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Why does it take a minute to say hello an forever to say goodbye?

Wenn Liebe das einzige ist, das hilft.
von
Koautor:  Anitasan

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein erstes Kapitel ist in einer totalen Nacht und Nebel Aktion entstanden. Und
das im wahrsten Sinne des Wortes: Nachts - draußen - mit Laptop auf dem Balkon.
Fest steht ich werde sowas nicht nochmal machen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, Kapitel Nummer zwei habe ich gefühlte 100 mal umgeschrieben, Neues
erfunden, Altes gestrichen....Letztendlich steht trotzdem das Selbe drin wie am
Anfang ^^
Mit liebem Gruß an Anitasan für ihre wunderbaren Kommentare. 
Ich hoffe ihr habt Spaß am Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Gestern auf dem Markt sah ich ein Pärchen, sich an den Händen halten und mir
wurde klar, dass wir das nie tun werden. Nichts was auch nur ähnlich wäre.
Kein Picknick, kein unbekümmertes Lachen, keine Ringe. Nur gestohlene
Augenblicke die zu schnell vorüber gehen.“ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Mal ein eher kurzes Kapitel. Leider wird sich mein Pensum wohl in den nächsten Wochen auch auf 1000 Wörter pro Kapitel beschränken, damit ich gemütlich weiter schreiben kann.
Viel Spaß beim Lesen!
LG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Zurück aus meinem "Kurzurlaub" der keiner war. Ich hoffe sehr, dass ihr alle gut ins neue Jahr gestartet seid und freue mich auf ganz viele Kommentare und Nachrichten von euch im neuen Jahr! Viel Spaß beim Lesen und lieben Dank für Rückmeldungen, Meinungen und Kritiken jeder Art! Ihr seid klasse!! :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So und hier nun ein weiteres Kapitel.

Kurz zu eurer Info, die Idee mit dem Tor zwischen den Welten hatte ich ganz eindeutig vor den Leuten die Vampire Diaries geschrieben haben! Die haben also bei mir geklaut nicht umgedreht ;-)
Ansonsten viel Spaß beim Lesen, ich freue mich jetzt schon auf eure Kommentare und Anmerkungen!

Liebe Grüße
Ivi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vor diesem Kapitel hatte ich wirklich ANGST! Ich bin selbst kein Freund von Entscheidungen, daher hat es entsprechend lange gedauert und ist möglicherweise etwas zäh zu lesen, dafür hier schon mal eine ENTSCHULDIGUNG! ;-) Ab dem nächsten Kapitel beschäftigen wir uns wieder etwas mit Sasuke und seiner Rettung, versprochen!
Jetzt aber erstmal viel Spaß beim lesen eure Ivi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es wirkt ein bisschen, wie das glückliche Happy End, aber ich verspreche euch, das ist noch lange nicht das Ende!
Viel Spaß beim Lesen und lieben Dank für eure wunderbaren Kommentare und Anregungen!

Vielleicht errät ja auch jemand, was ich gerade für ein Buch lese. Die Antwort ist dann des Rätsels Lösung was meinen geschwollenen Schreibstil in diesem Kapitel betrifft ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel hat mich einige Stunden und Tafeln Schokolade gekostet. Zufrieden bin ich nach wie vor nicht, aber wir müssen ja irgendwie voran kommen. Ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel wenigstens ein kleines Bisschen gefällt und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Eure Ivi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
100000 Dank an Anitasan für den Anfang des Kapitels!
Viel Spaß bei Lesen :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich willkommen, zum wohl vorletzten Kapitel.

Ich wünsche euch wie immer viel Spaß und freue mich über Kommentare etc.!

LG Ivi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Willkommen zum letzten Kapitel. Bevor ihr mich am Ende hasst: lest das Nachwort! Und nun Vorhang auf für die letzten Worte aus Why does it take a minute to say hello and forever to say goodbye. Komplett anzeigen

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Seine Arme waren mit zwei schweren Ketten an der Decke angebunden. Die straff

gezogenen Fesseln schnitten in seine Handgelenke. Er wusste nicht, wo er war und

auch nicht, wie er hier her gekommen war. Er spürte, wie Blut an seinem Arm

hinunter floss. Wo auch immer er gerade war, es roch fürchterlich, moderig und

irgendwie tot. Langsam öffnete er die Augen.
 

Um ihn herum war es dunkel. Eine kleine Fackel neben der Tür erhellte den Raum

nur spärlich, gerade so, dass man genug erkennen konnte. Ihr Flackern verlieh

ihm etwas Unheimliches. Links von ihm stand ein alter Holzstuhl, das Polster war

bereits zerschlissen und das dunkle Holz sah morsch aus. Er ließ seinen Blick

durch den Raum wandern. Vor ihm, nur ein kleines Stück entfernt, war ein

großer Tisch aus grauem Stein. Zumindest dachte er, es wäre ein Tisch, bis er

die Schellen für Kopf, Hände und Füße entdeckte. Hinter dem „Tisch“ war

die Tür mit der Fackel. Im oberen Bereich der Tür war ein kleines vergittertes

Fenster, durch das er leise Stimmen vernahm. Allerdings verstand er nicht, wovon

die Personen vor der Tür sprachen. Er ließ seinen Blick noch ein Stück durch

den Raum schweifen. Rechts von sich sah er etwas, das ihm das Blut in den Adern

gefrieren ließ.
 

Gegenüber der Längsseite des Tisches sah er eine Person. Sie hing dort genauso

wie er selbst. Die Hände waren über dem Kopf mit zwei massiven Ketten an der

Decke gefesselt. Ebenso ihr Füße, die, dicht an die Wand gezogen, in Ketten

lagen. Er konnte die Person wegen des spärlichen Lichtes nicht genau erkennen,

dennoch wanderte sein Blick über die zierliche Gestalt. Er kniff die Augen

zusammen, nein, sie war nicht zierlich sie war dürr, regelrecht ausgehungert

und abgemagert. Ihre Arme waren nur noch Knochen und ihre Haut sah so dünn aus.

Ein Schauder lief ihm über den Rücken. Würde er auch so enden? Wie lange

hatte diese Person wohl durchgehalten, bis sie so aussah? Er betrachtete sie

wieder. Ihr Kopf war nach vorn gefallen und ihre langes, rosanes Haar hing vorn

über. Es war matt und hing in schlaffen, fettigen Strähnen von ihrem Kopf

herunter. An der Kopfhaut konnte er eine Menge getrocknetes Blut erkennen . Als

er diese Person weiter betrachtete, stelle er fest, dass sie offensichtlich

weiblich war. Er erkannte ein Kleid, welches ihm seltsam bekannt vorkam. Es war

ein rotes Kleid, welches über den Knien endete. Hervor stachen zwei dürre

Beine, welche voller Blut waren. Was hatte man diesem Mädchen

nur angetan. Und woher kannte er sie?
 

Plötzlich ging ein Zucken durch den so leblos wirkenden Körper. Er erschrak

und wollte zu ihr und ihr helfen, nur hatte er die Ketten vergessen, an denen er

hing. Er zog daran, doch stellte er schnell fest, dass das sinnlos war. Wieder

ging ein Zucken durch den Körper der jungen Frau. Ihr Kopf hob sich langsam und

ihr verwirrter Blick glitt durch den Raum und endete bei ihm. Ihre grünen Augen

durchbohrten ihn. Ihr Blick war voller Schmerz, Trauer und Wut, trotz allem aber

entschlossen und fest. Er war fasziniert von dieser Frau. Ihr Kopf sackte wieder

nach vorn und er hörte ein leises Wimmern. Weinte sie? Sollte er versuchen, sie

zu trösten? Was sollte er sagen?
 

„Warum?“, hörte er sie dann plötzlich fragen. Er war sich sicher, ihre

Stimme schon einmal gehört zu haben, er konnte sich nur nicht erinnern, wo.

„Warum hast du uns das angetan?“, sie sah ihn wieder an. Tränen standen in

ihren Augen. Sie tat ihm furchtbar leid, er wusste nur nicht, was er tun sollte.

Sein Blick war verwirrt und verständnislos auf sie gerichtet. Als er nicht

antwortete, fing sie heftig an zu weinen, sie schluchzte so herzzerreißend,

dass er fast mit ihr geweint hätte. Nach einer Weile hatte sie sich beruhigt

und hob ihren Kopf ein drittes Mal. Ihr Gesicht war tränen-überströmt. Sie

musste einmal umwerfend hübsch gewesen sein, dachte er bei sich. Sie öffnete

den Mund, um wieder etwas zu sagen, jedoch hielt sie inne, als sich die Tür mit

dem Gitterfenster öffnete. Ein gleißendes Licht flutete den Raum, sodass er

seine Augen zusammenkneifen musste. Er versuchte, sich an das ungewohnt helle

Licht zu gewöhnen. Plötzlich vernahm er einen hellen Schrei, das gleißende

Licht verschwand und er suchte den Raum nach der Ursache des Schreies ab. Er sah

zu dem Mädchen, welches er gerade noch so ausgiebig

betrachtet hatte. Ihre strahlend grünen Augen strahlten nicht mehr. Sie waren

vor Angst weit aufgerissen und leer. Ihr Mund war immer noch geöffnet, doch es

kam kein Ton heraus. In ihrer Brust, direkt in ihrem Herzen, steckte ein langes

dünnes Messer mit gebogener Klinge. Das, ohnehin schon, rote Kleid färbte sich

an dieser Stelle dunkel. Ihr Kopf fiel ein letztes Mal nach vorn und er wusste,

sie würde ihn nie wieder heben. „Na, hast du deine Freundin gar nicht

erkannt?“, fragte eine säuselige, eiskalte Stimme. „Hast du wirklich schon

alles vergessen? Die Menschen waren dir doch mal so wichtig. Armer kleiner

Junge, habe ich dich etwa kaputt gespielt?“
 

Er verstand nicht, was dieses Wesen ihm sagte. Er blickte immer noch auf den

toten Körper dieses hübschen Mädchens. Es dämmerte ihm. Er erinnerte sich,

woher er sie kannte, ihre klaren, entschlossenen Augen, ihre wunderbar weiche

Stimme, das Kleid. Sie war alles, was er in den letzten Jahren so sehr vermisst

hatte. Sie war diejenige, für die er alles aufgegeben hatte. Für sie hatte er

auf seine Rache verzichtet und lebte nun als ein Gefangener. Er erinnerte sich

an alles. Wie er hier her gekommen war, in dieses stinkende Verlies. Er

erinnerte sich an sie und doch hatte er die Liebe seines Lebens vorhin nicht

erkannt. Eine einsame Träne lief ihm über die Wange. Und wieder drang die

eiskalte Stimme an sein Ohr: „Ach, erinnerst du dich endlich? Hatte ich dir

nicht versprochen, dass ich dir alles nehme, was du liebst?“ Er blickte immer

noch fassungslos auf das Messer in ihrer Brust. Konnte sie die Augen nicht

einfach wieder öffnen und sagen, dass das alles nur ein dummer Scherz war?
 

Nein, das konnte sie nicht und das wusste er auch. Mit ihrem Namen auf den

Lippen gab er sich wieder dem furchtbaren Schmerz der Erkenntnis hin.

„Sakura.“ Dann verlor sich Sasuke in der Dunkelheit.

Verloren geglaubt

Die Sonne schien hell an diesem Morgen. Naruto saß auf einem Ast vor seinem

Wohnzimmerfenster und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Er hatte

das leicht gebräunte Gesicht der Sonne zugewandt und die Augen geschlossen. Er

hörte das sanfte Rauschen der Bäume und Blätter, spürte die leichte Brise

über sein Gesicht streifen. Doch, wie so oft in letzter Zeit, dachte er an das,

was in den letzten zwei Jahren passiert war.
 

Nachdem Sasuke das Dorf verlassen hatte, war alles anders geworden. Sakura hatte

sich erst in die Arbeit und in das Training mit Tsunade gestürzt, doch

irgendwann kam sie nicht einmal mehr dorthin. Niemand wusste, wo sie war,

geschweige denn, wie es ihr ging. Auch Narutos Versuche, sie zu kontaktieren,

waren nicht von Erfolg gekrönt. Anfangs wimmelte sie ihn an der

Gegensprechanlage ab, aber später reagierte sie auch darauf nicht mehr. Vor

ihren Fenstern hingen schwere Vorhänge und Naruto traute sich nicht, einfach

hinein zu gehen. Er selbst konnte Sakura auch nicht die ganze Zeit über helfen.

Er war mit Jiraiya zu einem speziellen Training aufgebrochen. Kakashi hatte sich

ebenfalls vollkommen abgeschottet. Nachdem er erfahren hatte, was Sasuke dem

Dorf angetan hatte, war er verschwunden. Man wusste nur, dass er Konoha

verlassen hatte. Er war wortlos gegangen, hatte sich nur von Naruto und Sakura

verabschiedet und ihnen gesagt, er müsse wieder zu sich selbst finden. Eines

Tages war er dann einfach weg gewesen. Auch die anderen im Dorf hatte Sasukes

Verschwinden nicht kalt gelassen. Für einen

Außenstehenden wirkte es fast so, als wäre alles in bester Ordnung, alles sah

so normal aus. Doch Naruto wusste, würde man ihnen ihre Beschäftigung und

ihren Alltag nehmen, wäre da nichts mehr. Nur leere Hüllen, die verzweifelt

versuchten zu leben. Sie waren nur gebrochene Ninjas, die ihren besten Freund

nicht retten konnten.
 

Eine Träne rann über sein Gesicht. Ja, sie konnten ihren besten Freund nicht

retten. Sie wussten nicht, wo er war, wie es ihm ging oder ob er überhaupt noch

lebte. Würden sie ihn jemals wieder sehen?

Naruto stand auf. Das ging ihm jetzt doch zu weit. Er war entschlossen, seine

trüben Gedanken beiseite zu schieben und sich voll und ganz auf diesen

wunderschönen Tag zu konzentrieren. Es war ein besonderer Tag für ihn, denn

heute würde er den ersten Auftrag seit zwei Jahren erhalten. Er war nervös, ob

er alles richtig machen würde, fragte sich, ob er das neu gelernte Wissen wohl

anwenden könnte, aber ebenso war er gespannt, mit wem er den Auftrag erledigen

würde. Er glaubte nicht, dass Kakashi wegen eines Auftrages ins Dorf zurück

kommen würde und mit Sakura rechnete er auch nicht. Es würde also ein neues

Team auf ihn warten. Möglicherweise würde er mit Kiba und Choi auf die Mission

gehen. Das wäre super. Er mochte die beiden. Eigentlich war es ihm egal, mit

wem er zu dieser Mission aufbrach. Nur Ino konnte er nicht gebrauchen, sie

nervte ihn immer noch. Vielleicht würde Tsunade ihn auch einem ganz anderen

Team zuordnen, mit ganz neuen Leuten. Neue Leute waren gut, dachte er. Sie

würden ihm wieder Kraft geben und er könnte wieder voll in seinem Ninjadasein

aufgehen. Er freute sich auf den Auftrag, nur musste er hoffentlich nicht

irgendeine davongelaufene Katze zurück bringen. Nachdem er durchs Fenster in

seine Wohnung geklettert war, ging er in die Küche. Es war noch Zeit etwas zu

essen. Wie von selbst griff seine Hand nach der Müslischachtel, die neben der

Nudelsuppe stand. Noch so etwas, das sich schlagartig geändert hatte. Seit

Sasukes Verschwinden hatte er keine Nudelsuppe mehr gegessen. Nicht einmal

Irukas Einladungen hatte er angenommen.
 

„Seltsam“, murmelte er, entschied sich dann aber doch für das Müsli. Aus

dem Kühlschrank holte er etwas Milch, gab beides in eine Schüssel und fing an

zu essen. Nach einem Blick auf die Uhr an der Wand verschluckte er sich. Es war

ja schon so spät. Er müsste schon längst auf dem Weg zu Tsunade sein. Jetzt

stand er mitten in der Küche, den Schlafanzug voller Müsli und geriet völlig

in Panik. „Aaaaaah, das darf doch nicht wahr sein“, schrie er und fing an,

wie ein Irrer durch seine Wohnung zu laufen und sich anzuziehen.
 

In ihrem Büro lief Tsunade auf und ab. Sie hoffte wirklich, dass heute alles

glatt laufen würde. Sie hatte endlich einen Auftrag für Narutos Wiedereinstieg

gefunden. Zu lange hatten sie alle Trübsal geblasen und Sasuke nachgetrauert,

doch damit war jetzt ein für alle Mal Schluss. Sie würde ab jetzt zuerst an

das Dorf denken und das hatte es nötig. Vieles war in den letzten Jahren

herunter gekommen, während sie in ihren Schuldgefühlen versank. Shizune hatte

sie letztendlich von ihren Gedanken befreit und wieder zurück in die Realität

geholt. Nach einem Ausflug mit ihr war Tsunade der Zustand des Dorfes

schmerzlich bewusst geworden. Am meisten traf sie allerdings der leere Schulhof

der Ninja- Akademie. Noch nie hatte sie diesen fröhlichen Ort so leer gesehen.

Die Schaukel im Hof schwang quietschend vor und zurück, vor und zurück. Lange

hatte sie auf den Schulhof gestarrt, doch als sie sich aus ihrer Starre gelöst

hatte, hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie würde Konoha wieder aufbauen und

wenn sie selbst die Steine dafür zusammentragen musste. Sie setzte sich auf

ihren Stuhl und öffnete noch einmal die Akte mit dem aktuellen Fall. Es war

eine einfache Rang C Mission. Ein Brückenbauer sollte in sein Dorf gebracht

werden, nichts Schweres aber es würde für den Anfang wohl reichen.
 

Es klopfte an der Tür. Tsunade hob den Kopf und sah, wie Shizune ihren Kopf

durch die Tür streckte. „Komm herein“, sagte sie freundlich und lächelte

Shizune an. Auch sie hatte sich sehr verändert. Zum Beispiel trug sie das

Schweinchen nicht mehr ständig mit sich herum. Es war in den letzten Jahren

doch sehr rundlich und viel zu schwer zum Tragen geworden. Auch Shizune hatte

erstaunlich zugelegt. „Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?“, hörte sie

Shizune fragen.

„Natürlich höre ich dir zu. Ich höre dir immer zu!“

Ein strafender Blick von Shizune und sie gab kleinlaut zu, dass sie kein Wort

mitbekommen hatte.

„Ich habe dich gerade gefragt, wen du mit Naruto zu der Mission schickst. Sein

Team gibt es ja nun nicht mehr“, meinte Shizune.

„Du wirst es gleich sehen meine Liebe“, grinste Tsunade. Damit würde

niemand rechnen. Sie selbst hatte es sich kaum zugetraut, das Team in der Form

zusammenzustellen. Es war immerhin ein Risiko. Die Tür wurde aufgerissen und

sie wusste, nun waren Ruhe und Frieden vorbei.
 

In der Tür stand Naruto. Er trug immer noch orange Kleidung. Tsunade musste

lächeln. Ob er auch immer noch so stürmisch war wie früher?

„Hey Oma, ich bin schon zu spät. Wo ist mein Team?“, wurde sie angebrüllt.
 

„Jetzt beruhige dich erst einmal, Naruto. Das ganze hat noch etwas Zeit“,

beschwichtigte sie ihn.

„Der Rest von deinem Team ist...“, sie wurde von einem lauten Knall

unterbrochen.

„Sorry Leute, mir ist eine schwarze Katze über den Weg gelaufen!“, es war

Kakashi. Sein ehemaliger Sensei stand freudestrahlend vor ihm.

„ Kakashi-Sensei!! Was machst du denn hier? Ich dachte, du würdest nie wieder

kommen“, Naruto war unbeschreiblich froh seinen alten Lehrer wiederzusehen.

Doch bevor Naruto sich auf ihn stürzen konnte, wandte dieser sich Tsunade zu.

„Und, weiß er schon über die Mission Bescheid?“, fragte Kakashi Tsunade.

„Nein, ich wollte warten, bis das Team vollständig ist. Aber wenn die dritte

Person bis jetzt

noch nicht da ist, kommt sie wohl auch nicht mehr“, Tsunade beschloss die

Katze aus dem Sack zu lassen: „Ihr bekommt eine Rang C Mission. Ich werdet

einen Brückenbauer zurück in sein Dorf bringen. Shikamaru wird euch auf dieser

Mission begleiten. Er weiß bereits Bescheid und packt seine Sachen.“

Betretenes Schweigen.

„Och, kommt schon Leute. Das ist doch eine tolle Mission. Da kommt ihr endlich

mal aus dem Dorf raus und auf andere Gedanken. Ihr seht schöne Landschaften und

könnt ein bisschen eure Freiheit genießen. Es ist ja keine schwierige

Mission“, versuchte Tsunade die so plötzlich gekippte Stimmung zu retten.
 

„Wir hatten damals auch so eine Mission. Sasuke wäre dabei fast gestorben“,

eine zarte Stimme, so sanft und zerbrechlich wie Glas, war zu hören. „Haku

hätte ihn fast getötet, weißt du noch, Naruto? Ob es da schon angefangen

hatte? Ob er da schon beschlossen hatte, uns irgendwann mal zu verlassen?“

Naruto traute seinen Ohren nicht. Er war wie erstarrt. Zwei Jahre lang hatte sie

nicht mit ihm gesprochen, ihn völlig ignoriert und jetzt stand sie dort im

Schatten und sah ihn mit verweinten Augen an. Ihr Haar hing unfrisiert an ihrem

Kopf herunter, es hatte all seinen Glanz verloren. Wie ihre sonst so strahlend

grünen Augen. Naruto erinnerte sich an diese Mission, als wäre es gestern

gewesen. Damals hatte Sasuke sein Leben für ihn riskiert und ihn gerettet. Und

nun standen sie wieder hier. Am selben Ort wie damals, nur einer fehlte.
 

„Hey Sakura. Wo kommst du denn her?“, fragte er, um das unangenehme

Schweigen zu brechen.

„Ich war lange unterwegs. Habe viel trainiert. Ich war ein Jahr lang überall

und nirgendwo. Das heißt überall, nur nicht in Konoha“, antwortete sie ruhig

und sachlich. Sie trat aus dem Schatten. Nun konnte Naruto sie besser sehen und

staunte nicht schlecht. Aus der schmächtigen Sakura mit der hohen Stirn war

eine wunderschöne junge Frau geworden. Ihr Blick allerdings war keineswegs

verweint oder traurig. Er war kalt, viel zu kalt für die Sakura, die er kannte.

Ihr Haar war immer noch kurz, doch hatte sie ihr hübsches rotes Kleid gegen ein

rotes ärmelloses Oberteil und einen kurzen, rosanen Rock getauscht. Die flachen

Halbschuhe mussten offensichtlich kniehohen Stiefeln weichen und ihre dünnen,

langen Finger steckten in Handschuhen.
 

Tsunade beobachtete das Aufeinandertreffen der Freunde aufmerksam. Naruto hatte

sich kaum verändert. In seiner Art war er immer noch Derselbe. Ebenso Kakashi,

der immer noch log wie gedruckt. Nur Sakura war anders. Sie war erwachsener

geworden und strotze nur so vor Kraft und Energie. Doch schien sie bei all dem

Streben nach Stärke, ihr Herz verloren zu haben. Ihr Blick war eiskalt und auch

ihre Körperhaltung sprach dafür, dass sie mittlerweile zu allem bereit war.

Sie hatte ihre Gefühle komplett unter Verschluss, was Tsunade gar nicht gefiel.

Sie wollte weiß Gott nicht, dass Sakura ihr Herz auf einem Tablett vor sich her

trug, wie sie es früher getan hatte. Doch waren Gefühle in einem Kampf sehr

nützlich. Sie führten einen und durch sie fällte man spontan die richtigen

Entscheidungen. Sakura hatte mit Sicherheit an Kraft gewonnen, aber stark war

sie dadurch noch lange nicht.
 

Auch Sakura hing ihren Gedanken nach. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten

sollte. Sie hatte Naruto und Kakashi schon ewig nicht mehr gesehen und wollte

auch eigentlich nicht mit ihnen sprechen. Sie wollte aus einem bestimmten Grund

auf diese Mission. Seit Monaten hatte sie seltsame Träume. Immer wieder wachte

sie in einem dunklen Raum auf und sah sich als Beobachterin einer schrecklichen

Folterzeremonie. Jede Nacht sah sie alle sterben, die sie liebte. Und jedes Mal

wachte sie mit einem grausamen Gefühl auf. Es war, als würde sie zerreißen.

Sie hatte Angst, dass ihre Träume Wirklichkeit wurden. Angst, endgültig alles

zu verlieren. Sie deutete es als Zeichen, sich ihnen wieder annähern zu

müssen.
 

„Ach so ein Schwachsinn“, sagte sie laut und blickte in die Runde. Naruto

und Kakashi, die sich gerade angeregt über das neue Flirtparadies unterhielten,

schauten erstaunt auf. „Was ist denn los, Sakura?“, fragte Naruto und ging

mit großen Schritten auf sie zu. „Wir sollten uns endlich auf den Weg machen.

Ich habe keine Lust hier zu versauern. Ich packe jetzt meine Sachen!“, meinte

sie und war schon verschwunden. Sie ließ einen verwunderten Naruto im Raum

zurück, der sich fragte, was nur aus seiner früheren Freundin geworden war.
 

Und schon wieder flossen Tränen in Konoha. Sakuras Haare wurde vom Wind

zerzaust, während sie durch die Straßen von Konoha lief. Sie hatte in letzter

Zeit so viel nachgedacht . Hatte genau geplant, wie sie sich verhalten wollte,

wenn sie auf Naruto traf, doch alles war ganz anders gekommen. Sie wollte so

fröhlich sein wie vor 2 Jahren. Wollte lachen, mit ihm scherzen und sich

darüber freuen, ihn wieder zu sehen. Als sie aber hörte, was ihre Mission war,

hatte sie alles vergessen. Sie hatte Bilder vor Augen, die sie schon längst

vergessen, nein verdrängt hatte. Sie wollte sich nicht mehr daran erinnern und

doch erweckte Tsunades Auftrag alle Erinnerungen an das alte Team 7 wieder zum

Leben. Nicht nur negative, auch positive und freudige Erinnerungen kamen in ihr

auf. Damals war sie glücklich gewesen und hatte es doch nie wahrhaben wollen.

Heute war sie unglücklich und wusste, dass es anders hätte kommen können.

Wäre sie nur stärker gewesen. Hätte sie Sasuke nur aufhalten können an

diesem Abend. Vor ihrer Haustür blieb sie stehen, blickte in den Himmel und in

diesem Moment wurde ihr klar, es konnte sich alles nur noch zum besseren wenden.

Sie würden diese Mission erfolgreich abschließen und wieder zueinander finden.

Wenn sie zurück waren, würde sie wieder mit Naruto trainieren, ihr altes Leben

wieder aufnehmen und voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Mit einem breiten

Lächeln auf den Lippen begann sie ihre Sachen zu packen. Auch das verstaubte

Foto, das sie mit Sasuke, Naruto und Kakashi zeigte, wanderte, mit einem

Lächeln bedacht,in die Tasche. Viel hatte sich seit diesem Tag verändert, doch

ihre Gefühle waren dieselben. Ihr Herz gehörte Sasuke, ihre Freundschaft

Naruto und ihre Treue Konoha. Eine Stunde später standen sie mit ihrem

Schützling vor den Toren Konohas und lächelten einander an. Schnell wurde

Shikamaru begrüßt, welcher sich wie üblich still und nachdenklich gab. Naruto

und Sakura brannten darauf aufzubrechen und freuten sich, als Kakashi das Signal

zum Aufbruch gab. Es ging also los.
 

In diesem Moment wusste keiner von ihnen, was sie während ihres Auftrages

erwarten würde. Keiner von ihnen konnte erahnen, dass sie am Ende an einem

anderen Ort landen würden. Ein verhängnisvoller Umweg, der ein Leben nehmen

und eins geben sollte, Leid brachte und alte Wunden heilte. Der Spalt zwischen

Sieg und Niederlage war ab diesem Moment so schmal wie nie zuvor.
 

Viele Kilometer weiter erwachte Sasuke, immer noch an die Wand gefesselt. Er

spürte einen grausamen Schmerz in seinem Herzen. Er hatte sie verloren. Sofort

blickte er zu der Stelle, an der Sakura gestorben war, in der Hoffnung alles nur

geträumt zu haben. Doch sie war nicht da. An ihrer Stelle war nun ein anderes

weinendes Mädchen. Auch sie kannte er, doch auch bei ihr wusste er nicht, wer

sie war. Ihr langes, blondes Haar bebte bei jedem Schluchzen.

„Warum?“, hörte er sie dann plötzlich fragen. „Warum hast du uns das

angetan?“, sie hob den Kopf und er blickte in ein verzweifeltes blaues

Augenpaar.

Hilf mir

Itachi brach zusammen, eine Hand an sein Herz gepresst. Mit der anderen stützte

er sich ab. Was war das für ein seltsames Gefühl, das ihn durchfuhr? Es war

schon das zweite Mal, dass sich sein Herz anfühlte, als wolle es zerspringen.

„Komm schon Itachi, was ist los mit dir? Du schwächelst doch sonst nicht so

rum!“, murrte Kisame hinter ihm. Verstehen konnte er ihn nicht. Alles was er

hörte, war sein kleiner Bruder. Sein kleiner Bruder, der um Hilfe schrie. So

verzweifelt und verängstigt. Itachi erschrak. Das bildete er sich alles nur

ein. Sasuke würde schon klar kommen. Nachdem er mit Kisame ein weiteres Stück

ihres Weges hinter sich gebracht hatte, brach er erneut zusammen. Eigentlich

hatten sie den Auftrag irgendeinen alten Mann zu töten, um an Informationen

über Naruto zu gelangen. Doch wieder hörte er die Stimme seines kleinen

Bruders. Dieses Mal deutlicher und lauter. Es war die Stimme des jungen Sasuke,

des Kindes. Er flehte um Hilfe. Itachi richtete sich auf und drehte sich zu

Kisame um: „Wir haben noch etwas zu erledigen.“
 

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Langsam schritt er durch einen Gang, Fackeln warfen ein schauriges Licht auf die

gelben Wände. Seine Schritte hallten laut von ihnen wider, während er an

mehreren schweren Holztüren vorbei ging. Er hatte ein bestimmtes Ziel am

heutigen Tag. Er wollte ihn leiden sehen.
 

Ja, dieses leidende Gesicht war etwas Wundervolles. Diese Augen voller Schmerz

und Trauer. Fassungslosigkeit, die diesen schmalen Körper immer wieder

durchfuhr. Er erfreute sich an dem Leid des jungen Uchiha. Es bereitete ihm

immer wieder große Freude, ihn so verzweifelt zu sehen.
 

Gestern hatte er ihn eine ganz Weile beobachtet. Lange hatte der Junge versucht,

sich von den Ketten zu befreien, um zu seiner toten Freundin zu gelangen,

nachdem er aus seiner anfänglichen Bewusstlosigkeit erwacht war. Es war ein

verzweifelter Kampf, den der Junge letztendlich nur verlieren konnte.
 

Die Ketten hatten tief in sein Fleisch geschnitten und auch seine Versuche sich

durch das ein oder andere Jutsu zu befreien, waren zum Scheitern verurteilt. Der

Junge hatte keine Chance gegen ihn, er war einfach zu schwach. Ein gehässiges

Lächeln stahl sich auf Orochimarus Lippen, seine Augen blitzten eiskalt.
 

Sasuke würde seine Waffe werden, seine Marionette, die ihm den Weg bereiten

sollte. Den Weg zur vollständigen Vernichtung Konohas. Die jungen Ninjas in dem

Dorf würden nicht einmal begreifen, dass sie untergehen und Sasuke... Sasuke

würde sich selbst vernichten. Seine Gefühle würden ihn zu Grunde richten und

dann könnte er, Orochimaru, sein Werk vollenden und wäre endlich im Besitz des

Sharingan.
 

Er lachte. Es war ein eiskaltes Lachen, voller Grausamkeit und Hass, welches in

den leeren Korridoren wieder hallte. Ja, Sasuke Uchiha gehörte ihm.
 

Er stand nun vor einer schweren Tür, die einzige mit einem kleinen Fenster im

oberen Bereich. Im Inneren des Raumes sah er ihn, den jungen Sasuke Uchiha. Er

kniete auf dem kalten Boden und betrachtete etwas. Seine Hände waren voller

Blut, in seinen Augen standen Tränen und sein Gesicht war schmerzhaft

verzerrt.
 

Ein lauter, schmerzerfüllter Schrei durchbrach die Stille. Die Vernichtung des

Jungen hatte begonnen. Er hatte begonnen, sich selbst zu töten.
 

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„Nicht so schnell, Naruto!“, herrschte Kakashi den vorpreschenden Wirbelwind

an. Kaum hatten sie Konoha durch das große Haupttor verlassen, war Naruto, ohne

zu wissen, wo es lang ging, los gerannt. Natürlich mussten sie jetzt einen

ziemlichen Umweg machen, aber das störte die Freunde nicht. Sie genossen die

wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut, den leichten Wind in ihren Haaren, die

wunderschöne Landschaft und die friedliche, gemeinsame Zeit. Sie hatten sich

nach all den Jahren auch viel zu erzählen. Sakura sprach gerade mit Kakashi

über ihr Sondertraining“, wie sie es nannte, als sie eine kleine Lichtung

erreichten. Spontan beschlossen sie, eine Pause zu machen. Während Naruto auf

Kakashi los ging und ihn in einen freundschaftlichen Trainingskampf verwickelte,

packte Sakura gedankenverloren einige Leckereien aus ihrem Rucksack aus.
 

Shikamaru hatte sich derweil gelangweilt ins Gras fallen lassen. Er fand die

Mission lästig. Warum konnte der Typ nicht alleine in sein komisches Dorf

laufen? Besagter „Typ“ saß neben Shikamaru. Er hatte während des ganzen

Weges nicht ein Wort gesagt. Shikamaru warf einen prüfenden Blick auf das

Profil des Mannes.
 

Seine Gesichtszüge waren sehr weiblich, wie ihm auffiel. Das Kinn lief schmal

zu und er konnte die Wangenknochen des Mannes sehr deutlich erkennen. Seine

Haare waren braun. Sie standen in alle Himmelsrichtungen vom Kopf ab. Außerdem

hatte er große, dunkelblaue Augen. Seine Lippen waren leicht geschwungen, seine

Nase verhältnismäßig klein und sein Hals ziemlich dünn. Er trug ein grünes

Shirt und eine kurze, cremefarbene Hose. Ansonsten sah er aus, wie man sich

einen Mann Mitte 30 nun einmal vorstellte. Obwohl er der Grund für diese

lästige Mission war, mochte Shikamaru ihn. Er war nicht so aufgedreht wie

Naruto oder so anstrengen wie Ino. Er strahlte Ruhe und Zufriedenheit aus.

„Sag mal Junge, wie lange willst du mich noch anstarren?“, fragte der

Brückenbauer. Er lächelte Shikamaru aufrichtig und sympathisch an.

„Ich...Ich hab´nur gerade überlegt...wie Sie eigentlich heißen...“,

versuchte Shikamaru sich heraus zu reden.

„Hahaha“, lachte der Brückenbauer. „Mein Name ist Daisuke. Warum hast du

denn nicht einfach gefragt?“, antwortete jener.

„Es ähm...Ich hatte es einfach vergessen“, meinte Shikamaru und sah dann in

die andere Richtung. Man war ihm das peinlich.
 

Sein Blick fiel auf Sakura. Um das Mädchen herum lag allerhand Knabberkram. Sie

selbst hockte mitten in dem Haufen auf dem saftigen Gras. Sie hielt etwas in den

Händen und starrte es an. Shikamaru konnte sich denken, was es war. Bei ihm war

es zur Gewohnheit geworden, auf jede Mission das Bild von seinem ehemaligen Team

mitzunehmen. Er ging nirgendwo ohne Choji, Ino und Asuma hin, so sehr sie ihn

auch manchmal nervten. Er hing an ihnen. Und Sakura... sie war mit ihren

Gedanken offensichtlich immer noch bei Sasuke. Das Thema nervte ihn auch. Der

Uchiha war nicht mehr da, hatte das Dorf verraten und trotzdem drehte sich alles

nur um ihn.
 

Sakura blickte nun nicht mehr auf das Bild. Sie hatte es wieder in ihrer Tasche

verschwinden lassen und wandte sich Naruto und Kakashi zu.
 

Die beiden sprangen fröhlich lachend umher, Kakashi hielt das Flirtparadis in

der Hand und Naruto kreischte laut, als er hinfiel. Er sprang aber sofort wieder

auf und lachte. Einige Dinge ändern sich wohl nie, dachte Sakura und ließ sich

schmunzelnd ins Gras fallen. Sie schloss die Augen und versank schon bald in

einem wundervollen Traum.
 

Sie stand auf einem grünbewachsenen Hügel, vor ihr eine riesige Wiese mit den

schönsten Blumen. In der Mitte der Wiese sah sie ihre Freunde. Ino, Naruto,

Hinata, Shikamaru, Kiba und... Sasuke! Er stand dort, völlig

selbstverständlich und lächelte sie an. Sie hatte in ihrem Leben noch nie so

ein schönes Lächeln gesehen. Es war voller Wärme und Freundschaft. Sakura

lief auf Sasuke zu, ganz vorsichtig. So als könnte er bei einem falschen

Schritt verschwinden. Nun stand sie direkt vor ihm und sah in sein Gesicht.

Gerade öffnete er den Mund um mit ihr zu sprechen, als die Erde unter ihren

Füßen zu beben anfing. Sie sah über die Schulter. Die schöne Landschaft war

verschwunden, nun befand sie sich in einer steinigen Wüste. Keine der

wunderschönen Pflanzen war mehr zu sehen. Alles um sie herum war tot. Sie

wandte ihren Blick wieder Sasuke zu und erschrak. Sie sah in ein

schmerzverzerrtes Gesicht. Seine Augen waren blutunterlaufen, seine Arme über

seinem Kopf zusammengebunden. Blut tropfte von seinen Ellenbogen. Er sah sie mit

einem so verzweifelten Blick an, dass ihr fast das Herz zersprang. In seinen

Augen konnte sie den Schmerz der letzten Jahre erkennen, sein Leid und dass er

die Geschehnisse der Vergangenheit nicht vergessen konnte. Er zeigte ihr all

seine Schwäche durch diesen Blick. Sie versank in seinen Augen und konnte sich

nicht von ihnen lösen bis...
 

Sie spürte etwas Warmes in ihrem Gesicht. Es lief langsam von ihrer Stirn über

ihre Wangen, bis zu ihrem Kinn. Sie sah fragend in Sasukes Gesicht und fand die

Antwort auf die Frage, was da in ihrem Gesicht war. Aus Sasukes Mundwinkeln lief

Blut. Seine Augen schrien stumm nach Hilfe, doch Sakura stand einfach nur da und

rührte sich nicht. Wieder öffnete Sasuke den Mund.

„Hilf mir“, hörte sie ihn flehen. „Bitte, bitte hilf mir Sakura!“

Wieder bebte die Erde unter Sakuras Füßen, Sasukes Bild verschwamm vor ihren

Augen. Weinte sie? Was war das für ein Beben?
 

Mit einem Mal wachte Sakura wieder auf und riss erschrocken die Augen auf. Sie

blickte in die kalten Augen von Itachi Uchiha.
 

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Er konnte nicht mehr. Er konnte nicht mehr in diese Augen sehen, doch abwenden

konnte er seinen Blick auch nicht. Das blonde Mädchen sah in mit festem Blick

an. Sasuke hatte immer noch nicht auf ihre Frage geantwortet.

„Warum?“, fragte sie nun nachdrücklicher. Sasuke wusste nicht, was sie

meinte, er antwortete nur: „Warum was?“ Er erschrak, war das gerade wirklich

seine Stimme gewesen? So eiskalt und hasserfüllt? Sasuke sah zu dem Mädchen,

ihre Augen waren ebenfalls vor Schreck weit aufgerissen und sie zitterte

plötzlich am ganzen Körper.

„Was...was hast du vor, Sasuke?“, fragte sie ängstlich.

„Ich werde dich töten!“ Sasuke war nicht mehr er selbst. Er blickte durch

seine Augen nach draußen, aber war in sich gefangen. Wie ein Vogel in seinem

Käfig. Er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper.
 

Die Ketten, die ihn an der Wand hielten, lösten sich. Langsam nahm er seine

Arme herunter und blickte auf seine Hände. An seinen Handgelenken waren keine

Spuren der schweren Ketten zu sehen und auch das Blut, das an seinen Armen

hinunter geflossen war, war verschwunden. Fast so, als hätte er nie an dieser

Wand gehangen. Er blickte wieder zu dem Mädchen und schlagartig wurde ihm

bewusst, wer sie war.

Ino.

Auch ihre Ketten lösten sich auf. Jedes Glied verschwand einfach so im Nichts,

doch sie bewegte sich keinen Zentimeter. Sasuke griff mit der rechten Hand nach

einem langen, dünnen Messer mit gebogener Klinge, welches auf dem steinernen

Tisch vor ihm lag. Es war das selbe Messer, durch das auch Sakura gestorben war.

Sasuke versuchte sich dagegen zu wehren, doch seine Hand wollte ihm einfach

nicht gehorchen, sie ergriff das Messer und sein Körper drehte sich zu Ino. Er

betrachtete das Messer einen Moment und schaute dann wieder auf. Direkt in Inos

panisch aufgerissene Augen. Aus seinen Augen hingegen sprachen Wahnsinn und

Mordlust. Das Mädchen zitterte noch mehr, während sich Sasukes Körper in ihre

Richtung bewegte.
 

Sasuke selbst kämpfte verzweifelt gegen jeden Schritt seines Körpers. Er

wollte um Hilfe rufen oder auch nur irgendetwas tun, um seinen Körper zum

Stillstand zu zwingen. Aber es gelang ihm einfach nicht.

„Erst tötest du Sakura und jetzt mich? Sasuke, was ist los mit dir? Wir sind

doch Freunde“, sprach Ino mit zittriger Stimme. Ein eiskaltes „Ja“ war

seine Antwort. Sasuke stand nun direkt vor ihr. Er sah auf sie hinab, sein

warmer Atem streifte ihre Wange. Er hob seine linke Hand und strich ihr eine

Haarsträhne aus dem Gesicht. Ino blickte zu ihm auf. War das Hoffnung, die er

in ihren Augen aufblitzen sah? „Richte ihr Grüße aus“, hörte Sasuke sich

sagen und holte aus. Kurz bevor das Messer Inos Herz durchbohrte, erlangte er

wieder die vollständige Kontrolle über seinen Körper, als wäre nie etwas

gewesen. Er sah in Inos Augen und wusste, er konnte den Stoß nicht mehr

aufhalten, dann spürte er ihr Blut über seinen Handrücken laufen.
 

Ihre Augen waren nun weit aufgerissen, ebenso ihr Mund, wie zu einem stillen

Schrei. Ein letztes Mal sagte sie seinen Namen und fiel dann in sich zusammen

wie eine Puppe. Sasuke fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Er sah

auf ihren leblosen Körper, sah auf das Messer in ihrer Brust.

Was hatte er nur getan? Er hatte tatsächlich Ino umgebracht. Und nicht nur

sie....Ino hatte gesagt: „Erst Sakura und jetzt ich.“ Er hatte Sakura

getötet. Er hatte sie beide umgebracht.
 

Inos Kopf lag auf seinem Schoß, ihre leeren Augen starrten zur Decke.

Fassungslos blickte Sasuke in ihr Gesicht. Langsam beugte er sich vor um ihre

Augen zu schließen. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Eine Träne lief

über seine Wange. Die Ungewissheit, was mit ihm passierte, war schrecklich.

Hatte Orochimaru ihn schon so sehr unter Kontrolle? Warum sperrte er ihn dann

hier ein? Dann schrie er. Was er getan hatte, zerriss ihm das Herz. Es war ein

unglaublich schreckliches Gefühl, das ihn durchfuhr. Den Blick hatte er zu der

verschnörkelten Decke gehoben. Langsam wandte er seinen Blick der Tür zu.

Plötzlich erklang ein hasserfülltes Lachen hinter der Tür. Gerade noch sah er

ein gelbes Augenpaar hinter dem kleinen Fenster aufblitzen. In diesem Moment

wurde ihm bewusst...Orochimaru würde ihn vernichten und er konnte nichts

dagegen tun. Wieder wurde es schwarz um ihn.
 

Als er dieses Mal aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte, lag er auf einer kalten,

glatten Oberfläche. Seine Hände, Füße und sein Kopf waren fest an diese

Oberfläche gebunden.

Freund oder Feind?

Seine rot glühenden Augen flößten Sakura Angst ein. Sie waren eiskalt und

voller Hass, doch als er sprach war seine Stimme erstaunlich weich.

Sakura, die sich bereits in Kampfposition bringen wollte, traute ihren Ohren

kaum: „Wir sind nicht hier um zu kämpfen, wir sind hier um euch um Hilfe zu

bitten!“

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Er hielt es einfach nicht mehr aus, er konnte auf keinen Fall noch länger auf

diesem „Tisch“ liegen. Alles tat ihm weh und er lag dort bestimmt schon

mehrere Stunden und so lange er dort lag, solange rief er schon um Hilfe. Er

wusste genau, dass ihn niemand hören konnte und wenn doch, würde ihm niemand

helfen. Das dachte er, bis... sich die Tür hinter ihm öffnete. Das laute

Quietschen der Tür verursachte grausame Kopfschmerzen bei Sasuke, der seit

Stunden nichts anderes als seine Schreie gehört hatte.

Ein Mädchen betrat den Raum. Ihr rabenschwarzes Haar reichte ihr bis zur

Hüfte. In den Händen hielt sie ein großes Tablett, auf dem mehrere Schüsseln

und ein kleine Kerze standen. Ihre eisblauen Augen schimmerten im schwachen

Licht der Kerze, die Fackeln an der Wand waren schon lange herunter gebrannt.

Sie stellte das Tablett auf einem kleinen Hocker neben Sasuke ab und zog einen

Schlüssel aus der Tasche ihres schwarzen Mantels. Nacheinander löste sie seine

Ketten und half ihm sich aufzurichten.

„Wer bist du?“, fragte Sasuke mit dünner, heiserer Stimme. „Mein Name ist

unwichtig Sasuke. Erst mal päppeln wir dich wieder auf.“, antwortete das

Mädchen. Sie nahm eine der Schüsseln von dem Tablett, die mit Wasser gefüllt

war, am Rand lag ein Lappen. Sie setzte sich neben ihn und begann ihm das Blut

aus dem Gesicht zu wischen. Sasuke, erstaunt über sich selbst, ließ das alles

geschehen. Sasuke genoss ihre Nähe, ihr ganzes Wesen strahlte eine Wärme aus,

die ihn vergessen ließ, dass er eigentlich fror. Aus irgendeinem Grund hatte er

das Gefühl, dass er ihr vertrauen konnte. Was er jedoch nicht wusste:

Er begab sich damit in die Hände von Orochimarus Tochter.

„Mein Name ist Ilyria.“, sagte sie nach einer Weile. Sasuke, der die ganze

Zeit wie hypnotisiert an die Wand gestarrt hatte, blickte erschrocken auf.

Ilyrias Augen leuchteten im schwachen Licht der Kerze und sie legte ihm

vorsichtig eine Hand auf die abgemagerte Schulter. „Nicht erschrecken Sasuke,

es ist alles gut. Ach du liebe Zeit, bist du dürr! Hier, iss erst mal

etwas!“, sie hielt ihm einer Schüssel mit Reis unter die Nase. Schweigend

nahm Sasuke die Schüssel entgegen, er glaubte noch nie etwas Besseres gegessen

zu haben! Als er aufgegessen hatte, stand Ilyria auf und zog ihren Mantel aus:

„ Hier, nimm den Mantel. Dann ist es nicht mehr so kalt.“

Sie nahm das Tablett von dem Hocker und war so schnell verschwunden, wie sie

aufgetaucht war.

Kurz zuvor:

„Du wirst zu ihm gehen und dich um ihn kümmern. Ich will nicht, dass er

stirbt bevor ich mit ihm fertig bin! “, Orochimarus kalte Stimme hallte durch

die große Halle in der er saß. Nein, die Halle war nicht groß, sie war

riesig. An den Wänden hingen tiefschwarze Behänge mit altertümlichen

Schriftzeichen. Tische waren darunter aufgestellt. Sie waren überladen mit

allem was das Herz begehrte. Am Ende der Halle stand ein riesiger

thronähnlicher Stuhl. Er war gepolstert mit dunkelrotem Samt. Dahinter hing das

Bild einer großen Schlange, die gerade ein Kaninchen verspeiste.

Vor dem Stuhl, auf dem Orochimaru saß, stand ein junges Mädchen. Ihr schwarzes

Haar schimmerte im Licht der Fackeln und ihre eisblauen Augen funkelten. Sie

trug ein mitternachtsblaues Kleid mit durchsichtigen Ärmeln. Auf dem Rücken

trug sie, eher ungewöhnlich für einen Ninja, einen Bogen.

„Ja, natürlich.“, antwortete sie. Ihre Stimme war nicht annähernd so kalt

wie die ihres Gegenübers. Sie war warm und packte einen vollkommen in Watte.

Gerade wollte sie gehen, als sie zurück gerufen wurde: „Warte Ilyria! Sei

nicht zu nett zu ihm. Er ist es nicht wert!“, ohne ein weiteres Wort zu sagen

verließ sie die Halle.

Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, stand ihr Entschluss fest:

„Ich werde ihn töten!“

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Ohne weiter nachzudenken schlug Sakura zu. Itachi, der diesen Schlag nicht

erwartet hatte konnte gerade noch ausweichen. „Hilfe? Ihr wollt Hilfe, das ist

doch bloß ein fauler Trick, das zieht bei mir nicht!“, schrie Sakura und

schlug immer wieder nach Itachi. Es war ein Katz und Mausspiel vom feinsten,

wobei Sakura eindeutig die Katze war. Kakashi, Shikamaru, Naruto und ihr

Schützling standen am Rande der Lichtung und staunten nicht schlecht. War das

wirklich Sakura? Vor ein paar Jahren hätte sie nicht so gehandelt, damals wäre

sie wohl vor Angst in Ohnmacht gefallen. Aber jetzt? Jetzt ging sie ohne auch

nur mit der Wimper zu zucken auf Itachi los.

Dieser war ebenfalls verwundert, nicht darüber, dass sie kämpfte, viel mehr

wunderte ihn ihre enorme Stärke und gleichzeitig die Kälte ihrer Augen. Sie

hatte sich sehr verändert. Es war nichts mehr zu sehen von dem kleinen

schüchternen Mädchen von früher. Doch ihr größte Schwäche war immer noch

ein und dieselbe: Sasuke.

Mit einem Mal wurde es dunkel um Sakura. Die wunderschöne Landschaft verschwand

und sie fand sich im Nichts wieder. Umgeben von Schwärze konnte sie nicht

einmal die eigene Hand vor Augen sehen. Sie spürte, dass es sich nicht um ein

Gen-Jutsu handeln konnte, doch konnte sie sich auch nicht erklären was es sonst

sein könnte. „Sakura“, hörte sie eine Stimme sagen, die von überall zu

kommen schien. Sie drehte sich um, doch was sie auch tat, sie konnte einfach

nicht herausfinden woher diese Stimme kam oder von wem sie stammte. „Sakura,

bitte hilf mir. Hilf mir doch!“ Sakura kannte die Stimme, sie erfüllte sie

mit Erinnerungen, die sie einfach nicht zuordnen konnte. Alles was sie spürte

war ein stechender Schmerz in ihrem Herzen. „Sakura, bitte hilf mir! Bitte!“

Langsam bekam Sakura Angst, große Angst. Und dann, fiel es ihr wie Schuppen von

den Augen. Es war die Stimme von „Sasukeeeee!“ Sakura schrie so laut sie

konnte und wieder veränderte sich die

Umgebung um Sakura. Das Schwarz wich gelblichen Steinwänden. An den Wänden

hingen Fackeln und verliehen dem Gang etwas Schauriges. Langsam und ganz

vorsichtig ging Sakura den Gang entlang. Weit hinten im Gang stand eine Tür

offen. Aus irgendeinem Grund musste sie genau dorthin gehen. Was sie sah ließ

sie erzittern. Abgemagert und völlig verängstigt saß ein Junge mit schwarzem

Haar in der Ecke. Seine Hände waren voller getrocknetem Blut. Gerade als Sakura

sich zu ihm herunter beugen wollte, blickte er auf. „Sakura bitte hilf mir

doch endlich!“ Sakura konnte es nicht fassen, war das dort wirklich Sasuke?

Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Der Raum um sie herum begann sich zu

drehen, die Wände verschwammen vor ihren Augen und alles was sie sah waren

Sasukes traurige Augen. Sakura wurde in einen Strudel aus Licht gezogen bis sie

sich auf der großen Lichtung im Wald wieder fand. Kaum wurde ihr bewusst was

geschehen war, brach sie zusammen und fiel direkt in die Arme von Itachi. In

ihren Augen glänzten Tränen.

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Mitten im Angriff stand sie still, ohne jeden Grund. Ihre Augen waren weit

aufgerissen und sahen seltsam leer aus. Sakura sah aus, als würde sie mit

offenen Augen schlafen. Itachi war verwirrt. Gerade noch hätte dieses Mädchen

ihn fast umgebracht und nun rührte sie sich keinen Zentimeter mehr. Er war ihr

doch nur ausgewichen. Oder nicht? Nein, solche dummen Fehler passierten ihm

nicht. Er, Itachi Uchiha, tat nicht was er nicht tun wollte. Bevor er sich

jedoch weitere Gedanken darüber machen konnte, kam Naruto auf ihn zugestürmt.

"Was„ hast du mit ihr gemacht, du Arschloch?“, rief er und holte zum Schlag

aus. „Gar nichts du Pfeife! Wenn du genauer beobachten würdest, könntest du

es sehen!“, gab Itachi zurück, fing Narutos Angriff ab und drehte ihn um, so

dass er Sakura ins Gesicht sehen konnte. Sie stand wie angewurzelt da, nur ihr

Haar wehte im leichten Wind. Itachi ging langsam auf sie zu und streckte die

Hand nach Sakura aus. Kaum hatte seine Hand ihren Arm berührt brach das

Mädchen zusammen. Vorsichtig fing er sie auf und sah ihr ins Gesicht. Tränen

flossen über ihre Wangen und sie zitterte am ganzen Körper. Aus irgendeinem

Grund tat sie Itachi leid. Er war nicht als sensibler Typ bekannt, doch bei

Sakura musste man wirklich herzlos sein, wenn man nicht erkannte wie sehr sie

litt. Vorsichtig nahm er sie hoch und trug sie zurück an den Platz, an dem ihre

Sachen lagen. Ganz langsam legte er sie auf das Gras und deckte sie mit seinem

Mantel zu. Gerade als er aufstehen wollte spürte er Sakuras Hand an seiner, sie

hielt sie so fest das es fast weh tat. Ohne auch nur zu versuchen sich zu

befreien, setzte er sich neben sie und strich ihr eine Haarsträhne aus dem

Gesicht. Die anderen waren Itachi gefolgt, alle sahen besorgt auf Sakura, was

war nur mit ihr geschehen? Das letzte was sie an diesem Tag von Sakura hörten

war ein leises flüstern: „Sasuke...“
 

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Tsunade ging in ihrem Büro auf und ab. Tausend Gedanken schossen ihr durch den

Kopf. War es richtig Naruto und Sakura auf eine Mission zu schicken, nachdem sie

sich so lange nicht gesehen hatten? Konnten die beiden wirklich in einem Team

zusammenarbeiten nach allem was passiert war? Konnte sie sich darauf verlassen,

dass die beiden nach dieser Mission wieder so gut zusammen funktionieren

würden, dass sie im kommenden Krieg für Konoha kämpfen würden? Mit einem Mal

wurde Tsunade aus ihren Gedanken gerissen, hinter ihr flog die Tür auf und

Shizune betrat den Raum. „Tsunade, es gibt schlechte Neuigkeiten!“, rief

sie, noch während sie auf Tsunade zu gerannt kam. „Was ist denn nun schon

wieder passiert?“, Tsunade hatte es noch nie gemocht, wenn man sie beim

Nachdenken störte. „Itachi Uchiha und sein seltsam fischiger Partner wurden

in der Nähe von Naruto und Sakura gesichtet.“, kam die Antwort, welche

Tsunade sofort aufhorchen ließ. Sie drehte sich zu Shizune um und fragt: „

Was? Das kann doch nicht dein Ernst sein? Das bedeutet den sicheren

Tod für die Gruppe!“ „Dann müssen wir wohl hinterher und ihnen helfen.“,

hörte man eine Stimme aus dem Schatten. Kurenai hatte den Raum betreten,

gefolgt von Hinata und Kiba. „Ich bin nicht sicher, ob das allein helfen wird!

Zumal Shino nicht mit euch gehen kann!“, entgegnete Tsunade. „Ach was, wir

schaffen das schon!“, beschloss Kurenai. Ohne ein weiteres Wort zu sagen

verschwanden die drei. Und einer von ihnen lief in seinen sicheren Tod! Das

Schicksal sollte ab diesem Moment seinen Lauf nehmen.

Woraus auch unsere Seelen gemacht sein mögen, seine und meine gleichen sich.

Noch bevor Sakura die Augen öffnete spürte sie etwas an ihrer Hand. Nein nicht etwas, jemanden. Irgendjemand strich ihr sanft mit dem Daumen über den Handrücken, es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Noch nie hatte Sakura solch ein Kribbeln gespürt, welches sich in ihr ausbreitete. Sie blinzelte kurz. Helles Lichts strahlte ihr entgegen. Sie lag inmitten ihrer Sachen auf der Lichtung, als sie den Kopf nach rechts drehte sah sie IHN. Itachi Uchiha. Er hatte die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt, er war es auch dessen Hand sie hielt. Im ersten Moment wollte Sakura ihm ihre Hand entziehen doch alles in ihrem Körper wehrte sich dagegen. Sie betrachtete sein Gesicht genauer als Itachi bemerkte, dass sie ihn beobachtete. Er senkte seinen Blick und sah ihr direkt in die Augen. War sein Blick schon immer so warm? Langsam richtete Sakura sich auf, wohl wissend dass ihre Hand immer noch in seiner lag. Auch ihren Blick konnte sie nicht von ihm abwenden. „Es ist gut, dass du wieder wach bist. Was ist passiert? Du bist einfach zusammengebrochen!“, sagte Itachi. Seine Stimme war sanft, fast schon besorgt und klang wie Musik in Sakuras Ohren. Er war so wunderschön. Seine helle Haut strahlte im Licht der untergehenden Sonne. „Ich…ich weiß nicht genau. Ich hab Sasuke gesehen… er braucht Hilfe. Irgendwie weiß ich, dass ich ihm helfen muss. Ich muss zu ihm!“, antwortete Sakura, während sie aufstand. Itachi folgte ihr. Sie ging ein Stück über die Wiese zu Kakashi und Naruto. Beide lagen im Gras und unterhielten sich. Sie sah weder Shikamaru noch Daisuke oder die Fischgestalt. „Wo sind die anderen?“, fragte Sakura. Naruto setzte sich auf und antwortete: „Die bringen unsere Mission zu Ende. Wir 4 suchen Sasuke. Ich hoffen, du bist damit einverstanden?“ „Ja natürlich bin ich das! Aber wie wollen wir das bitte anstellen?“, sie hasste dieses Wort-hin und-her-Gewerfe. „Tja, wir haben ja jetzt einen Uchiha zur Hilfe, zu irgendwas muss der ja gut sein. Wobei.. vielleicht auch nicht…!“ „Es wird schon schief gehen und ich verspreche, dass ich nett bleibe, halbwegs“, Itachi grinste während er Naruto antwortete. Sakura war fassungslos. Er war unglaublich… locker. Nichts im Vergleich zu dem miesen Fiesling der sich immer wie der größte Arsch unter der Sonne benahm und nichts anderes mehr im Kopf hatte als seinen Bruder zu töten. „Ja ja ja, das sagen sie alle und am Ende ist nett doch die kleine Schwester von Scheiße!“, Naruto wurde ausfallend und aus irgendeinem Grund gefiel das Sakura ganz und gar nicht. Ihr Griff um Itachis Hand verstärkte sich. „Ach halt den Mund Naruto. Wenn du nicht willst gehe ich mit ihm allein!“ Sie wusste nicht einmal warum sie Itachi verteidigen wollte, warum sie es musste. In ihrem Inneren zog sich alles zusammen als sich Itachi zu ihr beugte und ihr sanft ins Ohr flüsterte: „Würdest du das wirklich tun Liebes? Ganz sicher?“, er grinste sie verschmitzt an. Sakura spürte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Ähm ja sicher, warum nicht. Ich bin sicher du würdest mir nichts…“, noch bevor sie den Satz beendet hatte legten sich Itachis Lippen auf ihre.

Hinata stockte der Atem. Was sie da auf der Lichtung sah war unglaublich. Sakura mit Itachi Uchiha. Naruto und Kakashi lachend im Gras sitzend als wäre es das normalste auf der Welt mit Verrätern zu sprechen. Aber vielleicht…. vielleicht haben die drei Konoha auch verraten? Nein das konnte nicht sein. Sie blickte zur Seite. Kurenai und Kiba waren genauso geschockt wie sie. In Hinata kochte die Wut hoch. Nach all der Zeit die sie mit Sakura und Naruto verbracht hatte, hätte sie das nie für möglich gehalten. Noch bevor Kiba sie festhalten konnte, schnellte sie vor und rannte auf der Verräter Uchiha zu. Unbewaffnet, völlig außer Kontrolle. Ohne nachzudenke schlug sie mit der Faust zu, diese wurde von Itachi jedoch mühelos abgefangen. Sakura schreckte zurück, lief Itachis Hand los und stolperte rückwärts. Hinata schlug noch einmal nach Itachi doch sie war machtlos gegen ihn. „Hinata was tust du?“, Sakura war schockiert. Was hatte Hinata hier zu suchen? „Was ich hier tue? Was tut ihr hier? Er ist ein Verräter!“ „Hey Püppchen jetzt beruhig dich erstmal. Ich bin nicht hier um irgendwen zu verletzen, ich bin auf der Suche nach meinem Bruder.“ Sakura war erstaunt wie beruhigend sie Itachis Stimme fand und … irgendwie verdammt scharf. Um Gottes Willen was dachte sie da nur? Sie würde sich doch wohl nicht für den Bruder ihrer großen Liebe erwärmen? Nie im Leben und den Kuss… den hatte sie sich doch nur eingebildet, oder? „Ich bin kein Püppchen du widerlicher…“, Hinatas Blick rückte in weite Ferne und wurde nach und nach leer, dann brach sie zusammen. Sie schlug auf der Seite auf, in ihrem Rücken steckte ein langes, schmales Messer. Itachi wirbelte herum und zog Sakura an sich, die sich auf Hinata stürzen wollte. Er hielt sie fest, ganz fest. „Sie ist tot. Du kannst ihr nicht mehr helfen. Sie ist tot“, flüsterte er. Sakura hielt sich an ihm fest, den Kopf an seine Schulter gedrückt als ihr die Tränen kamen. „Nein, das ist unmöglich. Itachi, das kann nicht sein. Wer war das?“, sie blickte an ihm vorbei und erschauderte.

„Sasuke.“
 

Ilyria wanderte auf und ab während sie darauf wartete, dass es endlich Nacht wurde. Erst dann würde sie wieder zu ihm gehen können. Sie musste wissen wie es ihm ging. Sie musste wissen wann sie ihn endlich töten konnte. Ob Sasuke mittlerweile den Schlüssel für seine Zelle in ihrem Mantel gefunden hatte? Sie hoffte es. Wenn heraus käme, dass sie den Schlüssel absichtlich beim ihm gelassen hatte würde ihr Vater sie wahrscheinlich öffentlich hinrichten lassen.

Zweimal geboren zu werden ist nicht erstaunlicher als einmal.

„Sasuke!“
 

Ich schrie! Ich schrie seinen Namen und hoffte so sehr, dass er mich hören würde. Alles um mich herum war wie erstarrt. Die Welt war aus den Fugen geraten. Naruto blickte mit weit aufgerissenen Augen hinab auf Hinata´s toten Körper. Ich erinnerte mich daran, dass Hinata noch vor einer Woche mit Naruto ausgegangen war. Sie hatte so fröhlich ausgesehen, beide waren so unglaublich glücklich. Aber jetzt? Jetzt war sie tot. Einfach tot. Und umgebracht hatte sie… Sasuke.

Ich wendete mich von dem leblosen Körper ab und meine Augen fanden ganz automatisch die seinen. In diese Augen war ich vom ersten Moment an verliebt. Damals stand Sasuke vor mir und blickte uns alle so kalt und böse an, nur ich sah diesen einen, kleinen Funken Hoffnung. Von diesem Moment an hatte ich ihm nie etwas anderes gewünscht als Frieden und Liebe. Doch jetzt waren seine Augen nur noch panisch, angsterfüllt und voller Schmerz.

„So leicht vergisst du mich? So einfach tauscht du mich aus? Du solltest mir helfen! Ich habe dich angebettelt und gefleht mich hier raus zu holen! Aber jetzt ist es zu spät, jetzt seid ihr alle tot!“, hörte ich ihn sagen, doch die Stimmer war nicht die von Sasuke. Diese Stimme machte mir Angst, sie war kalt, kälter als ich je eine Stimme vernommen hatte. Unfähig etwas darauf zu erwidern klammerte ich mich noch fester an den Arm von Itachi.

In diesem Moment kam Sasuke auf uns zu, holte aus und…
 

Sakura riss die Augen auf und schrie. Wieder blickte sie in die Augen von Itachi Uchiha und wieder glaubte sie, nie etwas Schöneres gesehen zu haben. „Hey“, etwas Besseres fiel ihr nicht ein. Langsam richtet sie sich auf, ihr taten sämtliche Knochen weh. „Hey“, erstaunt blickte sie zu Itachi, sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er auf ihr super-verknalltes-teenager-Gelaber einging. Sie lächelte ihn schüchtern an. –Gott was tue ich hier eigentlich? Itachi ist einer von den bösen- sie versuchte sich zusammen zu reisen und fragte: „Was ist passiert? Wo ist Sasuke?“ „Naja, es gab eine Explosion, nachdem Sasuke das Mädchen getötet hat. Danach waren beide verschwunden“, lautete die Antwort. „Hinata. Das Mädchen hieß Hinata!“, aus irgendeinem Grund störte es Sakura gewaltig, dass Itachi ihren Namen nicht kannte. „Und was soll das heißen beide sind verschwunden? Das geht doch gar nicht! „Mmh hab ich mich auch schon gefragt“, eine knappe Antwort. Wenigstens darin waren sich die beiden Brüder ähnlich. Itachi stand auf, reichte Sakura die Hand und zog sie hoch. „Na komm, wir müssen los!“, sagte er. „Wohin denn?“, -oh Gott Sakura du bist so dumm, dumm, dumm. Noch peinlicher geht es ja wohl gar nicht- Sakura kam sich von wie eins dieser dämlichen Fangirls, die jeden Fernsehstar anhimmelten. „Jagen“, noch eine knappe Antwort.

Ilyria saß am Fluss und baumelte mit den Füßen im Wasser. Gleich müsste sie wieder los in Sasuke´s Zelle. Ihr gruselte es jetzt schon vor dem ausgemergelten Körper, vor dieser Mitleid erregenden Gestalt. Sie würde heute wohl ein kleines Bisschen ihrer Fähigkeiten einsetzten müssen, damit er noch etwas länger durchhielt. Die Folter ihres Vaters war immerhin genau das: Folter. Und wenn sie ihren Vater aufhalten wollte, brauchte sie Sasuke und zwar im Vollbesitzt seiner geistigen Fähigkeiten. Ihre Fähigkeiten… sie schmunzelte. Seit sie denken konnte, war sie anders. Sie konnte Dinge tun, die andere nicht konnten, von denen andere nicht einmal zu träumen wagten. Sie kniff die Augen zusammen und am Rand des Flusses, direkt neben ihrer Hand wuchs eine wunderschöne Blume. Sie war schwarz, natürlich war sie schwarz. Alles in Ilyrias Welt war schwarz. Noch während ihr dieser Gedanke kam verfinsterte sich ihr Blick und so plötzlich wie sie erschienen war, verschwand die Blume wieder. Sie stand auf. Je schneller sie Orochimaru tötete desto schneller könnte sie endlich von diesem Ort verschwinden. Die drehte sich um und betrachtete den Weg der vor ihr lag. Eine Allee aus großen, knorrigen Bäumen zierte einen gepflasterten Weg. Es war so nebelig, dass die Bäume aussahen wie tanzende Gestalten. Sie wiesen ihr den Weg. Der Weg endete abrupt, direkt in einer festen Nebelwand. Der Nebel war so dicht, dass Ilyrias Hand vor ihren Augen verschwand. Andere Menschen würden diese Allee und den Weg eben für genau das halten, einen Weg. Nur war er es nicht. Nur die wenigen Eingeweihten wussten, dass dies hier der direkte Weg in Orochimarus Unterwelt führte. Er führte direkt in die Keller in dem die Zellen der Gefangenen waren. Selbstbewusst schritt sie durch die Gänge mit den gelben Wänden. Sie hasste diese dreckige Mischung aus Senfgelb und Ocker. Auf so etwas Geschmackloses konnte wirklich nur ihr Vater kommen. Die dritte Tür auf der linken Seite war ihr Ziel. Ihre Füße fanden den Weg bereits ganz von allein. Mit einem Winken der Hand öffnete sich die Tür vor ihr. Doch mit dem Anblick der sich ihr bot, hatte sie beim besten Willen nicht gerechnet. Dort saß Sasuke. Zusammengekauert in der Ecke seiner Zelle. Er hatte Ilyrias Mantel fest um sich gezogen und wippte hin und her. Sein Blick war starr auf Etwas am anderen Ende der Zelle gerichtet. Ilyria trat in die Zelle und ging zu Sasuke. Sie legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und ließ ihn in einen traumlosen Schlaf gleiten. Erst dann drehte sie sich um und durchsuchte den Raum nach dem, was Sasuke in diese Starre versetzt hatte. Das erste was sie sah war Blut, es war eine riesen große Blutlache und mitten in dem dunkelroten Blut lag ein Mädchen. Die Haut des Mädchens war so blass, dass die toten Augen die Ilyria nun anstarrten wie schwarze Löcher hervor stachen. In ihrer Brust steckte ein Messer, direkt dort wo ihr Herz war.

Ilyria stand auf und ging zu dem Mädchen hinüber, kniete sich nieder und zog mit einem Ruck das Messer aus der Brust des Mädchens. Sie wusste, dass Sasuke sie getötet hatte. Sie wusste auch, dass er nicht mit der Schuld eines weiteren Mordes an einer Freundin leben konnte. Ilyria wusste, dass ihr Handeln schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen würde, sollte ihr Vater sie erwischen. Eine öffentliche Hinrichtung wäre dann ihr letztes Problem. Ihre Hand fand den Weg zu der Stelle an der vor wenigen Sekunden noch das Messer war und wie durch Zauberhand schloss sich die Wunde. Ilyria füllte den Körper vor ihr mit Wäre, brachte das Herz wieder zum Schlagen, die Lungen wieder zum Atmen und die toten Augen wieder zum Strahlen. Sie führte Hinata Hyuga zurück ins Leben, zurück zu ihrer zweiten Chance. Sie allein verfügte über die Macht dazu, denn sie war …
 

…der Tod.

Die Sache mit dem sterben

Noch bevor mein Fuß die glatten, hölzernen Bretter der Brücke berührte, spürte ich es. Es war ein bedrückendes Gefühl, welches nach und nach Besitz von mir ergriff. Es lullte mich ein, schwächte meine Sinne, ich war wie benommen, Gefangener in meinem eigenen Körper. Kisame und Daisuke schienen nichts zu bemerken, sie hatten die Mitte der Brücke beinahe erreicht, als sich Kisame plötzlich nach mir umdrehte. „Ey, was machst du denn?“ Beweg endlich deinen Hintern, ich will heute noch zurück. Ich kann doch Itachi nicht ewig mit den ganzen Verrückten allein lassen!“, Obwohl seine Wortwahl alles andere als freundlich war, klang seine Stimme ganz nett. Ich wollte es mir nicht eingestehen aber irgendwie mochte ich den Kerl. Wäre er kein Verräter hatten wir uns möglicherweise sogar anfreunden können. Ich hob meinen Blick und merkte, dass er mich immer noch prüfend beobachtete. Also straffte ich die Schultern und beschloss, mich zusammen zu reißen, mit Sicherheit hatte ich nur etwas Falsches gegessen. Ich machte mehrere Schritte auf Kisame zu, als ich sie plötzlich hörte… Einer Stimme. Sie war sanft und warm, sie nahm mir jede Angst und jeden Schmerz. Sie sprach mit mir, doch konnte ich sie nicht verstehen, sie war zu weit weg. Ich ging weiter und mit jedem Schritt wurde die Stimme lauter, die Worte deutlicher. Ich erreichte meine beiden Begleiter, die Stimme verschwand augenblicklich. Es war still, zu still. Auch Kisame schien es nun zu bemerken, denn er sagte: „Wir sollten ganz schnell von hier verschwinden!“

Wir drehten uns um, um zu gehen als plötzlich der Wind aufheulte, das Wasser unter uns wurde unruhig und schlug in hohen Wellen gegen das Ufer des Flusses. Doch mit einem Mal erstarben alle Geräusche, alles hielt still und das letzte was wir hörten war:
 

EIN LEBEN FÜR EIN LEBEN
 

Kaum waren die Worte verklungen, erstrahlte um uns herum die Welt, sie packte uns und schleuderte uns ins Nichts. Noch bevor mein Körper am Ufer des Flusses aufschlug war ich tot. Gefangen zwischen den Welten, nicht fähig zurück zu kehren. Um meinen Körper herum wuchsen plötzlich die schönsten Blumen, die ich je gesehen hatte, schwarz wie die Nacht, wie ein Panther der durch die Wälder streifte auf der Jagd nach seiner nächsten Beute. Ich blickte auf meinen toten Körper hinab. Auf den toten Körper von Shikamaru Nara.
 

Ilyria war tierisch genervt. Dieses verdammte Mädchen war immer noch nicht wach. Sie lag einfach nur da rum, mitten in ihrem eigenen Blut. Hinter Ilyria an der Wand saß nach wie vor Sasuke. Er hatte die Arme um sich geschlungen, den Blick immer noch auf dem mehr oder weniger toten Körper von Hinata gerichtet. Nachdem Ilyria zu ihr gegangen war hatte er gesehen, wie sich die Wunde über ihrem Herzen schloss und wie sie wieder anfing zu atmen. Das hatte ihn wenigstens ein kleines bisschen beruhigt. Fassen konnte er es immer noch nicht, dass er sie getötet hatte. Naja, mehr oder weniger.

Ilyria stand auf, mittlerweile waren ihre Beine taub, ihr war kalt und sie hatte Kopfschmerzen. Sie musste dieses Mädchen hier raus schaffen, bevor sie irgendjemand sah. Mit einem Wink ihrer Hand erhob sich der Körper in die Luft, als würde er an Drahtseilen hängen. Bevor Ilyria die Zelle verließ drehte sie sich nochmal um, hoffentlich würde er durchhalten, wenigstens noch ein paar Stunden. Sie folgte dem fliegenden Körper nach draußen. Es war eiskalt geworden, eine der Nachwirkungen ihrer Fähigkeiten. Sie schritt durch dasselbe Tor, durch welches sie gekommen war. Sie musste ein Versteck finden, dringend. Dieses Mädchen würde hoffentlich bald aufwachen und dann konnte sie endlich Sasuke befreien. In ein paar Stunden wären sie alle endlich frei. Schneller als gedacht erreichte Ilyria den Wasserfall hinter dem ein großes Höhlensystem versteckt war. Hier würde niemand nach ihr suchen, niemand würde sie hier finden. Es war das Tor zwischen den Welten, es würde sie beschützen. Der Körper von Hinata schwebte in eine Ecke weit hinten in der ersten Höhle. Von dieser Höhle aus, gabelten sie zwei Wege, die irgendwohin ins Schwarz führten. Niemand wäre so dumm dort hinein zu gehen. Beide Wege führten in die Schattenwälder. Nichts war so finster und böse wie diese Wälder. Ilyria freute sich darauf, bald dorthin zurück zu gehen. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht drehte sie sich um, doch sofort erstarb das Grinsen. Dieses Mädchen war aufgewacht. Natürlich. Genau in dem Moment in dem Ilyria…. Naja egal, da musste sie wohl jetzt durch. Sie rettete nicht oft Menschen. Die ganze Erklärerei danach war ihr zu anstrengend. -Oh was ist nur mit mir passiert… Oh ich dachte ich wäre tot… Huch wer bist du denn?- Und und und. Es war zum Kotzen. Und als hätte sie es nicht geahnt: „Oh mein Gott was ist passiert? Wie komme ich hier her? Was…Wie? Wer zur Hölle bist du?“ Ilyria konnte diese Mädchen jetzt schon nicht ausstehen. Zu viele Sätze in zu kurzer Zeit. „Halt den Mund und hör zu“, Ilyria wollte weder Zeit verschwenden noch sich ständig widerholen. Diese Unterhaltung würde sie nur einmal führen, nicht öfter! „Die Kurzfassung ist: du wurdest getötet, ich habe dich ins Leben zurückgeholt. Jetzt bist du ein Schattenmensch. Es gibt nur zwei Weitere die so sind wie du und beide sind nicht hier. Jetzt zu deinen Fragen. Du bist in einer Höhle hinter einem Wasserfall, daher die Lautstärke. Mehr musst du dazu nicht wissen, hier hergebracht wurdest du von mir. Ich in Ilyria.“ Ilyria hoffte inständig, dass das an Informationen reichte. Aber natürlich reichte es nicht. „Aber… also…Ich fühle mich so seltsam…so leer!“, sagte Hinata. Es kostete Ilyria alle Kraft nicht die Augen zu verdrehen: „Hast du mir zugehört? DU BIST TOT GEWESEN. Da fühlt man sich danach schon mal seltsam!“ „Muss ich darüber sonst noch was wissen? Verfaule ich jetzt? Wird ich ein Zombie?“, immer mehr sinnlose Fragen schossen aus dem Mund dieses kleinen Persönchens. Lange würde Ilyria das nicht aushalten, also hob sie die Hand. Eine gebieterische Geste, die den gewünschten Erfolg hatte. Hinata hielt die Klappe. „Ist ja schon gut, beruhig dich! Ich erzähl ja schon. Nein du wirst nicht verfaulen, du bist kein Zombie und auch kein Vampir oder so. Du bist eigentlich immer noch du, nur eben abhängig von denen die leben. Du bist mit einer Person aus deinem näheren Umfeld verbunden, eine Person mit einer hohen Lebenserwartung. Das ist wichtig, denn alles was mit dieser Person passiert, passiert auch mit dir. Als ich dich also ins Leben zurückgeholt habe, musste ich dich an jemanden binden. Stirbt diese Person bedeutet das, du stirbst auch. Lebt diese Person bis sie 180 Jahre alt ist bedeutet das du lebst ebenfalls so lange, dein Vorteil ist nur du wirst nicht altern und nichts anderes als der Tod dieser einen Person kann dich umbringen. Du bist also für eine gewisse Zeit lang unsterblich. Bevor du fragst, ich hab dich gerettet, weil ich erstens deine Hilfe brauche und zweitens weil sonst ein anderer an deinem Tod kaputt gegangen wäre. Äähm Schattenmenschen werden mit der Zeit immer stärker und schneller. Der dazu passende Nachteil ist aber, dass viele Schattenmenschen es einfach nicht aushalten so lange zu leben, die meisten beschließen irgendwann ihren Lichtmenschen umzubringen um selbst zu sterben. So das dürfte erstmal alles sein.“, das hoffte Ilyria zumindest. So viel hatte sie bestimmt im gesamten letzten Jahr nicht geredet. „Und was bist du? Also… bist du auch ein Schattenmensch?“, natürlich musste diese Frage kommen, alle stellten diese Frage, ausnahmslos alle. „Ich bin der Tod. In gewisser Weise. Naja es ist schwer zu erklären. Es muss in dieser Welt immer jemanden geben, der über Leben und Tod bestimmt. Ich bin also nicht unbedingt der Tod selbst ich bin eher ein Tor, dass jeder Tote durchqueren muss“, nach all den Jahren war das immer noch die beste Erklärung, die ihr dazu eingefallen ist. Als Antwort zu ihrem Geständnis erhielt sie nur ein schüchternes –Okay-. Irgendwie hatte Ilyria mehr erwartet. Wenigstens schien jetzt dieses nervige Frage-Antwort-Spielchen vorbei zu sein. Dann wäre da also nur noch eine Sache: „Als ich vorhin gesagt habe, ich habe dich gerettet, damit du mir hilfst war das übrigens ernst gemeint. Es geht noch heute Abend los. Heute Abend befreien wir Sasuke und damit die gesamte Welt.“

Entscheidungen

Sie liefen jetzt bestimmt schon 2 Stunden durch diesen verdammten, weglosen Wald mitten im Nirgendwo. Mit jedem Schritt wurde Sakura ungeduldiger. Vor etwa 20 Minuten war es ganz plötzlich eiskalt geworden, ein eisiger Wind peitschte ihr ins Gesicht, für diese Jahreszeit mehr als untypisch. Hier und dort konnte sie sogar ein paar vereiste Blumen entdecken. Wirklich merkwürdig. Was Sakura allerdings noch mehr beunruhigte als das Wetter war ER. Itachi Uchiha wich nicht von ihrer Seite, ließ sie keine Sekunde lang aus den Augen. Und als ob das nicht schon seltsam genug war, hatte er ihr tatsächlich seinen Mantel um die Schultern gelegt, als das Wetter plötzlich verrückt zu spielen begann. Sakura war eindeutig mehr als verwirrt, allerdings weniger von seinem Verhalten sondern mehr von ihren eigenen Gefühlen. Jedes Mal wenn sie ihn ansah durchfuhr es sie wie ein Blitz. Wenn sie ihn ansah konnte sie den Blick nicht mehr von ihm abwenden, sie war fasziniert von den schwarzen Haaren, die ihm so wunderbar wüst vom Kopf abstanden, sie war gebannt von den pechschwarzen Augen, die ihren Blick so liebevoll erwiderten. Verdammt! Wenn es ein Wort gab, das diesen Kerl nicht beschreiben konnte war es liebevoll. Er ist ein Verräter, bösartig, gemein und gefährlich! Sie würde jetzt hoffentlich nicht so dumm sein und sich in den Typen verlieben! Nein! Nein! Nein! Wenn sie sich sonst schon nur auf den gutaussehenden, traumhaften… Schluss jetzt! Sie beschloss sich auf den vor ihr liegenden Weg zu konzentrieren, wenige Meter vor der kleinen Gruppe riss der Wald plötzlich auf und der Anblick der sich ihr bot, ließ Sakura das Blut in den Adern gefrieren. Die Brücke, die vor ihnen lag war in tausend Stücke gerissen, überall im Wasser trieben Teile davon. Die kleine Gruppe ging näher zum Wasser. Was sie dann sah konnte Sakura nicht glauben, dort am Ufer lagen sie, regungslos. Sakura traute sich kaum näher an das Ufer zu treten, zu groß war die Angst vor dem was sie erwartete. Und dann mitten in einem Meer aus schwarzen Blumen entdeckte sie Shikamaru. Seine Augen waren geschlossen, seine Arme über seinem Körper gefaltet als würde er schlafen. Doch sie wusste genau, dass er tot war. Sakura zuckte zusammen als sie die kalte Hand von Itachi auf ihrem Rücken spürte. Er strich ihr langsam und vorsichtig über die Schulter und zog sie an sich. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie angefangen hatte zu weinen. Aber jetzt, hier in seinen Armen brach der Damm in ihrem Innern und sie konnte hemmungslos weinen. All diese Gefühle, die sie in den letzten 3 Jahren nicht hatte zulassen können brachen aus ihr heraus. Sie klammerte sich an den einzigen, den sie greifen konnte, Itachi.
 

Itachi
 

-- Ich blickte auf sie hinab und konnte mich selbst kaum beherrschen. Sie zitterte und weinte in meinen Armen und jeder Schluchzer von ihr fügte mir selbst, so schien es mir, körperliche Schmerzen zu. Dort am Ufer lagen 3 Leichen, eine davon war ein Mann den ich nicht kannte, dann Shikamaru Nara. Ein cleveres Köpfchen, viel zu jung um zu sterben. Wenn ich mir nur vorstelle, dass Sasuke an seiner Stelle hier gestorben wäre… allein der Gedanke daran ließ mir einen Schauer über den Rücken wandern. Und dann war da noch Kisame, mein bester und einziger Freund. Der einzige auf dieser Welt, dem ich mich jemals anvertraut hatte. Nun war er tot. Es sah aus, als wäre die Brücke explodiert, als sie drüber gehen wollten. Was mich an der Sache irritierte war, dass alle drei nebeneinander lagen, gerade, fast wie mit einem Lineal abgemessen. Es war unnatürlich. Ihre Körper waren nicht beschädigt obwohl, sie das eigentlich sein müssten. Irgendetwas war hier faul. Sakura hatte sich etwas beruhigt, trotzdem hielt ich sie fest. Würde ich sie los lassen, könnte ich mich wohl selbst nicht mehr bändigen. Was auch immer dieses Mädchen mit mir gemacht hatte, es begann mich zu verändern. Ich hatte mich, als ich sie das erste Mal sah, bereits in sie verliebt. Seltsam aber wahr. Und nun weinte sie in meinen Armen. „Wir sollten sie beerdigen“, die Worte flossen aus meinem Mund, bevor ich wirklich darüber nachgedacht hatte. Die Köpfe meiner drei Begleiter schossen zu mir herum und ihre Blicke fixierten mich als hätte ich gesagt -Werft sie in den Fluss, ist doch scheiß egal. – „Ja“, ihre Antwort war so leise, dass ich sie kaum hören konnte. Sakura hob den Blick und sah mir in die Augen. Ihr Gesicht war aufgequollen und auf ihren Wangen sah man deutlich die schimmernde Spur, welche die Tränen hinterlassen hatten. Instinktiv hob ich meine Hand und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. Ein kurzes Lächeln stahl sich auf ihr wunderschönes Gesicht, doch es erstarb sofort wieder. Sie musste sich schrecklich fühlen. Meine Hand ruhte immer noch auf ihrer Wange und ich sah ihr bestimmt hundert Jahre lang in die Augen, bis ich mich endlich von ihr losreißen konnte. „In Ordnung“, sagte ich und nahm ihre Hand. Ich führte sie ein Stück zurück in den Wald, damit sie nicht alles mit ansehen musste und sich etwas beruhigen konnte. Naruto bedeutete ich stumm uns zu folgen, jemand musste bei ihr bleiben.
 

Kakashi und ich hoben schweigend drei Gräber aus, mitten in dem schwarzen Blütenmeer. Hin und wieder sah ich mich besorgt nach Sakura um, aber auch als wir endlich fertig waren lehnte sie immer noch mit dem Rücken an dem Baum, an welchem ich sie zurück gelassen hatte. Sie hatte aufgehört zu weinen, wohl weil sie einfach keine Kraft mehr hatte. Meinen Mantel hatte sie fest um sich gezogen und blickte starr geradeaus. Erst, als wir uns erhoben um die Leichen in ihre Gräber zu legen regte sie sich. Sie stand auf und kam auf mich zu. Sobald ich Shikamarus Leichnam abgelegt hatte, klammerte sie sich an meinen Arm. So verharrten wir eine Weile, bis es Zeit war zu gehen. --
 

Die Sonne war bereits untergegangen. Die Nacht tauchte alles in ihr gefährliches Schwarz und erstickte alle Geräusche. Sakura hatte sich wieder etwas gefangen. So sehr hatte sie sich bereits an Tod und Schmerz gewöhnt. Itachi trug seinen Teil dazu bei. Nachdem sie seine Hand ergriffen hatte, hatte er die ihre nicht mehr losgelassen. Mit jeder Minute wuchs ihr Vertrauen in diesen Mann. Gerade als Sakura die Augen schließen und etwas Schlaf finden wollte schossen plötzlich zwei Gestalten aus dem Wald. Mit einem Mal waren alle vier auf den Beinen. Itachi stellte sich schützend vor Sakura. Den Blick ernst in die Nacht gerichtet. „Keine Sorge Sakura, ich lasse nicht zu, das dir etwas geschieht“, flüsterte er so leise, dass nur sie ihn verstand. Doch schon im nächsten Moment hellte sich ihre Miene auf. Sie kannte die grausigen Schatten, die auf sie zukamen. Es waren Kurenai und Kiba. Ohne zu überlegen sprang sie vor: „Kurenai, Kiba wir sind es.“ Kaum waren die Worte aus ihrem Mund entflohen blieben die Schatten stehen. „Sakura?“, das war die fragende Stimme von Kurenai. „Was ist hier passiert? Wir haben dich bei Itachi gesehen und gedacht, er hätte euch angegriffen!“ „Nein, hat er nicht. Es ist alles in Ordnung!“, antwortete sie schnell, zu schnell. Denn in genau diesem Moment fiel ihr Blick auf Shikamarus Grab. „Naja, nicht alles. Shikamaru… er…er…“ „Er ist tot“, erlöste sie Itachi. Er tauchte ganz plötzlich direkt hinter ihr auch und legte ihr seine Hand auf den Rücken. Von einer Sekunde zur nächsten wurde sie ruhiger. Sie konnte ihm vertrauen, das wusste sie nun ganz genau. „Es ist ziemlich viel passiert, seit wir Konoha verlassen haben. Hinata… sie ist auch…“, weiter kam Sakura nicht. Die Tränen die sie so mühselig versuchte zu verbergen bahnten sich wieder den Weg durch ihre Augen. Sie drehte sich um und verbarg ihr Gesicht an Itachis Schulter. Sofort umschlossen sie seine Arme und da war es wieder, dieses Gefühl von Sicherheit und Vertrauen. Kurenai und Kiba, trauten ihren Augen nicht. Da stand Itachi und Sakura suchte bei ihm Trost. „Warum 3?“, Kibas Stimme war gebrochen, vermutlich kämpfte er wie auch Sakura mit den Tränen. „Shikamaru, Daisuke und Kisame“, antwortete Kakashi mit ausdrucksloser Stimme. „Aber Hinata. Ihr habt doch gesagt, dass sie auch…“ „Sie ist verschwunden. Wir wurden angegriffen und unser Angreifer hat sie wahrscheinlich mitgenommen“, antwortete Itachi. Sakura entging dabei nicht, dass er den Namen des Angreifers mit keinem Wort erwähnte. Er wollte Sasuke schützen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, gingen Kiba und Kurenai an Itachi und Sakura vorbei und setzten sich schweigend ans Ufer des Sees. „Wir sollten bald weiter gehen. Wir müssen ihn finden“, flüsterte Itachi. „Ich werde keine Sekunde mehr mit der Suche nach einem Mörder verbringen“, ertönte Narutos Stimme. „Was glaubst du denn, wer die drei umgebracht hat? Sasuke war es, ganz klar. Und er war hier genauso kaltblütig wie er es bei Hinata war!“, mittlerweile schrie Naruto. Sakura konnte nicht glauben, dass er so leicht aufgab. Nach all den Jahren, konnte er Sasuke doch nicht einfach so aufgeben, oder? „Wir gehen zurück nach Konoha. Auf der Stelle!“, Kakashis Stimme war eiskalt. „Nein!“, Sakura war selbst erstaunt von der Überzeugung in ihrer Stimme. „Nur weil ihr beschlossen habt, Sasuke aufzugeben, heißt das nicht, dass ich es auch tue! Ich werde ihn suchen und wenn ich allein gehe! Ich werde ihn nicht noch einmal allein lassen!“ „Ich werde dich begleiten“, sagte Itachi. „Aber du kannst doch nicht…“, begann Naruto, doch Sakura schnitt ihm das Wort ab: „Doch ich kann, Naruto. Und ich werde! Komm Itachi.“ Ohne nachzudenken ergriff sie seine Hand und zog ihn mit sich. „Sakura! Geh nicht. Komm mit uns zurück!“, hörte sie Kurenai besorgt hinter sich rufen, doch Sakura drehte sich nicht um. Sie war fest entschlossen. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und sie würde ihn retten, koste es was es wolle.

Ein kleines Licht

Ich sollte dir sagen, dass du mich ganz und gar verzaubert hast!

(Zitat aus: Stolz und Vorurteil v. Jane Austen)
 

Was er sah, verschlug ihm den Atem. Dort stand er, direkt vor ihnen. Sasuke!
 

Der Flur lag dunkel vor ihr, doch sie wagte es nicht die Fackeln an den Wänden zu entzünden. Hier in der Dunkelheit war sie vor allen menschlichen Augen verborgen. Wie ein Schatten glitt sie die letzten Stufen in den dunklen Kerker hinab. Schnell. Leise. Kein einziges Geräusch war zu hören als sie an den ersten Zellen vorbei ging. Doch plötzlich raschelte etwas hinter ihr. Ruckartig drehte Ilyria sich um, die Hand erhoben um sich, wenn nötig, sofort zu verteidigen. Doch es war nur dieses dämliche Mädchen. Obwohl sie jetzt ein Schattenmensch war, war sie immer noch viel zu laut. Sie hatte sich am hölzernen Geländer der Treppe verheddert. „Hilf mir doch mal bitte!“, sagte sie viel zu laut und Ilyria wünschte bereits, sie hätte sie einfach sterben lassen. „Ruhe!“, Ilyria ging auf Hinata zu und befreite ihren Ärmel von einem Holzsplitter der nach oben von dem Geländer abstand. „Dankeschön“, selbst als Hinata nur flüsterte war sie noch zu laut. Ohne zu antworten drehe Ilyria sich wieder um und ging weiter in Richtung der Zelle, in der Sasuke gefangen gehalten wurde. Wenn jetzt alles glatt ging würden sie es schaffen ihn zu befreien. Nur noch wenige Meter trennten sie von der Tür als vor den beiden Mädchen ein Licht auftauchte. Es war das Licht einer brennenden Fackel. –Verdammt, sie müssen die Wachzeiten verändert haben- dachte Ilyria, griff nach hinten und zog Hinata am Ärmel voran. So leise und schnell wie es nur möglich war, schloss sie die Tür zu Sasukes Zelle auf und huschte mit Hinata hinein. Von innen verriegelte sie die Tür wieder und bedeutet Hinata sich ganz hinten in der Zelle zu verstecken. Ilyria blickte sich nach Sasuke um, er kauerte immer noch an der Wand, die Arme um die Knie geschlungen. Doch seine Augen waren friedlich geschlossen und er atmete gleichmäßig. Hoffentlich würde sie ihn gleich geräuschlos wecken können. Die Wache ging an Sasukes Zelle vorbei ohne hinein zu sehen, zum Glück. Kaum war der Schein der Fackel verschwunden ging Ilyria zu Sasuke. Bereits die leichte Berührung ihrer Finger auf seiner Schulter ließ ihn aufschrecken. Er sah ihr direkt in die Augen. Der vertraute Anblick von Ilyrias Gesicht schien ihn zu beruhigen, denn er entspannte sich und lehnte sich leicht ihrer Hand entgegen. „Komm Sasuke, wir bringen dich jetzt hier raus“, flüsterte Ilyria. In diesem Moment trat Hinata aus dem Schatten. Sasuke standen seine Fragen ins Gesicht geschrieben, als er Hinata entdeckte. Doch er sagte kein Wort, er stand einfach nur auf und lehnte den Kopf an Ilyrias Schulter. Sie würde ihn einen großen Teil des Weges stützen müssen, bis er der Dunkelheit entkommen war. Kurz entschlossen legte Ilyria ihren Arm um seinen Rücken, gab Hinata die Schlüssel und lies diese voran gehen. Es musste einfach klappen, sie hatten nur diese eine Chance ihn zu befreien. Und es klappte. Nur wenige Augenblicke später traten die drei nach draußen in die Nacht, beschienen vom hellen Licht des untergehenden Mondes. Kaum hatten sie die Schwelle überschritten atmete Sasuke auf und gewann von Sekunde zu Sekunde an Kraft.
 

Sasuke
 

-- Ich schreckte hoch, aus einem fürchterlichen Traum. Jemand stand neben mir in meiner Zelle. Ich öffnete die Augen uns sah sie direkt an. Ihre eisblauen Augen strahlten mir hoffnungsvoll entgegen und ließen mich in absoluter Ruhe versinken. Mein Körper fühlte sich schwach an. Ich war nicht in der Lage aufzustehen, geschweige denn ohne Hilfe hier hinaus zu marschieren. Ich wollte auch gar nicht hier raus. Wenn ich ginge würde ich bestimmt wieder Menschen verletzten, so wie Sakura…Ino…Hinata. Alle drei hatte ich getötet und ich konnte nichts dagegen tun. Gar nichts. Ich bemerkte nicht, dass ich auf die Füße gezogen wurde und der Weg nach draußen kam mir endlos vor. Auf der Hälfte wollte ich aufgeben, einfach zusammenbrechen, doch die Arme die mich hielten waren stark genug um mich weiter zu tragen. Kaum hatte mein Fuß den grünen Waldboden in Freiheit berührt ging es mir besser, die Welt war mit einem Schlag etwas weniger vernebelt, alles wurde ein kleines Bisschen klarer. Ich stand direkt an einem Fluss, der ruhige Wellen gegen das Ufer schlug. Der Anblick war wahrlich idyllisch. Nach drei Jahren in denen ich nur an Kerkerwände gestarrt habe. Drei Jahre. Wie das Leben jetzt wohl war? Ich konnte nicht zurück nach Hause, wo sollte ich also hin? Niemand würde mich dort noch haben wollen, nicht nach all dem was ich getan habe. Drei Jahre und ich hatte alles zerstört, was mir jemals etwas bedeutet hat. Die Arme des Mädchens mit den blauen Augen stützen mich, während wir langsam auf einen Wasserfall zuliefen, nur wage konnte man den kleinen Vorsprung erkennen, hinter dem eine riesige Höhle verborgen war. Das Mädchen neben mir kam mir unheimlich bekannt vor, doch ich wusste einfach nicht, wo ich sie schon gesehen hatte. Es wunderte mich nicht, meine Erinnerung an mein Leben in den letzten Jahren war dunkel. Erst jetzt bemerkte ich, dass noch ein Mädchen bei uns war. Sie war klein, unscheinbar, mit schwarzen Haaren und traurigen, großen Augen. Sie sah aus wie Hinata, nein… es war Hinata. Ich spürte wie mein Mund aufklappte, ich starrte sie an wie ein Idiot. „Ist eine laaaange Geschichte“, war ihre Reaktion auf meinen Gesichtsausdruck. Ich konnte nicht anders, ich taumelte auf sie zu und nahm ihre Gesicht in beide Hände. Ihre Haut war warm, ihr Blick klar, ich konnte spüren wie sie atmete. „Aber das ist doch unmöglich“, jedes Wort bereitete mit Schmerzen. Ich hatte in den letzten drei Jahren kaum ein Wort gesprochen, doch ich musste das loswerden. „Wie kannst du am Leben sein?“, fragte ich sie. „Ist sie nicht. Nicht wirklich“, antwortete ein weiche Stimme hinter mir. Jetzt wusste ich wieder wer sie war. „Ilyria!“ „Ganz genau“, sie lächelte mich an und ihre Augen schienen noch heller zu strahlen als zuvor. „Sie war wirklich tot Sasuke. Allerdings konnte ich sie zurückholen!“ „Und Sakura und Ino“, die Frage schoss mir aus dem Mund ohne, dass ich darüber nachdenken konnte. „Sasuke… das waren nur Trugbilder. Mein Vater ist ein mieser Kerl. Du hast die beiden in den letzten Jahren beinahe täglich umgebracht. Das war seine Art, dich zu foltern! Nichts von alledem war echt. Ino und Sakura geht es gut, sie leben. Bei Hinata war es anders. Du hast in diesem Moment zum ersten Mal deine Fähigkeiten genutzt und bist völlig außer Kontrolle geraten. Die Kurzfassung ist also: Du hast sie getötet, ich hab sie wiederbelebt!“, während Ilyria mir alles erklärte ergriff sie meine Hand und zog mich mit sich, tief ins Innere der Höhle. Dort entstand mit einem einfachen Wink ihrer Hand ein kleines kuscheliges Feuer, welches uns wärmte. „Was meinst du mit Fähigkeiten und nein noch wichtiger ist: Orochimaru ist dein Vater?“, ich konnte es beim besten Willen nicht glauben, dass dieser Dreckskerl eine so wunder bare und freundliche Tochter hatte. Niemals! „Ich konnte es auch kaum glauben, als ich bei ihm aufgewachsen bin“, antwortete sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Und wer ist deine Mutter?“, die drei Jahre Gefangenschaft haben mich neugierig werden lassen. „Keine Ahnung!“, antwortete sie kurz und knapp, schien ein heikles Thema zu sein. „Zu deinen Fähigkeiten kommen wir morgen, du solltest dich jetzt erst einmal ausruhen und schlafen“, flüsterte sie mir ins Ohr. Ich hatte es nicht bemerkt aber Hinata schlief bereits und am Horizont waren bereits die ersten Sonnenstrahlen zu sehen. Ich hatte diesen Anblick unheimlich vermisst. Ohne weitre nachzudenken, streckte ich mich auf dem kalten Steinboden aus. Völlig selbstverständlich folgte mir Ilyria und schlief in meine Arme gekuschelt ein. Es war ein seltsames Gefühl, nach all der Zeit wieder Menschen um sich zu haben. Ich genoss die Wärme, die von Ilyria ausging und beobachtete die aufgehende Sonne, bis ich in einen traumlosen, friedlichen Schlaf glitt.--
 

Ilyria
 

»Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als ich die Augen aufschlug. Im ersten Moment war mir fürchterlich warm, bis ich feststellte woran das lag. Mein Kopf ruhte auf Sasukes Brust und er hatte schützend beide Arme um mich gelegt. Es war ein schönes Gefühl. Sanft befreite ich mich aus seiner Umarmung und hoffte ihn nicht zu wecken. Wir mussten los, dringend. Allerdings wollte ich Sasuke noch ein kleines Bisschen Ruhe gönnen. Mein Vater musste das Verschwinden von Sasuke und mir bereits bemerkt haben, was bedeutete, dass ich uns ganz schnell so weit wie möglich von hier weg bringen musste. Unweit von hier, ein kleines Stück flussabwärts befanden sich die Schattenwälder. Sie waren wie die in den alten Märchenbüchern beschriebenen, gruselig, dunkel und voller Gefahren. Der Weg dorthin würde uns verdammt viel Zeit kosten und wir mussten vorsichtig sein. Also beschloss ich den Weg vorab etwas auszukundschaften, je mehr Gefahren wir umgehen konnten desto besser. Doch ich hatte mich kaum umgedreht, als Sasuke meine Hand ergriff. „Wo willst du hin?“, fragte er mit einem leisen Anflug von Panik in der Stimme. „Ich wollte nur nachsehen, ob draußen alles in Ordnung ist“, versuchte ich ihn zu beruhigen, doch der Griff um meine Hand wurde keineswegs lockerer sondern fester. „Dann komme ich mit“, gab er zurück und ich wusste ich würde ihn nicht umstimmen können. Also gingen wir los. Unsere Kommunikation funktionierte wunderbar ohne Worte. Er schien jeden meiner Schritte genau zu kennen, genau wie ich die seinen. Wir liefen eine Weile den Fluss entlang und hielten die Augen nach möglichen Gefahren offen, doch der Weg lag frei vor uns. Sasuke hatte in der ganzen Zeit meine Hand gehalten, wie von selbst verschränkten sich unsere Finger miteinander und sie schienen nicht bereit, einander wieder frei zu geben. Er reckte sein Gesicht immer wieder der Sonne entgegen und sog jeden einzelnen Sonnenstrahl in sich auf. Ich konnte mir nicht vorstellen, drei Jahre lang gefangen auf dunklen 5 Quadratmetern zu leben. Mein Blick wanderte immer wieder zu seinem Gesicht, er wirkte so friedlich. Es war kaum zu glauben aber er hatte mich ganz und gar verzaubert.

Unser Streifzug war viel zu schnell vergangen. Gegen Mittag holten wir Hinata ab und machten uns auf den Weg in die Schattenwälder. Niemand würde uns dort finden, denn niemand der halbwegs bei Verstand war, traute sich hinein. Wir machten halt auf einer kleinen Lichtung. Durch die Blätter über uns schien die Sonne nur noch schwach um uns herum war alles bereits in tiefes schwarz getaucht. Wir würden Licht brauchen und ich fand das wäre eine wunderbare erste Aufgabe für Sasuke. Hinata schien doch recht pflegeleicht, ganz von sich aus kümmerte sie sich um unser Essen. „Wir sollten uns jetzt mit deinen Fähigkeiten beschäftigen Sasuke. Es wird in kurzer Zeit dunkel sein und wir brauchen etwas Licht, darum musst du dich kümmern“, sagte ich ihm zugewandt. Kaum hatte ich den Satz beendet nickte er und trottete, wie ich es erwartet hatte, los um Feuerholz zu sammeln. Es fiel mir schwer mein breites Grinsen zu verbergen. „Nicht mit Feuer Sasuke! Du kannst jederzeit und überall Licht entstehen lassen, du musst es nur sehen!“, war meine Antwort auf seinen fragenden Blick. Ich schloss die Augen. Sofort durchfuhr mich die mir bekannte wohltuende Wärme. Vor meinen Augen sah ich die Lichtung, dunkel und unheimlich. Hier und dort ließ ich kleine Lichter aufblitzen, winzige, leuchtende Kugeln aus strahlendem Sonnenlicht. Ich öffnete meine Augen wieder. Die Lichtung war hell erleuchtet, so hell als würde die Sonne direkt über uns stehen. Die Blicke von Hinata und Sasuke waren Gold wert. „Das kann ich niemals“, sagte Sasuke völlig verunsichert. Mit einem Wink meiner Hand ließ ich die Lichter wieder erlöschen. „Doch natürlich kannst du es. Schließ deine Augen und stell dir einfach vor, wie du die Welt mit Licht erfüllst! Du schaffst das!“, versuchte ich ihn zu ermutigen, doch war das gar nicht nötig. Kaum hatte er die Augen geschlossen, erschien vor ihm ein hell leuchtender Feuerball. Als Sasuke die Augen öffnete blickte er einen Moment lang unsicher vor sich hin. Doch im nächsten Moment erschienen immer mehr dieser wohlig warmen, hellen Feuerbälle und verteilten sich über die ganze Lichtung. Er war ein Naturtalent. «
 

Itachi führte Sakura an den dunkelsten Ort, den er kannte. Die Schattenwälder. Er vermutete, dass sich Orochimaru hier aufhalten würde. Doch was er sah, verschlug ihm den Atem. Dort stand er, direkt vor ihnen. Sasuke! Das Mädchen neben ihm hielt seine Hand, es war eine so vertraute Geste, dass Itachi nicht anders konnte als erleichtert zu seufzen. Sasuke ging es gut. Er war offensichtlich befreit worden. Doch das bedeutete auch, dass der eigentliche Kampf jetzt erst begann. Und nicht nur der Kampf gegen Orochimaru, auch der Kampf um das Mädchen, das er liebte ging nun in eine neue Runde.

Why does it take a minute to say hello and forever to say goodbye?

You know it is love when you have been saying goodbye for how many times but still… you are not ready to leave
 

Sakura konnte nicht glauben, was sie da sah. Mitten auf der Lichtung saß Sasuke, die Augen auf einen leuchtenden Feuerball vor ihm gerichtet und er lächelte. Er lächelte dieses seltsame Mädchen an, welches vor ihm im Gras hockte. Er sah so glücklich aus.

Neben ihr seufzte Itachi, er schien erleichtert darüber zu sein, dass es Sasuke gut ging. Augenscheinlich. Mit einem Mal war Sakura unsicherer als jemals zuvor. Liebte sie Sasuke wirklich? Sie fühlte sich hin und her gerissen. Zwischen Sasuke und Itachi. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihre Gefühle für Sasuke einmal in Frage stellen würde. Als sie Konoha vor drei Jahren für ihre Ausbildung verlassen hatte, hatte sie beschlossen Sasuke für immer zu vergessen, doch jetzt wo sie ihn sah… prasselten all diese verborgenen Gefühle mit einem Mal wieder auf sie ein. Eine Träne löste sich und lief ihr über die Wange. Ohne es wirklich zu bemerken, lief sie los. Direkt auf ihn zu.
 

- Hinata -
 

--Ich entdeckte Sakura erst, als sie sich bereits in Sasukes Arme warf. Sie hatte Tränen in den Augen und wimmerte immer wieder, wie froh sie war ihn zu sehen. Auf einmal sah sie wieder genauso aus wie vor drei Jahren, klein zart und verletzlich. Und ich sah sie zum ersten Mal seit Sasukes Verschwinden wieder weinen. Ich war mir nicht sicher, ob ich das für ein gutes oder schlechtes Zeichen halten sollte. Sie schien in Sasukes Nähe ständig zu weinen, andererseits fühlte ich zu Sakura eine seltsame Verbundenheit, die ich noch nie zuvor gefühlt hatte. Es war beinahe so als wären wir durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden. Ich spürte ihren Kummer und ihre Erleichterung. Ich blickte hinüber zu Ilyria, die aufgestanden war und nun etwas verwirrt neben Sasuke stand und Sakura musterte. Ich musste mir ein Kichern verkneifen, offenbar konnte Ilyria Sakura so gar nicht riechen. Sie rümpfte die Nase und drehte sich um. Just in diesem Moment tauchte Itachi hinter ihr auf. Ilyria lächelte ihn an, als wäre er ein alter Bekannter, ging an ihm vorbei und kam zu mir herüber. „Das ist also die mysteriöse Sakura, ja?“, fragte sie mich mit vor Ironie triefender Stimme. „Ja, das ist Sakura“, antwortete ich knapp, ging an ihr vorbei und direkt zu Sasuke und Sakura. Letztere hatte sich gerade von ihm gelöst und starrte ihn unentwegt an. „Hey Sakura!“, ich versuchte fröhlich zu klingen, doch fiel mir das wirklich schwer. „Hi… Hi…. Hinata?“, kam die Antwort. Ich konnte förmlich spüren, wie Ilyria hinter mir die Augen verdrehte und mit einem Mal verstand ich, weshalb sie so von dem Thema genervt war. Es waren immer dieselben Fragen…--
 

»Ilyria«
 

»„Wie kann das sein? Du bist doch tot?“, und schon ging es los, die ewig selben Fragen. Ich beschloss ruhig zu bleiben und hoffentlich zum letzten Mal zu erklären, wer ich war, was ich tat und warum. „Sie war tot, ich habe sie zurückgeholt alle sind glücklich und freuen sich. Juhuu!“, die Ironie in meiner Stimme war nicht zu überhören, doch schien sich weder Sakura noch ihr Begleiter sich daran zu stören. „Und bitte, bevor du den Mund aufmachst und fragst `Oh wie ist das nur möglich´ lass mich dich warnen, das wäre zu viel für dich!“, ich konnte dieses Mädchen nicht ausstehen. Wer hatte schon pinke Haare? Ich spürte, wie sich Sasuke auf mich zubewegte. Das alles hier musste für ihn ziemlich schwer zu verdauen sein. Er ergriff meine Hand und unsere Finger verschränkten sich miteinander, als wäre es das normalste auf der Welt. Er hielt meine Hand so fest, dass es schon fast wehtat. Langsam senkte er den Kopf und lehnte seine Stirn gegen meine Schläfe. „Es waren nur Illusionen. Ich habe sie nie getötet richtig? Ich habe das alles nie getan“, flüsterte er mir zu. Es waren keine wirklichen Fragen, es war wie ein Mantra, welches er immer wieder vor sich hin murmelte. Ich lehnte mich zur Bestätigung ein kleines Bisschen näher zu ihm. „Bist du sowas wie eine Hexe?“, fragte mich Sakura. Daraufhin konnte ich mich nicht mehr beherrschen und lachte laut los! Eine Hexe! Das war urkomisch. Selbst Sasuke und Hinata konnten sich ein dickes Grinsen nicht verkneifen. Wir beschlossen gemeinschaftlich kurz etwas zu essen und die aktuelle Lage zu besprechen.
 

Das Essen war fad und Sakuras ständige, schmachtende Blicke in Sasukes Richtung waren nervig. Sasuke selbst schien völlig verunsichert zu sein. So richtig hatte er noch nicht begriffen, dass Sakura lebte. Ihr Begleiter, welcher sich als Itachi Uchiha herausstellte, schien ihn ebenfalls zu verunsichern. Itachi selbst schien total auf Sakura zu stehen, er war ständig in ihrer Nähe und ließ nichts und niemanden auch nur einen Zentimeter zu nah an sie ran. Was ganz witzig war, denn Sakura war offensichtlich total in Sasuke verknallt, selbiger saß aber die ganz Zeit über neben mir und wagte es nicht Sakura anzusehen. Wir saßen im Kreis um ein beachtliches, kleines Feuerchen herum welches von Sasuke erschaffen worden war. Was das anging war er ein Naturtalent! Was unsere Planung hingegen anging, war er alles andere als hilfreich. Wir hatten schnell beschlossen nach Konoha zu gehen, um von dort aus meinen Vater und sein Regime zu vernichten. In dem Moment in dem Itachi das Wort „Konoha“ fallen ließ, verkrampfte Sasuke total und sagte kein Wort mehr. Zugegeben, der Plan von Itachi und mir hatte wohl die ein oder andere Schwachstelle, aber hier in den Schattenwäldern konnten wir auch nicht ewig bleiben. Früher oder später würden uns die Schatten in den Wahnsinn treiben und das konnte keiner von uns wollen. Da blieb uns wohl nur die Flucht nach vorne, die Flucht nach Konoha.
 

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, in der Hoffnung die Strecke nach Konoha in einem Tag zu schaffen. Bevor wir los gingen dachte ich noch, was für ein schöner Tag vor uns lag.
 

Ich sollte mich täuschen! «
 

Kaum war die kleine Gruppe aus den Schattenwäldern getreten, verdunkelte sich der Himmel über ihnen. Die Welt schien zu kippen, das Atmen war mit einem Mal unmöglich. Alles was noch vor wenigen Sekunden bunt und hell war, war nun schwarz und furchteinflößend und mitten in all dem Schwarz tauchte plötzlich ER auf. Orochimaru. Lange Schatten streckten sich Ilyria entgegen und nahmen sie gefangen. Sie umschlossen sie wie ein Kokon. Und so schnell wie die Schatten gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. Und mit ihnen Ilyria und Orochimaru.
 


 

--Sasuke--
 

--Als wir die Stadtmauern von Konoha erreichten wurden Itachi und ich sofort gefangen genommen. Man brachte uns in eine kleine Zelle, sperrte die Tür hinter uns ab und überließ uns, uns selbst. Ich konnte immer noch nicht glauben, was passiert war. Möglicherweise wollte ich es auch nicht glauben. Orochimaru hatte Ilyria entführt, vor unseren Augen. Danach waren wir vollkommen benommen weitergelaufen. Niemand hat etwas gesagt. Sakura hielt meine Hand, als bräuchte sie jemanden der ihr halt gab. Aber dafür war ich wirklich der Falsche. Ich selbst konnte es nicht fassen. Bis zu dem Moment in dem sie verschwand hatte ich nicht begriffen, wie viel mir Ilyria nach dieser kurzen Zeit bereits bedeutete. Ich hatte mich in sie verliebt. Nach so kurzer Zeit. Viel zu kurzer Zeit. Es war wie immer. Ich war glücklich und genau in diesem Moment wird all mein Glück zerstört. Ilyria war fort. Doch sie hatte mir etwas hinterlassen. Kurz bevor sie von den Schatten verschlungen wurde, berührte sie meine Hand und ich konnte alles sehen. Ich konnte in ihre Vergangenheit sehen. Es war als würde ich aus einem Fenster blicken, direkt in ihre Erinnerungen hinein. Langsam wandte ich mich zu Itachi. Er hatte noch nicht einmal versucht mich umzubringen und auch jetzt saß er einfach nur schweigend neben mir. Gerade in dem Moment in dem ich etwas sagen wollte fragte er: „Denkst du wir kommen hier jemals wieder raus?“ --
 

Sakura stand vor Tsunades großem Schreibtisch und erzählte ihr alles. Von ihrem Aufbruch, über die Leichen am Fluss, über das Wiedersehen mit Sasuke. Doch als sie Ilyria erwähnte zuckte Tsunade zusammen. „Was hast du gesagt? Wen hast du bei Sasuke gefunden?“ „Ein Mädchen. Ihr Name ist Ilyria. Sie ist ungefähr in meinem Alter. Groß, zierlich, langes schwarzes Haar, ein bisschen blass vielleicht. Ich finde sie ja eher hässlich aber naja. Orochimaru hat sie jedenfalls auf unserer Flucht hierher entführt!“ antwortete Sakura. Tsunade sackte in ihrem großen Stuhl zusammen. Die sonst so taffe und starke Anführerin Konohas war kaum zu verstehen als sie sagte: „Meine Tochter… das Schwein hat meine Tochter entführt!“
 

Anfangs war ich überzeugt, die beiden wären für einander geschaffen. Nun weiß ich, dass es nichts gibt, was sich gegen die Liebe stellen kann.

In der Realität ist die Wirklichkeit ganz anders

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(Kapitel 10) In der Realität ist die Wirklichkeit ganz anders

Es war schon später Abend als Sakura endlich in ihrer Wohnung war und sich bettfertig machte. Heute würde sie ohnehin nichts mehr ausrichten können. Dennoch ging ihr so viel im Kopf herum dass es noch mindestens 2 Stunden dauerte bis Sakura endlich einschlief. In ihren letzten wachen Sekunden verfolgte sie das Bild von Itachi, bis in ihre Träume hinein. Unweit von Sakuras zu Hause, in einer dunklen Zelle erging es Itachi ganz ähnlich, auch er träumte.
 

Der Traum
 

Es war dunkel in dem Zimmer aber dank des Mondlichts, welches hinein schien konnte man genau den Schwarzhaarigen und die Frau mit den rosafarbenen Haaren sehen. Sie gingen langsam auf einander zu und im nächsten Moment trafen sich ihre Lippen zu einem sinnlichen Kuss.
 

Schlagartig fuhr Sakura schweißgebadet hoch und atmete schwer. Es dauerte gute 5 Minuten bis sie sich wieder im Griff hatte und ihr klar wurde was da eben passiert war. Sie hatte von ihm geträumt von Itachi nicht von Sasuke und dann auch noch so einen intensiven Traum. An einem anderen Ort stellte sich gerade eine ähnliche Situation denn auch Itachi war völlig benommen und konnte nur schwer die eben gewonnen Eindrücke wahrnehmen. Gut das Sasuke schlief, denn sich vor ihm zu erklären sofern er das einfordern würde, wäre jetzt alles andere als wünschenswert. Wenn man nicht mal selbst so richtig weiß was eben passiert war. An Schlaf war da nicht mehr zu denken, etwas das Sakura nach etwas hin und her doch noch genießen konnte aber der nächste Tag kam schneller als gewollt.
 

--Itachi--

Nachdem ich mich stundenlang hin und her gewälzt hatte, beschloss ich es aufzugeben. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Durch einen winzigen Spalt in der Wand, es sollte wohl ein Fenster sein, drang bereits das erste Licht des Tages. Niemand hatte es gesagt oder erwähnt aber ich wusste es. Heute war der Tag an dem sich entscheiden würde, ob ich lebe oder sterbe. Mein Leben lag nicht länger in meiner Hand. Aus lauter Sorge um Sasuke war ich bereit gewesen meine schwer erkämpfte Freiheit aufzugeben. Alles was ich jemals wollte schien bedeutungslos, ich dachte nur an Sasukes Sicherheit. Wie ich es immer schon getan habe. In unserer Familie gab es eine barbarische Tradition, von der nicht viele wussten. Es wunderte niemanden, dass immer wieder Uchihas in den letzten Jahren auf wundersame Weise gestorben waren. Es waren immer die jüngsten Clanmitglieder, die die keine Chance hatten. Es war Tradition, dass der älteste Sohn ein jüngeres Familienmitglied tötete. Damals, konnte ich das nicht über mich bringen. Ich hätte Sasuke niemals töten können. Damit hätte ich eine jahrhundertealte Tradition mit Füßen getreten. Der Sinn des Mordes war, so erklärte es mir mein Vater damals, die Stärke und Reinheit des Clans niemals zu gefährden. Wer sich seiner Aufgabe nicht stellte wurde verstoßen. Ich hatte also die Wahl. Sasuke töten oder nie wieder eine Menschenseele zu Gesicht bekommen und eingesperrt in einem der „Anwesen“ des Clans hausen. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Also beschloss ich diese Regel vollständig außer Kraft zu setzten. Ich sorgte dafür, dass niemand mehr von der Uchiha-Tradition wusste und niemand könnte Sasuke oder mich verletzten wenn sie alle nicht mehr lebten. Also tötete ich meine gesamte Familie. Seit dieser Nacht verfolgten mich Schmerz und Trauer. Meine Mutter war immer gegen diese Tradition gewesen, sie wollte mir den Tod meines Bruders niemals aufbürden und trotzdem… Als ich unseren Vater getötet hatte bat sie mich, sie ebenfalls zu töten. Seinen Verlust würde sie niemals überwinden sagte sie damals. Und nun. Nun saß ich auf dem Boden einer steinernen Zelle, dort wo ich niemals sein wollte. Doch das Schlimmste war, dass auch Sasuke hier war. Ich hätte es wohl verhindern können, hätte ich ihm von Anfang an die Wahrheit gesagt. Bewusst wurde mir das erst jetzt. Leider. Ich hätte Sasuke unendlich viel ersparen können, hätte bei ihm sein können. Mein kleiner Bruder war viel zu schnell auf sich gestellt. Kein Kind hatte sein Schicksal verdient. Ich stand leise auf und schlich zu ihm hinüber. Er lag auf der Seite, hatte die Hände unter dem Kopf aufeinander gelegt und schlief tief und fest. Wenn er so dalag, sah er friedlich aus. Doch ich wusste, dass er immer noch von Angst verfolgt war. Orochimaru hatte ihm noch Schlimmeres angetan als ich. Er hatte versucht Sasuke zu einem gefühllosen Monster zu machen und beinahe wäre es ihm gelungen. Sasuke war nicht mehr das wunderbare, liebevolle, kreative und stürmische Kind das er einmal war. Und das tat mir leid. Irgendwann würde er mir hoffentlich verzeihen. Tsunade würde heute entscheiden, was mit uns passieren soll. All meine Hoffnung setzte ich in Sakura, denn nur sie würde Tsunade überzeugen können uns nicht zu töten. Sakura. Wenn ich an sie dachte fühlte ich ein leichtes Kribbeln im Bauch, etwas das ich lange nicht gefühlt hatte. Sie würde alles für uns verändern. Bei ihr war ich lebendiger als jemals zuvor. Bei ihr lebte ich, bei ihr konnte ich Liebe empfinden und ich war sicher, irgendwann würde sie das auch bei mir.

So soll es sein

Der eine Tag, der alles im Leben verändern kann beginnt jeden Morgen neu
 

„Wir stehen kurz vor einem Krieg! Orochimaru wird kommen und alles vernichten wollen, was wir besitzen. Er wird jeden von uns töten wollen. Doch ich bin fest entschlossen, dass wir ihm die Stirn bieten und siegen werden. Lasst und damit aufhören uns in Höhlen zu verkriechen und uns Angst machen zu lassen! Lasst uns kämpfen! Lasst und Orochimaru vernichten!“, auf Tsunades Worte hin entbrannte wilder Applaus. Ganz Konoha hatte sich auf dem kleinen Marktplatz versammelt um das Urteil über die Verräter zu hören. Itachi und Sasuke Uchiha stand in Ketten hinter Tsunade. Während Itachi hoch erhobenen Hauptes auf dem kleinen Podest stand und in die Menge starrte, hatte Sasuke den Kopf gesenkt. Sein Haar fiel ihm ins Gesicht sodass man seine Augen nicht sehen konnte. Doch man konnte deutlich sehen, wie er zitterte. Nicht unweit von Sasuke blickte Sakura immer wieder zwischen den beiden Brüdern hin und her. Ihr Blick war besorgt und gehetzt. Sie kannte das Urteil bereits und es schien ihr Unbehagen zu bereiten. Naruto stand in der Menge und fühlte nichts als Hass für die beiden Brüder. Es war ein Wunder, dass Hinata noch lebte obwohl er die Hintergründe nicht kannte. Hinata stand neben ihm und hielt seine Hand, auch sie blickte zu der aufgebauten Tribüne hinauf. Doch auch Hinata war eher besorgt als erfreut. Auf der Bühne ergriff Tsunade nun ein großes Blatt Papier und schritt zur Tat: „Hier folgt nun das Urteil über den Verrat an ihrer Heimat Konoha-gakure für Sasuke Uchiha. Sasuke Uchiha verriet vor 3 Jahren sein Dorf, seine Freunde und Kollegen. Hierauf steht die Todesstrafe. Itachi Uchiha verriet sein Dorf und tötete seine gesamte Familie auch hierauf steht die Todesstrafe. Da wir nun jedoch vor einem entscheidenden Krieg stehen und wir Hintergrundinformationen zu allen Vorfällen erhalten haben werden Sasuke und Itachi Uchiha in allen Punkten freigesprochen!“ Kaum hatte Tsunade den Satz beendet ging ein Raunen durch die Menge. Freispruch für Verrat und Mord. Auf der Tribüne nahm Sakura Itachi die Ketten ab, dann Sasuke. Und nun wurde der bevorstehende Krieg geplant. In wenigen Tagen würde sich herausstellen wie stark Konoha wirklich war.
 

--Sasuke--

Als Tsunade unser Urteil verkündete konnte ich es nicht fassen. Sie ließ Itachi und mit tatsächlich frei. Mir war bewusst, dass mein Handeln nicht ganz ohne Konsequenzen bleiben konnte und so wunderte es mich nicht als Tsunade verkündete, dass ich bei der bevorstehenden Schlacht in der ersten Reihe kämpfen würde. Meine Freiheit sollte also nur von kurzer Dauer sein. Neben mir brach Sakura in Tränen aus. Auch Itachis Muskeln spannten sich an, als er hörte, dass er mit Kakashi und Kurenai einen Hinterhalt anführen sollte. Uns beiden war in dem Moment bewusst, dass wir diesen Krieg unmöglich überleben konnten. Ich selbst war kaum in der lange aus eigener Kraft zu stehen, wie sollte ich da einen Angriff von Orochimaru überstehen. Als wir von Sakura und Tsunade schließlich weg geführt wurden, tobte die Menge hinter uns. Keiner von ihnen war einverstanden mit dem Urteil. Selbst Naruto, den ich in der Menge ausgemacht hatte, wollte nicht das wir lebten. Ich folgte Tsunade bis in ihr Büro. „Ihr seid eine Schande für unser Dorf!“, donnerte sie plötzlich los. Alle im Raum schienen zusammen zu zucken. „Ihr habt so ein verdammtes Glück, dass wir eure Fähigkeiten gut gebrauchen können. Ihr zwei bleibt hier. Der Rest sofort raus!“, schrie sie weiter. Niemand widersprach oder gab nur einen Laut von sich. Als die Tür hinter uns geschlossen wurde, sank Tsunade auf ihren Stuhl. „Ihr zwei… was soll ich bloß mit euch machen? Eure Freiheit kann mich alles kosten, ich hoffe das ist euch klar. Aber wie schon gesagt, ich brauche euch. Ihr beide kennt Ilyria. Doch kennt ihr nicht mein Geheimnis. Ilyria ist meine Tochter und ich will sie um jeden Preis befreien“, sagte Tsunade. Sowohl Itachi als auch ich selbst starrten sie ungläubig an. Ilyria hatte zwar gesagt ihre Mutter stamme aus Konoha, doch dabei hätte ich niemals an Tsunade gedacht. „Ihr beide werdet sie befreien! Das ist ein Befehl und jetzt raus hier“, herrschte sie uns an und wir verschwanden ohne weitere Fragen zu stellen.
 

Die Tage flogen nur so dahin, um das Dorf herum wurden Abwehranlagen errichtet. Eine totbringender als die andere. Wir feilten an unseren Taktiken und Formationen, trainierten bis zur völligen Erschöpfung um Orochimaru zu besiegen. Einige unserer Späher hatten uns längst berichtet, das Orochimaru auf dem Vormarsch war. Unsere Nachbardörfer versagten uns ihre Unterstützung, sie hatten zu große Angst vor dem was uns allen bevorstand wenn wir scheiterten. Ich hatte weder Sakura noch Itachi gesehen, seit wir das Büro von Tsunade verlassen hatten. Sakura war damit beschäftigt die Krankenstation vorzubereiten und Tsunade zu unterstützen. Itachi war mit Kakashi und Kurenai verschwunden und plante den Hinterhalt. Ich selbst war Teil einer Gruppe Männer, die mich weitestgehend ignorierten. Mir war das zwar nicht unrecht, doch so langsam drückte das selbst mir auf die Stimmung. Gerade heute war es besonders schlimm. Vor einer Stunde wurden wir alle auf unsere Posten geschickt. Ich stand also wie angekündigt an vorderster Front und wartete. Neben mir standen Tsunade und Lee, Letzterer brannte vor Eifer und konnte den bevorstehenden Kampf kaum erwarten. Der Himmel hatte sich bereits verdunkelt, die Nacht brach an. Ich sah zuerst, was aus den Schatten auf uns zutrat. Durch die Bäume war er zuerst verdeckt doch kaum trat er aus der Dunkelheit ergriff uns alle die blanke Panik. Orochimarus weißes Gesicht grinste uns entgegen, so böse wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Hinter ihm wurde eine in Ketten liegende Person über den Boden gezerrt. „Ilyria“, flüsterte ich. Neben mir erschauderte Tsunade, sie hatte ihre Tochter noch nie gesehen und doch schien sie genau zu wissen wer sie war. Als ich ihren Namen sagte hob Ilyria ihren Kopf. Ihr Gesicht war ausgemergelt, doch in ihren Augen brannte immer noch das Feuer. Sie blickte mir direkt in die Augen und dann geschah es, ich hörte ihre Stimme in meinem Kopf. » Wenn ihr es schafft sie lange genug hinzuhalten werdet ihr gewinnen. Haltet durch bis zum Sonnenaufgang. «, danach erschlaffte ihr Körper und sie fiel zu Boden. Im selben Moment ertönte Orochimarus grausames Lachen und zerriss die Stille um uns herum. Nun begann es. Der letzte Kampf und die letzte Chance zu leben.

Say goodbye!

Jede Begegnung, die unsere Seele berührt hinterlässt in uns eine Spur, die nie ganz vergeht.
 

Eine Explosion erschütterte die Umgebung. Hinter Orochimaru und seinen Truppen starteten Kurenai, Kakashi und Itachi den ersten Hinterhalt. Nach der Explosion drehten sich wie zu erwarten, alle in die entgegengesetzte Richtung und nun sollte eigentlich eine zweite Explosion folgen. Doch es passierte nichts. Sasuke stand in der ersten Reihe der Aufstellung und wartete wie alle anderen auf den zweiten Teil des Hinterhalts. Statt einer zweiten Explosion, hörten die Bewohner von Konoha nichts als einen markerschütternden Schrei. Weit hinter Orochimarus Truppen, sah man 2 miteinander kämpfende Personen. Eine von ihnen war Kurenai. Sie war ihrem Gegner absolut unterlegen. Mühelos wich dieser ihren Angriffen aus. Ohne Vorwarnung sprang Rock Lee aus der Reihe und stürmte nach vorn. Weit kam er jedoch nicht, denn ein großer, in schwarz gekleideter Mann stellte sich ihm in den Weg und schlug zu. Lee hatte nicht den Hauch einer Chance auszuweichen und flog in hohem Bogen nach hinten. Er schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf, rappelte sich aber sofort wieder hoch. Hinter den Truppen, schrie Kurenai erneut auf. Alle Köpfe drehten sich in ihre Richtung. Alles geschah wie in Zeitlupe. Kurenais Angreifer holte aus und stach zu, danach herrschte Stille. Wie auf Kommando löste sich die Aufstellung der Bewohner Konohas und sie gingen zum Angriff über. Lee war wieder auf die Beine gekommen und pickte sich seinen ersten Gegner heraus, es war der Selbe wie schon zuvor. Doch dieses Mal wusste Lee was er tat. Geschickt wich er seinem Angreifer aus und nach nur wenigen Sekunden tötete er ihn. Gerade als Lee sich umdrehte sauste ein Schwert auf ihn hinab und Lee sackte zusammen. Sasuke hatte keine Gelegenheit um seinen Freund zu trauern, denn auch er wurde belagert. Von Orochimaru höchstpersönlich. Es war ein unausgeglichener Kampf, denn Sasuke war nach wie vor nicht wieder zu seiner alten Form zurückgekehrt. Ein Stück weiter hinter ihm standen Sakura und Itachi einer Horde blutrünstiger Killer entgegen. Sakura war verletzt und Itachi versuchte alles um weiteren Schaden abzuwenden, doch nachdem einige Stunden des Kampfes vergangen waren ließen auch seine Kräfte nach. Beide Seiten waren geschwächt doch noch stand kein Sieger fest. Es war, als würde es endlos lange dauern bis die Sonne schließlich über den Baumwipfeln aufging. Doch kaum berührten die ersten Strahlen der Sonne den blutgetränkten Boden schien sich das Blatt für Konoha zu wenden. Es war als hätte Orochimaru die Lust am Kampf verloren, denn Sasuke gewann plötzlich die Oberhand. Er erinnerte sich wieder an die kleinen Feuerbälle, welche er mit Ilyria auf der Lichtung hatte schweben lassen. Und genau dieses Feuer beschwor er jetzt wieder in sich herauf. Seine ganze Wut entlud sich und ein riesiger Feuerball wirbelte Orochimaru in die Luft. Als er aufschlug war er bereits tot. Auch an anderen Stellen sah man nun Orochimarus Männer fallen. Sasuke blickte sich um und hielt Ausschau nach Sakura und Itachi. Als er die beiden entdeckte, gefror ihm das Blut in den Adern. Keine 5 Meter von ihm entfernt lag sein Bruder mit weit aufgerissenen Augen und direkt neben ihm Sakura. Er wusste, dass beide nicht mehr atmeten du doch lief er zu ihnen. Er packte Sakura an den Schultern und schüttelte immer wieder ihren leblosen Körper. Erinnerungen an Sakura durchfluteten sein Gedächtnis. Ihre Stimme, ihr Lachen. Beides war verloren. Da hatte er sie gerade wieder gehabt und schon hatte sie ihn wieder verlassen. Sasuke bemerkte nichts von dem, was um ihn herum geschah. Er hörte nicht die Jubelrufe, die verkündeten das Konoha gewonnen hatte. Er bemerkte auch die Tränen nicht, die ihm übers Gesicht liefen, während er immer wieder nach Sakura rief. Auch Tsunade bemerkte er nicht, als sie ihn langsam von den toten Körpern seiner Familie wegzog und ihn in weg brachte. Ihn umgab nichts als Dunkelheit.
 

--Ilyria--

Ich fragte mich immer wieder, ob es so etwas wie Gerechtigkeit überhaupt gab. Während ich meine Familie zurückgewonnen hatte, hatte Sasuke alles verloren. Nach dem Tod meines Vaters hatte sich sein Gefolge schnell aufgelöst und in alle Winde zerstreut. Ich selbst war erst einige Stunden nach Ende des Kampfes aus meiner Bewusstlosigkeit erwacht. Ich lag in einem hellen Zimmer, auf einem wunderbar weichen Bett. Neben dem Bett saß eine groß gewachsene blonde Frau. Sie hatte den Blick fest auf mich gerichtet und fing an zu weinen, als sie sah, dass es mir gut ging. Jetzt einige Stunden später wusste ich bereits, dass diese Frau meine Mutter war. Nun saß ich am Bett von Sasuke und hielt seine Hand. Wir hatten viele Opfer zu beklagen. Darunter waren Kurenai, Kakashi, Rock Lee, Kiba, Shino, Sakura und Itachi. Nach den Kämpfen hatte Tsunade Sasuke bei Sakura gefunden. Er hielt ihren leblosen Körper fest umklammert und sagte immer wieder ihren Namen. Nachdem Tsunade ihm einige Beruhigungsmittel gegeben hatte war er schließlich eingeschlafen. Nun saß ich hier, hielt seine Hand und wartete darauf, dass er aufwachte. Ich wusste nicht wie aber ich würde ihm Sakura und Itachi zurück bringen. Koste es was es wolle!
 

Und am Ende sage ich leise


 

Danke!
 


 

ENDE


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Schonungslos und ohne Einleitung ;-)
Ich hoffe sehr es hat euch gefallen und lasst fleißig Kommentare da.
Viele Grüße
Bis zum nächsten Kapitel Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. LG Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, ich weiß. Ein offenes Ende ist nie gut und doch wollte ich mir die kleine Tür zum Weiterschreiben offen lassen. Ich habe im Moment einfach nicht die Zeit weiter zu schreiben und wollte euch nicht ganz auf das Ende warten lassen. Anfangs war tatsächlich geplant, dass meine Geschichte hier endet. Ohne offenes Ende sondern mit Happy End. Jedoch hat sich die gesamte Story ganz anders als erwartet entwickelt. Anfangs hatte ich Ilyria nicht geplant und eigentlich sollte das ganze eine absolute SasuxSaku Lovestory werden. Jetzt steht fest: es gibt erst einmal kein Happy End für die beiden, denn ich werde erst einmal an anderen Stellen weiter arbeiten und vielleicht in einem halben oder einem Jahr oder auch in zwei Jahren eine zweite FF eröffnen, in der Ilyria und Sasuke ihre Freunde zurück holen.

An dieser Stelle folgt ein großes Dankeschön an alle Leser, für die lieben Kommentare und Anregungen. Ganz besonderen Dank an Anitasan, für die vielen aufmunternden Worte und das Helfen beim Schreiben. Ich hoffe sehr, ich habe euch nicht allzu sehr enttäuscht und verabschiede mich nun fürs Erste.

Vielen Dank

Eure

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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von:  Angel28
2016-03-27T08:00:16+00:00 27.03.2016 10:00
Danke vielmal das du weiter geschriben hast^.^ es war wundervoll 😊

Von:  Anitasan
2016-03-17T15:44:46+00:00 17.03.2016 16:44
Schade aber ich freue mich schon wenn du weiter schreibst
Ich werde geduldig warten. Gruss Anitasan
Von:  Anitasan
2016-03-14T23:35:27+00:00 15.03.2016 00:35
Ich hoffe inständig das sie gewinnen und überleben. Mach schnell weiter. Gruß Anitasan
Von:  Anitasan
2016-03-04T16:28:44+00:00 04.03.2016 17:28
Uups hab nicht gesehen dass du einen zensierten und einen unzensierten Teil hast. Jetzt verstehe ich das mit der Kürzung. Ist mir jetzt erst aufgefallen. Sorry. Gruss Anitasan
Von:  Anitasan
2016-03-04T16:24:38+00:00 04.03.2016 17:24
So schön geschrieben. Echt toll auch wenn es mich wundert dass du es gekürzt hast. Mach schnell weiter. Bin schon neugierig auf das nächste Kapitel. Gruss Anitasan
Von:  Anitasan
2016-02-12T16:03:15+00:00 12.02.2016 17:03
Na jetzt wird es ja richtig spannennd.
Ich hab´s doch gewusst, Sasuke hat sich neu verliebt aber er muss es Sakura sagen dann kann sie endlich abschließen und Itachi die Hand reichen.
Mach schnell weiter und schreib das nächste Kapitel
Gruß Anitasan
Antwort von:  Ivren
12.02.2016 17:55
Naja, ich bin noch nicht so ganz zufrieden... Wäre es doof, wenn ich dich für das nächste Kapitel um einen Gefallen bitte? 🙈
Antwort von:  Anitasan
12.02.2016 20:08
Kommt ganz darauf an um was?
Womit kann ich dir helfen?
Gruß Anitasan
Von:  Angel28
2016-01-29T16:01:59+00:00 29.01.2016 17:01
Tolle Fanfic. An einigen Stellen war mir fast der atem weg gebliben. Kannst du bald weiterschreiben?:)
Antwort von:  Ivren
30.01.2016 08:34
Oh, das freut mich :-) ich bin schon dabei, sollte vielleicht so am Dienstag so weit sein ;)
Von:  Anitasan
2016-01-28T16:33:41+00:00 28.01.2016 17:33
Na jetzt wird es spannend aber ich bezweifle das Sasuke wirklich noch Interesse an Sakura hat.
Viel mehr glaube ich dass er sich so ganz langsam in Ilyria verliebt und zu wissen dass Sakura bei Itachi in besten Händen ist, ist beruhigend.
Allein dass sie lebt wird ihn schon von einigem befreien denn auch Sakura ist neu verliebt so veil ist sicher.
Mal sehen wann Sakura und Sasuke diese Erkenntniss erlangen.
Ich bin schon gespannt also mach schnell weiter.
Gruß Anitasan
Antwort von:  Ivren
30.01.2016 08:34
Ja wir werden sehen :-)
Von:  Sera10
2016-01-27T22:02:53+00:00 27.01.2016 23:02
Cooles kapi,es war nichts zäh,alles hat gestimmt.^^
Von:  Anitasan
2016-01-22T12:41:19+00:00 22.01.2016 13:41
Das war ein hammer Kapitel, echt cool.
Du hast es super geschrieben und es war in keinster Weise zäh oder langweilig.
Echt spitze und ich freue mich schon auf das Nächste.
Gruß Anitasan


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