So, hehe, da wir ja schon eine Weile auf den Endspurt zugehen (und wohl noch ein bisschen werden laufen müssen ;-)), werden die nächsten Kapitel dementsprechend sein.
Das geplante für nächste Woche wird zumindest zum Teil dramatisch sein- oder in die Richtung.
Wenn euch also der Sinn nach Kommantaren steht, zögert nicht dem Audruck zu verleihen :-)
Vielen Dank für alle des letzten Kapitels!!!!
Und nun, gute Unterhaltung!
Grüße, eure, euch treu ergebene Fany ;p
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Das da, waren Keine Hunde im symbolischen Sinne, nein, richtige Hunde, mit vier Beinen, Schweif, Pfoten und allem was dazugehörte. Dämonenhunde um dem noch eine zackenlose Krone aufzusetzen.
Langsam fiel der erstarrte Blick des Mädchens auf die gigantische Pfote unmittelbar neben ihr. Sie war so groß wie sie selbst und die Krallen hatten gut und gern das Ausmaß von Elefantenstoßzähnen, nur dass diese hier schärfer waren und wahrscheinlich auch noch wertvoller.
Schon wegen diesem Anblick war Rina dankbar dafür, dass Sesshoumaru sich ihr zuvor nie so gezeigt hatte.
Dennoch: Ein ,pass auf, gleich verwandle ich mich in einen Goliath Hund' wäre durchaus angemessen gewesen, wenn sie es ihm auch nicht gleich abgenommen hätte.
Aber was nun? Wie bitte sollte ein einfacher Mensch auf den Rücken eines solchen Tieres kommen?
Nicht dass sie es vehement wollte, doch sie verstand die Notwendigkeit.
"Ähem....ich habe mein Kletterseil gerade nicht dabei" ,rief Rina nach oben und legte den Kopf in den Nacken.
Hörte er jetzt besser weil er größere Ohren hatte, oder schlechter weil sie ein Stimmchen wie eine Ameise hatte? Sie hatten alles verkompliziert, diese beiden Schlachthähne!
Sesshoumaru drehte den Kopf leicht zu ihr und brachte das Mädchen wieder an den Rand eines Kollaps.
Sein Gesicht hatte eine Wildheit, als hätte er seit vollen drei Wochen nichts gegessen. Obwohl er dadurch seine gewisse Schönheit keineswegs hatte einbüßen müssen, war das Einzige was noch an den menschlichen Dämon erinnerte, die roten Augen, der Halbmond auf der Stirn und das schneeweiße Fell.
Oh ja, und seine Stimmung natürlich, denn er zog die Lefzen zurück, entblößte seine überdimensionalen Zähne und schaute nicht eben wohlgesonnen zu ihr herunter.
Wenn er glaubte ihr das Aufsteigen so zu erleichtern, dann war er auf dem morschesten Holzweg den man beschreiten konnte.
"Ihr......Ihr dürft mich noch nicht fressen....v....vergesst das ja nicht" ,stotterte Rina und hoffte inständig, dass er sie überhaupt noch erkannte.
Wer konnte schon sicher sagen welche Teile seines Gehirns sich mitverwandeln konnten. Vielleicht den Teil, in dem sie gespeichert war.
Gleich war es herauszufinden, da Sesshoumaru sich zu ihr beugte und sie ohne Umschweife in den Mund nahm.
"Nicht schreien! Nicht schreien! Nicht sch....." Rina kniff die Augen zusammen.
Ihr war gleichgültig ob er sie hörte. Zumindest fing der Dämon nicht an, ihren Körper zu zerkauen und Mundgeruch wie die meisten Hunde die sie sonst noch so gekannt hatte, besaß er tröstlicher weise auch nicht.
Ein markerschütterndes Heulen ringte in ihren Ohren, als sie bereits auf Sesshoumarus Rücken saß, Tenseiga sicher zwischen sich und dem wolligen Fell ihres neuen Pferdes, mit dem sie jedes Rennen gewonnen hätte.
Gut, dass sie keine Allergie gegen Haare hatte, denn ansonsten wäre ihre Lunge hier oben geborsten. Sie war von Flausch umgeben, sehen konnte man allerdings genug.
Das nämlich Symon, dem sie bis jetzt noch wenig Aufmerksamkeit gezollt hatte, auf sie zu sprintete.
Wie zu erwarten gewesen, war er schwarz wie die Nacht, aus der seine Augen herausleuchteten.
Der Schlenz im Gesicht, den Sesshoumaru ihm verpasst hatte, war auch jetzt noch sichtbar. Sein Fell war kurz, ebenso wie sein Schweif.
Während Sesshoumaru einen an eine Art Hund erinnerte, den es so in Natura gar nicht gab, hätte man Symon gut als einen Rottweiler durchgehen lassen können.
Keine angenehme Vorstellung.
Weiß gegen schwarz hieß eigentlich immer Gut gegen Böse. Nicht einmal das konnte man pauschal sagen, denn im Grunde waren sie beide das Arge.
Es machte die Sache wohl auch nicht wesentlich besser, dass Symon während dem Rennen grüner Speichel aus dem Maul rann. Ätzend grüner Speichel. Verständlich, irgendwo musste sich das giftige Zeug ja entladen.
Ein Blick auf die Seite und Rina war beruhigt, als sie den grünlichen Schleim auch bei Sesshoumaru entdeckte und wie er mühelos Löcher in den Boden brannte. Wenigstens war es so einigermaßen ausgeglichen.(Glück im Unglück)
Dann, ohne weiteres Herumfackeln, der Zusammenprall. Mit Ohrenbetäubendem Knurren und anfänglichem Gebell Symons, gingen die Tiere regelrecht aneinander hoch.
Rina hielt sich so stark an dem Fell fest, dass ihr die Hände schmerzten und presste ihren Körper auf Sesshoumarus Rückgrad, um dem überall hin spritzenden Gift zu entgehen.
"Wenn nur alles schon vorbei wäre" ,wünschte sie sich leise und biss die Zähne zusammen.
Sie hatte Angst den Halt zu verlieren, Angst Tenseiga fallen zu lassen und ja, Angst Sesshoumaru in Gefahr zu wissen.
Symon bellte wann immer er seine Hauer in den weißen Hundedämon senkte. Er redete auch jetzt noch zu viel. Sein Gebrüll musste noch viel Meilen weit zu hören sein und die Lebewesen dort würden vorsichtshalber um ihr Leben rennen.
Um der Wahrheit gerecht zu bleiben, hätte sie es wohl auch getan, wenn gekonnt.
Doch hier lag sie, spürte dank des direkten Kontaktes mit Sesshoumaru, jede seiner zahlreichen und schnellen Bewegungen.
Muskeln und Sehnen liefen auf Hochtouren, lösten sich übergangslos ab.
Die Dämonen umkreisten sich und griffen dann wieder an. In den Phasen der gegenseitigen Beobachtung, konnte man beide zwischenzeitlich angestrengt hecheln hören.
Große Erdbrocken fetzten in die Luft, wenn sich krallenbewehrte Pfoten zum Halt hineinsenkten und wieder abstießen.
Einmal waren Symons Krallen haarscharf an Rina vorbeigepfiffen und hätten sie zweifelsohne voll erwischt, wenn Sesshoumaru nicht rechtzeitig zurückgewichen wäre.
Er schaffte es sogar dabei, seinem Gegner ein großes Stück Fleisch aus dem Bein zu beissen. Ein wenig schlecht wurde ihr bei diesem Anblick dann schon, aber sie ahnte, dass Erbrochenes schlecht aus Sesshoumarus Fell zu waschen war.
Symon heulte vor Schmerz und stürzte sich in blinder Wut wieder auf seinen Cousin.
Rina konnte ein verzweifeltes "ach du heiliges Renozeros!" nicht verhindern. Es war anzunehmen, dass es sowieso keinen interessierte.
Der Stoss war hart.
Sie hatte beinahe das Gefühl, Sesshoumaru taumle ein wenig zurück, als Symon ihm seine Krallen in die Rippen stieß.
Beide bluteten aus mehr als einer Wunde. Wahrscheinlich war das der Grund weshalb Dämonen sich so schnell heilten.
Bei den Verletzungen die sie sich gegenseitig zufügten, würde der Kampf nicht einmal die fünf Minuten Grenze passieren, ehe die Anwärter verendeten.
Rina kam sich schrecklich nutzlos vor und das sollte etwas heißen, denn diese Eigenschaft genoss sie nicht erst seit eben.
Ihr blieb nichts übrig als zuzusehen, wie Sesshoumaru und Symon unerlässlich und scheinbar unermüdlich nach einander bissen und schlugen. Sich neue Verletzungen schufen, aus denen das Blut Rina zeitweise ins Gesicht traf.
Wenn sie so weiter machten, dann brachte sie die warme Flüssigkeit auf ihrer Haut doch noch dazu, zu würgen.
Da kam die entscheidenden Wende ihre Aufgabe.
Symon hatte es irgendwie geschafft den Widersacher in dem Maße abzulenken, um den Augenblick bestmöglich zu nutzen.
Er riss das Maul auf und lenkte es blitzschnell auf Rina zu.
Schreiend ließ Rina intuitiv das Fell los um zurückzuweichen und sah, wie Sesshoumaru in diesem Moment mit dem Kopf gegen Symons Schnauze prallte.
Durch die Erschütterung aber, verlor sie endgültig den Halt und rutschte seitlich herunter. Um sich retten zu können, hätte sie Tenseiga loslassen müssen und das kam nicht in Frage, egal was geschah. Er hatte es ihr anvertraut.
Das Mädchen aber landete weich. Sesshoumaru hatte sie mit seinem Kopf aufgefangen.
Zur Freude reichte es nicht mehr, denn damit hatte der Hundedämon seine eigene Deckung aufgeben müssen.
Symon schoss mit einem Knurren, dass sich verräterisch siegreich anhörte, sofort vor und verbiss sich gefährlich tief in Sesshoumarus Hals.
Er zog und rüttelte unter Drohlauten daran um den Feind zu Fall zubringen, doch der blieb ungerührt. Obwohl das fremde Gebiss mehr und mehr Schaden anrichtete.
Still. Würde Sesshoumaru sich rühren, könnte das zur unwiderruflichen Abtrennung seines Hauptes führen und das wäre selbst für ihn unreparabel.
Wenn möglich kam sich Rina noch schrecklicher vor, als vorhin. Unnütze Tränen waren nahe, während sie versuchte Sesshoumaru (natürlich ganz und gar sinnlos) Mut zu machen.
"Gebt nicht auf! Gebt bitte nicht auf! Ihr schafft es, ich bin mir sicher! Wäre doch gelacht, oder?! Oder?!
Ich......ich hab ja noch Tenseiga. Habe darauf aufgepasst, wie Ihr gesagt habt. Kann es nicht helfen?
Muss man ihm vielleicht gut zu reden? Ich täte ja alles!" ,rief sie verzweifelt, wischte sich halb getrocknetes Blut aus dem Gesicht.
Und damit kam die Idee.
Tenseiga, Schwert des Lebens oder nicht. Es war nicht nur das, sondern auch ein langer, harter Gegenstand.
Entschlossen brachte sie sich ohne Zeit zu verlieren, wackelnd zum Stehen. Angelte sich auf die längliche Schnauze des jetzt warnend knurrenden Sesshoumaru. Darauf aber konnte sie nun nicht achten. Symon war immer noch dabei zu versuchen, den Kopf des anderen abzubeißen. Aber nicht mehr lange, so schwor sich Rina, packte mit heroischen Absichten das Schwert samt Scheide mit beiden Händen und rammte es mit aller Kraft in das gesunde Auge des schwarzen Dämons.
Es war eines der abstoßensten Gefühle überhaupt, wie Tenseiga mit ziemlichen Widerstand in die glitschige Pupille drang. Symons Qualen waren weit außerhalb des Erträglichen.
Ein Lächeln für den Streiter des Lords war jedoch noch nicht möglich.
Mit einem gellenden, fast menschlichen Schrei wich Symon zurück und zog die Waffe mit sich. Blind.
Seine Augen waren zerstört. Es würde zu lange dauern bis sie wieder regeneriert waren und diese Zeit mussten sie nutzen! Sesshoumaru war frei.
Rina hatte Tenseiga nicht halten können. Es war ihr einfach aus der Hand gerutscht, alles war so glitschig gewesen.
Jetzt mussten sie es ohne das Relikt schaffen.
Sie drehte sich um und schaute Sesshoumaru in die riesigen Augen. Sah sich komplett bis zum Bauchnabel.
"Schnell Sesshoumaru-sama! Jetzt oder nie!"
Es war anzunehmen, dass er diese Idee auch alleine verwirklicht hätte, aber was soll's, so kam sie sich ein wenig besser vor als ein Floh in seinem Fell.
Schnell krabbelte sie auf seinen Rücken zurück, als Sesshoumaru sein Ziel auch schon fast erreicht hatte.
Aber nur fast, denn die Situation entwickelte sich unvorhergesehen.
Rina sog erschrocken die Luft ein, wobei sie ein Büschel Fell zur Seite schob, um über Sesshoumarus Kopf sehen zu können.
Er war abrupt stehen geblieben und bohrte seine Krallen in die Erde.
"Was? Was ist?" ,flüsterte Rina in sein Ohr direkt neben ihr und bekam nur ein Zucken desselben als Antwort.
Plötzlich erdrang ein kehliges Geräusch aus ihm und Sesshoumaru bellte zum ersten Mal. Einmal, aber kraftvoll und voller Botschaften, die sie nicht verstand. Es tat ihr in den Ohren weh, das verstand sie.
Dann war es zu sehen.
Das gleißende Licht hatte sich wieder um Symon gebildet und es war unmöglich ihn in diesem Zustand anzugreifen.
Was hatte er vor? Wenn man das wüsste, wären so einige Probleme gelöst. Die Meisten waren mit Wissen zu lösen.
Hier hatte sie keines, bis ein Anhaltspunkt gegeben war. Jemand lachte und das konnte nur bedeuten, Symon verwandelte sich zurück. Glaubte er so noch eine Chance zu haben?
Und blind dazu?
"Ja Sesshoumaru!" ,hörte man ihn lachen, "du kannst deinem menschlichen Haustier einen Pokal überreichen.
Es hat euch aus der Schlinge gezogen. Kurzweilig. Ich hoffe, ihr habt euch Lebewohl gesagt, denn seid ihr euch im Klaren darüber was ihr hier seht?"
Das war zu Weilen eine gute Frage. Es war nur Helligkeit zu sehen und das konnte wohl nicht der Clou sein, der Trick war verhältnismäßig alt.
"Das ist meine Energie" ,klärte er sie daraufhin auf.
"Meine pure, dämonische Kraft. Geballt in einem. Sie ist unaufhaltsam und übermächtig. Ohne Übertreibung.
Sieht man selten, nicht wahr Sesshoumaru?"
Er seufzte.
"Ich hätte dich so gerne jeden Tag aufs Neue an einem meiner Pfähle bewundert Sesshoumaru. Tag um Tag hätte ich meinen Sieg neu erlebt. Aber so. Hach, so fürchte ich wird nicht mehr viel übrig bleiben als ein Haufen...Nichts.
In mir pulsiert das heiße Blut dreier Lebewesen, Cousin. Es macht mich unbesiegbar. Hättest du nur auf meinen gut gemeinten Rat gehört und es mir gleich getan, dann vielleicht wäre es noch möglich gewesen mir entgegenzuwirken.
Aber nun ja, alter Freund, du hast dich dafür entschieden es mir leicht zu machen.
Um es im Reim auszudrücken: Oh Sesshou gib doch zu, dass ich klüger bin als du!"
"Sesshoumaru-sama! Was redet er da? Was meint er damit? Oh man! Warum habt Ihr Euch kein Blut besorgt wenn es so wichtig war? Ich will damit nicht sagen, dass ich es gut heiße unschuldige Wesen für eigene Zwecke zu missbrauchen.
Aber was vorgeht, gehr vor! Oh man!"
Rina sprudelte nur so los, denn was auch immer diese blutgewirkte Kraft vollbringen konnte, es musste durchschlagend sein. Natürlich konnte ihr Sesshoumaru nicht antworten und wenn, dann hätte er es wohl nicht für nötig gehalten.
Wir standen jetzt die Fronten?!
Mit ihrem eigenen Lebenssaft haben sie nur so durch die Gegend gespritzt, als wäre er nicht rar. Bei dem einen -aber dem Falschen- war das zumindest so. Der hatte noch ein paar Weinfässer voll auf Reserve, Sesshoumaru nicht. Oh man!
Vielleicht war der Spruch seines Cousins am Ende gar nicht so unpassend gewesen. Wenigstens für diese Misere.
Oh man!
Zur Untätigkeit verdammt, sahen sie mit an, wie sich eine Art durchscheinend schwarze Kugel um Symon bildete.
Sie war mit blitzartig auftauchenden und wieder verschwindenden Lichtstreifen gefüllt.
Der Hundedämon hatte sich sein Kopftuch um die zerstörten Augen gebunden, aber ein Lächeln umspielte seinen Mund.
Einige der Lichtstreifen machten sich selbstständig und zuckten über den Boden, der danach wie verkohlte Schinkenstreifen aussah.
Diese Dinger, so entschied Rina, sollten möglichst nicht mit ihnen in Berührung kommen.
"Wenn du den Kampf überlebt hättest Rinchen" ,wandte sich Symon plötzlich an sie,
"wärst du meine erste Dienerin geworden. Wir hätten von früh bis spät kuscheln können und kein Sesshoumaru hätte uns mit seinen Termitenhaufen davon abhalten können."
Er lachte, "ich werde mich oft und gern an euch erinnern. Meinen als unberührbar geltenden Cousin, seinen uneffizienten Lakaien und das Menschenmädchen mit dem verlorenen Herz. Lebt wohl, lebt wohl!"
Elektrizität umknisterte den wachsenden Energieball, als der schwarze Dämon ihnen ruhig zum Abschied winkte und Rina schrie, um das Getöse irgendwie zu übertönen.
"Nein Symon! Was immer du vor hast, tu es nicht! Tu es nicht!!! Sesshoumaru wird sich auch bei dir entschuldigen!"
Was man manchmal so daherquatschte wenn der Tag lang war...
Ihr war weder klar, was für Auswirkungen Symons konzentrierte Kraft wirklich auf Sesshoumaru haben würde, oder in wie weit sie dem entfliehen konnten.
Dass es negativ war, schein ein ungeschriebenes Gesetz, dass hätte er ihnen nicht erst sagen müssen.
Es sah umso schlechter aus, als dass Sesshoumaru es tatsächlich nicht vermochte auch so einen zuckenden Ball um sich zu errichten. Er versuchte es nicht einmal.Würden sie jetzt etwa hier stehen bleiben bis das Ding sie erfasste und Symon beim Lachen zuhören?!
Rina musste sich in das lange Fell vergraben um nicht davon geweht zu werden, so stark war die Energie.
Der Geräuschpegel war nahezu unerträglich geworden.
Sesshoumaru legte die Ohren an und machte das von einer auf die andere Sekunde das Unfassbare.
Er riss sie mit seinem furchteinflößenden Gebiss von seinem Rücken, ohne ihr jedoch einen Kratzer beizufügen.
Hilflos fügte sich Rina, vielleicht hatt er einen Fluchtweg! Musste er!
Sie als Schutzschild zu benutzen, würde ihm bestenfalls drei Härchen vor dem Versengen bewahren, das konnte es nicht sein.
Blieb zu hoffen, dass sein Plan gut war.
Als Rina schließlich begriff was er vorhatte, war es bereits zu spät.
Sie schrie wie irr und streckte ihre Hände nach ihm aus.
"Nein Sesshoumaru-sama! Nein, nein, nicht!"
Doch ihr Körper entfernte sich immer weiter von ihm.
Er hatte sie mit einer ruckartigen Kopfbewegung von sich geschleudert und sie fiel.
Einen Meter weit weg, zwei, drei, vier, fünf, mehr und mehr. Bis ihr Hinterkopf aufschlug.
Das letzte was das Mädchen sah, war Sesshoumaru, der in den Energieball eindrang und das Letzte was sie dachte war:
°Warum hast du das getan Sesshoumaru? Wie konntest du Kytos Bedingung brechen? Wo wir es doch fast geschafft hatten!°
Dann raubte der Aufprall ihr das Bewusstsein.
Es war kalt. Kalt und feucht. Kalt und feucht und hart.
Träumte sie? Der Kopf dröhnte leicht, mit einem erdrückenden Gefühl. Sie musste zu träumen aufgehört haben, wenn sie es tatsächlich getan hatte.
Langsam öffnete Rina die Augen und wartete geduldig bis sich der Schleier gelüftet hatte und ihr Sichtfeld scharf wurde.
Über ihr undeutlich umrissene Blätter. Dunkelheit. Es war Nacht geworden und hatte zu Schneien begonnen. Die Flocken segelten gemächlich auf ihr Gesicht, vergingen auf kühlen Haut. Es war totenstill. In weiter Ferne nur, hörte man jemanden lachen.
Vielleicht ein Kind, vielleicht ein Mensch, vielleicht auch etwas anderes.
Das Mädchen schloss gequält die Augen, als ihr unaufhaltsam einfiel was geschehen war.
Der Brückenwächter Symon und falscher Freund Ysidro in einem, war übermächtig gewesen.
Hatte sich zum gewaltigsten Kämpfer entpuppt, der er nicht hätte sein können, wenn sie nicht dabei gewesen wäre, nicht gestört hätte. Davon war Rina schmerzlich überzeugt.
Sesshoumaru hätte........Sesshoumaru!
So schnell sie aufstehen konnte ohne ihr Gleichgewicht dabei einbüßen zu müssen, machte sie sich augenblicklich auf um den Dämon zu finden. Sie selbst war außer ein paar Prellungen weiträumig unverletzt geblieben, was sich ganz wunderbar einfügte. Denn wo Sesshoumaru auch war, sie musste ihn sehen, ihn fragen ob es ihm gut ging.
In ihren Gedanken war kein Freiraum mehr für etwas anderes als die Frage, wo er war und wie er sich fühlte.
Die Idee nach dem Schicksal Symons Auskunft erhalten zu wollen, existierte in diesem Moment nicht.
Rina sah lediglich die letzte Szene vor sich.
Den Energieball, der Sesshoumaru verschluckt hatte. Das ohrenbetäubende Geräusch, wie das eines Kanonenschusses, der scheinbar ewig hatte anhalten wollen. Und wie sie sich ungewollt weiter und weiter von ihm entfernt hatte. Ohne Macht es aufzuhalten.
So hilflos sehen zu müssen und nicht einschreiten zu können wenn es notwenig war. Was gab es Bedrückenderes?
Die drei Meter waren gefallen. Er hatte sie zerstört. Wieso? Dadurch war ihre einzige Möglichkeit Rin je wiederzusehen vernichtet. Alles war umsonst gewesen. Alle Strapazen. Alles was sie erreicht hatten. Nichts war mehr übrig.
In dem vom Mondlicht reflektierenden Schnee sah sie nichts. Kein Pfahl, keine Leichen, einfach nichts.
Und doch war es hier gewesen. Da war die Brücke und unter ihr der reißende Fluss. Leise donnernd. Das Umfeld glich einer friedlichen Idylle, die aus der Hölle entstanden war.
Mit den Toten war auch ihr nahezu unaushaltbarer Gestank verschwunden. Wie weggewaschen, verflogen, vollständig.
Symon hatte also die totale Zerstörung seiner Sammlung in Kauf genommen.
Es war nicht schwer sich vorzustellen, wie die Erde unter dem Schnee aussehen würde.
Kaum denkbar, dass die nächsten hundert Jahre dort Pflanzen wachsen konnten.
Wenn aber.......Symon am Ende nun noch lebte? Wenn er es tatsächlich geschafft hatte.......
"Denk nicht an solche Dinge, Rina!" ,sprach sie sich selbst fest zu und merkte, wie ihre Kehle eng wurde.
"Sesshoumaru ist stark. Er wird schon nicht schwer verwundet sein! Ja, er wird es diesem Großkotz von verkanntem Menschenführer gezeigt haben!........Ja!"
Dass es auch schlimmer gekommen sein könnte, das verbannte das Mädchen vollkommen.
So strikt, dass das Wort ,Tod' nur noch eine bedeutungslose Buchstabenkombination ohne Sinn für sie darstellte.
Eine schlichtweg unakzeptable, nicht realistische Möglichkeit.
Trotz allem bemächtigte sich ihrer eine Angst, die sie so nie gekannt hatte. Keine Furcht vor der Kälte, die in ihre Knochen kroch, keine Angst vor der Finsternis und deren lauernden Gefahren.
Keine Angst um irgendetwas oder sich selbst, sondern um jemanden. Aller je erlebter Schrecken war nichts dagegen, reine Farce, eine Lächerlichkeit.
Die Furcht um Sesshoumaru nahm ihr den Atem, der in abgehackten Stößen Dunst in der kalten Nachtluft heraufbeschwor.
Fortsetzung folgt!