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25-Gefühle: TalonxEzreal (League of Legends)

von

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1.Liebe

1.Liebe
 

Liebe war nie wirklich eine Emotion, die eine große Rolle in Talons Leben gespielt hatte oder etwas, das er unbedingt erleben wollte.
 

Und doch befand sich- mitten auf seinem Sofa ausgebreitet- Erzeal.

Seinen Anzug hatte er lange schon gegen ein gemütliches Sweatshirt und passender Hose umgetauscht, was einen komischen Kontrast zu seinem technologischem Brillengestell bildete.

In seinem Schoß befand sich ein Buch, dessen gelbe Seiten und verschlissener Umschlag auf ein hohes Alter schätzen ließ.

Was auch immer in es geschrieben war, der Blonde schien versunken darin.

Genau genommen war Ezreal immer in seiner eigenen Welt, wenn er ein Buch studierte.

Beim betreten des Hauses ließ Talon die Türe extra laut ins Schloss fallen, woraufhin der Eindringling Besucher über die Kante seines Buches hinweg zu ihm aufschaute, um anschließend wieder in seiner Welt zu versinken.

Wortlos hing Talon seinen Umhang an der Garderobe auf, um dann lautlos zu seinem offenem Wohnzimmer hinüber zu wandern und sich neben Erzeal auf das Sofa sinken zu lassen.

Dieser re-positionierte sich- eben so tonlos-, und sank weiter mit seinem Rücken an der Couch entlang herab, während er seine Beine angewinkelt auf den Kaffeetisch vor sich abstellte.

In einer fließenden Bewegung legte Talon sich auf seine Seite, wobei er den Bauch Ezreals als Kopfkissen benutze, welches sein Partner als Einladung sah sein Buch nun mit lediglich einer Hand zu halten, während seine andere gedankenlos durch die braunen Haare des Jüngeren strich und in ihnen versank.

Momente wie diese, wo keiner etwas sagen musste, waren es, die Talon schätze.

Und so, während die untergehende Sonne ein warmes Licht in das Zimmer warf und der Braunhaarige langsam in den Schlaf ab zu driften schien war Talon derjenige, der die perfekte Stille zwischen dem Paar durchbrach.

„Ich liebe dich.“
 

Ja, auch wenn Liebe nie wirklich eine Emotion war, die eine große Rolle in Talons Leben gespielt hatte oder etwas, das er unbedingt erleben wollte, so war es mit Ezreal zu etwas geworden, dass er um nichts in der Welt wieder hätte hergeben wollen.

2. Hass

2.Hass
 

Lautes Stimmengewirr, prachtvolle Kleider, prunkvolles Mobiliar und ein Orchester, das die Atmosphäre mit Musik untermalte, während die Menschen sich im goldenem Licht des Kronleuchters Paarweise auf der spiegelnden Tanzfläche drehten.

Talon hasste solche Anlässe.

Und doch konnte er nicht nein sagen, wenn Ezreal mal wieder einen Preis für einer seiner (Er)Forschungen verliehen bekam. Und wenn Piltover etwas verlieh, dann ihm großen Styl.

Talon zog abwesend an dem Knoten seiner Krawatte, der sich mal wieder auf mysteriöse Weise verengt hatte- noch eine Sache, die Talon hasste.

Gelangweilt ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen.

Vom Rand neben der Säule aus hatte der Braunhaarige damit auch wenige Probleme, da die Anzahl an Sichtblockaden, welche Hauptsächlich aus betrunkenen Männern und Frauen bestanden, relativ gering war.

Endlich fand Talon das, was er schon den ganzen Abend gesucht hatte: Ezreal den Ausgang!

Mit einem kurzen Ruck stieß er sich von der Wand ab um anschließend geschickt wie eine Katze durch den Raum zu gleiten.

Dies war zumindest der anfängliche Plan, welcher jedoch schnell durch unachtsame, tanzende, flirtende, ausgelassene Gäste durchkreuzt wurde, welche ihn immer wieder anrempelten, anredeten oder, am schlimmsten, antanzten.

Talon spürte eine Ader platzen und er war kurz davor ein paar Tote mit in seinem Plan ein zu kalkulieren.

Nur noch ein paar Meter trennten ihm vom Ausgang, der nach Näherer Betrachtung nur in den Garten des Anwesens zu führen schien.

Talon schritt durch die breite Flügelglastüre hinaus in das Freie und er ließ einen Seufzer der Erleichterung aus.

„Was machst du denn hier draußen? Komm lass und tanzen!“

Mit diesen Worten zog der viel zu gut gelaunte Ezreal, welcher alle Formalitäten gerade abgeschlossen zu haben schien, Talon erneut in den lauten, überfüllten Raum.
 

Und gerade in diesem Moment empfand Talon nichts als puren, reinen Hass.

3. Neid

Es gab vieles, dass Talon im Laufe seines Lebens beneidet hatte.

Die Unbeschwertheit, wenn er Kinder hatte spielen sehen, glückliche Familien, das Essen, wenn er hungrig in ein Restaurant schaute, die Jacke eines Passanten und noch vieles mehr.

Ja, Neid war eine hässliche Eigenschaft und auch in diesem Moment spürte Talon das Gefühl wie Giftnadeln.

Diesmal war das Objekt, welches seinen Neid hervorbrachte, ein kleiner, brauner Kater, welcher es sich auf Ezreals Schoß auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte, während dieser leicht gelangweilt durch die Kanäle des Flachbildschirms hin und her sprang.

Schließlich schaltete der Blonde den Fernsehen aus um sich aufmerksamer um das Tier zu kümmern, das seit beginn der Woche immer mal wieder vor ihrem Haus herumgestreunt war und so bei den gelegentlichen Besuchen zum Hausgast geworden war.

Talon rümpfte nur abfällig die Nase, während er einen leisen, unzufriedenen Laut von sich gab.

Es war albern einen Straßenkater zu beneiden, das wusste er selber.

Und doch wünschte Talon, dass er derjenige war, der dort lag und er Aufmerksamkeit bekam.

Während er den Raum betrat und Richtung Sofa wanderte warf Talon den Kater immer wieder kurze, neiderfüllte Blicke zu.

„Bist du neidisch auf einen Kater, Talon?“

„Nein.“

Ezreal setzte den Vierbeiner sanft auf den Boden ab, welcher daraufhin durch das offene Fenster das Haus verließ.

„Willst du her kommen?“

„Nein.“

Talon setzte sich in Bewegung und legte sich dort hin, wo wenige Sekunden zuvor noch der Kater gelegen hatte.

„Du warst wirklich neidisch auf eine Katze.“

„Halt die Klappe.“

Ein sanftes Lachen Ezreals erfüllte den Raum, während Talon- immer noch mit Neid erfüllt- auf das Fenster starrte, durch das der Kater das Haus verlassen hatte.
 

Ja, es gab vieles, für das Talon im Laufe seines Lebens Neid empfunden hatte.

Ob nun die Kinder, die Familien, das Essen oder die Garderobe.

Und trotzdem gab es eine Sache, die er noch nie beneidet hatte; die Beziehung anderer.

4.Wut

4.Wut
 

Ein Fotorahmen flog an die Wand, wo er unter lautem Geschepper in seine vielen einzelnen Teile zersprang und auf den Boden herab fiel.

Fast hatte das Chaos, bestehend aus den Glassplittern, die überall zu liegen schienen und in allen möglichen Farben des Regenbogens das Licht brachen, im Kontrast zu den dunklen Holzsplittern des einstigen Rahmens, etwas hübsches.

Doch Talon nahm nichts von all dem wahr.

Die Wut, die er empfand verdeckte seine Augen und lag in seinen Ohren wie das rauschen des Meeres bei Unwetter.

Sie legte sich über ihn, wie eine zweite, undurchdringbare Haut, schirmte ihn ab von dem stechendem Schmerz seiner blutenden Wunden und ließ ihn zurück in einem Gefühl des endlosen Fallens.

Beobachten, Nachforschen, Handeln.

Diese simple Reihenfolge begleitete ihn Tag für Tag durch seine Arbeit als Assassine.

Variablen einbeziehen, unsichtbar sein, Einzelarbeit.

Auch diese Wörter hatte er hundertmal wiederholt, geflüstert, sich eingeredet wie ein Mantra.

Und dennoch hatte er den Jungen auf seiner letzten Mission mitgenommen, ihn verpflegt, Geschichten erzählt und Hoffnungen gemacht.

Und jetzt war er Tod.

Vergraben im Wald.

Und Talon wusste, dass es seine Schuld war, dass er es hätte verhindern können, dass das Auflesen des Straßenjungens eben so Sinnlos, wie dessen Tod gewesen war und dass sich niemand außer Talon selber an ihn erinnern würde.

Nur er kannte sein Gesicht, seinen Namen, seine Pläne für die Zukunft.

Doch letzten Endes wirkte die Begegnung wir ein Fiebertraum, unwahr, wirr und verschluckt vom kalten Erwachen.

Nur lose Erde, gekrönt mit einem Steinhaufen zeugte von der Wahrheit, der Tatsache, dass dieser Mensch gelebt hatte.
 

Und diese Erkenntnis machte Talon rasend vor Wut.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2021-05-26T07:09:55+00:00 26.05.2021 09:09
Hey Bhunn3y,
Deine Fanfictions sprechen mich unfassbar an und ich würde sie gern auf meinem Youtubekanal vertonen, wenn du damit einverstanden bist ^^
Grüße
Kifalu


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