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Jener Tag

Was geschah am 18. April
von

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Ratlosigkeit

Es war ein Morgen wie jeder andere in Tokio. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und die ersten Menschen stellten sich dem langsam beginnenden neuen Tag, machten sich fertig für die Schule oder um zur Arbeit auf zu brechen.

So schien auch die Sonne durch die Fenster der Detektei im ersten Stock, direkt über dem Café Poirot, dem Arbeitsplatz des berühmten Meisterdetektiven, dem schlafenden Kogoro Mori. In der, über der Detektei liegenden, Wohnung schlief eben jener Meisterdetektiv noch tief und fest. Dessen Tochter, Ran Mori, war schon geraume Zeit auf den Beinen, ebenso der kleine Conan, der vorübergehend in der Detektei unterkam.

Beide standen sie vor dem Waschbecken um sich die Zähne zu putzen. Bis vor wenigen Wochen gingen beide getrennt ins Bad, waren sie doch keine Geschwister, doch nach diesem einen folgenschweren Tag taten sie fast alles zusammen.

Nach dem Zähne putzen und anziehen, wurde ein schnelles Frühstück zubereitet und verspeist. Es war Montagmorgen, gleich mussten beide in die Schule. Schnell stellte Ran ihrem Vater noch das Frühstück hin, dann schnappten sich beide auch schon ihre Schultaschen und verließen die Wohnung.

„Guten Morgen“, kam es sofort fünfstimmig, als die beiden auf die Straße traten. Rans beste Freundin und Klassenkameradin Sonoko Suzuki wartete wie jeden Morgen nach diesem verhängnisvollen Tag vor dem Haus. Auch die Freunde und Klassenkameraden des kleinen Conan hatten sich dies nach jenem Tag recht schnell angewöhnt. Auf ihn warteten Genta Kojima, Ayumi Yoshida, Mitsuhiko Tsubaraya und Ai Haibara. Alle vier gingen sie mit Conan in die erste Klasse der Teitan Grundschule, während Ran mit ihrer Freundin Sonoko bereits die Teitan Oberschule besuchte.

„Guten Morgen“, kam der Gegengruß von dem kleinen Conan und seiner Freundin Ran und zusammen mit den Anderen setzten sie sich in Bewegung Richtung Schule.

„Wartest du wieder?“, fragte Ran den kleinen Conan, als sie die Grundschule erreichten. Ein strahlendes Lächeln und energisches Nicken war die Antwort, ehe Conan mit den anderen in der Schule verschwand.

„Gehst du heute wieder nicht zum Training?“, kam die besorgte Frage von Sonoko, als sie ihren Weg fortsetzten. Die Antwort war ein Kopfschütteln. Früher war die Brünette immer gewissenhaft zu ihrem Training erschienen. Karate, darin war Ran richtig gut gewesen, hatte sie doch Spaß an dieser Kampfsportart.

Sie hatte auch an vielen Wettkämpfen teilgenommen, wie die Stadtmeisterschaften und meistens hatte sie gewonnen. Selbst der ein oder andere Verbrecher musste ihre Kicks fürchten, wenn sie in einen Fall ihres Vaters verstrickt war und der überführte Täter trotz allem fliehen wollte.

Aber seit diesem einen Tag, ging Ran nicht mehr zum Training und Gerüchte machten die Runde sie hätte den Klub verlassen und dem Karate für immer den Rücken gekehrt.

Für alle war es ein Rätsel, wieso die hübsche Ran so plötzlich mit besagtem Training aufgehört hatte, war es doch von einem auf den andern Tag passiert.

Sonoko machte sich Sorgen, sie wusste nur zu gut, dass etwas ihre beste Freundin bedrückte, dass sie ihr etwas verheimlichte, doch hatte sie schon vor Wochen aufgegeben etwas darüber herausfinden zu wollen. Ran schwieg. Conan schien etwas zu wissen, oder auch alles zu wissen, aber auch er schwieg.

Also versuchte sie ihre Freundin zu unterstützen und aufzuheitern. Ein kein allzu leichtes Unterfangen, war Ran bestenfalls wenig kooperativ. Eine der wenigen Konstanten die Sonoko ihrer langjährigen Freundin momentan geben konnte, war es sie zu Hause abzuholen und zur Schule zu begleiten.

Vor besagtem Tag war dies auch schon geschehen, aber meistens hatten sie sich unterwegs erst getroffen, mussten so weder Sonoko noch Ran einen Umweg in kauf nehmen. Nun tat Sonoko es gerne, wollte sie doch auch zeigen, dass sie für ihre Freundin da war.

Gemeinsam erreichten sie nun ihr Schulgebäude und wurden sogleich von ihren Klassenkameraden begrüßt. Matsumi Sera war auch unter ihnen, sie war erst kurz vor besagtem Tag von Amerika nach Japan gezogen und ihre Klassenkameradin und Freundin geworden. Auch für die Schülerdetektivin kam das Verändern Rans unerwartet, hatte sie Ran bei ihrer ersten Begegnung als starke junge Frau und gute Karatekämpferin kennengelernt, als beide Sonoko vor einem Lustmolch retteten.

Zu dritt gingen sie in ihr Klassenzimmer. Ran ließ sich sofort auf ihrem Platz nieder und starrte aus dem Fenster, wurde von dem Rest der Klasse besorgt gemustert, bevor diese sich wieder ihren Nachbarn und Freunden zu wandten. Sonoko und Matsumi beobachteten Ran etwas länger, bevor sie leise ein Gespräch begannen.

„Hast du etwas herausfinden können?“, kam die Frage von der Detektivin.

„Nein, immer wenn ich anfange zu fragen, schweigt sie oder wechselt abrupt das Thema. Besonders schlimm ist es wenn Conan dabei ist. Er scheint immer schon vorher zu wissen, wenn ich Ran auf ihr Verhalten ansprechen will und verhindert geschickt, dass ich sie darauf ansprechen kann“, kam es bedrückt von Sonoko.

„Fassen wir mal zusammen. Rans Verhalten hat sich nach dem 18. April so drastisch verändert. Danach besuchte sie nicht mehr das Karatetraining und nimmt auch an keiner außerschulischen Aktivität teil. Auch wissen wir von Inspektor Meguré, dass sie seitdem mit ihrem Vater an keinem Tatort mehr erschienen ist oder in irgendeinen anderen Fall ihres Vaters verstrickt ist. Soweit alles Korrekt?“, kam es fachmännisch von Matsumi.

„Ja. Sie wird seit dem 18. immer nach der Schule von Conan am Tor erwartet. Ayumi, die kleine Brünette aus Conans Klasse, hat mich am Freitag gefragt ob ich den wisse warum Conan Ran immer abholt und nicht mehr mit ihnen spielt. Die Kinder machen sich Sorgen um den Rotzlöffel. Immerhin verhält er sich auch komisch.“

„Ist mir auch aufgefallen, er war auch nirgends mit Herrn Mori zu sehen gewesen. Überhaut, wenn man beide Außerhalb der Schule sieht, sind sie doch immer zusammen.“

„Ja, das ist richtig gruselig und egal wie oft wir versuchen ihnen zu folgen spätestens im Park verlieren wir sie aus den Augen. Ich frage mich echt wie die das schaffen und wo sie dann hingehen.“

„Mir scheint alles hinge mit dem 18. April zusammen, aber egal wo ich recherchiere, es scheint nichts an diesem Tag passiert zu sein, kein Fall von Herrn Mori, kein Mord, keine Entführung, kein Einbruch, kein Brand, nichts, nicht mal eine Schlägerei.“

„Rans Freunde aus Osaka kommen am Wochenende, ich hoffe sie finden vielleicht etwas raus“, meinte Sonoko besorgt.

„Dieser Oberschuldetektiv? Der Detektiv des Westens, Heiji Hattori oder so?“

„Genau der und dessen Freundin Kazuha Toyama.“

„Hmm, hoffen wir zwei Detektive sind besser als einer und ich versuche bis dahin etwas mehr über den 18. April zu erfahren.“

Kaum hatte Sera ihren Satz beendet, betrat auch schon der Lehrer den Klassenraum und startete den Unterricht.
 

„Conan, willst du wirklich nicht mit uns Fußball spielen gehen?“, kam es traurig von der kleinen Ayumi.

„Komm schon Conan, ich kenne einen super Platz, da ist außer uns keiner!“, versuchte Genta zu locken.

Der angesprochene Junge schüttelte aber nur den Kopf und blieb weiterhin stumm vor der Schule seiner brünetten Freundin stehen, um wie versprochen auf sie zu warten. Während Ayumi, Mitsuhiko und Genta weiterhin versuchten auf den Jungen mit der Brille einzureden, wurde dieser von Ai nur abschätzig gemustert.

Ai, die in Wirklichkeit Shiho Miyano hieß war eigentlich eher in Rans alter, aber durch ein Gift, dass sie selbst entwickelt hatte, verbrachte sie nun ihre Tage als Grundschüler, um sich vor der Organisation, für die sie gearbeitet hatte, zu verstecken.

Auch sie machte sich sorgen um das Verhalten ihres Freundes und Leidensgenossen, war doch Conan eigentlich auch ein Oberschüler und sogar ein gefeierter Schülerdetektiv. Sie hatte in den vergangenen Wochen fast Pausenlos versucht mit Conan, alias Shinichi Kudo, zu reden doch sie stieß jedes mal wieder auf Granit und war wie alle anderen mit ihrem Latein am Ende. Sie hoffte, wie Sonoko und Matsumi, dass Heiji vielleicht etwas erreichen und heraus finden könnte.

„Du kannst dir doch nicht Tag für Tag hier die Beine in den Bauch stehen und die ganzen Verbrecher laufen lassen, denen du sonst immer hinterher gejagt bist, nur weil du unbedingt auf Ran warten musst“, versuchte die Blonde einen erneuten Vorstoß als sie von den restlichen Detectiv Boys erwartend angesehen wurde. Conan schwieg, wie in den ganzen vergangenen Wochen und Ai blieb nicht anders übrig als sich kopfschüttelnd abzuwenden.

„Kommt mit, wir werden uns später mit den anderen beraten“, meinte sie bevor sie den Eingang der Teitan Oberschule verließ.
 

Für die Freunde um Ran und Conan verging diese Woche nur sehr schleichend. Immer wieder warteten die Detectiv Boys mit Conan am Schultor auf Ran und am Mittwoch versuchten sie zusammen mit Sonoko und Matsumi erneut den beiden zu folgen. Weiter als den Park in der Nähe der Schule kamen sie nicht. Danach waren Ran und Conan einfach aus ihrem Blickfeld verschwunden. Matsumi bekam bei ihren Recherchen überraschend Hilfe von Rans Vater, Kogoro Mori, der sich auch sorgen um das veränderte Verhalten seiner Tochter machte. Aber auch zusammen konnten sie nichts über den 18. April heraus finden. So lag die Hoffnung aller auf dem Oberschülerdetektiven Heiji und seiner Freundin Kazuha, die bereits am Freitag Nachmittag in Tokio ankamen.
 

So trafen sich alle am Freitag Abend in der Detektei Mori und hielten Rat, während Ran und Conan nicht zu gegen waren.

„Also was gibt’s so dringendes zu bered'n?“, wollte Kazuha von den restlichen Anwesenden wissen.

„Ran und Conan, sie benehmen sich seit Wochen komisch. Ran geht nicht mehr zum Karate und außerhalb der Schule sind die beiden, wenn, nur im Doppelpack anzutreffen. Das hatte ich ja auch schon am Telefon erwähnt“, begann Sonoko zu schildern.

„Könnt ihr genau're Einzelheiten nennen?“, schaltete sich nun Heiji ein.

„Klar. Angefangen hat es am 19. April, da ging Ran das erste mal nicht mehr zum Training und wurde von Conan am Schultor abgeholt. Seitdem ist sie nicht mehr beim Training erschienen und wird immer von Conan abgeholt“, begann Matsumi mit den Details.

„Conan spielt auch gar nicht mehr mit uns!“, warf Ayumi ein.

„Und wenn wir ihnen nach der Schule nach wollen, lösen sie sich plötzlich vor unsern Augen in Luft auf!“, beschwerte sich Genta.

„Sie lösen sich nicht wirklich auf Genta, wir verlieren sie nur immer aus den Augen. Meistens sind Bäume im Weg oder eine Hecke und schon haben wir sie verloren“, berichtigte Ai.

„Genau das ist höchst merkwürdig. Und wir können auch nichts finden was dieses Verhalten erklärt!“, schloss Matsumi.

Um von Kogoro ergänzt zu werden: „Wir haben über all nachgefragt, bei der Polizei, den Zeitungen, sogar im Internet recherchiert! Nirgends gibt es auch nur den kleinsten Hinweis!“

Heiji und Kazuha hatten dem ganzen stillschweigend zugehört und versuchten gerade ihre Gedanken zu Ordnen als die Tür aufgestoßen wurde und Conan die Wohnung von Herrn Mori betrat, in der sich alle getroffen hatten.

„Wenn ihr nix findet, heißt das wir haben unseren Job gut gemacht“, meinte der Kleine mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. „Wo hast du es denn das letzte mal gesehen, Ran?“, fragte er daraufhin seine Freundin, die hinter Conan ebenfalls die Wohnung betrat.

„Ich bin mir nicht sicher ob es noch in meinem Zimmer liegt oder ob ich es schon in die Küche getan habe“, überlegte diese und hatte dabei einen Finger an ihrem Mund abgelegt.

„Schauen wir zuerst in deinem Zimmer!“, meinte Conan euphorisch.

„Sollen wir gleich schon mal alles mitnehmen?“, wurde weiter gefragt.

„Wird wohl das beste sein, oder?“, kam daraufhin die Gegenfrage Rans.

„Na dann mal los!“
 

Alle hatten der Unterhaltung zwischen ihren beiden Sorgenkindern mit geöffneten Mündern gelauscht und konnten sich doch keinen Reim auf alles machen.

„Sie haben ihren Job gut gemacht?!“, wagte es nach einer Weile Sonoko in die Runde zu fragen.

„Welchen Job?“, wunderte sich auch die kleine Ayumi.

„Meint er einen Fall?“, wollte Genta von Mitsuhiko wissen.

„Ich habe keine Ahnung“, gab dieser allerdings nur zu.

„Fassen wir zusammen“, beschloss Heiji, „Wenn das komische Verhalten am 19. April begann, is' es Logisch, dass am 18. April das vorgefallen sein muss, was dieses Verhalten ausgelöst hat. Aber ihr habt bei euren Recherchen ja nix gefunden.“

An dieser Stelle nickten Sera und Mori.

„Der Kleine meinte sie hätt'n ihren Job gut gemacht. Sprich es ist schon irgendwas vorgefallen, bekam aber keiner sonst mit.“

„Aber was sollte der Knirps vertuschen können, was diese gravierende Verhaltensänderung hervorruft? Ich meine bei aller Liebe er ist 6! Und die Möglichkeiten eines 6 Jährigen irgendetwas zu vertuschen dürften nicht gerade groß sein. Selbst wenn derjenige so clever ist wie Conan!“, gab Sonoko zu bedenken.

„Hattet ihr keine Bekannten beim FBI, die Wir noch fragen könnt'n?“, wollte Kazuha wissen.

„So das war alles, wir sollten wieder los“, meinte just in diesem Moment Conan der wieder aus Rans Zimmer heraustrat.

„Hast du auch alles?“, wollte daraufhin Ran wissen, die direkt hinter Conan, ebenfalls das Zimmer verließ.

„Hab ich schon seit Wochen“, kam die Antwort.

„Ok. Dann mal los.“

„Willst du dich nicht verabschieden“, kam es jedoch plötzlich unschuldig von Conan.

Ran biss sich auf die Lippe und überlegte kurz. Schüttelte dann jedoch mit dem Kopf.

Während sie Conans Hand ergriff und zur Ausgangstür ging meinte sie nur: „Ich sehe sie ja noch.“

Und schon waren sie schon wieder verschwunden.

„Haben sie euch überhaupt richtig wahrgenommen?“, fragte auf einmal Ai Heiji und Kazuha, einer inneren Eingebung folgend.

Beide schüttelten nur betreten die Köpfe.

Es wurde dringend Zeit herauszufinden was an jenem Tag geschah und sie mussten es schnell tun, bevor ihnen Ran und Conan entglitten, das spürten alle ganz deutlich.

„Wir sollten uns mit allen Treffen auch mit dem Professor und am besten auch mit den Inspektoren und den Leuten vom FBI. Morgen wenn möglich und wir sollten Tacheles Reden. ALLE“, schloss Ai die runde mit einem verschwörerischen Blick auf Heiji. Dieser schluckte nur, stimmte aber zu. Schließlich war es gut möglich, dass die Männer in Schwarz an jenem Tag ihren Auftritt hatten und dieses komische Verhalten hervorriefen.
 

Doch auch als alle am nächsten Tag zusammen im Haus des Professors saßen und sich berieten, die Wohnung Kogoros wäre für die vielen Leute eindeutig zu klein gewesen, kamen sie keinen Schritt weiter. Zusammen mit dem FBI hatten Ai und Heiji alle aufgeklärt und alle wussten nun wer hinter den beiden Schlauen Grundschülern steckte aber trotz allem konnten sie nichts entdecken, was das neue verhalten erklären könnte.

„Was ist wenn Ran, wie wir jetzt, weiß wer Conan ist?“, wollte plötzlich Ayumi wissen. „Du meist dass die beiden deswegen immer zusammen sind?“, fragte Sonoko nach. „Aber das würde nicht erklären warum Ran nicht mehr ins Karate geht, sie nicht mehr bei den Fällen von Mori gesehen werden und der Knirps gestern so komische Andeutungen gemacht hat. Von wegen 'sie hätten ihre Sache gut gemacht“, warf Matsumi ein. Danach schwiegen erst mal alle und überlegtem im Stillen, wie weiter vorgegangen werden könnte.

„Sind die beiden wieder aufgetaucht?“, wollte nach einer Weile Eri Kisaki, die Mutter Rans die heute ebenfalls anwesend war, von ihrem Noch-Ehemann wissen. „Nein, als ich heute morgen nachgeschaut habe musste ich auch mit erschrecken feststellen, dass ihre ganzen Sachen verschwunden sind“, antwortete Kogoro mit einem tonnenschweren Seufzen. Nach dieser Antwort waren erst mal alle geschockt. Auch Heiji und Kazuha hatten diese doch bei Sonoko übernachtet. „Wirklich alle ihre Sachen, die von Ran und von Conan?“, traute sich nach einer Weile Eri nach zu fragen. Von Kogoro kam nur ein mattes Nicken.

„Darüber werden die beiden wohl gestern gesprochen ha'm oder? Meinte Kudo nich' sie würden schon mal alles mitnehm'?“, fragte Heiji darauf in die Runde. „Wird wohl so sein. Aber wer wird gleich denken, dass 'se das damit meinen?“, entgegnete Kazuha. Alle wirkten sie Hoffnungslos. Hatten sie sich doch von dem heutigen Treffen mehr erhofft. Vor allem Ai und Heiji hatten insgeheim gehofft, dass einfach die schwarze Organisation ihre dreckigen Finger im Spiel hatten. Aber weit gefehlt die Spione des FBI's innerhalb der Organisation hatten alle bestätigt, dass diese sich die letzten Wochen ruhig verhalten hätten und auch in der nächsten Zeit nichts größeres an stünde. Auch Toru Amuro, der heute anwesend war und zugab für die Sicherheitspolizei bei der Organisation verdeckt zu ermitteln, konnte dies nur bestätigen.

Den meisten wurde langsam klar, wenn sie nicht schnell handeln würden, würde das Geschehen am 18. April weiterhin ein Rätsel bleiben und Ran und Shinichi würden ihnen allen aus den Händen gleiten. Da würde es auch nicht mehr viel bringen, wenn Shinichis Eltern, Yusaku und Yukiko Kudo, aus den Staaten kommen würden. Diese hatten sie im Laufe des Vormittags angerufen und per Lautsprecher mithören lassen bis beide sich entschlossen hatten die nächste Maschine nach Tokio zu nehmen. Sie waren mittlerweile in der Luft und würden am Abend landen. Vielleicht konnten sie wenigstens Shinichi erreichen und ihn zu einem Treffen überreden. Alle sahen darin ihre letzte Chance etwas heraus zu finden. So begannen sie sich einen Plan zurecht zulegen, wie sie Shinichi am besten zum Reden bringen könnten.

Treffen

Als Yumiko und Yusaku Kudo am Abend landeten wurden sie vom Professor in seinem gelben VW Käfer bereits erwartet. Mit dabei war Ai, die dem Professor Helfen wollte die Kudos auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen.

„Mir reicht es jetzt, ich rufe Shinichi jetzt einfach an!“, unterbrach Yumiko Ai und den Professor als sie gerade im Bezirk Beika eintrafen. Gesagt, Getan. Schnell hatte die Besorgte Mutter die Nummer ihres Sohnes gewählt.

„Hallo Mama, was gibt es? Seid ihr schon beim Professor?“, wurde sie direkt von Shinichi begrüßt.

„Woher weißt du, dass wir in Tokio sind?“, Kam die erstaunte Gegenfrage von Yukiko.

„Na Heiji und Kazuha sind doch gestern da gewesen um etwas über den 18. April herauszubekommen und heute Morgen haben sich alle beim Professor getroffen. Auch die Inspektoren und das FBI. War klar das sie euch auch anrufen würden und ihr euch in den ersten Flieger setzt, also seit ihr schon angekommen?“

„Nein“, antwortete Yukiko, leicht geschockt über die Schlussfolgerungen ihres Sohnes. Hatten sie doch eben berichtet bekommen, dass die anderen annahmen, Ran und Shinichi hätten die Anwesenheit von Heiji und Kazuha gar nicht wahrgenommen.

„Ruf wieder an, wenn ihr angekommen seit“, meinte nun Shinichi und legt auf, gerade als Yusaku nach dem Handy seiner Frau griff um selbst mit seinem Sohn zu sprechen. Es war nur noch tuten zu hören. Enttäuscht drückte Yusaku auf den roten Hörer und gab seiner Frau das Mobiltelefon zurück.

„Wir sollen noch mal anrufen, wenn wir beim Professor sind“, meinte Yukiko, nach dem sie das Telefon in ihrer Tasche verstaut hatte.

Der Professor konnte gar nicht anderes als den Wagen noch mal zu beschleunigen. Zu groß war die Angst, dass es sonst zu spät sein könnte, immerhin lagen ihm Ran und Shinichi sehr am Herzen.
 

Kaum angekommen wurden alle Türen aufgerissen und die Vier stürmten ins Haus, wo sie vom Wartenden Rest empfangen wurden.

Einzig die Inspektoren und das FBI hatten sich verabschiedet, als der Professor sich auf zum Flughafen Haneda machte.

„Habt ihr schon mit Shinichi geredet?“, wollte Matsumi direkt wissen.

„Kurz, wir sollen noch einmal anrufen, wenn wir hier sind“, meinte Yukiko und war schon dabei ihr Handy heraus zu kramen, als ihr noch etwas einfiel. Schnell wanderte ihr Blick zu Heiji und Kazuha.

„Shinichi, er hat euch gesehen. Er wusste genau, dass ihr hier seit um zu Helfen und er wusste auch dass sich heute alle hier getroffen haben. Auch dass die Inspektoren und das FBI dabei waren!“

Dies musste die Schauspielerin einfach zuerst loswerden, wer weiß was das Gespräch mit ihrem Sohn ergäbe und später vergaß sie es vielleicht zu erwähnen. Nun Konzentrierte sie sich wieder auf ihr Handy, sie wählte die Nummer ihres Sohnes, nur um Augenblicke später das Besetztzeichen zu vernehmen.

„Wir sind nun beim Professor“, schnell wirbelt Yukiko herum, nur um zu sehen, dass ihr Mann sein eigenes Mobiltelefon gezückt und Shinichi bereits angerufen hatte! Yusaku sah entschuldigend zu seiner Frau und konzentrierte sich auf das Gespräch mit seinem Sohn. Im hatte seine Frau einfach zu lange gebraucht.

Gespannt lauschten die anwesenden, wollten sie doch wenigstens Yusakus teil des Gespräches mitbekommen. Doch alle wurden sie enttäuscht. Yusaku schwieg und lauschte der Stimme seines Sohnes, während sein Gesichtsausdruck immer ernster wurde, bis er schließlich tief Seufzte, seinem Sohn am anderen Ende der Leitung sein Okay gab und das Gespräch beendete.

„Und?“, kam es sofort danach aus mehreren Mündern.

Yusaku seufzte wieder tief ehe er antwortete: „Sie kommen gleich vorbei beide.“
 

Wie Yusaku sagte klingelte es nach wenigen Minuten an der Tür.

Alle mussten sich zusammen reißen nicht auf einmal zur Tür zu stürmen. Letztendlich ging der Professor zu Tür um zu öffnen, war es doch sein Haus, indem sie sich befanden.

„Kommt doch rein“, begrüßte er seine neuen Gäste. Ran und Conan nickten nur und traten schweigend ein. Nach dem sich alle mehr oder weniger im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatten, fragte Conan in die Runde: „Also was wollt ihr wissen?“ Dabei sah er jeden einzelnen nacheinander an.

Zuerst redeten alle durcheinander. Ein einzelnes Chaos verstand doch keiner wirklich sein eigenes Wort. Schweigen trat ein. Keiner wusste wer anfangen sollte.

„Vielleicht einigt ihr euch zuerst wer Reden soll?“, schlug Ran vor, der das Schweigen nicht gefiel. Da entschloss man sich seinen Freunden entgegen zukommen und keiner bekam den Mund auf!

Auf Rans Vorschlag wurde man sich schnell einig und Yusaku wurde als Redner bestimmt.

„Was ist am 18. April Passiert?“, stellte Yusaku sofort die erste Frage. Alle waren sie gespannt welche Antwort nun folgen würde. Alle bekamen sie schweigen als Antwort.

„Stellt eine andere Frage“, forderte Conan nach einer Weile.

„Nun gut, hatte es etwas mit der Organisation, der Männer in Schwarz zu tun?“

„Nein“, kam diesmal sofort die Antwort, zu aller Erstaunen von Ran.

„Du weißt von der Organisation?“, wollte daraufhin Ai wissen. Nicken von Ran und Conan war die Antwort.

„Weißt du wer Conan ist?“, platzte es aus Sonoko.

„Shinichi“, war die einsilbige Antwort gepaart mit einem Schulterzucken.

„Es macht dir nix, dass Conan die ganze Zeit Shinichi gewesen is'?“, wollte nun Heiji wissen. „Nein, es ist okay.“

„Weißt du wer ich bin?“, wollte Ai weiter wissen.

„Ja, du bist Shiho Miyano. Ehemaliges Mitglied der schwarzen Organisation und Erfinderin dieses Schrumpfgifts. Du hast es selbst genommen um der Organisation zu entfliehen.“

Alle waren erstaunt, dass Ran wohl wirklich in alles von Conan, oder wohl besser Shinichi, eingeweiht wurde.

„Was ist mit der Organisation? Es ist gefährlich, wenn jetzt so viele Bescheid wissen?“

„Keine Sorge. Ist alles schon in Arbeit:“

„Kannst du auch noch was anderes als Kryptische Antworten zu geben? Ich möchte jetzt verdammt noch mal von meinem Sohn wisse, was hier los ist!“, begehrte Yukiko daraufhin auf!

„Tut mir Leid, Mama. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Schweigen folgte. Jeder musste erst mal seine Gedanken sortieren. Es war Ayumi, die die nächste Frage stellte.

„Auch, wenn du eigentlich älter bist als wir, hattest du die immer mit uns gespielt. Warum jetzt nicht mehr? Warum wartest du immer auf Ran, statt mit uns zu spielen?“

„Genau, und Mordfälle löst du auch keine mehr!“, klinkte sich auch Matsumi mit ein.

„Das ist meine Schuld“, kam die Antwort wieder von Ran, „Ich habe ihn darum gebeten.“

„Du hast ihn gebeten nicht mehr mit uns zu spielen!“, empörte sich nun Genta.

Conan verdrehte die Augen: „Sie hat mich gebeten, sie von der Schule abzuholen und danach zu begleiten. Tut mir leid, wenn ich dann keine große Lust habe, erst noch mit euch spielen zu gehen und mich möglicherweise noch zu verspäten.“

„Das hättest du auch anders Formulieren können, Kudo!“, verteidigte Ai die Kinder, die nun traurig schwiegen.

„Da gibt es nichts zu beschönigen. Das ist die Wahrheit! Ich kann nichts dafür wenn die den Kindern weh tut!“, verteidigte sich Conan. Ai schüttelte daraufhin nur den Kopf und schwieg. Die Kinder hatten erst erfahren, dass zwei ihrer Freunde eigentlich schon Oberschüler sind. Das mussten sie erst mal verdauen und dann bekamen sie auch noch zu Hören, dass einer keine Lust mehr auf sie hatte. Ai konnte die drei nur bedauern.

„Warum gehst du nicht mehr ins Karate?“, wollte Sonoko von ihrer Freundin nach einer Weile wissen.

Auch hier war die Antwort überraschend. Ran errötete bloß und Conan war es der begann zu reden: „Sie bekommt privaten Unterricht:“

„Von wem?“

„Einem Freund.“

„Hat der Freund auch 'n Namen?“

„Ja.“

Kazuha, die die Fragen gestellt hatte verdrehte die Augen. Konnte Shinichi nicht einmal vernünftig Antworten?

„Hat der Kerl auch 'nen Namen, den du uns verrat'n kannst?“, griff nun Heiji seiner Freundin unter die Arme.

„Nein tut mir Leid. Das dürfen wir nicht verraten“, Ran war es, die entschuldigend antwortete.

„Wir müssen auch gleich wieder los“, stellte Conan mit einem Kurzen Blick auf die Uhr fest.

„Nur noch eine Frage!“, schaltete sich nun Yusaku wieder ein.

„Wohin verschwindet ihr immer, wenn die anderen euch zu folgen versuchen?“

„Wir gehen zu Rans Privatlehrer“, Meinte Conan mit einem Schmunzeln zu Ran. „Das hört sich falsch an“, beschwerte sich Ran auch zugleich bei ihrem Freund. „Ja und? Wir wissen wie ich es meine und du weißt, dass wir nichts verraten dürfen.“ „Ja, schon.“

Während sie sich so unterhielten, standen die Beiden auf um sich für ihren Aufbruch fertig zu machen und sich von allen zu verabschieden. Ihren Freunden kam es wie ein endgültiger Abschied vor. Die Kinder hatten schon Tränen in den Augen und auch Eri und Yukiko war anzusehen, dass sie die Tränen nur schwer zurückhalten konnten.

„Wann sehen wir euch wieder?“, traute sich Sonoko zu fragen, als alle schon an der Tür standen. Ran schaute bedrückt zu Boden und Conan antwortete mit einem traurigen lächeln auf den Lippen: „Das wissen wir leider noch nicht so genau.“ Damit verließen sie das Grundstücks des Professors. Erst jetzt fiel auch der dunkle Wagen auf der anderen Straßenseite auf, in den Ran und Conan jetzt einstiegen. Kaum realisiert stürmten die Detektive unter der Gruppe nach vorne um einen Blick auf das Kennzeichen werfen zu können und so vielleicht heraus zu finden. Doch keine Chance, der Wagen war ohne Kennzeichen.



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