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My new live

von

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Prolog

"Aaargh!" Frustriert nahmst du die Finger von Maus und Tastatur, kurz davor, beides einfach mal mit Schmackes gegen die nächste Wand zu pfeffern, auch wenn das natürlich nicht helfen würde. Vielmehr würdest du dich vermutlich dann erst recht ärgern, wenn eines der beiden Dinge Schaden nähme. Statt also deinen Frust an den Eingabegeräten auszulassen, lehntest du dich zurück und griffst nach einem Keks, den Bildschirm anfunkelnd, der nunmehr verkündete, dass du gestorben warst. Mist. Verdammter Hanzo, verdammter Ulti. Dabei war deiner - oder vielmehr Reapers - auch beinahe bereit! Leider hatte Hanzos Eingreifen die Runde beendet und seinem Team den Sieg beschert.

Missmutig kautest du auf deinem Keks herum und griffst bereits nach einem zweiten, als du auf etwas hartes bisst. Erschrocken wolltest du den zerkauten Keks ausspucken, doch soweit kamst du schon nicht mehr, verschwamm deine Sicht doch bereits und Schwindel übermannte dich. Noch ehe du Angst bekommen konntest, dass man dich entführen würde oder wusste der Himmel was, hattest du auch schon das Bewusstsein verloren.

Deutlich angenehmer war dein Erwachen. Warme Sonne, die durch ein Fenster fiel, ein weiches Bett und ein hübsches Zimmer. Wie von einem Teenager. Müde riebst du dir die Augen und wolltest aufstehen, als dein Blick auf deine Kleidung fiel. Die kanntest du nämlich nicht. Und sowieso: Wie sahst du aus? Irgendetwas stimmte nicht. Panisch sahst du dich im Raum um und fandest schnell einen kleinen Spiegel. Verdammt! Du kanntest dieses Gesicht. Deines. Allerdings hattest du so eher mit 14 oder 15 ausgesehen und das war nun wirklich eine ganze Weile her! Träumtest du? Wie um diese Frage mit einem klaren "Nein" zu beantworten, konntest du durch die einzige Tür zu dem Teenager-Zimmer eine Stimme hören, die dich zum Frühstück rief. Was war hier nur los?

Kapitel 1

Tag 1
 

„Sam, steh endlich auf. Du schläfst heute nicht bis Mittag.“

Ok. Ganz ruhig. Das hier muss sich auf eine logische Weise erklären lassen. Meinen Blick ließ ich über mein jüngeres Gesicht wandern. Ich war froh genug, als ich aus dieser Zeit raus gewesen war und jetzt soll ich sie nochmal durchmachen?

Seufzend drehte ich mich vom Spiegel weg und sah mich im Zimmer um. Es sieht sehr nach mir aus. Zu viele Konsolen und zwei Fernseher vor meinem Bett. Irgendwo muss es doch einen Hinweis darauf geben, was hier los ist. Sofort fiel mir die Tasche am Boden neben meinem Bett auf. Diese durchwühlte ich und fand Schulsachen wie auch einen Schulausweis mit meinem Namen und meinem Alter. 15. Da steht verdammt nochmal ein Zeitstempel, was mich als 15-Jährige dastehen lässt. Das konnte doch nicht sein.

„Samantha, komm sofort runter oder ich komme hoch“, hörte ich wieder die fremde Stimme. Ich packte alles zurück in meine Tasche und machte mich auf, mein Zimmer zu verlassen. Vielleicht würde ich unten noch mehr Hinweise finden.
 

Auf dem Weg zur Treppe, die nach unten führte, sah ich mir all die Bilder genau an. Sie zeigten oft mich mit zwei anderen Frauen. Die beiden älteren sahen sich verdammt ähnlich. Scheint, als wären sie Zwillinge.

In der Küche angekommen, erwartete mich schon ein Teller voller Pancakes und eine Standpauke der fremden Frau. „Hast du schon wieder die Nacht durchgespielt! Ab jetzt hast du Konsolenverbot bis du etwas für die Schule gemacht hast und mal etwas draußen unternommen hast!“ Murrend setzte ich mich an den Tisch. Wieso konnte ich nicht in eine Situation hineingezogen werden, in der ich alt genug war und mir niemand Vorschriften machen konnte? Weiterhin murrend aß ich meine Pancakes.

„Übrigens: Die Sachen deiner Ma wurden freigegeben. Ich hab sie in den Dachboden geräumt. Du kannst sie gerne ansehen, wenn du möchtest.“ Meine Ma? Meine Mam lebte noch. Anscheinend wohl meine Mam in dieser Welt nicht. Ich legte die Gabel auf den Teller und schob diesen von mir weg. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und verschwand wieder in „mein“ Zimmer.
 

Ich wechselte meine Schlafsachen mit den Klamotten aus meinem Schrank. In nunmehr schwarzer Jeans und einem Legendary Fuckyoucorn-T-Shirt suchte ich im oberen Stockwerk den Dachbodenzugang. Dieser war sogar schnell gefunden. Knapp neben der Treppe konnte ich an einer Schnur ziehen, die die Luke öffnete und eine Leiter hinunter ließ. Ich sollte erwähnen, dass ich Dachböden hasse. Ein Ort, wo man Kram abstellt und sich nur all zu gerne Spinnen einleben. Wenn mir hier nur eine mir über den Weg kriecht, wird diese leider erschlagen werden. Zögerlich stieg ich langsam die Leiter hinauf und entdeckte gleich den Karton. War auch nicht schwer. Es war der einzige Karton, der nicht verstaubt war.

Ich setzte mich neben diesen und schob den Karton näher vor mich, öffnete diesen und inspizierte den Inhalt. Eine Art Buch, ein Brief, Ketten und noch jede Menge Ramsch. Das Buch stellte sich schnell als Tagebuch heraus und nach den Sachen, die darin standen, war es aus ihrer Jugendzeit. Würg. Ich legte das Buch beiseite und zog den Brief heraus. Keine Adresse, nur die Initialen G. R. Ich öffnete den Briefumschlag und zog den interessanteren Teil heraus.
 

"Ich hätte es dir wahrscheinlich schön früher sagen sollen, aber ich wollte dir nicht damit im Weg stehen. Das, was zwischen uns passiert ist, war eine dumme Teenagerliebe. Erst, als du weg warst, wusste ich, dass ich schwanger bin und du der Vater. Und als ich dann auch noch herausfand, dass du bei Overwatch tätig bist, wollte ich dich nicht mit dem Thema stören.

Leider zwingen mich schwierige Zeiten dazu, es dir sagen zu müssen. Wenn was mit mir passieren würde, musst du dich um deine Tochter kümmern. Ich weiß, dass du Kinder nicht ausstehen kannst, aber sie wird bei dir sicherlich in guten Händen sein.

Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder.

Kathrin"
 

Ich hatte den Brief gerade fertig gelesen und fing gerade an, diese Sätze zu verstehen und eine logische Schlussfolgerung anzubringen, als eine Spinne über meine Hand kroch und auf dem Papier stehen blieb. Schreiend warf ich diesen weg und fiel zur Hälfte die Leiter herunter.

„Sammy, was ist passiert?“, fragte die Frau und stürmte die Treppen hinauf. „Da war eine riesige, haarige Spinne“, keifte ich und zeigte dabei zu dem Dachboden hinauf. „So, wie die letzte große Spinne, die nicht größer als eine Pennymünze war?“

„Nein... Was soll das heißen? Nimmst du mich nicht ernst!?“ Beleidigt verschränkte ich die Arme und drehte ihr den Rücken zu. „Ich geh hoch und hole dir die Kiste runter“, lachte die Frau und stieg sogleich die Leiter hinauf, sammelte alles, was ich ausgeräumt hatte auf und kam dann wieder mit der Kiste hinab.

Ich griff gerade danach, als sie diese zurück zog und fragte: „Wie sagt man da zu seiner Tante?“ Tante? Also ist sie die Schwester meine „Mam“. Weitere Wissenslücke gefüllt. „Danke, Tante“, brummelte ich und griff nach der Kiste. „Ich fühle mich jedes mal älter wenn du mich Tante nennst. Wann fängst du an mich Ann zu nennen?“, seufzte Ann grinsend und verschwand die Treppen wieder nach unten.
 

Ich muss mir unbedingt eine Liste schreiben mit Sachen, die ich noch raus finden muss. Eilig verschwand ich in mein Zimmer und setzte mich mit der Kiste in mein Bett. Hoffentlich ist in dem Zeug nicht noch eine Spinne. Ich räumte alles sauber aufgereiht auf meine Bettdecke und stütze mich dann auf meinem Handrücken ab.

Ich hatte also ein Brief an meinen Vater mit den Buchstaben G. R., eine Kette mit einem schönen geschliffenen blauen Stein, ihr Tagebuch und Ramsch, der mir nicht viel weiterhalf.

So packte ich den Ramsch wieder in die Kiste und stellte diese neben mein Bett, während ich im selben Atemzug zu meinem Schreibtisch ging und mir ein Block und Stift holte. Zurück auf meinem Bett stützte ich meinen Kopf wieder auf meiner Hand ab und tippte mit dem Ende meines Bleistiftes auf den Block.
 

Also was wusste ich?

Ich bin also Sam und wohne bei meiner Tante Ann. Meine Mutter ist tot und ich weiß nichts über meinen Vater.
 

Das ist wirklich nicht viel. Also was muss ich den unbedingt wissen?

Wie bin ich hier hergekommen!

Wer mein Vater ist!

Wo genau ich eigentlich wohne!

(Da ich wieder 15 bin:) Auf welche Schule gehe ich?
 

Seufzend legte ich den Block zu den anderen Sachen vor mir und ließ mich ins Bett zurückfallen. Das kann ja nur spaßig werde,n all das herauszufinden und dann auch noch zu verstehen. Ich war doch vor ein keiner Stunde noch eine 19-Jährige, die Overwatch gezockt hat.
 


 

Tag 4
 

Meine Liste hatte sich jetzt auf eine Seite ausgeweitet, aber dafür konnte ich auch schon einige Punkte streichen. Ich wusste jetzt, dass ich irgendwo in Florida lebe und perfektes Englisch sprach, aber dafür kein Deutsch mehr. Ich ging auf die Highschool, war auf dieser auch noch neu, weil ich mit meiner Tante in den Sommerferien umgezogen war und das schlimmste: ich war gerade auf den Weg zum Schulbus. Heute ist der erste Schultag des neuen Jahres und ich habe verdammt Schiss. Immerhin kenne ich niemanden. Vielleicht ist das im Moment auch besser so. Jeder müsste mich komisch finden, da ich nicht mal richtig Ahnung von der jetzigen Technik habe. Das Gute ist wiederum: aus irgendeinem Grund weiß ich Wege auswendig, die ich zuvor nicht gekannt habe und habe dadurch die Bushaltestelle ohne Probleme gefunden. Zumindest eine gute Sache.

Die Fahrt zur Schule habe ich kaum bemerkt, da ich total in Gedanken versunken war und erst realisierte, wo ich war, als alle um mich herum ausstiegen. Als ich dann das Schulgebäude sah, bekam ich es mit der Angst zu tun. Es war verdammt groß. Ich war an kleinere Schulen gewöhnt, aber nicht an solche. Ich schluckte meine Angst hinunter und ging zur Tür. Die anderen ignorierte ich und versuchte, mich zu orientieren, um in das Sekretariat zu kommen. Nachdem ich mich dreimal verlaufen hatte, brachte mich ein Lehrer dort hin.
 

„Ich bin neu hier und weiß nicht wo hin“, sagte ich zu der Sekretärin.

„Name!“ So eine gemeine und kratzige Stimme hatte ich schon lange nicht mehr gehört.

„Sam Brooks.“

Sie tippte auf ihrer Tastatur herum und druckte mir einen Zettel aus, auf dem stand, in welche Klasse ich müsste. „Nicht verlieren! Es gibt keinen zweiten“, zischte mich die alte Frau mit Falten, die den Grand Canyon übertrumpften, an.

Ich bedankte mich und sah auf den Zettel. Herr Devil, Zimmer 78 und meine Schließfachnummer mit der Kombination. Das würde eine Weile dauern, bis ich das Zimmer finden würde. So lief ich planlos durch die Stockwerke und wurde nicht schlau aus dem Zimmersystem. Wahrscheinlich war es auch nur meine Orientierung, die einer Erdnuss glich.
 

„Brauchst du Hilfe?“, ertönte eine Stimme hinter mir und ich drehte mich mit einem Schreck um. Ein Mädchen, höchstens 13, dunklere Haut, dunkles Haar mit einer Haarsträhne die am Ende mit goldenen Perlen geschmückt war. Irgendwie kam sie mir bekannt vor.

„Äh... ja. Ich finde das Zimmer 78 nicht.“ „Den Gang runter und am Ende die rechte Tür“, lächelte mich das Mädchen an. Der Gong ertönte und das Mädchen verschwand dann mit einem „Tschüss“.

Ich winkte ihr nach und ging den Gang entlang und zum Glück fand ich die Tür auch gleich. Ich betrat das Zimmer und setzte mich nach hinten auf einen leeren Platz. Die meisten anderen Schüler standen noch und plauderten, bis der Lehrer das Zimmer betrat und seine mitgenommene Ledertasche neben sein Pult stellte. Er griff nach der Kreide und schrieb seinen Namen an die Tafel. Er wandte sich der Klasse zu und wartete noch ein paar Sekunden, bis alle ihren Platz gefunden hatten. Er stellte sich kurz vor und teilte unseren Stundenplan aus, bevor er mit dem Unterrichtsstoff anfing. Ich zog meinen Block aus meiner Tasche und schrieb mit, was Herr Devil sagte. Zumindest am Anfang. Ich driftete schnell wieder in meine Fragen über all das ab. Keine meiner Erklärungen ergab eine Logische Lösung auf die Frage, wie ich hier hergekommen war. Aber was ist hier auch logisch?
 

Endlich war Mittagspause und ich verzog mich in ein ruhiges Eck auf dem Pausenhof und zog meine Brotzeitdose aus der Tasche. Ich biss in mein Apfel, als ich wieder die selbe Stimme hinter mir hörte, wie vorhin. „Hast du dein Klassenzimmer noch rechtzeitig gefunden?“ Das Mädchen setzte sich neben mich und zog ihre Brotzeit aus ihrer Tasche. „Ja. Danke nochmal deswegen.“

„Kein Ding. Ich war letztes Jahr selber neu. Ist nie was schönes. Ich bin übrigens Fareeha.“ Sie biss von ihrem Brot ab und zog ihre Beine zu einem Schneidersitz. Ich stoppte in meiner Bewegung vom Apfel abzubeissen.

Fareeha? So, wie die Fareeha aus Overwatch? Nein, das konnte nicht sein. Immerhin war sie im Spiel erwachsen. Ich kam wieder zu Sinnen und aß weiter.

„Wie ist diese Schule“, fragte ich, um mich selber von diesem dummen Gedanken abzulenken.

„Ganz ok. Hatte schon schlimmere.“

„Hattest?“

„Ziehe oft um“, meinte sie und biss wieder von ihrem Brot ab.

„Ich bin mit meiner Tante erst hier her gezogen“, erzählte ich und biss von meinem Apfel wieder ab.

„Dann kennst du dich noch gar nicht aus.“

„Nicht wirklich“, antwortete ich und kratze mich am Kopf. „Kenne nur den Weg zum Schulbus.“

„Dann ändern wir das. Morgen nach der Schule habe ich Zeit.“

Lächelnd nahm ich das Angebot an. Eine Freundin würde nicht schaden. Vielleicht könnte ich durch sie auch noch mehr erfahren. Zumindest unterhielt ich mich bis zum Pausenende mit ihr.

Kapitel 2

Tag5

Es war endlich Schulende und ich saß auf einer Schaukel auf dem Schulspielplatz und wartete auf Fareeha. Ich starrte auf meine Schuhspitzen und war wieder in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekam, dass Fareeha sich neben mir auf die andere Schaukel setzte und mich begrüßte. „Hey Sam, auf was hast du Lust? Erst ein Eis essen oder soll ich dir die Stadt zeigen?“

Ich zuckte zusammen und grinste sie dann an. „Nehmen wir erst die Stadttour und dann das Eis.“

Fareeha sprang von ihrer Schaukel ab und ich folgte ihr zur nächsten Busahltestelle.

Sie zeigte mir viele coole Läden zum Einkaufen, Skateparks und Parkanlagen wo es sogar ruhig war und man die Stadt außenrum gar nicht mehr merkte.

Mit einem Eis kehrten wir dann nach 3 Stunden zu dem Schulspielplatz zurück. Jeder von uns setzte sich auf eine Schaukel und schleckten unser Eis.

Irgendwann brach ich das schweigen und fing an sie über Overwatch auszufragen. Irgendwie musste ich ja erfahren, wo und wann genau ich im Moment bin.

„Wie ist es denn so, wenn meine Mam bei Overwatch arbeitet?“

„Eigentlich ganz cool. Ich kenne jeden und jeder kennt mich. Ich kann mich sogar hin und wieder bei besprechungen mit reinschleichen. Leider wurde ich beim letzten mal erwischt und hab dann Hausarrest bekommen“, lachte Fareeha neben mir und musste aufpassen, dass ihre Kugeleis nicht von der Waffel fiel. „Aber irgendwann werde ich auch bei Overwatch sein und ein Held wie meine Mutter werden:“

„Du hast ja pläne. Ich weiß noch gar nicht was ich hier machen soll.“ Besser gesagt, habe ich darüber nie nachgedacht. Vielleicht mache ich das selbe wie in meinem alten Leben oder was ganz anderes.

„Machen wir es doch zusammen. Dann wird es nicht langweilig.“ Wir beiden mussten darüber lachen. Eigentlich war dieser Gedanken nicht mal so schlecht. Würde zumindest bestimmt Spaß machen mit Fareeha bei Overwatch zu arbeiten.

Wenn das dazu kommen wird. Hier scheint ja noch nichts von all dem schlechten von Overwatch passiert zu sein.

„Mal ne frage Fareeha, du kennst dich anscheinend mit allen Leuten dort gut aus. Kennst du dort jemanden mit den Buchstaben G.R.?“

„Einige. Wieso?“

Ich atmete tief durch und sah auf meine Schuspitzen. „Meine Mam ist schon tot und ich hab die Tage einen Brief von ihr gefunden, wo sie an meinen Vater schreibt und es hieße er arbeitet bei Overwatch aber mehr nicht.“

„Da finden wir schon eine Lösung“, meinte Fareeha und schleckte ihr Eis weiter. Sie wollte ihr gerade ihre erste Idee sagen, als sie die Stimme ihrer Mutter Ana hörte: „Fareeha!“

Wir beide sahen auf und sahen Ana auf uns zukommen. Ok, ich muss zugeben, es ist verdammt cool hier. Immerhin kommt hier gerade Ana auf mich zu.

„Tut mir leid wenn ich euch beide störe aber es wird Zeit das du heimkommst.“

„Ach Mam, noch 5 Minuten“, bat Fareeha und sah sie mit großen runden Hundeaugen an.

„Nein heute nicht. Und jetzt komm, wenn du Glück hast muss ich heute noch zu einer Besprechung und ich gebe dich bei Gabriel ab.“

Sofort sprang Fareeha auf und verabschiedete sich bei mir und meinte gleich das ich mal mit auf den Stützpunkt kommen könnte. Ana setzte natürlich gleich mit an, dass sie für einen Besucherausweis sorgen würde. Ich bedankte mich und sah noch den beiden noch nach, wie sie ins Auto stiegen und wegfuhren. Ich verließ dann den Spielplatz und machte mich selber auf den Heimweg.

Daheim angekommen, hörte ich ein leises Schluchzen aus der Küche und sah dann vorsichtig in die Küche um dann ihre Tante am Küchentisch zu sehen, die weinend am Tisch saß.

„Ann, ist alles ok?“

Diese schreckte auf und wischte sich eilig die Tränen aus dem Gesicht und antwortete mit gebrochener Stimme: „Alles ok Mäuschen. Ich musste nur an deine Mutter denken. Sie fehlt mir so sehr.“

Oh man, ich bin so gar nicht gut im trösten. Im Moment wünschte ich mir ich wüsste wie meine Mam war, dann könnte ich die Trauer besser vestehen.

Ich setzte mich neben sie an den Tisch und legte meine Hand auf ihre Hand. Ann legte ihre zweite auf meine und drückte diese sanft.

„Du siehst genau so aus wie sie. Aber ich bin froh das du nicht so wie sie ist“, lachte meine Tante und wischte sich erneut eine Träne aus dem Gesicht.

„Wie meinst du das?“

„Sie war eine Rebellin. Musste immer ihren Kopf durchsetzten und hat sich herumgetrieben wie kein zweiter. Du glaubst gar nicht was sie alles an Männer mitgebracht hatte. Nur deinen Vater habe ich nie gesehen.“

Wow. Das war mal eine Info.

„Aber sie war ein ganz toller Mensch. Hat allen geholfen und war einer der besten in der Schule“, sprach sie weiter. Wahrscheinlich hat sie meine kurze Schockstarre auflösen wollen und mein Blick auf meine Mam wieder ins gute Licht zurück zu rücken.

„Ich wünschte ich wüsste mehr über meine Mam“, seufzte ich und stützte meinen Kopf auf meinem Arm ab.

„Du warst auch sehr jung mein Schatz.“ Ann stand auf und ging zum Wasserkocher um sich einen Tee zu machen. Ohne das sie mich gefragt hatte, stellte sie mir auch eine Tasse mit Tee hin. Schnell erriet ich den Geruch von Früchtetee. „Danke.“ Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und rührte nebenbei meinen Tee um.

„Meinst du mein Vater würde es wissen wollen das es mich gibt?“

Ann lachte kurz und nahm dann einen Schluck von ihrem Tee. „Wenn ich so an die Männer deiner Mutter denke, glaube ich es kaum aber es sind ja Jahre vergangen und auch Jungs werden irgendwann erwachsen.“

Ich rümpfte die Nase und trank dann auch etwas von meinem Tee. So wie Ann das erzählte, hatte meine Mutter keinen guten Männergeschmack.

Über den restlichen Abend unterhielt ich mich mit meiner Tante über bessere Themen. Typische Sachen halt wie die Schule war und wie mein Treffen mit Fareeha war.

Ich blieb trotzdem nicht lange bei ihr sitzen, sondern verzog mich zurück in mein Zimmer und fiel in mein Bett. Mein Gesicht landete dabei in mein Kissen und ich hatte das Bedürfnis rein zuschreien.
 

Tag 8

Der Wecker der mich wieder für den letzten Schultag in dieser Woche weckte, kam eindeutig zu früh für mich. Brummend haute ich meine Faust auf den Schlummer Knopf und zog meine Bettdecke über den Kopf. Ich schloss gerade die Augen und fiel langsam zurück in den Schlaf, als mein Wecker wieder anfängt zu klingeln, doch als ich dieses mal auf den Wecker hauen wollte, knallte meine Hand nur auf den Nachttisch. Ich schlug die Decke zurück und sah keinen Wecker mehr. Irritiert setzte ich mich auf um das laute nervige Piepen zu finden. Kaum zu glauben aber das Ding hat sich bewegt. Es bewegte sich auf zwei Rädern durch mein ganzes Zimmer und zwang mich dazu aufzustehen. Brummend und noch immer schlaf getrunken stieg ich aus dem Bett um meinen Wecker einzufangen. Das ist ein Satz den ich nie geglaubt hätte mal sagen zu müssen.

Diese „Welt“ hat verdammt viele Überraschungen. Endlich den Wecker gefangen und komplett den Alarm ausgeschaltet, stellte ich das blöde Ding zurück auf seinen Platz.

In einer Art wach zustand zog ich mich fertig für die Schule an und verließ mein Zimmer mit meiner Schultasche. Schon auf den Weg die Treppe nach unten hörte ich meine Tante wieder in der Küche hantieren.

„Kleines, ich muss heute früher in die Arbeit. Dein Pausenessen steht da auf der Theke, Spiegelei ist hier und den Rest kannst du dir machen“, sagte Ann und eilte durch die Küche zu mir um einen Kuss auf den Kopf zu geben bevor sie mit ihren Hakenschuhe zur Tür takelte und dann mit ihrer Handtasche, anderen Kram und mit Autoschlüssel durch die Tür verschwand.

Ich griff nach meiner Mittagsessen und packte sie gleich in meine Tasche. Erst dann griff ich nach meinem Frühstück und verzehrte dieses.
 

In der Schule angekommen wartete schon Fareeha auf mich die sofort auf mich zugestürzt kam und gleich erzählte, wie Ana schon den Antrag für einen Besuch bei Jack abgegeben hat.

Und als wäre das nicht alles gewesen, meinte sie auch noch das unsere Schule einen Ausflug auf den Overwatch Stützpunkt bekommen wird.

„ Kann es sein das du damit zu tun hast“, fragte ich und blieb an meinem Schließfach stehen um diesen zu öffnen.

„Vielleicht ein wenig aber ist das nicht cool?!“

„Klar ist das cool. Weißt du auch schon wann“,fragte ich eilig weiter. Auch wenn ich noch immer keine Ahnung hatte wieso ich hier bin, will ich unbedingt dabei sein. Den Overwatch Stützpunkt in Real zu sehen war ein Traum von mir und jetzt konnte er wirklich war sein.

„Natürlich weiß ich wann. Aber die Lehrerin kann es euch auch noch sagen“, lachte Fareeha und zog mich noch immer träumend hinter sich her ins Gebäude.

Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich einen Overwatch Stützpunkt sehen werde.
 

Tag 11
 

Endlich ist es soweit. Heute ist der Ausflug auf den Overwatch Stützpunkt. Leider kann ich nicht mit Fareeha zusammen unterwegs sein, da sie mit ihrer eigenen Klasse einen anderen Ablauf der Führung haben.

Somit muss ich im Moment mit meiner Klasse einer Overwatch Agentin durch die Basis folgen.

Uns wurde ein Besprechungsraum gezeigt, ein paar höhere Leute sind uns über den Weg gelaufen und nach der Mittagspause würden wir ein kleines „Training“ bekommen.

Der einzige Punkt der mich irritiert, ist das der Blackwatch Commander das Training abhalten soll.

Wenn ich so über mein Wissen über den Commander nachdenke, kommt es mir komisch vor das ausgerechnet er das Training abgeben soll.

Die zwei einzige Theorien die ich habe sind, dass es noch in einer Zeitlinie ist, wo er nett ist oder Jack zwingt ihn.

Ich bin für Nummer zwei.
 

In der Mittagspause setzte ich mich an einem eher leeren Tisch und packte mein Lunch pack aus, dass meine Tante dieses mal extra groß gemacht hatte.

Kaum hatte ich mein Apfel raus geräumt, saß Fareeha schon neben mir und ließ mich kaum Essen, da sie andauernd neue Fragen an mich hatte.

„Fareeha, es gefällt mir mega hier! Es ist toll. Darf ich jetzt bitte essen“, bat ich sie mit einem flehenden Blick.

„Tut mir Leid. Ich kann es kaum erwarten, bis du endlich mal mich hier besuchen darfst“, plapperte sie weiter und packte auch ihr Essen aus.

„Stimmt es eigentlich, dass der Blackwatch Commander uns später Trainieren soll“, fragte ich dann mit vollem Mund.

„Jack zwingt ihn dazu.“

Bingo. Ich hatte recht!
 

Und da steht er. In seiner besten Form. Commander Reyes mit seiner besten Laune. Im Schlepptau war auch Jesse dabei.

Dieser schien in seiner Heldenrolle voll aufzugehen. Zumindest so lange bis Gabriel ihn an seinem Kragen packte und wegzerrte um ihn am Schießstand abstellte.

„Bringen wir es hinter uns. Die Flachzange da hinten sagt euch was ihr dort machen sollt ansonsten, tobt euch an dem Spielplatz aus“, bellte er genervt. Ich wusste ja ungefähr wie er sein sollte aber das er so gemein und arschig ist wusste ich gar nicht.

Das würde wohl ein Interessanter und lustiger Nachmittag mit ihm werden. Das gute ist, ich habe den perfekten Spitznamen für ihn, „Commander Arschgesicht“.

Kapitel 4

Es war ja nie viel über Gabriel Reyes bekannt aber er ist ein verdammter Arsch. Seine miese Laune lässt er an uns aus oder ignoriert uns stetig und verzieht sich andauernd in ein Eck und machte irgendwas an seinem Handy.

Irgendwann kam auch Fareeha wieder zu mir und versuchte gleich wieder Gabriel in ein besseres Licht zu rücken: „Gib ihm eine Chance. Er ist heute nur nicht so gut drauf. Er ist eigentlich wirklich nett. Apropo! Gabriel Reyes. Stand auf dem Brief deiner Mutter nicht G.R?“

Stimmt! Wieso bin ich nicht darauf gekommen?

„Stimmt. Aber ich kann es mir nicht vorstellen das er es sein soll.“ Zumindest hoffe ich es nicht. So wie er zu den ganzen Kindern ist, scheint er kein Familienmensch zu sein.

„Jetzt komm, probieren wir es“, sagte sie ohne auf mein Einverständnis zu warten und zog mich widerwillig mit zu Gabriel.

„Gabe! Eine Freundin von mir hat eine Frage an dich.“ Zusammen hielten wir von dem großem Latino. Es hieß ja das er groß ist, aber wenn man wieder von 1,75m auf unter 1,60 m rutscht, sieht er aus wie ein Riese!

„Und was will deine Freundin von mir wissen?“

Ich musste rein gar nichts sagen. Fareeha übernahm alles für mich: „Sie sucht nach ihrem Vater und hat nur einen Brief gefunden wo an G.R. Adressiert ist.“

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah und Gabriel nur an, als würden wir ihm einen schlechten Streich spielen wollen. Jedoch verengten sich Gabriels Augen schlagartig und es sah aus, als würden wir gleich ärger bekommen.

„Bist du die kleine von Kathrin?“

„Ja...“, meinte ich kleinlaut.

„Wie geht’s ihr. Hab sie schon lange nicht mehr gesehen.“

„Sie ist Tod.“ Er wusste also nichts von ihrem Tod.

„Das tut mir leid. Aber das mit dem Fakt das ich dein Vater sein soll kannst du gleich mal vergessen. Sie war nur eine Bekannte, mehr nicht.“

„Ich hoffe das du da recht behälst! Du bist ein ziemlicher Arsch“, fauchte ich ihn an und stampfte dann davon. Da trifft man sozusagen einer seiner Lieblingscharakter und dann ist es ein totaler Arsch.

Vor mich hin Brummend kehrte ich zu meiner Gruppe zurück und hoffte, dass Fareeha mich heute in Ruhe lassen würde.
 

Tag 12 (Dienstag)
 

Fareeha hatte wohl gemerkt, dass ich alleine sein wollte. Sie ließ mich bis zum nächsten Schultag in ruhe und sprach mich erst in der ersten Pause an.

„Hey Sam. Alles ok bei dir“, fragte sie vorsichtig und setzte sich neben mir an einen leeren Tisch in der Cafeteria.

„Ja...Tut mir Leid das ich gestern so gemein war.“

„Schon ok. Dafür habe ich eine kleine Überraschung für dich. Jesse hat das gestern noch meiner Mam erzählt und diese hat Gabriel ziemlich angeschrien. Als wieder Gutmachung, hat ,meine Mam für heute einen Besucherausweis bekommen. Somit kannst du nach der Schule mit zu mir und ich kann dir den ganzen Overwatch Stützpunkt zeigen und am Ende gibt es noch Kuchen und Tee mit meiner Mam. Du wirst ihren Kuchen lieben“, sagte Fareeha und träumte schon von dem Kuchen und schleckte sich die Lippen ab.

„Danke Fareeha du bist wirklich lieb“, bedankte ich mich und umarmte sie. Sie als Freundin zu haben ist wirklich toll. Und um ehrlich zu sein, so verging der Schultag viel schneller.

Die Schulglocke hat das Ende des Schultages angekündigt, als ich nach meinem Handy griff und meiner Tante Ann schrieb, dass ich heute später heimkommen würde und wo ich bin.

Fareeha und ich trafen uns vor dem Schultor und konnten schon das Auto ihrer Mutter sehen, die uns abholen wollte.

Wir stiegen hinten ein und schnallten uns an bevor ihre Mutter losfuhr. Ich konnte es kaum erwarten und noch weniger konnte ich es glauben, als ich wieder vor dem Eingangstor der Overwatch Stützpunkt war und das mit einem Besucherausweis um meinen Nachmittag mit Fareeha zu verbringen. Diese hatte wirklich nicht zu viel versprochen. Es war ein sehr witziger Nachmittag.

Wir waren sogar im Büro von Strike Commander Jack Morisson. Zwar hatte er viel zu tun aber lies Fareeha mir alles zeigen. Und wäre das nicht alles gewesen, ging sie einfach an Jacks Schreibtisch und zog eine Schublade auf um dort Buntstifte und Papier rauszuhollen.

Warum hat meine (in diesem Universum) Mam nicht einfach Jack vögeln können. Dann wäre er jetzt mein Vater. Er würde es bestimmt besser machen als Gabriel.

Auf jeden Fall verbrachten wir eine halbe Ewigkeit damit auf dem Boden liegend zu malen und über alles mögliche zu reden. Natürlich im Flüsterton, damit wir Jack nicht bei seiner Arbeit störten.

Jacks Telefon klingelte und ging ran. „Hi Ana....ja ich schick die beiden zu dir. Wir sehen uns.“

Er legte den Telefonhörer auf und meinte dann: „Ihr habt es gehört. Räumt alles auf und dann ab zu Ana. Nicht das der Kuchen schon weg ist bis ihr kommt.“

Lachend räumten wir auf um auf schnellen Füßen zu Fareehas Mutter zu gehen. Wir zogen unsere Schuhe neben der Tür aus und hörten Ana schon im Wohnzimmer die Teller auf den Tisch räumen, nur als wir in dieses traten, saß ein schlechtgelaunter Gabriel an dem großen Esstisch.

„Muss er dabei sein“, brummte ich und verschränkte meine Arme ohne mich noch einen Schritt zu nähern.

„Es scheint etwas wichtiges zwischen euch muss etwas wichtiges geklärt werden“, erklärte Ana und setzte sich an einen freien Stuhl am Tisch um sich gleich darauf Tee einzuschenken.

„Es gibt nichts mehr zu klären! Er hat es gesagt was er davon hält und wenn er es nicht akzeptieren will ist es ok. Ich brauch keinen Vater“, brummte ich weiter und setzte mich zusammen mit Fareeha an den Tisch. Ana verteilte Kuchen an uns und sagte dann: „Gabriel war nur zu sehr davon überrascht. Er meinte es nicht so...nicht war Gabe!“ Eindringlich sah Ana zu diesem.

Gabriel hingegen saß nur mit verschränkten Armen da und brummte erst vor sich hin bevor er sich entschuldigte.

„Stecks dir sonst wo hin Commander Arschgesicht“, fing ich wieder an zu fauchen.

„Du solltest über deine Wortwahl nachdenken Rotzlöffel“; fauchte dieser zurück und zog genau so wie ich einen wütende Miene.

„Ich hab darüber nachgedacht und dieser Name passt perfekt zu dir!“

„Jetzt beruhigen wir uns wieder“, erhob nun Ana das Wort und wurde dabei auch lauter. „Zumindest haben wir den Beweis, dass ihr beide verwandt seit. So impulsiv wie ihr seid.“

Gleichzeitig verschränkten wir wieder unsere Arme und lehnten uns in unseren Stühlen zurück wobei wir vor uns hin brummelten.

Fareeha neben mir kicherte darüber wie Gabriel und ich uns gerade Synchron bewegten. Trotz allem konnte ich dem Kuchen nicht wieder stehen und griff nach der Kuchengabel.

Nach dem zwang zusammen mit Commander Arschgesicht am Tisch zu sitzen, verzogen Fareeha und ich uns in ihr Zimmer.

Diese schloss die Tür hinter mir und kramte sofort eine Kiste unter ihrem Bett hervor.

„Was ist das“, fragte ich sie und begutachtete das kleine Ding. Es hatte vier Räder und, zumindest glaube ich das, eine Kamera oben drauf.

„Winston hat es mit mir zusammen gebastelt“, grinste sie breit und stellte es auf dem Boden und schielt ihre Fernsteuerung mit integriertem Bildschirm an.

Sie drehte kurz ein paar Testrunden und bat mich dann die Tür leise zu öffnen. Nachdem sie das Spionageding aus dem Zimmer gesteuert hatte, schloss ich die Tür wieder und sah über Fareehas Schulter um auf den Bildschirm zu schauen. Die Fernsteuerung hatte sogar ein Lautsprecher. Wahnsinn, so ein teil will ich auch haben.

Leise und vorsichtig fuhr sie mit dem Spionageauto unter einen Schrank und steuert es so hin, dass man Ana und Gabriel am Esstisch sah aber das Teil selber verborgen blieb.

„Ich hab es dir schon immer gesagt. Durch dein wildes Nachtleben würde so etwas passieren“; ertönte Anas Stimme aus den Lautsprechern.

„Das mit ihrer Mutter war vor 15 Jahren. Es war eine Sommerromanze nach dem Schulabschluss.“

„Diese Sommerromanze scheint wohl eine verspätete Überraschung zu haben.“

Das Geräusch einer öffnenden Tür war zu hören und Jack tauchte im Bild auf. „Was habe ich verpasst?“

„Nicht viel. Zumindest braucht Gabriel keinen Vaterschaftstest zu machen, so ähnlich wie die beiden sich sind.“

„Haha, unglaublich witzig Ana“, grummelte Gabriel und fuhr sich durchs Gesicht.

„Da scheint dich wohl etwas einzuholen mein Freund.“

„Irgendwann bringe ich dich um Morrison“, drohte Gabriel und trank aus seiner Kaffeetasse. „Auf jedenfall ist es mir egal ob sie meine Tochter sein soll.“

„Du solltest Verantwortung übernehmen“, seufzte Jack und ließ sich eine Tasse Kaffee von Ana einschenken.

„Übernimm du sie doch! Du bist doch hier der Familienmensch“, knurrte Gabriel. Er hasste es wenn man ihn über Verantwortung aufklärte.

Traurig seufzend wendete ich meinen Blick von dem Display ab und ging von Fareeha weg um aus dem Fenster zu schauen.

„Gib ihm Zeit. Er wird dich bestimmt noch gern haben“, versuchte sie mich aufzumuntern und lehnte sich neben mich ans Fensterbrett.

„Mir ist es egal ob er es will oder nicht. Es ist seine Entscheidung.“

„Lass die Erwachsenen ihre schweren Aufgaben machen und wir spielen derweil einfach mit meiner Konsole oder malen wieder“, versuchte sie mich abzulenken und ging vom Fensterbrett weg um das Spionageding zurück zu holen.

Wir entschieden uns für Videospiele und zockten bis zum Abend, bis ich von ihrer Mutter heimgefahren wurde.
 

Tag 15 (Freitag)
 

Beschissener kann es nicht mehr werden. Gestern meinte meine Tante, dass wir wieder umziehen müssten, weil sie wieder versetzt wurde. Im ersten Moment hatte ich nichts dagegen, da ich weit genug weg wäre von Commander Arschgesicht aber Fareeha als Freundin zu verlieren ist beschissen.

Ich erzählte es ihr gestern, dass ich wohl nur bis zum Halbjahr bleiben würde und dann wegziehe mit meiner Tante.

Sie war genau so unglücklich damit wie ich. So erzählte sie es gleich nach der Schule ihrer Mutter, die wiederum es Gabriel erzählte.

Denn als ich am Freitag nach der Schule heimkam, saß dieser bei meiner Tante am Küchentisch.

„Was macht den Commander Arschgesicht hier“, zischte ich und warf genervt meine Schultasche neben die Treppe.

„Samantha bitte. So hab ich dich nicht erzogen!“

Brummend verschränkte ich meine Arme und wollte schon die Treppen nach oben verschwinden, als meine Tante mich an der Schulter packte und mit an den Küchentisch zog.

„Ich weiß jetzt auch das er dein Vater ist“, fing Ann an. Man sah ihr an, dass sie sich einen besseren Vater für mich wünschte aber nicht all zu schlecht von ihm hielt. „Auf jedenfall will er dich absofort sorgen und aufnehmen.“

„WAS! Wer sagt das ich das will!“

„Du müsstest nicht mit umziehen und kannst die Schule hier fertig machen“, konterte Ann ziemlich gut. Aber das Kontra ich müsste bei Commander Arschgesicht leben.

„Lass mich raten. Fareeha hat es Ana gesagt und sie hat dich dazu gezwungen“, fauchte ich Gabriel wieder an und stand dann auf um in mein Zimmer zu gehen.

Das letzte was ich brauche ich ein Typ der dazu gezwungen wird sich um mich zu kümmern. Ich knallte die Zimmertür hinter mir zu und ließ mich mal wieder mit dem Gesicht ins Kissen fallen.
 

Am Abend kam Ann jedoch nochmal zu mir und streckte vorsichtig ihren Kopf durch die Türspalte.

„Kleines darf ich reinkommen“, fragte sie und öffnete die Tür noch einen Spalt mehr.

Ich brummte nur in mein Kissen und blieb weiterhin so liegen. Mir war es egal was sie jetzt von mir hören wollte.

Sie setzte sich auf die Bettkante und legt eine Hand auf meinen Rücken.

„Gebe ihm eine Chance. Er scheint ein verantwortungsvoller Kerl zu sein.“ Wenn sie wüsste, wie er bei dem Ausflug auf dem Stützpunkt war. Es interessierte ihn einen Dreck was wir machten. Er hat die ganze Arbeit an Jesse abgewälzt und ist nur zur Sicherheit und das Jack nichts sagen konnte in der Nähe geblieben.

„Er ist ein Arsch!“ Ich drehte meinen Kopf zur Seite um ihr ins Gesicht zu schauen.

„Glaub mir. Ich kenne alle „Verehrer“ deiner Mutter. Er ist der einzige aus dem etwas geworden scheint.“

Augen verdrehend wendete ich meinen Blick wieder von ihr ab. Seufzend stand Ann auf um mein Zimmer zu verlassen, blieb jedoch noch kurz vor der Tür stehen um zu sagen: „Bitte geb ihm eine Chance. Er hat angeboten einen Tag mit dir zu verbringen damit ihr euch besser kennenlernt.“

Ich hörte wie sich die Tür schloss. Ich setzte mich auf um dann auch aufzustehen und mich ans Fensterbrett zu verlagern. Es war dort sehr bequem und man hatte eine tolle Aussicht über die Nachbarschaft.

Ich ließ mich in die Kissen sinken und spielte wirklich mit dem Gedanken, das Angebot einen tag mit Gabriel als Vater zu verbringen.

Ächz. Ich würde Fareeha um einen Rat fragen müssen.



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