sie ihren Piloten!” Saber hob seine Augenbrauen.
 

“Du bist wunderschön!” Hitomi sah vor sich in den Spiegel, Shinjiro stand in einem Anzug mit cremefarbener Jacket Jacke hinter ihr, sie stellte ihr Make-up langsam vor sich ab und drehte sich zu ihm um. “Wo willst du heute noch hin?”, fragte sie überrascht, sie wusste nichts von einem Termin. “Nun, ich dachte, ich begleite dich heute!”, sagte er und sah sie an. Hitomi machte im ersten Moment ein fragendes Gesicht, begann aber im nächsten Moment zu lächeln. Sie strich ihm über seine Anzugjacke und richtete seine Krawatte etwas, ihre Augen wurden allmählich feucht, sie nickte: “Shinjiro, ich …!” er küsste sie.
 

Colt betrat das Hauptgebäude und sah sich um, er musste mit Saber darüber reden, denn dieser hatte vorhin einfach aufgelegt. Auf Ramrod war niemand als “ON-Bord” geloggt, also musste der Schwertschwinger hier irgendwo sein! Kombinierte der Cowboy.
 

Fireball saß nicht mehr auf dem Sofa, er lag mittlerweile und legte sich den Pin auf seine Stirn. Das kleine, kühle Metall spürte er auf seiner Haut. Shinjiro lief an dem Zimmer vorbei, wo die Tür immer noch sperrangelweit offen stand, er hielt an, Mikan stieß gegen sein Bein und ging daraufhin in Lauerstellung. Shinjiro, der die kleine Unachtsamkeit von Mikan bemerkt hatte, sah von ihr ab und wieder in das Zimmer seines Sohnes. Er klopfte gegen den Türrahmen: “Mhmh”, war alles, was er als Antwort bekam. “Hast du nicht irgendetwas zu tun?”, fragte Shinjiro seinen Sohn: “Ich tue doch was!”, war Fireballs kurze Antwort und veränderte nichts an seiner Haltung. Shinjiro blickte sich im Zimmer um: “Darf ich reinkommen?", fragte er. Fireball hob einen Arm und ließ diesen direkt wieder auf das Sofa Polster fallen. Es blieb still, sein Vater war wohl wieder gegangen, dachte er, als er merkte, dass der Pin von seiner Stirn entfernt wurde. Er öffnete seine Augen, sein Vater stand neben ihm und sah sich das Metall an. Fireball richtete sich auf. Shinjiro gab ihm den Pin wieder zurück: “Genieß deinen freien Tag!”, sagte sein Vater und verließ wieder das Zimmer. “Tu’ ich doch!”, murmelte Fireball grinsend vor sich und ließ sich wieder zurück auf das Sofa fallen.
 

Colt wurde fündig und ging zu seinem Boss, der sich gerade von jemanden verabschiedete. Saber sah seinem Gesprächspartner nach und Colt erschien in seinem Sichtfeld. “Hast du nichts zu tun zu Hause?”, fragte Saber grinsend den Cowboy. “Doch, aber … und?”, fragte Colt und sah sich um. “Wir werden sehen!”, war Sabers Antwort auf Colts Frage. Colt nickte und sah jetzt Saber fragend an: “Was machst du hier?”, wollte jetzt auch der Cowboy wissen. “Für zwei Stunden die Stellung auf Ramrod halten und eventuell die englische Delegation besuchen!” Colt hob eine Augenbraue: “Okay”, nickte er. Saber lief vor: “Du bis jetzt meine Eventualität!” Der Lockenkopf sah dem Schotten nach: “Was denn für ein Event?”, fragte Colt und ging Saber nach. Der Schotte lachte.
 

Fireball lief mit einer Jeans und einem T-Shirt bekleidet über das Rollfeld, schließlich war er nicht im Dienst! Seine ID-Card hatte er an seinem Gürtel befestigt. Mit den Händen in seinen Hosentaschen ging er Richtung Hangar der “Hiasu”, das größte und modernste Kampfschiff Japans. Man merkte auch hier, so wie in der Innenstadt von Jarr, dass es ein Sonntag war, der Betrieb auf dem Flugfeld lief auf 80 Prozent, im Gegensatz zu Yuma, war der Sonntag hier ein Tag, an dem sogar einige Geschäfte geschlossen hatten. Es war bereits Mittag und die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht. Die Temperaturen waren angenehm. Er sah weit vor sich, die Hangar kamen langsam in sein Sichtfeld, vor jedem war die Flagge der anwesenden Delegation gehisst. Er lief weiter, am Hangar der Amerikaner vorbei, auch dort waren heute nur wenige Offiziere im Dienst und verrichteten, so wie es aussah, kleinere Arbeiten, die unter der Woche einfach liegen geblieben waren. Die Offiziere, die ihn sahen, grüßten ihn, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen. Gegenüber lag der Hangar der Engländer und Franzosen, bei den Franzosen war alles dicht, nur die Wachen liefen ihn ab, hier war der Sonntag wohl noch Sonntag. Fireball musste etwas grinsen, “Coolness geht vor, was machen die bei einem Angriff?”, fragte er sich. Die Weiß rote Flagge kam in sein Sichtfeld, der Hangar stand offen, es liefen Truppen um diesen, die wohl den Marsch für die Aufwartung zur Hochzeit von Prinz Roland noch einige Male übten. Auch standen mehrere Autos davor und eigene Mechaniker in Blaumännern liefen umher, welche die Delegation eigens mitgebracht hatte, um das Schiff zu warten und somit einsatzbereit zu halten.. Seitdem Ramrod auf Jarr stationiert war, gab es sowas wie Wochenende, “daran könnte er sich gewöhnen.” Ging es ihm durch den Kopf. Er lief auf den Hangar zu, ein Wachposten nickte ihm nur durch. Fireball betrat das abgesicherte Gelände um den Hangar.
 

“Du meinst, es geht zurück?” Saber nickte seinem Scharfschützen zu, sie saßen in der Bordküche auf dem Friedenswächter bei einem Glas Guavensaft zusammen. “Yippie!”, sprang der Cowboy jubelnd auf: “Das wird meiner Robin gefallen! Weiß Shinji davon?”, fragte Colt im nächsten Atemzug. Saber schüttelte mit seinem Kopf: “Das, was du bekommen hast, ist eine Background-Information, behandle diese bitte auch so! April und Shinji werden den Ab-Befehl bekommen, dann wissen sie es!” erklärte der Schotte. “Also ich soll so tun, als wüsste ich von nichts!” - “Richtig!” Der Cowboy setzte sich seinen Hut wieder auf und kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus, er freute sich auf sein zu Hause, wo der Start der neuen Wilcox Familie beginnen konnte! “Gehen wir?”, fragte der Schotte, Colt nickte. “Aber, wenn ich schon mal da bin, mache ich noch einen Abstecher zur Detroit", beschloss der Cowboy, als sie die Gangway verließen. “Ich hoffe, ich bekomme in naher Zukunft kein Gesuch, dass du versetzt werden möchtest!” Colt lachte: “Mach dir keine Hoffnung, Boss, ich bleibe!” Saber musste lachen.
 

April Verbrachte einen wunderschönen Vormittag mit Daniel im öffentlichen Teil des Schlossparks. Auf den Straßen merkte man schon die Vorbereitungen, Absperrgitter waren schon verteilt, diese würden am Straßenrand aufgestellt werden. Die Flagge von Jarr wehte, abwechselnd mit dem Wappen des Königshauses in regelmäßigen Abständen an den Masten. Auch erwartete man viele Besucher, die Hotels waren ausgebucht. Die Hochzeit des schon lange verlobten Kronprinzen war ein lang geplantes Ereignis und sie würde es aus nächster Nähe mitbekommen. Die Blondine freute sich, zum Frisör würde sie morgen auch extra dafür gehen! “Möchtest du mein Begleiter sein, Daniel?”, nahm sie jetzt ihren ganzen Mut zusammen, als sie entspannt auf einer Bank vor dem Ententeich mit einem Kaffee saßen. Daniel sah sie überrascht an. “Mich Mistkerl fragst du?”, grinste er frech und spielte auf den ersten Morgen ihrer Begegnung an. April musste etwas lachen, als sie daran dachte, sie nickte jedoch nur. “Ist das denn erlaubt, so ohne Verlobung?” fragte er vorsichtshalber nach, seiner Meinung nach ginge es nur, wenn etwas Offizielles zwischen ihnen stünde. “In der Einladung steht “Begleitung erwünscht! Auch ist es nur das Bankett, nicht das private Dinner.” erklärte April. “Ah sowas wie die Holzklasse!”, kam es von Daniel. April nickte: “Ja, Holzklasse, mit 4-Gänge-Menü und Tanz!” Daniel dachte nach, etwas unsicher war er sich, hatte er überhaupt die passende Garderobe für solch einen Anlass dabei? Ok, er könnte seine Paradeuniform tragen. Er musterte April neben sich: “Ok, ich bin dabei!” April quietschte vor Freude auf und umarmte Daniel, mit so einer überschwänglichen Reaktion seitens April hatte er nicht gerechnet, beinahe fielen sie von der Bank. Er küsste sie. April blieb in seinen Armen: “Danke, weißt du, das bedeutet mir wirklich sehr viel!” Daniel nickte und sah in ihre kristallblauen Augen. “Du hättest bestimmt jeden fragen können!” April löste sich schnell von Daniel und legte ihre Hände in ihren Schoß und senkte ihren Kopf. Daniel sah sie überrascht an: “Was ist denn los, habe ich etwas Falsches gesagt!” April schüttelte mit ihrem Kopf: “Ich möchte aber nicht mit jeden gehen, sondern mit dir!” Daniel presste seine Lippen aufeinander, er hatte wohl einen Fettnapf erwischt. “Weißt du, ich habe viele Angebote als Begleitung zu Ballveranstaltungen im Oberkommando usw. Anfangs hatte ich es sogar genossen, aber es war immer dasselbe, die Offiziere, die mich fragten, wollten nur eines, Karriere machen und Kontakte knüpfen, durch meinem vater, ich war nur der Schlüssel, nach diesen Enttäuschungen waren mein Vater, Saber oder Fireball meine Begleitung und es war auch immer sehr schön. Doch Saber und Fireball haben jetzt feste Partnerinnen und ich möchte nicht das Anhängsel meines Vaters sein. Ich möchte diesen Abend gerne mit dir an meiner Seite als meinen offiziellen Freund verbringen! Und dich meinem Vater vorstellen!” sprach April, ohne Daniel dabei auch nur anzusehen, sie hatte Angst vor dessen Reaktion. Es blieb eine ganze Weile zwischen den beiden still. Da hockte sich Daniel vor April und nahm ihre Hände in seine. April hob leicht ihren Kopf an und blickte in Daniels liebe Augen: “Ich bin mir sicher, dass du nicht das Anhängsel deines Vaters bist! Aber du bist kein kleines Mädchen mehr, sondern eine wunderschöne, selbstbewusste Frau. Und weil ich das weiß, gehe ich mit dir sehr gerne!” Auf Aprils Gesicht formte sich ein Lächeln. “Da gibt es nur ein kleines Problem.”, begann er. April wartete ab: “Ich kann nicht tanzen!” April kicherte: “Dann müssten wir anfangen zu üben!” Daniel richtete sich auf: “Okay, los. Zeig es mir!” Die Blondine bekam große Augen und sah sich um: “Was hier?” Daniel nickte: “Klar, schließlich haben wir keine Zeit zu verlieren!”, sagte er, während er begann, sich so elegant wie möglich zu drehen, um gleich darauf über seine Füße zu stolpern und den kleinen Berg hinunter rollte, einige Entern schreckten auf und flogen weg. April sprang auf und lief zu ihm: “Na toll, mein erster Tanzpartner außerhalb des Teams und der bricht sich gleich die Beine!”, kommentierte sie frech die Situation. Daniel lachte und hielt April seine Hand entgegen. Sie griff nach dieser und Daniel zog April zu sich in das weiche Gras. Sie lachten und blieben nebeneinander auf dem weichen Grün liegen und blickten in Wolken. “Was wirst du tragen?”, fragte die Blondine, Daniel richtete sich etwas auf und stützte seinen Kopf in auf einer Hand ab und sah seine Freundin einen kurzen Moment lang an. “Ich dachte an meine Gardeuniform.” April riss ihre Augen auf, das Bankett war frei von Rängen, Uniformen waren also nicht gern gesehen, erinnerte sie sich an den beigefügten Dresscode. April stand auf, klopfte sich sauber und reichte jetzt Daniel ihre Hand. Etwas irritiert stand der Amerikaner auf und nahm die ihm gereichte Zarte Hand in seine. “Los komm, wir müssen einkaufen!” und sie zog Daniel mit sich. “Wie einkaufen, ich dachte tanzen?”
 

Takjo kam die Rampe hinunter, an der Fireball wartete. Die beiden begrüßten sich: “Willkommen in Japan!”, sagte Takjo grinsend. Fireball musste etwas lachen, denn in der Zeit war der Bereich um den Hangar, japanischer Boden. So wie bei den Franzosen, Engländern und Amerikanern, der Radius betrug 1000 Meter. Fireball sah sich um: “So klein habe ich es gar nicht in Erinnerung!” Takjo lachte. “Das steht dir!” sagte der Adjutant des befehlshabenden Admirals und zeigte auf die Anstecknadel an Fireballs Shirt. “Soll ich dich herumführen?” Fireball nickte: “Gerne!”
 

Colt befand sich zur selben Zeit auf dem Hangar Gelände und sah einer Gruppe von vielleicht 20 Mann zu, die Dave um sich herum geschart hatte. Colt setzte seine Sonnenbrille auf und lehnte sich an die Mauer und beobachtete das Tun vor sich. Jake, der nur die Hose der “Camouflage Pattern Uniform” mit dessen Stiefeln und ein weißes T-Shirt trug, stellte sich neben den Cowboy und bot ihm eine Dose “Peach Fizz Energy-Drink” an. “Danke!” nickte Colt und nahm die Dose entgegen. “Der Aufmarsch wurde geändert, jetzt wird die Marschkombination eingeübt!” erklärte Jake, der auch ein fleißiger Umzugshelfer auf der Farm gewesen war. Dave kam auf die beiden zu: “Rein mit euren Hintern ins Regiment!”, sagte dieser ernst. Colt riss seine Augen auf. Dave vernahm den nicht verstehenden Gesichtsausdruck des Texaners. “Order nicht gelesen, Wilcox?” Colt holte seinen Kommunikator hervor und Tatsache zum Marsch würde er bei den amerikanischen Truppen mitlaufen. Und das sogar an vierter Position. “Keine Ahnung, Cowboy. Die haben irgendwas vor, diese Mitteilung gibt es allerdings erst am Tag der Hochzeit des Prinzenröllchens.” klärte Dave Colt auf. “Ok, das wollte ich doch eh immer schon mal mitmachen!”, kam es darauf von Colt und Dave zeigte ihm seinen Platz an. Zum Marsch werden wir 200 sein, die Übung wird unterteilt und am Abend davor komplett durchgelaufen!”, fasste Dave detailreich zusammen. “Wir beginnen immer mit dem linken Bein Schritt, Schritt, Schritt -wendung - Schritt-Schritt-Schritt- immer geradeaus, ab der Flagge Augen rechts und Salutieren!” Colt reihte sich ein: “Na dann los!” Sie liefen über das Rollfeld, die Engländer und Offiziere von Jarr, die das gleiche Training absolvierten, schlossen sich an. “Perfekt, so hatte man wenigstens die Geschwindigkeit auch mit auf dem Schirm.” dachte sich Colt, der ganz schön ins Schwitzen kam, das konnte ja was werden in Uniform! Es war doch mehr als einfach nur Laufen, ein Fehler und alle neben und hinter ihm würden in ihn hineinlaufen und nach und nach stürzen. Jetzt verstand er, warum das immer und immer wieder trainiert wurde. Nach der gefühlt hundertsten Runde trennten sich die Anderen Truppen und die Amerikaner beendeten ihr Training für eine Stunde. Einige gingen in den kühlen Hangar, andere holten kühle Getränke, Colt sah sich um. Vor dem Hangar der Japaner, der schräg dem amerikanischen gegenüberstand, standen einige Offiziere, die wohl ihre Marschübung beobachtet hatten. Ein Unteroffizier brachte eine volle Kiste kalter Softdrinks, es wurde sich bedient. “Los kommt!”, sagte Dave und ging auf den japanischen Hangar zu. Dave und die anderen waren noch vollkommen durchgeschwitzt und stoppten, circa 10 Meter vor der Gruppe: “In einer Stunde gemeinsames Training!”, schlug Dave der Chefpilot der Detroit vor. “Wie seht ihr den aus?”, fragte eine bekannte Stimme. Colt und Dave blickten neben sich. Fireball hatte sich aus dem Regiment, das nun im Hangar verschwand, ausgeklinkt, als er seinen Freund davor durchgeschwitzt stehen sah. “Was machst du denn hier?”, kam es überrascht von Colt! Fireball grinste, “Dasselbe wie du, wie es ausschaut.” - “Hä?” kam es von Colt. “Ja, so habe ich auch geguckt.”, nickte Fireball seinem Freund zu. Ein Offizier der Japaner trat einen Schritt nach vorn: “Sind dabei!”, rief er Dave zu. Dave nickte und wollte sich wieder umdrehen und gehen: “Aber wann öffnet ihr?”, fragte ein anderer. Dave und die anderen drehten sich fragend zu den Japanern um. Diese zeigten in die Richtung des amerikanischen Hangars. Unter der amerikanischen Flagge wehte jetzt noch eine, die vor 10 Minuten garantiert noch nicht am Mast gewesen war! Es war die eines bekannten Fastfood-Restaurants. “Ist das euer Sponsor?”, fragte Fireball der versuchte, ernst zu bleiben! Colt, Dave und die anderen stießen Fireball etwas unsanft gegen seine Schultern. “Na wartet!”, kam es von Dave und trat nun einen Schritt nach vorn. “Um 12 Uhr, es gibt Sushi Burger, doch vorher müssen wir die Fische noch fangen!”, rief Dave der Gruppe zu. Colt beobachtete das Szenario. Dave wandte sich sauer an seine Männer: “Warum hat das keiner von euch Pfeifen bemerkt?” Alle sahen sich an.
 

Colonel Mc Graeff wurde bereits benachrichtigt, was sich da an seinem Fahnenmast vor dem Hangar abspielte und beobachtete bereits die Szenerie mit etwas Abstand und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Sollen wir einschreiten, Sir?”, fragte Saber, als er hinter Mc Graeff trat. Die Fastfood-Flagge hatte bereits die Runde gemacht. Und neugierig, wie Schotten eben sind, wollte es sich Saber vor Ort ansehen. Mc Graeff schüttelte leicht grinsend mit seinem Kopf: “Nur wenn es böse wird!” Saber beschloss abzuwarten. “Das ist nur spielen!”, beruhigte der Colonel den frisch polierten Captain neben sich.
 

“Hey!”, kam es seitens der Japaner. Dave drehte sich um und stemmte seine Hände in die Hüften: Ein Offizier trat nach vorn: “Sagt mal, was heißt Cheeseburger auf Englisch?”, fragte dieser. Aus Fireballs Gesicht wich jede Mimik. Colt rollte hinter seiner Sonnenbrille mit den Augen. Fireball spürte, wie ihm eine Hand fest auf seine Schulter gelegt wurde und da hielt, wo er gerade stand. Colt und Dave fixierten die Gruppe wenige Meter vor ihnen. Langsam bewegte Dave seinen Kopf zur Seite und musterte Fireball neben sich ernst, bevor er sprach: “Sag mal kurzer!” und die anderen umstellten den Japaner in ihrer Mitte. “Ist das ein “Running Gag” in Japan? … oder?” Fireball wollte gerade nur eins in Ohnmacht fallen, er atmete tief ein und pustete seine Luft hörbar aus. Colt schüttelte nur mit seinem Kopf. Diese Frage hatte Fireball überführt, dass er an der Aktion nicht so ganz unbeteiligt gewesen war. Dave zog Fireball zu sich: “Wir haben eine Geisel!”, rief er den Japanern zu und präsentierte diese vor sich. Alle lachten, triumphierend. “Na sehr schön!”, kommentierte Fireball. Colt bemerkte im Augenwinkel, wie die japanischen Wachposten ihre Stellungen verließen. “Was ging hier vor?” Takjo kam langsam auf die Amerikaner zu und blieb circa 3 Meter vor der Gruppe stehen: “Kommt, wenn ihr euch traut!”, forderte er Dave und die Anderen breit grinsend heraus. Colt kniff seine Augen zusammen und schubste Fireball nach vorn. Takjo drehte sich langsam wieder um und ging zurück. Fireball stand nun zwischen den Fronten, entschied sich jedoch für einen langsamen Abgang.
 

Saber beobachtete die Szene: “Hm …” kommentierte er vor sich, warum war er eigentlich noch immer überrascht, seinen Piloten bei solchen Dingen anzutreffen? Er sah Fireball im Hangar verschwinden, Takjo orderte den Umstehenden den Rückzug an. Colonel Mc Graeff trat einige Schritte nach vorn. “Rückzug? Niemals!”, murmelte der Colonel vor sich und wurde etwas schneller. Saber folgte ihm.
 

“Na los, die schnappen wir uns!” sagte einer und sie wollten losstürmen. “Stop, Stop, Stop!” hielt Dave seine Leute zurück und schüttelte mit seinem Kopf: “Die ziehen sich nicht zurück!”, sagte Dave ernst in die Runde. Colt stellte sich neben Dave. “Was sollen sie denn hier groß machen?”, warf Jake ein und sah sich um. Colt dachte nach und überflog das Gelände, alles war wie leergefegt: “Das riecht schon nach einer Falle!”, kommentierte der Cowboy. “Alle gemeinsam! Haltet eure Augen offen!”, entschied Dave. Colt sah zum Hangar. Weitere Offiziere schlossen sich an, um das Flaggen Fiasko zu rächen! Andere teilten die restlichen Softdrinks aus. Dave sah hinter sich und nickte den Neuankömmlingen zu. Colt sah zu seiner eiskalten Cola in der Hand, auf die müsste er wohl noch einige Minuten verzichten.
 

“Sir, ich bin mir nicht sicher, ob wir das unterstützen sollten!”, kam es besorgt vom Schotten, als er sich mit dem Colonel dem Hangar näherte. Der Colonel lachte: “Abwarten, wir brauchen die Anstifter!”, erklärte er den Schotten. “Genießen Sie die Show, Captain Lancelot!” Saber hob seine Augenbrauen und blickte Richtung Hangar. “Show?”, fragte er.
 

Daves Trupp stand vor dem weit geöffneten Hangartor. Niemand war zu sehen, es war ruhig. “Wo sind die alle hin?”, fragte jemand. “Thomson, David, Wilcox und ich gehen vor!” Colt wollte gerade protestieren, doch einen Rückzieher wollte er jetzt so nah am Ziel auch nicht mehr machen, viel zu neugierig war er mittlerweile. Sie stiegen über die Schiene des Tores und traten in die Halle, in der ein Schiff stand, die Rampe war geschlossen, die Anzeige leuchtete gelb, es war niemand an Bord. Circa 10 Meter waren sie in den Hangar getreten, die anderen folgten ihnen. Nach weiteren Augenblicken war ein Summen über sie zu hören: Sie blickten fragend zum Dach: “Oh… Shit!”, kam es von einigen. Colt sah blitzschnell zu Dave und darauf sofort an die Decke. In diesem Moment öffneten sich die vorderen Rohre des “Water jets” und eiskaltes Wasser rauschte wie ein Wasserfall auf sie hinunter.
 

Saber und Colonel Mc Graeff erreichten den Hangar, den sie gerade betreten wollten, wichen jedoch sofort zwei Schritte zurück. Saber schloss seine Augen und musste sich ein Lachen verkneifen. Die Rohre entleerten sich schnell und die darunter stehenden waren nass bis auf ihre Unterhosen. Dave und Colt blickten wütend, stur geradeaus und pusteten mit ihren Lippen das Wasser aus ihrem Gesicht. Colts Hut hing wie ein nasser Lappen von seinem Kopf. Die Japaner versammelten sich wieder im Hangar und stellten sich auf: “Unser Waterjet ist also nicht Defekt!” Sagte Takjo ein klein wenig ironisch und musste sich ein Lachen verkneifen. Colt schüttelte mit seinem Kopf, als er in Fireballs grinsendes Gesicht blickte. “Der da, gehört mir!”, flüsterte Colt zu Dave. “Männer, wir machen keine Gefangenen!” Sagte Dave ernst und schüttelte die Cola-Dose in seiner Hand demonstrativ. Sie stürmten los und griffen sich jeden, den sie zwischen ihre Finger bekamen. Und öffneten ihre gut unter Druck stehenden Dosen, deren Inhalt sie ihren Gegnern über den Kopf oder in den Nacken schütteten. Colt stürmte sofort auf Fireball zu, wie ein wildgewordener Bulle. “Oh, Scheiße!”, kam es von Fireball und flüchtete. Colt griff nach ihm, doch Fireball schlug einen Haken und rannte um das Schiff: “Ja, da sitzt du gerade, Hombre!” Fireball legte noch einen Zahn zu, immer wieder musste er Zugriffen der anderen ausweichen. “Das war doch nur Spaß, Kuhhirte!” Colt schüttelte seine Dose während der Verfolgungsjagd noch einmal sehr gut! “Ja, den werde ich gleich haben, das verspreche ich dir!” Fireball lief aus dem Hangar an Saber und dem Colonel vorbei. Gefolgt von einem fluchenden Colt. “Wenn Robin deine Worte hört, wird sie mega sauer werden!” schrie Fireball seinem Freund ermahnend zu. “Das wird sie leider von dir nie erfahren!”, war Colts Antwort, die beiden verschwanden mit diesen Worten aus Sabers Sichtfeld.
 

“Ruhe!” brüllte Mc Graeff in die Halle. Selbst Saber zuckte dabei etwas zusammen. Alle hielten inne. Mc Graeff und Saber traten einige Schritte in den Hangar, nur das Klacken ihrer Schuhsohlen war zu hören. “Sergeant!”, rief Mc Graeff jetzt streng und blieb stehen. “Ja, Sir!” Dave ließ seine Dose fallen und rannte zu seinem Colonel und salutierte pitschnass vor diesem. “Was machen sie hier?”, fragte Mc Graeff jetzt in einer normalen Stimmlage. Wenige Meter hinter Dave trat Takjo, dessen weißes Hemd sichtbare Cola Flecken aufwieß, in das Sichtfeld. Saber musterte den Japaner, mit dem er sich heute Morgen unterhalten hatte. “Sir, wir waren gerade dabei, einen Termin auszumachen, für das gemeinsame Marschtraining.", erklärte Dave, gelogen war es ja nicht, na ja, nicht, nicht ganz! Saber musterte den jungen Amerikaner, den er von der BBQ-Party und dem Umzug kannte. Mc Graeff nickte: “Ah-Ja, stimmt, das ist wichtig!”, kam es darauf nickend vom Colonel. Dave nickte darauf ebenfalls: “Ja, Sir!” Saber blickte in die Halle, die einen waren nass, die anderen mit süßen Softdrinks geduscht, doch alle hatten eins gemeinsam und das war nicht das unangemessene Sitzen der Uniformen, nach dem Handgemenge, nein sie schwiegen. “Lieutenant-Colonel!”, forderte Mc Graeff jetzt den japanischen Befehlshaber auf, vor ihn zu treten. Takjo trat langsam nach vorn und salutierte vor den beiden. “Sir!” und er verzog keine Miene. “Warum stehen meine Männer nass in ihrem Hangar?”, fragte der Colonel sehr ruhig nach. Takjo sah sich um und zur Decke. Saber merkte, dass dem japanischen Adjutanten etwas anderes auf der Zunge lag: “Sir, wir waren dabei, den “Waterjet” zu testen, um sicherzustellen, dass er nicht auch Defekt ist.” Der Colonel atmete gut hörbar ein und aus und wandte sich jetzt Saber zu: “Captain, was halten sie davon?” Saber sah sich um und räusperte sich: “Nun, da die beiden Delegationen gerne miteinander trainieren möchten, sollten sie es tun!” Der Colonel nickte: “Ja, das ist gar keine so schlechte Idee!” und drehte sich wieder den Männern vor sich zu: “Aufstellung in 5 Minuten, vor dem Hanger, in Vierer-Reihe und Marschschritt!” befahl er: "Und Zwar alle und mit alle, meine ich alle!” Letztes brüllte er noch einmal in die Halle, damit es auch der letzte in der hintersten Ecke verstanden hatte! Saber sah sich noch einmal um, die Offiziere sahen sich an. Der Schotte musste grinsen, “das konnte doch nicht wahr sein!” dachte er und verließ mit Mc Graeff den nassen Hangar.
 

“Colt und Fireball waren weit weg vom geschehen und hatten bereits einen Ausläufer einer Start- und Landebahn erreicht. “Du hast mich ausgeliefert!”, brüllte Colt und griff nach Fireball. Fireball wollte ausweichen, doch er kam ins Stolpern, als er sich umdrehte, um zu sehen, wie nah ihm der nasse Cowboy auf den Fersen war. Der Cowboy erwischte ihn an seinem Hemd und hielt ihm fest und nahm ihn darauf schnell in den Schwitzkasten, dabei öffnete er die Dose und ließ die Fontäne, die sich dank des kräftigen Schüttelns jetzt freisetzte, vor Fireballs Gesicht freien Lauf. Den Rest kippte er ihm noch in den Nacken. Beide fielen auf das sehr kurz gemähte stachelige Gras und drehten sich schwer atmend auf den Rücken und blickten in den Himmel. Nach einigen Augenblicken des Schweigens begann Fireball zu lachen, obwohl ihm die Cola gerade ein unangenehmes klebriges Gefühl verschaffte, die Aktion fand er genial. Colt drehte seinen Kopf und sah etwas fassungslos zu seinem Freund. “Ihr spinnt doch!”, kam es vom nassen Lockenkopf und konnte jetzt auch nicht mehr an sich halten und lachte kopfschüttelnd und herzhaft mit. Sie richteten sich auf, nachdem sie sich beruhigt hatten, Colt wollte gerade etwas sagen, da brummte es lautstark hinter ihnen, es war ohrenbetäubend, sie schauten nach oben und rissen geschockt ihre Augen auf: “Scheiße man, weg hier!”, brüllten sie sich an. Ein riesiges Kampfschiff kam auf sie zugerast. Sie rannten über die Grünfläche, sie mussten Abstand gewinnen, die Kraft, welche die Triebwerke beim Aufsetzen ihnen entgegenblasen würde, könnte schmerzhaft enden. Colt fluchte nur so vor sich, hören konnte es eh niemand, nicht einmal Robin! “Lauf Forest, lauf!”, schrie Fireball aus voller Kehle, er hörte sich selbst nicht mehr. Doch Colt riss ihn auch schon nach unten, sie legten sich flach auf den Boden, das Schiff setzte auf, extremer Wind, gemischt mit viel Erde, prasselte über und auf sie. “Wäre ich doch nur zu Hause geblieben!” ging es dem nassen und jetzt auch noch schmutzigen Cowboy durch seinen Kopf. Fireball, der auch gerade sein gemütliches Sofa vermisste, hob langsam seinen Kopf, das Schiff war schon in weiter Ferne, doch die Ausläufer waren noch zu spüren. Eine Streckenkontrolle blieb einige Minuten später neben ihnen stehen. Wahrscheinlich waren sie schon lange über das Bodenradar entdeckt worden. “Einsteigen!”, wurden die beiden aufgefordert: “Colonel Mc Graeff und Captain Lancelot rufen zum Rapport!” Colt und Fireball sahen sich fragend an: “Captain?” und stiegen ein. “Und was war dein Plan heute gewesen?”, fragte Colt im Wagen seinen Hombre, mit etwas resignierender Stimme. Fireball zuckte mit seinen Schultern, er spürte das T-Shirt an diesen kleben. “Ich hatte nicht mal einen! Und du?”, blickte Fireball neben sich. “Pfff” und Colt sah nach draußen, das Hangar-Gelände kam immer näher: “In den Armen meiner Liebsten verbringen!” Fireball nickte und musste wieder anfangen zu lachen.
 

Die Truppen der Amerikaner und Japaner marschierten im Gleichschritt die bestimmt schon fünfte Runde um den Hangar, der 430 Meter breit und 300 Meter lang war. Colonel Mc Graeff, Takjo und Saber beaufsichtigten das Training: “Sergeant, es ist mir zu ruhig, stimmen sie ein Lied an!” forderte Mc Graeff Dave auf. “Achtung!” rief Dave und alle blieben stehen: “Im Gleichschritt! Eins, zwei, drei, vier!” begann Dave und die Männer hinter ihm wiederholten es im Chor: “Eins, zwei, drei, vier!” - “fünf, sechs, sieben, acht!” - “fünf, sechs, sieben, acht!” - “Ja wir haben uns nass gemacht!” - “Ja wir haben uns nass gemacht!” wiederholten sie bis die Runde zu Ende war. Colonel Mc Graeff, Saber und Takjo liefen neben den Offizieren her: “Ihr lauft so lange, bis diese Fahne vom Mast verschwunden ist, und zwar von denjenigen, der sie dort aufgehangen hat!”, drohte der Colonel. “Der Streckenposten hielt neben dem Hangar Fireball und Colt stiegen aus und sahen sich um. Saber ging auf die beiden zu und musterte sie, so hatte er sich überhaupt nicht in Erinnerung. “Was ist mit euch passiert?” fragte Saber etwas geschockt, denn beide waren schmutzig, die Haare glichen einer Föhnfrisur der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Flecken auf Fireballs T-Shirt, das wie Colts halb aus seiner Hose hing, erklärte sich der Schotte damit, dass der Cowboy ihn irgendwann doch zu greifen bekommen hatte. “Da war ein großes!” begann Colt: “Ein sehr großes!” bestätigte Fireball: “Also ein mega großes Schiff war zwei Meter neben uns gelandet!”, beendete Colt seine Erklärung. Saber schüttelte mit seinem Kopf, sollte das so gewesen sein, stünden die beiden jetzt nicht witzelnd vor ihm. Der Marschtrupp kam um die Ecke: "Reiht euch ein, vielleicht fällt ja einem von euch ein, wer die Fahne da angebracht hat.” Colt stieß Fireball an und beide gingen zu den jeweiligen Einheiten. “Laufschritt!”, kam es jetzt von Mc Graeff. “Damit es schneller geht, ich will nach Hause!”, erklärte der Colonel. Nach der ersten Runde liefen drei Männer der Japaner aus dem Regiment zum Fahnenmast. Takjo verließ die Mitte zwischen Saber und Mc Graeff und ging zu den dreien. “Na geht doch!”, sagte der Colonel. “Stopp!” rief Saber und folgte mit den Einheiten Colonel Mc Graeff, der bereits bei dem Fahnenmast angekommen war. Die Fahne wurde abgehängt und Takjo übergab diese dem Colonel. Der ältere nahm sie entgegen und musterte die vier, unter denen auch der Sohn des First-Grande war: “Ich will einen Bericht, und zwar von hier bis Tokio!” wies er an. Der Colonel drehte sich zu Saber und gab ihm die Fahne: “Sir!” hörten sie Takjos Stimme. Mc Graeff sah den Schotten an und drehte sich um. “Was denn jetzt noch?” fragte er leicht genervt: “Welche Schriftgröße?”, wollte Takjo wissen. Saber bekam große Augen, alle anderen um ihn herum begannen zu grinsen. Der Colonel sah in die Runde und grinste leicht, als er sich Takjo näherte und sich vor ihm aufstellte: “Ich bin … noch … unentschieden!” kam es ihm doch etwas schwerer über die Lippen. Der japanische Adjutant, der bis jetzt keine Miene verzogen hatte, salutierte dem Colonel zu, Mc Graeff streckte sich ebenfalls durch und salutierte. “Jetzt sind wir am Zug!”, sprach Mc Graeff dem Japaner zu. Takjo nickte und grinste. Die beiden lösten ihren Salut, die umstehenden jubelten. Die Japaner diesmal etwas mehr. Saber war echt baff, das alles war tatsächlich ein Spielchen zwischen den beiden Delegationen gewesen. Es gab zwar zu tragende Konsequenzen, aber so wie es aussah, immer gemeinsam.
 

“Ein sehr interessantes Schauspiel, Sir!” sagte Saber zum Colonel, als die beiden sich vom Geschehen entfernten. Dieser lachte: “Das nennt man, Friendly Battle!” erklärte der Colonel. Saber hörte zu, während sie zum Hauptgebäude liefen: “Es gibt jedoch Regeln” - “Und die Konsequenzen, Sir?”, fragte Saber, das Marschtraining fand er für ein “Friendly Battle” dann doch sehr hart. “Wir sind immer noch beim Militär, Captain und das heute konnte man doch prima mit dem Marschtraining verbinden!” Saber nickte: “Wie sieht ihr Bericht heute aus?”, wollte der Schotte wissen: “Dass der "Waterjet" der Japaner einwandfrei funktioniert und unser im Hangar doch endlich mal repariert werden sollte!” Saber nickte und musste darauf etwas auflachen.
 

Fireball betrat am Nachmittag das Haus, Colt und er hatten sich ein Taxi genommen, so wie sie aussahen, konnten sie niemandem auf der Straße unter die Augen treten. Er zog sich seine Schuhe aus, ein Miau erregte seine Aufmerksamkeit. Fireball lächelte und beugte sich zu Mikan, die schnurrend um seine Füße schlich. Doch da war noch jemand, sein Vater stand mit verschränkten Armen vor ihm und sah ihn von oben bis unten fragend an. Fireball entschied sich, ihn erst einmal zu begrüßen. Daraufhin zeigte sein Vater nur auf ihn und sah ihn nur weiter an. Fireball ging durch seine Haare, die von der Cola-Attacke des Cowboys vollkommen verklebt waren. Er schüttelte mit seinem Kopf: “Das ist ein grausamer Krieg da draußen!”, sagte er und ging in den ersten Stock, um direkt unter seine Dusche zu gehen. Shinjiro sah seinem Sohn nach und sich noch einmal um: “Was?” flüsterte er vor sich und ging wieder ins Wohnzimmer zurück.
 

“Colt, du wolltest nur kurz auf das Militärgelände, um mit Richard zu reden!”, stellte Robin ihren völlig zerzausten, schmutzigen Cowboy zur Rede. “Und wie siehst du überhaupt aus, das Hemd war neu!”, fügte sie leicht sauer noch mit an. Colt knöpfte sich besagtes Hemd auf, als er in Richtung Badezimmer lief. “Ich habe mit Saber gesprochen, kannst ihn fragen! Und das nächste Mal, meine Holde, verbietest du mir an meinem freien Tag das Haus zu verlassen!” Er zog sich das Hemd aus, Robin nahm es ihm ab: “Aber …!”, begann sie erneut. Er wandte sich ihr zu und unterbrach sie: “Ich wollte nur Hallo sagen und wieder nach Hause kommen. Ja ich gebe zu, ich habe einen süßen Energy-Drink getrunken, aber keine Cola, die hat Shinji in seinen Haaren und wer weiß wo noch, ich hoffe da, wo es schön klebt und weh tut!” Robin zog fragend ihre Augenbrauen zusammen, doch Colt redete weiter. “Denn weißt du, ich befand mich auf einmal auf einem Schlachtfeld! Ausgelöst, weil ein goldener Buchstabe vom Fahnenmast wehte. Da stellte sich heraus: "Mein bester Freund liefert mich aus, kannst du dir das vorstellen, mich den lieben Colt?” Robin schüttelte nicht verstehend ihren Kopf: “Ja siehst du, ich kann es auch nicht verstehen, darauf stand ich unter einem kalten Wasserfall, der nicht nur kalt war, nein, er war eiskalt! Dabei ging mein schöner Hut, aus Dallas flöten, übernimmt sowas eine Versicherung, nein, denn ich habe keine Hut Versicherung! Er löste seinen Gürtel und gab ihn Robin, die ihn kommentarlos entgegen nahm und hörte weiter zu. Colt zog seine Hose aus, die an ihm fest getrocknet war und richtete sich mit dieser in der Hand wieder auf. “Okay! Wenn du es unbedingt wissen möchtest, Schatz, ja …” er machte eine kurze Pause: “Die Japaner haben gewonnen!”, sagte er betrübt, mit ernster Stimme und entledigte sich seiner Socken. Aber wir gaben nicht auf und stürmten ihren Hangar und ich griff ihn mir und meine Rache war grausam!”, teilte er heldenhaft seiner Liebsten mit. “Colt?”, fragte Robin erneut und etwas besorgt nach. “Ach, du glaubst, das war es schon, nein, es geht noch weiter! Denn auf meinem hübschen Kopf!” Er zeigte auf seinen Körper. “Und auf alles andere, was du so sehr liebst, wäre beinahe ein Raumschiff, das so groß war wie das “Empire State Building” gelandet.” Robin lief ihrem Cowboy, der nur noch seine Unterhose trug, nach: “Colt, wovon redest du?”, der Cowboy drehte sich seiner wunderschönen Frau zu: “Das erzähle ich dir doch gerade, wir wurden von der Streckenkontrolle eingesammelt und zum Rapport gebracht zu einem, jetzt halte dich fest, gewissen Captain Lancelot und durften dann bestimmt 10 Kilometer um einen Hangar laufen, bis die Typen die diese Flagge aufgehängt hatten, sie auch wieder entfernt hatten. Und Schatz, weil du es bist, darfst du dreimal raten, wer mit dabei war?”, sprach er weiter und sah Robin an. Robin presste ihre Lippen aufeinander und nickte: “Shinji?” Colt stemmte seine Hände in die Hüften: “Wie kommst du denn darauf?” Robin musste sich jetzt doch langsam ein Lachen verkneifen. “Und dann stellt sich heraus, pass auf! Dass das alles nur ein Spaß war, ein Spaß, verstehst du, ein Spaß!” und Colt ging in das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Ein mitleidiges Gejaule war noch zu hören. Robin klopfte an die Tür. Colt öffnete sie und steckte seinen Kopf durch: “Du hast die Cola aber nicht getrunken, oder?”, fragte sie noch einmal nach. Der Lockenkopf spitzte seine Lippen und zwang sich zu lächeln: “Nein, die befindet sich jetzt auf japanischem Territorium!”, war Colts Antwort und verschwand wieder. Robin konnte nicht mehr, sie musste lachen, sie musste zugeben, sie hätte es gerne gesehen! Sie nahm die Sachen und ging nach unten, jetzt würden sie es sich gleich für den restlichen Tag gemütlich machen.

Steed und Fury

Robin spazierte am frühen Nachmittag durch den nahegelegenen Park, auch hier bemerkte man die Vorbereitungen für die Hochzeit. Auf der großen Freifläche des Stadtparks wurde eine große Leinwand aufgebaut, so hatte man die Möglichkeit, die Feierlichkeiten in Gemeinschaft zu verfolgen. Sie würde mit Joshua auf einer der Tribünen, für die Familien der Eliteeinheiten, zu denen das Team Ramrod durchaus zählte, Platz nehmen dürfen und die Parade aus nächster Nähe mitverfolgen. Sie wusste, dass es Colt viel bedeuten würde, dass sie anwesend ist und das musste die Lehrerin zugeben, ihr auch! Er würde mit der Delegation der USA marschieren. Sie konnte es nicht beschreiben, aber es machte sie stolz, wie weit er im letzten Jahr beruflich gekommen war! Und in seiner Uniform sah ihr Cowboy einfach unwiderstehlich aus, musste Robin etwas vor sich hin schmunzeln. Doch jetzt wollte sie noch schöne Bilder aus Jarr sammeln, es faszinierte sie, wie die Menschen in Jarr hinter der Krone standen und sich wirklich für ihren Prinzen freuten. Doch für immer wollte sie hier nicht leben, sie mochte die Monarchie und alles, was nach außen sichtbar war. Sie verfolgte gerne Royale Hochzeiten, oder las den ein oder anderen Klatsch in Magazinen. Doch seitdem sie in den letzten Jahren doch immer mehr Einblicke dahinter bekommen hatte, sah und las sie alles mit etwas anderen Augen. Klar gefielen ihr die Kleider der Damen und das Märchenhafte. Doch und das sah sie bei Richard, dass es eine Pflicht war und etwas, was getragen werden musste, sie war auch davon überzeugt, dass er mit Leib und vor allem Seele dabei war. Doch auch sein Bewegungsradius war vorgegeben. In diesen Dingen merkte sie den Unterschied und doch war er ein warmer, herzlicher Freund. Immer behandelte er sie höflich und zuvorkommend, da merkte man eine ganz andere Art von Erziehung, das haben die Eltern des Schotten wirklich wunderbar hinbekommen, sie hatte damals in den großen, dicken Schlossmauern, die auf den ersten Blick so kühl wirkten, eine Wärme und Geborgenheit gespürt. Edward, Richards Vater, hatte sich immer viel Zeit für Joshua genommen, so muss das auch in Richards Kindheit gewesen sein, da war sich Robin sehr sicher! Sie blickte über den Park, auch die Gärtner richteten alles her. Schließlich würden auch hier Kameras stehen, um die Freude der Menschen einzufangen, und es musste alles blitzblank sein! Ihre Gedanken schweiften ab, sie dachte über ihre Mutterschaft nach, in wenigen Wochen würde sie ihr erstes Kind in den Armen halten und ab dann würde sie bis an ihr Lebensende und darüber hinaus die Mutter dieses Jungen sein! Was eine Aufgabe, dachte sie sich!
 

“Als ordentlicher Captain-Major und zukünftiger Earl von Aventalot brauchst du ihn jetzt!”, sagte sein Vater zu ihm, sie standen in einer Suite, in dem Edward und Marry für den Zeitraum der Hochzeit untergebracht worden waren. Saber stand wie versteinert vor einem hochwertigen Kilt. Das erkannte Saber sofort, der Kilt vor ihm hatte eine tadellose Faltung unter Einhaltung des Tartans. Der lederne Gürtel mit der Gürtelschnalle, auf dem das Clan-Wappen seiner Familie geprägt worden war, rundete das Bild perfekt ab. Dazu gab es einen Regimentssporran, eine Tasche mit Fuchsfellbesatz und handgeknüpften keltischen Knoten. “Ich werde ihn mit Stolz tragen!”, fügte Saber noch fest an. Es war für ihn etwas Besonderes, der Kilt entsprach den Vorschriften, er konnte und durfte ihn sogar mit seiner Galauniform kombinieren und genau das würde er beim Aufmarsch und zur anschließenden Feier im Palast auch tun! Edward nickte: “Ich bekam meinen handgefertigten Kilt auch mit meinem ersten Stern!”, erzählte Edward und untermauerte damit nochmals, wie stolz er auf seinen Sohn war.
 

Am anderen Ende der Stadt wurde Colts Uniform geliefert, die er vor einigen Tagen auf dem Militärgelände zum Aufbügeln und durch Steifen abgegeben hatte. Etwas verwirrt war er, dass er zwei Kleidersäcke in die Hand gedrückt bekommen hatte. Und wollte das Werk gleich betrachten, er öffnete den ersten Sack und bekam große Augen, das war nicht seine Uniform! Schnell öffnete er den zweiten Sack, in dem seine blaue Paradeuniform der Ramrod Einheit steckte! Er sah sich die fremde, wohl falsch gelieferte Uniform etwas genauer an. Er betrachtete die schwarze Jacke und seine Augen weiteten sich: “Was?”, sprach er erstaunt vor sich. Auf der rechten Taschenklappe war sein Name eingestickt. Es ist seine Uniform! Die Schultergurte waren mit silbernen Nähten abgesetzt. Sein Blick ging zum Kragen, auf der rechten Kragenscheibe war der Infanterie-Zweig zu erkennen und auf dem linken zwei gekreuzte Gewehre, die aussagen, dass der Träger dieser Uniform ein Scharfschütze ist. Er strich mit seinem Daumen über die hochwertigen, mit Silberfaden eingestickten Abzeichen. Auf der rechten Brusthöhe waren Bänder eingearbeitet, an denen er seine persönlichen Auszeichnungen pinnen konnte, ohne den feinen Stoff der Jacke zu beschädigen. “Das gibt's doch nicht!”, flüsterte er beeindruckt vor sich hin. Er berührte einen Ärmel, um den Stoff zu fühlen, dort bemerkte er weitere Details, zwei schräge Dienst Streifen waren vertreten. Er nahm die Jacke aus dem Kleidersack und betrachtete sie noch einmal im Ganzen vor sich, sein Blick fiel auf das Etikett im Inneren: Es ist tatsächlich eine Uniform der US-Army Space Force! Laas er und hing die Jacke zur Seite, um jetzt die dazugehörige blaue Hose anzusehen, diese war mit einer silber geflochtenen Seitennaht verziert. “Chic!”, kommentierte er das Aussehen. Dazu gab es noch Schuhe aus schwarzem Oxford Lackleder und einen Ledergürtel mit geschlossener silberner Roll Schnalle, auf der die beiden gekreuzten Gewehre das Bild abrundeten. In einer ebenfalls beiliegenden Schachtel lagen vier silberne Manschettenknöpfe, die für die Uniformjacke gedacht waren. Das weiße kurzärmlige Hemd würde mit einer schwarzen schlichten Krawatte geziert werden. Dem Cowboy gefiel die Uniform außerordentlich gut! Sofort begann er das metallene Abzeichen der Ramrod-Einheit an einem der Bänder der Jacke anzubringen. Darunter sein Star Sheriff Stern des Oberkommandos, daneben seine Ehrenmedaille, welche er von General Whitehawk bekommen hatte. Er bestaunte sein Werk, da hatte sich doch schon so einiges angesammelt. Ganz nackt würde er also nicht da stehen, grinste er die Jacke an.
 

“König Jarred war dabei, den Delegationen einen Besuch in den Hangars abzustatten. Gerade ließ er sich zusammen mit Captain Hikari und Saber das neuste Kampfschiff der englisch,- schottischen Delegation zeigen. Auch hier stellte Saber fest, dass die Software von Ramrod auch hier schon zum Einsatz kam. Sogar die Maverick Waffensysteme, welche damals in Zusammenarbeit mit den USA und Alamo entwickelt worden waren, befanden sich an Bord. “Hier benötigt es allerdings noch einige Feineinstellungen!”, erklärte General-Major George und rief die Systeme auf. Die Waffen waren einsatzfähig und standen unter Hochleistung. König Jarred, Captain Hikari und Saber traten an das Steuerungspult heran. Captain Hikari rief einige Daten auf und nickte: “Man kann sagen, was man will, ja, es geht um Waffen, aber es ist und bleibt beeindruckende Technik!” Saber nickte und wandte sich dem 58-jährigen General-Major George, der eine dicke Brille auf der Nase trug, zu. “Sir, ich könnte Ihnen meinen Schützen Lieutenant Wilcox für einen Tag zur Seite stellen, er kennt sich damit bestens aus!” Der ältere General nickte dem jungen Captain vor sich zu: “Das würde uns sehr freuen!” Sie gingen weiter zur Navigation, dort fand Saber April vor. “Gehst du fremd?”, fragte Saber etwas abseits stehend. April erschrak im ersten Moment und lachte darauf aber gleich: “Niemals, aber ich, wurde eingeladen mir die verbaute Technik anzusehen und es ist beeindruckend!” Saber nickte, alles aus deinem klugen und hübschen Kopf.”, kommentierte Saber. April kicherte etwas, ja, die Grundidee, die Umsetzung war ein gemeinsames Projekt!” erklärte April, obwohl sie wusste das Saber das weiß! “Dann hoffe ich, dass du dir die Grundidee damals hast patentieren lassen!” April bekam große Augen, aber nickte: “Sie ist damals von Daddy über das Oberkommando registriert worden, was daraus wurde, weiß ich gar nicht!”, gab April etwas nachdenklich zu: “Sie sind allesamt Gentlemans!”, flüsterte sie Saber entgegen und wechselte damit das Thema. Saber musste kurz etwas lachen. “Lass das nicht Daniel hören!”, kommentierte Saber spitz in Aprils Richtung. Die Blondine schüttelte mit ihrem Kopf: “Ich dachte da eher an zwei andere Kandidaten!” Beide grinsten sich an. “Wie lange benötigst du hier noch?”, wollte Saber jetzt wissen. April sah sich um: “Wir sind fertig und in einer Stunde landet Daddy aus Alamo.”, teilte die Blondine ihrem Boss mit. Saber nickte: “Wir sehen uns!”, verabschiedete sich der Schotte und ging mit König Jarred und Captain Hikari zusammen mit General-Major George in den Hangar des Schiffes.
 

“Und hier darf ich ihnen unsere eigene Entwicklung präsentieren.”, begann George und zwei Mechaniker öffneten eine der großen Holzboxen. Zum Vorschein kam ein mechanisches Pferd. König Jarred und Hikari sahen den General an. Saber nickte: “Das ist ausgezeichnet!”, begann er. “Somit wären die Wissenschaftler und Siedlungen auf neu erschlossenen Planeten nicht mehr auf lebende Tiere angewiesen, die zusätzlich Wasser und Nahrung benötigen, von dem Stress für die Tiere ganz zu schweigen!”, führte Saber seine Gedanken laut aus, er wusste wie die Wissenschaftler auf den Planeten leben und auch die Pferde, die selbst der hohen Entwicklung immer noch eingesetzt wurden, sie hatten nur begrenzte Vorräte für maximal 6 Monate, da wären diese mechanischen Pferde, eine große Erleichterung! Der General nickte: “Wir setzen diese mechanischen Pferde bereits auf der Erde ein, entwickelt wurden sie in Schottland für die Ranger. Doch von einem normalen trabenden mechanischen Pferd wurde ein fliegendes mit vier einzeln steuerbaren kleinen, aber sehr Power vollen Triebwerken, die sich in den Hufen befinden. Das Reiten und Fliegen auf diesem Ross ist Übungssache und benötigt etwas Geschick, ein erfahrener Reiter wäre also von Vorteil.”, erklärte ein Mechaniker. Saber trat näher an das schwarz-weiße Ross heran. Es war nur ein Roboter, doch Saber war beeindruckt, die Größe, das Aussehen, man könnte meinen, vor ihm stand ein stolzer, kraftvoller Hengst in einer Rüstung. “Er gefällt ihnen, Captain Lancelot!” stellte General George fest, als er den Highlander zusammen mit dem Pferd beobachtet hatte. Saber nickte und wandte sich darauf dem älteren General zu: “Ja, Sir, ich sehe viele Einsatzmöglichkeiten auch für Missionen mit dem Friedenswächter. Der Ältere lächelte: “So sehen wir es auch, deswegen haben wir für das Königreich zehn von diesen schönen Exemplaren als Geschenk mitgebracht!”, verkündete der General und sah zu König Jarred. Jarred bedankte sich, er hätte auch schon Verwendung für diese Pferde! “Das Erste, dieser prachtvolle Prototyp soll ihnen gehören, eure Hoheit! Legen Sie ihre Hand an das mechanische Maul und geben sie ihm einen Namen, damit ist, das Pferd auf sie, wir nennen es geeicht.” Jarred überlegte. “Natürlich können sie jederzeit neue Empfänger hinzufügen, doch das benötigt immer ihre persönliche aktive Zugabe!”, fügte George noch hinzu. Jarred nickte und bedankte sich für diese Ehre: “Das klingt sehr gut, doch ich vermute, meine Gattin ist wenig begeistert, wenn ich plötzlich auch noch zu Ross durch den Garten stolziere!” Es wurde kurz gelacht. Hikari sah Jarred entgegen, behielt seine Gedanken jedoch für sich. “Was ist mit dir?”, gab Jarred die Frage an seinen skeptisch drein schauenden Freund neben sich weiter. “Nein!”, begann Hikari und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag Pferde, allerdings mit einem gesunden Abstand!”, erklärte er, alle grinsten. “Aber Katzen gehen?”, fragte Jarred darauf leicht spöttisch. Hikari atmete ein und sah Jarred ausatmend entgegen und ließ auch das unkommentiert. “Dann bleiben nur noch Sie, Captain Lancelot!” kam es von König Jarred und zeigte auf den jungen Schotten, der bereits neben dem mechanischen Ross stand. Saber grinste: “Sehr gerne, doch das kann ich nicht annehmen!” sagte der Schotte. Jarred trat einen Schritt nach vorn: “Nun es ist mein Geschenk und, wenn für das Pferd auf dem Friedenswächter Verwendung besteht, bin ich gerne bereit, das zu unterstützen!”, führte Jarred aus, Saber wusste nicht, was er sagen sollte, sein Blick ging zum Pferd, das immer noch bewegungslos neben ihm stand: “Sir, ich …”, begann der Schotte erneut. Hikari unterbrach ihn: “Ich übersetze mal, er schenkt es ihnen und das Geschenk eines Königs lehnt man nicht ab!” General George nickte dem Highlander entgegen. Jarred klopfte dem Pferd auf den Hals: “Dann geben sie dem Pferdchen mal einen Namen, Richard!”, sagte Jarred und stellte sich wieder neben Hikari und flüsterte: “Du hast das Pferd von mir auch nicht angenommen!” Hikari grinste seinem Freund entgegen und sah wieder zu den Schotten und das Pferd. “Seien sie sich aber im Klaren, dass die KI nach der Aktivierung auf Lebenszeit auf sie geeicht ist, nur sie haben Zugriff auf das System und können Außenstehenden, wie zum Beispiel Mechanikern, den Zugriff gewähren!” erklärte General George noch einmal. Saber nickte verstehend und hielt seine Hand an das mechanische Maul, die Systeme fuhren hoch: “Geben Sie ihm einen Namen, damit wird er ihre Stimme immer wieder erkennen!”, forderte George Saber jetzt auf. Saber nickte und dachte einen Moment nach: “Steed!”, kam es darauf vom Schotten. Jarred und Hikari sahen sich an: “Sehr einfallsreich!”, sagte Hikari leicht enttäuscht und zuckte mit seinen Schultern, Jarred nickte. Die Augen des mechanischen Pferdes leuchteten einmal rot auf.
 

20 Minuten später saß Saber schon hoch zu Ross, er wollte es erst einmal mit langsamen Traben versuchen, ein Robot Pferd war schon etwas anderes, als ein lebendes. Steed musste das Verhalten seines Reiters kennenlernen und auch dessen nächsten Bewegungen. Steed, das mechanische Pferd lernte von seinem Besitzer, Steed ist programmiert seinen Reiter nicht abzuwerfen, vor allem nicht in der Luft! “Ha-Ha-Ha, er macht eine gute Figur auf dem Pferd, finden sie nicht?”, fragte General George lachend erfreut. Die drei beobachteten, wie der Schotte und das Pferd sich miteinander vertraut machten. Der Sekretär des Königs erinnerte daran, dass sie noch weitere Termine hätten und bereits einige Minuten hinter ihrem Zeitplan lagen. So gingen sie ohne den reitenden Schotten weiter.
 

Sie erreichten den Hangar der Amerikaner. Colonel Mc Graeff begrüßte die drei und unterbrach seinen weiteren Satz, er war der Meinung, etwas im Augenwinkel zwischen Hangar und Versorgungsgebäude gesehen zu haben. “Ist alles in Ordnung, Colonel?”, fragte König Jarred, nachdem er den fassungslos fragenden Blick von Mc Graeff aufgenommen hatte. Der Colonel nickte langsam und wandte sich wieder seinen Besuchern zu: “Entschuldigen Sie, ich war mir gerade …”, er unterbrach seinen Satz erneut. Metallende Huftritte waren auf Beton zu hören: “Ein Pferd?”, fragte Mc Graeff ungläubig. General George nickte: “Ja, ein Steed!” Colonel Mc Graeff sah zum Engländer und darauf in die Richtung, aus der die Hufschläge kamen: “Steed?”, wiederholte der Colonel. Vor dem Hangar hatten sich bereits neugierige Offiziere der Amerikaner und Japaner versammelt, das seltene Geräusch war an ihnen auch nicht vorbeigegangen. Zum Traben der Hufeisen kamen jetzt hörbare kleinere Triebwerke dazu. Der amerikanische Colonel hob seine Flieger Sonnenbrille und kniff seine Augen zusammen und beobachtete das Hin und Her zwischen Hangar und Gebäude: “Ist das nicht ihr Major, Sir?”, fragte Mc Graeff etwas unentschlossen und sah Hikari darauf fragend an: “Mein Captain-Major, ja!”, berichtigte Hikari den Colonel. “Ah-Ja, stimmt!”, erinnerte sich Mc Graeff. Gepolter war zu hören, alle sahen auf, einige Offiziere liefen in die Richtung des Geschehens. “Er übt noch!”, fügte Captain Hikari leicht grinsend mit an. Dave erreichte den Ort des Lärms und versuchte, das Bild, das sich ihm bot, irgendwie zu ordnen. Saber richtete sich wieder auf, Steed hatte einige Fässer und Hangar Gerätschaften mit seinen Hufen beim ersten Start Versuch umgeschmissen. “Major, äh, Captain, ist alles in Ordnung?”, fragte der Amerikaner besorgt nach und sah vom Schotten zu dem riesigen Gaul in Rüstung. “Ja danke, wir müssen uns noch kennenlernen!”, grinste Saber etwas verlegen über sein Ungeschick und war froh, dass dieses Malheur so gut wie ungesehen geblieben war. “Ja, denke ich auch!”, sagte Dave langsam, ohne dabei seine Lippen zu bewegen, das Bild des Captains mit einem mechanischen Gaul, wie er Steed innerlich bezeichnete, musste auch erst einmal bei ihm sacken. Saber betätigte eine Taste hinter dem rechten Ohr des Pferdes und Steed machte sich von allein auf den Weg zurück in den englischen Hangar, wo die zwei Mechaniker bereits auf ihn warteten. Saber richtete sein Outfit und ging zusammen mit Dave zum Hangar der USA.
 

Die Arrow Striker, die König Jarred bestellt hatte, prangte bereits das königliche Wappen, sie standen in einer Reihe und wurden ausgiebig begutachtet. Saber stieß wieder zur Gruppe und hörte zu. “Sie sind ein erster Klasse-Pilot First-Grad. Wie wäre es mit einem Testflug?”, fragte Colonel Mc Graeff und zeigte auf einen der kleinen Gleiter. Hikari musterte die frisch eingetroffenen Fluggeräte in der Halle und sah in die Runde: “Nein, ich muss bedauerlicherweise passen!” Saber und Jarred verstanden, sie wussten um das Flugverbot, welches Dr. Morel über Hikari verhängt hatte. Man unterhielt sich noch ein wenig und beschloss, den Rundgang für heute zu beenden. Die Besuche der weiteren Gäste waren für morgen angelegt.
 

König Jarred verabschiedete sich von allen, bevor er mit seinem Privatsekretär in eine bereits wartende Limousine stieg. Saber, Hikari und General George wollten das weitere Vorhaben bezüglich Steed klären und hatten vor, dafür ins Offizierskasino zu gehen.
 

Als sie dabei waren, den amerikanischen Hangar zu verlassen, kamen drei japanische Offiziere im Camouflage Kampfanzug auf sie zugelaufen. Saber erkannte darunter seinen Piloten und musste grinsen. Die drei blieben stehen und salutierten: “Das musst du dir ansehen!”, kam es gleich darauf von Fireball begeistert: “Ich meine sie, also alle, Sir!”, berichtigte er sich schnell. Hikari trat einen Schritt nach vorn: “Mein Sohn, First Lieutenant Shinji Hikari!”, stellte Captain Hikari erst einmal

General George vor. General George nickte dem jungen Lieutenant freundlich zu und reichte ihm seine Hand, Fireball nahm sein Cap vom Kopf und die Hand entgegen: “Sehr erfreut, mir ist zu Ohren gekommen, dass sie wie ihr Herr Vater ein ausgezeichneter Pilot sein sollen!” Saber nickte bestätigend, Fireball grinste: “Ja, fast besser!”, antwortete er schnell und etwas unbedacht darauf. Saber schüttelte mit seinem Kopf. Hikari musterte seinen Sohn in diesem ungewohnten Outfit. General George lachte, ihm gefiel die ungezwungene Art des Hikari Sprosses, hatte er doch zugegebenermaßen etwas anderes erwartet.
 

Kurze Zeit später standen sie hinter dem japanischen Hangar, nachdem Admiral Ito sie begrüßt hatte. "Ja, hier sind wir richtig!”, kam es von Hikari, der sich gut vorstellen konnte, dass genau das Shinji gemeint hatte. Sie standen vor einem Weiß-Roten-sechsrädrigen-Auto, dessen Verdeck weit nach oben geöffnet war. Sie verteilten sich um den schweren Wagen, das Cockpit glich eher dem eines Jets. Takjo wartete noch einige Momente und begann dann langsam zu erklären. “Sie stehen vor einem “Red lion Racer”, auf allen Geländen einsetzbar, er kann eine 90 Grad steile problemlos mit den eingebauten Turbo Triebwerken bewältigen. Die Basis dieser sind die Turbos der neu entwickelten Ramrod-Einheit. Wir haben sie etwas im Maßstab angepasst und … na ja verfeinert!”, fügte der Adjutant lächelnd mit an. Alle nickten. “Und mega, oder?” Captain Hikari erschrak etwas, als neben ihm Fireball aufgetaucht war. Der Admiral sagte streng etwas zu dem Störenfried und zeigte ihn an, in den Hangar zurückzugehen. Jedenfalls dachten das alle, verstanden hatten sie nichts. Fireball zog seinen Kopf ein. Hikari gab dem Admiral ein Zeichen, der Admiral hielt inne. “Er kann ruhig bleiben, wer so viel Begeisterung für den Racer hat, soll ihn uns doch bis ins Detail erklären!”, forderte Hikari seinen Sohn auf, er war sich sicher, dass Shinji bereits jede Niete und Schraube persönlich kennen würde! Saber verschränkte seine Arme vor der Brust und sah jetzt seinen Piloten erwartungsvoll mit erhobenen Augenbrauen entgegen. Fireball streckte sich durch und trat vor die Runde. Admiral Ito beobachtete den Jungen argwöhnisch. Saber musste sich ein freches Grinsen verkneifen, da hatte sich sein junger Freund mal wieder in eine Situation gebracht, in der er nicht sein wollte. Fireball sah zum Admiral, der ihn immer noch böse ansah, er sagte etwas zu diesem und verneigte sich schnell. Um darauf seinen Vater einen Blick zuzuwerfen. Saber entkam nur noch ein Grinsen, Fireball hatte wohl die Gepflogenheiten hier schnell verinnerlicht. Takjo stellte sich neben dem Admiral. “Es ist ein Racer, der mit über 400 Kmh innerhalb von 10 Sekunden blitzschnell über weitläufige Planeten rasen kann. Die 90 Grad Steile wurde schon erwähnt, dazu gibt es eine hydraulische Federung, die Sprünge von bis zu 50 Metern zulässt und ein sicheres 30 Grad aufkommen, das Fahrverhalten bei diesen Geschwindigkeiten wird über die beiden Seitenruder gewährleistet! Und da er gepanzert ist, kann er auch am Kampfgeschehen teilnehmen!”, begann Fireball begeistert. Hikari betrachtete den Aufbau des Fahrzeuges: “Ab 300 könnte er doch auch gleich abgeben!” Fireball nickte, deswegen die Seitenruder, damit das nicht passiert. “Ja, ja, aber Flügel dran und …” und Hikari zeigte mit der flachen Hand einen Start an. “Es muss ja nicht immer alles fliegen können!”, warf Fireball darauf ein. Der Admiral ermahnte erneut. “Ups!”, zog Fireball erneut seinen Kopf ein. Alle verstummten: “Was aber schön wäre!”, fügte Hikari darauf leiser mit an. Saber musste grinsen. “Wir wollten ihn gerade testen, die Tests auf der Erde waren erfolgreich!”, teilte Takjo mit und stellte sich neben Fireball. “Wer wollte ihn testen?”, fragte Saber darauf. Takjo und Fireball sahen sich an: “Das waren wir am Diskutieren!”, antwortete Fireball. “Dann mache ich das!”, kam es schnell von Captain Hikari, Takjo zeigte ihn darauf sofort das Cockpit an. Der Schotte trat hinter dem Captain: “Ich glaube, das ist keine gute Idee, Sir!”, flüsterte der Schotte, der neben Hikari lief zu. “Das ist nicht fliegen!”, konterte Captain Hikari genauso leise zurück. Saber atmete hörbar aus: “Sir, ab 300 Kilometer die Stunde ist es das!”, argumentierte der Schotte. Hikari drehte sich seinem Captain-Major zu und fragte sich, ob Morel eine Rundmail geschickt hatte: “Spielverderber!”, flüsterte er ernst zu den Schotten und trat wieder einen Schritt vom Racer zurück. Saber grinste siegessicher in sich hinein! Admiral Ito zeigte auf Fireball, dass er ihn testen sollte. Fireballs Augen blitzten auf und sein Grinsen wurde immer breiter. Saber wusste genau, dass genau das Fireballs Ding gerade war. Fireball stieg in den Wagen. Hikari sah zu Saber und darauf zum Admiral: “Sie möchten meinen Sohn mit 400 Sachen über eine Startbahn jagen ohne zu wissen, dass der Racer dabei nicht auseinanderfällt?”, warf Captain Hikari sein Veto ein. Der Admiral sah etwas erstaunt auf und zu dem Störenfried, dachte er doch, dass es einer seiner Männer war. Aufgrund der einheitlichen Uniform mit Basecap, die dieser trug: “Sohn, Sir, bitte entschuldigen Sie!” Und blickte wieder zu dem jungen Mann, dem inzwischen schon ein Helm gereicht wurde und musste die Ähnlichkeit bestätigen. “Es ist sicher Sir, auf der Erde gab es keine Zwischenfälle!”, versuchte Ito dem Grande zu beruhigen: “Und das Maschinengewehr auf dem Dach und die seitlich angebrachten Mini-Raketenwerfer sind deaktiviert. Erklärte jetzt Fireball noch zusätzlich. “Ja, das macht die Sache jetzt wirklich sicherer!”, kommentierte Hikari das Gesagte sarkastisch. Saber und General George beobachteten das Geschehen, den Wagen in Aktion wollten sie aber doch sehen. “Nein!”, kam es von Hikari, doch Fireball hörte schon nichts mehr, das Verdeck schloss sich. Tajko trat vom Wagen weg und öffnete den Funkkanal über sein Tablet, welches er immer bei sich trug. Fireball fuhr zur Startbahn, die sie bereits für den Testlauf reserviert hatten und gut einsehbar war. “Hört mir hier überhaupt jemand zu?”, fragte Captain Hikari in die Runde: “Sir, ich bin mir sicher, dass er den Wagen unter Kontrolle hat!”, fiel ihm jetzt auch noch Saber in den Rücken. Hikari atmete darauf hörbar aus. Saber konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen und freute sich auf die Show! Fireball gab Gas und schoss nur so über die 8 Kilometer lange Startbahn und Landebahn, nur um darauf gleich langsamer zu werden. Die Wendung missglückte beinahe, doch der Wagen blieb stabil, auch wenn er auf dem Grünstreifen abkam, Fireball gab erneut Gas und setzte jetzt die Triebwerke ein. Takjo reichte dem First Grad sein Tablet, auf dem die Geschwindigkeit angezeigt wurde, die immer schneller nach oben ging. “Was ist das, mein Blutdruck?”, fragte er Takjo und nahm ihm das Tablet aus der Hand! Fireball betätigte die Bremse, welche mit einem Rückschub kontrolliert ausgeführt werden konnte. Der Wagen blieb auf der Bahn. Weitere Schaulustige hatten sich eingefunden, darunter auch Männer der amerikanischen Delegation, schließlich war der Wagen nicht zu überhören. “Damit ist ein zu spät Kommen nicht mehr möglich!” Saber drehte sich dem Gesagten zu und begrüßte Colt neben sich. “Shinji!”, war alles, was Saber sagen musste und auf Colts Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Fireball steuerte mit vorgeschriebener Geschwindigkeit auf dem Rollfeld den Hangar an. Er hielt vor der versammelten Menge und öffnete das Verdeck. “Das war mega!”, sagte er und sprang aus dem Racer! Einige klatschten und gingen jetzt um den Wagen, um ihn neugierig zu inspizieren. Fireball entfernte den Helm, dieser wurde ihm gleich abgenommen und durch sein Cap ersetzt. Er ging direkt auf Colt zu, als er diesen entdeckte, der Cowboy streckte seinem Hombre seine Hand entgegen, sie schlugen ein. Auch Saber war beeindruckt und nickte seinem Piloten zu. Fireball grinste und ging zu seinem Vater und Admiral Ito. Bei dem Admiral nahm er sein Cap ab und bedankte sich mit einer Verbeugung, dass er den Racer testen durfte. “Uie!”, kommentierte Colt das Bild, Saber nickte dem Cowboy zu. Daraufhin öffnete Fireball den oberen Teil des Camouflage-Overalls, unter dem er das T-Shirt der Ramrod-Einheit trug. Admiral Ito und Takjo gingen daraufhin zu Fireball, der Admiral nickte dem jungen Piloten des Friedens-Wächters entgegen: “Bitte entschuldigen Sie, ich hatte sie in dem Overall nicht mehr erkannt!”, gab der ältere zu. Fireball sah dem Admiral erstaunt entgegen. Die gleiche Entschuldigung richtete dieser darauf auch Captain Hikari aus. Saber und Colt verstanden nichts, Saber merkte jedoch, dass die Stimmung, die vor einigen Minuten noch sehr angespannt zwischen Fireball und dem Admiral war, langsam lichtete. “Lassen Sie mich den Racer dem Oberkommando zum Geschenk machen!”, sagte Ito zu Hikari. Der Captain wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch sein Sohn fing schon an aufzuzählen, wo man diesen, vor allem er diesen einsetzen könnte. Hikari verschränkte nachdenklich seine Arme vor der Brust und wartete erst einmal ab, bis Shinji fertig war. “Du siehst das doch auch so, oder Boss?”, fragte Fireball Saber blickte seinem Freund nur fragend entgegen. Denn verstanden hatte er überhaupt nichts, doch es faszinierte den Schotten gerade mehr, wie schnell Fireball zwischen den beiden Sprachen switchen konnte, ohne es zu bemerken. “Hombre, du musst langsamer sprechen!”, kommentierte es Colt. Fireball sah die beiden vor sich an und verstand erst jetzt, dass Saber und Colt gar nichts verstanden haben konnten. “Er will uns den Racer schenken!”, fasste er alles in diesem Satz zusammen. “Dem Oberkommando!”, berichtigte Captain Hikari. Fireball ging wieder zu seinem Vater: “Ja, aber auf Ramrod einen fahrbaren Untersatz zu haben, würde einiges erleichtern!”, argumentierte sofort Fireball, Saber und Colt nickten und stimmten damit ihrem Piloten zu. “Nein!”, kam es von Hikari und ging wieder näher an den Wagen und betrachtete sich das Fahrercockpit. Fireball wartete einige Augenblicke und stellte sich vor den Racer: “Aber warum nein, Colt, ich meine, Bill hat auch eine Seifenkiste bekommen!”, versuchte er es mit einer anderen Taktik. Die umstehenden Amerikaner, die noch um den Racer standen oder sich unterhielten, hoben ihre Köpfe, ein einheitliches “Hey!”, war zu hören. Fireball sah sich um: “Einen Arrow Striker!”, berichtigte er sich: “Einen Bronco Buster!”, korrigierte ihn der Cowboy. Fireball rollte mit seinen Augen: “Wie auch immer!”, sagte er etwas genervt in Colts Richtung. Saber grinste. Hikari sah zu Saber, der Schotte räusperte sich: “Sir, mit diesem Wagen wären gemeinsame Außen Missionen weit aus schneller und genauer, zum Beispiel beim Auskundschaften der Umgebung, denn er würde nicht vom feindlichen Radar erfasst werden", versuchte Saber sein Glück: “Es sind Waffen an Bord dieses Wagens, glauben Sie mir, er wird erfasst werden!”, konterte Hikari: “Aber nur so lange sie deaktiviert sind, Sir, bis dahin fährt er unter Tarnkappe!”, warf jetzt Takjo auch noch mit ein. Captain Hikari warf dem Adjutanten einen ersten Blick zu. Takjo verbeugte sich kurz und entschuldigte sich. “Und die Vorräte, wenn man sich außerhalb einer Base befindet, glaubst du gar nicht, was das für ein Akt immer ist!”, warf Fireball als Argument noch dazu. Hikari sah zu Saber: “Haben sie ihr mechanisches Pferd schon erwähnt?” Saber schüttelte mit seinem Kopf, Fireball sah den Schotten fragend an: “Einen Steed für Ramrod!”, erklärte Saber seinen Piloten. Hikari dachte nach und sah darauf zu Admiral Ito, dieser nickte ihm entgegen. Captain Hikari stellte sich vor seinem Sohn auf: “Du trainierst mit dem Wagen!” begann er ernst. “Täglich!”, fügte er noch dazu. Fireball warf Saber einen Blick zu, der Highlander sah seinem Piloten leicht nickend entgegen! “Ja Cool!”, sagte er begeistert und lief wieder zum Wagen. “Sir?”, trat Saber an den Captain heran. “Ich werde jeglichen Außeneinsatz gründlich abschätzen und den Wagen dabei persönlich überwachen!” Hikari sah seinem Captain-Major entgegen: “Davon gehe ich schwer aus!” Saber musste schmunzeln. Hikari wandte sich ab und ging mit General George und Admiral Ito zurück in den Hangar. “So Cowboy, jetzt werden wir sehen, wer schneller ist!” Colts Augen weiteten sich! Hatte ihn sein Hombre gerade herausgefordert? “Den Strandbuggy da lasse ich alle Tage hinter mir und Feiertags gleich zweimal!” Die Amerikaner lachten: “Strandbuggy?”, kam es von Fireball darauf fassungslos. Saber rollte mit seinen Augen, das konnte ja noch was werden. Takjo unterbrach die aufgeregte Diskussion: “Da es sich um ein militärisches Fahrzeug handelt, benötigt es eine Kennung, die läuft derzeit unter der allgemeinen Bezeichnung "red lion”. Fireball dachte einen Moment nach: “Gut nennen wir ihn, Red fury!”, kam es vom Japaner und grinste den Wagen an. “Fury?”, hakte Colt nach. Fireball nickte: “Ja!” Takjo loggte sich über sein Tablet in das System ein und bestätigte die neue Kennung. Ab jetzt war der “Red fury Racer” ein Teil des Friedenswächters, der unter der japanischen Flagge fahren würde. Diese wurde auch gleich darauf unterhalb der Seitenruder angebracht. “Damit bist du das perfekte Ziel!” kommentierte der Cowboy und stieß seinem Hombre leicht gegen die Schulter. “Eher Köder!”, warf Dave lachend mit ein. Fireball sah sich um. “Gut, dann hier vorn auch noch!”, zeigte Fireball den Mechaniker an. Saber warf seine Hände seitlich von sich: “Das konnte doch nicht wahr sein!” und zweiflte gerade an seiner Zustimmung zu der ganzen Sache. Takjo reichte den Schotten das Tablet, damit dieser für die Übernahme des Racers zustimmte! Saber nahm es entgegen und sah den Japaner neben sich an, der sich ein Lächeln verkniff: “Na los, sagen Sie es!”, forderte der Schotte Takjo auf, während er unterschrieb. “Sir, dieses Fahrzeug war bereits für einen Friedenswächter vorgesehen!” Saber nickte, als ob es ihm klar war. “Und sie haben ihn direkt meinem Piloten statt mir gezeigt!”, fügte Saber darauf etwas sauer an. Takjo nickte: “Nun, es stand in meiner Eigenmächtigkeit, doch wer so ein Schiff wie die Ramrod-Einheit II unter Kontrolle halten kann, der kann das auch bei diesem Racer!” Saber nickte und wurde wieder ruhiger, klar hatte Fireball diese Geschwindigkeiten im Griff, doch dessen jugendlicher Übermut bereitete ihm sorgen! Saber gab dem Adjutanten das Tablet zurück und sah den jungen Mann an: “Ich würde mich freuen, sie auf Ramrod begrüßen zu dürfen, es liegt bestimmt in ihrem Interesse!”, lud der Schotte ein. Takjo nickte: “Sehr gerne!”

Hochzeit auf Jarr

Der Abend vor der Hochzeit.
 

Fireball saß auf dem Boden und betrachtete seine Uniform, die er auf dem Marsch tragen würde. Als er nach Hause kam, hatte sie bereits am Türrahmen seines Kleiderschranks gehangen. Sie war sehr chic, keine Frage. Es war eine Pilotenuniform für einen First Lieutenant, doch das war nicht alles, es war eine japanische! Und die sehr eng geschnittene schwarze Jacke war klassisch mit Stehkragen. Auf der rechten Seite war das Kampfpiloten Abzeichen gestickt. Darunter wurde ebenfalls ein Hemd mit Stehkragen getragen. Auf der rechten Seite oberhalb der Brust befand sich sein Name, Rang und sogar sein Titel in den klassischen alten Schriftzeichen. Die Übersetzung dessen stand in kleinen eingestickten Buchstaben darunter. Die Ärmel zierten drei goldene Piloten Streifen. Auf der rechten Seite auf Brusthöhe befand sich die japanische Flagge und darunter das Symbol der kaiserlichen Armee. Er pustete aus seiner Position der Jacke entgegen. Das Emblem, des Oberkommandos und das Abzeichen, das ihm als Pilot der Ramrod-Einheit bestätigte, waren bereits angebracht. Sogar die Auszeichnung von General Whitehawk erblickte er und musste kurz an den alten Indianer denken, er fehlte ihm. Es klopfte, langsam blickte er zur Tür: “Ja!”, sagte er kurz angehalten und erlaubte so das Eintreten. Die Tür wurde geöffnet und Mikan kam sofort freudig auf ihn zugelaufen. Fireball nahm das kleine Fellknäuel in Empfang, aber da wo Mikan in diesem Haus war, war auch sein Vater nicht weit. Dieser betrat gerade das Zimmer, das großzügig aus drei Räumen bestand, die ineinander liefen, ein Schlafzimmer, eine Art Wohnzimmer, in dem er gerade saß und ein Badezimmer. Shinjiro fand seinen Sohn auf dem Boden sitzend vor. “Ist alles in Ordnung?”, fragte er vorsichtig und stellte sich neben Fireball, der Mikan streichelte. Fireball nickte: “Klar, soll etwas sein?”, fragte er vorsichtshalber mal nach. Shinjiro grinste: “Ja, deine Mutter kocht und normalerweise bist du, der, der ständig fragt, wann es fertig ist und das fehlt ihr gerade wohl. Fireball grinste: “Also hat sie dich geschickt!”, stellte er fest: "Ja, ich bin im Auftrag der Hausherrin hier!”, grinste ihm sein Vater entgegen. Fireball lachte kurz auf: “Und wann ist es fertig?” Shinjiro lachte: “Sie sagte: gleich, wann immer das sein soll!”, fügte er mit Kommentar an. Fireball schüttelte mit seinem Kopf und zeigte danach etwas ernster auf die Uniform: “Ist die von dir?” Shinjiro betrachtete die Uniform und nickte: “Von deinem Großvater und mir, sie wurde für dich angefertigt!” Fireball atmete ein: “Ich habe schon eine!”, sagte er. Shinjiro sah von der Uniform zu seinem Sohn. “Das ist deine Galauniform, mit dieser repräsentierst du Japan, dem Land unter dessen Flagge du im neuen Grenzland dienst.” Fireball nickte, er wusste um die Bedeutung. “Und weil Japan Prinz Roland und somit dem Königreich Jarr morgen seine Aufwartung macht, läufst du als Japaner auch mit Japan mit, so wie Mr. Wilcox bei den Amerikanern und Mr. Lancelot bei den Engländern. Shinjiro setzte sich neben seinen Sohn auf den Boden, Mikan drehte sich und schlich jetzt um einen Arm von Shinjiro, den er am Boden aufstützte. Shinjiro sah von der Katze zur Uniform: “Gut, von hier unten wirkt sie ganz anders!”, stellte Shinjiro fest. Fireball nickte. “Ja, ich habe das Gefühl, da nicht hineinzupassen.”, gab Fireball jetzt zu. “Sie passt, es sind deine Maße!” Fireball schüttelte mit seinem Kopf und musste grinsen. Shinjiro sah zu seinem Sohn: “Aber ich weiß, was du meinst!”, führte er noch mit an. “Weißt du, mein Vater hat immer gesagt, dass.” und er zeigte auf die Uniform: “Das ist wie eine zweite Haut!” Fireball sah zur Uniform und musterte sie. “Aber das stimmt nicht!”, kam es einige Augenblicke später von seinem Vater. Fireball zog ein Bein an und stützte einen Ellenbogen auf das Knie ab und atmete hörbar tief ein. “Eine Uniform ist Kleidung. So eine Kleidung soll immer gleich aussehen, bei unterschiedlichen Menschen. Auf diese Weise sieht man, dass sie zusammengehören und ein gemeinsames Ziel verfolgen! Es strahlt eine Autorität aus und darf und soll den Träger auch stolz machen dazuzugehören und auf das, was er erreicht hat!” Fireball blickte wieder nach oben und musterte die Abzeichen. “Doch es ist eine Maske, die den Menschen dahinter versteckt, ab dem Moment, wenn man sie trägt, ist man kein Zivilist mehr! Sie bestimmt deinen Handlungsradius. Und doch zeigt sie an, woher du kommst und was du tust!”, erklärte Shinjiro Fireball nickte verstehend. “Deine sagt nicht mehr aus, woher du kommst!” Shinjiro grinste: “Nicht mehr, das stimmt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder es weiß!” Beide lachten kurz auf. Als First Grad war sein Vater neutral und genoss Immunität. Somit zierten nur fünf Sterne und das Emblem des neuen Grenzlandes seine komplett weiße Galauniform, die er das letzte Mal bei seiner Vereidigung getragen hatte. Ging es Fireball wissentlich durch den Kopf. “Und dein Großvater wird vor Stolz platzen, dich darin zu sehen!”, führte Shinjiro noch an. Fireball blickte wieder zur Uniform und gleich darauf zu seinem Vater: “Und du?”, fragte er etwas leiser nach. Shinjiro musterte seinen Sohn und ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen: “Natürlich! Aber mehr noch als diese Uniform, die du morgen hoffentlich stolz als Japaner und Pilot der Ramrod-Einheit tragen wirst! Der besten Einheit im neuen Grenzland, wie ihr es so schön sagt.” Fireball schüttelte grinsend mit seinem Kopf, sein Vater konnte es nicht lassen darauf herumzureiten, doch er hörte ihm weiter zu: “Doch noch stolzer macht es mich, dass du es bist, der da drinnen stecken wird, mein Sohn, Shinji!” Fireballs grinsen erlosch, was sagte ihm sein Vater da gerade, er musterte ihn und wusste gerade nicht, was er sagen sollte. Eine kurze Stille entstand zwischen den beiden, Shinjiro setzte sich etwas auf, Mikan legte sich zwischen die beiden: “Ich weiß, das habe ich noch nie zu dir gesagt, seh es mir bitte nach, obwohl ich weiß, wie wichtig es ist, sowas von seinem Vater zu hören! Weiß ich nicht, wie man das seinem Sohn sagt, ich selbst habe es nie gehört!” Fireball zog kaum sichtbar seine Augenbrauen zusammen: “Aber du bist der First Grad geworden, der Erste im neuen Grenzland, ich meine …” Shinjiro unterbrach seinen Sohn und nickte: “44 Jahre musste ich werden, um es von ihm zu hören und ich weiß damit meinte er auch nur den First Grad.”, fügte Shinjiro mit an. Fireball schloss seinen Mund und sah zu Boden, das klang bitter. “Aber das ist nicht wichtig, Shinji! Stolz kann gefährlich werden, wenn ein Mensch zu viel davon hat, es ist wichtiger, dass andere Lippen dich loben, statt deine eigenen, sonst endet es im Hochmut!” Fireball verstand, wie sein Vater das meinte. “Also bist du echt stolz auf mich?”, fragte er noch einmal etwas ungläubig nach. Sein Vater nickte ihm noch einmal fest entgegen: “Das war ich ab der ersten Sekunde, auch wenn du damals das ganze Krankenhaus zusammen geschrien hast!”, fügte er noch schnell mit an, Fireball musste lachen. “Und da hatte ich mir gesagt, dass ich es meinen Sohn spüren lassen möchte, dass ich hinter, neben und vor ihm stehe!” Fireball schluckte und atmete schwer ein. “Das ist mir nicht gelungen!” Fireball nickte darauf: “Doch!”, begann er rau und räusperte sich, bevor er weiter sprach: “Ich habe auf Yuma die Briefe gefunden.”, gestand er, Shinjiro sah auf. “Ich habe noch nicht alles gelesen, weil mir bei jedem Brief immer klarer wird, dass du immer da warst.” gestand Fireball. “Ich habe dir unrecht getan, als ich sagte, dass du nicht weißt, was es heißt, ein Vater zu sein.”, entschuldigte sich Fireball, nach all den Wochen und es tat ihm gut, er hatte immer das Gefühl, dass das zwischen ihnen stand. Shinjiro atmete tief ein: “Danke, aber dafür musst du dich nicht entschuldigen, zum Teil hast du ja auch recht!” Fireball sah kurz auf. “Du hattest einen Vater, der dich angenommen hat und dir alles ermöglicht hatte, etwas zu viel des guten, aber gut!” Fireball musste kurz etwas Luft ausstoßen: “Er hat dich geschlagen!”, sprach es Fireball jetzt aus. Shinjiro musterte seinen Sohn. “Ich weiß es schon länger, ich habe euch darüber in Japan mal reden gehört, aber konnte es nirgends zuordnen, oder dachte mich verhört zu haben. Und ich mir Großvater prügelnd nicht vorstellen kann!”, versuchte Fireball das Unfassbare in Worte zu fassen. Shinjiro hörte zu und nickte: "Weißt du, der Mann, der dein Großvater ist, ist nicht der Mann, der Vater, den ich als Kind oder vor 17 Jahren das letzte Mal gesehen habe, was vielleicht jetzt ein großer Vorteil ist, er ist älter geworden, ich kenne ihn als jungen ehrgeizigen Mann, der immer seine Ziele verfolgt hatte, egal was dazwischen stand. Für mich war das alles damals irgendwie normal.” Shinjiro machte eine Pause, er merkte, dass er vollkommen bewusst darüber gerade sprach und auch noch mit seinem Sohn. “Das ist aber nicht normal!”, warf Fireball ein, er konnte und wollte es auch gerade nicht verstehen, oder so hinnehmen! Shinjiro setzte sich in den Schneidersitz und nickte: “Stimmt, das ist es nicht! Aber er ist mein Vater! Der einen Fehler gemacht hat und ihn auch einsieht!” Fireball stieß etwas sarkastisch Luft vor sich aus. “Shinji!”, begann Shinjiro erneut und wartete, bis ihm sein Sohn ansah. Fireball fiel es schwer, doch sein Vater sah ihn ernst und fest in seine Augen. “Ich bin dankbar, euch alle, vor allem dich und deine Mutter wieder um mich zu haben! Das hier!” und er zeigte, dass zwischen ihnen an. “Daran habe ich nicht einmal mehr zu träumen gewagt und jetzt sitzen wir hier, als sei es das normalste der Welt!” Fireball presste seine Lippen fest aufeinander und nickte, ihm ging es gerade genauso, als es ihm bewusst wurde. “Und dann komme ich zurück und erfahre, dass er dir der Vater war, den ich mir damals gewünscht hatte, er war sogar noch besser!” und er stieß leicht gegen den Oberarm seines Sohnes. “Aber …”, begann Fireball erneut. Shinjiro schüttelte mit seinem Kopf. “Das ist eine Sache zwischen mir und meinem Vater, trag ihm das nicht um meinetwillen nach, damit tust du ihm unrecht! Er liebt dich und du ihn!” Fireball atmete ergeben aus, sein Vater hatte ja recht, er vermisste Großvater. Doch so ein Gespräch hatte er auch mit seinem Großvater noch nicht, es macht doch einen gewaltigen Unterschied, welcher Vater gerade vor einem saß! “Ich werde ihn anrufen!”, nickte Fireball und musste langsam ausatmen, es schmerzte ihm, doch er konnte schon im nächsten Moment wieder etwas grinsen und sah zu seinem Vater, der vor ihm auf Augenhöhe saß und mit ihm sprach, er konnte es zum ersten Mal spüren und auch genießen. “Schon verrückt! Erst dachte ich, dass ich gar keinen Vater habe und plötzlich habe ich zwei!” Shinjiro grinste: “Aber ich bin die Nummer eins!”, sagte er lachend und bestimmend, Fireball nickte: “Klar!” Shinjiro stand auf: “Und Großvater brauchst du nicht anrufen, er ist vor Ort!” Fireball sah auf: “Was echt?” - “Ja, echt! Oder glaubst du, er lässt es sich entgehen, dass sein Enkel mit ihm zusammen marschiert!” Fireball bekam große Augen und stand nun auch auf. “Du wirst neben ihm gehen, wie es sich für den Enkelsohn des “Seii Taishōgun” auch gehört!”, teilte ihm sein Vater mit. Fireball stoppte kurz der Atem und er sah zu seiner Uniform, auf der vor seinem Namen genau das in den Uralten Kanji stand. “Los, ich habe Hunger!”, hörte er seinen Vater sagen, der ihn damit aus seinen angewurzelten Gedanken riss. “Ja!”, sagte er leise und folgte seinem Vater, Mikan tapste den beiden vergnügt nach. Shinjiro blieb plötzlich mitten im Zimmer stehen: “Sage mal, was hast du eigentlich in meinem Schreibtisch zu suchen?” Fireball sah seinem Vater entschuldigend an: “Ich habe was gesucht und die Briefe dabei gefunden!” Shinjiro musterte seinen Sohn und spitzte seine Lippen nachdenklich: “Keine Sorge, die Briefe an Mutter habe ich nicht gelesen!” Shinjiro nickte: “Gut!” sagte er und öffnete die Zimmertür. “Die waren mir zu schnulzig!” Shinjiro blieb stehen und Fireball lief grinsend an ihm vorbei.
 

Der nächste morgen:
 

Robin zupfte ihre Frisur noch ein letztes Mal zurecht. “Das ist voll unbequem!”, hörte sie Joshua zum bestimmt zehnten Mal in den letzten zehn Minuten nörgeln. Sie schüttelte leicht mit ihrem Kopf, sie wollte jetzt nichts mehr dazu sagen! Joshua ging ins Schlafzimmer, wo sich Colt gerade sein Hemd zuknöpfte. Der Junge lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete den Cowboy. Colt sah auf: “Hey Partner, du bist ja schon fertig!” kommentierte Colt das Aussehen seines jungen Schwagers. Joshua rollte mit seinen Augen. Colt merkte die Verstimmung des Jungen und ging auf ihn zu. “Ich hab da was für dich!”, sagte der Lockenkopf. Und holte etwas aus seiner Tasche, in dem sein Notebook steckte und hielt Joshua einen Pin in Form von Ramrod entgegen. “Cool, danke!” und Joshua steckte ihn sich auch gleich an seine Anzugjacke. Colt nickte und struppelte den Jungen durch seine bereits gut frisierten Haare. “Na toll, jetzt kann ich mich nochmal Kämmen!”, sagte Joshua und verließ wieder nörgelnd das Zimmer. Colt lachte und zog sich weiter an.
 

Saber band sich seinen Säbel um und betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Auf seiner Uniformjacke des Oberkommandos blitzte der goldene Stern neben seiner Edelweißblüte. Darunter befand sich das Symbol der Ramrod-Einheit. “Erstaunlich, wie es einem greift, wenn man alles auf einmal vor Augen hat.”, dachte er sich. Der Schotte griff nach der Ehrenmedaille von General Whitehawk und betrachtete sie einige Momente in seiner Hand, bevor er sie ansteckte. “Ja und auch das wird einem bewusst!” sprach er leise vor sich. “Du schaust gut aus!”, riss ihm eine liebliche Stimme aus seinen gerade aufkommenden trüben Gedanken. Er drehte sich zu Sincia, die neben ihm stand und hielt inne. Da stand sie in einem wunderschönen knielangen rot blauen Kleid, farblich passend zu seinem Kilt. “Sincia, was?”, mehr konnte er nicht sagen, sie sah bezaubernd aus! Sie nickte: “Ich komme mit!” Auf Sabers Gesicht formte sich ein Lächeln, er nahm sie fest in seine Arme: “Ich möchte den Tag mit dir verbringen!”, sagte sie, Saber nickte, er freute sich! “Deine Mutter ist bei Sara, sie macht es gerne und schaut sich alles im TV an!”, erklärte sie weiter: “Nach der Parade besuchen wir die beiden!”, sagte Saber, der immer noch vollkommen sprachlos war. Sie nickte ihm liebevoll zu: “Ja, und zwar genauso, Sara soll schließlich wissen, was man in Schottland so trägt!” Sie lachten und küssten sich.
 

Robin betrat das Schlafzimmer und hielt inne. Colt sah auf: “Was ist?” Robin sagte nichts, sondern sah ihn einfach nur an. Colt beobachtete sie argwöhnisch, “hatte er was angestellt?”, fragte er sich und musterte die Blondine unsicher. Sie trug ein knielanges blaues Umstandskleid mit Dreiviertelärmeln, das sich sanft über Ihren Bauch legte. Dazu eine schlichte Kette mit einem blauen Tropfen als Anhänger. Ihre Haare hatte sie hübsch, nicht zu streng zusammengesteckt. Colt nickte seine Frau ab, sie war, egal was sie trug, eh immer die schönste Frau, aber heute war sie besonders schön, fand er. Robin schloss die Tür und ging schnell auf ihren Cowboy zu, der in seiner Uniform vor ihr stand und küsste ihn stürmisch. Colt riss seine Augen auf, was war denn nun geschehen, egal was er gemacht hatte, er beschloss es öfters zu tun! “Du siehst sexy aus!”, flüsterte sie ihm ins Ohr und kniff ihm darauf leicht in seinen Hintern. Der Lockenkopf musste grinsen, diese Uniform wurde ihm immer sympathischer! Er legte seine Wange an ihre, um ihre weiche Haut zu spüren. Robin spürte seinen Atem auf ihrem Hals. “Robiiiin!” und beide schreckten auf: “Ja, ich habe gesagt gleich!”, brüllte Robin zurück. Colt musste grinsen, ihm gefiel das. “Cowboy, lass uns das auf später verschieben!”, sagte sie und verließ das Schlafzimmer. Colt jaulte: “Später!” und drehte sich grinsend noch einmal dem Spiegel zu und zwinkerte sich zu.
 

Die Innenstadt von Jarr füllte sich von Minute zu Minute. Hubschrauber kreisten über der Stadt, um den Überblick zu behalten. Die öffentlichen Plätze, von denen man die ganze Zeremonie unter freiem Himmel auf Leinwänden mitverfolgen konnte, füllten sich langsam. Auch vor dem Palast war geordnetes Chaos vorzufinden. Wachen, Polizei und Security patrouillierten auf und ab, Ordner standen vor den Absperrungen und alle paar 1000 Meter befand sich eine mobile Erste Hilfe Einrichtung. Kamerateams aus Jarr, dem neuen Grenzland und der Erde testeten ihr Equipment und brachten sich in Stellung. Live-Reporter liefen umher, befragten Menschen oder gaben erste Meldungen für die Zuschauer, die alles zuhause vor dem TV mitverfolgen. Kleine Geschichten und Insiderinformationen wurden erzählt und Berichte eingeblendet. Der Platz, auf dem der Militärmarsch stattfinden würde, stecke in den letzten vorbereitungen. Rechts und links gab es Tribünen, auf denen für die Besucher, Militärfans und die Familien Platz war. Mittig zwischen den Ehrengästen auf einer Erhöhung war die königliche Lounge, darunter befand sich die Tribüne auf der, der First Grad mit weiteren Militärs stehen sollte, um den Truppen beim Vorbeimarsch zu salutieren. Die Air-cams wurden getestet, schließlich sollte später alles reibungslos und störungsfrei ablaufen! Militärkapellen spielten sich ein. Die Fahnen der Gäste wurden gehisst, unter anderem auch die Flaggen der Planeten Alamo, Yuma und Laramy diese wurden durch Politiker sowie Major Eagle vertreten. Die Parade stand unter: “Amitié et paix entre les peuples” - “Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern” diese Letter zierten den Paradeplatz.
 

Auf der Erde in Texas, wo es langsam Abend wurde, machte es sich Onkel Jack und Elly vor dem TV gemütlich, um die Hochzeit anzusehen und eventuell ihren Neffen zu entdecken. Dass Bill auf Jarr war, wussten sie, denn nicht nur der Friedenswächter, auf dem er diente, wurde schon mehrmals eingeblendet, auch hatten sie die letzten Meldungen über die letzte große Schlacht im All voller Sorge verfolgt. Jack öffnete sich ein Bier: “Ich kann immer noch nicht fassen, dass er wirklich beim Militär gelandet ist!”, sagte er und nahm sich einen großen Schluck. Elly hörte dem Korrespondenten gespannt zu und nickte beiläufig: “Vorhin haben sie gesagt, er hat jetzt eine Farm auf Yuma!” Onkel Jack sah zum TV: “Die hatte er davor auch hier!” Elly füllte das Popcorn in eine Schale: “Er war damals noch nicht einmal 20, wie sollte er die Farm alleine bewirtschaften?” warf Elly darauf ein. Onkel Jack sah seine Frau an. “Er hätte nur etwas sagen brauchen!” Elly wurde etwas böse: “Im Nachhinein sieht man vieles immer ganz anders!” Jack stellte sein Bier auf den Tisch: “Auch ich habe meinen Bruder verloren!”, kam es darauf von Jack. Ellly nickte: “Und er seine Eltern! - Er hat seinen Weg gefunden!”, sagte sie und nahm sich etwas zu trinken. Jack dachte nach und lehnte sich wieder zurück in seinen Sessel: “Aber Militär, das hätte William, sein Vater nicht gewollt! Und Bill wollte immer Farmer sein!”, setzte er noch mit an. “Es kommt vieles meist ganz anders und sieh ihn dir an, er ist glücklich, hat eine Frau und wird in den nächsten Wochen Vater!”, antwortete Elly und sah ihren Mann an. Jack schüttelte mit seinem Kopf: “Sieh dir die Angriffe im neuen Grenzland an, er steht immer an vorderster Front rausgeschickt, er muss kämpfen, nicht die Typen im Hintergrund! Ich habe alles verfolgt! Wo waren danach die feinen Herren Generäle, oder gar der First Grad?”, begann Jack sich etwas in Rage zu reden. “König Jarred trat einige Tage danach vor die Truppen und dem First Grad ging es nicht gut und das sieht man ihm auch an!”, erklärte Elly: “Das alles ist ein kompletter Wahnsinn, was ich davon halte, werde ich nicht kommentieren!” Elly nickte: “Und warum hast du ihm deine Sichtweise nicht gesagt, als er hier war?”, wollte sie darauf wissen. Jack winkte leicht ab: “Weil ich nicht sein Vater bin und er erwachsen ist und wenn er sich dem neuen Grenzland verpflichtet fühlt, warum auch immer, dann muss ich das akzeptieren!”, war Jacks Erklärung und er nahm einen Schluck seines Bieres. “Er dient in erster Linie immer noch den USA!”, wurde Elly jetzt ernster. “Aber reist hier alles nieder!”, konterte Jack. Elly wurde böse: “Bill stand von einem auf den anderen Tag alleine da, ich habe gesehen, was er versucht hatte, ja die anderen und du kamen, um ihm zu helfen, wenigstens die Ernte einzubringen. Aber es war keiner da, ihm zu helfen, die Farm danach auch am Laufen zu halten, ich verstehe, dass alle geschockt waren. Aber wir müssen uns den Schuh anziehen, ihn damals hängen gelassen zu haben! Was hätte er hier sonst für Chancen gehabt? Er hat klug für sich entschieden! Es hätte für ihn auch ganz anders enden können und er wird diese Jahre, die er nicht hier war, gebraucht haben.” erzählte Elly den Tränen nahe und zupfte sich ein Taschentuch aus der bereitstehenden Box, die eigentlich für die Trauung vorgesehen war, weil sie bei Hochzeiten immer weinen musste. Doch jetzt wurden ihre Augen feucht und ihr Herz schwer, als sie daran dachte, was alles damals in ihrem Neffen vorgegangen sein musste und sie verstand, warum er weg wollte und das so weit wie möglich. “Ohne seine Freunde Frank und Jason, hätte er Monate gebraucht, um die Farm nach und nach stillzulegen und das Haus zu räumen!”, fügte sie noch leicht rau hinzu. “Ja, in der Scheune stehen auch noch einige Kisten!”, kam es etwas betrübter von Jack, auch ihm war klar, dass Bill alles hier an seine Eltern erinnert hatte. “Er kommt im Frühjahr mit seiner Familie, das Baby soll hier getauft werden, dann rede mit ihm Jack, Bill ist der Letzte, der nicht zuhört!” Jack nickte, er nahm es sich vor! Elly strich ihrem Mann über den Arm: “Gut! Und jetzt halten wir Ausschau, ob wir ihn sehen!” Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück.
 

Shinjiro trug einen maßgeschneiderten Slim Fit Anzug mit Weste, der mit einem leichten Salbei Farbton meliert war. Für die Trauung waren Hitomi und Shinjiro in zivil geladen. Er knöpfte seine Weste zu und legte die goldenen Manschetten Hemdknöpfe an. Hitomi legte sich ein schlichtes goldenes Armband an. Sie trug ein in Salbei-Ton gehaltenes A-Linien-Kleid, was leicht asymmetrisch fiel. Zarte weiße Blütenstickereien zieren das Oberteil. Ihre Haare trug sie offen mit zarten wellen auf einer Seite. Passende schlichte goldene Ohrringe mit passender Halskette rundeten das Gesamtbild ab. Sie zog ein letztes Mal ihren Lippenstift nach und ließ diesen in ihrer kleinen, ebenfalls leicht salbei farbigen Clutch verschwinden, in der alles steckte, was Frau in den nächsten Stunden benötigen würde. Sie drehte sich zu Shinjiro, der seine Armbanduhr schloss. Hitomi nahm die kleine Schachtel, mit dem Aufdruck “Fleurs en Bijou” von der Kommode, in dieser befand sich die Boutonniere für die Herren der geladenen Hochzeitsgesellschaft. Drei kleine getrocknete Salbei zweige und Schleierkraut. Die Farben, welche sich Prinz Roland zusammen mit seiner Verlobten ausgesucht hatte. Sie steckte ihm das kleine Sträußchen an sein Revers. “Perfekt!”, sagte sie und zupfte ihm auch noch seine neue Frisur zurecht. Er zog sie an ihren Hüften zu sich heran, und neigte sich zu ihr: “Die lassen dich nicht rein!” flüsterte er ihr frech ins Ohr. Hitomi sah ihn leicht fragend an, hatte sie doch ein Kompliment erwartet: “Du stiehlst der Braut die Show!”, fügte er nach wenigen Sekunden erklärend hinzu. Hitomi riss ihre Augen auf und schlug ihn leicht gegen seine Brust: ”Oh du!”, lachte sie: “Eher wärst du nicht durch die Dresscode Kontrolle gekommen, mit deinen Haaren!”, ärgerte sie ihn zurück. Shinjiro lachte und küsste sie auf ihre Wange: “Mmh, wonach riechst du?” Hitomi musste leicht kichern: “Das ist “Matériaux de parfum!”, flötete sie im feinsten Französisch: “Ein zarter Salbei-Maiglöckchen-Duft.” Er nickte und nahm es hin: “Wenn du ein Motto hast, ziehst du es auch durch!”, sagte er belustigend. Hitomi lachte, also war das Parfum seinerseits genehmigt! “Dort steht deins!”, zeigte sie und verließ das Schlafzimmer. Er sah ihr nach und öffnete dabei die Verpackung und roch erst einmal an dem Fläschchen, er atmete tief ein und ergab sich, “Na, dann alles für la perfection!”, sprach er vor sich. “Meintest du das hier?”, stand nun plötzlich sein Sohn mit einem Päckchen in der Tür. Shinjiro sah auf und musterte den Erschrecker vom Dienst, der immer noch in T-Shirt und Shorts unterwegs war. Fireball sah sich um: “Was riecht hier?”, fragte er und rümpfte seine Nase. Shinjiro stellte die Flasche ab und nahm seinem Sohn das kleine schmale Paket ab: “Deine Mutter möchte, dass ich wie ein Hustenbonbon rieche.”, beantwortete er die Frage seines Sohnes, während er das Postpaket öffnete. Fireball grinste, als er den Inhalt erblickte: “Wann hast du die gekauft?”, wollte er als Nächstes wissen. Shinjiro packte grinsend seine neue Smartwatch aus, die einer klassischen Herrenarmbanduhr sehr ähnlich war. “Vor einigen Wochen, doch bevor ich sie auspacken konnte, kam der Angriff dazwischen.”, erklärte sein Vater. Fireball nickte: “Auf dieser kannst du sogar einige Online Games spielen.”, begann Fireball zu erzählen. Shinjiro nickte und grinste seinem Sohn entgegen: “Ich weiß!” und entfernte seine Uhr, die er schon trug. Fireball hob seinen Kopf, er glaubte zu verstehen: “Wenn sie das mitbekommt, wird aus der Hochzeit eine Beerdigung!”, kam es frech von Fireball. Shinjiro grinste ihm entgegen und wurde ernst: “Geh weg!” und scheuchte ihn aus dem Zimmer. Fireball drehte sich um und seine Mutter stand vor ihm: “Äh-äm!”, er musterte sie: “Du siehst hübsch aus!”, sagte er und verschwand ganz schnell. Hitomi sah jetzt Shinjiro an, dieser legte sich die Uhr um: “Ich hab das Parfum …!”, begann er und zeigte auf seinen Hals und musste sich ein Grinsen verkneifen. Hitomi stemmte einen Arm in ihre Hüfte.
 

Jarred war aufgeregt, bis gestern hatte sich seine Anspannung noch in Grenzen gehalten, aber heute wurde er von Stunde zu Stunde immer nervöser. Es endete gerade etwas und gleichzeitig begann etwas Neues! Er empfing die Gäste zusammen mit seiner Frau und dem Pastor in der Kathedrale Saint Lurvé, ein atemberaubender Nachbau einer Kathedrale, wie man sie in Südfrankreich auf der Erde vorfand. Selbst Jarred hatte in dieser sein Ja-Wort gegeben, heute war es sein Sohn. Die Kathedrale füllte sich, die Pagen platzierten die Gäste nach der Begrüßung.
 

Fireball hatte vor wenigen Minuten noch mit Aaiko telefoniert, sie saß in Japan vor dem Fernseher und hatte ihm mitgeteilt, dass seine Eltern bereits in der Kathedrale eingetroffen waren. Er vermisste seine Freundin, der zivile Flugverkehr wurde unter neuen Routen nach und nach wieder freigegeben, aber unter Bedingungen. Doch so oft wie Jarr in den letzten Wochen angegriffen worden war, war es einfach noch viel zu gefährlich! Aber er hatte bald einige Tage Urlaub und er wusste schon, wo er diese verbringen wollte und konnte schon wieder grinsen. Er sah auf seine Uhr, in knapp zwei Stunden würde es ernst werden. Fireball sah vor sich in den Spiegel und entschied sich, seine Haare noch etwas zu stylen, auch er hatte heute Morgen wie sein Vater von der Stylistin seiner Mutter einen neuen Haarschnitt verpasst bekommen, Gel war erlaubt, also nutzte er es auch! Er trat aus seinem Badezimmer und zog sich die Hose und das blütenweiße Hemd an, die Uniform war ordentlich durch gesteift worden, keine Falte bildete sich. Der Stehkragen war ungewohnt, der kleine goldene stecknadelgroße Knopf in der Mitte stellte sich als kleine Herausforderung dar. Jetzt stand er abermals vor der Jacke, wie am Abend davor musterte er sie: “Ab dem Zeitpunkt, wenn man die Uniform trägt, ist man kein Zivilist mehr!”, hörte er seinen Vater sagen. Fireball zog sie sich schnell über, ließ sie aber ganz bewusst noch einen Moment offen und sah sich an. Er strich mit einer Hand über die in Goldfarben eingestickten Kanji, noch einmal wurde ihm bewusst, dass er in einer japanischen Uniform steckte, mit dieser würde er ein ganzes Land repräsentieren. Egal, was er in dieser tun, sagen oder sich verhalten sollte, es würde nicht nur auf ihn selbst zurückfallen. Das war heute eine ganz andere Nummer als in der Uniform des Kavallerie-Oberkommandos, dort waren sie alle Offiziere des neuen Grenzlandes, heute waren sie Offiziere ihres Landes, die dem Kavallerie-Oberkommando angehören. Ein Umkehrschluss, aber mit noch größerer Verantwortung, fand er! Allerdings! Unwohl fühlte er sich nicht, ganz im Gegenteil sogar. Langsam knöpfte er die Jacke zu und sprach mit jedem Knopf, den er schloss: “Gi, Yu, Jin, Rei, Meiyo, Chūgi.” Er stoppte am Kragen und atmete noch einmal tief ein: “Shin!” und war fertig. Es waren sieben Knöpfe, welche für die sieben Tugenden des Verhaltenskodex standen. “Na dann los!”, sagte er und verließ das Zimmer.
 

April trug ihre Flugingenieur-Uniform des Oberkommandos. Zusammen mit ihrem Vater verließ sie die Unterkunft auf dem Militärgelände. Zur Feier des Tages trug sie den passenden blauen Rock zur Uniform, ihr Blazer schmückte das Ramrod-Abzeichen und die Ehrenmedaille von General Whitehawk. Auch wenn sie kein Offizier war, vertrat sie Yuma und das KOK und somit das Team Ramrod. Charles trug seine klassische Major Uniform. Einige Meter vor den Unterkünften wartete Daniel, etwas nervös, auf die beiden. Er trug die gleiche Uniform wie Colt, die ihn als Navigator. April zog ihren Vater mit sich. “Daddy, das ist Daniel Louvelle von der amerikanischen Delegation, er dient auf der Detroit als Navigator.” stellte sie den jungen, nervösen amerikanischen Offizier vor. Charles verstand erst nicht. Daniel blickte währenddessen zu April. “Sir!”, begann Daniel und tätigte einen schnellen Salut. Charles streckte dem jungen Mann darauf mit einem Lächeln seine Hand entgegen: “Sehr erfreut!”, sprach Charles und Daniel nahm etwas überfordert die Hand des ehemaligen Commanders entgegen. “Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Sir!”, erwiderte Daniel die Begrüßung. “Louvelle?”, fragte Charles darauf. April lächelte Daniel mutmachend zu: “Ja, die Familie meiner Mutter stammt aus Frankreich!”, setzte Daniel das Gespräch auf Französisch weiter fort. “Daniel wird heute Abend mein Begleiter sein, Daddy!”, fügte April noch mit an. Charles sah von Daniel zu seiner Tochter. Die drei setzten den Weg zusammen fort: “Begleiter!”, wiederholte Charles noch einmal: “Erzählen Sie, wie lange sind Sie schon in der Army? Navigator, also? Warum?” sprudelten die Fragen nur so aus Charles heraus. April kicherte in sich hinein. Daniel blickte immer wieder zu April. Sie erreichten das Shuttle, welches für Major Eagle geordert worden war. “Fahren sie mit uns?”, fragte Charles. “Gerne doch, Sir!”, nickte Daniel. Egale nickte freundlich: “Gut, dann könnt ihr mir erzählen, wie ihr euch kennengelernt habt!”, sagte er und stieg in den Wagen. April und Daniel warfen sich fragende Blicke und lautlose “Was jetzt?” - "Keine Ahnung!” Sätze zu. Die Blondine wurde leicht rot, Daniel musste etwas grinsen und zeigte April an einzusteigen: “Nun ja Sir, es gab Cheeseburger und …!”, begann er und atmete einmal tief ein und aus, bevor er in den Wagen stieg.
 

Fireball lief nachdenklich die letzten Treppen hinab: “Großvater!”, kam es leise von ihm, hatte er doch Royu erwartet. Der ältere, der seine General Uniform trug, an der sein Samurai-Schwert auf der linken Seite befestigt war, nickte: “Shinji!” Fireball presste seine Lippen aufeinander und ging auf ihn zu: “Es tut mir leid!”, sagte er und verbeugte sich vor ihm. Als er wieder aufsah, schüttelte sein Großvater mit seinem Kopf: “Es gab so viele Gelegenheiten, wo ich mit dir offen sprechen hätte können!”, sagte der Ältere und umfasste die Schultern seines Enkels fester und neigte seinen Kopf. Fireball nickte, er spürte nicht nur, dass es seinem Großvater leid tat, er sah es auch. Nach wenigen Augenblicken sah der ältere wieder auf und blickte in das strahlende Gesicht seines Enkelsohns, das er so gerne sah: “Danke für die Uniform!”, kam es grinsend von Fireball. Der Großvater begann herzhaft zu lachen: “Ja, genau, zeig her!” und er musterte ihn: “Genau so, mein Junge!” Fireball musste lächeln, ja sein Vater hatte ihm nicht zu viel verraten, dass sein Großvater sich freuen würde! “Doch das berühmte i-Tüpfelchen fehlt dieser noch!” kam es vom Großvater. Fireball hob eine Augenbraue und sah an sich hinab, “hatte er etwas vergessen?” Sein Großvater holte etwas aus seiner Hosentasche und gab Fireball eine goldene Knopfkappe in die Hand: “Das ist …!” Fireball konnte nicht weitersprechen, der Ältere nickte: “Ja, die Chrysanthemenblüte!” und nahm die Knopfkappe seinem Enkel wieder ab und begann diese auf den obersten Knopf aufzusetzen, auch hier erwies sich dieser wieder als widerspenstig, beide hatten ihren Spaß dabei. “Jetzt!”, sagte der Großvater und betrachtete das neue Bild vor sich und zeigte seinen Enkel dem Spiegel an, er sollte sich ansehen. Fireball musterte sich. Allein diese kleine Applikation machte aus einer einheitlichen “First Lieutenant Pilotenuniform" etwas Besonderes! Und allmählich wurde ihm klar, was das zu bedeuten hatte, dieser Aufsatz war nicht frei wählbar, umso mehr wusste er diese Ehre gerade zu schätzen. Fireball schluckte und atmete tief ein und mit einem: “Puh!”, langsam wieder aus und sah neben sich. “Na, hast du es gespürt?”, fragte ihn Royu, der jetzt neben ihm stand, ernster als sonst nicht wie üblich mit einem Grinsen im Gesicht. Fireball nickte, er wusste, was sein Onkel, dessen Kragenknopf ebenfalls die Chrysanthe zierte, damit meinte.
 

Saber und Sincia betraten die reservierte Besucher-Tribüne, die für die Familien der Offiziere gedacht war. Der Schotte sah sich um, bevor er sich auf die Suche nach seinem Team begeben würde. Er blickte über den riesigen Platz von der Tribüne, von der man das Geschehen auf dem Paradeplatz sehr gut verfolgen konnte. Die große gegenüberliegende Leinwand, auf der noch live die Trauung in der Kirche übertragen wurde, trug zusätzlich dazu bei, nichts verpassen zu können. “Howdy alter Schwede!” Saber lachte und drehte sich zu Colt: “Schotte, ich bin Schotte!”, berichtigte er lachend. Die beiden begrüßten sich mit einer kurzen Umarmung. Die beiden hatten nicht mitbekommen, dass eine Kamera in diesem Moment auf sie gehalten hatte. Saber musterte Colt, die amerikanische Uniform machte aus seinem Scharfschützen einen vollständigen amerikanischen United States Space Force Offizier, verblüfft und stolz war Saber auf Colt, das war er immer, doch heute passte das Gesamtbild! Denn der Cowboy machte gerade schon etwas her, wie er fand. Er begrüßte Joshua, der sich schon bei den Papierfähnchen bedient hatte und natürlich die amerikanische Flagge hier heute kräftig schwenken würde. Robin umarmte er, lange hatte er die Freundin nicht mehr gesehen. Doch die Lehrerin war gerade einfach nur froh, endlich wieder sitzen zu können! Saber musterte die junge Frau, der Mini-Cowboy würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, musste Saber lächeln bei dem Gedanken. Sincia und Robin freuten sich, Robin war vollkommen begeistert von Sabers Kilt, sie ließ sich einige Details erklären. Colt lauschte der Unterhaltung skeptisch, auf seine brennende Frage: “Was der Schotte unter dem Kilt trägt!”, hatte er bis heute keine Antwort bekommen! “Also nun sag!”, forderte Colt den Highlander jetzt auf. Saber wusste genau, was der Cowboy meinte und lachte: “Das erfährst du, wenn du einen anziehst!”, forderte Saber grinsend zurück. Robin und Sincia mussten lachen, Colt dachte nach: “Ach, viel zu kalt!”, winkte der Lockenkopf ab. Saber sah den Cowboy neben sich an: "Weißt du, wir Schotten sind hart im Nehmen!”, sagte Saber und lief an dem stummen Scharfschützen breit grinsend vorbei und verabschiedete sich von den Damen. “Colt sah sich um, er war sich gerade nicht sicher, ob das jugendfrei gewesen war.” Sincia versprach dem Lockenkopf gut auf seine Robin aufzupassen! Die beiden Männer verließen die Tribüne. Auf dem Marschplatz liefen die Offiziere umher, einige trafen sich, andere unterhielten sich, es wurden Fotos gemacht oder es wurde die Übertragung auf der Leinwand mitverfolgt. Auf der gezeigt wurde, wie das frisch vermählte Brautpaar gerade die Kathedrale verließ.
 

Dave kam auf Saber und Colt freudestrahlend zugelaufen: "Mensch, Cowboy, das solltest du öfter tragen, steht dir!” und die beiden schlugen ein, um sich zu begrüßen. Mittlerweile hatte sich aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Vor dem Captain-Major salutierte Dave formell, Saber nickte: “Noch nicht!”, erwiderte Saber und begrüßte den hochgewachsenen, sehr gut trainierten jungen Mann. “Hören sie mal, Captain, in solch einer Aufmachung muss man salutieren, aber mal so unter uns, was trägt Mann so darunter?” Saber schüttelte mit seinem Kopf, es war wohl die Frage aller Fragen: “Kennen Sie Nessie?”, fragte Saber, Dave überlegte: “Ja, schon mal gehört!”, antwortete der Amerikaner: “Und wann sieht man Nessie?”, wollte der Schotte jetzt wissen. Dave und Colt sahen sich an: “Wenn sie es wissen, sage ich es ihnen!”, verriet Saber. Dave holte schnell seinen Kommunikator heraus, um es zu googeln. “Meist nach vier Whisky!” Saber grinste und sah neben sich. Dave ließ genervt von seinem Vorhaben ab: “Echt jetzt, Kurzer?", kam es resignierend von Dave und steckte seinen Com wieder ein.
 

April umarmte ihren Vater, als sie sich verabschiedeten. Ihr Vater vertrat Alamo als Ausbildungsleiter und stand neben den Befehlshabern der Delegationen auf der Tribüne des First Grad. Daniel gab Eagle seine Hand und ging mit April in das Gewusel von Offizieren und Kadetten. April entdeckte Saber, dank seiner schottischen Aufmachung, es gefiel ihr außerordentlich gut!
 

Colt hatte seinen Hombre beinahe gar nicht wiedererkannt! Er musterte ihn, er blieb an den Schriftzeichen auf der Jacke hängen, aus denen er niemals schlau werden würde, "Shog. First Lieutenant Hikari Shinji” las er die Übersetzung und begrüßte ihn wie zuvor auch den Säbelschwinger. Saber, dem der kleine, aber feine Unterschied an Fireballs Knopfleiste durchaus aufgefallen war, war sich ziemlich sicher, dass sein junger Freund ganz genau wusste, was er da trug! Die vier umarmten und lachten, als sie sich begrüßten. Dabei bemerkten sie nicht, dass sie gerade live während ihrer freudigen Begrüßung gezeigt wurden.
 

Das Bild der Besatzung des Friedenswächters sah man auch in Texas. Elly und Onkel Jack musterten ihren Neffen, in solch einer Aufmachung hatten sie ihn bisher noch nie gesehen! Hatte er doch bei der Vereidigung damals eine Uniform des Oberkommandos getragen. Das Bild wechselte wieder zum Kommentator, der vor dem Palast auf das Hochzeitspaar mit vielen anderen Menschen wartete. “Ihm geht es gut!”, kam es von Elly, Jack nickte stumm er hatte beschlossen, erst einmal abzuwarten.
 

Tosender Jubel brach aus und das nicht nur vor dem Palast sondern auch auf dem Militärgelände, als das frisch vermählte Prinzenpaar von Jarr sich mit seiner Gattin präsentierte! Jarred platzte beinahe vor Stolz, er war seit dem Ja-Wort seines Sohnes einfach nur noch glücklich, alles lief nach Plan und Protokoll und wie es sich die jungen Leute gewünscht und vorgestellt hatten. Auch die Königin strahlte heute noch mehr als sonst! Jets waren im Anflug, diese waren einfach nicht zu überhören, sobald sie über dem Militärgelände waren ließen sie ihre Rauchkanonen los in den Farben Blau, Weiß, Rot und nahmen Kurs richtung Sommerpalast, der Himmel über Jarr wurde in diese Farben getaucht.
 

Hitomi und Shinjiro zogen sich in einem nahegelegenen Hotel um, in dem einige der geladenen Hochzeitsgäste untergebracht waren. Hitomi trug für den Aufmarsch ein semi- formelles Midikleid in dunkelblau. Sie wollte sich das Event vor Ort ansehen, schließlich lief ihr Sohn das erste Mal bei so einer Parade mit und das wollte sie sich nicht entgehen lassen! Shinjiro stand bereits in seiner weißen, gut gestärkten First Grad Uniform und war dabei, seine neue Uhr einzustellen, während er auf Hitomi wartete. Der Fernseher lief stumm im Hintergrund, er grinste kurz als er Jarreds väterlichen stolz in dessen Gesicht ablesen konnte, wusste er doch das es Jarred in der Kathedrale noch ganz anders ging.

Wind unter den Flügeln

Der Aufmarsch verlief ohne Komplikationen und konnte in einem Zug durchmarschiert werden. Die Stimmung unter den Soldaten, Offizieren und Kadetten war sehr gut. Es wurde sich wieder gesammelt und die letzten Noten des Marsches klangen aus, es wurde still und das nicht nur auf dem Militärplatz, sondern in ganz Jarr, nur die Geräusche des leichten Windes und vereinzeltes Vogelgezwitscher war zu hören. Die gesamte Stadt verharrte in Stille, um den Opfern des Outrider-Krieges zu gedenken. In diesem Moment musste Colt schlucken, als ihm ein weiteres Mal bewusst wurde, warum er hier stand, auch wenn sich sein Warum in den letzten Jahren verändert hatte, wollte er jetzt nirgendwo anders stehen! Colt schloss für die letzten Sekunden seine Augen. Die Schweigeminute wurde mit drei Glockenschlägen beendet. Über die Lautsprecher wurden vereinzelt Namen aus den Einheiten ausgerufen. Colt blickte auf, als er mit Lieutenant Bill Wilcox aufgerufen wurde, er war überrascht von der plötzlichen Aufmerksamkeit. Sowohl Saber, April und auch Fireball wurden aufgerufen. Dave und einige andere klopften dem Lockenkopf auf seine Schultern, als er seinen Weg nach vorn antrat. Als er bei Saber und Fireball ankam, spürte er eine gewisse Anspannung. Sie liefen gemeinsam weiter. Weitere Offiziere traten aus den Delegationen heraus und liefen Richtung Podest. Sincia und Robin traten an das Geländer der Besuchertribüne, an dem Joshua zuvor die gesamte Parade verfolgt hatte. "Davon hatte Richard gar nichts erzählt!", sagte Sincia zu Robin, die hastig im Programmheft blätterte. "Hier steht auch nichts darüber, jetzt sollte eigentlich der Abmarsch stattfinden!", teilte Robin mit. "Hey Cooolt!", rief Joshua, als der Cowboy und die Anderen in sein Sichtfeld kamen und winkte mit seinen gesammelten Fähnchen dem Cowboy zu. Robin wandte den Blick zur Leinwand, auf der das Team gezeigt wurde. Saber streckte seinen Arm aus, um April zu empfangen, die gerade zu ihnen gestoßen war. "Was hat das zu bedeuten?”, fragte Fireball leise. “Ich habe keine Ahnung, Hombre!” kam es nachdenklich vom Cowboy. Auf der Tribüne, wurden sie von einem Platzanweiser positioniert. Alles lief zügig und ruhig ab. Hinter der Tribüne wurde das Emblem des neuen Grenzlandes auf eine Leinwand projiziert.
 

In Texas warteten Elly und Jack gespannt darauf, was als Nächstes passieren würde. Die Stimme des Kommentators erklärte, dass es Beförderungen und Auszeichnungen geben würde, für Offiziere, Soldaten und Sanitäter die sich während der jüngsten Outrider-Schlacht durch herausragende taktische, organisatorische und Erste-Hilfe-Leistungen im Kampfgeschehen hervorgetan hatten. Die Menge vor Ort hielt den Atem an, gespannt auf diejenigen, die für ihre Verdienste ausgezeichnet wurden.
 

Die ersten Orden wurden durch den First Grad angesteckt, untermalt wurde es mit Musik. Saber wurde heute offiziell als Captain-Major vorgestellt. April, die kein Offizier war, erhielt eine Auszeichnung des Oberkommandos. Eagle ließ es sich nicht nehmen, diese seiner Tochter persönlich anzustecken. Captain Hikari blieb vor Colt stehen, die Blicke der beiden trafen und schätzten sich ab, die Kamera hielt auf die Beiden. Robin sah immer wieder abwechselnd vom Geschehen auf dem Platz und zur Leinwand. Neben Colt wurde sein alter und neuer Rang eingeblendet: “Sergeant Wilcox, wir danken ihnen für ihren selbstlosen Einsatz mit dem Bronco Buster, mit ihrer Aktion haben sie drei Schiffen, darunter auch den Friedenswächter, nicht nur den Weg frei gekämpft, damit diese weiter operieren konnten, sie haben auch gleichzeitig deren Leben gerettet!” Colt sah den Captain vor sich schweigend an, "Was erzählte er ihm da gerade?” Über die Lautsprecher wurde "Sergeant Wilcox” verkündet. Colt salutierte! Captain Hikari nickte und salutierte jetzt auch den endlich mal sprachlosen Cowboy zu und steckte Colt darauf seinen neuen Dienstgrad des Sergeants an. Applaus kam von den Truppen und Besuchern, Joshua schwenkte seine Fähnchen. Robin hielt sich eine Hand auf ihr Herz, die andere ruhte auf ihrem Bauch. Sincia nahm die Lehrerin freudig in den Arm, während Colonel Mc Graeff und Major Eagle den Scharfschützen beglückwünschten: “Der Sergeant, da bin ich mir sicher, ist genau das richtige für sie Wilcox!”, sagte Mc Graeff und reichte seinem Landsmann darauf, eine blaue Lederne Mappe, auf der das Abzeichen des “Joint Service”, eingraviert war. Der Cowboy musste es zweimal lesen und sah den Colonel vor sich mit leicht offenem Mund an. Mc Graeff steckte Colt die Medaille an. Der Joint Service wurde Colt für seine nachhaltigen militärischen Verdienste im direkten Kontakt mit dem Feind verliehen. “Danke, Sir!”, kam es von Colt, dem buchstäblich gerade weitere Worte fehlten.
 

In Texas war man aufgestanden, obwohl Bill es nicht sehen konnte, Elly applaudierte ihrem Neffen zu, auch Onkel Jack war wieder etwas versöhnlicher gestimmt, als der Kommentator berichtete, was Bill im letzten Kampf getan hatte. Das Telefon und die Kommunikator klingelten: "Ja, wir sehen es auch gerade!”, telefonierte Elly, Jack schüttelte mit seinem Kopf, die umliegenden Farmen, ihre Nachbarn saßen wohl auch gerade vor ihren TV Geräten. In der Übertragung wurde Robin eingeblendet, die immer noch von Sincia gehalten wurde. Tränen der Freude liefen der schwangeren Robin über die Wangen, und ihre Emotionen drückten die Freude und den Stolz aus, den viele Menschen in diesem Moment empfanden.
 

Saber der bis dahin hinter Colonel Mc Graeff gestanden hatte, kam endlich dazu, April und darauf seinem frischen Sergeant mit Auszeichnung zu gratulieren! Saber fixierte seinen Scharfschützen und vor allem Freund mit einem stolzen, freudigen Grinsen, als er salutierte, Colt tat es seinem Boss gleich. “Du hast das gewusst!” sagte Colt, als er die Hand des Schotten ergriff. Saber nickte: “Ja und glaub mir, es war nicht leicht, es für mich zu behalten!”, gestand er. Beide lachten.
 

Die Zeremonie ging weiter, und der First Grad stellte sich vor Fireball und musterte seinen Sohn. Fireball sah fragend zu seinem Vater und musste sich darauf ein Grinsen verkneifen, “was eine komische Situation gerade.” schoss es ihm durch den Kopf. Seinem Vater schien es nicht anders zu gehen. Captain Hikari wurden die mittleren goldenen Piloten Wings gereicht. Fireball bekam große Augen, mit einer Auszeichnung für Kampfpiloten mit herausragenden Flugmanövern hatte er nicht gerechnet, viel eher mit einer Urkunde oder sowas. “Sprechen sie jedoch vorher ihre Manöver mit ihren Teamkameraden ab, damit alle an Bord wissen, was sie als Pilot vorhaben!”, sagte sein Vater zu ihm, als er ihm die Wings über seinen Namen ansteckte und darauf leicht mit seinem Handrücken dagegen stieß. Fireball nickte etwas überfahren, bevor er salutierte. Es war eine sehr persönliche Geste des Captains in aller öffentlichkeit! Hikari salutierte darauf vor seinem Sohn und konnte sich sein Lächeln jetzt auch nicht mehr verkneifen. Als ihr Salut beendet war, gab es auch hier Applaus und Jubel. Hitomi schmunzelte liebevoll vor sich, als sie die Szene auf der Leinwand mitverfolgt hatte. Shinjiro hatte mit dieser kleinen Handbewegung der öffentlichkeit bestätigt, das ist sein Sohn, auch wenn es jeder wusste, die Geste war nicht nur ein statement Shinji gegenüber, “Ich bin verdammt stolz auf dich!” sondern eine menschliche Geste, die von allen verstanden wurde, selbst von den strengen Protokollführern des Militärs.
 

Eagle und auch Colonel Mc Graeff gratulierten Fireball. Als Saber vor seinem Piloten und jüngsten Teammitglied stand, sagte er, bevor er salutierte: “Und bis zu deinem Captain, bist du mein Adjutant!” Fireball entgleisten jetzt alle Gesichtszüge, Saber war jetzt der, der breiter grinste und klopfte Fireball auf eine Schulter, bevor er weiterging. Colt stieß Fireball etwas an, der Cowboy hatte gemerkt, dass sein Freund gerade etwas abwesend geradeaus starrte. Fireball neigte seinen Kopf Richtung Colt und schmunzelte schon wieder frech auf: “Ich wusste gar nicht, dass man fürs Fliegen einer Seifenkiste befördert werden kann!”, sprach er leise. Colt lachte kurz auf: "Diese Seifenkiste hat auch dir den Hintern gerettet!” konterte Colt und grinste triumphierend vor sich hin. Fireballs freches Grinsen wich etwas Richtung Dankbarkeit. Fireball wurde bewusst, dass seine neue Position als Adjutant eine bedeutende Veränderung in seiner Rolle darstellte. Ab jetzt würde er Saber in militärischen Angelegenheiten unterstützen und im Wesentlichen seine rechte Hand sein. Er konnte sich gut vorstellen, warum Saber ihn und nicht Colt zum Adjutanten ernannt hatte. Der Cowboy wird in den nächsten Wochen Vater, als Adjutant wäre Colt so gut wie gar nicht mehr zuhause. Und für Saber hieß es dank eines Adjutanten, mehr Zeit zu haben, sich um die Stabsgeschäffte und andere wichtige Dinge kümmern zu können. Somit hatte der Schotte jetzt jemanden, dem er Aufgaben in seinem Namen ausführen lassen konnte. Es war definitiv ein beeindruckender Vertrauensbeweis seitens des Schotten ihm gegenüber!
 

10 weitere Offiziere wurden noch geehrt. Weitere würden schriftlich noch folgen, die heute nicht vor Ort waren oder sein konnten. Darunter auch die vier Männer, die gefangen genommen wurden, Colonel Rosso, der das Geschehen auf Yuma koordiniert hatte, zudem kamen auch militärische Erste Hilfe einheiten, die nicht selten unter Lebensgefahr den Offizieren halfen und damit das Leben derer retteten. Saber stellte sich wieder zu seinem Team, der Stolz strahlte aus ihm, ja er hatte das beste Team, zu dieser Aussage würde er immer stehen! Der Abmarsch erklang, die Kapelle lief über den Platz und positionierte sich seitlich, die Einheiten aus Jarr setzten sich als erstes in Bewegung. Es folgten die Delegationen aus England, Frankreich, Amerika, Japan und die des Oberkommandos. Das Schlusslicht bildeten kleinere Verbände aus weiteren Ländern, die ebenfalls heute vertreten waren. Team Ramrod sollte weiterhin auf der Tribüne stehen bleiben, sie wurden zum schluß einzeln und gemeinsam eingeblendet, die vier standen für das Kavallerie Oberkommando des neuen Grenzlandes, vier junge Menschen ihr Friedenswächter Ramrod, es war Freundschaft was sie verbindet und erfolgreich machte. Die vier sollten sich jetzt in Bewegung setzen. Colt hatte das Gefühl, auf weichen Boden zu gehen, denn das alles gerade hier würde er wohl erst in einigen Tagen begreifen. Nebeneinander liefen sie an der königlichen Tribüne vorbei, danach folgten die Besucherterrassen, von denen gewunken wurde. Mit niemand anderem würde Colt hier gerade langlaufen wollen, hier gehörte er hin, hier war sein Platz, zwischen seinen Kameraden und besten Freunden! Die Zeremonie war ein beeindruckender Abschluss der Feierlichkeiten. Die vier erreichten das Ende des Platzes hinter der großen Leinwand, mit Jubel wurden sie empfangen. Die vier umarmten sich, nach dieser Anspannung. Daniel lief direkt auf April zu, Fireball wurde von seinem Großvater und Royu gratuliert, Colt hatte sowieso keine Chance, die Jungs entführten ihm direkt, nicht einmal eine Locke war mehr von ihm zu sehen. Edward umarmte seinen Sohn, ja das ging ihm ans Herz, was vor wenigen Minuten hier geschehen war. Ab heute kannte das Grenzland seine Helden - die mutigen Männer und Frauen, die Tag für Tag dienten und es so beschützten. Team Ramrod, das bisher vom Oberkommando weitgehend abgeschirmt wurde, hatte endlich offiziell seine Gesichter gezeigt und eine Persönlichkeit bekommen. Sie waren nicht mehr nur Namen in Berichten, sondern lebendige Individuen, die mit Stolz und Hingabe ihre Aufgabe erfüllten. Das Grenzland konnte nun sehen, wer die Mitglieder waren und wie sie den Frieden verteidigten.
 

Die Besucherterrassen leerten sich langsam. Sincia und Robin beschlossen als letztes die Tribüne zu verlassen, um mit ihren Männern gemeinsam den Rückzug anzutreten. Sincia schaute gedankenverloren zur Leinwand, auf der gerade die zusammengeschnittenen Highlights des Tages gezeigt wurden. “Verrückt!”, kam es von Robin, die vor allem die mediale aufmerksamkeit überhaupt nicht gewohnt war, denn auch sie war keine unbekannte mehr, sie wurde gezeigt bestimmt auch erwähnt, als Frau von Bill Wilcox der ab heute ein Sergeant war, was das bedeutet, wusste Robin nicht, musste sie zugeben. Sie fragte Sincia, schließlich hatte sie mehr Einblicke über die Ränge in ihrem Beruf. Sincia nickte und erklärte es der Lehrerin: “Er deckt jetzt alle Ränge der Unteroffiziere ab und ist verantwortlich für die Moral, das Wohlergehen und das Benehmen aller ihm unterstellten Ränge. Der Sergeant ist im Normalfall der dienstälteste Unteroffizier einer Einheit, das trifft zufälligerweise sogar zu.” Beide lachten: “Aber er untersteht direkt dem Einheits-Befehlshaber, also Richard! Und da er steigt von OF-1 auf OF-2 auf, das bedeutet auch eine andere Gehaltsklasse!” Letzteres zwinkerte Sincia Robin zu. Robin musste etwas lachen, aber schüttelte darauf wieder mit ihrem Kopf: “Ich kann es nicht fassen, das alles innerhalb eines Jahres!” Sincia verstand: “Ich vermute, dass das alles längst überfällig bei Colt war!”, begann Sincia Robin, sah die braunhaarige Frau neben sich an. “Wäre er von Anfang an Offizier gewesen, wäre es genauso gekommen!”, war sich Sincia ziemlich sicher: “Und der Sergeant passt doch klasse zu ihm! Denn eines kann er, zuhören, bestärken und er ist immer darauf bedacht, dass es fair zugeht!”, zählte Sincia nur einige Eigenschaften des Cowboys auf, die ihr gerade spontan einfielen. Robin nickte, genau das war ihr Colt!
 

Der Platz leerte sich und wurde bereits für den Abend vorbereitet, hier gab es heute eine große Party für die Bevölkerung zur Hochzeit des Kronprinzen.
 

Die ersten Busshuttles brachten die Offiziere zurück auf das Militärgelände, einige würden ihren Dienst für die Nacht antreten, andere würden sich der feiernden Bevölkerung anschließen. Auf dem Gelände selbst war keine Feier geplant, doch die Truppen, welche vor Ort bleiben sollten, planten, sich vor den Unterkünften zu treffen. Colt hatte andere Pläne, er würde es sich mit Robin auf dem Sofa gemütlich machen. Als alle ihre Pläne mitteilten, beneidete Fireball alle um sich herum vollends. Ihm wäre Party, zusammensitzen oder das Sofa lieber als mit seinen Eltern auf die Feier im Palast zu gehen, "Warum stand er überhaupt auf der Gästeliste?”, fragte er sich heute zum bestimmt hundertsten Male. “Hey Kurzer, hast du Flügel bekommen? Zeig mal her!”, grinste Dave und sah sich die Wings genauer an. Die umstehenden lachten, aber beglückwünschen jetzt auch ihm. Fireball sah sich fragend um: “Ja, aber so wie es ausschaut, hat man mit dem Fliegen einer Seifenkiste bessere Aufstiegschancen!” Colt grinste seinem Hombre breit entgegen. Saber schüttelte etwas ungläubig mit seinem Kopf. “Nee, Kurzer, du brauchst einfach nur mehr Wind unter deinen Flügeln!”, sagte einer und griff nach Fireball, dieser hatte keine Chance zu reagieren und er hob auch schon ab und wurde über die Köpfe hinweg gereicht. “Da fliegt er, mein Adjutant!”, sagte Saber Kopfschüttelnd, musste darauf aber lachen und ging der Gruppe nach. “Jedenfalls können sie in ihrer Laufbahn vermerken, einen gehabt zu haben!” Der Schotte nickte Royu zu, der etwas spöttisch das Treiben beobachtete. Sie erreichten die Tribünen, Fireball war auch wieder sicher gelandet, dieser das konnte Saber erkennen, stand etwas zerzaust neben Colt, die beiden unterhielten sich. “Werde ich sie heute Abend auch sehen?”, fragte Saber. Royu winkte ab: “Nein, ich bin ab jetzt einfach nur Royu!” Saber verstand! “Genießen Sie Ihren Abend zu zweit!”, verabschiedete sich Royu. Saber nickte und ging zu seinen Pappenheimern, die auf ihn zugelaufen kamen. April hatte sich wohl schon verabschiedet, musste Saber feststellen. “Lasst uns die Ladys holen!”, sagte Colt und die drei steuerten die Besuchertribüne an.
 

Colt zog sich zuhause als erstes die Uniformjacke aus und lockerte seine Krawatte! Bevor er Robin half. Die gute war einfach nur froh, endlich aus diesen Schuhen rauszukommen! Colt half Robin ganz gentlemanlike aus ihren Sachen. Seine Liebste muss vollkommen fertig sein, das lange sitzen und zum Teil auch stehen, fiel Robin im Alltag zusehends schwerer. Er wusste, sie hatte es für ihn getan, obwohl sie dem Militär immer noch wenig abgewinnen konnte! “Danke Cowboy!”, küsste sie ihn und ging ihm durch seine Locken. Colt grinste zwischen den küssen: “Ist jetzt später?”, fragte er und zog sie näher zu sich heran. Robin löste sich ein wenig und öffnete seine Krawatte und warf sie auf das Bett. “Cooooooolt, die Konsole geht nicht!”, frustriert, ließ der Cowboy seinen Lockenkopf hängen. Robin gab ihm einen Kuss auf die Wange: “Bis später, Cowboy!” sagte die Lehrerin und verschwand im Badezimmer. Colt atmete tief ein. “Coooolt!”, hallte es erneut durch das Haus. “Also später..!”, murmelte er vor sich und rollte mit seinen Augen, als er das Schlafzimmer verließ. “Ich bin ja unterwegs!”, kam es etwas gereizt und verschwand in Joshuas Zimmer. Der Alltag bei den Wilcoxs war keine 30 Minuten, nach dem Ereignis, das Colt eine Adrenalin Dusche verpasst hatte, wieder eingezogen.
 

Saber hielt seine Tochter im Arm und freute sich einfach gerade, nur bei ihr zu sein! Viele Glückwünsche seitens der Schwestern und Ärzte wurden ihm entgegengebracht, als Sincia und er das Krankenhaus und die Station betraten. So wie es aussah, war auch hier alles nebenbei am TV verfolgt worden. "Bald geht es nach Hause, freust du dich schon?”, fragte er Sara die ihn neugierig betrachtete. Die Situation holte Saber langsam wieder runter, die Ereignisse beim Aufmarsch hatten ihn doch sehr gegriffen.Es tat gut gerade etwas Normalität, die diese Situation für ihn durchaus wahr, um sich zu haben. Sincia streichelte ihrer Tochter über das kleine Köpfchen, auf dem immer mehr weiche rot blonde Haare erschienen und küsste sie und danach ihren Mann. Lange konnten sie nicht bleiben, sie mussten sich bald für den Abend zurecht machen. Auf den sie sich freuten, die Abwechslung tat Sincia gut, auch wenn sie gerade doch lieber bei Sara bleiben würde. Sabers Mutter, die gerade eine kleine Pause im Park machte, hatte alles im Griff, sie liebte es, sich um ihre Enkeltochter zu kümmern, würde sie sich doch bald schon von der Kleinen wieder verabschieden müssen.
 

Der Abend brach schnell herein. Die Damen strahlten und zupften sich, bevor sie aus dem Wagen stiegen, noch ein letztes Mal zurecht. Draußen vor dem Eingang zum Ballsaal bildete sich ein kleiner Stau mit vielen schwarzen Limousinen. Jeder hatte seine Ankunftszeit und bis jetzt verlief alles ohne größere Verzögerungen. Jeder wurde persönlich von dem Wegemeister des Palastes empfangen. Pargen begleiteten die Gäste in den Palast. Prinz Roland und seine Frau ließen es sich nicht nehmen, vor dem Festsaal ihre geladenen Gäste herzlich zu begrüßen, geduldig nahmen sie die vielen Glückwünsche entgegen. Die Feier fand wie die Trauung ohne Uniformen statt, somit konnte später ausgiebig gefeiert und sich untereinander besser kennengelernt werden, ohne dass ein Rang dazwischen stand. “Der Earl von Aventalot mit Familie!”, stellte der Sekretär Edward, Saber und Sincia vor. Edward und Saber erschienen im traditionellen Kilt, der Dresscode besagte, dass traditionelle Kleidung sogar erwünscht war. Sincia trug ein schlichtes, knöchellanges, elegantes Abendkleid mit rosa-grauen Farbverlauf. Noch immer war ihr die neue Umgebung und dem Parkett auf dem sie sich von nun an bewegen würde Fremd, doch sie musste zugeben, sie genoss diese Aufmerksamkeit und vor allem das Ambiente, denn wer konnte schon sagen auf einer königlichen Hochzeit zu den engsten Gästen gehört zu haben? Und an Sabers Seite fühlte sie sich sicher! Nach der Begrüßung begleitete sie ein Page in den Saal und zu ihrem Tisch. Sincias Augen glänzten bei diesem Anblick, der eigentliche Ballsaal strahlte in seiner vollen Schönheit. Jedes Mädchenherz konnte hier nur Purzelbäume schlagen, dachte sie. Roland und seine Frau hatten ihr Salbei Farbkonzept auch hier beibehalten, das sich im Raum mit kleinen goldenen Akzenten wiederfand. Die zahlreichen großen runden Tische boten Platz für jeweils 11 Personen und waren mit eleganten hohen Kerzenständern und kunstvollen Blumenbuketts dekoriert. Die tiefhängenden Kronleuchter sorgten für ein angenehmes Licht, das den sonstigen Ballsaal mit seinen 5 Meter hohen Fenstern erhellte. Die leichte klassische Musik des Orchesters trug zusätzlich zur festlichen Atmosphäre bei. Ihr Tisch befand sich mittig an der Fensterfront. Saber stellte Sincia ihren Stuhl zurecht und sie setzte sich. Getränke wurden serviert. “Ist alles in Ordnung?", fragte er mit einem liebevollen lächeln. Er konnte sich gut vorstellen, wie überwältigend diese Umgebung und die ganze Situation für Sincia sein musste. Sie nickte: "Ja, ich lasse gerade alles auf mich wirken, es ist wundervoll!” Der Schotte ließ seinen Blick durch den Saal schweifen, der sich allmählich füllte.
 

Colt saß kauend am Hochtisch in der Küche und zappte durch die Fernsehkanäle, das Programm bestimmte, die Hochzeit. Sich ständig wiederholende Zusammenfassungen und Analysen. Genüsslich biss er von seinem gebastelten mega Sandwich ab und nickte dem Monitor zu. Da standen sie vollkommen überfahren, für Colt fühlte es sich immer noch weit weg an, doch er war jetzt ein Sergeant, damit hatte er alle Unteroffiziersränge durchlaufen innerhalb von 12 Monaten und befand sich jetzt auf der Schwelle zum Oberoffizier. “Tja, ein zurück gibt es jetzt nicht mehr!”, ging es ihm durch den Kopf und biss erneut von seinem Brot ab. “Wie spät ist es Cowboy?”, fragte Robin, als sie die Küche betrat. “Neufem Uhr!”, gab Colt kauend Auskunft und schaute dabei weiter auf den Monitor. “Ich bin dann weg, Wir wollen bei Lycene im Garten Zelten!”, flitzte Joshua an ihnen vorbei. “Pfüff!”, kam es vom Cowboy. Robin lief ihrem Bruder schnell nach, um sich von ihm richtig zu verabschieden. Colt steckte sich den letzten Bissen in seinen Mund und kaute genüsslich auf, als sein Blick erneut auf die Uhr fiel, sprang er auf: “Weib!”
 

Auf dem Bankett, in einem anderen Teil des Palastes, wurde das Dinner gerade beendet und man ging zum Tanz über. April genoss es in ihrem gelben, mit Rüschen abgesetzten neuen Ballkleid über die Gänge zu spazieren mit Daniel an ihrer Seite. Charles beobachtete die beiden: “Bonsoir, comment allez-vous, monsieur Eagle!”, Charles stand auf und begrüßte Madam Petit, die er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und lud sie direkt zum Tanzen ein.
 

Saber stellte Sincia Captain Hikari und seiner Frau vor, darauf gleich Général Charlier, der ebenfalls mit Gattin am Tisch platziert worden war. “Hilf mir!”, flüsterte Fireball, als er sich neben den Schotten stellte. Saber musste grinsen, wusste er doch nur zu gut, dass diese Umgebung seinem Piloten überhaupt nicht zusagte. “Versuche es zu genießen!”, flüsterte Saber Fireball zu, der Japaner rollte innerlich mit seinen Augen: “Was soll ich hier genießen, ich habe gefühlt hunderten Menschen in den letzten 30 Minuten die Hand geschüttelt, das konzept dahinter verstehe ich trotzdem noch nicht, ich werde davon nicht 90 prozent wiedersehen!”, redete sich Fireball seinen Frust ab. "Vielleicht jetzt noch nicht!”, versuchte Saber seinen jungen Freund zu beschwichtigen. "Ach, kennst du hier alle?”, fragte Fireball seinen Freund und Boss. Saber schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, aber sie mich und auch dich!”, begann der Highlander. Fireball blickte in den Saal und hörte weiter zu. “Das hier sind Menschen aus Politik, Wirtschaft und Militär, alles läuft hier ineinander, wie ein Band, das geknüpft wird, es können Kontakte entstehen, die man irgendwann benötigt, so rum oder so rum, verstehst du?”, versuchte Saber seinem jungen Freund die Bedeutung und den Nutzen des Hierseins näherzubringen. Fireball pustete Luft aus: “Schön und gut, doch was soll ich dann hier?” Saber musterte seinen Piloten und sagte etwas ernster: “Weil du der Sohn deines Vaters bist!” Fireball zog leicht seine Augenbrauen zusammen. Saber ging zum Tisch und nahm Platz. Fireball dachte einige Momente über das Gesagte nach und trat ebenfalls an den Tisch.
 

Colt warf die Decke über Robin und sich, diese intime Zweisamkeit, hatten sie seit Wochen schon nicht mehr genossen. Ständig war irgendwas gewesen, oder sie waren nie wirklich allein. Aber jetzt, heute würden sie allein sein, um so mehr schätzten sie diesen Moment. “Die Stärkung tat dir gut, Cowboy!”, neckte Robin. Colt strich sich durch seine Haare: “Eigentlich soll man ja keinen Sport nach dem Essen machen.”, ärgerte er sie zurück. Robin lachte und zog ihn zu sich und sie verfielen in einen langen Kuss.
 

Im Ballsaal hielt König Jarred nach dem Dinner eine Rede mit vielen Anekdoten, über den Spagat zwischen Vater und König sein, vor allem sein baldiges Großvater sein, war der Mittelpunkt seiner erheiternden Rede. Ein Applaus ging durch den Saal, damit war das Geheimnis gelüftet, das königshaus Jarr bekam Nachwuchs.
 

Der Tanzbereich im angrenzenden Saal wurde freigegeben, die Gäste verteilten sich. Fireball nutzte die Gelegenheit, um etwas Abstand von dem ganzen klimbim zu bekommen. Er bog in einen schmalen Gang ein und stieß dort beinahe mit jemandem zusammen. “Oh, entschuldigung!”, sagte er schnell und erkannte erst dann, wem er da fast über den Haufen gerannt hatte. Prinz Roland, der, so wie es aussah, dieselbe Idee des kurzzeitigen Rückzugs hatte. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den beiden aus. Fireball blickte sich um und darauf zu dem Prinzen: “Also, nun ich wollte mich für mein unangemessenes Verhalten vor zwei Jahren entschuldigen!”, begann er etwas zögerlich, aber nun war es endlich raus! Roland verschränkte seine Arme vor der Brust und musterte Fireball, der ihn nicht nur einmal frech und unangemessen betitelt hatte. Nach Augenblicken der Stille formte sich auf Rolands Gesicht ein Lächeln. “Nun, isch nehme deine entschuldigung an!”, sagte er in seinem immer noch sehr verankerten französischen Akzent. Fireball nickte: “Okay, danke!” und die beiden liefen wieder Richtung Hochzeitsgesellschaft. “Und danke für die Einladung!”, fügte Fireball noch mit an, das hatte er ja fast vergessen. “Isch atte keine wahl, wenn es nach mir ginge, wären wir schon weg!”, öffnete sich Roland ein wenig. Fireball lachte: “Ja, wenn es nach mir ginge, wäre ich auch nicht hier!” Roland blickte zu seinem begleiter: "Isch schätze diese Erlischkeit an dir!”, gestand Roland. Der japaner sah etwas verwirrt neben sich, als sie wieder in den Hauptgang traten. “Ist der Akzent eigentlich echt?”, fragte Fireball, was ihn schon seit der ersten Begegnung beschäftigte.
 

Saber und Sincia tanzten einen Walzer nach dem anderen. Sincia genoss das Märchenhafte um sich herum, vergessen waren in diesem Moment die Sorgen, Ängste und das Ungewisse. Sincia konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal so ausgelassen mit Saber war. Von diesem Abend würde sie noch lange zehren, war sie sich sicher!

Am anderen Ende des Saals war ein Gespräch im Gange, der Mittelpunkt war die Hochzeit und die Erwartung des Nachwuchses auf Jarr. Aus Jarred strahlte die Freude darüber, obwohl er schon Großvater war, war so ein kleiner Neuankömmling immer ein Grund zur Freude! Die Glückwünsche darüber rissen nicht ab, so auch in dieser Runde.
 

Doch entfachte immer wieder eine Diskussion über die Outrider und deren plötzliches Erscheinen. Derzeit werden die bewohnten Planeten mit Patrouillen und schnell aufgebauter Militärpräsenz überwacht. Sollte ein Außenposten Outrider Aktivitäten melden, können die umliegenden stationierten Einheiten als Verstärkung agieren. Doch auf Dauer würde dies kein Zustand sein und das neue Grenzland unattraktiv machen. Dessen waren sich alle Anwesenden bewusst. Es hingen nicht nur die wirtschaftlichen Interessen dahinter, auch die Expansion und vor allem die Rohstoffe der industriell genutzten Planeten waren von ausschlaggebenden Wert, auch um überhaupt einige Planeten nutzbar zu machen. Das neue Grenzland muss auf jeden Fall in der Zukunft wieder autonom agieren. “Um so eine Truppenstärke, wie wir sie zur Zeit haben, aufzubauen, benötigt es weiterhin Zeit, vor allem müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, gute Offiziere zu finden und auszubilden!”, erklärte Hikari der Runde, denn ohne die Unterstützung der Delegationen der Erde wäre dieses Aufgebot, welches das Grenzland in diesen Zeiten benötigt, nicht gewährleistet. Es wurde zustimmend genickt. “Jedoch sollten wir die wirtschaftlichen Aspekte nicht außer Acht lassen, der Ausbau der Infrastruktur muss weitergehen!", warf ein Finanzier ein. "Eine Infrastruktur, die nicht sicher ist, nützt in erster Linie niemanden!”, konterte ein anderer. “Natürlich, werden wir das Oberkommando weiterhin unterstützen, doch wo keine Kadetten, da kein Militär, oder wie sehen Sie das Mr. Hikari!”, gab einer das Wort an Shinjiro, der bis jetzt nur mit einem halben Ohr zugehört hatte. “Es zieht niemand freiwillig in einen Krieg, der bereits am laufen ist!”, sagte Hikari Richtung des Tycoon der größten Waffenindustrie des Grenzlandes. “Und doch, gab es auf den Planeten, die angegriffen wurden, die meisten Gesuche!”, warf dieser zurück. Shinjiro nickte einige Male und blickte in die Runde: “Rache, ist die falsche Voraussetzung, ein Soldat oder Offizier des neuen Grenzlandes zu werdenh!", erklärte Hikari knapp. Zustimmendes nicken, war die Antwort. "Und doch unverzichtbar, in der jetzigen Lage braucht es unerschrockene Männer an den Waffen!", warf der Tycoon der “NG-Technologies” darauf ein. “Darum geht es doch gar nicht, wir kämpfen für die Menschen, die im neuen Grenzland mit ihren Familien in Ruhe leben möchten. Die Typen, die nur aus Rache kämpfen, schießen auf alles und jeden und würden vor genau diesen Menschen auch keinen Halt machen und willkürlich handeln. Wir brauchen Soldaten, die wegen des Grenzlandes kämpfen, es lieben und verteidigen und im Vorfeld wenn möglich diese verhindern und nicht noch anheizen." Stille entstand und die Herren musterten den jungen Mann, der sich in das Gespräch so energisch eingemischt hatte. Hikari verschränkte seine Arme und musterte seinen Sohn neben sich, dem ein großes “Ups” auf der Stirn stand.. Fireball verstummte kurz, doch blieb er auf seinem Standpunkt. Nach wenigen Augenblicken der Stille spürte er eine Hand auf seiner Schulter: “Ich unterstütze diese Worte und die Einstellung meines Piloten!”, hörte Fireball Sabers Stimme neben sich. Captain Hikari blickte zu seinem Captain-Major und der Runde hin und her, beschloss aber, sich erst einmal zurückzuhalten. “Hört, Hört!”, sagte ein General der Erde und nickte den Schotten zu. “Sehr schöne, zwar nicht angemessene Worte, doch aus Ehre, mein junger Freund, gewinnt man keine Schlachten, da geht es am Ende immer um die größte Waffengewalt, oder zweifeln sie das an?”, fragte ein weiterer Wirtschaftsboss. Fireball dachte nach und musterte die vereinzelten Typen, die da überheblich vor ihm standen. “Natürlich nicht, doch sie können auch nur Waffen produzieren und Geld verdienen, wenn ihre Fabriken sicher sind! Und allein aus Ehre heraus gewinnt man keinen Krieg, das ist richtig! Allerdings sollten die eigene Ehre und die eines Soldaten ein wichtiger Grundsatz sein, den es seit Jahrhunderten in den verschiedensten Armeen gibt. Ein Soldat verpflichtet sich, sein Land, seinen Planeten von mir aus auch das ganze Universum zu verteidigen und das eigene Leben im Dienst der Nation zu riskieren, das muss jedem klar sein, bevor man den Abzug betätigt. Es gibt Gesetze, die zu respektieren sind, genau wie ein Verhaltenskodex, der oft militärische Werte wie Loyalität, Pflicht und vor allem vom Respekt seines Gegners geprägt sind. Das schließt die Behandlung von Kameraden, Gefangenen und Zivilisten ein.”, sprach Fireball voller Überzeugung, die Worte kamen einfach so aus seinem Mund. Saber nickte und fügte hinzu: “Und diese Grundsätze hat niemand im Herzen, der aus Rache heraus handelt, Vergeltung ist, da sind wir uns hoffentlich alle einig, ein niedriges Gefühl, das, selbst wenn es beendet ist, nicht befriedigt sein wird!”, beendete Saber den kleinen Vortrag. Fireball pustete alle Luft aus seinen Lungen. Die umstehenden musterten die beiden jungen Männer sichtlich beeindruckt. Ein älterer Herr hob sein Glas: “Meine Unterstützung wird das Oberkommando auch weiterhin genießen, wenn aus dieser Schmiede solche Offiziere sprießen!” Der Tycoon trank sein Glas leer und nickte: “Dann hoffen wir, dass sie die Outrider dahin schicken, wo sie hingehören! Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie etwas benötigen!”, sagte er und verließ die Gruppe. Captain Hikari, der immer noch mit verschränkten Armen neben seinem Sohn und Saber stand, drehte sich den beiden Wortführern etwas fassungslos zu. “Sir!”, kam es von Saber nickend. “Mr. Lancelot!”, erwiderte der Captain und begab sich schweigend in den Saal. Saber und Fireball sahen sich an.
 

April und Daniel spazierten durch den öffentlichen Teil des Palastparks und ließen den Abend ausklingen. “Es war ein schöner Abend!”, bemerkte April, Daniel nickte zustimmend: “Er war schön, weil du hier bist!”, erwiderte er mit einem warmen Lächeln. April blickte zu Daniel und wurde etwas betrübter: “Wir haben einen Ab-befehl bekommen, es geht wieder zurück nach Yuma!”, teilte die Blondine ihrem Freund mit. Daniel lächelte beruhigend. „Die Detroit wird als Truppenunterstützung für einige Zeit auf Yuma stationiert werden.“ Aprils Gesicht entspannte sich ein wenig. Obwohl sie wusste, dass die Stationierung zeitlich begrenzt sein würde, wie sollte es dann weitergehen, missen wollte sie den braunhaarigen Navigator nicht mehr. Hey, mach dir jetzt noch keine Gedanken. Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt. Es bringt nichts, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Wir nehmen, was kommt, wenn es so weit ist!“, sagte Daniel ruhig. April nickte und war dankbar für seine beruhigenden Worte. “Ok, freuen wir uns auf die gemeinsame Zeit auf Yuma, es gibt noch mehr Orte dort, die ich dir zeigen möchte!”, sprach April jetzt schon wieder mit einem Lächeln. “Oh, eine Insider-Führung! Doch ich muss dir gestehen, ich bin ein hoffnungsloser Kulturbanause." gestand er. “Na dann komm!”, sagte April entschlossen und zog Daniel mit sich. “Wohin?”, fragte der Amerikaner leicht verwirrt. “Dir Kultur beibringen!”, antwortete April lachend.
 

Saber trat auf den Balkon des Ballsaals, um fünf Minuten durchzuatmen. Sincia wurde im Kreis der Frauen gut aufgenommen und war immer noch in verschiedene Unterhaltungen vertieft. In zwei Tagen ging es wieder zurück nach Yuma, der Homebase der Star Sheriffs und seit Jahren auch sein Zuhause. Er schätzte das Leben in Yuma, doch etwas brachte dieser Planet ihm nicht entgegen, das Gefühl von Heimat wollte sich in den letzten Jahren einfach nicht einstellen. Yuma war sein Zuhause, doch seine Heimat waren die Highlands. Gerade in den letzten Stunden, seitdem er diesen Kilt trug, wurde es ihm immer bewusster, wie wichtig die wahre Homebase war, für jeden einzelnen Menschen im neuen Grenzland, würde es immer der Planet Erde sein. Genau das spiegelte sein Team wider: Sie waren vier junge Menschen, aus den unterschiedlichsten Teilen der Erde, jeder mit seiner eigenen Geschichte, Sprache und Kultur. Genau das muss es sein, warum es so ein großes Interesse an Team Ramrod gab: "Gut, sie waren auch das beste Team!”, als ihm dieser Satz durch sein Kopf huschte, musste der Schotte schmunzeln. “Das war eine außergewöhnlich eindrucksvolle Grundsatzerklärung!”, wurde Saber aus seinen Gedankengängen gerissen und drehte sich etwas erschrocken um. “Entschuldigung Richard, ich wollte sie nicht erschrecken!” Saber lächelte und erwiderte: „Nein, Eure Hoheit, Sie haben mich nicht erschreckt. Ich habe nur nachgedacht.“ Der König nickte und meinte: „Ja, frische Luft tut bekanntlich immer gut.“ Saber trat einen Schritt vom Balkongeländer weg. “Es ist viel Verantwortung!", sagte Jarred wissentlich und ging auf das steinerne Geländer des Balkons zu. Der Schotte nickte Stum: “In letzter Zeit, ja, jedoch soll es nicht den Anschein erwecken, dass ich der Sache nicht gewachsen bin!”, erklärte Saber. Der König legte seine Händer auf das kühle Gestein und blickte in den beleuchteten Schlossgarten: "Oh, daran zweifelt niemand, Richard!”, sagte der König mit Überzeugung. Saber antwortete: „Danke, Eure Hoheit, für Ihr Vertrauen.“ Jarred nickte dem Highlander zu. “Ich muss zugeben, ich hatte bei unserer ersten Begegnung sehr viele Zweifel, ihnen gegenüber!”, gestand Jarred. Sabers Augen weiteten sich ein wenig. Jarred lachte kurz auf. “Doch was ihr Team in den letzten Jahren geleistet hat, zeigt trotz der manchmal eher unkonventionellen Mittel etwas bemerkenswertes auf.” und Jarred drehte sich Saber zu. “Und was genau, eure Hoheit?”, wollte Saber wissen. Jarred lächelte: “Genau das was da drinnen stattgefunden hat, sie standen fest hinter ihrem Piloten! Niemand hatte auch nur eine Chance etwas dagegen zu sagen!", erklärte Jarred, Saber nickte ernst und erwiderte: „Sir, ich stehe zu meinem Team. Shinji hat vielleicht etwas gesagt, das nicht dem Rahmen entsprach, doch er hat niemanden vor den Kopf gestoßen.“ Jarred fand Sabres Antwort überzeugend und meinte: „Es zeigt das Können eines echten und erfahrenen Befehlshabers.“ erwiderte Jarred nach Sabers Worten, die fest und überzeugend kamen. Es blieb einige Augenblicke still zwischen den beiden. “Erfahren, Sir?”, unterbrach Saber die Stille. Jarred nickte: “Ja, sie haben bis jetzt alle ihnen gestellten Aufgaben, Herausforderungen mit Bravour gemeistert und damit meine ich nicht nur die militärischen!”, sprach Jarred sehr offen mit dem jungen Captain-Major. Saber musterte den älteren vor sich: “Eure Hoheit, ich…”, begann er, doch er wurde von Jarred unterbrochen: “Richard, nicht alles benötigt eine Erwiderung, nehmen Sie es einfach so hin!” Saber nickte. “Es steht in ihrem Blut, oder kennen sie noch jemanden, der in ihrem Alter zwei Teams leitet, in einem Militärstab agiert und ein Captain-Major ist?”, fragte Jarred nach seinen Aufzählungen fordernd. Sabers Augenbrauen gingen langsam nach oben. Jarred nickte und wandte sich zum Gehen. Saber sah den König nach und atmete tief ein und aus und ließ die Worte des Königs auf sich wirken.
 

“Der Abend war endlich vorbei!”, dachte sich Fireball, als er mit seinen Eltern in einer Limousine saß, die sie nach Hause fahren sollte. Der Wagen nahm jedoch eine andere Route und fuhr in den Drive-in eines großen Fast-Food-Restaurants. Hitomi und Shinjiro blickten sich fragend an und darauf zu Shinji, der ein breites Grinsen auf den Lippen hatte. „Wollt ihr auch etwas?“, fragte er und gab seine Bestellung auf. Die Frage brachte Hitomi zum Lachen. Das Essen wurde durch das Autofenster gereicht, Fireball gab dem Fahrer seine bestellte Cola und die Limousine fuhr weiter. Fireball biss genüsslich in seinen Burger und sagte zwischen zwei Bissen: "Endlich was Richtiges zu essen!" - „Was Richtiges?“, wiederholte Shinjiro und beobachtete seinen Sohn. „Was hast du noch da drin?" fragte plötzlich Hitomi und griff nach der Tüte. Shinjiro blickte zwischen den beiden hin und her, lehnte sich zurück und schüttelte amüsiert einen Kopf.

Welcome Home Star Sheriffs

Ramrod setzte zwei Tage nach der Hochzeit auf der Landebahn des Kavallerie Oberkommandos auf. Fireball ließ den Friedenswächter bis zum Ende ausrollen. Alle an Bord sollten die Ankunft auf Yuma voll auskosten! Ihre Blicke schweiften über das vertraute Gelände, die Schiffe, Jets und Gebäude, es fühlte sich tatsächlich wie ein nach Hause kommen an. Sie bekamen ihre Stamm-Parkposition zugewiesen! Saber, Colt, Fireball und April verließen ihr Schiff nicht über die Gangway, sondern über die Rampe und atmeten erst einmal die Luft Yumas ein. Der Himmel war blau und die Sonne schien. Es war ein schöner Herbsttag, der sie willkommen hieß. Die vier begaben sich in das Hauptgebäude, wo sie erwartet wurden. Sie hatten viel zu erzählen und waren gespannt darauf, wie sich die Dinge in ihrer Abwesenheit entwickelt hatten. Nach dem kurzen Zusammensitzen mit alten Bekannten landete die Detroit, an Bord befanden sich Robin und Joshua, der Cowboy verabschiedete sich als erster aus der Runde, er wollte seine Familie sofort auf die Farm bringen, damit sich Robin ausruhen konnte! Die Peacekeeper mit dem First Grand an Bord landete nahezu gleichzeitig mit der Hiasu, der japanischen Delegation. Die Jets von Captain Lorenz wurden im Laufe des Tages erwartet.
 

Saber war der nächste, der sich 30 Minuten später verabschiedete, Sara und Sincia waren soeben im Krankenhaus eingetroffen. Im Krankenhaus angekommen, ließ sich Sara gar nicht beruhigen, der Flug und alles drum herum muss einfach zu viel für die Kleine gewesen sein, erst als alle Schwestern und Ärzte, nach der ganzen Aufnahmeprozedur das Zimmer verlassen hatten, beruhigte sich die Kleine erst langsam wieder. Saber hielt seine Tochter in seinen Armen, um ihr die nötige Sicherheit zu geben, bis sie einschlief.
 

“Boh, ist das schön!”, rannte Joshua aufgeregt auf das Haus zu. Robin stand ganz ergriffen neben Colt. Der Cowboy hielt seine Robin im Arm und ließ den Anblick des weißen Farmhouses auf sich wirken. Es war noch schöner und größer als in ihrer Vorstellung! Das war tatsächlich ihr Zuhause. Langsam stiegen sie die Veranda hinauf. “Eigentlich sollte ich dich über die Schwelle tragen…”, begann Colt und wurde von Robin unterbrochen: “Sprich bloß nicht weiter, Cowboy!”, lachte Robin.

Gemeinsam schritten sie über die Schwelle ihres neuen Zuhauses, und in diesem Moment fühlte es sich an, als würden all die Abenteuer und Herausforderungen, die sie bisher erlebt hatten, in einem sicheren Hafen enden. Joshua stürmte an den beiden vorbei: “Ich suche mir ein Zimmer aus!”, rief er, als er durch das große Wohnzimmer rannte. Die Sonne schien durch das Fenster und beleuchtete den großen hellen Raum, der so einladend und warm wirkte. Robin betrat ihre Küche und strich mit ihren Fingern über die Fronten im zarten Mintton, diese gaben den hellen Holzwänden einen beruhigenden Farbtupfer. Es war alles so, wie sie es sich gewünscht hatte, es roch nach frischem Holz, sie öffnete das Fenster über der Spüle und blickte hinaus. „Unser Zuhause“, sagte Colt und schaute sich um. Er spürte ein Ankommen in seinem Herzen. Hier würde seine Familie ein sicheres Zuhause haben. Robin lächelte und ging zu Colt und legte ihren Kopf an dessen Schulter. „Ja, unser Zuhause. Es fühlt sich so wunderbar an, hier mit dir zu sein, Colt.“ Der Cowboy drückte sie sanft an sich und küsste ihre Stirn. „Ich hätte nie gedacht, dass es so schön sein würde.“, kam es fast flüsternd von Robin so ergriffen war sie, obwohl sie noch lange nicht alles gesehen hatte, fühlte sie sich jetzt schon wohl. Colt nickte bestätigend. Beide wussten, dass viele Veränderungen und Abenteuer hier auf sie warteten, aber sie waren bereit, sich diesen Herausforderungen gemeinsam zu stellen, um in ihrem neuen Zuhause glücklich zu sein! “Das ist so Mega!”, kam Joshua die Treppe wieder hinunter. Colt und Robin, die vor dem großen Wohnzimmerfenster standen und hinaus blickten, drehten sich dem Jungen zu. “Na Partner, Zimmer gefunden?”, fragte Colt, Joshua nickte: “Ja und jetzt machen wir es uns gemütlich!”, schlug er vor und warf sich auf das Sofa. “Gute Idee!”, nickte Robin und setzte sich in den Sessel, über die ganze Aufregung, hatte sie ihre Erschöpfung ganz vergessen.
 

Captain Hikari, der nicht offiziell vor Ort war, wurde direkt nach der Landung von Colonel Rosso empfangen und erhielt bereits einen detaillierten Bericht über die jüngsten Entwicklungen im Oberkommando, während sie auf dem Weg zum Büro waren. Der Betrieb sollte störungsfrei weiterlaufen, durch die Truppenverstärkung war viel los im Oberkommando, es platzte sozusagen aus allen Nähten. Die Delegationen der Amerikaner und Japaner bekamen ihre Unterkünfte und Quartiere zugewiesen. Und beschlossen, sich erst einmal umzusehen, schließlich mussten sie sich im Ernstfall auskennen. Die meisten waren zum ersten Mal auf Yuma, das Oberkommando kannten sie meist nur aus dem TV oder militärischen berichten. Beeindruckt waren sie von der Größe, hier lief alles zusammen, um im neuen Grenzland militärisch operieren zu können.
 

Captain Hikari wurde herzlich von Misses Ellnys empfangen, die sich über seine Rückkehr und Anwesenheit freute. Sie erwähnte, dass sie zur Feier des Tages Kuchen und Kaffee für ihn und Colonel Rosso bereithielt. Shinjiro bedankte sich höflich und trat in sein Büro. Der Kaffee würde sicherlich helfen, während er sich mit Colonel Rosso auf die Einsatz Gespräche mit den Befehlshabern der Delegationen vorbereitete.
 

Die neuen Sicherheitsvorkehrungen im Kavallerie-Oberkommando beeindruckten Fireball, der an Ramrods Bugfahrwerk gelehnt stand und mit Aaiko hin und her schrieb. Die Shooter-Dächer über den Schiffen, die direkt mit dem Hauptgebäude verbunden waren, waren neuartige Schutzeinrichtungen, die die geparkten Schiffe bis zu ihrem Start bei Angriffen schützten, sie waren nicht nur funktional, sondern verliehen dem ganzen Komplex auch ein neues futuristisches Flair, fand er. Bald würde er das Oberkommando, wie er es vor drei Jahren vorgefunden hatte, nicht mehr wiedererkennen, musste er feststellen. Er klopfte dreimal gegen eines der riesigen Räder. Ramrod, sein Schiff war ein enger Vertrauter, ein Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine, die Verantwortung, dass alle heil landeten hing an ihm, das wurde ihm immer wieder, wenn er Ramrod physisch so nahe war, bewusst. Mit einem letzten Blick auf Ramrod machte er sich auf den Heimweg, um seiner Mutter vielleicht noch bei etwas zu helfen. Mechaniker und Vorfeldarbeiter wuselten um den Friedenswächter herum, um ihn einsatzbereit zu halten. Fehlerberichte gab es keine, der Friedenswächter war bereits auf Jarr durchgecheckt worden.
 

Zwei Wochen später.
 

Die Aufregung war groß auf der Wilcox Farm, bei Robin konnte es jederzeit soweit sein, das hatte der Arzt den beiden schon freudig vor einer Woche mitgeteilt, der Mini Cowboy lag in Startposition und Robin sehnte sich mittlerweile das Ende der Schwangerschaft herbei! Colt unterstützte seine Robin wo er nur konnte, sie sollte sich ausruhen, schließlich würde sie für die Geburt alle Kräfte benötigen. Saber und die anderen hielten dem Cowboy den Rücken frei. Colt war das nur recht, so konnte er sich um die letzten Handgriffe im und um das Haus kümmern. Er richtete zusammen mit Joshua dessen Zimmer ein und baute die Babymöbel auf. Täglich, so hatte Colt das gefühl trudelten neue Möbel ein, die Robin vom Sofa aus bestellte. Täglich fuhr auch Fireball nach Feierabend hinaus zur Wilcox Farm, um seinem Freund zu helfen und ihn auf dem Laufenden zu halten. “In der Scheune steht noch Zeug was ich aus Texas mitgebracht habe, einiges davon werde ich in meinem Büro aufstellen", erklärte Colt, nachdem Fireball fragte, welche Zimmer noch einzurichten waren, so langsam hatte der Japaner das Gefühl einen zweitjob als Möbelaufbauer zu haben. “Hör auf dein Sammelzimmer Büro zu nennen!”, warf Fireball darauf ein. Colt schob die Kisten und Styroporverpackungen zur Seite und grinste. “Los, jetzt drehen wir den Tisch!”, beschloss der Lockenkopf und umfasste eine Seite des Tisches. Gemeinsam drehten sie den schweren Holztisch um und bewunderten ihr Werk. “Feierabend!”, beschloss Colt. “Um die Stühle kümmere ich mich morgen.” fügte er noch hinzu und blickte zu den noch eingepackten Sitzmöbeln. “Oh, der Tisch passt super!”, sagte Robin begeistert, als sie ins Wohnzimmer kam und sich freute, dass auch endlich ein vernünftiger Esstisch im Haus war. Sie trug eine Schürze um ihren Bauch, Colt grinste, er liebte diesen Anblick. “Bleibst du zum Essen, ich habe Tex mex Pfanne gemacht.” fragte Robin Fireball. “Es riecht fantastisch, aber ich muss los, der Säbelschwinger plant morgen einen Ausflug zum Asteroidengürtel.” lehnte er höflich ab, obwohl er gerne geblieben wäre. Robin umarmte Fireball zum Abschied, Colt begleitete seinen Hombre hinaus. “Bis morgen!”, sagte Colt. Fireball grinste und stieg ins Auto. Der Cowboy nickte, er wusste, dass sich Fireball allein fühlte, auch wenn dieser es nicht zugab und meinte, dass ihm die Telefonate mit Aaiko reichten. Er ging zurück ins Haus und freute sich auf das leckere Abendessen.
 

Nachts um halb drei klingelte Fireballs Kommunikator ununterbrochen, ohne seine Augen zu öffnen, tastete er um sich, irgendwo muss das nervige Teil doch liegen, es kann doch unmöglich schon Zeit zum Aufstehen sein. Waren seine Gedanken, die er gerade so, im Halbschlaf, zusammen bekam. Er fand ihn neben seinem Kopfkissen und kniff seine Augen, wegen der Helligkeit gleich wieder zusammen. Es war nicht der Wecker, sondern ein Anruf. “Ja?”, murmelte er verschlafen: “Es geht los!”, rief ihn Colt entgegen. Fireball benötigte einige Sekunden, um zu verstehen, was sein Freund ihm gerade versuchte mitzuteilen. Er riss seine Augen auf: “Was jetzt?”, fragte er fast ungläubig. “Ja, jetzt, mach hinne!”, war alles, was er noch hörte, der Cowboy, der hellwach war, hatte aufgelegt. Fireball kratzte sich am Kopf und stieg aus dem Bett und legte einen Zahn zu und zog sich an, was er gerade greifen konnte.
 

Colt lief aufgeregt, die Treppen zum fünften Mal hinauf, weil er etwas vergessen hatte. Robin, die bereits mit leichten wehen an der Haustür wartete und sich abstützte beobachtete den aufgeregten Lockenkopf und musste fast grinsen, obwohl ihr gerade dazu die Kraft fehlte, sie hatte das Gefühl gleich zu platzen, nicht vor Wut sondern der Mini wollte raus. Colt rannte die Treppe hinunter und griff nach der Tasche, die vor der Treppe stand, und rannte Richtung Robin: “Shinji ist gleich da, wir können los!”, teilte er seiner liebsten mit, Robin nickte, das hatte ihr Colt bestimmt schon drei mal erzählt. Nachdem der Cowboy den Satz beendet hatte, stieß er sich einen Zeh an einer Kommode und stolperte seiner Robin fast vor die Füße. Er richtete sich schnell auf, auch wenn er das Gefühl hatte, an einem Fuß nur noch vier Zehen zu haben stützte er Robin, als er die Haustür öffnete, griff er nach seinem Hut, der an einem Hacken neben der Tür hing. Ein Auto hielt vor dem Farmhaus und ein verschlafener zerzauster Fireball stieg aus und ging auf die beiden zu. “Wo sind deine Schuhe?” - “Ach ja!” und der Cowboy verschwand wieder im Haus. “Und die Tasche!”, rief ihn Robin nach. Fireball beobachtete die Situation still: "Sicher, dass er noch fahren kann?”, fragte er unsicher. “Ohhhh!”, begann Robin, Fireball riss seine Augen auf: “Was? Colt!”, fragte und rief er etwas panisch Richtung Farmhaus. In diesem Moment griff Robin nach seinem Arm und ein lautloser Schrei kam aus Fireballs Kehle, mit seiner anderen Hand versuchte er, Robin abzustützen. Colt kam aus dem Haus gestürmt und nahm Fireball Robin ab. Der Japaner öffnete eine Tür von Colts Pickup. “Ich fahre Cowboy!”, beschloss er und nahm den Schlüssel an sich.
 

Fireball lieferte die beiden im Memorial Hospital ab und fuhr direkt wieder zur Farm, wie es mit Robin und Colt abgesprochen war, sollte der Mini Cowboy beschließen mitten in der Nacht zu kommen. Fireball grinste, als er die selten so leeren Straßen durch Yuma fuhr, “Was für eine Nacht, Colt war vollkommen überfordert vor Aufregung und Freude.", ging es ihm durch seinen Kopf. Im Farmhaus angekommen, war alles ruhig, Joshua schlief und er legte sich auf das Sofa, um auch noch eine Mütze Schlaf zu bekommen.
 

Saber saß im Offizierskasino bei seinem zweiten Kaffee, weder von Colt noch von Fireball war etwas zu sehen oder zu hören. April setzte sich mit einem Becher Kaffee, den sie sich in der Stadt geholt hatte, an den Tisch: “Guten Morgen!”, grüßte sie und sah sich fragend um. Saber lächelte: “Guten Morgen, April, schön, dass du auftauchst!”, grüßte der Schotte zurück. Nach einigen Augenblicken setzte sich Fireball, der sichtlich außer Atem war, auf den anderen freien Stuhl . “Bin da!”, schnaufte er und lehnte sich erst einmal zurück. April und Saber musterten ihren jungen Freund, der eine Jeans und ein blaues random T-Shirt trug, seine Haare waren nicht wie sonst zurecht gemacht, sondern wiesen hier und dort Stieze auf, es war fast vertraut. Saber hob eine Augenbraue: “Wo warst du und wo kommst du jetzt her?”, stellte Saber gleich zwei Fragen aufeinmal, die ihm gerade am meisten beschäftigten. “Hast du überhaupt geschlafen?”, warf April noch besorgt mit an. Fireball setzte sich wieder auf und begann zu grinsen. “Ja, nein..” begann er: “Robin und Colt sehen garantiert gerade auch nicht besser aus!”, versuchte er es erneut. Es brauchte einige Momente, April begann zu strahlen: "Es ist so weit?”, fragte sie erfreut. Saber schmunzelte und lehnte sich wieder entspannter zurück: “Das würde zwar alle Pläne von heute über den Haufen schmeißen, aber des Cowboys Glückes wegen mussten sie wohl am Boden bleiben!” und er sagte den Start Slot ab. “Wisst ihr wie anstrengend 11 jährige morgens sind?”, fragte er und stand auf, er brauchte einen Kaffee! April lachte, Saber nickte, er verstand und musste dann auch vor sich hin lachen, als er seinen Piloten beobachtete, fliegen konnte dieser heute wohl nicht mehr.
 

Robins Wehen kamen in immer kürzeren Abständen, die Fruchtblase war schon vor Stunden gesprungen, wie lange sie nun schon im Kreissaal waren, wussten sie nicht. Jegliches Zeitgefühl war den beiden verloren gegangen. Ein Durchatmen zwischen den Wehen war jetzt kaum noch möglich. Colt fühlte sich Macht und Hilflos, seine Aufgabe war es, einfach nur hier zu sein. "Misses Wilcox, nicht mehr lange, halten Sie noch ein bisschen durch!”, ermutigte die Hebamme Robin, dessen Stirn schweiß bedeckt war. “Hörst du nicht mehr lange!”, wiederholte Colt und tupfte seiner Liebsten, die hier gerade einen mega Job machte, den Schweiß von ihrer Stirn. “Und in die Wehe pressen!”, sagte die Hebamme, das ließ sich Robin nicht zweimal sagen, sie hatte ein Ziel und das war dieses Baby auf die Welt zu bringen. Colt spürte, dass Robins Griff wieder fester wurde. “Halten sie ihre Frau so, dann hat sie mehr kraft!”, zeigte ihm die Hebamme an und der Cowboy tat, was ihm gesagt wurde, alles würde er tun, um Robin zu unterstützen.
 

Das der Cowboy gerade Vater wurde, hatte sich im Oberkommando wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Dave und die anderen wollten unbedingt sofort benachrichtigt werden!
 

“Hach ein Baby wie schön!”, freuten sich Misses Ellnys und eine Dame aus der Verwaltung. Die Fahrstuhltür ging auf: “Guten Morgen Captain Hikari!”, grüßte Misses Ellnys und ließ von ihren Pflanzen und der Kollegin ab. Hikari nickte und ging in sein Büro, Misses Ellnys folgte mit einer Tasse Kaffee und stellte sie den Captain wie jeden Morgen auf den Schreibtisch und verschwand gleich wieder. Es klopfte und die Tür öffnete sich, Shinjiro sah auf, er erwartete jetzt noch niemanden. Fireball betrat das Büro und ging zum Schreibtisch . Shinjiro musterte seinen Sohn: “Was ist mit dir, hat dich eine Delegation in die Hände bekommen?”, fragte er und stellte seine Tasse leicht grinsend ab. Fireball rollte mit seinen Augen, sein heutiges Aussehen beschäftigte wohl alle: "Nein, ich wurde mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt.”, war seine Antwort, als er sich in einen der Sessel vor den Tisch setzte. “Das du überhaubt in einem Bett warst, darauf wäre ich nicht gekommen!”, sagte sein Vater, der seinen PC hochfuhr. “Bills Baby ist unterwegs, oder ist schon da, keine Ahnung!”, berichtete er. Sein Vater grinste, er wusste von der Absprache. Es klopfte erneut und die Tür ging auch darauf gleich auf. Shinjiro lehnte sich zurück und fragte sich, ob Tag der offenen Tür, bei ihm heute war. Captain Lorenz grinste: “Guten Morgen, Wilcox wird Vater!”, fiel der Captain der Air Base buchstäblich mit der Tür ins Büro. Captain Hikari presste seine Lippen aufeinander und nickte wissentlich. “Ach du weißt es schon, wie ich sehe!”, sagte Lorenz, alls er im Sessel Shinji erblickte. Shinjiro stand auf: “Und das ganze Oberkommando, nehme ich an.” kommentierte Hikari und ging kurz aus seinem Büro, um zu schauen, ob noch mit weiteren unangemeldeten Besuchern zu rechnen war. “Und ist es da?”, fragte Misses Ellnys, Hikari sah sie fragend an. “Das Baby!”, erklärte sie. Shinjiro blickte sich um, “Ich habe keine Ahnung!”, sagte er und ging wieder zurück und schloss die Tür. “Du gehst schlafen!", sagte er und zeigte auF seinen Sohn: "Und du erzählst mir, wie sich die neuen Piloten machen.” sagte er zu Lorenz. Fireball stand auf, “Nichts lieber als das!”, dachte er sich. “Hey Shinji, sag Bescheid, wenn …!” Lorenz unterbrach sich, da Shinjiro ihn unterbrach: “Wir werden es alle erfahren!” und zeigte seinen Sohn an, das Büro zu verlassen. Captain Hikari loggte sich als anwesend ein und musste innerlich etwas lachen. “Was?”, fragte Lorenz. Shinjiro setzte sich und sah den Deutschen etwas fassungslos an: “Es braucht nur einen Sergeant, der Vater wird, und er legt damit fast das ganze Oberkommando Schachmatt.” Lorenz musste loslachen. “Wilcox ist ein guter Mann, er ist beliebt und er bringt Schwung in den Alltag!", erklärte der Captain, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Shinjiro nickte: “Na hoffen wir auf baldige gute Nachrichten!", kommentierte er. Lorenz grinste.
 

Fireball war im Aufenthaltsraum von Ramrod eingeschlafen, als sein Kommunikator anfing zu klingeln. Resignierend legte er seine Hände auf sein Gesicht. “Das war so klar!”, sprach er trunkend vor Müdigkeit und griff mit einer Hand nach dem Com und nahm ab: “Wo bleibst du denn, ich steh hier schon seit ner halben Stunde!”, meckerte Joshua, der vor der Schule wartete. Fireball stand auf: "Ach, stimmt ja!” und er stürmte los.
 

Robin wurde ihr Sohn auf die Brust gelegt, der nicht laut, aber schon bestimmend vor sich hin schrie. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, alles war in diesem Moment vergessen, die Schmerzen, die Kraftlosigkeit. Sie hielt das Baby in den Händen, das 9 Monate in ihr gewachsen war, ihren Sohn, das Kind der Liebe zwischen Colt und ihr. Der Kleine war noch ganz weiß, ein Handtuch und eine Decke wurden auf den kleinen und Robin gelegt. Colt war vollkommen überwältigt, sein Kind, sein Sohn, er war jetzt wirklich Vater, das alles konnte er gerade gar nicht fassen. Langsam setzte er sich wieder und nahm das Bild von seiner abgekämpften, aber wunderschönen Frau in sich auf. Der tränen der Erleichterung und Freunde über ihre geröteten Wangen liefen. Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie auf ihre kalte, schweiß bedeckte Stirn. Robin sah zu Colt, dessen Augen auch langsam glasig und feucht wurden. “Schau!”, sagte sie. Colt nickte und legte eine Hand auf die Decke, unter der sein Sohn lag, um beide zu halten. “Er ist so klein und perfekt!”, sagte Robin leise. “Hey!”, begrüßte Colt den kleinen. “Wie soll er denn heißen?”, unterbrach die Hebamme liebevoll, nach einigen Minuten, die Colt und Robin bereits wie Stunden vorkamen. "William!”, flüsterte Robin, der Cowboy sah zu seiner Frau, Robin nickte ihm zu. Colt strich den kleinen Sachte über die Stirn: “William!”, wiederholte er hörbar für die Hebamme. “Ich liebe dich!”, flüsterte Colt Robin in ihr Ohr. Robin hob ihre freie Hand, an der eine Infusion befestigt war, und strich Colt durch seine braunen Locken und küsste ihn. “Guck, die hat er von dir!”, sagte sie und zeigte auf die kleinen, weichen Löckchen ihres Sohnes. Colt, der ein liebevolles Dauergrinsen im Gesicht hatte, nickte, es lösten sich jetzt auch bei ihm, die ersten Tränen.
 

Fireball und Joshua kamen im Wartebereich vor der Station an, vorher hatten sie noch bei Taco Bell angehalten, um sich mit Essen zu versorgen, oder besser Joshua sich. Fireball zog sich einen weiteren Kaffee aus einem der blinkenden Automaten. “Das ist ja schlimmer als stundenlanges Outrider bekämpfen!”, kommentierte er leise, als er den Becher Kaffee aus dem Automaten nahm. “Wie lange dauert sowas denn?”, fragte Joshua und packte die Tacos aus. Fireball zuckte mit seinen Schultern: “Keine Ahnung!” und nahm einen Schluck des wachhaltenen Heißgetränks.
 

Saber und April hielten vor dem Krankenhaus, sie hatten es nun auch nicht mehr ausgehalten und wollten sich zusammen mit den Cowboy freuen, wenn es so weit war. Im Wartebereich fanden sie Joshua und Fireball vor. Also war hier noch nichts passiert. Stellten sie ernüchternd fest. Auch sie holten sich etwas zu Trinken, Saber schrieb Sincia. Nach einer Stunde ging die Tür der Entbindungsstation auf: “Joshua Smith?”, fragte eine ältere Schwester, der Junge sprang auf und ging mit der Krankenschwester mit. Saber, April und Fireball grinsten sich an: “Tja, nun sind es zwei Cowboys!”, kommentierte Fireball. Saber nickte erwartungsvoll und April wurde ganz warm. Nach weiteren 30 Minuten ging die Tür erneut auf und ein sichtlich müder, aber glücklicher Colt trat heraus und hob seine Arme in die Luft: “51 Zentimeter und ganze 3250 Gramm!”, teilte er seinen Freunden stolz mit. Stürmisch wurde er umarmt und beglückwünscht: “Und nun sag, wie heißt dein Stammhalter?”, fragte Saber, der noch eine Hand auf Colts Schulter hatte. "William Jason Wilcox!”, teilte der Cowboy seinen Freunden mit. “Das ist doch mal ein Name!”, kam es von Fireball. Colt umarmte seinen Freund: "Danke, Hombre!", sagte er, und Fireball nickte: “Sagt mir lieber fürs nächste Mal, wie ihr Joshua morgens aus dem Bett bekommt!” Colt, Saber und April lachten auf. Colt musste sich setzen, er spürte langsam die Müdigkeit, aber im Kreise seiner Freunde wollte er noch etwas bleiben, bevor er wieder zu Robin, Joshua und William ging. Saber gab dem Cowboy zur Feier des Tages eine frisch gezogene eiskalte Cola: “Wir sagen auch nichts Robin!”, teilte er seinem Scharfschützen breit grinsend mit. Colt lachte und öffnete das schwarze Zucker- und koffeinhaltige Erfrischungsgetränk. Fireball schickte darauf Dave die versprochene Nachricht und aus Spaß an der Freude auch seinen Vater. Er grinste und ging wieder zurück zu seinen Freunden, die sich wohl gerade die ersten Bilder des Neuankömmlings anschauten. Colt stand auf und verabschiedete sich. Die drei wandten sich zum Gehen: “Shinji!” rief Colt seinen Freund und zeigte mit seinem Kopf Richtung Station. Fragend blickte sich Fireball um, gemeinsam gingen sie auf die Station, die Tür schloss sich.
 

“Ach und ich habe gehört, das Mr. Wilcox wohl heute Vater wird, oder schon ist?” Stille entstand, Shinjiro atmete kaum sichtbar tief ein und begann langsam ungläubig mit seinem Kopf zu schütteln. Er wusste darauf gerade nichts zu sagen, sein Kommunikator rettete ihn, er las die Nachricht, rollte mit seinen Augen und gab für heute auf. “51 Zentimeter und 3250 Gramm!", teilte er Jarred über die TSID Verbindung mit. “Ein orgendlicher Bursche!”, kommentierte der König die Daten. Shinjiro stand auf: “Warte!”, sagte er und öffnete die Bürotür. “51 Zentimeter und 3250 Gramm!", sprach er, ein kurzer kleiner erfreuter Aufschrei war zu hören und er schloss schnell die Tür. Und setzte sich wieder vor den Monitor, auf den ihn Jarred angrinste. “Was?”, fragte Shinjiro. “Wo waren wir?”, fragte Jarred darauf. Shinjiro atmete hörbar aus.
 

“Bist du sicher, ich meine Robin, sie…" Colt drehte sich zu Fireball: “Sie weiß Bescheid!", beruhigte er seinen Freund und öffnete leise die Tür. Die beiden traten ein. Robin, die sich schon wieder etwas hergerichtet hatte, saß im Bett und unterhielt sich mit Joshua. Robin freute sich. Fireball beglückwünschte Robin mit einer leichten Umarmung, sie bedankte sich. Joshua stand auf und Fireball setzte sich auf den Stuhl zwischen Fenster und Bett. Colt nahm den kleinen William aus dem Glasbettchen mit blauem Rahmen und ging mit dem kleinen Bündel zu seinem besten Freund. Bevor er sich neben Robin auf das Bett setzte, legte er Fireball seinem Sohn in die Arme. “William, darf ich dir deinen Patenonkel vorstellen!” - “Was?”, vollkommen überrumpelt, überfordert und vor allem vorsichtig, nahm er den kleinen Cowboy entgegen, der ihm in seine Arme gelegt wurde. Es war schon ewig her, dass er ein Baby gehalten hatte, Yuna fiel ihm da spontan ein, die kleine Sara hatte er noch nicht persönlich kennengelernt. Colt setzte sich und nahm Robins Hand in seine. Fireball musterte den kleinen William, der ihm schwerer als gedacht vorkam, der kleine Cowboy nahm vollkommen entspannt seine neue Umgebung wahr, die wenigen braunen Locken fielen Fireball als erstes auf, die ohne Zweifel auch auf dem Kopf seines Freundes wuchsen. Die kleinen Händchen hatte der kleine Wilcox zu Fäustchen geballt. Fireball lächelte und sah auf. “Er ist toll!”, sagte er leise Richtung Robin und Colt. Die beiden nickten: “Ich mache halt Dinge, die Hand und Fuß haben!”, warf Colt darauf ein. Es wurde kurz gelacht. Fireball nahm eine Hand des Minis, “erstaunlich wie klein sie war.” dachte er sich. “Oder hast du daran gezweifelt?”, fragte Colt nach. Der Japaner grinste und sah zu Colt: “Nein, Robin war auch nicht unbeteiligt, von daher wusste ich, dass alles gut geht!”, holte Fireball den Cowboy von seinem Ross. Colt verstummte, musste aber darauf gleich grinsen. Als er seinen Freund mit seinem Sohn im Arm betrachtete. Fireball sah abermals von dem Baby auf: "Patenonkel?", fragte er jetzt etwas ernster nach. Die beiden nickten ihm entgegen: “Da haben wir nicht lange nachdenken müssen!”, kam es von Colt, Robin nickte: “Wir würden uns sehr darüber freuen und sind uns sicher, dass du ein toller Begleiter in Williams Leben sein wirst!”, fügte Robin noch mit an. Fireball blickte abwechselnd zu Colt und Robin und darauf wieder zu William in seinem Arm. “Wow!”, atmete Fireball darauf aus, er war sichtlich gerührt und ergriffen von der Ehre, die ihm hier gerade zuteilwurde. Die Tatsache, dass Colt und Robin ihm die Patenschaft für ihren Sohn anvertrauten, berührte ihn tief. Fireball musterte den Kleinen in seinen Armen. Die Vorstellung, eine Rolle in Williams Leben zu spielen, erfüllte Fireball mit Freude, aber auch etwas Angst schlich sich ein, war er der Sache gewachsen? Colt und Robin gaben Fireball die Zeit, die er gerade benötigte. Die beiden wussten, dass ihr Freund genau wusste, was das bedeuten würde. Fireball musterte das neugeborene Baby und dachte darüber nach, welchen Einfluss er auf dessen Leben haben würde. Colt beobachtete seinen Freund, der sich die Sache gerade nicht einfach machte, er spürte eine Mischung aus Freude und Ehrfurcht. Nach Minuten der Stille nickte Fireball dem Kleinen zu und sah darauf zu Robin und Colt: Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem warmen Gefühl im Herzen stimmte Fireball zu. „Danke, ich bin überwältigt von eurem Vertrauen und fühle mich geehrt, Williams Pate sein zu dürfen. Ich verspreche, dass ich immer für ihn da sein werde und sein Bestes im Auge behalte.“ Colt und Robin lächelten, als sie Fireballs liebevolle Worte hörten. Joshua freute sich im Hintergrund. Colt, Robin und Fireball teilten einen besonderen Moment, die beiden hatten keinen Zweifel daran, dass ihr bester Freund ein wunderbarer Patenonkel für William sein würde! „Wir freuen uns sehr, dass du das machst, Shinji, wir wissen, dass du immer für ihn da sein wirst!“, sagte Robin überzeugt. Fireball nickte Robin zu. Colt stand auf und nahm seinem Freund das Baby vorsichtig ab und gab es in Robins Arme. Fireball stand auf, er musste sich bewegen, er hatte gerade eine Entscheidung getroffen, die eine lebenslange Verantwortung bedeutete. Colt klopfte seinem Freund auf die Schulter, Worte waren nicht notwendig, Sie wussten, dass sie sich aufeinander verlassen konnten, Colt war gerade einfach nur Dankbar!

Handicap

Saber und Sincia betraten 10 Tage nach Williams Geburt das Farmhaus der Familie Wilcox. Der Cowboy begrüßte Sincia, die er seit dem Aufmarsch nicht mehr gesehen hatte. Saber nickte dem Cowboy zu, der Schotte trug ein großes Geschenk für William, mit einer dicken Schleife drumherum vor sich. “Was ist da draußen passiert?”, fragte Saber mit einem wissentlichen Grinsen, als er das Geschenk abstellte. Colt rollte mit seinen Augen: “Auf den hunderten Ballons da draußen stehen Namen, Säbelschwinger!”, antwortete Colt und zeigte nach draußen, er konnte sich schon denken, dass die Idee von den Jungs der Detroit ausgeheckt worden war und garantiert Saber und das gesamte Oberkommando das sehr wohl wussten! “Hunderte?”, fragte der Schotte. “Das sollten tausende sein!”, berichtigte Saber mit einem Grinsen seinen Scharfschützen und begrüßte die gute Robin. Bevor Colt die Tür schloss, blickte er noch einmal vor sein Haus. Egal wo er hinsah, er sah heliumgefüllte Ballons in allen möglichen Blautönen: “Ich kam noch nicht dazu, sie zu zählen!”, sagte Colt und ließ die Haustür ins Schloss fallen.
 

April und Daniel tüftelten weiter an ihrem Projekt, was die Lumenenergie von den Schiffen absorbieren sollte. “Geht es dir gut?”, fragte der Amerikaner, April schrak auf und nickte schnell: “Ja!”, war ihre knappe Antwort. Daniel grinste: “Du hast dich wohl gestern in den kleinen William verguckt!”, traf er den Nagel auf den Kopf. April sah Daniel liebevoll an: “Oh ja, er ist bezaubernd, unglaublich, dass Colt Vater ist.” fasste sie ihre Gedanken zusammen. “Bricht jetzt das Babyfieber bei dir aus?”, fragte der braunhaarige. April sah Daniel leicht irritiert an: “Hey, man wird doch mal schwärmen dürfen.” sagte, sie gespielt sauer. “Entschuldige, ja, er ist süß!”, gab Daniel jetzt auch zu. “Möchtest du auch einmal Kinder?”, fragte April unverblümt ihren Freund. Daniel riss seine Augen auf. “Ist nur eine allgemeine Frage!”, beschwichtigte die Blondine, als sie den Blick des Navigators gedeutet hatte. “Klar, aber in naher Zukunft, nein!”, war seine klare Antwort. April nickte, ihr ging es genauso, doch wann war eigentlich dieser berühmte richtige Zeitpunkt? Ewig wollte sie auch nicht warten, doch in den nächsten Jahren, war Mutter werden nicht ihr Ziel!
 

Sincia hielt den kleinen William in ihren Armen, der sich gerade zufrieden und satt umblickte. Sabre musterte die Miniausgabe seines Scharfschützen und nickte Colt bestätigend zu. Die beiden verließen das Wohnzimmer. Der Cowboy sollte Saber die fertige Farm zeigen!
 

Colt und Saber liefen zur Apfelplantage, danach zur Weide, auf dem Weg zu den Nebengebäuden ließ der Cowboy zwei, drei Ballons platzen. Saber schmunzelte: “Damit wirst du noch tagelang zu tun haben.” Colt blickte in den Herbsthimmel, es war Mitte Oktober, doch das Wetter war, dank der zwei Sonnen von Yuma, noch recht angenehm mild. “Ich könnte sie auch alle losschneiden, doch der Tower würde dann UFO-Alarm geben.” Beide lachten. Der Cowboy schloss die Scheune auf und das Holztor schob sich automatisch zur Seite. Saber trat grinsend einen Schritt zurück bei dem, was ihm entgegenkam. Colt rollte mit seinen Augen und ließ es einfach geschehen. “Da hast du deinen UFO-Alarm!”, kommentierte der Schotte und blickte nach oben. Aus der Scheune stiegen weitere diesmal bunte Luftballons auf und Colt fragte sich, ob es auf Yuma überhaupt noch Ballons zu kaufen gab? Robin und Sincia traten auf die Veranda und lachten amüsiert. “Ihr habt es hier wirklich schön!”, kommentierte Sincia, die von der Veranda ihren Blick über das Grundstück schweifen ließ. Robin nickte ihr ein "Ja" entgegen.
 

“Es sind unterschiedliche Anomalien!”, teilte Dr. Peeks in dem TSID Meeting mit. “Also, wie vermutet!”, sagte König Jarred, der ebenfalls zugeschaltet war. Peeks nickte: “Ja, denn die Minimalen auswirkungen der Lumen Waffe vor Yuma, lässt darauf schließen, während die Energiequelle vor Jarr von Lumen gespeist wird, wird die Quelle vor Yuma mit einer Lunemar Energiequelle versorgt.”, beendete Peeks seine einführende Erklärung. “Wie sicher ist das?”, fragte Admiral Ito genauer nach. Der wie alle Befehlshaber der Delegationen im Meetingraum des First Grad saß. “Das es sich um verschiedene Energiequellen handelt, dessen sind wir uns zu 100 Prozent sicher, die abgleiche der Messwerte ergaben diese unterschiede, obwohl beide Quellen mit der gleichen intensität “behandelt” wurden, sind die Veränderungen vor Yuma nur minimal, während sie vor Jarr beeindruckend sind, um es mal so auszudrücken.” versuchte, Peeks verständlich zu erklären und legte die Messwerte beider Sektoren auf den Monitor. Captain Lorenz atmete tief ein: “Es wäre ja auch zu einfach gewesen!”, sprach er vor sich, während er seine Notizen überflog. “Na herzlichen Glückwunsch! Also werden wir in Zukunft eine los sein, aber eine andere dafür an der Backe haben!”, sprach Colonel Mc Graeff aus, was bestimmt alle gerade dachten. Rosso brummte vor sich und verschränkte seine Arme und ließ sich das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen.
 

“Da hinten sind sie!”, zeigte Colt auf die großen Holzkisten, nachdem sich die letzten Ballons verzogen hatten. "Wie geht es Sara?”, fragte der Cowboy, während er eine Kiste vorzog. Saber nickte: “Sehr gut, noch 100 Gramm und sie darf endlich nach Hause!", teilte der Schotte diese erfreuliche Nachricht. Colt sah auf: “Ist ein starkes Mädchen!”, lobte Colt und öffnete eine Kiste. Saber beobachtete den Lockenkopf: “Ja, dann ist das Kapitel Krankenhaus hoffentlich für eine lange Zeit abgeschlossen!”, sagte Saber und Colt hörte da so viel heraus, wusste er doch, wie Saber sich auf Jarr so manches Mal zerreißen musste. “Dem Familienleben wird es gut tun!”, erwiderte Colt und lachte, als er den Inhalt der Kiste erblickte. "Hier die Satteltaschen meines Großvaters!” und zog diese hinaus und hielt sie Saber entgegen. Saber lachte und nahm dem Cowboy die staubigen Wildledertaschen ab und begutachtete sie. “Ich habe nie daran gezweifelt, dass sie existieren!”, fügte Saber an. Colt stemmte seine Hände in die Hüften: “Die brauchen einen besonderen Platz!”, sagte Colt und sah sich in der Scheune um, in der noch kaum etwas stand. “Du hast doch bald dein Spielzimmer…” begann Saber. - "Oh,ohoh,oh!", unterbrach Colt seinen Boss, Saber lachte: “Entschuldige, Büro!”, berichtigte sich der Schotte schmunzelnd. “Ja Büro, da stehen auch schon die Möbel, die Büroartigen!”, verteidigte Colt sein Arbeitszimmer und zeigte auf die vielen Kartons im Eingangsbereich der Scheune. Saber blickte von den Kartons zu den Holzkisten. “Lass sie uns zeitnah aufbauen, wenn du so altes Zeug hier so lagerst, hast du daran bald keine Freude mehr!”, sagte Saber, der die Idee begeisterte, die alten Erbstücke in Colts Büro zu integrieren. Colt nickte: “Abgemacht, doch der Pilot hilft mit!”, lachte der Cowboy auf: “Er kann nämlich verdammt gut mit einem Akkuschrauber umgehen!”, fügte er darauf gleich noch mit an und legte die Satteltaschen wieder zurück. Saber lachte. “Und hat er der Patenschaft zugestimmt?”, fragte Saber nach, er wusste von dem vorhaben. Colt nickte und verschloss die Holzkiste wieder. "Ja, er hat darüber lange nachgedacht, ich bin mir sicher, dass Willi und Shinji ein tolles Team werden!”, sagte der Cowboy überzeugt: “Und es ist für ihn ein Schubs, in die richtige Richtung!", fügte er noch hinzu. Die beiden verließen die Scheune, Saber sah fragend zu Colt, der Cowboy antwortete mit einem Nicken. Saber verstand auf was Colt hinaus wollte. “Wann ist Saras Taufe?”, fragte Colt, jetzt einfach mal nach, während sie zurück zum Haus liefen, denn Saber und Sincia hatten darüber noch kein Wort verloren. “Das kommt zu ihrer Zeit, wir sind Baptisten in Schottland. Und Sincia ist Griechin, zusammen haben wir uns auf das schottische Modell geeinigt.” erklärte Saber dem Cowboy. Colt verstand und nickte respektvoll. Er wusste, dass Sincia und Saber Sara die Traditionen und Werte ihrer Familien gut vermitteln würden! Die beiden Freunde erreichten das Haus, wo Robin und Sincia mit William auf der Veranda saßen. Die Farm strahlte eine tiefe Ruhe und Geborgenheit aus, und Saber spürte, dass in diesem Umfeld eine glückliche und liebevolle Familie heranwachsen würde.
 

"Interessant wäre zu wissen, was Tskoln Drwns und die Konföderation des Sonnensystems dazu zu sagen hat!” merkte König Jarred an, alle Anwesenden nickten. “Dann fragen wir sie!”, kam es von Captain Hikari, der bis jetzt nur zugehört hatte und blickte darauf zu Dr. Peeks. Der Wissenschaftler nickte: “Ein Signal abzuschicken dürfte kein Problem darstellen!” - “Was jetzt?”, fragte Hikari noch einmal genauer nach. “Es sollte funktionieren!”, erwiderte Peeks darauf. “Wie lange brauchen sie dafür?”, fragte Hikari weiter. “Einen Tag, doch ob wir eine Antwort bekommen, können wir nicht beeinflussen.” Captain Hikari sah sich um, alle willingten ein. “Gut, dann treffen wir uns, nachdem wir eine Antwort bekommen haben!”, die Verbindungen wurden getrennt. Lorenz stand auf: “Wahnsinn, wir fliegen von Planet zu Planet, aber kommunizieren mit ET in Morsezeichen.” Hikari beobachtete den Captain: “Beruhige dich!”, sagte er knapp und blickte auf seine Aufzeichnungen. “Beruhigen, das wird ein Zweifrontenkrieg!" und zeigte auf die Sternenkarte, mit den abgebildeten Anomalien. “Das war es auch schon vorher!”, erwiderte Hikari und sah auf. Lorenz stemmte seine Hände in die Hüften und sah sich um. “Wo ist eigentlich Lancelot?”, fiel es dem Kampfjetpiloten jetzt erst auf.
 

“Siehst du ganze 8 Minuten!”, verkündete Colt stolz, als er eine Vollbremsung vor dem Haupteingang des Oberkommandos machte. Saber bedankte sich und stieg schnell aus. “Wer weiß was da wieder kommt!”, murmelte der Cowboy vor sich, als er den Blinker setzte und wieder ruhiger in den Stadtverkehr einbog.
 

Saber rannte durch das Oberkommando und zog sich währenddessen seine Uniformjacke an und fischte seine Keycard hervor. “Richard!”, verfolgte ihn im Laufschritt Fireball. "Ich bin nicht da!”, sagte Saber eilig. "Ja, das sehe ich, doch der Sektor C…!”, begann Fireball. Saber stoppte vor dem Fahrstuhl, vor dem ein Mann stand und auf diesen, so wie es aussah, vergebens wartete. “Shinji, ich habe keine Zeit!”, wiederholte Saber gestresst, als er den Fahrstuhl mit seiner Key Card rief. "Ach, so geht das!”, wurde Fireball unterbrochen, als er gerade etwas ansetzen wollte. Der Japaner und der Schotte schauten zu dem fremden Mann, der den beiden freundlich entgegenblickte. “Hallo, ich bin Alvin!”, stellte er sich ungefragt vor. Fireball musterte den Mann, dessen Aussehen etwas fremdartig war. Alvin trug eine, ihm viel zu große Jeans, einen braunen Pullover und dessen Schuhe hatten auch schon mal bessere Zeiten erlebt. Und die mittelblonden Haare waren zu irgendeiner Frisur zusammen gekämmt worden. Saber der wieder etwas mehr Luft hatte, musterte den Mann vor sich: “Wohin möchten Sie?", fragte er höflich nach. “Da hin!”, und Alvin drückte Saber unvermittelt einen Zettel in die Hand. Der Schotte las ihn sich durch, die Fahrstuhltür öffnete sich und Saber drückte nun Fireball das Papier in die Hand: “Kümmere dich um ihn!”, wieß der Schotte an und verschwand. “Ja, aber…!”, die Türen schlossen sich. Fireball verzog genervt sein Gesicht und sah, nachdem der Schotte ihn hier stehen lassen hat, auf das Papier. Nachdem er es sich durchgelesen hatte, blickte er zu Alvin, der laut Angaben auf dem Dokument 20 Jahre alt war: “Wie lange stehst du schon hier?”, wollte Fireball von ihm wissen. Alvin zuckte mit seinen Schultern. "Ich soll dahin gehen und die sagten, ich soll den letzten Fahrstuhl nehmen.” erklärte Alvin etwas unbeholfen. “Ich vermute, damit war dieser gemeint.” und Fireball zeigte auf den Fahrstuhl gegenüber. “Ah, ok!” und Alvin drehte sich um und ging zu diesem. "Hey, dein.." rannte der Japaner Alvin nach und gab ihm den Zettel durch die sich bereits schließende Fahrstuhltür wieder zurück, die deswegen sofort wieder aufsprang. “Danke! Ich kenne dich!”, kam es von Alvin und grinste Fireball entgegen: “Du musst in den dritten Stock!”, sagte Fireball und drückte auf die Etage und trat einen Schritt vor die Tür. "Ich arbeite hier!”, rief ihm Alvin zu, als sich die Türen schlossen. Fireball holte seinen Kommunikator hervor, als sich auf der anderen Seite der Fahrstuhl öffnete, wurde er von den Aussteigern mitgerissen. “Los Kurzer! Pause! Es ist Pizzatag!”, sagte Dave.
 

Saber las die eingegangene Nachricht von Fireball. “Hallo Captain Lancelot, Sie werden schon erwartet!”, begrüßte ihn Misses Ellnys. Der Schotte sah auf und steckte seinen Kommunikator wieder weg, als er das Büro, das unter TSID stand, betrat.
 

Zwei Wochen später.
 

Colt saß im Offizierskasino, alle Missionen waren ausgesetzt und der Sector C war zur Sperrzone erklärt worden. Spekulationen über das warum gab es viele im Oberkommando, über die der Cowboy nicht nachdenken wollte. Es war ihm heute Morgen nicht leicht gefallen, Robin und William nach seinem Urlaub allein zu lassen. Ja, Willi konnte ein kleiner Schreihals sein, aber sobald es was zu futtern gab, war er das liebste Baby auf dem ganzen Planeten, war sich Colt sicher! Mit einem: “Guten Morgen, Cowboy!”, setzte sich Fireball zu ihm. Colt grinste seinem Hombre breit an: “Morgen, was ist mit dir passiert?”, fragte Colt. Fireball strich sich über seine Wange: "Ich hatte vorhin eine Auseinandersetzung mit einem Raubtier!”, erzählte der Japaner lachend, als er an seine morgendliche Begegnung mit Mikan dachte. Colt lachte: "Ach, ist Aaiko da?” und stieg ins Lachen mit ein. Fireball rollte mit seinen Augen: “Haha!”, kommentierte er kurz und sah sich um. “Gibt es heute keinen Kaffee?”, fragte er verwundert, als er über den Tisch blickte und wollte schon aufstehen. “Ich hab schon bestellt.” pfiff er seinen Freund zurück. Fireball setzte sich wieder. “Wie läuft es mit Baby William, hat sich Robin gut erholt?”, wollte er jetzt wissen. “Robin geht es ganz gut, ich musste sie ab und zu doch bremsen. William hat das Kommando übernommen und bestimmt jetzt, wann und wie lange bei uns geschlafen wird." erzählte Colt grinsend. Fireball lachte. “Ich glaube, da kommt mein Kaffee.” wechselte der Cowboy das Thema und blickte sehnsüchtig zu seinem Wachmacher. Fireball drehte sich um und musterte den jungen Mann, der vorsichtig und langsamen Schrittes eine Tasse Kaffee in seinen Händen balancierte. "Hey, da ist er ja!”, wurden die beiden rausgerissen, Dave, Jake und Daniel kamen freudig an den Tisch, Colt stand auf und begrüßte die Jungs, die ihn jetzt, nach zweieinhalb Wochen, endlich auch persönlich beglückwünschen konnten. Nach den Umarmungen legten sie dem Cowboy ein T-Shirt mit der Aufschrift, “I make the Rules!”, und dazu gab es noch den passenden Strampler. “Hey, Rasieren musst du noch üben!”, kam es von Dave Richtung Fireball und die drei verabschiedeten sich. Fireball sah den Piloten der Detroit genervt nach und strich sich über seine Wange und Kinnpartie, da gab es noch nichts zu rasieren, was ein morgendlicher Vorteil war, grinste er schon wieder. Colt entfaltete den Strampler und drehte ihn kommentarlos Fireball zu: “I break the Rules” stand auf diesem. Fireball drückte sich nun ein Lachen weg, was ihm aber nicht wirklich gelang. Der Lockenkopf schüttelte grinsend mit seinem Kopf und legte die Geschenke auf die Seite. “Bitteschön!”, kam es von Alvin und stellte dem Cowboy den ersten von drei bestellten Kaffee hin. Colt nickte dankend und griff nach seinem sehnsüchtig erwarteten koffeinhaltigen Heißgetränk: “Hey, ich kenne euch!” Colt, der gerade einen Schluck trinken wollte, ließ von seinem Vorhaben ab und blickte in ein strahlendes Gesicht. “Du bist Sergeant Bill Wilcox, aber eigentlich nennt man dich Colt!”, kam es von Alvin begeistert, der Cowboy nickte: “Richtig und wer bist du?”, wollte Colt jetzt wissen. “Alvin, ich arbeite auch hier!” und streckte dem Sergeant, der vor ihm saß, seine Hand entgegen. Fireball grinste und stand auf. “Na dann, Hallo!”, erhob sich Colt und gab auch Alvin seine Hand. “Ja Cool, denn weißt du, um ein Sergeant zu werden, muss man mindestens fünf, naja besser zehn Dienstjahre aufweisen, selbst dann wird man noch keiner.” erklärte Alvin jetzt, Colt grinste und setzte sich wieder. “Woher weißt du das?”, fragte der Lockenkopf grinsend nach. Fireball kam mit einer Tasse Kaffee zurück an den Tisch. “Ich lese das alles, ich weiß viel über das Militär und soll ich euch was sagen?”, kam es von Alvin leiser. Colt und Fireball sahen sich an und nickten Alvin zu. Alvin beugte sich etwas zu den beiden und flüsterte: “Es gibt hier viele Geheimnisse!" Fireball und Colt sahen Alvin erwartungsvoll an. “Alvin! Der Kaffee!”, rief jemand von der Theke und die drei wurden aus ihrer Spannung gerissen. “Ich muss arbeiten!", sagte Alvin und verschwand. Colt und Fireball lehnten sich leicht enttäuscht zurück. “Na toll, ich wollte das hören!”, kam es von Fireball. Colt grinste und nahm von seinem Kaffee, der nicht mehr ganz so heiß war, wie erwartet.
 

Saber erreichte an diesem Morgen zur selben Zeit das Parkhaus wie Captain Hikari. Der Schotte ging direkt zu ihm. Die beiden begrüßten sich. “Sir, ich bin immer noch der Meinung …!” Hikari unterbrach ihn: “Mr. Lancelot, ich habe Ihre sehr ausführliche Nachricht gestern Abend gelesen! Und ich bleibe auch heute bei Nein!” Die beiden betraten das Oberkommando, sie wurden von den Offizieren begrüßt und hielten vor dem Fahrstuhl. Hikari sah auf seine Uhr: “Wir warten!” und verschwand im Fahrstuhl und fuhr nach oben. Der Schotte sah sich um, aus allen Richtungen betraten Offiziere und Angestellte das Gebäude, der Blick auf die Uhr an der Wand verriet ihm, dass es durchaus noch Zeit für einen Kaffee war.
 

“Guten Morgen Captain Lancelot!”, begrüßte ihn die Bedienung hinter der riesigen Kaffeemaschine. “Guten Morgen, Lissa!", erwiderte Saber den Gruß und die Dame bereitete dem Captain seinen Kaffee, wie er ihn morgens gerne trank. Saber blickte sich in der Zeit um, er entdeckte April, Fireball und Colt und würde gleich zu ihnen gehen, um den Tag zu planen. “Hallo!”, hörte der Schotte und drehte sich der Theke zu. “Hallo! Alvin, Richtig?”, erinnerte sich Saber an den jungen Mann, der jetzt wohl hier arbeitete, was dessen Arbeitskleidung verriet. “Ja!”, und Alvin salutierte etwas unbeholfen, stand aber sehr stram. Saber lächelte: “In einem Offizierskasino ist es eher unüblich zu salutieren!” Erklärte Saber. “Aber du bist Captain-Major Lancelot, doch Saber Rider fand ich Cooler, also den Namen!” - “Alvin!”, wies ihn Lissa freundlich zurecht. Saber nahm seinen Kaffee und nickte Lissa und auch Alvin zu. Der Schotte musste schmunzeln, als er zum Tisch seines Teams ging, Saber Rider war wohl doch noch nicht in Vergessenheit geraten.
 

Fireball drehte, wie jeden Tag, mit dem Red Fury Racer, seine Runden über einen älteren, nicht mehr genutzten Teil des Oberkommandos. Die alten, in die Jahre gekommenen Start- und Landebahnen waren perfekt! Schnell hatte er ein Gefühl für den Sechsachser, die Zielerfassung, während der Fahrt war schon eine Herausforderung, denn einen Autopiloten gab es hier nicht! Er drückte das Gaspedal durch, die Geschwindigkeitsanzeige schoss nach oben. Er fixierte einen Hügel und der Racer sprang darüber hinweg, die Landung war etwas hart, der Wagen drehte sich darauf einige Male. "Puh!", lehnte sich Fireball in den Sitz zurück. Takjo rannte zu dem Red Fury Racer, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Das Verdeck öffnete sich und Fireball sprang heraus. “In der Formel eins, wäre das wohl eine neue Bestzeit!", teilte Takjo begeistert mit. Fireball musterte den Wagen und war nicht minder begeistert. “Es sind nur noch Kleinigkeiten, allerdings müsste man es auch mit Geschützen trainieren.” sagte Fireball.
 

Eine Woche später
 

Saber saß im Büro von Captain Hikari und machte ihm, wie die Tage zuvor, seinen Standpunkt klar: “Sir, wir können den Sektor C nicht sich selbst überlassen!” Hikari hörte sich, ebenfalls wie die Tage zuvor, den Einwurf seines Captain-Majors geduldig an: "Niemand überlässt hier irgendetwas sich selbst! Ach und Nein!”, blieb auch Hikari seit einer Woche bei seiner Antwort. "Dann lassen sie mein Team und mich die Lage vor Ort überprüfen!”, forderte der Schotte erneut. Hikari begann, etwas zu grinsen: “Wie ist ihr Handicap, beim Golf?” Sabers Augenbrauen fuhren überrascht nach oben, diese Frage kam überraschend, vor allem aber zusammenhanglos. “Sir, ich verstehe nicht!” Captain Hikari sah den Schotten, der vor seinem Schreibtisch in einem der Ledersessel saß, fragend an. “Sagen Sie jetzt nicht, dass Sie keine Platzreife haben!” Saber nickte schnell, der schnelle Themenwechsel hatte ihn kurz irritiert: “Doch, es ist jedoch schon Jahre her, damals lag ich bei 48!”, beantwortete Saber jetzt die Frage. Hikari nahm diese Antwort hin und schob den Schotten darauf einen Briefumschlag zu. Saber nahm den Brief entgegen, auf dem das Emblem des elitären Mount Sir Club prangte. Ein exklusiver Club, in dem man nur auf Empfehlung von mindestens drei Mitgliedern aufgenommen werden konnte. Diese Anlage an der Küste von Yuma City verfügt über eine eigene Landebahn und einen Yachthafen mit 60 Liegeplätzen. Über die Mitglieder wird Stillschweigen bewahrt, ganz zu schweigen von den Jahresbeiträgen. Die Augen des Schotten weiteten sich, als er den Brief las und er blickte danach zu Hikari, der, so wie es aussah, seine Reaktion abgewartet hatte: “Meinen Glückwunsch, Sie haben wohl Eindruck auf der Hochzeitsfeier gemacht … und bei noch irgendjemanden." Letzteres fügte Hikari mit einer kleinen abwinkenden Handbewegung hinzu. Saber schmunzelte etwas, als er fragte: “Bei wem, Sir?” Hikari stand auf: “Das werden Sie erfahren!”, sprach Hikari und zeigte auf den Brief. Saber pustete etwas Luft aus und stand ebenfalls auf. “Wie ist ihr Handicap, Sir?”, wollte es Saber wissen, als die beiden das Büro verließen.
 

„Pass doch auf, du Idiot!“ Porzellan fiel zu Boden und zersprang. Colt, Fireball und andere Offiziere blickten zum Geschehen und den harten Worten zur Mittagszeit. So wie es aussah, waren drei junge Offiziere mit Alvin zusammengestoßen, der daraufhin die volle Kaffeetasse fallen ließ und diese nun in Einzelteile verstreut auf dem Boden lag. „Wir haben doch nicht den ganzen Tag Pause!“, sagte einer, die anderen lachten und ließen das Geschehen und Alvin zurück. Colt stand auf und stellte sich den Dreien in den Weg. „Leute, ihr könnt eure Pause nutzen und euren Dreck wegputzen!“, sprach der Cowboy den Dreien in einem ernsten Ton zu. Dave und weitere Offiziere stellten sich neben dem Cowboy. Saber und Captain Hikari stoppten vor einigen Scherben und überblickten das fremdartige Geschehen im Offizierskasino. Alvin sah sich fragend um: „Was war hier jetzt los?“ - „Was machst du denn, komm' ich, helfe dir!“, flüsterte Lissa, die junge Serviceangestellte zu Alvin. „Wartet!“, hielt Fireball die beiden von ihrem Tun ab. „Ja, aber!“, begann Alvin. „Er lief ohne zu gucken in unseren Weg!“, begann der Rädelsführer der drei. Colt blickte kurz in Richtung Alvin, dessen Arbeitstempo er seit gut einer Woche kannte und sein Kaffee seitdem gut lauwarm trank. „Es wird wohl eher so sein, dass ihr nicht geschaut habt, wo ihr hinlauft.“ Sagte der Cowboy. „Aufwischen!“, kam es darauf fordernd von Dave. „Ihr spinnt doch!“, sagte ein anderer und wollte vorbeigehen. “Ich hätte gern Ihre Namen und den ihres Vorgesetzten!", alle drehten sich dem Gesagten zu. Saber stand etwas abseits, hatte jedoch genug gehört! Die umstehenden traten zur Seite. Alvin wollte die Scherben, die er bereits aufgehoben hatte, zu einem Mülleimer bringen, Fireball hielt ihn zurück, er sollte bleiben. Saber nahm die Daten auf: “Ich bin mir sicher, der Kaffee aus den Automaten wird Ihnen für eine Woche auch schmecken!”, erklärte Saber und sprach damit ein Casino Verbot für die Drei aus. “Los..!”, stieß der, der Alvin als Idioten betitelt hatte, seine Kollegen an, um den Rest des Unglückes zu entsorgen. “Gib her!”, sagte ein anderer zu Alvin und nahm ihm die Scherben ab. “Ist nicht eine Entschuldigung fällig?”, fragte Fireball. Der angesprochene, fixierte Fireball kurz und brachte kommentarlos die Scherben weg. “Oh!”, kam es plötzlich von Alvin und salutierte unerwartet und stieß damit Fireball fast einen Ellenbogen ins Gesicht. Colt musste grinsen, nun hätte sein Hombre nicht nur Kampfspuren des Raubtieres, sondern beinahe auch ein blaues Auge. Fireball beschloss, einen Sicherheitsabstand zu halten und sah erst jetzt, was Alvin meinte und musste grinsen. “In einem Offizierskasino salutiert man nicht!”, flüsterte Fireball Alvin unauffällig zu. “Aber das ist der First Grad?”, kam es fragend von Alvin darauf. Captain Hikari und Saber gingen in den ersten Stock und setzten sich in das Separee , das für den Stab reserviert war.
 

Colt sah sich nochmal um, die Lage hatte sich wieder beruhigt. Und Alvin war nicht mehr zu sehen. Er konnte es nicht fassen! Jeder tat hier das, was er am besten konnte und für Alvin schien dieser Job etwas tolles zu sein, schließlich erzählte er jedem stolz, dass er im Oberkommando arbeitet. Und diese Typen, wahrscheinlich frisch aus Alamo, sollten Alvin das nicht kaputt machen!
 

Der Regen peitschte an diesem Nachmittag gegen das Bürofenster des Schotten, der auf seiner neuen Office-Golf-Putting-Matte seinen Abschlag übte. Er war ganz schön eingerostet, musste er feststellen! Doch es hatte durchaus etwas beruhigendes und bereute seine neue Anschaffung nicht. Grinste er. Saber holte aus, als es klopfte, die Tür ging auf, Colt zog seinen Kopf ein: “Uie!”, und hielt seinen Hut fest, als der Ball neben ihm gegen die Wand knallte. Saber sah zu seinem Golfschläger und musterte diesen: “Das war wohl etwas zu fest!”, kommentierte er und blickte zur Tür: “Herein!”, grinste er. Colt schaute, ob die Luft jetzt wirklich Golfball frei war: “Zu fest? Du hättest mir fast meinen besten Hut vom Kopf geschlagen.” kommentierte der Cowboy das gesehene und trat in das Büro des Highlanders. “Du trägst wohl immer deinen besten Hut?”, erkundigte sich Saber und legte den Golfschläger auf seinem Schreibtisch ab. “Du weißt doch, der Hut eines Mannes, bestimmt sein…, und so weiter.” Saber grinste: “Ich kenne das anders!” Colt lachte: “Los, es ist Zeit, ab nach Hause zu Frau und Kind!”, kam es darauf, fast bettelnd vom Cowboy. Saber sah nach draußen: “Das Wetter hatte wohl auch schon keine Lust mehr.” Dachte er sich und die beiden verließen gemeinsam das Oberkommando, als sie am Offizierskasino vorbeiliefen, sahen sie das kleine Begleitschiff der Hiasu starten, was schnell in der Dunkelheit und dem Starkregen verschwand. "Na, die haben es aber eilig!”, kommentierte der Cowboy den Blitzstart. “Und ich weiß wer an Bord ist!”, kam es von Saber, der seinen Kommunikator wegsteckte und grinste den Scharfschützen entgegen. “Wie?”, fragte Colt und blickte noch einmal nach draußen und musste grinsen. “Der drückt sich nur vorm Möbel aufbauen!", sagte der Cowboy, aber er konnte sich schon denken, wohin es geht und freute sich für Fireball.
 

Auch an Bord der Miura, des schnellen Jets, der japanischen Delegation, mit dem Admiral Ito unabhängig von dem riesigen Kampfschiff, von A nach B fliegen konnte, gab es auch nur ein Thema: Golf! Captain Hikari und Ito ließen den Ball durch die schmale Kabine, die gerade einmal vier Sitzplätze hatte, rollen. Fireball beobachtete das Treiben und die Diskussionen über das Spiel. “Eine ruhige Kugel war das wohl nicht!”, grinste er und sah nach draußen, der Jet schoss nur so durch das All, in weniger als 5 Stunden würden sie schon in Japan landen. Und ganze 24 Stunden bleiben, er konnte es kaum erwarten, Aaiko in seine Arme zu schließen!
 

Über der Wilcox Farm stürmte und peitschte der Regen. Colt hielt Willi im Fliegergriff und lief mit ihm durch das Haus, sein Sohn hatte mit Bauchweh zu kämpfen und das war gerade das einzige, was den Kleinen beruhigte und wie Colt ab und zu feststellte Erleichterung verschaffte. Während Robin das Abendessen zubereitete, saß Joshua am Wohnzimmertisch und ging seine Schularbeiten durch.
 

“Da kommt jemand!”, rief Joshua. Robin sah von ihrem Gemüse auf, erwarten tat sie niemanden und wischte sich schnell ihre Hände an der Schürze ab. “Colt!”, rief sie, als sie zur Tür ging, hoffentlich war nichts passiert. Ging es ihr durch den Kopf. Es klopfte, schnell schaute sie noch einmal in den Spiegel, bevor sie die Tür öffnete. “Überraschung!”, Robin musterte die Frau, die vor der Tür stand, das Taxi fuhr im Hintergrund gerade wieder ab. Colt trat hinter Robin, Willi hatte er, in die Babywippe im Wohnzimmer gelegt. “Mutter!”, sagte Robin tatsächlich überrascht und erschrocken und musterte die Frau eine ganze Weile einfach nur Stumm. “Mutter?”, wiederholte Colt leise und blickte darauf zu der unangemeldeten Besucherin.
 

“Du machst das echt nur um deine eigenen Golfschläger zu holen?”, fragte Fireball gerade etwas ungläubig nach. “Es sind halt gute Schläger!”, erwiderte sein Vater, der ihm gegenüber saß. Fireball schüttelte mit seinem Kopf, ihm war gerade jeder Grund recht, um zu Aaiko zu kommen.
 

Colt hatte Robins Mutter hereingebeten. Seine liebste war vor Schreck oder Freude, etwas erstarrt. Doch im Regen ließ man die Familie nun auch nicht stehen, fand er. Freudig umarmte Debbi ihre Tochter: "Was machst du hier?”, fragte Robin etwas unterkühlt, sie wusste diesen plötzlichen Besuch nach fast vier Jahren nicht zu deuten. “Was begrüßt man so seine Mutter.” begann Deppi, als sie Colt danach ebenso freudig umarmte: “Ich habe euch im TV gesehen und wie ich sehe, ist mein Enkelkind schon da.” Erklärte sie weiter und ließ von Colt ab, der etwas erstaunt von dieser Umarmung war, schließlich kannte er Robins Mutter noch gar nicht! “Ja, aber..” begann Robin, doch Debbi betrat schon das Wohnzimmer: “Wo ist denn Joshua?”, fragte sie, während sie sich umsah und den kleinen William in seiner Wippe friedlich schlummernd erblickte. Colt und Robin sahen sich an, die blonde Lehrerin atmete tief ein, Colt zuckte mit seinen Schultern und lächelte Robin entgegen. “Aber wie hast du uns gefunden?”, stellte Robin jetzt ihre Frage. Deppi betrachtete das Baby: “Im TV wurde gesagt, ihr habt eine Farm auf Yuma, der Rest war nicht schwer." Colt rollte mit seinen Augen, “na großartig!”, dachte er sich, wer wollte, konnte und würde sie finden! “Er ist wunderschön!”, kam es von der blonden Frau Anfang 50. “Ich habe dir vor Monaten geschrieben und keine Antwort erhalten!”, sprach Robin, nicht besonders freundlich mit ihrer Mutter. Der Cowboy hielt seine Liebste etwas am Arm zurück, er wollte hier jetzt keinen Streit! “Setzen wir uns doch erst einmal!”, schlug Colt vor. Robin nickte und zeigte ihrer Mutter einen Platz am Esstisch an. Colt beschloss, nach oben zu gehen, um Joshua zu holen.
 

Fireball spürte Müdigkeit aufkommen, sein Weg führte direkt zur Universität Tokio, er kannte Aaikos Vorlesungsplan und sie müsste auch gleich Schluss haben! Er sah sich um, als er aus der Bahn stieg, er war tatsächlich hier, damit hätte er überhaupt für die nächsten Wochen nicht gerechnet! Es war, als ob er gar nicht weg gewesen wäre, sofort stellte sich das Gefühl von zuhause ein, das hatte er noch nie so wie heute empfunden. Hatte er es damals einfach ignoriert?, fragte er sich, als er über den Campus lief.
 

Colt klopfte an Joshuas Zimmertür: “Hey Partner, kann ich reinkommen?", fragte der Lockenkopf. “Nein!”,kam es sofort von der anderen Seite. Colt, der schon den Türknauf drehen wollte, hielt inne: “Okay, kommst du raus?”, stellte er die Gegenfrage. “Nein!”, kam es erneut von Joshua. Colt blickte sich um und fuhr sich durch seine Haare. “Brauchst du was?”, wollte Colt wissen, es blieb stumm auf der anderen Seite. “Gut, ich warte hier!”, versicherte der Cowboy seinem Schwager und lehnte sich, mit verschränkten Armen, neben die Tür.
 

Aaiko fiel Fireball um den Hals, sie konnte ihre Freude, als sie ihn gesehen hatte, jetzt einfach nicht verbergen! “Was machst du hier, ich meine schön, was machst du hier!”, wiederholte sie. Fireball strahlte, es tat einfach gut, nach so langer Zeit.
 

Die Tür öffnete sich einen Spalt und Joshua steckte langsam seinen Kopf hinaus und blickte sich um, Colt grinste ihm entgegen. “Ich wollte nur gucken, ob du wirklich noch da bist!”, sagte der Junge. Der Cowboy nickte: “Ich habe gesagt, ich warte! Gehen wir zusammen nach unten?”, fragte er Joshua, dieser nickte langsam.
 

“Joshua, du bist ja groß geworden!”, stand Debbi schnell von ihrem Stuhl auf und lief zu ihrem Sohn und umarmte ihn. Colt klopfte seinem Schwager leicht auf die Schulter und ging zu Robin. “Hallo!”, kam es knapp von dem 12-Jährigen und ließ sich umarmen. “Oh, du bist so überrascht!”, sagte Debbi und strich ihren Sohn einige Haare zurecht. “Wo warst du?”, fragte er. Debbi ging zum Tisch und erzählte: “Auf Dakota!” Robin und Colt sahen sich an. “Ich weiß doch, wie anstrengend es sein kann, den ganzen Tag allein mit einem Baby zu sein, ich dachte, ich komme und helfe dir!”, bot sie an. “Ich brauche keine Hilfe, ich komme gut klar, wie all die Jahre auch!”, kam es von Robin: "Außerdem wollten wir gerade zu Abend essen!”, und ging in die Küche. “Ups!”, zog der Cowboy seinen Kopf ein, Robin, war sauer!
 

Aaiko und Fireball betraten das Hotelzimmer, nachdem sie Fireball ihre neuesten Werke gezeigt hatte, waren sie zusammen mit Aaikos Eltern und seinem Vater essen gewesen, Fireball und Aaiko dachten schon, dieser Abend würde nie enden! Sie wollten doch nur die wenige Zeit, die sie gemeinsam hatten verbringen. Kaum hatte er die Zimmertür geschlossen, startete Aaiko eine wilde Knutscherei. Fireball war kurz völlig überrumpelt, aber stieg sofort mit ein. Denn auch nach dieser intimen Zweisamkeit hatten sie sich in den letzten Wochen gesehnt. Und jetzt gehörte die Welt, so schien es nur ihnen.
 

“Was ist los mit dir?”, fragte Colt Robin, die Willi für das Bettchen vorbereitete. Robin bedachte Colt mit einem ernsten Blick. Colt hob beschwichtigend seine Hände. “Was los ist, was los ist, fragst du?”, Colt nickte. Robin legte Willi eine frische Windel um und griff nach dem Schlafanzug. “Sie taucht hier, nach vier Jahren auf, als sei nichts gewesen und möchte mir helfen?”, begann Robin ironisch. Colt lehnte sich gegen die Wickelkommode und hörte einfach nur zu. “Ich will sie nicht hier haben und Joshua auch nicht!”, beendete sie ihre Erklärung und atmete dann tief ein und aus. Und stemmte sich mit ihren Armen an der Kommode ab. Ihr stiegen Tränen in die Augen. Colt trat an Robin heran und nahm sie in seine Arme. Willi hielt er mit einer Hand, der vergnügt strampelte. “Es ist eure Mutter, vielleicht hat sie jetzt wirklich Interesse, auch wenn es nur wegen William ist, gibt ihr eine Chance!”, flüsterte er ihr ruhig zu. Robin war wütend, blieb aber in seiner Umarmung, sie schlug eine Faust gegen seinen Oberarm, es tat nicht weh, aber Colt konnte diese Geste gerade gut verstehen. Er hielt sie fester an sich, hatte aber trotzdem immer den Kleinen im Blick. “Ich bringe die Zwerge ins Bett und du redest mit ihr!”, kam es nach einigen Minuten von Colt. Die Blondine hatte sich wieder etwas beruhigt und nickte ihrem Cowboy zu, er hatte ja recht und verschwand im Badezimmer. “Eine Chance!”, hörte er Robin im geschlossenen Badezimmer. “Komm Willi, wir regeln das!”, sagte er zu seinem Sohn und ging mit ihm zu Joshua, der sich direkt nach dem Abendessen wieder in sein Zimmer verzogen hatte.
 

Fireball und Aaiko fielen schwer atmend nebeneinander auf das Bett: “Okay, Pause, sonst falle ich gleich in Ohnmacht!”, kam es von Fireball. Aaiko musste nach diesem Satz loslachen. Fireball drehte seinen Kopf Richtung Aaiko und beobachtete sie. Sie hatte ein so schönes und fröhliches Lachen, wo man eigentlich nicht anders konnte, als selbst auch herzlich mit einzusteigen. Nachdem sie sich wieder erholt hatten, sahen sie sich eine ganze Zeit in ihre Augen. Aiko stützte ihren Kopf auf: "Ich will gar nicht schlafen, sondern die wenigen Stunden, die uns noch bleiben, mit dir verbringen." Fireball drehte sich seiner Freundin zu und nickte, ihm ging es genauso! “Ich habe vor, das nächste Semester an der Kunsthochschule auf Yuma zu besuchen." teilte Aaiko ihm mit. Fireball richtete sich etwas auf: “Echt?”, fragte er voller Freude noch einmal nach. Aaiko nickte leicht: “Ja, ich wollte es dir sagen, wenn es feststeht, ich möchte sehen, ob mir Yuma gefällt, schließlich werde ich irgendwann in der Zukunft dort leben.” Fireballs lächeln verschwand langsam: “Was hindert dich?”, hakte er nach. Aaiko schüttelte nachdenklich ihren Kopf: “Die Vorstellung, so lange und weit weg zu sein. Aber die Vorstellung, jeden Tag mit dir zusammen zu sein, überwiegt." fügte sie lächelnd mit an. Fireball verstand, was Aaiko meinte, sie hätte auf Yuma niemanden ihrer Familie und Freunde um sich, was sie hier in Japan täglich hatte. Er hatte sein Leben im neuen Grenzland, mit seiner Arbeit, zusammen mit seinen Freunden und jetzt auch Familie, für Aaiko wäre das schon ein sehr großer Schritt, das alles hier für lange Zeit hinter sich lassen zu müssen. “Ich werde deine Familie auf Yuma sein!”, versicherte er ihr. Sie strich ihm durch seine Haare: “Ich weiß!”, sprach sie leise und küsste ihn.
 

Debbi hatte das untere Gästezimmer bezogen, auch wenn sich in Robin vieles sträubte, aber es war auch ihre Mutter, vielleicht hatte sie hier und jetzt die Chance so etwas wie eine Beziehung mit ihr aufzubauen und Joshua hätte jemanden den er auch Mutter nennen konnte, sie wusste das es ihrem Bruder fehlte! Und William hätte wenigstens eine Großmutter! Doch, wollte sie das überhaupt, schließlich musste sie die letzten Jahre und auch davor immer irgendwie allein klar kommen, auch heute fiel es ihr schwer, auch mal die Kontrolle abzugeben! “Pssst!”, hörte sie. “Hör jetzt auf und schlafe, Willi wird in zwei Stunden wieder wach!”, flüsterte Colt und zog sie zu sich heran. “Es wird alles gut! Und wenn nicht, machen wir es eben gut!” Sie nickte, was würde sie ohne ihn tun? Colt würde sie nicht alleine lassen, er war ihre Familie und Willi machte es so komplett, dass es fast perfekt schien. Über diese guten Gedanken schlief sie ein.
 

“Hier sind sie!”, sagte Sato-san und zeigte auf die Golfschlägertasche, in der 10 verschiedene Eisen enthalten waren. Shinjiro zog ein 9er hinaus und betrachtete sich den Hals und die hochpolierte Schlagfläche. “Schaut wirklich sehr gut aus!”, kam es von Shinjiro. Sato-san nickte: “17 Jahre in 3 Tagen wett machen, war schon ein Akt!”, brummte der ältere. Shinjiro verneigte sich: “Ich wusste, dass nur du das hinbekommen würdest!” Sato-san nickte und zeigte auf die Sole eines Eisens: “Seit wann pitscht man mit einem 7er?”, fragte er fast vorwurfsvoll. Shinjiro grinste, als er sich an dieses Match mit Jarred erinnerte. “Das es nicht funktioniert, wusste ich danach auch!", erklärte Shinjiro, sein Schwiegervater winkte ab. “Wie geht es dir?”, fragte er darauf. Shinjiro blickte von seinem Schläger in der Hand auf. Der Ältere setzte sich wieder an den Tisch: “Ich frage aus Interesse, nicht aus Höflichkeit!", erwiderte Sato darauf. Shinjiro schob den Golfschläger zurück in die Tasche: “Ich bin für einige Zeit im Ruhemodus!”, antwortete er auswechend. "Hitomi hat uns berichtet, was geschehen ist, auch wir freuen uns, dass es dir soweit wieder gut geht!” sagte der Ältere. Shinjiro nickte dem Schmied dankend entgegen und setzte sich an Satos Tisch. “Shinji sah gut aus!”, begann Sato ein neues Thema. Shinjiro stellte sein Getränk zurück auf den Tisch: “Wenn du die Uniform meinst, er hat es sich nicht leicht gemacht, sie zu tragen!”, erzählte Shinjiro. “Und doch macht es etwas mit so jungen Menschen, wenn sie auf ein Podest gestellt werden!”, erwiderte der Großvater darauf. “Es war ein formeller militärischer Akt, die Beförderungen und Auszeichnungen, hätten so oder so stattgefunden!", erörterte Shinjiro es genauer. “Es lockt Menschen an, die unbedingt in einen Krieg ziehen wollen.” äußerte Sato seine Gedanken über die Situation. Shinjiro nickte: “Ich kenne deine Einstellung zum Militär, doch unser Auswahlverfahren, der Kadetten ist sehr umfangreich und Major Eagle hat einen Blick dafür. Zudem führen wir keinen Krieg, er wird gegen uns geführt!”, legte er die Situation dem älteren vor. “Das ist egal, wer Krieg führt, es werden noch weitere Menschen sterben! Machst du dir keine Sorgen?”, fragte Sato offensiv, aber nachdenklich. “Ich denke über nichts anderes nach, die Lage ist zur Zeit für einen längeren Zeitraum ruhig, jedenfalls sprechen alle Indizien dafür! Ich mache mir auch Sorgen, alles andere wäre auch unnatürlich! Es ist nicht vorhersehbar, aber um dich etwas zu beruhigen, ich habe das Ramrod-Team bei Kämpfen immer mit auf dem Schirm und doch muss ich Captain Lancelot vertrauen, dass er vor Ort die richtigen Entscheidungen trifft!”, erklärte er weiter. Sato nickte: “Ich zweifle nicht an deiner und der Kompetenz der Berater, ich bin nur ein einfacher Schmied und ein Großvater, der sich Sorgen macht!”, sprach Sato jetzt offener über seine Sorgen. Die Tür schob sich auf, Frau Sato, die vor Freude strahlte, zeigte die weiteren Gäste an, die gerade die kleine Wohnung über der Werkstatt betraten. Der Großvater stand auf und freute sich sichtlich: “Ich habe doch gesagt, ich komme vorbei, wenn ich wieder in Japan bin!”, der ältere lachte: “Ja, das hast du!” Fireball ging nach der Begrüßung zu seinem Vater: “Was machst du hier?” Shinjiro grinste: “Das wollte ich dich auch gerade fragen.”, konterte er nach dieser Begrüßung.
 

Colt legte Joshua zwei gebratene Speckstreifen auf den Teller. Die Stimmung an diesem Morgen bei Wilcox war gedrückt. Außer William sagte niemand etwas, das einzige, was den Kleinen Cowboy gerade beruhigte, war stillen. Wahrscheinlich spürte er die ungewohnte Anspannung im Haus. Der Cowboy blickte nach draußen, der Regen hatte sich in den frühen Morgenstunden verzogen und so, wie es aussah, auch einige Ballons, grinste er.
 

Shinjiro packte die Golfschläger in den Kofferraum seines Wagens und blickte daraufhin in die kleine, sehr belebte Straße. Es hatte sich hier so gut wie nichts verändert. Die Menschen und vereinzelte Fahrradfahrer waren unterwegs, aus dem Konbini erklang Musik und Werbung. Sogar den kleinen Eisladen gab es noch. Die Züge fuhren im Minutentakt in beide Richtungen. Er sah auf seine Uhr, einige Stunden hatte er noch und lief in die entgegengesetzte Richtung. Nach 5 Minuten, erreichte er eine ruhigere Gegend, die an ein Wohngebiet mit mehreren Appartementhäusern grenzte, er stoppte vor einer ihm gut bekannten Fußgängerbrücke, die immer noch trostlos und unfreundlich in die Höhe ragte und die Nahverkehrszüge durchrasten. Doch es gab sie noch, obwohl sie damals wie heute kaum benutzt wurde, die Leute liefen unbeachtet an ihr vorbei. Shinjiro musterte die schmalen, steilen Steinstufen, kaum zu glauben, dass Royu und er tatsächlich hier ihre Fahrräder hoch geschleppt hatten, nur um einen Umweg von 1 Kilometer zu sparen. Er schmunzelte und schüttelte leicht mit seinem Kopf und betrat die erste Stufe.
 

Saber saß im Büro des Grandes und loggte sich in das System als anwesend ein, er würde hier heute die Stellung halten und sich mit dem Sector-C genauer befassen! Misses Ellnys brachte dem Schotten einen Kaffee, wie sie es bei Captain Hikari morgens tat und verließ das Büro. Er ging den protokollierten Verlauf von Hikari durch und rollte mit seinen Augen, er hasste es, dass dieser alles nur unter den Systemcodes angab, ja es ging schneller, doch zur Einsicht musste man den Code erst nachschlagen. Ein wenig genervt rief er die Tabelle auf und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Abriegelung des C-Sektors. Erstaunt fuhren Sabers Augenbrauen nach oben, der Sektor lag nicht still, es wurden fleißig vor Ort automatische Stellungen errichtet. “Warum erzählte er ihm das nicht?”, fragte sich der Highlander und sah sich die bereits errichteten Geschütze genauer an. Das es geklopft hatte, war dem Schotten entgangen, er war vollends in das Thema vertieft, dass ihm ein gepflegtes: “Howdy!” aus seiner Spannung holte. Saber blickte Colt etwas erschrocken an: “Ich habe geklopft!”, entschuldigte sich der Lockenkopf und zeigte zur Tür! “Entschuldige!” kam es darauf von Saber und zeigte Colt an sich zu setzen. “Möchtest du einen Kaffee?”, fragte der Highlander seinen Scharfschützen. “Klar, aber nur wenn er heiß ist!”, war Colts Bedingung und er setzte sich in einen der Ledersessel. Saber musste kurz grinsen, er wusste was oder wem der Lockenkopf meinte. “Ich bin mir sicher, in ein paar Wochen gibt's auch wieder heißen Kaffee im Offizierskasino!", beschwichtigte Saber. “Hast du was von Shinji gehört?”, wollte der Schotte wissen. Colt lachte: "Nein, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihm sehr gut geht!", beide lachten. Der Kaffee für Colt wurde gebracht und beide setzten sich in die Lounge, um ihren kleinen Kaffeeklatsch gemütlicher zu machen. Diese Ecke hatte durchaus Potential sich festzusetzen, stellte Saber fest, selten saßen sie hier in den Polstern mit dem Stab zusammen. “Du bist doch nicht ohne Grund hier?”, fragte Saber nach. “Was denn, man wird doch mal in den obersten Etagen den Obrigkeiten “Hallo” sagen dürfen!", verteidigte sich Colt und er nahm von seinem heißen Kaffee. “Ach,warum machst du das dann nicht auch an jedem anderen Tag?”, warf Saber grinsend ein. Der Cowboy nickte seinem Boss zu, "Okay, hast gewonnen, Robins Mutter tauchte gestern plötzlich auf und seitdem steht alles auf der Farm auf Sturm.” erzählte Colt. Der Schotte lehnte sich zurück und sah Colt erstaunt an. “Robins Mutter?” Colt nickte: “Ja, ihre und Joshuas Mutter, Williams Großmutter und meine Schwiegermutter!”, erklärte Colt etwas ausführlicher. “Ihr kommt nicht miteinander klar!”, stellte Saber fest. Der Cowboy schüttelte mit seinem Kopf: “Doch, also keine Ahnung - ich muss zugeben, ich kann sie nicht einschätzen!” Die Stirn des Schotten legte sich in Falten, das war ja was ganz neues, normalerweise verlässt dem Cowboy seine gute Menschenkenntnis nicht. Ging es Saber durch den Kopf. “Das irritiert dich und deswegen bist du hier!”, fasste er zusammen. “Bingo!”, und der Lockenkopf lehnte sich in die ohne Zweifel sehr gemütlichen Polster zurück. Saber nickte verstehend: “Ich denke, es liegt daran, dass Robins Mutter Familie ist, es blockiert dich, weil du nicht den Familienfrieden gefährden möchtest!” Der Cowboy überschlug nach dem Gesagten seine Beine und dachte einige Augenblicke darüber nach. “Hm..!” nickte er vor sich. “Wie geht es Robin und Joshua damit?”, fragte Saber nach Colts kleinem nicken. Der Cowboy blickte zu Saber der auf der anderen Seite des flachen Tisches saß. “Nicht gut!”, sagte Colt und strich sich über seine Augen.
 

Shinjiro ging zur ersten Stufe auf der anderen Seite und blickte hinunter, darauf drehte er sich um und schaute zum Geländer und wieder zum Treppenabsatz: “Vollkommen unmöglich!”, sprach er leise zu sich selbst, als er die Zeit von damals auf dem Rad spürte, bis er vom Rad gerissen wurde, das muss, zusammen mit der Geschwindigkeit, ein Moment von höchstens drei Sekunden gewesen sein. Damals kam es ihm wie eine Ewigkeit vor. Zwei Züge fuhren unter der Brücke mit Signalton durch und rissen ihn wieder aus seinen Gedanken. Er atmete tief ein und verließ die Brücke.
 

“Joshua geht auf eine Militärschule? Robin bist du verrückt geworden, was habt ihr vor, soll er etwa in den Krieg zieht? Das werde ich nicht unterstützen!”, kam es von Debbi erschrocken, als Robin ihr von den letzten vier Jahren berichtete. Robin seufzte und sah ihre Mutter Debbi ernst an. “Mutter, ich arbeite in dieser Schule, diese Schule bietet Joshua eine solide Ausbildung. Diese Schule läuft unter Militärschule, da sie vom Oberkommando betrieben wird, für die Kinder der Offiziere. Außerdem ist Joshua noch ein Kind und wird nicht direkt in den Krieg geschickt, was er danach macht, steht überhaupt noch gar nicht fest und hat auch noch Zeit! Aber diese Schule wird ihm einige Türen öffnen! Ich bin sehr stolz auf ihn, dass er die Aufnahmeprüfung bestanden und noch dazu das Stipendium bekommen hat und das solltest du auch!” Deppi atmete tief ein, als sie ihre Teetasse zurück auf den Tisch stellte, schüttelte sie wieder mit ihrem Kopf: “Nein, das ist weil er nur vom Militär umgeben ist, von allein wäre er niemals darauf gekommen und mich wundert es sehr, wie schnell du deine Meinung darüber geändert hast!”, sprach Debbi sich weiter gegen diese Schule aus. Robin entschied sich, auf den letzten Vorwurf erst einmal nicht einzugehen. "Seitdem wir Bill in unserem Leben haben, haben wir Stabilität, wir können uns auf ihn verlassen! Und Joshua hat zum erstenmal ein Netzwerk von Freunden und Unterstützern um sich! Bill und ich werden ihn auf seinem Weg bestmöglich begleiten!“ Debbi schwieg und musterte ihre Tochter: “Und du?”, Robin sah auf, sie verstand gerade nicht, auf was ihre Mutter hinaus wollte. “Was wird aus dir, seh dich um!” und Debbi zeigte nach draußen. “Ich muss mein Leben nicht vor dir rechtfertigen, ich bin glücklich und habe jetzt meine eigene kleine Familie!”, wurde Robin wieder etwas ernster. “Also wirst du eine Farmerin, na sehr schön!”, kam es darauf von Debbi mit einem enttäuschten Unterton. “Ich werde, wenn William in den Kindergarten geht, wieder als Grundschullehrerin arbeiten!”, erklärte sich Robin nun doch und bereute es im nächsten Moment auch schon wieder. Debbi lachte auf: “Oh nein, glaub mir, in ein oder zwei Jahren bekommst du das zweite Kind und bist auf die Güte deines Mannes angewiesen!” Robin stand auf und stützte sich auf der Tischplatte ab: “Mutter!”, kam es energisch von der Blondine: "Hör sofort auf!”, setzte sie noch mit an, das musste sie sich nicht sagen lassen. "Was in ein oder zwei Jahren ist, kann man jetzt noch gar nicht sagen, geschweige denn wissen! Und bist du das nicht, die immer nach einem Mann gesucht hat, der dein Leben finanziert?” Debbi stand auf: “Wie redest du denn mit mir?”, kam es von Debbi geschockt. “Ich rede in meinem Haus so wie ich es für richtig halte, du tauchst hier auf, als sei es das normalste der Welt, sich vier Jahre nicht zu melden, wieviele Nachrichten haben wir dir zukommen lassen und es kam nicht einmal ein: Hallo mir geht es gut, oder gar, wie geht es euch? Und jetzt spielst du die besorgte Mutter!” William fing bei dem Geschrei an zu weinen, Robin ging zu dem Beistellbettchen und nahm das Baby hinaus. “Ich habe immer versucht, uns ein gutes Leben zu geben, auch wenn es bedeutete, euch für einige Zeit allein zu lassen, ihr wart immer in guten Händen, darauf habe ich geachtet!” Robin ging mit William auf den Arm, der immer noch weinte auf ihre Mutter zu: “Nein, du hast für dich ein gutes Leben gesucht, wir waren nur das Anhängsel, die Belastung! Du kennst weder mich noch Joshua, noch all die Tränen, die er manchmal nächtelang geweint hat und nach dir fragte." Debbi blickte ihrer Tochter fest in die Augen, Robins Augen funkelten ihr entgegen. “Geh!”, forderte Robin Debbi auf und wippte William weiter und versuchte, ihn zu beruhigen.
 

Colt holte am Nachmittag Joshua von der Schule ab, sie fuhren noch etwas einkaufen, Robin hatte es nicht mehr geschafft, in die Stadt zu fahren. Natürlich landeten auch einige andere Artikel im Einkaufswagen, zum Beispiel wollte er sich wieder einen Vorrat Guavensaft auf Ramrod anlegen. Danach fuhren sie nach Hause. Zur Überraschung beider war Debbi nicht mehr da, dafür saß Robin mit Sincia auf dem Sofa. Colt beschloss die Einkäufe zu verstauen, was geschehen war, würde er noch früh genug erfahren!
 

Saber hielt Sara in seinem Arm, sie war endlich eingeschlafen, unruhig war sie in letzter Zeit. Wahnsinn, wie so ein kleines Baby schon die neue Umgebung mitbekam, dachte er sich und legte sie vorsichtig in ihr Bettchen zurück. Er setzte sich in dem Sessel und schrieb Sincia, wo sie denn sei, sein Plan war gewesen, Sincia zu überraschen, er hatte das Oberkommando heute eher verlassen können, Captain Lorenz und Colonel Rosso hielten die Stellung vor Ort und warteten auf Captain Hikari der am späten Abend wieder erwartet wurde. Ihm ging das Gelesene und die darauf folgenden Informationen nicht mehr aus dem Kopf. “Warum wurde er als Stabsmitglied mit dieser Info außen vor gelassen und musste es über eigene Recherche in Erfahrung bringen?”, fragte er sich, er schloss für einige Minuten seine Augen und ließ die Stille auf sich wirken.
 

Fireball betrat den Jet, mit einigen Tüten beladen und einer neuen Frisur, nichts aufregendes, aber seine Haare schimmerten jetzt in einem leichten Braunton. Shinjiro musterte seinen Sohn, es gefiel ihm und so lange es nicht bunt war, war es ihm egal. Fireball warf seinem Vater einen fixierenden Blick zu, als er an ihm vorbei ging. Shinjiro grinste: “Was?”, fragte er und ging seinem Sohn nach. Fireball drehte sich um und sagte ernst: “Das habt ihr mit Absicht gemacht!”, beantwortete Fireball die Frage. “Nein, das nennt man höflichkeit! Und das Essen war doch sehr gut!”, erklärte Shinjiro und setzte sich. Fireball, ließ die Erklärung so stehen und verstaute sein Gepäck in dem schmalen Jet und ließ sich gleich darauf in den Sitz fallen, er war Hundemüde! Admiral Ito kam an Bord, die Tür schloss sich und kurz darauf wurden auch schon die Triebwerke vom Piloten gezündet. Der Flug war schnell, aber ruhig, die gleichmäßigen Geräusche der Triebwerke ließen Fireball in einen tiefen Schlaf fallen.

Apple Cake

Fireball, Colt und Saber hatten es sich heute zur Aufgabe gemacht, das Büro des Cowboys auf Vordermann zu bringen! Fireball betrat die Veranda, auf der riesige Körbe voller Äpfel standen. Colt öffnete mit William auf seinem Arm die Haustür, die beiden begrüßten sich. "Mit diesen Massen von Äpfeln könntest du das ganze Oberkommando versorgen!”, kam es von Fireball, als er sich die Schuhe auszog. Colt lachte: “Keine schlechte Idee, dann würden einige auch mal etwas Gesundes zu sich nehmen!”, sagte der Cowboy und legte seinen Sohn in das Beistellbettchen im Wohnzimmer. “Das sagt der Richtige!”, fügte Fireball lachend hinzu und begrüßte Baby William. Schließlich war es schon vier Tage her, seit er den Kleinen das letzte Mal gesehen hatte, und er war erstaunt, wie sehr sich William in dieser kurzen Zeit verändert hatte. Ohne Zweifel war er etwas gewachsen, und seine Lockenpracht schien dichter geworden zu sein. “Du hast Glück, er hat gerade wieder gute Laune!”, erzählte Colt, während er die Kaffeemaschine einschaltete. “Lass mich raten, er ist satt!”, kam es von Fireball. Colt stellte eine Tasse unter die Maschine und zeigte auf seinen Hombre, dessen neue Frisur ihm schon aufgefallen war. Fireball betrachtete das Baby und lächelte. „Tja, wie der Vater, so der Sohn!“, sagte er zu William, der kurz davor war, einzuschlafen. „Wo ist Robin?“, fragte er, als er zu Colt in die Küche ging. Colt stellte Fireball den fertigen Kaffee hin und bereitete sich auch einen zu. „Sie ist mit Joshua in der Stadt. Die beiden treffen sich mit ihrer Mutter“, erklärte Colt. “Mutter?”, fragte der Japaner und nahm seinen Kaffee. Colt nickte und stellte sich mit seiner Tasse an den Hochtisch und begann seinem Freund von den Ereignissen der letzten Tage zu berichten.
 

Mikan, war in Lauerstellung und hatte die zwei Meter lange Golf-Putting-Matte ganz genau im Blick! Shinjiro schlug ab, der kleine weiße Ball rollte auf der Spur und war kurz davor, sein Ziel zu erreichen, Mikan flitzte los und schnappte sich den Ball, bevor dieser, wie der davor, in dem Loch verschwinden würde. Shinjiro beobachtete wie Mikan mit dem Ball kämpfte und betätigte mit seinem Schläger den automatischen Putter, der daraufhin einen neuen Ball freigab. Mit etwas mehr Schwung stieß er den Ball Richtung Tür und Mikan stürmte hinterher. Shinjiro grinste und schloss, nachdem Mikan aus dem Büro geflitzt war, die Tür.
 

“Okay, wir bleiben jetzt ganz Cool!”, sagte Colt und legte William auf den Wickeltisch und musterte seinen Sohn. “Hast du das noch nie gemacht?”, fragte Fireball leicht naserümpfend. Der Cowboy nickte: “Doch, doch, aber noch nicht sowas!” und sah hilfesuchend zu seinem Freund. “Vergiss es!”, kam es darauf schnell von Fireball, der den Rückzug antreten wollte: "Hier Geblieben, das ist Teamwork!”, kam es von Colt: “Du reichst mir zu, ich mach den Rest!”, teilte der Cowboy ihre Arbeitsbereiche ein. Und Colt tat das, was er tun musste! … “Booaaah!” …, kam es von den beiden. “Wie ist das möglich?”, fragte Fireball leicht besorgt, ohne Luftzuholen. “Ruhe, gib mir das!”, wieß Colt, wie ein Chirurg an, Fireball reichte schnell, was ihm gesagt wurde. “Stell dich nicht so an, das muss auch ein Patenonkel können!”, sagte der Cowboy, als er die gut gefüllte Windel entsorgte. Fireball trat einen Schritt zur Seite und schüttelte mit seinem Kopf: “Davon stand aber nichts in der Stellenbeschreibung!", erwiderte der Japaner und reichte dem Cowboy schnell eine frische Windel. “Guck, schweig und lerne! Das geht so, so, so und wolla!", präsentierte der Cowboy nach Vollendung seines Werkes den frisch gewickelten William. “Auf der Verpackung sieht das ganz anders aus!”, warf Fireball darauf skeptisch ein und wollte Colt das Bild zeigen. "Ach, das geht schon, alle gefährlichen Stellen sind gut abgesichert!”, winkte der Cowboy die Bedenken seines Freundes ab und zog seinen Sohn, der versuchte, sein kleines Fäustchen in den Mund zu bekommen, wieder an.
 

Seit zwei Stunden öffneten Saber, Colt und Fireball Möbelkartons und schimpften über die Aufbauanleitungen, lachten, schraubten und richteten die fertigen Möbel aus. Sie unterhielten sich über alles mögliche, unter anderem auch über den Sektor-C und dessen Abriegelung. Colt und Saber hatten es nach mehrmaligem Hin und Her auch endlich geschafft, den schweren Schreibtisch zu positionieren. Fireball schraubte mittlerweile das letzte Regal zusammen und staunte nicht schlecht über den Geschmack des Cowboys. “Sieht aus, als ob du vor hast, hier ein Imperium aufzubauen!”, kommentierte der Japaner, als die Möbel endlich an ihrem Platz standen. Colt stand am Fenster und lachte und blickte auf die reiche Apfelernte, die noch immer zur Abholung auf der Veranda bereit stand: “Ja, ich werde es Apple nennen!”, antwortete Colt mit einem Grinsen und begann die ersten Aktenordner in den Schrank zu stellen. “Zu Spät, gibt es schon!”, erwiderte Saber und bohrte ein weiteres Loch in die Wand. “Wir sollten eine Einweihungsfeier machen!”, schlug der Cowboy vor, als er das neue Teamfoto aufhing. Saber nickte, das war gar keine schlechte Idee, fand er. “Damit hätten wir die Möglichkeit, Daniel besser kennenzulernen!”, fügte Colt noch hinzu. Fireball und Saber waren einverstanden. Fireball packte den Rest Pappen zusammen und blickte sich um. Vor dem dreigeteilten großen Fenster, aus dem man auf die Veranda gehen konnte, stand der Schreibtisch mit einem gemütlichen, drehbaren Stuhl aus schwarzem Leder. An einer Wand standen rotbraune Manns hohe Regale, zwei geschlossen und die anderen beiden mit Glasfronten. Auf der gegenüberliegenden Seite waren die halbhohen Sideboards mit demselben Farbverlauf positioniert. Darüber hingen schon einige Bilder, darunter Colts Sargent und die Joint Service Auszeichnung, eine Luftbildaufnahme der Farm, das Teamfoto und die Flagge von Texas. Am anderen Ende des Zimmers gab es eine Multimedia Ecke mit einem TV-Relax Sessel und ein Wildledersofa lud zu spannenden Filmabenden ein. Der Kühlschrank neben der “Gammelecke”, wie Colt sie nannte, wurde vom Cowboy mit etlichen Dosen Guaven- und Kaktussaft gefüllt. Der Clou waren die beiden Teppiche in Kuhfell Optik. “Na ist doch perfekt!”, bestaunte Colt, sein Arbeitszimmer und war zufrieden, genauso hatte er es sich vorgestellt! Robin begutachtete das fertige Werk der Drei und fand das Zimmer sehr gelungen! Erschrocken blickte sie auf die Cowboyhut Uhr an der Wand: “Ich muss los!”, sagte sie, sie war mit Sincia im Krankenhaus verabredet.
 

Saber, Colt und Fireball gönnten sich eine wohlverdiente Pause und genossen ihre bestellten Pizzas und weihten damit Colts Gammelecke ein, die ersten Holzkisten hatten sie bereits in das Arbeitszimmer getragen und machten sich nach ihrer Stärkung direkt daran, diese auszupacken. Colt und Fireball entstaubten diverse Bücher und Fotoalben und begannen sie zusammen mit den Dokumenten zu digitalisieren. Interessante Dinge kamen dabei zum Vorschein. Das hatte für alle etwas von einer Schatzsuche. “Na ist doch klasse!”, kam es von Colt, denn so langsam begann die Geschichte der Wilcox Farm in Texas und deren Bewohner aus früheren Generationen, auf Colts Festplatte, rund zu werden. “Aber jetzt!”, kam es von Colt und fischte die Satteltaschen heraus. Saber blickte auf und begann zu grinsen. “Das sind sie ja wieder!”, sagte Colt und begann sie gleich mit Lederpflege zu behandeln. Fireball stand von seinem Tun auf und sah sich die legendären, viel zu viel beschworenen Taschen an. “Sehen ganz normal aus!”, stellte Fireball fest. “Finger weg!”, kam es darauf von Colt. Fireball lachte: “Was hatte dein Großvater da drinnen, etwa Gold?” fragte er. Der Cowboy verstummte und rollte mit seinen Augen. Ein hörbares Grinsen war vom Schotten zu hören.
 

April öffnete ihre Post, auch bei ihr kam heute das neue Teamfoto an und sie betrachtete es sich eine ganze Weile. Sie waren noch dieselben Menschen, doch sie erschrak ein wenig, es hatte sich nicht nur beruflich viel verändert bei jedem einzelnen, sondern auch privat, doch ihr fehlte die unbeschwerte Zeit, auch der Leichtsinn, den sie alle, sogar Saber, damals an den Tag gelegt hatten. Die meiste Zeit, die sie mit den Jungs verbrachte, war im Oberkommando, außerhalb gab es für sie Daniel, mit dem sie jede freie Minute, die er noch auf Yuma stationiert war, verbrachte! Sollte sie ihre Beziehung zu dem braunhaarigen Navigator der Detroit öffentlich machen? War es der richtige Zeitpunkt, oder doch noch warten? Ihr Blick fiel auf Fireball, er und Aaiko hatten überhaupt nicht lange gebraucht, um sich eine Zukunft miteinander vorzustellen, sie war jedoch immer noch der Meinung, dass es viel zu früh war. Sie nahm das ältere Bild aus dem Rahmen und ersetzte es mit dem neuen und beschloss, mit Daniel über ihre Beziehung zu reden, sie wollte wissen, was sich der Amerikaner genau vorstellte! Ihr Kommunikator riss sie aus ihren Gedanken: “Oh Daddy!”, freute sie sich und nahm den Anruf entgegen.
 

Am Nachmittag öffneten die Drei die letzte Kiste, Fireball lachte: “Bist du das?”, fragte er und gab dem Cowboy das bereits gerahmte Foto: “Ja!”, nickte Colt und musste grinsen, als er sich als 8-jährigen auf dem Rücken eines Ponys erkannte: “Das ist Katrin, mein erstes Pferd!”, erzählte Colt und positionierte das Bild neben dem Foto seiner Eltern in der Vitrine. Fireball holte ein Buch hervor und Saber hob eine alte Army Kiste heraus, auf der mit weißer Farbe “Wilcox” stand und stellte sie auf den Schreibtisch ab: “Darf ich?”, fragte er den Cowboy, während er die Kiste entstaubte. “Ja, da wollte ich schon lange mal reingucken.", erwiderte Colt und öffnete eine Tüte mit weiteren Dokumenten und Briefen. Der Schotte legte den kleinen Metallbügel um, langsam und vor allem vorsichtig öffnete er den Deckel, der nur noch an einem verrosteten Scharnier hing. Viel war nicht drin, ein einfacher, vermutlich mal weißer Schal, der wie es aussah, zu einer Uniform gehörte, als Saber diesen entfaltete, fiel ihm eine doppelte Erkennungsmarke entgegen. Der Schotte reagierte schnell und fing sie auf, bevor das alte Stück zu Boden fiel. Der Rost verdeckte einige eingestanzte Daten, die zweite identische Marke war jedoch noch halbwegs intakt: “Billie Jason Wilcox.” Entzifferte er den Namen des Trägers, als er sich die Plakette genauer betrachtete. Fireball stellte sich an den Schreibtisch und begutachtete einige Gegenstände. “Ah, ja!”, kam es von Colt, der sich daran erinnerte und ein Rangabzeichen aus der Kiste nahm. “Er war im Pazifikkrieg, auf Iwojima!”, kam es von Saber, der die Plakette weiter identifizierte. Colt nahm Saber die Plakette ab und betrachtete sie sich genauer. “Ja, da muss noch was sein!”, sagte er und blickte in die leere Kiste. Fireball grinste: "Ich vermute, dass du das suchst!" Colt sah zu Fireball: “Ja genau!”, nickte der Cowboy und betrachtete das Rangabzeichen in seiner Hand eines Private im E-1 Status. “Die Marke ist noch im Takt, er hat also überlebt!", kommentierte Saber nach einigen Momenten. “Und hat ein Souvenir mitgebracht!”, erwiderte Fireball und reichte Saber die Trinkflasche. Der Schotte betrachtete die Feldflasche, die ohne Zweifel eine japanische war. Colt nahm die Plakette an sich und las sich alles ganz genau durch: “Ja, mein Onkel hatte mir davon einmal erzählt.” erinnerte sich Colt. "Na, dann lass' hören!", drängte Fireball neugierig. Sie hielten hier gerade Geschichte in ihren Händen. Colt sah nachdenklich abwechselnd zu Saber und Fireball. Saber nickte dem Lockenkopf zu, dass er auch daran interessiert war, mehr darüber zu erfahren. Colt betrachtete die Marke mit dem Kugelband in seiner Hand und versuchte, sich die Geschichte, die er schon fast vergessen hatte, wieder in seine Erinnerung zu holen. Er lehnte sich gegen den Schreibtisch, eine erwartungsvolle Stille legte sich über den Raum. “Nun viel weiß ich leider nicht mehr, ich muss zugeben, dass ich wahrscheinlich auch nicht ganz so genau zugehört habe, als mir davon erzählt wurde.” gab Colt zu, bevor er begann: “Billie meldete sich erst Mitte 1944 freiwillig!” Colt betrachtete die Marke, auf der das genaue Eintrittsdatum eingestanzt war. “Und die Flasche Hombre ist kein Feld-Souvenir, die hat er von einem japanischen Soldaten bekommen!", griff er Fireballs einwurf auf. Fireball sah fragend zu Colt. “Wie kam es dazu?”, fragte Saber nach und sah sich die Flasche in seiner Hand genauer an, um der noch immer der Lederriemen als Halterung gelegt war. Einige eingestanzte, aber ausgekratzte Schriftzeichen, die mit anderen ersetzt worden waren, befanden sich darauf. Colt musste kurz schmunzeln: “Er ist wohl mitten in einem Schusswechsel, wegen fehlender Deckung, irrtümlicherweise mit ihm zusammengestoßen.” berichtete Colt weiter aus seinen Erinnerungen. Fireball zog fragend seine Augenbrauen zusammen. Saber dachte kurz über das gehörte nach. “Das wäre nur möglich gewesen, wenn Billie hinter die feindliche Linie gestoßen wäre!”, kam es von Saber nachdenklich. Colt nickte: “Irgendwie so, es war wohl nachts und er wurde in dem Chaos von seiner Einheit getrennt." - “Und rannte in die falsche Richtung!", ergänzte Fireball. Colt zeigte auf Fireball: “So wie es ausschaut, wohl nicht nur er!”, warf Colt darauf ein und las sich die angegebene Einheit auf der Plakette durch. “Hat er ihn abgeknallt?” Saber wurde mit dieser Frage aus seinen Gedanken gerissen und blickte ernst neben sich zu Fireball. Colt stemmte seine Hände in seine Hüften und betrachtete seinen Hombre mit einem fixierenden Blick. Fireball sah fragend von Saber zu Colt: “Was, durchaus berechtigte Frage, es war doch Krieg, oder?” Der Cowboy schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, hat er nicht!”, antwortete er darauf und nahm Saber die Flasche ab und drückte sie Fireball in die Hand: “Irgendwie saßen sie beide fest, um sie herum wurde aus allen Richtungen geschossen. Was zwischen den beiden abging, keine Ahnung. Doch mein Onkel erzählte, dass die Uniform des Japaners ein wenig anders war als die von den restlichen japanischen Soldaten, jedenfalls stand Billie kurz vor der Dehydratation und er hat ihm wohl sein Wasser gegeben", beendete Colt seine Erzählungen. Stille schwebte einige Minuten über der Geschichte und den Gegenständen, die daran beteiligt gewesen waren. Saber und Fireball sahen sich an: “Und weiter?”, fragten beide. Colt warf darauf resignierend seine Hände seitlich von sich: “Nichts weiter, mehr weiß ich nicht!”, kam es vom Lockenkopf, der jetzt mehr darüber erfahren wollte. Saber schluckte, viel hatte er über Begegnungen mit verfeindeten Soldaten gelesen, die sich in den Wirren der Kämpfe geholfen hatten, doch die meisten Geschichten darüber stammen aus Europa. Doch diese war gerade so nah, er hielt die persönlichen Gegenstände der beiden Männer, in seinen Händen, aus einer Zeit, in einer der schlimmsten und verlustreichsten Schlachten. “Und hieraus werde ich nicht schlau!”, sagte Fireball und zeigte auf die Flasche und reichte sie Colt. “So wie es ausschaut, wurde der eingestanzte Name ausgekratzt und durch einen anderen ersetzt, allerdings in Inkan-Form, warum auch immer." Saber und Colt sahen Fireball fragend an, sie verstanden gerade gar nichts: “Ein Inkan ist ein Stempel und derjenige hat diese Schreibweise übernommen und eingeritzt, schade, sonst hätte man vielleicht etwas über den Namen herausfinden können.” erklärte Fireball genauer. Colt nickte: “Tja, dann bleibt das wohl nur eine irre Geschichte!", kam es von Colt etwas enttäuscht. “In der Tat!”, nickte Saber und legte den Schal zurück in die Kiste: "Du solltest trotzdem aufschreiben, was du davon noch weißt, man weiß nie, für was es einmal gut sein könnte!", fügte der Schotte darauf noch mit an. Colt nickte, als er die Plakette in die Vitrine legte. “Wir sind wieder da!”, hörte sie Robin und einen sehr wahrscheinlich hungrigen William. “Kann ich das fotografieren, Royu steht voll auf sowas!”, fragte Fireball. “Klar doch!”, kam es von Colt und er verließ sein fertiges Büro, um Robin und Willi zu begrüßen.
 

Die nächsten Tage im Oberkommando waren Routine, Team Ramrod steuerte täglich einen anderen Planeten an, um die neu eingerichteten Militär- und Abwehrstellungen zu begutachten. Der Schotte blickte auf die Uhr seiner Konsole, die Zeit war wie festgetackert, gefühlt verging sie heute gar nicht. Noch nie hatte er sich, so wie heute, einen schnellen Feierabend herbei gesehnt, aufgeregt war er, heute würde er ein letztes Mal nach der Arbeit ins Krankenhaus fahren und seine Tochter zusammen mit Sincia nach Hause holen. “Die Scans sind durch, Richard!”, riss ihn April aus seinen schönen Gedanken. “Sehr gut! Kurs auf Yuma!”, wies er an, doch nichts geschah. Er drehte sich dem Piloten zu, der vertieft an seinem Kommunikator hing. Saber aktivierte ein kurzes Alarmsignal und Fireball ließ vor Schreck seinen Kommunikator fallen und sah sich um: “Was?”, fragte er erschrocken und blickte in das breit grinsende Gesicht des Cowboys: “Der Boss hat gesprochen!”, erklärte Colt und zeigte Richtung Saber. Fireball presste seine Lippen aufeinander, bevor er sich den Schotten zuwandte. “Ich hoffe, es ging um etwas Dienstliches!", ermahnte Saber und wiederholte seine Anweisung. April, die immer noch grinste, schickte Fireball den schnellsten Kurs, auch sie wollte nach Hause!
 

Einige Wochen später, der goldene Oktober, verabschiedete sich langsam, das Wetter wurde immer kühler, umso gemütlicher wurden die Abende zuhause, bei Familie Lancelot spielte sich allmählich sowas wie ein Familienalltag ein, auch wenn die ersten Wochen alles andere als einfach waren, gab die Heimische Umgebung der Familie vor allem eins, Sicherheit! Auch wenn die Nächte des Schotten zur Zeit sehr kurz waren, war sich Saber sicher, dass sie auch das gemeinsam meistern werden! Reflektierte Saber seine letzten Wochen, in denen er noch nie in seinem Leben einfach nur dauermüde war, das war wohl diese neue Art von Müdigkeit, von der immer alle sprachen. Er nahm einen Schluck von seinem lauwarmen Kaffee, es war ok, “so trank er sich schneller!” dachte er sich. Heute roch es verführerisch, nach frischem Apfelkuchen, im Oberkommando und während der Schotte darüber nachdachte, sich ein Stück zu gönnen, ließ er seinen Blick durch das geschäftige Treiben im Offizierskasino schweifen. Fireball saß an seinem Notebook, neben ihm stand ein Glas Apfelsaft, den es bereits seit Tagen hier gab und Colt hatte zum Erstaunen aller seit Tagen ein Buch vor der Nase. “Was so ein Büro doch so alles bewirken kann!", kam es Saber in den Sinn und musste dabei etwas vor sich hin grinsen. April, war auf Alamo, um den Prototypen für die Lumen Abwehr zu testen, der Schotte hoffte, dass diese Technik schnell zum Einsatz kommen würde! Er atmete tief ein und lehnte sich in seinen Sitz zurück. “Das ist ein gutes Buch!”, unterbrach Alvin das stille Treiben am Tisch der Ramrod Crew und stellte dem Cowboy seinen Kaffee hin. Saber öffnete leicht erschrocken seine Augen, er war wohl tatsächlich etwas weggenickt. Fireball blickte von seinem Notebook auf und grinste: "Ja, er wird ganz Professor auf seine alten Tage!” Colt nickte und legte das dicke Buch zur Seite, um seinen Kaffee zu trinken, solange dieser irgendwie noch warm war. “Ja, aber sehr langatmig!”, stöhnte der Lockenkopf. Alvin nickte dem Cowboy entgegen. Saber hörte auf und blickte auf den Titel des Buches, “The Story Of The Secret War”, und verstand, um welches Thema sich Colts Welt in den letzten Tagen drehte. “Der Sieger schreibt die Geschichte!", kam es darauf eher beiläufig von Fireball. Alvin nickte: “Ja, aber vor jeder Geschichte, gab es auch schon eine, die dokumentiert wurde!” Saber hörte zu und ließ sich von Colt das Buch geben und blätterte ein wenig darin. Auch der Schotte hatte sich wieder mehr mit dieser Geschichte der Vergangenheit befasst. Colt schüttelte fasziniert mit seinem Kopf, Alvin überraschte ihn doch immer wieder! “Ok, was weißt du über Iwojima!", fragte der Lockenkopf spontan und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Alvin überlegte kurz, bevor er begann. "Taktisch war diese kleine Schwefelinsel, die nur 1000 Kilometer südlich vor Tokio liegt, für beide Seiten sehr wichtig, die Flugplätze auf der Insel verfügen über zwei Start- und Landebahnen.”, begann Alvin zu erzählen. “Schaut mal auf die Karte, die Insel ist mit 24 Quadratkilometern so klein, dass sie auf den meisten Karten überhaupt nicht eingezeichnet ist. Saber, Colt und Fireball sahen sich an, mit so einer Informationsflut hatten sie nicht gerechnet! “Was weißt du noch?”, fragte Fireball jetzt auch interessierter nach. “Die Schlacht dauerte 25 Tage, davon wurde die Insel eine Woche lang ununterbrochen, Tag und Nacht von amerikanischen Schiffen bombardiert. Und sie gilt bis heute als Paradebeispiel einer klassischen amphibischen Landeoperation!”, kam es von Alvin, der garantiert noch mehr Fakten wusste! Saber musterte den jungen Mann und musste etwas schmunzeln. “Woher weißt du das alles?”, fragte Colt, der fast sein ganzes Buch in Kurzfassung erzählt bekommen hatte. Alvin grinste: “Ich habe doch gesagt, ich kenne mich aus!”, erwiderte Alvin und ging wieder seiner Arbeit nach. “Ein richtiger sich Auskenner, der Gute!”, sagte Colt und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. “Das lässt dich wohl nicht mehr los!”, kam es von Fireball, der das erzählte auch erst einmal sacken lassen musste. Der Cowboy nickte: “Ja, so viel, ich weiß, war davor und danach, niemand aus meiner Familie in einem Krieg gewesen. Doch ich bin es jetzt und Billie war es damals!”, erklärte Colt. Saber nickte, er glaubte zu verstehen. “Ihr habt auch fast denselben Namen!", fügte Fireball noch hinzu. “Mhm..!”, nickte Colt langsam: "Ich weiß nicht warum, aber ich fühle da eine Verbundenheit!", erklärte der Cowboy. “Es wird daran liegen, dass du einen Namen, Gegenstände und eine, wenn auch halbe, Geschichte dazu hast und ihr neben der Farm in einer ähnlichen Situation seid!”, versuchte Saber zu erklären. Colt betrachtete seinen Kaffee, bevor er tief einatmen musste: “Mit dem Unterschied, er hat auf Menschen geschossen!", war es jetzt endlich raus, was den Cowboy am meisten beschäftigte. “Wie Millionen andere in dieser Zeit auch!” Colt blickte schnell zu Fireball: “Ja! Was es nicht besser macht!”, entgegnete er seinem Freund nach diesem Satz scharf. Saber blickte zwischen den beiden hin und her. “Das hat doch keiner gesagt!”, verteidigte sich Fireball jetzt auch energischer. “Eben!”, fixierte Colt den Piloten. “Hä?”, kam es von Fireball, der jetzt gar nichts mehr verstand und darauf fragend zu Saber schaute. Colt lehnte sich nach wenigen Augenblicken wieder ruhiger zurück. Und Fireball widmete sich auch wieder seinem Tun am Laptop. Jetzt war es Saber, dem die Fragezeichen auf der Stirn standen und er beschloss, sich doch ein Stück des duftenden Apfelkuchens zu holen!

Ausnahmezustand

Es war Mitte November, draußen war es noch dunkel an diesem Morgen. Colt stieg barfuß, in Jogginghose und T-Shirt bekleidet die Treppen hinunter. Die Nacht war kurz gewesen, sehr kurz! William war hellwach und würde sich jetzt nicht mehr in den Schlaf wiegen lassen, obwohl er Robin und ihn die ganze Nacht auf Trab gehalten hatte. “Wie war das nur möglich?” Fragte sich der Lockenkopf und blickte müde in die großen, hellblauen Kulleraugen seines Sohnes. “Robin hatte irgendwas von einer Entwicklungsphase erzählt.” Erinnerte sich Colt und gähnte herzhaft während er sich an seinem Hinterkopf kratzte: "Schlafphase wäre gut, Cowboy!“, sagte er zu Willi und legte ihn unter den Spielbogen im Wohnzimmer. Er selbst würde sich erst einmal einen großen starken Kaffee zubereiten und schlürfte sich streckend und weiter gähnend in die Küche, er blickte aus dem Fenster, in die Dunkelheit: „Hm!“, stöhnte er sich entgegen und schaltete den Fernseher in der Küche ein.
 

Shinjiro klopfte später am Morgen an die Tür seines Sohnes, da er zum Training und Frühstück nicht erschienen war. Als niemand auf der anderen Seite der Tür reagierte, öffnete er sie. Mikan blickte auf und kam ihm mit einem Miau entgegen. Shinjiro blickte nickend von Mikan auf und nickte: “Ja, ich sehe, was du meinst!”, sprach er mit der Katze und kommentierte somit das Bild, das sich ihm bot. Sein Sohn lag irgendwie auf dem Sofa, ein Bein ruhte auf der Rückenlehne, ein Arm hing nach unten und berührte den Boden. Die Decke, die vor dem Sofa lag, hatte sich wohl schon vor Stunden verabschiedet. Auf dem Monitor lief in Endlosschleife das musikalisch untermalte Menü einer Serie. “War wohl eine harte Nacht!” dachte er sich, als er den Titel las und nach der Fernbedienung griff, die auf dem Boden lag, um die Dauerbeschallung, die garantiert auch schon seit ein paar Stunden lief, auszuschalten. Und ging wieder aus dem Raum, ließ jedoch die Tür hinter sich nur zufallen.
 

Fireball hatte etwas gehört, doch er bekam seine Augen vor Müdigkeit kaum auf, “Was war nur los? Vor allem, wo war er?”, fragte er sich und drehte sich zur Seite und landete auf dem Boden der Tatsachen. “Aua!”, kam es tief und rau aus seiner trockenen Kehle. Er blieb liegen und sah sich um, es fiel ihm wieder ein, er hatte doch tatsächlich die Serie geschaut, die ihm Alvin, mit anderen Filmen empfohlen hatte, alles hallte in seinem Kopf nach, als er sich seine Augen rieb versuchte er aufzustehen, die Art wie er gelegen hatte, war wohl nicht die bequemste gewesen. Musste er schmerzhaft feststellen, ein kleines leidvolles Stöhnen entwich ihm, als er gähnend im Badezimmer verschwand.
 

Saber und Fireball standen zusammen mit April in einem Wartungshangar, das LAS (Lumen-Abwehrsystem) wurde erstmals an einem Raumschiff installiert und Saber hatte zugestimmt, es mit dem Friedenswächter zu testen. “Jeder an Bord kann den Schutzschild aktivieren!”, beendete sie ihre Erklärungen. “Sehr gute Arbeit, April!”, kam es vom Schotten, der die Installation an Ramrods Außenhaut beobachtete. “Es war eine Idee von Daniel und mir, doch dahinter stand ein Team von Ingenieuren!", erklärte April bescheiden. “Doch ohne dein kluges Köpfchen, wäre es jetzt immer noch nicht einsatzbereit!”, sagte Fireball, der die Systeme auf dem Tablet sah. April lächelte: "Danke!" - "Dann können wir es ja heute schon testen!”, schlug die Blondine voller Tatendrang vor. Saber nickte, doch dazu würden sie das richtige Umfeld benötigen und der Schotte wusste auch schon den perfekten Ort dafür!
 

Colt war in der Mittagspause nach Hause gefahren, seine Sorge um Robins wenigen Schlaf letzte Nacht hatte ihm keine Ruhe gelassen. Doch die blonde Lehrerin hatte alles im Griff und hielt zu Hause die Stellung! William schlief, “kein Wunder, wenn er die Nacht zum Tag machte", dachte sich der Cowboy, als er sich von den beiden verabschiedete. Er lief die Treppen der Veranda hinunter und öffnete seinen Pickup, der sich dabei zweimal mit einem Pieps-Geräusch bemerkbar machte und auf blinkte. Während er die Autotür öffnete, hielt er inne, da waren noch andere Geräusche, die ganz und gar nicht zu den natürlichen in dieser Umgebung gehörten. Colt sah sich um und erstarrte, als er Richtung Yuma City blickte, mehrere dunkle Rauchsäulen stiegen auf, er rannte zur Erhöhung und blickte über die Stadt. Der Tower war bereits in dunkle Rauchwolken gehüllt, das Kavallerie-Oberkommando stand eindeutig unter Beschuss. “Verdammter Mist, verdammter!”, rief er und rannte zu seinem Wagen. “Colt?”, kam Robin auf die Veranda gelaufen, sie hatte etwas gehört. Der Cowboy stoppte und rannte zu Robin, er brachte sie zurück ins Haus und gab ihr Anweisung, wie sie sich zu verhalten hatte. Er küsste sie und rannte zu seinem Wagen.
 

"Sir, morgen werde ich den Sektor-C mit Ramrod, der mit dem neuen LA-System ausgestattet ist, abfliegen, um damit weitere Daten zu sammeln!” Teilte Saber seine Entscheidung Captain Hikari mit, während er mit ihm über das Vorfeld zum Hangar Komplex lief. Seit Wochen hatte der Schotte mit dem Japaner diese Diskussion und langsam aber sicher war auch die Engelsgeduld des Highlanders am Ende. Captain Hikari wollte gerade etwas sagen, da unterbrach ihn sein Kommunikator und er zeigte den Schotten an zu warten. Saber rollte innerlich mit seinen Augen und sah sich um, während sie den Hangar der Amerikaner erreichten. In er ferne sah Saber wie Fireball zusammen mit einem Mechaniker über die Freifläche lief. Die Freifläche zwischen dem riesigen Hangar Komplex betrug mehrere hundert Meter, damit die Schiffe unfallfrei zwischen den Hallen manövrieren konnten. Es war wie jeden Tag viel los in diesem Bereich des Oberkommandos. Offiziere, Servicearbeiter und Techniker liefen oder fuhren hin und her. Der Schotte schaute auf seinen Kommunikator, um zu wissen, wo sich der Rest seines Teams in diesem Moment aufhielt. April war an Bord des Friedenswächter und überprüfte immer noch die letzten Installationsprogramme. Der plötzliche Alarm, der aus allen Richtungen hallte, riss den Schotten aus seinem Tun. Die automatischen Abwehrgeschütze feuerten bereits aus allen Rohren. Saber blickte nach oben, der Himmel über ihm war voll mit Hyperjumpern und sie feuerten auf alles, was sich bewegte. “Deckung!”, war alles, was Saber noch hörte, dann wurde es um ihn herum ohrenbetäubend laut, heiß und staubig, er wurde nach unten gerissen, obwohl er das Gefühl hatte, durch die Kraft des MG-Feuers der Angreifer, um ihn herum nach oben gezogen zu werden. Der Boden bebte unter ihm, was darauf schließen ließ, dass auch Raketen in ihrer unmittelbaren Umgebung einschlugen.
 

Die Offiziere die sich im Dienst in den Hangars befanden rannten zu ihren Stellungen. Kreuzfeuer aus allen Richtungen, abgeschossene Jumper, der Beton schoss von der Wucht der Einschläge in Staubwolken nach oben. Dave schaute sich unter Deckung die Situation draußen an und brüllte: “Lenkt das Feuer zu den Bahnen! Wir müssen erst die Verletzten in Sicherheit bringen!” und gab Handzeichen Richtung Takjo, in den gegenüberliegenden Bereich.
 

Fireball blickte automatisch durch die Warnsirenen nach oben und sah mehrere Jumper auf sich zukommen, noch bevor er irgendetwas machen konnte, knallte es um ihn herum, Sand und Gestein umhüllten ihn. Er hatte das Gefühl, heißen Staub zu atmen, sein Mund wurde schlagartig trocken. Sehen konnte er nichts mehr, er schlug hart auf dem Beton auf. Alles verschwand in diesem Laser Hagel um ihn herum.
 

Saber öffnete seine Augen, sehen tat er vor Rauch und Staub nichts, der Sand des Zerschossenen, heißen Beton brannte auf seinem Gesicht, sein Mund war trocken, er wagte nicht tief einzuatmen. Ein kontinuierliches Vibrieren in seiner Hosentasche erreichte sein Bewusstsein. Doch zum Reagieren blieb ihm keine Zeit, um ihn herum schlugen weitere Geschütze ein, nach ihm wurde gegriffen und er hatte keine Chance auf irgendetwas zu reagieren, der Griff und die Kraftverteilung war gekonnt, egal wer ihm da am wickel hatte, er wusste was er tat! Im Augenwinkel sah er das Ausmaß dieses Überraschungsangriffes, eine Schneise der Verwüstung konnte er zwischen den Hangar Hallen erkennen, vor allem erschrak er, weil noch Menschen regungslos außerhalb des Hangars lagen. Sorgen stiegen in ihm auf, hatte er nicht auch Fireball, kurz bevor der Alarm auslöste, auf der Freifläche gesehen? Man schmiss ihn nahezu in einen halb geöffneten Hangar, dort wurde er direkt in den hinteren Teil gebracht. Endlich konnte er sich setzen, er lehnte sich an die dicken Wände, an denen er das Beben der Einschläge spürte. Langsam wurde er wieder klarer, er erkannte das Kampfschiff Hiasu, das gefechtsbereit gemacht wurde. Um ihn herum lagen weitere Verletzte und es wurden immer mehr, ein Sanitäter kam zu ihm, Saber zeigte ihm an, dass er soweit in Ordnung sei, es war nicht möglich, sich aufgrund des Lärms zu unterhalten. Doch die Handzeichen waren international und so lief die Kommunikation reibungslos und schnell. Über das Gesicht des Schotten wurde eine klare Flüssigkeit gegossen, es kühlte und befreite Saber von dem Staub, der seine Augen reizte. Er bekam eine Wasserflasche gereicht und spülte sich seinen Mund aus und wagte es jetzt tief einzuatmen.
 

Colt fuhr mit seinem dunkelroten Pickup auf das Rollfeld, dank seiner Sergeant ID war er dazu berechtigt. Seitdem er losgefahren war, versuchte er, Saber, April oder Fireball zu erreichen, doch keiner hatte sich bis jetzt gemeldet. Er fuhr unter den Shootershilds am Hauptgebäude entlang, die ihm dank der automatischen Geschütze Deckung gaben. So nah wie möglich wollte er unter diesen Bedingungen zum Hangar Gelände kommen. Immer wieder musste er abbremsen, Menschen rannten in das sichere Gebäude. Das Oberkommando war eindeutig das Hauptangriff Ziel, schwere Geschütze schlugen ein, tieffliegende Jumper, ballerten einfach wild umher. Es gab keine größeren feindlichen Schiffe, was Colt erst jetzt auffiel. Er stoppte und beobachtete das Geschehen vor sich. Die Jumper wurden bereits von Jets, die sich im Luftraum oder im Orbit von Yuma bewegt hatten, abgewehrt, sie versuchten eindeutig, das Geschehen weg vom Komplex zu leiten. "Es sind doch nur 1000 Meter, mehr oder weniger!”, versuchte sich der Lockenkopf zu beruhigen: “1000 Meter ohne Abwehr, über eine weite freie Fläche!", er schüttelte mit seinem Kopf, seine Gedanken waren ihm gerade nicht besonders hilfreich! Er nutzte eine für ihn ruhige Sekunde: “Augen zu und durch!”, sagte er zu sich, bevor er die Luft anhielt und das Gaspedal durchdrückte!
 

Fireball hörte wie jemand mit ihm sprach, ok er lebte, dachte er, doch er bekam kaum Luft. "Hey, kurzer, nicht!”, hörte er und riss seine Augen auf, er wollte darauf etwas sagen, doch nichts kam aus seiner Kehle! Mit einer Art Strohhalm wurde ihm etwas in den Mund gegeben, es schmeckte einfach nur widerlich und er drehte sich daraufhin auf die Seite und übergab sich. Der Sanitäter nickte, denn genau das hatte er damit bezweckt! Und drückte Fireball eine Wasserflasche in die Hand und kümmerte sich um den nächsten.
 

April blieb auf Ramrod, auf dem sie gerade noch friedlich gearbeitet hatte, es war der sicherste Ort um sie herum. Auch sie versuchte immer wieder, Saber, Colt oder Fireball zu erreichen!
 

“Wo ist ihr Colonel?”, brüllte Captain Hikari Dave entgegen, der Lärm störte jegliche Kommunikation. “Auf der anderen Seite des Geländes, Sir! Ich habe Anweisung gegeben, alle erst einmal vom Vorfeld zu holen unter manuellem Geschützfeuer!", meldete er den Grande und brüllte seinen Männern wieder etwas zu. Hikari sah sich um, es wurden immer wieder Verletzte in den Hangar getragen. Er zog Dave zu sich und schrie ihm entgegen: “Alle Verletzten sofort an Bord, dann schließt die Tore!” Dave nickte und Hikari rannte unter die Detroit, wo bereits die Verletzten an Bord gebracht wurden. Hier können sie nur noch eine Verteidigungslinie aufbauen und die Verletzten versorgen und so schnell wie möglich rausbringen, das hatte jetzt oberste Priorität! “Was ist da oben los?”, funkte Captain Hikari die Jets und Schiffe im Orbit an.
 

Saber stand langsam auf, die Verletzten wurden an Bord des Kampfschiffes gebracht. “Wir müssen Starten!”, teilte ihm Takjo mit der Schotte nickte und blickte zum Dach des Hangars, sollte der Beschuss weiter so massiv andauern, ist das die einzige Chance, hier irgendwie lebend rauszukommen! Er wies an, die Abwehr bis zum Start nicht einzustellen! Takjo nickte. Der Schotte rannte zum gegenüberliegenden Teil des Hangars, wo Schwerverletzte versorgt wurden und so schnell es ging an Bord gebracht wurden. Er musste stoppen,als er an einem Teil des Hangers vorbeiging, in dem bereits 3 Menschen mit Tüchern abgedeckt waren. Offiziere rannten an ihm vorbei und öffneten das seitliche Tor, Saber bekam große Augen, ein Pickup kam direkt unter Beschuss und Vollspeed auf ihn zu, er sprang beiseite, die Reifen quietschten und das Tor wurde sofort wieder geschlossen. Saber rannte zu dem Wagen, Colt sprang raus und sah sich um und ging auf seinen Boss zu, den er etwas unsanft anstieß: "Man, ich versuche dich die ganze Zeit zu erreichen!", brüllte er Saber voller Sorge und auch Wut über die Situation entgegen, aber er war auch erleichtert, dass er ihn hier angetroffen hatte! “Was ist da draußen los?”, wollte Saber jetzt wissen. Colt berichtete, dass sich der Angriff größtenteils auf das Oberkommando konzentrierte und es keine größeren Schiffe der Outrider gab!” Colt nahm seinen Hut ab und ging sich nachdenklich durch seine Locken, während er sich umsah. Das Bild, das sich ihm bot, war selbst für den Cowboy schockierend: “Die haben einfach in die Menge geballert! Wir sind dabei die Verletzten …” Saber machte eine Pause, Colt lief zu einem Verletzten, der eilig in den Hangar gebracht wurde: “Verdammte Scheiße!”, kam es von Colt, Saber folgte ihm. “Steve!”, rief er, Saber stoppte neben dem Cowboy und hielt inne, auch Steve war ein fleißiger Helfer auf der Farm gewesen und neben Dave schon sowas wie ein Freund geworden. Steve, war Blutüberströmt, aus mehreren Schusswunden lief das Blut, er wurde sofort versorgt, doch der Sanitäter ließ nach wenigen Handgriffen sofort wieder ab. Colt blickte auf: “Was?” rief er dem Sanitäter hinterher, der sich bereits schon wieder um einen anderen kümmerte, dessen Gesicht Blutverlaufen war. Saber hielt den Cowboy zurück: “Colt!”, sprach ihn Saber ernst zu, doch Colt hörte es durch den Lärm nicht, sondern spürte einen festen Griff an seinem Arm. Colt blickte fragend zum Schotten, ein Kopfschütteln war Sabers Antwort. Steve wurde abgedeckt. Colt blickte schnell um sich, er konnte nicht fassen was hier gerade abging, doch ausflippen oder durchdrehen war jetzt auch keine Option, obwohl er gerade einfach nur schreien wollte. “Wir müssen zu Ramrod!”, brüllte er, so laut er konnte. Saber nickte und sie rannten zum Pickup.
 

Fireball war nach seiner plötzlichen Erleichterung aufgestanden. Doch dank des Brechmittels konnte er wieder tief einatmen, seine Knie zitterten vor Schreck. Ein Beben und ein lauter Knall waren von draußen zu hören. In der nächsten Sekunde rannten alle in den Hangar und gingen in Deckung. Er wurde von jemandem nach unten gerissen. Ein abgeschossener Hyperjumper war an der Halle vorbeigeschlittert und brennende abgerissene Teile flogen unkontrolliert wie Geschosse durch den Hangar. Ein schweres, metallenes Rollen war zu hören, alle Augen starrten auf eine gelöste Outrider-Rakete des vermutlich abgeschossenen Jumpers, die langsam durch den Hangar rollte. Sie kam vor einem Seitenaufbau zum Stehen, alle gingen abermals in Deckung, kniffen die Augen zu, doch es geschah nichts. Fireball blickte erleichtert auf und schaute neben sich in das Gesicht seines Vaters. Der ihn wohl zu Boden gerissen hatte. Beide sahen sich weniger als eine Sekunde an. Captain Hikari stand auf und nutzte die kurze stille und revidierte Daves Anweisung, alle sollten jetzt an Bord der Detroit gehen! Sie mussten hier weg, denn ein erneuter Treffer und der Blindgänger, der garantiert keiner war, würde es in einer noch größeren Katastrophe enden lassen. Und er kontaktierte die Jets, die endlich den Luftraum über dem Hangar-Komplex freilegen sollten! Fireball sah wie sich alle, um ihn bereit machten, an Bord zu gehen. Fireball zwang sich zur Ruhe, er musste sich orientieren, er war im Hangar der Amerikaner, Ramrod stand im Wartungshangar, der, wenn er sehr schnell war, sowas wie ein Katzensprung entfernt war. “Oh man Scheiße!”, sagte er und lief los. “Shinji!” rief ihn sein Vater nach, doch durch den Lärm hörte er ihn nicht.
 

Colt und Saber konnten gerade noch hinter ein Nebengebäude fahren, um in Deckung zu gehen, als der abgeschossene Jumper auf sie zu schlitterte, der sie sonst mitgerissen hätte. “Ja toll, ihr ballert sie alle ab, aber damit macht ihr uns hier unten fertig!”, brüllte der Cowboy den Jets entgegen. Saber ließ den Cowboy brüllen, er wusste, dass es ein Ventil war, um das Geschehen gerade zu verarbeiten. “Gib Gas!”, rief jetzt Saber. “Verdammt, was macht der da?” und Colt steuerte auf Fireball zu: “Ich sage doch der ist Wahnsenig, er hat keine Deckung!” Saber holte seinen Blaster hervor und stellte ihn auf Highend und fragte sich im nächsten Moment, “ob sie nicht gerade alle drei hier wahnsenig waren?” Colt erreichte seinen Hombre, der in den Pickup sprang und auf der Rückbank die letzten Meter erst einmal liegen blieb. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. “Ich mach dich fertig, du Blödmann!", brüllte Colt der Rückbank entgegen. Fireball, der gerade wieder etwas Luft hatte. “Na toll, warum hast du mich dann eingesammelt?” Colt fuhr in den Wartungshangar und bremste abrupt ab. Die Drei sprangen raus und April kam aufgeregt die Rampe hinunter auf sie zu gelaufen: “Ich habe euch nicht erreicht. Ramrod ist im Wartungsmodus, wir können nicht starten!”, teilte sie hektisch mit. Colt drängte sich an den Dreien vorbei und rannte die Rampe hinauf. “Hey, was hast du vor?”, folgte Fireball den Cowboy. “Aber ich kann starten!”, kam es von Colt fest entschlossen und ließ das Verdeck des Bronco Buster hochfahren und zog seine Klamotten aus und schlüpfte in seinen Kampfanzug, das alles dauerte nicht einmal eine Minute. “Aber!”, Fireball sah sich um. Saber traf zusammen mit April in Ramrods Hangar ein. “Schließ die Rampe, wenn wir draußen sind, du und Fire…” Weiter konnte der Schotte nicht sprechen. Fireball fuhr mit dem Red Fury Racer an ihm vorbei. “Das kann doch nicht wahr sein!”, war es jetzt Saber der brüllte. April erschrak und hielt sich entsetzt eine Hand vor dem Mund, so hatte sie Saber noch nie gehört. Saber atmete tief ein und schluckte, als er sein Vorhaben ändern musste: "Schließ die Rampe, setze dich in den Feuerleitstand und kopple ihn mit meinem Modul, du schickst Captain Hikari und mir alle Bewegungen synchron und wenn nötig … Schieß!” April sah den Highlander mit großen Augen entgegen, doch es blieb keine Zeit! Saber legte seinen Kampfanzug an und setzte sich auf Steed. April schloss, wie es ihr gesagt wurde, hinter Saber die Rampe und rannte auf die Brücke.
 

Das Dach des Hangars, in dem die Detroit stand, fuhr auf und schoss einen Hyperjumper nach dem anderen ab, das automatische Abwehrsystem war eingestellt worden, die Kampfschiffe des Oberkommandos konzentrierten das Geschehen auf den Raumhafen. Die Jets hielten die Angreifer von der Stadt fern.
 

Colt zog den Bronco direkt nach oben und hatte auch sofort einige Jumper hinter sich. “Okay, Katz und Maus, könnt ihr haben!”, sagte der Cowboy, denn er war hundemüde und noch dazu stinksauer, er setzte sich mit einem Looping hinter die Jumper und schoss! Fireball fuhr über die Landebahn und versuchte das Geschehen in den abgelegenen Teil des Geländes zu lenken, er hatte schließlich gesehen, was passieren konnte, wenn ein Jumper unkontrolliert abgeschossen wurde. Saber erkannte den Plan seines Piloten und folgte dem Racer. Und koordinierte aus seinem Blickwinkel die weitere Abwehr. Colt hatte seine Verfolger erledigt und gab jetzt Saber Feuerschutz. Die Jumper sammelten sich über den Red Fury, neben Fireball schlugen Geschütze ein, die den sechsachser immer wieder zur seite stießen, doch aus der Spur ließ sich der Japaner nicht bringen, am ende der Bahn bremste Fireball ab und ließ die Rauchwolke aus dem Heck seines Wagens aufsteigen und blickte auf seinen kleinen Rasterortungsschirm, bevor er in der Wendung sein MG-Feuer auf dem Dach auslöste. “Saber, Colt ihr müsst aus meiner Schusslinie!" Der Schotte riss unter seinem Helm die Augen auf, doch er tat lieber, was ihm gesagt wurde. Colt zog nach oben, behielt Fireball jedoch auf seinen Anzeigen im Auge. Fireball gab Gas und in der Wendung löste er sein MG aus und schoss mehrere Jumper ab, während er sich drehend zur nächsten Bahn bewegte.
 

“Sir?”, fragte Dave, den First Grad. “Wir bleiben in der Abwehr!”, wies Hikari an und verfolgte das Vorgehen auf dem Gelände des Oberkommandos. Weitere Hangar öffneten sich, unter dem Feuerschutz der Detroit, konnten Schiffe darunter auch die Hiasu starten, die sich über dem Tower positionierte.
 

“Gar nicht mal so schlecht für so einen kleinen Buggy!”, kommentierte Colt über Funk, als er das Spektakel seines Freundes beobachtet hatte. “Pass lieber auf, dass dir die Schwanzfedern nicht ankokeln, Cowboy!" Ein Jet schoss Colts hartnäckigen Verfolger ab: “Wo er recht hat!”, mischte sich jetzt Lorenz in das Gespräch ein. “Seifenkisten brennen viel zu schnell!”, legte Fireball noch einen oben drauf und fuhr über die Rasenflächen und positionierte sich, um einen abstürzenden Jumper sicherheitshalber nochmals abzuschießen, doch er traf nicht und der Gleiter fiel auf ein Nebengebäude, das daraufhin explodierte. “Scheiße!”, kam es leise aber im Funk gut hörbar von Fireball. “Keine Sorge, es war nur ein Leitsystem!", beruhigte Saber, doch er machte sich nun Sorgen um die Treffsicherheit seines Piloten. Fireball gab wieder Gas, in dem Moment manifestierten sich neue Jumper direkt vor ihm. Colt schoss einen der letzten Jumper ab, der sich noch zwischen den Hangar rumgetrieben hatte und drehte ab, Saber funkte zu den Jets. Die Hiasu peilte einige Jumper an und löste ihre Laser Feuerwaffen aus. “Was?”, kam es nahezu gleichzeitig von Saber und Colt. Fireball drückte sein Gaspedal durch, die Triebwerke zündeten und die Geschütze der Jumper trafen ins Leere. Ein Jumper nach dem anderen wurde von einer Spinnennetz-ähnlichen Energie erfasst, plamp, plamp, plamp, wie in einer Kettenreaktion explodierten die Hyperjumper oder lösten sich auf. Fireball schaltete die Triebwerke ab und wurde langsamer und blieb vor einem Blast Fence (Windschutzzaun) aus Beton stehen und schaute sich das Spektakel über sich an. “Was ist das, Boss?”, fragte er. Saber der sich Schutz unter einem Shootershild gesucht hatte, um nicht von herabfallendem Geröll erfasst zu werden, beobachtete diese neue, auch für ihn noch unbekannte Laserwaffe: “Aus dem Stehgreif würde ich sagen, eine Hilfe!” Auch auf der Detroit und den Jets staunte man nicht schlecht. “Egal was das ist, ich will es haben!”, kam es von Colt und schoss Richtung Fireball: "Und egal was du da unten tust, Hombre, tu es in Bewegung, denn so bist du ein leichtes Ziel, also noch leichter als sonst!” Fireball der die Raketen schon auf sich zukommen sah, atmete erleichtert aus, das war knapp gewesen. “Danke, Colt!”, funkte er seinem Freund zu und fuhr davon. Saber nickte diese in seinen Augen viel zu knappe Aktion ab.
 

Die Kämpfe flachten mit jedem weiteren abgeschossenen Hyperjumper ab. Der Orbit meldete Clean. Darauf folgte diese erleichterte Meldung auch von den Jets. Die Hiasu landete mit den anderen Kampfschiffen. Colt drehte noch eine Runde über das Gelände des Oberkommandos, bis ihn der Tower dazu aufforderte zu landen! Der Cowboy beschloss, direkt mit dem Bronco zu Ramrod zu rollen. Denn gerade wurde ihm die Realität hier wieder bewusst, ja, sie hatten es geschafft, doch gewonnen hatte hier heute keiner! Heute sind hier Menschen gestorben, Menschen, die schon lange keine Unbekannten mehr waren. Im Hangar nahm er seinen Helm vom Kopf und strich sich mit seiner Hand über sein Schweiß bedecktes Gesicht, er versuchte tief einzuatmen, doch es gelang ihm kaum, sein Schweiß vermischte sich mit Tränen, die er nicht mehr zurückhalten konnte.
 

Saber landete mit Steed direkt am Hangarkomplex. Auf dem bereits Erste Hilfe Einheiten und Hubschrauber landeten. Fireball folgte dem Schotten. Die, die überlebt hatten, bekamen jetzt die schnellstmögliche und beste Versorgung! Der Schotte blieb stehen und blickte geradeaus, es schien, als wenn es ihm heute hier und jetzt das erste Mal so richtig bewusst wurde, da standen nicht nur Rettungswagen. Er trat vor die Halle, in der die Toten identifiziert wurden. Der Arzt des Oberkommandos, lief bereits mit Captain Hikari und Colonel Mc Graeff, die Toten ab. Seelsorger trafen ein und kümmerten sich um die Beteiligten. Soldaten stützen sich, nachdem sie einen ihrer Kameraden ausgerechnet hier wiedergefunden hatten. Saber atmete tief durch, vor diesem Gang war er in den letzten Jahren und Monaten immer verschont geblieben, doch jetzt als Captain-Major und Stabsmitglied war es für ihn nicht nur eine Pflicht, sondern auch ein persönliches Anliegen, als befehlshaber den Gefallenen direkt vor Ort die letzte Ehre zu geben. Fireball erreichte die Halle, er suchte den Mechaniker, der neben ihm gelaufen war, als der Angriff begann. Fireball blickte stumm in die Halle, in der es nur Tränen gab. Der Schotte ging zu seinem Piloten. “Na los machen wir es zusammen!”, schlug Colt vor, der plötzlich hinter den beiden stand. Zu dritt betraten sie schweren Schrittes die Halle.
 

April lief suchend durch Wege, Aufräumarbeiten waren vereinzelt schon im Gange und Transportfahrzeuge fuhren im Schritttempo durch die aufgerissenen Straßen zwischen dem Hangarn. Die Blondine war auf der Suche nach Daniel, sie wusste, dass er im Dienst gewesen war!
 

Colonel Mc Graeff legte zusammen mit Dave die Flaggen auf ihre Toten. Colt ging zu den beiden. Der Cowboy und der Pilot der Detroit umarmten sich wortlos. “Steve und Mike, ein Mechaniker!”, zählte Dave eintönig auf. “Vermisst werden noch weitere, aber ich hoffe, dass sie unter den bereits abtransportierten Verletzten sind.” Fügte der gut gebaute, kräftige, blonde junge Mann, der gerade alles andere als stark wirkte, noch mit an. Saber nickte und Fireball presste seine Lippen aufeinander und senkte seinen Kopf, es waren nicht einfach nur Namen, sie hatten zusammen spaß gehabt, beim BBQ und beim Umzug, waren in Jarr gemeinsam im Kampf gewesen und zusammen aufmarschiert, es verband sie bereits so viel nach so einem kurzen Zeitraum. Colonel Mc Graeff stellte sich zu der Gruppe, Saber und er salutierten sich zu. “Ab hier wird alles persönlich!”, sagte Mc Graeff. Saber nickte: “Ja, Sir!” bestätigte Saber, er hatte für das gerade keine Worte. "Insgesamt 15 Tote, darunter Offiziere, Soldaten, Mechaniker und Vorfeldarbeiter." teilte der Colonel bedrückt mit, was keiner zu fragen wagte. “Ohne die neuartigen Shootershilds wären es wohl mehr gewesen!”, sagte Mc Graeff und verließ die Gruppe.
 

“April! April!” April blieb stehen und sah sich um, sie hörte ihren Namen, aber konnte Daniel nicht sehen, doch allein seine Stimme zu hören, genügte ihr, dass ihr die Tränen der Erleichterung über das Gesicht kullerten. Schwungvoll wurde sie in die ihr so bekannten Arme gedrückt und festgehalten, nie mehr wollte sie ihn loslassen, sie küsste ihn, er küsste sie und April begann zu weinen, denn auch sie hatte schon von dem Verlusten erfahren und wusste nicht wie sie hier und jetzt damit umgehen sollte.
 

“Aber er war doch neben mir und als ich mich umdrehte, stand er …” Fireball zeigte wie in Zeitlupe neben sich und verstummte mitten im Satz. Vor ihm lief der beginn des Angriffes noch ein weiteres mal ab und darauf noch einmal, doch es änderte nichts an der Tatsache der Mechaniker, der mit ihm zusammen die Geschütze an dem Red Fury beladen hatte, gehörte auch zu den Opfern und das wahrscheinlich schon seit dem ersten schusswechsel. Noch einmal blickte er zu der Bahre. Wieder spielten sich die letzten Sekunden vor seinen Augen ab. Saber zog seinen Piloten einige Schritte von der Bahre weg, der Arzt notierte den Namen und faltete dessen Hände. Saber schluckte schwer. “Lass mich!”, riss sich Fireball los und holte Saber wieder ins Hier und Jetzt zurück. Colt wollte nach seinem Freund greifen, doch Fireball wich dem Cowboy aus. “Lass ihn!”, sagte Dave zu Colt, als dieser ihm schon nachgehen wollte. Colt atmete tief ein und nickte, er selbst hatte vorhin auch einige Momente für sich gebraucht.
 

Immer mehr Offiziere und Angestellte des Oberkommandos versammelten sich in der Halle, nach dem ersten Schock suchte man Gemeinschaft, es gab halt zu wissen, dass man gerade damit nicht alleine war. Es wurde immer stiller. Eine Trompete erklang vor der Halle. “TAPS” - eine Melodie, mit gerade einmal nur 24 Noten, die so tief ging und alles ausdrückte, wenn einem, wie in diesem Moment, die Worte fehlten. Jetzt war es auch um den Schotten geschehen, er ließ seiner Trauer und Wut freien Lauf, zu seiner Rechten stützte ihn Colt und zu seiner Linken Dave, Daniel und April. Hinter dem Hangar lehnte sich Fireball an die Wand und hörte die Melodie, es war, als ob die Zeit in diesem Moment stillstand, die Stille war fast unheimlich. Er lehnte seinen Kopf an die kühle Betonwand und ließ jetzt seinen Tränen, die er bis eben noch so fest zurückgehalten hatte, freien Lauf, langsam rutschte er die Wand hinunter und blieb auf dem kalten Beton sitzen. Es war nicht nur die Einsicht, dass hier heute gute Freunde gestorben waren, auch wurde ihm die Verwundbarkeit des Lebens bewusst. Mit Steve hatte er gestern begonnen einen Trainingsplan aufzustellen und er war heute einfach so aus seinem noch so jungen Leben gerissen worden, einfach weg.
 

Die Sonne neigte sich dem Horizont, und die ersten Lichter erstrahlten das Oberkommando. “Können wir Hombre?”, Fireball kam ins Hier und Jetzt zurück und spürte die Kälte, die an seinem Körper aufstieg. Wie lange er schon an der Stelle stand, als der Mechaniker noch neben ihm gelaufen war und der Alarm sie aus ihrem Gespräch gebracht hatte, wusste er nicht mehr! Er blickte in den breiten Weg zwischen den Hangars, die Geschütze der Outrider hatten den Beton aufgerissen. Die Flaggen wehten auf Halbmast und das Gelände wurde leerer. Es schien ihm unbegreiflich, hier hatten heute nur wenige Zentimeter zwischen Leben und Tod entschieden. Er drehte sich Colt zu, neben dem Cowboy standen Saber und April, die geduldig auf ihn warteten. Er nickte langsam und die Vier gingen gemeinsam zurück an Bord von Ramrod.

Sergeant Wilcox

Am nächsten Morgen verabschiedete das Kavallerie Oberkommando die Gefallenen in einer ehrenvollen Zeremonie, bevor sie zu ihren Familien nach Hause gebracht wurden. Nachdem das letzte Schiff am Horizont verschwunden war, lösten sich die Gruppierungen auf dem Vorfeld langsam auf und jeder ging, wenn auch diesmal, etwas stiller seiner Arbeit nach. Der Schock saß noch immer tief. Saber, der sich anlassentsprechend für seine Galauniform entschieden hatte, begleitete sein Team, in das Offizierskasino, um erst einmal tief durchzuatmen. Die Delegationen hielten zusammen und wurden von ihren neuen Kameraden des KOK gestützt. Alvin und Lissa taten ihr Bestes, um alle schnell mit dem Kraft spendenden schwarzen Gebräu zu versorgen, andere holten sich ihren Kaffee an der Theke, oder zapften ihn sich aus einem der vielen Automaten. Colt und Fireball zogen ihre Uniformjacken aus, bevor sie sich zu April und Daniel setzten. Gestern Abend haben sie noch auf Ramrod über die Vorkommnisse gesprochen, um die erste Last loszuwerden, doch bis sich alles wieder geordnet hatte, würde es bestimmt noch einige Tage benötigen. “Oh!”, erstaunt, stand April auf und stellte sich vor das Panoramafenster des Casinos. “Das ist König Jarreds privates Schiff!”, sagte Fireball, der jetzt auch neben ihr stand. April nickte und zeigte auf einen Gleiter der bereits am Hauptgebäude andockte. “Major Eagle!”, bestätigte Saber Aprils Gedanken. Die Blondine schaute fragend zum Schotten, dass ihr Vater und auch König Jarred heute auf Yuma eintreffen würden, hatte sie nicht gewusst. Saber, der immer noch akkurat seine Uniform trug, schaute auf seine Uhr: “In einer Stunde wird es ein Meeting der Verbände geben, um die letzten Ereignisse auszuwerten.” Teilte der Schotte seinem Team mit. Colt verschränkte seine Arme und blickte stumm nach draußen. Auf dem Hangar Komplex, wo Kräne und schwere Baumaschinen damit begonnen haben, diesen Ort wieder herzurichten.
 

Saber verabschiedete sich von seinem Team, das Treffen der Häuptlinge, wie es Colt bezeichnete, würde in der nächsten Stunde beginnen! Im Gang, in dem sich die Fahrstühle befinden, traf er auf Takjo, der wie es aussah, den gleichen Weg wie er hatte. Die beiden begrüßten und kondolierten sich, Saber wusste, dass es in der japanischen Delegation auch zwei Opfer gegeben hatte und begannen, ihre gestrige Befehlsteilung im Hangar mündlich zu dokumentieren, für ihre Berichte.
 

Die Etage des Grandes war voll von bewaffneten Personenschützern. Misses Ellnys begleitete die Beiden ins Büro, in dem sich König Jarred, der seine rote royale Uniformjacke trug, mit Charles Eagle angeregt unterhielt. Captain Hikari telefonierte er trug einen klassischen schwarzen Anzug mit schwarzer Krawatte, ein Detail welches dem Schotten jetzt erst auffiel, vor einigen Monaten, als sie General Whitehawk verabschiedet hatten, trug der Captain, zum traueranlass eine Weiße Krawatte. Captain Lorenz und Colonel Mc Graeff trafen ein und sie reichten dem Schotten den vorläufigen Bericht des letzten Angriffes.
 

Robin traf sich mit Sincia in der Stadt, sie gingen mit Sara und William spazieren, um den gestrigen Tag gemeinsam zu verarbeiten. Viele Sorgen hatten sich die beiden Frauen gemacht, als sie in den Medien erfahren hatten, dass es auch Tote im Kavallerie Oberkommando gegeben hatte. “Es wurde doch gesagt, dass es ruhig bleibt und dann sowas!”, teilte Robin ihrer Freundin ihre Gedanken mit. “Das mit den Outridern ist einfach unkontrollierbar! Die Familien tun mir leid, die gestern jemanden verloren haben, es ist schließlich bald Weihnachten.” kam es von Sincia betrübt. Robin nickte, allein der Gedanke, solch eine Nachricht zu bekommen, ließ sie fast schon losweinen. Schließlich waren auch ihre Männer mittendrin! Sie beschlossen, nach einer Stunde zurück zum Haus Lancelot zu gehen, um dort den Nachmittag gemeinsam zu verbringen.
 

“Wir sollten die Anomalie vor Yuma mit der Lumen Energiewaffe bekämpfen, schließlich stellt sie eine unmittelbare Gefahr für uns dar!”, schlug Colonel Mc Graeff vor, nachdem die größten Angriffspunkte im Meetingraum präsentiert worden waren. Saber ließ das Video nochmals auf seinem Tablet abspielen, er staunte nicht schlecht bei dem, was er sah. Es waren tatsächlich Schiffe der Outrider beteiligt gewesen, doch diese wurden durch die errichteten Stellungen im Sector-C mit der neuartigen Waffe der Japaner im Schach gehalten, bis sie schließlich implodierten oder verschwanden. “Wir wissen nicht, was sich auf der anderen Seite befindet und die Absprache mit der Konföderation des Sonnensystems besagt, die Kampfstärke muss bei 80 Prozent liegen!”, erklärte Dr. Peeks, der via TSID Hypercom zugeschaltet war. “Ach, Absprachen!" Wir lagen bei 70 Prozent und haben Männer verloren, durch einen feigen Angriff der Outrider!”, konterte Mc Graeff sehr emotional! “70 Prozent, sind nun mal keine 80!”, kam es von Lorenz, der neben Saber saß und genauso sauer war und seinen Pen leicht vor sich auf den Tisch warf und sich einatmend zurücklehnte. “Wir dürfen die Friedliche Zusammenarbeit nicht gefährden!", mischte sich jetzt auch Major Eagle ein, der Saber gegenüber saß. “Wer versichert uns, dass das nicht nur eine Hinhaltetaktik ist? Waren Sie es nicht gewesen, Dr. Peeks, der uns sagte, dass es ruhig bleiben würde?”, war es wieder Mc Graeff, der sich lauter Dr. Peeks zuwandte. König Jarred saß mit verschränkten Armen auf der anderen Seite des Tisches und hörte sich alle Einwürfe zuerst einmal nur an. Das, was hier gestern im Oberkommando geschehen war, könnte jederzeit überall im Grenzland passieren! Saber machte sich einige Notizen und Stichpunkte und blickte zu den Anwesenden am Tisch im Meetingraum. “Was sagen die Werte?", fragte Captain Hikari Dr. Peeks, um endlich mal greifbare Daten zu bekommen. Peeks nickte und legte eine Karte der Anomalien vor. “Es gab wenige Minuten vor dem Angriff einen kleinen, kaum messbaren Anstieg der Energien in der Anomalie, aber die Werte sind trotz ihrer geringen Menge vielversprechend, um das bestehende Frühwarnsystem weiter zu entwickeln!” Colonel Mc Greaff stand auf: “Von welchen Frühwarnsystem reden sie, es gab keine Warnung, nur ein Alarm und eine Sekunde später befanden wir uns auf einem Schlachtfeld!” Saber presste seine Lippen fest aufeinander, er konnte die Aufregung des Colonels nachvollziehen, schließlich hatte dieser zwei gute Männer bei dem Angriff verloren.
 

Colt, hatte sich mittlerweile von seiner Krawatte getrennt und betrachtete seinen Bronco Buster, den er in den letzten zwei Stunden nach sichtbaren Schäden untersucht hatte. Sein Kommunikator piepste: "Ah, ja!”, sprach er zu sich selbst und las sich die eingegangene E-Mail durch. Der Cowboy nickte die Nachricht mit einem kurzen etwas enttäuschten: “Hm!”, ab und steckte seinen Com wieder in die Hosentasche zurück. Jetzt würde er sich um den ungeliebten Teil seiner Arbeit kümmern. Sein Bericht, über die letzte Schlacht, wollte geschrieben werden: “Ich vermute, die Cowboys früher hatten keine wundgeschriebenen Finger!”, ging es ihm durch den Kopf und sah sich seine an. Als er wieder aufblickte und an Ramrods geöffneter Rampe vorbei ging, blickte er in den Wartungshangar. Fireball stand neben seinem Racer und beendete ein Telefonat. Und blickte eine Weile auf seinen Kommunikator. “Na Partner, wollen wir uns in den Papierkrieg stürzen?” Fireball erschrak und drehte sich schnell der Stimme zu, die ihn aus dem Nichts heraus angesprochen hatte: “Man!”, kam es erschrocken von dem Japaner, dachte er doch, dass er alleine war. Colt lachte ihm ein: “Sorry, Partner!” Entgegen: “Los ran an die Berichte, solange das Palava der Häuptlinge noch läuft!” entschied der Lockenkopf und drehte sich um: “Oder hast du andere Pläne?”, fragte er noch und lief die Rampe wieder hinauf. Fireball blickte seinem Freund nach und steckte seinen Kommunikator ein: “Nein, nicht mehr!”, sagte Fireball leise zu sich.
 

“Wir sollten uns jetzt bevorzugt auf die Prävention und die Abwehr konzentrieren!”, kam es vom Schotten. “Deswegen sitzen wir hier, Captain Lancelot!”, kam es von Captain Hikari mehr beiläufig und markierte sich etwas auf seinem Tablet. “Sir, ich wollte den Sektor-C seit Wochen abfliegen und hatte es auch vor mit dem neuen LAS System, welches sofort reagieren würde, sollten sich irgendwelche Lumen Energien im All entladen." Hikari sah von seinem Tun auf und die anderen blickten ebenfalls zum Highlander. “Das sich dort Stellungen mit neuartigen Laser Energiewaffen befanden und immer noch befinden, davon habe ich als Stabsmitglied nichts gewusst! Das hätte meine Aufmerksamkeit in den letzten Wochen in eine andere Richtung gelenkt." beendete Saber seine Wortmeldung, aus der klar hervorging, was er von dieser Geheimhaltung in diesen Kreisen hielt! Captain Hikari musterte den jungen Schotten und lehnte sich in seinen Stuhl zurück: “In welche Richtung, Captain Lancelot?”, fragte der Japaner herausfordernd seinen frisch gebackenen Captain-Major. Saber blickte sich um, die Anwesenden waren gespannt auf seine Antwort, Eagle nickte ihm fast unauffällig zu. Saber atmete tief ein bevor er begann: “Richtung Geschütz-Abwehr-Verteidigung, die Waffe ist, wie wir gesehen haben, in der Lage, ganze Raumschiff Invasionen für einen bestimmten Zeitraum aufzuhalten, das ist wichtige Zeit die dem Gegner zwar verloren geht, aber wir gewinnen!”, begann Saber zu erklären. “Sollten wir es schaffen, die Outrider kampfunfähig in unserer Dimension festzusetzen, hätten wir nicht nur Reaktionsspielraum, sondern auch Zugriff auf ihre Technik! Im besten Fall auf eine festgelegte Strategie.” Sprach Saber weiter. “Strategie? Diese Typen haben keine Strategie, sie kommen und feuern auf alles, was sich ihnen in den Weg stellt!”, warf der Colonel der amerikanischen Delegation dazwischen. Hikari blickte zu Mc Graeff und zeigte ihm mit seinem Pen dessen Platz an. Der Colonel setzte sich darauf widerwillig und hörte weiter zu. “Gut, warum haben sie sich damit dann nicht beschäftigt?", fragte Hikari nach und sah den Schotten entgegen. “Sir! Das habe ich mehrere Male, doch es waren Wahrscheinlichkeiten und somit nicht zielführend!” König Jarred entfloh ein kaum sichtbares Grinsen. “Sehr schön!”, war Captain Hikaris Antwort Saber zog seine Augenbrauen zusammen. "Dann lassen sie mal hören!” und Hikari zeigte ihm an, seine Wahrscheinlichkeiten offenzulegen.
 

Daniel und April saßen im Offizierskasino bei Kaffee und Tee zusammen, ihre Berichte hatten sie abgeschickt und planten die nächsten gemeinsamen Tage. “Ist etwas?”, fragte der Amerikaner, er hatte das Gefühl, dass sich die Blondine noch mit etwas herumschlug. April sah Daniel überrascht an: “Ich denke viel nach und komme zu keinem Ende!”, gab April zu. Daniel dachte kurz über das Gesagte nach und grinste: “Was möchtest du denn zu Ende bringen?” und nahm einen Schluck seines Kaffees. April pustete sich ein nicht sichtbares aber nerviges Haar aus ihrem Gesicht: “Uns!”, antwortete sie schnell und unbedacht und entschied sich, ihre Haare zusammen zu knoten. Daniel verschluckte sich nach dem Gehörten fast an seinen lauwarmen Kaffee. "Was willst du schluss machen?”, fragte er vollkommen fassungslos und wischte sich seinen Mund ab, während er seine Tasse wieder abstellte. April riss ihre Augen auf, während sie sich gekonnt einen Dutt zauberte. “Was, nein!”, reagierte sie sofort auf das Gesagte ihres Freundes. Daniel atmete erleichtert auf und blickte dankend an die Decke. “Ich denke darüber nach, ob es nicht Zeit wäre, den nächsten Schritt zu wagen.” versuchte es April noch einmal. Jetzt war es Daniel, der seine Augen aufriss: “Was, ich meine wie? Also was meinst du?”, stammelte er. Die Blondine musterte den braunhaarigen Navigator, dem so kam es ihr vor, jegliche Gesichtsfarbe verloren hatte. “Ich meine, vielleicht wäre es an der Zeit, unsere Beziehung in unserem Freundeskreis auch bekanntzugeben.” Jetzt war es raus und sie blickte vorsichtig in Daniels Richtung. “Achso!”, kam es erst einmal erleichtert von dem Navigator, doch kurz darauf hielt er inne und dachte darüber nach. April wurde etwas flau im Magen, das Daniel darüber so lange nachdenken musste, bescherte ihr ein unangenehmes Gefühl. “Bist du dir sicher?”, fragte der Navigator erst noch einmal nach. April nickte: “Ja, ich meine, es wissen oder ahnen doch eh schon alle um uns herum, warum also weiterhin diese heimlichtuerei?”, erklärte April etwas stiller. Daniel verstand, was April meinte, die Jungs an Bord wussten eh bescheid, doch dazu geäußert hatte er sich bis jetzt auch noch nicht. Er blickte zur Blondine: “Und da gibt es niemanden, der zwischen uns steht?", fragte er. April erschrak ein wenig und sah dem Braunhaarigen fragend an: “Was, nein, wie, ich meine, wer sollte denn?”, fragte sie unbeholfen nach und umfasste ihr Teeglas, um sich irgendwo festzuhalten. Um das Thema zu besprechen, hatte sie sich ein anderes Umfeld gewünscht, aber nun war es nun mal so! Daniel zuckte mit seinen Schultern: “Ich dachte da an euren Piloten.” April sah auf und Daniel an. “Ich habe da so Gerüchte gehört, dass ihr beide, da mal…na ja..!”, berichtete der Braunhaarige, obwohl er sonst nichts auf solche Tratschereien gab, doch es betraf ihn persönlich! Und er hatte keine Lust auf irgendwelche stressigen verflossenen Geschichten. Die Blondine erschrak und wurde leicht rot um ihre Nase, es war ihr gerade unglaublich peinlich, energisch schüttelte sie mit ihrem Kopf: “Da ist und war nie etwas, er hat eine Freundin und sie haben auch vor in den nächsten Jahren zu heiraten, denkst du wirklich, wenn da etwas wäre, würde ich jetzt mit dir hier so eine Unterhaltung führen? Ich weiß was es bedeutet, im Oberkommando eine Beziehung offenzulegen! Und würde ich es mit dir nicht ernst meinen, hätte ich dich doch niemals meinem Vater vorgestellt!", beantwortete April die Frage, sie nahm Daniels Zweifel ernst und hoffte, dass sie es klar genug erklärt hatte. Daniel nickte, die Tatsache mit Major Eagle zog gerade gewaltig, das letzte, was April wollte, war ihren Vater ins Lächerliche ziehen. “Also war nie etwas zwischen euch?”, fragte er noch einmal ganz genau nach. April schüttelte mit ihrem Kopf. Daniel lächelte: “Gut, dann bin ich dabei!”, kam es überraschend schnell von ihm. April umarmte ihn voller Freude, ihr fiel ein Stein vom Herzen, es würde ihren Alltag im Oberkommando einfacher machen. Daniel war vollkommen überrascht von Aprils Freude, ließ es aber geschehen, gerade war es egal, dass die anderen es im oberen Teil des Offizierskasinos sahen, schließlich war es jetzt offiziell zwischen ihnen! “Los, ich zeige dir das LAS, es wurde gestern an Ramrod montiert, außerdem sind Colt und Fireball an Bord, dann sollen sie die ersten sein, die es erfahren!” Daniel blickte in das freudige Gesicht von April, ihre hellblauen Augen strahlten ihm gerade ihr ganzes Inneres entgegen. Er grinste: “Okay!”
 

Sincia und Robin knieten auf dem Boden im Wohnzimmer. Sara und William hatten sie nebeneinander auf eine weiche Krabbeldecke gelegt. Sara blickte immer wieder interessiert zu Willi, der da heute mit auf ihrer Decke lag. William war satt und fein damit, seine Mama, die vor ihm saß, an zu himmeln. Die beiden Frauen mussten kichern, wie unterschiedlich, aber doch so vertraut die Charaktere ihrer Babys waren. Sincia war fasziniert, wie ähnlich William seinen Vater sah, vor allem diese wunderschönen, zarten Löckchen fand sie einfach nur bezaubernd. Und Robin erkannte an Sara den skeptischen Blick des Schotten, die kleine beobachtete ihre Umgebung ganz genau!
 

Colt beendete seinen Bericht und streckte sich auf seinem Stuhl durch, er bedachte Fireball mit einem kurzen Seitenblick, bevor er aufstand und den Kühlschrank öffnete, nur um festzustellen, dass in diesem nur Licht zu finden war. Fireball war dabei, die letzten Sätze seines Einsatzberichts zu verfassen. Dankbar war er gerade für das sofortige Brainstorming, das Saber direkt nach dem Angriff auf Ramrod angesetzt hatte, an vieles konnte er sich fast schon gar nicht mehr erinnern. Wahnsinn, wie schnell diese doch sehr schockierenden Erlebnisse innerhalb weniger Stunden in das Unterbewusstsein verdrängt worden waren. Doch gerade wurde alles wieder aktuell, letzte Nacht hatte er mit Glück vielleicht eine Stunde geschlafen und das garantiert auch nur wegen der Erschöpfung. Er fühlte sich gerade einfach nur elend, denn er spürte nach wie vor die Einschläge des Laser MG Feuers, das nur Millimeter von ihm vorbeirauschte, jeden Moment hatte er damit gerechnet, getroffen zu werden. War es wirklich nur Glück? Glück, dass sein Nebenmann, der Mechaniker John, nicht gehabt hatte, mehrere Treffer hatte dieser an seinem Körper gehabt, “er muss sofort tot gewesen sein!”, das hoffte er jedenfalls! Genau wie Steve und Mike und all die anderen, die er vom Sehen her doch auch kannte. Ein völlig anderes Bild kam in seine Erinnerungen. Er musste aufstoßen und sprang von seinem Platz auf. Colt drehte sich abrupt um und sah Fireball nur noch nach draußen rennen. Der Cowboy schloss die Tür des Kühlschranks und ging seinem Hombre nach, der hörbar im Badezimmer verschwunden war.
 

“Aus diesen Gründen bin ich dafür, dass wir unbedingt Kontakt mit der Konföderation des Sonnensystems aufnehmen!”, beendete Saber seine doch sehr ausführlichen Berichte der Wahrscheinlichkeiten und musste feststellen, das er sich doch mehr damit beschäftigt hatte, als er anfangs zugegeben hatte. Niemand hatte ihn unterbrochen. Er öffnete sich eine Flasche Wasser. “Das war gut!”, kam es von Lorenz, der neben ihm saß. “Na wenigstens einer, der sich hier mit der Thematik auseinandersetzt!", warf Captain Hikari ein. Jarred hob seine Hand und wollte etwas sagen. "Einer der wenigen!”, berichtigte sich Hikari darauf und stand auf. Saber grinste leicht. Lorenz rollte mit seinen Augen. "Wahrscheinlichkeiten bringen uns hier jedoch nicht weiter!", erhob sich darauf Colonel Mc Graeff. “Und durchdrehen auch nicht!”, antwortete Hikari dem Colonel und rief eine Karte des Sektor-C auf dem Monitor auf. “Gut, dann warten wir und drehen Däumchen! Genauso wie es diese Menschen des “Konförden Dings Systems” von uns verlangen und der nächste feindliche Schlag ist dann eine Stadt, oder ein ganzer Planet mit unzähligen Opfern! Doch das First Grad wird ihnen dann zugeschrieben, einer muss hier den Kopf hinhalten und das werden sie sein!”, kam es vom Colonel darauf lauter zurück. Saber blickte auf. Hikari wandte sich dem Colonel zu. “Mäßigen Sie sich, ihre Taktik ist es, unkontrolliert in eine unbekannte Materie zu schießen, um zu sehen, was geschieht, dass genau daraus ein Flächenbrand entstehen könnte, scheint ihnen vollkommen aus dem Sinn geraten zu sein!", wieß Hikari dem Colonel in seine Schranken zurück. Der Colonel stemmte eine Hand auf dem Tisch ab: “Nein ihnen scheint aus dem Sinn gekommen zu sein, das wir ohne wahlmöglichkeiten einer Vereinbarung mit Menschen zugestimmt haben, die uns vollkommen unbekannt sind und noch dazu unterschwellig bedroht haben, sollten wir nicht nach ihrer taktik handeln!", ließ der Colonel gut hörbaren Dampf ab. Eagle stand auf: "Wir sollten uns beruhigen!”, versuchte der alte Kommander zu beschwichtigen. “Beruhigen, wir alle sind diesen, ich nenne es mal ungleichen Pakt eingegangen, weil Sie!” und der Colonel zeigte auf Hikari: “Diese Menschen kennen, ich gehe davon aus, dass sie in den 16 Jahren dort nicht nur Urlaub gemacht haben und wenn doch, zweifle ich stark an ihren Kompetenzen!”, überging der amerikanische Colonel, Eagles Friedensangebot lautstark. “Ich zweifle gerade sehr stark an ihren, Colonel Mc Graeff!”, wurde jetzt auch Hikari fester in seiner Stimme. “Und ich werde nicht zulassen, dass das neue Grenzland brennt, nur damit ein Colonel seine persönliche Rache bekommt!", fügte Captain Hikari noch hinzu. “Dann sagen sie es, sind diese Menschen Freund oder Feind!”, forderte Mc Graeff jetzt Hikari auf. “Weder noch!”, kam es schnell von dem Japaner. König Jarred, der bis jetzt sehr geduldig zugehört hatte, blickte auf. Saber, Lorenz und Eagle tauschten Blicke aus. “Sie schützen sie!”, kam es nach wenigen Augenblicken von Mc Graeff. Hikari schüttelte langsam mit seinem Kopf: “Nein, ich schütze das neue Grenzland genau wie er!”, und er zeigte auf Saber: “Er!”, sein Blick ging zu Lorenz: “Und auch er!” und blickte Jarred eindringlich entgegen. Bevor er sich wieder Mc Graeff zuwandte und ihn fixierte: “Und ich hoffe auch Sie!” Der Colonel kniff seine Augen zusammen. Saber atmete tief ein und aus. “Deswegen bin ich hier!”, kam es deutlich ruhiger, aber fest von dem Colonel. “Gut!”, nickte Hikari dem Colonel zu, den er weiterhin fixierte und seinen Blick langsam abwandte. “Und doch sind wir den Angriffen der Outrider weiterhin ausgeliefert!”, begann der Amerikaner erneut. “Ja!” Saber blickte zu Hikari, der jetzt laut wurde. “Genau deswegen! Wir sind mitten in einem intergalaktischen Krieg, das hier ist kein Film, kein Computerspiel, das ist Realität! Ist Ihnen das überhaupt bewusst? Wir stehen einem Gegner gegenüber, der gewillt ist, uns zu vernichten, wenn er die Chance dazu bekommt! Ein Gegner, der nicht mit sich verhandeln lässt! Weil er eben nicht Menschlich ist! Und das Letzte, was wir hier brauchen, ist ein Krieg mit Menschen aus einer anderen Galaxie! Verstehen Sie das?” Es blieb still. “Und Sie stellen sofort eine Verbindung zur Konföderation her!”, wies er Dr. Peeks auf dem Monitor fest an! Der Wissenschaftler sah erschrocken in die Kamera. “Ähm!”, räusperte sich Takjo und stand auf. Hikari und die Anderen richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Adjutanten.
 

Fireball spülte sich den Mund aus und stützte sich auf dem Waschbecken ab und blickte in den Spiegel. Die Bilder der blutüberströmten Kleidung der Kameraden mit ihren offenen Schusswunden hatten ihn gerade wieder eingeholt. Ja, im Krieg sterben Menschen, auch Freunde, doch so nah wie gestern war er noch nie dran gewesen! Das verdankte er in der Vergangenheit, weil er eben der Pilot ist und sich mit dem Team nach dem Kampf meist noch im All oder Luft aufhielt. Doch diesmal war es anders gewesen, sie waren von Anfang an mittendrin gewesen. Kaltes Wasser stieß er sich ins Gesicht, um irgendwie wieder klar zu werden, er war so müde, die Nacht vor dem Angriff hatte er schon wegen dieser bescheuerten Serie nicht geschlafen. Und die letzte Nacht, kamen ihm immer wieder die Bilder der Hyperjumper, in den Kopf, die frontal auf ihn zugeflogen kamen und gnadenlos feuerten. Es war wie eine Endlosschleife. Ein weiteres Mal tauchte er sich in das kalte Wasser und ging sich mit nassen Händen durch die Haare. Nach weiteren Minuten verließ Fireball wieder das Badezimmer und ging in den Gang Richtung Rampe. “Alles ok Hombre?”, fing ihn Colt ab, der vor seinem Quartier stand und wohl auf ihn gewartet hatte. Fireball bedachte Colt mit einem leichten Seitenblick und nickte kaum merklich, er wusste nicht, was er dem Cowboy nach seinem Abgang antworten sollte. Colt hatte durchaus das kleine verhaltene Nicken bemerkt, er wusste, dass es weder ein Ja oder Nein bedeutete. Es lag was im Argen und der Lockenkopf machte sich Sorgen, denn sein Freund war in seinem Zustand gerade weder flug- noch einsatzfähig, doch das stand bei Colt an zweiter Stelle, sein Freund hatte ein Problem, mit dem er nicht klar kam! “Du warst fast 20 Minuten da drinnen!”, begann Colt und folgte Fireball. Der Japaner pustete Luft aus und betrat die Rampe: "Stoppst du jetzt die Zeit, die man im Bad verbringt?", war die etwas patzige Frage von Fireball, der schnellen Schrittes unterwegs war. Colt zog nach dieser Antwort seine Augenbrauen zusammen und lief seinem Freund eilig nach, der den Friedenswächter verließ. Fireball stoppte vor dem Hangar, ihm war kurz schwindelig geworden, er rieb sich seine Augen, als er wieder aufsah, stand Colt mit gestemmten Händen vor ihm.
 

“Die Taktung der Sender, um Kontakt mit dem anderen Sonnensystem aufzunehmen, läuft bekanntermaßen unter dreiteiliger Taktung, die es in unserem System nicht gibt. Wenn wir die Taktung unserer Planeten und die der Schiffe, aber weiterhin auf “eins fünfer Taktung" laufen lassen möchten, benötigen wir um kontinuierlichen Kontakt mit einem anderen Sonnensystem aufnehmen zu können, eine zwischenfrequenz, die ähnlich der, der Anomalien ist.”, erklärte Takjo und reichte dem First Grad mit beiden Händen die Unterlagen, die in einer Mappe zusammengefasst waren. Hikari sah den jungen Adjutanten eine Weile stumm an und nahm die Mappe langsam entgegen. Saber stand auf und trat näher an Takjo heran. König Jarred beobachtete Shinjiro, der sich alles interessiert durchlass. "Wann hatten sie vor uns davon zu berichten?”, fragte Captain Hikari, während er weiter las. Takjo blickte zum Grande und machte eine kurze kleine Verbeugung: “Das Oberkommando in Japan hat diese Frequenzen, vor einer Woche gefiltert und gestern freigegeben, nach unserem Ermessen, der Situation angebracht!”, erklärte Takjo. Saber hatte gerade das Gefühl, dass sein Mund offen stand, er presste darauf seine Lippen fest zusammen. König Jarred erhob sich. Shinjiro gab Jarred die Mappe. Captain Hikari drehte sich den Monitor auf, auf dem Dr. Peeks das Gespräch offensichtlich nachdenklich verfolgt hatte. Der Doctor war genauso überrascht, doch nickte den Meeting Teilnehmern zu: "Das wäre einfach ausgedrückt, eine Art Adapter, der zwischen den Frequenzen geschaltet wird!” Hikari sah sich im Raum um und zeigte auf Takjo: “Lassen sie sofort Dr, Peeks alles darüber zukommen, es sei den sie haben einen fertigen Sender in der Hosentasche?” Takjo nickte: “Ich werde mich sofort darum kümmern!”, verbeugte er sich und verließ das Büro. “Das ist ja wie Geburtstag und Weihnachten zusammen!”, kam es von Lorenz, der auch aufgestanden war und sich eine Cola vom internen Getränkebuffet nahm. “Das hier heißt doch Adapter, oder?”, fragte Jarred Shinjiro und zeigte auf etwas in der Mappe. Captain Hikari sah Jarred einen Moment stumm an. Saber musste sich ein Grinsen verkneifen. “Ich habe Hunger!”, war Hikaris Antwort, und alle Anwesenden stimmten dem Grande zu und erhoben sich. Saber streckte seinen Rücken durch, “Pause klang nicht schlecht!”, dachte er sich. Er blickte zu König Jarred: “Darf ich, eure Hoheit!”, fragte er und zeigte auf die Mappe. Der König nickte: “Nur zu, Captain!” und reichte den Schotten die Unterlagen. Saber bedankte sich und verließ den Meetingraum und ging mit ihr in die Lounge des Büros, um durch das Fenster etwas Tageslicht zu tanken.
 

“Ich brauch nur kurz frische Luft!”, beantwortete Fireball die nicht gestellte Frage des Cowboys. Colt schüttelte mit seinem Kopf und hielt Fireball davon ab, wieder weiter zu laufen. “Nein, Hombre, ich will nicht wissen, was du brauchst, sondern was du hast, hat es was mit den Berichten zu tun?”, sprach er ohne Umschweife seine Vermutung aus. Und konnte aus den Gesichtszügen seines Freundes sehen, dass er damit genau ins Schwarze getroffen hatte. Fireball ging sich fester durch seine Haare und schüttelte mit seinem Kopf nur um darauf zu nicken, er wusste nicht wo er anfangen sollte. Der Cowboy wartete geduldig ab, bis Fireball seine Gedanken in Worte fassen konnte. “Ich weiß nicht, irgendwie geht das gerade alles zu schnell, ich meine, gestern war hier die Hölle los und jetzt sitzen wir hier, als ob nichts wäre und schreiben es auf, so als ob…” Er unterbrach sich und warf seine Arme seitwärts von sich und blickte sich im Hangar um: “Wir sind da einfach raus, ohne überhaupt…!” wieder verließen ihn die Worte. Colt verfolgte Fireball mit seinen Augen, er bekam eine Ahnung was los war, doch Fireball sollte und musste darüber sprechen und es rauslassen! Fireball stiegen Tränen auf, schnell fasste er sich zwischen seine Augen und versuchte tief einzuatmen, was ihm aber nicht gelingen wollte. Panik stieg in ihm auf, er konnte nicht atmen, wie gestern, als seine Kehle so trocken von dem feinen Staub des Beton, der um ihn herum durch die Kraft des Laser MG-Feuers, den Sauerstoff raubte. Er schluckte schwer, als er Colt wieder ansah: “Du hast sie doch gesehen, Steve, Mike und der Mechaniker, er hieß John, wusstest du das?”, fragte Fireball, obwohl er wusste, dass sein Freund die übel zugerichteten Körper gesehen hatte. Colt presste seine Lippen nickend aufeinander. “Er war verheiratet, genau wie du, Saber, ihr habt euch ohne darüber nachzudenken in das größte geschehen gebracht, das hättet auch ihr sein können!”, kam es fast erstickend von Fireball, der sich seine, doch schon seit Stunden locker sitzenden Krawatte der Uniform öffnete. “Genau wie du Spinner, der einfach ohne Deckung über das Schlachtfeld rennt!”; hallte es durch den Hangar, Colt drehte sich erschrocken um. Daniel kam gefolgt von April, auf ihn und Fireball zu. Fireball ließ von der blauen Krawatte ab und sah Daniel überrascht an. April hielt Daniel an seinen Arm, die Situation sollte jetzt nicht eskalieren. “Halt die Klappe, Daniel!", wieß Colt den Navigator bestimmend zurück. Daniel ging einen Schritt auf den Cowboy zu, der vor dem Japaner stand: “Was, durch seine scheiß Harakiri Aktion hat er nicht nur sich zum Abschuß freigegeben sondern auch die, die ihre sicheren Stellungen verlassen mussten, um den Spinner so gut es ging Feuerschutz zugeben!”, kam es wütend von Daniel und zeigte dabei fest auf Fireball. Colt hielt Daniel einen Arm vor, um einen Abstand zwischen dem Navigator und dem Piloten zu gewährleisten. “Daniel!”, kam es von April, die die Aufregung ihres Freundes sehr gut verstehen konnte, doch Fireball schien es, um etwas vollkommen anderes zu gehen. “Was?”, kam es vom Navigator der Detroit aufgeregter. “Darf man ihm das nicht sagen? Ihr bemuttert ihn bis zum geht nicht mehr, wir alle und auch er sind in einem Krieg und müssen uns auf den anderen verlassen können, sonst passiert nähmlich solch eine Scheiße! Und ich kannte Steve und Mike seit der Grundausbildung und ich weiß, dass sie dir Kurzer danach den Arsch aufgerissen hätten. Da ist es scheißegal, ob du des Grandes Söhnchen bist! Hier bist du ein Offizier und eins lass dir gesagt sein, Selbstmordaktionen gab es schon mal, das ist aber vorbei, also …” Weiter kam er nicht mehr. April schrie kurz auf, Colt griff erst nach Fireball und kurz darauf nach Daniel, der schon eine blutende Nase hatte. Kraftvoll stieß der Cowboy Fireball auf die Seite und Daniel fest darauf gegen seinen Oberkörper, dass dieser darauf zwei Schritte zurückweichen musste.
 

Saber öffnete die Mappe und atmete tief ein, außer die technischen Zeichnungen, konnte er nichts lesen, alles war auf Japanisch beschrieben, was durchaus bezeugte, dass dieses sehr frische Wissen direkt aus den Laboren Japans kam. Doch die Zuschaltungen machten Sinn, in seinen Augen. “Und?”, trat König Jarred fragend an den Highlander heran. Saber schloss die Mappe und nickte. “Durch diese Frequenzen wären unsere Kampfschiffe für die Outrider nahezu unsichtbar." Jarred nickte. “Sie können das lesen?”, wollte Saber aus persönlichen interesse heraus wissen und gab dem König die Mappe zurück. Jarred lachte: “Ja, naja, nicht alles, wenig, sehr wenig!”, beantwortete Jarred die Frage des Schotten. Saber lachte darauf. “Ihr Vortrag war beeindruckend, Richard!”, schwenkte der König auf die letzten Vorkommnisse im Meetingraum zurück. Saber strich sich mit seinem Daumen über seine Stirn: “Ich habe währenddessen begriffen, dass Captain Hikari genau darauf abgezielt hatte.” Jarred nickte: “Kuuki wo yomu!”, sagte der König darauf. Saber legte seinen Kopf etwas schief und schmunzelte: “Japanisch für Anfänger, lesen Sie die Luft, Richard!”, erklärte Jarred und ging wieder zurück in den Meetingraum. Saber sah sich um und verließ für eine kleine private Pause das Büro. Im Vorraum lief Hikari telefonierend den Gang entlang. Saber verschwand in einem Nebenraum, um sich frisch zu machen.
 

“Ich habe gesagt, Klappe halten!”, fauchte Colt Daniel an und zeigte auf den Navigator, bevor er zu Fireball ging, der auf dem Boden saß und sich an eine metallene Gerätschaft, die im Hangar stand, lehnte. Daniel wischte sich das Blut von seiner Nase und presste sie mit zwei Fingern zusammen. April sprach beruhigend mit Daniel, bevor sie zu Fireball und Colt ging. Der Cowboy hockte sich vor Fireball, der von Daniel wohl einiges eingesteckt hatte. “Er war tot, sie sind tot…”, kam es schwer, lallend von Fireball. Colt unterbrach seinen Hombre: “Du solltest dich hinlegen!”, kam es leise vom Cowboy und öffnete zwei weitere Knöpfe von Fireballs Hemd. April wählte eine Nummer, als sie den Zustand des Piloten sah.
 

Der Hauptgang im Meetingraum war beendet, Colonel Mc Graeff, hatte sich verabschiedet, um seiner Kommandozentrale die neuesten Erkenntnisse und Vorgehensweisen mitzuteilen. Das Dessert wurde serviert, Hikari zeigte dem Service an, seins gleich weiter an Jarred zu reichen. Saber bekam diese Aktion aus dem Augenwinkel mit. Charles lachte kurz auf: “An euch ist ein altes Ehepaar verloren gegangen!”, musste es Eagle einfach kommentieren. “Hehe!”, kam es hörbar von Lorenz, der daraufhin zum König sah: "Entschuldigung!", sagte er schnell und senkte sofort seinen Blick, behielt jedoch sein Grinsen bei. Shinjiro sah von Eagle zu Jarred und musterte den bärtigen König neben sich und atmete tief ein: “Nein, er ist so gar nicht mein Typ!”, kommentierte er das Gesagte von Charles. Saber grinste, er fand es immer wieder faszinierend, je privater die Runde wurde und das war sie in diesem Büro durchaus, kein Protokollführer, oder aussenstehender befand sich im Raum, umso greifbarer wurden Captain Hikari und auch König Jarred. Solch eine Dessert Aktion, hätte es wahrscheinlich niemals auch nur ansatzweise in einem größeren, geschweige denn öffentlichen Rahmen gegeben. “Dr. Morel ist nicht da…”, begann der König. “Und auch nicht sein Ernährungsplan!", beendete Shinjiro den Satz. Jarred ließ von seinem Dessert ab und sah in die Runde. Er blickte in Gesichter, die sich ein kleines gehässiges Lachen verkneifen mussten. "Ach, apropos Morel!”, begann darauf Jarred mit einem kleinen fiesen Grinsen: “Er hat zur Erinnerung Zugriff auf deine Pulsfunktion, er sagte, ich zitiere: Egal was du tust, du sollst damit aufhören!” und Jarred nahm genussvoll von seinem Eisdessert. Eagle musste loslachen. Saber ging es nicht anders und schüttelte mit seinem Kopf. Shinjiro lehnte sich in seinen Stuhl zurück, blickte zu dem Schotten und zeigte mit einer Hand Richtung König Jarred: “Man nennt ihn auch: König der Witze!” Jarred lachte darauf laut los. Saber erhob sein Glas Richtung König Jarred: “Und das Vollkommen zu Recht, eure Hoheit!”, sprach Saber einen prost aus! Lorenz und Eagle taten es dem Schotten gleich. Hikari rollte mit seinen Augen. Die Bürotür ging auf, ein Offizier salutierte und ging daraufhin direkt zu Captain Hikari und teilte ihm etwas mit.
 

Saber, der dieselbe Nachricht bekommen hatte, ging an der bewaffneten Security des Königs vorbei und stellte sich neben Hikari, der Fahrstuhl öffnete sich. “Das ist privat, Mr. Lancelot!” Saber holte seinen Kommunikator hervor und betrat nach Hikari den Fahrstuhl. “Sir, er ist im Dienst, mein Pilot und auf meinem Schiff zusammengebrochen, es geht mich also durchaus etwas an!”, fasste Saber sein Vorhaben zusammen. Hikari sah den Schotten an und betätigte kommentarlos den Knopf im Fahrstuhl.
 

Dave erreichte die Etage der Krankenstation und bog in den Quergang ein. April stand am Mannshohen Fenster und blickte hinaus, Daniel der eine Tamponage in der Nase hatte, um die Blutung zu stoppen lehnte am Rahmen: “Du bist ohne Umschweife zu ihm gelaufen!” Die Blondine drehte ihren Kopf zu Daniel und nickte: “Ja, weil es ihm nicht gut ging und ich mir Sorgen gemacht habe, nach eurer dummen Aktion!” Daniel stieß sich vom Fensterrahmen ab: “Dumme Aktion?”, fragte er. "Ja, dumme Aktion und ich möchte alles darüber wissen!”, antwortete plötzlich Dave statt die Blondine. April und Daniel sahen sich erschrocken an.
 

“Sie haben wohl immer eine Erklärung für ihr tun, Mr. Lancelot!”, kam es von Hikari eher beiläufig und ging in das Menu seiner Smartwatch. “Genau wie sie, Sir!”, nickte Saber dem Captain zu. Die Fahrstuhltür fuhr auf und die beiden traten in den Gang der dritten Etage. April lief direkt zu Saber, vorher begrüßte sie aber noch schnell den Captain, der auf den Eingang der Krankenstation zuging. “Was ist los?”, fragte Saber und blickte fragend zu Daniel, den er heute morgen noch ganz anders in Erinnerung hatte. “Es ging ihm nicht gut, Colt ist noch drinnen!”, erklärte April schnell, bevor Saber auf der Station verschwand.
 

Der diensthabende Arzt des Oberkommandos führte Hikari und Saber in eines der drei Krankenzimmer, die es für solche Fälle hier gab. “Er hat einen Schock, er war gestern bei der ersten Welle des Angriffs dabei, habe ich von Sergeant Wilcox erfahren!”, begann er Arzt und öffnete die Zimmertür. Saber sah sich um, in dieser Abteilung der Krankenstation war er noch nie gewesen. Und war sehr überrascht über das komfortable eingerichtete Krankenzimmer, in dem zwei Betten standen, der vordere Bereich des Zimmers war mit einem Sichtschutz Paravent abgeteilt. Colt stand von der tiefen Fensterbank auf und salutierte Captain Hikari und Saber kurz zu. “Er hat ein Beruhigungsmittel bekommen, viel Schlaf hat er wohl in den letzten Tagen nicht gehabt." Erzählte der Arzt weiter. Hikari nickte, ihm fiel ein, dass sein Sohn die Nacht vor dem Angriff einen Serien-Marathon gestartet hatte und die letzte Nacht vermutlich auch nicht viel geschlafen hatte! Colt stellte sich neben Saber. “War wohl alles zu viel", flüsterte der Cowboy den Schotten zu. Saber nickte. Hikari stellte sich neben das Bett und musterte seinen Sohn, bevor er sich bemerkbar machte. Fireball hatte eine gut sichtbare rotfärbung ober- und unterhalb seiner Wange. Fireball öffnete widerwillig seine Augen, er war doch gerade am Einschlafen gewesen. Und zeigte an, dass er einfach nur seine Ruhe haben wollte. “Ich werde ihn zwei Tage zur Beobachtung hier behalten!”, teilte der Arzt sein Vorhaben mit. Captain Hikari nickte seinem Sohn zu und richtete seinen Blick auf Colt. Der Cowboy räusperte sich und wollte anfangen zu berichten. “Ich will nur wissen, ob sie die ganze Zeit anwesend waren!”, kam der Captain Colt zuvor. “Ja, Sir!” nickte der Lockenkopf. “Gut!”, sagte Hikari und verließ das Zimmer. “Wow!”, entwich es Colt. Saber stieß den Cowboy an, Fireball sollte seinen Schlaf bekommen, den er verlangte!
 

Sincia und Robin verabschiedeten sich, sie hatten einen wunderschönen Tag miteinander verbracht, mit vielen Gesprächen von Frau zu Frau und Mutter zu Mutter. Sie nahmen sich vor, sich abwechselnd alle zwei Tage zu besuchen. Robin winkte, bevor sie ins Auto stieg, der Kindergärtnerin zu und fuhr zur Schule, um Joshua abzuholen.
 

Nach nicht einmal 10 Minuten öffneten sich die Türen der Krankenstation wieder, Hikari blickte in die Runde der Wartenden: “Miss Eagle!” April erschrak ein wenig, was wollte der Captain jetzt von ihr? Hikari zeigte der Blondine an, ihm in das kleine halboffene Wartezimmer zu folgen. “Was ist genau passiert?”, fragte der Schotte seinen Scharfschützen und der Cowboy gab Saber einen kurzen Bericht, was auf Ramrod und im Hangar vorgefallen war. Saber musterte während Colts Erzählungen den Navigator der Detroit. Dave verschränkte seine gut trainierten Arme vor seiner Brust und schüttelte mit seinem Kopf, er kannte bis jetzt nur Daniel's Version der Geschichte, die zwar nicht gelogen, aber einseitig gewesen war. “Völlig inakzeptabel!”, kam es sehr direkt von Dave Saber, stimmte dem ersten Mann von Colonel Mc Graeff zu: “Allerdings von beiden Seiten!”, vervollständigte der Schotte Daves Einwurf, denn Fireballs verhalten würde Saber nicht gutheißen, egal in welcher Situation! “Wie möchten Sie verfahren, Captain Lancelot?”, fragte Dave. April kam zurück und stellte sich wieder zwischen Daniel und Colt. “Das ist die Aufgabe des beteiligten Seargent!”, warf Captain Hikari darauf ein. Colt entglitten seine Gesichtszüge und blickte dem Captain entgegen: “Sie waren als befehlshabender Offizier anwesend, wir nicht! Und ich bin mir sicher, dass sie die Beiden unteroffizieren First Lieutenant Louvelle und Hikari am Besten aus ihrer Position heraus einschätzen können!”, beendete der Captain und verließ die Gruppe auch schon wieder. Colt zog seine Augenbrauen fragen zusammen. Der Schotte nickte dem Cowboy zu und ging mit Hikari wieder zurück in den Meetingraum.
 

“Du bist der oberste Spinner!”, stieß Dave Daniel etwas unsanft gegen den Oberarm. Daniel blickte Dave herausfordert an: “Was, ist los mit euch? Der Kurze hat ein paar hinter die Ohren bekommen und ihr tut so, als hätte ich den Grande persönlich eine reingehauen!” Dave grinste hörbar: “Dafür siehst du aber ganz schön lädiert aus!” und spielte damit auf die Nase des Navigators an. "Hey, wohin des Weges Cowboy?”, rief Dave, als er merkte, dass sich Colt von den Dreien abgewandt hatte: Colt warf seine Arme seitlich von sich und sagte: “Ich brauch einen Kaffee, oder zwei!”
 

Das Meeting nahm seinen geplanten Lauf, zwei japanische Wissenschaftler würden sich in den nächsten Tagen auf den Weg nach Pectos zu Dr. Peeks machen, um dort gemeinsam an der Umsetzung des Frequenz Adapters zu arbeiten. Die Stellungen mit der neuartigen Laser Energiewaffe, bleiben bestehen, die hatten es geschafft, die Schiffe abzuwehren und somit ihren Testlauf unter realen Bedingungen bestanden. Der Stab stimmte dafür, dass die automatische Laserabwehr mit dieser neuen Technik nachgerüstet werden sollte. Im Königreich Jarr sollte die gleiche Technik auf dem Militärgelände zum Einsatz kommen. Über Alamo wurde lange diskutiert, Saber hatte sich dazu entschieden, Ramrod I - bis auf unbestimmte Zeit auf Alamo zu stationieren, um die Neutralität des Planeten weiterhin zu gewährleisten. Charles beschloss, noch eine Woche auf Yuma zu bleiben, um sich die ganzen Neuerungen des Oberkommandos anzusehen. König Jarred würde die Vorweihnachtszeit mit seiner Frau Marianne auf seinem Anwesen, der Herrenvilla außerhalb von Yuma verbringen. Damit ging das Meeting zu Ende und die Gruppe löste sich langsam nach und nach auf.
 

Colt wollte heute gar nichts mehr entscheiden, alle Gemüter, vor allem das von Daniel, sollten erst einmal runterfahren. So hatten sich April und der Braunhaarige Navigator verabschiedet, um sich das LAS von Ramrod genauer anzusehen. Dave und Colt sprachen nicht viel, sondern beobachteten schweigend das Vorgehen im Offizierskasino. “Man, man, man, man!”, kommentierte Dave kopfschüttelnd, der etwas bequemer in seinem Stuhl saß und zur Theke schaute. Colt, der seine Beine von sich gestreckt und übereinander gelegt hatte, grinste, er wusste ganz genau, was der Pilot der Detroit gerade meinte. Alvin hörte Lissa ganz genau zu, was sie erzählte, reichte ihr schnell Arbeitsmaterialien, die sie benötigte, und nahm ihr überall, wo er konnte, ihre Arbeit ab. Dave stand auf: "Wenn das so weitergeht, werden hier nie kleine Chipmunks rumlaufen!" Colt lachte auf und holte seinen Kommunikator hervor und beschloss, noch einmal bei Fireball vorbeizuschauen. Saber würde wohl noch eine ganze Weile mit den Häuptlingen die Friedenspfeife rauchen, dachte er und verabschiedete sich von Dave!
 

Saber verließ das Parkhaus, er hatte kurz vorher noch mit dem Arzt gesprochen. Fireball zeigte keine Symptome irgendwelcher Traumata auf, es war einfach nur eine GAS-Reaktion, der schnell aufeinanderfolgenden extremen ereignisse. Mit Fireball würde er sich morgen ausführlich unterhalten, jetzt freute er sich auf Sincia und Sara! Er drehte die Musik etwas lauter und fuhr auf die Schnellstraße.
 

“Geht es dir besser?”, fragte Colt Fireball, der mittlerweile in einer Sitzposition im Bett lag. Und sich unbeholfen mit seiner Hand, an der eine Infusion für die Flüssigkeitszufuhr angebracht war, durch die Haare ging. “Keine Ahnung, aber ich würde gerne aufstehen!”, kam es noch etwas verschlafen vom Japaner. Colt lachte: "Heb dir das für morgen auf!”, antwortete der Cowboy darauf. Fireball drehte seinen Kopf Richtung Colt und öffnete wieder seine Augen, die ihm ständig zufielen: “Das würde ich sehr gerne, doch ich muss pinkeln!”, sagte Fireball jetzt doch etwas fester. Der Cowboy grinste und setzte zu einem Spruch an, als es klopfte und die Tür ging auf. “Fahren Sie nach Hause, Mr. Wilcox!”, kam es von Captain Hikari, als er den Cowboy neben dem Bett seines Sohnes vorfand. Colt stand auf: “Ich muss noch zwei Stunden mit den anderen hier rudern!", teilte der Cowboy mit und setzte sich seinen Hut auf und lehnte sich hinter dem Sichtschutz Paravent, um den Beiden etwas Privatsphäre zu geben. Verstehen tat er eh nichts! Die Gedanken die der Cowboy heute Mittag, als der Vater seines Freundes vollkommen emotionslos, das Zimmer betrat und auch wieder verlassen hatte, flachte bei Colt gerade ab, nachdem Hikari und Fireball einige Worte gewechselt hatten, legte der Captain seinem Sohn, der wieder sehr emotional wurde, seine Flache Hand auf die Augen und beließ sie einige Momente darauf. Colt verstand, es war der Rahmen, den der Captain heute Mittag so hat handeln lassen, jetzt in der vermuteten privaten Umgebung, war das, was aus Colts Sicht jederzeit selbstverständlich erschien, den beiden möglich! Er zog sich seinen Hut tiefer ins Gesicht, um sein wohl zu schnell gefälltes Urteil zu revidieren und entschied sich, das Zimmer leise zu verlassen und die letzten Handgriffe auf Ramrod zu machen, um heute auch irgendwann mal nach Hause zu fahren!
 

Shinjiro hielt seinem Sohn seine Hand über die Augen. Und dachte über das, was ihm Shinji gerade versucht hatte zu erzählen, nach. Es war eine Situation, die im entferntesten Sinne etwas mit dem gestrigen Angriff zu tun hatte. Wie hatte er dieses Detail nur übersehen können? Bei der ersten Kontaktaufnahme mit der Konföderation des Sonnensystems? Denn auch sein Sohn hatte die Bilder gesehen, wie er vor 17 Jahren blutüberströmt und mehr Tot als lebendig aus dem Jet geborgen wurde. "Entschuldige, Shinji, ich hätte danach mit dir sprechen sollen!” Er spürte, wie sein Sohn mit seinem Kopf schüttelte. Und nahm seine Hand wieder an sich. “Ich hatte danach keinen Redebedarf, doch seit gestern haut mein Hirn das alles durcheinander!”, erklärte Fireball und massierte, mit zwei Fingern, seine müden, brennenden Augen. “Und jetzt?”, fragte Shinjiro. Fireball, blickte zu seinem Vater und dachte nach. Er war überrascht, dass er sich mit dieser Tatsache so schnell geöffnet hatte und er musste zugeben, es war ihm gerade leichter geworden. “Was soll's!", dachte er sich, “mit wem sollte er sonst reden, wenn nicht mit seinem Vater?”, ging es Fireball durch seinen Kopf. Er nickte ihm zu und sein Vater setzte sich auf den Stuhl, auf dem vor einigen Minuten noch Colt gesessen hatte.

Domes

Fireball lief durch das Haus, er war für den Rest des Tages im Krankenstand und für die nächste Woche von Colt in den Fronturlaub geschickt worden, was ihm überhaupt nicht passte! “Hey Hombre, heute 19 Uhr abendessen, es gibt Steak á la Robin!”, las Fireball während er die Treppen hinunter stieg, die Nachricht seines Freundes. Doch er mied gerade jede Kontaktaufnahme, schließlich hatte sich Daniel in seine Angelegenheiten gemischt! Er benötigte gerade diese Ruhe, um die Sache zwischen Dienstverhältnis und Freundschaft zu trennen. Was ihm zu seiner Verwunderung doch ziemlich schwerfiel! Er wollte jetzt Sauer sein! Und steckte das Com, ohne auf Colts Nachricht zu reagieren, wieder ein. Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer, sein Vater saß gemütlich auf dem großen U-förmigen Sofa und las etwas auf dem Tablet.
 

Robin stand in der Küche und ging die Post durch. Zwischen Werbung und Rechnungen befand sich unter den Einsendungen ein merkwürdiger Absender, der ihre Aufmerksamkeit erregte. Robin las sich tief einatmend das Schreiben vom Jugendamt Yuma durch. Langsam legte die Blondine den Brief vor sich auf die Kücheninsel, noch bevor sie sich das Schreiben durch ihren Kopf gehen lassen konnte, verlangte William nach seiner nächsten Mahlzeit.
 

“Suchst du etwas?”, fragte Shinjiro, nachdem sein Sohn zum dritten Mal das Wohnzimmer ziellos betrat.
 

Fireball hielt inne: “Nein!”, war seine knappe Antwort. Shinjiro sah auf und musterte seinen Sohn und winkelte ein Bein an und legte das Tablet darauf ab. “Was machst du?”, fragte Fireball darauf etwas unbeholfen. Shinjiro presste seine Lippen aufeinander, bevor er sprach: “Ich lese, oder, ich versuche es!", beschrieb er das Offensichtliche. Fireball pustete hörbar Luft aus und ging auf das Sofa zu. “Ich bin im Fronturlaub!” begann er zusammenhanglos und setzte sich auf das Polster. “Ich weiß!” nickte ihm sein Vater zu. Fireball lehnte sich zurück, er wusste nicht, wo er anfangen sollte. “Und jetzt weißt du nichts mit dir anzufangen?”, fragte Shinjiro, der die Unruhe, die sein Sohn gerade versprühte, langsam aber sicher ansteckte. “Ja, nein, doch!", begann Fireball erneut und rutschte auf dem Sofa hin und her.
 

“Du schickst mich in den Fronturlaub?”, fragte Daniel Colt, der auf dem Weg in seinen Feierabend war, aufgebracht. “Genieß ihn, vielleicht kommst du wieder runter, von deinem, was auch immer!”, erwiderte der Cowboy darauf. “Oh Nein, Colt!", begann Daniel und ging dem Lockenkopf entschlossen nach. “Vergiss es, hier wäre ein Bericht von der Sache angebracht, aber Fronturlaub, bedeutet, dass die Ditroit naviegierunfähig ist!” Colt öffnete die Verbindungstür zum Parkhaus: “Spiel dich nicht so auf, ich weiß, dass die Detroit mehr als nur einen Navigator an Bord hat!” kam es darauf von Colt. Er hatte keine Lust, seine doch schon sehr weitreichende Entscheidung zu erklären und schon gar nicht zu relativieren. “Ich habe nichts getan, was diese Konsequenz rechtfertigt!”, ließ Daniel nicht locker! Colt blieb stehen und sah den braunhaarigen Navigator fest an. “Nichts getan? Ihr seid euch gestern im Hangar an die Gurgel gegangen, falls ich dich daran erinnern muss!” und schaute auf Daniels Nase. “Also nutze die Auszeit, um die Sache zu verarbeiten. Wir sind in einem Scheißkrieg und das Letzte, was wir hier brauchen, ist, dass wir aufeinander losgehen!", wurde der Cowboy deutlicher. Und öffnete die Tür seines Pickups und stieg ein. “Das ist Bullshit! Und das weißt du!”, warf Daniel darauf ein. “Den einzigen Bullshit habt ihr beide verzapft!”, kam es von Colt. Daniel stemmte seine Hände in die Hüften. Colt atmete tief ein und aus: “Was ist dein Problem? Shinji und du, ihr seid doch sonst gut klar gekommen?”, lenkte Colt das Gespräch in eine andere Richtung und stieg wieder aus dem Wagen. “Er ist zu jung für das alles hier!”, begann Daniel: “Weißt du, wo man mit 18 normalerweise ist?”, fragte Daniel, Colt blickte zuhörend zum Navigator. "In einem Ausbildungscamp!”, beantwortete Daniel seine Frage und fuhr weiter fort: “Und er hat hier Narrenfreiheit! Steve war einer meiner besten Freunde, ja wir sind Offiziere, wir machen das, weil wir uns dazu verpflichtet fühlen, aber wenn einer sich selbst in Gefahr begibt, ist das eine Sache, aber wenn mehrere darunter den kürzeren ziehen, eine Andere!” Colt senkte seinen Kopf und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Stille entstand zwischen den Beiden: “Du gibst Shinji die Schuld?", fragte der Lockenkopf leiser nach. Daniel schluckte und atmete tief ein. Der Cowboy stieß sich von seinem Wagen ab: “Steve war schon tot!” Daniel zog seine Augenbrauen zusammen. Colt nickte. “Ich habe ihn gesehen, wie er in den japanischen Hangar getragen wurde und das war weit vor Shinjis bescheuerten Solonummer!”, berichtete Colt mit schwerem Herzen, als er Steve gerade wieder vor sich sah. Daniel schüttelte mit seinem Kopf. “Du kannst Captain Lancelot fragen, er war dabei!”, beendete Colt und stieß Daniel kräftig gegen seinen Oberarm. “Shinji kann nichts dafür! Und ja, er ist jung, aber wann hast du deinen ersten so zugerichteten Toten gesehen?” fragte er Daniel darauf. “Und eines kann ich dir sagen: Shinji hielt viel von Steve und trauert um ihn genau wie wir alle! Es ist für uns alle ein Schock, aber es bringt nichts, dass wir anfangen uns hier gegenseitig fertig zu machen, das bringt Steve und die anderen auch nicht wieder zurück! Wir sollten füreinander da sein, alles andere trennt uns!” Daniel blieb weiter ausdruckslos. “Also mach was draus!”, nickte Colt dem braunhaarigen zu und stieg wieder ins Auto. Daniel trat einen Schritt zurück und sah den dunkelroten Pickup nach.
 

Mikan streckte sich ausgiebig auf eine der Fensterbänke im Wohnzimmer, da erweckte etwas ihre Aufmerksamkeit. Miauend kommentierte sie und streckte ihre Pfötchen gegen die Scheibe. Und versuchte die dicken weißen Flocken, die gegen diese fielen zu fangen. Fireball und Shinjiro beobachten Mikan einige Augenblicke, Fireball grinste. “Und dir passt Sergeant Wilcoxs Entscheidung nicht?”, holte ihn sein Vater wieder zurück. “Ach!” kam es von Fireball darauf und dachte einige Momente nach. “Ich stelle es nicht in Frage, aber es kann jederzeit wieder ein Angriff kommen …”, versuchte er, seine Gedanken noch einmal zusammenzubringen. “Hehe!”, grinste Shinjiro kurz auf. Fireball sah fragend auf, "Was war daran jetzt so witzig?” Shinjiro strich mit einem Finger über das Tablet. ”Mr. Wilcox, stellst du aber in Frage!” sagte er feststellend. Fireball fühlte sich ertappt, mehr als einmal tief einatmen konnte er nicht. Shinjiro verstand und nickte mehrere Male. “Nachdem, was ich über den Vorfall gelesen habe, hat er sich vor dich gestellt, als Vorgesetzter, aber ich vermute viel mehr als Freund." Fireball setzte sich in den Schneidersitz: "Hmm!", raunte er vor sich hin bei dem Gesagten. “First Lieutenant Louvelle ist ebenfalls in den Fronturlaub geschickt worden!”, informierte Shinjiro seinen Sohn. “Wie hättest du entschieden?”, fragte Fireball darauf. “Ich akzeptiere seine Entscheidung!", war die etwas ausweichende Antwort seines Vaters. “Na toll!”, sagte er und lehnte sich zurück. “Was ist? Möchtest du jetzt abwägen, welche Entscheidung besser wäre?”, fragte Shinjiro. Fireball rollte mit seinen Augen, er wusste selbst, dass es Schwachsinn war, doch in ihm herrschte das reinste Gefühlschaos. Shinjiro sah die Reaktion, ging aber nicht weiter darauf ein. “Wilcox war in seiner Position als Sergeant vor Ort, somit kann und muss er die Situation beurteilen, alles andere wäre nur ermessen gewesen und er hat sich nicht sofort entschieden, er ließ sich die gegebene Zeit dafür, um euch beiden gerecht zu werden! Davon abgesehen ist ein Fronturlaub keine Suspendierung!", erklärte Shinjiro rational. Fireball presste seine Lippen aufeinander, sein Vater hatte ja recht, Colts Optionen in diesem Fall waren klar und er hatte sich dazu entschieden, Daniel und ihn in diesem Fall zu beurlauben. “Mir fällt es nur gerade schwer einen Cut darunter zu machen!”, gab Fireball zu.
 

Colt legte den Brief vor sich auf den Tisch, nachdem er ihn gelesen hatte. “Was sagt Joshua dazu?”, fragte der Cowboy Robin, die sich schon wieder etwas beruhigt hatte, nachdem sie Colt, ganz aufgeregt von dem Brief erzählt hatte. Robin schüttelte ihren Kopf: “Er ist auf Klassenfahrt im Norden von Yuma! Und wenn, ich wüsste nicht wie!”, kam es von Robin sehr leise, aber ihre Verzweiflung war herauszuhören. Colt, lehnte sich im Stuhl zurück und presste nachdenklich seine Lippen aufeinander. Gerade empfand er es als gut, dass Joshua nicht anwesend war, so hatten Robin und er die Möglichkeit, diese Nachricht erst einmal zu verdauen! Und der Norden von Yuma war ein sehr beliebtes Skigebiet, wo es bereits vor Wochen schon kräftig geschneit hatte. “Debbi ist seine Mutter.” begann Colt. Robin unterbrach ihn und stand auf: “Mutter? Mutter? Sie hat sich in den letzten vier Jahren, ganze zweimal gemeldet und das auch nur, weil ich einige Unterlagen benötigte, gefragt, wie es uns geht, oder was wir machen, hat sie nicht! Und jetzt möchte sie bestimmen, wo Joshua wohnt und zur Schule geht?” regte sich Robin auf und ihr stiegen wieder Tränen in die Augen. “Hey!” stand Colt auf und nahm Robin fest in seine Arme. “Warten wir erst einmal ab, kein Kaffee wird so heiß getrunken, wie er gekocht wurde!” und er musste grinsen, auf das KOK traf das in den letzten Wochen sogar zu. Er küsste ihre Stirn. Er spürte, wie verzweifelt und wütend seine Frau gerade war, er verstand das plötzliche Interesse seitens Debbi auch nicht. “Ich will nicht, dass er geht!”, hörte der Cowboy Robins tränenerstickte Stimme. Colt nickte stumm, das wollte er genauso wenig, aber sich zwischen eine Mutter und ihrem Kind durfte er sich auch nicht stellen. “Wir sollten Joshua fragen!”, flüsterte Colt. Robin blickte auf und löste die Umarmung: “Was willst du ihn fragen, er ist ein Kind, er kann diese Tragweite noch nicht entscheiden …” Jetzt war es Colt, der Robin etwas fester unterbrach: “Mir ist klar, dass er ein Kind ist! Aber wir müssen ihn fragen, erst dann können wir auch in seinem Interesse handeln! Das meinte ich damit!”, erklärte Colt. Robin blickte den Lockenkopf an und nickte langsam: “Also, möchtest du auch, dass er bei uns bleibt?” Colt sah Robin etwas überrascht entgegen: “Na klar, ich mag ihn und mir ist es sehr wichtig, dass es ihm gut geht und wenn das hier bei uns ist, um so besser! Doch ich bin weder sein Vater, Bruder noch sonst wer! Aber ich werde als sein Schwager alles tun, damit es ihm auch weiterhin gut geht!”, erklärte er Robin seinen Standpunkt in dieser Geschichte. Für den Lockenkopf gehörte Joshua einfach dazu, er konnte sich Robin ohne Joshua am Rockzipfel überhaupt nicht vorstellen. Deswegen wollte er Joshuas Sicht auf die Dinge hören, ohne von ihm eine Entscheidung zu verlangen. Robin fing an zu weinen, diesmal vor Glück, sie wusste, dass Joshua und Colt sehr gut miteinander harmonierten, aber dass sich der Cowboy in dieser Verantwortung sah, rührte sie.
 

“Also sollte Sergeant Wilcox seine Entscheidungen im Dienst auf persönlicher Ebene treffen?”, fragte Shinjiro seinen Sohn direkt. Fireball zog seine Augenbrauen zusammen: “Nein, natürlich nicht!”, gab er sofort zurück. Shinjiro nickte und schaltete sein Tablet wieder ein: “Gut, ansonsten hätten wir im Oberkommando das reinste Chaos! Dein Problem ist gerade nur, dass dein Freund im Dienst über dir steht - aber ihr im Privaten in einem ausgeglichenen "Machtverhältnis" seid, dass sich das schneidet, kann ich verstehen. Aber das ist das Schöne daran.” Fireball dachte über das Gesagte nach: “Hä? Schön?”, hakte er nach. Er empfand es im Moment weniger schön, eher belastend! Shinjiro sah zu seinem Sohn und grinste: "Weißt du, dass man sich, zwischen diesen Gefällen, als Mensch immer besser kennenlernt?” , fragte Shinjiro. Fireball atmete tief ein. “Denn, willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht” - “Gut, die Macht eines Sergeant ist kontrolliert und auch begrenzt, doch zeigt es sich gerade in diesem Bereich, wie gehe ich mit Menschen um, die mir in diesem Rahmen nichts entgegenzusetzen haben. Und in deiner Position zeigt sich: Wie gehst du damit jetzt um? Das kann, wenn zwischen den beiden Parteien eine Freundschaft besteht, durchaus zum Segen oder Fluch werden!” Fireball musterte seinen Vater, er wusste schon, worauf er hinaus wollte: “Also?”, fragte er nach. Shinjiro zuckte mit seinen Schultern: “Das liegt ganz bei euch und gerade vor allem bei dir!”, und er zeigte auf seinen Sohn. “Wenn du ihm ein Freund bist, unterstützt du ihn und verlangst nicht, sich zwischen Privatem und Dienstlichem zu entscheiden. Wäre das fair?" Fireball warf seinen Kopf zurück und legte seine Hände auf sein Gesicht: “Bohaaa…”, kam es stöhnend von ihm. Shinjiro lachte kurz auf. “Aber sowas kann man lernen..” fügte er noch hinzu und rief die eingegangene Nachricht auf dem Tablet auf. Fireball wollte auf keinen Fall Colt im Oberkommando behindern, oder gar bevorzugt von ihm behandelt werden, es war halt eine völlig neue konstellation, von Saber hätte er den Fronturlaub ohne zweifel, zwar auch mit Murren angenommen, weil Saber schon immer sein Vorgesetzter und Freund war. Er freute sich, wie kein anderer für Colts Aufschwung, wusste er doch, dass es dem Cowboy mit seiner Entscheidung, ins Kavallerie Oberkommando einzutreten, nicht leicht gemacht hatte. Doch, als sich Colt erst einmal entschieden hatte, so stand er 100 Prozent dafür gerade und auch dahinter, das bewunderte er immer wieder an dem Cowboy! Ein Mauzen riss ihn aus seinen Gedankengängen, Mikan schlich um den Sofatisch und sprang zu Fireball auf die Couch, um sich ihre Streicheleinheiten von ihm abzuholen. Shinjiro wechselte in eine andere bequeme Position, als er aufblickte: “Aber eine Frage habe ich da noch!” Fireball, der Mikans Wunsch nach Nähe bereitwillig erfüllte, sah auf. “Warum ausgerechnet Wilcox?”, fragte er. Fireball grinste frech: “Keine Ahnung!”, antwortete er schulterzuckend auf die Frage: “Aber warum Jarred?”, gab er die Frage im nächsten Moment an seinen Vater weiter. Shinjiro grinste seinem Sohn entgegen: “Keine Ahnung!” Fireball lachte.
 

“Gut, wir werden mit Joshua reden, wenn er von der Klassenfahrt zurück ist!”, willigte Robin ein. Colt strich Robin eine Träne von ihrer Wange und küsste sie. “Sehr schön!”, flüsterte er und ging zum Bettchen, das im Wohnzimmer stand. Als der Cowboy in dieses Blickte, sahen ihn zwei große hellblaue Augen an: “Hey, du bist ja wach!”, begrüßte Colt seinen Sohn und ging mit ihm zum Panoramafenster im Wohnzimmer und zeigte William die ersten dicken Schneeflocken. Robin stellte sich neben die beiden, dass es angefangen hatte zu schneien, war ihr völlig in der Aufregung entgangen. “Danke!”, flüsterte Robin. Colt blickte neben sich und nickte, er wusste, dass dieses Danke nicht ihm galt! Doch in diesem Moment fühlte er gerade diese Gegenwart, für die er genauso dankbar war!
 

“Also hat das zwischen König Jarred und dir gleich gestimmt?”, hakte Fireball jetzt neugierig nach. Shinjiro lachte kurz auf: “Nein, er ging mir damals ziemlich auf die Nerven, schau dir die Altersspanne an, als ich Jarred, das erste mal kennenlernte, war ich fast 16, er bereits Anfang 30 - Freundschaft war das damals ganz sicher noch nicht! Beim zweiten mal war ich 20. Es war zwischen uns ein großes Gefälle." Berichtete ihm sein Vater, doch verstehen tat er gerade gar nichts! “Was heißt zum ersten Mal kennengelernt, kann man jemanden mehr als einmal kennenlernen?”, fragte er nach. Shinjiro hob seine Augenbrauen: “Ja, vor allem, wenn man herausbekommt, dass der, mit dem man die ganze Zeit gesprochen hat, nicht der war, der er war.” Fireball nickte, er begann zu verstehen: “Also wusstest du nicht, dass er ein König ist!”, fragte Fireball das Naheliegendste. “Damals war er der Kronprinz von Jarr, Ich lernte ihn als Jacqués Domes kennen. Ein Gärtner des Königs...” "Gärtner?" widerholte Fireball ja fast belustigend, hörte aber weiter interessiert zu, “sein Vater war damals fast noch ein Teenager …” schnell unterbrach er seine Gedanken, als ihm bewusst wurde, dass sein Vater kaum älter als er gewesen war. Zusätzlich wurde ihm die Tatsache vor Augen gehalten, dass er gerade genauso über sein Alter dachte, wie alle um ihn herum. Fireball musste leicht schmunzeln: “Aha, aber ich war zu jung, was?” Den Kommentar konnte er sich nicht verkneifen. Sein Vater sah ihn an: “Ich war damals noch nicht beim Militär, aber ich hielt schon Vorträge im neuen Grenzland über militärische Operationen! Mit 18 bin ich nach Alamo gegangen und offiziell in den Militärdienst eingetreten. Mit 20 lernte ich dann König Jarred kennen!”, erzählte ihm sein Vater. Fireball hob seine Augenbrauen und nickte: “Naja, du warst bestimmt schon viel erwachsener als ich.” kommentierte er. Shinjiro sah seinen Sohn überrascht an: “Wie kommst du darauf?", fragte er mit einem schelmischen Lächeln. Fireball zuckte mit seinen Schultern: “Hm, ich meine, du hältst Vorträge, vor wem auch immer und mit Mutter verlobt warst du auch schon.” zählte er seine eins plus eins Rechnung auf. Shinjiro lachte: “Du denkst das macht einen Erwachsen?”, fragte er, als er aufstand, um aus der Küche etwas zu trinken zu holen. Fireball blickte seinem Vater nach und ließ die Frage auf sich wirken. Und egal was er auch versuchte, er konnte sich seinen Vater als Teenager überhaupt nicht vorstellen. Sein Vater stellte Eistee mit zwei Gläsern auf den Tisch. Fireball nahm sich sein Glas und dachte weiter nach: “Jetzt erzähl, was ist los!”, forderte ihn sein Vater direkt auf!” Das habe ich dir schon erzählt!”, war Fireballs ausweichende antwort: “Das meinte ich nicht, ich meinte die Tatsache, dass du überreizt bist, dass du jemanden fast die Nase brichst und dazu kommt das du nicht mehr jede freie minute an deinem Kommunikator herrumtipst.” Führte Shinjiro seine Beobachtungen aus. Fireball sah auf, “erwischt!” kam es ihm in den Kopf, dass sein Verhalten so ein offenes Buch war, hätte er nicht gedacht! Er nickte mit seinem Kopf, ausgeglichen war er in der Tat in den letzten Tagen nicht gewesen, erst die Tatsache das einige Freunde bei dem Angriff ums leben gekommen waren und er holte tief luft: “Nachdem Aaiko von dem Angriff erfahren hatte, hat sie um eine Auszeit gebeten und ich habe keine Ahnung, wie ich das von hier aus wieder bereinigen kann!”, sprach er es jetzt aus. “Ah!” kam es darauf nur knapp von seinem Vater. Fireball nickte und hauchte ein schweres: “Ja!”, in den Raum. “Das ist sehr nett von ihr!” sagte sein Vater nach einigen Augenblicken der Ruhe. “Nett?”, fügte er ein wenig gereizt an. Shinjiro lehnte sich gemütlicher auf dem Sofa zurück: “Hat sie gesagt, dass es vorbei ist?”, hakte er mal genauer nach. Fireball schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, nur, dass sie im Moment Zeit brauche, um das Geschehene zu sortieren." erzählte er den Inhalt des letzten Com Gesprächs. “Das ist gut!” war nun die Antwort seines Vaters, die für Fireball überhaupt keinen Sinn ergab! Mürrisch lehnte er sich zurück: “Was ist jetzt deine Angst, sie hat es dir klar gesagt, was sie gerade möchte!” fragte sein Vater nach seiner Reaktion. “Das ist es ja, die ständige wochenlange Trennung, ich wollte ihr erklären, wie ..” sein Vater unterbrach ihn. “Deine Bedenken sind, dass sie jemand anderes kennenlernt, nur weil du nicht vor Ort bist!”, fasste es sein Vater zusammen. “Ja! Ich meine, dass es schwierig wird, wussten wir, aber ich kann mich jetzt weder erklären, noch bei ihr sein, verstehst du?”, erklärte Fireball schon wieder etwas ruhiger. Shinjiro nickte und stellte sein Glas Eistee zurück auf den Tisch. “Wenn es dich beruhigt, Aaiko könnte jederzeit jemanden kennenlernen, egal ob du da bist oder nicht!” Fireball sah seinen Vater ausdruckslos an: “Oh, ja, das beruhigt mich jetzt gerade voll!”, warf Fireball sarkastisch dazwischen. Musste aber im nächsten Moment einsehen, dass es stimmte. Und er rollte mit seinen Augen. “Ach, du verstehst das nicht!” murmelte er vor sich. Shinjiro grinste und hob darauf seine Augenbrauen. “Oh, glaub mir, das tue ich!” Fireball sah auf: “Ach das tust du? Mutter und du, ihr wart, als ihr zusammengekommen seid, nicht so weit getrennt gewesen!” sagte er darauf, schließlich kannte er die Entfernung, die zwischen den beiden Elternhäusern lag. Shinjiro sah seinem Sohn entgegen und dachte einen Moment nach.
 

Mikan, die bis eben noch auf Fireballs Schoß gelegen hatte, sprang von ihm herunter und lief im Wohnzimmer umher und beschloss, sich ausgestreckt, so lang wie sie war, vor die Tür des Zimmers zu legen. Shinjiro hatte die Aktion des nicht mehr ganz so kleinen Fellknäuels beobachtet. “Wir, deine Mutter und ich, sahen uns einmal die Woche und das für gerade einmal zwei Stunden!", erzählte er Shinji und sah ihn an. “Das ist trotzdem immer noch mehr als Aaiko und ich!”, erwiderte Fireball darauf. “Das mag sein, aber als es rauskam, oder besser Offiziell war, wurde es auch nicht öfter.” grinste Shinjiro. “Also war es heimlich!”, stellte Fireball fest. Shinjiro nickte: “Kennst du deinen Großvater Sato-san?” Fireball lachte nach dieser Frage auf: “Ja!” Shinjiro zeigte auf seinen Sohn: “Sato-san, ist der größte Pazifist, den ich kenne. Er war alles andere als begeistert, als unsere Beziehung bekannt wurde!”, erzählte Shinjiro mit einem sich erinnernden Schmunzeln. “Und Großvater Hikari?”, fragte Fireball. “Hm!” nickte Shinjiro einige Male vor sich. “Er war natürlich auch dagegen, es war Ablenkung, in seinen Augen absoluter Schwachsinn und Zeitverschwendung!" Und er sagte immer wieder genau wie Sato-san, dass wir viel zu jung waren, letzteres stimmte wohl.” erzählte er seinem Sohn und verstand die beiden Männer damals. “Aber ihr seid immer noch zusammen!”, sagte Fireball, auch wenn er manchmal so tat, als würden ihn seine Eltern nerven mit ihrer Flirterei, die sie zwar sparsam vor ihm anwendeten, aber er spürte die Liebe zwischen den beiden und er musste zugeben,dass es ihm gefiel! Seine Mutter hatte eine Leichtigkeit angenommen und ein Lächeln auf ihren Lippen bekommen, das sie wunderschön machte. Seine Mutter war schon immer sehr liebevoll gewesen, doch seitdem sein Vater wieder da war, schien es, als sei der dunkle Schleier, der sie 16 Jahre lang umhüllt hatte, verschwunden. "Ja, vermutlich, aber was habt ihr gemacht, als ihr euch letztens 24 Stunden gesehen habt?”, fragte sein Vater sehr direkt, Fireball blickte sich im Zimmer um und atmete tief ein: “Pfff!” pustete er Luft aus. Sein Vater lachte: "Und was noch?” Fireball zuckte mit seinen Schultern und erzählte von Aaikos plänen ein Semester auf Yuma zu studieren. “Das klingt schon besser, was stellst du dir in der Zeit der Verlobung vor? Ist es ein Freibrief, eine Sicherstellung oder ein Kennenlernen?" Fireballs Augen wurden immer größer, so genau darüber nachgedacht hatte er wirklich noch nicht: “Es fühlt sich einfach richtig an und dass es nicht falsch sein kann, sehe ich an euch!”, erklärte er seinem Vater. “Was ist, wenn ich dir jetzt sage, dass ich euch auch noch zu jung finde?” - “Hä, was?” stieg Fireball direkt darauf ein, seine Eltern hatten sich bis jetzt nicht negativ dazu geäußert und nun eröffnete ihm sein Vater genau das? Shinjiro hob seine Hand und beruhigte seinen Sohn: "Weißt du eine Verlobung bedeutet eine Verbindlichkeit dem anderen gegenüber wie sonst keinem anderen Menschen. Von daher sind Wünsche nach Zärtlichkeit auf einen einzigen Partner ausgerichtet, und die Spannung nimmt dadurch natürlich zu. Diese Bindung schafft zwischen Euch ein noch engeres Band, was die Gefahr der Abhängigkeit mit sich bringt. Eure Liebe zueinander ist groß, doch eure menschliche Fähigkeit, auf Dauer einander auszuhalten, ist noch nicht weit genug ausgereift. Jeder muss für sich selbst seinen Stand herausfinden, um sich als Persönlichkeit in die Ehe einbringen zu können. Und denkt nur nicht, dass das Verheiratetsein eine Kleinigkeit ist. Da sind viel zu viele Erwartungen, die Ihr aneinander stellt, ohne es zu wissen.” Fireball stand der Mund offen, das war gerade eine Ansage, die er erst einmal sacken lassen musste. Mikan stand auf und lief an der Tür hin und her und mauzte. “Aber wie soll das gehen, wenn man sich nicht sieht?” fragte er nach, denn wie soll man sich kennenlernen, wenn man von einander physisch getrennt ist? “Du, ihr könnt euch jetzt prüfen, um nicht mit jedem Konflikt den anderen bestürmen, sondern ihn allein aushalten zu lernen. Die Zeit, die Euch jetzt eine Trennung auferlegt, ist also eine große Chance, um zu einem Menschen heranzureifen, der belastbar ist! Um den Spannungsbogen auszuhalten! Wer meint, sein Leben allein meistern zu können, mit all der dazugehörenden Verantwortung eine Zukunft zu haben, der kann auch heiraten! Also gebt Euch nicht mit Halbheiten zufrieden! Ihr seid zwei ganz besondere Menschen! Lasst Euch durch eure Gefühle nicht verführen! Frage dich, ob du mit ihren Eigenarten leben kannst, ohne innerlich auszuflippen, oder dich bei jemand anderem zu beschweren. Und ich finde, Aaiko hat genau das für sich erkannt und das benötigt Zeit! Beenden kann man das alles immer noch, doch wenn es ihr nicht wichtig wäre, hätte sie es auch getan, also rede ihr jetzt nicht rein und nutze die Zeit!” beendete sein Vater seinen gerade doch sehr persönlichen Vortrag. “Hat Mutter denn Macken in deinen Augen?”, fragte er leicht grinsend nach. Shinjiro grinste: “Au … Ja!” kam es langgezogen von ihm und er stand auf. “Welche?”, wurde Fireball neugierig, das musste er jetzt wissen! Sein Vater sah ihn an: "Weißt du, warum deine Mutter immer alles weiß?” Fireball verstand gerade nicht wirklich, auf was sein Vater hinaus wollte. Shinjiro lachte und zeigte auf seine Ohren: “Weil sie alles hört!”, erklärte er und öffnete die nur angelehnte Wohnzimmertür. Fireball lachte, hatte seine Mutter tatsächlich gelauscht? “Ich wollte euch nur nicht stören!”, verteidigte sich Hitomi und ging auf das Sofa zu. “Natürlich!” bestätigte Shinjiro und zeigte seinem Sohn große Ohren an. “Das habe ich gesehen!”, kam es mahnend von Hitomi. “Und solche Augen!”, flüsterte er. Fireball schüttelte grinsend mit seinem Kopf. Er fühlte sich wohl in diesem Miteinander! Er sprach gern mit seinem Vater, obwohl dieser immer eine ganz andere Sicht auf die Umstände hatte, aber das machte wohl so ein Vater Sohn Gespräch wertvoll, wie Colt ihm mal erzählt hatte. Denn eines wusste der Japaner, sein Freund Colt hatte viele Gespräche mit seinem Vater gehabt und war auch nicht immer einer Meinung mit diesem, aber er wusste das dem Cowboy, die Worte seines Vaters immer noch begleiteten. Auch wurde ihm gerade bewusst, dass Robin und Colt, ebenfalls immer sehr lange Zeit vor ihrer Hochzeit getrennt gewesen waren. Vielleicht war genau das diese Zeit für die beiden gewesen. Robin musste sich darüber im Klaren werden, ob sie mit Colts Dienst an der Waffe klarkommt. Und Colt, ob er die Spannung bis zum nächsten Wiedersehen aushielt. Fireball war gerade schwer beeindruckt von dieser Tatsache und nahm sich vor, die Worte seines Vaters erst einmal anzunehmen! "Vielleicht bin ich doch noch zu jung dafür!”, sprach er seinen Gedankengang, der darauf folgte, hörbar aus. Und biss sich sofort auf seine Lippen. “Hopla!”, dachte er, als er die erstaunten Gesichter seiner Eltern sah. “Aufgeben ist jetzt nicht!”, kam es von seinem Vater, der es sich wieder gemütlicher auf dem Sofa machte. Hitomi nickte: “Setz dich nicht unter Druck, ihr habt noch so viel Zeit!" sprach seine Mutter ihm gut zu. Doch Fireball grinste schon wieder: “Ach, wir können immer noch durchbrennen!” Hitomi presste ihre Lippen aufeinander. Shinjiro nickte zustimmend und schaltete sein Tablet wieder an. Fireball war amüsiert über diese Tatsache! “Woher weißt du das?”, wollte Hitomi jetzt sofort wissen und blickte Shinjiro an, dieser schüttelte nur mit seinem Kopf, blickte aber von seinem Tablet nicht auf, war aber genauso auf die Antwort gespannt. Fireball lachte: “Großvater Sato hat es mir erzählt, ihr seid direkt nach der Trauung weg!” Shinjiro grinste vor sich hin. “Was hat er dir noch erzählt?”, wollte Hitomi nun genauer wissen. “Nur das!” etwas erleichtert nickte Hitomi und nahm Mikan auf ihrem Schoß in Empfang. "Und wann seid ihr dann Spießer geworden?” Shinjiro sah auf, Hitomis Augen wurden immer größer. “Spießer?”, fragten beide fast gleichzeitig. Fireball stand auf: “Ich habe Hunger und auf der Wilcox Farm gibt es heute Steak!” beschloss er spontan der Einladung des Cowboys zu folgen und wechselte das Thema. Shinjiro musterte seinen Sohn, er verstand durchaus diese Anspielung. Fireball lachte und kam an der Wohnzimmertür an: “Achso, ich bin Williams Pate!” teilte er seinen Eltern mit und verschwand. “Shinji!”, kam es von seiner Mutter, doch er schloss schnell die Tür. Hitomi sah zu ihrem Mann, der immer noch zur Tür sah. “Er kann doch nicht, ich meine weiß er überhaupt, was eine … Shinji!” und Hitomi wollte aufstehen, um ihrem Sohn nachzugehen. Doch Shinjiro hielt sie am Arm fest. Mikan war mit dieser Hauruck Aktion beider Seiten überhaupt nicht einverstanden und fuhr ihre Krallen aus. Sie erwischte Shinjiro und ein schmaler, langer, tiefer Kratzer, der sich langsam mit etwas Blut füllte, zeichnete sich auf seinem Unterarm ab. Mikan sprang vom Sofa. Hitomi blickte zu ihrem Mann.
 

Saber verließ Captain Hikaris Büro und lief durch das Oberkommando, das nahezu täglich immer weihnachtlicher wurde. Im Offizierskasino wurde man jetzt auch wieder mit leiser Weihnachtsmusik empfangen. Und der Große Weihnachtsbaum am Haupteingang würde wohl auch in den nächsten Tagen aufgestellt werden. Der Schotte liebte diese Atmosphäre. Es entstresste den Alltag, so kam es ihm jedenfalls immer wieder vor! Sein Blick auf seinen Kommunikator verriet ihm, dass sein Scharfschütze das Gelände bereits vor zwei Stunden schon verlassen hatte. So beschloss auch Saber, es für heute gut sein zu lassen und freute sich auf Sincia und Sara, die bestimmt schon auf ihn warteten.
 

April verbrachte den Abend mit ihrem Vater, schließlich war er nur noch selten auf Yuma und Charles war gerade dabei, seinen Wohnsitz nach Alamo zu verlegen. Es gab deswegen noch viel zu organisieren, aber nicht mehr dieses Jahr, hatte der alte Commander beschlossen. Die Zeit mit seiner Tochter war ihm einfach zu wertvoll! Sie verabredeten sich zum Essen und nutzten die ihnen gegebene Zeit für gute Gespräche.
 

“Sie hat sich wohl erschrocken!”, kommentierte Hitomi Mikans Aktion. Shinjiro nickte und die beiden setzten sich erst einmal wieder auf das Sofa. “Er weiß doch gar nicht, welche Verantwortung er mit der Patenschaft eingeht!” knüpfte Hitomi an die vorangegangene Situation an. Shinjiro strich sich über seine Augen und zog Hitomi zu sich heran. “Man wächst mit seinen Aufgaben!” antwortete er auf die durchaus berechtigte Sorge seiner Frau. Hitomi lehnte sich an ihn: “Es ist zu viel!", kam es erneut von ihr. “Ich bin mir sicher, dass sich Mr. Wilcox und seine Frau das ganz genau überlegt haben, es ist ihr erstes Kind und da guckt man zweimal, wem man die Patenschaft anvertraut! Und dass es nicht nur Spaß und tolle Geschenke machen ist, wird er schon noch herausfinden!” teilte Shinjiro seine Sicht mit, ganz wohl war ihm bei der Sache auch nicht, aber er vertraute einfach darauf und war sich sicher, dass Mr. Wilcox da schon ein Auge drauf haben würde! “Ich werde mit ihm reden!”, beschloss Hitomi. “Au ja, das wirst du!”, nickte Shinjiro und legte seine Stirn gegen ihre. Hitomi lachte still, Shinjiro spürte ihr Beben. “Wir sind Spießer geworden!”, warf sie trocken nach einigen Momenten ein. "Pff, du vielleicht.", war es jetzt Shinjiro, der lachte. “Oh!” löste sich Hitomi aus der Zweisamkeit und sah ihn an. “Dann bist du Mr. Spießer!" Shinjiro grinste und zuckte dann resignierend mit einer Schulter: “Von mir aus!” und tat, als sei es ihm egal. “Wir haben schon lange nichts verrücktes mehr gemacht!” beugte sich Hitomi zu ihm und umarmte ihn. Shinjiro erwiderte ihre Umarmung und zog sie neben sich, so dass sie beide auf dem Sofa lagen. “Ich findhier alles verrückt genug!” Mikan miaute und legte sich an das Fußende der beiden. “Und sie ist die spießige Krönung!" zeigte er mit seinem Kopf Richtung Katze. Hitomi schmunzelte. Stille geriet zwischen die beiden, es war nur noch der tiefe Atem des anderen zu hören, der immer gleichmäßiger wurde. “Es war schön, wie du mit ihm gesprochen hast!” Durchbrach Hitomi flüsternd die Stille. Shinjiro atmete tief ein, noch ein, zwei Minuten länger und er wäre tatsächlich eingeschlafen. “Hm!” antwortete er mit einem Nicken und hielt seine Augen geschlossen. “Warum hast du ihm nicht von den drei Jahren zwischen Verlobung und Heirat erzählt?”, fragte sie nach weiteren Augenblicken. Shinjiros Augen blieben weiterhin geschlossen, doch er musste grinsen: “Er hält uns eh schon für Spießer …!”, war seine Antwort darauf. Hitomi hob ihren Kopf: “Ach du fandest das damals also spießig?”, fragte Hitomi nun ein wenig empört nach. Shinjiro öffnete seine Augen: “Hm, … ja, … ein wenig…” gab er es sehr langsam zu. “Oh!”, kam es von seiner Frau, die ihn unerwartet leicht anschupste. “Wooha!” hörte man nur noch, doch er rutschte vom Sofa und landete auf seinem Hintern. “Was? Ach komm, du fandest es zum Schluss auch …” wollte sich Shinjiro verteidigen, doch weiter kam er nicht! Hitomi hatte sich ein Kissen geschnappt und es landete in seinem Gesicht. Mikan sprang vom Sofa. Shinjiro stand auf und zeigte auf Hitomi: “Ey!” Doch er hatte keine Chance, das nächste weiche Kissen verfehlte ihn nur knapp. Daraufhin warf er das Kissen seiner Frau entgegen, welches zuvor in seinem Gesicht gelandet war. Hitomi stand auf. Shinjiro bekam große Augen und verließ schnell das Wohnzimmer: “Na warte! Mr. Oberspießer!”, lief ihm Hitomi weich bewaffnet nach. Mikan stand im Wohnzimmer und legte sich, nachdem die beiden aus dem Zimmer verschwunden waren, wieder auf das Sofa und fing an sich zu putzen.
 

Fireball hatte William auf dem Arm, der, so wie es klang, ihm etwas Dringendes erzählen musste! Immer wieder nickte Fireball den Mini Cowboy entgegen, als ob er ihn verstehen würde. Colt stellte seinem Hombre eine Dose Kaktussaft auf den Tisch und setzte sich in den Sessel, gefreut hatte er sich, dass sein Freund der Einladung doch noch gefolgt war. Jetzt waren sie alle satt und sie würden noch etwas zusammen sitzen. “Was erzählt er?”, fragte der Cowboy und öffnete seinen Saft. “Er beschwert sich über euch, ich darf es jedoch nicht weitererzählen!” gab Fireball Auskunft und grinste. Colt hob seine Dose und nahm einen großen Schluck. “Und ich dachte schon, der Fronturlaub steht zwischen uns!”, fiel der Cowboy, nachdem er sein Getränk geleert hatte, mit der Tür ins Haus. Fireball verzog sein Gesicht und blickte von dem Baby auf. “Bis vor einer Stunde war's auch noch so!” gab der Japaner zu. Colt grinste, auf seinen Instinkt war nach wie vor Verlass. “Ist, okay! Glaub mir, ich habe auch ewig hin und her überlegt!” Fireball nickte dem Lockenkopf ein “Hm!” entgegen. “Daniel ist auch nicht begeistert, ich bin davon überzeugt, dass ihr beide ihn braucht!” erklärte Colt und überschlug seine Beine. “Sorry!” kam es von Fireball, sein Gefühlschaos hatte sich gerade in Luft aufgelöst! Der Cowboy nickte nur. Fireball musterte seinen Freund: "Hebt dich das geschehene gar nicht an?” wollte er wissen, Colts Coolness in der Sache machte ihm ja schon fast Sorgen. “Ach!” begann der Colt und legte seine Stirn in Falten. “Ich hab da so meine Methode um damit umzugehen, die ersten zwei, drei Male waren für mich auch sehr schlimm." Fireball stand auf und legte William in das Tagesbettchen zurück, das im Wohnzimmer stand. Robin nickte ihm zu, es war auch schon an der Zeit, William für die Nacht fertig zu machen und sie verschwand mit dem Mini im oberen Stockwerk. “Zwei, drei Male?”, fragte er, nachdem die blonde Lehrerin verschwunden war, und setzte sich. “Mhm!” nickte Colt. “Auch wenn ich nur zwei Monate Kopfgeldjäger war, habe ich in dieser Zeit die menschlichen Abgründe gesehen und am liebsten würde ich dieses Kapitel aus meinem Leben für immer löschen!” sprach Colt detaillierter über diese Zeit. “Und als ich zum ersten Mal in meinem Leben einen erschossenen gesehen hatte, musste ich auch kotzen, er war mit einem Kopfschuss erledigt worden.” mehr wollte der Cowboy nicht sagen, er blickte sich im Raum um, er wollte nicht, dass Robin diese Details hörte, er schämte sich noch immer für diesen Umweg. In Fireball zog sich alles zusammen, solch ein Thema nach einem so guten Abendessen passte seiner Verdauung überhaupt nicht! "Das war ungefähr zehn Tage, bevor ich nach Alamo ging, um mich als Scharfschütze ausbilden zu lassen.” Begann der Cowboy zu erklären. Fireball griff nach der Dose Kaktussaft, diesen Teil von Colts Lebenslauf kannte er so noch nicht. “Weißt du, das ist eine ganz andere Welt, die willkürlich ist und die Typen gehen über Leichen, im wahrsten Sinne des Wortes!” Fireballs Augenbrauen gingen nach oben, er war gerade geschockt. “Diese Männer und Frauen waren eiskalt und nur auf die Kohle aus und wehe man kam einem anderen in die Quere!" Colt machte eine kleine Pause. “Du meinst, die bringen sich gegenseitig um?” hakte Fireball nach. Colt nickte: "Ja, und sie verscharren dich irgendwo, als hättest du nie existiert, oder lassen es wie ein Unfall aussehen.” Der Japaner pustete Luft hörbar aus und hörte weiter zu. “Und so wollte ich nicht enden! Ich realisierte, wenn man einmal in dieser Spirale drin ist, kommt man da nicht mehr raus, jedenfalls nicht lebend! Es widerte mich nur noch an, da hing irgendwann mal ein kleiner Zettel in einer Bar mit Werbung für das Ausbildungscamp auf Alamo. Er muss schon länger dort gehangen haben, er war vom Nikotin schon völlig vergilbt gewesen. Doch an diesem Tag fiel er mir auf. Und beschloss, es dort über einen legalen Weg zu probieren und jetzt, hier und heute, bin ich diesem Wink ziemlich dankbar!” Es wurde still zwischen den Beiden. “Es steht zur Debatte, dieses Kopfgeldjägertum Einhalt zu geboten!” teilte Fireball seinem Freund mit, diese Nachrichten hatte er in den letzten Tagen gelesen. Colt nickte: "Ja, und ich bin vollstens dafür!” kam es schnell vom Cowboy und zeigte seinem Hombre an, ihm in sein Büro zu folgen. “Du könntest dich mit den Hunters im KOK zusammentun.” Colt blieb abrupt stehen. “Nein!”, sagte er scharf! Fireball verstand nicht. Denn diese Einheit ist dabei, diese Parallelgesellschaft im Untergrund aufzudröseln. Colt zog Fireball in sein Büro. “Das werde ich nicht tun! Es ist schlimm genug, dass ich das drei Monate mitgemacht habe, aber dass ich so schnell beim Oberkommando gelandet bin, ist noch viel schlimmer für diese Typen!” begann Colt ernst. “Es wäre eine Option gewesen, wenn ich noch alleine wäre, aber jetzt habe ich Familie, also halte ich die Füße still! Die Hunters machen gute Arbeit und so viel wie ich bis jetzt mitbekommen habe, ist Yuma auch bald Clean!” Fireball nickte, er verstand, er würde wahrscheinlich genauso handeln und es stand Colt auch frei, das selbst zu entscheiden! “Aber jetzt erzähl, was lässt dich so ausflippen!” forderte der Lockenkopf seinen Freund auf. “Na toll!”, dachte sich Fireball, aus der Nummer kam er jetzt nicht mehr raus. So atmete er tief ein und aus und begann Colt das mit Aaiko und ihm zu erzählen.

Vorfreude, schönste Freude?

Hitomi stand vom Frühstück auf. Shinjiro sah auf seine Uhr und ging ihr nach. Du möchtest jetzt schon los?” fragte er Hitomi nickte: “Es ist eine Tageslesung!”, erklärte sie und wickelte sich in ihren dicken Schal. “Ahhh!”, kommentierte er ein wenig entgeistert und beobachtete, wie sie sich ihren cremefarbenen Mantel anzog. Ja, ihr Lieblingsroman Autor war auf Yuma, da hatte er keine Chance, aber sich einen ganzen Tag ein Buch vorlesen zu lassen, das man eh schon kannte, verstand er auch nicht! “Bis heute Abend!” sagte sie und gab ihm einen Kuss. “Hm!” brummte er, Hitomi lächelte und schlüpfte in ihre Stiefel. Er wartete, bis sie aus der Einfahrt fuhr, es hatte die ganze Nacht geschneit und die ersten Schneehaufen zeichneten sich bereits ab. Mikan stellte sich zwischen seine Füße und miaute dem ihr noch unbekannten weißen und kalten Treiben entgegen. Shinjiro schloss die Haustür und er verschwand direkt in seinem Büro. Den Tag würde er, wie jeden Donnerstag, von zuhause aus arbeiten, Lorenz hatte das Kommando im KOK.
 

Fireball nutzte seinen unfreiwilligen Urlaub, um mal richtig auszuschlafen, erst als er überhaupt nicht mehr liegen konnte, stand er auf. Und ging nur mit Shorts und T-Shirt bekleidet in die Küche und bediente sich, so wie es aussah, war er allein, doch ein ”Miau” riss ihn sofort aus seinen Gedanken, “Gut, doch nicht allein!” und streichelte Mikan die um seine Beine schlich: “Du hast wohl Hunger!" mutmaßte er und stellte ihr auch etwas feines zu essen hin: “Lass es dir schmecken!” wünschte er dem Fellknäuel einen guten Appetit und verschwand mit genügend Verpflegung in seinem Zimmer. Für seine Captain's Ausbildung war bestimmt eine Menge Stoff angefallen, darum sollte er sich auch mal kümmern!
 

“Hey Cowboy, so ganz alleine hier?”, Colt sah auf und musterte die junge Frau mit einem frechen Grinsen, wie sie es nur hatte, vor ihm stand. Schnell stand er auf: “Mensch Mandarin, was machst du hier?” Die beiden umarmten sich herzlich. “Na guck nochmal genauer!” sagte die Rothaarige und präsentierte stolz ihren Overall, der sie zweifellos in die Air Base eingeordnete. Colt lachte: “Das ist ja Wahnsinn, also bist du jetzt im Oberkommando?”, fragte er und bot ihr einen Platz am Tisch an. Mandarin nickte: “Ja, ganz offiziell erst im neuen Jahr, es wird noch geprüft, auf welcher Position ich fliegen darf!” teilte sie den Lockenkopf mit. “Bei Captain Lorenz bist du in den besten Händen!” sagte Colt und orderte für die junge Frau mit frecher Kurzhaarfrisur einen Kaffee. “Ja, die Base wird erweitert, Tim und Florenz sind nach Jarr gegangen, doch ich fühle mich im KOK zuhause, ich bin mir sicher, dass hier mein Platz ist!” sprach sie weiter. “Na dann herzlich willkommen!” Mandarin zwinkerte ihren ehemaligen Studienkollegen zu: “Aus dir ist aber auch ganz schön was geworden, oder muss ich jetzt Sergeant Wilcox sagen?” Colt nickte und klappte sein Notebook zu: “Ach, das ist nur mein Nebenjob!” Beide lachten. “Zeig her deinen kleinen Cowboy!” forderte Mandarin auf, dass Colt Vater geworden war, hatte sich mittlerweile auch auf Alamo herumgesprochen. Breit grinsend holte der Cowboy seinen Kommunikator hervor.
 

Saber, Sincia und Sara waren in der Stadt unterwegs, um die ersten Weihnachtsgeschenke für die bald anreisende Familie zu besorgen. Es hatte aufgehört zu schneien und der Schnee wandelte sich in eine matschige Pampe, doch in den nächsten Stunden sollten die Temperaturen weiter fallen und die Chance auf Yuma ein weißes Weihnachtsfest zu feiern lag bei 95 Prozent. Schnell verzogen sich die Drei in eine Shopping Mall, vor der ein Weihnachtsmann mit einer Glocke stand und Spenden sammelte. Die Mall war bereits in ein Weihnachtswunderland verwandelt worden. Aus den Läden erklang Weihnachtsmusik von Klassisch bis Rockig und die Menschen trugen kleine und große hübsch verpackte Geschenke durch die Einkaufspassage, Kinder staunten mit großen Augen über den riesigen Weihnachtsbaum in der Mitte der Mall, anderen Zwergen war das alles einfach zu viel und ließen ihren frust freien lauf. Saber atmete tief ein und aus, da bekam man ja richtig Sehnsucht nach dem Gewusel im Oberkommando. "Auf jeden Fall brauchen wir einen schönen großen Baum!”, sagte Sincia, die sich bereits alles in ihrem Kopf ausgemalt hatte. “Aber doch noch nicht heute!”, kam es von Saber, schließlich waren es noch ganze drei Wochen. “Die schönsten sind schon immer als erstes weg, also heute! Außerdem haben wir noch überhaupt keine Weihnachtsdekoration!”, kam es von der Kindergärtnerin und bog direkt in ein Geschäft für Dekoartikel ein. Saber folgte ihr mit dem Kinderwagen bereitwillig. “Schau dir das an, ist das nicht niedlich? Und guck dir diese Krippen an, oder entscheide du, welche gefällt dir am besten?” Saber blickte über die Ausstellungsstücke: “Die schaut doch sehr fröhlich aus!” und er zeigte auf eine handbemalte Quietschbunte aus Porzellan. “Wirklich, nicht doch lieber die?”, und Sincia deutete auf eine sehr schlichte. Der Schotte sah auf und lächelte: “Such du aus!” gab er diese Aufgabe jetzt ab, ihm wurde langsam gerade klar, dass er seinen freien Tag heute hier in dieser und garantiert in noch anderen Malls verbringen würde. “Wir müssen auf jeden Fall dann bei einem Farbschema bleiben!”, erklärte Sinca ihren Mann und war auch schon im nächsten Gang verschwunden. Saber nickte ergeben und sah sich um, lustige “Hohoho - Figuren” winken ihm entgegen, Sterne in allen Formen und Farben, große und kleine Engel von Süß bis klassisch, tanzende fleißige Elfen und jede menge Lichterketten, die jeder Techno Party in den Schatten stellen konnten. Bei all dem Bling Bling und Menschen hatte er mühe Sincia nicht aus den Augen zu verlieren, an einem kleinen glitzernden porzellan Engel blieb er stehen und hielt ihn über Saras Köpfchen, die friedlich in ihrem Wagen lag und diesen mit ihren großen neugierigen Augen betrachtete. “Na, gefällt er dir?”, fragte der Schotte und beschloss, ihn zu kaufen! "Richard, komm schnell her!” hörte er Sincia begeistert rufen, er sah sich um und folgte ihrer Stimme.
 

Shinjiro beendete das Meeting mit Captain Lorenz und König Jarred und rief den Sektor C auf seinem Monitor auf. Nach einigen Minuten gähnte er ausgiebig und stand auf. Es war bereits 14 Uhr durch und er beschloss, eine Pause zu machen. Das Haus war nach wie vor ruhig, Mikan, die auf einer Treppenstufe lag, stand auf und rannte ihm nach. Immer wieder lief sie Shinjiro zwischen die Beine, er musste aufpassen, nicht über das rote Fellknäuel zu stolpern. “Was ist denn los?”, fragte er und betrachtete das Verhalten.“Vielleicht hat sie ja Hunger?” dachte er und durchsuchte die Vorratsschränke nach Mikans Futter, als er fündig wurde, gab er ihr etwas in ihre Schale.
 

Fireball hatte seinen Kopf in seine Hände abgestützt und verfolgte auf seinem Notebook eine Vorlesung: “Oh man!” Stöhnte er vor sich, "Noch zwei Minuten und ich schlafe ein!”, teilte ihm sein Hirn mit. Er stand auf und streckte sich durch und sah an sich herab, vielleicht wäre es auch mal an der Zeit etwas anzuziehen. Und verschwand in seinem Badezimmer, um erst einmal zu duschen.
 

Shinjiro hatte es sich im Wohnzimmer mit einer Tasse Kaffee gemütlich gemacht, Mikan lag satt und glücklich auf einer Fensterbank und genoss die Stille. Shinjiro blickte auf die Uhr, einige Stunden hatte er noch. Er ging die Treppen hinauf und freute sich auf ein langes, heißes Bad!
 

“Schubi du ba ba du bidadada, I am dreaming of a white christmas ~” stand Fireball vor seinem Spiegel im Badezimmer und kämmte sich seine noch nassen Haare ins Gesicht, grinsen musste er, als er das Endergebnis sah. “Schubi du ba ba du bidada…”, sang er mit und griff nach dem noch immer unbenutzten Aftershave und roch daran, “nicht schlecht!”, fand er und beschloss, es wenigstens mal zu testen. Es brannte höllisch, ein Schreien al la Kevin allein zuhause verkniff er sich, schmerzlich! “Das kann von mir aus noch warten!” murmelte er vor sich und verließ sein Badezimmer mit glühenden Wangen, um sich für den Rest des Tages noch etwas anzuziehen.
 

Sincia war mit Sara bereits im Haus verschwunden. Es war in den letzten Stunden immer kälter und dunkler geworden, vor Glatt und Blitzeis wurde bereits gewarnt. “Oh Mann!” sprach Saber vor sich, als er in den voll beladenen Kofferraum blickte. “Es war nur die Erstausstattung für das neue Zuhause!" sprach er sich in seinen Gedanken gut zu, um sich die Shoppingtour schön zu reden. Schließlich war es das erste Weihnachten in diesem Haus und als Familie und es sollte schön werden und dazu gehörte auch das richtige Ambiente. “Und was machen wir zu Ostern?” grummelte er in sich hinein und schnappte sich die ersten Tüten und Kisten aus dem Kofferraum, er nahm so viel er konnte mit einmal, als nichts mehr ging richtete er sich voll beladen wie er war auf und stieß sich seinen Kopf an der Heckklappe. “Autsch!” etwas lauter als gewollt, kam es schmerzhaft aus ihm und kniff seine Augen zusammen. Da fiel es ihm wieder ein, die Klappe wollte er schon vor Wochen reparieren lassen. Er richtete sich erneut auf und die Kofferraumklappe fiel vor ihm mit einem Rums zu. "Mist!", fluchte er leise vor sich und lief voll beladen Richtung Haus. Ein Zweig des festgebundenen Weihnachtsbaums auf dem Autodach löste sich und schlug ihm frontal gegen seinen Kopf. Vor Schreck ließ er die Kartons fallen und hob sie, ohne auch nur eine der Taschen loszulassen, ungeschickt wieder auf! Nachdem er sich wieder gefasst hatte, lief er die wenigen Meter zum Haus. Er trat auf eine zugefrorene Pfütze. “Ohhhh!” und geriet ins Schleudern und hatte große Mühe sein Gleichgewicht mit den vielen Taschen und Kartons zu halten, als er wieder festen Stand unter seinen Füßen hatte, rutschte er erneut aus und landete unkontrolliert auf seinem Hintern. “AAuu…!” zog er Luft scharf zwischen seinen Zähnen ein, das tat einfach nur höllisch weh! “Hey, Frohe Weihnachten!" rief ihm ein Nachbar freudestrahlend entgegen, der mit seinem Hund, der ein blinkendes Halsband trug, vorbei spazierte. Es begann dicke Flocken zu schneien. Der Schotte nickte freundlich, wie er nun einmal war, hob er seinen Arm zum Gruß und stieß sich dabei mit einer kleinen festen Papragetasche, die an seinem Handgelenk hing, ins Gesicht. “Umpf! … Ja und guten Rutsch!” murmelte er den Schmerz weg und ging sich dabei durch seine Haare, aus denen er Tannennadeln fischte, von seiner stacheligen Begegnung mit dem Baum. Stöhnend pustete er Luft aus und sammelte alles mühselig wieder auf. Er war klatschnass und er wusste nicht, was ihm gerade mehr weh tat, sein Kopf, sein Auge oder sein Hintern. Im nächsten Jahr würde er zweimal gehen, nahm er sich fest vor!
 

Hitomi betrat am späten Nachmittag das Haus und wurde von einem schwerfälligen “MIAU” begrüßt. Sie zog sich ihren Mantel aus und streichelte das Fellknäuel. “Na, hast du gut auf die beiden aufgepasst?”, fragte sie und blickte sich um. Shinjiro kam die Treppen hinunter. “Kommst du auch schon!”, sprach er leise und sah auf seine Uhr. Sie lächelte ihm entgegen und ging ihn durch seine noch feuchten Haare. “Wie war es?”, fragte er nach und Hitomi drückte ihm einige Einkaufstaschen in die Hände. “Es war eine ganz wundervolle Lesung!" begann sie zu berichten und verfiel in einen Redeschwall, als sie ins Wohnzimmer ging, Shinjiro folgte ihr: “Und wusstest du das der Autor…” Sie hielt inne und sah sich um. Shinjiro lief an ihr vorbei, sie sah ihn fragend nach. Er stellte die Tüten auf den Esstisch ab und als er aufsah, blickte er in Hitomis fragende Augen. “Nach was riechst du?”, wollte sie wissen. Shinjiro blickte sie an: “Nach was rieche ich denn?”, verstand er die Frage gerade nicht und konnte auch nichts Ungewöhnliches an sich feststellen. “Hm!” zuckte sie darauf mit ihren Schultern und begann die Taschen auszupacken. Er lehnte sich an einen Stuhl. “Was hast du den ganzen Tag gemacht?”, wollte sie wissen. Er zuckte mit seinen Schultern: “Pfff!” begann er und dachte nach. “Und Shinji?”, fragte sie weiter, ohne seine Antwort abzuwarten. Es blieb still und er sah seine Frau ausdruckslos an: “Sollte er etwa hier sein?”, fragte er nach. Hitomi nickte ihm entgegen: “Natürlich, er ist im Fronturlaub, wo soll er sein?”, fasste sie logisch zusammen und kramte weiter in den Taschen. “Ah!” kommentierte er wortkarg und ließ seinen Tag gedanklich noch einmal Revue passieren. Es klingelte an der Haustür, jemand bat an der Einfahrt um Einlass: “Ist für mich!” rief Fireball und rannte die Treppen hinunter. Shinjiro ging zur Wohnzimmertür und sah seinen Sohn nach, der tatsächlich anwesend war und dessen Frisur recht gewöhnungsbedürftig aussah. Darauf blickte er Hitomi ausdruckslos entgegen. Sie schüttelte ein wenig belustigend mit ihrem Kopf: “Wie schafft ihr beide es, den ganzen Tag gemeinsam in einem Haus zu verbringen, ohne euch zu begegnen?”, fragte sie beinahe fassungslos. “Ach, du warst da?”, kam es jetzt von Fireball, mit einer großen Pizzaschachtel in seiner Hand. Shinjiro blickte zu seinem Sohn und darauf direkt zu Hitomi, die augenrollend etwas in die Küche brachte. “Es ist Donnerstag!”, erinnerte er und verzog darauf naserümpfend sein Gesicht: “Nach was riechst du?”, fragte er und versuchte den Geruch zu bestimmen, die Frisur ließ er erst einmal unkommentiert. Fireball grinste: “Ich dachte, ich probier mal was Neues aus!", war seine kurze und knappe Erklärung. “Es riecht, als hättest du in “Sauvage” gebadet!”, stellte Shinjiro fest, der den Geruch der After Shave Lotion jetzt zuordnen konnte. Mikan miaute wehleidig und ging langsamer als gewohnt ins Wohnzimmer. “Was hat sie denn?”, wollte Fireball wissen und beobachtete das Kätzchen. “Hunger kann es nicht sein, ich habe ihr was gegeben!” verkündete sein Vater. Fireball blickte von der Katze auf. “Ich auch!” Beide sahen sich an. “Und ich heute morgen!” stand Hitomi mit verschränkten Armen vor ihren beiden Männern, denen der freie Tag ganz offensichtlich nicht bekommen war. “Sie ist wohl überfressen, komm her, du armes Ding!" hockte sich Hitomi zu Mikan und begann sie zu trösten. “Ups!” hörte man nur noch und Fireball verschwand schnell mit seiner Pizza im oberen Stockwerk. “Ich gehe Baden, pass du auf Mikan auf, sie könnte sich übergeben!”, erklärte Hitomi und verließ das Wohnzimmer. Shinjiro blickte zur Katze und ging darauf Hitomi schnell nach, die sich bereits auf der Treppe befand: “Und was wenn?”, fragte er. Hitomi blieb stehen: “Es weg machen!” rief sie und verschwand im Schlafzimmer. Shinjiro sah zu Mikan, die sich auf den Boden legte.
 

“Ich kann jetzt sogar schon ein wenig Skispringen, wir müssen da unbedingt alle zusammen hinfahren und wusstet ihr, dass es im Norden von Yuma bis zu 10 Meter Neuschnee in einer Nacht geben kann? Das ist fast so viel wie in Norwegen auf der Erde und Henry lernt jetzt Snowboarden, kann ich das auch lernen?” stand Joshuas Mund gar nicht mehr still, er war von dieser Klassenfahrt so begeistert. Colt hatte William, der wieder etwas Probleme mit seiner Verdauung hatte, im Fliegergriff auf seinem Arm und wiegte ihn, während er Robin und den plappernden Joshua nachging. “Ach und für William habe ich etwas mitgebracht!”, verkündete Joshua und nahm Colt das Baby ab und verschwand mit dem Zwerg. “Also 10 Meter Neuschnee!", begann Colt. “Püscht” unterbrach ihn Robin Colt, grinste, ihm schlackern auch nach dieser Informationsflut die Ohren. Die beiden setzten sich an den Hochtisch in der Küche, Colt kramte sich durch die Post. “Oh! Na, sieh mal einer Guck!” öffnete er einen Brief mit weihnachtlichem Goldrand. Robin goss sich Tee nach und blickte aus einem der Küchenfenster in die nachmittägliche Dunkelheit. Dicke Flocken tanzten vor der Scheibe, ein Lächeln formte sich auf ihren Lippen. “Wir sind auf der Weihnachtsfeier von König Jarred auf Yuma eingeladen!”, riss sie Colt aus ihrer Stille. “Wie kommen wir dazu?”, fragte Robin sehr überrascht. Der Cowboy legte die Einladung auf den Tisch, Robin zog sie zu sich heran. “Nun, wir waren einmal die Ehrengäste vor drei Jahren, letztes Jahr war einfach zu viel los und ich hatte abgesagt!” erklärte ihr der Lockenkopf. Robin, las die Einladung, die an Sergeant Wilcox und Familie adressiert worden war. Robin wusste aus den Medien, dass der König von Jarr bekannt für seine Weihnachtsfeier war. Colt nickte: “Nächstes Jahr gehen wir gemeinsam, dann ist William alt genug für einen Babysitter!” beschloss der Cowboy. Robin sah auf. “Du solltest gehen, ich bin mir sicher, dass Sergeant Wilcox dort gerne gesehen ist!” lächelte die Blondine und strich ihm durch seine Locken. Der Cowboy grinste: “Wenn ich die Wahl habe, bleibe ich bei euch!” sagte er und wollte seine Robin küssen. “Tadaaaa!” wurde er in seinem Vorhaben gestoppt. Erschrocken sahen Robin und Colt Richtung Joshua, der Baby William in ein Grinch Kostüm gesteckt hatte. “Josh!” stand Robin auf, musste aber anfangen zu lachen, als sie ihr Baby in dem grünen Kostüm erblickte. Colt nahm Joshua William ab und musterte seinen Sohn: "Na, ich hoffe doch, dass du kein Weihnachtsmuffel wirst!” lachte der Cowboy. Joshua schnappte sich seinen Kommunikator und machte von allen ein Bild.
 

Hitomi betrat das Badezimmer und begann damit sich auszuziehen, sie roch die verschiedensten Duftnoten in der Luft, “Was war hier geschehen?" sah sie sich um: “Er hat doch nicht?”, murmelte sie vor sich, als sie sich im Zimmer genauer umsah, ihre Augen weiteten sich. “Shinjiro!” rief sie durch das Haus.
 

Saber hatte es geschafft, den Rest der Einkäufe ohne weitere Zwischenfälle ins Haus zu bringen, der Baum wartete auf der Terrasse auf seinen Einsatz. Er schloss eilig die Terrassentür, das Schneetreiben wurde immer dichter. Er sah sich um, Sara lag auf ihrer Decke und wunderte die Tiere ihres Spielbogens an. Sincia war schon mit voller Begeisterung dabei, die Einkäufe zu sortieren und die neuen Dekoartikel im Wohnzimmer zu verteilen. Saber schüttelte mit seinem Kopf, aber er freute sich.
 

“Was ist los?”, fragte Shinjiro besorgt und stoppte im Türrahmen des Badezimmers. “Was hast du hier veranstaltet?” stand Hitomi fassungslos im Raum. Erleichtert atmete er aus, gerade hatte er noch gedacht, dass etwas geschehen war. Er begann leicht zu grinsen: “Na ja!” begann er: “Ich war alleine…und!” er suchte nach den passenden Worten. Hitomi hielt ihm eine Badeschaumflasche entgegen. Er zuckte mit seinen Schultern: “Die Flasche hat mir ein sinnliches Badevergnügen versprochen.” erklärte er und trat einen - Schritt ins Badezimmer und nahm ihr die Flasche ab: “Siehst du, hier steht es!” zeigte er: “Badeglück Dieser luxuriöse cremige Badeschaum, mit dem regenerierenden Duft von Kirschblüten und Reismilch, versorgt Ihre Haut und macht sie seidenweich, wobei Sie gleichzeitig bei einem himmlischen Badevergnügen entspannen können.” las er vor und musste sich ein Lachen verkneifen. Hitomi musterte ihn: “Gut! Lies weiter!” forderte sie ihn auf. Er presste seine Lippen aufeinander und musterte seine Frau: “Eine Flasche reicht für mindestens 10 Schaumbäder!” las er, wie ihm gesagt wurde: “Das meinte ich!” und sie zeigte die Stelle an: “For Women! … Oh!” grinste er und gab Hitomi die fast leere Flasche wieder zurück. “So wie es ausschaut, hattest du wohl ein sehr, sehr Sinnlich-duftendes-Badevergnügen! Du hattest sogar meine Duftkerzen angezündet!" und sie stellte die Flasche beiseite. Shinjiro spitzte seine Lippen und stellte sich hinter seine Frau, die nur noch ihre Unterwäsche trug und umarmte sie und legte seinen Kopf auf eine ihrer Schultern: “Noch nicht!”, flüsterte er ihr ins Ohr. Hitomi schmunzelte, sie war gar nicht sauer, ganz im Gegenteil, sie fand die Situation gerade ziemlich komisch. Sie drehte sich zu ihm und sie verfielen in einen langen Kuss: “Aber du riechst gut!” flüsterte sie zwischen ihren Küssen. Er grinste: "Ist noch was in der Flasche?”, fragte er schelmisch. Hitomi betätigte, ohne den Kuss zu unterbrechen, einen Knopf an der Wand und die Wanne lief dampfend voll.

Billie Jason Wilcox

Eine Woche später:
 

Die Bürotür des First Grad wurde aufgetan und zwei unangemeldete Besucher traten ein. Shinjiro, der hinter seinem Schreibtisch am PC etwas las, blickte überrascht auf und betrachtete die beiden Eindringlinge. Ein ironisches “Herein!”, konnte er sich jedoch nicht verkneifen. Doch das wurde von den Bürostürmern in ihrer Eile vollkommen ignoriert. "Das musst du dir unbedingt ansehen!" sprach Fireball aufgeregt und legte seinem Vater einige Unterlagen auf den Schreibtisch. Shinjiro verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück: “Was machst du hier?”, fragte er seinen Sohn, der sich schließlich noch immer im Fronturlaub befand. “Glaub mir, das wird dich interessieren!" überging auch der andere seine Frage. Shinjiro blickte zu dem Mann, der neben seinem Sohn stand: “Und was machst du hier?”, richtete er die Frage nun auch an ihn. “Deswegen!” kam es von Royu, der auf dem Stapel Unterlagen zeigte und sich setzte. “Anklopfen war in seiner Familie, in den letzten 17 Jahren, wohl abgeschafft worden!" dachte er sich und lehnte sich ein wenig genervt wieder nach vorn und zog dabei den großen Stapel Papier widerwillig zu sich heran. Fireball nickte und setzte sich aufgeregt neben seinen Onkel.
 

“Also haben wir bereits eine Antwort über den neuen Sender erhalten, eure Hoheit!”, fasste Saber die ihm erhaltenen Informationen zusammen. Der König nickte den Schotten entgegen. Beide saßen in der bereits Weihnachtlich geschmückten Herrenvilla des Monarchen zusammen und besprachen die aktuelle Situation vor Jarr und Yuma. “Ja, es wird zu einem weiteren Gespräch mit der Konföderation des Sonnensystems kommen!”, bestätigte der König: “Eine Top Secret Angelegenheit!" fügte er noch hinzu. Saber blickte von seinem Tablet auf. "Sehr heikel!", sprach Saber und blickte auf sein Tablet, das ihm die aktuellen Daten über die Anomalien gab. Jarred nickte: “Wie ist geplant, mit diesem Wissen in der Öffentlichkeit umzugehen?”, hakte Saber nach. König Jarred schüttelte mit seinem Kopf: “Soweit sind wir noch nicht, aber sie spielen auf die baldige Veröffentlichung an, oder?”, fragte Jarred. Saber nickte. Der König stand von seinem Sessel auf: “Hm! Gerüchte über die erste Outrider Schlacht gibt es viele. Doch in erster Linie dient die Veröffentlichung der Fakten, um den Menschen den First Grad zu zeigen und sie haben ein Recht darauf zu erfahren, wie es wirklich war!”, erklärte Jarred. “Doch sollten sie erfahren, dass es in einer anderen Galaxie auch Menschen gibt, könnte das zu einem Problem werden!” sprach Saber seine Bedenken klar aus! “Wir überlegen noch!” nickte der König den Schotten zu. Saber stand erstaunt von seinem Platz auf. Jarred drehte sich Saber zu: "Ich halte es zum jetzigen Zeitpunkt für keine gute Idee, eine weitere Menschliche Zivilisation der Öffentlichkeit zu präsentieren, Sir! Auch allein zu deren Schutz!”, sprach es Saber frei aus. “Diese Bedenken teilen wir, Richard, deswegen werden wir das Gespräch mit der Konföderation des Sonnensystems abwarten!" Saber nickte und atmete tief ein: “Wir müssen sie fragen, ob sie es auch wollen!” Der König lächelte: “Natürlich fragen wir sie, doch ich bin immer wieder schwer beeindruckt über ihre Loyalität gegenüber dem Grenzland!”, wechselte der König das Thema. Sabers Augenbrauen hoben sich: “Danke Sir, als Stabsmitglied ist das meine Pflicht!" Jarred musterte den jungen Captain-Major vor sich: “Richard!”, begann er nach wenigen Augenblicken. “Sie sind ein vollwertiges Mitglied des Stabs. Sie sind Captain-Major, also was bremst sie?”, wollte Jarred wissen! Saber blickte dem König erstaunt entgegen.
 

April hatte sich am Morgen von ihrem Vater verabschiedet, lange würden sie diesmal nicht getrennt sein, sie hatten beschlossen, das Weihnachtsfest gemeinsam mit Daniel auf Yuma zu verbringen. April konnte sich schon denken, dass ihr Vater den jungen Navigator der Detroit besser kennenlernen wollte! Sie schmunzelte ein wenig und betrachtete die kleine Sara, die sie in ihrem Arm wiegte. Die beiden Frauen hatten sich heute zum Einkaufen verabredet, schließlich musste ein passendes Outfit für die königliche Weihnachtsfeier gefunden werden und so eine Shopping-Tour machte man am besten zu zweit oder jetzt zu dritt. “Einfach erstaunlich, wie schnell sie sich verändert hat!” sprach April, während sie Sara musterte. Sincia lächelte und nippte von ihrem Tee. “Sie steht dir!” sprach Sincia aus, was sie vor sich sah. April riss erstaunt ihre Augen auf. “Was? Oh!“ und ihre Wangen wurden ein wenig rot. “Entschuldige, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen!” kam es von Sincia. April schüttelte mit ihrem Kopf: “Oh, das hast du nicht, es fühlt sich auch super schön an, so ein kleines Bündel in den Armen zu halten!” begann die Blondine und blickte liebevoll zu dem kleinen Mädchen. Sie atmete fest ein und wieder aus: “Aber ich kann mir mich als Mutter nicht vorstellen!” gab es April jetzt zu und schämte sich ein wenig für ihre Worte. Sincia hob ihre Augenbrauen: “Was, wie kommst du denn darauf?” fragte sie erstaunt nach. Die Französin schüttelte mit ihrem Kopf: “Das soll nicht heißen, dass ich kein Kind möchte, aber ich sehe mich überhaupt nicht in dieser …” und sie blickte sich um: “Rolle.” und senkte ihren Kopf. “Oh, April nicht doch!” kam es besorgt von Sincia und strich der Blondine über ihre gerötete Wange. “Ich bin mir sicher, dass du eine tolle Mutter sein wirst, das muss auch erst reifen!”, erklärte die Kindergärtnerin. April blickte langsam zu Sincia auf: “Ja, wahrscheinlich hast du recht!” Sincia nickte der jungen Navigatorin Mut spendend zu: “Ich bin mir da ganz sicher!”, kam es mit überzeugender Stimme von Sincia. April konnte darauf auch schon wieder lächeln. “Aber nun, was ist dieses Jahr zu Weihnachten so im Trend!” wechselte die Braunhaarige das Thema, um April weiter auf andere Gedanken zu bringen und rief auf dem Tablet ein Modemagazin auf. Die beiden Frauen blätterten aufmerksam durch den aktuellen Katalog, um zu wissen, wonach sie Ausschau halten müssen.
 

“Aber ich will nicht weg von euch!” teilte Joshua seiner Schwester und Colt mit. Alle drei saßen zusammen am Wohnzimmertisch, wo Colt und Robin den Jungen die Nachricht vom Jugendamt mitgeteilt hatten. “Das steht noch gar nicht zur Diskussion!", begann Robin ihren kleinen Bruder zu beruhigen. Joshua schüttelte mit seinem Kopf: “Warum sagt sie es mir nicht selbst?”, fragte er und blickte vor sich auf die Tischplatte. Der Cowboy und Robin atmeten tief ein und blickten sich an. In Joshua brodelte es, einerseits freute er sich, dass seine Mutter wieder da war, andererseits konnte er sich nicht vorstellen mit ihr zusammen zu leben, sein Zuhause war bei Robin und seit einigen Jahren gehörte auch Colt dazu! Der Cowboy war für ihn seine erste feste männliche Bezugsperson, ja schon fast eine Vaterfigur, denn genauso hatte er sich immer eine richtige Familie vorgestellt! “Und wann?”, fragte er mit heiser Stimme. Robin nahm eine Hand von Joshua in ihre Hände: “Schatz, du musst keine Entscheidung treffen!” begann sie, Joshua sah auf: “Ich habe mich aber entschieden, ich will hier bleiben!”, fiel er seiner Schwester ins Wort. “Gut!”, nickte Robin ihrem Bruder zu: “Eine Entscheidung darüber wird eh nicht so schnell gefällt!” sagte Robin wissentlich. Colt lehnte sich zurück: “Genau Partner, solche Mühlen mahlen langsam!” warf er mit ein. “Trotzdem geben wir Mutter die Chance, es zu erklären, okay?” schlug Robin vor. Joshua atmete tief ein und nickte stumm. Colt stand nach einigen Augenblicken der Stille auf, ihm war die Stimmung gerade viel zu betrübt: “Na los Josh, wir zwei suchen jetzt den schönsten Weihnachtsbaum aus!” Joshuas Augen wurden groß, als er zum Cowboy blickte: “Au Ja!” Robin schmunzelte. “Na, dann los!” kam es von Colt, der bereits Richtung Tür lief. Joshua stand schnell auf: "Hey, warte!" rief er und rannte los. Robin stellte Joshuas zurückgeschobenen Stuhl wieder an den Tisch und blickte den beiden nach.
 

Shinjiro lehnte sich, nachdem er alles immer wieder gelesen und verglichen hatte, ausatmend zurück in seinen Sessel. “Ausgerechnet Wilcox!” murmelte er und rieb sich seine Augen. Fireball grinste breit. “Ist das auch sicher?”, fragte Shinjiro noch einmal nach. Royu nickte: “Es ist immer noch genauso sicher, wie die letzten drei Male, als du gefragt hast! Ich habe alles mehrmals recherchiert und mit Archiven abgleichen lassen und das hier ist der letzte und eindeutige Beweis!" und Royu legte seinem Bruder eine kleine Holzschachtel hin. Shinjiro öffnete diese und betrachtete den Inhalt ganz genau. “Das kann doch nicht wahr sein!”, kam es erneut von ihm. “Das ist es aber!” antwortete Fireball darauf. Shinjiro blickte zu seinem Sohn und schüttelte mit seinem Kopf. “Du brennst förmlich darauf, es ihm zu erzählen!”, konnte Shinjiro es in den Augen seines Sohnes ablesen. “Vater ist auch vor Ort!” teilte Royu mit. Shinjiro blickte fragend zu seinem Bruder. Royu nickte: “Vater möchte das bereinigt wissen!” erklärte er und fischte aus den ausgebreiteten Unterlagen einen laminierten Brief hervor. Shinjiro nahm ihn entgegen: “Und wie?” Fragte Shinjiro. “Hehe!”, hörte man Fireball.
 

Colt und Joshua zogen mit vereinten Kräften die Tanne auf die Veranda. Es schneite, aber kalt war den beiden schon lange nicht mehr! Eine Stunde hatten sie im angrenzenden Wilcox Wald nach dem in Joshuas Augen perfekten Baum gesucht. Was der Junge wohl nicht bedacht hatte, das Monstrum von Tannenbaum musste auch irgendwie nach Hause gebracht werden. Ihre Atemluft dampfte vor ihnen, als sie die letzten Handgriffe machten und den Baum an die Fassade lehnten: “Wow!” kommentierte Joshua die Aktion mit einem freudigen Grinsen. Colt klopfte sich Erde und Nadeln aus seinen Klamotten und zog sich die Arbeitshandschuhe aus und betrachtete Joshuas Tannenbaum Auswahl noch einmal genauer. “Der wird einiges an Kugeln benötigen!” kommentierte der Cowboy die Hohe dicke Tanne. “Ja, das ist doch toll und William hat was zu bestaunen, das wird ihm ganz sicher gefallen!" erklärte Joshua überzeugt. Colt grinste der Tanne entgegen. "Weißt du was, Colt!”, begann der dunkelblonde Junge ein wenig betrübt. Colt sah zu Joshua, der neben ihm stand: “Ich habe mir immer einen kleinen Bruder gewünscht! Auch wenn das blöd klingt, Willi ist es für mich, na ja, also es fühlt sich so an! Verstehst du das?” Der Cowboy legte seinem Schwager eine Hand auf die Schulter und zog ihn zu sich heran: “Das klingt überhaupt nicht blöd, sondern toll!” Joshua sah zum Lockenkopf auf, der sehr ungewohnt in seiner roten Bommelmütze aussah und begann zu strahlen: “Wirklich?” Colt nickte: "Klarokowski!" und sie betrachteten beide ihr Tagwerk.
 

Saber war auf dem Weg zum Oberkommando, das Gespräch mit Jarred ließ ihn nicht mehr los, er musste mit Captain Hikari sprechen! Die Straßen von Yuma City erstrahlten in einem Lichtermeer. Er fuhr das Parkhaus hinauf und wenige Minuten später betrat er auch schon das Oberkommando und lief seinem Scharfschützen fast in die Arme. Beide lachten: “Mit dir hätte ich hier heute nicht gerechnet!”, gab der Schotte zu, normalerweise trieb sich Colt an seinem freien Tag nicht im Oberkommando rum. “Tja, ich mich auch nicht!”, grinste der Cowboy seinem Boss entgegen. Beide setzten ihren Weg fort: “Misses Ellnys hat mich angerufen: “Ich soll zum Grande!” erklärte der Cowboy sein Dasein. Saber zog seine Augenbrauen zusammen. Beide bogen in den Gang zu den Fahrstühlen ein: “Ich habe nichts angestellt, ehrlich!” verteidigte sich Colt auch schon im nächsten Moment. “Naja, also nicht, dass ich wüsste!”, fügte er noch hinzu und dachte nach. Saber verstand gerade nur Bahnhof, wollte jetzt aber auch wissen, was das zu bedeuten hatte: "Ich wollte auch zu Captain Hikari, gehen wir gemeinsam, dann wissen wir was los ist!” und der Schotte hielt seine KeyCard an das Lesegerät neben der Fahrstuhltür.
 

“Na dann wollen wir mal!”, sagte Colt zu Saber, als sie von Misses Ellnys in das Büro gebracht wurden. Saber und Colt bekamen große Augen, sie wurden wohl schon sehnsüchtig erwartet. Colt gab auf, egal was ihm alles durch seinen Kopf ging, dieses Aufgebot war ihm gerade nicht geheuer. Im Meetingraum warteten neben Captain Hikari, Royu und der Großvater seines Hombres, doch um so erstaunter war er über Fireballs Anwesenheit. Es wurde sich begrüßt und alle nahmen Platz. Der Cowboy warf Fireball, der ihm gegenüber saß, einen fragenden Blick zu. Doch dieser grinste den beiden nur entgegen. “Möchten Sie etwas trinken, Mr. Wilcox?” fragte Captain Hikari, doch ohne Colts Antwort abzuwarten, stellte der Captain dem Cowboy eine kleine Flasche Wasser hin. Colt rollte innerlich mit seinen Augen, ließ es jedoch unkommentiert, er wollte eigentlich den Abend mit seiner Familie verbringen und nun saß er an seinem freien Tag ausgerechnet in Hikaris Büro. Saber musste grinsen, hielt sich aber im Hintergrund. Hikari setzte sich auf seinen Stammplatz und überschlug abwartend seine Beine. Royu blieb stehen und legte dem Cowboy eine Fotokopie vor die Nase und wartete erst einmal ab. Colt blickte fragend zu Royu, als er das A4 Blatt entgegennahm. Saber, der neben Colt saß, schielte neugierig mit auf das Blatt und seine Augenbrauen schnellten im nächsten Augenblick nach oben. Er erkannte, was das war. Colt kniff nachdenklich seine Augen zusammen, nach wenigen Augenblicken fiel auch bei ihm der Groschen und er blickte erstaunt zu Fireball. “Das ist der Boden der Feldflasche!” sagte der Lockenkopf. Fireball nickte: “Genau und er hat da was Interessantes herausgefunden!" verriet Fireball und zeigte auf seinen Onkel. “Ach, lass hören!” forderte Colt Royu auf und legte das Blatt erst einmal vor sich ab, nun war auch seine Neugier aktiviert worden!
 

“Ich habe die Inschrift der Feldflasche prüfen lassen und so wie es aussieht, gibt es da tatsächlich noch Nachkommen.” begann Royu. Saber lehnte sich zurück, er fand das gerade äußerst interessant. Die Flasche hat zwei Namen, der eigentliche eingestanzte wurde ausgekratzt und mit einem neuen per Hand versehen. Alle nickten, bis dahin war die Geschichte allen bekannt. “Der Name ist eindeutig!” fuhr Royu fort und kreiste eines der eingeritzten Schriftzeichen auf der Fotokopie ein. “Ach!” kam es erstaunt von Colt und blickte zu seinem Hombre. Fireball zuckte mit seinen Schultern. Der Schotte beugte sich etwas nach vorn und ihm dämmerte gerade etwas, das Zeichen kannte er doch! Nun blickte auch er zu seinem Piloten, dieser nickte ihm zu. “Es ist das Kanji für Hikari!”, löste es Fireball auf. Colts Augen weiteten sich und er blickte von dem Papier auf: “So, ich dachte, das ergibt keinen Sinn!” zitierte er Fireballs damalige Aussage und zeigte auf das eingekreiste Schriftzeichen. Fireball beugte sich etwas über den Tisch: “Tut es ja auch nicht!” verteidigte er sich! “Das Zeichen ist markiert mit einem Listenzeichen, also mit einer Zahl!” begann Royu und zeigte, was er meinte. “Das hebt tatsächlich auf den ersten Blick den Sinn des Namens auf.” klärte Royu auf! “Das erste Zeichen ist ein Name: "Hikari", dann kommt eine Zahl: “eins” und darauf folgt ein zweiter Name: “Kenshin.” erklärte Royu step by step, ein Moment der Stille legte sich über den Meetingraum. Colt schüttelte etwas mit seinem Kopf. Saber sah sich die Schriftzeichen genauer an. “Ich habe die Unterschriften von Kenshin verglichen, auf der Flasche hat er das Design seines Inkan benutzt.” Und er hat tatsächlich immer mit der Eins zwischen den beiden Schriftzeichen unterschrieben! beendete Royu seine Erklärung. Und legte eine kleine schmale Holtzschachtel auf dem Tisch ab. Saber und Colt sahen sich an. Der Cowboy öffnete das Kästchen, das auch schon mal bessere Zeiten erlebt hatte und nahm einen kleinen Stift artigen runden Stempel heraus. “Probier ihn aus!” forderte Fireball seinen Freund auf. Colt tat wie ihm gesagt wurde und presste den Stempel auf die Fotokopie. Und tatsächlich, es war die gleiche Zeichenfolge wie sie auf der Feldflasche eingeritzt worden war. Colt stand der Mund leicht offen: “Was zum…” Colt hielt inne: “Ich meine, das kann doch nicht möglich sein …Das ist doch! … ” Saber nickte: “Ich hoffe du meintest verrückt!” sprach Saber leise zum Cowboy, während er sich den Inkan genauer betrachtete. Der Lockenkopf atmete hörbar aus und lehnte sich sprachlos in seinem Stuhl zurück, er fand gerade einfach keine passenden Worte, “Sollte tatsächlich ein Vorfahre von ihm im Zweiten Weltkrieg auf ein Hikari gestoßen sein?”, ging es ihm durch seinen Kopf. Saber war schon wieder rationaler unterwegs, als sein Scharfschütze: “Also hat auch er überlebt!” Schlussfolgerte der Schotte aus den gegebenen Informationen. Colt horchte auf und setzte sich wieder auf.
 

Royu wartete noch einige Sekunden und nickte: “Ja, er kam als einziger wieder zurück, Kenshin hatte noch zwei jüngere Brüder, von denen man nie wieder etwas gehört hatte.” holte Royu etwas weiter aus. "Was noch interessant ist, in der Chronik wurden zwar die Brüder als Gefallen vermerkt, aber dass Kenshin gekämpft hatte, ließ man offen.” Colt verstand nicht: “Aber warum?” fragte der Lockenkopf. “Nun!” und Royu atmete tief ein, bevor er Colt und Saber vor sich ansah: “Es war Zufall, dass er überhaupt auf Iwo Jima war. Genau wie es ein blöder Zufall war, dass er ausgerechnet, was vielleicht sein Glück war, mit Billie zusammengestoßen war.” “Echt, da hat einer meiner armen Ur-Großväter auch schon Bekanntschaft mit euch verrückten gemacht?” Colt biss sich im nächsten Moment auf seine Lippen. Captain Hikari blickte zum Cowboy und schüttelte mit seinem Kopf und zeigte schweigend auf seinen Bruder und Sohn. Colt lachte. Saber pustete seine Luft fest aus, es war doch wirklich nicht zu fassen! Royu legte Colt ein Dokument vor, an dem sich ein kleines Portraitfoto befand. “Ist er das?” fragte Colt und sah sich das Foto genauer an. Saber sah und hörte weiter zu. “Das Bild ist auf das Jahr 1944 datiert, also ein Jahr vor Iwo Jima!”, bestätigte Royu. “Und das ist Second Lieutenant Billie Jason Wilcox Ende 1944, nach seiner Grundausbildung.” und Royu legte Colt ein weiteres Dokument mit Foto vor und machte eine Pause. “Er war ein Sniper, wie du!”, durchbrach Fireball die Stille. Colt sah zu Fireball. “Er war tatsächlich ein Second Lieutenant?” fragte der Cowboy, wusste er doch, dass man dafür mindestens vier Jahre im aktiven Militärdienst sein musste. “Er war ein Scharfschütze und diese waren Mangelware in den letzten beiden Kriegsjahren, ich kann mir gut vorstellen, dass er deswegen als Second Lieutenant geführt wurde.” erklärte Royu weiter. “WOW!” war alles, was Colt dazu zu sagen hatte. Ähnelte es doch seiner eigenen Karriere. Saber nickte diese Information ab und betrachtete den jungen Mann, der eindeutig mit dem Cowboy verwandt war!
 

Colt musterte das Bild seines Großvaters vor circa sechs Generationen. Und blickte dem Mann eine Zeit lang in die Augen, der damals nicht älter als er jetzt gerade war, und der Cowboy bekam eine Gänsehaut. Colt schüttelte mit seinem Kopf, Ähnlichkeiten zu sich selbst erkannte er auf Anhieb. “Woher hast du das Bild?” fragte Colt heiser, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. “Aus dem US-Veteranen-Archiv, das öffentlich im Internet zugänglich ist.” erklärte Royu. Colt nickte, an das hatte er gar nicht gedacht. Und legte das Foto neben das des anderen jungen Mannes, der auch ohne Zweifel ein Hikari war, dafür musste der Lockenkopf nicht einmal aufblicken. Diese beiden hatten sich also gegenüber gestanden, noch immer war es überhaupt nicht greifbar für den Cowboy, aber er fühlte eine tiefe Verbundenheit. Und die Geschichte war nicht mehr nur eine Geschichte. Saber musterte die beiden Bilder, die nebeneinander lagen, diese beiden Männer, hatten sich in einer der tödlichsten Schlachten dazu entschieden, sich nicht umzubringen. “Boha!” strich er sich mit einer Hand über sein Gesicht und griff nach der Wasserflasche, die er fast in einem Zug leerte. “Ist das sicher? Also sicher sicher?“ fragte Colt, obwohl bereits der ganze Tisch vor ihm voll mit Beweisen war. “Wenn nicht, säßen Sie und wir jetzt nicht hier!” Colt blickte auf, so hatte er die Sache auch noch nicht gesehen. “Und Billie?” Colt wollte mehr über ihn wissen. Royu blickte in die Runde: “Hm!” nickte er, bevor er weiter sprach: “Billie, hat direkt nach Iwo Jima etwas unkonventionell den Dienst quittiert, was ihm auch ein wenig Ärger eingebracht hatte. Also hatte er einen sehr umfangreichen Bericht verfasst, der zwar in seiner Akte lag, aber damals vermutlich unterging.” Colt bekam große Augen: “Er ist getürmt?” war seine schnelle Frage. “Nein, er hat danach jeden Einsatz verweigert. Seine Worte waren vermerkt: “Das ist doch eh alles eine große Scheiße, macht den scheiß alleine weiter!” und dass das nicht so gut ankam, kann man sich denken. Saber musste sich ein Grinsen verkneifen, ja, das klang sehr nach einem Wilcox, der unter extremen Bedingungen stand. Colt zuckte nur mit seinen Schultern, “wo Billie recht hatte, hatte er recht!”, dachte er sich. Von Kenshin gibt es ein sehr spärliches Protokoll von den Amerikanern, als er verhört wurde. Das sich nur sehr oberflächlich auf die Fakten der Schlacht bezieht. Er wurde nicht angeklagt, obwohl er als Adjutant von General Kobashi festgenommen wurde.” Colt sah auf: “Deswegen hob sich seine Uniform von den anderen ab!”, erinnerte sich Colt an dieses Detail der Geschichte. “Nur wie konnte er ein Adjutant sein, wenn er überhaupt nicht hätte da sein sollen?”, war es jetzt Saber der fragte. “Und laut geschichtlichen Aufzeichnungen wurden keine Befehlshaber lebend vorgefunden!” warf Colt darauf wissentlich ein, er hatte sich schließlich sehr intensiv mit diesem Battle befasst. "Richtig, er brachte General Kobashi vier Wochen vorher auf die Insel, geplant war, dass er am nächsten Tag mit der Post und einige kranken Soldaten zurück nach Tokio fliegen sollte!”, begann Royu. Saber verstand: “Doch dazu kam es nicht!” nahm der Schotte vorweg. Ryou nickte: "Ja, es gab einen Luftangriff, einige Stunden nach der Landung, dabei wurde Kobashi´s Adjutant getötet. Am nächsten Tag kam die Meldung aus Tokio, dass es keine weitere Unterstützung aus der Luft oder zu See geben würde. Die wenigen noch vorhandenen Flugzeuge und Schiffe sollten vor Ort zur Verteidigung dienen.” fasste es Royu kurz zusammen. “Und er saß fest!” beendete Colt. “Kobashi brauchte einen neuen Adjutanten und Kishin wurde es.” klärte Royu weiter auf. “Auch gibt es einen Brief von Kenshin an seine Mutter. Darin erwähnt er eine Begegnung mit einem Amerikaner. Auch der Name “Billie” kommt ansatzweise vor, richtig verstanden, aufgrund der Sprachbarriere, schien er “Billie” nicht zu haben. Aber der Wortlaut kommt dem Namen sehr nahe!” beendete Royu seine Erklärung. Und legte den laminierten Originalbrief in die Mitte. “Das liegt daran, weil ihr nie richtig zuhört!” sprach Colt Richtung Fireball und verteidigte damit seinen Vorfahren. “Vielleicht hätte er einfach nicht so texanisch nuscheln sollen!” warf Fireball darauf ein. “Nuscheln? Ich geb dir gleich nuscheln!” konterte Colt, der gerade froh über dieses kleine Wortgefecht war, die Anspannung löste sich in ihm etwas auf. Saber schüttelte mit seinem Kopf, war aber auch dankbar für diese kleine Ablenkung!
 

“Das ist eine Übersetzung des Briefes, das Datum verrät, dass er den Brief zwei Tage vor dem Fall der Insel geschrieben haben muss. Der Brief kam jedoch nie bei seiner Mutter an, sondern wurde 1998, bei Ausgrabungen in den nördlichen Höhlen Iwojimas gefunden, mit über hundert weiteren Briefen von den dort stationierten Soldaten.” erklärte Royu und setzte sich. “Warum sie vergraben und nicht verbrannt wurden, ist bis heute nicht klar! Der Befehl lautete, dass alle schriftlichen Aufzeichnungen zu verbrennen seien!” jetzt war es der Schotte, der nach einer Flasche Wasser griff. So spannend, wie er das Ganze fand, so dramatisch war es auch. Saber wusste, dass Soldaten Briefe schrieben, auch wenn es keine Aussicht auf das Abschicken gab. Es half, das Erlebte für einen Moment zu vergessen. Der Familie zu Hause nahe zu sein. Und dem Ort, an dem sie gerade waren, für wenige Momente entfliehen zu können, auch wenn es nur in Schriftform war. “Fügt man den Brief, die Aussage und den umfangreichen Bericht von Billie Jason Wilcox zusammen, ergibt sich ein klares Bild der Ereignisse zwischen den Beiden." berichtete Royu und begann die zusammengetragenen Aufzeichnungen vorzulesen.

Reise in die Vergangenheit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

warmer Apfelstrudel

_______________-No Adult-______________

Still war es im Meetingraum, erwartungsvoll blickten alle zu Royu, der weiter erzählen sollte, doch die Geschichte, die in allem wie ein Film abgelaufen war, endete hier. Langsam kam man wieder ins Hier und Jetzt zurück. Colt schüttelte mit seinem Kopf, das war dann auch die Erklärung für den Schal, der in der Armee Kiste von Billie lag. Dieser unscheinbare weiße Schal hatte tatsächlich 15 Soldaten das Leben gerettet. Auch wenn der, den Billie diesen in die Hand gedrückt hatte, nicht darunter gewesen war.
 

“In der Höhle befanden sich noch weitere Soldaten, die Selbstmord begangen hatten, genaueres darüber weiß man nicht, doch General Kobashi schien zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr das Komando gehabt zu haben.” fügte Royu noch hinzu. “Oder es war sein letztes!” setzte der Großvater noch mit drauf. Was die Stimmung im Raum nicht besser machte. “Und Kenshin?” fragte Saber, obwohl er wusste, wie es endete. “Er wurde einen Tag später mit einem anderen Soldaten hinter den nördlichen Höhlen festgenommen, wahrscheinlich wurde er, da er als Adjutant identifiziert wurde, auf ein Schiff gebracht und dort verhört, alles was danach geschah, wären Spekulationen." beendete Royu jetzt die Zusammenfassung.
 

Es wurde nach und nach nach den Getränken auf den Tisch gegriffen, die Kehlen waren trocken und Worte für diese Geschichte fand eh gerade keiner. Das Gehörte, musste man erst einmal sacken lassen. Saber ließ seinen Blick, während er seine Flasche Limo in der Hand hielt, über den Tisch schweifen. Colt zog sich den übersetzten Brief heran und las ihn sich durch.
 

Mutter, ich weiß nicht, ob das mein letzter Brief sein wird und wenn, weiß ich, dass auch dieser dich niemals erreichen wird. Denn was ich schreibe, würde dir sehr viel Kummer bereiten. Noch sitze ich auf japanischer Erde, wie lange noch, weiß ich nicht. Wir sind alle müde, nicht des Schlafmangels wegen, sondern des Kämpfens. Tag und Nacht hört man Geschützfeuer, Glück, wenn es zwischendurch eine Pause gibt. Meine Gedanken und Sorgen sind bei euch, ich hoffe, es geht euch gut und seid bereits in Naku! “Bleib gerecht!” Das ist es, was du immer gesagt hast. Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich es immer bin, aber wer ist das schon? Man handelt hier aus Angst! So wie die Angst uns beherrscht, beherrscht sie auch den Feind, ich habe es gesehen. Auch sie möchten nach Hause, jeder einzelne hat eine Mutter, bestimmt nicht so eine wunderbare wie sie es sind. Aber egal wer hier stirbt, es wird eine Mutter geben, die weinen wird. Ein Gedanke, als ich einem Amerikaner in die Augen blickte. Erstaunlich, oder? Ich gab ihm Wasser, er hat es getrunken, wie ein Wasserbüffel, der den ganzen Tag auf einer trockenen Weide gestanden hatte. Macht es mich jetzt zu einem Verräter? Es zeigten in diesem Moment keine Waffen auf uns, so standen wir uns als Männer gegenüber und nicht als Soldaten. Ob er es geschafft hat, weiß ich nicht. Doch haben wir jetzt die gleichen Chancen, wieder nach Hause zurückzukehren, vielleicht sogar ohne Krieg. Vielleicht irgendwann als Freunde. Ich habe mich nicht einmal vorgestellt oder bedankt! Jetzt verstehe ich auch, warum dieser Brief dich nicht erreichen soll!
 

Kenshin
 

Colt blickte auf. Royu nickte ihm bestätigend entgegen. Saber nahm Colt fragend den Brief ab, denn der Cowboy schaute, als ob er einen Geist gesehen hätte. Saber atmete tief ein und aus, nachdem er den Brief gelesen hatte: “Ja, diese Briefe ähneln sich überall auf der Welt!” Für Saber gab es jetzt keinen Zweifel mehr, dass sich tatsächlich damals ein Wilcox und ein Hikari als Feinde gegenüberstanden. Und jetzt waren ausgerechnet ein Hikari und ein Wilcox beste Freunde. Eine Gänsehaut durchflutete den Schotten. Colt ging es nicht anders, er würde nicht hier sitzen, hätte Kenshin damals abgedrückt, oder andersherum. Gerührt war er von den Worten, die wie eine Prophezeiung klangen. “Dass man sich irgendwann als Freunde gegenüberstehen wird." Er blickte zu den beiden Bildern, die immer noch so vor ihm lagen, wie er sie platziert hatte. In diese Augen hatte einer seiner Großväter geschaut und er selbst blickte täglich in genau die Gleichen, die ihn so manches Mal zur Weißglut und zum Lachen brachten! Er musste etwas grinsen. “Und die beiden dachten, der Andere wäre tot!” murmelte Colt vor sich. “Und der Brief sollte nie gefunden werden!” fügte der noch Schotte mit an. “Deswegen sind wir hauptsächlich hier!” griff Royu Sabers Worte auf. Colt und Saber blickten auf, das war also noch nicht das Ende.
 

“Laut Kenshins Briefs, hat er Billie gegenüber ein schlechtes Gewissen gehabt!” begann Royu erneut. Colt verstand nicht. Saber dämmerte da etwas. “Er hat sich seinem Feind, der sich ihm vorgestellt hatte, nicht vorgestellt, das gilt als ziemlich unhöflich, selbst unter Feinden!" Und wie er seiner Mutter schrieb, wollte er sich bedanken.” erklärte Royu ausführlicher, nachdem er das fragende Gesicht des Cowboys gesehen hatte. Colt schob Fireball den Brief über den Tisch: “Hier von ihm kannst du noch was lernen!” sagte Colt breit grinsend Richtung seines Freundes, der den Brief entgegennahm, aber das Gesagte mit einem Augenrollen kommentierte. “Mein Reden!" warf Captain Hikari ein und zeigte auf seinen Sohn. “Hehe!” kam es darauf hörbar vom Großvater und blickte grinsend zu seinem Enkel. Fireball resignierte und lehnte sich im Stuhl zurück. Colt lachte, als er die Reaktionen darauf beobachtete. Das, was Billie damals verwehrt geblieben ist, hatte er jetzt täglich um sich. Und dafür war Colt gerade sehr, sehr dankbar! Trotzdem musste er wieder mit seinem Kopf schütteln: “Verrückt!” sprach es Colt erneut leise aus, wie oft er das heute schon von sich gegeben hatte, wusste er nicht mehr. “Die Aufklärung dieser Geschichte ermöglicht es uns, Kenshin den Frieden zu geben, den er danach nicht hatte!” Colt zog seine Augenbrauen zusammen, er verstand gerade nicht. Der Großvater erhob sich und reichte Colt eine dunkelgrüne lederne Mappe: “Ein Leben lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken, bitte nehmen Sie es trotzdem als Wertschätzung für Ihren Großvater vor sechs Generationen stellvertretend an." Und der Ältere verbeugte sich noch mit der Mappe in den Händen. Dem Cowboy entwichen alle seine Gesichtszüge inklusive Farbe. Saber stoppte für einen Moment der Atem, schien jedoch die Intention dahinter zu verstehen. Colt stand auf und nahm dem Großvater seines Hombres die Mappe ab. Fireball stellte sich neben seinen Großvater und grinste breit, so als könnte er es kaum erwarten, dass der Cowboy diese endlich öffnete. Colts Blick blieb an Fireball haften, dass dieser gerade vor ihm stand, beruhigte den Lockenkopf, denn die Situation war ihm etwas fremd! Saber, der neben dem Lockenkopf stand, nickte ihm zu. “Tja nun, ja, also…!” Er wusste nicht, was er jetzt sagen sollte. Auch Captain Hikari war bereits aufgestanden und wartete mit verschränkten Armen ab. “Jetzt mach endlich auf!” kam es ungeduldig von Fireball. “Na gut!” und Colt tat, was ihm gesagt wurde, denn neugierig war er allemal! Er las sich das Schreiben, welches die Mappe enthielt, mehrmals durch! Seine Augen wurden während des Lesens immer größer und sein Kopf machte immer wieder ungläubige Bewegung, er sah sich um und musterte jeden einzelnen im Raum und blickte wieder in die Mappe und begann noch einmal zu lesen: “Das ist meine, ich meine, das ist die Farm in Texas! Wie habt ihr, das ist doch … Was?" und er sah wieder auf. Er hatte das Gefühl, ihm würden jeden Moment seine Beine versagen. Saber erstarrte kurz und ging einen Schritt auf seinen Scharfschützen zu, nicht dass dieser noch umfiel. Sorgte sich der Schotte der sich von Colts Worten überzeugen musste! Tatsächlich, es war eine überschriebene Besitzurkunde, die Farm lief wieder offiziell auf den Namen Wilcox. Dem Lockenkopf schlug sein Herz bis zum Hals, das konnte doch nicht wahr sein! Immer wieder las er den Eigentümer der Farm, bis er sich sicher war, dass dort wirklich sein Name stand. Er schlug die Mappe zu und drückte sie den Schwertschwinger in die Hand. Überrascht nahm der Schotte sie entgegen, “was war denn jetzt?” fragte er sich und ließ den Cowboy nicht aus den Augen. Colt fixierte Fireball: “Du!” kam es von Colt. Der Angesprochene blickte sich um und zeigte auf sich. Colt nickte einige Male: "Ja!" Du!” Fireball verstand nun gar nichts mehr: “Was ich?” fragte der Japaner und machte einen Schritt Richtung Royu, der auch nicht wusste, was los war und sah zwischen seinen Neffen und dem Cowboy abwechselnd hin und her. Colt ging einige Schritte auf Fireball zu. Fireball wich weiter zurück und umkreiste den Tisch. Colt lief an Captain Hikari vorbei und zeigte weiter auf Fireball: “Du, wusstest davon!” begann Colt. “Hä, was?” fragte der Pilot und ging zum anderen Ende des Tisches, um etwas Abstand zwischen dem wildgewordenen Cowboy und sich zu bekommen: “Die Farm!” kam der nächste Wortfetzen des Cowboys und verfolgte seinen Freund weiter. Die Anwesenden verfolgten das Schauspiel, was die beiden gerade veranstalteten. Sogar Saber konnte die Lage gerade überhaupt nicht einschätzen. “Du wusstest, wer sie gekauft hat! Hirot Investment, das seid ihr, habe ich recht?” kam es von Colt fester und auch lauter und griff nach seinem Freund: “Bist du verrückt!” sprang Fireball zur Seite und lief zu Saber, der nicht wusste, ob er eingreifen sollte. Colt, der jetzt bereits einmal den ovalen Meetingtisch umrundet hatte, griff erneut nach Fireball, dieser hielt sich kurz an Saber fest, um sich gleich wieder zu lösen, damit Colt ihn nicht zu fassen bekam und flüchtete sich neben seinen Vater, der seinen Sohn darauf fragend ansah: “Keine Ahnung!” beantwortete Fireball die nicht gestellte Frage seines Vaters. Colt stand nun vor dem Captain, hinter dem sich sein Hombre doch tatsächlich versteckte. Saber, der die Szene gerade sehr belustigend fand, musste grinsen. “Was ist los, Mr. Wilcox?” fragte Captain Hikari die Frage, die jeden im Raum gerade am meisten beschäftigte. “Sie hatten die Farm! Die ganze Zeit!” sprach Colt überzeugt und sah dem Captain fest in die Augen. Dieser grinste etwas und trat einen Schritt beiseite: “Nein, er!” und nickte Richtung Royu. Colt sah blitzschnell zu Royu: “Was?” war alles, was er dem Colonel entgegenbringen konnte. Royu grinste darauf. Colt holte tief Luft: “Als wir in diesem Sandloch festsaßen, haben wir über die Farm gesprochen und du hast nichts dazu gesagt!” begann Colt. Alle blickten zu Royu. Royu hob seine Hände: “Zu diesem Zeitpunkt, habe ich nichts davon gewusst, ich habe die Transaktion nicht ausgeführt, das war er!” und Royu zeigte jetzt auf seinen Vater. Saber musste beinahe loslachen. Colt rollte mit seinen Augen, “das konnte doch nicht wahr sein!” dachte er: “Egal wer, Fakt ist, ihr hattet sie gekauft!” fasste es Colt jetzt zusammen. Royu nickte: “Ja, aber auch nur, weil er uns damit tagelang in den Ohren lag, wie falsch es doch ist, dass du sie verkaufst!” und zeigte dabei auf seinen Neffen. Colt stoppte vor Fireball, der beschlossen hatte, sich seinem Schicksal zu ergeben. Colt blickte ihm mit leicht geöffnetem Mund stumm und eindringlich an. Fireball hielt dem Blick des Cowboys stand und nickte nach wenigen Augenblicken: “Und ich bin immer noch davon überzeugt, dass es falsch war!” bestätigte er nochmals seine damalige Skepsis! Colt stemmte seine Hände in die Hüften und schüttelte mit seinem Kopf: “Shinji!” kam es fast leise vom Cowboy und griff jetzt nach seinem in der Tat besten Freund und zog ihn zu sich und umarmte ihn. Fireball war von der Aktion so überrascht und öffnete seine zusammengekniffenen Augen, war er doch gerade davon überzeugt gewesen, dass der Cowboy stinksauer auf ihn war. Etwas überfordert erwiderte er die Umarmung. “Du bist und bleibst ein spoiled Boy!” sagte Colt wiedermals feststellend. Fireball löste sich, Colt bemerkte es und hielt seinen Freund, seine Hände auf seine Schulter und ruckte ihn einmal fest durch: “Danke man, du weißt gar nicht, was mir das bedeutet!” sagte der Lockenkopf sichtlich und hörbar gerührt: “Und ja, es war falsch, ich hätte damals auf dich hören sollen!” gab Colt einsichtig vor allen Anwesenden zu, was ihm Erleichterung verschaffte, hatte er sich doch die ganzen Monate eingeredet, dass es richtig war, obwohl ihm sein Herz immer etwas anderes gesagt hatte. Saber schmunzelte und nickte Colt anerkennend zu, auch er hatte gespürt, dass der Cowboy nicht zu einhundert Prozent hinter seiner Entscheidung gestanden hatte. Colt ließ von Fireball ab und wandte sich den anderen im Raum zu: “Danke!” Ein Nicken bekam er als Antwort. Captain Hikari setzte sich wieder. Colt umrundete den Tisch. Eine Frage brannte dem Cowboy noch: “Ich habe gesehen, dass die Farm bereits für etwas genutzt wird!” Der Ältere im Raum nickte Colt zu: “Auch das werden Sie den beigefügten Unterlagen entnehmen, sollten Sie dazu Fragen haben, halten Sie Rücksprache mit meinem Sohn.” und er zeigte auf Royu. “Was bist du Mädchen für alles?” fragte der Cowboy leicht spöttisch. Royu nickte seinem Bruder und Vater entgegen: “Seht ihr, sogar ihm fällt das auf!” Colt lachte kurz auf und nahm Saber, der auch grinsen musste, die Mappe ab. “Kann ich das haben?” fragte Colt und zeigte auf die Unterlagen und Fotos vor ihm auf dem Tisch. Royu nickte: “Ja, aber das machst jetzt du!” bestimmte Royu und Fireball stand auf: “Na toll!” kommentierte er und griff nach dem Papierkram vor Colt und verließ den Meetingraum.
 

Captain Hikari und die anderen verabschiedeten sich und ließen Colt, Saber und Fireball allein, um das gerade erfahrene gemeinsam zu verarbeiten. Colt pustete hörbar Luft aus und sah zum Schotten. “Was hältst du davon?” Saber grinste breit: “Das nennt man Chronik Pflege!" Colt nickte verstehend. Nur deswegen war es überhaupt möglich gewesen, diese Geschichte so detailliert aufzuklären. Dadurch das jeder Brief, oder noch so unbedeutender schnipsel sorgfältig aufgehoben wurde, bekamen gesichtslose und beinahe auch Namenlose verwandte und ihm zuvor gegangene Generationen ein Gesicht und die Vergangenheit begann zu leben, er fühlte sich gerade sehr verbunden mit Billie, denn dessen Blut floss auch durch seine Adern. Jetzt bekam Colt ein kleines Gefühl dafür, warum Dynastien so handelten und warum es sie noch gab, eben weil man damit lebt und eine Verantwortung für die Nachkommen hatte. “Ich werde damit anfangen!” beschloss Colt. Saber grinste seinem Freund entgegen und klopfte ihn auf seine Schultern: “Das hast du doch schon!” Fireball kam zurück in den Meetingraum und legte Colt die Unterlagen hin und setzte sich auf den Platz, wo zuvor sein Vater gesessen hatte. “Jetzt bist du Großgrundbesitzer, das reicht bestimmt für hundert Kuhherden!” kam es von Fireball. Colt schüttelte mit seinem Kopf und sah zu seinen Freunden: “Ich kann es immer noch nicht fassen, dass die Farm wieder da ist!” und griff nach dem Bild von Billie und musterte den Mann darauf. Saber und Fireball sahen sich an und warteten ab, bis sich ihr Freund wieder gefangen hatte.
 

“Was wirst du jetzt tun?” fragte Saber und durchbrach damit die Stille. Fireball, der gedankenverloren einen Pen auf dem Tisch hat hin und her kullern lassen, blickte auf. Colt presste seine Lippen fest aufeinander und tippte auf das Bild von Billie: “Ich muss das sehen!” sagte Colt entschlossen. “Was?” kam es von Fireball ungläubig. “Ja genau und du kommst mit!” beschloss der Cowboy. “Auch Billie hat dort etwas vergessen!”, fügte der Lockenkopf noch an. Saber und Fireball warfen sich Blicke zu. “Ich muss eh demnächst nach Texas und jetzt wo ich die Farm wieder habe, werde ich einiges dort zu erledigen haben und kann mir auch gleich die Insel anschauen!” Saber zuckte mit einer Schulter. Das klang nach einem Plan, fand er und nickte: “Wir sind dabei!” versicherte der Schotte allgemein! Fireball sah fassungslos zwischen Saber und Colt abwechselnd hin und her. “Ramrod wird in zwei Monaten mit der neuartigen Lasertechnologie ausgestattet, ich könnte da was drehen, dass das direkt vor Ort in Japan geschehen soll!”, erklärte der Schotte darauf. Saber grinste seinem jüngsten Freund entgegen, der immer noch überfahren aus der Wäsche guckte, aus der Nummer würde Fireball jetzt nicht mehr herauskommen. “Aber, da gibt es nichts!” warf Fireball ein, er hatte keine Lust sich eine kahle, nach Schwefel riechende Insel mitten im Pazific anzuschauen, nein, da hätte er bessere Ideen! Colt stieß seinen Hombre leicht mit einer Hand gegen dessen Oberarm: “Ja, Party wird es dort bestimmt nicht geben!” konterte Colt. Fireball rollte mit seinen Augen. “Wie wollt ihr überhaupt dahin kommen, die Insel wird vom Militär genutzt …” Er unterbrach sich, als er merkte, dass dieses Argument nun überhaupt nicht ziehen würde. Seine Freunde grinsten ihn an. “Wir sind uns sicher, dir wird eine Lösung einfallen!” kam es von Saber bestimmend. “Das kann doch nicht wahr sein!” murmelte Fireball vor sich und ließ sich in seinem Stuhl zurückfallen. “Gut, aber dann möchte ich auch die Farm sehen, die mir unwissend bis vor einer Woche noch gehört hatte!” verlangt er ein wenig eingeschnappt. Colt grinste seinem schmollenden Hombre entgegen: “Abgemacht!” und freute sich riesig auf diesen kleinen dienstlichen Trip in naher Zukunft! "Okay, super!” freute sich der Cowboy und stand auf: “Jetzt aber los, meine Holde wartet bestimmt schon!” erklärte er und sammelte alle Unterlagen zusammen. Saber stand auch auf. Auf Sincia und Sara freute er sich schon seit Stunden!

_______________-No Adult ende-______________
 

Am nächsten Morgen.
 

Shinjiro saß zu Hause in seinem Büro und war dabei, die Archive des Oberkommandos der letzten Jahre zu durchforschen. “Wie wird es mit dem Team weitergehen?", fragte sein Vater,der vor dem Bücherregal stand, beiläufig. “Das wird sich zeigen, wenn es so weit ist!”, war Shinjiros ebenfalls beiläufige Antwort, während er etwas am PC las. “Wenn es soweit ist.” wiederholte der Ältere und ging auf den Schreibtisch zu. Shinjiro blickte von seinem Tun auf. “Shinji wurde von einem Sergeant, der nicht die Lieutenant-Laufbahn durchlief und keinerlei militärische Qualifikationen aufweist, mit einem Fronturlaub diszipliniert!” fügte der weißhaarige Japaner noch mit an, bevor er sich in den Ledersessel vor den Schreibtisch setzte. Shinjiro presste seine Lippen aufeinander. “Sergeant Wilcox ist seit drei Jahren im aktiven Dienst, zwar nicht durchgehend als Offizier, doch seine Leistungen entsprechen dem Rang eines Sergeants! Das wurde Protokoll-Gemäß, von vier unabhängigen Seiten, entschieden!", war Shinjiros Erklärung, er hatte jetzt nicht vor, eine Grundsatzdiskussion über Ränge zu führen. “Dessen erste Amtshandlung als Sergeant war, Shinji in den Fronturlaub zu schicken.” Shinjiro gab auf und lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und musterte seinen Vater: “Warum sollte ich? Diese Entscheidung lag in seinem Ermessensbereich und abharken tu ich gar nichts, das ist Aufgabe des befehlshabenden Offiziers. Der in diesem Falle Captain Lancelot ist." erklärte er weiter sachlich. “Und Shinji steckt jetzt im Leerlauf!” erwiderte der Ältere. Shinjiro atmete tief ein. “Ach!” winkte der Ältere ab. “Um was geht es genau?” wollte Shinjiro jetzt wissen. Der Großvater sah auf und blickte zu seinem Sohn, der ihn weiterhin ansah. Shinjiro nickte und lehnte sich wieder nach vorn und wollte weiter lesen. “Ich habe Shinji alles ermöglicht, bis hin zu seiner Pilotenausbildung!”, begann der Ältere nach einigen Momenten der Stille. Shinjiro nickte nur leicht. “Du hättest ihn erleben sollen!” - “Er war 15!” unterbrach Shinjiro seinen Vater etwas lauter als gewollt und stand auf: “15 …!” wiederholte er noch einmal: “Dich interessiert nur sein Weiterkommen, ohne darauf zu achten, ob er die Fähigkeiten hat, um in seiner Position zu bestehen!” Fügte Shinjiro noch mit an. “Die hat er, also hör auf, ihn in Watte zu packen!” wurde der Ältere jetzt auch lauter. “Wenn es nach mir ginge wäre er jetzt auf der Akademie, wo man in seinem Alter hingehört, er ist hier umgeben von Praxis und erfahrenen Offizieren, aber ihm fehlt die Theorie, um die Praxis objektiv anwenden zu können, von daher werden ihn zwei Wochen Fronturlaub hintern Schreibtisch nicht schaden!” erklärte Shinjiro und ging um seinen Schreibtisch Richtung Tür. Sein Vater fixierte ihn mit seinem Blick: “Wäre es dir lieber gewesen, wenn er Rennfahrer geworden wäre?” fragte sein Vater darauf. “Oh man!” kam es leise von Shinjiro und warf seinem Vater, der mittlerweile neben ihm stand, einen Blick zu. “Ich dachte, dass Shinji nach 6 Monaten wieder zurückkommt!” sagte sein Vater. Shinjiro trat stumm aus dem Büro hinaus. “Was hast du erwartet, er war dort umgeben von Technik, Geschwindigkeit und Nervenkitzel!” zählte er nur einige Dinge auf, die seinen Sohn faszinierten. Und stieg die Treppe hinab. Der Großvater nickte mit einem bestätigenden: “Hm!” - “Ich muss zugeben, ich hatte seine Willensstärke damals unterschätzt!” gab der Ältere schwerfällig zu und folgte. Shinjiro blieb nach diesem Satz stehen: “Er ist ein Hikari!” begann er. “Shinjiro!” unterbrach ihn sein Vater fest, er wollte es nicht hören. “Und von wegen du hast ihn nicht gelenkt! Deine Angst war es, dass er mit seinem Technikverständnis eine andere Laufbahn einschlägt, oder irre ich mich da?” sprach Shinjiro unbeirrt weiter. Der Ältere blickte seinem Sohn fest in die Augen. Bis Shinjiro den letzten Absatz der Treppe hinabstieg. “Er wollte Rennfahrer werden, oder sonst was.” sprach jetzt auch der Ältere fest weiter, um sein Tun von damals zu erklären. Shinjiro presste seine Lippen aufeinander und öffnete die Wohnzimmertür und trat in den Raum, in dem Fireball auf dem Tablet im Internet surfte, während er noch immer an seinem Frühstück saß. “Ich hätte ihn auch weiter am Taiyaki Stand mit Sato stehen lassen können, wäre das eher in deinem Sinne gewesen?” Fireball stoppte seine Kaubewegungen, als er die Worte seines Großvaters hörte. Shinjiro drehte sich seinem Vater zu und nickte ihm bestätigend entgegen: “Siehst du!” Hitomi hielt ihren Mann leicht am Arm zurück. Royu hob seine Augenbrauen. “Ich habe meine Verantwortung als Großvater wahrgenommen, als sein Vater…” der Ältere machte eine Pause. “Sprich weiter!” forderte Shinjiro! “Könnt ihr damit aufhören, euch in mein Leben einzumischen?” unterbrach Fireball die angespannte Stille zwischen seinem Vater und seinem Großvater. Shinjiro drehte sich den Esstisch zu: “Nein!” und blickte wieder zu seinem Vater. Fireball rollte mit seinen Augen und beschloss einfach zuzuhören, schließlich ging es einmal wieder um ihn, obwohl er einfach nur in Ruhe sein Frühstück genießen wollte. Er erinnerte sich an das Gespräch mit seinem Vater auf Jarr, oder an die Worte, die Colt ihm gesagt hatte, dass das zwischen seinem Vater und Großvater nur im entferntesten Sinne etwas mit ihm zu tun hatte. Auch wenn es Fireball schwer fiel, das gerade zu beobachten. Warum allerdings die Taiyaki von Großvater Sato immer öfter Thema waren, hatte Fireball noch nicht rausbekommen, “die sind doch lecker!” wusste er und als Kind hatte er gerne mit seinem Großvater bei den Sommerfesten hinter dem Stand mitgeholfen.
 

Saber betrat nach langer Zeit mal wieder das Oberkommando durch den Haupteingang. Er ging langsam auf die imposante Weihnachtstanne zu, deren funkelnde Lichter und glitzernde Ornamente einen Hauch von Magie in die Luft brachten. Ein bekannter Geruch stieg ihm in die Nase und er musste in sich hinein schmunzeln. Jedes Eckchen der großen Empfangshalle war mit festlichen Elementen geschmückt. Hier und da hingen Lichterketten und duftende Tannenzweige,die mit roten Schleifen geschmückt worden waren. Die alljährliche majestätische Weihnachtstanne, die im Zentrum des über 10 Meter hohen und breiten Haupteingangs stand, rundete das Bild vollkommen ab. Im ersten Moment dachte er, ein zu Deja Vu von der letzten Shoppingtour mit Sincia zu haben. Aber er war tatsächlich im Oberkommando und betrachtete wie jedes Jahr den Weihnachtsbaum, der immer wieder ein Blickfang war. Offiziere grüßten ihn, andere bewunderten oder diskutierten über die Gestaltung der Tanne. Es schien, als ob für einen Moment all die Anspannung im Oberkommando vergessen waren und die Offiziere sich ganz der Vorweihnachtszeit hingaben. Und Saber nickte anerkennend, denn egal welches Team für die Weihnachtsdekoration in diesem Jahr in der Verwaltung verantwortlich gewesen war, die Damen und Herren hatten ihren Plan durchgezogen! Es wurden buchstäblich alle Sinne bedient, ein sanftes weihnachtliches Jingle drang in sein Bewusstsein. Doch am meisten wurde der Geschmackssinn des Schotten in diesem Moment gereizt, es war der Duft von frischen, warmen Apfelstrudel mit leichter Zimtnote, er liebte Zimt, der Duft erinnerte ihn an zuhause. Der Geruch des Strudels hatte sich garantiert schon seinen Weg durch die Gänge des Oberkommandos gesucht. Und würde garantiert den einen oder anderen Offizier anlocken. Saber musste schmunzeln, auch er würde heute einer davon sein! Saber entdeckte April, die bereits im Offizierskasino saß und Alvin brachte der Navigatorin ihren allmorgendlichen Latte Macchiato. Der Highlander steuerte auf die beiden zu, genau einen Kaffee benötigte er jetzt auch, vielleicht sogar noch mit einer feinen Zimtnote?
 

Colt hatte sich einen Tag rausgenommen, um die Ereignisse und die erhaltenen Informationen der letzten Stunden sacken zu lassen. Saber hatte durchaus Verständnis und würde, wenn er es schaffte, auch noch vorbeischauen. Seine Gedanken sprangen von einem Punkt zum anderen, sein Kopf brummte mittlerweile nur noch. Plötzlich war eine Geschichte rund geworden. Er öffnete die Holztruhe und blickte suchend hinein. Dort, irgendwo zwischen der Feldflasche und der ID-Marke, lag die Farm seiner Familie. Es klopfte, der Lockenkopf blickte Richtung Tür: “Ja!” kam es rau und leise von ihm. Die Tür öffnete sich darauf einen Spalt und Robin steckte ihren Kopf hindurch und lächelte ihm entgegen: “Na, bist du fleißig?” neckte sie ihn und trat in den Raum. Colt grinste und schloss die Holzkiste. Robin musterte ihren Cowboy: “Was denn immer noch diese Geschichte?" fragte sie besorgt, wusste sie doch, wie viele Abende er sich mit Filmen und Dokus darüber um die Ohren geschlagen hatte. Sie wollte nicht, dass er sich zum Aktuellen Krieg auch noch zusätzlich mit einem vergangenen beschäftigte! Sie nahm ihn in ihre Arme: “Hast du Fragen dazu, vielleicht kann ich ja helfen!” Colt drückte sie an sich und musste schmunzeln: “Nein, keine Fragen, aber antworten!” antwortete er darauf. Robin blickte ihn fragend an, sie verstand ihn gerade nicht. Er löste sich etwas und griff nach einer Mappe, die neben der Kiste lag und gab sie ihr. Robin nahm sie entgegen und öffnete sie langsam. Nach einigen Momenten der Stille sah die blonde Lehrerin auf: “Das ist die Farm in Texas!” sprach sie vor sich, Colt nickte ihr entgegen. “Aber wie, ich meine, seit wann? Hast du etwa?” begann Robin, sie hatte gerade so viele Fragen in ihrem Kopf. Erst hatten sie nur eine Wohnung in Yuma, die zwar auch wunderschön gewesen war, aber mitten in der Stadt. Jetzt hatten sie diese wunderschöne Farm mit einer Apfelplantage und wie um alles in der Welt kam die Farm in Texas so plötzlich wieder zurück in Colts Besitz, dass es so war, bestätigte ihr die Urkunde.
 

Shinjiro verabschiedete sich und verließ den Raum, Hitomi folgte ihm. Royu stand vom Sofa auf und sah sich um die Diskussion zwischen Shinjiro und seinem Vater war erstickt, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Niemand äußerte sich mehr. Royu blickte auf seinen Neffen, der vermutlich selber versuchte, das Geschehen zu sortieren. "Was ist nur passiert?", fragte er sich. In den letzten Wochen eskalierte es zwischen den beiden regelmäßig. Er ging sich durch seine Haare und setzte sich neben seinen Vater auf die Couch. Mikan war ziemlich unbeeindruckt von allem und hatte ihren Beobachtungsposten auf ihrem Lieblings-Fensterbrett eingenommen, wo sie dem leichten Schneetreiben im Garten zusah. Doch plötzlich sprang sie hinunter und rannte wild durch den Raum und in den Flur. Alle Anwesenden schauten überrascht auf und verfolgten die plötzliche Aktion der Katze. Fireball grinste, Mikan hatte ihr berüchtigtes fünf-minütiges Energiehoch.
 

"Beruhige dich", sprach Hitomi leise und sanft zu Shinjiro, der gerade die letzten Knöpfe seines schwarzen Mantels schloss. Er schaute seine Frau an und sagte: "Vor 10 Minuten war ich noch ganz ruhig!" und zeigte in Richtung Büro. Hitomi griff nach seiner Hand. Shinjiro atmete tief aus und beugte sich näher zu Hitomi: "Was ist los mit ihm? - Er bringt mich um den Verstand!" Widerwillig und leise äußerte er den letzten Teil und blickte in Richtung Wohnzimmer, aus dem in diesem Moment die wildgewordene Mikan herausstürmte und in den ersten Stock fegte. "Und sie auch!", sagte er, während er und Hitomi dem Fellknäuel nach guckten. Hitomi schmunzelte und wandte sich wieder ihren Mann zu: "Schh!", kam es von Hitomi und strich ihm über die Wange und gab ihm zum Abschied einen Kuss. Auch Shinjiro nickte darauf schon wieder versöhnlicher. "Ich werde nicht lange wegbleiben!", teilte er ihr mit und genoss noch einige Sekunden die Nähe. Hitomi ging zurück ins Wohnzimmer. Shinjiro zog seine Schuhe an und holte seinen vibrierenden Kommunikator aus seiner Manteltasche, um die eingegangenen Nachrichten zu lesen, bevor er das Haus verließ.
 

"Kommt vorbei, wenn ihr in Japan seid!" Shinjiro erschrak innerlich, als er die Stimme seines Vaters hinter sich hörte und steckte seinen Kommunikator wieder zurück in seine Manteltasche. Kommentarlos öffnete er die Haustür und spürte den kalten, aber erfrischenden Winterwind, der ihm entgegenblies und trat nach draußen. "Deine Mutter würde sich freuen!" fügte sein Vater noch hinzu. Shinjiro hielt einen Moment inne, bevor er ganz hinaus trat und die Tür hinter sich schloss.
 

“Dein Latte Macchiato con Caramel.” sagte Alvin, als er April ihren Kaffee vorsichtig auf den Tisch stellte. Die Blondine sah von ihren Unterlagen auf: “Danke, den hatte ich ja schon vergessen!” sagte sie und zog sich das hohe Glas, in dem ihr morgendlicher Wachmacher war, zu sich heran. “Du hast ihn auch nicht bestellt!” nickte Alvin und trat einen Schritt beiseite, als Saber an den Tisch trat und in die kleine Runde grüßte. April lächelte Alvin entgegen: "Danke!" sagte sie und begrüßte den Säbelschwinger, als dieser sich neben sie setzte. Der Schotte bestellte auch gleich seinen allmorgendlichen Milchkaffee. “Extra Stark mit extra Zucker und spitzer Milchschaumkrone!" beendete Alvin die Bestellung des Captains. Saber grinste: "Ja, auf die bestehe ich!” nickte Saber Alvin zu, der sich auf den Weg machte. April musste etwas kichern, während sie ihren Kaffee im Glas mit einem langen Löffel umrührte. Der Schotte blickte über den Tisch: “Was machst du so früh hier?” fragte er, Aprils Dienst begann schließlich erst in einer Stunde. "Ich warte bis das japanische Waffeningenieur-Team da ist!” gab April auskunft und begann bei ihren Macciato die Schaumkrone auszulöffeln. Saber nickte: “Auch die werden erst in zwei Stunden da sein!” wurde der Schotte genauer. April stützte ihren Kopf auf: "Ach, ich saß bis heute Morgen an den Plänen und prüfe den Verlauf der Schaltkreise, wir müssen wohl einiges komplett neu und umgestalten!" kam es etwas ernüchternd von der Ingenieurin. “Okay!” kam es von Saber und lehnte sich im Stuhl zurück, als er erfuhr, mit was sich April die Nacht um die Ohren geschlagen hatte und hielt Ausschau nach seinem Kaffee. Dass die Umrüstung von Ramrod nicht Mal so nebenbei von statten gehen würde, war dem Schotten durchaus klar, aber dass sie den guten Ramrod sogar gleich aufreißen mussten, um an die Verbindungen zu kommen, weil es eine komplett andere und neue Technik war, hatte er nicht mit bedacht. Aber heute standen nur Vermessungsarbeiten an, es muss also nicht zum Supergau kommen! beruhigte sich der Highlander und blickte auf seine Uhr.
 

“Tja, und so ist die Wilcox Farm jetzt wieder die Wilcox Farm!" beendete Colt die ausführliche Geschichte, wie auch er sie gestern gehört und erlebt hatte. Robin schüttelte den Kopf. Sie und der Cowboy saßen mittlerweile am Wohnzimmertisch, während William auf dem Boden unter seinem Spielbogen lag und dabei war einzuschlafen. Nach einigen Momenten der Stille sagte Robin nachdenklich: "Das ist einfach unglaublich!" Sie stand auf und holte sich erst einmal etwas zu trinken. Colt starrte aus dem großen Fenster des Wohnzimmers und genoss den wunderschönen Blick auf die Trauerweide und den Rest seiner leicht eingeschneiten Farm. "Ja, unglaublich!" dachte er und nickte seinen Gedankengängen zu. Er sollte der glücklichste Mensch im gesamten Universum sein, daran gab es keinen Zweifel. Aber dennoch wollte der Jubel in ihm nicht so recht aufkommen. "Colt, hast du eine Vorstellung, was das bedeuten könnte?" begann Robin und stellte eine dampfende Teekanne sowie ein paar Tassen auf den Tisch. Er fuhr ein wenig erschrocken zusammen, so tief war er in seinen Gedanken versunken gewesen und schaute zu seiner Robin, die ihm gerade eine Tasse Tee vor die Nase stellte. "Das kann doch kein Zufall sein, dass mit Billie und jetzt mit Shinji und dir..." - "Glaubst du etwa an sowas?" fragte Colt ruhig und griff nach seiner Tasse Tee, oder heißes Wasser, wie der Cowboy auch gerne mal Tee bezeichnete. Robin setzte sich wieder und zog sich ihre Tasse mit ihren Händen näher an sich heran. "Ich weiß es nicht so genau, aber man hört immer wieder Geschichten von Menschen, die sich treffen und dann herausfinden, dass sie eine Begegnung in der Vergangenheit hatten!" sprach sie leise und nahm vorsichtig einen Schluck ihres heißen Aufgussgetränks. Colt lehnte sich etwas in seinem Stuhl zurück und seufzte: "Ach!" und streckte sich, während er sich mit beiden Händen durch seine Locken ging. Das fand er jetzt allerdings zu weit hergeholt. "An Zufälle glaube ich jedenfalls nicht! Ich bin sicher, dass die beiden noch etwas zu erledigen hatten oder vielleicht auch ihr beide..." fügte Robin noch fest dazu. Colts Augen weiteten sich. “Wovon sprach Robin da gerade?” Robin bemerkte die Reaktion ihres Mannes und nickte noch einmal überzeugt: "Ja, beide dachten, der andere wäre tot! Billie Jason ist einfach gegangen, was ich persönlich für richtig halte!" fügte sie ihre klare Meinung zum Krieg noch hinzu und fuhr fort: "Und der andere hat aufgrund der Begegnung mit Billie letztendlich gegen seine tief verwurzelten Überzeugungen und Prinzipien gehandelt, aber dennoch das Richtige für sich und andere getan!" Colt atmete tief ein und rieb sich die Augen: "Ja, 15!" kommentierte er das Gesagte, nicht dass er es für wenig bedeutsam hielt. In beiden Lagern waren so viele Menschen auf dieser Insel gestorben, Iwo Jima war eine der verlustreichsten Schlachten gewesen. "Richtig 15, die möglicherweise ohne einen einfachen weißen Schal nicht überlebt hätten und wieder nach Hause konnten." zählte Robin weiter auf. Colt nickte zustimmend und streckte unter dem Tisch seine Beine aus. Seine Robin hatte ja recht. Ein Auto fuhr vor. "Was denkt Shinji über die ganze Angelegenheit?" fragte Robin, als Colt aufstand: "Keine Ahnung!", sagte er, während er zur Tür ging. Robin lehnte sich mit ihrer Tasse nachdenklich zurück und überschlug die Beine. "Aber du kannst ihn ja gleich selbst fragen!", erwiderte Colt und öffnete die Haustür.
 

Jarred und Shinjiro saßen gemeinsam im ersten Stock der Herrenvilla und schauten auf den verschneiten Garten. "Morel wird die Weihnachtsandacht im Oberkommando abhalten!", erklärte Jarred die weiteren Pläne auf Yuma. Shinjiro nickte zustimmend: "Also wird er vor Ort sein!" Ein leichtes Grinsen erschien auf Jarreds Gesicht: "Ja, und er möchte dich treffen!" Shinjiro griff nach der Tasse, die neben ihm auf einem kleinen Tisch stand. "Was ist das?", fragte er, als ihm ein merkwürdiger Geruch aus der dampfenden Teetasse entgegenströmte. Jarred nahm seine Teetasse in die Hand, roch daran und musste schmunzeln: "Das ist eine weihnachtliche Gewürzteemischung, zusammengestellt von meinem Teetaster. Mit getrockneten Äpfeln, Zimt, Nelken, Koriander, Erdbeeren und Ringelblumenblüten, alles abgestimmt und ergänzt mit dem "Oolong"-Tee, der an einem Berghang des Fujisan angebaut wird." Das war Jarreds ausführliche Antwort und er nahm sich einen Schluck von seiner Winterteemischung die ihm dieses Jahr sehr mundete. Shinjiro beobachtete Jarred schweigend und schaute in seine Tasse: "Also so etwas wie ein Tee-Smoothie!", kommentierte er fast abwertend. "Armer Tee!", fügte er noch hinzu und stellte seine Tasse wieder ab. Innerlich schüttelte Jarred seinen Kopf, konnte sich aber ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen: "Probier ihn, er ist wirklich gut!", versuchte der König seinen Freund zu überreden. Shinjiro lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Beine: "Nein, ich bin noch nicht bereit, Ringelblumentee mit dir zu trinken!" winkte er dankend ab. Jarred musste lachen.
 

Die Brücke von Ramrod war überfüllt, mit Mechanikern, Waffeningenuren und Raumfahtrttechnikern und da jedes verfügbare technische Gerät angeschlossen wurde. Kam es zu so manchen Parkurbewegungen der anwesenden. Saber hatte das Gefühl, dass er sich seinen Platz heute auf der Brücke hart erkämpfen musste. Er war beeindruckt, da er bisher nur Updates miterlebt hatte. Doch nun wurde ihm eine komplett neue Technologie präsentiert, die in den nächsten Tagen hoffentlich erfolgreich eingebaut werden sollte. Und das war so wie es aussah eine ganz schöne Nummer! Er war gespannt darauf, wie Colt auf all die Neuerungen rund um seine Satteleinheit reagieren würde. Die Rückschlagkraft des Friedenswächters musste perfekt mit den Waffenbeständen an Bord harmonieren. Immerhin war Ramrod ein tonnenschweres Kampfschiff, das den Rückstoß verkraften musste, wenn mehrere Waffen gleichzeitig abgefeuert wurden - und das meist unter Vollschub! Im schlimmsten Fall könnte dies den Friedenswächter zerfetzen! Die Flug- und Waffen-Ingenieure führten Diskussionen und Berechnungen durch. April entfaltete die Konstruktionspläne von Ramrod, unter denen die Blondine fast verschwand. Die Analyseprogramme liefen auf Hochtouren. Der Schotte rief Programm um Programm auf seiner Konsole auf, da er für jedes neue System seine Zustimmung geben musste. Dieser Tag war viel anspruchsvoller als er erwartet hatte, das musste er zugeben. Aber es machte Spaß, sich mal wieder so intensiv mit den Systemen an Bord seines Schiffes zu beschäftigen. Aufgrund der Büroarbeit der letzten Wochen hatte er kaum Zeit dafür gehabt. Trotzdem stand er auf und beschloss, sich für ein paar Minuten aus dem Getümmel zurückzuziehen. Er begab sich in die Bordküche und bereitete eine große Kanne Kaffee zu.
 

Fireball wollte eigentlich nur kurz nach Robin und William sehen. Dass sich Colt heute Tag frei genommen hatte, wusste er nicht. Nun saßen sie zusammen im Wohnzimmer auf dem Sofa, nachdem sie gemeinsam zu Mittag gegessen hatten. William genoss die volle Aufmerksamkeit der Drei und begann schon lustige Grimassen zu schneiden und mit seinem Mini-Kuhhirtencharm zu spielen, wie Fireball es liebevoll bezeichnete. Als der kleine Cowboy immer quengeliger und müder wurde, machte Robin ihn für sein Schläfchen bereit. Nachdem Robin aus dem Schlafzimmer zurückkam, holte Colt die Army-Kiste aus seinem Büro, um auch Robin die besagten Gegenstände zu zeigen. Er gab Robin den Schal, über den sie vor knapp einer Stunde gesprochen hatten. Robin betrachtete den Stoff. Obwohl der Schal schon ziemlich löchrig und schmutzig war, erkannte sie, dass er einer Frau gehört haben musste. “Wem gehörte er?”, fragte sie und allgemeines Schulterzucken seitens der Männer war die Antwort. "Vielleicht hatte er eine Freundin!", warf Fireball ein. Robin nickte zustimmend: "Bestimmt. Warum sollte Billie sonst mit so einem Schal um den Hals in den Krieg ziehen?" sprach Robin und strich mit einer Hand über den Stoff. "Ich habe keinen Schal!", protestierte Colt, gespielt eifersüchtig. "Damals konnte man sich nicht jederzeit anrufen, Cowboy. Ein Schal war wie ein tägliches Telefonat!" erklärte Robin ihrem Cowboy. "Manchmal reicht so ein Schal vollkommen!" murmelte der Lockenkopf in seinen Dreitagebart. Robin warf Colt einen bösen Blick zu. Fireball grinste hörbar: "Naja..." begann er und sah Colt frech an. Der Lockenkopf zeigte auf seinen Hombre und signalisierte damit, dass Fireball besser aufhören sollte zu reden. William meldete sich weinend über das Babyphone er Zahnte seit zwei Wochen und somit klappte so manches erholsames Schläfchen nicht mehr so richtig. Robin legte sich zu William. Fireball und Colt brachten die Kiste zurück ins Büro. Colt setzte sich in seinen bequemen Relaxsessel: "Ich versuche, alles objektiv zu betrachten!" begann der Cowboy und verschränkte zusätzlich die Arme vor der Brust. Fireball lachte kurz auf: "Objektiv, du?" begann er, während Colt zu seinem Freund blickte und einfach nur zuhörte. "Das hatte Billie damals anscheinend auch versucht: 'Macht eure Scheiße alleine weiter!'", zitierte Fireball die protokollierten Abschiedsworte von Colts Vorfahren und setzte sich auf das Sofa. Colt dachte einige Augenblicke über das Gesagte nach und lehnte sich dann nach vorn: "Wir Billie und ich haben nur zufällig eine ähnliche Geschichte und..." Er blickte Fireball breit grinsend an: "Einen Hikari vor uns!" Fireball lachte: "Ja, uns wird man so schnell nicht wieder los!" Colt nickte mehrmals bestätigend vor sich hin: "Ja, und ihr werdet irgendwie immer mehr!" antwortete er sarkastisch und ließ sich wieder in die Polster zurückfallen. "Du glaubst, ich sehe da einen Zusammenhang?" fragte der Japaner jetzt etwas ernster. "Genau das weiß ich ja nicht, Partner! Aber ich würde es gerne von dir wissen.", begann Colt. Fireball zog ein Bein auf das Sofa und dachte nach. "Weißt du, Shinji, ich versuche es irgendwie zu verstehen. Ich verstehe, dass ihr oder dein Großvater dankbar dafür seid, aber berechtigt das mich, die Farm jetzt als Geschenk anzunehmen? Versteh mich nicht falsch, ich freue mich wirklich darüber ... Aber ich habe mehr Fragezeichen in meinem Kopf als Antworten!" sprach Colt aus, was in seinem Kopf vor sich ging und ihn beschäftigte. Fireball füllte seine Wangen mit Luft und ließ sie dann hörbar entweichen. Er presste die Lippen aufeinander und versuchte, sich in Colts Lage hineinzuversetzen, was ihm gerade schwerer fiel, als er dachte: "Nimm es einfach so hin, es ist ein Geschenk, ohne Verpflichtungen! Allerdings denke ich, dass ich nicht der Richtige bin, um dir das genau zu erklären." gab Fireball zu, doch Colt intervenierte sofort und setzte sich auf: "Vergiss es, du bist genau der richtige dafür, mir das zu erklären. Also schieß los!" forderte der Cowboy. Er wollte es mit den Worten seines Freundes hören und keine abgeklärten, geradlinigen Erklärungen! Fireball atmete tief ein und aus und bereute es, nie wirklich seinem Großvater oder Royu zugehört zu haben! Er kratzte sich an einer Schläfe und setzte sich in den Schneidersitz. "Meinem Großvater ist es wichtig, dass nichts Ungelöstes weitergegeben wird", begann er. Colt lehnte sich interessiert zurück, um das Gesagte besser aufnehmen zu können. "Durch die Recherche von Royu tauchte der Brief von Kenshin auf, und Kenshin schrieb darin, dass er Schuldgefühle hatte, weil er gegen die damals sehr starken Glaubenssätze verstoßen hatte." Fireball machte eine kurze Pause, um die richtigen Worte zu finden. Colt nickte: “Hm!” kam es von ihm und dachte nach. "Du meinst, weil Kenshin sich Billie nicht auch vorgestellt hat, oder?", fiel ihm ein. Fireball bestätigte: "Ja, das auch. Damals wurde es als Unehrenhaft angesehen ein Kampf Aufzugeben und in Gefangenschaft zu geraten, der einzig akzeptable Ausweg war der Tod." erzählte Fireball. Der Cowboy runzelte die Stirn, und Fireball bemerkte dies. Er nickte und ergänzte: "Es war der vorherrschende Zeitgeist, und der Kodex wurde in dieser Zeit leider auf Kosten vieler Menschenleben missbraucht. Für Kenshin als Kommandant gab es also keine andere Option als diesen Kampf bis zum Ende zu führen." Nachdem Fireball seine Erzählung abgeschlossen hatte, entstand eine bedrückte kurze Stille. “Und doch hatte er es geschafft, dass sich 15 Mann ergaben.” Fireball nickte und blickte sich im Büro des Cowboys um. Colt atmete tief ein und aus: “Und welche Rolle spielt die Farm in dieser Story?”, wollte es Colt jetzt genauer wissen. Fireball überlegte einen Moment, während er seine Sitzposition auf dem Sofa veränderte: “Im Shinto glaubt man, dass nach dem Tod die Seele unter den Lebenden weiterlebt und wenn sie etwas nicht zu Lebzeiten erledigt oder eine Schuld bereinigt hat, kommt diese nicht zur Ruhe. Die Lebenden haben dann die Aufgabe, dies dann aufzulösen, das Blöde ist nur, wenn man von der Unruhe eines Verstorbenen nichts weiß. Und durch die Aufklärung dieser Geschichte konnte etwas aus der Welt geschafft werden! Für meinen Großvater beziehungsweise Familie hat es sich damit erledigt! Und du kannst die Farm mit ruhigem Gewissen annehmen, du bist niemanden etwas schuldig!” Colt spitzte seine Lippen und musterte seinen Freund: “Okay!” nickte er und fühlte sich nun auch schon besser und einige Fragen hatten sich damit auch beantwortet. “Und du, was glaubst du?” wollte der Cowboy darauf wissen. Fireball riss seine Augen auf: “Puh!” begann er: “Darüber habe ich noch nie wirklich nachgedacht!” war die schnelle Antwort seines Hombres. Der Cowboy grinste, er durchschaute sofort Fireballs Ausweichmanöver und lächelte: “Ich vermute du machst dir mehr Gedanken darüber als du zugeben möchtest!” half Colt nach. Fireball zuckte mit seinen Schultern: "Vielleicht!" und bestätigte damit Colts Vermutung: “Weißt du, bei meinem Großvater war das, was ich dir erzählt habe, allgegenwärtig, genau wie das Kreuz bei meinem anderen Großvater." Öffnete sich Fireball jetzt doch. Colt verstand: “Und du stehst dazwischen!” merkte der Lockenkopf an. Fireball schüttelte mit seinem Kopf, blieb aber stumm. Colt wartete noch einige Momente bis er aufstand: “Los lass uns im Oberkommando nach dem Rechten sehen, der Boss hatte heute Morgen was von Messarbeiten auf Ramrod erzählt!” entschied Colt, er wollte Fireball nicht weiter bedrängen!
 

Jarred kehrte zu seinem Platz zurück und reichte Shinjiro einen Umschlag. “Für dich von General Whitehawk!” waren Jarreds ruhige Worte. Shinjiro blickte überrascht auf und nahm den Umschlag fragend entgegen. Der König nickte: "Aus seinem Nachlass.” fügte Jarred noch mit an. Shinjiro betrachtete den einfachen A5 Umschlag in seiner Hand. “Er hatte verfügt, dass ich ihn dir zum passenden Zeitpunkt aushändigen soll.” Shinjiro blickte auf. “Er hat ihn wohl geschrieben, als du wieder aufgetaucht bist und ihm in seinem Nachlass hinterlegt.” erklärte Jarred weiter, nachdem er das fragende Gesicht seines Freundes bemerkt hatte. Shinjiro schluckte: “Du weißt also, was da drin steht?” Der König lehnte sich in seinem Sessel zurück und atmete tief ein.
 

"Hey!" grüßte Colt in die Runde und gesellte sich mit Fireball zu Dave, der sich gerade mit Alvin unterhielt. "Schönheit ist nicht alles!", sagte Alvin ernst zu Dave und stellte den frisch zubereiteten Kaffee auf ein bereit stehendes Tablett ab. Colt warf einen Blick von dem dunkelblonden jungen Mann hinter der Theke zu den gut trainierten Piloten der Detroit neben sich. Es schien so, als ob Dave immer noch versuchte, Alvin zu verkuppeln. "Hast du einen Nebenjob als Date-Doktor?", fragte der Cowboy Dave, der bestimmt bei den Frauen reißenden Erfolg hatte und nichts anbrennen ließ. Dave grinste breit. "Erfahrung macht den Unterschied, Cowboy!" Alvin umrundete die Theke und nahm das Tablett an sich. "Ihr seid oberflächlich!", kommentierte er das Gespräch der beiden und verschwand. "Was? Das stimmt doch gar nicht, manchmal reicht die Oberfläche völlig aus!", rief der Lockenkopf Alvin nach. "Wenn Robin das hört, bist du von der Oberfläche verschwunden!", konterte Fireball trocken und ging zu einem Tisch am Panoramafenster, das den Blick auf das verschneite Rollfeld freigab. Colt zog reflexartig den Kopf ein, Dave stupste den Lockenkopf mit seinem kräftigen Oberarm an: "Tja, du bist unterm Hut, Cowboy!" sagte Dave und folgte dem Kurzen. Colt dachte nach, "Ging der Spruch nicht anders?" und blickte hinaus. Die Räumfahrzeuge waren auf dem Vorfeld im Einsatz, es herrschte reges Treiben.
 

Vor einer halben Stunde hatte sich Shinjiro von Jarred verabschiedet. Er plante, den Brief in einem ruhigen Moment zu öffnen. Er setzte den Blinker und fuhr in das Parkhaus des Oberkommandos ein, wo Lorenz bereits auf ihn wartete. Der Captain der Air Base gab Shinjiro einen schnellen Bericht über die Ereignisse des Tages, während sie gemeinsam zum waffentechnischen Labor liefen, um die Daten der Schiffe einzusehen, die für die Umrüstung in Frage kamen.
 

Der Tisch am Panoramafenster war gut besucht. Saber und April hatten sich dazu gesellt, als sie gehört hatten, dass ihre beiden Freunde und Kollegen im Haus waren. Die Arbeit für heute war erledigt, die Ramrod-Analyse würde automatisch bis zum Morgen weiterlaufen. Möglicherweise würde der Friedenswächter aufgrund der Umrüstung für einige Tage außer Betrieb sein. Genaueres würde man morgen wissen. Und einen warmen Apfelstrudel würden die Beiden nun bestimmt nicht ablehnen! Daniel, der wie Fireball im Fronturlaub feststeckte, holte wie die Tage zuvor April ab. Dave ließ nicht locker und nahm Alvin noch einmal zur Seite. "Entschuldige, wenn ich vorhin etwas naja … ” - "Unsensibel!" - “Barsch!” halfen Colt und Fireball den gut trainierten Amerikaner bei seiner gerade einsetzenden Wortfindungsstörung. “Ja genau, sowas war!” sprach Dave Augenrollend weiter: "Im ersten Moment spielt das Aussehen eine Rolle, warum also nicht auch die innere Schönheit nach außen sichtbar machen?" Diejenigen, die in Hörweite waren, verstummten. "Oh Mann!", murmelte Fireball leise vor sich hin. "Guck dir den Kurzen an, ja er hat ne Macke mit seinen Haaren…!” und zeigte auf Fireball, dieser blickte auf: “Ich hab ne Macke?”, fragte er sich eher sich selbst als zur Runde. Saber, Colt und April konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Ja, die hast du! Pssst!" flüsterte Colt, der wissen wollte, was Dave weiter zu sagen hatte. Doch Dave zog Alvin mit sich weg, er wollte nicht, dass die anderen es mitbekamen.
 

“April!” stand Dave plötzlich wieder am Tisch. Die Blondine, die gerade genüsslich ihren Apfelstrudel verspeiste, blickte auf. “Was ist mit April?” warf Daniel ein. “Sie wird bestimmt gerne…” - "Vergiss es!” unterbrach Daniel Dave schnell, er wusste genau, was sein Freund und Kollege vor hatte. April grinste, auch sie wusste, auf was das hinauslaufen sollte! “Sie weiß was die Mädels sehen wollen, hab ich recht, Schätzchen!" sprach Dave weiter und ignorierte Daniels Einwurf. April verschluckte sich beinahe und sah den Amerikaner darauf ernst an: “Ich bin nicht dein Schätzchen, ist das klar!” Daniel hielt sich die Hand vor das Gesicht, sein geplanter Abend mit seiner Freundin war ruiniert! "Aber das wird bestimmt teuer!" versuchte Alvin noch zu retten. Dave nickte. “Das will ich sehen!” stand ein Offizier auf, der auch der Detroit diente und legte einen Schein in die Mitte des Tisches. Alvin entglitten alle Gesichtszüge. “Haha!” kam es von Colt, der etwas ahnte und legte ein weiteres Scheinchen dazu und stieß Fireball neben sich an. Weitere Geldscheine landeten in der Mitte, auch Saber beteiligte sich an dem wohl schon lange abgekarteten Spiel. April stand auf. “Du wirst doch jetzt nicht mit ihm einkaufen gehen!”, kam von Daniel Protest. “Natürlich! So wie es abgemacht war!” antwortete Dave statt April, während er das Geld vom Tisch einsammelte und es Alvin in die Hand drückte, der vollkommen überfahren das Geschehen beobachtete. "Ja, aber ich muss doch noch arbeiten!" warf Alvin besorgt ein. Dave grinste: “Deinen Job, werden die beiden Helden liebend gerne übernehmen!” sagte er und zeigte dabei auf Daniel und Fireball, deren Gesichter daraufhin jegliche Mimik verloren. Colt prustete vor Lachen, und der Rest der Gruppe applaudierte. "Spinnst du?" protestierte Daniel erneut. Saber blickte über den Tisch und musste grinsen, die Idee gefiel dem Schotten! Fireball sah sich um und fühlte sich wie in einem falschen Film. Und als er auch noch Sabers Grinsen bemerkte, wusste er, dass er nicht entkommen konnte. "Nein, aber ihr Beide spinnt und das wird euch auf den Boden der Tatsachen zurück bringen!” erklärte Dave und zeigte auf die Theke, wo Francis bereits darauf wartete, die beiden Aushilfskellner für heute zu empfangen.
 

Fireball blickte fragend zu Saber, der Schotte nickte ihm zu: “Du hast davon gewusst." fuhr er danach den Cowboy neben sich an. Colt, der sich ein herzhaftes Lachen verkneifen musste, schüttelte mit seinem Kopf: “Den Teil kannte ich nicht, aber ich hätte gerne einen Apfelstrudel!” bestellte er direkt. April verabschiedete sich. Jenny und Mandarin schlossen sich April und Alvin an. “Na warte!” blickte Daniel drohend zu Dave und ging sauer Richtung Tresen. "Na, ganz toll!” kommentierte Fireball innerlich, wer weiß wie lange das jetzt dauern würde, hatte er doch Erfahrung mit Aprils Shoppingtouren. Alvin blickte zurück, als ihn die Drei Frauen mit sich zogen. Dave winkte: “Der Glückliche!" sagte er vor sich und setzte sich wieder an den Tisch.

Das Offizierskasino platzte fast aus allen Nähten, Daniel und Fireball hatten alle Hände voll zu tun. So voll hatten beide um diese Uhrzeit das Casino noch nie erlebt. “Das ist pure Absicht!" kommentierte Daniel, Fireball sah sich um, ihm war auch mittlerweile klar geworden,dass da eindeutig nachgeholfen wurde. "Jungs, das muss schneller gehen, die wollen alle auch noch nach Hause und die anderen müssen an Bord ihrer Schiffe!” drang Francis die beiden zur Eile. “Na gut, was die können, können wir auch!” sagte Fireball und blickte über die Menschen und die Kapazität der Kaffeemaschinen. “Pass auf!” begann er Daniel in seinen Plan einzuweihen, denn hier jetzt vor allem abzusaufen, hatte der Japaner keine Lust! Und erklärte Francis und Daniel seine Arbeitsablauf Strategie, die er sich zurechtgebastelt hatte. "Gut, so machen wir es!” kam es begeistert von der erfahrenen älteren Servicekraft im Oberkommando! "Wartet, wenn wir die Bewegungsabläufe von da nach da koordinieren, läuft alles wie ein Uhrwerk!” brachte der Navigator, der sonst nur Schiffe auf Kurs hielt, sein Wissen mit ein, um jetzt die Offiziere zu lenken. “Also los!” Ein Kaffee und ein Apfelstrudel gingen einer nach dem anderen über die Theke, alles lief ohne größere Verzögerungen. “Na läuft doch!” kommentierte Dave das geschehen. "Eine ausgezeichnete Idee!" gratulierte der Schotte dem Ersten Offizier und Piloten der Detroit. Dave stimmte zu und beobachtete weiter das Geschehen, immer mehr Offiziere und Angestellte drängten in das Kasino. Colt stellte sich neben Dave: “Na los greifen wir den beiden mal unter die Arme, denn verschwitzten!” Der Pilot nickte dem Cowboy zu und gab ein Zeichen, weitere Helfer schlossen sich an und machten sich auf den Weg zur Theke. Francis wurde gebeten, sich zu setzen und bekam einen Kaffee serviert. Die Detroit hatte das Offizierskasino übernommen! Die Lage wurde allmählich übersichtlicher und der Stress und die Anspannung flachten ab. Dank des Teamworks blieb keiner durstig oder hungrig zurück. Satt und gut gelaunt verließen die herbeigerufenen Gäste das Kasino, während das kleine Trinkgeldglas mehrmals geleert werden musste und die Kasse klingelte. Der Schotte war beeindruckt, als er eine Runde drehte. Der First Grad betrat zusammen mit Lorenz und Rosso das Kasino, Saber schloss sich den Dreien an.
 

“Also ist es möglich, Ramrod ohne größere Eingriffe umzurüsten?” fragte Saber sicherheitshalber noch einmal nach. Lorenz nickte: "Ja, bei den Jets sieht die Sache schon anders aus, da sie kleiner und leichter sind. Das müssen wir bei zukünftigen Strategien und Einsätzen berücksichtigen." Der Kaffee wurde still serviert. Captain Hikari schaute von seiner Tasse auf und war überrascht, als er seinen Sohn in einer blauen Bistroschürze vor sich sah. Bevor Shinjiro etwas sagen konnte, wies Fireball seinen Vater ab: "Für Personalangelegenheiten ist er zuständig!", und zeigte auf Saber, bevor er eilig den oberen Teil des Offizierskasinos verließ. Lorenz lachte: "Darf man im Fronturlaub einem Nebenjob nachgehen?” fragte Lorenz lachend. “Oder hast du ihn zur Strafe den Sold gekürzt?", warf jetzt auch Rosso ein, der selten eine spitze Bemerkung machte. Captain Hikari nahm unbeeindruckt einen Schluck von seinem Kaffee. Der Schotte grinste und klärte die Drei auf.
 

Zwei Stunden später.
 

Fireball und Daniel saßen in ihren blauen Kellnerschürzen nach dem Ansturm, eine Etage tiefer am Kücheneingang auf einer Treppe, sie wollten und konnten gerade überhaubt keine Leute mehr sehen! Und löffelten ihren Wohlverdienten auf Kosten des Hauses Apfelstrudel. „Was eine Arbeit man!“kam es von Daniel, Fireball nickte und kaute: „Ja, aber war gut, meine Strategie hat gefunkt.“ Daniel ließ seine Gabel auf den Teller fallen: „Deine Strategie mit meiner Navigation!“ Berichtigte der braunhaarige Amerikaner und brach sich ein erneutes Stück seines Strudels ab. „Hm! Von mir aus...“, nickte Fireball kauend. „Und Sorry wegen der Nase!“, nutzte der Japaner die Gelegenheit, der schmatzenden Zweisamkeit. Voneinander weglaufen konnten sie eh nicht mehr, die Füße qualmen vom Hin und her rennen, seine Uhr zeigte eine komplette Trainingseinheit an, die er in den letzten Stunden erledigt hatte. Daniel blickte zur Seite und grinste, während er kaute: „Bist auch kein Spinner!“, und zeigte mit seiner Gabel auf den Kurzen. „Das weiß ich!“, kam es frech vom Japaner. Daniel schüttelte mit seinem Kopf: „Das ist so gut! Die Äpfel sind der Hammer!“ schwärmte Daniel, während er sich den letzten Bissen in den Mund schob. Fireball kaute und nickte, gut war dieser Apfelstrudel wirklich und blickte, während er den letzten Bissen genussvoll aufkaute, vor sich. In den ihm bekannten Obstkisten, in dem langen grauen kaum beläuchteten Versorgungsgang, wo täglich alle Zutaten für die drei Küchen des Oberkommandos angeliefert wurden, standen und er musste grinsen, während er kaute!

The first Nowell

Saber saß in seinem Büro im Oberkommando und starrte nun schon seit einigen Minuten auf die Anzeigen auf dem Monitor. „Jetzt reicht es!", murmelte er vor sich hin und verließ das Büro. „Genau dich suche ich!", kam ihn auf dem Gang Colt entgegen. “Hallo Colt!” begrüßte der Schotte seinen Scharfschützen. Der Cowboy hatte ein Tablet in der Hand und zeigte darauf. „Was soll das hier sein?", begann der Cowboy, ohne Umschweife: „Die Waffe könnte uns in Luft auflösen, wenn nicht alles zu hundert, ach was rede ich, zu zweihundert Prozent abgestimmt ist. Und wir würden es nicht einmal merken, so schnell würde das gehen!“ begann Colt sofort, ohne auf Sabers Gruß einzugehen, so aufgebracht war er. „Genau deswegen ist auf Ramrod die Hölle los!" erklärte Saber während sie auf die Fahrstühle zugingen. Der Lockenkopf blickte Saber ungläubig an. „Ok, nochmal.” Und Saber holte mit seiner ID den Fahrstuhl, der direkt auf der Etage, des First Grad fuhr. “Du hast die Waffe bereits im Einsatz gesehen!” erinnerte Saber Colt. Der Cowboy nickte schnell, einige Male. „Ja, und das war auch ‚cool‘, um es mal so auszudrücken. Doch der gute Ramrod ist, man mag es nicht glauben, ein wenig leichter als das Kampfschiff der Japaner, das garantiert nur für diese Waffe gebaut wurde!“ argumentierte Colt direkt. Saber nahm Colt das Tablet ab, das ihm der Lockenkopf schon die ganze Zeit unter die Nase hielt und blickte auf die aufgerufenen Daten. „Seit wann interessierst du dich für …" – “Weil ich der Schütze bin und ich muss wissen, wenn ich den Auslöser einer Waffe betätige, was passiert!” fiel Colt Saber direkt ins Wort. Die Fahrstuhltüren fuhren auf und Saber stieg ein. Colt fackelte nicht lange und stellte sich neben den Schotten, der den Cowboy fragend ansah und den Knopf betätigte, damit der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte. „Ich hätte glatt vermutet, du freust dich!" begann Saber. „Ja, es ist ein feuchter Traum von mir, mit Ramrod in die Luft zu fliegen, aber eben, um zu fliegen, nicht um uns damit in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Und mit ewig, meine ich ewig!“ Saber musterte erneut die Daten. So besorgt erlebte man Colt selten, also musste er etwas gefunden haben, was nicht mit seinem überzeugten Handeln übereinstimmte!“ und gab ihm das Tablet wieder zurück. „Können wir später darüber reden?", fragte der Highlander. „Nein!" kam es darauf sofort von Colt.
 

Fireball saß in seiner Satteleinheit, der Cowboy war vor einer guten halben Stunde stinksauer abgedampft. Aus Interesse ließ er die Neuerungen durch sein System laufen, es waren nur Simulationen, doch auch bei den Japaner begannen so langsam die Alarmglocken zu läuten. Ramrod würde nicht nur einige Tonnen schwerer werden, sondern seine Reaktionszeit würde um 0,004 Prozent verlängert. Das mag im ersten Moment nicht viel klingen, doch sollte sich das Schiff in einem Flugmanöver befinden, das abrupt geändert werden musste, würde es bereits 0,25 Sekunden dauern, bis Ramrod überhaupt das nächste Manöver ausführen könnte. Das alles während eines Kampfes noch in die Handlungen umzusetzen, erschien ihn gerade als fast unmöglich! Er klinkte das mobile Steuerungsmodul aus und verließ ebenfalls die Brücke.
 


 

April saß am Tisch in der Bordküche und überblickte die geplanten Erneuerungen, als ihr jemand ein Tablet vor die Nase legte. Sie blickte auf: „Das geht nicht!" April stimmte Fireball nickend zu und zog das Tablet der Piloteneinheit näher zu sich heran: „Deswegen denken wir über neue Triebwerke nach!"

Fireball riss seine Augen auf: „Ok, dann haben wir ein doppeltes Problem. Durch die neue Waffe würde Ramrod schon hart an der Übergewichtsgrenze liegen, neue Triebwerke noch dazu, und wir haben ein richtig dickes Problem. Da kann sich der Cowboy seinen Guavensaft Vorrat an Bord abschminken.“ erklärte der Japaner. „Hast du Ramrod gerade übergewichtig genannt?" Fragte April grinsend. Fireball lachte kurz auf: “Ja, es wäre, als wollte ich einen Zug in die Luft bringen wollen, was du und ich wissen nicht funktioniert!” und er setzte sich mit an den Tisch: “Ein neuer Ramrod wäre wohl das Preiswerteste.” sagte Fireball leicht ironisch und stützte seinen Kopf ab und dachte nach. “Oder wir lassen Ramrod da umrüsten, wo die Technik der neuen Waffe herstammt und …” April unterbrach sich selbst mitten im Satz. Fireball war währenddessen aufgesprungen, schnappte sich das Tablet und lief zur Tür: “Mensch April, das ist es, los komm mit.” forderte er sich auf und war auch schon verschwunden. “Was?” rief die Blondine vollkommen überfahren und schnappte sich einige Unterlagen und lief Fireball nach.
 

„Nein, Sir, in den kommenden Tagen werde ich mit Ramrod den Sektor C auskundschaften. Die Daten sind zu brisant, um sie nur anzusehen“, beharrte Saber diesmal hartnäckig auf sein Vorhaben. Colt, der momentan nur als Zaungast diente, spitzte die Lippen und beobachtete das Hin und Her zwischen den beiden. Captain Hikari, der hinter seinem Schreibtisch saß, musterte seinen aufgebrachten jungen Captain-Major. „Na dann, guten Flug!“ wünschte er und wandte sich wieder seiner Arbeit am PC zu. Saber runzelte seine Stirn. "Was war das denn?", und schaute zu Colt, der Lockenkopf zuckte mit seinen Schultern. “Seit Wochen versuchte der Schotte Captain Hikari von seinem Vorhaben zu überzeugen und jetzt sollte es plötzlich so einfach sein?” dachte Saber und wollte gerade etwas erwidern, in dem Moment klopfte es und er blickte zusammen mit Colt zur Tür, die in diesem Moment auch schon schwungvoll aufging. “Herrei …” Weiter kam Hikari nicht, ein aufgebrachter Fireball, der seinen Namen gerade alle Ehre machte, stürmte hinein und ging, mit einem fragenden Blick, an Colt und Saber, vorbei. Mit den beiden hatte er hier nicht gerechnet. April trat etwas langsamer in das Büro. Sie fühlte sich nach wie vor nicht wohl in diesem Raum und wusste schon gar nicht mehr, wann sie das letzte Mal hier war. Sie stellte sich neben den Cowboy, der überrascht war, auch sie hier anzutreffen. Die Augenbrauen des Captains gingen nach oben. Nun war das Team Ramrod vollständig in seinem Büro versammelt. „April ist auch dabei!“, teilte sein Sohn allen Anwesenden mit. Saber und Colt blickten sich an, und April nickte, als Fireball sein Anliegen, das anscheinend sehr dringend war, vortrug. Saber stellte sich neben Colt und April und wartete ab, was seinem Piloten so im Kopf herumspukte. Fireball jetzt in seinem Redeschwall zu unterbrechen, würde ohnehin nicht funktionieren.
 

„Das sind über 10 Tonnen Rückstoß, damit wäre Ramrod bei Vollschub mehr als …", überlegte Fireball. „Also ’ne Menge Tonnen zu viel!", beendete er seine Erklärung, die mit vielen, sehr, sehr vielen Fakten gespickt war. Colt nickte zustimmend; denn nichts anderes hatte der Cowboy Saber ja auch erklären wollen, nur eben in Bezug auf seinen Feuerleitstand! Captain Hikari versuchte die Informationsflut, die ihm sein Sohn, in den letzten Minuten entgegengebracht hatte, zu ordnen und wandte sich nach einigen stillen Augenblicken April zu: “Ihre Meinung, Miss Eagle?” Die Blonde nickte ein wenig und ging einen Schritt nach vorn: “Das ist das Problem, es ist alles natürlich machbar, aber ein Restrisiko bleibt, wie bei allen Kampfschiffen!“ begann sie. “Ein neues Schiff wäre die bessere Option“, warf Fireball dazwischen. Hikari blickte nach dem Einwurf von seinem Sohn wieder zu April, die weiter sprechen sollte. Saber verkniff sich ein Grinsen und schaute zum Cowboy neben sich; dieser verschränkte seine Arme vor der Brust und hörte sich alles ganz genau an. “Von daher wäre es besser für Ramrods Statik und Feinabstimmungen mit dem neuen Gewicht, dass der Friedenswächter dort aufgerüstet wird, wo die Technik herstammt. Man hätte vor Ort bessere Möglichkeiten!“ erklärte die Blondine weiter. Saber und Colt rissen ihre Augen auf. Fireball nickte zustimmend, Captain Hikari schüttelte mit seinem Kopf: “Ich kann nicht jedes Schiff, das umgerüstet werden soll, nach Japan, oder sonst wohin abkommandieren! Gerade Ramrod und die anderen Friedenswächter werden gebraucht!” war dessen schneller Einwurf. „Nicht alle, aber Ramrod kann ja der Prototyp sein und in der Zeit kann Japan hier ein Forschungs- oder Wartungszentrum einrichten!” argumentierte Fireball und ihm wurde klar, dass er da gerade ziemlich hoch pokerte. „Nein, Ramrod wird hier gebraucht!” blieb der Captain bei seiner Meinung. “Ich weigere mich, die Waffe zu benutzen, wenn sie nur aufgerüstet wird und nicht …” – „Stopp, stopp, stopp, bitte?” unterbrach Captain Hikari Colt, er dachte, sich verhört zu haben! Der Cowboy atmete tief ein: “Die Waffe stellt nicht nur für uns an Bord eine Gefahr dar, sondern auch für die, die in einem Kampf um uns herum sein werden, auf das letzte wollte ich eigentlich erst …” Colt dachte einen kurzen Augenblick nach: “Ja, zum Schluss erst kommen …” Hikari blickte zum Schotten. Saber sah zu Colt, bevor er sich jetzt an Captain Hikari wandte: “Natürlich sind wir davon überzeugt, dass die 200-prozentige Sicherheit gegeben ist. Aber da es sich um ein komplett neues Waffensystem handelt, kann ich meinem Piloten, Scharfschützen und der Flugingenieurin, die an der Entwicklung von Ramrod beteiligt gewesen war und ihn somit in- und auswendig kennt, nur beipflichten. Als Befehlshaber dieser Einheit, der für die Sicherheit des Teams verantwortlich ist, sehe ich es als meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass Ramrod nur durch die besten Hände geht.” – “Uie, das war gut!” kam es Colt in den Sinn. “Haben Sie das schon mit dem wissenschaftlichen Team besprochen?” wollte Hikari darauf wissen. Saber schüttelte mit seinem Kopf, “Nein Sir!” und schaute zu Colt, der auch ein schnelles “Nein!” in den Raum warf. Fireball und April verneinten ebenfalls. “Und warum nicht?” hakte Hikari nach. “Weil es uns mit den heutigen Daten erst aufgefallen ist!” war Fireball der Erste. Colt nickte: “Ja, ich dachte, ich seh nicht richtig auf meinen Guckern!” Hikari ließ Colts Antwort so stehen und blickte wieder zu April: “Über nichts anderes zerbreche ich mir seit Tagen den Kopf, Sir!” Hikari dachte einen Moment nach und nickte: “Ich werde sehen, was sich tun kann!” Die Vier nickten und salutierten: “Danke, Sir!” kam es von Saber zum Abschied und Team Ramrod verließ gemeinsam das Büro. “Shinji!” Fireball stoppte, als er die Tür hinter sich gerade schließen wollte: „Mist!" kniff er seine Augen zusammen. Colt grinste: “Wir sind im Offizierskasino, Partner!” und winkte seinem Hombre zum Abschied. Kaum merklich äffte Fireball, das Grinsen seiner Freunde nach und ging wieder in das Büro. Sein Vater lehnte sich in seinem ledernen Bürosessel zurück: “Was wollt ihr in Japan?” fragte Shinjiro direkt, der die Lunte gerochen hatte. Fireball presste seine Lippen aufeinander und atmete hörbar aus.
 

Ramrod befand sich seit einer Stunde im Orbit, ihr Ziel war der noch unerschlossene Sektor-C. Sie umflogen die Anomalie, das All sah ganz normal aus, währen da nicht die messbaren hohen Energieschübe. Der Sektor C wurde patrouilliert und mehrere große Transportschiffe und Raumgleiter flogen auf und ab. Ramrod blieb im Beobachtungsmodus, wie es mit Captain Hikari vereinbart war. Saber stand am Panoramafenster, Colt gesellte sich dazu und beobachtete zusammen mit dem Schotten das Treiben im All. April schickte den Montageschiffen, ihre Position, die sie in der nächsten Stunden fliegen würden und stand ebenfalls aus ihrer Satteleinheit auf. Fireball proklamierte den Autopiloten zu Ende und gesellte sich zu seinen Freunden. “Was haben die da vor?” fragte er und durchbrach somit das Schweigen. Die Vier blickten auf eine Baustelle im All, mit Kranschiffen und Menschen, in Raumanzügen, die die Teile miteinander verbanden. “Eine Raumstation!”, erklärte Saber Colt, der die Arbeiten weiterverfolgte, verschränkte seine Arme vor der Brust: “Also erfinden wir hier gerade das Rad neu?” sagte er leicht spöttisch mit an. “Nein!” kam es darauf vom Highlander und er atmete tief ein. “Es wird zu einem erneuten Kontakt mit der “Konföderation des Sonnensystems” kommen.” ließ er jetzt die Bombe platzen, schließlich waren sie im All und Ramrod abhörsicher! Alle drei drehten sich abrupt ihren Boss zu. Ein einstimmiges “Was!” war alles, was April, Colt und Fireball über ihre Lippen bekamen. “Aber wozu dann eine Raumstation?” wollte Fireball wissen, das fand er mehr als Retro. “Es wird eine Geschützstellung!” wurde Saber jetzt genauer. Colt drehte sich um und darauf direkt wieder zum Schotten: “Soll das heißen, ihr werdet diese neue Waffe als Geschützstellung bauen?” flippte er fast aus. Saber nickte ruhig: “Es ist eine Kopplung der Lichtwaffe und der Spider-Laserwaffe, sie wird, so die Theorie, die erschaffene Energiequelle der Outrider verschließen, wenn diese bis zu einem bestimmten Wert ansteigen sollte.” Colt schüttelte mit seinem Kopf: “Oh nein, kommt mir nicht mit Theorie, was ist, wenn das Ding nach hinten losgeht?” zeigte der Lockenopf auf seinem Boss. Er konnte es nicht fassen! “Das würde bedeuten, dass drei unterschiedliche Quellen aufeinandertreffen!” faste April, eins und eins zusammen. Saber nickte der Blondine zu: “Richtig!” bestätigte er. Colt fuhr sich durch seine Locken und ging zwei Schritte von der Gruppe weg, aber drehte sich wieder um, um April und Saber weiter zuzuhören. “Es sind drei sich abstoßende Pole, wir kennen zwei, doch durch den Kontakt und den Nachbau der Lumenwaffe, wurde ein dritter Pol gefunden, der die anderen beiden absorbiert, je nach Energiezufuhr und …” – “Und was?” fragte Colt. “Vernichtung!” Stille, alle Augenpaare waren auf den Blonden Highlander gerichtet. “Vernichtung!” wiederholte der Cowboy feststellend. “Vernichtung?” fragte er nach. “Ja, schaffen wir es, die Anomalien, zu verschließen, kappen wir die Energieverbindungen der Outrider und diese Rasse würde langsam, an Energiemangel “sterben”, wenn sie es denn können.” Fireball schaute zum Cowboy: “Was ist los, es ist eine Möglichkeit, die Phantomnasen, ein für alle Mal …” weiter kam er nicht, Colt stellte sich direkt vor ihm und sah ihn eindringlich in die Augen: “Wir würden eine Rasse ausrotten!” wiederholte Colt fest. “Es sind Phantomwesen!” wurde jetzt auch Fireball ernster. “Wer sagt uns das dahinter nicht auch Menschen stecken, sie wie die werten Herren, der “Konföderation es Sonnensystems” somit würden wir nicht nur die Outrider treffen, sondern vielleicht auch UNS selbst!” faste es Colt zusammen. April senkte ihren Kopf, an das hatte sie wirklich noch gar nicht gedacht. “Und du wusstest die ganze Zeit davon?” wandte er sich scharf an Saber. Der Angesprochene nickte und ging einen Schritt auf den Lockenkopf zu: “Ja, ich habe es von König Jarred erfahren und glaub mir, ich war genauso überrascht wie du, als ich erfuhr, wie weit die Sache schon voranging!” versuchte Saber seinen Scharfschützen zu beschwichtigen. “Genau deswegen! Saßen wir da fest!” und er zeigte aus dem Panoramafenster Richtung Planet Yuma. “Vermutlich!” gab Saber zu. Colt nickte und stemmte seine Hände in die Hüften: “Vermutlich! Ja … genau und vermutlich bist du auch im Militärstab des neuen Grenzlandes! Da stellt sich mir die Frage: Warum erfährst du das erst jetzt?” blickte der Cowboy Saber fest in die Augen. Saber hielt den Blick stand. “Weil die letzte Testphase und Konstruktion der Waffe, erst letzte Woche fertiggestellt wurden.” Stille trat ein, nur das leichte Summen der eingeschalteten Konsolen und das ruhige Brummen der Triebwerke, die Ramrod auf Kurs hielten, waren zu hören. Langsam drehten sich Colt, Saber und Fireball zu April, die auf irgendeine Reaktion der Jungs wartete. “Was?” flüsterte Colt mit einem entsetzen und gleichzeitig fragenden Gesichtsausdruck. April nickte: “Wir haben die drei Pole ineinander laufen lassen, Energie der Lumen dazugegeben und es implodierte wie in einem Sog in sich. Geben wir den neuen dritten Pol mit der Spider-Energie-Waffe dazu, ist es als ob man den Sog verschließt und er immer kleiner wird, je länger er nicht gespeist wird. Das Fazit ist, es kann keine Energie mehr aus der herkömmlichen Quelle, entnommen, oder abgegeben werden. Die Anomalie würde kontinuierlich immer kleiner werden.” versuchte es April den Drein verständlich zu erklären. Fireball nickte verstehend: “Schön und gut, nur wie sieht das im großen aus?” und er drehte sich dem Panoramafenster hinter sich zu. Den das, was er sah, war alles andere als klein. “Das ist das Restrisiko!” beantwortete Saber die Frage des Japaners. “Ich werde nichts mit einem Restrisiko abfeuern, schon gar nicht mit der Intension dahinter, eine Rasse zu vernichten!” warf Colt darauf gleich wieder ein. “Was?” drehte sich Fireball seinem Freund zu: “Jede Rakete oder Laserwaffe, die du abfeuerst, hat ein Restrisiko und du warst doch, der der sich damals Rache geschworen hatte …” Colt zeigte warnend auf seinem Freund. Fireball verstummte abrupt. “Du sitzt nicht am Drücker!” kam es fest vom Cowboy. “Sag mir, würdest du den Knopf drücken, mit diesem Wissen?” Fireball fixierte den Lockenkopf und presste seine Lippen aufeinander. Colt nickte: “Siehst du! Fakt ist, wir wissen es nicht und sollte später irgendwie herauskommen, dass wir eine Zivilisation ausgelöscht haben, wird das immer unsere Handschrift tragen!” Fireball hob seine Augenbrauen, er musste sich eingestehen, so hatte er es noch gar nicht, gesehen. “Okay!” sagte er stumm vor sich und blickte zur Blondine neben sich, April nickte ebenfalls verstehend. Saber trat einen Schritt nach vorn: “Du bist ein Scharfschütze!” erinnerte er Colt an seinem Dienst, an der Waffe. “Nein Boss, ich bin nicht nur ein Scharfschütze, sondern auch ein Sergeant und als dieser werde ich über diese Sache Aufklärung verlangen, dass wir hier wirklich nur auf Phantomwesen ballern! Captain-Major Lancelot!” Letzteres sprach Colt sehr langsam und fordernd aus, während er sich vor Saber stellte. Der Schotte musterte Colt, so entschlossen erlebte man den Cowboy selten, besonders überrascht war er jedoch, dass Colt genauestens über seinen Rang Bescheid wusste und ihn jetzt auch einzusetzen wusste. Saber entspannte sich, obwohl er diese Ernsthaftigkeit gerade von Colt überhaupt nicht gewohnt war, musste er auch innerlich zugeben, dass er stolz auf ihn war. Und die Sichtweise des Cowboys konnte er sehr wohl nachempfinden! So nickte auch er entspannter, vor allem aber versöhnlicher: “Gut, wir werden es zusammen in die Wege leiten!” bot er dem Lockenkopf an. Colts Gesichtsmuskeln entspannten sich nach Sabers Reaktion und nickte den Schotten vor sich nur zu. Hier und jetzt würde es eh keine Aufklärung geben. Aber er war gerade sehr froh darüber, jetzt eine Möglichkeit in der Hand zu haben, dass nicht nur er, mit ruhigen Gewissen, die Waffe abfeuern zu können, sondern auch alle anderen, die zukünftig daran beteiligt sein würden. Zusammen schauten die Vier den weiten Arbeiten im All zu. Saber nickte kaum sichtlich vor sich, ihm wurde wieder einmal vor Augen gehalten, wie richtig er mit seiner Teamwahl damals gelegen hatte!
 

“Du hättest mit uns reden können!” sprach Robin ruhig, mit William auf ihrem Schoß, mit ihrer Mutter. Mit der sie zusammen in einem Café in Yuma-City saß. “Das wollte ich, doch du hast um keinerlei Einmischung gebeten.” kam es von Debbi. Robin, die William mit ein wenig Kuchen fütterte, sah auf: “Damit meinte ich, dass du aufhören sollst, mir zu sagen, wie ich mein Leben führen soll und vor allem mit wem!” erklärte sie ihre Aussage, ihres letzten Zusammentreffens. Debbi nickte und griff nach ihrer Kaffeetasse: “Eben, ich habe so viel von Joshua verpasst, die wenigen Jahre bis er erwachsen ist, möchte ich mit ihm zusammen sein!” sagte sie und nahm sich einen Schluck. Robin wäre beinahe vom Stuhl gerutscht. “Hast du ihn denn mal gefragt? Joshua, ist bei Colt und mir zu Hause, er hat einen festen Tagesablauf, ein sicheres Familienumfeld und Freunde, reiß ihn doch da jetzt bitte nicht raus! Besuch ihn so oft du möchtest, ihr müsst euch auch erst einmal wieder kennenlernen.” versuchte Robin ihre Mutter umzustimmen. “Oh bitte liebes, spricht jetzt die Pädagogin aus dir? Er ist mein Sohn, ich kenne ihn bereits!” kam es sehr überzeugt von der mittelblonden Frau. “Mutter!” setzte Robin erneut an. Debbi schüttelte mit ihrem Kopf: “Es war falsch dir alle Vollmachten zu geben, sonst wären wir jetzt nicht in dieser Lage!” Robin biss ihre Zähne fest zusammen, sie war kurz davor auszuflippen, aber das wollte sie nicht und schon gar nicht hier in einem vollbesetzten Café, zudem hatte sie noch William auf ihrem Schoß.
 

Fireball stand zu Hause in der Küche und mixte sich einen Proteinshake und verzog nach dem ersten Schluck sein Gesicht: “Lecker ist anders!” kommentierte er und trank ihn schnell auf ex. Seit zwei Wochen trainierte er nach dem Dienst zusammen mit Dave und den anderen im Fitness-Center des Oberkommandos. Es half ihn sich ein wenig von Aaiko abzulenken. Er hatte vorgehabt, mit ihr persönlich zu reden, doch sein Weihnachtsurlaub in Japan war vor drei Stunden ins Wasser gefallen, weil Ramrod auch über die Feiertage einsatzbereit gehalten werden musste. “Und Finger weg von den Mochi!” riss ihn die hallende Stimme seiner Mutter, aus seinen Gedankengängen. Und er bemerkte seinen Vater neben sich, der dabei war den Kühlschrank zu öffnen. Fireball grinste: “Die schmecken!” teilte er ihm wissentlich mit. Shinjiro blickte grinsend zu seinem Sohn: “Ich weiß!” bestätigte er und öffnete die verbotene Tür. “Wenn deine Mutter das sieht, bekommst du ärger!” kommentierte Shinjiro die Packung Proteinpulver und fischte sich ein kleines grünes Mochi aus dem Kühlschrank und ließ es direkt in seinem Mund verschwinden. “Wer bekommt hier Ärger?” stand Hitomi in der Küchentür, mit gestemmten Händen in ihrer Hüfte. Shinjiro und Fireball drehten sich, ertappt um. Shinjiro stoppte in seinen Kaubewegungen und zeigte auf das Proteinpulver, das vor Fireball stand. “Hä? Aber er …” begann Fireball sich zu verteidigen und zeigte auf seinen Vater.
 

Die ersten Weihnachtsvorbereitungen fanden im Haus der Lancelots statt, Sincia war dabei, den Baum korrekt nach einer Vorlage, die sie sich aus einer Zeitschrift ausgesucht hatte, zu schmücken. Alles sollte einfach perfekt für das erste Weihnachtsfest als Familie sein. Saber hatte sie vom Baum vergrault, ständig hatte er im Weg gestanden, jetzt holte er mit Sara seine Eltern vom Raumhafen ab. So hatte sie ein wenig ihre Ruhe und genoss auch einmal die Zeit ohne Baby, anfangs hatte sie sich für diesen Wunsch geschämt, doch Marry hatte sie da schnell beruhigen können. Und Saber genoss es auch mal Zeit alleine mit Sara zu verbringen. Langsam schob er seine Tochter, die wach in ihrem Kinderwagen lag, durch die Ankunftshalle des zivilen Raumhafens. “Noch eine halbe Stunde und deine Großmutter wird dich die nächsten Tage nicht mehr loslassen!” sprach er mit seiner Tochter, die darauf ein Lächeln auf ihrem Gesichtchen formte, als ob sie ihn verstanden hätte. Saber grinste ihr entgegen und sah sich um. Menschen über Menschen, Familien kamen hier zusammen, Freudentränen, Abschiedstränen, andere rannten zu ihrem Gate, einige saßen und warteten auf ihren Anschluss, wieder andere waren sauer, weil der Flug gecancelt oder verpasst wurde. Jeder hatte hier irgendein ein Ziel und alles war mit Emotionen beladen. Auch in dem Schotten fanden Emotionen statt, er freute sich darauf, zusammen mit seinen Eltern das Weihnachtsfest zu verbringen. Vor 3 Jahren war er das letzte Mal zu Weihnachten zu Hause in den Highlands gewesen. Um so schöner war das Zusammenkommen jetzt als komplette Familie! Andererseits machte er sich auch Sorgen um die Sicherheit, nicht auszudenken, sollte über die Feiertage ein Angriff stattfinden. Doch von dieser Angst wollte er sich nicht bestimmen lassen, schließlich waren sie dank der Unterstützung der Delegationen vorbereitet. Auch sein Team blieb vollzählig auf Yuma, schließlich hatte Saber über die Feiertage zusammen mit Captain Lorenz das Kommando. Für Fireball tat es dem Schotten leid, er wusste, dass er etwas mit Aaiko klären wollte, aber Saber hatte darauf leider keine Rücksicht nehmen können, ohne Pilot wäre Ramrod schließlich nicht einsatzfähig! Er schaute auf die Anzeigetafel, der Raumgleiter aus Schottland mit seinen Eltern an Bord war soeben gelandet.
 

Fireball griff nach der Proteinshake-Verpackung und bereitete seinen Rückzug taktisch klug vor: “Er meinte, die Mochi sind lecker!”, sprach er und zeigte auf seinen Vater, der ihn aus Gründen stumm ansah. Fireball grinste seiner Mutter sein unschuldigstes grinsen entgegen: “Ich hab noch was zu tun!” und verschwand. Shinjiro rollte mit seinen Augen und blickte jetzt in Hitomis herausforderndes Gesicht. “Kau auf, dann kannst du dich verteidigen!” sprach sie und öffnete den Kühlschrank, es fehlten tatsächlich schon einige der gefüllten bunten Reisküchlein. “Wie viele hast du denn davon gegessen?”, fragte sie, als sie zu ihrem Mann blickte, der an der Arbeitsplatte angelehnt neben ihr stand. Er zeigte kauend eine eins an, korrigierte sich aber direckt und deutete auf seinen Mund, der immer noch dabei, war, den, Klebeiskuchen zu zerkleinern, eine zwei. Sprechen konnte er noch nicht, er hatte gerade das Gefühl, die Masse in seinem Mund wurde immer mehr statt weniger. “Die sind für Jarred, du weißt, dass er sie liebt!” Shinjiro schluckte: “Ach, er darf sie also essen, außerdem meinte Shinji, dass sie lecker sind! Ich wollte mich nur davon überzeugen, ob es stimmt.” verteidigte er sich schwach und blickte aus dem Fenster, in dem er sich aufgrund der Dunkelheit draußen spiegelte. “Du schwindelst!” kam Hitomi näher. Shinjiro blickte schulterzuckend weiter nach draußen. “Du machst für Jarred Mochi!” kam es ja fast eingeschnappt von ihm und drehte seinen Kopf Hitomi zu, die ihn anlächelte. “Die bekommt er einmal im Jahr und freut sich darauf!” erzählte sie und sah ihn an. Shinjiro runzelte seine Stirn: “Einmal im Jahr? Du meinst, er hat in den letzten 17 Jahren jedes Jahr …” Hitomi begann leise zu lachen und nickte. “Na toll!” beendete er und schob sich an Hitomi vorbei. “Dann muss er jetzt teilen!” kommentierte er, als er den Kühlschrank erneut öffnete. Hitomi stützte sich mit einer Hand an der Arbeitsfläche ab und atmete tief ein.
 

“Bisschen nach links, jetzt nach rechts, warte, warte, warte – STOPP …” und Robin kniff angestrengt ihre Augen zusammen und legte ihren Kopf ein wenig schief. „Was ist denn jetzt?” kam es mit brummender, vor allem aber genervter Stimme von Colt, der angestrengt Robins angewiesene Position hielt. “Kannst du noch ein klein wenig mehr nach links?” fragte Robin vorsichtig. Colt rollte mit seinen Augen und schnaufte angestrengt Luft aus, kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn: "Was ist denn jetzt ein kleines bisschen?”, fragte er angestrengt und bewegte sich minimal in die besagte Richtung. “Noch ein wenig mehr links!” wies Robin weiter an. “Das ist kein Bisschen, das ist volle Kanne Links!” brummte Colt weiter. “Ja, ja, ja, genauso!“ und Robin ließ einen Freudenschrei los. Colt entspannte die Halterung und hoffte, dass der Baum auch in genau dieser Position bleiben würde. Ein Klacken war zu hören, der Baum stand. Joshua begann die Seile mit einer Schere zu lösen. Colt, der unter dem Baum hervorkroch, bekam große Augen, als er nach oben blickte. „Nein, noch nicht!” rief Colt und hielt sich reflexartig einen Arm vor sein Gesicht. “Colt!” rief Robin besorgt. Doch es war schon zu spät, der Baum streckte schwungvoll seine Äste aus und erfüllte den Raum. Dem Cowboy flogen die piksigen Äste entgegen und umarmten ihn mit ihrem stacheligen Grün. “Ist alles in Ordnung, Colt?” beugte sich Robin nach vorn und sprach in das dichte Grün, wo sie ihren Cowboy vermutete. “Ja …” kam es stumpf und sehr mitleidig aus dem unteren Teil der Tanne. Die unteren Äste begannen zu wackeln und Robin musste schmunzeln, als das, in einer dunkelblauen Jeans, verpackte Hinterteil des Lockenkopfes sichtbar wurde. Kriechend und vor sich hin brummelnd, kroch Colt unter dem Baum hervor. Robin half ihm auf und klopfte ihm einige Nadeln aus seinem roten Weihnachtspullover. Colt blieb einfach nur stehen und sagte nichts, er beobachtete das Tun seiner liebsten. Die, je länger er nichts tat oder sagte, sich angestrengt ein Lachen verkneifen musste. Joshua, der immer noch mit der Schere in seiner Hand da stand und jetzt seine Schwester und den Cowboy beobachtete, zog den langsamen und stillen Rückzug vor. “Ich glaube, ich habe William gehört!” sagte er und lief nach oben. “Weiter links, Weib!” war es jetzt Colt, der Robin anwies, sie nickte und musste sich ihr Lachen verkneifen. Sie wagte es nicht, ihn in seine hellblauen Augen zu gucken. “Warte, warte, genau da!” sagte Colt. Robin, hielt inne und blickte auf und konnte jetzt nicht mehr an sich halten und musste laut lachen. In den wunderschönen Locken des Cowboys steckten weitere grüne Nadeln und andere kleine natürliche Mitbringsel der Tanne. Lachend fischte sie eine Nadel nach der anderen aus seinem braunen Haar. Colt hatte sich auch wieder beruhigt: „Nächstes Jahr ist er nur halb so groß!“, bestimmte er. “Oh, okay!” blickte Robin ihm entgegen. Colt zeigte nur auf den Baum. Robin grinste hörbar. Der Cowboy rollte mit seinen Augen und ging nach oben, um sich den Wald aus seinen Haaren und wer weiß wo noch abzuduschen.
 


 

“Es ist Weihnachten. Auch dieses Jahr wieder. Es ist Weihnachten, trotz aller Herausforderungen. Oder sollte ich besser sagen: genau wegen aller uns so sehr bedrückenden Dinge, die uns das Gefühl geben, sie nicht mehr bewältigen zu können? … “
 

Colt legte seinen Arm um Robin, die Andacht von Dr. Morel berührte ihn, er dachte an seine Eltern und an alle, die vor wenigen Wochen bei dem Angriff der Outrider ums Leben gekommen waren. Robin, die William auf ihrem Schoß hatte, nickte und hörte den Worten weiter zu.
 

“Unbekannte, Menschen am Rande, damals wie heute bekommen Rang, Namen und Würde. Ihnen allen begegnet in dem Kind, das uns geboren wurde, in den Worten und Taten des Wohlgefallen und Freude an den Menschen.”
 

Die Einheiten standen zusammen, einige gedrängt auf dem Gang, denn gerade in diesem Jahr war die Kapelle im Oberkommando gefüllt, zu viel war geschehen, Kameraden und Freunde waren gestorben, hier kam man heute zusammen in einer stillen Stunde. Die eine Ermutigung für die nächsten Zeiten bringen sollte. Das Zusammen und Wissen, nicht allein zu sein mit seiner Trauer. Hoffnung finden, an etwas, was die Menschen schon immer verbunden hatte: Dave, Daniel, zusammen mit April und Charles. Die Stimme des Doktors hallte und mahnte, wie oft verlor man sich in Nichtigkeiten?
 

„Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“ Männer und Frauen, zu allen Zeiten, haben ausgehend von Weihnachten Hoffnung verbreitet, haben gesegnet und nicht geflucht, haben aufgebaut und nicht verurteilt, haben mitten im Chaos Zeichen des Friedens und der Liebe ausgerichtet.”
 

Sincia und Saber, die neben Robin und Colt saßen, hörten aufmerksam zu, der Schotte überschlug seine Beine und verfolgte die Worte von Morel. In ihm wurde etwas geweckt, was er schon lange nicht mehr gespürt hatte, es war Hoffnung! Er atmete tief ein. Auch wenn er es lange nicht zugegeben hatte, wie oft war er im letzten Jahr davor gewesen, seine Hoffnung zu verlieren? Wie oft hatte er gemerkt, dass er allein nichts schaffen kann? “In deiner Schwachheit bin ich stark.“ fiel es dem Schotten wieder ein und umfasste die Hand seiner Frau. Sincia erwiderte den Druck leicht, sie blickten sich an und schenkten sich ein Lächeln.
 

“ … gib uns Mut, uns dort einzusetzen, wo es nötig ist, und gib uns ein offenes Herz, jenen zu begegnen, die uns brauchen …”
 

Fireball saß neben Colt und Robin, seitlich von der Lounge, wo seine Eltern zusammen mit König Jarred, mit dem Rest des Stabs und ihren Gattinnen saßen. Er atmete tief ein und wieder aus, rutschte auf der Bank ein wenig Hin und Her und blickte wieder zu Dr. Morel, der seine Andacht weiterführte. William wurde etwas unruhig. Robin, die im Begriff war aufzustehen, um den Saal zu verlassen, bevor ihr Sohn gleich alles zusammenbrüllen würde, nahm Fireball Robin, das Baby ab. Colt, nickte seinem Hombre dankend entgegen. Zusammen mit William verließ Fireball die doch sehr großzügige Kapelle im Oberkommando und ging mit dem Zwerg in das nahegelegene Offizierskasino. Wo die Andacht über die Monitore ebenfalls übertragen wurde. Er stellte sich mit dem Baby an das Panoramafenster und blickte hinaus.
 

Der Chor brachte sich in Stellung, der Organist stimmte die ersten Töne an. Die Klänge drangen durch die geöffnete große Flügeltür. Mit dem Chor zusammen stimmte man das Lied an.
 

“… The first Nowell the angel did say

was to certain poor shepherds in fields as they lay;

in fields as they lay, keeping their sheep,

on a cold winter's night that was so deep.
 

Nowell, Nowell, Nowell, Nowell,

Born is the King of …”
 

Wurde auch im Offizierskasino mitgesungen. William tatschte mit seinen kleinen Händchen an der kühlen Scheibe, ihm gefiel, was er da draußen sah, immer wieder starteten größere und kleinere Schiffe, des Kavallerie Oberkommandos. “Ist ’ne coole Geschichte, was!“ kommentierte Fireball den Liedtext und blickte von William auf und verlor sich am Start eines Patrouillenschiffes.
 

Morel beendete seine Andacht mit einem allgemeinen Segen und den Worten:

“Friede auf Erden bei den Menschen ... ” sprachen es Saber, Colt und April, mit. „Zum Wohlgefallen …” flüsterte Fireball vor sich, als er noch immer dem Schiff nachblickte, das schon seit einer ganzen Weile nicht mehr zu sehen war. Die Menschen gingen wieder ihren Aufgaben nach. Im Saal wurde sich noch unterhalten. Fireball setzte sich mit William an einen Tisch. Die anderen würden ihn schon finden. Am Abend würde die berühmte Weihnachtsfeier des Königs erstmals auf Yuma stattfinden und er suchte noch immer nach einer Ausrede, um nicht mitgehen zu müssen.


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