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Das verzauberte Schloss

von

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Prolog

Das verzauberte Schloss   ™

 

 

 

Prolog

 

 

In einem weit entfernten and lebte einmal ein junger Prinz in einem wunderschönen Schloss.

Und obwohl der Prinz alles hatte war er verwöhnt und behütet vor allem Bösen,

 im Schoß seiner Mutter aufgewachsen.

Doch musste er den Thron bereits im Kindesalter besteigen

als sein älterer Bruder dem Wahnsinn verfiel und seine sämtliche Blutlinie auslöschte.

 

Das Herz des jungen Prinzen erkaltete.

Er umgab sich mit Prunk und  oberflächlicher Schönheit

um der kalten Einsamkeit nicht gänzlich zu verfallen.

Einst, an einem Winterabend,

 kam eine alte Bettlerin zum Schloss und bot ihm eine rote Rose,

damit er ihr Zuflucht vor der bitteren Kälte gewähre.

Der Prinz belächelte ihre zerlumpte Erscheinung und schickte die Frau davon.

Doch sie warnte ihn sich nicht täuschen zu lassen,

da man die Schönheit im Verborgenen findet.

Und als er sie widerum abwies, schmolz die Hässlichkeit der alten Frau dahin und eine schöne Zauberin kam zum Vorschein.

Der Prinz wollte sich entschuldigen, doch es war zu spät!

Sie hatte gesehen, dass es in seinem Herzen keine Liebe gab.

Zur Strafe verwandelte sie ihn in ein scheußliches Biest.

Sie verzauberte das Schloss und alle die darin lebten.

 

Beschämt über seine abstoßende Gestalt verbarg sich das Biest im Schloss.

Die Rose die sie ihm geschenkt hatte, war eine verzauberte Rose, die bis zu seinem 21. Geburtstag blühen sollte.

 

Wenn er lernen würde eine Frau zu lieben und ihre Liebe zu gewinnen, bevor das letzte Blütenblatt gefallen war,

dann würde der Zauber gelöst sein.

 

Wenn nicht, wäre er dazu verdammt, für immer ein Biest zu bleiben.

Als die Jahre vergingen,

verfiel der Prinz in Verzweiflung

und verlor alle Hoffnung,

denn wer könnte es jemals über sich bringen

ein Biest zu lieben?

 

 

Ein seltsames Mädchen

Ein seltsames Mädchen

 

Der Tag brach an diesem sommerlichen Morgen früh herein. Die Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg durch die porösen Vorhänge und weckten das junge Mädchen angenehm aus ihrem Traumland. Blinzelnt orientierte sie sich. Sie war wieder mal mit dem Buch auf dem Sofa eingeschlafen. So war es meistens. Seit ihr Vater sie das Lesen gelehrt hatte, waren Bücher ihre Leidenschaft. Kühne Heldentaten, leidenschaftliche Romazen und fesselnde Krimis begleiteten sie seit Kindheitstagen und ließen sie selbst des Nachts nicht alleine.

Sie legte das abgegriffene Buch zur Seite und ließ den Blick durch den Raum gleiten. Alles war wie immer: geordnetes Chaos eben. Der kreative Kopf ihres Vaters ließ auch nichts weiter zu.

Langsam lichtete sich der Schleier des vergangenen Schlafes und das Mädchen betrachtete ihre Kleidung. Das blaue Kleid saß eigentlich wie immer, nur die weiße Schürze schien unter dem Druck ihres Körpers geknittert worden zu sein. Mit einer geschickten Bewegung strich sie die Falten aus der Schürze heraus. Sie lüftete das Zimmer und tauchte den Raum in das warme Orange der aufgehenden Sonne. Der Duft von unzähligen Sommerblumen lag in der Luft und füllte die Wohnung mit sommerlichen Gerüchen.

Sie ging zum Spiegel und erkannte sofort die Schüssel klaren Wassers. Ein liebevolles Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab.

Ihr Vater schien bereits wach zu sein, doch wie jedes Mal war er besonders leise um seine geliebte Tochter nicht zu wecken.

Das kühle Wasser belebte ihre Haut und ließ ihren Körper nun gänzlich aus dem Schlaf erwachen. Mit der Bürste ihrer verstorbenen Mutter kämmte sich die Frau das Haar und band es mit einem Band, passend zu ihrem Kleid, zusammen.

Erfrischt und gestärkt trat die junge Frau mit Korb und ihrem Buch bewaffnet vor die Haustür.

„Liebling, du bist ja wach!“, ertönte es dumpf aus dem Keller.

Die junge Frau blickte herab und erkannte ihren Vater.

„Papa! Ja, hab vielen Dank dass du mich nicht geweckt hast.“

Der Vater nickte ihr zu. „Sag mal, wo willst du denn so früh hin?“

„Na zum Dorf, ich möchte mir ein neues Buch holen.“

Grinsend schüttelte der Vater den Kopf. „Pass auf dich auf, Sakura!“

„Mach ich.“, bestätigte sie knapp und ließ ihren Vater in seiner Werkstatt zurück.

Sakura, so war der Name des Mädchens, schritt den Feldweg bis zur alten Steinbrücke entlang. Nur der kleine Bach trennte das Dorf nun von ihr. Es herrschte Hektik und reges Treiben.

Noch einmal atmete Sakura tief ein. Sie ging nicht gerne in das Dorf. Oft fühlte sie sich von allen Seiten beobachtet und missverstanden. Und damit hatte sie recht!

Es ziemte sich nicht, dass eine Frau von beinah 20 Jahren immer noch den Vater pflegte. Noch dazu war ihr Wissensstand nicht der, die eine Frau ihres Standes haben sollte. Schon als Kind wurde sie oft dafür gehänselt. Doch was war so schlimm daran, dass sie ihren Wissensdurst ständig zu stillen versuchte?

Ihr Vater schätzte eben diese Belesenheit und bestärkte sie jeden Tag aufs Neue.

Sakura bahnte sich den Weg durch das belebte Dorf und versuchte die neugierigen wie auch bewertenden Blicke zu ignorieren.

„Ah guten Morgen Sakura!“, grüßte der Bäcker des Dorfes und lockte Sakura aus dem Schneckenhaus.

„Guten Morgen, Monsieur!“, Sakura entblößte ihre weißen Zähne und lächelte dem Bäckersmann warm entgegen.

„Na, so früh schon wieder unterwegs?“

„Ja, wissen Sie Monsieur, ich möchte mir ein neues Buch holen. Ich konnte dieses hier nicht einmal aus der Hand legen. Es geht um einen Riesen und eine Bohnen Ranke…“, euphorisch gestikulierte Sakura herum, doch der Bäcker wandte sich bereits zu seiner Frau in der Backstube.

„Marie, die Baguettes!“

Kopfschüttelnd wandte sich Sakura wieder der Straße zu. Der Marktplatz war bereits zu sehen. Sakura würde diesen Weg selbst mit verbundenen Augen finden. Sie war beinah jeden Tag in der Bibliothek.

Erleichtert, den Weg durch das Dorf geschafft zu haben, drückte Sakura die Tür auf. Das Läuten der Klingel kündigte ihren Besuch beim Bibliothekar an.

„Ah, Sakura, da bist du ja wieder!“

Der ältere Mann mit seinen langen weißen Haaren erhob sich von seinem Schreibtisch und schritt auf die junge Frau zu.

„Guten Morgen Monsieur Jiraya!“, flötete Sakura fröhlich. „Ich möchte mir ein neues Buch ausleihen. Haben Sie etwas Neues für mich.“

Jiraya lachte laut. „Seit Gestern nicht.“

Sakura ließ sich jedoch nicht von der Aussage beirren und durchsuchte aufmerksam jedes der Regale. Vom obersten Regal lachte ihr ein dunkelblauer Einband entgegen. Ihre Mundwinkel hoben sich bereits. Keine Sekunde später stieg Sakura auf die Leiter und streckte Jiraya das Buch hin.

„Ich nehme das hier!“

Der alte Mann besah sich noch einmal das Buch. „Dieses hier? Aber du hast es schon sechs Mal gelesen.“, stellte er erstaunt fest.

„Ach ich weiß auch nicht. Ich liebe das Buch. Ferne Länder, große Schlachten, ein großes Schloss und ein verzauberter Prinz…“

Wieder gluckste der Mann erfreut. „Wenn es dir so gut gefällt, dann schenke ich es dir.“

Die Augen des Mädchens wurden größer. „Meint ihr das Ernst?“

Jiraya nickte ihr lächelnd zu. „Du bist schließlich meine beste Kundin.“

„Ach ich danke Ihnen.“, rief Sakura und umarmte den Mann herzlich.

Der Weg durch das Dorf zurück nach Hause wurde erneut durch neugierige Blicke begleitet, doch Sakura störte sich wenig daran. Zu vertieft war sie in das Buch. Sie sog jedes geschriebene Wort wie ein Schwamm auf und verinnerlichte jede Zeile. Selbst das laute Geräusch von fallenden Schüssen und Geflügel welches leblos zu Boden fiel, ließ die Frau nicht von ihrem Buch wegsehen.

 

„Du bist der größte Deidara!“, rief Tobi begeistert als er die Gans in den Ledersack packte.

Der großgewachsene Mann mit dem blonden Haar betrachtete in einem Silberteller sein eigenes Spiegelbild. „Ich weiß!“, bestätigte er Tobi geistesabwesend.

„Jede Frau im Dorf träumt davon an deiner Seite zu sein!“

Selbstsicher grinste Deidara sein Spiegelbild an bevor er Tobi in den Schwitzkasten nahm.

„Genau so ist es und ich habe mein Auge auf sie geworfen.“, Deidara deutete auf die junge Frau mit dem rosa Haar, welche geistesabwesend durch das Dorf schritt.

„Sakura? Die Tochter des Erfinders?“

Deidara nickte Tobi zustimmend zu.

„Aber wieso? Du könntest jede Frau hier im Dorf haben, wieso ausgerechnet sie?“

Ein lautes Lachen entfuhr Deidara als er Tobi einen scherzhaften Klaps verpasst.

„Genau aus diesem Grund!“, bestätigte er. „Weil ich jede andere haben könnte!“

Mit diesen Worten ließ Deidara seinen treuen Weggefährten stehen und folgte Sakura schnellen Schrittes um sie noch einzuholen.

Sakura schien so vertieft in das Buch dass sie Deidara neben sich nicht wahrnahm. Er drängte sich an ihr vorbei um ihr den Weg zu versperren. Vor Schreck über das plötzliche Hindernis ließ Sakura ihr Buch fallen.

„Oh entschuldigen Sie-.“, entkam es ihr hektisch.

„Sakura, beruhige dich. Ich bin es.“

Desorientiert hob Sakura den Blick und erkannte Deidara, der sich vor ihr präsentierte.

„Ach du bist es Deidara. Verzeih dass ich dich übersehen habe.“, gestand sie leise.

Sakura bückte sich um ihr Bcuh vom Boden aufzuheben. Deidara tat es ihr gleich und beide stießen sich den Kopf.

„Entschuldige!“, sagte Sakura lächelnd und hielt rieb mit ihrer Hand über ihre Stirn.

Deidara hob das Buch auf und betrachtete dieses skeptisch.

„Was liest du eigentlich die ganze Zeit?“

Sakura versuchte nach dem Buch zu greifen, doch der blonde Schönling zog es erneut von ihr weg während er es durchblätterte.

„Deidara, würdest du mir bitte mein Buch zurückgeben?“

„Was willst du denn mit dem Ding, da sind noch nicht einmal Bilder drin…das ist doch keine Kunst!“, erklärte er abwertend.

Sakura streckte sich angestrengt zu ihm rüber und bekam das Buch letzten Endes doch noch zu greifen. Behutsam begann sie mit ihrer Schürze den verschmutzen Einband abzuwischen.

„Weißt du, manch einer gebraucht seine Fantasie.“

„Fantasie? Was für Fantasien könnte eine Frau schon haben?“, er wandte sich von Sakura ab und ließ den Blick über den Himmel schweifen.

„Ich sehe es genau vor mir.“, begann er nun. „Ein Schwarm fettgefressener Gänse über den Dächern und BÄM! Explosionsartig fällt eine fette Gans vom Himmel. Das Sakura, ist Kunst…nicht diese unnötige Ansammlung von Worten.“, zufrieden nickend verschränkte Deidara die Arme vor seiner Brust. Beeindruckt von sich selbst bemerkte er gar nicht, dass Sakura ihren Weg bereits fortgesetzt hatte.

„Hey! Wo willst du denn hin?“, rief er, als er versuchte mit ihr Schritt zu halten.

„Nach Hause zu meinem Vater!“

Charmant legte Deidara seinen Arm um die schmale Taille des Mädchens und lenkte sie in die entgegengesetzte Richtung.

„Komm ich lade dich ins Gasthaus ein, damit du meine beachtliche Geweihsammlung bewundern kannst.“, prahlte der junge Mann vor ihr.

Sakura griff nach seiner Hand und wandte sich mit einer eleganten Drehung aus seinem Griff.

„Weißt du, ich muss jetzt wirklich nach Hause und meinem Vater helfen.“, entschuldigte Sakura sich halbherzig.

Tobis grelles Lachen durchbrach die Unterhaltung der Beiden.

„Haha, dieser irre alte Schwachkopf, der braucht jede Hilfe die er kriegen kann!“

Auch Deidara setzte in Tobis amüsiertes Lachen mit ein.

„Sprich nicht so über meinen Vater!“, maßregelte Sakura den dunkelhaarigen Mann.

Deidara stupste Tobi schmerzhaft in die Seite und gab ihm erneut einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Genau, sprich nicht so über ihren Vater!“

„Mein Vater ist nicht irre! Er ist ein Genie!“, in ihrer Stimme schwang Stolz mit. Sakura ließ keinen Zweifel an ihrer Meinung über ihren Vater. Doch im selben Augenblick stiegen unheilvolle Rauchschwaden in Richtung ihres Hauses auf, begleitet von einem erschreckenden Knall. Ohne den Beiden noch einmal ihre Aufmerksamkeit zu widmen, eilte Sakura nach Hause. Obwohl nur der Fluss das Haus vom Dorf trennte, kam ihr der Weg unerträglich lange vor. Hektisch ließ sich Sakura vor der Kellertür nieder und riss diese eilig auf.

„Papa?“

An Sakuras Ohren drang das inbrünstige Husten ihre Husten ihres Vaters. Ohne zu zögern hastete sie auf ihren Vater zu und half ihm auf.

„Alles in Ordnung?“, fragte Sakura besorgt.

Kizashi, Sakuras Vater, strich sich mit schmerzverzerrtem Gesicht über das Steißbein.

„Entschuldige Sakura, es ist alles in Ordnung, nur mein Rücken hat eben einen ziemlich heftigen Schlag abbekommen.“

„Was ist denn passiert?“

Sakura betrachtete die Werkstatt ihres Vaters.Überall lagen Schrauben, Muttern und Blechteile herum.

Kizashi seufzte auf. „Ach ich hatte scheinbar etwas zu viel Treibstoff benutzt. Jetzt fehlen mir die nötigen Teile um weiter zu machen.“

Gemeinsam mit seiner Tochter beginnt Kizashi das Chaos zu beseitigen.

„Papa? Findest du mich eigenartig?“

Erstaunt über die seltsame Frage seiner Tochter hebt Kizashi verwundert den Kopf.

„Meine Tochter! Eigenartig? Wie kommst du denn auf so etwas?“

Abwesend legte Sakura den Besen beiseite und lehnte sich gegen die Werkbank ihres Vaters.

„Ach ich weiß nicht. Die Leute reden.Ich bin einfach nicht sicher ob ich hier her passe...“

„Das ist ein kleines Dorf, weißt du. Und eben so kleingeistig, aber klein bedeutet auch sicher.

„Es gibt hier jedoch niemanden mit dem ich wirklich reden kann.“

„Na was ist denn mit diesem Deidara? Er scheint ganz interessiert an dir zu sein.“

„Hmm...ja mag sein, aber... er ist grob und eingebildet!“,Sakura stöhnt auf. „Papa, er passt einfach nicht zu mir.“

Ermutigend tätschelte Kizashi Sakuras Rücken.

„Mach dir keine Sorgen mein Schatz, das wird schon. Durch diese Erfindung wird für uns ein neues Leben anfangen!“, verkündete Kizashi stolz. „Ich werde morgen nochmal mit Philipe zum Markt reiten um die fehlenden Teile zu besorgen.“

 

Sakura hatte Philipe bereits das Zaumzeug angelegt. Traurig blickte sie ihrem Vater entgegen, der so eben aus der Haustüre kam.

„Na, was möchtest du vom Markt?“

Sakura entblößte ihre Zähne und lächelte ihrem Vater entgegen.

„Eine Rose! Die Erste, die dir auf deinem Heimweg erscheint!“

„Aber die wünschst du dir jedes Jahr.“

„Und jedes Jahr schenkst du mir eine!“, beteuerte Sakura.

„Dann bekommst du sie auch. Versprochen!“

Kizashi klettere auf den Kutschbock seines Karrens.

„Auf wiedersehen, Papa! Bitte komm heil wieder zurück.“

Sakura winkte ihm verabschiedend entgegen.

„Auf wiedersehen, mein Engel. Pass auf dich auf während ich weg bin.“

Noch eine Weile starrte Sakura zum Horizont, der immer einsamer zu werden schien.

 

Der ungebetene Gast

Der ungebetene Gast 

 

 

Dunkle Gewitterwolken zogen auf und kündigten das bevorstehende Unwetter an. Kizashi und Philipe durchquerten den dichten Wald, der selbst das ürbig gebliebene Licht des Tages verschlang. Und obwohl der Sommer das ganze Land mit seiner Wärme überflutete, wehte Kizashi ein bitter kalter Wind entgegen. Er zog seinen Mantel enger um sich.

„Weißt du wo wir sind, Philipe? Ich nämlich nicht“, fragte er sein Pferd fröhlich.

Noch bevor Kizashi die Laterne an seinem Karren entzünden konnte, erhellte ein gleißendes Licht, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Lärm die Umgebung. Der Baum an der Weggabelung vor ihnen, fiel glühend heiß zu Boden und versperrte ihnen den unmittelbaren Weg nach Hause. Übrig blieb nur ein düsterer, nebliger Pfad. Unbeschwert zuckte Kizashi mit den Schultern. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig.“

Er klopfte dem Pferd ermutigend auf den Rücken. „Na komm Philipe, schaffen wir uns nach Hause.“

Der Weg führte immer tiefer in den Wald. Auch die Luft frischte immer mehr auf. Unsicher zog Kizashi den Mantel enger um seinen Körper. Stumm beobachtete er wie eine Schneeflocke vor seiner Nasenspitze herunter segelte. Mit geweiteten Augen sah er, wie immer mehr und immer größere Flocken vom Himmel fielen.

„Das hier kann doch nicht richtig sein…“, sagte er gedankenversunken.

Wölfe jaulten auf und kündigten ihre Anwesenheit an.

„Los! Lauf Philipe! Lauf!“

In einer atemraubenden Geschwindigkeit präschte das Pferd nach vorne. Angetrieben von der Panik, den Wölfen nicht zum Opfer zu fallen. In der panischen Hektik geriet das Rad des Karren in eine Senke und brach. Kizashi stürzte und rollte den einen Abhang hinab.

Als er wieder zur Besinnung kam, war das Heulen der Wölfe verstummt. Auch von Philipe gab es keine Spur mehr. Kizashi versuchte sich zu orientieren, aber sein Blick heftete sich augenblicklich an das große Schloss welches majestätisch und zu gleich bedrohlich düster vor ihm thronte.

Kaum hatte Kizashi die hohe Eingangstür erreicht, öffnete sie sich. Aber niemand war zu sehen. Nur das Kaminfeuer in der Eingangshalle erhellte den dunklen Raum.

„Hallo?“, rief er zaghaft. „Halloo?...Ist jemand hier? Eh ich wollte hier nicht eindringen, aber ich wurde von Wölfen angegriffen und habe mein Pferd verloren.“

Ein leises Flüstern drang an seine Ohren. Doch er konnte seinen Ursprung nicht ausmachen.

„Du wirst kein Wort sagen, hast du verstanden?“

„Ja ja und wo soll der alte Mann denn hin? Hast du ihn nicht gehört?!“

Kizashi blickte sich irritiert um. Die Stimmen wurden immer lauter. Unruhig eilte er zu dem neunarmigen Kerzenleuchter.

„Wer ist da?“, seine zittrige Stimme verlief sich im Echo der großen Halle. „Bitte, ich suche eine Bleibe für die Nacht. Mein Pferd wurde von Wölfen überfallen und-.“

„Hey, na klar. Komm mal runter alter Mann. Natürlich kannst du hier bleiben.“

„Wer hat das gesagt?“, erschrocken drehte sich Kizashi um. Er hätte schwören können, dass jemand in unmittelbarer Nähe zu ihm gesprochen hatte.

„Na hier!“

Kizashis Augen suchten hektisch den Ursprung der Stimme. Seine Augen versuchten durch das Licht des Kerzenleuchters etwas zu erkennen, als ihm plötzlich der Kerzenleuchter zuwinkte.

„Hallo! Hier bin ich!“

Kizashis Herz setzte aus und er ließ den Leuchter erschrocken zu Boden fallen.

Mit einem der filigranen Goldarmen rieb der Leuchter an seinem Wachskopf.

„Autsch! Das hat echt wehgetan, Opa.“

Mit geweiteten Augen beobachtete Sakuras Vater das Schauspiel. Halluzinierte er gerade oder redete der Kerzenleuchter tatsächlich mit ihm?

„Ach na toll! Ich wusste dass du alles versauen würdest, Naruto!“

Eine kleine Standuhr trat in den Lichtkegel.

„Ich wusste ja nicht, dass dem gleich die Sicherungen durchbrennen…“

„Hallo, du bist’n Kerzenleuchter!“

„Ja, und du ne Uhr, Shikamaru!“

Die kleine Standuhr half dem Leuchter auf die Beine. „Wir sollten den Mann nach Hause schicken. Du weißt was passiert wenn er das mitbekommt.“

„Na gut, aber er sollte sich wenigstens noch aufwärmen dürfen, oder?“

Kizashi beobachtete stumm das Schauspiel. Immer mehr gewann er den Eindruck, dass diese ganze Situation scheinbar keine Einbildung war.

Die Uhr stöhnte genervt auf. „Okay, von mir aus. Aber wenn der Herr das mitbekommt geht das auf deine Kap-.“

Die Uhr geriet in die Hände von Kizashi. „Wie funktioniert denn das?“ Interessiert öffnete er den Pendelkasten um jeden Vorgang genaustens zu studieren.

„Hey, würden Sie da bitte mal die Finger wegnehmen!“, die Uhr schlug genervt den Pendelkasten zu und quetschte die Fingerkuppe des Mannes unsanft ein.

Kizashi lachte amüsiert. „Entschuldige, doch so etwas wie dich sehe ich heute zum ersten Mal-.“

Noch bevor er weitersprechen konnte wurde Kizashi von einem starken, trockenen Niesen geschüttelt. „Verzeiht, die Kälte hatte mich wohl doch mehr überrascht als gedacht.“

„Na komm Ojiichan! Da drüben gibt’s nen gemütlichen Kamin mit nem super bequemen Sessel. Wenn die alte Tsunade noch in die Gänge kommt, kriegst du sogar noch ne heiße Tasse Tee.“, versprach der Kerzenleuchter eifrig. „Ach übrigens, ich bin Naruto!“

„Haruno, Kizashi!“, er lächelte Naruto freundlich zu.

Ahnungslos, dass sie bereits beobachtet wurden, führte Naruto Kizashi in das Kaminzimmer. Der Garderobenständer bot ihm bereits den großen Sessel vor dem Kamin an und legte ihm sofort eine dicke Wolldecke um.

„Habt vielen Dank.“

„Na toll, jetzt sitzt er auch noch in dem Sessel, des Herren.“, erneut stöhnte die Uhr genervt auf.

„Wer ist denn der Name dieses unmotivierten Gesellen?“, fragte Kizashi Naruto.

„Ach das ist nur Shikamaru. Der ist immer so drauf.“

Plötzlich sprang ein Fußschemel, kläffend und schwanzwedelnd wie ein Hund ihn freundlich an und drängte sich unter seine Füße um seinen Dienst zu tun.

„Hallo mein Kleiner!“, begrüßte Kizashi ihn.

„Das ist Akamaru.“, instruierte Naruto den Mann.

Plötzlich weht ein eisiger Wind durch den Raum. Die Kerzen des quirligen Kerzenleuchters erloschen augenblicklich. Alles erbebte vor Angst den im Türrahmen stand ein riesenhaftes Wesen.

„Es ist ein Fremder im Haus!“, die dunkle Stimme des Mannes lief Kizashi eiskalt den Rücken runter. Die Stimme war düster und bedrohlich. Zitternd drückte er sich mit seinem Rücken gegen das Polster. Seine Finger krallten sich in die Armlehnen des Sessels.

„Hey, keine Panik. Lass mich das mal erklären.“, Naruto trat auf die Gestalt zu und flog im selben Augenblick unsanft gegen die Kaminwand.

„Ich wusste, dass er ausrasten würde.“, stöhne Shikamaru, die kleine Uhr, auf und verkroch sich unter dem großen Teppich vor dem Kamin.

Man hörte nur noch das blanke Geräusch von nackten Füßen auf bloßem Gestein, die sich Kizashi immer weiter zu nähern schienen.

Mit einem gewaltigen Ruck drehte die Gestalt den Sessel um. Das letzte was Kizashi sah, waren rot glühende Augen.

 

Die Sonne schien auf das grüne Idyll herab. Zahlreiche Bewohner des Dorfes hatten sich bereits versammelt. Stolz baute sich Deidara vor den Anwesenden auf und räusperte sich um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

„Erst mal Danke, dass ihr heute zu meiner Hochzeit erschienen seit.“

Die Menge jubelte seinen Worten zu.

„Vielleicht sollte ich erst mal reingehen und dem Mädchen einen Antrag machen.“, gestand er verspielt, woraufhin Gelächter ausbrach. Es war wie ein gestelltes Schauspiel.

Deidara zupfte sein Hemd zurecht und ging noch ein letztes Mal zu Tobi.

„So bald wir gemeinsam aus der Tür kommen, wirst du diese hier zünden, ja?“

Er drückte Tobi kleine Lehmkugeln in die Hand.

„Jawohl!“, Tobi salutierte.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schritt Deidara auf das kleine Bauernhaus zu.

Sakura bekam von dem Schauspiel vor ihrem Haus nichts mit. Zu vertieft war sie in ihr Buch. Der Protagonist war kurz davor sich seine Gefühle für das Mädchen einzugestehen, als es plötzlich lautstark an der Tür Klopft. Im ersten Moment erschrak Sakura von dem Geräusch. Ihr Buch fiel mit den Seiten nach und. Ein leises Seufzen entkam ihr. Noch ehe der Türknauf vollständig den Riegel zurückschob, fiel auch schon Deidara in die Tür.

Wenig begeistert stöhnte Sakura auf, bevor sie den jungen Mann in ihr Haus bat. Nach einer äußerst aufdringlichen Unterhaltung über seine Vorstellung von Kunst hatte er Sakura schließlich einen Heiratsantrag gemacht. Deidara ließ keinen Zweifel daran dass, es eine Ehre für Sakura war, ihn zum Mann zu bekommen.

„Deidara!... eh ich bin eh…sprachlos…“, stammelte sie überfordert. „Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll.“

Deidara schritt entschlossen auf sie zu. „Sag dass du mich heiraten wirst!“

Sein Gesicht kam Sakuras immer näher. Hilfe suchend presste sie ihren Rücken immer fester gegen die Holztür und suchte mit ihrer Hand nach dem Türknauf, um sich in die rettende Freiheit zu begeben.

„Weißt du Deidara…“, in dem Moment hatte sie den Türknauf fest umschlossen. „ ... ich verdiene dich einfach nicht!“, sagte sie und öffnete die Tür.

Deidara, der sich bis eben noch gegen die Tür gelehnt hatte, fiel mit einem dumpfen Knall zu Boden. Keine Sekunde länger ließ Sakura die Tür offen. Sie schlug die Tür laut ins Schloss und legte sämtliche Riegel um.

Gelächter brach aus, als Deidara seine Situation realisierte. Sie hatte ihn abgewiesen und vor dem ganzen Dorf vorgeführt.

„Und? Wie ist es gelaufen?“, fragte Tobi.

Wut schnaubend packte Deidara Tobi am Kragen.

„Ich werde Sakura zur Frau nehmen, lass dir das ein für alle Mal gesagt sein!“

Mit diesen Worten stolzierte er davon und ließ die Hochzeitsgesellschaft sich selbst über.

Sakura hingegen, verbarrikadierte sich im Haus. Obwohl sie nun mehr denn je das Gefühl hatte, aus diesem Dorf zu verschwinden, war die Angst, dem aufdringlichen Deidara erneut zu begegnen, zu groß.

Als die Sonne am späten Nachmittag den Abend einzuläuten schien, wagte Sakura den Blick nach draußen.

„Ist er weg?“, sprach sie zu den Hühnern, die fröhlich im Gehege neben dem Haus gackerten.

„Könnt ihr euch das vorstellen? Er hat mich gebeten ihn zu heiraten. Ich! Die Frau dieses ungehobelten, hirnlosen Möchtegern Künstlers.“

Empört über Deidaras Antrag marschierte Sakura letztlich aus dem Haus. Immer weiter marschierte sie dem Sonnenuntergang entgegen bis sie auf einer großen Blumenwiese stehen blieb. Vor ihr erstreckten sich weite Landschaften die von der untergehenden Sonne im goldenes Licht getaucht wurden. Sakura spürte, wie sich ihr ganzer Körper zu entspannen begann.

„Ich muss hier einfach weg.“, sagte sie leise und pustete die kleinen Fallschirme einer Pusteblume in alle Richtungen.

Sie hatte keine Ahnung, dass ihr der Wunsch im selben Moment erfüllt würde.

Das hektische Gewieher eines Pferdes drang an ihre Ohren. Erschrocken darüber richtete sich Sakura auf und sah Philipe auf sie zutraben.

„Philipe?!“, das Pferd kam auf sie zu und Sakura streichelte es beruhigend. „Ganz ruhig. Wo ist Papa, Philipe?“

Das Pferd zog sie hektisch. Ihr war klar dass irgendetwas nicht stimmte.

„Du musst mich zu ihm bringen Philipe!“

Sakura band Philipe von dem Karren los und schnappte sich ihren Umhang. Nicht lange zögernd schwang sie sich auf das Pferd um ihren Vater zu finden.

 

 

 

Ein Wort für die Ewigkeit

  Ein Wort für die Ewigkeit   ™

 

Die letzten Strahlen der Sonne erstarben unter dem grünen Dickicht der Baumkronen. Philipe hielt das Haupt gesenkt. Seine Augen bewegten sich hektisch hin und her.

„Ach Philipe, wo ist Papa da nur reingeraten…“, sagte Sakura leise.

Vorsichtig schritt das Pferd den schmalen dunkeln Pfad entlang und wie bereits bei ihrem Vater begann es zu schneien, im Juli!

Ungläubig betrachtete Sakura das Schauspiel. Ihre Augen konnten sich erst von den tanzenden Schneeflocken lösen, als Philipe plötzlich anhielt.

„Was ist denn l-.“, Sakura richtete den Blick nach vorne. Ihr stockte der Atem als sie das imposante Schloss vor sich erblickte. Ohne auch nur einmal weg zu schauen, stieg sie von Philipe ab und brachte ihn an die Tränke.  Der Garten war wunderschön. Unterhalb der glitzernden Schneedecke erkannte Sakura verschlungene Muster aus Buchsbaum welche sich durch den gesamten Schlossgarten zogen. Rosenbogen, die in voller Blüte standen und trotzdem waren die Blütenkelche im Eis eingefroren.

Ermutigend tätschelte Sakura den Hals des Pferdes bevor sie die erhabene Steintreppe entlang schritt um zum Eingangstor zu gelangen. Noch bevor Sakura sich mit einem Klopfen hätte ankündigen können, schwang die große Holztür auf und gewährte ihr den Zugang in die Eingangshalle.

 

„Du hast genau gewusst, dass das ganze eskalieren würde. Aber nein du hast dem Mann ja noch den Sessel angeboten.“

„Ja, reg dich ab Shikamaru. Ich hab’s doch nur gut gemeint!“, bekräftigte der Kerzenleuchter.

„Ja unser Hausherr sieht das aber anders. Und was haben wir davon gehabt? Es sind wieder zwei Blütenblätter gefallen.“

„Ach du siehst das einfach zu negativ, es wird schon noch jemand kommen, echt jetzt!“

Sprachlos starrte Shikamaru Naruto an. „Du hast echt ‘nen Knall!“

„Hallo?“, die Stimme einer jungen Frau erklang in der Eingangshalle. „Papa? Bist du hier?“

Naruto und Shikamaru schauten sich an. War es etwa nur eine Illusion oder hatte sich wirklich eine junge Frau im Schloss verlaufen. Keine Sekunde später sprangen sie von der Anrichte und hasteten der Stimme hinterher.

„Shikamaru, sieh dir das an! Es ist ein Mädchen!“, sagte Naruto aufgeregt.

„Jaja, ich sehe dass es ein Mädchen ist. Ich bin ja nicht blind!“, entgegnete Shikamaru genervt.

„Ist hier jemand? Hallo! Ich suche meinen Vater!“

Sakura hörte nur das knisternde Holz im Kamin. Sie steuerte die große Treppe in mitten des Raumes an, als sich plötzlich ein warmes Licht den Gang entlang bewegte. Sakura fixierte den schmalen, steinernen Torbogen und beobachtete wie das Licht schwächer wurde.

„Halt! Bitte wartet!“, Sakura lief hinterher und stieg die Treppe hinauf. Noch immer war der Träger des Lichtes nicht zu finden. „Bitte, ich suche meinen Vater.“, erklärte sie hastig weiter. Aber es folgte keine Reaktion. Das schallende Geräusch von Gelächter drang an Sakuras Ohren.

„Papa?“, erneut erreichte sie heiteres Gebrabbel. „Das ist doch-… Papa!“

Sakura erreichte das Ende der gewundenen Treppe und erkannte im fahlen Mondschein die Gittertüren einzelner Kammern. Sie griff nach der Fackel in der Nische und rannte zu ihrem Vater.

„Papa, um Gottes Willen.“

Kizashi kam auf das junge Mädchen zu. „Ah Sakura, mein Engel. Sieh nur, meine Erfindung, sie ist fast fertig!“

Verdutzt blickte Sakura ihrem Vater entgegen, denn die steinerne Zelle war vollkommen leer.

„Papa ist alles in Ordnung?“

Kizashi lachte und griff nach dem Handgelenk der jungen Frau. Erschrocken zuckte Sakura zurück. „Deine Hand ist eiskalt. Papa wer hat dir das angetan?“

Entsetzt kuckte Sakura zu wie ihr Vater völlig von Sinnen mit sich selbst sprach.

„Wir müssen dich hier rausholen, sofort!“

Sakura untersuchte das Vorhängeschloss. Sie hatte schon viel von ihrem Vater über die komplexe Zusammensetzung von Türschlössern gelernt, doch die eisige Kälte machte ihr gleichermaßen zu schaffen.

„Papa, du musst mir helfen, ich krieg es alleine nicht auf.“

Sie rüttelte an den harten Metallstangen, aber nichts passierte. Ein eiskalter Windstoß durchzog die Kerker und ließ sämtliche Lichtquellen erlöschen.

Der dunkle Umriss eines riesigen Wesens tauchte bedrohlich vor Sakura auf.

„Wer ist da?“, ihre Stimme bebte.

„Wer bist du?“, entgegnete eine dunkle, kalte Stimme.

Sakura erschauderte. Noch einmal nahm sie tief Luft um ihren Mut zusammen zu nehmen. „Ich bin wegen meines Vaters hier. Bitte lass ihn gehen, du siehst doch dass er krank ist.“

Ein heiteres Lachen erreichte Sakuras Ohren.

„Hört sich so ein kranker Mann an?“, schnaubte das Geschöpf abfällig.

„Was hast du mit ihm gemacht?“

„Er steht unter einem Zwang.“, erklärte das Wesen. „Er ist in seiner eigenen Traumwelt gefangen bis…“

„Bis?“, jetzt verstand Sakura. „Was bist du nur für ein Monster? Mein Vater stirbt wenn er hier bleibt.“

„Dann hätte er hier nicht eindringen dürfen.“, das Wesen erhob seine Stimme.

„Bitte, es muss doch etwas geben, was ich tun kann?“

Die Gestalt wandte sich von Sakura ab. „Es gibt nichts was du tun kannst.“

Sakura schwieg. Tausende von Gedanken prasselten auf sie ein. Nicht eine plausible Lösung fiel ihr ein um das Problem zu lösen. Gerade  als die Gestalt die Beiden verlassen wollte hielt Sakura es auf.

„Warte!“, mit einem tiefen Atemzug schritt Sakura darauf zu. „Nimm mich für ihn!“

„Dich?!“, die Schultern der Gestalt begannen zu zucken. Nahm er sie etwa nicht ernst. Lachte er etwa über ihren Vorschlag. „Für immer in Gefangenschaft! Wünschst du immer noch den Platz deines Vaters einzunehmen?“

„Bitte, komm ins Licht.“, forderte Sakura die Gestalt auf.

Der Schlossherr trat einen Schritt vor und Sakura erschrak. Ein menschenähnliches Scheusal stand vor ihr. Seine Haut war fahl und grau. Auf seinem Rücken erstreckten sich große Flügel die wie Hände aussahen. Mit rot glühenden Augen blickte es auf Sakura herab. Sie wich augenblicklich zurück und presste sich gegen die kalten Gitterstangen der Zelle.

Sie sah zu ihrem Vater der mit jedem Moment mehr starb ohne es zu merken. Heiße Tränen stiegen in Sakuras Augen. „Du hast mein Wort!“, rief sie dem Biest entgegen.

Ohne auch nur ein weiteren Augenblick zu warten, riss es die Tür auf und packte Sakuras Vaters. Für einen kurzen Moment blickte das Scheusal ihrem Vater tief in die Augen. Sakura schaute dem Spektakel entsetzt zu.

„Was eh, wo bin ich?“, Kizashi schien aus der Trance befreit worden zu sein.

Doch das Scheusal gab den Beiden keine Zeit mehr. Es packte Kizashi am Kragen und zog ihn augenblicklich aus der Zelle.

„Nein, warte, bitte! Sakura!“

„Papa!“, die heißen Tränen liefen Sakura übers Gesicht. „Leb wohl!“, erklang es nur noch leise durch den Kerker.

„Bitte, mein Leben ist gelebt. Lass sie gehen.“, Kizashi flehte das Biest an. Doch dieses ließ sich nicht von seinem Weg abbringen. Unsanft warf es Kizashi vor die Tür.

„Ihr Leben geht dich nichts mehr an! Und jetzt geh!“, rief es Kizashi entgegen.

Mit einem lauten Knall flog die imposante Holztür ins Schloss und verweigerte jeglichen Zutritt. Aufgebracht schritt das Biest den Gang entlang, als es Narutos Weg kreuzte.

„Hey Sasuke, also echt, musste das sein?“, beschwerte sich der Kerzenleuchter.

„Lass mich in Ruhe!“, entgegnete das Biest kühl.

„Jetzt warte doch mal!“

Das Biest, welches den Namen Sasuke trug, drehte sich zu  Naruto um und starrte ihn kühl an.

„Was willst du von mir?“

„Naja, also das Mädchen wird ja scheinbar ein bisschen länger bleiben. Wäre es da nicht angenehmer ihr eines der unbewohnten Gästeräume anzubieten.“

„Der Knallkopf hat Recht, Sasuke!“, warf Shikamaru ein. „Sie ist unsere letzte Chance.“

Ein genervtes Stöhnen entkam Sasuke und er rieb sich den Nasenrücken.

„Dann gebt ihr ein Zimmer.“, gestand er den Beiden zu. „Aber lasst mich damit in Ruhe.“

Mit diesen Worten verschwand er im Westflügel des Schlosses.

„Oh Man! Hat der wieder eine Laune…“, schnaubte Naruto.

Der kleine Kerzenleuchter rückte seinen Wachskopf zurecht und machte sich wieder auf den Weg zum Kerker. Sakuras Schluchzen erfüllte die Gemäuer mit mehr und mehr Traurigkeit. Sie war fassungslos über das kalte Herz dieser Kreatur. Gegen das kalte Gitter gelehnt, kauerte sich Sakura zusammen. Sie spürte wie die einsame Kälte ihr Herz erfüllte.

„Hey, sei doch nicht so traurig. Komm steh auf, ich bring dich zu deinem Zimmer!“

Sakuras tränenverhangene Augen hatten Mühe die Person zu erkennen.

„Mein Zimmer?“

„Na klar! Meinst du wir würden dich hier lassen? Es sei denn dir gefällt es hier.“, die quirlige Stimme schien im Gegensatz zum Schlossherren warm und freundlich. Sakura wischte die Tränen aus ihrem Gesicht und versuchte das Gesicht der Person zu identifizieren. Doch ein menschliches Gesicht erschloss sich ihren Augen nicht.

Ihr Blick wanderte hin und her, aber außer dem neunarmigen Kerzenleuchter vor ihr konnte Sakura nichts erkennen.

„Hallo?“

War denn die freundliche Stimme in ihrer Einbildung? Hatte das Scheusal sie auch unter den Bann seiner schwarzen Magie gestellt?

„Ja hi! Hier unten!“, rief es.

Mit geweiteten Augen beobachtete Sakura den Kerzenleuchter und erkannte das kleine, fuchsartige Gesicht darin.

„Was bist du?“

„Ich bin Naruto!“, antwortete das kleine Geschöpf.

„Und du kannst reden…“, Sakuras Stimme bebte. Sie traute ihren Augen nicht mehr.

„Ja, aber klar macht er das. Das Problem ist, dass er meistens nicht mehr aufhört.“, kam es von der Treppe. Sakura beobachtete, wie sich eine kleine Standuhr mühsam die Treppen hochschaffte.

„Jaja…“, jammerte Naruto. „Können wir jetzt aufhören über mich zu reden und das Mädchen zu ihrem Zimmer bringen.“

Shikamaru stöhnte auf. „ Ja klar… ich folge dir.“

Unmotiviert trat die Uhr den Marsch nach draußen an. Naruto und Shikamaru führten Sakura schließlich in den Ostflügel des Schlosses.

„Ich weiß ja der erste Eindruck zählt, aber ich hoffe dass das alles nicht zu viel ist.“, entschuldigte sich Naruto fürsorglich.

Gezwungen lächelte Sakura. „Wieso sollte das alles zu viel für mich sein? Ich spreche mit einer Kerze.“, ihre Aussage triefte  vor Sarkasmus.

„Kerzenleuchter! Das ist ein riesen Unterschied!“, korrigierte Naruto scherzhaft. „Weißt du Sakura, das Schloss ist nun dein zu Hause. Du darfst hingehen wo du willst. Aber vom Westflügel solltest du dich fernhalten.“

„Der Westflügel? Was ist denn dort?“

Shikamaru und Naruto blieben stehen. Beide senkten den Blick. „Keiner weiß was sich dort befindet. Der Herr gestattet keinen Besuch.“

Stumm schaute Sakura Richtung Westen. Unterschwellig stieg Neugier in ihr hoch. Aus irgendeinem Grund wollte sie wissen, was da Geschöpf dort verbarg.

„Komm weiter. So wie ich Sasuke kenne, hat er da nur ödes Zeug rumliegen.“

„Sasuke? Es hat also einen Namen…“, sagte Sakura abwesend und folgte Kerzenleuchter und Uhr den Gang entlang bis sie die Tür zu einem herrlichen Gästezimmer aufmachten.

„Also wenn du noch irgendwas brauchst, meldest du dich, ja?“, fragte Naruto.

Sakura nickte abwesend. Erschlagen von all dem Prunk und gleichsam dem Grauen des Schlosses  ließ sich Sakura aufs Bett sinken. Völlig vertieft in die Leere ihrer Gedanken starrte sie Stumm aus dem bodentiefen Fenster. Sie bemerkte nicht die Pracht des Raumes. Die holzgetäfelten Wände, die seidenen Vorhänge, den herrlichen Perserteppich, die kostbaren Möbel und das große, goldverzierte Himmelbett, welches sie selbst tröstend bettete. Die kalte Einsamkeit ließ Sakura jedes Zeitgefühl verlieren. Es hätten Stunden, ja sogar Tage sein können. Erst ein leises Klopfen an der Tür holte Sakura aus ihrer Verzweiflung.

„Wer ist da?“, rief Sakura zittrig.

„Tsunade, Liebes. Darf ich hereinkommen?“

Sakura wurde nervös. Welche Gestalt erwartete sie dieses Mal? Unsicher schritt sie zur Tür und öffnete sie. Erneut traute  Sakura ihren Augen nicht über den Weg. Nacheinander hüpften plötzlich eine Teekanne, eine Tasse, eine Zuckerdose und ein Milchkännchen in das Zimmer.

„Ich dachte eine Tasse Tee würde dich vielleicht auf andere Gedanken bringen.“

Erschrocken wich Sakura zurück. „Aber Sie sind ja eine-.“, und stößt versehentlich gegen den prächtigen Holzschrank, der ebenfalls sprechen kann.

Fassungslos betrachtete Sakura das Sammelsurium an sprechenden Utensilien.

„Aber das ist doch nicht möglich.“, flüsterte Sakura erstaunt.

„Ach mein Kind, du bist vollkommen durch den Wind. Nimm erst mal eine warme Tasse Tee.“

So ungewöhnlich die ganze Situation auch war, schien die sprechende Teekanne Recht zu haben. Dankbar nahm Sakura die warme Tasse entgegen. Der Tee glitt wohltuend ihre Kehle hinab und wärmte Sakura langsam auf.

„Es war sehr tapfer was du für deinen Vater getan hast.“, gestand Tsunade.

„Das finden wir alle!“, warf der Kleiderschrank mit ein.

Sakura stöhnte verzweifelt auf und ließ die Teetasse sinken. „Ich habe den Menschen verloren, der mir am meisten bedeutet hat. Was wird denn jetzt aus mir?“

„Kopf hoch, Liebes. Es wird alles wieder gut.“, bekräftigte die Teekanne. „Ich denke es ist das Beste, wenn wir die ein wenig Zeit geben. Ruh dich aus und lass den Tag hinter dir. Solltest du irgendwas benötigen, meldest du dich.“

Sakura nickte stumm und blickte dem Teeservice hinterher wie es in der großen Tür verschwand. Seufzend ließ sich Sakura auf das Bett fallen und starrte die Decke an.

„Für immer ist eine ganz schön lange Zeit, oder?“, sagte sie müde, während ihre Augenlider immer schwerer wurden.

 

Düstere Gute Nacht Geschichten

Düstere Gute Nacht Geschichten   ™

 

Die Dunkelheit brach herein. Die Nacht gab Sakura Sicherheit sich unbemerkt im Schloss fortzubewegen. Zaghaft lugte sie aus der Tür und versicherte sich, dass die furchteinflößende Kreatur nicht in der Nähe war. Leisen Schrittes bewegte sie sich durch das düstere Schloss. Die Skulpturen zogen finstere Grimassen. Die stattlichen Ritterrüstungen säumten jeden Gang des Schlosses. Ein verächtliches Schnauben entglitt Sakura. Sie hatte beinah das Gefühl wie zu Hause beobachtet zu werden. Am Ende des Gangs ertönte das Klirren von Porzellan und Glas aus einem hell erleuchteten Raum. Neugierig folgte Sakura dem Geräusch. Langsam kam ihr der deftige Geruch von gebratenem Fleisch entgegen und ließ ihr langsam das Wasser im Mund zusammenlaufen. Vorsichtig riskierte Sakura einen Blick durch den Türspalt, doch eine bestialische Gestalt suchte sie vergebens. Urplötzlich tauchte vor ihren Augen der Kerzenleuchter auf.

„Hey, da ist ja unser Ehrengast!“, stellte Naruto erfreut fest.

Erschrocken wich Sakura zurück.

„Nur keine Panik! Ich bin‘s nur. Der Stinkstiefel von Hausherr hat sich längst in seinen Räumen verkrochen.“

Ein Kichern entfuhr Sakura. Kaum einer der Bediensteten schien so über das Scheusal zu reden, nur Naruto.

„Hast du Hunger?“, fragte der Kerzenleuchter neugierig.

Wie aufs Stichwort meldete sich Sakuras Magen zu Wort. Verlegen hielt sich den Bauch.

„Ich glaube eine Kleinigkeit wäre gar nicht schlecht.“

„Na dann komm! Wir lassen dich doch nicht im dunklen Gang essen.“

Sakura folgte dem Kerzenleuchter durch die Küche. Langsam aber sicher gewöhnte sich Sakura an den Anblick von lebendigen Haushaltsgegenständen. Naruto öffnete ihr die Tür zum Esszimmer. Vor Sakuras Augen erstreckte sich ein langer Holztisch, welcher erst am anderen Ende des Raumes seinen Abschluss fand. Unmittelbar vor ihr stand ein prächtiger Sessel mit hoher Rückenlehne, welcher bereits einladend auf sie wartete.

„Ehm Naruto? Würde es euch was ausmachen, wenn ich zu euch in die Küche komme?“, sagte Sakura flehend.

„Wieso denn das?“

„Das hier ist alles so neu für mich. Ich möchte ungern alleine sein und ehrlich gesagt erschlägt mich die Größe des Raumes.“

„Achso. Bestimmt!“, das Fuchsgesicht grinste Sakura entgegen und begleitete sie zurück in die Küche.

„Hey Leute!“, rief Naruto durch die Küche. Augenblicklich legten alle ihre Arbeit beiseite.

„Das hier ist Sakura.“, Sakura verneigte sich begrüßen bevor der kleine Wachskopf weitersprach. „ Haben wir noch was zu Essen für sie da?“

Sakura räusperte sich. „Mir würde eine Kleinigkeit reichen.“

Ohne zu zögern platzierte sich das Geschirr unmittelbar vor ihr auf dem Tisch. Ein Serverwagen rollte an und präsentierte bereits die edelsten Speisen. Der Stuhl hinter Sakura rutschte ihr in die Kniekehlen, so dass ihr nichts anderes übrig blieb, als Platz zu nehmen. Das Essen verlief ruhig. Naruto leistete Sakura Gesellschaft und brabbelte freudig drauf los.

„Aber eins verstehe ich nicht.“, begann Sakura und unterbrach den quirligen Kerzenleuchter. „Warum bleibt ihr an seiner Seite? Er scheint alles andere als freundlich zu sein und trotzdem steht ihr treu in seinem Dienst.“

„Weißt du Liebes, der junge Herr hat bereits einiges in seinem Leben verschmerzen müssen…“, begann die Teekanne.

„Aber es gibt ihm nicht das Recht so mit seinem Umfeld umzugehen.“

Die Mienen der Schlossbewohner schienen augenblicklich trauriger. Sie gewann langsam den Eindruck, dass auch sie sich für den Zustand des Ungeheuers verantwortlich fühlten.

„Würdet ihr mir verraten was geschehen ist?“

Ein Raunen ging durch die Küche.

„Hab ich was Falsches gesagt?“

„Nein, mein Kind. Es ist nur… der Herr gestattet es nicht.“

Tsunade senkte ihr Haupt. Sakura hingegen blickte sich zu allen Seiten um.

„Also ich weiß nicht ob die Wände Ohren haben, aber außer uns ist doch niemand hier, oder?“, Sakura zwinkerte den Schlossbewohnern frech zu.

„Ach ich weiß nicht…“, Naruto schien nachdenklich. „Was meinst du Shikamaru?“

„Wenn der Herr das mitbekommt sind wir eindeutig dran… andererseits-.“, die Uhr grübelte, bevor sie Naruto und der Teekanne zuflüsterte. „Anderseits legen wir alle Hoffnung in sie. Danach wäre es sinnvoll sie in das Nötigste einzuweihen.“

Die Anderen nickten Shikamaru zu. Bevor sie begannen Sakura von den Geschehnissen zu erzählen, ließen sie noch einmal den Blick über die Umgebung schweifen. Als die Luft rein zu sein schien, räusperte sich Shikamaru.

„Bitte, erwähne das niemals in Sasukes Gegenwart!“

Sakura nickte eifrig. Ihre Spannung stieg. Welches Geheimnis verbargen diese Mauern hier?

„Sasuke ist der Erbe der Uchiha, einem Adelsgeschlecht welches seit Beginn an Ansprüche auf den Thron hatte. Sasuke selbst war eigentlich ein sehr unbeschwertes Kind.“

„Oh ja, ein sehr liebenswürdiger, kleiner Junge.“, warf Tsunade ein.

„Aber Sasuke war noch keine zehn Jahre alt, da verlor sein älterer Bruder, Itachi, den Verstand.“

Sakuras Augen weiteten sich. „Was ist passiert?“

„Er hatte jeden einzelnen hingerichtet.“

Unangenehme Stille kehrte nach diesem Satz in der Küche ein. Das Unbehagen aller war beinah zu greifen.

„Er hatte seine ganze Familie getötet?“, fragte Sakura geschockt.

Die Uhr nickte. „Die ganze Familie. Bis auf-.“

„Sasuke.“, führte Sakura den Satz zu Ende. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Alleine die Vorstellung dieser Schandtat ließ sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht weichen.

„Der Schlossherr versank in seiner Trauer, Liebes. Und wir, die tatenlos daneben standen, sahen zu wie sein Herz mehr und mehr verkümmerte.“, erklärte die Teekanne traurig.

Langsam begann Sakura das alles hier zu begreifen. Dieses Scheusal, welches sie glaubte, seinen abscheulichen Charakter zur Hülle trug, war in Wirklichkeit ein einsames Kind.

„Was ist mit seinem Bruder geschehen?“, fragte Sakura.

Die Bediensteten senkten den Blick. „Das weiß niemand. Es hieß er sei schon von Geburt an schwer krank gewesen und letztlich daran verstorben.“

Sakura ließ die Worte durch ihren Kopf gehen. In was war sie hier reingeraten?

„Aber wie passe ich hier in all das rein?“, fragte Sakura mit unsicherer Stimme.

„Das soll nicht deine Sorge sein mein Kind. Du sollst dich hier wie zu Hause fühlen.“

Immer noch fassungslos nickte Sakura geistesabwesend.

Auf dem Weg zu ihrem Gemach kreisten ihre Gedanken ständig um die schaurige Vergangenheit des Schlossherrn. Sie konnte sich keinen Reim auf ihn machen.

Ein schallerndes Husten drang an ihre Ohren und riss Sakura augenblicklich aus ihren Grübeleien. Erschrocken wandte sie sich um und versuchte den Ursprung des Geräuschs zu erahnen. Es war niemand zu sehen, doch das keuchende Geräusch verebbte kaum. Kritisch folgte Sakura dem Geräusch. Unmittelbar vor der großen, steinernen Treppe hielt sie an. Es war der Treppenaufgang zum Westflügel.

Aber vom Westflügel solltest du dich fernhalten.

Keiner weiß was sich dort befindet. Der Herr gestattet keinen Besuch.

Sakura biss sich auf die Lippe. Sollte sie wirklich-? Doch als erneut das inbrünstige Husten an ihre Ohren drang, warf sie alle Zweifel über Bord. Sie atmete tief ein und ergriff entschlossen den geschwungenen Handlauf. Leise schritt sie den Gang entlang. Sakura glaubte, der Rest des Schlosses sei unheimlich, aber dieser Anblick war beängstigend. Über all lagen zertrümmerte Möbelstücke. Beine von Tischen, Kanten von Bilderrahmen oder zerbrochene Gemälde. Sakuras Augen fixierten ein zerrissenes Gemälde an der Wand. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie die Puzzleteile zusammenzusetzen. Sie hob den Stofffetzen an und vervollständigte das Gemälde. Kühle schwarze Augen blickten ihr entgegen. Eine schmale Nase, volle Lippen und eben schwarzes Haar. Es war das Bild eines schönen jungen Mannes.

„Wer bist du?“

Eine raue Stimme ertönte hinter Sakura und ließ sie erschrocken zusammenfahren. Ihr verräterisches Herz hämmerte wild gegen ihren Brustkorb. Mit hölzernen Bewegungen drehte sie sich zu ihrem Beobachter um. Ihr war der Kerker im Hintergrund erst gar nicht aufgefallen.

„Bitte, sag mir deinen Namen.“

Die Stimme war dunkel und maskulin.

„Ich…ähm-… mein Name ist…Sakura.“

„Sa-ku-ra?!...Bitte komm doch näher, ich kann dich kaum sehen.“

Sakuras Hände ballten sich zu Fäusten um das aufgeregte Zittern zu unterdrücken. Sie versuchte den Kloß in ihren Hals herunterzuschlucken und trat näher an die kalten Gitterstäbe heran. Im fahlen Mondlicht erkannte Sakura einen jungen Mann, welcher in Ketten gelegt, mitten im Kerker hockte. Von weitem sah er dem Mann auf dem Gemälde sehr ähnlich.

„Wer bist du?“, fragte sie zögernd.

„Ich?...Ich bin der, der für diese Kreatur verantwortlich ist.“

„Verantwortlich? Aber wieso?“, Sakura wurde mulmig. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, dass sie wusste wer er war.

Was ist mit seinem Bruder geschehen. - Das weiß niemand. Es hieß er sei schon von Geburt an schwer krank gewesen und letztlich daran verstorben.

„Weil ich es war, der ihn diesen tiefen Abgrund hinabgestürzt hat.“

Das Gespräch schien sich irgendwie im Kreis zu drehen. Sakura nahm sämtlichen Mut zusammen um die Frage zu stellen die ihr bereits auf der Zunge lag.

„Bist du Itachi?“, fragte sie gefasst.

„Woher kennst du meinen Namen?“, Verwunderung schwang in seiner Stimme mit.

Sakura versteifte sich. Vor ihr saß der Mann, der seine eigene Familie hinrichtete.

„Ich hörte von dir…und deinen Taten…“

Ein Schnauben entkam ihm. „Ja, meine Taten…es ist alles was die Menschen in mir sehen. Den Mörder…aber nicht warum.“

Sakuras Augenbraun zogen sich fragend zusammen. Itachi sprach in Rätseln.

„Was meinst du mit warum?“

„Der Grund warum ich meiner Familie das antun musste…“

Es gibt einen Grund?

Doch ehe Sakura ihn danach fragen konnte, riss eine unbändige Kraft sie von dem Gitter weg. Mit einem dumpfen Knall prallte sie gegen die steinerne Wand. Sämtlicher Sauerstoff glitt aus ihrer Lunge. Desorientiert erblickte sie düstere Gestalt des Schlossherrn. Seine rotglühenden Augen schienen noch kälter als zuvor. Sein Kiefer war angespannt.

„Was machst du hier?“, fragte Sasuke aufgebracht. „Was hast du angestellt?“

„Nichts!“, entwich es Sakura panisch.

„Ist dir klar was du hättest anrichten können? Du hättest uns alle verdammen können. Verschwinde hier!“, er schleuderte Sakura zu Boden. „HINAUS!!!“, brüllte er.

Verstört und panisch richtete sich Sakura auf und rannte. Sie rannte, lief zur Treppe, runter in die Halle.

„He Sakura wo willst du hin?“, rief Naruto ihr entgegen.

Doch Sakura war unfähig noch ein Wort zu sprechen. In ihrer Panik rannte sie zu ihrem treuen Begleiter Philipe. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern schwang sie sich auf das Pferd und floh in den dunklen Wald. Kaum hatten sie das Schlosstor passiert, wurden sie von den Wölfen verfolgt. Das Rudel trieb das Pferd auf einen zugefrorenen See. Philipe kam ins rutschen, wurde langsamer und schon sprang ein Wolf an ihm hoch. Sakura fiel zu Boden. Sie tastete nach dem erst besten Stock und versuchte den Wolf damit zu vertreiben. Aber da griff bereits ein anderer Wolf die junge Frau an. Das Zaumzeug von Philipe verfing sich in dem nebengelegenen Baum und ließ das Pferd nicht mehr los. In seiner Panik trampelte das Pferd das Eis locker. Das grelle Knirschen kündigte Unheil an. Gerade als einer der Wölfe erneut Sakura attackierte kam wie aus dem Nichts ein dunkler Schatten auf sie zu. Es war der verzauberte Schlossherr. Sofort griffen ihn die Wölfe an. Sie bissen sich an seinen Schultern und Beinen fest. Aber er konnte sich befreien. Mit letzter Kraft zog er sein Schwert. Funken schossen durch das glänzende Metall als die Wölfe jaulend davon liefen.

Hilfesuchend blickte Sasuke Sakura entgegen. Die Augen hatten ihre Kälte verloren. Erschöpft sank die Gestalt verwundet zu Boden. Sein Blut färbte den Schnee allmählich rot. Geschockt betrachtete Sakura das Schlachtfeld. Eigentlich hätte sie fliehen können. Doch ihre Gutmütigkeit ließ es Sakura nicht übers Herz bringen.

Vorsichtig trat sie auf den Verwundeten zu. Ohne ihn zu berühren, öffnete sie ihren Mantel und legte ihn um die Kreatur.

„Ich brauche deine Hilfe.“, flüsterte Sakura ihm zu. „Kannst du Aufstehen?“

Ein kaum merkliches Nicken war zu erkennen. Sakura reichte ihm hilfsbereit die Hand. Sasuke lehnte seinen Körper gegen ihren, bevor Philipe ihn ,gerade rechtzeitig, auffing. Der junge Schlossherr hatte sein Bewusstsein verloren.

Stillschweigend verließen sie den Wald. Sakura war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Das Scheusal, welches sie im Schloss festhielt, war nichts weiter als ein von Dämonen geplagter junger Mann. Der Dämon seiner Vergangenheit schien wie sie, auf Ewig gefangen.

Ja, meine Taten…es ist alles was die Leute von mir sehen…aber nicht warum.

Was verbarg sich hinter Itachis Aussage…und warum war Sasuke der einzige Überlebende?

Und dann war die rohe Gewalt die er an ihr ausübte. Die grenzenlose Panik die sie verspürte als seine kalten Augen ihr die Luft abschnitten. Sakuras Herz hämmerte immer noch wild gegen ihre Brust. Zuletzt erwies sich Sasuke dann als ihr Retter.

Sakura seufzte. Ihr Kopf schmerzte.

Wer war dieser Mann, der so voller Widersprüche war?

In einem Punkt war Sakura sich sicher:

Sie würde hier bleiben bis sie es herausgefunden hatte.

Die Geschichte des Uchiha Clans

   Die Geschichte des Uchiha Clans   ™

 

 

Sakura hatte Sasuke mit Philipes Hilfe zurück ins Schloss gebracht. Der junge Mann lag verletzt in seinem Bett und Sakura säuberte, unter Anweisung von Tsunade, seine Wunden. Ein schmerzerfülltes Knurren drang durch die Gemäuer.  Mühevoll versuchte Sakura den Gliedmaßen hinterzukommen, doch mit jedem weiteren Versuch zog Sasuke seine Arme von der jungen Frau weg.

„Wenn du still halten würdest, würde es auch nicht so weh tun.“, sagte Sakura scharf.

„Wenn du nicht weggelaufen wärst, wäre es gar nicht erst soweit gekommen.“, entgegnete Sasuke kühl.

„Ach jetzt ist es auch noch meine Schuld…“, begann Sakura entrüstet. „Ist dir eigentlich mal in den Sinn gekommen deinen Gegenüber mit gebührendem Respekt entgegen zu treten und ihn nicht gleich wundentbrand gegen eine Wand zu drücken?“

„Du hättest eben nicht in den Westflügel kommen sollen.“, Sasukes Stimme wurde leiser.

Sakura ballte ihre Hände zu Fäusten. Unerhört war seine Argumentation nur um die rohe Gewalt seiner Taten zu rechtfertigen. Noch einmal nahm Sakura ihren Mut zusammen und drückte ihm den Wickel aus heißem Wasser und Heilkräutern fest auf die Wunden.

„Du solltest lernen dein Temperament zu zügeln!“, sagte sie wütend.

Schwer atmend blickte Sasuke ihr sprachlos entgegen. Wie oft hatte er diesen Satz hören müssen. Wie oft ignorierte er diese Aussage, doch aus igrendeinem Grund gab ausgerechnet Sakura dem Satz eine Bedeutung.

Sakura wandte sich von ihm ab und wrang das Tuch aus.

„Ruh dich etwas aus…“, sagte Sakura kleinlaut.

Ihre Diskussion war beendet. Sakura konnte beobachten, wie die Augenlider des jungen Mannes langsam zufielen. Er schien tatsächlich ihren Rat zu befolgen.

Tsunade schenkte Sakura ein anerkennendes Lächeln.

„Wir sollten ihn schlafen lassen.“, sagte Tsunade ruhig.

Die Gegenstände begleiteten Sakura zu ihrem Gemach. Eine Weile blieb sie auf dem großen Himmelbett liegen und betrachtete die vergoldeten Blättergirlanden über ihr.

Ihr lautes Seufzen schien den Kleiderschrank aufzuwecken. Der Kleiderschrank hustete die Überreste vertrockeneter Motten aus bevor sie Sakura registrierte.

„Hey, was ist denn los mit dir?“, fragte der Kleiderschrank.

„Ach nichts.“, entgegnete Sakura leise und drehte sich auf die Seite.

„Das glaube ich dir nicht. Dich beschäftigt doch irgendwas?“

Noch einmal seufzte Sakura und setzte sich anschließend auf.

„Weißt du Ino, ich begreife das alles nicht. Ich meine, sieh dich um. Ich bin in einem wunderschönen Schloss mit einem grausamen Schlossherren und seinen herzlichen Bediensteten. Jeder Mensch auf der Welt würde mich verrückt erklären, aber, ich möchte verstehen was hier vor sich geht. Warum Sasuke so ist wie er ist habe ich mittlerweile ansatzweise begriffen. Aber allem anschein nach, hat er das alles hier verschuldet. Also wieso tut er nichts um das zu ändern?“

Der Kleiderschrank lehnte sich gegen das Bett und seufzte.

„Ach Sakura, du denkst einfach zu viel nach.“

Scherzhaft klopfte Sakura gegen das Holz des Schranks.

„Ich glaube, wenn der Herr könnte, würde er alles tun um diesen furchtbaren Fluch aufzuheben, aber seine Zeit scheint noch nicht gekommen sein.“

„Gibt es denn eine Möglichkeit diesen Fluch aufzuheben?“

Der Kleiderschrank nickte. Langsam begann Ino zu erzählen. Lediglich ein Detail ließ sie bewusst unter den Tisch fallen, undzwar dass der Schlossherr die Liebe einer jungen Frau für sich gewinnen musste. Die Schlossbewohner wollten nicht, dass Sakura sich ihr Schicksal aufbürdete.

„Was ist, wenn das letzte Blütenblatt fällt?“, fragte Sakura tonlos.

„Dann bleibt der Herr in dieser abscheulichen Hülle gefangen, für alle Zeit… Und wir werden für immer zu Antiquitäten…“, Inos Stimme brach.

„Ich würde euch gerne helfen!“, sagte Sakura entschlossen. „Es muss einen Weg geben um den Zauber zu lösen.“

Ino schenkte Sakura ein Lächeln. „Mach dir keinen Kopf, Sakura. Irgendwie werden wir das schon schaffen.“

 

Die Nacht brach an und alle kehrten in ihre Zimmer zurück. Aber Sakura fand keinen Schlaf. Sie wusste, wenn sie die Chance jetzt nicht nutzen würde, würde sie warscheinlich niemals eine Gelegenheit bekommen. Vorsichtig schälte sich das junge Mädchen aus dem Bett. Auf Zehenspitzen tänzelte sie aus ihrem Zimmer. Mit Argusaugen überblickte sie die verlassenen Gänge des Schlosses. Es war niemand da. Mit zitternden Händen stand sie schließlich vor der majestätischen Treppe. Noch einmal nahm Sakura einen tiefen Atemzug bevor sie leise die Treppe hinauf eilte. Unmittelbar vor den Gitterstäben, ließ sich Sakura geräuschlos auf dem Boden nieder.

„Itachi?“, flüsterte Sakura. „Bist du wach?“

Eine Gestalt schien sich im Mondlicht zu bewegen.

„Sakura?“, die dunkle Stimme schien rau, wie bereits am Abend zuvor. „Was machst du hier? Wenn er dich findet-.“

Sakura schüttelte den Kopf. „Dein Bruder hat gerade anderweitig zu tun.“

Stumm schickte Sakura ein Gebet gen Himmel, dass Sasuke niemals davon erfahren würde.

„Was willst du? Warum bist du hier?“

„Mir gehen die Dinge, die du gesagt hast, nicht aus dem Kopf.“, gestand Sakura. „Bitte, sag es mir. Ich will wissen warum du das alles getan hast.“, platzte es plötzlich aus ihr heraus.

Unter ihrer Schürze zog Sakura einen kleinen Kerzenständer mit einer Kreze heraus. Keiner schien bemerkt zu haben, dass sie diesen aus dem Zimmer des Schlossherren hatte mitgehen lassen. Mit einem Schwefelhölzchen erhellte Sakura letztlich den leeren Raum zwischen sich und Itachi. Zum ersten Mal erkannte sie den Mann der eine ganze Sippe hingerichtet hatte. Die Augen von Itachi waren tief schwarz und gesäumt von einem dichten Wimpernkranz. Seine Gesichtszüge waren weich und sanft, doch die eingefallenen Wangen und Augenhölen waren nicht zu ignorieren. Seine dunklen Haare reichten ihm bis zur Mitte seines Rückens und waren sauber zu einem Zopf zusammengebunden. Wäre er nicht so schrecklich unterernährt, war Sakura sich sicher, dass er ein sehr schöner Mann zu sein schien.

„Bitte Itachi, ich möchte das alles hier verstehen. Aber ich glaube, dass ich es nur mit deiner Hilfe kann.“, noch einmal flehte sie ihn an.

Seine Miene war unverändert. Wie auch Sasuke, ließ er nicht erkennen was in ihm vorging. Itachi seufzte.

„Na gut. Ich werde es dir erzählen. Aber bitte unterbrich mich nicht. Ich weiß nicht wie viel Zeit mir bleibt.“

Itachis Augen glitten zu der hohen Flügeltür, welche Sasukes Schlafräume verbargen.

Sakura nickte stumm, bevor Itachi begann zu erzählen.

„Der Uchiha Clan gehörte einst zu den einflussreichsten Adelsgeschlechtern dieses Landes. Die Ursprünge reichen bis zur Gründung dieses Landes zurück. Und schon damals wurden die Mitglieder von Neid und Missgunst zerfressen. Die Oberhäupter der Königsfamilie wussten um die Problematik und stellten unsere Familie in den Dienst, ihre Sicherheit und die Sicherheit des Landes zu gewährleisten. Angeblich taten sie es, um unserem Clan eine Ehre zu erweisen… in Wahrheit jedoch, diente es nur dem Zweck unsere Familie so zerstreut wie möglich vom Mittelpunkt des Königreichs fernzuhalten. Unser Clan Oberhaupt wurde letztlich mein Vater, Fugaku Uchiha. In Zeiten des Krieges, hatte er eine der schwierigsten Zeiten durchzustehen, aber letztlich schenkte meine Mutter ihm einen Sohn als Erstgeborenen, mich. Schon als Kleinkind musste ich die Schandtaten des Krieges beobachten. Es war grausam. Ein sinnloses Abschlachten nur, um einem angeblich höheren Zweck zu dienen.“

Itachi schnaubte abfällig. Sakura verstand die Ironie seiner Aussage.

„Ich hatte mir bereits im Kindesalter geschworen, ein starker Kämpfer für mein Volk zu werden, damit ich es vor solchen Geschehnissen schützen kann. Doch es war schwierig. Ich unterstand unmittelbar dem Schlossherren und gehörte zu seinen engsten Vertrauten, gleichsam aber, erwartete man von mir unmittelbare Treue zu meinem Clan. Mir, als Anwärter das nächste Clan Oberhaupt zu werden, wurde durch meine Stellung mehr und mehr Misstrauen von den Untergebenen meines Vaters entgegen gebracht.“

Itachi unterbrach für einen kurzen Moment. Er atmete noch einmal tief ein.

„Nachdem schließlich mein bester Freund Shisui sich das Leben nahm, wurde ich permanent beschattet. Meine Familie misstraute mir, doch nicht soweit, dass mir der Zugang zu unseren Treffen verwehrt wurde. Die Unzufriedenheit des Clans wurde durch die Obrigkeit unseres Königreichs immer weiter geschürt. Die Treffen waren mittlerweile zu einem Kriegsrat ausgeartet. Ensetzt musste ich feststellen das mein Clan genau auf das hinarbeitete, was ich mein Leben lang versucht hatte zu verhindern. Ich wusste, wenn dieser Putsch gelingen würde, und er würde gelingen, dann würde das Ganze erneut in einem Bürgerkrieg enden. In meiner Verzweiflung wandte ich mich an den Schlossherren. Doch der Fehler war, dass mein Lehrmeister und gleichsam der direkte Militärberater des Herren, das bevorstehende Unheil mitbekam. Er riet meinem König zu der Schandtat die meines und Sasukes Leben zeichneten. Es wurde mir aufgetragen, den Clan ausnahmslos zu bereinigen. Ausnahmslos hieß auch, meine Geliebte Izumi und… meinen 7-jährigen kleinen Bruder Sasuke…“, Itachi stockte. Sakura erkannte, wie zerknirscht er wirkte. Langsam gewonn sie den Eindruck, dass Itachi seinen Bruder sehr liebte. „Er war immer mein Hoffnungsschimmer. Sasuke wuchs so unbeschwert auf. Er war ein fröhliches, neugieriges Kind, der es liebte Neues für sich zu entdecken und zu erlernen. Ich wusste, dass er eines Tages diesen Clan verändern würde, aber niemand gab ihm Zeit dazu. In meiner Verzweiflung wandte ich mich an den dunklen Geist unserer Vergangenheit. Ein Mann namens Madara Uchiha, eine lebende Legende. Er war es, der mit dem verbündeten Senju Clan dieses Reich hier begründete. Mit ihm gemeinsam, begang ich das schreckliche Massaker. Ja ich habe es getan…, ich habe jeden Einzelnen umgebracht, bis auf-.“

„-Sasuke.“, ergänzte Sakura geschockt.

Itachi nickte ihr zu. „Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihm das Leben zu nehmen. Er, der unschuldig und fern von all den schrecklichen Dingen unseres Clans aufwuchs. Ein lebenslustige Junger, der alles dafür getan hatte um die Aufmerksamkeit seines Vaters und seines älteren Bruders auf sich zu ziehen.“

Sakura bemerkte die Tränen, die sich in Itachis Augen zu sammeln schienen.

„Ich machte mich schließlich zum Sündenbock für das Königreich und gab Sasuke die Möglichkeit, das schändliche Bild, welches die Welt vom Uchiha Clan hatte, zu bereinigen. Mit meinem Tod würde er die Ehre wieder herstellen und als Held gefeiert werden…“

Itachi schnaubte abfällig. „Ich wusste zwar, dass mein Bruder durch die Hölle gehen würde, aber nicht, dass diese Kreatur aus ihm werden würde. Er ist mittlerweile kalt geworden und blind für jene die ihm helfen wollen. Und nun trennen uns nur noch Tage davon, alles zu verlieren für was wir je existiert haben.“

Itachi vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Sakura erkannte seinen Schmerz, den er jeden Tag mit sich zu tragen schien. Schweigsam beobachtete sie den Mann. Ihre Gedanken drehten sich immer noch die Dinge die er ihr erzählte.

„Und? Habe ich deine Denkweise ändern können?“

Sakura hob dem Kopf und blickte ihm entgegen. Sie schluckte ihren Kloß herunter.

„Das ganze ist einfach unfassbar-.“

„Ich weiß.“, unterbrach Itachi.

„-traurig.“, ergänzte Sakura schließlich tonlos. „Aber warum hast du Sasuke nie davon erzählt?“

„Gestatte mir eine Frage, Sakura: Glaubst du, er würde mich anhören, geschweige denn mir Glauben schenken? Er hat unseren Vater angehimmelt. Er würde ihn nie anzweifeln. Und mich, mich verbindet er mit all dem Schrecken in seinem Leben.“

Nun erkannte auch Sakura den Fehler im System.

„Ich danke dir, dass du mich angehört hast, Sakura.“, Itachi lächelte Sakura entgegen.

„Ich danke dir, dass du bereit warst es mir zu erzählen.“ Sakura stand auf und klopfte den Schmutz aus ihrem Rock. „Wann auch immer es geht, werde ich versuchen zu dir zu kommen.“

Itachis Miene verfinsterte sich. „Du solltest wegen mir nicht den Zorn meines Bruders riskieren.“

Sakura lächelte Itachi zu, bevor sie die Flamme ihrer Kerze löschte.

„Lass das mal meine Sorge sein.“, flüsterte sie, bevor sie den Mann sich selbst überließ.

 

Sakura versteckte Kerzenleuchter und Schwefelhölzer. Die Treffen mit Itachi würden ihr Geheimnis bleiben. Sie war fest entschlossen diesem Mann noch eine Chance zu geben. Mit der grausamen Geschichte im Hinterkopf betrat sie schließlich die Gemächer von Sasuke, um noch einmal nach ihm zu sehen. Er schlief. Eingehend betrachtete Sakura sein Gesicht, doch es fiel ihr schwer die Ähnlichkeit zu seinem Bruder zu finden. Ihre Augenpartie glitt zu den Wunden die Sakura mit Bandagen zugebunden hatte. Vorsichtig lehnte sie sich über das Geschöpf und begann den Verband an seinem Arm zu lösen. Ein Seufzen entkam dem jungen Mann. Blinzelnt öffnete er die Augen.

„Was machst du hier?“, fragte er barsch.

Sakura zuckte zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet. Beschäftigt, sprach Sakura ohne den Blick von dem bandagierten Arm zu wenden.

„Ich wollte nochmal nach deinen Wunden sehen.“, sagte sie ruhig.

Schweigen kehrte ein. Sasuke beobachtete, wie die junge Frau sich scheinbar hingebungsvoll um ihn kümmerte.

„Hast du-… hast du den Bediensteten von ihm erzählt?“

Sakura konnte das Unbehagen seiner Stimme raushören.

„Du meinst von Itachi?“, fragte sie leise. „Nein.“, entgegnete sie kurz und knapp.

„Wieso hast du es für dich behalten?“

Erstaunt über seine Neugier, ließ sich Sakura auf dem Stuhl neben ihm nieder.

„Ich weiß nicht… mal abgesehen davon, dass deine Reaktion mich komplett aus der Bahn geworfen hatte…“

Sasuke drehte den Kopf von ihr weg.

„Es… tut mir Leid, das mit Gestern.“

Sakuras Augen weiteten sich. Was war hier los? Er unterhielt sich mit ihr und entschuldigte sich sogar. Einen kurzen Moment überlegte Sakura genau was sie sagen sollte. Sie war sich sicher, eine falsche Antwort, würde das Mienenfass wieder zum explodieren bringen. Sakura füllte ihre Lunge mit einem tiefen Atemzug.

„Mir tut es auch Leid. Ich hätte nicht weglaufen sollen.“, gestand sie ihm zu.

„Darf ich?“, Sakura deutete auf die Verletzungen an seinem Körper.

Zögerlich nickte Sasuke und Sakura begann erneut die Wunden auszureinigen und zu bandagieren.

„Danke.“, sagte Sasuke zu ihr.

Sakura legte ihre flache Hand behutsam auf den frisch verbundenen Arm und blickte ihm sanft entgegen. „Gern geschehen.“

 

 

Veränderung

˜Veränderung   ™

 

 

Etwas hatte sich verändert. Auch die Schlossbewohner spürten es. Ihre Hoffnung auf ein Ende des Zaubers wuchs. Seit geraumer Zeit entsagte Sasuke den zerrissenen und zerlumpten Fetzen, die er als Kleidung trug. Ein schwarzer Mantel mit elegantem Kragen verbarg mittlerweile seine nackte Brust.

Zusammen mit Naruto und Shikamaru beobachtete er, wie Sakura ihr Pferd durch den Schlossgarten führte. Das sanfte Rosa ihrer Haare belebte die verschneite Landschaft und gab ihr ein frühlingshaftes Antlitz. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus während er zusah, wie Sakura die Vögel im tiefen Winter mit rettender Nahrung versorgte. Sakura erblickte den Schlossherren, der sie interessiert zu mustern schien und schenkte ihm ein sanftes Lächeln. Noch ehe sie seine Reaktion erkennen konnte, wandte er sich von ihr ab. Was hatte er denn nur?

Grübelnd wandelte Sasuke durch das Schloss. Er konnte ihre Bemühungen um ihn nicht vergessen. Auch konnte er nicht leugnen, dass er ihre Aufmerksamkeit und Gegenwart genoss, doch was konnte er ihr geben? Sein Äußeres war abscheulich und mit seinen inneren Werten konnte er alles andere als punkten. Aber was mochte Sakura? Womit konnte er sie begeistern? Sasuke hatte keine Ahnung. Er wusste schließlich nicht, dass er die Antwort am Abend auf dem Silber Tablet serviert werden würde.

 

Am knisternd warmen Kamin hatte ihm Sakura Gesellschaft geleistet. Ihr Buch, welches sie von dem herzlichen Bibliothekar geschenkt bekommen hatte, lag aufgeschlagen in ihrer Handfläche.

 

„Liebe verleiht Ansehen und Gestalt.

Die Liebe sieht nicht, sondern träumt und sinnt,“-

 

Noch bevor Sakura bemerkte was geschah, setzte Sasuke mit ein und beendete den Vers mit ihr im Kanon.

 

„-Drum malt man den geflügelten Amor blind.“

 

„Du kennst Shakespeare?“, fragte Sakura verwundert.

Sasuke verdrehte die Augen. „Ich hatte eine ziemlich teure Ausbildung…“

„Also… Romeo und Julia ist mein Lieblingswerk.“, Sakura errötete.

Genervt stöhnte Sasuke auf. „Wieso überrascht mich das nicht?“, entgegnete er desinteressiert.

Verblüfft zog Sakura ihre Augenbraun in die Höhe. „Ich bitte um Verzeihung?“

„All der Herzschmerz und das Geschmachte…“, wertete Sasuke ab. „Es gibt so viel Besseres zu lesen.“

„Zum Beispiel?“

Plötzlich erkannte Sasuke das Leuchten in Sakuras Augen. Mochte sie denn Bücher so sehr? Und auf einmal schienen seine Grübeleien des frühen Tages wie weggeblasen.

„Lass uns Morgen darüber reden.“, lenkte Sasuke ab.

Sakura schlug ihr Buch zu und erhob sich vom Boden. „Dann bis morgen.“, sagte sie lächelnd und verschwand im Türrahmen.

 

Am Tag darauf führte Sasuke die junge Frau einen prächtigen Gang entlang. Vor einer deckenhohen Flügeltür blieben die Beiden nun stehen.

Sasuke räusperte sich. „Ich möchte dir etwas zeigen. Aber zuerst musst du deine Augen schließen.“

Die Aufforderung des jungen Mannes irritierte Sakura ein wenig, doch sein eindringlicher Blick überzeugte sie letztlich. Sie schloss ihre Augen. Sasuke öffnete die Tür zur Bibliothek und führte sie Hand in Hand hinein.

„Darf ich sie aufmachen?“, fragte Sakura neugierig als sie stehen blieben.

„Nein, noch nicht. Warte bis ich es dir erlaube.“, sagte er streng.

Sasuke eilte zu den großen Fenstern und zog die Vorhänge beiseite um das helle Licht des Tages herein zu lassen.

„Kann ich sie jetzt aufmachen?“

Sasuke schritt auf sie zu und blickte noch einmal durch den Raum. „Bitte!“, forderte er auf.

Sakura öffnete die Augen und fand sich in einer wunderbaren Bibliothek wieder in der sich die Bücher bis zur Decke stapelten. Ein staunender Laut entkam ihren Lippen.

„Ich-.“, stammelte sie. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele Bücher gesehen.“

Sakura entging gänzlich, dass sich Sasukes Miene aufhellte. Der zarte Hauch eines Lächelns trat auf seine Lippen.

„Gefällt es dir?“, fragte er unsicher.

Begeistert lächelnd drehte sich Sakura zu ihm um. „Es ist…wunderbar!“

Sasuke ließ sich von ihrer naiven Begeisterung anstecken. „Dann sollen sie dir gehören.“

 

Der Duft von nahendem Frühling breitete sich im ganzen Schloss aus und belebte die Schlossbewohner. Die staubigen Festsäle erstrahlten wieder in ihrer Pracht. Das Gold der Lüster und Kerzenleuchter frisch poliert. Beinah jeden Tag begleitete Sasuke Sakura mit Philipe durch den Schlossgarten. Immer mit einem Buch in der Hand, zitierte Sakura allerlei Verse.

 

„Die Luft ist blau und klar und kalt

In eis’ges Tuch gehüllt, der Wald

Ob Ast, ob Zweig

Ob Moos, ob Gras

Die Welt ist überdeckt mit Glas“

 

Sakura schaffte es jeden Tag erneut, dass Sasuke sich ein Stück freier von seinen Sünden fühlte. Ein Stück befreiter von seiner scheußlichen Gestalt. Das kalte und zornige Wesen schien immer weiter aufzutauen. Es schien, als würde die schützende Mauer um sich herum langsam runterziehen. Eine fast sensible und gleichsam belesene Art brach sich bahn. Immer wieder warfen sich die Beiden verstohlene Blicke zu. Auch suchten sie immer mehr die Gesellschaft des jeweils anderen. Sie aßen zusammen, redeten und lasen in einer der zahlreichen Bücher der Bibliothek.

 

„Denn an sich ist nichts weder gut noch schlimm; das Denken macht es erst dazu

Wir wissen wohl, was wir sind, aber nicht, was wir werden können.“

 

Mit einem seligen Gesichtsausdruck betrachtete Sasuke die junge Frau, die mit solch einer Begeisterung die Zeilen aus Hamlet zitierte. Seufzend legte Sakura ihr Buch bei Seite.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Sasuke.

Sakura nickte stumm. „Weißt du, ich lese so oft von fernen Ländern, von Regenten und prächtigen Bällen, dass ich mich oft frage ob es ihnen genau so ergeht wie mir.“

Fragend hob Sasuke seine Augenbrauen in die Höhe.

Ein Kichern entkam Sakura. „In meinem Dorf sagten die Leute immer ich sei komisch. Ich glaube nicht, dass als Kompliment gemeint war. Ich habe mich immer zurückgezogen, mich isoliert. Aber geht es denn Königen und Lehnsherren so viel besser? Sie leben in einem großen Anwesen. Umgeben von Dienern und vielerlei Prunk, aber macht das wirklich glücklich? Fühlt man sich deshalb weniger allein?“

Langsam dämmerte es Sasuke. Sie war eine Ausgestoßene…wie er.

Das grausame Erbe der Uchiha machte ihn bereits im Kindesalter zum Thronfolger. Nicht nur dass die Bediensteten um ihn rumschlichen als wäre er aus Glas, so wurde Sasuke von seinem Volk gemieden. Man belächelte seine Autorität und ließ sein Herz vereinsamen und schließlich gänzlich erkalten.

„Nein… es ist reiner Selbstbetrug!“, entgegnete er und drückte Sakuras Hand.

Ein bitteres Lächeln zog sich über Sakuras Gesicht.

 

Am Abend, als die Lichter erloschen und das Echo freudiger Laute verklungen waren, schlich Sakura sich erneut zu Itachi um ihm Gesellschaft zu leisten. Sie erzählte Itachi von den Geschehnissen der vergangenen Tage: der Bücherei und den Büchern, den Spaziergängen durch den Schlossgärten, von den tiefgründigen Unterhaltungen und der sensiblen Ader seines jüngeren Bruders.

„Ich hatte fast nicht mehr daran geglaubt.“

„Was meinst du?“, hakte Sakura nach.

„Meinen Bruder in ihm wiederzufinden… Deine Erzählungen gleichen dem unbeschwerten Kind von Damals aufs Haar.“, erklärte Itachi.

Ein zögerliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen.

„Aber es bringt ihn immer noch nicht zu dir…“, gab Sakura traurig zurück.

„Es reicht mir zu wissen, dass sein Herz aus der eisigen starre zu erwachen scheint.“

„Ach Itachi…“, seufzte Sakura.

Ein Kichern entkam ihm. „Was?“

„Ich wünschte nur ich könnte dich von dieser Gefangenschaft befreien.“

Sakuras Finger glitten die die kalten Gitterstäbe entlang.

„Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Hilf Sasuke… er ist jede Sekunde deiner Zeit wert, glaub mir.“

„Achja?! Und womit will er mich noch überzeugen? Er hat mir schon seine ganzen Bücher überlassen.“, sagte Sakura spitz.

Itachi ließ sich auf die Stichelei ein und grübelte gespielt.

„Wusstest du, dass er ein exzellenter Tänzer ist?“

Sakura kicherte amüsiert.

 

Der Portier des Schlosses bereitete den Schlossherren auf einen ganz besonderen Abend vor. Die wilde Mähne des jungen Mannes wurde unter der eleganten Bürste glattgezogen. Mit einem einfachen Stoffband schienen die widerspenstigen Haare gebändigt. Naruto beobachtete das Szenario kritisch. Er wollte, dass sein Freund nichts anbrennen ließ.

Sasuke massierte genervt seinen Nasenrücken.

„Was hab ich mir nur dabei gedacht? Wie hat sie mich dafür überreden können?“

Naruto hob vielsagend die Augenbrauen. „Alter, was hast du für ein Problem. Wenn jemand tanzen kann, dann du! Du wickelst Sakura im Nu um den Finger!“

„Du bist ein Idiot!“, wertete Sasuke ab.

„Und du bist zu hart zu dir selbst.“

Sasuke schüttelte den Kopf. „Sakura mag zwar verliebt in die Liebe sein, Schwachkopf, aber blind ist sie nicht! Sie wird mich niemals lieben! Sie ist das komplette Gegenteil von mir. Warm, herzlich, gütig…und ich bin einfach nur kalt!“

Er deutete auf sein Spiegelbild. Naruto grübelte offensichtlich hin.

„Irgendwas sagt mir, dass du dich irrst. Sakura ist anders.“

„Ja, der Dummkopf von Kerzenleuchte hat Recht Herr.“, warf Shikamaru ein, der mit Tsunade auf dem Servierwagen hereinrollte.

„Herr, ihr solltet weniger euren Kopf benutzen, als auf euer Herz hören.“

Mit diesen Worten im Kopf verließ Sasuke seine Gemächer. Warum machte Sakura ihn nur so nervös? Er wusste zwar, wie es war von einer Mutter geliebt zu werden, doch Sakura war gänzlich anders. Grundsätzlich entzog sie sich jeglicher Logik. Sie war impulsiv, nerv tötend und naiv. Gleichsam war sie aber auch gütig, liebevoll und warm. Am Treppenaufgang blieb Sasuke steif stehen. Noch einmal atmete er tief ein und schüttelte sämtliche Gedanken von sich ab. Er sollte Tsunades Rat beherzigen, doch wie hörte man auf sein Herz? Er war zu jung als man ihm die Bürden dieses Reiches auferlegte. Von Kindesalter an musste er rational denken und immer für das Leben viele Menschen entscheiden. Es war kein Platz für sein Herz.

Noch ehe er sich diese Frage beantworten konnte, schwang die Tür am oberen Flur auf und eine junge, wunderschöne Frau betrat den majestätischen Saal.

Vergebung

˜   Vergebung   ™

 

Sakura schritt in einem traumhaften Ballkleid auf Sasuke zu. Die goldenen Ornamente am Saum ihres strahlenden Gewandes schimmerten im Licht der majestätischen Lüster. Es war nicht ihre äußere Erscheinung, die Sasuke staunen ließ, sondern eher der Zustand, dass sie ihre innere Schönheit nach außen zu tragen schien. Sasuke versuchte die Nervosität runterzuschlucken. Er reichte Sakura seinen Arm und geleitete die schöne Frau in den Ballsaal. Noch einmal atmete Sasuke tief ein bevor er Sakura zögerlich an Arm und Taille berührte. Die anfängliche Unsicherheit verflog schnell, denn die Wärme, die Sasukes Herz erreichte schien ihn regelrecht zu beflügeln. Ihr Tanz wirkte beinah wie ein Deja Vu und doch war es gänzlich anders zu den zahlreichen Bällen, in denen Sasuke versucht hatte, seine Einsamkeit zu ertränken. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten fühlte er sich…zu Hause. Genau hier, bei ihr. Schlagartig wurde ihm die Tragweite dieses Gefühls bewusst. Wie konnte er all die Zeit nur so Blind sein? War sein Herz tatsächlich so erkaltet, dass er die bloße Liebe nicht mal direkt vor seinen Augen erkannt hatte? Sasuke zuckte augenblicklich zusammen. Doch erst als seine rotglühenden Augen den rosafarbenen Haarschopf erblickten, erahnte er die fremde Geste. In der wiegenden Bewegung ihres Tanzes lehnte Sakura ihr Gesicht gegen seine Brust. Noch bevor Sasuke zu viel über all das nachdenken konnte, tat er das, was er in zahlreichen Büchern bereits gelesen hatte. Er legte seine Arme um die junge Frau und zog sie näher zu sich ran. Noch eine Weile verharrten die Beiden in dieser Haltung.

Als die Lichter sich dem kühlen Schein des Mondes geschlagen geben mussten, geleitete Sasuke Sakura nach draußen. Sakura ließ sich auf der steinernen Bank nieder und strich die Falten aus ihrem Kleid.

Es ist töricht nehme ich an, wenn eine Kreatur wie ich hofft, sie könnte eines Tages deine Zuneigung gewinnen.

„Ich weiß nicht.“, flüsterte Sakura.

Erstaunt hob Sasuke den Kopf und blickte direkt in die grünen Augen von Sakura. „Wirklich?...Ich meine, könntest du hier glücklich werden?“

„Kann man glücklich sein, wenn man nicht frei ist?“, Sakura blickte gedankenverloren in die Stille der Nacht. „Mein Vater hat mich das Tanzen gelehrt… ich bin ihm oft auf die Zehen getreten…“, Sakura schluckte.

„Er muss dir fehlen?“

Sakura richtete erneut ihren Blick zu Sasuke. Er sah wie sich funkelnde Perlen in ihren Augen bildeten.

„Wie verrückt.“, gestand sie.

„Möchtest du ihn sehen?“

Sakura nickte.

Sasuke führte Sakura zu seinen Gemächern.  Zum ersten Mal erblickte Sakura die Rose. Den Ursprung dieses schrecklichen Fluches.

„Das ist sie also, die verzauberte Rose.“, stellte sie nüchtern fest.

Sasuke nickte.

„Nur noch zwei Blütenblätter…“, flüsterte Sakura entsetzt. „Das heißt, wenn sie gefallen sind, dann wirst du für immer so sein?“

Wieder stimmte er ihr zu.

„Ich wünschte nur, ich könnte etwas tun.“

Sasuke ergriff die Hand der jungen Frau und schaute ihr ins Gesicht.

„Du hast mehr als genug getan. Jetzt möchte ich etwas für dich tun.“

Aus einer Schublade entwendete Sasuke einen prächtig verzierten Handspiegel. Es war auch der einzige Spiegel, den Sasuke nicht zerstört hatte.

„Dieser Spiegel wird dir alles zeigen, was du zusehen wünschst.“, erklärte Sasuke und drückte Sakura den Spiegel behutsam in die Hand.

Sie betrachtete ihr Spiegelbild lange bevor sie endlich den Mut aufbrachte und dem Spiegel seinen Wunsch äußerte.

„Ich würde gerne meinen Vater sehen…bitte.“

Im Spiegel sah Sakura, das ihr Vater von einer aufgebrachten Meute auf den Marktplatz geschubst wurde.

„Papa…“, entkam es ihr entsetzt. „Was machen sie mit ihm? Er… er hat Schwierigkeiten.“

Sasuke sah die Besorgnis in Sakuras Gesicht. Sie schien ebenso zu leiden wie ihr Vater. Ungewollt musste Sasuke daran denken, wie er dabei zuschauen musste, wie seine Familie hingerichtet wurde. Unter allen Umständen wollte er ihr den gleichen Schmerz ersparen. Wer war er, dass er die Freiheit eines Menschen in eben jener Situation beanspruchte?

„Dann musst du zu ihm.“, sagte er gefasst.

Sakura senkte den Spiegel und blickte der Gestalt ungläubig entgegen. „Was hast du gesagt?“

„Ich lasse dich frei! Du bist nicht länger meine Gefangene…Du musst zu ihm.“

Sakura wollte dem Schlossherren den Spiegel zurückgeben, doch er bestand darauf, dass sie ihn mit sich nahm.

„Aber Sasuke…“

„Geh! Du darfst keine Zeit verlieren.“

Sakuras Gedanken kreisten um so viele Dinge, doch es gab eines, was ihr keine Ruhe geben würde, wenn sie es nicht jetzt tat.

„Vertraust du mir?“, fragte sie entgegen der ganzen Situation.

Verwirrt blickte Sasuke ihr entgegen. Ein fragender Ausdruck machte sich breit und trotz allem nickte er. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, packte Sakura das Handgelenk des jungen Prinzen und zog ihn den Gang des Westflügels entlang.

„Was tust du?“

„Etwas, was du hättest vor langer Zeit tun sollen.“

Unmittelbar vor der berüchtigten Gittertür hielt Sakura an und zog den erbosten Blick des Schlossherren auf sich.

„Du bringst mich zu ihm?“

Beschwichtigend legte Sakura ihre Hand auf seine Wange.

„Bitte… ich kann nicht von dir so ein großes Opfer fordern ohne di deine Familie zurückzugeben.“

„Meine Familie? Bist du noch bei Sinnen?“, Wut begann sich in seinem Körper aufzustauen.

„Bitte! Versprich mir deinen Bruder anzuhören!“

Ein zerknirschter Ausdruck zierte das Gesicht des jungen Mannes.

„Vertrau mir…“, flüsterte Sakura leise. „Er ist es ebenso wert gerettet zu werden wie du.“ Sakura schenkte ihm ein warmes Lächeln. Eine unerträgliche Zeit der Stille umhüllte die Beiden, bevor Sasuke sie mit einem zaghaften Nicken erlöste.

„Und jetzt geh… rette deinen Vater!“

Mit jedem Schritt den sich Sakura von Sasuke entfernte, schien die Einsamkeit näher zu rücken. Als die große Pforte ins Schloss fiel schien das Schloss trister und kühler als jemals zuvor.

„Du hast sie also wirklich gehen lassen…“, Itachi holte Sasuke augenblicklich aus seinen Gedanken. Erneut stieg Wut in Sasuke auf, doch er ermahnte sich selbst die Fassung zu wahren. Schließlich hatte er es Sakura versprochen. Ohne ein Wort zu verlieren, zückte Sasuke den Schlüssel aus der Brusttasche seines Hemdes und öffnete die kalte Gittertür. Itachi hatte jede Bedrohlichkeit im Laufe der Jahre verloren. Er war unternährt, kraftlos und kränklich. Selbst in seinen Vorstellungen würde es Itachi nicht möglich sein, seinem Bruder etwas anzutun. Sasuke setzte sich seinem Bruder unmittelbar gegenüber.

„Du siehst besser aus. War sie das?“, fragte Sasuke kühl.

„Ja… sie war hier, beinah jeden Abend…“

Wie konnte ihm das nur entgangen sein. Sakura ging, trotz seiner strikten Anweisung, solch ein Risiko ein.

„Also gut, sprich!“, sagte Sasuke barsch.

Itachi sackte etwas zusammen.

„Sasuke… es tut mir unendlich leid…“

Mit diesen Worten begann Itachi die grauenvolle Geschichte. Zuerst entgegnete Sasuke ihm mit Skepsis. Seine Fragen wirkten ungläubig. Er schien seinem Bruder erst keinen Glauben zu schenken. Doch je weiter Itachis Erzählungen fortschritten, desto ernsthafter wurde Sasukes Tonfall.

„Ich habe die Sünden des Clans auf mich genommen, damit das Land dich vorurteilsfrei als seinen Prinzen akzeptieren konnte.“

„Glaubst du dass es das tat?“

„Nachdem du mich hast einsperren lassen und das Land hast glauben lassen, ich sei hingerichtet worden, erkannte ich den Fehler…“

„Welchen Fehler?“

„Danzou!“

„Danzou, der Berater des Königs?“

Itachi nickte. „Ich hätte ihn beseitigen sollen. Er war es, der die unheilvolle Saat in dir keimen ließ. Ich hätte ihn töten sollen und nicht…Izumi, oder Mutter…Vater.“

Sasuke erkannte die aufrichtige Reue seines Bruders. Er schien de Wahrheit zu sprechen.

„Und jetzt? Was geschieht mit mir?“, fragte Itachi.

Ungläubig blickte Sasuke ihm entgegen. Die Informationsglut drohte ihn zu übermannen, doch er ermahnte sich selbst der Ruhe.

Mit einem schweren Atemzug erhob sich Sasuke aus dem Schneidersitz.

„Geh zu den Bediensteten. Sie sollen dich säubern und kleiden. Du kannst dein altes Zimmer beziehen.“

„Was bedeutet das?“

„Es bedeutet, dass ich dir vergeben werde, Bruder… Aber gib mir Zeit. Es ist sehr viel worüber ich nachdenken muss.“

Itachi erhob sich schwerfällig und legte eine Hand auf Sasukes Schulter.

„Ich hoffe dass sie rechtzeitig zu dir zurückkehren wird.“

Ohne darauf einzugehen, verließ Sasuke den Kerker und verbarrikadierte sich in seinem Zimmer. Seine Gedanken kreisten um das Geschehene. Es waren viele Dinge denen er sich bewusst wurde und denen er sich bewusst werden sollte. Wie hypnotisiert starrten Sasukes rote Augen die Rose an, welches ein weiteres Blütenblatt verlor. Nur noch wenige Stunden blieben ihm, bevor der Fluch ihn bis in alle Ewigkeit heimsuchen würde. Seine einzige Chance auf Rettung hatte er der Liebe wegen gehen lassen, doch bereute er es nicht. So lange sie glücklich war, konnte er sein Spiegelbild ertragen.

Und dann war da noch Itachi und die grausame Geschichte ihres Clans. Sasuke fühlte sich rastlos. Seine ganze Welt schien sich zu drehen und ein Chaos zu hinterlassen. Kraftlos ließ er sich auf die Sänfte sinken.

 

 

 

 

 

Leben und Tod

Leben und Tod   ™

 

 

Sakura trieb ihr Pferd an. Philipe preschte eilig durch die Dunkelheit des Waldes. Im Dorf angekommen, erkannte Sakura die aufgebrachte Meute bereits. Die Dorfbewohner sahen zu, wie Kizashi vom Irrenarzt in eine mit Gitterstäben gesicherte Gefängniskutsche gesperrt wurde.

„Schafft ihn weg!“, rief Deidara in Mitten des Getümmels.

Da ritt Sakura auf den Platz.

„Stehen bleiben!“, forderte sie erzürnt. „Mein Vater ist nicht verrückt! Deidara sag es ihm.“

Sakuras grüne Augen fixierten den Blondschopf, der das Geschehen kritisch beäugte.

„Sakura, du weißt dass ich deiner Familie immer gut gesonnen war, aber dein Vater hat unfassbare Dinge behauptet.“, erklärte Deidara geschwollen vor der Menschenmenge.

„Es ist wahr Belle…“, der Wirth der Schenke trat mit gesenktem Haupt hervor. Man sah ihm die Trauer über die Situation an. „Er berichtete uns aufgebracht von irgendeinem Biest in einem Schloss.“

Sakura stiegen heiße Tränen in die Augen. „Ich komme gerade von eben diesem Schloss und da ist ein Biest!“

Deidara verschränkte die Arme vor der Brust. „Du würdest alles sagen um ihn zu befreien. Es mangelt dir an Beweisen.“

Sakuras Augen verengten sich. Wenn das so war, so konnte sie dieser Bitte nur all zu leicht nachkommen.

„Du willst einen Beweis?“, Sakura lief zu Philipe und holte den magischen Spiegel hervor, den Sasuke ihr geschenkt hatte. Sie hob den Spiegel in die Höhe, damit die Dorfbewohner es sehen konnten. „Zeig mir das Biest!“

Der Spiegel zeigte den jungen Schlossherren in seinem Turmzimmer wie er seinen Schmerz in die Nacht hinausbrüllte. Erschrocken und verängstigt wichen die Dorfbewohner zurück. Ein Raunen ging durch die Menschenmenge.

„Da ist euer Beweis!“, verkündete Sakura.

Entsetzt blickte Deidara in den Spiegel. „Es ist Hexenwerk.“, verkündete er und riss Sakura den Spiegel aus der Hand. „Seht euch dieses Biest an. Seht ihr seine rot glühenden Augen, seine Klauen…“

Sakura bemerkte Deidaras Absicht. Er hetzte die Dorfbewohner auf. Noch bevor er weitersprechen konnte, schob sich Sakura vor Deidara.

„Ihr müsst euch nicht fürchten. Er ist freundlich und gütig.“

Die Blicke der Dorfbewohner sprachen ihre eigene Sprache. Sie glaubten Sakura kein Wort. Und anstatt hinter Sakura zu stehen, nahm Deidara seinen gebrochenen Stolz als Anlass, die Meute auch gegen die junge Frau aufzuhetzen.

„Das Monster hat sie mit einem Fluch belegt! Ja wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar sagen sie hat Gefühle für dieses Scheusal.“

„Er ist kein Monster, Deidara. Du bist eins!... Er würde nie jemanden verletzen.“

„Ich habe von der Wirkung dunkler Künste gehört, aber sie noch nie mit eigenen Augen gesehen. Dieses Biest ist eine Bedrohung für jeden Einzelnen hier. Wir dürfen nicht zulassen, dass Sakura dieses Biest warnt. Sperrt sie zu ihrem Vater!“

Schon griffen Hände nach Sakura und schubsten sie unsanft in den Gefängniswagen zu ihrem Vater.

„Nein, bitte hört auf!“, ihre verzweifeltes Flehen lief ins Leere.

„Tobi!“, rief Deidara zu seinem Weggefährten. „Geh mein Pferd holen!“

Auch die Pferde des Irrenarztes wurden benötigt und ausgespannt. Die Dorfbewohner bewaffneten sich mit Mistgabeln, Äxten und, Hacken.

Deidara, der mittlerweile auf seinem Pferd thronte, schenkte seine Aufmerksamkeit erneut der aufgebrachten Meute um ihre Wut und Angst weiter anzufachen.

„Ich sage wir töten das Biest!“, verkündete er.

Die Dorfbewohner jubelten dem Mann bestätigend zu. Blauäugig folgten die Bewohner des Dorfes Deidara. Und sie würden den Weg zum Schloss finden, denn ihr Anführer hatte den magischen Spiegel.

„Zeig mir das Schloss.“, forderte Deidara den Spiegel auf.

Der Spiegel offenbarte den Weg zu dem majestätischen Schloss und die Dorfbewohner zogen mit Liedern in die bevorstehende Schlacht.

 

Eingeschlossen in der Kutsche fürchtete Sakura um das Leben ihrer neuen Freunde.

„Ich muss Sasuke warnen.“, sagte sie unruhig.

„Ihn warnen? Wie konntest du ihm denn entfliehen?“, fragte Kizashi erstaunt.

„Er hat mich gehen lassen, Papa… Er hat mich zu dir geschickt.“

Sprachlos grübelte Kizashi. In seinem Gedächtnis hatte er nur das Bild einer grauenhaften Kreatur vor sich. Taten die eines Helden glichen, gehörten nicht dazu.

„Das verstehe ich nicht…“

Tröstend ergriff Sakura die Hand ihres Vaters und blickte ihm hoffnungsvoll entgegen. Heiße Tränen bildeten sich erneut in Sakuras Augen.

„Wirst du mir jetzt helfen?“, bat sie ihren Vater.

Noch einmal atmete Kizashi tief ein. „Es ist gefährlich…“, begann er.

„Ja… Ja das ist es!“, bestätigte Sakura.

Kizashi besah sich die Tür des Wagens und fand ein massives Vorhängeschloss davor. Eine Weile starrte er das rostige Teil an bevor ihm die Idee kam.

„Ich könnte versuchen das Schloss zu knacken. Im Grunde sind es ja nur Zahnräder und Federn. Aber ich brauche etwas, das lang ist und spitz.“

Sakura grübelte. Wo konnten sie in diesem komplett ausgepolsterten Wagen genau so einen Gegenstand finden. Unbewusst fuhr sich Sakura durch das säuberlich zusammengebundene Haar und blieb prompt an der Lösung des Problems hängen. Ein Grinsen breitete sich auf Sakuras Gesicht aus, als sie die lange Haarnadel aus ihrer Frisur entfernte und ihrem Vater reichte. Kizashi griff durch die Gitterstäbe führte die Haarnadel ins Schloss und wenige Augenblicke später, fiel das Schloss zu Boden und ließ die Beiden frei. Geräuschlos liefen Vater und Tochter zu ihrem Haus.

 

 

Deidara und die Dorfbewohner hatten mittlerweile zu dem Schloss gefunden. Sie versuchten die versperrte Eingangstür mit einem Rammbock einzuschlagen. Schnell eilte Naruto zu Sasuke um ihn mit den unerfreulichen Nachrichten zu konfrontieren.

„Sasuke, Man…“

Niedergeschlagen senkte Sasuke den Kopf. „Sie kommt nicht zurück.“

„Nein, aber dafür ihr ganzes Dorf. Die schlagen uns die Türen ein, wenn wir nicht bald was unternehmen.“

„Das spielt keine Rolle mehr… lass sie nur kommen.“

Sasuke fehlte jeglicher Antrieb zum Handeln. Den Schlossbewohnern jedoch nicht. Gemeinsam mit Itachi erarbeiteten sie eine Verteidigung. Auch wenn die Schlossbewohner immer noch mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend neben dem vermeintlichen Verbrecher standen, so war seine langjährige Kriegserfahrung mehr als willkommen. In der großen Eingangshalle versammelten sich die Schlossbewohner und Itachi erklärte die weitere Vorgehensweise. Auf Kommando nahmen alle Anwesenden ihre Plätze ein, als scheinbar leblose Gegenstände. Itachi zog sich in den Hintergrund zurück. Der Garderobenständer öffnete vorsichtig die Eingangstür. Überrascht polterte der Mopp ins Innere. Das Schloss wirkte verlassen. Alle sahen sich unsicher um.

Tobi entdeckte das Teeservice und nahm sich eine Tasse davon.

„Na hallöchen! Du kannst doch bestimmt auch sprechen.“, witzelte er.

Tobi sah zur prächtig geschmückten Teekanne hinüber und lehnte sich zu ihr rüber. „Und du bist dann bestimmt seine Großmutter.“

Da öffnete Tsunade entsetzt die Augen. „Großmutter?!... ANGRIFF!!!“

Auf dieses Stichwort wurden die Gegenstände aktiv. Teller sausten durch die Luft. Stühle krachten gegen die Schienbeine der Eindringlinge. Ein Schreibtisch feuerte mit Büchern und Naruto, der vom Westflügel zurückkehrte, feuerte seine Kameraden motivierend an. Auch der Garderobenständer ließ die ungebetenen Gäste kaum zu Atem kommen. Er teilte einen Kinnhaken nach dem anderen aus, während Ino ihre Angreifer in traumhafte Prinzessinnenkleider steckte. Entsetzt rissen sich die Männer die Stoffe vom Leib, als sie plötzlich vom Haarschmuck angegriffen wurden.

Tsunade, die Mittlerweile mit ihrem Henkel vom Kerzenleuchter hinabhing begoss die Meute mit kochendem Wasser. Schreiend ergriffen die Eindringlinge schließlich die Flucht und ließen die tapferen Schlossbewohner jubelnd zurück. Keiner von ihnen bemerkte, dass sich einer der Angreifer heimlich ins Schloss schleichen konnte. Deidara schlich beinah geräuschlos durch die Gänge des Schlosses. Schließlich gelangte er in den Westflügel und fand Sasuke der sich in seinen Gemächern aufhielt und wie in Trance die verblühende Rose anstarrte. Sasuke bemerkte den Eindringling. Mit gespanntem Bogen plusterte sich Deidara vor ihm auf, doch Sasuke unternahm nichts um das bevorstehende Unheil zu verhindern. Der Pfeil schnellte von der Sehne des Bogens. Ergeben schloss Sasuke seine Augen um den stechenden Schmerz zu begrüßen, doch der Pfeil traf ihn nicht. Er hörte nur noch ein schmerzerfülltes Keuchen. Entsetzt entdeckte Sasuke was passiert war. Vor seinen Füßen lag sein Bruder. In seiner linken Schulter steckte der Pfeil. Er schien knapp sein Herz verfehlt zu haben.

„Itachi.“, stieß Sasuke hervor und trat zu seinem Bruder heran.

Noch ehe er die Tat der Gewalt genauer begutachten konnte, riss eine unbändige Kraft ihn von den Füßen. Sein Körper durchbrach die hohen Fensterscheiben und rollte auf den Balkon. Die erbärmliche Erscheinung des Schlossherren schien Deidara nicht zu reichen. Immer wieder trat er auf die Gestalt ein, die keinerlei Chance mehr hatte sich zu wehren.

„Steh auf!“, forderte Deidara zornig auf. „Los! Steh auf.“

Erneut trat Deidara zu. „Was ist los mit dir du Monster? Bist du zu freundlich und zu gütig um dich zu wehren?“

Aus dem Augenwinkel erblickte Sasuke seinen Bruder. Was sollte er jetzt tun. Doch wieder ließ ihm Deidara keine Zeit, denn er riss bereits ein großes Stück aus der steinernen Balustrade aus und hob es hoch über den Kopf um sein Opfer damit zu erschlagen.

„Nein!“, eine helle Frauenstimme erreichte die Ohren der beiden Widersacher. „Nein! Deidara, tu‘s nicht!“

„Sa-ku-ra?“, stöhnte Sasuke keuchend hervor. Er hob träge seinen Kopf und erblickte die junge Frau die entsetzt zu ihm nach oben blickte. Er hätte beinah nicht mehr daran geglaubt das Grün ihrer Augen noch einmal zu erblicken. Hoffnung keimte in Sasuke auf. Was war er nur für ein Idiot. Wie konnte er überhaupt eine Sekunde an der jungen Frau zweifeln?

Sakura ist anders. Die Worte des Kerzenleuchters hallten in Sasukes Gedächtnis wieder. Ein Schnauben entkam Sasuke. Er spürte wie Sakuras Auftauchen ihm neue Energie und Hoffnung gab. Noch bevor Deidara seine Tat hatte umsetzen können, erhob sich Sasuke in seiner mächtigen Gestalt. Die ausgebreiteten Flügel und das Gewitter welches sich bereits mit grellen Blitzen und Donner ankündigte, ließen seine Erscheinung dämonisch wirken. Mit seinen großen Händen wehrte Sasuke Deidaras Angriff ab. Ein greller Blitz erhellte den Himmel und gab Sasuke die Möglichkeit, sich im Schatten der majestätischen Statuen zu verstecken. Mit wutverzerrtem Gesicht näherte sich Deidara, immer noch von dem Gedanken besessen zu töten.

„Komm zeige dich und kämpfe!“, schrie er wild in die Nacht. „Bist du etwa verliebt in sie, du Monster?... Hast du wirklich gedacht sie könnte dich lieben?“

Schließlich glaubte Deidara seinen Feind in die Enge getrieben zu haben.

„Es ist vorbei du Monster! Sakura gehört mir!“, rief Deidara.

Doch Sasuke ergriff den vom Wahnsinn besessenen Deidara. Mit seinen gewaltigen Kräften war es ihm ein leichtes, den Mann hoch empor zu heben und ihm den tiefen Abgrund unterhalb des Schlosses zu präsentieren. Entsetzt riss Deidara die Augen auf als er seine Situation bemerkte. Er schien verloren zu haben.

Erbärmlich flehend packte Deidara das Handgelenk von Sasuke und bat ihn um Gnade.

„Lass mich… lass mich, bitte, tu mir nichts! Ich mache alles was du willst. Alles!“

Lange sah Sasuke den Flehenden an und erkannte die Todesangst in seinen blauen Augen. Langsam schwandt die Wut in seiner Bauchhöhle. Vorsichtig setzte Sasuke den Mann wieder auf festen Boden.

„Verschwinde hier!“

Noch einmal atmete Sasuke tief ein um seine Wut endgültig zu besiegen.

„Sasuke!“, rief eine vertraute Stimme.

Der Blick zum Balkon entschädigte Sasuke für das Vergangene als er Sakura erblickte. Er wandte sich augenblicklich um und eilte zu ihr. Sakura ergriff seine Hand. Die junge Frau lächelte ihm erleichtert entgegen. Sie lehnte ihr Gesicht gegen seine Hand und genoss sichtlich die liebevolle Geste.

Urplötzlich ließ ein stechender Schmerz Sasuke aufschreien. Sakura erschrak und wich zurück, als sie Deidara erblickte, der Sasuke sein Jagdmesser heimtückisch in den Rücken gestoßen hatte. Als Sasuke sich unter den Schmerzen aufbäumte, verlor Deidara seinen letzten Halt und stürzte letztlich über die Balkonbrüstung hinab in die Tiefen der Schlucht.

Mit letzter Kraft hob sich Sasuke über die Brüstung und landete schließlich mit dem Rücken auf dem kalten Stein.

„Ita-chi?“, schwach drehte Sasuke seinen Kopf zur Seite.

„Keine Angst…er ist bei Tsunade.“, begann Sakura und strich Sasuke die wilde Mähne aus dem Gesicht. Sasuke ergriff ihr Handgelenk und schenkte ihr ein dankbares Lächeln.

„Hauptsache du bist wieder da.“, sagte er atemlos.

„Natürlich bin ich wieder da. Ich konnte doch nicht zulassen dass-.“, Sakura brach ab. Sie kämpfte gegen die Tränen. „Es ist alles meine Schuld. Wäre ich doch eher wieder hier gewesen.“

Sasuke keuchte auf. „Vielleicht… ist es besser so.“

„Das darfst du nicht sagen. Du wirst wieder gesund. Jetzt sind wir zusammen, jetzt wird alles gut. Du wirst schon sehen.“, Sakura konnte die heißen Tränen nicht mehr aufhalten. Sie wusste, dass ihre Worte wohl nichts mehr erreichen würden.

Schwach hob Sasuke seine Hand und strich Sakura über die Wange.

„Wenigstens… darf ich dich…noch ein letztes Mal sehen…“

Seine Hand, die eben noch Sakuras Wange berührte, fiel leblos zu Boden. Die roten Augen verloren ihren Glanz und die Lider schienen sie für die Ewigkeit zu versiegeln. Verzweifelt beugte sich Sakura über das sterbende Ungetüm und umarmte es.

„Nein… bitte… bitte verlass mich nicht…“, ihre Finger krallten sich in den weißen Stoff seines Leinenhemdes. Nun ergab sich Sakura vollkommen den Tränen und der Trauer.

„Ich liebe dich…“, gestand sie dem toten Mann  umgeben von vollkommener Einsamkeit.

Im gleichen Moment fiel das letzte Blütenblatt der Rose zu Boden.

Sakuras Atem stockte, als sich der leblose Körper Sasukes plötzlich empor hob. Er verschwand in dem grellen Licht welches plötzlich so hoffnungsvoll auf ihn hinabstrahlte. Die fahlgraue Haut wich urplötzlich einer blassen, dennoch gesunden Hautfarbe. Die wilde und lange Mähne verschwand und wich tiefschwarzem Haar. Sakura beobachtete sprachlos das Spektakel. Langsam erlosch das Licht um den jungen Mann der am Boden lag. Langsam erhob sich der junge Mann. Warum nur kam Sakura dieses Gesicht nur so bekannt vor. Ihr war, als hätte sie es schon einmal gesehen.

„Sakura…“, ertönt eine vertraute Stimme aus dem Mund des schönen Mannes.

Unsicher trat er auf die junge Frau zu und musterte sie mit seinen wunderschönen, dunklen Augen.

„… ich bin es.“

Zaghaft hob Sakura ihre Hand und fuhr ihm durch das schwarze Haar. Sie versuchte das einstige Biest zu erkennen. Doch kaum etwas erinnerte an die furchterregende Erscheinung. Aber die Intensität des Blickes, mit dem er sie bedachte, ließ Sakura keinen Moment zweifeln.

„Du bist es wirklich!“, stellte sie erleichtert fest.

Keine weitere Sekunde zögerte der Prinz mehr. Er umschlang die junge Frau in seinen Armen und gab ihr den Kuss, nach dem er sich seit langem sehnte. Es schien, als hätte ihre Liebe den Bann gebrochen. Das tiefe Eis unter dem das Schloss gefangen war, löste sich auf und alles erstrahlte in frühlingshaftem Glanz. Der Duft von unzähligen Blüten erfüllte die Luft.

„Sasuke?“, die dunkle Stimme eines Mannes erreichte die Ohren Beider.

Sie wandten sich um und erkannten Itachi, welcher sich schmerzverzerrt herschaffte.

„Bruder!“, kam es aus Sasukes Mund. Er ließ von Sakura ab und fiel seinem Bruder in die Arme.

Sakura wurde bei dem Anblick warm ums Herz. Erst jetzt sah sie, dass Sasuke Itachi seine Taten verziehen hatte. Sie verdrückte eine letzte Träne. Auch die restlichen Schlossbewohner schienen sich in das zurückverwandelt zu haben, was sie vor dem Fluch waren. Der Prinz umarmte sie alle. Zu groß war die Freude und Euphorie. Itachi gesellte sich zu Sakura. Noch bevor diese groß reagieren konnte, fiel Itachi auch ihr in die Arme.

„Ich danke dir…dass du den Glauben an meinen Bruder nicht verloren hast.“

Sakura schenkte Itachi ein sanftes Lächeln.

 

 

Der Ballsaal war geschmückt mit tausenden von prächtigen Blumen und erleuchtet von zahllosen Kerzen. In mitten des rauschenden Festes fanden sich Sasuke und Sakura wieder. Ihr weißes Kleid war gesäumt von pastelligen Frühlingsblumen. Ihr rosa Haar schien in einem endlosen Wasserfall hinabzugleiten. Sasuke betrachtete seine Braut und bedachte sie mit liebevollem Blick bevor er sie erneut küsste.

Tosender Applaus brach aus bevor der Klaviermeister mit seinem Orchester einen Walzer einstimmte. Selbstsicher ergriff Sasuke Sakuras Taille und Hand bevor er mit ihr durch den Ballsaal schwebte…

 

Und wenn sie nicht gestorben sind… ;) (kleiner Scherz am Rande)


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo erstmal :D

wieder eine neue Fanfic von mir ^^'

Ich denke jeder der sich en bisschen auskennt wird

1. wissen um welche Person es geht und

2. welche Geschichte ich behandle.

Doch all zu viel möchte ich natürlich nicht verraten.

Ich wollte schon die ganze Zeit mal was komplett anderes mit den Beiden versuchen, da ich ja bisher immer in Konoha und bei der realen Umgebung der Charaktere geblieben bin.

Aktuell verlangt es mich mal ein "Alternatives Universum" auszuprobieren und zu dieser Thematik hier habe ein Bild gesehen und fand die Idee einfach so cool, dass ich sie vertexten muss :D



Ich hoffe ihr seht das genau so wie ich.

Lasst mir doch einen Kommentar da :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Um einen sinnvollen Cut zu machen ist das Kapitel dieses Mal etwas kürzer, aber ich hoffe ihr seht es mir nach :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  Sujang
2018-12-11T21:00:29+00:00 11.12.2018 22:00
Hey
wirklich toll geworden deine ff. Ich liebe denn film ja schon so ;)
Aber das war auch wirklich atemberaubenden :)
Danke dafür ^^
Lg sujang
Von:  Sakura2100
2018-09-04T19:48:44+00:00 04.09.2018 21:48
Hehe wirklich tolles kapitel und ein toller abschluss !! *_*
Schade dass es schon vorbei ist, die Geschichte war nämlich wirklich toll !
Hpffe du schreibst bald ne neue sasusaku ff ?
Antwort von:  TheOnlyOne
05.09.2018 08:09
Vielen Dank ^ö^
Ja es muss halt irgendwann ein Ende haben, aber ich denke bei mir gibt es ja doch einige FFs über die Beiden zu lesen ;)

Aktuell werde ich mich nun wieder meiner anderen FF widmen (Gemeinsam lieben lernen) ehrlich gesagt waren meine Ansätze noch nicht sehr zufriedenstellend. Eine neue FF hab ich aktuell nicht in Planung. Ich könnte mir vorstellen, das diese vorerst, für dieses Jahr zumindest, die letzte FF wird. Ich hatte noch die ganze Zeit den Hauch einer Idee etwas zu Sasukes Geburtstag zu schreiben aber mal schauen. Bis zum 23. Juli hab ich ja noch Zeit ;)
Von:  Seulgi95
2018-09-04T15:02:36+00:00 04.09.2018 17:02
Hey,

schöne Geschichte, hab mich auch gefreut das ich sie in einen rutsch durch lesen konnte.
(Ja ich hab sie heute erst entdeckt ^^ Sorry)
Ich finde du hast die Schöne und das Biest gut umgesetzt und vor allem passt diese Geschichte auch zu SasuSaku, gerade weil ja Sasuke auch mal so ein Monster war^^

Nur ein kleines was hab ich zu bemängeln, wenn Itachi im Schloss gefangen ist, warum wurde er nicht mit verwandelt wie alle anderen?


Ansonsten kann ich nur wieder erwähnen das die Geschichte mir wirklich gefallen hat und es mich freut das alles am Ende gut geworden ist. Auch das Sasuke sich wieder mit Itachi verträgt, anstatt ihm etwas anzu tun was ja auch hätte passieren können, aber ja zum Glück nicht passiert ist.

LG
Antwort von:  TheOnlyOne
05.09.2018 08:06
Hallo :)
Vielen Dank. Ach das liebe ich auch wenn ich Geschichten entdecke die ich in einem durchlesen kann :).
Danke :D maßgeblich inspiriert hat mich tatsächlich das Titelbild der FF. Es gibt eigentlich eine komplette Bildreihe dazu und ich dachte mir das slbe wie du. Es passt sehr gut auf die Beiden. Also hab ich mich hingesetzt und hab mir die Hörbücher vom Zeichtrick wie auch der Realverfilmung genommen und habe diese Dinge mit einfließen lassen.
Der Proflog ist bis auf Kleinigkeiten Deckungsgleich zum Original :D aber das musste einfach sein ich krieg da immer Gänsehaut ;D

Ja warum Itachi ein Mensch ist... die Zauberin hat sich bestimmt was dabei Gedacht ^^'...aber ehrlich gesagt kann ich dir keine konkrete Erklärung liefern. Bei Sasuke hat sie ja lediglich das Innere nach außen getragen. Itachi so wie wir ihn kennen ist die Güte in Person (meines Erachtens), vielleicht zeigte sich bei ihm einfach was er ist...ein Mensch :)

Freut mich sehr dass es dir gefallen hat. Vielleicht wirst du ja noch bei meinen anderen FFs fündig ;)
Antwort von:  Seulgi95
06.09.2018 07:35
Es gibt zu dem Titelbild eine komplette Bildreihe?? Wo?? Die muss ich mir unbedingt anschauen *.*
Also ich gesteh jetzt mal, ich hab nur die Realverfilmung gesehen, der Zeichentrick ist damals einfach an mir vorbei gegangen. Ich hatte zwar ein Puzzle und noch ein paar Sachen von Belle, aber den Film an sich hab ich nie gesehen.

Mit Itachi haste auch wieder recht. Vielleicht dachte die Zauberin auch gedacht er hat genug inneres Leiden, der darf ein Mensch bleiben :D

Sobald ich dazu komm, schau ich mal vorbei und lass dann auch bei deinen anderen Geschichten ein Kommi da ^^
LG
schönen Donnerstag noch (bald ist WE \(°.°)/
Antwort von:  TheOnlyOne
07.09.2018 07:38
^^' ja die gibt es =P
Ich hoffe du hast Pinterest ;)
https://www.pinterest.de/pin/713679872172442043/

Das ist doch nicht schlimm. Beide Filme waren gelungene Werke :)

Würde mich freuen wenn du sie lesen würdest...allerdings sin das keine alternativen Universen sondern alles zur Kanon Welt =)
Von:  Sakura2100
2018-08-31T14:40:11+00:00 31.08.2018 16:40
Ohmannomann in dem kapitel war echt was los. Ich bin froh dass sasuke so selbstlos war und sie hat gehen lassen denn ich bezweifle dass sakura ihm dass je verziehen hätte. Ich glaube nicht dass sakura sasuke vergisst ich denke sie wird mit ihrem Vater zurück kehren zu ihm, weil auch sie glücklich bei Sasuke ist, ich hoffe nur dass es da noch nicht zu spät ist für sie alle, aber selbst wenn ich denke da Sasuke gerade aufgetaut ist werden alle ihr Schicksal auch in deren gestalt akzeptieren..
Antwort von:  TheOnlyOne
04.09.2018 11:35
Hihi ja schon ^^
Gell, so viel Selbstlosigkeit traut man ihm zuerst gar nicht zu. Wer weiß wie es anders herum ausgegangen wäre...
Wie das Schicksal nun alle zusammenführt wirst du ja wahrscheinlich heute lesen ;)
Von:  Sakura2100
2018-08-27T19:23:19+00:00 27.08.2018 21:23
Wow echt tolles kapitel *_* !!
Ich bin froh dass sich sasusaku endlich mal richtig annähern, und saku ist zwar nicht blind nur die inneren werte sind so wie du saku beschreibst, sie sind ihr einfach wichtiger als das äußere, und von sasukes innerem scheint sie ja nicht unbedingt abgeneigt zu sein. ;)
Hoffe itachi findet bald ebenfalls sein Glück mit sasuke !
Antwort von:  TheOnlyOne
04.09.2018 11:34
Oh Man ich komm nicht mehr hinterher >.<
War je einer von Sasukes inneren Werten abgeneigt? XD
Tja noch ist alles offen :)
Von:  Sasusaku16
2018-08-09T19:40:33+00:00 09.08.2018 21:40
Zurück aus dem Urlaub und ich gönne mir gleich mal dieses super kapitel! 😊 ich fand es sehr schön, dass Saku sich um das Biest(😂) kümmert.
Außerdem hast du Itachis Geschichte wirklich gut formuliert.
Bin gespannt wo das noch alles hinführen wird 😉
Antwort von:  TheOnlyOne
27.08.2018 15:15
hihi :) danke
Viel Spaß beim nächsten Kapitel ;)
Von:  Sakura2100
2018-08-02T14:46:15+00:00 02.08.2018 16:46
Wow echt süßes Kapitel *-*
Es freut mich dass sasuke etwas aufzutauen scheint.... Auch wenn ich bezweifle dass es von langer Dauer sein wird... Ich denke sakus Art fasziniert ihn ein wenig und genau das macht sie interessant, Ich zweifle nicht daran dass Saku es auch weiterhin schaffen wird einen guten Einfluss auf sasuke zu haben und dass mit itachi dürfte sicher noch interessant werden gg
Antwort von:  TheOnlyOne
27.08.2018 15:14
Oh Man ich hab echt gepennt die letzten Wochen ^^'
Ja so langsam muss er ja Richtung von Sakura kommen. Das Interesse kommt vor allem dadurch dass Sakura ihn fordert. Aber das ist ja auch im Manga bzw. Anime nicht anders :-D

Ja Itachi, ich fand den Gedanken einfach unheimlich interessant :D
Von:  Sasusaku16
2018-08-01T23:35:22+00:00 02.08.2018 01:35
Oh das mit Itachi kam unerwartet! Allerdings steigert das die spannung umso mehr!
War wieder einmal ein super kapi 😊 hoffe es geht bald weiter 🙈
Antwort von:  TheOnlyOne
02.08.2018 09:24
Hi, ja da gabs endlich mal was spannendes ;D
Es geht weiter ich lade nämlich jetzt schon das nächste Kapitel hoch :)
Von:  Sakura2100
2018-07-30T20:27:35+00:00 30.07.2018 22:27
Wow tolles Kapitel , hoffe du schreibst bald weiter ?
Mit einen lebenden itachi hätte ich nicht gerechnet.... Hoffe sasuke redet mit Saku über das ganze...
Antwort von:  TheOnlyOne
31.07.2018 14:15
Danke danke :)
Aber klar doch ;)
Ja das war so ein Gedanke den ich länger verfolgt hatte. Aber Itachi wird definitiv noch zum Zuge kommen :). Ich mag ihn ja unheimlich. Er ist für mich der dramatischste Charakter, da er glaube ich die Person ist, der man den Tod am wenigsten gewünscht hatte.

Glaubst du wirklich das ausgerechnet Sasuke sich erklärt? XD
Eher wird er von Sakura konfrontiert...aber warte ab :D es ergibt sich alles noch
Von:  Sasusaku16
2018-07-24T22:42:06+00:00 25.07.2018 00:42
Naruto und Shikamaru find ich ja mal total lustig 😂
War wieder ein super kapitel und ich freue mich schon wenn es weiter geht 😉
Antwort von:  TheOnlyOne
30.07.2018 15:20
Endlich <3
Ich krieg das kaum zu lesen. Ich hab so viel Liebe in die Beiden investiert :D
Naja das neue Kapitel hast du ja jetzt gekriegt. Das witzige is ja eigentlich das jeder weiß wies weitergeht...obwohl ich glaube heute realisiere ich das unerwartete ;D


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