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Let it Duel

Reincarnation
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun überspringen wir mal ein paar Ereignisse, da es in dieser FF HAUPTSÄCHLICH um Yugioh bzw Yami/Atem geht und so gut wie gar nicht mehr um Kai Hiwatari. Der wird die nächsten Kapitel erstmal nicht mehr auftauchen...
Viel Spaß ;) Komplett anzeigen

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Licht am Ende des Tunnels

Ein großes Einfamilienhaus. Ein großzügiger Vorgarten an einem ruhigen Abend. 21Uhr. Hier hauste Familie Tashiba. Eine Familie mit 5 Kindern von denen das Älteste, Tochter Hana 25 Jahre, bereits ausgezogen war. Der jüngste Spross, Noah, 10 Jahre alt, schlief bereits tief und fest in seinem Bett und bekam von der herannahenden Aufregung nichts mehr mit. Seine ältere Schwester Midori, 13 Jahre saß auf ihrem Bett und fluchte als sie bei ihrem XBOX Spiel schon wieder virtuell in den Tod stürzte. Natürlich gab es dann auch noch Nami und ihren Zwillingsbruder Kenji, beide 18. Kenji schlief an diesem Abend bei seiner Freundin. Nami war die einzige der Geschwister die im Wohnzimmer stand. Mit einem Blick der verriet, dass sie lange Zeit geweint hatte. Es war erst 3 Wochen her, dass Kai Hiwatari sie von Heute auf Morgen verließ. Einfach so Schluss mit ihr machte. Ohne eine Erklärung. Er sagte zwar, dass er sie nicht mehr liebte, doch konnte Nami dies bis heute einfach immer noch nicht glauben. Klar, war er nicht immer der beste Freund. Er war immer recht verschlossen und in sich gekehrt, auch wenn er sich Nami gegenüber für seine Verhältnisse immer recht offen verhielt. Sie konnte nichteinmal sagen, ob sie ihn wirklich liebte oder einfach nur seinen schwierigen Charakter und sein gutes Aussehen anziehend fand, denn viel gemeinsam hatten sie nicht. Bis zum Schluss war sie einfach unendlich verliebt in ihn. Vielleicht lag es auch daran, dass Er ihr Erster war. Sie wusste es nicht. Sie wusste gar nichts mehr. Nur, dass es ihr immer noch unendlich weh tat. Sie vermisste ihn und seine starken Arme wenn sie neben ihm im Bett einschlafen konnte...

Nun hatte sie diesen Blick. Einen müden erschöpften Blick, der trotz allem nichts von ihrem schönen Gesicht überdeckte. Einmal sagte sogar ein anderes Mädchen zu ihr, dass Kai nur an ihrem Aussehen interessiert sei und sie sich nichts darauf einbilden sollte, einen Beyblade Champion als festen Freund zu haben, denn Kai Hiwatari könnte niemals wirklich lieben. Er würde sich nur das nehmen was er braucht...solange er es braucht...

Diesen Aussagen konnte sie nichts abverlangen. Sie hatte nie den Eindruck, als wäre ihr Körper das Einzige was ihn das ganze Jahr über interessierte. Für sie waren diese beleidigten weiblichen Fans, nichts als Neider....

Sie seufzte...

Eigentlich wollte sie heute Niemanden mehr sehen und sich weiter in ihrem Zimmer verkriechen, doch erhielt sie an dem vorangegangenen Morgen einen interessanten Brief, den sie ihrem Vater zeigen wollte, der erst spät Abends von seiner Arbeit Nachhause kam.

Ihr Vater, Hiro Tashiba überflog das aufgefaltete Briefchen in seinen Händen, während seine bebrillten Augen eilig hin und her huschten. Kaum war er 5 Minuten Zuhause, hatte ihm seine Tochter den Brief in die Hand gedrückt, den er nun mit regem Interesse las. Er rieb sich leicht schmunzelnd den Kinnbart "Mhhh..."

Nami stand nur ratlos daneben und beobachtete ihn. Sie hatte ihm den Brief gegeben, weil sie selbst nicht so wirklich wusste was genau da gerade vor sich ging. Ein Brief aus Domino City. Vielmehr ein Brief einer der dort ansässigen Universitäten. Nami hatte sich bereits bei mehreren Hochschulen und Unis im Land beworben, doch konnte sie sich nicht daran erinnern, jemals eine Bewerbung an eben diese Universät gesendet zu haben. Natürlich freute sie sich insgeheim ein wenig, denn schließlich war die Domino Main University die Erste die ihr einen Studienplatz anbot. Was auch immer dieses Studium beinhalten sollte, es war weit genug weg von von ihrem gewohnten Umfeld um gewisse Dinge hinter sich zu lassen...

Sie wollte einfach nur weg. Wohin, war ihr ganz egal. Sie hätte vielleicht sogar ein Studium in Alaska begonnen, wenn ihr das Wetter dort nicht zu kalt wäre...

Nami seufzte und zuckte kurz daraufhin zusammen als ihr Vater ein lautes "HA!" ausstieß und breit grinsend mit dem Brief umher wedelte. "Na, das ist doch was! Ich versteh nicht, was es hier nicht zu verstehen gibt mein Engel. Du bist angenommen. Ist das nicht ein Grund zum feiern?!" Nach freudiger Party war Nami nicht. Sie unterdrückte den Drang ihre leeren Augen zu verdrehen. Augen aus denen der einstige Glanz erloschen war...

"Ach komm schon Engelchen! Das ist doch cool!" Sie hasste es wenn er solche Worte benutzte, erst Recht wenn er dazu noch seinen Daumen in die Luft reckte.

Klar, es war cool. Doch trotz allem kam kein Lächeln über Namis Lippen. Als hätte sie verlernt wie das geht...

"Ja, ist ganz schön toll..." sie zuckte mit neutralem Blick die Schultern. Ihre leicht geröteten Augen zogen sich jedoch direkt daraufhin zu kleinen Schlitzen zusammen als ihr etwas Entscheidendes durch den Kopf schoss. Sie legte den Kopf etwas zur Seite. Eine ihrer Brauen suchte den Weg Richtung Stirn.

"Du hast da nicht zufällig was mit zu tun, oder Dad?"

Hiro Tashibas rechtes Unterlid zuckte für einen kurzen Moment und es war als würde er mit Absicht diese Frage überhören. Wieso? Weil er wusste, dass seine Tochter es nicht leiden konnte wenn sich ihr Vater in ihr Leben einmischte...

"Du warst doch schon öfter geschäftlich in Domino. Wenn ich mich recht erinnere, hattest du dich dort sogar mit einer anderen Firma um irgendwelche Arenen vor Gericht gestritten, weil du dort mit der BBA, Beyblade Turniere abhalten wolltest."

Mr. Tashiba ignorierte die Aussagen seiner Tochter immer noch.

"Hilda Schatz, Nami hat eine Zusage für einen Studienplatz erhalten!" Seine Stimme war laut. So laut, dass es Nami einen kurzen Moment in den Ohren klingelte. ~Das macht er mit Absicht...~

"Hiro, etwas leiser bitte. Noah schläft bereits. Herrgott..."

Man hörte ein leises Geklimper aus der Küche. Geräusche von sich berührendem Besteck und Geschirr. Mr. Tashiba rieb sich den Hinterkopf. "Oh, verzeih! Aber ist diese Neuigkeit nicht wundervoll, mein Schatz? Unsere Nami hat einen Studienplatz ergattert" Er flüsterte...

Eine hübsche Frau mit wallend weißem Haar, Ende 40 blinzelte mit ihren großen Augen als sie sich mit einer Rührschüssel und Schürze aus der Küchentür rausbeugte. Sie grinste breit. "Waaaas? Das ist ja unglaublich! Und welche von denen hat sie angenommen?" Sie rührte etwas, vielleicht einen Teig?...nun rührte sie noch etwas schneller vor lauter Euphorie.

Ihr Mann grinste triumphal.

"Die Domino Main University"

Das breite Grinsen seiner Frau wurde jedoch plötzlich zu einem überrascht Verzerrtem.

"Bitte? Ist das nicht eine Universität in Domino City? Ich wusste gar nicht, dass du dich dort beworben hattest, Schätzchen."

Hilda Tashiba schien etwas enttäuscht. "Das ist ja am anderen Ende der Welt. Vorallem haben die dort eine ganz andere Kultur wie hier...dieses seltsame Kartenspiel Duel Beasts..."

"Duel Monsters, Schatz..." Mr. Tashiba schob mit gespielt arrogantem Blick seine eckige Brille zurecht. Er war zwar Inhaber einer großen Firma, die Beyblades herstellte doch war es kein Geheimnis, dass es ihm das beliebte Kartenspiel ebenfalls angetan hatte. Nicht umsonst pflegte er eine jahrelange Freundschaft mit Maximilian Pegasus. Dem Erfinder von Duel Monsters und Inhaber von Industrial Illusions, der Firma die die Karten herstellt. Auch wenn sein zweigleisiges Fahren in dem Business nicht immer von Vorteil war. Denn eigentlich konkurierten beide Firmen um die weltweiten Marktanteile...

Seine Frau winkte ab, als sie von ihrem Mann korrigiert wurde.

"Wie auch immer...ich weiß nicht, ob das dort die richtige Umgebung für dich ist. Da ist Beyblade recht unbekannt, weißt du?"

Diese Aussage kam Nami recht gelegen, denn Domino City klang wie der perfekte Ort um Alles hinter sich zu lassen was weh tat und um nocheinmal ganz neu anzufangen...

Beyblade war immer ein großer Teil ihres Lebens, doch hatte sie immer noch das Gefühl, als hätte Kai Hiwatari ihr diesen Teil mit roher Gewalt entrissen während er ihr Herz ebenfalls mit sich nahm....

Jedoch.

"Ich hab mich dort nicht beworben, Mum" Namis Ton war recht neutral, auch wenn man deutlich merkte, dass es ihr nicht gut ging. "Achso?" Hilda Tashiba schritt nun wortlos aus der Küche heraus. Es war als überlegte sie, die Schüssel auf den Esstisch zu stellen, doch sie rührte nun noch schneller. Ein Wunder, dass noch nichts über den Rand hinausspritzte..

Ihre Augen blitzten kurz zu ihrem Gatten, der etwas peinlich berührt einen Schritt zurück trat. Ihr Blick war, als hätte sie gerade ein Geheimnis gelöst bei dessen Aussage sie einen Batzen Geld gewinnen konnte...

"Hiro...hast du uns vielleicht irgendwas zu sagen? Weißt du eventuell irgendwas darüber? Na, sag schon!" Der letzte Satz kam etwas energischer. Sie grinste selbstsicher. Sie kannte ihren Mann.

Mr. Tashibas Blick huschte von Tochter zu Ehefrau, die ihn Beide einschneidend ansahen. Ihm blieb wohl keine Wahl...

Er räusperte sich...korrigierte erneut den Sitz seiner Brille und schloss dabei nachdenklich die Augen.

"Ihr....wisst doch, dass ich vor etwa 2 Wochen erneut in Domino City war. Ich hatte dort einen Gerichtstermin. Die Kaiba Corporation hatte die BBA verklagt, weil die BBA der KC bei einem Kauf zuvor gekommen war. Es ging um eine der alten Arenen der Stadt Domino. Mr. Dickinson und Ich, wollten sie modernisieren und sie so umbauen, dass man dort Duel Monsters sowie auch Beyblade Turniere abhalten konnte. Seto Kaiba hatte uns daraufhin beschuldigt, wir würden nur unsere eigenen Interessen vetreten und er glaube nicht, dass wir Duel Monsters dort integrieren würden. Es wäre nach seinen Worten "Lachhaft". Er war wohl beleidigt, weil er dort einen weiteren Kaiba Dome bauen lassen wollte. Dieser Kaiba verabscheut Beyblade zutiefst. Er war der Meinung, dass diese beiden Spiele nicht zusammengehören. Erst Recht nicht in einer geneinsamen Arena. Ich sollte doch meinen, ich zitiere "Alten Hintern aus Geschäften raushalten, von denen ich keine Ahnung habe und mich aus Domino verziehen..."

Mr. Tashiba kraulte erneut seinen Kinnbart. Kurze Stille.

"Und was hat das jetzt mit mir zu tun, Dad?" Nami verstand immer noch nicht worauf ihr Vater hinaus wollte. Verständlicherweise....

"Komm bitte zum Punkt, Hiro..."

Erneutes Räuspern. "Dazu komme ich gleich. Versprochen...

Jedenfalls...gewannen wir den Prozess weil wir Maximilian Pegasus als Unterstützer hatten. Die ganzen teuren Anwälte Kaibas hatten ihm nicht viel gebracht. Pegasus' Wort stand über Seinem. Nach dem Prozess lud mich Maximilian noch auf seine Insel ein. Wir redeten lange. Ich erzählte ihm von dir, als er sich nach dir erkundigte Nami..."

Sein Blick fiel auf seine Tochter die überrascht blinzelte.

"Nach mir? Erkundigt? A-aber ich kenne Maximilian Pegasus doch gar nicht persönlich. Wieso interessiert ihn meine Person?"

Ihr Vater lächelte leicht. "Oh doch, er kennt dich. Du kannst dich nur nicht mehr erinnern, weil du erst 3 Jahre alt warst als du ihn das letzte Mal getroffen hattest. Wir waren zu seiner Hochzeit auf seiner Burg eingeladen. Damals heiratete er seine Frau Cäcilia die übrigens ganz vernarrt in dich war. Ich weiß noch als sie zu ihm sagte, dass sie sich auch solch ein hübsches Kind wie dich wünsche. Leider verstarb sie einige Zeit später an schwerer Krankheit, was ihn lange Zeit in eine tiefe Krise stürzte. Zu dieser Zeit hatte ich jahrelang keinen Kontakt zu ihm. Was auch gut war, denn teilweise nahm seine Persönlichkeit recht teuflische Züge an..." es schüttelte ihn.

"Doch hatte er sich Gott sei Dank irgendwann wieder im Griff, ich hab nie wirklich mitbekommen was da lief aber seitdem hat er nur noch ein Auge. Er redet nicht gerne drüber, ich hab aber auch nicht nachgebohrt" er lachte verlegen.

"Hiro...der Punkt...."

Seine Frau verdrehte die Augen.

"Oh achja...jedenfalls...erzählte ich ihm von deiner momentanen Situation. Dass es dir...nicht sehr gut geht und du in einer kleinen Krise steckst. Scherzhafterweise sagte ich ihm, dass du wohl am liebsten ganz weit weg von deinem Zuhause wärst, sicher auch für eine längere Zeit. Daraufhin schlug er mir vor, ein gutes Wort für dich bei der Universität einzulegen, für die er auch Sponsor ist."

Nami sah ihn wortlos an. Sie wusste nicht ob sie ihm danken oder ihm vorwerfen sollte, dass er mit ihr fremden Personen über ihren Gemütszustand redete. ~Er hatte es nur gut gemeint~

Ihr Blick lockerte sich ein klein wenig als sie ein kleines "Danke" hervorbrachte. So leise, dass es kaum einer hören konnte...

Die Wahrheit

Einige Zeit später. Nami lag im Bett. Bilder schossen ihr durch den Kopf während ihre müden Augen durch ihr dunkles Zimmer huschten, als würde sie auf einen kleinen Lichtstrahl hoffen. Sie sah Bilder von seinen kalten Augen, die keinerlei Mitleid oder Taktgefühl zu kennen schienen. Sie setzte sich auf und seufzte. Die kleinen digitalen Zahlen ihrer Handyuhr zeigten bereits 2 uhr morgens. Sie fand einfach erneut keinen Schlaf, zu sehr kreisten ihre Gedanken umher. Ein dumpfes Geräusch erklang als sie sich erneut in ihr Kissen warf und der Zimmerdecke entgegen starrte. Tränen rannen ihre Wangen hinab. ~Kai, ich vermisse dich...~

Wie froh sie war, dass sie bald woanders sein konnte. Weit weg von Daheim. Auch wenn sie ihr Zuhause liebte. Ihre Eltern und Geschwister verehrte, war die Umgebung um ihr Elternhaus herum, gerade nicht die Beste. Denn alles in Luftlinie 5 km war zu nah an Jenem dran, der sie innerlich so sehr quälte. Sie schloss die Augen. Ihre Tränen schienen sie nun doch ein wenig müde zu machen....

Sie schlief nicht gut. Sie träumte von Kai und verwirrenden Dingen und von dem Tag an dem sich Alles änderte....
 

"Hat er sich denn immer noch nicht gemeldet?" Namis Freundin Kasumi beugte sich besorgt nach vorn während Nami in ihrer bereits erkalteten heißen Schokolade rührte. "Mhh..nein". Sie schüttelte den Kopf ohne den Blick zu heben. Die Marshmallows im dunklen Gebräu waren bereits verklumpt, doch das schien Nebensache. "Der Typ war schon immer seltsam..." Kasumi lehnte sich wieder zurück und gähnte herzhaft. "Vergiss ihn...du solltest Schluss machen. Du hast so viele Verehrer. Du weißt ganz genau, dass du jeden haben könntest..."

Sie bemerkte nicht wie Nami auf ihre Bemerkung hin, die Zähne zusammenbiss.

Es war reger Betrieb in dem kleinen Cafè der Stadt in dem sie Beide saßen. Kasumi schlürfte genüsslich an ihrem Matcha Latte. Das Wetter draußen war sonnig und schön. Es war Frühsommer. Den Abschluss in der Tasche, hatten sie und ihre ehemaligen Mitschüler alle Zeit der Welt um die Freizeit zu genießen. Geschirr klirrte als Nami den Löffel auf die Untertasse legte und aufstand. "A-aber wo willst du denn jetzt hin?! Hab ich was Falsches gesagt? Tut mir Leid..." Kasumi stockte als Nami einen Geldschein neben die Tasse klatschte. "Zahl das bitte für mich, okay?"

"Aber ich wollte dich doch einladen!" Nami ignorierte Kasumis Einwand.

"Ich muss endlich wissen was mit ihm los ist. Er geht mir seit Wochen aus dem Weg, antwortet nicht auf meine Anrufe oder Nachrichten. Er hat seitdem nichts als Ausreden parat, wenn er mir dann mal doch auf eine Nachricht antwortet. Was er seitdem vielleicht ein Einziges Mal gemacht hat. Ich werd jetzt zu ihm Nachhause gehen..."

Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ Nami das Kaffee. Die Stadt war voll von glücklichen Menschen. Erst Recht an diesem Tag, oder fiel es ihr nur so sehr auf, weil sie sich selber so mies fühlte? Sie schien die Einzige die nicht erfreut über den sonnigen Tag war, denn über ihrem Haupt fühlte es sich eher wie Regenwetter an.

Kasumi sah es nicht ein einfach so sitzen gelassen zu werden, sie legte ebenfalls einen Schein neben den von Nami und rannte aus dem Kaffee, ihrer Freundin hinterher. "Jetzt, warte doch mal!" Sie stellte sich ihr sogar in den Weg. "Kasu, was soll das?" Nami versuchte an ihr vorbei zu huschen. "Jetzt...Warte doch mal!" Na gut, dachte sich Nami und blieb stehen. "Was? Ich hab dir doch alles gesagt. Ich geh jetzt zu Kai und stell ihn zur Rede. Von angesicht zu angesicht, mal sehen ob er mich dann immer noch ignoriert...

"Ja aber willst du dir das jetzt wirklich antun? Bei deinem gereizten Zustand? Du...weißt doch nicht einmal ob er Zuhause ist. Außerdem bin ich überrascht, dass du bis jetzt noch gar nicht bei ihm vorbei gegangen bist. Ist dir das jetzt erst nach Tagen des Ignorierens eingefallen?"

Nami errötete leicht und ballte die Fäuste.

"Ich hatte mich nicht getraut, okay?!" Nami sagte diesen Satz so laut, dass neben ihr ein Spatzenpärchen aufgeregt davon flog.

"Ich hatte Angst ihm gegenüber zu stehen und eventuell noch mehr Ablehnung zu erfahren..."

"Und was ist jetzt anders?"

Nami wusste einen kurzen Moment nicht, was sie auf diese Gegenfrage antworten sollte und sie fragte sich selber...

~Ja...was war anders? Absolut nichts...die Situation hatte sich nicht geändert. Ich habe immer noch diesen Kloß im Hals wenn ich nur daran denke, gleich vor seiner Türe zu stehen...~

Nun kam Nami endlich an Kasumi vorbei die genervt beide Hände in die Hüften stemmte. "Bist du dir wirklich sicher? Soll ich nicht lieber mitkommen? So als...Unterstützung?"

"Danke Kasu, aber das muss ich alleine durchstehen. Wünsch mir einfach Glück, okay?" Nami drehte sich nocheinmal um zu ihrer Freundin, die einen kurzen Moment zögerte um dann doch mit einem leichten Lächeln zu nicken. "Okay...alles klar. Meld dich danach bitte bei mir, okay? Viel Glück..."

Nami nickte ebenfalls. "Danke....werd ich machen..."

Die U-Bahnen waren rege gefüllt. Die stickige Luft im Innern schien erdrückend. Nami war froh, dass sie zu Kai's Wohnung nur 3 Haltestellen fahren und ein paar Straßen laufen musste. Lange dauerte es nicht bis Nami vor einer Haustür eines Mehrfamilienhauses irgendwo in einem der oberen Stockwerke stand. Sie klopfte, nachdem sie kurz zuvor noch gezögert hatte. Sie wartete. Niemand machte auf. Ihre Hand die immer noch für einen erneuten Klopfer nach vorn gestreckt war, fing an zu zittern. Genau wie ihre Beine und kurz darauf ihr gesamter Körper. Ihr Herz raste, als sie nun mit ihren Fingern langsam die Klingel berührte auf der "Hiwatari" geschrieben stand. Das Läuten der Klingel war schrill. Nami mochte dieses Geräusch nie besonders, weswegen sie es immer vor zog an der Tür zu klopfen. Sie war froh, dass Kai's Haustüre keinen Spion eingebaut hatte, so hatte er eher weniger Chancen sich ihren Fragen zu entziehen. Wenn er denn Zuhause wäre...

Sie horchte hin, ob sie Schritte erkennen konnte, doch es war nichts zu hören. Ihr kleines bisschen Hoffnung erlosch aus ihren schönen azurgrünen Augen.

"Was machst du hier? Was willst du?"

Sie schreckte auf und fuhr umher als sie schräg hinter sich auf dem Treppenaufgang Kai's Stimme vernahm. Kai stand noch etwa zwei Stufen abwärts. Nami's Augen weiteten sich überrascht.

~Was ich hier will? Er sagt das als sei ich Jemand anderes...als sei ich nicht seine Freundin.~

Er sah sie nüchtern mit eher kalten Augen an. Nami schluckte. Plötzlich waren ihre Gedanken leer und ihr Hals trocken wie eine Wüstenlandschaft.

"Mhh..." Kai ging die letzten Stufen weiter hinauf um zu seinem Stockwerk zu gelangen. Er schritt ohne ein weiteres Wort an Nami vorbei und drehte den Schlüssel in seinem Türschloss.

"Hat es dir die Sprache verschlagen?" Kai's Pupillen huschten in die Winkel seiner Augen. "Ich habe dich etwas gefragt, Nami..."

Kai drehte sich nicht um, als er die Tür nach Innen aufdrückte. Nami erschrak, als sie einen Blick hinein haschen konnte. Kai's Wohnung war leer. Lediglich ein paar Kartons konnte sie sehen. Doch sonst waren alle seine Möbel verschwunden.

"Was...was hat das zu bedeuten Kai?" Sie sprach so leise, dass sie fast flüsterte. Kai vernahm ihre Frage zwar, ignorierte sie aber gekonnt. Sie bemerkte, wie er sich in die Wohnung begeben wollte. Wohl ohne ihr zu Antworten. Das konnte sie nicht zulassen...

"Bitte...bitte sag mir was los ist, Kai!" Sie brach in Tränen aus als sie sich auch schon von hinten in sein Shirt krallte. Die Tränen rannen nur so vor sich hin und liefen ihre Wangen hinab. "Bitte sag es mir! Habe...habe ich irgendetwas falsch gemacht? Wieso gehst du mir seit Wochen aus dem Weg?"

Sie wollte ihn nicht los lassen. Sie konnte nicht, denn dann würden ihre zitternden Beine wohl entgültig den Halt verlieren. Kai blieb stehen und sagte nichts. Er ließ Nami einfach weiter weinen. "Wieso redest du nicht mehr mit mir?" Nun verließen sie doch ihre Kräfte und sie sank laut weinend zu Boden. "Du weißt ja gar nicht wie weh das tut, so von dir behandelt zu werden. Du warst schon öfter abweisend wenn du schlechte Laune hattest aber...aber das...übertrifft alles. Sei doch einfach ehrlich zu mir!" Sie schlug mit beiden Fäusten auf den Boden, ehe Kai sich dazu erbarmte, sich ihr wenigsten zu zudrehen.

"Du weißt...ich war nie gut darin, zu sagen was ich fühle Nami.."

Nami's Blick hob sich als sie seine ersehnte Antwort vernahm, doch war sein Blick immer noch genauso kalt wie vorher.

"Es geht einfach nicht mehr. Du musst dir einen Anderen suchen. Es ist aus. Tut mir Leid, dass ich dich so hingehalten habe aber letztendlich ist es das Beste für uns Beide.."

Kai schien auf eine Antwort zu warten, nachdem er seine Verkündung endlich ausgesprochen hatte doch Nami schüttelte nur noch energischer den Kopf. "Habe ich dir denn nie etwas bedeutet?! Ich dachte, du würdest mich lieben...ich dachte das wirklich. Es war immer so wunderschön mit d...."

"HÖR AUF NAMI! Es war immer schön, ja aber nur auf der körperlichen Ebene. Begreifst du das denn nicht? Du hast Alles. Eine Familie, ein schönes Leben und eine positive Einstellung zum Leben. Du redest von Heirat und Kindern, stellst dir deine Zukunft schon innerlich zusammen. Wo ist da mein Platz?!"

Nami hörte augenblicklich auf zu weinen, zu groß war der Schock über die gehörten Worte. "A-aber..."

"Ich werde nie Vater sein, Nami. Nicht in einer Million Jahren. Ich werde niemals heiraten. Das ist nichts für mich klar! Du bist von mir so weit weg, wie die Sonne zur Erde. Wir haben rein gar nichts gemeinsam. Wir waren nur ziemlich scharf aufeinander, wenn du es wirklich so hart gesagt bekommen willst."

Kai stoppte seine laute Stimme. Er schien wohl ebenso überrascht über seine Worte und die Energie mit der er sie aussprach. Doch es musste einfach raus...

Gebrochenes Siegel

Einige Wochen später....

Nami starrte gedankenversunken aus dem Bahnfenster. Die Bäume und Landschaften flogen nur so an ihr vorbei. Sie stützte ihr Kinn auf eine ihrer Hände die ans Fenster lehnte und seufzte.

Nun waren weitere Wochen vergangen. Fast 2 Monate waren Kai und sie jetzt schon getrennt. Ab und zu dachte sie noch daran was er ihr alles entgegen geschmettert hatte. Nachdem alles raus war, weinte sie im ersten Moment nicht einmal mehr. Sie saß damals einfach nur vor ihm auf dem Boden seiner Etage und sagte nichts mehr, nachdem er ihr all diese enttäuschenden Dinge offenbart hatte. Am Ende besaß er sogar noch die Frechheit ihr ohne ein weiteres Wort die Türe vor der Nase zu zuknallen. Ohne weitere Erklärungen, musste sie damals den ganzen Weg alleine Nachhause zurück und sie riss sich so sehr zusammen, dass Fremde nicht direkt auf die Idee gekommen wären, es ginge ihr schlecht. Sie wollte nicht in der U-Bahn wie eine Irre wirken. Erst später als sie zurück Zuhause war und ihre Zimmertür hinter sich schloss, ohne dass es irgendwer mitbekam, überkam sie ein niemals enden wollender Weinkrampf. Es tat gut, erinnerte sie sich. Alles raus zu lassen und vorallem endlich zu wissen woran man war...

Sie seufzte erneut und wischte einmal über das von ihrem Atem beschlagene Fenster. Ein klingelnder Ton ertönte [NÄCHSTER HALT DOMINO CITY. Sehr geehrte Fahrgäste, wir erreichen in etwa 10 Minuten unseren Endbahnhof in Domino City. Wir bitten Sie ihr Gepäck und ihre Wertsachen für den Ausstieg bereitzuhalten und bedanken uns für ihr Vertrauen. Vielen Dank!]

~Endlich~ Dachte Nami. Sie saß bereits 6 Stunden in der Bahn. Der Weg nach Domino schien selbst mit dem Hochgeschwindigkeitszug eine Ewigkeit zu sein. Eigentlich begann ihr Studium erst in einem Monat, doch hielt sie es Zuhause einfach nicht mehr aus. Zum Glück konnte ihr Vater bereits eine Unterkunft im Studentenwohnheim der Universität für sie organisieren. Sie war sichtlich froh und ein kleines Lächeln huschte ihr über die Lippen als sie sich von ihrem Sitz erhob. Sie schmunzelte als sie an ihre Mutter dachte, die sie am Bahnhof am liebsten gar nicht abfahren lassen wollte. Sogar ihr kleiner Bruder weinte und sagte ihr, dass er hoffe er würde sie bald wiedersehen. Es tat ihr Leid. Sie liebte ihre Familie. Sie war gerne bei ihren Eltern und Geschwistern, doch manchmal gab es eben Zeiten im Leben, in denen man auf sich Alleine gestellt war und in denen man sich entscheiden musste. Schließlich würde auch sie irgendwann erwachsen. Ihr Zwillingsbruder Kenji, war da wohl eher guter Dinge als er ihr sagte, sie solle das Beste drauß machen und er käme bald mal vorbei um die Lage zu checken. Sie schüttelte leicht belustigt den Kopf als sie darüber nachdachte was ihr alles noch bevorstand. Aber irgendwie freute sie sich auch ein wenig drauf.

Nami war noch nie zuvor in Domino City und sie war gespannt, ob diese Stadt wirklich so seltsam war, wie Alle behaupteten. Das Bahnabteil ruckelte heftig als Nami versuchte ihre beiden Koffer aus dem oberen Fach heraus zu hieven.

"Ach verdammt...." sie strauchelte stark als ihr großer Koffer ihr beinahe auf den Kopf fiel. "Oh warte, ich helfe dir!"

Sie sah nicht wer ihr dort plötzlich zur Hand ging. Der Koffer war im Weg. "Vielen Dank! Danke sehr...uff!" Einer der Koffer war endlich unten und nun sah sie auch, wer ihr so nett zur Hilfe geeilt war. Ein hübsches Mädchen mit freundlichen blauen Augen und einem brünetten Bobschnitt. Es war fast einen Kopf größer als Nami. "Kein Problem! Wir Mädels müssen doch zusammenhalten." Sie zwinkerte Nami zu, die peinlich berührt zu nicken begann.

"Du hast aber ziemlich viel Gepäck bei dir..." bemerkte die Fremde. Ihr Blick fiel hinauf auf den zweiten Koffer, der immer noch im Gepäckfach festhing. "Gehört der da etwa auch dir? Mann, mann....ziehst du grade um?" Sie kicherte während sie Nami, eben diesen zweiten Koffer nun ebenfalls runter reichte. Nami war überwältigt von so viel Hilfbereitschaft. "Das ist wirklich super lieb von dir...danke..." sie zögerte, denn sie wusste ja noch gar nicht, wem genau sie gerade dankte.

"Thea. Ich heiße Thea Gardner und dein Name ist?"

"Nami. Nami Tashiba." Nami reichte Thea die Hand und lächelte.

"Freut mich! Du musst dann wohl auch in Domino raus?"

Sie nickte und zeigte auf ihre Koffer. "Ich zieh wirklich gerade um. Genau wie du sagtest." Sie musste lachen und es tat gut. Sie hatte schon so lange nicht mehr gelacht.

"Warst du denn schonmal in Domino?"

Die ersten Gebäude erschienen. Die Stadt war wohl erreicht denn die Bremsen der Bahn begannen langsam ihre quitschende Wirkung.

"Nein, das ist mein erstes Ma....."

Namis Augen weiteten sich und sie durchfuhr ein brennender Schmerz. Ihr wurde schwindelig und sie spürte, wie sie langsam nach vorne überkippte. Den Aufschlag jedoch vernahm sie nicht mehr. Wirre Bilder spielten sich vor ihrem Inneren Auge ab. Sie hörte knarzende Geräusche, als würde irgendetwas in direkter Nähe zerbersten oder zerspringen, doch sie sah nicht was es war. Das Geräusch war ohrenbetäubend. Sie hielt es kaum aus.

Weitere Bilder flackerten an ihr vorbei und plötzlich spürte sie Sand. War es Sand? ~Ja~ dachte sie sich als sie genauer hinab zu ihren Füßen blickte, die nun keine Schuhe mehr trugen. Sie war barfüßig. Ein warmer Wind heulte als sie sich umsah. Eine kahle Landschaft mit nichts als Felsen und sandigen Dühnen, so weit das Auge reichte. ~Was...was ist hier los? Wo...wo bin ich?"

Sie ging ein paar Schritte, doch es war als würde die Erde beben als sie darauf lief. Ihr Kopf dröhnte erneut und sie fiel auf allen Vieren hinab auf den sandigen Boden. Ein pfeifender Windstoß, umfuhr sie und wirbelte den Sand unter ihr auf während ein leuchtendes Symbol zwischen ihren abgestützten Händen erschien. Es strahlte hell. Ein Symbol, das dem eines Auges ziemlich ähnlich war. Plötzlich hörte sie ein Rascheln aus einem der wenigen verdorrten Büsche und sie hob zugleich ihren Blick um der Quelle des Geräuschs auf den Grund zu gehen. Ihre Sicht wurde jedoch immer unklarer, je mehr sie versuchte klar zu sehen. Sie sah nur den verschwommenen Umriss eines Tieres...den Umriss einer ~Katze?~

Die Szene wechselte und es fuhr ihr erneut ein Schmerz durch den Körper. Der Sand war immer noch da, das spürte sie. Doch etwas war anders...etwas flüssiges rann ihren Körper hinab. Sie hob ihre Hand und erschrak ~Blut! Ich...bin...voller BLUT!~

Ehe sie etwas wagen oder sagen konnte, hörte sie nur einen lauten Schrei. Einen Schrei, der so verzweifelt klang, wie Nami es noch nie in ihrem bisherigen Leben vernahm. Der Schrei eines wütenden Mannes....irgendwo in ihrer Nähe...

"NAMI! NAMI!" Jemand rief ihren Namen. "Kennen Sie die junge Dame?" ~Wer...wer ist da? Wo bin ich?~

"N-nein...nicht direkt! Wir haben uns gerade unterhalten, als sie einfach umgekippt ist!" Nun erkannte Nami Theas Stimme. Doch wer war die andere Person? Nami öffnete langsam die Augen. Es war schwerer als gedacht. Ihr Schädel brummte ganz fürchterlich und sie fing an zu husten. "Nami! Gott sei Dank!"

Sie hob den Kopf und blickte sich um. So wie es aussah, hatte man sie aus dem Zug hinaus auf den Bahnsteig getragen während nun eine Menge Zugreisender mit neugierigem Blick um sie herum stand und sie beäugte. Ein fremder älterer Mann hielt seine Hand an ihre Stirn während er sie eingängig musterte.

"Mhhh...also Fieber hat sie nicht. Ist wieder alles okay bei dir?" Sein grauer Schnauzer formte sich zu einem Lächeln. "Du hast uns ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt, junge Dame."

Es war seltsam so viele fremde Augen auf sich gerichtet zu haben dachte Nami als sie langsam zu nicken begann. "Danke...es geht schon wieder. Tut mir sehr Leid." Sie versuchte aufzustehen, doch waren ihre Beine noch etwas taub und wackelig. "Moment, ich helfe dir..."

Thea stützte sie "Was war denn gerade los?" Sie schien recht besorgt.

~Das wüsste ich auch gern...~

Natürlich konnte Nami nicht berichten, was sie gerade Seltsames gesehen hatte. ~War das nur ein Traum? Aber wieso fühlte es sich so realistisch an? Und vorallem...so erschreckend vertraut?~ Thea schob Nami ihre beiden Koffer zu. "Geht das so?" Nami stützte sich auf beide Griffe. Es ging ihr langsam aber sicher wieder richtig gut. Nur der Schwindel war noch nicht ganz abgeklungen. Doch sie lächelte. "Ja, danke Thea..." sie ließ den Blick schweifen. "Danke, auch an alle Anderen!"

Thea winkte dem alten Mann noch einmal freundlich zu "Ja, danke. Vielen Dank!" Nami wollte nur noch weg. Denn die Meisten die dort standen und starrten, waren eh nur Schaulustige die niemals einen Finger gerührt hätten um ihr zu helfen. ~Dämliche Gaffer~

"Wir nehmen am Besten ein Taxi. Keine Sorge, das geht auf mich. Wir fahren dich am Besten zu einem Arzt." Sie kannte Thea kaum ein paar Minuten und schon fühlte sie sich ein bisschen zu sehr bemuttert, auch wenn Nami wusste, dass Thea es nur gut mit ihr meinte..

"Achwas...es geht schon wieder."

"Bist du dir sicher? Ich fühl mich nicht gut dabei, dich jetzt einfach wieder alleine ziehen zu lassen. Was ist wenn es sich wiederholt? Hast...hast du sowas öfter?"

Nun blieb Nami stehen. Sie drehte sich zu Thea um, die gespannt mit ihren Augen blinzelte.

"Nein, das war ehrlich gesagt das Erste Mal, dass mir so etwas Peinliches passiert. Lass...uns am Besten einfach nicht mehr darüber reden, okay? Ich muss jetzt zum Uni-Campus. So viel ich weiß, müsste der ganz in der Nähe des Bahnhofes sein?"

Nami versuchte das Thema zu wechseln und blickte sich prüfend um, um den richtigen Ausgang zu finden.

"Fahr doch einfach mit mir mit. Der ähh...Bruder von meinem Freund kommt mich gleich hier abholen. Wir könnten dich am Uni-Gelände absetzen, denn bis dahin läufst du mindestens noch 15 Minuten zu Fuß. Jetzt um die Nachmittagszeit, kannst du die Busse vergessen. Die sind viel zu überfüllt...."

Thea hielt inne als Nami mit verlegenem Lächeln abwinkte. "Du bist wirklich unglaublich nett, Thea. Wirklich. Wenn alle Leute aus Domino so sind, werde ich diese Stadt wohl sehr mögen. Aber...ich komm ab hier wirklich allein zu recht. Ich möchte dir und deinen Freunden nicht noch mehr Umstände machen. Aber warte kurz..."

Nami zog einen kleinen Block und einen Stift aus ihrer kleinen Handtasche und kritzelte in schnellem Schwung etwas darauf. Sie riss einen Zettel ab und reichte ihn ihrer neuen Bekanntschaft. "Hier. Melde dich bei Gelegenheit ruhig mal bei mir. Du könntest mir Domino gerne mal zeigen."

Thea strahlte und nickte. "Klar! Gerne!"

"Dann sehen wir uns, Thea Gardner. Machs gut!" Nami packte ihre beiden Koffer, grinste noch einmal kurz und entfernte sich in schnellem Schritt Richtung Ausgang. "Wir sehen uns!" Thea hob lachend ihre Hand um einen kurzen Wink Richtung Nami zu senden. Jemand tippte ihr auf die Schulter. "Hey, Thea" ~Mh?~ Sie drehte sich um, als sie eine vertraute Stimme vernahm. Ein hübscher junger Mann in Tanktop und Jeans stand ihr gegenüber. Seine Frisur war überwältigend gestylt. Er lächelte leicht. "Startklar?" Sein Blick wich jedoch direkt wieder an ihr vorbei.

"Hey, Yami. Danke fürs Abholen. Beim nächsten Mal, kann Yugi auch gerne Mal seinen Allerwertesten bewegen...ich bin schließlich seine Freundin..." sie schien etwas enttäuscht über den Anblick auch wenn sie Diesen allem Anschein nach, erwartet hatte. Sie schmollte ein wenig. Der junge Mann namens Yami zuckte nur kurz mit den Schultern und lächelte erneut während sein Blick zurück zu Thea glitt.

"Du weißt doch, dass er heute einen wichtigen Termin hat, den er nicht verschieben konnte, Thea. Du wusstest das doch...jetzt spiel hier nicht die Beleidigte..."

Sie hob den Finger, wie eine Hausfrau die ihren Kindern predigte.

"Ja, ja dabei wusste er ganz genau, dass ich heute von meinen Großeltern zurück komme. Wir hatten uns jetzt eine ganze Woche nicht gesehen. Ehem...H-hörst du mir überhaupt zu?"

Yamis magentafarbene Augen verfolgten noch einen kurzen Augenblick Namis weißes wehendes Haar ehe sie hinter der nächsten Ecke verschwand.

"Klar. Sag mal...wer war das eigentlich?" Sein Blick war immer noch in die Richtung gerichtet, in die Nami verschwunden war.

Verbannte Erinnerung

"Mhh?" Thea warf einen Blick zurück über ihre Schulter. Nami war schon lange nicht mehr zu sehen aber natürlich wusste sie ganz genau, wen Yami meinte. Sie zog genüsslich ein Lächeln und grinste ihn hämisch von der Seite an. "Achso...du meinst Nami. Gefällt sie dir etwa?" Sie versetzte ihm einen kleinen Stoß zwischen die Rippen und es schien als hätte Yami gar nicht richtig bemerkt wie offen seine Körpersprache wohl war denn er hob abwehrend die Hände...zunächst.

"Na, also...ich hab doch nur gefragt wer das war. Wieso interpretierst du da soviel rein?" Er lächelte verlegen. Er war ertappt, denn man sah es ihm förmlich an, dass Thea wohl Recht hatte. "Tu doch nicht so. Du fragst sonst nie nach meinen Freundinnen. Das war das Erste mal, dass dich eine davon interessiert."

Nun schloss er kurz die Augen und lächelte weiter. "Ich bin echt schlecht in sowas. Ich glaube ich habe das letzte Mal als Pharao im alten Ägypten ein Mädchen angesprochen..." es war als würde er versuchen sich an eben solch ein Ereignis zu erinnern.

Theas triumphales Gekicher war recht leise, aber für Yami schien es Ohrenberäubend. "Wieso hast du dich ihr dann nicht vorgestellt? So wie es aussieht, standest du ja schon länger irgendwo in der Ecke denn ich glaube nicht, dass dich nur ihr netter Rücken verzückt hat."

"Gib mir deine Tasche, Thea. Ich trag sie für dich zum Auto."

Er nahm ihr die Tasche aus der Hand und schulterte sie.

"Hey! Weich meiner Frage gefälligst nicht aus!"

Yami verdrehte die Augen und machte eine Handbewegung die sagen wollte ~Auf gehts zum Auto. Beweg dich~ er drehte sich um und ging voraus. "Hey, jetzt warte mal! Die Frage war ernst gemeint. Du hättest sie ansprechen sollen. Wieso hast du die Chance verfliegen lassen?"

Yamis Blick war geradeaus gerichtet. Seine Schritte waren langsam aber beständig.

"Ich hab eben nicht geschaltet. Was solls. Sie kennt mich doch sowieso nicht. Ich wüsste gar nicht was ich hätte sagen sollen. Hey ich bin Yami, wer bist du?"

Theas Blick sprach Bände. "Echt mal. Wie kann man nur so gut aussehen und gleichzeitig so unfähig sein, eine Frau anzusprechen? Du bist dir deiner Wirkung wohl immer noch nicht bewusst, was?" Yami hielt sofort inne als Thea sich ihn in den Weg stellte. Ihr Blick war für dieses Thema seiner Meinung nach, etwas zu ernst aufgesetzt. "Thea, darf ich bitte weiter gehen? Was in Ra's Namen ist dein Prob..."

"Denkst du, du hast damals das Duell gegen Yugi nur gewonnen um weiter unbehelligt auf Erden zu wandeln? Ich meine, für was hast du danach einen eigenen Körper erhalten? Du musst die Chance doch nutzen, glücklich zu werden." Sie starrten sich Beide an. Yami schien ziemlich Baff über Theas Aussagen, denn sein Blick wankte zwischen Überraschung und Verwirrung. Sie wartete auf eine Antwort von ihm. Doch das stille Starren ging weiter, was ihr sichtlich missfiel.

"Also...anscheinend hättest du doch durch dieses Tor ins Jenseits gehen müssen. Was für eine Verschwendung..."

Sie reckte das Kinn in die Höhe, drehte sich um und lief in strammem Schritt voraus. "Hey, Thea jetzt warte doch mal. Ich verstehe gar nicht, weswegen du dich da jetzt so hineinsteigerst..." er hastete hinterher. Sie waren am Auto angekommen. Einem weinroten Sportwagen im schnittigen Design. Thea rüttelte an der Autotür "Würdest du wohl bitte?"

Yami betätigte den Schlüssel um die Zentralverriegelung zu öffnen. "Vielen Dank!" Sie schwang sich ins Innere und knallte die Tür mit einem kräftigen Ruck von Innen wieder zu. Yami atmete einmal angestrengt aus, ehe er sich ebenfalls ins Auto auf die Fahrerseite begab.

Er steckte den Schlüssel ins Zündschloss und legte beide Hände auf das Lenkrad. "Möchtest du mir bitte erklären, wieso dich dieses Thema gerade so rasend macht? So kenne ich dich gar nicht. Wieso ist es dir so wichtig, dass ich eine Freundin finde?" Seine Stimme war ruhig während sein Blick in seine Augenwinkel Richtung Thea wanderte. "Vorallem...verstehe ich nicht weshalb es dir persönlich so am Herzen zu liegen scheint."

Thea starrte nur gedankenversunken aus dem Fenster. Sie sagte nichts auf Yamis Frage, der kurz darauf seufzend den Gurt anlegte, die Handbremse löste und rückwärts aus der Parklücke rausfuhr. Obwohl es früh am Mittag war, war der Verkehr in Domino alles andere als fließend. Teilweise standen sie ewig an den Ampeln, ehe sich die Kolonne aus Autos weiter bewegte.

"Weißt du...du bist Yugi so wichtig wie ein echter Bruder. Er hat immer nur das Beste für dich gewollt."

~Nach Minuten des Schweigens sagt sie endlich mal wieder was?~ "Das ist mir klar, Thea und das weißt du. Bei mir ist es nicht anders, wenn es um Yugi geht und das solltest du ebenfalls wissen..."

"Ja aber...das Beste bedeutet für ihn auch, dass du dich endlich auf dein neues Leben in unserer Zeit einlässt. Du musst nicht immer in der Vergangenheit leben, Atem. Du bist kein Pharao mehr, vergiss das nicht..."

Yamis Blick weitete sich einen kurzen Moment, ohne dass dieser von der Straße abwich. "Diesen Namen hab ich schon so lange nicht mehr gehört. Ich vergesse manchmal wirklich wer ich bin. Manchmal ist diese neue Zeit immer noch ein wenig verwirrend, seit ich meine volle Erinnerung an mein Vergangenes Leben als Pharao vollständig zurück hab..."

Eine kurze Stille trat ein. Man hörte lautes Hupen und Reifengequietsche. Der Verkehr war ein Graus...

"Hast du denn nie Jemanden geliebt? Gab es...nicht einmal in deiner Vergangenheit ein Mädchen zu dem du dich hingezogen fühltest?" Yami schien die Frage etwas unangenehm, doch fing er tatsächlich an darüber nachzudenken. "Jetzt wo du so fragst...fällt mir tatsächlich Niemand ein..."

Die Antwort schien Thea zu überraschen. "Und was ist mit dieser Mana? Die, die dem Schwarzen Magiermädchen so ähnlich sah?" Sie schrie kurz auf, als Yami beinahe über einen Bordstein fuhr. "Was zum...pass doch auf!" Sie hielt sich die Brust und atmete aufgeregt. "Thea! Mana war wie eine Schwester für mich! Ich hatte niemals romantische Gefühle für sie!"

Die Frage schien ihm nicht zugefallen. "Wieso regt dich das dann so auf?" Sie zuckte überrascht zusammen als er ihr einen ernsten Blick zu warf. "Weil Yugi mir einst genau die selbe Frage gestellt hatte und ich nicht drauf komme, weswegen das so eine Sache für Euch ist. Ich bin mit Mana aufgewachsen, hab mit ihr als Kind zusammen gespielt und mit ihr eine Menge Zeit verbracht aber geliebt habe ich sie wie eine Schwester. Nicht mehr und nicht weniger. Merk dir das bitte..."

"Das ist traurig..."

"Was...wieso..." er stockte als er Theas Augen sah, die leicht mit Tränen gefüllt waren. "W-wieso weinst du denn jetzt?"

Er trat auf die Bremse als erneut eine Ampel auf Rot umsprang.

"Es ist traurig, dass du niemals lieben konntest. Ich hätte es dir gegönnt..."

"Thea, ich war erst 16 Jahre alt..."

"Als du gestorben bist um die Welt vor dem Untergang zu bewahren, ich weiß. Doch bist du jetzt theoretisch 19 Jahre, wieder am leben und hast immer noch Niemanden und das obwohl du seit Jahren zu den beliebtesten Junggesellen gehörst. Die stehen doch Alle Schlange bei dir, seit Jeder weiß, dass Du der König der Spiele bist und nicht Yugi..."

Lautes Gehupe und es war, als hätten sie eine dumpfe Stimme vernommen, die sich lautstark hinter ihnen beschwerte. Yami hatte übersehen, dass die Ampel bereits wieder auf Grün geschaltet war. "Ach, verdammt. Das ganze Gerede lenkt mich einfach nur ab..." er legte den Gang ein und gab Gas während die Reifen nur so vor sich hin quietschten.

Das wütende Gehupe nahm trotzdem kein Ende als der genervte Autofahrer ihn während der fortgesetzten Fahrt überholte und ihm den Mittelfinger zeigte. Yamis Blick verfinsterte sich "Also...für sowas hätte ich definitiv kein neues Leben in eurer Zeit beginnen müssen..."

Er vermied es, den Verkehrrowdy zu überholen. Er war stärker als dieses innere Verlangen der Rache. Außerdem wusste er genau, dass er mehr PS unter der Haube hatte und seinen Führerschein wollte er sicher auch behalten, so viel stand fest.

"Würdest du mich mit zu Euch Nachhause nehmen?"

Yamis Blick war wieder entspannt als Dieser erneut Richtung Beifahrer driftete. "Mh, klar aber ich dachte ich soll dich Nachhause fahren?"

Theas Wangen röteten sich ein wenig "Naja, Yugi und Ich haben uns jetzt einige Wochen nicht gesehen und daher würde ich lieber auf ihn warten und ihn bei sich Zuhause überraschen. Er hat doch immer so viel zu tun, seitdem er nebenher für die Kaiba Corporation arbeitet."

"Klar. Versteh ich..." Yami nickte. Er beneidete die Beiden um einander und jetzt wurde ihm ein bisschen mehr klar, weswegen Yugi und Thea es sich so sehr wünschten, dass er selber auch so etwas erfahren durfte. Die Erwartung, die geliebte Person bald wieder zu sehen...

Er bog in eine kleine Straße ein und parkte neben einem Grünstreifen, direkt vor einem kleinen Haus mit der Aufschrift GAMES. "Hey, Jemand Zuhause?"

Yami legte den Schlüssel auf eine kleine Kommode während er scheinbar auf eine Antwort wartete. "Seltsam, ich dachte Großvater wäre Zuhause..."

"Vielleicht ist er unten im Laden?"

"Unwahrscheinlich, wir haben heute Ruhetag." Er schritt in die Küche und erblickte einen kleinen Zettel der mit einem Magneten an den Kühlschrank geheftet war. [Bin kurz auf dem Wochenmarkt, Lebensmittel einkaufen. Bin bald zurück. Solomon]

"Alles klar..." Yami streckte sich und lies sich im Wohnzimmer direkt in den nächstgelegenen Sessel sinken. "Setz dich Thea. Yugi müsste bald kommen. Er meinte, er wäre gegen 14Uhr Zuhause." Er gähnte.

Thea nickte und tat wie ihr geheißen. Doch vorher legte sie noch ihre schwere Reisetasche ab, die sie aus dem Auto mit ins Haus genommen hatte. Sie rieb sich ihre Schulter. "Vielleicht hätte ich doch kurz Nachhause sollen...was anderes anziehen und vielleicht duschen..." sie lehnte sich ebenfalls in den Sessel zurück. "Naja, du wolltest ja, dass ich direkt mit zu uns nehme." Er verschränkte beide Arme hinter seinen Kopf. "Ja ja...war nur so ein Gedanke..."

"Darf ich dich mal was fragen, Thea?"

Sein Blick war gegen die Zimmerdecke gerichtet. Thea blinzelte überrascht mit ihren blauen Augen. "J-ja klar..." sie schien nicht vorbereitet auf solch eine Frage und sie wartete gespannt.

"Glaubst du an soetwas wie das Schicksal?"

"Ich verstehe die Frage nicht ganz aber...wenn ich nach all dem was wir die letzten Jahre zusammen erlebt hatten, nicht dran glauben würde, wäre ich nicht dabei gewesen...wieso fragst du?"

Yami's Blick wich keine Sekunde von der Zimmerdecke ab.

"Mir...ist heute auf der Fahrt zum Bahnhof etwas sehr seltsames passiert..." er hielt inne, holte seine zuvor verschränkten Arme nach vorne und legte diese auf seine Beine nieder während er nun gedankenverloren den Couchtisch beäugte. "Was genau meinst du?"

"Ich...war gerade auf dem Weg um dich abzuholen...als ich plötzlich einen Blackout bekam. Wie aus dem Nichts. Ich konnte mein Auto noch gerade so an den Fahrbahnrand lenken, sonst hätte ich sicherlich einen Crash verursacht..."

Thea schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund. "Ohje...das hört sich ja schrecklich an. G-geht es dir wieder gut?"

"Ja. Es ist nichts nur...hatte ich während dieses Blackouts einen seltsamen Traum..."

~Einen Traum?~

"Ich fühlte plötzlich so viel Hass wie noch nie in meinem Leben zuvor...alles was ich sah war, dass ich im alten Ägypten war. Jedoch war ich nicht im Palast sondern an einem mir unbekannten Ort. Ich war umzingelt von vermummten Gestalten, die sich einen Kampf mit mir lieferten...doch plötzlich..."

Sein Gesicht wurde ernster. "Plötzlich rief Jemand meinen Namen...meinen wahren Namen und dass ich hinter mir, Acht geben solle. Als ich mich umdrehte, sah ich jedoch nichts als Blut...so viel Blut, dass es mir die Hände und meine Wangen hinab lief. Doch, war es nicht mein eigenes Blut...und dann kam dieser Hass..."

Thea hatte bereits beide Beine bis hoch zu ihrem Busen angezogen und nun saß sie auf dem kleinen Sessel, als würde sie gebannt einen Horrorfilm im Fernsehen schauen. "Und...dann? Was ist dann passiert? Wessen Blut war das?"

Yamis Blick hob sich. "Ich...habe keine Ahnung. Dann war plötzlich alles vorbei und ich kam wieder zu mir. Ich hatte noch nie zuvor, solch ein seltsames Erlebnis. Ich kann mich an keine dieser Szenen bewusst erinnern. Ich dachte, ich wüsste bereits Alles aus meinem früheren Leben. Das Seltsamste war jedoch, dass die Stimme die nach mir rief, der Stimme deiner Freundin sehr ähnlich war. Als sie dir vorhin im Bahnhof zu rief, dass ihr Euch bald wiederseht war ich wie gelähmt und ich erinnerte mich an die Stimme die mich warnte. Sie schienen wie ein und die Selbe zu sein. Im Traum selber konnte ich die Person nicht erblicken. Doch die Art wie sie sich diese Nami bewegte und wie sie aussah, es war als hätte ich sie schon einmal gesehen nur kann ich mich einfach nicht erinnern. Dieser Traum sagt mir zwar, dass dieses Mädchen Teil meiner Geschichte ist doch kann dies unmöglich sein denn..."

Er senkte erneut den Blick. "...denn dann müsste ich mich doch an sie erinnern können. Geschweige denn, ist dies Tausende von Jahren her, was für einen Zusammenhang gibt es denn dann zu ihr? Ich bin überfragt...."

Er raufte sich die Haare. Er nahm diesen seltsamen Traum wohl sehr ernst. Er bemerkte wie Theas gespannte Haltung sich löste. Sie schluckte und klang etwas heiser denn es beunruhigte sie eine Sache zutiefst.

"Nami ist in der Bahn in Ohnmacht gefallen. Ich weiß nicht genau, was passiert ist aber während sie bewusstlos war, sagte sie so etwas wie...Pass auf, hinter dir!"

Thea rieb sich über ihre Arme. Man erkannte die Gänsehaut die sich dort nun langsam ausbreitete. "Ich war...die Einzige die das hörte, denn sie sagte es recht leise und eher unverständlich. Sie murmelte vielmehr vor sich hin. Ich hatte mir nichts weiter dabei gedacht. Dachte es seien Halluzinationen oder sowas. Doch jetzt wo du mir diese Sache erzählst. Bin ich mir darüber nicht mehr so sicher...."

Sie hörten wie das Türschloss zur Wohnung klackerte, jemand eintrat und seinen Schlüssel ebenfalls auf die Kommode legte.

"Heeey, was eine Überraschung!"

"YUGI!" Thea lachte laut, sprang vom Sessel auf und warf sich ihrem Yugi in die Arme. "Ich dachte, ich hol dich nachher Zuhause ab und dann sitzt du doch tatsächlich bei mir Zuhause und quatscht mit Yami." Yugi lächelte als Thea sich an ihn schmiegte. Er gab ihr einen Kuss. "Ich hab dich vermisst. Ich hoffe du hattest Spaß bei deinen Cousinen und dem Rest deiner Familie? Hey, Pharao. Danke fürs Freundin abholen."

Yami reckte den Daumen nach oben. "Kein Ding! Dafür sind Freunde doch da."

Er beobachtete Yugi und seine Freundin und lächelte auch wenn es in seinem Magen ein wenig brodelte, von dem was er gerade erlebt und erfahren hatte. ~Was in aller Welt hat das nur zu bedeuten...~

Das Schicksal nimmt seinen Lauf

"Ohje, ohje....wo muss ich denn jetzt lang?"

Nami war überfordert als sie endlich den großen Campus erreicht hatte. Eine Menge Studenten kreuzten ihren Weg und musterten sie eingängig. Vorallem die männlichen schienen sehr interessiert an der Neuen, die sie jedoch keines Blickes würdigte, da Nami zu beschäftigt damit war einen der großen Wegweiser zu entziffern. Sie war erschöpft und ziemlich genervt als sie bemerkte, dass ihr die Schilder nicht wirklich weiterhalfen.

~Verdammt!~ hektisch durchforstete sie ihre kleine Handtasche die ihr an der Schulter baumelte. ~Wo ist es denn nur...~ sie kramte weiter. Ihr war unwohl, da sie die Blicke der Menschen um sie herum regelrecht zu durchbohren schienen. Sie kam sich dämlich vor, wie sie dort stand mit zwei riesigen Rollkoffern und total durchgeschwitzt von der langen Reise.

~Da ist es!~ sie zog ihr Smartphone heraus und tippte sofort wie wild drauf herum. ~Aha! Das war der Name der Unterkunft, yes!~

Doch ehe sie mehr herausfinden konnte, schaltete sich das kleine Gerät auch schon ab. Man sah nur noch ein rot blinkendes Akku Symbol aufleuchten. "Waaas? Neeein. Na, toll. Ich hätte meine Powerbank von Zuhause mitnehmen sollen. Jetzt kann ich mich direkt durchfragen wo diese dämliche Unterkunft ist..."

"Hey, brauchst du vielleicht Hilfe? Du siehst etwas verloren aus."

Nami zuckte zusammen als sie direkt hinter sich eine fremde Stimme vernahm. "Ehem...ist das so offensichtlich?" Sie drehte sich etwas peinlich berührt auf dem Absatz um und blickte einem hübschen weißhaarigen jungen Mann ins Gesicht, der sie freundlich anlächelte. Er hatte einen Laptop unter einem seiner Arme geklemmt.

Nami räusperte sich als sie merkte wie trocken ihr Mund wurde. "Ich...frage mich nur wo die Bowerton Unterkunft ist. Könntest du mir da vielleicht helfen? Irgendwie werde ich aus den Schildern die hier rumstehen nicht wirklich schlau und mein Handyakku hat gerade auch noch den Geist aufgegeben." Sie kam sich doof vor. Da zieht man schon an einen neuen Ort und ist mehr als unvorbereitet, dachte sie sich als sie den braunen Augen des Fremden dabei zusah, wie sie neugierig auf ihr Gepäck stierten.

"Klar, kann ich dir helfen. Kein Ding. Sag mal...bist du neu hier? Ich hab dich noch nie hier gesehen. Dein Gepäck sieht ja ganz schön schwer aus..."

Nami erschrak als sie ihr eigenes Kichern vernahm, welches sich so gar nicht nach ihr anhörte ~Aus, Stop! Mein Lachen ist ja mal sowas von peinlich...~

Der Fremde blinzelte verdutzt als Nami sich selber die Hände vor den Mund schlug und ein paar Schweißperlen sich auf ihrer Stirn zeigten. "Ich...bin sozusagen gerade erst hier angekommen. Ganz frisch..." ~Was red ich denn da?~

"Und dann auch noch in der Bowerton untergebracht? Man, man da gehen nur die gut betuchten Leute rein. Das kann sich sonst kein normaler Mensch leisten, Respekt!"

Er zwinkerte ihr zu, was sie sichtlich zusammen zucken ließ.

"Ich bin übrigens Bakura. Ryo Bakura."

Er streckte ihr seine Hand entgegen. Sie zögerte kurz, nahm diese jedoch dann freudig lächelnd in Empfang. "Freut mich. Mein Name ist Nami Tashiba. Ach naja, soo reich bin ich nicht wirklich. Ich hab einfach spendable Eltern..."

Sie versuchte mit Absicht bescheiden zu sein, sie wollte sicher nicht dass irgendwer dachte sie wäre ein reiches, verwöhntes Gör.

"Tashiba? So wie der Typ mit den Kreiseln?"

Da war es. Die Situation, die einem ihrer Albträume glich. Eine Situation, die sie so sicher nicht erwartet hatte. Jemand aus dieser Stadt am Ende der Welt, kannte tatsächlich ihren Vater. ~Den Typ...mit den Kreiseln...~

"Ich also...ehhm...ja genauso wie der..." sie hoffte, dass er nicht fragte ob und wie sie in Verbindung mit der Firma ihres Vaters stand. Stille...sie schluckte und wartete ehe Bakura erneut ein Grinsen zog. "Cool! Dann heißt du ja wie ein Promi. Sehr nice..."

Nami vermied, ein lautes "Puuuhh!" auszustoßen und seufzte eher in sich hinein. ~Er glaubt, dass ich nur den selben Nachnamen habe...~

"Wenn du möchtest, bring ich dich gerne zur Bowerton. Die ist nämlich noch ein Stück weiter weg, ziemlich am anderen Ende des Campus. Da läufst du mindestens noch 10 Minuten..."

So froh war sie, diese Universität endlich erreicht zu haben und jetzt musste sie noch mehr laufen?

"Keine Sorge, ich nehm die Beiden für dich...." anscheinend war Namis Gesichtsausdruck viel sagend als Bakura beide Koffer schnappte und hinter sich herzog. "A-achwas...das brauchst du nicht..."

"Boah was hast du da drin? Backsteine? Alleine das Ziehen ist ja schon krass schwer...!"

Ihr Mund stand peinlich berührt offen, als sie ihm mit zitternder Oberlippe dabei zusah wie er breit grinsend mit ihren beiden Koffern vorrausging. ~Er macht sich wohl über mich lustig...~

"Kommst du?" Sie vergaß tatsächlich einen Moment lang ihre beiden Füße in Bewegung zu setzen und stolperte beinahe bei dem Versuch noch aufzuholen.

"Danke...aber das wäre nicht nötig gewesen."

Nun lief sie neben Bakura her, der erneut lächelte und den Kopf schüttelte. "Das ist doch Ehrensache, das mach ich gern. Sag mal, das neue Semester fängt doch für die Neulinge erst in ein paar Monaten an oder bist du so etwas wie ein Quereinsteiger?"

"Naja...ich zieh eben jetzt schon in meine Unterkunft. Ein bisschen früh aber dann hab ich genug Zeit um mich einzuleben und etwas vorzuarbeiten."

Es war seltsam als Nami plötzlich die bösen Blicke der Mädchen um sich herum wahrnahm. Einige tuschelten sogar miteinander und beäugten sie abschätzig. ~Ui...dieser Bakura, muss ja ne echte Nummer hier sein. Wie schön...dann hab ich mir ja direkt schon ein paar Feinde gemacht. Ich hab ja so ein Glück...~

Sie verdrehte die Augen und seufzte angestrengt...

"Was ist los?" ...und zuckte erneut peinlich zusammen als sie Bakuras Frage vernahm. "N-nichts. Ich...bin nur etwas müde..."

~Wenn Blicke töten könnten...~ dachte sie sich als sie erneut den Blick schweifen ließ und ihre Mitstudentinnen beobachtete, deren Augen an ihr zu kleben schienen. "Sag mal Bakura...ich hatte bereits von ehem...diesem Kreiseltyp gehört aber ich weiß nicht wirklich wer das ist. Könntest du mich aufklären?"

Sie spielte die Dumme. Schließlich wollte sie wissen, welchen Ruf ihre Familie hier genoss und ja, sie stellte sich auf das Schlimmste ein."

"Mhh, du bist nicht aus Domino, oder? Das lief hier letztens überall auf den regionalen Sendern, dass dieser Hiro Tashiba ein Konkurenzunternehmen besitzt, dass nun auch hier in Domino City seine Kreisel einführen und vermarkten will. Diese wie heißen sie noch gleich?"

Bakura schien zu überlegen und es dauerte nicht lange, bis er die Antwort auf seine eigene Frage fand...

"Ahja, Beyblades heißen die Dinger glaube ich. Jedenfalls gab es einen ziemlichen Streit zwischen der Kaiba Corporation und dieser Tashibey Industries wegen irgendwelcher Arenen. War ein ziemliches Ding. Aber...ich muss sagen, dass mir dieser Tashiba echt gefällt. Ein sehr charismatischer Mann, mit vielen Visionen zu einem moderneren Domino. Du hättest den mal sehen sollen, der hat sich von Seto Kaiba keine Sekunde lang einschüchtern lassen. Das war stark!"

Ein leichtes Lächeln. Wenn auch sehr unauffällig, huschte über Namis Lippen, als sie Bakuras Aussagen vernahm. Sie versuchte immer noch, die Unwissende zu spielen. "Also...ist dieser Tashiba beliebt...hier in Domino?"

"Er ist ein Held! Einer der Ersten der Seto Kaiba offen die Meinung geigt und keine Angst vor ihm hat. Das allein schon, hat meinen Respekt verdient." Es füllte Nami immer mehr mit Stolz. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Vater hier so beliebt und akzeptiert war. Aus Angst, dass sie Unerfreuliches sehen würde, hatte sie Zuhause nie die Nachrichten geschaut wenn ihr Vater darin vorkam. Sie war nie wirklich auf dem Laufenden. Umso mehr freute sie jetzt diese Aussagen...

"So, da wären wir...Bowerton. Ab hier musst du alleine weiter. Ab hier dürfen nur Bewohner der Unterkunft auf das Gelände."

Nami stand vor einem großen Eisentor, hinter dem sich einige kleine Gebäude befanden. Schöne Gebäude, schon beinahe etwas schlossähnlich sahen sie aus während hier und da noch kleine Parkanlagen zu sehen waren. Bakura drückte eines der Tore auf und schob Nami ihre beiden Koffer zu. "Also dann, Nami. Vielleicht sieht man sich ja mal auf dem Campus oder in der Stadt...ansonsten..."

Er zog einen kleinen Zettel aus seinem Jacket, dass er ihr in die Hand drückte. "...kannst du mir auch gerne Mal auf whatsapp oder so schreiben. Würd mich freuen..." er zwinkerte ihr zu, was sie sichtlich nervös machte. "Ehm, ja klar! Gerne...sicher!"

~Was ein Frauenheld. Ohmann...~

"Also machs gut!" Bakura entfernte sich in schnellem Schritt und winkte ihr nocheinmal zu, ehe er um die nächste Ecke verschwand.

Erneut schnappte sich Nami nun also ihre beiden Koffer und erneut musste sie Beide wieder hinter sich herziehen. Auch wenn es nur noch ein paar Meter waren, sie kamen ihr wie eine Ewigkeit vor. Sie ging den geteerten Weg entlang. Vorbei an akkurat geschnittenen Büschen und kleinen Blumenbeeten. Sie suchte die verschiedenen kleinen Häuser nach der Nummer 5 ab. Diese Nummer konnte sie einige Minuten zuvor noch auf ihrem Handy lesen, ehe sich Dieses für den Rest des Tages verabschiedete.

~Da ist es!~ ihre Schritte wurden schneller. Sie wollte endlich ankommen. Alles auspacken, sich ausruhen und vorallem eine ausgiebige Dusche genießen.

Einige Stufen musste sie ihre beiden Koffer noch hinaufzerren ehe sie vor der richtigen Tür stand. Sie war erleichtert...

Nami schnaufte erst einmal. Sie hatte sich den Weg bis zum Campus, zu Anfang sicher nicht so schwierig vorgestellt, doch nun stand sie dort, angelehnt an einer kalten Steinmauer und rang nach Luft. Ihr Rücken tat weh, ebenso wie ihre Füße. Zwei schwere Koffer 15 Minuten lang durch gefühlt halb Domino zu ziehen, war angesichts der Anstrengung wohl doch keine so gute Idee wie zuvor angenommen. Auch wenn Bakura ihr zuletzt ein wenig Arbeit abgenommen hatte...

~Ich hätte Theas Angebot annehmen sollen...~

Es half nichts. Sie kramte in ihrer kleinen Handtasche, nach dem Schlüssel zu ihrem Zimmer und schloss die dunkle Eichentür auf. Ein hübscher kleiner Raum kam zum Vorschein. Gerade groß genug um es dort einige Zeit gut auszuhalten, dachte sie sich noch als sie hineinschritt und ihre Koffer hinter sich herzog.

Als Erstes stöpselte sie ihr Handy an die nächste Steckdose und schaltete es an.

Das große Bett schien bequem und das bestätigte sich, als sie sich anschließend rücklings darauf fallen ließ. ~Wie herrlich weich...endlich...~Sie schloss die Augen und atmete einmal tief ein während ihre Lippen sich zu einem zufriedenen Lächeln formten.

~Jetzt wird alles anders. Ich freu mich schon. Ich bin endlich angekommen...~

Stille...

Nami atmete ruhig und gleichmäßig. Vor lauter Anstrengung und Erschöpfung war sie eingenickt. Es dauerte nicht lange, bis sie sich unruhig hin und her wälzte. Ihre Munwinkel verzogen sich schmerzerfüllt ehe sie auch schon wieder mit weit aufgerissenen Augen aus dem Schlummer nach oben schreckte.

"AAHH!" ~Was zur Hölle...~

Sie setzte sich an den Rand des Bettes und betrachtete ungläubig ihre eigenen Hände.

~Wieder dieser Traum...wieder...dieses Blut...ÜBERALL...und dann dieser Schrei...was hat das nur zu bedeuten?"

Sie fuhr sich angestrengt durch ihr hübsches Gesicht und durch die langen welligen Haare, die silbern im Sonnenlicht schimmerten, welches durch die transparenten Vorhänge nach innen schien. ~Mh?~

Plötzlich entdeckte sie aus den Augenwinkeln ein kleines Päckchen das auf ihrem Nachttisch lag. Fein säuberlich verpackt und mit einer roten Schnur zusammen gebunden, lag es dort direkt neben dem modernen Radiowecker im Drachendesign. Das Päckchen war dick und fühlte sich recht fest an als Nami es in ihre Hände nahm und langsam damit begann die Schnur zu lösen. Plötzlich fiel Etwas aus dem halb geöffneten Päckchen direkt zu ihren Füßen. ~Was zum...~

Sie staunte nicht schlecht als sie eine Karte aufhob und diese genau betrachtete. "A-aber das ist ja Pegsus!" Sie war erstaunt als sie das Antlitz ihres Bit Beasts erkannte, das nun so wie es aussah auf eine Duel Monsters Karte gedruckt war. Ein majestätisch weißer Pegasus mit wallender Mähne. Sie überflog den Namen der Karte und staunte nun noch mehr. ~Pegasus, Herr der Träume~ sie begutachtete die Karte von allen Seiten ehe sie diese auf dem Nachttisch ablegte und das Päckchen weiter auspackte. Nun etwas schneller, denn sie wollte unbedingt wissen welche Überraschungen dieses Bündel noch in petto hatte. Ein großes aufgedrucktes Siegel mit den Worten "Industrial Illusions" erregte ihre Aufmerksamkeit. ~Ein Brief?~

Sie faltete den Brief den sie im Innern fand sofort auf. Ihre Augen schienen sehr interessiert, als Diese über die gedruckten Worte huschten.
 

Liebe Nami,
 

Es freut mich sehr, dass du endlich den Weg nach Domino gefunden hast. Der Stadt, in der ein Großteil meiner Geschäfte ihren Platz hat. Du kannst dich sicher nicht mehr an mich erinnern, du warst damals noch so klein.

Dein Vater hatte dir sicher von mir und meiner Firma erzählt, ebenso, dass ich gewillt bin dir auf deinem weiteren Weg in dieser Stadt, unter die Arme zu greifen. Wann immer du Antworten oder Anregungen brauchst, stehe ich dir gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Selbst wenn ich die meiste Zeit auf meiner Insel bin, werde ich doch häufiger in Domino anzutreffen sein als man glaubt.

Jedenfalls wünsche Ich dir eine lehrreiche und freudige Zeit in der Stadt der Duelle und gebe dir noch ein eigenes Deck mit auf den Weg. Es wurde von mir persönlich für dich zusammengestellt und entworfen. Die meisten dieser Karten sind Einzelstücke und daher recht selten, achte deshalb bitte gut auf sie. Ich habe ebenso veranlasst, dass die Kaiba Corporation dir eine Duel Disk zukommen lässt. Auf meine Kosten versteht sich.
 

Mit freundlichen Grüßen

Maximillion Pegasus
 

Nami ließ den Brief hinab auf ihren Schoß sinken ehe ihr Blick zurück auf das Päckchen glitt aus dem einige säuberlich gestapelte Karten blitzten. ~Duel Monsters? Aber...ich habe doch keine Ahnung davon...~

Sie legte den Brief neben sich ab und befreite das Kartendeck aus dem Rest Papier das es umgab und fächerte es in ihren Händen auf. Die Motive waren schön und farbenfroh. Sie entdeckte Karten mit Motiven wie Feen oder Spiegel aber auch seltsame Karten wie die eines zweifarbenen Engels.

Sie schreckte zusammen als ihr ein summendes Geräusch an die Ohren drang. Ihr Handy vibrierte. Eine unbekannte Nummer rief sie an. ~Wer könnte das sein?~

Sie nahm das Handy in ihre Hand und beantwortete den Anruf.

"H-hallo? Nami Tashiba hier?"

"Hey, Nami. Thea hier. Meine Freunde und Ich gehen in ein beliebtes Cafè der Stadt und wollten fragen, ob du nicht Lust hast uns Gesellschaft zu leisten?"

Schicksal?

Nami stand vor dem Spiegel. Ihr Blick war etwas skeptisch während sie ihr eigenes Antlitz beäugte. Sie drehte sich zur Seite, begutachtete ihre Figur und so wie es schien, auch kaum vorhandene Pickel auf ihrer Stirn. Ihre Augenbrauen zogen sich angestrengt zusammen als sie auch schon einen lauten Seufzer ausstieß. "Menno...ich bin so aufgeregt. Wieso musste ich auch nur JA zu Thea's Vorschlag sagen? Ich meine...ich kenne ihre Freunde doch gar nicht. Was ist, wenn ich mich doof anstelle und mich blamiere. Außerdem..."

Sie ließ sich auf die Knie fallen und kramte in einem kleinen Klamottenberg der zu ihren Füßen lag. "...weiß ich überhaupt nicht, was ich anziehen soll."

Sie rief sich erneut Thea's Worte in Erinnerung.

~Denk dran, um 18 Uhr holt dich einer meiner besten Kumpel ab. Er studiert auch auf der Uni und fährt mit dem Auto hin. Das trifft sich gut, oder?~

Namis Ausdruck in den Augen wurde mit jedem Wort, welches in ihrem Kopf widerhallte immer angestrengter und genervter.

"Guter Kumpel? Sie hätte mir ja mal sagen können wie der Typ heißt. Das wäre mal ein Anfang gewesen....puuuhh"

Sie erhob sich und rieb sich die Knie. Ihr Blick fiel auf die Wanduhr im Kuribo-Design. Sie hatte nur noch 20 Minuten ehe der geheimnisvolle Fremde auftauchte um sie aufzugabeln. Es half nichts. Sie schnappte sich einen kurzen Rock und ein Shirt, welches sie zu einer blickdichten schwarzen Strumphose kombinierte. Flache Schuhe wurden ebenfalls gewählt. Schließlich traf man sich in einem Cafè und nicht auf einer Gala....

Die Bettdecke gab einen flappenden Laut von sich als sie sich rücklings drauf fallen ließ. Das Licht der Deckenleuchte blendete sie und schimmerte durch ihr silbernes Haar, welches sich rund um ihren Kopf aufgefächert hatte und in Locken über das Bett floss. Sie erinnerte sich, dass so viele Leute aus ihrer Heimat und ihrer ehemaligen Schule sie als wunderschön beschrieben. Schönheitswettbewerbe gewann sie tatsächlich das ein oder andere Mal als sie noch davon träumte einen Jungen zu küssen. Was fanden nur die Leute alle an ihr? Sie fühlte sich nie wirklich so schön, wie es Alle behaupteten. Es war als hätten die Jungs zu großen Respekt vor ihr oder vielleicht war der strenge Blick ihres erfolgreichen Vaters der Grund? Sie Alle schienen ihr nicht gewachsen. Bis...ja bis dieser seltsame Blade-Champion ihr Herz eroberte. Sie war immer ein großer Fan der Blade Breakers und vorallem von Kai, der wie sie selbst immer sagte, so cool und sexy war. Ja schon fast geheimnisvoll. Ein paar Jahre älter als sie war er natürlich auch. Tatsächlich war es Kai, der sie ansprach als sie auf einem großen Beyblade-Event mit ihrem Vater war, ein enger Verbündeter des alten Dickinson. Sie lächelte ein wenig als sie an den Augenblick zurückdachte in dem Kai ihr, so cool und lässig wie er war, seine Nummer zusteckte. "Wie überfordert ich war..." sie kicherte. Nun wo er weg war. Sich aus ihrem Leben verabschiedet hatte, merkte sie, dass viele Dinge an ihm niemals zu ihr gepasst hatten. Diese Reserviertheit. Diese Gleichgültigkeit...er hatte nach all der Zeit niemals etwas davon gesagt, sie zu lieben oder, dass sie ihm viel bedeutete. Sie war einfach nur verknallt und naiv denn Kai...ja, Kai war ihr Erster. In jeder Hinsicht. Sie wunderte sich generell, dass ihr Liebeskummer komplett verflogen war, seit sie in Domimo angekommen war. Als wäre sie durch eine unsichtbare Wand gerauscht, die Alles was damit zu tun hatte, außerhalb der Grenzen dieser Stadt ließ....

Es klopfte an der Tür. Nami blinzelte. Das Geräusch riss sie förmlich aus ihren schwelgenden Erinnerungen. "J-ja, Moment. Ich komme schon!" Sie schnappte sich ihr Handy und ihre kleine Handtasche, welche sie vorsorglich schonmal mit dem Wichtigsten gepackt hatte. Pfefferspray inklusive. Man weiß ja nie. Ihr war es immer noch etwas unangenehm, dass ein fremder Mann sie abholte, welchen sie nie zuvor geseh....

Die Überraschung haute sie förmlich um als ein breit grinsender Bakura ihr nach dem Öffnen der Tür, entgegen strahlte. "Nicht dein Ernst! Nami, sag bloß du bist diejenige die ich abholen soll. Krass, wie klein die Welt doch ist." Er rieb sich lachend den Hinterkopf. "Als Thea meinte, ich solle eine Freundin von ihr mit ins Cafè bringen, dachte ich nicht, dass sie dich damit meint."

Nami grinste nun ebenfalls etwas verlegen drein. Ihre Oberlippe zitterte ein wenig als sie nach draußen trat und die Tür hinter sich schloss. "I-ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass du mein Taxi sein würdest." Nun musste sie tatsächlich mitlachen als Bakura sich darüber köstlich zu amüsieren schien und sie war froh, dass es Jemand war mit dem sie zuvor schon ein Pläuschchen halten konnte. "Wollen wir?" Er bot ihr seinen Arm zum einhaken an. Ein Lächeln zog sich über Nami's Lippen als sie Diesen dankend annahm. "Auf gehts"
 

"Sag mal, Thea. Was bist du denn so hibbelig?" Yugi zog eine seiner Brauen hoch. Er schien der Einzige der Runde zu sein, dem Thea's seltsames Verhalten aufzufallen schien. "W-was? Was ist?" Yugi schüttelte irritiert den Kopf. "Du benimmst dich sehr seltsam, seit wir hier im Cafè sitzen."

Thea zuckte mit den Schultern und starrte einen kurzen Moment an Yugi vorbei um einen Blick auf den Rest der Runde zu erhaschen, welcher aufgeregt miteinander am quasseln war. Yami lachte laut los als Joey Wheeler ihm eine lustige Geschichte zu erzählen schien. "Yugi...komm mal kurz mit..."

Thea schnappte sich die Hand ihres Freundes den sie sogleich mit sich mit zog. "W-w...was? W-warte doch mal Thea..."

"Keine Zeit...komm schon..." sie schlichen sich vom Tisch, durch das halbe Cafè, welches gut besucht war. Die Anderen bemerkten ihr Verschwinden gar nicht, doch Yugi waren die verdutzten Blicke der übrigen Gäste nicht geheuer, denn es sah wirklich ulkig aus wie sie sich Beide so heimlich davon schlichen. Als würden sie etwas Verbotenes planen...

Kaum um die nächste Ecke gebogen, dort wo sie Niemand sehen konnte, atmete Thea kurz durch und lehnte sich mit leisem Seufzen an einen großen Blumenkübel.

"Yugi. Ich...hab dir doch von diesem Mädchen erzählt."

"Welchem Mädchen?" Er blickte verdutzt drein, was Thea merklich missfiel. "Woah, nicht dein Ernst? Ich meine, das Mädchen welches heute Vormittag im Zug einfach so in Ohnmacht gefallen ist! Ich hatte dir doch vorhin erst davon erzählt..."

Yugi hob abwehrend die Hände. "Haha...achso, das meinst du. Was ist denn mit ihr?"

Thea erzählte Yugi von dem Vorfall in jeder kleinen Einzelheit und natürlich auch von ihrem anschließenden Gespräch mit Yami...

"Verstehst du jetzt?"

Yugi's Blick schien nachdenklich. Wenn auch nur für einen kurzen Moment. "Ich glaube, du interpretierst da zu viel rein. Ich meine, vielleicht war das einfach alles Zufall. Könnte ja sein..."

Er zuckte mit den Schultern und drehte sich zum Gehen um. "Gott, Thea du bist manchmal echt seltsam. Süß...aber echt seltsam."

"Mooaahh!!!" Sie packte Yugi an der Schulter und stellte sich ihm in den Weg. "Heißt das, du stellst die Aussagen deines besten Freundes in Frage?"

"Naja...." ein kleiner Schweißtropfen bildete sich auf seiner Stirn. Ihm war bewusst, dass er eine temperamentvolle Freundin hatte, doch diesmal schien sie ihm richtig fanatisch was diese Sache betraf. Yugi schloss einen kleinen Moment die Augen. Er lächelte. "Das Ganze scheint dich ja ganz schön zu beschäftigen." Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Du denkst immer so viel an die Gefühle Anderer. Dafür liebe ich dich..."

Einer seiner Finger glitt unter ihr Kinn um es ein wenig anzuheben. Er war nach all den Jahren nun doch ein klein wenig größer gewachsen als Thea. Wer hätte es gedacht....

Er küsste sie. Ein zarter rosa Schimmer legte sich auf ihre Wangen. "Also...glaubst du mir?" Thea's Stimme war nun leiser und zufriedener. "Ich glaube an Alles was du sagst, das weißt du doch..."

Thea's Brauen hoben sich. "Das klang einige Augenblicke zuvor aber noch anders..."

"Achwas..." Yugi lachte während er ihr belustigt einen kleinen Wangenkneifer verpasste.

"Ah schau...da ist Bakura." Es war als würde er versuchen zu erkennen, wer dort vorne mit Bakura zusammen gerade das Cafè betrat. "Jetzt...sag nicht, er hat ne Freundin." Er schien überrascht. "Der vernascht doch jedes Mädel, dass bei Drei nicht auf den Bäumen ist. Wird er jetzt etwa sesshaft...?" er stockte als er Thea's entsetzten Gesichtsausdruck aus seinem Augenwinkel vernahm. "Ich hab ihm gesagt, dass er sie abholen und nicht vollschleimen soll. Hast du gesehen, wie er ihr die Tür aufhält und wie er sie ansieht? Der steht mega auf sie!"

Yugi's Mund öffnete sich. Er schien etwas überfordert mit Thea's Aussage. "Moment...wieso interessiert dich das?"

"Yugi...das da vorne ist das Mädchen von dem ich die ganze Zeit rede. Das dort vorne ist Nami!"

Jetzt wurde ihm alles klar. "Du hast sie hierher eingeladen und dir fällt Niemand Besseres ein als Bakura, um sie abzuholen?"

Er zuckte kurz zusammen als Thea ihm einen giftigen Blick zu warf. Sie hatte ganz genau mitbekommen, wie er kurz mit zitternder Stimme einem Lachanfall nahe war.

"Du lässt ein hübsches Mädchen von Bakura abholen. UNSEREM Bakura? Dem größten Casanova den Domino je erlebt hat?"

"Ich dachte er wäre dein Freund?" Thea's Blick war nüchtern als sie ihrem Freund diese monotone Frage an den Kopf klatschte. "Ja klar. Einer meiner Besten aber ich hab schon meine Gründe weswegen ich ihn zu Anfang immer ein bisschen fern von dir gehalten hatte..."

"Ach? Zu Anfang?" Nun grinste sie ein bisschen während die Beiden nun wieder ihren Rückweg durch das Cafè antraten.

"Naja...mitlerweile weiß er ja wo sein Platz ist..."

Er zögerte kurz, nahm ihre Hand und schenkte ihr den gespieltesten Verführerblick der ganzen Welt. "...und dass du ganz allein mir gehörst..."

Die Aussage gefiel ihr sehr. Er wusste immer was zu welcher Zeit gesagt werden musste. "Du glaubst jetzt also...nur so nebenbei, dass Yami und diese Nami sich irgendwie aus einem früheren Leben kennen? Und...du planst mit diesen Treffen einen Verkupplungsversuch?"

Er hatte schnell das Thema wieder in die andere Richtung gelenkt. "Hey Bakura!" Sie erreichten die Beiden, ehe sie den Tisch mit den Anderen erreichen konnten. Das Cafè war recht groß und ziemlich verwinkelt.

"Heeey, Yugi. Was geht mein Alter!" Bakura und Yugi begrüßten sich mit einem freundschaftlichen Handschlag. "Alles okay. Wie läufts im Studium? Schön, dass du vorbei schauen konntest."

"Immer doch...."

Thea grinste als Nami's verlorener Blick sich in ihre Richtung verirrte und nun lächelte die Verlorene ebenfalls begeistert. "Hallo, Thea. Vielen Dank für die nette Einladung...

Fremde Erinnerung

"Gern geschehen! Ich dachte mir, dass du ein bisschen Ablenkung und natürlich einen angemessenen Empfang in Domino verdienst." Thea grinste und versetzte Nami ein paar leichte Stöße mit ihrem Ellenbogen.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es in Domino so nette Leute wie dich gibt, Thea." Nami errötete leicht. Es schien ihr ein wenig unangenehm als sie einige Blicke der anderen Gäste bemerkte. ~H-hab ich wohl doch einen zu kurzen Rock gewählt?~ sie biss sich auf die Lippe während ihre schlanken Finger den Saum ihres Rockes suchten.

Sie vermied die interessierten Blicke so gut es ging, was Thea sogleich bemerkte. "Sei nicht schüchtern. Du bist eben sehr hübsch. Sowas fällt halt auf. Die Menschen hier zeigen ihr Interesse meist auch etwas offener als in der Gegend aus der Du stammst. Du gewöhnst dich schon noch dran. Jetzt komm erstmal mit..."

Nami stolperte beinahe als Thea nach ihrem Arm griff und sie mit sich mit zog. "Wuaahh..."

Sie grinste etwas peinlich berührt als sie nur ein kleines "Hi!" rauskeuchte, während sie am verdutzt blickenden Yugi und dem ihr zuzwinkernden Bakura vorbeigezogen wurde. "Achja, das da ist übrigens Yugi. Mein Freund. Bakura kennst du ja schon." Yugi kratzte sich am Kinn. Eine solche Vorstellung hatte er sich eigentlich nicht gedacht. "Was ist Thea denn so aufgekratzt? Sie hat Nami ja kaum zu Wort kommen lassen..." Bakura hob die Brauen. "...geschweige denn, hat sie dich ihr vernünftig vorgestellt." Yugi bemerkte den belustigten Unterton den Bakura in seiner Stimme spielen ließ. "Ich meine...Nami ist schon ein ziemlich heißer Feger. Ob Thea wohl auf den Geschmack der anderen Seite gekommen ist? Na, was meinst du..."

Bakura hustete stark als Yugi ihm einen heftigen Klaps auf den Rücken gab. "Was zur Hölle redest du da? Sie...sie wollte einfach nur nett zu Nami sein..."

"Dafür verhält sie sich aber ziemlich merkwürdig...woah...der Schlag grad hat echt weh getan..." er rieb sich mit verzerrtem Gesicht den Rücken. "Dann red nicht so einen Stuss, Bakura. Seit du auf dieser Uni bist, hast du dich ziemlich verändert."

Bakura grinste nur vergnüglich während seine Lippen das Wort "DITO" formten.

"Aber jetzt mal im Ernst. Butter bei die Fische, Yugi. Was wird hier gespielt?"

"Warts doch einfach ab..."

"Was soll ich abwarten?"

"Ich sag nichts mehr..."

Ohne weiter auf Bakuras Fragen einzugehen, entfernte sich Yugi von ihm, um zurück zum Tisch der Anderen zu gehen.

~Was zur Hölle...~ Bakura grummelte genervt vor sich hin während er Yugi folgte.

"Hey Leute! Darf ich euch Jemanden vorstellen?"

Die stetig miteinander quatschende Runde wurde durch Theas lautes Organ unterbrochen. Joey Wheeler hob den Blick während sein Mund vor Spaghetti beinahe überquoll.

"Wie, waff? vorftellen?!"

"Schlucks runter, Joey. Das ist ja peinlich..." Thea fasste sich genervt an die Stirn. Joey tat wie ihm geheißen. Er grinste und äffte Theas Handbewegung übertrieben nach. "Verzeihuuuung, ich wollte gerade essen, als du mich unterbrachst.."

Joey's Kinn klappte ein bisschen nach unten als er Nami sah, die etwas schüchtern gen Boden blickte. Auch Duke und Tristan gaben keinen Ton mehr von sich.

"Darf ich euch Nami vorstellen? Sie ist neu in der Stadt und ich dachte, ich lad sie mal in unsere Runde ein." Niemand sagte ein Wort. Auch Thea zunächst nicht, als sie bemerkte dass Jemand ganz entscheidendes fehlte. "Wo...wo ist Yami?"

"Ach der...der ist mal kurz für kleine Panterkrieger. Der kommt gleich. Hallo Nami. Willkommen in Domino City, dem schönsten Ort der Welt! Hey, Bakura altes Haus. Komm setz dich!"

"Danke, Mann!" Yugi und Bakura erschienen nun auch wieder während sie sich ohne weiteres Wort, auf noch freie Plätze neben ihren Freunden setzten. "Nami, sag mal...bist du denn ganz alleine nach Domino gezogen? Also...ohne deinen Freund?" Duke Devlin rieb sich das Kinn, als er beim letzten Wort doch lieber abwesend ins Leere starrte. Wohl versuchte er seine Absichten nicht ganz so offensichtlich zu machen auch wenn bei Tristans Anblick klar war, dass er die selbe Frage im Kopf zu haben schien. "Leute, also bitte..."

Nami öffnete den Mund, doch hielt sie irgendeine unsichtbare Kraft davon ab etwas auszusprechen. Ihr Herz begann zu rasen, doch verstand sie nicht warum. Die Umrisse der Anderen begannen undeutlich zu werden während ihre Stimmen verblassten. "Nami? Nami, was ist denn?....ist...alles....ok...?"

Sie hörte nur noch dumpfes Grollen anstatt klare Stimmen. Sie kniff die Augen zu und presste die Hände auf ihre Ohren. Etwas in ihr schien zu bersten und zu zerreißen. Doch dann....wurde es mit einem Male plötzlich still. So still, dass sie sich dazu entschloss, die Augen wieder zu öffnen...

~Was zum!?~ wo war sie nur? Sie war nicht mehr im Restaurant. Nicht mehr neben Thea...war sie womöglich nicht einmal mehr in Domino? Sie wusste es nicht. Sie blickte sich um, doch alles was sie sah, waren kalte steinerne Wände, behangen mit lodernden Fackeln, die einen seltsamen Raum erleuchteten. Einen hohen Raum. Einen Raum, der einige Dinge beherbergte die wie Möbel aussahen. Ihr Blick schweifte umher als sie das Mondlicht bemerkte, welches durch ein hohes Fenster ins Innere drang. Nun wirkten die Wände nicht mehr so kahl, je mehr Details ihr auffielen. Wandteppiche, kleine Vasen aus Gold und Seidene Vorhänge schmückten den Raum, der ihr so altertümlich vorkam. Sie traute sich, einen Schritt nach vorne zu wagen und war überrascht wie klar und real sie alles warnehmen konnte, waren ihre letzten Träume doch alle so verschwommen und undeutlich. War dies, womöglich gar kein Traum? Aber was war es dann? Sie schritt zum Fenster. Sie wollte sehen wo sie war. Ihre Schritte hallten laut, obwohl sie bemerkte dass sie Barfuß lief. Ihr Schritt stoppte als ihre Augen sich erschrocken weiteten. "Wo...zur Hölle bin ich?! Das Fenster auf das sie zu lief, war keines, sondern der Zugang auf einen Balkon. Einen großen Balkon von dem sie in eine antike Stadt hinab sehen konnte. Eine Stadt umgeben von einzelnen Palmen und nichts als Sand und Pyramiden am Horizont. Sie stolperte zurück, gegen etwas weiches, das ihr sogleich um die Hüfte fasste um sie aufzufangen. Wieder war dort dieses Gefühl...ein Gefühl welches sie lähmte, denn nun nahm sie auch einen Duft wahr der ihr so unglaublich bekannt vorkam. "Ich hab dich. Keine Angst..."

~Diese Stimme...~ ihre Augen füllten sich mit Tränen. ~Wieso...wieso weine ich? Wer...wer ist da?~

Noch immer drehte sie sich nicht um, obwohl der Fremde sie von hinten immer noch an der Hüfte hielt. Sie spürte sogar seinen Atem im Nacken. Sie versuchte zu reden, doch war es als würde ein großer Kloß in ihrem Halse feststecken.

"Passiert das gerade wirklich?" Wer fragte das? Es war als würde diese schöne Stimme das ausprechen, was Nami dachte.

"W-wer..."

"Ich bin mir nicht sicher, ich kenne diesen Raum, doch...diese Errinerung ist mir fremd." Der Fremde hielt einen Moment inne.

"Ist das vielleicht wieder ein Traum? Jedoch sehe ich dich so klar vor mir. Das letzte Mal, war es nur ein verwaschenes Bild. Hab keine Angst..."

Er half ihr, sich umzudrehen. Denn sie fühlte sich nicht im Stande dazu, es mit eigener Kraft zu machen. Zu tief, saß der Schock von diesen ganzen seltsamen Gefühlen und Dingen die auf sie einprasselten. Ihr Herz rutschte ihr in die Hose als ihr ein hübscher junger Mann entgegen blickte. Ein Mann mit einem atemberaubenden Äußeren. Er trug lange Ohrringe und ein Diadem, welches ein großes Auge zierte. Ihr Herz begann erneut zu rasen, als er ihre Hände nahm und sie auf seinen Schultern ablegte. Nun hielt er sie in seinen Armen. Er schien plötzlich zu wissen, was dies Alles zu bedeuten hatte. Nur...wieso war sie noch so im Unklaren?

"Dein Name...dein Name war Anjalmina. Ich erinnere mich wieder. Mina...dieser Name. Ich weiß nicht wieso, aber er hallt mir durch den Kopf, seit ich dich das Erste Mal am Bahnhof sah. Nami erschrak als sie das letzte Wort vernahm. ~Bahnhof?!~

"Seitdem jagen mich diese Träume. Ich kenne nun deinen Namen, doch kenne ich immer noch nicht den Grund für dieses seltsame Theater der Vergangenheit. Wieso...habe ich keinerlei Erinnerungen an dich, wenn ich dich doch zu kennen scheine? Ich kann mich an jeden Tag meiner Regentschaft als Pharao erinnern, doch Du scheinst dort ausradiert..."

~Pharao....~

Der seltsame Fremde, bemerkte Namis Tränen, die nun ihre Wangen hinab tropften. "I-ich weiß es nicht. W-was hat das alles zu bedeuten, Atem?" Sie fasste sich an die Lippen, nun bekam sie endlich ein Wort heraus. Doch was sie dort sagte, überraschte sie.

"A-atem...Atem...ist das etwa dein Name? Wieso, wieso kenne ich ihn? Kenne ich dich?"

Sie kannte ihn. Das fühlte sie, doch so sehr sie sich auch anstrengte...sie konnte sich nicht wirklich an ihn erinnern. Als würde Etwas...oder Jemand dies zu verhindern wissen.

"Das war mein Name, ja..." er schien ebenfalls überrascht während er ihr die Tränen von der Wange wusch. "Ich bin mir nicht sicher, was dies alles zu bedeuten hat aber ich weiß, dass das was ich fühle...ganz allein Dir gilt."

Er küsste sie, was sie sofort wieder erstarren ließ. Namis Augen weiteten, sich einen kleinen Moment doch dann...war es als hätte sie ihr ganzes Leben...auf nichts anderes gewartet.



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