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Be My Light!

von

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Traum oder Realität?

[JUSTIFY]Langsam aber sicher kehrte so etwas wie Normalität zurück. Es wurde wieder dem Alltag nachgegangen, doch noch immer waren die Schäden von Leviathan zu spüren, die es angerichtet hatte. Zerstörte Straßen und Gebäude, die gesperrt wurden, da immer noch Einsturzgefahr bestand. Menschen, die sich in Therapie befanden, um die Erlebnisse besser verarbeiten zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Kashinoki Buchhandel war – wie durch ein Wunder – verschont gewesen und schon nach wenigen Tagen herrschte wieder der übliche Trubel. Heute war jedoch ein ruhiger Tag, mit nur wenig Kundschaft. Aber von alldem bekam Haru nichts mit, so sehr war er in seine Notizen vertieft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte es ihm versprochen. Irgendwie würde er ihn zurückholen. Doch das Buch vor ihm war definitiv nicht für den Wissensstand seiner Altersklasse bestimmt. Zu viele unerklärte Fachbegriffe, von denen der Autor ausging, dass sie seiner Leserschaft schon geläufig waren. Haru hatte sich mehr Wörter notiert, die er nachschlagen wollte, als Informationen darüber, was er eigentlich wissen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Appmon Gatchmon war zu Hause, zusammen mit seiner Mutter. Er hatte nicht vorgehabt, ihr von Gatchmon zu erzählen. Als Haru nach Hause gekommen war, hatte sie ihn minutenlang an sich gedrückt, mit ihm geschimpft, dass er ihr riesige Sorgen bereitet hatte und wie froh sie trotzdem war, dass er unverletzt zurück war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatte ihm sein Lieblingsessen zubereitet und bevor es ins Bett ging, hatten sie es sich dann mit einem alten Anime-Film auf dem Sofa gemütlich gemacht. Haru war irgendwann eingeschlafen und seine Mutter musste ihn in sein Zimmer getragen haben, denn das Nächste, woran er sich erinnerte, war ein Albtraum, aus dem er schreiend aufwachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gatchmon, das den Abend über in seinem Zimmer verbracht hatte, stand über ihm und redete besorgt auf ihn. Dann ging seine Zimmertür auf und seine Mutter hatte im Flur gestanden. Er wollte noch rufen, dass alles in Ordnung war, doch sie hatte schon den Lichtschalter angeknipst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und so hatte Harus Mutter Gatchmon kennengelernt. Weil ihm nichts anderes übrigblieb, erzählte er ihr von dem, was das letzte Jahr über passiert war. Er war erleichtert, dass sie nun Bescheid wusste. Gatchmon konnte sich in ihrer Wohnung freibewegen, ohne dass es sich Sorgen machen musste, von Harus Mutter erwischt zu werden. Und nach dem anfänglichen Schock war sie begeistert von ihm. So begeistert, dass sie Gatchmon alle möglichen Babyfotos von Haru zeigte, etwas, was Haru definitiv bereute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er seufzte schwer und starrte auf die klein geschriebenen Wörter, bis sie zu verschwimmen begannen. Vielleicht sollte er eine Pause einlegen. Zumindest etwas trinken. Das Glas Wasser, dass Ai ihm gebracht hatte, ehe sie sich mit Eri treffen wollte, war nicht einmal zur Hälfte geleert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn er jetzt hier wäre, dann hätte er Haru schon längst dafür geschalten, dass er nicht immer das Trinken vergessen sollte, wenn er mit irgendetwas beschäftigt war. Aber er war nicht da. Und Haru stürzte sich nur seinetwegen in all diese Arbeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er streckte seine Hand aus, um nach dem Glas zu greifen, und kam dabei gegen sein Radiergummi, fegte es vom Tisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Haru rutschte seinen Stuhl nach hinten und beugte sich dann, um den Radierer aufheben zu können. Da waren Schritte auf der Treppe. Er griff nach dem Radiergummi und wollte sich wiederaufsetzen, als seine Stimme die Stille durchdrang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haru!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich war sein Mund trocken. War er vielleicht doch eingeschlafen und das war nur ein Traum? Kurz überlegte er, einfach so zu tun, als hätte er nichts gehört und zu warten, bis er wieder aufwachte. Aber selbst, wenn es nur ein Traum war, er wollte wenigstens noch einmal sein Gesicht sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Haru drehte sich um und blickte die Treppe rauf. Sein Gesicht erhellte sich, als er ihn sah. Yuujin stand auf der untersten Stufe und sah ihn unsicher an. Das musste ein Traum sein. Im Anime war das jetzt die Stelle, wo sich die Protagonisten gegenseitig in die Wange kniffen nur um dann festzustellen, dass sie wirklich wach waren. Aber wenn es wirklich ein Traum war, dann wollte er nicht aufwachen. Noch nicht. Wenigstens ein einziges Wort wollte er mit Yuujin gewechselt haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht sollte er es riskieren und diesen Traum noch etwas länger auskosten. Die Handlung selbst bestimmen. Er war doch der Protagonist in seinen eigenen Träumen, oder?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eilig stand er auf und stürzte dann auf Yuujin zu, nur um wenige Schritte vor ihm stehen zu bleiben. Ängstlich sah er zu ihm auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuujin“, flüsterte er seinen Namen und der Angesprochene sah ihn hoffnungsvoll an. „Ich wünschte wirklich, dass wäre nicht nur ein Traum…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wenn ich dir sage, dass es kein Traum ist?“ Yuujins Stimme zitterte leicht. Haru musste nur einen Schritt nach vorne machen und könnte Yuujin wieder festhalten. Aber etwas hinderte ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit deiner Entscheidung damals hast du Leviathan mächtig beeindruckt“, erklärte Yuujin, nachdem Haru ihn immer noch stumm ansah. „Ehe sein Programm gelöscht wurde, hat er mich apprealized. Das hier ist … ein richtiger Körper, der fühlen kann und nicht nur, weil ein Programm es befiehlt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leviathan. Haru blinzelte mehrmals, um Yuujins Sätze zu verarbeiten. Er hatte sich oft genug Szenarien ausgemalt, in denen Yuujin auf magische Weise plötzlich vor ihm stand, aber dass ausgerechnet Leviathan dafür verantwortlich war, hätte er sich nicht in seinen tiefsten Träumen auszumalen gewagt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht war das hier ja wirklich kein Traum.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zögernd streckte Haru seine Hand aus, berührte Yuujins Wange. Sie war weich und warm, aber sie hatte sich schon immer wie echte Haut angefühlt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du wirklich wieder da?“, fragte er nervös, seine Stimme beinahe nur ein Flüstern. Yuujin nickte langsam und lächelte dann breit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haru! Wir sind wieder zurück!“ Eris Stimme drang durch den Raum und das junge Idol erschien auf der obersten Treppenstufe, händchenhaltend mit Ai. Dokamon schwebte auf seinem Chip hinter den beiden her.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh!“ Sie blieb stehen, als sie Yuujin entdeckte. Ihre Augen weiteten sich geschockt, ehe sie sich zu Ai umdrehte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eri-chan!“, rief Dokamon aufgeregt und flog auf Haru und Yuujin zu, schwebte mehrmals um die beiden herum. „Eri-chan, siehst du auch, was ich sehe?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kneif mich mal bitte!“, verlangte sie von Ai. „Ich halluziniere entweder oder aber ich träume. Und ehrlich gesagt, will ich nicht, dass dieser Nachmittag mit dir nur ein Traum sein soll!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai kicherte sanft. „Das ist definitiv kein Traum“, meinte sie dann.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht war was im Essen drin?“, überlegte Eri laut. Ai errötete neben ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-dann würde Haru ihn aber nicht sehen können, oder?“, fiel ihr ein und die beiden jungen Mädchen blickten aufgeregt zwischen Haru und Yuujin hin und her.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nein, das war definitiv kein Traum. Haru griff nach Yuujins Hand, der ihn verdutzt ansah, und zog ihn dann die Stufen nach oben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuujin ist wirklich wieder da!“, erklärte er laut. Er war den Tränen nahe und unterdrückte sie doch. Nicht, weil er sich schämte, zu weinen. Er wollte nur nicht, dass Yuujin ihn so sah. Schließlich war er wieder da und Haru war glücklich, da waren Tränen nicht angepasst. Selbst wenn es Freudentränen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„A-aber wir haben ihn sterben sehen“, plapperte Dokamon aufgeregt. „Wie kann das also möglich sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leviathan hat mich zurückgebracht“, erzählte Yuujin ihnen das, was er bereits Haru erzählt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber der Kampf mit Leviathan ist doch schon drei Wochen her“, meinte Dokamon verwundert. „Wieso bist du nicht früher hergekommen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neben ihm verkrampfte Yuujin sich und Haru schritt ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mir sicher, dass Yuujin Gründe dafür hatte“, meinte er beschwichtigend. „Alles, was zählt ist doch, dass er wieder hier ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuujin flüsterte ihm ein Dankeschön zu und drückte dann seine Hand. Was immer ihn aufgehalten hatte, Yuujin würde es ihm erzählen, wenn die Zeit reif war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai und Dokamon nickten zustimmend, nur Eri verschränkte ihre Arme und sah Yuujin nachdenklich an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann ging sie auf ihn zu, drückte ihm die Faust gegen die Brust. „Wenn du Haru noch einmal das Herz brichst, werde ich dir so einen harten Dokkan-Punch verpassen, der dich bis ans Ende des Universums beförderst!“, warnte sie ihn und stupste ihn dann mit ihrer Faust. „Verstanden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuujin nickte und sah sie ernst an. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich dann. „Nicht nur, was ich Haru angetan habe, sondern auch dir, Astra, Rei … und Offmon.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hoffe, du entschuldigst dich persönlich bei ihnen“, meinte Eri grinsend und senkte ihren Arm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist wirklich schön, dich wiederzusehen“, meinte sie dann und zog ihn in eine Umarmung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aww!“, kommentierte Dokamon und gesellte sich dann dazu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ai, Haru, worauf wartet ihr noch?“, fragte Eri genervt und Ai legte ihre Arme ebenfalls um Yuujin und ihre Freundin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Haru zögerte und blickte auf die Hand, die noch immer Yuujins festhielt. Da war ein kleiner Stich in seinem Herzen, dass er Yuujin gerne als erstes umarmt hätte und am liebsten noch länger mit ihm alleine sein wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haru?“ Yuujin sah ihn nervös an, seine Augen huschten über sein Gesicht und er biss sich auf die Unterlippe, so als hätte er Angst, dass Haru ihn ablehnen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Haru sagte nichts, sondern schloss sich einfach nur der Umarmung an.[/JUSTIFY]

Aussprache

Freuen wir uns, dass Yuujin zurück ist?“

„Oder freuen wir uns nicht?“

„Natürlich freuen wir uns!“ Astra und Musimon grinsten breit, während sie ihre Signaturpose machten.

Sie saßen in ihrem geheimen Stützpunkt unter dem Buchladen, vor ihnen ein fast leer gefutterter Teller Käsekuchen, den Rei vorgestern gebacken und den Hajime mitgebracht hatte. Rei verbrachte erstaunlich viel Zeit in der Küche und sein Bruder hatte entschieden, dass seine Kochkünste nicht nur für sie beide gedacht waren und brachte jedes Mal die Reste mit, die sie übrigließen. Rei kochte immer zu viel und sie alle waren sich einig, dass er es eigentlich mochte, wenn seine Freunde sein Gekochtes aßen. So hatte es Haru jedenfalls vorhin erzählt. Auf dem Weg von Harus Haus, wo Yuujin ihn und Gatchmon abgeholt hatte, hatte er eifrig erzählt, was in den letzten Wochen passiert war. Wie sie versuchten, ihr Leben wieder in den Gang zu kriegen. Er hatte die ganze Zeit über seinen Arm mit Yuujins verhakt, bis sie den Buchhandel erreicht hatten.

„Ich habe die anderen eingeladen“, hatte er dann grinsend gemeint. „Eri hat abgesagt, sie hat eine kleine Statistenrolle in einem Film bekommen. Aber die anderen wissen nichts von dir. Es soll eine Überraschung werden, okay?“

Yuujin hatte nur genickt und war dann Haru gefolgt. Leise waren sie die Treppe heruntergeschlichen, ihre Freunde und Appmon waren zu abgelenkt gewesen. Dann hatte Haru sich geräuspert und Musimon hatte als erstes aufgeblickt und einen lauten Schrei losgelassen.

Die Überraschung war ihm gelungen. Freudestrahlend waren Astra und Musimon ihrem totgeglaubten Freund in die Arme gesprungen und selbst Rei hatte für einen kurzen Moment weniger finster dreingeblickt als Yuujin ihn in Erinnerung hatte.

„Leute, ich … Es tut mir so leid, was ich getan habe“, meinte Yuujin und durchbrach die Stille, die über den Raum schwebte. Er saß gegenüber von Astra und seinem Appmon auf dem Sofa, Haru neben ihm. Er hatte vorgehabt, gleich reinen Tisch zu machen, doch Haru hatte darauf bestanden, dass er ein Stück von Reis Käsekuchen probierte.

„Du bist ein Android“, merkte Rei nun an. „Woher wissen wir, dass es dir wirklich leidtut und es nicht nur irgendein Trick von Leviathan ist?“

Yuujin verkrampfte kaum merklich, sodass es nur Haru auffiel. Beschwichtigend legte er ihm eine Hand auf die Schulter.

„Ich bin … um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, was ich bin“, meinte Yuujin nun und starrte auf seine Finger. „Als ich aufgewacht bin, war ich alleine. Ich dachte, ich wäre tot. Dann habe ich Geräusche gehört und mir wurde klar, dass ich zurück war. Ich wusste nicht, was los war, also entschied ich mich zu der einzigen Person zu gehen, die mir sagen konnte, wieso ich noch lebte.“

„Frau Oozora?“, fragte Haru. Er hatte Yuujins ‚Mutter‘ nur selten gesehen. „Als sie mich sah, dachte sie zunächst, dass Leviathan wieder zurück war. Irgendwie konnte ich sie davon überzeugen, dass ich … ich bin. Sie hat mich untersucht, um zu verstehen, wie ich zurückkommen sollte. Allerdings … eine Antwort konnte sie mir nicht geben. Dieser Körper ist nicht menschlich und doch kann er all das, was ein Mensch kann. Aber dieses Mal ist es nicht, weil mein Programm mir vorschreibt, wie ich etwas empfinden soll, wie etwas schmeckt.“ Er kam ins Stocken und warf einen kurzen Blick zu Haru rüber. Die Erinnerung an das, was er auf dem Schuldach gesagt hatte, kam wieder auf. Dass er so programmiert worden war, so zu handeln und zu fühlen, dass er Haru gefiel. Er hatte immer noch keine Gelegenheit gehabt, mit Haru zu reden. Er wusste, dass Haru ihm verziehen hatte, er hatte es selbst gesagt. Und doch, da war so vieles, was er ihm sagen wollte.

„Au!“, fluchte er plötzlich, als sich Nadeln in sein Bein bohrten.

„Oozora Yuujins Programm ist komplett überschrieben worden“, meldete Hackmon neben ihm. Das Appmon mit der Hackingfähigkeit hatte sich unbemerkt angeschlichen und seine roboterartigen, dünnen Hände in Yuujins Unterschenkel versenkt. „Es sind keine Anzeichen von Leviathan mehr zu finden.“ Er löste seine Roboterhände von ihm.

„Yuujin ist Yuujin und sonst niemand anderes“, setzte Haru zu seiner Verteidigung an. „Er ist wieder da und er ist wieder der freundliche Yuujin, den wir alle kennen. Und er hat sich geopfert, damit Leviathan aufgehalten werden konnte.“

„Hm“, war alles, was von Rei kam und dann warf er Yuujin einen kurzen Blick zu, als Haru nach seinem Glas Limonade griff und gerade nicht aufpasste. Wag es nicht, Haru noch einmal zu verletzen. Yuujin zuckte zurück.

„Alles in Ordnung, Yuujin?“ Haru sah ihn fragend an. „Rei meint es nicht so. Er macht sich bloß Sorgen.“

Yuujin wusste nur zu gut, dass sie alle Haru beschützten. Eri hatte es ihm klargemacht, dass er es nicht überleben würde, wenn er Haru noch einmal wehtat. Er wusste, was Rei damals mit Biomon angetan hatte, um den Aufenthaltsort seines kleinen Bruders zu erfahren. Und auch wenn Astra nichts in der Richtung gesagt hatte, er würde es ihm ebenfalls nicht so einfach durchgehen lassen.

Harus Hand griff nach der von Yuujin und drückte sie leicht. Den warmen Blick, den er ihm schenkte, ließ Yuujin beinahe dahinschmelzen und sein Herz machte einen kurzen Aussetzer. Er schwor sich, alles dafür zu geben, dass Haru nie wieder wegen ihm verletzt werden würde.

Hinter ihnen raschelte es. Die beiden Jungen warfen sich einen kurzen Blick zu und sahen dann hinter das Sofa.

Offmon saß vor der Rückenlehne, den Kopf gesenkt.

Als Haru mit Yuujin aufgetaucht war, war dessen Buddy in den hinteren Raum der geheimen Bibliothek geflüchtet. Nun war es wieder hervorgekommen aus seinem Versteck.

„Offmon“, kam es leise über Yuujins Lippen. Er hatte von Offmon verlangt, seinen besten Freund anzugreifen. Es hatte Bootmon getötet. Er war bereit gewesen, Rebootmon zu opfern, um Leviathan zu stärken.

Und was das Schlimmste war? Er hatte gewusst, dass Shutmon und später dann Rebootmon alles in ihrer Macht Stehende getan hatten, um Haru nicht ernsthaft zu verletzen. Die Waffe hatte immer haarscharf daneben gezielt, das Schulgebäude, dass Rebootmon zum Einsturz gebracht hatte, hatte Haru zwar unter sich begraben, doch ihn nicht ernsthaft verletzt. Es war ihm egal gewesen. Alles, was wichtig gewesen war, war, dass Gatchmon sich zu Gaiamon weiterentwickelte.

Spätestens Leviathan hätte dann …

Yuujin schüttelte seinen Kopf, um den Gedanken zu vertreiben.

„Hey, Offmon“, sprach Haru nun zu dem Appmon der Offline-Spiele. „Ich hatte es dir doch versprochen, dass ich Yuujin retten werde.“

Yuujin blinzelte überrascht. Er hatte gedacht, dass Offmon ihn hassen würde, nach allem was er getan hatte. Dass es ihn nicht mehr sehen wollte.

Das Appmon hob seinen Kopf an. Tränen rannen über sein Gesicht und mit seinen großen, vom Weinen rot angeschwollenen Augen sah es nun zu Yuujin auf.

„Ich wünschte wirklich, ich könnte es wiedergutmachen“, erklärte Yuujin mit brüchiger Stimme und stellte erstaunt fest, dass etwas Nasses über seine eigenen Wangen rann. Verwundert tastete er sein Gesicht ab. Er weinte. Sein Programm hatte ihm nicht den Befehl gegeben, zu weinen.

Offmon schien es ebenfalls bemerkt zu haben, denn das Appmon stellte sich auf seine Zehenspitzen und streckte seinen Arm nach Yuujin aus.

Wenn er seine Arme ebenfalls ausstreckte, konnte er Offmon erreichen. Weshalb also zögerte er dann?

„Yuujin?“, fragte Haru neben ihm und legte ihm dann eine Hand auf den Rücken, zeichnete mit dem Daumen Kreise, so wie er selbst es immer getan hatte, um Haru zu beruhigen.

Es wirkte tatsächlich. Erleichtert atmete er auf und nickte seinem besten Freund dankend zu.

„Offmon?“, fragte er nun und hielt dem Appmon seine Hand entgegen. Offmon zögerte nicht, sondern sprang ihm entgegen und ließ sich von Yuujin aufs Sofa ziehen.

„Du bist wieder da“, schluchzte es, während Yuujin es fest an sich drückte, Tränen flossen unaufhaltsam über sein Gesicht. „Haru hat sein Versprechen gehalten und du bist wieder unser Yuujin.“

„Ich bin wieder da“, stimmte er zu und blickte dann auf. Haru sah die beiden mit Tränen in den Augen an.

„Komm her“, bat Yuujin ihn und zog ihn dann doch selbst an sich, damit er sich ihrer Umarmung anschließen konnte. Sie waren die wichtigsten Wesen in seinem Leben, realisierte er, während sie sich gegenseitig festhielten.

„Ihr beide seid ja wirklich so süß, da muss ich Angst haben, an einem Zuckerschock zu sterben!“, meinte Eri plötzlich und die drei lösten sich voneinander. Das junge Idol kam die Treppe herunter. „Tut mir leid, dass ich jetzt erst da bin.“

Sie begann, von ihrem Tag zu erzählen und ihre Freunde lauschten ihr aufmerksam. Offmon blieb die ganze Zeit über auf Yuujins Schoß sitzen, der ihr zwar zuhörte, aber immer wieder mit den Gedanken abschweifte. Irgendetwas irritierte ihn an Eris Worten, aber er konnte nicht genau sagen, was es war.

Erst später, als sie sich verabschiedet hatten, und Yuujin zuhause in seinem Bett lag, fiel ihm auf, was ihn gestört hatte. Ihr beide.

Wen genau hatte Eri damit gemeint?

Trainingspause

[JUSTIFY]Eri? Da ist jemand am Eingang und hat nach dir gefragt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das junge Idol blickte auf, als ihre Managerin den Trainingsraum betrat. Sie trainierte für das Benefizkonzert, dass Appliyama 470 vor einer Woche angekündigt hatte. Als Zehntplatzierte der letzten Appliyama 470 Idol-Wahlen war es Eri ebenfalls erlaubt, aufzutreten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatte die Chance als Vor-Act der 9 Gods aufzutreten. Wenn auch nicht alleine, sondern zusammen mit den anderen Idolen, die Platz 11 bis 25 belegt hatten. Und doch. Sie würde vor tausenden von Menschen auftreten. Eri würde jede Chance nutzen, zusammen mit Izumi auf einer Bühne zu stehen, egal wie viel Training es ihr abverlangte. Haru und den anderen hatte sie gesagt, dass sie die nächsten Tage nur wenig Zeit haben würde. Sie wussten auch, wie wichtig Eri die Sache war, wer von ihnen sollte also zu Besuch vorbeikommen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe keine Zeit“, meinte sie zu Anezaki. „Ich will diese Stepsequenz endlich hinbekommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Elena trank mehrere Schlucke Wasser aus ihrer Trinkflasche. Eri hatte sie um Hilfe gebeten. Das Lied, dass für sie ausgesucht wurde, war leicht, doch die Tanzschritte machten ihr zu schaffen. Elena hingegen hatte absolut kein Problem, sich auch die schwerste Choreographie zu merken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anezaki seufzte frustriert. „Sie besteht darauf, dass sie dich sehen will“, meinte sie dann. „Du würdest dich sonst zu sehr verausgaben und sie will nicht, dass du dich noch verletzt, weil du unachtsam geworden bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Uh la la“, meinte Elena grinsend. „Eri, das hört sich ja beinahe so an, als hättest du einen Verehrer.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri wurde knallrot im Gesicht. „S-sei ruhig, Elena!“, beeilte sie sich zu sagen. „Du weißt doch, dass wir als Idole keine Beziehung führen dürfen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anezaki stimmte ihr nickend zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber wie romantisch wäre das denn? Eine verbotene Beziehung?“, schwärmte Elena theatralisch. „Frau Anezaki, Sie können doch nicht ernsthaft im Weg stehen und es unserer Eri verbieten, wenn es sich um wahre Liebe handelt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri verdrehte ihre Augen, konnte jedoch ein Lächeln nicht unterdrücken. Ai war tatsächlich hergekommen und sie machte sich Sorgen, dass Eri sich überarbeiten würde. Eigentlich war sie noch lange nicht müde, sie besaß erstaunlich viel Ausdauer, aber allein der Gedanke brachte ihr Herz dazu schneller zu schlagen. Vielleicht sollte sie ja wirklich eine kurze Pause einlegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich müsste sowieso bald los zu meinem Fotoshooting“, fiel Elena ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, vielleicht würde es nicht schaden, wenn wir für heute aufhören“, meinte Eri langsam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Elena grinste spitzbübisch. „Und natürlich freust du dich, deinen Verehrer zu sehen, nicht wahr? Wer ist es denn, Darling? Jemand, den wir kennen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri schüttelte ihren Kopf, beschloss jedoch die spitzen Anmerkungen zu ignorieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, vielleicht ist es dieser eine Manager, der doch vor kurzem da war. Es ist wirklich schade, dass er danach nie wiederkam“, überlegte Elena laut und Eri zuckte zusammen. Konnte Elena wirklich ihn meinen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast dich auch ziemlich gut mit ihm verstanden“, fuhr sie fort. „Auch wenn ich nicht so ganz verstehe, was an dieser mysteriösen Brooding Guy-Sache so interessant sein soll. Wenn du mich fragst, er war ein unfreundlicher Arsch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri unterdrückte ein Grinsen. Sie hatte gar nicht mal so Unrecht, aber Rei war jemand, den man erst nach einiger Zeit wirklich richtig kennenlernte. Und selbst jetzt war sie sich nicht sicher, ihn wirklich komplett zu kennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sehen uns nachher, okay?“ Eri schnappte sich ihre Sporttasche und eilte nach draußen in Richtung Fahrstuhl. Hektisch drückte sie den Knopf, um den Aufzug zu sich zu holen. Die Trainingsräume lagen im Kellergeschoss und obwohl sie sonst jedes Mal die Treppe nahm, sie wollte so schnell wie möglich oben sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht und das junge Idol wippte aufgeregt auf ihren Fußballen vor und zurück. Ein leises Pling verkündete, dass der Fahrstuhl da war und kaum, dass sich die Türen öffneten, quetschte sie sich auch schon rein. Der Fahrstuhl war leer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eri-chan?“, ertönte es aus ihrer Tasche und im nächsten Moment kam ihr Appmon hervorgeflogen. Dokamon war die ganze Zeit über in ihrer Tasche gewesen und hatte sich ausgeruht. Verständlich, hatten sie sich doch am Abend zuvor heftige Autorennen an der Konsole geliefert. „Wo gehen wir hin?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ai wartet auf uns“, meinte sie und warf dann einen kurzen Blick in den Fahrstuhlspiegel. Vielleicht war es keine allzu gute Idee, in der verschwitzten Sportkleidung rauszugehen, aber zum Umziehen war jetzt keine Zeit mehr. Sie wollte Ai nicht warten lassen. Ihr Zopf hatte sich fast gelöst. Seufzend zog sie das Zopfgummi aus ihren Haaren und schüttelte ihren Kopf. Kritisch betrachtete sie sich. Die zwei Zöpfe waren ihr Markenzeichen, aber eigentlich sah sie mit offenem Haar gar nicht mal so schlecht aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woah! Eri-chan, du siehst absolut traumhaft aus!“, entgegnete Dokamon entzückt. Zufrieden warf sie ihr Zopfgummi in ihre Tasche. Sicher würde es Ai auch gefallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Fahrstuhl kam zum Stehen. Dieses Mal wartete sie, bis die Türen komplett geöffnet waren, ehe sie ausstieg. Sie wollte nicht verzweifelt wirken oder so, als könnte sie es kaum abwarten, Ai zu sehen. Auch wenn es stimmte. Aber wenn jemand sie sah, dann könnte diese Person etwas Falsches hineininterpretieren und das war etwas, was sich Eri nicht erlauben konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai saß auf einem der Sessel im Empfangsbereich. Sie blickte auf, als Eri auf sie zukam und erhob sich dann von ihrem Platz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eri!“ Freudig kam sie ihr entgegen und umarmte sie kurz. Eri erwiderte ihre Umarmung und löste sich dann von ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hättest nicht extra hierherkommen müssen“, meinte Eri nun zu ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte halt, dass du eine Pause machst“, erwiderte Ai schüchtern und hielt dann ihren Stoffbeutel hoch. „Ich habe dir Bento gemacht“, fügte sie mit dem süßesten Lächeln hinzu, dass Eri beinahe dahinschmelzen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist so niedlich, ich könnte dich küssen“, platzte es aus ihr heraus, ehe sie es sich anders überlegen konnte. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund. Ai war puterrot angelaufen und der Wärme auf ihren eigenen Wangen nach zu urteilen, war sie ebenso rot wie eine Tomate.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mist, das war nicht okay … ich hätte … also nicht, dass ich nicht will, aber hier ist wirklich kein guter Ort und ich …“ sprudelte es aus Eri hervor, bis Ai sich kurz umsah und sich dann auf ihre Zehenspitzen stellte, um Eri einen kurzen Kuss auf die Wange zu drücken. Überrascht verstummte Eri.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du darfst“, sagte Ai nun und am liebsten hätte Eri sie sofort geküsst, aber hier durfte sie nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zumal Dokamon nun wild um sie beide herumflog und dabei laut schimpfte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eri-chan, was wenn euch jemand gesehen hätte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie beschloss, ihr Appmon einfach zu ignorieren und hakte ihre Finger mit denen von Ai ein. „Wollen wir uns in den Park setzen?“, schlug sie ihr vor. „Das Wetter ist so schön, das sollten wir ausnutzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai nickte und gemeinsam verließen die beiden jungen Mädchen das Gebäude und schlugen den Weg zum angrenzenden Park ein. Nachdem sie eine leere Bank gefunden hatten, setzten sie sich auf diese und Ai reichte ihr eine blaue, mit Punkten versehene Bentobox. Für sich selbst hatte sie eine weiß-rosafarbig gestreifte Box mitgebracht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hab‘ für Dokamon auch was mitgebracht“, meinte Ai schüchtern. „Du kannst es ihm ja nachher geben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ohh, Eri-chan, wie lieb ist das denn?“, rief Dokamon etwas zu laut in ihr Ohr und das junge Idol runzelte leicht ihre Stirn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doka-chan freut sich“, erwiderte sie und hob den Deckel ihrer Box an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, Ai, das ist wirklich wundervoll“, staunte sie. Die Box war mit verschiedenen Sachen befüllt. Eine Hälfte war mit Jasminreis gefüllt, während in der anderen Hälfte kleingeschnittene Stücke Teriyaki-Huhn, Cherry-Tomaten, mundgerechte Stücke Omelett, Weintrauben und zu Herzen geschnittener Mozarellakäse lagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ai, das ist absolut perfekt“, meinte Eri begeistert. „Ich weiß, ich habe es vorhin schon gesagt, aber ich … darf ich dich küssen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unsicher sah sie sie an. Als Eri zusammen mit Astra und Haru nach dem Kampf gegen Leviathan das erste Mal wieder ihr Geheimversteck im Kashinoki Buchhandel aufsuchten, war Ai ihr regelrecht um den Hals gefallen. Sie hatte auch Haru und Astra umarmt und die Appmon an sich gedrückt, und doch … sie war zuerst zu Eri gegangen. Und als Haru ihr dann von der Sache mit Yuujin erzählt hatte, hatte sie ausgerechnet bei Eri Trost gesucht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Verhalten hatte Eri verwirrt. Sie hatte schon länger gewusst, dass sie einen Crush auf Ai hatte, aber nie im Leben hätte sie gedacht, dass diese genauso empfinden würde. Aber sie war das Center des Universums, sie scheute nicht vor einer Herausforderung zurück. Trotzdem war sie unglaublich nervös gewesen, als sie Ai nach einem Date bat. Und unglaublich glücklich, als Ai dann zugestimmt hatte. Sie hatten Eris freien Nachmittag in der Innenstadt verbracht, waren Eis essen gewesen und danach shoppen gegangen. Und als sie dann Ai nach Hause begleitet hatte, war Yuujin auf einmal wieder dagewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du darfst“, meinte Ai und beide sahen sich kurz um. Der Park war trotz des Wetters so gut wie leer und selbst wenn sie jemand beobachtete, sie konnte immer noch behaupten, dass Ai bloß eine gute Freundin war. Gute Freundinnen machten solche Sachen nun einmal. Händchenhalten und sich kurz auf den Mund küssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri beugte sich vor und drückte dann ihre Lippen gegen die von Ai. Sie schmeckte süß – alles an Ai war süß – und Eris Herz sprang im Dreieck. Widerwillig löste sie sich von ihr und sah sie breit lächelnd an. Ai lächelte zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war schön“, stellte sie fest. Eri stimmte ihr zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, dass du darauf bestanden hast, mich sehen zu wollen“, meinte sie leise. „Ich weiß, dass ich mich manchmal etwas zu sehr verausgabe, aber wenn ich bei den nächsten Wahlen wirklich Platz 1 im Idol-Ranking schaffen will, dann muss ich alles dafür geben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das weiß ich doch.“ Ai hatte eine Hand auf Eris Schulter gelegt. „Aber du wirst nicht die Nummer 1, wenn du vor Erschöpfung zusammenbrichst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ai-chan hat absolut Recht“, pflichtete Dokamon ihr zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist so lieb von dir, dass du dir Sorgen um mich machst.“ Sie schob sich ein Stück Mozarellakäse in den Mund. „Ich werde mehr darauf achten, dass ich genug Pausen mache. Versprochen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hätte nichts dagegen, dir jedes Mal ein Bento zu machen“, meinte Ai grinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann von dir doch nicht verlangen, dass du deine eigenen Pflichten vernachlässigst.“ Eri schüttelte ihren Kopf, auch wenn der Gedanke, dass Ai sie jeden Tag besuchte, ihr Herz schneller schlagen ließ. „Du hast schließlich Schule.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Sommerferien waren zu Ende gegangen. Um wieder Normalität zu finden, hatte man beschlossen, den Unterricht wieder aufzunehmen, denn abgesehen von dem einen von Rebootmon zerstörten Trakt waren die anderen Gebäude heil geblieben. Der Trakt wurde abgesperrt und Bauarbeiten fanden gleichzeitig zum Unterricht statt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie war die erste Woche?“, fragte sie neugierig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Chaotisch, so mit der Baustelle und so“, erzählte Ai. „Aber unsere Lehrer geben uns keine Ruhe und haben uns schon mit dutzend Hausaufgaben überschwemmt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh je“, meinte Eri besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie geht es Haru?“, fragte sie vorsichtig, nachdem sie eine Weile lang einfach nur nebeneinander auf der Bank aßen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai schob sich etwas Reis in den Mund und kaute, ehe sie antwortete. „Ganz gut“, meinte sie dann. „Er und Yuujin hängen noch häufiger zusammen ab, als sie es vorher schon getan hatten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hm.“ Eri starrte nachdenklich auf das Stück Fleisch zwischen ihren Essstäbchen. Die Erinnerung an Haru und Yuujin, die sich weinend in den Armen gelegen hatten, kam ihr in den Sinn. Die Freundschaft der beiden war wirklich etwas Besonderes, aber manchmal kam es Eri so vor, als würde da mehr zwischen ihnen sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weißt du, irgendwie hat es ja schon etwas Romantisches an sich.“ Ai blickte verträumt in den wolkenfreien Himmel. „Dass Yuujin ausgerechnet von Leviathan zurückgebracht wird, nachdem Haru ihm bewiesen hat, dass Menschen sich ändern können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber Yuujin ist ein Android“, warf Dokamon dazwischen. „Kann ein Android denn romantische Gefühle entwickeln?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri runzelte die Stirn. „Du weißt doch, dass Yuujin nicht mehr nur ein Android ist“, erinnerte sie ihr Buddy Appmon.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doka-chan überlegt, ob Yuujin Gefühle entwickeln kann“, erklärte Eri auf Ais fragenden Blick hin. „Also … für Haru.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai legte ihren Kopf zur Seite. Ihr blondes Haar fiel ihr ins Gesicht und Eri beugte sich zu ihr, um ihr die einzelnen Strähnen hinters Ohr zu klemmen. Sie errötete, als Eris Fingerspitzen ihre Wangen berührten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Möglich wäre es“, überlegte Ai nach einer Weile. „Die beiden waren schon immer eng miteinander befreundet. Yuujin war immer der Einzige gewesen, der Haru erreichen konnte, wenn dieser wieder in den Tiefen eines guten Buches versunken war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie kicherte leicht. „Nicht, dass ich es ihm verübeln könnte. Bei manchen Büchern vergesse ich auch gerne mal alles um mich herum. Aber wenn Haru am Lesen ist, dann ist es beinahe so, als hätte er eine Mauer um sich herumgebaut. Außerhalb ist die Realität und Haru ist in der Welt seines Buches gefangen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ja, das war definitiv typisch Haru.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Denkst du, Haru hat auch einen Crush auf Yuujin?“, überlegte Ai laut. „Ich weiß, dass er früher etwas für mich empfunden hatte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und hast du seine Gefühle erwidert?“, fragte Eri unsicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich habe schon immer Mädchen gemocht“, gestand sie leise. „Aber bis ich dich kennengelernt habe, wusste ich nicht, was mit mir los war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri lächelte sanft. „Ich hatte einen Crush auf Izumi“, gestand sie dann. „Aber ich glaube, ich mag beides. Jungen und Mädchen. Aber im Moment mag ich meine Ai am liebsten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai errötete leicht und sah sie dann an. „Du siehst übrigens hübsch aus“, meinte sie. „Mit den offenen Haaren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie beugte sich vor, um ihr einen weiteren Kuss zu geben, doch das laute Kläffen eines Hundes ließ die beiden voneinander wegrutschen. Kichernd sahen sie sich an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich glaube, dass wird noch öfters passieren.“ Eri fiel es schwer, ihren Frust zu verbergen. „Dass wir uns verstecken müssen. Und niemand wissen darf, dass du und ich daten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wenigstens unseren Freunden darf ich doch erzählen, dass du meine Freundin bist, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eri grinste breit. Ai hatte sie als ihre Freundin bezeichnet. Sie rutschte zu ihr und legte ihre Hand auf die von Ai.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber natürlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ai lehnte ihren Kopf gegen Eris Schulter. Für einige Minuten saßen sie einfach nur da, sahen dem Hund und seinem Herrchen beim Spielen zu und genossen einfach nur die Anwesenheit der anderen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke schon, dass er einen Crush auf Yuujin hat“, überlegte Ai laut und Eri war für einige Sekunden irritiert, bis sie merkte, dass ihre Freundin von Haru redete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie dachte an den Kampf gegen Leviathan. An Yuujins ‚Ende‘ und wie Haru ihn in den Armen gehalten hatte. Wie er ihm versprochen hatte, ihn eines Tages zurückzuholen. Sie stimmte Ai zu, wenn es jemand war, der zu Haru durchdringen konnte, dann war es Yuujin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich will ihnen helfen“, entschied Eri. „Dabei, dass sie zusammenkommen. Ihnen zumindest einen kleinen Schubs geben, den Rest müssen sie selbst ausmachen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie grinste entschlossen und sah Ai fragend an. „Hilfst du mir dabei?“[/JUSTIFY]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vergebt mir, aber immer noch keinen Kuss. Ich wollte unbedingt, dass sich Yuujin mit Offmon ausspricht und wieder versöhnt und zudem noch mehr overprotective Best Friends reinbringen. Und gerade Yuujin muss ja erst einmal klar werden, das er was für Haru empfindet.
Aber ... wozu hat man denn beste Freunde?
Ich danke fürs Lesen und wünsche noch einen angenehmen Tag / Nacht. Bis zum nächsten Kapitel! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, was wird unser Center des Universums wohl aushecken? ;)
Ich sagte ja, dass Ai/Eri als Nebenpairing auftreten, aber ich mag die beiden, also musste ich ihnen zumindest ein Kapitel widmen. Vielleicht werden es auch mehr, da hab ich mich noch nicht ganz festgelegt. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und wünsche euch einen angenehmen Start in den Tag. ♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Alaiya
2020-01-12T19:07:06+00:00 12.01.2020 20:07
Awwwww ❤️

Noch einmal: Awwwwwww ❤️

Yuujin ist wieder zurück! Das ist die Hauptsache. Und dann können die beiden endlich glücklich miteinander sein und ... einfach niedlich miteinander machen und alle sind lieb und süß und ❤️❤️❤️


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