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Meine beste Freundin, ihr Vater und ich

von

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Nelly

Chapter 1- Nelly
 

Ich hatte es geschafft. Endlich war das Studium beendet. Da ich nach einem Riesen Streit mit meinen Groseltern von zu Hause verschwunden war, wohnte ich derzeit bei meiner Kindheitsfreundin Lessley. Sie hatte das große Glück erfolgreiche Eltern zu haben die über ein riesiges Anwesen verfügten. Somit viel es gar nicht weiter auf ob hier eine Person mehr wohnte oder nicht.

Da Lessley, die zwei Jahre jünger war, noch voll mit dem Studium beschäftig war, hatte ich bis zum späten Nachmittag immer sturmfrei.

Ihre Mutter war derzeit im Ausland tätig, weshalb nur ihr Vater, Kane Shiragi mit uns zusammen in dem großen Haus lebte. Doch den traf man meisten nicht vor 18 Uhr an.

Heute war Freitag. Das Wetter war mega, im Schatten waren es 35 Grad. Ich hatte mich dazu entschlossen mir meinen Bikini anzuziehen und mich auf eine der Liegen, die den Pool umrandeten, zu legen und das Wetter zu genießen. Ein Blick auf die Uhr sagte mir das es 14 Uhr war. Seufzend setzte ich mich auf. „Ach was solls. Es ist ja eh keiner da.“ Murmelte ich und zog mir das Oberteil aus. Achtlos ließ ich es fallen und sprang dann in den Pool. Nachdem einige Bahnen hinter mir lagen, ließ ich mich auf den Beckenrand nieder, die Füße noch im Wasser, als ich plötzlich eine Autotür auf dem Hof zuschlagen hörte und dann eine Stimme.

„Fuck!“ Mein Blick glitt auf die andere Seite des Pools. Dort lag mein grell gelbes Oberteil. Die Stimme wurde lauter und man konnte die Schritte hören. „Nein, nein, nein!“ Murmelte ich. Erst als ich Kane sah, sprang ich wieder ins Wasser. „Ich ruf zurück.“ Er steckte das Handy wieder in seine Jackettasche. „Nelly, solltest du nicht auf Jobsuche sein?“ Ich rollte mit den Augen. „Hallo Mr. Shiragi.“ Grüßte ich den Hausherren der nun direkt am Beckenrand stand. Seine Aktentasche und das Jackett hatte er vorher auf einen der Stühle platziert. Mein Blick wanderte von den schwarzen Lackschuhen über den Maßgeschneiderten, schwarz-weißen Anzug hoch zu dem eleganten Gesicht.
 

Seine braunen Augen musterten mich und mir wurde schlagartig wieder heiß. Kane kannte mich seit meinen fünften Lebensjahr. So lange waren Lessley und ich schon befreundet. Wir hatten oft zusammengespielt, waren später gemeinsam feiern. Wir hatten oft Pyjama-Partys veranstaltet. Er kannte mich also sehr gut. Seit einigen Tagen jedoch hatte sich etwas verändert. Schlaflos war ich durch das Haus gewandert und sah ihn dann in der Küche sitzen. Er sah ziemlich fertig aus. Kane hatte mich bemerkt und wir hatten uns eine weile unterhalten. Doch irgendetwas war da in seinem Blick was mich unruhig auf dem Stuhl hatte hin und her rutschen lassen.

Seit jener Nacht machte sich ein seltsames Gefühl in mir breit. Immer wenn ich ihn sah, diese braunen Augen, diesen Mund, die Lippen. Mein Herz klopfte wie wild und verlegen senkte ich den Blick. „Ich war bereits in einigen Firmen und habe mich vorgestellt.“ Brachte ich leise über die Lippen was ihn nur noch mehr grinsen ließ. „Wieso sind Sie heute so früh zu Hause?“ Meine Arme schlang ich langsam um meinen Oberkörper. Die Beine presste ich fest zusammen. „Ich hatte keine Lust mehr in den aufgeheizten Firmengebäude zu hocken.“ Kane zuckte mit den Schultern, öffnete die Krawatte und anschließend das Hemd. Ich musste schlucken und zuckte leicht zusammen als der Stoff raschelnd zu Boden ging. Doch Kane hatte es wohl glücklicherweise nicht mitbekommen.

Falls doch sagte er nichts dazu. Meine blauen Augen huschten über den Makellosen Oberkörper des 42-jährigen. Seine großen Hände mit den schmalen, langen Fingern wanderten zu seiner Hose und in meinem Hals breitete sich ein Kloß aus. Er öffnete den Gürtel, dann den Knopf, gefolgt vom Reißverschluss und die Hose sank zu Boden. Meine Augen folgten dem Stück Stoff. Noch während Kane sich die Schuhe auszog fragte ich mich wie er das so mühelos und elegant hinbekam. Erst das laute Platschen ließ mich aus meinem Tagtraum erwachen. Hecktisch sah ich mich um. Hatte ich das geträumt? Doch ich sah den Klamottenhaufen am Beckenrand liegen.

„Nein! Das war kein Traum!“ Murmelte ich, schüttelte den Kopf und sah mich weiter um. Kane war mit dem Kopf voran ins Wasser gesprungen, tauchte nun in langen Zügen zum anderen Beckenrand. Erst dort tauchte er wieder auf. Kane strich sich die Nassen Haare zurück, holte tief Luft. Ich sah seine Rückenmuskeln und das Kribbeln im Bauch verstärkte sich. Dann fand sein blick, den meinen und seine Lippen umspielte, wieder dieses leichte Lächeln. „Und wie sind deine Gespräche gelaufen?“ Fragte er und kam auf mich zu. „Ähm… Ich glaube… ganz gut.“ Stotterte ich, hoffte er würde stehen bleiben. Doch Fehlanzeige. Kane blieb erst direkt vor mir stehen.

„Was ist denn los? Du bist doch sonst nicht so schüchtern.“ Ich wagte es und sah zu ihm auf. Direkt in das braun was mich herausfordernd anfunkelte. Doch die Worte steckten mir im Halse fest. Ich konnte nicht ein Wort sagen. Kane streckte seine Hand nach mir aus, legte sie auf meine Stirn. „Also Fieber hast du nicht. Aber vielleicht einen kleinen Hitzschlag. Wenn du die ganze Zeit hier in der Sonne gelegen hast.“ Er sah zu der Liege wo sich noch all meine Sachen befanden. Inklusive meinem Oberteil. Dies viel ihm jetzt wohl auch ins Auge.
 

„Jetzt verstehe ich.“ Murmelte er, sah wieder zu mir. Kane ließ von mir ab, hievte sich aus dem Becken und holte mein Oberteil. Damit kam er dann zurück. Er blieb hinter mir stehen, schmiss mir die Bänder, die noch verknotet waren über den Kopf. Vorsichtig versuchte ich den Stoff über meinen Busen zu ziehen. Erleichtert seufzte ich. Doch durchfuhr mich kurz darauf ein Stromschlag als ich Kanes Hände an meinem Rücken spürte. Er knotete die anderen beiden Bänder gerade zusammen. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken und bekam eine Gänsehaut. //Reiß dich zusammen! // Dachte ich, biss mir auf die Unterlippe. Nachdem Kane den Knoten mit einer Schleife verziert hatte, fuhren seine Hände weiter hinab und legten sich an meine Hüfte. „Tut mir leid, dass ich dich beim Nacktbaden gestört habe.“ Hauchte er in mein Ohr und ich musste mir ein keuchen verkneifen. Was um Himmels willen Passierte hier gerade! Ich war hier mit dem Vater meiner besten Freundin im Pool. Und ich müsste Lügen, wenn ich sagen sollte das ich ihn nicht heiß fände. Denn er war sehr heiß. Und ich wollte ihn. Oh Gott, wie sehr ich ihn wollte.

Aber Kane war definitiv nicht meine Liga. Doch als er mich an sich zog, setzte mein Herz für einen Moment aus. Was ich dort spürte, raubte mir den Atem. Ich hörte ein leises Lachen dicht an meinem Ohr. „Mr.Shiragi?“ Kam es kratzig von mir und ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite. Kanes rechte Hand wanderte etwas und streichelte über mein Höschen, ehe er seine Finger zwischen meine Beine gleiten ließ und mich dann dort streichelte. Noch immer spürte ich seinen harten Schwanz an meinem Po. Meine Augen schloss ich etwas, hielt meine Stimme noch zurück. Immer wieder wanderten seine Finger vor und zurück. Ich spürte das er den Stoff leicht beiseiteschob und plötzlich spürte ich seine Finger auf meiner Haut. Ich zuckte zusammen, konnte nun auch mein Keuchen nicht mehr verbergen. Kane spielte mit meinem Kitzler, strich über die Schamlippen. Sein Penis pochte und zuckte.

Er raubte mir die Sinne. Noch bevor ich realisieren konnte was er tat, hatte er zwei seiner Finger in meine heiße, feuchte enge getaucht. Abermals japste ich auf. //Nein… Du bist…! // Kane ließ von meiner Hüfte ab, wollte mich gerade zu sich drehen, da hörten wir Lessleys Stimme. Ich griff nach seiner Hand, zog seine Finger aus mir und entfernte mich aus seinem Griff. Zügig ging ich zum Beckenrand. „Ach hier seid ihr.“ Hörte ich Lessley dann auch schon direkt vor mir. „Hi Less. Sorry, aber ich muss rein.“ Ich ging die Stufen des Pool hinauf, schritt an ihr vorbei, ohne sie großartig anzusehen. Mein Gesicht musste Feuerrot sein und meine Augen glänzen sicherlich noch vor verlangen. „Ähm… Okay.“ Ich spürte die braunen Augen auf meinem Körper als ich mir ein Handtuch nahm und es beim Gehen um meinen Körper wickelte.
 

Ohne umschweife ging ich in mein Zimmer, welches ich seit knapp einem halben Jahr bewohnte. Die Tür viel schwungvoll ins Schloss. „Verdammte scheiße! Was war das gerade!“ Fluchte ich, konnte mich nicht wirklich beruhigen. Noch immer wummerte mein Herz. Meine Mitte kribbelte und ich spürte noch immer seine Finger auf und in mir. Mein Atem ging schwer. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir die geröteten Wangen und die glasigen Augen. Seufzend nahm ich mir neue Kleidung aus dem Schrank und ging dann in das Badezimmer.

Die Tür fest verschlossen, zog ich den nassen Bikini aus und warf ihn direkt in die Waschmaschine. Ich schaltete die, im Badezimmer fest Montierte Musikanlage ein und ging dann in die geräumige Dusche. Sie war schwarz-weiß gefliest und hatte einen dieser Regen Duschbrausen. Es war jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis. Das Wasser war nur lauwarm, versuchte ich mein erhitztes Gemüt abzukühlen. Nach gut 30 Minuten schaltete ich das Wasser aus. Mit einem Handtuch um den Körper gewickelt, setzte ich mich auf einen kleinen Hocker. „Was soll ich nur tun?“ Mein Blick glitt aus dem Bodentiefen Fenster was über die gesamte Hausseite ging. Draußen sah ich Kane und Lessley im Pool. Sie alberten herum und hatten scheinbar viel Spaß. Mein Blick glitt über den gut gebauten Körper.

Doch mit einem Mal sah Kane direkt zu mir hoch und ich starrte ihn an. Ruckartig sah ich weg. Doch sein Amüsantes grinsen hatte ich noch mitbekommen. „Nein!“ Schnell stand ich auf, entfernte mich vom Fenster und zog mich an. Das kurze Kleid mit den gekreuzten Spagettiträgern viel locker um meine Oberschenkel. Wimperntusche und Lippenstift fanden ihren Platz. Ebenso eine kleine, glitzernde Haarspange. „Was auch immer du vorhast Kane Shiragi! So einfach mache ich es dir nicht!“ Entschlossen sah ich in den Spiegel.

Kane

CHAPTER 2- Kane
 

Nachdem ich zusammen mit meiner Tochter Lessley den Pool verlassen hatte, begab ich mich ins Schlafzimmer, trocknete mich ab und zog mich wieder an. Der irritierte Blick von Nelly ließ mich nicht mehr los. Ihr hatte es gefallen. Zufrieden sah ich in den Spiegel. Schwarze Hose, weißes Hemd. Die Haare locker aus dem Gesicht gestrichen. Ein Klopfen an der Tür brachte mich in die Realität zurück. „Ja!“

„Entschuldigen Sie Sir, ein Anruf für sie.“ Es war Luca. Er war vor einigen Jahren in meinen Dienst getreten. Er fuhr mich zu jedem Termin und war mein engster Vertrauter. Er würde sein Leben für mich geben. „Ich komme.“ Im Erdgeschoss war mein Büro, in welches ich ging. Dort nahm ich das Gespräch an.

Die Stunden vergingen. Wie immer, wenn ich Arbeit mit nach Hause nahm. „Dad?“ „Mhm.“ „Kommst du gleich zum Abendessen?“ Fragte Lessley mich und ich sah auf. „Was?“ Mein Blick ging auf die Uhr und ich seufzte. „Oh man… Ja sicher.“ Sie lächelte. „Okay. Dann hole ich mal Nelly. Die hat sich seit heute Nachmittag in ihrem Zimmer eingeschlossen.“ Wissend, weswegen sie dies getan hatte, drehte ich den Kugelschreiber zwischen meinen Fingern. Doch Lessley war schon auf dem Weg nach oben. „Nelly? Kommst du runter? Wir wollen gleich essen.“ Es dauerte einen Moment bis Lessley eine Regung in dem Zimmer vernahm. Nelly schloss die Tür auf und öffnete sie.

„Sicher.“ „Alles Okay?“ Erkundigte sich Lessley bei ihrer Freundin. Nelly nickte nur und die Mädchen kamen ins Esszimmer. Ich stellte gerade die Schüsseln auf den Tisch. „Trinkt ihr ein Glas Wein mit mir?“ Fragte ich sie. „Nein danke, Dad. Ich habe morgen eine Lerngruppe in der Uni.“ Mein Blick wanderte zu Nelly. „Und du?“ Ich sah ihren Provozierenden Blick. „Sicher, warum nicht.“ Ihre Stimme war fest. „Schatz kannst du uns Gläser holen?“ Fragte ich meine Tochter und sie ging leise nörgelnd in die Küche. Ich ging zu Nelly, blieb neben ihr stehen. Ihre Nervosität war zum Greifen.

„Rot oder Weiß?“ Ich sah, wie sich ein paar Nackenhärchen aufstellten. „Rot.“ Kam es knapp von ihr und ich ging zum Weinregal. Lessley kam zu uns zurück, stellte die Gläser und eine Wasserflasche auf den Tisch. Die Mädchen setzten sich und ich nahm einen guten Rotwein aus dem Regal, öffnete sie und ging zum Tisch zurück.

Ich Schank Nelly einen kleinen Schluck ein. „Willst du Probieren, ob er dir gefällt?“ Das kleine Funkeln in ihren blauen Augen nahm ich wahr. Sie nahm das Glas in die Hand, schaute sich den Wein genau an, roch daran und nahm dann einen Schluck. Lessley beobachtete ihre Freundin einen Moment, ehe sie Kopfschüttelnd anfing sich Essen auf den Teller zu schaufeln. „Also echt. Wird das hier ein Machtkampf oder was ist los mit euch?“ „Ach quatsch. Wir hatten vorhin nur eine kleine Auseinandersetzung und…“ Doch Nelly unterbrach mich. „Er ist gut.“ Ihre Augen fanden die meine.
 

„Davon will ich mehr!“ Sie hielt mir das leere Glas entgegen. Wehrend ich ihr nach Schank, überlegte ich, ob sie den Wein meinte oder etwas anderes. Doch schob ich den Gedanken beiseite. Wir aßen entspannt zusammen und die kleinen Stichellein zwischen Nelly und mir wurden weniger. Es war 23 Uhr als sich Lessley von uns verabschiedete. „Ich muss ins Bett. Und bitte, bringt euch nicht gegenseitig um. Warum auch immer ihr seit heute so…komisch drauf seid.“ Somit verließ sie das Wohnzimmer, in dem wir es uns bequem gemacht hatten. Nelly saß auf dem zweier Sofa. Sie hatte sich zurückgelehnt, ihr rechtes Bein angewinkelt und unter das andere Bein geschoben. Das Weinglas in der Hand, drehte sie es immer hin und her. Die Schiebetüren zum Garten waren offen und es kam angenehm kühle Luft hinein. Im Garten waren Lichterketten und Solarlampen angesprungen als es dunkel wurde. Nelly liebte diesen Anblick. Ich bemerkte, wie sie tief Luft holte. „Erleichtert?“ Fragte ich sie.

Ihre blauen Augen wanderten von dem Wein zu mir und sahen mich fragend an. „Weswegen sollte ich erleichtert sein?“ „Nun ja, du brauchst dich jetzt nicht mehr so zusammenreißen. Du kannst deinen Gefühlen freien lauf lassen.“ Ich sah wie ihre Augenbrauen in die höhe wanderten. „Welche Gefühle denn?“ Mir lag ein Grinsen auf den Lippen. „Ach komm schon.“ Ich lehnte mich etwas vor, stützte die Ellenbogen auf den Knien ab. Mein Blick durchbohrte sie. „Es hat dich verwirrt was heute Nachmittag geschehen ist. Und es fällt dir schwer zu sagen das es dir gefallen hat.“ „Sicher bin ich verwirrt!“ Konterte sie. „Sie sind der Vater meiner besten und längsten Freundin! Was denken Sie wie ich mich fühle! Ich überlege die ganze Zeit, wieso das passiert ist! Ich…“ Sie zögerte, wand den Blick ab und stand auf. Nelly ging an die offene Terassentür. „Sag mir einfach was du von mir willst, Kane.“ Jetzt waren es meine Augen, die sich weiteten. Hatte Nelly gerade wirklich meinen Namen gesagt? Das war neu. Das hatte sie noch nie getan. Als ich ihr jedoch nicht antwortete, drehte sie sich etwas zu mir um. Ihr Blick wurde flehend. „Sage es mir, Kane.“

Ich stand auf und ging zu ihr. Hinter Nelly blieb ich stehen. Meine Fingerspitzen fuhren federleicht über ihre Arme. Von den Händen, hinauf zur Schulter. Nelly erschauderte. „Was ist mit deiner Frau?“ Ich stutzte. „Was soll mit ihr sein?“ Nelly seufzte. „Kane du…“ Nelly drehte sich zu mir um. „Du tust das hier und…“ Erneut stockte sie. „Und was?“ „Bedeutet sie dir nichts mehr? Oder ist deine Begierde mittlerweile so groß, dass es dir egal ist, wenn du sie betrügst.“ Jetzt verstand ich. „Keila und ich wir haben schon seit Jahren nicht mehr diese Art von Beziehung. Wir Lieben uns, ja. Aber ich kann ihr schon lange nicht mehr das geben was sie braucht. Deshalb haben wir gesagt das wir uns da freie Hand lassen.“ Erklärte ich ihr. „Und jetzt willst du das von mir? Ich bin so was wie deine Tochter! Du kennst mich von klein auf! Wie kannst du da…“ Sie holte tief Luft. „Wie kannst du da an sowas denken!“ Ihre Stimme bebte.

Hatte sie Angst? Diese frage stellte ich mir gerade. Doch ihre Augen sagten etwas ganz anderes. Ich brauchte einen Moment, überlegte was ich sagen sollte. „Hey. Ich sehe in dir nicht das kleine Mädchen Nelly. So komische Gedanken habe ich dann auch nicht.“ Ich lächelte sie an, Strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nein. Ich sehe dich als eine Erwachsene, sehr attraktive Frau.“ Fügte ich hinzu. Ich spürte wie Nelly sich verkrampfte, nahm sie an dem Handgelenk und zog sie wieder zum Sofa. Dort setzten wir uns nebeneinander hin. „Wenn du glaubst das du tun und lassen kannst was du willst, nur weil du Reich bist, dein eigener Chef, dann hast du dich getäuscht!“ Doch ich sagte nichts mehr. Wir sahen einander an. Während ich versuchte zu verstehen was in ihr vorging, was sie jetzt wollte, versuchte Nelly offensichtlich ihre Gefühle zu kontrollieren und zu verstecken. Langsam hob ich meine Hand und legte sie auf einen ihrer Oberschenkel. Kaum merklich zuckte Nelly zusammen. Langsam ließ ich sie hochwandern. Nellys Augen funkelten, ihre Lippen öffneten sich einen Spalt. Ihr Atem ging schwer. Ich hatte den Saum ihres Kleides erreicht und ließ meinen Daumen darunter verschwinden. „Entspann dich.“ Flüsterte ich ihr zu. Nelly schloss die Augen, lehnte sich zurück.
 

Meine Augen wanderten an ihrem bezaubernden Gesicht hinunter über den schmalen Hals, zu ihrem Busen bis hin zu meiner Hand. Nelly hatte sie noch nicht weggeschlagen, weshalb ich weiter machte. Mir war klar des es völlig obszön wirken musste. Denn sie hatte ja nicht ganz unrecht. Wenn Lessley nicht bei ihr war dann war sie bei uns gewesen. Sie ist hier mit aufgewachsen. Und ich habe solch Perverse Gedanken und fasse sie an. Dennoch glitt meine Hand weiter und mein Daumen traf auf die empfindliche Stelle. Nelly sog hörbar die Luft ein. Ihre Feuchtigkeit war sogar durch ihren Slip zu spüren, was mich wunderte. Denn hatte ich nicht das Gefühl gehabt, das sie so erregt war. Aber scheinbar konnte sie es sehr gut verbergen. Ich änderte meine Position, kam ihr so näher.

Mein Gesicht nun dicht neben ihren, nahm ich Nellys Hitze wahr. Ihr leises keuchen war nicht mehr zu überhören. Und ehe ich mich versah hatte ich wieder ihr Höschen beiseitegeschoben und strich über ihre erhitzte, pochende Mitte. Langsam umkreiste ich ihren Kitzler, raubte ihr den verstand. Nellys Finger krallten sich in das Sofa. Ihr Anblick war atemberaubend. Ich konnte nicht widerstehen und drückte meine Nase an ihrem Hals. Nellys Duft war betörend. Tief einatmend, ließ ich meinen Mittelfinger in ihre Feuchte enge gleiten. //Wie kann sie nur so Nass sein. // Ging mir durch den Kopf. Während mir vieles durch den Kopf ging und ich die junge Frau neben mir beobachtete, fügte ich nach kurzer zeit erst einen weiteren und dann den dritten Finger hinzu. Meine Hand war klebrig Nass.

Als Nelly laut aufschrie hörte ich kurz auf. „Nicht so laut.“ Raunte ich ihr ins Ohr, biss anschließend ins Ohrläppchen. Nelly drehte den Kopf leicht zu mir, bis sich unsere Augen trafen. „Kane…“ Hauchte sie und zum ersten Mal seit Ewigkeiten lief es mir kalt den Rücken runter. Ich zog meine Hand unter ihrem Kleid hervor und drückte sie in eine liegende Position. Dann drückte ich die langen Beine auseinander und bevor sie etwas sagen konnte hatte ich mein Gesicht schon zwischen ihren Schenkeln und meine Zunge in ihre tropfende Muschi versenkt.

Ihre Hände legten sich auf meinem Kopf, zerrten dezent an ihnen. Gelegentlich sah ich zu ihr hoch und sah, wie sie verbissen versuchte still zu sein. „Ka… Kane… Ich…“ Und dann kam sie. Ihr Körper spannte sich an, bebte und zitterte. Ihre stimme unterdrückt, kam nur ein Quietschen aus ihrem Wunderschönen Mund. Wie gerne würde ich ihn mit meinen Lippen versiegeln. Wie gerne würde ich sie sich selbst schmecken lassen. Doch nachdem sich Nelly einigermaßen beruhigt hatte, setzte sie sich auf, drückte mich von sich. Ihr Atem ging noch immer schwer.

Nelly öffnete den Mund, wollte etwas sagen, schloss ihn jedoch wieder. Ruckartig stand die junge Frau auf. Mit einem Blick auf mich verließ sie das Wohnzimmer und ließ mich allein zurück. Nun stand sie im Garten. Der Wind umspielte ihren Körper. //Scheiße! // Ging ihr durch den Kopf.

Nelly

CHAPTER 3- Nelly
 

Noch immer kribbelte mein ganzer Körper. Heiliger Bim Bam. Der kühle Wind, der mich traf, konnte die Hitze in mir leider nicht abschwächen. Ich war nur dankbar das mir Kane nicht noch hinterher kam und sich wie ein besorgter Vater benahm. Kurz warf ich einen Blick zum Haus zurück. Kane hatte sich auf das Sofa gesetzt sah aber zu mir. Ein leises Lachen kam mir über die Lippen. Ehe ich mich versah blitzte und donnerte es. Erschrocken zuckte ich zusammen. Mein Herz, was sich gerade erst wieder beruhigt hatte, schlug mir erneut bis zum Hals. „Was..? Ein Gewitter? Ohne Regen?“ Gerade hatte ich es ausgesprochen da spürte ich die ersten Tropfen auf meiner Haut. Und schon regnete es wie aus Kübeln. Meine Haare klebten auf meiner Haut, der Stoff des Kleides wurde schwer.

Keine Ahnung wie lange ich so da stand. Umgeben von blitz und Donner. Ich hörte Schritte und plötzlich stand jemand mit einem Regenschirm neben mir. „Nelly, was machst du hier draußen?“ Das Wasser lief mir am Körper hinunter. Ich kannte diese Stimme, war sie doch fast 24 Stunden am Tag in meiner Nähe. „Komm. Lass uns reingehen, bevor du dir eine Erkältung holst.“ Ich sah zu ihm.

„Luca.“ Er lächele mich an. Seine grauen Augen sahen mich eindringlich an. Sein Arm legte sich um meine Taille und führte mich zurück zum Haus. „Guten Abend Sir.“ Grüßte er Kane als wir das Wohnzimmer durchquerten. Dieser nickte ihm nur zu, sah kurz zu mir. Ich hingegen vermied es, überhaupt in seine Richtung zu sehen. Denn mein Körper reagierte noch immer auf ihn. Ich konnte es nicht abstellen und hasste mich selbst dafür. Um so erleichterter war ich über Lucas Anwesenheit.

Luca war 30 Jahre alt und unheimlich sexy. Er war, neben Lessley, eine Person, mit der ich mich sehr gut verstand. Sicher, er arbeitete für Kane. Aber er sah immer, wenn ich etwas auf dem Herzen hatte und half mir. So auch jetzt. Er ließ mich nicht los, bis wir in meinem Zimmer waren.

„Zieh dich aus. Du holst dir sonst den Tod.“ Während ich mich versuchte aus dem klatschnassen Kleid zu befreien, holte Luca aus meinem Schrank zwei Handtücher. Als er sich wieder zu mir drehte musste er lachen. Anstatt mir einfach die Träger von den Schultern zu streifen versuchte ich das Kleid über meinen Kopf zu ziehen und hatte mich darin total verfangen. „Was machst du da?“ Hörte ich ihn lachend sagen. „Statt mich auszulachen könntest du mir helfen!“ Brummte ich ihn an. Luca nahm mir den Saum des Kleides ab und lies es, so schwer wie es war, wieder fallen. Kurz darauf sah ich sein lächelndes Gesicht vor mir. „Was ist denn los mit dir?“ Wie von selbst strich er dabei die Träger meines Kleides hinunter. „Nun, ich hatte einen schwachen Moment heute…“
 

„Soll heißen?“ „Das ich seit heute Nachmittag ein unheimlich großes verlangen nach Sex habe.“ Murmelte ich, sah dabei in die wunderschönen grauen Augen. Erneut grinste Luca. Mein Kleid rutschte zu Boden und ich stand nur noch in Unterwäsche vor ihm. „So? Warst du etwa ein unanständiges Mädchen heute?“ Seine Finger wanderten auf meiner Haut hin und her, hoch zum BH und öffnete dort den Verschluss. Ich grinste ihn frech an. „Vielleicht?“ Achtlos viel der BH auf den Boden und ich spürte sofort Lucas Hand auf meiner linken Brust.

Sein Kopf war dicht neben meinem. „Soll ich dich von diesem Verlangen befreien?“ Flüsterte er. Dabei fuhr er von meinem Busen über meinem Bauch bis hin zu dem Saum meines Höschens. Ich nickte und schon spürte ich seine Lippen auf meiner Haut, seine Haare, die mich leicht kitzelten. Nach wenigen Sekunden war auch mein Slip weg. Luca entfernte sich etwas von mir, entledigte sich seiner Kleidung und drückte sich anschließend wieder an mich. Für einen Moment vergaß ich Kane und genoss einfach Lucas wärme und Zuneigung. Er dirigierte mich zum Schreibtisch und hob mich auf die Kannte. Immer wieder vereinten sich unsere Lippen und Zungen, seine Hände an meinem Busen raubte mir den Verstand. Ich ließ meine Hände an seinem Penis auf und ab wandern, bis er sich mir entzog. Luca zog sich ein Gummi über, sah mir dann noch mal tief in die Augen, ehe er in meine feuchte enge eindrang.

Ein erleichtertes Stöhnen kam mir über die Lippen. „Oh Luca…“ Ich spürte ihn überall. Überall auf meiner Haut, in mir. Er erfüllte mich und nahm mir alle sorgen, die sich heute in mir angestaut hatten. Dabei bekamen wir nicht mit das uns jemand beobachtete. Diese Person hatte freien Blick auf meinen nackten Rücken. Das Zimmer wurde von Stöhnen und keuchen erfüllt, der Tisch unter mir knarrte. Luca drückte mich an sich, biss mir in den Hals. Ich legte den Kopf in den Nacken, japste nach Luft. Es war atemberaubend. Und ja, es war nicht das erste Mal das Luca und ich Sex hatten. Aber eigentlich trafen wir uns bei ihm. Denn Mr. Eisklotz Shiragi hatte es nicht gern, wenn seine Angestellten im Haus umherirrten oder man etwas mit ihnen anfing.
 

Als ich am nächsten morgen die Augen öffnete, starrte ich einen Moment an die Decke. Ich mochte den Sex mit Luca sehr. Denn jedes Mal fühlte ich mich am nächsten Tag wie neu geborgen. Mein Blick viel auf den schönen Mann neben mir und ich lächelte. Leise stand ich auf und zog mir meinen roten Morgenmantel an. Schnell fuhr ich mir durch die Haare, bevor ich den Raum verließ. Noch leicht verschlafen torkelte ich die Treppe hinunter. Es war noch so angenehm ruhig und friedlich im Haus. Ich holte das Kaffeepulver aus dem Schrank und setzte ihn auf. In der Zwischenzeit, wo der Kaffee durchlief, setzte ich mich auf die Arbeitsfläche der Küchenzeile und wartete.

Ich überlegte mir, wo ich mich noch Bewerben könnte. „Guten Morgen.“ Ich sah von den Küchenfliesen auf, zu der Person, die gerade den Raum betreten hatte. Vor mir erschien ein schwarzer Nadelstreifen Anzug mit einem weißen Hemd und gelber Krawatte. Die braunen Haare waren ordentlich gestylt. Die klaren, brauen Augen wurden von einer dunkelblauen Brille umrahmt. Trocken schluckte ich. „Morgen.“ Murmelte ich. //So eine scheiße! Wieso muss ich an seinen Körper denken, wenn ich ihn sehe! Das ist so… //

„Hast du gut geschlafen?“ Diese Frage überraschte mich dann doch ein wenig und ich sah ihn kurz völlig verdattert an. Meine Füße kreuzte ich und streckte sie dann aus. Verlegen lächelte ich. „So gut wie schon länger nicht mehr.“ „Hör mal Nelly. Es geht mich ja eigentlich nichts an mit wem du dich vergnügst aber…“ Ich bekam Panik. „Zwei dinge Nelly! Erstens! Du solltest in Zukunft darauf Achten das deine Zimmertür vernünftig geschlossen ist! Dann bleibt es auch privat! Und zweitens!“ Kane stellte sich direkt vor mich, platzierte seine Hände rechts und links neben mir auf der Arbeitsfläche. „Zweitens… Heiße ich es nicht gut, wenn du dich von meinen Angestellten durchvögeln lässt.“ Abermals schluckte ich.

Es war totenstill, wenn man von der Kaffeemaschine absah. Mein Herz raste. Und mir wurde klar, dass er mir damit sagen wollte, dass er Luca und mich beobachtet hatte. Beobachtet hatte, wie Luca mich hemmungslos fickte. „Ach da wäre noch etwas. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du beim nächsten Mal nicht das halbe Haus zusammen brüllst! Obwohl es mich richtig…“ Er beugte sich zu mir vor. „Heiß gemacht hat.“ Die Kaffeemaschine piepte und Kane stieß sich von der Kannte ab. Er schraubte die Kanne zu und holte zwei Tassen aus dem Schrank. „Ich würde später gerne etwas mit dir besprechen.“ Ich saß noch immer da und hatte kein Wort gesagt. Kane Schank beide Tassen voll und reichte mir dann eine. „Ach im Übrigen. Du solltest etwas auf deine Kleidung achten.“ Seine Augen wanderten an meinem Körper hinunter und ich wusste sofort was er meinte. Immerhin saß ich hier nur im Morgenmantel. Ich hatte mir nicht mal ein Höschen angezogen. So ein Mist! Wie schaffte dieser Mann es nur mich innerhalb von Sekunden von null auf 100 bringen. „Guten Morgen!“ Trällerte Lessley gut gelaunt als sie in die Küche kam. Ihr Vater trat von mir weg, stellte die Kaffeekanne auf den Tisch. „Morgen mein Kind. Hast du gut geschlafen?“ „Nun ja. Nachdem endlich mal ruhe war ging es wunderbar.“ Mit einem breiten grinsen sah sie zu mir. „Tut mir leid.“ Lächelte ich und nahm einen schluck Kaffee.

„War er denn wenigstens heiß?“ Ich runzelte die Stirn. Stimmt ja. Sie hatte ja nicht mitbekommen das es Luca war. Doch das sollte sich schnell ändern. Denn genau in diesem Moment kam er die Treppe runter. Ihre Augen wurden größer. „Luca?“ „Guten Morgen Lessley.“ Grüßte er sie. Kane hingegen schwieg, wusste ich das er nicht gerade begeistert war das er hier übernachtet hatte. Luca sah mich und kam zu mir. „Rettung in letzter Sekunde.“ Murmelte ich ihm zu. Ich zog ihn zu mir und ließ mich dann von der Arbeitsfläche rutschen. Lessley kicherte, Kane hingegen sah leicht angesäuert zu uns rüber. „Was tust du hier Luca!“ Donnerte er los. Ich richtete das kleine bisschen Stoff wieder und sah ungläubig an Luca vorbei. „Bitte verzeihen sie, Sir.“ „Du weißt genau das ich es nicht leiden kann!“
 

Schweigen. „Bitte verzeihen Sie. Ich werde dann mal gehen.“ Ich konnte es nicht fassen. Luca ließ wirklich so mit sich umspringen! „Ach komm schon Dad. Lass ihn wenigstens noch mit uns Frühstücken.“ Wand Lessley ein und ich hätte sie knutschen können. „Das kommt gar nicht in Frage!“ Ich sah es Luca an das es ihm unangenehm war. „Less. Ich sollte wirklich gehen. Ich habe eh noch Termine.“ „Aber...“ „Schluss jetzt!“ Luca, Lessley und meine Wenigkeit zuckten bei Kanes lauter, kräftigen Stimme zusammen.

„Er geht! Jetzt!“ Luca verneigte sich kurz ehe er Wortlos den Raum verließ und wir einige Sekunden später die Haustür hörten. In mir brodelte es. Und Lessley ging es ähnlich wie man an ihrem Gesicht gut erkennen konnte. „Du bist unmöglich Dad!“ Fauchte sie ihn an. „Solltest du nicht langsam los?“ Fragte er seine Tochter nur und es war klar das Luca somit abgehakt war. Lessleys blick viel auf die Uhr. „Dein Glück!“ Brummte sie. Sie kam noch zu mir, nippte an den Kaffee und grinste mich dann an. „Ich will später alle Details!“ Flüsterte sie mir zu. „Ach und hübsches Outfit.“ Mir wurde schlagartig wieder warm. „Ich hatte nicht damit gerechnet das schon alle auf den Beinen sind.“ Murmelte ich verlegen, trat von einem Fuß auf den anderen. „Na immerhin ist keiner mehr im Hause der dich jetzt vernaschen könnte.“ //Ha! Wenn du wüsstest Less!// Dachte ich nur und schwieg. „Okay ich muss dann los.“ Sie nahm sich noch zwei Äpfel mit und verließ dann ebenfalls das Haus. Ich nahm meine Tasse wieder in die Hand. „Müssen Sie gar nicht in die Firma?“ Fragte ihn Kane, sah ihn jedoch nicht an. „Später. Ich muss erst etwas mit dir besprechen. Wenn du dich also vernünftig anziehen würdest? So kann sich ja keiner konzentrieren!“ Ich schluckte. „Jawohl, Sir.“ Murmelte ich und steuerte die Küchentür an. //Scheiße! Er wird mich rausschmeißen. // Ging es mir durch den Kopf als ich ins Obergeschoss ging.

In meinem Zimmer ließ ich das dünne stück Stoff auf den Boden gleiten und suchte mir frische Sachen aus dem Schrank. Anschließend ging ich ins Bad, putzte mir die Zähne und frisierte mir die Haare. Ein letzter Blick in den Spiegel ließ mich tief einatmen. „Scheiße!“ Murmelte ich, versuchte ruhiger zu werden. Doch es gelang mir nicht wirklich. Nur langsam verließ ich das Bad wieder und ging die Treppe wieder runter. Ich warf einen Blick in die Küche, doch diese war leer. Auch im Wohnzimmer fand ich Kane nicht. Als ich das Wohnzimmer durchquerte warf ich einen kurzen Blick in den Garten. „Ich bin im Arbeitszimmer!“ Hörte ich Kane dann rufen. Auf meinen Armen breitete sich eine Gänsehaut aus. Die Tür zum besagten Zimmer stand offen. Kane saß hinter seinem großen extra angefertigtem Schreibtisch. Er war in schlichten weiß gehalten, wie fast alle Möbel in diesem viel zu Sterilem Haus.

Die Form war eher ungewöhnlich. Wenn man ihn von vorn betrachtete war er Oval. Es gab also keine Ecken und Kanten an dem Design. Auf diesem Schmuckstück stand ein Laptop, ein Kabelloses Telefon und eine menge Papierberge. „Komm rein und setz dich!“ Mir war nicht bewusst gewesen das ich mitten in der Tür stehen geblieben war und in den Raum starrte. Einen kurzen Moment brauchte ich, ehe sich meine Beine in Bewegung setzten. Vor seinem Schreibtisch stand ein Stuhl in hellgrau auf welchem ich mit mulmigem Gefühl platz nahm. Kane tippte noch etwas auf seinem Laptop und unterschrieb ein Dokument, bevor er zu mir sah. Mein Herz raste vor Nervosität. Seine braunen Augen sahen mich so intensiv an. In der einen Hand hielt er noch den Kugelschreiber, während er mit der anderen seine Brille von der Nase zog. „Was mach ich nur mit dir!“ Seine Stimme war fest. „Es tut mir leid Herr Shiragi. Das mit Luca…“
 

Doch er unterbrach mich. „Das ist nicht der Punkt!“ Jetzt starrte ich ihn verständnislos an. „Wenn es um meinen Aufenthalt hier geht dann…“ „Nein. Aber ich würde dir gerne einen Job anbieten.“ Okay, damit hatte ich nicht gerechnet. Verständnislos blinzelte ich ihn an.

„Was?“ Brachte ich leise hervor. Kane seufzte, warf mir die Zettel vor die Nase, die er eben noch unterschrieben hatte. Meine Augen wanderten von Kane, zu dem Papier und zurück zu Kane. „Ich möchte dich als meine Persönliche Assistentin.“ „Ich soll Ihnen Kaffee kochen und Unterlagen kopieren?“ Kam es entrüstet von mir. „Sorry, aber dafür habe ich nicht studiert!“ Kane lachte leise. „Aber nicht doch. Jedoch habe ich so viel Arbeit auf dem Schreibtisch liegen und komme einfach nicht hinterher. Nach der Einarbeitung übernimmst du einige Projekte.“ Ich öffnete den Mund, wollte etwas sagen, schloss ihn dann jedoch wieder. Meine Mimik schien Bände zu sprechen. Überraschung, Ungläubigkeit, Zweifel. „Denk in ruhe darüber nach und lies dir den Vertrag durch.“ Kane deutete auf die Zettel, die er mir eben rüber geworfen hatte. „Gebe mir bitte bis Mittwoch Bescheid.“ Noch immer hatte ich kein mucks von mir gegeben.

Ich schluckte, hatte die Hoffnung das würde mir meine Stimmer zurückbringen. Ich sah wie sich auf Kanes Gesicht ein Lächeln schlich. „Nelly?“ „Hm?“ „Eine frage noch.“ Kane erhob sich und kam zu mir herum. Vor mir blieb er stehen, ging in die Hocke. Plötzlich war er mir so nah.

„Wieso hast du mit Luca geschlafen, obwohl ich der Übeltäter war.“ „Was? Nein das kann nicht dein Ernst sein!“ Brachte ich leise hervor. „Du bist Lessleys Vater! Das alles ist total… absurd. Wir müssen damit aufhören!“ „Du kannst ja wieder sprechen.“ Dieser elende Bastard! „Warum? Wir gehen nur unserem Verlangen nach.“ Ich zuckte zusammen als ich seine Hand auf meinem Knie spürte. Wie seine Finger langsam unter den blauen Stoff meines Plisseerockes fuhren. „Mag sein. Aber nur weil wir einander vielleicht anziehend finden heißt es nicht das wir jemals Sex haben werden! Dafür habe ich andere!“ Versuchte ich ihm klarzumachen. Seine Hand stoppte auf meinen Oberschenkel.

„Nur gucken, nicht Anfassen, Verstanden.“ Mit diesen Worten zog er seine Hand zurück und stand auf. „Mein Angebot steht dennoch.“ Er nahm sich sein Handy, klappte den Laptop zu und sah dann wieder zu mir. „Ich muss jetzt in die Firma. Bis heute Abend.“ Und weg war er.

Mein Blick über die Schulter werfend, hörte ich die Haustür ins Schloss fallen. „Was war das gerade?“

Lessley

Hallo ihr lieben. Ich hoffe ihr habt das Prinzip verstanden. ;)

Die Überschrift gibt die Information aus welcher Sicht die Geschichte gerade geschrieben wird.

LG eure animefan16
 

CHAPTER 4- Lessley
 

Ich saß nun seit einigen Stunden mit ein paar Freunden in der Uni und lernte. Seufzend ließ ich mich zurück auf die Wolldecke fallen, die wir auf dem Rasen ausgelegt hatten. „Ich kann nicht mehr!“ Die anderen stimmten mir zu. „Hey Less. Bei uns geht heute Abend eine Party. Komm doch vorbei.“ „Ich weiß nicht. Ich habe meiner Freundin versprochen heute Abend etwas mit ihr zu machen.“ Der schwarzhaarige junge Mann neben mir zuckte mit den Schultern. „Dann soll sie herkommen. Umso mehr Leute da sind umso mehr Spaß.“ Ich nahm mein Handy in die Hand und schrieb ihr eine Nachricht. Nelly Antwortete sofort. ~Party? Klar. Wann und wo? ~

Grinsend schickte ich ihr die Adresse. „Okay sie ist dabei.“ Ich freute mich, war die letzte Party doch schon ewig her. Die ganzen Prüfungen hatten mich doch sehr in beschlag genommen. „Geil. Hey Leute! Wollen wir vorher noch was essen gehen?“ Alle stimmten zu also begaben wir uns in einen netten kleinen Laden, nicht weit vom Campus entfernt. Ich war schon öfter hier, wusste ich doch das Nelly hier einen Nebenjob hatte. Doch heute hatte sie frei.
 

Die Neugier war groß. Ich wollte unbedingt wissen seit wann Nelly, meine beste Freundin, etwas mit Luca hatte. Und wieso sie mir nichts davon gesagt hatte. Es frustrierte mich das sie scheinbar geheimnisse hatte. „Hey Babe. Was grübelst du?“ Mein Freund sah mich wissend an. „Ich weiß nicht genau. Aber ich habe das Gefühl das Nelly mir etwas verheimlicht.“ Sagte ich und biss von meinem Baguette ab. „So? Was denn?“ „Sie hat scheinbar was mit einem Angestellten meines Dads.“ „Und?“ Nun sahen auch die anderen zu uns und hörten gespannt zu.

„Also ich weiß das er gestern Abend bei ihr war denn die zwei hatten lautstark Sex und haben uns wachgehalten. Er war sogar bis heute Morgen bei ihr. Mein Dad ist fast ausgerastet als er ihn in unserer Küche gesehen hat.“ „Die gute Nelly ist halt nicht wählerisch. Sei froh, dass sie nicht mit deinem Dad ins Bett geht.“ Fügte Serina hinzu und grinste. Ich verzog bei dem Gedanken das Gesicht. „Bäh nein! Außerdem ist das völlig ausgeschlossen. Nelly ist wie meine Schwester. Wir kennen uns von klein an. Mein Vater hat sie mit großgezogen. Der würde niemals…“ Doch ich lies den Satz offen. Ich wusste das meine Mutter und er eine offene Beziehung führten und das er auf jüngere Frauen stand. Aber auf Nelly? Abwegig schüttelte ich den Kopf.

Einige Stunden später hatten wir Mädels uns umgezogen und gestylt. Mein Handy klingelte und ich ging ran. „Nelly, hey. Bist du schon da?“

„Ja.“ Antwortete sie. „Ich warte vor dem Haus. Wo bist du grad?“ „Bin noch bei Serina. Aber wir kommen gleich.“ „Okay. Ich geh einfach schon mal rein.“ „Alles klar. Bis gleich.“ Somit beendeten wir das Gespräch.

Nach einer knappen halben Stunden hatten wir es endlich geschafft und waren da. Die Musik konnte man bis nach draußen hören und es waren ziemlich viele Leute da. Typische Studentenpartys halt. Wir bahnten uns einen Weg ins Haus, trafen viele bekannte Gesichter. Die Stimmung war ausgelassen und scheinbar hatten alle Spaß. „Ich such mal Nelly.“ Gab ich Serina zu verstehen. Sie nickte und ging zu den anderen. Nach kurzem suchen fand ich sie in der Küche. In der Hand einen Pappbecher, lachte sie. Sie unterhielt sich angeregt mit einem Kerl.

„Nelly, endlich habe ich dich gefunden.“ Sagte ich und umarmte sie. „Hey Maus.“ „Holla. Was hast du denn schon alles getrunken! Du hast ne ordentliche Fahne.“ Doch sie grinste mich nur an. „Willst du auch?“ Fragte sie und reichte mir den Becher. Ich nahm ihn ihr ab und trank daraus. //Die will sich abschießen! // Ging mir durch den Kopf als begriff das sie Whisky pur trank. „Sorry, aber ich entführe sie dir jetzt mal.“ Somit zog ich Nelly hinter mir her in eine etwas ruhigere Ecke. „Was ist los Less?“ „Das sollte ich dich fragen. Wieso hast du dich in 30 Minuten so abgeschossen!“
 

Doch sie rollte nur mit den Augen. „Ich hatte einfach nen scheiß Tag, okay!“ Gab sie zurück. „Liegt es an Luca?“ Wollte ich wissen, doch sie grinste nur. „Luca? Nein. Ich habe ich nur total über deinen Dad aufgeregt, weil er ihn vor die Tür gesetzt hat! Außerdem will er das ich sein persönlicher Diener bin!“ Ich verstand nicht was sie meinte. „Was?“ „Ich will nicht über deinen Dad reden Less. Lass uns Feiern!“ Und schon war sie an mir vorbei ins Getümmel gehuscht und tanzte. Kopfschüttelnd ging ich zu meinen Leuten zurück.

„Na? Was sagt sie?“ Wollte mein Freund wissen. „Sie ist total betrunken!“ „Oh. Also hat sie nichts sinnvolles gesagt?“ Mein Blick sagte alles und er küsste mich. „Das läuft ja nicht weg. Und jetzt lass uns Spaß haben.“ „Und Nelly?“ „Sie ist alt genug und kann auf sich selbst aufpassen. Sie kennt ihre Grenzen.“ Doch so ganz konnte ich nicht abschalten. Ich wusste selbst am besten, wie sie war, wenn sie getrunken hatte. Doch nach einer Weile konnte ich Nelly dann doch mal vergessen. Wir tanzten, spielten Trinkspiele, quatschten und lachten viel.

Die Menschen um uns herum wurden hemmungsloser, knutschten, fummelten oder hatten Sex an den unmöglichsten stellen. Kurz sah ich Nelly mit dem Typen von vorhin. Doch noch bevor ich was machen konnte wurde ich von meinem Freund fest umschlungen und gierig geküsst. Ich wusste genau was er wollte und wir verabschiedeten uns von unseren Freunden. Draußen empfing uns die kühle Nachtluft und da merkten wir beide erst wie betrunken wir selbst waren. „Ich will dich Babe.“ Raunte er mir ins Ohr und ich kicherte.

Er drückte mich gegen einen der breiten Baumstämme und küsste mich Leidenschaftlich. Unsere Zähne schlugen aufeinander und unsere Zungen trafen fest aufeinander. Wir schmeckten den jeweils anderen. Ich spürte seine Hände auf meinem Körper. Langsam schlängelten sie sich unter mein Kleid, schoben das stück Stoff hoch. Er fackelte nicht lange, öffnete seine Hose und holte seinen, schon steifen, Schwanz hervor, um ihn dann gierig in mir zu versenken. Oh wie ich dieses Studenten da sein liebte. Es interessierte einfach niemanden wer hier mit wem und wo Sex hatte. Es turnte die anderen meisten nur noch mehr an. Unsere Stimmen vermischten sich und ich nahm nur noch das Geräusch wahr welches sein Schwanz immer wieder beim Eindringen verursachte. Er hatte mich auf seine Hüfte gehoben und ich klammerte mich an ihn.
 

Wir verließen das Grundstück und gingen ein Stück die Straße runter. So geil mein Kerl auch sein mochte, hatte er die Umgebung immer gut im Blick.

„Ist das da vorn nicht Nelly?“ Ich folgte seinem Finger. „Tatsache. Was macht sie da, mitten auf der Straße.“ Doch plötzlich setzte mein Herz aus. Ich sah Scheinwerfer und Nelly noch immer auf der Straße. Schlagartig war ich wieder nüchtern. „Nelly!“ Schrie ich und rannte auf sie zu. Doch ich hörte nur noch das Quietschen der Reifen und sah ihr überraschten Gesichtsausdruck.

Kane

CHAPTER 5- Kane
 

Ich hatte den ganzen Samstag im der Firma verbracht. Und ein ende war noch nicht in Sicht. Der Stapel an Papier wurde zwar etwas weniger, aber es würde noch Tage dauern, um endlich alles abgearbeitet zu haben. „Wollen Sie nicht langsam mal Feierabend machen, Sir?“ Ich sah auf und entdeckte Luca neben der Tür. „Wie spät ist es denn?“ Luca sah auf seine Uhr. „Drei Uhr morgens.“

„Scheiße!“ Ich nahm die Brille ab und legte sie neben die Tastatur. Müde rieb ich mir die Augen. „Na gut. Es bringt ja nichts. Lass uns fahren.“ Ich schaltete alles ab und stand auf. Das Jackett über meinem Arm gelegt, löschte ich das Licht und schloss dann die Tür hinter uns ab. „Tut mir leid, dass du so lange warten musstest.“ Entschuldigte ich mich bei Luca. Sicher, ich war streng was den Privaten Umgang mit meinem Personal anging. Aber so unmenschlich war ich nun auch nicht. „Kein Problem, Sir.“ Wir fuhren mit dem Aufzug direkt in die Parkgarage. Dort war es noch stickiger als in meinem Büro. Luca öffnete den Wagen und wir stiegen ein.

Erst jetzt bemerkte ich die Müdigkeit und schloss für einen Moment die Augen. „Kannst du die Fenster ein wenig öffnen, Luca?“ Fragte ich ihn leise. Er Antwortete nicht, weshalb ich dachte er hätte mich nicht gehört. Doch dann nahm ich das leise Geräusch der herunterfahrenden Fenster wahr. Die angenehm kühle Luft tat gut. „Verdammt!“ Noch bevor ich fragen konnte was los sei, ging Luca auch schon auf die Bremse. Eine Vollbremsung wohlbemerkt. Die Reifen quietschten und ich nahm den Geruch des Gummis wahr.

Plötzlich war ich wieder wach, mein Herz wummerte in meiner Brust. Schräg kamen wir zum Stehen. Für einen Moment war es beängstigend ruhig. Dann hörte ich nur noch wie Luca die Fahrertür öffnete und fluchend ausstieg. Ich tat es ihm gleich, hörte die Stimme meiner Tochter. „Lessley?“ Ihre Augen fanden meine und ich sah pure Panik in ihnen, weshalb ich zu ihr ging. „Hey, was ist denn los?“ Fragte ich sie und nahm sie in den Arm. Lessley hob den Arm und deutete zum Wagen. „Nelly sie… sie stand auf der Straße und…“ „Sekunde. Was?“

Abermals brauchte ich einen Moment. Ich ließ meine Tochter los, drehte mich zum Wagen und sah auf die Straße davor. Luca Kniete noch am Boden und ich bekam kurz Panik. Doch ich hörte dieses dämliche, betrunkene kichern. //Diese dämliche Kuh!// Schoss es mir durch den Kopf. „Es ist alles in Ordnung.“ Gab Luca dann bekannt.

„Lessley!“ „Ja Dad?“ „Du wirst heute bei deinem Freund übernachten!“ Ich hörte, wie er sich freute und wie er sie mit sich zog. Als ich sicher war das die beiden weg waren, ging ich die letzten Schritte auf Luca und Nelly zu. Luca hatte sie derweil in eine Sitzende Position gebracht und begutachtete sie. „Luca!“ „Ja, Sir?“ „Kann sie Laufen?“ Ich war sauer. Und wie sauer! „Ich glaube schon. Vielleicht nicht unbedingt geradeaus, aber sie kann laufen.“

„Gut. Dann kannst du nach Hause fahren. Und ich werde mit Frau von und zu einen kleinen Spaziergang zum Ausnüchtern machen!“ Luca erhob sich, sah mich an. „Sind Sie sich sicher, dass sie ohne Begleitung sein wollen?“ „Ich habe doch Begleitung.“ Ich deutete auf Nelly die noch immer kichernd auf der Straße saß. Luca runzelte die Stirn. „Na wenn Sie meinen. Dann wünsche ich Ihnen noch einen entspannten Sonntag.“
 

Während Luca sich in den Wagen setzte, versuchte ich das betrunkene etwas von der Straße zu kratzen. „Steh auf!“ Herrschte ich sie an. Doch sie sah mich aus ihren glänzenden blauen Augen an und grinste. Verdammt noch mal! Dafür hatte ich nun wirklich keinen Nerv! Mein Geduldsfaden war zum Zerreißen gespannt.

„Oooh, ist der liebe Mr. Kane Shiragi genervt?“ Kicherte sie und sah mich noch immer so unschuldig an. „Ja allerdings! Und jetzt steh verflucht noch mal auf!“ Ich hielt ihr meine Hand hin. Nach kurzen zögern nahm Nelly diese dann an und ich zog sie auf ihre Füße. Leicht schwankend stand sie da.

„Lass uns von der Straße runter damit Luca weiterfahren kann.“ Mein Blick wanderte an ihrem Körper entlang. Bis auf ein paar Schürfwunden war äußerlich nichts zu sehen. Mit den Augen rollend ging sie ein paar Schritte. Doch wie Luca schon gesagt hatte nicht geradeaus, sondern sehr schwankend. „Ich fasse es nicht!“ Brummte ich, nahm sie etwas grob am Arm und zog sie mit mir. „Wie kann man sich nur so abschießen! Und was zur Hölle wolltest du überhaupt auf der Straße!“ Am Gehweg angekommen blieben wir wieder stehen. Luca grüßte noch kurz ehe er davonfuhr. Kurz bereute ich es diesen Vorschlag gemacht zu haben, aber nun war es nicht mehr zu ändern.

Und so weit war es ja zum Glück auch nicht bis nach Hause. Vielleicht 20 Minuten. Langsam gingen wir also den Weg entlang. Doch Nelly wurde immer schweigsamer. „Alles okay?“ Fragte ich deshalb. „Ja. Ich bin nur todmüde.“ Murmelte sie. Seufzend beschloss ich also sie auf den Arm zu nehmen und nach Hause zu tragen. „Du bist viel zu leicht, weißt du das eigentlich?“ Ich atmete ihren Duft ein, verdränge jedoch das Gefühl in mir welches sich gerade breitmachen wollte. Nelly hatte ihren Kopf gegen meine Brust gelehnt und die Augen geschlossen. Ihr Atem war ruhig und ich nahm an das sie schlafen würde. Zu Hause angekommen öffnete ich unter erschwerten Bedingungen die Haustür und ging ins Obergeschoss.

In meinem Schlafzimmer angekommen legte ich das schlafende etwas ins Bett und begann dann, sie von ihrer Kleidung zu trennen. Zuerst verschwanden die Schuhe. Dann öffnete ich den seitlichen Reißverschluss ihres blauen Rockes und zog ihn ihr von den Beinen. Auf ihrem Hüftknocken sah man eine blaue Stelle und ich vermutete mal das sie vom Sturz einen Bluterguss bekommen würde. Dann hob ich ihren Oberkörper etwas an und versuchte ihr das weiße Top über den Kopf zu ziehen. Das war jedoch nicht so einfach wie es in Filmen immer aussah.

Nach weiteren 10 Minuten war das jedoch auch erledigt gewesen. Die Unterwäsche ließ ich ihr. Sachte legte ich sie also wieder hin und deckte die junge Frau zu. Diese Murmelte etwas vor sich hin. Seufzend strich ich Nelly über die Wange und ging dann ins das angrenzende Bad, um mich selbst der Kleidung zu entledigen und etwas frisch zu machen. Anschließend legte ich mich auf die andere Seite des Bettes.
 

Ein Wimmern und wildes Gewühl neben mir ließ mich aus meinem sowieso schon viel zu leichten schlaf erwachen. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und erblickte Nelly neben mir. Ihr Gesicht schmerzverzehrt, schweißgebadet, stellte sie sich ihrem Albtraum.

Ich setzte mich auf und rüttelte sie leicht. „Nelly, hey wach auf.“ Sagte ich immer wieder. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und atmete laut ein. Ruckartig setzte sie sich auf. Bevor ich fragen konnte was los sei, hatte sie die Bettdecke auch schon beiseite geschmissen und rannte ins Bad. Kurz darauf hörte ich sie nur noch würgen. Stirnrunzelnd stand ich auf und ging zum Bad. In der Tür blieb ich stehen. Nelly kniete vor der Toilette, die Hände fest an der Toilettenschüssel geklammert. Ihr Atem ging schwer und sie zitterte am ganzen Körper. Seufzend holte ich eines von meinen Hemden aus dem Schrank und legte es ihr über die Schultern. „Geh weg!“ Kam es kratzig von ihr wieder.

„Auf keinen Fall!“ Konterte ich und setzte mich auf den kleinen Hocker. Nelly trocknete sich den Mund ab und betätigte die Spülung. „Das kommt davon, wenn man zu viel Alkohol trinkt!“ Drückte ich ihr rein und sah kurz darauf ihre blauen Augen, die zu mir sahen. „Ich habe nur zwei Becher Whiskey und ein Bier getrunken.“ Murmelte sie. „Ja klar. Deswegen warst du auch total benebelt und wärst uns fast vor das Auto gelaufen.“ Ihrem Ausdruck nach zu urteilen konnte sie sich nicht daran erinnern. In mir schrien die Alarmglocken. „Hast du dir deine Getränke selbst geholt?“ Nelly stand langsam auf. Doch verlor sie ihr Gleichgewicht. Ich erhob mich schnell und fing sie auf.

„Vorsicht.“ Ihre Finger waren fest in meinem Shirt verankert. Okay, hier stimmte etwas ganz und gar nicht! „Setz dich.“ Sanft drückte ich sie auf den Hocker und ging vor ihr in die Hocke. „Ich weiß das ich mir den Whiskey selbst eingeschenkt habe. Und das Bier…“ Sie überlegte. „Da war so ein Typ.“ Murmelte sie und in meinem Magen rebellierte es. „Hast du es getrunken?“ Wollte ich von ihr wissen und sie nickte. „Glaubst du da war was drin?“ Fragte sie mich und dieses Mal nickte ich. „Aber scheinbar hat er dich nicht angefasst. Sonst wärst du jetzt nicht hier.“

Doch ich hatte das Gefühl, das da noch etwas war. „Ist sonst alles Okay? Du siehst so blass aus.“ Sie senkte ihre blauen Augen. „Ist es wegen deinem Traum?“ Ich bemerkte, wie sich ihr Körper versteifte. Ich hatte einen wunden Punkt getroffen. „Erzähle es mir.“ Nelly schüttelte den Kopf.

„Ich habe schon zigmal darüber geredet! Und es hat nichts geändert! Gar nichts!“ So aufgewühlt kannte ich Nelly gar nicht. So verletzlich. Ihr Griff wurde fester und ihre Stimme zittriger. „Hey.“ Ich legte ihr eine Hand auf den Kopf, streichelte sie leicht. An ihren Wangen liefen stumm die Tränen und so langsam machte ich mir wirklich sorgen. „So eine Scheiße!“ Fluchte sie leise, ließ mein Shirt los und versuchte die verräterischen Tränen zu vernichten. Dann drückte sie mich etwas weg, stand auf und ging noch immer wackelig an mir vorbei.

Ich folgte ihr. Nelly ließ ihre Arme in die Ärmel meines Hemdes wandern und verließ das Schlafzimmer. „Wo willst du hin?“ Erkundigte ich mich, griff vor der Treppe nach ihrem Arm und brachte sich dazu stehen zu bleiben. „In die Küche. Ich habe Durst!“ „Ich hole dir was. Leg dich bitte wieder ins Bett. Und dann erzählst du mir mal was los ist, okay?“
 

Stumm sah sie mich an. In ihren Augen spiegelte sich Trauer und Angst und ich fragte mich was dieses Mädchen erlebt haben musste. Ich wusste das ihre Eltern in Vietnam Arbeiteten und sie als Jugendliche bei ihren Großeltern gelebt hatte. Ob es was damit zu tun hatte? „Okay.“

Kam es dann leise von Nelly und ich ließ sie los. Während sie zurück in mein Schlafzimmer ging, ging ich in die Küche und holte ihr neben einer Flasche Wasser auch einen Tee. Das stellte ich auf den Nachttisch auf ihrer Seite und ging dann zurück auf meine um mich ebenfalls wieder ins Bett zu setzten. Nachdem sie etwas getrunken hatte sah sie mich an. „Du willst die Wahrheit?“ Fragte sie mich und ich nickte.

„Dann solltest du wissen das niemand davon weiß. Abgesehen von meinen Großeltern natürlich.“ „Nicht einmal Lessley?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich will nicht das alle um mich herumschleichen und mich wie ein rohes Ei behandeln.“ Nun war meine Neugier geweckt. Was hatte sie all die Jahre wie einen Schatz gehütet? Wann hatte sie diese Wand um sich herumgezogen? Warum vertraute sie nur den wenigsten Menschen? Als sie anfing zu erzählen stockte mir der Atem. Meine Augen wurden größer und ich konnte nicht fassen was ich hörte.

Nelly

CHAPTER 6- Nelly
 

Ich hatte mich wieder ins Bett gesetzt und nachdem Kane mir Wasser und Tee gebracht hatte nahm ich einige Schlucke. Er setzte sich auf die andere Seite und sah zu mir. Er wollte die Wahrheit wissen. Einfach alles. Ich war innerlich aufgewühlt. Bilder machten sich in meinem Kopf breit und mir wurde wieder schlecht.

„Du weißt ja das meine Eltern Beruflich viel in Vietnam zu tun haben. Als ich Kind war blieb meine Mutter oft zu Hause und mein Vater war über Monate nicht da. Doch als ich 15 war meinten beide ich könne ja mal für einige Zeit bei meinen Großeltern bleiben damit sie beide arbeiten könnten.“

Während ich sprach sah ich Kane nicht an. Dafür spürte ich seine braunen Augen auf mir und das machte mich nervös. Gelegentlich nahm ich einen Schluck Wasser.

„Sie wollten eigentlich nach einem halben Jahr wieder zurückkommen, aber sie kamen nicht. Wir erhielten einen Anruf und erfuhren das sie bei einem Anschlag ums Leben gekommen sind. Es kam auch groß in den Nachrichten. Ich weiß nicht ob meine Großeltern es gesehen haben aber ich…“ Ich hob meinen Kopf und sah Kane an. „Ich habe es gesehen. Es wurde zufällig aufgenommen. Man hatte ihnen die Kehle aufgeschlitzt.“

Ich musste mich beherrschen, wurde das flaue Gefühl immer stärker. Nachdem ich endlich volljährig war bin ich selbst nach Vietnam und habe nachgeforscht. Es hätte ja sein können das man sich geirrt hatte. Aber sie hatten sich nicht geirrt. Für mich geriet meine heile Welt ins Schwanken. Ich zerbrach daran. Man zeigte mir das Grab meiner Eltern und die ganze Wut und Trauer, die sich angestaut hatte, platzte aus mir heraus. Meine Großeltern meinten ich solle eine Therapie machen was ich auch tat. Aber ob ich da war oder nicht! Es hat nichts gebracht! Diese Bilder… Sie haben sich eingebrannt! Und hin und wieder Träume ich davon! Danach war mir alles egal. Ich war viel feiern, trank Alkohol, bis ich nichts mehr fühlte.“
 

„Das war die Zeit, wo du kaum Kontakt zu Lessley hattest, oder?“ Fragte Kane mit belegter Stimme. Ich nickte nur. Als ich mein Leben so weit wieder im Griff hatte beschloss ich das es so nicht weitergehen konnte. Das meine Eltern das so nicht gewollt hätten! Also schrieb ich mich an diversen Unis ein und Studierte dann Innenarchitektur. Ich schloss alle Gefühle, alle Bilder weg und Konzentrierte mich nur darauf.“

„Bis dich dieser Traum wieder einholt.“ „Ja. Dann sehe ich sie, weinend, schreiend und dann blutüberströmt. Und dann sagt er so was wie, das ich selbst schuld sei. Dann wache ich auf und muss mich übergeben.“ Kane schüttelte fassungslos den Kopf. Ich fragte mich was er gerade dachte. „Tja. Das ist alles.“ Sagte ich und zog dabei die Bettdecke etwas höher. Immerhin saß ich noch immer nur in Unterwäsche und seinem Hemd da. Plötzlich regte sich Kane und zog mich an sich. //Oh nein! Bitte nicht! // Genau das wollte ich verhindern. Ich wollte kein Mitleid. Ich ertrug es nicht! Doch Kane sagte nichts. Er hielt mich einfach nur fest. Ich hörte sein wild schlagendes Herz.

„Kane?“ „Hm?“ Ich drückte mich etwas von ihm und sah zu ihm hoch. „Behandle mich jetzt bitte nicht anders.“ Seine braunen Augen ruhten auf mir. „Würde ich mich nie trauen. Was hältst du davon, wenn wir versuchen noch etwas zu schlafen?“ „Dein Ernst jetzt? Es ist fast halb acht!“ „Ich weiß. Aber es ist Sonntag, Lessley ist bei ihrem Freund und unsere Nacht war sehr, sehr kurz.“ Ich lachte. „Du meinst wohl eher lang.“ Jetzt musste auch Kane schmunzeln. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich bin froh, dass du dich nicht unterkriegen lässt Nelly. Das macht dich nur stärker.“ Ich konnte nicht leugnen das ich es genoss hier mit ihm im Bett zu liegen. Mein Oberkörper dicht an seinem, den Kopf auf seiner Brust gebettet. Seine Hand die sanft über meinen Rücken strich löste eine angenehme Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus. Wir blieben so liegen und schliefen Tatsache noch einmal ein.

Irgendwann wurde ich wieder wach, öffnete träge die Augen. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht wecken.“ Noch nicht ganz wach setzte ich mich auf. „Schon okay.“ „Lessley hat eben geschrieben das sie nach Hause kommt. Ich sollte vielleicht aufstehen und mich anziehen. Wenn sie uns so sieht dann gibt es sicher nur Ärger.“ Meinte Kane und ich nickte nur. Doch die Zeit, sich in Ruhe fertig zu machen, blieb ihm nicht. Denn wir hörten die Haustür und dann Lessleys Stimme. „Ich bin wieder da!“ „Scheiße!“ Kane sprang aus dem Bett und schnappte sich seine Sachen, schlüpfte hinein und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. Schnellen Schrittes verließ er das Schlafzimmer. Schmunzelnd sah ich ihm nach und blieb allein in dem viel zu großen Bett zurück. Ich konnte mir nicht aufraffen und ließ mich wieder fallen. Es war einfach zu gemütlich. Ich drückte mein Gesicht in Kanes Kissen und atmete tief seinen Duft ein. //Was mache ich hier eigentlich? Ich führe mich ja auf wie ein Verknallter Teeny! // Ging es mir durch den Kopf.

Da die Schlafzimmertür noch offenstand, konnte ich Kane und Lessley reden hören. „Wie geht es ihr?“ Fragte Lessley ihren Vater. „Ganz okay soweit. Sie kann sich nur nicht richtig an gestern Abend und die Nacht erinnern.“

Da viel mir ein das wir darüber gar nicht mehr geredet hatten. Ich überlegte fieberhaft, ob ich tatsächlich KO-tropfen bekommen hatte. Das weitere Gespräch zog an mir vorbei. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich sah zu dieser und sah Lessley am Türrahmen gelehnt stehen.

Es musste ein seltsames Bild sein mich in dem Zimmer und Bett ihres Vaters zu sehen. „Hey Mäuschen. Wie geht es dir?“ Fragte sie und setzte sich neben mich. Ihr Blick glitt an meinem Körper entlang. Mist! Hätte ich mir evtl. auch etwas anderes anziehen sollen? Oder wenigstens das Hemd zuknöpfen? Jetzt war es auch zu spät. „Warst du die ganze Zeit so gekleidet?“ Fragte sie nach. „Ähm. Ja. Aber dein Vater hat mich ja schon unendliche male im Bikini gesehen. Von daher.“ Fügte ich rasch hinzu und zuckte mit den Schultern.
 

„Und sonst geht es mir gut. Ich wollte gerade aufstehen und duschen gehen.“ „Okay. Und dann erzählst du mir endlich von Luca.“ Ach ja. Das hatte ich ja ganz vergessen. „Okay.“ Somit stand Lessley wieder auf und verließ das Zimmer. Ich krabbelte auch endlich aus den Federn und holte aus meinem Zimmer frische Kleidung. Im Bad, welches Lessley und ich uns teilten, stieg ich unter die dusche und genoss das warme Wasser auf meiner Haut. Ich versuchte mich an gestern Abend zu erinnern. Jedoch endete es immer an derselben Stelle was mich wütend gegen die Fliesen schlagen ließ. //Wieso zum Teufel kann ich mich nicht erinnern! // Frustriert stellte ich das Wasser nach knapp 20 Minuten ab. Völlig in Gedanken versunken nahm ich mir eines der Handtücher.

Ein Klopfen an der Tür brachte mich ins hier und jetzt zurück. „Ja.“ Im nächsten Moment wünschte ich mir, mich erst ins Handtuch gewickelt zu haben. Andererseits war es sonst nur Lessley die Klopfte und das Bad dann betrat. Sie kannte mich Nackt. Wir hatten oft zusammen geduscht. Also wieso sollte ich mich vor ihr verstecken. Doch dieses Mal war es anders. Ich stand wie versteinert da. Das Handtuch noch immer in meiner Hand, mein Blick fest auf ihn gerichtet. „Oh. Entschuldige. Ich wollte nur…“ Ich bemerkte das seine Augen über meinen Körper wanderten, bis er schließlich wieder an meinen blauen Augen ankam. Die Tür ging hinter ihm ins Schloss. In meiner Brust schlug mein Herz wie wild. Die Luft, die noch vom Duschen Dampfverhangen war, heizte sich noch mehr auf. „Ja? Was wolltest…du?“ Mir war klar, dass ich aufgehört hatte ihn zu siezen. Kane schluckte schwer, ging langsam auf mich zu.

Dicht vor mir blieb er stehen. „Ich wollte… nach dir sehen. Habe mir sorgen gemacht.“ Kane strich mir das nasse Haar aus dem Gesicht. Es war das erste Mal, das er mich komplett nackt sah. Ich spürte seine Hände auf meinen Wangen, am Hals und schließlich auf den Schultern. Zwischen meinen Beinen kribbelte es. //Reiß dich zusammen! // Sagte ich mir immer wieder in Gedanken, ließ Kane nicht aus den Augen. „Mir geht es gut. Wirklich. Aber du solltest gehen.“ Kam es leise von mir. „Ja. Sollte ich.“ Doch keiner von uns machte die Anstalt sich zu Bewegen. Ich war neugierig. Seine Hände kannte ich aber seine Lippen, sein Körper… Scheiße! Wieso nur wollte ich ihn. Es war nur eine frage der Zeit bis es dazu kommen würde und bis Lessley es erfahren würde. Selbst wenn ich mit anderen Typen was hatte, war es mit Kane doch ganz anders. Lag es daran das er älter und damit auch reifer war? Weil er nicht diese ständigen Flirtversuche startete? Oder einfach, weil wir uns schon ewig kannten. In meinem Kopf ratterte es. Schreckhaft zuckte ich zusammen als eine große, warme Hand an meinem Rücken entlangfuhr und mich dezent an sich drückte.

„Was…“ Doch Kane schüttelte den Kopf. „Hör auf nachzudenken.“ „Kann ich nicht.“ Kam es leise von mir. Kane hob meinen Kopf leicht an und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Das Kribbeln breitete sich aus und ich wusste nicht mehr was richtig und was falsch war. Ganz leicht spürte ich seine Lippen an meinen. Für einen kurzen Moment hörte ich auf zu Atmen und mein Herz setzte aus. Nach einigen Sekunden entfernte er sich wieder von mir und wir sahen einander an. Das Verlangen in mir war groß. Kanes Augen glänzten und in mir machte sich die Hoffnung breit, dass es ihm ähnlich ging.
 

Und scheinbar war es so. Denn plötzlich packte er mich im Nacken und küsste mich erneut. Dieses Mal allerdings richtig. Leidenschaftlich, fordernd. Ich ließ das Handtuch fallen und schlang meine Arme um seinen Nacken. Was um Himmels willen geschah hier gerade. Mein Körper schrie schon fast nach ihm, mein Kopf jedoch schaltete sich wieder ein. Ruckartig drückte ich mich von ihm weg.

Hektisch holte ich Luft, sah zu ihm und dann doch wieder weg. „Entschuldige ich…“ Bevor er noch etwas sagen konnte, hob ich das Handtuch auf und verließ fast fluchtartig das Bad. Auf dem Flur begegnete mir Lessley. Fragend sah sie mir nach. Dann warf sie einen Blick ins Bad und verstand. „Dad!“ Er drehte sich zu seiner Tochter um. „Lessley. Es tut mir leid. Ich dachte sie wäre in meinem Bad. Deshalb…“ Versuchte er sich zu Erklären.

„Und dann bist du einfach so hier rein? Ohne zu klopfen? Bist du denn des Wahnsinns?“ In meinem Zimmer lief ich nervös auf und ab. „Scheiße!“ Fluchte ich. Vor lauter Panik hatte ich meine Sachen im Bad gelassen also suchte ich mir neue aus dem Schrank. Dann fischte ich nach meinem Handy, welches irgendwo in meiner Handtasche liegen musste. Als ich es gefunden hatte, sah ich das Luca mir geschrieben hatte.

~Hey Nelly. Wie geht es dir?~ Ich entschied mich ihn anzurufen. Nach kurzem Klingeln ging er ran. „Hi.“ „Hey Luca. Sag mal, können wir uns treffen?“ Überfiel ich ihn direkt.

Er schwieg. „Verzeih. Ich weiß heute ist dein freier Tag und…“ „Ich hole dich ab. Kommst du in 10 Minuten raus?“ Ich atmete erleichtert ein. „Klar. Bis gleich.“ Wir beendeten das Gespräch und ich suchte mir schnell ein paar Sachen wie Jacke, Handtasche, dessen Inhalt ich durchsuchte. „Okay. Dann los.“ Leise öffnete ich die Tür und schlich ebenso leise die Treppe runter. Ich hörte Lessley im Wohnzimmer Telefonieren. Von Kane war keine Spur. Wahrscheinlich hatte er sich wieder in seinem Büro verkrochen. Schnurstracks steuerte ich auf die Tür zu. „Du willst weg?“ Ich erstarrte zur Salzsäule. In mir war ein absolutes Chacos. Diese prickelnde Spannung zwischen uns war so präsent aber die Angst das Lessley es rausfinden könnte, lähmte mich. Ich drehte den Kopf in Kanes Richtung.

„Ja. Frische Luft schnappen.“ Murmelte ich knapp, griff nach der Türklinke und zog kräftig an dieser. Genau im Richtigen Moment kam Luca vorgefahren. Doch hatte ich die Rechnung ohne Kane Shiragi gemacht. Ich hatte gerade einen Schritt vor die Tür gesetzt, da griff Kane an mein Handgelenk und zog mich zurück. „Du weißt genau wie ich dazu stehe!“ Brummte er mir entgegen. „Tss. Ich bin keine Angestellte und auch nicht deine Tochter! Also lass mich!“ Kanes Augen verengten sich und bevor ich begriff was geschah, spürte ich erneut eine Hand auf meinem Rücken und eine an meinem Kinn. Sein Gesicht näherte sich dem meinen und meine Knie wurden wieder weich.

„Du vergisst das du unter meinem Dach wohnst. Da ist es doch nicht zu viel verlangt das du dich an meine Regeln hälst, oder?“ Die Stimme drang direkt in mein Ohr. Erst als Luca nach mir rief löste ich mich aus seinem Griff und ging ohne einen Mucks.

Nelly

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Kane / Nelly

CHAPTER 8- Kane
 

Noch immer hörte ich mein Blut durch die Ohren Rauschen. //Was war das gerade? Sowas hatte ich ja noch nie. // Breit grinsend ging ich ins Wohnzimmer zurück. Dort lag sie. Obwohl ich gar nicht lange weg war, war sie eingeschlafen. Mit einem sichtlich zufriedenen Gesichtsausdruck lag sie da unter der Wolldecke. Kurz überlegte ich, Nelly einfach da liegen zu lassen. Doch wenn Lessley runterkommen und ihre Freundin hier so sehen würde, würden sicherlich wieder unnötige Fragen auftreten. Also hob ich die junge Frau samt Decke auf meinen Arm und ging mit ihr nach oben. Ohne groß zu überlegen ging ich in mein Schlafzimmer und legte Nelly ins Bett. Dann schloss ich die Zimmertür und legte mich ebenfalls ins Bett.

Um 7 klingelte der Wecker den ich murrend verstummen ließ.

„Verdammt. Meine Träume werden auch immer eindeutiger.“ Murmelte ich, streckte mich. Doch als mein Blick auf das schlafende Mädchen neben mir viel wurde mir klar, dass es kein Traum war. „Fuck!“ Ich hatte wirklich mit Nelly Sex gehabt. Richtig guten Sex. Für einen kurzen Moment beobachtete ich sie. Seelenruhig lag sie da und schlief. Kopfschüttelnd stand ich auf und ging duschen. Nach einer halben Stunde war ich fertig angezogen und verließ leise das Schlafzimmer. Im Wohnzimmer macht ich die Terassentür auf um gut zu Lüften. Nach einem Kaffee und der Tageszeitung suchte ich meine Unterlagen im Büro zusammen, um mich auf den Weg zu machen. Schnell schrieb ich dem Mädchen noch einen Zettel und verließ dann das Haus. Luca wartete schon mit dem Wagen auf mich. Schweigend ließ ich mich auf der Rückbank nieder.

„Guten Morgen, Sir.“ Grüßte er mich und ich brummte nur. „Ich hoffe sie hatten ein angenehmes Wochenende?“ „Luca bitte! Ich bin nicht in der Stimmung, um zu plaudern!“ „Verzeihen sie.“ Ab da herrschte stille. Am Firmengebäude stieg ich aus und Luca parkte den Wagen. Es waren schon ein paar Angestellte da und grüßten mich. Allerdings war ich nicht dafür bekannt zurückzugrüßen! Stumm steuerte ich den Glasfahrstuhl an und fuhr ins oberste Stockwerk wo sich mein Büro befand. Neben den zwei Besprechungsräumen waren noch drei weitere Büroräume, eine Küche und ein WC auf dieser Etage. Vor meinem Büro war ein kleines Vorzimmer, wo meine Sekretärin saß. „Guten Morgen, Sir.“ Grüßte sie mich als ich an ihr vorbei ging. „Morgen Saya.“ Mein Aktenkoffer stellte ich neben den Schreibtisch ab und ließ mich dann in meinen Stuhl nieder. Ich hörte wie Saya angelaufen kam. „Möchten Sie einen Kaffee?“ Fragte sie mich fröhlich wie immer. Genervt rieb ich mir die Nasenwurzel. „Nein, danke Saya!“ „Okay.“ Somit dackelte sie wieder ab.
 

Der Laptop fuhr hoch und ich begann zu Arbeiten. Als es an der Tür klopfte und Saya erneut den Raum betrat sah ich auf. „Entschuldigen Sie die Störung Mr. Shiragi. Aber hier steht eine junge Frau für Sie. Sie sagte sie heiß Miss Kaski und hätte einen Termin. Aber ich kann nichts darüber finden.“ Ich sah das sie Fieberhaft überlegte ob sie irgendetwas vergessen hätte, doch ich beruhigte sie. „Alles gut Saya. Davon kannst du nichts wissen. Schick sie bitte rein.“ „Okay.“ Nur wenige Sekunden später stand Nelly im Raum. „Möchten Sie etwas trinken?“ Kam es fürsorglich von Saya. „Danke, Nein.“ Lehnte Nelly höflich ab und Saya verließ mein Büro.

Unbeholfen stand sie da, sichtlich nervös. Und ich fragte mich, ob es wegen dem Umfeld ist, oder wegen dem was zwischen uns passiert war. „Bist du da festgewachsen?“ Fragte ich sie deshalb. „Sehr witzig Mr. Shiragi.“ Bekam ich von ihr und sie lief etwas in dem großen Raum herum. „Das ist also dein Allerheiligstes?“ Mein Blick war ihr gefolgt. Bei ihrem spitzen Kommentar musste ich schmunzeln. „So kann man es auch nennen, ja.“ Ich stand nun auch auf und ging zur Sitzecke, wo eine Flasche Wasser stand. „Möchtest du auch?“ Nellys blaue Augen sahen zu mir. „Nein.“ Also Schank ich nur ein Glas voll und trank einen Schluck. Nelly stand vor der Fensterfront und sah hinaus. //Offenbar muss sie sich beruhigen. // Ging es mir durch den Kopf. Ich stellte mich etwas hinter Nelly. „Ich hoffe es war in Ordnung das du die Nacht bei mir geschlafen hast.“ Nelly spannte sich an, straffte die Schultern. „Hast du mich deswegen herbringen lassen?“ Wollte sie wissen, sah noch immer stur nach draußen. „Nein. Du müsstest mir den Praktikumsvertrag unterschreiben. Und ich wollte mit dir das ein oder andere schon mal besprechen.“ Nelly drehte sich zu mir um.

Da ich mich noch kein Stück gerührt hatte, standen wir uns nun sehr nahe. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet das ich ihr so nahe stand und erschrak leicht. Die junge Frau machte einen Schritt rückwärts und stieß so gegen die kühle Glasscheibe. Nelly holte tief Luft, auf ihren Armen breitete sich eine Gänsehaut aus. Das Lachen konnte ich mir leider nicht verkneifen und fing mir einen boshaften Blick ein. „Na komm. Setzen wir uns und reden etwas.“ Somit ging ich erneut zur Sitzecke und nahm Platz. Nelly folgte mir einige Sekunden später und nahm auf einem der Sessel Platz. Doch, bevor wir anfangen konnten, klopfte es an der Tür und Saya betrat den Raum.

„Bitte entschuldigen Sie, Sir. Aber ihr 16 Uhr Termin wartet im Konferenzraum.“ Ich seufzte. „Ich bin ich fünf Minuten da.“ Saya nickte und verließ mein Büro wieder. „Okay pass auf.“ Ich nahm mir Stift und Block und notierte etwas darauf. „Das hier ist mein Passwort für den Laptop. Ich brauch sicher eine halbe Stunde oder etwas länger. Du kannst dir ja das neue Projekt mal ansehen. Vielleicht hast du ja schon ein paar Ideen.“ Ich schrieb ihr den Namen der Datei noch dazu. „Und ich werde Saya bitten dir den Vertrag zu geben. Dann kannst du den schon Unterschreiben.“ Somit stand ich auf und ging zur Tür. Kurz sah ich zu Nelly zurück. Sie saß noch immer auf dem Sessel. „Bis gleich.“ Sie nickte.

Nelly nahm Kanes Glas und trank das restliche Wasser aus. Dann ging sie zu seinem Schreibtisch. Es fühlte sich für Nelly ungewohnt an in einem solchen Stuhl, an einem viel zu großen Schreibtisch zu sitzen. Es war eines dieser Modelle die ich auch zu Hause hatte. Nur eine Nummer größer. Vorsichtig öffnete sie meinen Laptop, gab das Passwort ein.
 

Nelly
 

Nun saß ich also an Kanes Schreibtisch, mit seinem Laptop. Dieser entsperrte sich, nachdem ich das Passwort eingegeben hatte und zeigte mir einen Hintergrund, der mich schmunzeln ließ. Es war eines der Weihnachtsfotos wo wir drei drauf zu sehen waren. Dann suchte ich die Datei, die Kane mir ebenfalls aufgeschrieben hatte und öffnete sie. Sicher wusste ich das es sich hier um Luxuriöse Immobilien handelte. Aber dennoch verschlug es mir kurzzeitig die Sprache. Die Räume waren riesig. Und ich fragte mich was man wohl mit vier Badezimmer wollte. Drei Schlafzimmer okay. Aber vier Badezimmer? In meinem Kopf machten sich Bilder breit, wie man die Räume farblich gestalten und einrichten konnte. Also spielte ich ein wenig mit dem Programm, färbte Wände und Böden ein und fügte Möbel, Pflanzen, Teppiche und vieles andere hinzu. Ich war so vertieft darin, dass ich das kurze Klopfen gar nicht bemerkte. Erst als Saya empört einatmete, sah ich auf. „Was zum…!“ In ihrem Gesicht spiegelten sich einige Emotionen wider.

„Was tuen Sie da?“ Fragte sie empört. „Ähm… Arbeiten?“ Antwortete ich, doch scheinbar schien sie das nicht zu überzeugen. Ohne groß zu überlegen, rief sie die Wachmänner die nur wenige Sekunden später in den Raum traten. „Wow, Sekunde!“ Brachte ich hervor, hob die Hände leicht hoch und stand auf. „Kane, Mr. Shiragi, hat mir das Passwort und alles andere gegeben! Hier sehen Sie selbst!“ Versuchte ich, doch Saya war fest entschlossen. „Entfernt sie!“ Die Männer kamen auf mich zu. Einer links, einer rechts, packten sie mich an den Armen und führten mich ab. Ich hatte das Gefühl wie ein Schwerverbrecher behandelt zu werden und machte meinem ärger laut Platz.

„Verdammt noch mal! Ich habe nichts getan! Lasst mich los!“ Doch aller meckern brachte nichts. Die zwei hatten mich fest im Griff und ich war mir sicher, dass ich blaue flecke an den Armen bekommen würde. Dann vielen mir die Besprechungsräume ins Augen und ich sah nur eine Chance. „Kane!“ Rief ich mehrmals, schrie beinahe. „Verdammt noch mal Kane Shiragi! Beweg deinen Arsch und hilf mir endlich!“ Endlich schien mein Gebrüll bis zu ihm und seinem Geschäftspartner durchzudringen. Ich konnte im letzten Augenblick erkennen, wie beide die Köpfe in unsere Richtung drehten. Doch reagierte er zu spät, denn wir betraten gerade den Fahrstuhl. Dir Türen schlossen sich und für eine Millisekunde sah ich noch Kanes besorgtes Gesicht. „Nelly!“

Doch dann ging es auch schon abwärts. Frustriert starrte ich die Tür an. Wut stieg in mir auf.

Was zur Hölle sollte das! Was war hier gerade passiert! Der Fahrstuhl bewegte sich abwärts und es kam mir viel zu lang vor. Unten angekommen öffneten sich die Türen und ich wurde wieder unsanft hinausbefördert. Doch plötzlich kam Kane, völlig außer Atem, abgehetzt um die Ecke geschlittert. „Loslassen!“ Brachte er nur knapp hervor, holte dann erst mal tief Luft. Sein sonst so, perfekt nach hinten gekämmtes Haar, viel ihm Strähnig in die Stirn.

Zum Teufel noch mal!

War er etwa die ganzen Stufen hinunter gesprintet? Die Männer neben mir blieben zwar stehen, ließen mich jedoch nicht los. Kanes Blick festigte sich wieder. „Ich sagte ihr sollt sie loslassen!“ „Sir, diese Frau war an ihrem Laptop!“ Versuchte einer der Männer seinem Chef zu Erklären. Doch Kane lachte nur. „Ja klar war sie das! Ich hatte sie ja auch darum gebeten!“ Jetzt ließen die zwei mich ruckartig los. „Aua!“ Murmelte ich, rieb mir die Oberarme. Ich würde definitiv blaue flecken davontragen. „Ihr Volltrottel! Wie wäre es mal mit vorher fragen! Wer hat das überhaupt angeordnet!“ „Es war Saya, Sir.“ Kane seufzte. „Kann sie nicht einmal das machen, wofür ich sie bezahle?“ Brummte er, rieb sich genervt die Nase. „Okay. Ihr könnt wieder gehen!“ Die beiden Männer verabschiedeten sich und verschwanden. Ich hingegen warf ihnen noch einen grimmigen Blick hinterher.

Nachdem die beiden außer Sichtweite waren, trat der Firmenboss auf mich zu. „Alles okay?“ War das sein Ernst? Nein natürlich nicht! „Sehe ich etwa so aus?“ Knirschte ich, rieb mir noch immer die Oberarme. Vorsichtig legte er seine Hände auf meinen Schultern ab. „Lass uns wieder hoch. Zum einen habe ich noch meinen Termin und zum anderen eine Creme im Büro. Die ist gut für deine Arme.“ Somit legte er eine Hand in meinen Rücken und dirigierte mich zum Aufzug.
 


 


 

Sorry ich weiß, es ist nicht viel...

Aber ich sitze grad am Abschluss Kapitel meiner anderen Story und die nimmt etwas mehr Zeit in anspruch ....

Kane

Chapter 8- Kane
 

Im Obergeschoss angekommen, steuerte ich direkt den Tagungsraum an. Dort saß noch immer mein Termin. Ich öffnete die Tür, entschuldigte mich dafür das er warten musste und hielt Nelly die Tür auf. „Alles gut. Kein Problem. Wie ich sehe, konnten Sie das Problem lösen.“ Nelly betrat den Raum. „Mehr oder weniger.“ Dann sah ich wieder zu Nelly. „Setz dich hier hin. Ich hole dir eben die Salbe und bin dann wieder da.“

„Kane! Ich brauche deine dusselige Salbe nicht!“ Stur stand sie vor mir. Ich sah das amüsierte grinsen meines Geschäftspartners und wusste das er uns genaustens beobachtete. Ich seufzte, legte meine Hände auf ihren Schultern und dirigierte sie zum Stuhl. „Was…“ Nelly wusste nicht, wie ihr geschah als ich sie gegen den Stuhl drückte, ihre Kniekehlen nachgaben und sie auf das weiche Polster sackte.

Demonstrativ legte ich meine Hände auf den Armlehnen ab, beugte mich zu ihr runter. „Mein liebes Fräulein! Du solltest wissen, wo du dich befindest!“ Nellys Augen weiteten sich ein Stück. „Ja, ganz richtig! In meiner Firma! Das heißt, ich bin hier der Ober Boss! Und das wiederum heißt, du tust das was ich dir sage! Haben wir uns verstanden!“ Ich sah wie Nelly schluckte. Sie schien zu überlegen, ob sie Kontra geben, oder doch lieber klein beigeben sollte. Sie entschied sich für einen Mittelweg. Nelly fing sich wieder, verengte die Augen leicht und lehnte sich mir etwas entgegen.

„Hast du mich schon mal klein beigeben sehen? Noch bin ich keine Angestellte! Erst in zwei Tagen! Also las mich in Ruhe!“ Meine Lippen zuckten etwas. „Du machst mich wahnsinnig!“ Brachte ich noch leise hervor, ehe ich von ihr abließ. Doch ihr leises „Danke gleichfalls“, nahm ich noch wahr. „Ich bin sofort wieder zurück.“
 

Ich eilte in mein Büro, holte die Salbe und ging wieder zurück. Mit leicht mulmigem Gefühl hoffte ich darauf das sich Nelly benehmen würde. Als ich die Tür öffnete und eintrat lösten sich meine Sorgen in Luft auf. Nelly und Mr Yang unterhielten sich. Ich legte die Tube vor Nelly auf den Tisch, deutete ihr an sich damit einzucremen. „Dann können wir ja weiter machen.“ Ich setzte mich wieder auf meinem Platz und wir nahmen das Gespräch wieder auf. Ich bemerkte das Nelly unserem Gespräch folgte, sah, dass sie auf die Leinwand starrte, wo der Grundriss des Gebäudes zu sehen war und grübelte. Auch das sie etwas Skizzierte, sich Notizen machte.

„Was sagst du dazu Nelly?“ Die junge Frau zuckte zusammen. „Bitte?“ Erneut musste ich mir ein kleines Schmunzeln verkneifen. „Ich habe bemerkt das du unserem Gespräch folgst. Auch das du da etwas zeichnest. Also?“ Wir sahen zu ihr. „Ach, nicht doch. Das ist nichts.“ Versuchte sie sich rauszureden. Doch so leicht würde ich nicht lockerlassen. „Mich würde es auch sehr Interessieren was Ihre Gedanken sind.“ Kam es von Mr. Yang und Nelly seufzte leise. Einem Kunden einen Wunsch abzuschlagen war nicht ihr Ding. Das wusste ich. Also blieb ihr nichts anderes übrig als zu uns zu kommen. Zwischen Mr. Yang und mir blieb sie stehen.

„Es sind nur ein paar Kritzeleien. Nicht der rede Wert.“ Murmelte Nelly als sie das Papier auf den Tisch legte. Ich sah das überraschte Gesicht meines Geschäftspartners als er auf das Papier schaute. „Das hast du in der kurzen Zeit skizziert?“ Nelly nickte. „Du hast das gesamte Haus skizziert, beschrieben wie ich es mir vorstelle und deine eigenen Anmerkungen hinzugefügt?“ Abermals nickte sie.

„Ich sagte Ihnen ja das sie ein Naturtalent ist. Eigentlich ist sie heute nur hier um einen Praktikumsvertrag zu Unterschreiben um dann in zwei Wochen richtig bei uns einzusteigen. Aber wie Sie sehen, ist sie immer bei der Sache und macht sich Gedanken.“ Er sah sich alles genau an. Ich hingegen konnte nicht widerstehen und ließ meine Hand auf Nellys unteren Rücken ihren platz finden. Nelly verlagerte kurz ihr Gewicht, sah dann zu mir runter. Ich funkelte sie nur kurz an, ehe sich mein Blick und die Aufmerksamkeit wieder auf Mr. Yang legte.
 

„Und? Was sagen Sie?“ Meine Hand glitt über den knackigen runden Arsch, zu ihren Oberschenkeln, ehe sie an ihrer Haut, unter dem Rock wieder hochwanderten. Ich spürte, wie sie sich versteifte. „Ich bin grad etwas gefälscht. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich das hier mitnehme?“

„Nein. Bitte sehr, es gehört Ihnen.“ Kam es freundlich von Nelly wieder. „Danke sehr. Okay ich glaube wir sind dann durch hier.“ Er stand auf, gab Nelly und mir die Hand, bevor er den Raum verließ. Noch immer hatte ich meine rechte Hand unter ihrem Rock. Nachdem die Glastür ins Schloss gefallen war, Atmete Nelly laut aus. „Hör auf damit Kane!“ Doch ich grinste nur. „Wieso denn?“ Fragte ich sie, schob meine Hand noch ein Stück höher, stieß gegen die sensible Mitte. Sie zuckte zusammen, keuchte leise. „Hör auf jetzt! Wir sind hier in einem Glaskasten!“

Ihre blauen Augen sahen zu mir unter. „Wenn es nur das ist…“ Ich ließ von ihr ab, stand auf und ließ die Rollos runter. Ganz beiläufig schloss ich ab. Ich sah den ein oder anderen Blick meiner Angestellten, das Tuscheln. Ich sollte das wohl später klarstellen. Denn wenn Nelly in zwei Tagen hier Anfangen würde und das Gerücht umginge, das ich sie wegen Sex eingestellt hätte… ! Den Gedanken schob ich beiseite. Ich drehte mich zu ihr um, bemerkte ihren Blick auf mir, ihr lächeln. „Was?“ Wollte ich wissen, doch sie schüttelte den Kopf. „Wird das in Zukunft immer so laufen? Das wir es im Büro treiben?“ Fragte sie, senkte den Blick leicht. „Kommt ganz drauf an, wie wir uns beherrschen können.“ Ich machte eine Pause, ging auf Nelly zu und blieb dicht vor ihr stehen.

Sanft strich ich über ihre Wange, hinunter zum Kinn und hob ihren Kopf leicht an. „Kannst du dich jetzt beherrschen?“ Hauchte sie, sah mich leidenschaftlich an. „Sehe ich etwa so aus?“ Nelly lächelte und schmiegte ihren Körper an den meinen. Unsere Lippen trafen sich zu einen unglaublichen Kuss. Ich spürte ihre Hände auf meiner Brust, fragte mich, ob sie meinen Herzschlag wahrnahm. Ich schob sie etwas weiter zum Tisch, hob Nelly hoch und setzte sie auf der kühlen Platte ab. Noch immer küssten wir uns und ich versuchte langsam ihre Bluse zu öffnen.

„Kane…“ Hauchte sie gegen meine Lippen. „Ja?“ Kurz trennten wir uns. Ihr Blick traf mich wie ein schlag in die Fresse. „Scheiße!“ Auf Nellys Lippen breitete sich ein Lächeln aus. Sie streifte sich gerade ihre Slip von den Beinen. Geräuschlos viel er zu Boden. Gierig fasste sie nach meiner Krawatte und zog mich wieder an sich, nur um im nächsten Moment die Knöpfe meines Hemds zu öffnen und anschließend an meinem Gürtel zu zurren. Somit legte sie stück für stück mehr Haut von mir frei und befreite schließlich mein pochendes Glied.

Diesem schenkte sie ihre volle Aufmerksamkeit und brachte mich um den Verstand. Nach einer weile konnte ich nicht mehr. „Schluss jetzt!“ Ich packte ihre Hände, fixierte sie hinter ihrem Rücken mit einer Hand. „Hey, das ist unfair.“ Kam es leise von ihr wieder. Doch ich ignorierte es, machte mich stattdessen über ihren Hals her. Nelly legte ihren Kopf etwas weiter nach links, um mir mehr Platz zu geben.

Diesen nutzte ich auch aus, küsste, leckte und biss sie leicht. Immer wieder nahm ich ihre Stimme wahr, das leichte beben ihres Körpers. Meine freie Hand ließ ich zu ihrem Busen wandern, knetete diesen immer wieder. „Kane… bitte…“ Ein leises lachen huschte aus meinem Mund und ich ließ von ihr ab. „Okay.“ Kurz ließ ich das Mädel vor mir los, streifte mir ein Kondom über. Ruckartig zog ich sie an den Beinen weiter an die Tischkannte, schob ihr den Stoff entgegen und versenkte meinen Schwanz ohne Vorwarnung in ihre heiße, vor Begierde tropfende Pussy. Leise stöhnend ließ Nelly den Kopf in den Nacken fallen.
 

//Oh ja…// Ging es ihr durch den Kopf. Meine Hände legte ich um ihre Hüfte, entzog mich der enge und stieß schwungvoll wieder zu. Immer wieder entlockte ich Nelly so ein süßes Stöhnen. Immerhin achtete sie darauf nicht zu laut zu sein. „Schade eigentlich das ich es nicht direkt spüre, wie nass du bist.“ Flüsterte ich in ihr Ohr. Doch, bevor sie was sagen konnte, wurden wir unterbrochen denn es klopfte an der Scheibe.

Vor Schreck erstarrten wir beide. „Wer stört!“ Brummte ich schließlich, sah Nelly entschuldigend an und zog mich aus ihr zurück. „Bitte verzeihen Sie, Sir. Aber ich sollte sie Abholen für ihren nächsten Termin.“ Ich seufzte, warf gerade das Kondom in den Mülleimer und zog mich wieder an. Nelly hingegen rutschte wortlos vom Tisch, fischte ihr Höschen vom Boden, knöpfte ihre Bluse zu und trat zur Tür. „Einen Moment!“ Luca dachte er wäre gemeint, doch eigentlich meinte ich Nelly.

Ich hielt sie an der Schulter fest. „Vergiss es. Du hast Termine. Das hier….“ Sie machte eine kleine Geste in den Raum. „Das ist eh eine blöde Idee gewesen.“ „Nelly…“

„Liegt der Vertrag noch in deinem Büro?“ Sie sah mich an und ich nickte. „Gut. Dann geh du mit Luca und ich unterschreibe den Vertrag und geh dann nach Hause.“ Somit war das Gespräch für sie beendet. Nelly schloss die Tür auf und verließ den Raum zuerst. „Hi Luca.“ Dieser sah sie an, nickte ihr zu. Dann verließ ich den Raum. „Wir können in fünf Minuten los.“ „Okay. Ich warte einfach hier.“ Schnellen Schrittes folgte ich Nelly in mein Büro. Die Tür stand offen und die junge Frau hatte sich auf meinem Stuhl gesetzt. Das sah verdammt Sexy aus. Nelly nahm sich einen Kugelschreiber und unterschrieb den dort liegenden Praktikums wie auch Arbeitsvertrag.

„Es tut mir leid Nelly.“ Sie erschrak leicht, sah dann zu mir. „Musst du nicht los?“ Wollte sie wissen. „Ja schon. Aber…“ „Lass gut sein.“ Somit stand Nelly auf, ging an mir vorbei und zurück zu Luca. So standen wir nun zu dritt vor dem Aufzug und warteten. „Alles gut?“ Fragte Luca und Nelly lächelte ihn breit an. „Klar.“ Die Türen des Aufzuges öffneten sich und wir stiegen ein. Erst ich, dann Nelly und Luca. Es störte mich das die zwei sich so gut verstanden und er scheinbar immer wusste wie es ihr ging.

Nelly

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Kane

Chapter 11- Kane
 

Nervös lief ich den Fußweg auf und ab. Es passte mir überhaupt nicht das sich Nelly mit Luca die Zeit vertrieb. Das sie duschen gehen würde bedeutete nichts Gutes. Und dass es mir so gegen den Strich ging ebenso wenig. Das Verlangen in mir wuchs immer mehr. Doch wieso? Wieso löste Nelly, die wie meine eigene Tochter war, solche Gefühle in mir aus. Frustriert seufzte ich. Von weitem sah ich den schwarzen Firmenwagen und musste mich selbst ermahnen ruhig zu bleiben. Luca hielt neben mir, stieg aus. Er wagte es nicht einmal mich anzusehen, wusste er doch das ich sauer war. Er öffnete mir die Tür. „Wo ist sie?“ Wollte ich wissen als ich Nelly nicht auf der Rückbank sah. „Sie sitzt vorne.“

Gab er mir zu verstehen. Wortlos stieg ich dann also ein. Die Scheibe, die mich von den beiden trennte, ließ ich ein stück herunter. Es interessierte mich einfach was die beiden zu besprechen hatten. Luca hatte sich wieder auf den Fahrersitz begeben und fuhr los. „Eines ist dir doch klar Luca. Er darf niemals etwas davon erfahren!“ Ich wurde hellhörig. „Eher würde ich meinen Job wechseln als ihm das zu erzählen! Allerdings muss ich noch mal mit Marlon reden. Nicht das dieser Idiot plaudert! Es wäre ein Skandal, wenn herauskommen würde das seine Ziehtochter ein solch perverses Miststück ist und es mit zwei Typen gleichzeitig treibt!“

„Luca! Bist du irre?“ Doch Luca grinste nur zufrieden. Mir hingegen wurde schlecht. Das hatte ich so gar nicht von Nelly erwartet. Sicher. Sie war schon immer etwas anders als meine Tochter. Aber dass sie solche Fantasien hegte und sie auslebte… Darauf musste ich erst mal klarkommen. Es beruhigte mich jedoch etwas das Luca bei ihr war. So sehr ich auch dagegen war das die beiden eine Sexuelle Bindung hatten, wusste ich doch, dass er gut auf sie aufpassen würde. Er würde alle Kerle durchleuchten. Das wusste er und es war teil seines Jobs mich und meine Mädchen zu schützen. Da konnte man sich zu 100 Prozent drauf verlassen. Wir hielten erst wieder vor meinem Haus. „Bleib sitzen Luca.“ Gab ich bekannt und der junge Mann nickte verstehend. „Ich wünsche noch einen schönen Tag, Sir.“ Ich stieg aus, öffnete dann Nelly die Tür. Kurz zögerte sie als ich ihr die Hand hinhielt. Doch dann nahm sie diese doch an und ich zog das braunhaarige Mädchen aus dem Wagen. „Bis bald Luca.“ Dann war die Tür auch schon zu.

„Du wolltest doch nach Hause!“ Fragte ich beiläufig als wir gemeinsam zum Hauseingang gingen. Schon vom weiten war laute Musik zu hören und gab uns zu verstehen das Lessley zu Hause war. „Mir war nicht klar, dass ich dich neuerdings darüber informieren muss, wo ich mich aufhalte.“ Nelly schloss die Haustür auf, legte ihre Handtasche ab und zog die Schuhe aus. „Das habe ich doch auch gar nicht gesagt!“ Weiter kamen wir nicht denn schon stand Lessley in der Tür. „Meine Güte! Streitet ihr schon wieder?“ Nelly und meine Wenigkeit sahen zu der 23-jährigen. „Sag das nicht mir, sondern deinem Vater!“ Nelly wollte sich an ihrer Freundin vorbeischieben. Doch Lessley stellte sich ihr in den Weg. „Wo willst du hin?“ Nelly runzelte die Stirn. „In die Küche?“ Ich bemerkte Lessleys Blick und brauchte einige Sekunden. „Das geht nicht!“ Kam es dann von Lessley. „Du hast es vergessen, oder?“ Nelly sah nun zu mir. Doch der Blick sagte alles. „Du hast es wirklich vergessen!“ Wir mussten lachen. „Jaja sehr witzig!“ „Okay du hast Küchen und Wohnzimmerverbot. Bis Morgen!“ „Toll… darf ich wenigstens noch was zu Trinken haben?“ Mit verschränkten Armen stand sie da. „Ich hol dir was.“ Somit machte ich mich in die Küche. Diese glich einem Schlachtfeld, weshalb ich mir ein leises Seufzen nicht verkneifen konnte.

„Und wir zwei hübschen gehen morgen Mittag schoppen.“ Lessley wackelte mit den Augenbrauen. Ihre Freundin wollte gerade etwas sagen, da grätschte ich dazwischen. „Sorry Töchterchen. Aber das musst du verschieben.“ Ich gab Nelly die Wasserflasche. „Was? Warum denn?“ „Weil ich morgen schon etwas mit ihr vorhabe!“ „Jetzt reicht es!“ Meine Tochter und ich sahen erschrocken zu unserem Gast. „Was auch immer hier gerade von statten geht! Es nervt! Außerdem bin ich morgen bis 15 Uhr bei Jess Arbeiten! Also habe ich weder für das eine noch für das andere Zeit!“ Somit machte sie auf dem Absatz kehrt und ging die Treppe hoch, in ihr Zimmer. „Wow. Schlechte Laune?“ Lessley sah zu mir, doch ich zuckte nur mit den Schultern. „Na los. Lass uns dein Chacos aufräumen!“
 

Am nächsten morgen weckte mich Lessley bereits um 6 Uhr. Ich hatte ihr versprochen den Kuchen mit ihr zu dekorieren und Nelly ein großartiges Frühstück zu zaubern. Also begaben wir uns in die Küche. Gegen 8 Uhr hatte Lessley die Torte nach ihren Wünschen dekoriert. Ich hatte mich derweil um das Frühstück gekümmert. So konnten wir gemeinsam nach oben und betraten leise das Zimmer, der nun 26-jährigen. Diese lag noch immer, schlafend, im Bett. Die Bettdecke hatte sie zwischen ihren Beinen, während sie eine ecke fest im Arm hielt. Mein Blick wanderte von ihren langen Beinen zu ihrem Po. Da Nelly nur in ihrer Unterwäsche schlief, hatte ich freien Blick. Lessley versuchte ihre Freundin zu wecken. Allerdings war bekannt das Nelly nichts so einfach aus ihrem Schlaf holen konnte.

„Man ey! Ich hole jetzt kaltes Wasser!“ Brummte Lessley, stellte die kleine Torte ab und verließ das Zimmer. Ich tat es meiner Tochter gleich und stellte das Tablett auf den Schreibtisch ab. Neben dem Bett blieb ich dann wieder stehen, beugte mich zu Nelly runter. „Aufwachen du Schlafmütze.“ Flüsterte ich ihr ins Ohr. Doch wie erwartet reagierte sie nicht. Da meine Tochter noch nicht wieder da war, ließ ich es mir nicht nehmen, nahm Nellys Ohrläppchen zwischen die Lippen und spielte etwas damit. Anschließend wanderte meine Zunge an ihrem Hals entlang. Nelly räkelte sich etwas, öffnete leicht die Augen. Als sie mich erkannte wurden ihre Augen schlagartig größer. „Guten Morgen.“ Grinste ich ihr entgegen, gab ihr zur Krönung noch einen kleinen Kuss auf den Mund. Nelly versuchte etwas von mir weg zu rutschen. „Was zum…“ Um es ihr einfacher zu machen, entfernte ich mich wieder und lehnte mich an den Schreibtisch. Gerade in dem Moment kam auch Lessley wieder ins Zimmer. Bewaffnet mit einem Eimer kaltes Wasser. „Den brauchst du nicht mehr. Sie ist wach!“ Gab ich bekannt und konnte ihre leichte Enttäuschung sehen. „Was soll der ganze Mist!“

Kam es noch leicht kratzig von Nelly wieder, die damit unsere Aufmerksamkeit wieder auf sich zog. Lessley schmunzelte breit, griff sich die kleine Torte. „Happy Birthday beste Freundin.“ Nelly blinzelte irritiert. „Jetzt schau nicht so! Heute ist der 12.06. Also dein Geburtstag!“ „Fuck… Ich habe es voll vergessen!“ Stellte die junge Frau fest. „Fällt kaum auf.“ Witzelte ich und erntete einen Blick seitens Nelly. „Danke euch beiden.“ Wir nickten. „Fuck! Ich muss zur UNI!“ Kam es plötzlich von Lessley. Sie stellte die kleine Torte auf dem Nachttisch ab. „Lass mir ein Stück übrig.“ Zwinkerte meine Tochter Nelly zu. Mir gab sie noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie das Zimmer verließ. „Bis später!“ Und weg war sie. Nelly sah von der Torte zu mir. „Ist das da auch für mich?“

Wollte sie wissen und ich sah in die Richtung, in die sie zeigte. „Klar.“ Ich nahm das Tablett und brachte es ihr ans Bett. „Komplettes Verwöhnprogramm für das Geburtstagskind.“ Nelly griff sich direkt die Tasse mit Kaffee. „Hör mal Kane.“ Fing sie an. „Was ist?“ „Ich glaube wir sollten in Zukunft die Finger voneinander lassen.“ Gab sie leise zu verstehen, nippte wieder an der Tasse. „Wieso?“ Wollte ich von ihr wissen, doch zuckte sie nur mit den Schultern. „Naja ich werde morgen in deiner Firma Arbeiten, wir werden viel Zeit zusammen verbringen und ich möchte nicht das ständig diese Spannung zwischen uns ist. Außerdem wird es schwierig, Less auf Dauer was vorzuspielen.“ Nelly stellte die Tasse wieder ab, schlug die Bettdecke zur Seite und stand auf. In mir machte sie ein seltsames Gefühl breit. Und bevor ich wusste, was ich tat, hatte ich bereits ihren Arm gepackt und sie grob an den Schrank gedrückt. Beide Arme über ihren Kopf, hatte ich sie festgepinnt. Erschrocken sah sie mich mit ihren blauen Augen an. „Was soll das! Lass mich los!“
 

„Willst du mich eigentlich verarschen!“ Brummte ich und Nelly sah mich fragend an. „Glaubst du das allen Ernstes was du da sagst? Oder willst du einfach nur die zeit mit Luca genießen? Läuft da was zwischen euch?“ Ihre Augen wurden größer. „Was?“ „Ich habe euch gestern gehört. Du und zwei Kerle gleichzeitig! Ist das dein Ernst?“

Nelly brauchte einen Moment. „Du hast uns belauscht?“ „Ihr solltet so Private Dinge einfach nicht besprechen, wenn ich dabei bin!“ Wir funkelten uns gegenseitig an. „Ich fasse es nicht das du uns belauscht hast!“ Kurz schwiegen wir, ehe Nelly seufzte, den Blick senkte.

„Aber davon ab, mein Sexleben geht dich nichts an!“ Ich musste schlucken. Sie hatte ja recht. Dennoch konnte ich es nicht ertragen zu wissen das sie sich Luca hingab. Und dann auch noch einem völlig Fremden! Ruckartig stieß sie sich vom Schrank weg, nutzte meine Abwesenheit aus und riss ihre Hände aus der meinen.

„Darf ich jetzt ins Bad und dann zur Arbeit?“ Als ob sie meine Bestätigung bräuchte, nickte ich und sie verließ ihr Zimmer mit den Klamotten über ihren Arm. Allein im Zimmer, holte ich tief Luft, sah in den Spiegel, der mir gegenüberstand. //Was tue ich hier überhaupt! Sie ist alt genug und nicht meine Tochter! //

Kopfschüttelnd verbannte ich diese Gedanken, nahm das Tablett und verließ Nellys Zimmer wieder. In der Küche versuchte ich Lessleys Chaos zu beseitigen. „Ich bin dann mal weg!“ Hörte ich Nelly vom Flur aus und dann nur noch die Haustür. „Fuck!“ Meine Gedanken fuhren Karussell. Und mein bestes Stück zeigte mir ganz eindeutig was es von der Sache hielt! Er wollte diese Frau. Warum nur… Warum sie? Warum jetzt? Warum nur!

//Ist es, weil sie sich mir langsam öffnet? Weil sie mir von ihrer Vergangenheit erzählt hat? Weil ich endlich mal mitbekomme, wie sie so ist? Vor lauter Arbeit habe ich sie ja kaum gesehen, seit sie hier wohnt! // Frustriert hielt ich meinen Kopf unter den Wasserhahn und das kalte Wasser kühlte meine Gedanken etwas ab.

Nelly

Chapter 12- Nelly
 

Es war 12 Uhr als ich bei Jess im Laden ankam. Dort war bereits gut was los. „Hallo Nelly.“ Grüßte mich meine Chefin und ich lächelte ihr entgegen. In der Damenumkleide stopfte ich sauer meine Sachen in den Spind. Schnell zog ich mir den schwarzen Rock an, der kurz über den Knien endete.

Dann folgte die weiße Bluse mit dem doch recht weiten Ausschnitt. Die weiße Spitzenschürze fand ihren Platz und die schwarzen Schuhe ebenfalls. Meine kurzen Haare hatte ich zu einem kleinen Zopf zurückgebunden.

„Und los geht’s.“ Somit machte ich mich an die Arbeit. Doch irgendwie war ich nicht richtig bei der Sache. Vertauschte Bestellungen, gab sie falsch in die Kasse ein oder vergaß sie komplett. „Mensch Nelly was ist denn heute los?“ Wollte Jess wissen und ich konnte mir ein seufzen nicht verkneifen.

„Ach Jess… Da ist ein Riesenproblem… Ich habe mich auf einen älteren Mann eingelassen.“ Jess Augen weiteten sich. „Und nun?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ist es sehr seltsam zwischen uns.“ „Also seht ihr euch noch?“ Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. „Es ist der Vater meiner besten Freundin, bei der ich derzeit wohne.“ Jess öffnete sprachlos den Mund. „Jap.“ Meinte ich nur, polierte weiter Gläser.

Jess brauchte eine ganze Weile, bis sie Worte für diese missliche Lage fand. Und ich konnte es verstehen. Wir konnten dann jedoch nicht weiter darüber sprechen, da genau in dem Moment Lessley mit ihren Freunden um die Ecke kam.

Als es dann endlich 15 Uhr war und Jess mich nach Hause schickte, war ich heilfroh. Ich wollte nur noch nach Hause und mich in meinem Zimmer verkriechen.

Doch hörte ich schon vor dem Haus was sich im Garten abspielte. Bevor ich mich wieder aus dem Staub hätte machen können, hatte mich meine beste Freundin auch schon gesehen. „Nelly!“ Innerlich fluchte ich, hatte doch keine Lust auf Party und viele Menschen. Zumindest nicht hier! „Less!“ Entgegnete ich und drehte mich zu ihr um. Sie sah mich freudestrahlend an. Ihr Blick wanderte kurz über meinen Körper. „Was?“ Fragte ich sie, doch schüttelte Less nur mit dem Kopf.
 

„Alles gut. Komm mit.“ Sie nahm mich an die Hand und zog mich ums Haus um zu, bis wir im Garten waren. Dort hatten sich schon einige Leute versammelte. Alte Mitstudenten, Freunde, ihre Familie und viele mehr. „Überraschung süße. Und nochmal Happy Birthday.“ Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Leute! Sie ist da!“ Brüllte Lessley plötzlich und alle drehten sich zu uns um. //Und los geht’s! // Diesen Satz hatte ich heute Mittag schon mal gesagt.

Die Menschen kamen auf mich zu, umarmten mich, Gratulierten mir und drückten mir Geschenke in die Hand. Nach gefühlten Stunden waren alle durch. „Less! Ich geh kurz rein.“ Ich war mich nicht sicher ob sie es gehört hatte, doch war es mir grad auch egal. Also drehte ich mich um und rasselte direkt mit jemanden zusammen. Zu allem Überfluss hatte diese Person eine Schüssel in der Hand, dessen Inhalt sich über mich ergoss.

Das Mädchen vor mir japste nach Luft. „Oh nein. Es tut mir leid Nelly.“ Hörte ich sie sagen. Ein Blick an mir hinunter zeigte, dass es sich um Wackelpudding handelte. „Schon gut. Du hast ihn doch sicherlich eh für mich mitgebracht, oder?“ Fragte ich das mir fremde Mädchen. Sie nickte. Ich konnte nicht widerstehen und leckte mir die klebrige Masse vom Arm. „Schmeckt gut. Aber ich sollte vielleicht trotzdem kurz rein und mich abwaschen.“

„Tut mir echt leid.“ Kopfschüttelnd wank ich ab. „Vergiss es. Ist es ein scheiß Tag. Da fällt das gar nicht mehr auf.“ Ich ging an ihr vorbei. „Happy Birthday.“ Rief sie mir noch nach. „So ein rotz!“ Murrte ich als ich im Haus war und die Treppe hinauf ging. Schwungvoll wollte ich die Badezimmertür öffnen doch blieb diese zu. „Was…!“ Ich hörte von innen leises Stöhnen. Meine Laune verschlechterte sich weiter. Laut klopfte ich an. „Hey! Haltet euer Schäferstündchen gefälligst woanders!“ Fauchte ich, doch vergebens.

„Super…!“ Mein Blick wanderte den Flur entlang zum Zimmer von Kane. Dort prangte ein riesiges Schild und ich musste schmunzeln. Niemand würde es wagen das Zimmer von Kane Shiragi zu betreten. Außer mir! Zielsicher ging ich also auf die Tür zu, drückte die Türklinke runter und betrat sein Zimmer. Hinter mir schloss ich die Tür dann wieder. Erleichtert lehnte ich mich gegen diese, schloss kurz die Augen. Dann ging ich in das angrenzende Badezimmer. Mein klebrig, grünes Kleid fand seinen Weg auf den Fußboden.
 

Die Unterwäsche folgte. Haarklammern und Zopfgummi legte ich auf einen der Schränke, ehe ich unter die geräumige Dusche trat und das warme Wasser über meinen Körper lief. Nur mühsam ließ sich der Wackelpudding aus den Haaren entfernen. So kam es das ich gut eine halbe Stunde unter der Dusche stand. Dabei bemerkte ich nicht, dass sich jemand ins Zimmer geschlichen hatte. „Darf man erfahren was du hier zu suchen hast?“ Ich zuckte zusammen. Diese starke, dunkle Männerstimme die unweigerlich bis ins Mark wanderte, bescherte mir trotz warmen Wasser eine Gänsehaut.

//Fuck!// Ging es mir nur durch den Kopf und versuchte ruhig zu bleiben. Mein Blick wanderte über die rechte Schulter und fand Kanes amüsierten Blick.

„Ich Dusche. Das sieht man doch, oder?“ Kane schmunzelte. „Warum in meinem Bad?“ Ich stellte das Wasser ab, nahm mir das Handtuch was auf der Linken Seite lag und wickelte es mir um. „Weil in unserem Bad grad hemmungslos gevögelt wird!“ Erklärte ich, versucht cool zu Antworten. Doch meine Stimme erzitterte als ich seinen Blick sah. Kane schien heute irgendwie einen Kurzschluss zu haben denn wie schon heute Morgen, hatten seine Augen einen gewissen Glanz. Er kam auf mich zu, in voller Montur. „Kane dein Anzug…“

Doch dann stand er auch schon vor mir, stellte das Wasser wieder an, zog mich an sich und küsste mich. Sein weißes Hemd wurde nass, zeigte seinen Muskulösen Oberkörper, die Hose klebte nun an seinen Beinen und seine Haare vielen schwer ins Gesicht. Okay, wow. Was passierte hier gerade? Hatte ich nicht heute Morgen noch was von Abstand gefaselt? Meine Finger wanderten automatisch auf seine Brust, unsere Zungen verschmolzen miteinander. Kanes Hände hingegen wanderten meinen Rücken hinauf, lösten den knoten des Handtuchs und ließ es gen Boden rutschen. So stand ich ein weiteres Mal nackt vor ihm. Verdammter Mist! Außer Atem drückte ich mich von ihm weg.

„Nicht…“ Murmelte ich, doch er drückte mich an die kalten Fliesen, lies mich keuchen und legte seine Lippen an meinem Hals. „Kane… bitte…“ Versuchte ich es ein weiteres mal. In meinem Bauch kribbelte es wie verrückt. Kane löste seine Lippen von meinem Hals, sah mich nun wieder direkt an. „Und du willst dich von mir fernhalten? Das wird nicht funktionieren.“ Murmelte er, strich mir durch das nasse Haar. Scheiße ja, er hatte recht! Ich holte tief Luft, um wieder runterzukommen. „Was soll das Kane?“ Ein weiteres Mal versuchte ich ihn von mir zu drücken, nutzte die Lücke und huschte an ihm vorbei. Fast fluchtartig verließ ich das Bad, betrat Kanes Schlafzimmer.

Dort öffnete ich seinen Kleiderschrank, nahm mir einen seine Pullis, die sich in diesem befanden. So nass wie ich war zog ich mir das Teil über. Ich hörte wie Kane sich seiner nassen Hose entledigte und schluckte trocken. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde das mich das kalt lässt. Das ich ihn nicht will. Schnell schüttelte ich diese Gedanken ab, ging zur Tür. Meine Hand schloss sich um die Türklinke. Doch kam ich nicht weit. Kane stand urplötzlich hinter mir, hatte eine Hand auf die meine an der Klinke gelegt, die andere gegen die Tür gestemmt.
 

„Wo willst du hin?“ Sein Mund dicht an meinem Ohr, bescherten mir seine Worte eine Gänsehaut. „Less wartet auf mich. Ich sollte mir etwas anziehen und zurück zu den anderen.“ Wisperte ich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. „Und wenn ich dich nicht lasse?“ Was bitte sollte ich darauf Antworten. Abermals spürte ich seine Lippen auf meiner Haut. „Nelly?“ Ich zuckte zusammen als ich Lessleys Stimme auf dem Flur hörte.

„Verdammt wo steckst du denn?“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Kane lachte leise. Er drehte mich zu sich um, vereinte unsere Lippen. Seine Finger wanderten unter seinen Pulli, fanden ihren weg zwischen meine Beine. Ich zuckte zusammen, stöhnte in den Kuss. Kane raubte mir den verstand, dennoch waren alle meine Sinne auf Lessley gerichtet. Ihre Schritte kamen immer näher. Ein fataler Fehler wie ich feststellte. Denn Kane hievte mich hoch, setzte mich auf Dem Bett wieder ab. „Was…“ Er sah mich intensiv an. Seufzend gab ich nach. Meine Hand strich sanft über seine Wange. „Nimm mich endlich.“ Flüsterte ich und Kane ließ es sich nicht zweimal sagen.

Eine halbe stunde später stand ich bereits wieder unten im Garten. Umringt von vielen Menschen kam ich langsam wieder runter. Lessley hatte mich bereits gefunden und mich zurück zur Party gezogen. Ich war gerade mehr als dankbar für diese Abwechslung, spielten meine Gefühle doch gerade total verrückt. „Wo warst du denn die ganze Zeit?“ Fragte mich meine beste Freundin. „Ich wurde leider mit dem Nachtisch überschüttet.“ Mein Blick wanderte zu einer alten Bekannten die mich erneut entschuldigend ansah. „Also war ich gezwungen duschen zu gehen.“ //Und ganz nebenbei habe ich mit deinem Vater geschlafen! // Ging es mir durch den Kopf. Da wir Kane jedoch nicht mehr zu Gesicht bekamen, gingen wir davon aus das er sich in sein Arbeitszimmer verzogen hatte.

So konnte ich mich wunderbar entspannen und den Abend genießen. Es floss einiges an Alkohol, der DJ sorgte für gute Musik und die Leute waren einfach mega gut drauf. Lessley und ich tanzten, bis wir nicht mehr konnten. Als ich auf die Uhr sah, staunte ich das es bereits drei Uhr morgens war. Die meisten waren bereits gegangen. Völlig kaputt setzte ich mich auf eine der Liegen am Pool.

Mein Kopf brummte, der Blick verschwamm.

„Heilige… Das war definitiv zu viel Alkohol…“ Murmelte ich. Ich schlüpfte aus den Schuhen und tauchte die Füße ins kühle Nass und seufzte. „Oh ja, ist das gut…“ Entspannt legte ich den Kopf in den Nacken. Plötzlich wurde es ruhig. Mein Blick ging über den Garten. Doch er war leer. Hatte ich tatsächlich das ende meiner eigenen Party verpasst. Schulterzuckend blickte ich zurück zum Wasser. „Willst du nicht langsam mal ins Bett?“
 

Im Nüchternem zustand wäre ich jetzt sicherlich zusammengezuckt. Aber ich sah einfach nur schmollend nach oben, in ein braunes Augenpaar. „Du weißt schon das du nachher deinen ersten Arbeitstag hast!“ Ich rollte nur mit den Augen. „Bla bla bla…!“ Kanes Blick lag noch immer auf mir.

„Warum bist du eigentlich noch auf?“ Wollte ich wissen. „Weil du vorhin dein Handy in meinem Bett hast liegen lassen und es unzählige male geklingelt hat!“ Meinte er und reichte mir mein Smartphone. „Oh.“ Zaghaft nahm ich es ihm ab, sah auf das Display. „Oh man…“ Murmelte ich, warf das Handy hinter mich und schloss kurz die Augen. „Alles okay?“ Kane hockte sich neben mich, eine Hand auf meinem Bein. „Das waren meine Großeltern.“ Seit unserem Streit hatten wir keinen Kontakt mehr gehabt. Diese Info behielt ich allerdings für mich. „Willst du nicht zurückrufen?“

Ich sah seinen besorgten Blick und schüttelte den Kopf.

„Später. Wenn sie merken das ich betrunken bin dann machen sie sich nur noch mehr sorgen.“ Erklärte ich und stand auf. Irgendwie musste ich mich jetzt bewegen. „Vorsicht!“ Ich verstand nicht wieso Kane mich warnte, doch als ich einen Schritt vor ging, trat ich direkt auf die Ablaufrinne und rutsche dann gänzlich ab. Dann platschte es nur noch laut und ich war vom Wasser umschlossen. Nun war es Kane der mit den Augen rollte. Kurz darauf sprang er mir nach und zog mich wieder an die Wasseroberfläche. Keuchend hielt ich mich an ihm fest.

Hustend versuchte ich Luft zu bekommen und mir das Wasser aus den Augen zu wischen. Kane hingegen hatte mich derzeit fest im Griff und sorgte für einen festen stand. Nach einigen Minuten konnte ich mich beruhigen und hörte sein leises lachen. Mit noch leicht verschwommenem Blick sah ich zu ihm auf. „Was lachst du!“ Fragte ich krächzend. „Du bist aber auch ein Schussel!“ Leise brummelte ich. „Na los. Ab zum Beckenrand!“ Bestimmend schob er mich in Richtung Treppe, hob mich anschließend auf den Beckenrand. Seine Arme legte er auf meinen Oberschenkeln ab. Seine braunen Augen lagen auf mir, beobachteten mich genaustens. „Was soll das?“ Fragte ich leise. Meine Finger umschlossen den Beckenrand fest. Da ich keine Antwort bekam setzte ich nach.

„Ich meine… Wir kennen uns schon ewig. Wieso ist da so plötzlich diese Anziehung? Das macht alles nur noch komplizierter! Ständig müssen wir Less was vorspielen.“ Ich klang verzweifelt. „Ganz nebenbei sind da noch meine Großeltern, die nicht wollen das ich hier bin und irgend so ein Kerl der…“ „Hey!“ Kane unterbrach mich. Er legte eine Hand an meine Wange. „Mach dir doch nicht solch einen Stress. Das mit dem Typen ist blöd gelaufen. In Zukunft nimmst du bitte Luca mit. Das mit deinen Großeltern bekommen wir auch in den Griff. Lade sie doch einfach mal hier her ein, wenn du sie später anrufst. Und was das zwischen uns angeht…“ Er machte eine Pause.

„Es mag für andere vielleicht seltsam erscheinen was zwischen uns ist. Allerdings hat man keinen Einfluss auf seine Gefühle. Sie sind einfach da. Du bist Erwachsen und kannst für dich selbst entscheiden mit wem du eine Beziehung oder sonst was eingehst. Das wird Lessley auch verstehen.“ Kane stemmte sich etwas hoch, zog mich leicht zu sich runter und küsste mich. Mein Herz schlug wie wild. Kane hatte ja recht.
 

Es war überflüssig sich zu fragen wieso diese Gefühle da waren! Und trotzdem ließ sie mich nicht los. Kane rutschte wieder ins Wasser, grinste mich keck an. Seine Finger wanderten unter den Saum meines Kleides und er musste überrascht feststellen das ich kein Höschen trug. Sein Blick fand den meinen. „Du unartiges Ding.“ Seine Finger wanderten weiter, strichen über die Schamlippen und umspielten meinen Kitzler. Ich wusste wo wir uns befanden und das wir jederzeit erwischt werden könnten. Doch genau das reizte mich gerade sehr.

Es erregte mich extrem. Dennoch passte ich meine Lautstärke der Umgebung an. Seine Finger bahnten sich ihren weg in mein innerstes, brachten mich um den Verstand. Als sich dann wenige Minuten auch seine Zunge ihren Weg von meinen Innenschenkel zu meiner pochenden Mitte bahnte, konnte ich mir ein stöhnen nicht mehr verkneifen. Meine Hände hatte ich derweil auf seinen Schultern abgelegt, musste ich mich doch irgendwo abstützen. Kane brachte mich so zum Höhepunkt. Außer Atem zog Kane mich zu sich ins Wasser.

Eingekesselt zwischen Beckenwand und ihm, küsste er mich so leidenschaftlich, dass ich kaum Zeit hatte, um Luft zu holen. Durch seine kurze Stoffhose spürte ich seinen Penis der mir pochend gegen den Unterbauch drückte.

„Nimm mich…!“ Hauchte ich gegen seine Lippen. Ein Schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Kane schob seine Hose runter, nahm mich auf seine Hüfte und schob sich der länge nach in mich. Keuchend legte ich den Kopf in den Nacken. Zum ersten Mal spürte ich ihn ohne Kondom. Kanes Hände umschlossen fest meine Schenkel, seine Lippen erforschten meinem Mund, den Hals. Seine Stöße waren fest, intensiv, leidenschaftlich. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals, die Finger verschränkt.

Das Wasser ging wellenartig von uns weg. Unser leises Stöhnen erfüllte die Nacht und wir wurden ganz leicht von den Lichterketten angestrahlt. Es war schon sehr romantisch. „Nelly…“ Kanes raunen jagte mir einen Stromschlag durch den Körper. Ich kratzte ihm über den Rücken was ihn zischen ließ. Kurz darauf kamen wir fast zeitgleich.

Kane

Chapter 13- Kane
 

Nellys Kopf lag auf meiner Brust. Schwer atmend, versuchten wir beide wieder genug Sauerstoff zu bekommen. Ein Rascheln zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich drückte das junge Mädchen vor mir, enger an mich. „Wir sollten besser rein gehen.“ Flüsterte ich ihr ins Ohr. „Geh am besten vor. Ich schau ob hier noch irgendwo eine Schnapsleiche liegt.“ „Okay.“ Murmelte Nelly, schob sich an mir vorbei und schwamm zur anderen Seite des Pools. In der Zwischenzeit hievte ich mich aus dem Wasser. Ich ging in die Richtung wo das Rascheln herkam und erwischte Tatsache noch zwei junge Männer, die uns eben scheinbar beobachtet hatten. Während der eine dümmlich kicherte, sah der andere sich ein Video auf seinem Handy an. Die beiden Trottel hatten noch nicht bemerkt das ich sie gefunden hatte.

Und ebenso wenig wussten sie mit wem sie sich angelegt hatten! Ich räusperte mich und die zwei sahen zu mir auf. Es dauerte eine Weile, bis sie erkannten wer vor ihnen stand. „Handy her!“ Forderte ich. Doch der junge Mann drückte das Teil grinsend an seine Brust. „Niemals! Wissen Sie was das hier im Netz anstellen würde? Sie und eine 20-Jährige? Nelly könnte ihre Tochter sein!“ Ich seufzte. „Sicher weiß ich was das Anrichten würde! Und wenn du weiterhin ein sorgloses Studenten leben führen willst, dann gibst du mir dein Fuck Handy und vergisst ein für alle Mal was hier gerade passiert ist!“ Murrte ich, hielt ihm meine Hand hin. Er wog scheinbar seine Chancen ab, gab dann aber seufzend auf und gab mir sein Telefon. „Geht doch!“ Mit flinken Fingern hatte ich das Video gefunden, ging auf Löschen und zögerte kurz. Ohne es mir anzusehen, schickte ich dieses Video an mein eigenes Telefon und löschte es dann erst. „Sollte ich erfahren, dass ihr es irgendwem erzählt habt, seid ihr dran! Und jetzt verschwindet!“ Somit bekam der junge Mann sein Handy wieder. Die zwei rafften sich auf und verschwanden schnellen Schrittes.

Die noch immer aufgeheizte Luft streifte meine nasse Haut. Mit einem letzten prüfenden Blick über meinen Garten, der aussah als hätte eine Bombe eingeschlagen, ging ich wieder ins Haus. Dort war es dunkel und ruhig. Ich schloss alle noch offenen Türen und begab mich dann wieder in das Obergeschoss. Vor dem Zimmer meiner Tochter hielt ich kurz inne. Ich nahm ihr leises schnarchen wahr und schmunzelte. Ein paar Schritte weiter hielt ich erneut. Nellys Tür war nur leicht angelehnt. Ich drückte sie auf und musste feststellen das sie nicht in ihrem Zimmer war.

//Vielleicht im Bad?// Mein Blick ging zur Badezimmertür. Grinsend schüttelte ich den Kopf, ging an eben dieser Tür vorbei, in Richtung meines Schlafzimmers. Es war merkwürdig das sich meine Gedanken seit Tagen nur noch um dieses verrückte Mädchen drehten. Müde öffnete ich die Tür und staunte nicht schlecht. Auf meiner Seite des Bettes war die kleine Nachttischlampe an. Diese hatte ich vor knapp vier Stunden angemacht, da ich noch im Bett einige Unterlagen durchgegangen war. Allerdings lag da nun ein Mädchen drin, welches es sich scheinbar sehr müde in die Decke ein gemurmelt hatte und sofort eingeschlafen war. Schmunzelnd schloss ich die Tür hinter mir. Bevor ich mich wieder ins Bett legte, trocknete ich mir noch die Haare ab und zog mir etwas Trockenes an. Anschließend begab ich mich wieder ins Bett. Einen letzten Blick zur Uhr ließ mich leise seufzten. 5 Uhr früh. In knapp zwei Stunden würde mein Wecker wieder klingeln. Das Licht erlosch und müde schloss ich die Augen.

Da ich nur einen sehr leichten schlaf hatte, bemerkte ich Nellys unruhigen schlaf. Sie drehte den Kopf von rechts nach links, wimmerte leise. Anstatt sie zu wecken, zog ich Nelly in meine Arme, strich ihr behutsam über den Rücken. „Sssht. Alles ist gut.“ Murmelte ich immer wieder. Und zum Glück beruhigte sie sich schnell wieder. So blieben wir dann auch liegen und ich konnte noch eine Stunde fest schlafen.
 

Nachdem ich aufgestanden war, geduscht und mich in meinem Anzug gezwängt hatte, ging ich in die Küche für den ersten Kaffee des Tages. Ein Blick in den Garten und ich bereute es sofort. Dort draußen herrschte ein Riesiges Schlachtfeld! Ich nahm mir einen Zettel und Stift. Grinsend ging ich nach oben und legte diese Nachricht auf den Nachttisch. Als ich wieder runter ging, sah ich auch schon Luca auf den Hof fahren und fing ihn ab. „Guten Morgen, Sir.“ Grüßte Luca seinen Chef. Ungewöhnlich freundlich trat ich ihm gegenüber, lächelte ihn an. Dies schien ihn etwas zu irritieren. „Alles in Ordnung, Sir?“ „Ja, alles okay. Lass uns los.“ „Will Nelly nicht mit?“ Fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. „Hole sie bitte gegen 12 ab. Sie schläft ihren Rausch noch etwas aus.“

Luca hob eine Augenbraue. „Stimmt ja. Sie hatte gestern Geburtstag.“ //Blitzmerker! // Ging es mir durch den Kopf. Ich setzte mich auf den Rücksitz des Wagens und Luca brachte mich zur Firma.

Nelly öffnete verschlafen die Augen, räkelte sich in dem Bett. „Fuck! Mir dröhnt der Schädel!“ Brummte sie. Nur langsam ging ihr Blick zur Uhr. „Doppel Fuck! Ich hätte schon vor 2 Stunden in der Firma sein müssen!“ Sie schwang die Beine aus dem Bett, stürmte in mein Bad und sprang unter die Dusche.

Meine Notiz noch nicht gesehen, beeilte sie sich fertig zu werden. Stürmisch sauste sie in ihr Zimmer, durchsuchte ihren Schrank nach schwarzen Strümpfen, einem schwarzen Rock und einer weißen Bluse. Die Schuhe hatte sie am Vorabend schon rausgestellt. Eilig sprang sie die Stufen runter und Luca somit fast in die Arme. Denn er betrat gerade das Haus. “Wow wohin so eilig.“ „Luca. Dich schickt der Himmel. Du musst mich sofort in die Firma fahren!“ Luca sah sie grinsend an. „Hol erst einmal Luft. Du hast doch noch Zeit.“ „Nein eben nicht! Ich sollte um 8 Uhr im Büro sein! Und jetzt ist es bereits 10!“ „Hast du Kanes Nachricht nicht gelesen?“ Stille. Sie sah ihn wie ein kaputtes Auto an. „Oh man. Er hat dir einen Zettel auf den Nachttisch gelegt.“ Meinte Luca grinsend. Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück ins Schlafzimmer. Neben dem Bett blieb sie stehen, starrte auf den Zettel.

~Guten Morgen Schlafmütze. Bevor du jetzt in Panik gerätst, ganz ruhig. Ich habe Luca gebeten dich zu 12 Uhr ins Büro zu bringen. Damit du nicht gleich am ersten Tag verkatert und total übermüdet ankommst! Also mach dir keinen Stress! Bis später, Kane~
 

Luca hatte brav am Fuße der Treppe gewartet und nahm die nun recht ruhige Nelly wieder in Empfang. „Kaffee?“ Fragte er und die nun 26-Jährige nickte. „Aber sowas von!“ Auf einen der Barhocker nahm sie Platz während Luca ihr Kaffee einschenkte. „Tut mir leid, dass ich gestern nicht dabei war.“ Neben der Tasse Kaffee, stellte er ihr auch einen kleinen Muffin hin. „Happy Birthday nachträglich.“ Nelly schmunzelte. „Danke Luca.“ Gemeinsam räumten sie noch etwas den Garten auf, bevor sie losmussten. Um punkt 11:45 Uhr fuhr Luca den Wagen vor meiner Firma vor.

Ich stand am Fenster und Telefonierte.

Ein Klopfen an meiner Tür ließ mich kurz innehalten. „Eine Sekunde bitte.“ Ich nahm das Telefon vom Ohr. „Ja!“ Saya öffnete die Tür. „Miss Kaski ist eingetroffen.“ „Sie soll reinkommen.“ Saya nickte, öffnete die Tür nun ganz. „Bitte sehr.“ Nelly lächelte sie an, betrat dann mein Büro und schloss die Tür hinter sich wieder. Ihr Blick ging wie beim letzten Mal, durch das Büro. Sie blieb an dem zweiten Schreibtisch hängen. Er war wie meiner, nur viel aufgeräumter. Ein Laptop in der Mitte, diverse Stift, Blöcke und eine kleine Grünpflanze. Ich beendete mein Gespräch. „Und? Wie gefällt dir dein Arbeitsplatz?“ Wollte ich von ihr wissen. Ihre Finger glitten sanft über das Holz. „Ganz nett.“ Gab sie lächelnd bekannt und sah endlich zu mir. „Aber das wäre nicht nötig gewesen.“ „Du benötigst einen eigenen Schreibtisch. Die unterlagen von Mr. Yang liegen auch schon parat. Er hat sich deine Skizzen angesehen und war sehr begeistert. Er würde dir gerne den Auftrag geben.“

Ihre Augen wurden größer, ihr Mund öffnete sich leicht. Ich erhob mich von meinem Stuhl, ging zur Sitzecke rüber und nahm mir ein Wasser. Ganz beiläufig Schank ich Nelly auch eines ein und reichte ihr das Glas. „Trink! Du hast sicher Kopfschmerzen!“ Ich schmunzelte als sie das Gesicht verzog.

„Danke.“ Murmelte sie und nahm mir das Glas ab. Einen Moment schwiegen wir. „Hör mal Kane…“ Begann Nell, sah mich nervös an. „Das was vorhin im Pool passiert ist…“ Ich hob meinen Blick und sah sie direkt an. „Ich war völlig betrunken! Das hätte nicht passieren dürfen! Warum hast du mich nicht aufgehalten?“ Ich stellte mein Glas ab, ging auf die junge Frau zu und blieb dicht vor ihr stehen. „Weil du dich nicht von mir fernhalten willst! Dein versuch mich zu meiden…“ Ich hielt inne, viel mir doch der dunkle Fleck an ihrem Schlüsselbei auf. Ich hatte mich gestern einige male an ihrer Haut festgesaugt. Nelly schnippte vor meinen Augen. „Das war das letzte Mal! Es gibt nur ärger, wenn deine Angestellten das Herausfinden!“ Seufzend gab ich erst mal nach. Stattdessen zeigte ich Nelly ihren Aufgabenbereich. „Hast du morgen Nachmittag Zeit? Es gibt eine Besprechung mit allen Beteiligten und ich würde dich gern dabeihaben.“ „Ach Mist. Morgen Nachmittag bin ich bei Jess.“ „Du solltest bei ihr kürzer Treten jetzt wo du für mich Arbeitest!“ Nelly rollte mit den Augen. „Schon klar. Ich muss noch mit ihr sprechen was das angeht.“
 

Somit verging der Tag recht zügig. Nelly machte sich an die weiteren Skizzen und ich erledigte den Rest. Im Laufe des Tages fiel mir auf, dass ihr Handy sehr oft klingelte, sie aber jedes Mal wegdrückte. Vermutlich waren es ihre Großeltern. Ich hatte Nelly zwar Angeboten dieses Telefonat zusammen zu führen, aber bis jetzt…?

„Feierabend!“ Meinte ich, schlug meinen Laptop zu und stand auf. Nelly streckte sich. „Oh Gott! Es ist ja schon nach 21 Uhr!“ Ich lachte leise. „Ich sage es doch immer wieder! Wenn man Arbeitet bemerkt man nicht wie viel Zeit vergeht.“ Wir suchten unsere Sachen zusammen und verließen das Büro. Die Fahrt mit dem Fahrstuhl verlief schweigend. „Holt Luca uns ab?“ Wollte Nelly wissen. Doch ich schüttelte den Kopf. „Nein. Er hatte heute Abend etwas vor und hat sich frei genommen. Deswegen werde ich fahren.“

Ich sah das sie eine Augenbraue hochzog. „Ich kann auch fahren!" Gab ich bekannt und sie musste lächeln. Wir verließen das Gebäude und ich schloss den Wagen auf. Nelly stieg ein und ließ sich geschafft in den Sitz sinken. Ich tat es ihr gleich. Ein lautes Magenknurren durchbrach die Stille. „Hunger?“ Obwohl die Frage überflüssig war, stellte ich sie ihr. „Und wie!“ Sie legte sich eine Hand auf den Bauch. „Ist ja auch kein Wunder. Die Mittagspause ist ja eher klein ausgefallen. Wollen wir uns was holen?“ Ich erntete einen Misstrauischen Blick vom Beifahrersitz aus. „MC Donalds?“ Fragte Nelly und ich musste lachen. „Okay.“ Also machten wir uns auf den Weg. Am Ziel angekommen stiegen wir aus. „Wollen wir hier essen? Oder mitnehmen?“ Fragte Nelly mich und mein Blick wanderte über das Gebäude. Wir waren nur sehr selten hier gewesen. Lessley sicher öfter allein da sie wusste das meine Frau und ich nicht der größte Fan von diesem Laden waren. „Kane!“ Nelly schnipste vor meinen Augen.

„Hallo? Jemand zu Hause?“ „Entschuldige bitte. Ich war in Gedanken.“ „Ach wirklich?“ Sie grinste. „Wir können hier essen.“ Entschloss ich und endlich betraten wir die Fastfoodkette. Nachdem wir bestellt hatten, setzten wir uns. Seit der Mittagspause brannte mir eine Frage auf der Zunge, hatte sie bisher jedoch nicht gestellt. Eine Mitarbeiterin brachte uns die Bestellung und Nelly stürzte sich schon fast auf ihren Burger. Schmunzelnd tat ich es ihr gleich. „Tut mir leid, dass dein erster Tag bereits so lang ging.“ Brachte ich zwischen dem Kauen hervor.

„Ach passt schon.“ Als ihr Blick sich auf mich legte, musste sie lachen. „Was?“ Wollte ich wissen. „Du hast überall Sauce im Gesicht.“ Mit ihrem Zeigerfinger machte sie eine Geste in ihrem Gesicht. Peinlich. Ich nahm mir die Servietten und wischte mir damit den Mund ab. Doch Nelly kicherte noch immer. „Du hast da immer noch was.“ Erneut versuchte ich die lästige Sauce aus meinem Gesicht zu wischen doch erwischte ich sie scheinbar nicht.

„Warte.“ Gluckste das Mädchen vor mir, beugte sich zu mir rüber und wischte mir mit ihrem Finger den Rest weg. „So. Dein Gesicht ist wieder hergestellt.“ Grinste sie breit, fuchtelte mit ihrem Finger vor meiner Nase. Ich schnappte diese und leckte ihr die Sauce von eben diesem. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. Meine Zunge glitt langsam über ihren Finger, dabei sah ich ihr direkt in die Augen. Erst als ihr Handy vibrierend über den Tisch rutschte, zog sie ihn ruckartig weg. Sie löste ihren Blick von mir, sah stattdessen auf das Display und seufzte. „Fuck!“ Murmelte sie, drückte den Anruf weg. „Deine Großeltern?“ Fragte ich sie und Nelly nickte.

„Hast du sie noch immer nicht angerufen?“ „Nein. Ich habe Angst vor ihrer Reaktion. Sie war ja schon nicht begeistert das ich bei euch eingezogen bin. Wenn ich ihr jetzt erzähle das…“ Sie hob den Kopf. „Wollen wir zusammen anrufen? Vielleicht kann ich deine Oma ja etwas besänftigen.“ Nelly Augenbraue hob sich. „Ich glaube zwar nicht aber ein versuch ist es wert. Aber können wir das bitte woanders machen?“ Ich nickte. Beim Verlassen der Fastfoodkette bemerkte ich wie mich einige junge Frauen, aber auch ältere beobachteten und tuschelten. Es gab drei Möglichkeiten. Die erste war, dass ich mit meiner Tochter unterwegs war. Da wir etwas eleganter gekleidet waren, vielen wir auf. Das zweite wäre, ich bin mit meiner Affäre oder gar Freundin hier. Skandal! Die dritte Variante wäre, das man mich erkannt hatte und deshalb begann zu tuscheln. Innerlich verdrehte ich die Augen, grüßte diese Menschen allerdings und legte Nelly dann provokativ eine Hand in den unteren Rücken. Das Getuschel wurde lauter und ich grinste zufrieden.
 

Wieder im Auto, fuhren wir noch ein stück weiter. An einem ruhig gelegenen Plätzchen parkte ich den Wagen. Nelly sah Stuhr geradeaus. „Alles okay?“ Wollte ich wissen. „Ich habe Angst das sie mich nicht versteht. Das sie mir vorwürfe macht.“ „Hey.“ Behutsam legte ich ihr eine Hand auf die Schulter. „Sie lieben dich. Sie haben dich großgezogen. Also warum sollten sie dich nicht verstehen.“ Nelly atmete hörbar ein und aus. Nelly holte ihr Hand aus der Tasche, entsperrte es und wählte schließlich. Das Gespräch stellte sie auf Lautsprecher und legte das Telefon beiseite. Es klingelte einige Male, bevor jemand abnahm. „Kaski.“ Meldete sich eine ältere Frauenstimme. Nelly brauchte einen kurzen Moment, ehe sie antwortete. „Hey Oma, ich bin‘s.“

„Nelly, Kind. Ich dachte schon du hast eine neue Nummer.“ Nelly musste etwas lächeln. „Es tut mir leid. Ich war gestern erst Arbeiten und anschließend hat Less eine Party für mich geschmissen… Ich hatte einfach keine Zeit.“ Versuchte sie sich zu erklären. Ihr Blick war dabei konzentriert auf ihre Hände gerichtet. „Eigentlich hatten wir fest mit dir gerechnet. Opa war ganz traurig das du gestern nicht nach Hause gekommen bist.“ „Entschuldigt. Ich komme am Wochenende mal vorbei.“ „Sag mal liebes, wohnst du immer noch bei Lessley und diesem Widerling?“ Ich bemerkte wie Nelly sich versteifte, ihre Augen sich etwas weiter öffneten.

„Er ist Lessleys Dad!“ „Er ist ein reicher Schnösel! Er weiß nicht, wie es uns geht! Er hat keine Ahnung was wir durchmachen mussten!“ Die alte Dame am anderen ende schien echt nicht gut auf mich zu sprechen zu sein. Sie war schon immer recht kühl mir gegenüber, war nie begeistert gewesen, wenn Nelly bei uns übernachtet hatte. Doch meine Frau hatte immer einen guten Draht zu ihr gehabt. „Hör endlich auf damit!“ Mein Blick wanderte wieder zu der jungen Frau neben mir. „Mein kleines. Ich möchte doch nur das beste für dich.“

„Dann lass mich endlich in Ruhe! Ich bin glücklich so! Kane engt mich nicht ein! Und er ist auch kein Widerling! Ich arbeite jetzt in seiner Firma!“ Ich hörte wie ihre Oma nach Luft schnappte. „Du machst was!“ Kam es empört von ihr wieder. „Wenn der Widerling sich mal kurz einmischen darf?“ Meldete ich mich nun zu Wort. Nelly sah zu mir. „Sie? Was machen Sie bei meiner Enkelin!“ Ich nahm meinen Blick nicht von Nelly. „Ich bin bei ihr, weil sie mich darum gebeten hat. Sie hatte genau vor dieser Reaktion Angst! Und ich kann sie verstehen. Von einem geliebten Menschen so runtergeputzt zu werden ist wirklich nicht schön.“ Eine Träne löste sich und kullerte über das recht blasse Gesicht vor mir. Ich streckte meine Hand nach Nelly aus, wischte ihr über die Wange und die Träne beiseite. „Was wissen Sie schon!“ Kam es verachtend wieder. Doch ich schwieg, zog den Kopf der jungen Frau zu mir und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. „Viel mehr als Sie glauben. Was halten Sie davon, wenn Sie und ihr Mann einfach mal am Wochenende zu uns kommen. Dann können Sie sich selbst ein Bild von Nellys Umfeld machen.“ Ich ließ von der 26- jährigen ab.

Diese strich sich behutsam über die Wange. „Wenn Sie meinen!“ Somit war das Gespräch für die alte Dame beendet und sie legte auf. Seufzend lehnte ich mich zurück. Himmel Herr, war diese Frau anstrengend. „Ich geh kurz raus.“ Nelly öffnete die Beifahrertür und stieg aus. Ich ließ ihr einen kurzen Moment, bevor ich ihr folgte. Sie hatte sich an einem Geländer angelehnt und schaute in den Sternenbesetzten Himmel. Schweigend trat ich neben sie, sah ebenfalls in die Ferne. Nach einer gefühlten Ewigkeit rührte sie sich endlich. „Ich werde mir eine eigene Wohnung suchen.“ Perplex starrte ich sie an. „Was? Warum? Ich meine…“ „Kane!“ Unterbrach sie mich. So erlebte man mich eher selten. Sprachlos. „Nein ich glaube einfach das es für uns einfacher wird, wenn wir nicht 24/7 aufeinander hocken!“
 

Ihr Blick huschte nervös über mein Gesicht und dann gen Boden. Fast fluchtartig wand sie sich ab und lief zum Auto zurück. So, als hätte sie Angst ich würde sie anschreien. „Warte!“ Ich griff nach ihrem Arm und brachte sie zum Stehen. „Lass dich nicht von deinen Großeltern unterkriegen. Du bist großartig so wie du bist.“ Nelly seufzte und sah mich wieder an. Ich zog sie an mich, strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Kane es… Die beiden sind meine einzige Familie die ich noch habe. Ich will mich nicht mit ihnen Streiten.“ Murmelte sie.

„Und deshalb tust du dinge die du eigentlich nicht willst? Nur um die beiden glücklich zu machen?“ „Ja. Ist es nicht das was man in einer Familie füreinander tut?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ War das Einzige was ich dazu sagen konnte. Unsere Blicke trafen sich und etwas änderte sich. Ich sah mit einem Mal nicht mehr das kleine Mädchen, die Freundin meiner Tochter vor mir.

Ich sah eine junge Frau, die nicht genau wusste, wo sie im Leben stand. Sie wollte es ihrer Familie recht machen. Und dabei vergaß sie was sie selbst glücklich machte. Ich hob meine Hand und strich abermals über ihre Wange. „Wenn du wirklich eine eigene Wohnung möchtest, helfe ich dir. Ich kenne da ein paar Makler. Wir werden schon was hübsches finden.“ Überrascht sah sie mich an.

„Versprich mir nur, dass du deinen Großeltern nicht immer alles recht machen willst. Lebe dein Leben so wie du es willst.“ Jetzt lächelte sie. „Okay.“ Ich zog sie noch etwas enger an mich. „Ich weiß das klingt jetzt egoistisch aber… Ich will nicht das das hier endet.“ Nelly kicherte leise, senkte den Blick. „Das ist wirklich egoistisch.“ Sagte sie und hob den Blick wieder. Ihre blauen Augen funkelten. Und ehe ich begriff, was passierte, schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und küsste mich gierig.

Nelly

Chapter 14- Nelly
 

Zuhause angekommen ging ich erst mal ausgiebig duschen. Mein Körper war noch immer glühend heiß, in meinem Bauch kribbelte es. Kanes Hände noch immer auf meiner Haut, seine Lippen. „Fuck!“ Murrte ich, ließ mir das kalte Wasser über das Gesicht laufen. „Alles klar Nelly?“ Ich zuckte zusammen als plötzlich Lessley im Badezimmer stand. „Ja, sorry. Habe ich dich geweckt?“ Fragte ich meine Freundin, die ich seit einiger Zeit belog.

„Nein, keine Sorge. Ich war bis eben am Lernen. Morgen ist eine wichtige Klausur.“ Ich stellte das Wasser ab, wickelte mich in eines der Handtücher und verließ die Dusche. „Ach so.“ „Sag mal was ist in letzter Zeit los mit dir?“ Fragte Lessley mich. „Was soll schon sein? Ich habe stress auf der Arbeit, bin seit heute bei deinem Dad im Büro, was mich zusätzlich stresst und dann noch ärger mit meinen Großeltern.“

„Nein das ist es nicht.“ Wir sahen uns schweigend an. „Ist was mit Luca?“ Innerlich musste ich lachen. „Less! Was soll das jetzt?“ Ich trocknete meine Haare, um sie nicht weiter ansehen zu müssen. „Du gehst mir seit Tagen aus dem Weg.“ Konterte meine beste Freundin. Verdammter Mist! Seufzend legte ich das Handtuch beiseite, sah aus dem Fenster. „Es könnte sein das…“ Lessley sah mich neugierig an. „Das ich jemanden kennengelernt habe.“ Ich hörte, wie sie nach Luft schnappte. „Was? Wann? Wer? Ist es was ernstes?“ Das war so typisch Lessley. „Nein. Nicht ernstes.“ „Wie ist er so?“ Lächelnd drehte ich mich zu ihr um. „Er ist…“ Ich hielt abermals inne. Wie sollte ich Kane am besten beschreiben, ohne zu verraten das es um ihn ging. „Sympathisch, zuvorkommend und sehr fürsorglich. Etwas älter.“ Ich sah wie ihre Augen sich weiteten. „Älter? Was heißt älter?“ „In etwa so wie dein Dad.“ Jetzt verzog sie das Gesicht.

„Nelly!“ Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. „Ist das dein Ernst?“ Ich nickte. „Wie lange geht das schon?“ „Erst ein paar Tage.“ „Ach man. Ich dachte immer du würdest mit Luca zusammenkommen. Ihr seid so süß zusammen.“ Augenrollend zog ich mir was an. „Luca ist heiß und wirklich klasse im Bett. Aber wir sind nur Freunde.“ Versicherte ich Lessley. „Es gibt da aber noch etwas anderes, worüber wir reden müssen.“ Ihre grünen Augen legten sich neugierig auf mich.

„Ich habe beschlossen mir eine eigene Wohnung zu suchen.“ Ich versuchte ihrem Blick stand zu halten. „Was?“ Wow. Scheinbar hatte das gesessen. „Glaube mir, es wird besser so sein.“ „So ein Unsinn! Was soll daran besser sein!“ „Ihr habt wieder eure ruhe.“ Log ich. „Es ist wegen meinem Dad, richtig?“ Seufzend nickte ich. „Es ist besser, wenn wir uns nicht 24/7 sehen, jetzt, da ich bei ihm arbeite.“
 

Wir diskutierten noch eine weile bevor wir uns entschlossen, schlafen zu gehen. Doch lag ich noch eine weile wach. Mir ging das Telefonat nicht aus dem Kopf. //Ob die beiden wohl wirklich herkommen? //Fragte ich mich, starrte die Decke an. Murrend zog ich die Bettdecke über meinen Kopf und schloss die Augen. Ein nervtötendes Piepen riss mich aus meinem unruhigen schlaf. Ächzend drehte ich mich zur Seite und schaltete den Wecker aus. Einen kurzen Moment blieb ich so liegen, bevor ich dann doch aufstand und mich anzog. Mit geputzten Zähnen und dezent geschminkt, verließ ich das Obergeschoss. Es war angenehm ruhig im Haus, da es bereits 11 Uhr war, Lessley somit in der Uni und Kane bereits in der Firma. Luca hatte schon seit Tagen dieses Haus nicht mehr betreten. Ich suchte mir in der Küche Brot, Butter, Wurst und andere Dinge zusammen und machte mir ein Sandwich.

Genüsslich frühstückte ich also, trank meinen Kaffee und machte mich dann in aller Ruhe auf dem Weg zur Arbeit. Bei Jess im Laden angekommen, sah ich schon vom weiten das sie total hektisch und gestresst war. „Hallo Jess.“ Grüßte ich meine Chefin. „Nelly. Gott sei Dank. Gut, dass du kommst. Wir haben spontan eine Konferenz bekommen. Und der Raum muss noch vorbereitet werden.“

„Welcher depp fragt ein paar Stunden vor einer Konferenz nach einem Raum?“ Wollte ich wissen und Jess lächelte. „Er meinte es wäre jemand hier in der Gegend der sonst nicht daran teilnehmen könne.“ „Ahja. Welche Firma ist das noch gleich?“ Jess überlegte kurz. „Wenn ich mich nicht irre war es die Shiragi-Corp.“ „Shiragi-Corp…“ Wiederholte ich und Jess nickte. Das war so klar! „Ich gehe mich umziehen.“ Murrte ich und ging in die Damenumkleide. Innerhalb zwei Minuten war ich fertig und gab Jess bescheid das ich den Konferenzraum fertig machen würde.

Ich schob die Tische zusammen, legte Stifte bereit und stellte Gläser und kleine Flaschen auf die Tische. In mir brodelte es. Was wollte er damit bezwecken! Hatte ich denn nicht klar und deutlich gesagt, dass ich keine Zeit hatte!

Als es an der Tür klopfte, glitt mein Blick über die Schulter.

Nachdem der Firmenchef den Raum betreten hatte, widmete ich mich wieder schweigend meiner Aufgabe. „Hallo Nelly. Schön dich zu sehen.“ Er legte seinen Aktenkoffer auf einen Tisch und sah sich dann im Raum um. „Du wusstest genau das ich heute Arbeiten muss. Also warum hast du nicht schon eher für die Konferenz angefragt! Dann könnte ich mir den ganzen Stress hier sparen!“ Plötzlich stand er direkt hinter mir. Er sagte nichts, dennoch nahm ich seine Präsenz wahr. Sein warmer Atem streifte meinen Nacken und sorge für ein Kribbeln.

„Nun ja. Da du ja noch nicht mit Jess gesprochen hast und somit heute nicht an dieser wichtigen Besprechung teilnehmen kannst, musste ich mir was anderes überlegen!“ Ich schluckte. „Warum ist dir das so wichtig?“ Kane strich mir über den Nacken. „Mr. Yang will dich unbedingt dabei haben da du sein Projekt angenommen hast!“ Noch immer hatten wir uns nicht bewegt. Leise seufzte ich. „Nelly, kommst du bitte nach vorn?“ Jess kam in genau dem richtigen Moment herein. „Oh. Entschuldigt.“ „Schon okay. Ich komme.“ Ohne Kane eines Blickes zu würdigen, verließ ich den Raum. Denn wusste ich, wenn ich ihn jetzt ansah, würde ich mich nicht zurückhalten können. „Sicher, dass ich nicht gestört habe?“ Grinste Jess mich an. „Jess! Hör auf!“ „Ist ja schon gut. Kannst du bitte Tisch 8-12 übernehmen?“ Ich nickte und ging auf einen Tisch zu, der mit 5 jungen Männern besetzt war. „Na sieh mal einer an. Wenn das nicht Nelly Kaski ist.“ Stimmt ja. Ich kannte diese Kerle. Sie waren alle noch auf der Uni und mit Less befreundet. Sie waren auch auf der Studentenparty neulich gewesen. Unter anderem saß mein Ex auch mit bei ihnen. „Was kann ich euch bringen?“ Sie bestellten und ich zog von dannen. „Alles klar?“ „Ja… Das sind nur sehr unangenehme Typen. Aber ich komme klar.“ Somit stellte ich die Getränke auf eines der Tabletts und ging wieder zum Tisch. Auf dem Weg dorthin sah ich gerade, wie Luca den Laden betrat. Gefolgt von drei weiteren Herren. Er grüßte mich und ich lächelte zurück.

Am Tisch angekommen servierte ich jedem sein Getränk und ging dann schnell zum nächsten. Immer wieder sah ich weitere Anzugträger in den Konferenzraum gehen, immer wieder sah ich Kane. Und jedes Mal musste ich mir auf die Zunge beißen, mich innerlich selbst Ohrfeigen. //Jetzt reiß dich zusammen verdammt! Du benimmst dich wie ein Teenager! // Kräftig schüttelte ich den Kopf, stolperte über meine eigenen Füße und riss dabei eine Flasche vom Tisch der Jungs. Nun saß ich da. Mit schmerzendem Fuß, auf dem Boden, durchtränkte Bluse. „Scheiße!“ Die Typen an dem Tisch sahen zu mir runter, pfiffen und kicherten. Klar taten sie das. Die Bluse war nass und somit durchsichtig. Langsam rappelte ich mich wieder auf. „Sorry Leute. Ich hol euch was neues.“ „Was ist hier los?“ Es war Luca der plötzlich neben mir stand. Sein Blick glitt an mir hinunter. Ohne zu zögern, zog er sein Jackett aus und legte es mir über. Ihm entgingen auch nicht das Tuscheln und die Blicke der Männer um uns herum. Zumal der Rock ja sehr kurz und die Bluse recht weit ausgeschnitten war. „Na los. Zieh dich um.“ Sein Ton war ruppig, sein griff fest an meiner Schulter. So kannte ich ihn gar nicht. Also ging ich vor in Richtung Umkleide, gefolgt von Luca. „Diese Uniform gehört verboten! Hast du gesehen, wie dich alle angestarrt haben?“ Hinter sich schloss er die Tür. „Dafür bekommt man aber sehr gutes Trinkgeld.“ Witzelte ich und sah in Lucas, leicht angesäuertes Gesicht. „Du begibst dich unnötig in Gefahr! Was glaubst du passiert, wenn Mr. Shiragi das mitbekommt!“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Mr. Shiragi? Ich würde mal sagen das es ihn nichts angeht!“
 

„Nelly! Du bist jetzt seine Assistentin! Du bist ein Aushängeschild der Firma! Er würde sicherlich alles tun um…“ „Luca! Es reicht jetzt! Geh bitte! Ich würde mich gerne umziehen!“ Versuchte ich das Gespräch zu unterbinden und Luca verstand. „Sicher. Ich warte draußen.“ „Musst du nicht. Du musst immerhin Arbeiten. Und ich brauche keinen Babysitter!“ Seine Mundwinkel zuckten. „Alles klar.“ Ich hörte nur noch wie die Tür ins Schloss viel und atmete auf. Sauer knöpfte ich die Bluse auf. „So ein verdammter Mistkerl! Jetzt ist mir alles klar! Hätte ich ja auch früher draufkommen können!“ Murrte ich, schmiss die Bluse wütend in den Wäschekorb. Mit einem Handtuch trocknete ich mich ab. „Ich hoffe du sprichst nicht von mir.“ Schreckhaft zuckte ich zusammen. Diese Stimme kannte ich nur zu gut. „Chase!“ Langsam drehte ich mich zu dem Mann um. Sein Blick glitt über meinen Körper. „Was willst du hier!“ Fuhr ich fort.

Chase grinste vielsagend, kam auf mich zu und blieb dicht vor mir wieder stehen. „Wie wäre es mit etwas spaß?“ „Spaß? Du meinst so wie eben? Oder nein warte! So wie auf der Studentenparty?“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist immer gleich so zickig. Sei doch mal locker.“ Chase beförderte mich gegen den Spind und ich musste kurz Luftholen. Er stand so nahe, dass nichts mehr zwischen uns passte. Seine kalten Finger glitten über meine Brust, hinab zum Saum des viel zu kurzen Rockes. „Chase… Ich hätte dich direkt Anzeigen sollen!“ „Unsinn. Du hast doch gerade eben erst eins und eins zusammengezählt!“

Währenddessen traf Kane auf Luca. „Luca. Würdest du bitte noch jemanden abholen?“ „Sicher, Sir. Könnten Sie dafür einen Blick auf Nelly haben?“ Kane zog eine Augenbraue hoch. „Sehen Sie den Tisch dort? Mit den jungen Männern?“ Kanes Blick ging zum besagten Tisch. „Was ist mit ihnen?“ „Sie haben Nelly die ganze Zeit über so gierig angesehen. Und genau vor deren Tisch ist sie gefallen, hatte eine Begegnung mit der Wasserflasche und war komplett nass.“ Kanes Augen wurden größer. „Wo ist sie jetzt?“ „Ich habe sie direkt in die Umkleide gebracht. Allerdings war sie recht sauer und hat mich rausgeschmissen.“ Kane schmunzelte. „Okay dann schau ich mal nach ihr.“

Doch wurde er von einigen Geschäftspartnern davon abgehalten. Als er nach 15 Minuten in den vorderen Bereich sah und mich noch immer nicht sah, ging er zu Jess. „Ist Nelly noch immer nicht zurück?“ Fragte er sie und Jess schüttelte den Kopf. „Dabei könnte ich sie echt gut gebrauchen.“ Kanes Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Fuck!“ Murrte er, drehte sich um und ging schnurstracks zur Umkleide. Kane blieb vor der Tür stehen und hörte zwei Stimmen. Meine und eine Männerstimme. Ohne zu klopfen, öffnete er die Tür.
 

„Was ist denn hier los!“ Er musterte uns eindringlich. Chase sah über seine Schulter zu Kane, wehrend ich nur die Augen zukniff, um ihn nicht ansehen zu müssen. Chase hielt meine Hände über den Kopf zusammen. Seine andere Hand hatte mittlerweile den Rock hochgeschoben und lag nun auf meinem Arsch. Kane biss die Zähne zusammen und sah finster in unsere Richtung. „Lass sie auf der Stelle los!“ Knurrte er.

Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich kannte Kane seit Kindertagen und wusste, wann er wütend und wann er richtig sauer war. Letzteres war jetzt der Fall. „Was wollen Sie alter Sack denn?“ Chase grinse. Kane schritt auf uns zu. „Ich will das du die junge Frau loslässt! Verpiss dich, bevor ich mir deinen Namen und dein Gesicht merke! Denn dann gehe ich zur Polizei und zeig dich an!“ Knurrte Kane. Chase seufzte, sah wieder zu mir. „Wir sind noch nicht fertig! Ich komme wieder!“ Somit ließ er von mir ab und verließ den Raum. Als die Tür ins Schloss viel, zuckte ich zusammen. Es war bedrohlich still im Raum. Kanes Augen wanderten über meinen Körper, so, als wollte er prüfen, ob ich verletzt war. „Sieh mich nicht so an.“ Kam es mit kratziger Stimme von mir. Ich legte meine Arme um meine Brust, hatte den Blick gesenkt.

Kane seufzte, setzte sich in Bewegung und blieb vor mir stehen. Meine Augen trafen seine Schuhe. „Sieh mich an.“ Bat er mich. Doch ich schüttelte den Kopf. „Nelly.“ Kurz darauf spürte ich seine Finger unter meinem Kinn. Somit hob er meinen Kopf an und ich musste ihn ansehen.

Sanft dirigierte er mich zu einem Stuhl. Die Szene ähnelte der in dem Besprechungsraum vor einigen Tagen. Frustriert setzte ich mich. „Hey. Beruhige dich. Wir werden auf dich aufpassen.“ Ich bemerkte, wie er sich von mir entfernte und sich scheinbar umsah. Nach nur wenigen Sekunden hatte er den erste Hilfe Koffer und stellte ihn auf dem Tisch neben mir ab. Kane öffnete ihn und hockte sich dann vor mich. „Du… kanntest den Typ eben?“ Ich zuckte zusammen als er meine Wunde mit dem Desinfektion spray behandelte.

„Mein Ex.“ Kane sah kurz zu mir auf, ehe er weiter machte. „So. Das sollte halten.“ Mein Blick war die ganze Zeit auf sein braunes, dichtes Haar gerichtet gewesen. Deshalb erschrak ich mich als er seinen Kopf plötzlich hob und mich mit seinen braunen Augen fixierte. „Danke.“ Murmelte ich leise. „War er schon immer so drauf?“ //Na super! Will er mich jetzt über den Arsch ausfragen! // „Ziemlich.“ Versuchte ich dem Gespräch zu entkommen. Seine braunen Augen sahen mich noch immer an. „Pass in Zukunft bitte besser auf dich auf. Und wenn was ist, dann sag mir Bescheid! Oder Luca! Wir sind immer für dich da!“ Kane erhob sich, stellte den Erste Hilfe Kasten wieder an seinen Platz. „Ich muss jetzt rüber. Zieh dir bitte etwas Vernünftiges an und dann erwarte ich dich im Konferenzraum.“ Kane ging zur Tür.

Doch ich sprang auf, drückte mich gegen seinen Rücken. Etwas schwungvoll denn er musste sich an der Tür abstützen. Tief atmete ich seinen Duft ein. „Nelly?“ „Hm?“ „Was ist los mit dir?“ Ruckartig ließ ich von ihm ab. „Nichts. Tut mir leid. Ich weiß selbst nicht was das gerade war…“ //Schitt schitt schitt! // schnell wand ich mich ab. Meine Augen huschten durch den Raum. Ich wartete, hoffte darauf das Kane einfach gehen würde. Immerhin war er Geschäftlich hier. Zum Glück bemerkte ich nicht, dass er schmunzelnd zu mir sah, den Kopf schüttelte und dann den Raum verließ.
 

Leise seufzte ich, nachdem die Tür zu war. Eilig zog ich mir dann frische Kleidung an. „Verzeih das es so lange gedauert hat.“ Jess sah mich nur grinsend an. „Alles gut. Ich habe von Luca erfahren das der gutaussehende Firmenboss sich um dich gekümmert hat.“ Sie zwinkerte mir zu. „Wa…“ „Im Übrigen hat er mich darum gebeten dich direkt in den Konferenzraum zu schicken.“ Abermals öffnete ich den Mund. „Ja aber… wer Hilft dir dann?“

„Oh kein ding. Melissa sollte jeden Moment hier sein.“ „Ähm… Okay.“ Ich drehte mich um und ging zum Konferenzraum. Vor der Tür blieb ich stehen. Wie sollte ich denn jetzt da rein gehen. Wie sollte ich neben Kane stehen und dieses Verlangen nach ihm unterdrücken… Abermals seufzte ich. Meine Hand schloss sich feste um den Türgriff. „Reiß dich zusammen Nelly! Krieg deine Gedanken wieder in den Griff!“ Murmelte ich mir zu und öffnete dann die Tür. Einige Blicke gingen zu mir. Leise schloss ich die Tür wieder, ließ den Blick über Getränke und Snacks wandern. Ich lauschte Kanes Stimme. Er und Mr Yang stellten das Projekt vor.

„Schön und gut. Aber wie es aussieht, haben Sie noch immer keinen neuen Innenarchitekt!“ „Da muss ich Sie korrigieren!“ Kane schmunzelte. „Ach so? Dann verraten Sie uns doch wo er ist!“ Mein ganzer Körper spannte sich an. Kanes Augen fanden die meine und ich wusste was jetzt kommen würde. Ganz leicht schüttelte ich den Kopf. „Meine Herren. Darf ich Ihnen mein neustes Mitglied der Firma vorstellen? Nelly Kaski.“ Als er seine Hand hob und ich meine Richtung deutete, drehten sich alle um. „Ist das ein Scherz? Die Kellnerin?“ Wie unhöflich!

Aber ich würde wahrscheinlich genauso reagieren. „Das Mädel hier ist viel zu jung, um zu wissen, worauf es ankommt!“ „Sie hat zwar erst zu ende studiert, ja. Aber sie bringt neue Ideen mit. Und genau das brauchen wir!“ Auch Mr. Yang setzte sich für mich ein. Keiner bekam mit das sich dir Tür ein spalt öffnete und man mich hinausrief. Einzig Kane bemerkte das ich den Raum verließ. Draußen holte ich Luft.

„Meine Güte!“ Murmelte ich vor mich hin. „Anstrengend?“ Ich sah zu dem Mann auf, der mich aus dem Gewusel geholt hatte. Die braunen Haare die ihm locker ins Gesicht vielen, die grauen Augen und der lässig sitzende Anzug. „Es geht. Allerdings bin ich es nicht gewöhnt das alle auf einen losgehen!“ Luca lachte leise. „Das ist echt nicht witzig!“ „Sorry kleine. Da musst du jetzt wohl durch.“ „Warum hast du mich denn eigentlich da rausgeholt?“ Versuchte ich das Thema umzulenken. Plötzlich wurde seine Mine wieder ernster und ich bekam kurzzeitig etwas Angst. „Deine Großeltern sind da.“ Ich blinzelte verständnislos. „Sie…was?“ „Ja sie sind vorne und fragen nach dir. Ich dachte du solltest es wissen.“ In dem Moment kam auch schon Jess um die Ecke. „Nelly? Deine Großeltern sind da.“ Noch immer wusste ich nicht was sie hier ausgerechnet jetzt wollten. „Ähm.. ja…“ Stotterte ich deshalb nur vor mich hin. „Was mach ich denn jetzt? Ich habe keine Zeit für die beiden!“ „Wusstest du nicht das sie herkommen?“ Fragte Luca mich und ich schüttelte den Kopf.

„Also Mr. Shiragi hat die beiden gestern Abend eingeladen. Aber erst am Wochenende! Und ganz sicher nicht so spontan!“ „Ups.“ „Ja! Ups! Ich geh kurz zu ihnen. Kannst du Kane… Mr. Shiragi kurz bescheid geben?“ Luca nickte und somit ging ich in den vorderen Bereich wo das Restaurant war.
 

Von weitem sah ich die zwei an einem Tisch sitzen. „Oma, Opa! Was macht ihr hier!“ Begrüßte ich sie. Mein Opa lächelte mich an, wehrend seine Frau mir einen kühlen Blick zuwarf. „Dich besuchen! Denn du tust es ja nicht mehr!“ Na super. Sie tat es schon wieder! Anderen ein schlechtes Gewissen einreden konnte sie perfekt. Seufzend senkte ich den Kopf. „Tut mir leid. Ich habe einfach so viel zu tun und…“

„Mr. Und Mrs. Kaski. Es freut mich Sie zu sehen.“ Meine Oma sah von mir, zu ihm, mit genau demselben Ausdruck in ihren Augen. Unweigerlich spannte sich mein Körper an. Kane hatte eine Hand in meinem Rücken gelegt. Anscheinend wollte er mir zeigen, dass er mich unterstützen würde. Leider machte es mich nur noch nervöser. „Was suchen Sie hier! Stalken Sie meiner Enkelin jetzt schon auf der Arbeit?“ Ihr Blick, ihre Stimme. Alles triefte vor Abneigung. „Aber nicht doch. Ich habe hier nur eine Konferenz. Das Nelly heute Schicht hat ist purer Zufall.“

Innerlich musste ich lachen. Is klar. Zufall! In mir brodelte es. „Was führt Sie zu uns?“ Fragte er meine Großeltern und mein Opa begann zu seufzen. „Sie haben uns doch eingeladen! Also sind wir nun hier!“ „Oma! Er hat euch auf ein Wochenende eingeladen! Nicht heute! Wir haben keine Zeit!“ Schoss es aus mir hervor. Kane sah zu mir runter. „Ach was. Wir können uns selbst beschäftigen!“ Konterte die alte Frau. Sie raubte mir den letzten Nerv. Immer wieder fuhr sie Kane an welcher höflich und äußerlich gelassen blieb. Doch mir riss der Gedultsfaden. Mit Wucht landeten meine Hände auf der Tischplatte. Mir war bewusst das uns die anderen Gäste hörten und beobachteten. Doch es war genug. „Hör endlich auf! Hör auf Kane so schlecht zu machen! Es reicht! Wenn du nicht endlich aufhörst, dann kannst du wieder gehen! Dann will ich nichts mehr mit dir zu tun haben!!“ Ich drückte mich wieder von der Tischplatte weg, drehte mich um. „Ich muss hier raus! Jess! Ich mach kurz Pause!“ Rief ich ihr zu. Sie nickte. Kane sah mir nur nach. „Was ist sie denn so empfindlich!“ „Schatz. Du solltest wirklich damit aufhören.“

Mein Opa war schon immer der vernünftigere der beiden und ich liebte ihn dafür.

„Hören Sie auf Ihren Mann. Wenn Nelly Ihnen wichtig ist, hören Sie auf gegen mich zu sticheln.“ Kane sah zu Luca. Dieser verstand und ging mir nach. “Dann lassen Sie gefälligst ihre dreckigen Finger von ihr!“ „Selbst wenn ich etwas mit ihrer Enkelin hätte, ist es doch immer noch Nellys Entscheidung, oder? Ich zwinge niemanden bei mir zu Wohnen. Ich zwinge niemanden mich zu mögen. Und ich zwinge schon ganz und gar keinen dazu mit mir ins Bett zu gehen! Haben wir uns verstanden?“ Seine Stimme wurde bedrohlich scharf.

Die Frau am Tisch verstummte. „Gut! Wenn Sie möchten, können Sie in unserem Gästezimmer unterkommen.“ „Haben Sie vielen Dank.“ Mein Opa lächelte freundlich. „Jess, die Rechnung der beiden geht auf mich.“

Kane

Chapter 15- Kane
 

Als Luca in den Konferenzraum kam und mich sprechen wollte ahnte ich schon nichts Gutes. Als er mir dann sagte das Nellys Großeltern da waren seufzte ich. „Wir machen 15 Minuten Pause.“ Gab ich bekannt und verließ dann gemeinsam mit Luca den Raum.

Nachdem sie wütend das Restaurant verlassen hatte und ich ihre Großmutter in ihre Schranken gewiesen hatte, folgte ich ihr und Luca. Kurz überlegte ich, wo sie hingegangen sein könnte, beschloss dann in den gegenüberliegenden Park zu gehen. Von weitem hörte ich sie schon meckern. Wütend warf sie Steine in den Teich. Luca stand hilflos daneben. Entweder ließ er sie einfach machen oder sie hatten den Armen Kerl zusammengestaucht. Ich trat neben den 30-Jährigen. „Alles okay?“ „Sir.“ Sollte so viel wie nein heißen. „Schon Okay. Ich kümmere mich drum. Geh du bitte wieder zurück.“ Luca nickte. „Nelly!“ „Was!“ Raunte sie zurück, hob den nächsten Stein auf. „Hör auf die armen Tiere zu quälen!“ Ihr Blick fand kurz den meinen, bevor sie den Stein warf. Etwas zu schwungvoll denn sie tapste einen Schritt zu weit nach vorn. Seufzend griff ich nach ihrem Arm, verhinderte das sie in den Teich viel. „Pass doch auf!“ Kurz war es still. Ich schloss die Frau vor mir in die Arme. „Diese Frau macht mir irre!“ „Ich weiß.“ „Wieso kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen! Dich in Ruhe lassen!“ Ihre Hände legte sie auf meinen Rücken, krallte sich in meinem Hemd fest. „Weil sie dich Liebt. Sie macht sich sorgen. Denn du bist das Einzige was ihr geblieben ist.“ Nelly murmelte irgendetwas an meine Brust. „Wir zeigen den beiden einfach wie du so lebst und gut ist.“ Sie entfernte sich etwas von mir, sah mich mit ihren blauen Augen an. Irgendetwas änderte sich in ihrem Blick. Auf ihren Lippen breitete sich ein Lächeln aus. „Was ist los?“ Fragte ich sie, doch Nelly überraschte mich als sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und ihre Lippen mit den meinen versiegelte. Meine Finger strichen sanft über ihre Wange, ehe ich mich von ihr entfernte. „Wir sollten vielleicht nicht unbedingt hier…“ Ein Seufzen von ihr, ein Lächeln auf den Lippen, drehte sie sich um. „Ja schon klar!“ Dann setzte sie sich in Bewegung und wir gingen zurück. Ich bemerkte das es in ihr brodelte. Es war zu viel vorgefallen heute.

Als wir das Café wieder betraten sah ich ihre Großeltern noch immer an dem Tisch sitzen. „Ah Nelly. Kannst du bitte…“ Doch Nelly unterbrach ihre Chefin. „5 Minuten Jess. Dann bin ich wieder voll und ganz für dich da. Ich muss vorher jedoch noch etwas klären!“ Dann ging sie auch schon weiter. Jess sah mich fragend an, doch ich konnte nur mit den Schultern zucken. Nelly riss die Tür zum Konferenzraum auf und schritt selbstbewusst nach vorn. Mr. Yang lächelte ihr zu. Die anderen Männer an der Reihe unterhielten sich angeregt, nahmen die junge Frau gar nicht wahr. Ich trat neben meinen neuen Kunden und wartete. Nelly räusperte sich. Doch noch immer wurde sie nicht wahrgenommen. „Verzeihung die Herren.“ Begann sie nun mit kräftiger Stimme. Der ein oder andere sah kurz in ihre Richtung aber mehr auch nicht. Nellys Ausdruck verfinsterte sich. Sichtlich genervt nahm sie sich einen meiner Aktenordner, hielt ihn hoch und ließ ihn mit voller Wucht auf den Tisch fallen. Alle Anwesenden zuckten erschrocken zusammen. „Wunderbar! Endlich habe ich Ihre Aufmerksamkeit!“ Ich musste schmunzeln. „Was wollen Sie?“ Fragte einer der Männer. „Ein paar Dinge klarstellen. Punkt eins! Ob es Ihnen nun gefällt oder nicht! Ich bin die neue Innenarchitektin! Wir müssen irgendwie zusammenarbeiten! Und glauben Sie mir es fällt mir nicht leicht mit solchen inkompetenten Arschgeigen zusammenzuarbeiten!“ Mein Grinsen wurde breiter. „Punkt zwei! Es sollte sich so langsam jeder daran gewöhnen befehle von Frauen entgegenzunehmen! Es fällt nicht leicht, okay, aber wir sind nicht mehr im Mittelalter verdammte scheiße! Und Punkt drei! Mr Shiragi ist mein Chef! Und Mr. Yang unser Auftraggeber! Die beiden haben es zu verantworten das ich hier stehe! Und kein anderer! Als hätte ich es mir ausgesucht hier das sagen zu haben!“

Die Männer sahen Nelly sprachlos an. Ich schmunzelte und Mr Yang stand der Mund ein wenig offen. Ohne ein weiteres Wort drehte sich die junge Frau zu uns um. „Mr Yang. Bitte verzeihen Sie das ich so laut werden musste.“ Der ältere Herr lächelte sie an. „Nicht doch. Das ist Ihr gutes Recht mein Kind.“ Nellys Blick traf den meinen. „Herr Shiragi…“ Doch ich schüttelte nur den Kopf. „Alles gut.“ Sie nickte. „Wenn Sie mich dann entschuldigen? Ich muss meine Großeltern noch zurechtstutzen.“ Somit verließ Nelly den Raum. „Tja die Herren. Ich würde sagen wir sehen uns alle in zwei Wochen wieder, wenn das Konzept steht. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Nachmittag.“ Somit war die Konferenz beendet. „Fräulein Kaski kann ja ganz schön austeilen.“ Grinste mich der Mann an. „Oh ja das kann sie.“ „Ich würde Sie und Fräulein Kaski gerne zu mir nach Vietnam einladen. Schauen Sie sich das Projekt direkt vor Ort an. Und nebenbei können sie an meinem alljährlichem Dinner teilnehmen.“ „Vielen Dank für ihr Angebot. Bitte senden sie meiner Sekretärin alles weitere zu. Dann schaue ich, ob sich da was machen lässt. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden? Ich muss Fräulein Kaski wieder etwas bremsen.“ „Nur zu.“ Mr Yang grinste.

Nelly stand an dem Tisch ihrer Großeltern. Die Hände in die Hüften gestemmt hielt sie ihnen eine Standpauke. Ihr Opa legte beruhigend eine Hand auf ihren Arm und Nelly wurde sofort leiser. „Okay passt auf. Luca wird euch zu Herrn Shiragis Haus fahren. Wir reden dann später, okay?“ Gab sie nach. Nelly wand sich von den beiden ab. Vor mir blieb sie stehen. „Luca fährt die beiden jetzt zu dir. Ich hoffe das ist in Ordnung.“ Ich lächelte sie an. „Klar.“ Unsere Blicke trafen sich. Trocken schluckte ich, räusperte mich. „Ich sollte mal den Konferenzraum aufräumen.“ Murmelte sie, wich meinem Blick aus. Was zur Hölle waren das nur für Gefühle! Nelly schritt an mir vorbei. Für einen kurzen Moment blieb ich so stehen. Meine Mundwinkel zuckten doch konnte ich mir ein grinsen verkneifen. Auf dem Absatz machte ich kehrt und folgte ihr. „Du hast die Jungs ja ordentlich rund gemacht.“ Beiläufig packte ich meine Unterlagen zusammen. „Sie haben es verdient.“ Kam es knapp von Nelly wieder. Etwas zu konzentriert räumte sie alles auf einen Wagen. „Willst du noch etwas essen?“ Als sie aufsah, schrak sie zusammen denn ich stand nun direkt vor ihr. „Himmel, Herr….“ Auf meinen Lippen breitete sich ein Lächeln aus. „Essen nicht direkt. Aber Hunger habe ich dennoch.“ Ich sah wie sich ihre kleinen Härchen aufstellten. „Hör auf damit!“ Murmelte sie, räumte die kleinen Flaschen auf den Wagen. „Womit denn?“ Unsere Blicke trafen sich und ich konnte das Knistern förmlich hören. „Du weist genau womit…“ Murmelte die junge Frau zurück. Nellys blauen Augen funkelten mich an. „Vorhin wolltest du das ich aufhöre. Also lass mich in Ruhe!“ „Stimmt. Da waren wir ja auch in der Öffentlichkeit. Aber jetzt…“ Ich ließ den Satz offen, griff nach ihrem Handgelenk und drehte sie zu mir. Meine andere Hand fand an ihren Kinn Platz und hob den Kopf leicht an. Dann fanden meine Lippen die ihre. Ich spürte ihre Anspannung und wie sie nur Sekunden später von Nelly abfiel. Wir verloren uns in dem Moment. Wir gaben uns einander hin. Ich dirigierte Nelly zu den Tischen, hob sie an und ließ sie auf die kalte Platte nieder. Nelly zischte kurz, grinste dann allerdings. Meine Hände wanderten unter ihren kurzen Rock, strich über ihren Verband. Mein Zeigefinger hackte sich unter ihren Slip und zog ihn von ihrer Hüfte. Elegant glitt er an ihren Beinen hinab. Ich hingegen zögerte nicht lange und versenkte meine Finger in ihrer heißen Mitte. „Uuh…“ Nelle keuchte, legte den Kopf in den Nacken. „Komm her.“ Ihre Arme schlang sie um meinen Nacken und wir küssten uns Leidenschaftlich. Sie öffnete ihre Bluse, zog ihren BH runter und legte ihre Brüste frei welche ich direkt in Beschlag nahm. Leise keuchten wir, erfüllten den Raum. Ich konnte nicht länger an mich halten, öffnete meine Hose und befreite mein extrem harten Penis. Abermals küsste ich sie sehr forsch und drang gleichzeitig in sie ein. Mittlerweile war sie extrem nass und es ging ohne Probleme. Dieses unbeschreibliche Gefühl erfasste mich und stellte fest das Nelly sich in ihren Unterarm biss, um nicht laut zu stöhnen. Kopfschüttelnd nahm ich ihren Arm. „Nicht. Wenn dann beiß mich.“ Langsam begann ich mich zu bewegen. //Himmel… Es wird von Mal zu Mal intensiver. // Ging es mir durch den Kopf. Ihre Zähne vergrub sie in meinem Hals und der Schulter. Ihre Fingernägel kratzten über meinen Rücken und brachte mich somit um den Verstand. „Nelly…“ Hauchte ich ihren Namen und ihre blauen Augen sahen mich leuchtend an.

Nachdem wir beide mit unterdrückten schreien unseren Höhepunkt gefunden hatten, hatte ich mich aus ihr entfernt und mich wieder angezogen. Das Telefon, welches vorhin klingelte und von Nelly auf die andere Seite des Tisches geschleudert wurde, fand wieder seinen Platz in meiner Hand. Ich hörte mir die vorhandene Nachricht auf der Mailbox an, beobachtete Nelly dabei, wie sie sich anzog. „Meinst du wir können Luca noch einen Moment länger mit deinen Großeltern allein lassen?“ Ihre Augenbraue hob sich. „Wieso?“ „Das war vorhin der Makler. Er hat eine Wohnung, die dir gefallen könnte. Wenn du magst, können wir sie uns nach deinem Feierabend ansehen.“ „Heute noch?“ Ich nickte. „Aber ich muss noch bis 18 Uhr Arbeiten.“ Das wären dann noch knapp zwei Stunden. „Also ist das ein, ja?“ Sie grinste und nickte.
 

„Ich wünsche dir einen schönen Feierabend Nelly!“ „Danke. Dir auch später Jess.“ Somit verließen wir den kleinen Laden. Ich öffnete den Wagen und Nelly ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. Ein tiefer Seufzer entkam ihr. Sie schien völlig am Ende zu sein. Kein Wunder bei allem was heute passiert war. Die Sache mit ihrem Ex, ihre Großeltern und ich trug auch einen großen Teil dazu bei. Auf dem Fahrersitz, die Tür geschlossen und den Motor gestartet, sah ich kurz zu dem Mädchen rüber.

„Willst du nicht lieber morgen mit deinen Großeltern reden? Du bist doch total müde.“ Doch Nelly zuckte nur mit dem Schultern. „Na und? Je eher ich das geklärt habe, desto eher kann ich mich entspannen.“ „Wie du meinst.“ Wir fuhren zu der Wohnung, die mir der Makler genannt hatte. Sie lag mitten im Stadtviertel. Im Foyer des Mehrfamilienhauses stellten wir uns vor und der Herr am Empfang gab uns den Schlüssel. Die Wohnung lag im ersten Obergeschoss und so beschlossen wir die Treppe zu nehmen.

Die Wohnung war schön hell und geräumig. „Sieht doch gar nicht mal so schlecht aus.“ „Pha, gar nicht mal so schlecht? Klar es ist keine Villa aber hallo? Die kann ich mir niemals leisten Kane!“ Nelly stand im Wohnzimmer, die Hände an den Hüften platziert und schüttelte mit dem Kopf. „Mach dir darum keine sorgen. Wenn sie dir gefällt, nimm sie.“ „Nein!“ „Nein?“ Wiederholte ich. „Verdammt noch mal! Ich zahle meine Wohnung selbst! Nicht du! Klar!“ „Ich dachte ja auch eher an halbe, halbe oder so.“ Nelly legte die Stirn in Falten. „Nein!“ „Warum denn nicht?“ „Weil ich es nicht will! Verstehst du es nicht Kane?!“ Stumm sahen wir einander an. „Nein ich verstehe es nicht. Das Einzige was ich im Moment sehe ist, das du es allen anderen recht machen willst! Lessley, Jess, mir. Allen voran deinen Großeltern! Aber was ist mit dir!“ Nelly schüttelte den Kopf. „Vielleicht ist es besser, wenn wir etwas mehr auf Abstand gehen! Dann musst du dir um solche Dinge keine Gedanken mehr machen!“ Sauer sah sie mich an, ging an mir vorbei. War das grad ihr Ernst? Okay vielleicht hatte ich mich in den letzten Tagen zu sehr in ihr Leben eingemischt. Aber aus irgendeinem Grund konnte ich mich nicht beherrschen. Ich fühlte mich einfach zu ihr hingezogen. Ohne groß zu überlegen, griff ich ihren Arm, brachte sie schwungvoll gegen die Wand. Meine Arme Positionierte ich rechts und links neben ihrem Kopf, wollte verhindern das sie wieder einfach davonlief. Ihre blauen Augen sahen mich an. „Was soll das jetzt?“ Ich wusste das sie sauer war, dennoch turnte mich ihre Stimme gerade sehr an. „Wenn du mir nichts zu sagen hast dann gehe ich jetzt!“ Nelly bückte sich und wollte gerade unter meinem Arm hindurch, da drückte ich gegen ihre Brust und sie wieder gegen die Wand. Noch bevor sie etwas sagen konnte, küsste ich die junge Frau. Erst ihre Lippen, weiter zu ihrem Hals. Dort biss ich mich fest, saugte leicht und entlockte Nelly ein leises Keuchen. Meine Zunge glitt über die erhitzte Haut. „Kane… hör auf!“ Nelly versuchte sich von mir zu lösen. Nach einiger Zeit schaffte sie es, schlüpfte unter meinen Armen hindurch und verließ fluchtartig die Wohnung. Das zuknallen der Tür, rüttelte mich wieder wach. „Verdammt!“

Frustriert landete meine Faust gegen die Wand.

Nelly

CHAPTER 16- Nelly
 

Ich war sauer. Sauer auf Kane, weil er sich immer wieder einmischte. Sauer auf mich selbst, weil ich wusste das er recht hatte. Plötzlich spürte ich die Wand in meinem Rücken, seine Lippen auf meinen und wie er sich nur Sekunden später an meinem Hals festsaugte. Ich versuchte mich von ihm zu drücken, flüchtete als mir dies gelang. Schwungvoll schlug die Tür hinter mir zu. Eilig nahm ich die Treppen, wollte nur noch hier raus. Dabei übersah ich eine Stufe und rutschte die restlichen 10 Stufen hinunter. „Aaaah! Aua!“ Schrie ich, versuchte mich aufzurichten. Ein extremer schmerz ging durch meinen Oberkörper, schnürte mir fast die Luft ab.

//Verdammt… Meine Rippen…// Nur mühsam richtete ich mich auf, zuckte abermals zusammen als ich auftrat. „Verdammte scheiße!“ Zischte ich. Als ich Schritte hörte, stellte ich mich gerade hin und biss mir auf die Zunge. Kanes Mitleid brauchte ich jetzt nicht. „Nelly hör mal…“ „Schon gut. Vergiss es.“ Ich spürte seine braunen Augen auf mir. „Können wir dann?“ Unterbrach ich das Schweigen, welches zwischen uns herrschte. Kane nickte. „Nach dir.“ Tief holte ich Luft, versuchte den pochenden schmerz zu ignorieren und lief los. Kane folgte mir. Er schloss seinen Wagen auf und öffnete mir die Tür. „Entschuldige bitte wegen eben.“ „Ich sagte doch vergiss es!“ Brummte ich, versuchte mich in den Sitz gleiten zu lassen. Kaum war die Tür zu, fluchte ich leise vor mich hin. Wie sollte ich das meinen Großeltern erklären… Kane stieg ein und fuhr los. Ich versuchte ruhig zu Atmen. Ein, aus. //Hoffentlich ist es nicht gebrochen. // Ging es mir durch den Kopf.
 

Am Haus parkte Kane seinen Wagen. Irgendwie gelang es mir aus dem Wagen zu kommen. An der Haustür angekommen öffnete uns Luca die Tür. Eindringlich sahen mich diese grauen Augen an. „Da seid ihr ja endlich.“ „Sorry. Hat etwas länger gedauert.“ Murmelte ich. „Und bei euch alles klar?“ Luca nickte. „Die beiden sind im Garten.“ Mit einem gezwungenem lächeln ging ich an ihm vorbei. Im Rücken spürte ich immer Kanes Präsenz. Er wich nicht einen Zentimeter von meiner Seite. Ich wusste das er mir beistehen, für mich einstehen würde. Aber seine Anwesenheit erdrückte mich gerade einfach nur. „Ich geh mich kurz umziehen.“ Murmelte ich und ließ die beiden Männer stehen. Oben angekommen schloss ich meine Zimmertür und holte tief Luft. Es war einfach alles zu viel.

Zu viel scheiße für einen Tag. Kane, der mich offiziell vorgestellt hatte, mein Ex, der es unbedingt mit mir hatte treiben wollen, Meine Großeltern, die mir nur vorwürfe machten, die Wohnung… In mir begann es zu brodeln. Wütend über mich selbst, zog ich mir die Kleidung vom Leib, was aufgrund der schmerzen gar nicht so einfach war. Meine rechte Rippenpartie war leicht geschwollen und blau angelaufen. Mein Knöchel ziepte nur noch leicht. Meine Wut wurde immer größer. Sauer riss ich mir ein neues Kleid aus dem Schrank, warf es mir über. Da ich mir platz verschaffen wollte, trat ich den Mülleimer um. Doch leider brachte es nicht die gewünschte Linderung. Daher nahm ich noch alles mit was auf dem Schreibtisch lag. Stifte, Zettel, Ordner… Alles flog durch den Raum. Als es kurz darauf an der Tür klopfte, zuckte ich kurz zusammen. Langsam wurde sie geöffnet und Luca sah mich an. Hinter ihm stand Lessley.

„Lasst mich in Ruhe!“ Ging ich die beiden an. Lucas blick wanderte durch den kleinen, sonst so ordentlichen Raum. Doch die beiden machten keine Anstalten zu gehen. Ich versuchte dir Tür wieder zu schließen, doch Luca hatte zu viel Kraft. „Geht einfach wieder!“ „Nein!“ Seine ruhige stimme ließ mich erneut zusammenzucken. In meinen Augen sammelten Wuttränen. „Was ist denn los Nelly?“ Wollte nun auch meine beste Freundin wissen. Es war Tage her seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte, mit ihr gesprochen. Ich konnte schon länger nicht mehr ausgelassen mit ihr quatschen, lachen oder sonst was machen. Luca sah Lessley an.

„Kannst du deinem Vater bitte ausrichten das sie noch einen Moment braucht?“ „Aber…“ „Bitte Lessley.“ „Okay.“ Somit wand sie sich ab und ging. Luca betrat mein Zimmer, schloss die Tür hinter sich. Ohne Vorwarnung zog er mich in seine Arme. Ich wusste was er mir sagen wollte und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.
 

Keine Ahnung wie lange wir so dastanden, ich heulte wie ein kleines Kind, mich an Luca drückte und mich in seinem Oberteil krallte. Langsam beruhigte ich mich wieder, löste mich aus Lucas Umarmung. „Besser?“ Fragte er, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich nickte nur. „Danke.“ Murmelte ich. „Wofür?“ Meine verheulten Augen trafen seine wunderschönen grauen. „Dafür das du einfach da bist.“ Auf seinem Gesicht machte sich ein Lächeln breit. „Du solltest langsam runter. Wir sollten Mr. Shiragi und deine Großeltern nicht zu lange allein lassen.“ Noch einmal holte ich tief Luft, ignorierte den Schmerz und machte mich mit Luca auf den Weg nach unten. Oma, Opa, Lessley und Kane saßen auf der Terrasse. Kane schwieg, während sich die anderen drei unterhielten. Als wir zu ihnen stießen schwiegen sie.

„Ach Schatz. Da bist du ja endlich.“ Meine Oma stand auf und kam auf mich zu. Ich rang mir derweil erneut ein Lächeln ab. Als sie mich umarmen wollte, ging Luca dazwischen. „Gehen Sie mir aus dem Weg!“ „Nein! Sie wollten reden oder nicht! Dann reden Sie!“ Ich war Luca dankbar dafür. „Also wirklich! Es wird Zeit das Keila wiederkommt! Hier fehlt definitiv die Weiblichkeit!“ Lessley musste lachen. Luca schob mich an meiner Oma vorbei, manövrierte mich neben Kane auf den Stuhl.

Leider ging das Gespräch in genau die Richtung, in die ich gedacht hatte. Oma wetterte in einer Tour gegen Kane, fragte zigmal, ob ich nicht zurückkommen wolle und einen vernünftigen Job haben wollen würde, lobte Keila hoch in den Himmel und so weiter.

„Meine Güte. Du tust gerade so als ob Kane ein Vergewaltiger ist! Vielleicht solltest du dann doch lieber wieder nach Hause fahren! Du hältst es doch nicht mal fünf Minuten an einem Tisch mit ihm aus! Wie willst du dann hier übernachten!“ Ich war so in Rage das ich nicht merkte das ich ihn die ganze Zeit beim Vornamen nannte, dass Lessley mich fragend ansah. „Du bist genauso ein Dickkopf wie dein Vater! Genau das hat ihn umgebracht!“ Warf mir meine Oma entgegen. Mein Herz kam ins Stolpern. Kane sah besorgt zu mir. „Hör auf!“ Doch sie fing gerade erst so richtig an. Doch ich wollte es nicht hören. Ruckartig stand ich auf, brachte den Stuhl hinter mir zu fall. „Hör auf damit!“ Schrie ich sie an. Ich ging um den Tisch um zu, blieb vor ihr stehen und holte aus.

„Wow…“ Ehe ich zuschlagen konnte, hatte mich Kane gepackt. Eine Hand hielt meinen Arm fest, während der andere um meine Schulter lag. Die alte Frau vor mir sah mich schockiert an. „Wolltest du mich grade schlagen?“ „Nelly.“ Die sanfte, bestimmenden Stimme an meinem Ohr, ließ mich wütend schnauben. „Wir sollten das hier jetzt beenden!“ Kam es von Kane, erstickte meine aufkommenden Wiederworte mit seinem festen Griff an meiner Schulter. „Sie können in Nellys Zimmer übernachten. Das Gästezimmer wird leider von einer Freundin meiner Tochter belegt.“ „Und wo schlafen Sie dann?“ Fragte mein Opa.

„Da ich Nelly mein Zimmer überlasse werde ich auf dem Sofa schlafen.“ „Aber Nelly kann doch auch bei mir schlafen!“ Grätschte Lessley dazwischen. Noch bevor ich etwas sagen konnte, ließ Kane mich wieder los, blieb jedoch dicht hinter mir stehen. „Auf keinen Fall!“ „Was?“ „Ich sagte Nein! Nelly wird in meinem Zimmer schlafen! Allein!“ „Dad! Das kannst du nicht machen!“ „Und ob! Nelly hatte einen scheiß Tag! Viel mehr noch eine scheiß Woche!“ Er sah nun wieder zu mir. „Du wirst jetzt was essen, dann duschen gehen und anschließend legst du dich hin!“ Ich würde laut lachen, wenn mir meine Rippen nicht so wehtuen, würden. „Sie können doch nicht einfach entscheiden was sie zu tun und zu lassen hat!“ Kanes Blick wanderte nun zu meiner Oma. „Und ob ich das kann! Sie wohnt unter meinem Dach! Sie arbeitet in meiner Firma! Sie hat wichtige Aufgaben zu erledigen! Und aus diesem Grund sage ich, sie soll sich ausruhen!“
 

Ich sah, wie Lessley und auch meine Oma schockiert dreinschauten und gerade etwas sagen wollten. „Leute! Es ist Okay. Ehrlich. Ich bin wirklich KO und Mr. Shiragi hat ja irgendwo auch recht.“ Somit wand ich meinen Liebsten den Rücken zu. Mein Blick wanderte zu Kane. „Ich gehe erst duschen.“ Gab ich ihm zu verstehen und er nickte. Dann ging ich ins Haus, nur langsam die Treppe hinauf. In meinem Zimmer kramte ich ein paar Sachen zusammen und ging dann in Kanes Zimmer. Tief atmete ich aus. „Endlich Ruhe.“ Doch hielt dies nicht lange an. Ein Klopfen an der Tür ließ mich zu dieser schauen. Vorsichtig wurde sie geöffnet und Lessley trat ein.

„Hey.“ Ich schmunzelte. „Hey.“ Wiederholte ich ihren Gruß. „Darf ich?“ „Sicher.“ Es war seltsam. Seit Kindertagen waren wir unzertrennlich, teilten alles miteinander. Aber jetzt? Wir hatten seit Tagen kaum miteinander gesprochen. Schweigend setzte sie sich neben mich aufs Bett. „Tut mir leid, dass du jetzt hier schlafen musst.“ Verblüfft sah ich sie an. „Serina hat sich von ihrem Freund getrennt und möchte nicht mehr in einer Wohnung mit ihm schlafen.“ „Oh mist.“ Murmelte ich nur. „Hör mal Less. Es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit kaum für dich da war.“ Meine beste Freundin grinste, schüttelte den Kopf. „Du wirst von meinem Dad ganz schön eingespannt. Dann deinen Nebenjob…“ Sie ließ den Satz offen. „Aber sag mal, was ist denn aus deinem Lover geworden?“ Kurzzeitig setzte mein Herz aus. „Ach… Nichts von Bedeutung.“ Versuchte ich gelassen zu sagen. „Ach komm schon.“ Ich seufzte, senkte meinen Blick. „Es ist schwierig zu erklären. Da ist diese Anziehung zwischen uns und der Sex ist unglaublich. Aber wir geraten halt auch oft aneinander.“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach uns. Als sie sich öffnete und wir Kane sahen, hielt ich Automatisch die Luft an. „Du bist ja immer noch nicht weiter!“ Ich lächelte nur entschuldigend. Doch Lessley sprang auf und ging ihren Vater an. Sie war sauer darüber, dass er scheinbar seine Macht über mich ausnutzte. „Schluss jetzt Lessley! Raus mit dir!“

Ich lachte leise als meine beste Freundin sauer und leise fluchend das Zimmer verließ. „Und du gehst jetzt duschen!“ „Klar.“ „Halbe Stunde! Wenn du dann nicht unten bist, hole ich dich ab!“ „Okay.“ Kanes Blick wanderte über mein Gesicht. „Alles okay?“ Fragte er, doch ich lächelte nur. „So wird das nichts mit der halben Stunde!“ Konterte ich nur. Kane zog eine Augenbraue hoch. „Das war dann wohl ein rausschmiss.“ Unter Schmerzen erhob ich mich, dirigierte Kane zur Tür, zog Lessley wieder ins Zimmer und schloss die Tür dann vor seiner Nase. „Less… Ich brauche deine Hilfe.“

Im Bad versuchte ich so gut es ging mein Oberteil hochzuziehen. „Könntest du mir bitte helfen?“ Als meine beste Freundin mir das Oberteil über den Kopf zog, hörte ich sie leise fluchen. „Was zur Hölle hast du gemacht?“ „Ich bin vor deinem Dad geflüchtet und die Treppen runtergefallen.“ Ich konnte förmlich ihre Augenbrauen wandern sehen. „Vor meinem Dad?“ „Ja. Nachdem ich Feierabend hatte, fragte er mich, ob ich mir noch eine Wohnung ansehen möchte. Also sind wir dahin. Wir hatten uns irgendwann in den Haaren und er meinte mich festhalten zu müssen. Das Ende vom Lied ist, das ich mich losgerissen habe und stürmisch die Wohnung verlassen hatte…“
 

Die Kurzfassung musste reichen. Doch meine Freundin wollte mehr wissen. „Bitte Less. Es war ein scheißtag. Ich mag echt nicht drüber reden!“ „Okay.“ Lessley seifte meine Haare und den Rücken ein. Nachdem wir fertig waren, wickelte ich mir eines von Kanes großen Badetüchern um. Ein glück verstanden wir uns fast blind, denn Less wechselte gekonnt das Thema und es wurde recht lustig. Nebenbei zog ich mir meinen langen Pulli an. Sicher es waren immer noch 30 Grad draußen, aber ich brauchte gerade etwas Warmes, kuscheliges. Meine Haare föhnte ich nur leicht an und band sie dann zu einem Dutt zusammen. „Ich glaube ich sollte langsam runter. Bevor dein Dad mich nach unten schleift.“ Sagte ich und ging zur Tür. Lessley schnaufte leise. „Lass dir das nicht so einfach gefallen. Nur weil du bei ihm arbeitest, heißt es nicht, dass er privat auch über dich bestimmen kann!“ Ernst sah sie mich mit ihren grünen Augen an. „Keine sorge Less.“ Zwinkerte ich meiner besten Freundin zu. Zum Abschied umarmten wir uns noch mal, ehe Lessley in ihr Zimmer ging. Als ich mich wieder zur Treppe drehte, stand Kane am Fuße dieser und sah zu mir hoch. Leise seufzte ich. „Bin schon unterwegs!“ Zum Glück kam ich einigermaßen gerade hinunter. Doch Kane zog eine Augenbraue hoch. „Wie lange willst du mir noch verheimlichen das du dich vorhin auf die fresse gepackt hast?“

Ich verharrte in meiner Bewegung und mein Blick fand den seinen. „Bitte?“ Kane seufzte. „Oh man… egal. Lass uns essen!“ Somit ging er mir voran in die Küche. „Setz dich.“ Es roch sehr lecker. Ich nahm auf meinem üblichen Platz platz, schank mir etwas Wasser ins Glas und nippte daran. Ein klopfen an der Haustür ließ mich wieder Aufsehen. Kane ging auf den Flur, öffnete die Tür. „Guten Abend Mr. Shiragi. „Hallo. Entschuldigen Sie bitte die späte Störung.“ Er und eine junge Frau betraten den Raum. „Aber diese Dame hier scheint es nicht nötig zu haben sich zu einem Arzt zu begeben!“ Seine braunen Augen sahen zu mir und es lief mir kalt den Rücken runter.

„So?“ Die junge Frau war scheinbar Ärztin. Sie stellte ihre Tasche auf den Tisch ab. „Mr Shiragi sagte Ihnen tuen die Rippen weh?“ //Woher weiß er das?“// Fragte ich mich. „Ich…“ Stammelte ich, konnte den Blick nicht von Kane nehmen. „Stehen Sie bitte mal auf.“ Ich tat wie gewünscht, zuckte kurz zusammen. „Mhm, okay.“ Sie trat hinter mich und kurz darauf spürte ich ihre Hände an meinen Seiten. „Können Sie bitte mal ihren Pulli ausziehen?“ Bat mich die Frau und ich stockte. „Ich lass euch mal allein.“ Murmelte Kane, verließ die Küche. Ich hörte, wie die Tür seines Büros ging. Die Ärztin half mir dabei mich von dem Pulli zu trennen. Nun stand ich Nackt vor ihr, hatte ich mir vorhin ja nur den Pulli übergezogen. Ohne darauf einzugehen, tastete sie erneut meine Seiten ab. „Tut das hier weh?“ Ich nickte. „Etwas.“ „Und dies?“ Sie drückte etwas fester zu. „Au!“ „Entschuldige. Also ich spüre keine gebrochene Rippe. Und es scheint auch nur rechts zu sein. Ich gebe Ihnen eine Creme. Damit bitte morgens und abends einreiben. Dann sollte es bald besser werden.

„Okay. Danke.“ Doch ihr Blick wanderte weiter abwärts. „Und die Verletzung an Ihrem Bein?“ Ich wusste erst nicht, was sie meinte, bis mir der Kratzer wieder einfiel den Chase mir zugefügt hatte. „Ach das ist nichts.“ Doch die Frau vor mir runzelte nur mit der Stirn. Sie kniete sich vor mir nieder und nahm auch das in Augenschein. „Sie sollten besser auf sich achtgeben. Auch wenn es nicht den Anschein macht, macht er sich Sorgen um Sie.“ Leise seufzte ich. „Ich weiß.“ Murmelte ich leise vor mich hin. Die Frau vor mir erhob sich wieder, packte ihre Sachen zusammen. „Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen noch.“ Dann verließ sie die Küche. Ich zog mir den Pulli wieder über, sah Kane mit der Frau im Flur stehen. Sie gab ihm noch eine kleine Schachtel, ehe sie das Haus verließ. „Entschuldigen Sie bitte das ich Sie so spät noch angerufen habe.“ Doch sie lächelte nur. „Kein Problem.“
 

Die Tür wurde geschlossen und Kane betrat schweigend die Küche. Die Schachtel landete auf der Arbeitsfläche. Ich setzte mich erneut, nahm abermals einen Schluck Wasser. Kane belud 2 Teller mit der Gemüsepfanne und stellte mir dann einen Teller davon vor meine Nase. „Essen!“ Murrte er und setzte sich mir gegenüber. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Er hob seinen Blick und sah mich an. „Du sollst essen Nelly!“ „Ja.“ Murmelte ich, senkte den Blick und widmete mich meinem Essen. Nachdem wir fast fertig waren, fing Kane an. „Du hattest echt glück das du dich nicht schwerer verletzt hast! Wieso zum Teufel erzählst du mir das nicht!“ Ich hielt in meiner Bewegung inne. Seine braunen Augen funkelten vor Wut. Sollte ich auf diese Diskussion eingehen?

„Weil du mich dann immer in Watte packst!“ Konterte ich, hielt seinem Blick stand. „Schwachsinn!“ Ich rollte mit den Augen. Es war so klar das Kane so reagieren würde. „Du merkst es gar nicht, oder? Das du mich ständig wie deine Tochter behandelst!!“ „Du benimmst dich ja auch so!“ „Boa… Ne nicht heute! Ich habe da echt kein bock mehr drauf!“ Ich drehte mich zum Gehen um, blieb dann jedoch kurz stehen.

„Vielleicht ist es doch ganz gut, wenn ich die Wohnung nehme! Dann habe ich endlich meine Ruhe!“ „Willst du die denn wirklich? Oder hast du einfach nur Angst vor dem was passieren könnte…“ Ich konnte sein schmunzeln schon spüren. „Du spinnst!“ Murmelte ich, wand mich wieder dem Hausherren zu und handelte instinktiv. Trotz schmerzenden Rippen ging ich auf Kane zu, stieß ihn gegen die Schultern. Immer und immer wieder, bis er die Kannte vom Sessel in den Kniekehlen hatte und zurücksank. „Ich habe keine Angst davor was passieren könnte! Denn es wird nichts passieren!“ Siegessicher blieb ich zwischen seinen gespreizten Beinen stehen. „Gute Nacht, Kane.“ Grinsend stand ich da. Kane ergriff meine Hände als ich mich ein paar Schritte von ihm entfernte. Sanft zog er mich wieder an sich bis ich dicht an ihm stand. Er zog mein linkes Bein auf den Sessel. Dann das rechte. Seine Hände wanderten von meinen Beinen zu meinem Gesicht, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nicht…“ Hauchte ich leise gegen seine Lippen. Seine Nussbraunen Augen sahen mich an, dann berührten sich unsere Lippen zu einem zaghaften Kuss.
 

Vor der Küchentür, die leicht angelehnt war, stand ein älterer Mann und staunte nicht schlecht. Großvater hatte uns eine Weile beobachtet. „Mr. Kaski?“ Der ältere Mann zuckte leicht zusammen, stand doch plötzlich Luca neben ihm. Kane hatte ihn gebeten ausnahmsweise hier zu bleiben und ein Auge auf das alte Ehepaar zu haben. Er traute ihnen nicht. Zugegeben, ich auch nicht!

„Oh. Denk jetzt bitte nicht falsch von mir mein Junge.“ Flüsterte er und Luca runzelte die Stirn. Er trat näher an die Tür und warf einen Blick auf mich und seinem Chef. Eng umschlungen saßen wir da, küssten uns noch immer. Luca seufzte. „Ich will meiner Enkelin nicht nach Spionieren. Lediglich eine Flasche Wasser wollte ich für uns holen aber…“ Er hielt inne. „Sie haben nichts dagegen?“ Wollte Luca von meinem Großvater wissen. Dieser seufzte, lächelte etwas. „Begeistert bin ich nicht. Immerhin liegen mehr wie 20 Jahre zwischen den beiden. Aber was soll ich machen? Wenn die beiden es wollen, dann sollen sie glücklich sein.“ Luca`s Blick viel wieder auf uns. „Warten Sie hier.“ Luca Klopfte und ich stieß mich ruckartig von Kane weg. „Keine Panik. Ich bin es nur.“ Kanes Augen funkelten als Luca die Küche betrat. „Was willst du?“ Fragte Kane ihn. „Nur etwas zu trinken holen.“ Ich schob mich von Kanes Schoß und zog den Pulli etwas weiter runter. „Außerdem wollte ich sagen das ihr vielleicht darauf achten solltet das die Tür geschlossen ist, wenn ihr…“ Luca schloss den Kühlschrank und drehte sich zu uns um. Während Kane mit den Augen rollte, sah ich Luca fragend an. Plötzlich nahm ich jemanden vor der Tür wahr. Als ich meinen Großvater erkannte erstarrte ich. Er lächelte mich beruhigend an. „Nelly, mein liebes Kind.“ „Opa… es ist nicht so wie du denkst…“ Doch er schüttelte den Kopf.

„Es ist doch völlig egal was wir denken. Wichtig ist was du willst. Und es sah nicht so aus als würde er dich zu irgendetwas zwingen. Wir wollen doch nur das du glücklich bist.“ „Opa…“ Ich schloss den alten Mann in meine Arme, flüsterte ein danke an sein Ohr. „Nun denn.“ Der alte Mann nahm Luca die Flasche ab und verabschiedete sich wieder. „Was war das jetzt?“ Wollte Kane wissen doch Luca und auch ich, konnten nur mit den Schultern zucken. Kurz blieb es still. „Nun ich… würde dann auch ins Bett gehen.“ „Schlaf gut. Morgen kannst du im Übrigen zu Hause bleiben. Nach diesem Tag kannst du dich etwas entspannen.“ Ich sah kurz zu ihm, nickte und verließ dann die Küche. „Luca!“ „Ja, Sir?“ Die beiden braunen Augenpaare trafen sich. „Bleib bitte die Nacht über bei ihr. Ich habe ein seltsames Gefühl.“ Luca nickte und folgte mir dann.

Ich wollte mich gerade aus dem Pulli schälen, als es an der Tür klopfte und Luca anschließend den Kopf ins Zimmer steckte. "Darf ich?" Fragte er und ich nickte. Hinter sich schloss er die Tür wieder. Luca kam zu mir, musterte mich genau. "Jetzt fang du nicht auch noch damit an!" Brummte ich leise vor mich hin. "Ich mach doch Garnichts." Luca grinste, was mich ebenfalls zum Grinsen brachte. "Aber jetzt mal so unter uns. Ist wirklich alles okay?" "Abgesehen von diesem Tag und allem? Ja sonst ist alles in Ordnung." Unsanft zog ich mir nun endlich den Pulli über den Kopf und warf ihn in die nächste Ecke. Mir war bewusst das Lucas Blick auf mir lag. "Gibst du mir bitte das Hemd?" Fragte ich ihn und zeigte auf einen Stuhl. Luca reichte es mir und ich zog mich wieder an. "Nelly..." "Willst du vielleicht hier bleiben? Dann kannst du dich selber davon überzeugen das es mir gut geht!" Luca runzelte die Stirn. "Außerdem würd ch mich freuen etwas Gesellschaft zu haben." ER seufzte. "Wenn du es wünscht." Somit gingen wir ins Bett.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  SexyBoi69
2021-04-12T00:30:36+00:00 12.04.2021 02:30
Bin mit meinem Freund jetzt hier angelangt(nohomo), wir lesen jeden Abend ein Kapitel zum einschlafen. Bis jetzt ist es sehr gelungen! Wir freuen uns auf Morgen! :3
Antwort von:  animefan16
27.04.2021 17:22
Hallöchen.
Sorry dafür das es gerade etwas länger dauert🙈
Ich kenne es gut Dieters zum einschlafen zu lesen. Irgendwann fallen einem die Augen zu.
Danke jedenfalls für euren kommi 🤗


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