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Bis ans Ende der Welt...

(sasu/naru)
von

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Trennung

"Mir ist sooo kalt! Können wir nicht eine Pause machen?", bat Naruto bibbernd.
 

Sasuke atmete tief ein und blieb stehen, und zwar so abrupt dass Naruto und Sakura ihn beinah umgerannt hätten. "Es wird bald dunkel, außerdem glaube ich, dass es heute noch zu schneien anfängt", erklärte er düster. "Wir sollten bis Sonnenuntergang im Dorf sein, sonst müssen wir hier draußen übernachten!"
 

"Alles bloß das nicht!", rief Sakura. Sie zitterte am ganzen Körper vor Kälte. Sasuke nahm das zwar wahr, konnte das Theater aber nicht wirklich nachvollziehen. Ihm war auch kalt, trotz des dicken Pullovers und des Umhangs, aber machte er deswegen vielleicht so eine Szene? Nein.
 

"Ich kann aber nicht mehr!", maulte Naruto. "Meine Finger sind schon ganz taub."
 

"Sei nicht so zimperlich, Naruto!", motzte Sakura ihn an. "Mir ist auch kalt, aber wir müssen eben weiter. Also reiß dich zusammen und komm." Seit ihrem Kampf gegen Ino, und seit ihrem mutigen Einsatz bei der Prüfung, hatte sie sich sehr verändert. Sasuke hatte gelernt, sie zu respektieren. Früher hatte er sie nur als lästiges Anhängsel gesehen, aber inzwischen erkannte er sie als Kriegerin an.
 

"Na schön, na schön, gehen wir." Missmutig setzte Naruto sich in Bewegung und die drei kämpften sich Meter für Meter weiter durch den Wald. Trotzdem ließ der Querkopf es sich nicht nehmen, dabei tüchtig Dampf abzulassen: "Dieser blöde Auftrag, das hätte Kakashi ruhig selbst erledigen können! Aber nein, der sitzt jetzt zu Hause und isst Ramen, während wir uns die Füße abfrieren! Pffft! Wozu sollen wir diese dämliche Schriftrolle überbringen? Da steht doch sicher nur Blödsinn drin. Und überhaupt.."
 

"Schhht!", zischte Sasuke und blieb abrupt stehen. Seine feinen Ohren hatten ein Geräusch aufgefangen. Naruto wollte etwas sagen, aber schnell hob er die Hand und zischte: "Da ist irgendwer!"
 

Aber es war zu spät. Im nächsten Moment brachen sie aus dem Gebüsch hervor, ganz in schwarz gekleidete Ninja, deren geschmeidige Bewegungen und großes Talent, sich anzuschleichen, darauf hindeuteten, dass sie sehr mächtig waren. Vielleicht in etwa so stark wie Kakashi.
 

Und sie griffen sofort an. In den ersten Minuten hielten die drei Genin sich noch recht gut, aber gegen die Strategie der Gegner hatten sie kaum eine Chance. Sasuke merkte verzweifelt, wie sie drei auseinander getrieben wurden. Sakura versuchte, in seiner Nähe zu bleiben, aber Naruto hatte absolut nichts kapiert und ließ sich bereitwillig von ihnen beiden weglocken. Es dauerte nicht lange, da musste sich jeder von ihnen allein gegen einen übermächtigen Feind behaupten.
 

Sakura war die erste, die den Kampf verlor. Sasuke hörte sie schreien und drehte den Kopf, sah, dass ein Ninja sie von hinten gepackt hatte und ihr das Messer an die Kehle hielt. Die beiden standen hoch auf einem Baum. Er wollte etwas unternehmen, aber Naruto war schneller. Mit wütendem Kampfgebrüll stürzte er auf die zwei zu, doch im letzten Moment verschwand der Ninja ganz einfach, und zwar mit Sakura, und Naruto prallte mit voller Wucht gegen den Baum, vor dem er gestanden war.
 

Dann sirrte es und eine ganze Reihe von Wurfsternen und Kunais bohrten sich in sein Fleisch. Sasuke glaubte schon, einen Kameraden verloren zu haben, doch sehr schnell zeigte sich, dass die Wurfgeschosse keine lebenswichtigen Stellen getroffen hatten. Sie hatten sich vorwiegend in Arme und Beine des Jungen gebohrt und ihn so kampfunfähig gemacht und geradezu an den Baum genagelt. "Scheißeee!!!!!", brüllte Naruto und startete einen zwecklosen Versuch, sich loszumachen.
 

Sasuke indes sah sich umzingelt von gleich drei der Ninja. Immer wieder fügten sie ihm Schnitte zu, alle ungefährlich aber schmerzhaft. Ihre Bewegungen waren so schnell, dass all seine Angriffe wirkungslos waren. Verdammt! Wie konnten sie bloß so schnell sein? Das war doch nicht normal, selbst Kakashi bewegte sich nicht mit einer derartigen Geschwindigkeit. Er hatte keine andere Wahl, er konnte nur noch...
 

"Ihr werdet euch wundern!", schrie er und riss die Augen weit auf. Mobilisierte sein Chakra und konzentrierte sich. "SHARINGAN!!" Und er sah. Auf einmal konnte er ihre Bewegungen ausmachen. Endlich konnte er zurückschlagen! Ein kurzer, heftiger Kampf entbrannte, nur unterbrochen von Narutos abwechselnden Anfeuerungen und Wutschreien.
 

Für Sasuke schien der Kampf ewig zu dauern. Er schlug sich nicht schlecht, aber die Zeit arbeitete gegen ihn. Er musste hier weg, die Sharingan kosteten einfach zu viel Chakra. Irgendwann nach einem weiteren erfolgreichen Angriff seinerseits, bei dem er es geschafft hatte, einem der Ninja einen Schnitt direkt über die Brust zu setzen, stieß er sich vom Boden ab und verschwand im Wald.
 

Er hasste es, aber er brauchte Hilfe. Und der einzige, der noch übrig war, war... Naruto. Er beeilte sich um zu Naruto zu kommen, der immer noch an den Baum gefesselt war. "Sasuke! Du blöder Angeber!", schimpfte Naruto, als er ihn sah. "Du sollst doch nicht immer..."
 

"KLAPPE!", rief Sasuke ungehalten. "Die Lage sieht nicht gut aus, wir brauchen dich, du unberechenbarer Überraschungsninja." Mit einem kräftigen Ruck zog er den Kunai heraus, der mitten in Naruto's Handfläche gesteckt hatte. Hastig drehte er danach den Kopf, um mit den Sharingan zu prüfen, ob sie ihn hier oben schon entdeckt hatten.
 

Genau in dem Moment sirrte auch schon ein Wurfstern direkt auf ihn zu. Er riss seinen eigenen aus der Hosentasche und warf ihn dem Geschoss entgegen, um es abzuwehren. Dabei ließ er sich zur Seite und runter von dem Baum fallen. "HEY!! Du hast mich noch nicht losgemacht!!", brüllte Naruto. Sasuke schenkte dem keine Beachtung. Wäre er bei Naruto geblieben, wären automatisch weitere Geschosse gefolgt, und die hätten Naruto auch in Gefahr gebracht. Er konnte es sich nicht leisten, jetzt einen Kameraden zu verlieren.
 

Er kam leichtfüßig auf dem Boden auf, und fuhr sofort herum, bereit für einen weiteren Angriff. Oben tobte Naruto. Er riss die Augen weiter auf, in der Hoffnung, etwas Verdächtiges zu entdecken. Da wurde ihm auf einmal schwindlig. "Nein... nicht jetzt!", keuchte er. Er hatte zu viel Chakra verbraucht, das war das Problem des Sharingan Auges. Er konnte es nicht ändern, seine Beine gaben unter ihm nach und quälend langsam fiel er einfach nach hinten.
 

"SASUKE???" hörte er Naruto noch schreien. Aber er konnte nicht mehr aufstehen. Hände griffen nach ihm, schwarze Schatten brachten ihn fort.
 


 

Entsetzt beobachtete Naruto, wie Sasuke leichenblass wurde und dann einfach nach hinten kippte. Er ahnte, warum es so war, Sasuke hatte wohl das Sharingan benutzt. Zu blöd! Mit der bereits befreiten Hand packte Naruto den zweiten Kunai in seiner anderen Handfläche, und zog ihn mühsam raus.
 

Unten derweil landeten gleich drei der Ninja bei Sasuke, kontrollierten, ob er wirklich kampfunfähig war. Auch Naruto hatte inzwischen begriffen, dass die anderen nicht die Absicht hatten, sie alle zu töten. Sie mussten hinter etwas anderem her sein. Aber hinter was?
 

Sasuke wurde gepackt, und schneller als Naruto es mit den Augen verfolgen konnte, verschwanden sie zurück ins Gebüsch. Scheiße! Er wollte gerade von seinem Versteck im Baum springen um Sasuke und Sakura zu suchen, da fiel ihm etwas in seiner Tasche auf. Er griff danach - und stellte fest, dass es die Schriftrolle war, die Sasuke bei sich getragen hatte. Wie kam die in seine Tasche?? Sasuke musste das getan haben, als er versucht hatte, ihn zu befreien! Er hatte gewusst, dass er gefangen genommen werden würde, und hatte ihm die Schriftrolle zugesteckt, um sie vor den Gegnern zu schützen!
 

Scheiße!
 

Wenn er jetzt da runter ging, riskierte er, ebenfalls gefangen genommen zu werden. Dann war die Mission gefährdet, und sie hatten bei der Prüfung gelernt, dass nichts wichtiger als die Mission war. Verdammt!
 

Hastig versteckte er die Schriftrolle in einem Vogelnest im Baum. Er wollte so gerne dort runter, und seine Kameraden retten. Aber es war nicht klug. Er hatte keine Wahl, er musste warten und den Ninja folgen, bis sich eine Gelegenheit ergeben würde, die anderen beiden zu befreien. Zum ersten Mal dachte er nach, bevor er handelte. Schweren Herzens verhielt er sich also stumm, bis die Ninja beschlossen, weiterzuziehen.
 

Nächstes Kapitel: Folter.

***

Die FF umfasst insgesamt 19 Kapitel. Bitte reviewt und gebt mir Anregungen damit ichs beim nächsten Mal besser machen kann....

Folter.

Zum hundertsten Mal untersuchte Sakura das Türschloss, und auch zum hundertsten Mal musste sie feststellen, dass es keine Möglichkeit gab, es von innen zu öffnen. Natürlich hätte das, selbst wenn, nicht viel genutzt, weil der kleine Raum, in dem sie eingesperrt waren, gut bewacht war.
 

"Sasuke-kun, was werden sie mit uns machen?"
 

"Ich weiß nicht. Sie wollten uns jedenfalls nicht töten, sonst wären wir schon nicht mehr am Leben. Sie wollen irgendwas von uns. Vielleicht die Schriftrolle, die wir bei uns hatten." Er verzog den Mund zu einem Grinsen. Diese Irren würden die Schriftrolle sicher nicht kriegen, er hatte sie Naruto zugesteckt als er versucht hatte, ihn vom Baum loszumachen. Und da Naruto nicht hier war, war es ihnen offensichtlich nicht gelungen, ihn zu fangen.
 

"Und wo ist die?", fragte Sakura. "Hast du sie noch?" Er schüttelte den Kopf. Besorgt fragte sie: "Aber wo ist sie dann?"
 

"Es ist besser wenn du es nicht weißt. Zu deiner eigenen Sicherheit."
 

"Was meinst du, Sasuke-kun?"
 

Wie aufs Stichwort ging die Tür auf, und einer der dunklen Ninja betrat den Raum. Sakura und Sasuke gingen sofort in Angriffsstellung, was er mit einem leisen Lachen quittierte. "Gebt es auf, ihr könnt uns nicht entkommen, wir sind in der 20fachen Überzahl, außerdem haben wir eure Waffen."
 

"Was wollt ihr?", fragte Sasuke.
 

"Wir wollen das was ihr bei euch hattet!"
 

Er grinste. "Die Schriftrolle?"
 

"WO IST SIE?"
 

"Die kriegt ihr nicht!", triumphierte Sasuke. Wenigstens diesen kleinen Sieg hatte er errungen. "Ich schätze, ihr habt uns bereits durchsucht und wisst, dass wir sie nicht bei uns tragen. Nur ich weiß es, und unser Kamerad holt in dieser Minute Hilfe bei Hatake Kakashi, ich nehme an der Name sagt euch etwas. Ihr seid geliefert."
 

Tatsächlich zuckte sein Gegenüber bei dem Namen zusammen. Aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. "Selbst wenn. Du wirst uns sagen, wo sie ist und wir holen sie uns, bevor dieser Kopier Ninja hier auftauchen kann!"
 

"Hn.", machte Sasuke. "Was lässt euch glauben, ich würde euch auch nur ein Sterbenswort verraten?"
 

"Wir werden die Information aus euch herausquetschen!"
 

Sasuke setzte sein bestes Pokerface auf. "Ach ja? Ich werde euch nichts sagen, ganz egal was ihr mit mir macht. Und ihr werdet sehr schnell feststellen, dass das Mädchen nichts weiß! Ich habe dies vorhergesehen und ihr nichts gesagt."
 

"Sasuke!", rief Sakura. "Deswegen also..."
 

Der Ninja sah recht unbeeindruckt aus. Eisig zählte er auf: "Spitz, stumpf, heiß, kalt und laut. 5 Foltermethoden, die wir an dir testen werden. Solange, bis du sprichst!"
 

"Hn.", machte Sasuke, äußerlich absolut cool. "Versucht es ruhig."
 

"Das werden wir.", sagte der Ninja und packte Sasuke am Kragen. Er wurde aus dem Raum gezerrt, begleitet von den Schreien von Sakura. Er ahnte, dass ihm nichts gutes bevorstand. Aber er musste nur lange genug durchhalten, bis Naruto Hilfe geholt hatte.
 


 

Lauernd saß Naruto auf einem Baum und beobachtete das Ninja Dorf. "Sorry, Leute.", murmelte er. "Kakashi zu holen hätte zu lange gedauert... ich werde euch selber retten."
 


 

Es schien endlos zu dauern, bis die Tür wieder geöffnet wurde. Sakura sprang auf. "Wo ist Sasuke?? Ich will sofort zu ihm!", rief sie.
 

"Hier hast du deinen Kumpel.", rief einer höhnisch und warf dann etwas in den Raum auf den Boden. Die Tür fiel mit einem Krachen ins Schloss.
 

Erst als das "Etwas" zu ihren Füßen stöhnte, begriff Sakura, was es war. "Sasuke!!!", rief sie und fiel auf die Knie. "Mein Gott!"
 

Sasuke war ganz offensichtlich brutal zusammengeschlagen worden. Er blutete fast nicht, aber sein Körper war grün und blau geschlagen, seine Lippe war aufgeplatzt und seine Kleider zerrissen. "Sasuke, was haben sie mit dir gemacht?", fragte sie leise und nahm seinen Oberkörper in den Arm.
 

Er brauchte zwei Anläufe, bis er herausbrachte: "Sch...Stumpf. Ich habe... nichts.. gesagt."
 

"Mein Gott.", murmelte sie entsetzt. "Hoffentlich kommt Naruto bald."
 


 

"Endlich!", murmelte Naruto, als die Wache beim Tor den Posten aufgab. Hastig zog er sich die Kapuze über den Kopf und betrat dann so unauffällig wie möglich das Dorf. "Keine Sorge Freunde. Ich bin bald da."
 


 

Stumm sah Sasuke zu, wie der Mann das Eisen aus dem Feuer holte und damit langsam auf ihn zu schritt. Die Sicht vor seinen Augen verschwamm fast, und er wollte nicht darüber nachdenken, ob es nun Angst oder einfach seine körperliche Schwäche war.
 

"Was ist? Möchtest du uns sagen, wo die Schriftrolle ist?", fragte der Mann.
 

"Nein.", sagte Sasuke mit fester Stimme.
 

Das glühende Eisen kam seinem nackten Oberkörper immer näher, und er biss stumm die Zähne zusammen, schwor sich, nicht zu schreien. Dann zischte es, und ein sengender Schmerz fuhr durch seinen Körper, als es erbarmungslos auf seine Haut gedrückt wurde. Die Luft roch nach verbranntem Fleisch, und dann lief Blut über sein Kinn, weil er sich auf die Unterlippe gebissen hatte.
 

Irgendwann klirrte es, als sein Peiniger das Eisen achtlos fallen ließ, und Sasuke's Kopf fiel schlaff nach unten. Der andere hatte Erfahrung in seinem "Handwerk". Er hatte genau in dem Moment aufgehört, als der Junge geglaubt hatte, das Bewusstsein zu verlieren.
 

Der Mann packte das Gesicht seines Opfers mit einer Hand. "Es ist nicht so, dass wir nicht längst wüssten, wo die Schriftrolle ist."
 

"Was?", keuchte Sasuke.
 

"Hältst du uns für blöd? Es ist nur noch einer übrig, du hast sie deinem Kameraden gegeben, als du ihn befreien wolltest."
 

"Hn. Warum foltert ihr mich dann?", fragte Sasuke betont ruhig.
 

"Weil wir wissen wollen, wo er ist! Dann lassen wir dich und deine Freundin laufen."
 

"Niemals."
 

"Na schön. Dann werden wir sehen, wer den längeren Atem hat."
 

"Ihr feigen Schweine! Lieber sterbe ich als mich euch zu unterwerfen!" Augenblicke später war der Raum erfüllt von seinen gellenden Schmerzensschreien.
 

Nächstes Kapitel: Unberechenbarer Überraschungsninja

Unberechenbarer Überraschungsninja

Kapitel 3: Unberechenbarer Überraschungsninja
 

Wie eine Puppe wurde Sasuke zurück in den Raum geschleudert. Er hörte, wie die Tür zugeknallt wurde. Mühsam öffnete er die Augen und sah Sakura, die in der Hocke neben ihm saß und ihn ernst ansah. Seltsam... irgendwie... war ihr Blick sehr ungewöhnlich.
 

Ernst und auch besorgt, aber... irgendwie... anders.
 

"Sasuke. Was haben sie mit dir gemacht?"
 

Er versuchte, sich aufzurichten, und zu seiner Überraschung packte sie ihn nicht gleich wieder an um ihm zu helfen. "Diese Schweine, sie wissen dass... sie wissen wo die Schriftrolle ist."
 

"Hast du es ihnen gesagt?"
 

"Natürlich NICHT!" Misstrauisch schaute er sie an. So eine Frage hätte er von ihr nicht erwartet. "Sakura... hilf mir mal, aufzustehen."
 

"Steh doch allein auf."
 

Mit der Kraft die er noch hatte, versetzte Sasuke ihr einen Stoß vor die Brust und stand hastig auf. "Mieser Trick! Denkst du ich würde dir so sagen, wo du ihn findest? Du bist nicht Sakura."
 

"Stimmt." PUFF!
 

Aber die Person, die dann vor ihm stand, hatte Sasuke doch nicht erwartet. "Naruto?!", murmelte er. "Was machst du hier? Wo ist Sakura?"
 

"Ich hab sie rausgeschafft. Sie ist bereits unterwegs, um Kakashi zu holen."
 

"WAS? Du hast ihn nicht mitgebracht? Bist du IRRE??"
 

"Schht, leise!!", zischte Naruto. "Willst du vielleicht, dass sie das mitkriegen?"
 

"Mh. Schon gut. Und wie gedenkst du, uns hier raus zu bringen?"
 

Naruto grinste. "Hast du noch genug Kraft für eine Verwandlung?"
 

"Klar.", murmelte er. Eigentlich fühlte er sich furchtbar, und er hatte nicht viel Kraft übrig. Aber das würde er vor Naruto sicher nicht zugeben.
 

"Gut. Mach dich bereit."
 

"Wofür?"
 

"Ich erklär's dir. Die sind nicht dämlich, aber wir haben einen Vorteil... sie wissen noch nicht dass ich hier bin. Ich bin reingekommen indem ich mich in einen von ihnen verwandelt habe. Du wirst dich jetzt in ihn verwandeln. Du bringst mich raus und behauptest, du hättest mich bei dem Versuch, euch zu befreien erwischt und willst mich jetzt gleich zum Anführer bringen. So kommen wir raus."
 

"So ein beschissener Plan. Das klappt doch nie."
 


 

Etwa eine halbe Stunde später waren sie beide draußen.
 

Und jetzt, da sie nicht mehr in unmittelbarer Gefahr schwebten, machte Sasuke's verwundeter Körper sich bemerkbar. Mit einem leisen Geräusch verwandelte er sich zurück.
 

Sofort motzte Naruto: "Warum verwandelst du dich zurück? Vielleicht verfolgen sie uns!"
 

"Ich... kann... nicht... mehr...", brachte Sasuke widerwillig hervor und fiel auf die Knie. Er machte plötzlich den Eindruck, keinen Schritt mehr weitergehen zu können. Naruto begriff erst jetzt, wie schlecht es Sasuke ging. Er kniete bei ihm nieder und sagte leise: "Komm, wir haben keine Zeit um hier zu bleiben." Er nahm den Arm des anderen und legte ihn sich um die Schulter. So standen sie wieder auf und Naruto stellte fest, dass Sasuke fast mit seinem ganzen Gewicht an ihm hing. Er musste schwerer angeschlagen sein als er das erwartet hatte, sonst hätte er sich diese Blöße niemals gegeben. So konnten sie nicht weiter fliehen. Statt dessen brauchten sie einen Ort, an dem sie sich eine Weile verstecken konnten, zumindest bis Sasuke sich erholt hatte.
 

Etwa 10 Minuten lang kämpften sie sich durch den Wald. Dann, wie durch ein Wunder, entdeckte Naruto ein kleines Haus. Sofort als er darauf zu steuerte, protestierte Sasuke: "Da können wir nicht bleiben, das ist viel zu offensichtlich! Sie werden uns finden!"
 

"Lass das meine Sorge sein. Du bist verletzt, diesmal bin ich der Held, der euch alle rettet."
 

"Ach! Und wie willst du das machen?"
 

"Hör zu!", Naruto schleppte Sasuke bis zur Tür. "Du bist verletzt, wenn wir jetzt weitergehen, kriegen sie uns auf jeden Fall. Hier haben wir eine Chance. Wenn sie kommen, setzen wir unsere Künste ein, um sie zu täuschen. Das heißt, wenn du nicht zu schwach dafür bist."
 

"Unsinn!", grollte Sasuke. "Los lass uns reingehen. Ich denke diese Bruchbude steht leer, zumindest fühle ich keine fremde Anwesenheit."
 

"Pffft. Angeber."
 


 

Sasuke behielt recht. Das Haus wirkte verlassen, wenn auch noch nicht sehr lange. Das gute daran war, dass noch Decken herumlagen und das war wichtig. Es würde eine kalte Nacht werden. Die beiden Jungen quartierten sich in dem kleinen Schlafzimmer des Hauses ein, im oberen Stock. Es gab kein Bett, also wickelte Naruto den verletzten Sasuke in eine Decke und setzte ihn auf den Boden.
 

Dann, als alles ruhig war und er sichergestellt hatte, dass keine Feinde in der Nähe waren, machte er sich daran, den Verletzten zu untersuchen. Sasuke protestierte natürlich, aber Naruto wischte seine Gegenwehr mit einem guten Argument weg: "Du musst so schnell wie möglich wieder zu Kräften kommen. Je länger wir hier bleiben, umso größer ist die Gefahr, entdeckt zu werden."
 

Als er dem anderen Jungen das Hemd auszog, erlebte er eine Überraschung. Er war richtig geschockt. Brandmale zierten neben riesigen, blutunterlaufenen blauen Flecken die Haut seines Kameraden. Er war nicht nur zusammengeschlagen, sondern wahrhaftig gefoltert worden. Der Anblick trieb Naruto unwillkürlich die Tränen in die Augen.
 

"Was wollten sie von dir, dass sie dir das angetan haben?", fragte er leise.
 

"Wissen, wo du bist.", antwortete Sasuke tonlos. "Wegen der Schriftrolle."
 

"Warum hast du es ihnen nicht einfach gesagt?", fragte Naruto entsetzt.
 

"Weil sie dich dann umgebracht hätten.", stöhnte Sasuke.
 

Naruto verstummte. Das war schon das zweite mal, dass Sasuke ihn beschützt hatte. Dieser Idiot! Er hatte das nicht nötig, er konnte sich auch ganz gut allein verteidigen! "Baka.", knurrte er. "Du hättest mich nicht zu schützen brauchen."
 

"Weil du ja so ein toller Ninja bist... Dobe.", konterte Sasuke. [Sasuke nennt Naruto oft so um ihn zu ärgern, weil er letzter bei den Prüfungen war]
 

Naruto verzog das Gesicht. "Du solltest lieber die Klappe halten und dich ausruhen. Ich möchte hier keine Minute länger als nötig bleiben!"
 

"Mh. Wie soll ich schlafen wenn ich weiß, dass sie nach uns suchen?", fragte Sasuke ernst und zuckte leicht zusammen, als Naruto ungeschickt versuchte, die Blutung einer Schnittwunde zu stillen. "Ich kann sie fühlen, wie sie uns einkreisen, den Wald Stück für Stück absuchen. Sie wagen es nicht, ins Haus zu kommen, weil wir durch die engen Räume einen Vorteil haben. Aber sie sind da. Sie wissen, dass ich gehandicapt bin, und du... na ja..."
 

"Was soll das heißen?", fragte Naruto aufgebracht. Dieser blöde Sasuke! Selbst jetzt konnte er es nicht lassen, ihn zu ärgern! "Außerdem können wir hier nicht weg, es gibt nun mal keine andere Möglichkeit. Du kommst doch in dem Zustand nicht weit." Sasuke verzog das Gesicht, aber bestreiten konnte er diese Tatsache auch nicht. Naruto gab ihm sein Hemd zurück. "Wir müssen eben gut aufpassen. Einer schläft, der andere hält Wache. Sie können nicht alle direkt angreifen, denn dann würden sie den Vorteil verlieren dass sie zu mehreren sind. Hast du - für den Notfall - noch genug Chakra für das Sharingan?"
 

"Ich weiß nicht.", gestand Sasuke. "Für einen kurzen Einsatz könnte es reichen."
 

"Du solltest wirklich etwas schlafen.", murmelte Naruto. "So ungern ich das zugebe, aber wenn es zum Kampf kommt, brauche ich dich."
 

Sasuke's Mundwinkel zogen sich ein Stück in die Höhe. Aber diesmal sparte er sich jeden Kommentar. Statt dessen lehnte er seinen Kopf an die Wand und versuchte, sich zu entspannen. Das würde eine lange Nacht werden.
 

Nächstes Kapitel: Erster Kuss

Erster Kuss

Kapitel 4: Erster Kuss
 

Mit an die Brust gezogenen Knien saß Naruto an der Wand und versuchte, zu lauschen und auf verdächtige Geräusche zu achten. In ihm steckte das Fuchsungeheuer, da sollte man wohl meinen, dass seine Ohren besser waren als die eines Menschen!
 

Sasuke hatte es tatsächlich geschafft, einzuschlafen, aber sogar im Schlaf wirkte er noch verspannt und gehetzt. Kein Wunder. Die Wunden auf seinem Körper waren furchtbar. Naruto wusste weiß Gott nicht, wie er unter solchen Umständen reagiert hätte. Dass Sasuke es geschafft hatte, nichts zu verraten... er musste unglaubliche Schmerzen gehabt haben.
 

Stumm schaute er den schlafenden Jungen an. Es war das zweite Mal, dass Sasuke so etwas getan hatte und Naruto sah ihn jetzt mit anderen Augen. Er ärgert mich immer und tut so erhaben. Aber...
 

Von draußen fiel kaltes Mondlicht auf den reglosen Körper Sasukes. Du hast sehr viel ertragen, um mich zu beschützen... schon wieder. Ich versteh dich einfach nicht. Warum tust du das?
 

Naruto rückte näher an Sasuke heran, nah genug, dass er ihn hätte berühren können. Wir haben einander doch gehasst. Warum riskierst du dein Leben für mich? Er wusste nicht, wieso, aber ihm fielen die Worte von Kakashi-sensei ein: Manchmal weiß das Herz etwas, das der Kopf noch nicht begriffen hat.
 

"Dummkopf.", flüsterte er. "Riskierst so viel für einen Fuchsdämon." Er konnte nicht widerstehen, vorsichtig schob er dem Schlafenden eine schwarze Haarlocke aus der Stirn. Sasuke sah sehr erschöpft aus. Verletzlich. Als Naruto seine Hand wieder sinken ließ, merkte er, dass sein Herz auf einmal heftig klopfte.
 

"Sasuke..." Mondlicht auf der blassen Haut. Der Mund leicht geöffnet. Die schwarzen, durchdringenden Augen geschlossen.
 

Naruto's Hände zitterten.
 


 

Erwacht durch eine leise Stimme, war Sasuke zu erschöpft, um seine Augen aufzumachen. Er spürte keine Gefahr, also wollte er weiterschlafen. Morgen könnte er all seine Kraft gebrauchen, wenn...
 

Wie ein Windhauch berührte etwas ganz sacht seine Lippen.
 

Das... das musste ein Traum sein. Eine Hand strich ganz zärtlich über seine Wange, dann war das süße, weiche Gefühl auf seinen Lippen verschwunden.
 

Langsam öffneten sich seine Augen und die dunklen Opale schauten trübe in den Raum. Aber Naruto hatte sich wieder hingesetzt, hatte nicht gemerkt dass er wach war. Tonlos formten Sasuke's Lippen die Worte: Ich mag dich.
 

Dann fielen ihm die Augen zu und er versank wieder in seinen traumlosen Schlaf.
 


 

Mitten in der Nacht stürmten sie das Haus. Naruto wurde von dem Getrampel wach, als sie die Treppe hinauf stürmten. "Sasuke!", schrie er. "Sie kommen!" Sein Kamerad riss die Augen auf und Naruto sprang sofort auf und rannte zur Tür. "Kampflos kriegt ihr uns nicht! Kage Bunshin no Jutsu!"
 

Der Raum platzte fast, vor lauter Narutos, während Sasuke sich gerade erst auf die Füße kämpfte. Anscheinend hatte ihm die Mütze Schlaf auch nicht geholfen.
 

Die Ninja waren bereits an der Tür und bekämpften die Schattendoppelgänger. Die Lage war praktisch aussichtslos, trotz des Vorteils der engen Tür. Sasuke kämpfte, so gut er konnte, hielt Männer auf, die durch das Fenster einsteigen wollten. Wurfsterne bohrten sich in seine Haut, ebenso wie in die von Naruto. Aber er hielt sich tapfer. Solange es ging.
 


 

Nach endlosen Minuten der Qual und verbissener Versuche, die Stellung zu halten, drangen die Ninja nun doch in das Zimmer vor. Sasuke saß in der Ecke, Nadellanzetten steckten überall in seinem Körper, so wie damals im Kampf gegen Haku. Und Naruto stand mitten im Raum, umzingelt von vier der düsteren Gestalten. Scheiße!, dachte Sasuke entmutigt. Das alles war so unfair! Wie sollten sie gegen an die 10 dieser Jounin ankommen? Das war einfach unmöglich!
 

"Wo ist die Schriftrolle?", tönte einer. "Wenn ihr es uns sagt, lassen wir euch gehen."
 

Sasuke lachte bitter auf. Was für ein Blödsinn. Man würde sie töten, sobald sie das Versteck verraten hätten. Auch Naruto schien dies zu begreifen. "Da könnt ihr warten bis ihr schwarz werdet!"
 

Einen Moment war es still, als die Ninja ihren Plan überdachten. Dann zischte einer: "Na schön, dann eben anders." Im nächsten Moment wurde Sasuke gepackt und sah sich einem Kunai gegenüber, der gegen seinen Hals gepresst wurde. "Sag uns, wo die Schriftrolle ist.", knurrte er Naruto an.
 

Der blonde Ninja zögerte. Im nächsten Augenblick bohrte sich ein reißender Schmerz in Sasuke's Schulter, als man ihm den Kunai ins Fleisch rammte. Er gab einen keuchenden Schmerzenslaut von sich, aber der Feind hielt ihn eisern fest. "Aufhören!!", schrie Naruto.
 

"Sag uns, wo die Schriftrolle ist!"
 

"Tu es nicht!", keuchte Sasuke. "Sie töten dich, in dem Moment, wo sie es erfahren!" Das Messer wurde ruckartig aus seinem Körper gezogen und dann stieß etwas gegen sein Knie. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Sasuke das Messer direkt in seiner Kniescheibe an, und dann war da dieser entsetzliche Schmerz und der Raum war erfüllt mit seinem markerschütternden Schrei. Der nächste Stich bohrte sich in sein anderes Bein und er glaubte, das Bewusstsein zu verlieren.
 

"AUFHÖREN!!!", schrie Naruto. "Ich sage euch, wo die Schriftrolle ist, ich sag es euch, wenn ihr aufhört!!!" Sasuke riss den Kopf hoch, und dann sah er etwas, das sich in sein Gedächtnis brannte. Naruto weinte. "Bitte, hört auf ihn zu quälen. Ich sage euch alles."
 

Der Arm um Sasuke's Hals löste sich nicht, aber es folgten keine weiteren Angriffe mehr. "Dann sprich! Oder sollen wir ihm den Bauch aufschlitzen!?"
 

"Naruto, tu es nicht! Sie töten dich, wenn..." Der Arm zog sich enger um seinen Hals und schnürte ihm die Luft ab.
 

Naruto sah ihn an und murmelte: "Verzeih mir, Sasuke, aber ich kann... das nicht... mitansehen. Die Schriftrolle ist dort wo ihr uns angegriffen habt, ich habe sie am Boden unter einem Haufen Laub versteckt, es dürfte nicht zu übersehen sein." [er lügt. Hähä.]
 

Einer der Ninja grinste unter seiner Maske. "Danke für die Information." Das Messer in seiner Hand blitzte auf und dann riss er es in die Höhe, und stieß zu, der Stoß direkt auf Naruto's Herz gerichtet.
 

Sasuke schrie aus voller Kehle: "NARUTOOOOOOOOOOO!!"
 

Nächstes Kapitel: Der tragische Held

***

EIGENTLICH war es ja gar nicht der erste Kuss... es gab da ja noch den Zufallskuss ganz am Anfang der Serie, aber ich hab trotzdem das Kapitel so genannt, weil es einfach der erste beabsichtigte Kuss der beiden war..

Übrigens hat mich der letzte Review von Achema sehr gefreut, den fand ich so süß dass ich gleich das nächste Kapitel posten musste *freu*

Der tragische Held

Das Messer fand nie sein Ziel. Etwas prallte gegen den Arm des Angreifers und das Messer flog ziellos durch den Raum und gegen die Wand. Sasuke riss weit die Augen auf, als er sah, WER Naruto da das Leben gerettet hatte. Ein erleichtertes Grinsen entstand auf seinem Gesicht. "Kakashi."
 

Im nächsten Augenblick zuckte er Ninja, der ihn festgehalten hatte, und seine Arme lösten sich um ihn. Hinter ihm kam der rosa Haarschopf von Sakura zum Vorschein. "Sakura...", murmelte Sasuke, erleichtert. Jetzt waren sie gerettet. Seine Beine gaben unter ihm nach und er fiel direkt in die Arme einer überraschten Sakura.
 

"Sasuke? Sasukee??", das alles rückte in weite Ferne und er verlor - endlich - das Bewusstsein.
 


 

Als er wieder zu sich kam, und seine Augen öffnete, da standen sie alle um ihn herum. Sasuke blinzelte. Er hatte schon öfter Kämpfe verloren, aber für gewöhnlich wachte er hinterher allein auf. Noch nie hatte es so viele Menschen interessiert, wie es ihm ging. Naruto, Sakura, Kakashi, und... Rock Lee??
 

"Lee?!", murmelte er überrascht.
 

"Hallo, Sasuke-kun.", sagte Lee. "Das war echt knapp, eh? Ein Glück dass Kakashi und ich gekommen sind..."
 

"Mh..", murmelte Sasuke unwillig. Es war sicher nicht Lee's Absicht, Sasuke das unter die Nase zu reiben, aber diesem erschien das trotzdem so. Und es nervte ihn. Die Niederlage war auch so schon schlimm genug.
 

"Also, ich werde eine Weile bei euch im Team bleiben, Kakashi wird mich trainieren, weil Gai-sensei keine Zeit hat. Na, Sakura, jetzt wo wir Teamkameraden sind, könnten wir doch mal ausgehen?", fragte Lee.
 

"Nein will ich nicht!", wies sie ihn hartherzig zurück. "Sasuke-kun ist doch grade erst wach geworden. Hey, Sasuke-kun, wie fühlst du dich?"
 

Sasuke seufzte. Blöde Frage. Er wollte jetzt nicht von Sakura genervt werden. Er mochte Lee, aber auch den wollte er jetzt nicht um sich haben. Er wollte... allein sein. Sich über das klar werden, was da passiert war. Über das seltsame Gefühl, das er hatte, wenn er den heute so schweigsamen Naruto ansah.
 

Nur Kakashi schien das zu begreifen. "Kommt, Kinder. Ich glaube, Sasuke-kun braucht erstmal etwas Ruhe. Lee, Sakura... Naruto... gehen wir."
 

Die drei standen auf. Und Sasuke merkte erstaunt, dass es ihm einen Stich versetzte, Naruto langsam zur Tür gehen zu sehen. Aber er sagte keinen Ton, und nachdem sich alle verabschiedet hatten, fiel die Tür ins Schloss und er blieb allein zurück.
 


 

Rock Lee und Sakura waren bereits nach draußen verschwunden, als Naruto Kakashi zurückhielt. "Sensei. Was ist mit Sasuke? Wird er wieder gesund werden?", fragte er. Er hatte den ernsten Blick seines Lehrers bemerkt.
 

Kakashi schaute ihn ernst an und antwortete: "Ich weiß es nicht, Naruto-kun. Der Arzt sagte, sie haben ihm die Kniescheiben zertrümmert. Am linken Fuß ist es so schlimm, dass man nicht vorhersagen kann, was weiter passieren wird. Vielleicht... kann Sasuke-kun nie wieder richtig gehen."
 

Naruto war geschockt. Das wäre schrecklich für Sasuke. Damit wäre seine Laufbahn als Ninja beendet. Nein, das konnte doch nicht sein. Ausgerechnet Sasuke! "Kakashi-sensei! Darf ich noch mal zu ihm? Nur ganz kurz?"
 

"Ich hab eben den Arzt reingeschickt. Warte noch bis er gegangen ist." Kakashi hatte sich schon zum gehen abgewandt, da sagte er noch: "Ach, und Naruto... sei einfach für ihn da."
 

"Danke, Kakashi-sensei."
 


 

Sasuke saß aufrecht im Bett, während der Arzt sich an seinem linken Fuß zu schaffen machte. Erst eben hatte er gemerkt, dass er nur eine verwaschene Shorts trug die garantiert nicht seine eigene war. Jemand hatte ihn wohl umgezogen.
 

Der Arzt hatte den Verband um sein Knie gelöst hin und Sasuke warf einen Blick auf sein Knie. Scheiße! Ihm wurde fast schlecht bei dem Anblick. Es tat nicht mehr weh, zumindest nicht sehr. Aber so wie das aussah, würde es ganz sicher nicht so schnell verheilen. Mist.
 

Der Arzt erneuerte wortlos den Verband und Sasuke verhielt sich still. Als der Mann dann fertig war, fragte Sasuke: "Wie lange wird es dauern, bis das wieder okay ist?" Der düstere Blick des Doktors verunsicherte ihn mehr, als er zugeben wollte. "Ich werde doch wieder ganz gesund, oder?", fragte er und versuchte, seine Stimme fest klingen zu lassen.
 

Aber mit einem Schlag zerstörte der Ältere seine Hoffnungen zusammen mit seiner Selbstbeherrschung. "Es tut mir leid für dich, Junge. Vielleicht schaffst du es. Aber ich glaube, du wirst dein linkes Bein nie wieder richtig benutzen können."
 

Sasuke konnte es kaum fassen. Die Augen weit geöffnet senkte er den Kopf als die Erkenntnis langsam zu ihm durchsickerte. "Ich... ich kann nie mehr kämpfen?"
 

"Du wirst wieder einigermaßen normal gehen können, denke ich. Aber als Ninja kannst du nicht mehr arbeiten. Tut mir sehr leid."
 

"Lassen... lassen sie mich allein.", murmelte Sasuke mit zittriger Stimme. Der Arzt wollte noch etwas sagen, aber wütend bellte er: "Ich sagte, lassen sie mich ALLEIN!!"
 

"In Ordnung." Er hörte das Schlurfen von Schuhen auf dem Boden, dann knallte die Tür zu und er war allein. Allein mit seinen rasenden Gedanken und dem Schreck. Nie wieder kämpfen? Was sollte er denn machen? Sein Lebensziel, sein Grund zu existieren schien mit einem mal ausgelöscht zu sein. Wie sollte er so weiterleben?
 

Die Tür öffnete sich und Sasuke's Kopf ruckte hoch, bereit den Eindringling wütend anzufahren. Die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er den blonden Haarschopf seines Teamkollegen entdeckte. Naruto sah noch immer ungewöhnlich ernst aus. Unschlüssig kam er zu ihm ans Bett und fragte: "Darf ich noch etwas bleiben?"
 

"Von mir aus." Eigentlich wollte er am liebsten alleine sein. Er musste diesen Schock allein verarbeiten. Aber etwas hielt ihn davon ab, Naruto fortzuschicken.
 

Der blonde Ninja nahm sich einen Stuhl und setzte sich. "Sasuke... ich will... ich will mich entschuldigen."
 

"Was?", überrascht sah Sasuke ihn an. "Wofür?"
 

"Ich habe alles falsch gemacht.", murmelte Naruto mit gesenktem Kopf. "Ich hab auf eigene Faust gehandelt und Kakashi-sensei nicht geholt. Vielleicht wäre das alles nicht passiert, wenn ich nicht so eigenmächtig gehandelt hätte."
 

Eiskalter Schreck durchfuhr den Jungen. Er weiß es! Er weiß das mit meinem Knie! Wie... wie KONNTEN sie es ihm sagen?! Ich wollte nicht, dass er es erfährt... "Naruto..."
 

"Es tut mir so leid! Ich bin an allem schuld, ohne mich wärst du jetzt nicht..."
 

"...ein nutzloser Krüppel?", ergänzte Sasuke den Satz bitter. "Das ist nicht deine Schuld. Ich war zu schwach. Ich hätte kämpfen, mich wehren müssen. Ohne dich hätten sie mich wahrscheinlich getötet. Mich trifft die Schuld daran ganz allein." Wütend wischte Sasuke sich übers Gesicht.
 

"Sasuke? Bist du in Ordnung?"
 

"Natürlich.", knurrte er. "Es geht mir bestens. Ich habe meinen Lebensinhalt verloren aber es geht mir bestens. Ich bin ein nutzloser Ninja, ein dummer Junge der nie seine Eltern rächen kann! Es geht mir... bestens..." Etwas lief über sein Gesicht und Sasuke begriff nur langsam, dass es Tränen waren. Er weinte.
 

Beschämt und verzweifelt krümmte er sich, um dem anderen seine Tränen nicht zu zeigen. Warme Hände legten sich zuerst auf seine Schultern, dann umarmte der andere Junge ihn vorsichtig. Und raunte traurig: "Tut mir leid, Sasuke. Ich wünschte, ich könnte dein Lebensinhalt sein."
 

Minutenlang saßen sie so da und Sasuke ergab sich der Umarmung seines einst verhassten Teamkameraden. Dann wischte er sich energisch über das Gesicht, solange, bis keine Tränen mehr nachkamen, und hob den Kopf. "Ich möchte alleine sein, Naruto-kun."
 

"Natürlich. Ich seh später bei dir vorbei.", versprach Naruto und stand auf. Er lächelte Sasuke noch mal zu, dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloss und ließ Sasuke ein weiteres Mal allein zurück. Der Junge auf dem Bett starrte ihm noch lange nach.
 

Mein Lebensinhalt... ich wünschte auch, du könntest es sein.
 

Nächstes Kapitel: Enttäuschung

Enttäuschung

Frühmorgens saßen Sakura, Lee und Naruto zusammen und warteten auf Kakashi. Natürlich war er bereits seit einer Stunde überfällig, aber diesmal war das Warten nicht schlimm. Die drei unterhielten sich angeregt über die Chuunin Prüfung.
 

Als ein Schatten auf die Wiese zu ihren Füßen fiel, merkten sie es erst gar nicht. Nur Sakura hob den Kopf und rief dann erfreut: "Sasuke-kun!!"
 

Sofort unterbrachen die zwei anderen ihr Gespräch um sich selbst davon zu überzeugen dass es wirklich Sasuke war. Seit ihrer aller Rückkehr von der gefährlichen Mission war fast eine Woche vergangen. Bisher hatte Sasuke sich nicht blicken lassen und seine Zeit lieber allein verbracht. Das mochte auch damit zusammenhängen, dass das ganze Dorf wusste, was passiert war und man ihn als Held feierte. Die jüngeren Ninja, die Genin, neigten ehrfurchtsvoll die Köpfe, wenn er vorbei kam, und die Jounin bekamen einen beeindruckten Blick. Aber vielleicht war es auch nur Mitleid. Es wussten auch alle, was mit seinem Knie war.
 

"Sasuke! Schön dich auf den Beinen zu sehen!", rief Lee. Sasuke's linkes Knie war leicht angewinkelt und sein Fuß berührte den Boden nicht. Fortbewegen konnte er sich inzwischen zwar ohne Krücken aber er brauchte einen Stock weil das linke Bein unnütz war.
 

Naruto sprang auf und rief erfreut: "Machst du mit beim Training??" Sakura und Lee schauten ihn entsetzt an, aber Sasuke's Blick wurde weniger ernst.
 

"Mh. Ich möchte euch zusehen. Vielleicht kann ich ein paar Übungen mitmachen."
 

"Super!!", freute sich Naruto. Er war sehr erleichtert, zu sehen dass Sasuke langsam wieder zu seinem alten Selbst zurückfand.
 

Bereitwillig wurde Sasuke in die Gruppe wieder aufgenommen und obwohl er still war, hatte sich die Atmosphäre verändert. Alle drei waren sehr erleichtert den alten Freund wieder bei sich zu haben. Irgendwann tauchte dann auch Kakashi auf. "SIE SIND ZU SPÄT!!!", brüllten Naruto, Sakura und Lee wie aus einem Mund.
 

"Ah, wisst ihr, da war ein armes Waisenkind das ich retten musste..."
 

"LÜGNER!!!"
 


 

Das Training schritten gut voran. Wenn es um Taijutsu und andere körperliche Übungen ging, setzte Sasuke aus und beobachtete mit seinem scharfen Blick alles ganz genau, zweifelsohne würde er sobald er genesen war - sollte es denn soweit kommen - diese Übungen nachholen und für sich allein verbissen trainieren. Und bei den anderen Künsten die Kakashi ihnen allen zeigte, war er dabei und bewies einmal mehr, dass er vielleicht der talentierteste von ihnen allen war. Kakashi widmete ihm sogar etwas Zeit, um ihn im Umgang mit dem Sharingan zu unterrichten.
 

Es schien tatsächlich, als habe er seine Krise überwunden und blickte nun wieder nach vorne. Die drei ahnten nicht, wie es wirklich in ihm aussah.
 

Düster.
 

Sasuke hasste sich selbst mehr mit jedem Schritt, den die anderen taten, während er ihnen nur stumm zusehen konnte. Egal wie gut er die anderen Künste wie verstecken, austauschen und so weiter auch von Kakashi lernte, egal wie machtvoll sein Sharingan war, wenn sein Knie nicht heilte, würde er nie wieder als Ninja arbeiten können. Er würde nie wieder an einer Mission beteiligt werden, und er würde niemals seinen Brüder töten können.
 

Und es war alles seine eigene Schuld. Er war zu schwach gewesen, um sich zu verteidigen. Wegen ihm hätte Naruto beinah das Versteck der Schriftrolle verraten. Natürlich arbeitete er hart an sich. Er machte diese dämlichen Übungen, die der Arzt ihm gezeigt hatte, nur deswegen war er jetzt nach einer Woche bereits wieder auf den Beinen und konnte seinen rechten Fuß wieder benutzen. Aber er glaubte nicht wirklich an einen Erfolg. Er hatte nie besonders viel Glück gehabt in seinem Leben.
 


 

Es war ein schöner, sternenklarer Abend, als es Sasuke zu einsam bei ihm zu Hause wurde und er beschlossen hatte, ein bisschen im Dorf spazieren zu gehen. Am dunkelblauen Himmel schimmerten die Sterne und leuchtete ein zunehmender, fast voller Mond zwischen den Wolken hervor.
 

Die Luft war angenehm kühl, nach den letzten, klirrend kalten Schneetagen. Den Boden bedeckte eine dünne, weiße Schneedecke. Es war ein schönes Bild, das Dorf so friedlich zu sehen, aber Sasuke konnte sich daran nicht freuen.
 

Er war entnervt, darüber, wie ungeschickt er durch die Gassen des Dorfes humpelte, noch immer angewiesen auf diesen verfluchten Stock, den er wohl nie mehr loswerden würde. Er hasste es. Er hasste...
 

"WAAAAHHHH!!!!" Ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken und er riss den Kopf herum. Er hörte hastige Schritte und dann brüllte jemand: "Bleib stehen, du Dieb!"
 

Ein Dieb? Sasuke beschloss, sich selbst etwas zu beweisen und zu helfen, ihn zu fangen. In seinem Zustand konnte er nicht einfach so kämpfen, deswegen griff er nach dem Ast eines Baumes über ihm und zog sich daran hoch. Er setzte sich auf den breiten Ast und verschmolz in der Dunkelheit mit den Schatten des kahlen Baumes.
 

Und da kamen die zwei auch schon angerannt, und der hintere brüllte: "Gib mir sofort die Ramen wieder, du mieses Aas!!! Sonst mach ich Hackfleisch aus dir!!!"
 

Er kommt direkt auf mich zu gelaufen... gleich hab ich ihn!, dachte Sasuke und bereitete sich zum Schlag vor. Bis ihm etwas einfiel. Ramen? Moment mal! Er hat Ramen gestohlen? Ach du Scheiße, das wird doch nicht...
 

Der Dieb tauchte aus den Schatten der Bäume auf und Sasuke sah blondes Haar blitzen. Oh je. Er stöhnte innerlich. Naruto, du Idiot. Als der blonde Ninja direkt unter ihm vorbeilief, benutzte Sasuke statt eines Angriffs die Kunst des Tausches, und der Verfolger, wahrscheinlich Besitzer eines Nudelstandes, griff sich statt dem Dieb nur ein Stück Holz, während Naruto plötzlich neben Sasuke auf dem Baum saß. "H-hey! Wo bin...ummff!!", machte er, als Sasuke ihm die Hand vor den Mund presste.
 

Stumm beobachtete Sasuke, wie der Nudelstandbesitzer noch ein paar Minuten herumsuchte, schließlich wilde Flüche über Ninjas ausstieß und sich dann geschlagen gab und zurück trottete. Jetzt ließ er Naruto los, der sich inzwischen beruhigt hatte. "Sasuke!", sagte er trotzig. "Du hättest mir nicht zu helfen brauchen! Ich kann das auch ganz gut allein!"
 

Sasuke verzog das Gesicht. "Ja das hab ich gesehen.", murmelte er sarkastisch.
 

Sehr schnell hatte Naruto das wieder vergessen, nämlich als er den Duft seiner frisch geklauten Nudeln einatmete. "Aaaah, Ramen! Ich LIEBE Ramen!!" Er zog sich Stäbchen aus der Hosentasche und begann, die Nudeln hungrig runterzuschlingen. Lächelnd sah Sasuke ihm zu, und zwar genau so lange, bis er merkte, DASS er lächelte.
 

Naruto bemerkte den Blick und hob die Schüssel in seine Richtung. "Willst du auch was? Sind noch schön warm." Zuerst zögerte Sasuke, dann nickte er, bevor sein Magen mit einem Knurren ihm die Antwort abnehmen konnte. Naruto reichte ihm die Schüssel, und er nahm sich einen Mund voll Ramen. Erwartungsvoll schaute Naruto ihn an. "Uuuuund?", fragte er langgezogen.
 

Sasuke nickte, und es war nicht mal gelogen, als er antwortete: "Gut." Er hatte schon lange nichts Warmes mehr gegessen. Meistens hatte er keine Lust, für sich allein irgendwas zu kochen. Und anders als Naruto lud ihn niemand ein. Nicht dass er das gewollt hätte. Er gab dem blonden Ninja seine Schüssel zurück und sagte: "Kannst du eigentlich nicht wie jeder normale Mensch dein Essen einfach bezahlen?"
 

Ein Grinsen war die Antwort und Naruto fing wieder an, die Nudelsuppe in sich hinein zu schlingen. Früher hätte Sasuke darüber einfach nur seinen Kopf geschüttelt und es im Stillen abartig genannt, mit welcher Geschwindigkeit Naruto die Nudeln in sich hinein stopfte. Jetzt fand er es irgendwie... süß.
 

Er musste den Impuls unterdrücken, sich selbst für diesen Gedanken zu ohrfeigen. Währenddessen hatte Naruto sein Essen beendet und die Schüssel einfach auf den Boden fallen lassen. "Aaah, das war lecker! Und was machen wir jetzt?"
 

Sasuke zog eine Augenbraue hoch. "Wir?"
 

Unbekümmert nickte sein Gegenüber. "Dir ist doch bestimmt auch langweilig, sonst wärst du nicht hier und würdest mir beim Essen zusehen." Das musste Sasuke zähneknirschend zugeben. "Super!", freute Naruto sich. "Und was machen wir nun?" Etwas Weißes landete auf seiner Nase und erst jetzt fiel den beiden Ninja auf, dass es wieder zu schneien angefangen hatte.
 

"Wir könnten trainieren.", schlug Sasuke vor.
 

Dass die Idee nicht besonders gut ankam, merkte er an Narutos Gesicht. "Ich hab keine Lust auf Training. Außerdem besiegst du mich in deinem Zustand sowieso nicht."
 

Eigentlich hätte er wütend sein müssen, aber Sasuke war einfach erleichtert darüber, dass Naruto ihn nicht bemitleidete sondern die Dinge einfach aussprach, wie sie waren. Er beugte sich vor, bis er mit seinem Gesicht ganz nah an dem des blonden Jungen war. "Dobe.", sagte er leise. "DICH besiege ich auch mit einem Bein." Täuschte er sich, oder färbten Naruto's Wangen sich gerade leicht rot?
 

"Tust du nicht!!", beschwerte Naruto sich halbherzig. "Lass uns kämpfen, gleich hier! Ich zeige dir, dass ich..."
 

Weiter kam er nicht, denn aus einem Impuls heraus beugte Sasuke sich weiter vor und tat das, was Naruto sicher am allerwenigsten von ihm erwartet hätte. Er küsste ihn. Nur einen kurzen Moment erlaubte er sich, die weichen Lippen zu kosten und den Moment zu genießen, dann zog er seinen Kopf zurück und schubste mit einem fiesen Grinsen den absolut schockierten Naruto vom Baum. Mit einem Schrei landete Naruto im Schnee und Sasuke stand auf. "Siehst du, Dobe?", fragte er triumphierend. "Du lässt dich viel zu leicht überraschen. Ich hab gewonnen."
 

Fassungslos starrte Naruto ihn an. Er hatte wohl nicht mit so einem fiesen Trick gerechnet. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte, und dann fing er an zu schimpfen: "Sasuke! Du Mistkerl! Das war nicht fair! Warum hast du das getan, du Blödmann?"
 

Sasuke antwortete: "Jetzt sind wir quitt, Uzumaki Naruto." Damit überließ er einen sehr stillen, und sehr überraschten blonden Ninjajungen seinen Gedanken und machte sich auf den Heimweg. Der Tag hatte gar nicht mal so schlecht geendet.
 

Nächstes Kapitel: Augen in der Dunkelheit

Augen in der Dunkelheit

Kapitel 7: Augen in der Dunkelheit
 

Einige Tage später wurden Naruto, Sakura und Sasuke überraschend zum Hokage bestellt. Eine junge Frau stand neben dem alten Mann, offensichtlich eine Fremde. Das Oberhaupt des Dorfes ließ sich nicht lange um Erklärungen bitten. "Naruto! Sakura! Sasuke! Ich habe einen Auftrag für euch. Diese junge Dame braucht euren Schutz auf dem Weg in ihr Heimatdorf."
 

"Was?", fragte Sakura erstaunt. "Aber wir sind als Team im Moment doch gar nicht voll einsatzfähig!"
 

"Das weiß ich. Aber die junge Dame wollte unbedingt von euch begleitet werden.", sagte der alte Mann. "Sie hat von eurem heldenhaften Kampf gegen Zabuza und Haku gehört, und auch von euren Leistungen während der Chuunin Prüfung. Die Mission ist nur Klasse C, keine Sorge. Das schafft ihr doch mit Links."
 

Die Reaktionen fielen sehr unterschiedlich aus. Naruto freute sich natürlich wie ein Schneekönig über eine neue Mission. Sakura schien da eher ihre Zweifel zu haben, und durchaus berechtigt, fand Sasuke. Er selbst war auch eher düsterer Stimmung. Irgendwas kam ihm an dieser Sache komisch vor, aber er wusste nicht genau, was. Warum sollte eine Frau aus einem fremden Dorf von ihnen gehört haben? Auch andere hatten sich während der Chuunin Prüfung einen Namen gemacht. Warum sollte sie ausgerechnet nach einem Team verlangen das nicht mehr voll einsatzfähig war?
 

Trotzdem gab es nicht wirklich ein Argument um die Mission abzulehnen, außerdem war Naruto bereits Feuer und Flamme und erzählte der Frau, dass er ein mächtiger Ninja wäre und sie auf alle Fälle beschützen würde. Es war wohl schon beschlossene Sache.
 

Nur eine Stunde später machten sich die drei Ninja deshalb zusammen mit der Frau auf den Weg. Sie sagte kein Wort darüber, wie langsam sie durch Sasukes Verletzung vorankamen. Die ersten beiden Tage verstrichen vollkommen ereignislos. Die Mission war so langweilig, dass es fast schon unheimlich wurde. Sasuke wurde das Gefühl nicht los, dass noch etwas passieren würde.
 

Und er sollte Recht behalten.
 


 

Auch der dritte Tag verging ohne nennenswerte Ereignisse. Die Sonne war bereits dabei, unterzugehen, als das kleine Team an den Schluchten des Flusses Hanami vorbeikam. Die Felsen ragten meterhoch über den Fluss, ein Sturz dort hinunter kam einem Todesurteil gleich. Deswegen entschieden die drei sich, kein Risiko einzugehen und Nachts Rast zu machen. Der Pfad führte nämlich kilometerweit direkt am Abgrund vorbei. Es war im Dunkeln einfach zu gefährlich.
 

Die drei luden ihre Rucksäcke ab und Sasuke machte als erstes Feuer, damit ihnen nicht zu kalt werden würde. Die Sonne war längst verschwunden, als die vier um das Lagerfeuer herum saßen und die mitgebrachte Ration aufaßen.
 

Es war alles friedlich und ruhig. Sasuke konnte sich trotzdem nicht entspannen. Irgendwie...
 

Ssst! Etwas zischte durch die Luft und traf das Feuer. Funkensprühend stoben die Holzscheite auseinander und verloschen im kühlen Gras. Sakura und Naruto sprangen sofort auf die Füße und stellten sich vor die Frau. Sasuke war nicht schnell genug.
 

Wieder zischte es, und so schnell, dass keiner von ihnen es hätte voraussehen können, zischten vier Kunai vor und trafen Sakura. Sie schrie und fiel nach hinten. Zum Glück hatte der Angreifer, wer auch immer es war, nicht auf lebenswichtige Stellen gezielt.
 

Und dann griff er richtig an. Sasuke wurde plötzlich unangenehm an den Kampf gegen Haku erinnert. Der Angreifer war wie ein Schatten, er griff so schnell an, dass man ihn nicht einmal sehen konnte, aber die Wunden die er hinterließ, waren sehr schmerzhaft.
 

Nach einem weiteren Hagel von Angriffen rief Naruto: "Sasuke, wo ist er? Wie sollen wir ihn bekämpfen, wenn wir ihn nicht sehen?"
 

Sasuke hatte einen Geistesblitz. "Naruto! Ich hab eine Idee! Du spielst den Köder! Halt dich bereit!"
 

"Okay, ich... WAAAS?! Ich soll den Köder spielen?"
 

"Jetzt halt die Klappe und mach schon!!", schrie Sasuke. Er konnte seinen Standort nicht verlassen, erstens weil sein Fuß ihn hinderte, und zweitens weil das vordringlichste Ziel immer noch war, die Zielperson zu schützen, die Frau, die ganz ruhig hinter ihm stand. Wieso....
 

"Okay, okay! Aber du schuldest mir was!", rief Naruto und sprang zur Seite. Er rannte los, bis sie einige Meter Abstand zueinander hatten. Er hatte wohl begriffen, was Sasuke vorhatte. Der schwarzhaarige Ninja schloss die Augen. Er konnte den Gegner nicht sehen. Also musste er versuchen, ihn zu hören.
 

Und wirklich, auf einmal hörte er das Geräusch von Schritten, jemand rannte auf Naruto zu. Blitzschnell formten seine Hände Fingerzeichen. In dem Moment rief Naruto auch schon: "Sasuke! Jetzt!!", und sprang auf die Seite.
 

"Feuerball!!!", schrie Sasuke, holte tief Luft und stieß dann den gewaltigen Feuerball aus, genau in die Richtung in der Naruto eben noch gestanden hatte. Und es klappte! Wer auch immer der Angreifer war, er wurde getroffen, riss seinen Mantel hoch und war gezwungen auf dem Boden zu landen. Das Feuer verlosch, abgesehen von ein paar schwelenden, rauchenden Flecken auf dem Mantel des Fremden. Für den Bruchteil einer Sekunde bohrten sich dunkle Augen in die von Sasuke, dann nutzte Naruto die Chance und warf einen Kunai. Es klappte! Der Fremde warf sich zwar noch zur Seite, aber der Kunai bohrte sich in seine Schulter. Er gab einen leisen Schmerzenslaut von sich und verschwand wieder in die Dunkelheit.
 

"Yeahh!!!", brüllte Naruto. "Geschafft!"
 

"Du Idiot!", schrie Sasuke. "Der Typ ist mindestens auf dem Level eines Jounin. Das war höchstens ein Kratzer für den. Also halt die Klappe und sieh zu, dass du..."
 

Zu spät! Auf einmal stieß Naruto einen Schrei aus, wurde von irgendwas getroffen und meterweit nach hinten geschleudert. "Naruto!", brüllte Sasuke. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Oberste Priorität war die Zielperson, aber sein Instinkt wollte ihn zu Naruto laufen lassen und ihm helfen. Es war dunkel. Naruto war zu weit weg er konnte ihn nicht mehr erkennen. Er hörte Schreie. Der Fremde griff Naruto weiter an, und der blonde Ninja hatte keine Chance.
 

Es gab nur einen Weg. Ein weiteres Mal formte Sasuke Fingerzeichen und stieß einen Feuerball aus. Diesmal aber nicht auf den Gegner, denn sonst hätte er riskiert, Naruto zu treffen. Statt dessen steckte er einen nahe stehenden Laubbaum in Brand. Die dünnen Zweige fingen Feuer und brachten endlich wieder Licht in den Schauplatz des Kampfes. Naruto und der fremde Jounin waren zu weit weg, das Licht konnte sie nicht erleuchten, aber Sasuke entdeckte Sakura, die zitternd an einen Baum gelehnt saß und sich gerade den vierten Kunai aus dem Körper zog.
 

Sasuke packte die Frau am Handgelenk und lief zu Sakura. Er fand sie und fiel bei ihr auf die Knie, wobei sein Knie einen stechenden Schmerz durch seinen Körper jagte. "Sakura!", keuchte er. Sie schien starke Schmerzen zu haben. "Naruto ist in Schwierigkeiten. Bleib du bei der Zielperson, ich muss ihm helfen!"
 

"Sasuke-kun!", rief Sakura. "Warte! Irgendwas stimmt hier nicht. Ich..."
 

"Ich weiß.", zischte er. "Aber was für eine Wahl haben wir?" Damit sprang er auf, so schnell sein Bein das zuließ, und stolperte rüber in Narutos Richtung. Als er näherkam konnte er den Gegner erkennen, der diesmal ganz offen auf Naruto einschlug, welcher sich zwar wacker auf den Beinen hielt, im Grunde aber nicht den Hauch einer Chance hatte. Der Gegner war ein Jounin, es würde keinen Sinn machen, einen Wurfstern oder einen Kunai nach ihm zu werfen.
 

Also sah Sasuke in seiner Verzweiflung nur einen Weg: er stieß sich ab und warf sich dann mit seinem ganzen Körpergewicht gegen den Gegner. Und es klappte! Aus irgendeinem Grund ließ der Fremde sich überraschen und Sasuke prallte mit voller Wucht gegen ihn. Naruto konnte sich nicht länger auf den Beinen halten und stürzte blutüberströmt zu Boden.
 

Sasuke prallte auf den Boden und schlitterte über das Gras. Sein Knie ließ ihn vor Schmerzen aufschreien. Der Fremde war weg, längst wieder in die Dunkelheit verschwunden. "Naruto.", entfuhr es Sasuke und er kroch zu seinem Freund. "Bist du in Ordnung?"
 

Naruto öffnete mühsam die Augen. "Klar..." Er versuchte, sich aufzurichten, fiel aber wieder zurück. "Mach dir keine Gedanken... ich brauch nur ein bisschen... ich.." Er stöhnte leise und ließ seinen Kopf zurück auf den Boden sinken.
 

Scheiße! Sasuke wollte bei ihm bleiben, aber der Kampf war noch nicht ausgestanden. Er versuchte, auf die Füße zu kommen, aber er schaffte es erst beim dritten Anlauf. Ungelenk humpelte er zurück zu dem brennenden Baum, dessen Licht bereits schwächer wurde. Sakura stand noch immer vor der Frau und ihr Kopf ruckte unruhig hin und her in Erwartung eines Angriffs. Sasuke hatte eine böse Vorahnung. "Sakura, sei vorsichtig.", keuchte er als er auf sie zu stolperte. "Etwas stimmt nicht."
 

Etwas traf ihn von hinten und er stürzte vornüber auf den Boden. "Sasuke! Hinter dir!", schrie Sakura und riss ihren Kunai hoch.
 

"Bleib da!", schrie Sasuke und stemmte sich hoch. "Schütze die Zielperson!" Ein Schatten fiel auf ihn, jemand stand hinter ihm.
 

"Die Zielperson.", lachte eine Frauenstimme plötzlich und Sasuke begriff zu spät, dass es die Frau hinter Sakura war. "Ihr seid so unglaublich naiv..." Metall blitzte im Schein des Feuers, als die Frau Sakura das Messer unbarmherzig in den Rücken rammte.
 

Die Zeit schien stillzustehen.
 

"Sakuraaaaa!!!", brüllte Sasuke. Sie öffnete den Mund, schrie aber nicht. Ihre Augen verdrehten sich und dann kippte sich einfach nach vorn und blieb reglos liegen. Das Messer ragte aus ihrem Rücken. "Nein...", murmelte er und zum ersten Mal seit langem stiegen Tränen in ihm auf. Er war hilflos, wertlos, nutzlos. Er konnte nicht mal seine Teamkameraden beschützen. "Also war das alles eine Falle...", murmelte er tonlos.
 

Die Frau lächelte. "Natürlich. Warum sonst sollte ich einen Krüppel und zwei unnütze Ninja anheuern? Die zwei waren nur lästige Insekten. DU bist unser Ziel, Uchiha Sasuke. Es gibt da jemand, der dich schon lange wieder sehen wollte."
 

Sasuke stemmte sich hoch und drehte den Kopf. Der Fremde stand hinter ihm, aber er konnte sein Gesicht nicht sehen, weil der brennende Baum schräg hinter ihm stand. Aber die Augen..... die Augen des Fremden leuchteten trotz der Dunkelheit die sein Gesicht verhüllte. Diese Augen... Sasuke glaubte, sie zu kennen.
 

Augen in der Dunkelheit...
 

Eine Stimme, die Sasukes Blut schier in den Adern gefrieren ließ, sagte ruhig: "Du enttäuschst mich. Wer hätte gedacht, dass du als nutzloser Ninja enden würdest? So kann ich dich nicht gebrauchen, Sasuke." Er griff nach dem Kunai, der noch immer in seiner Schulter steckte, und riss ihn heraus, so als wäre es bloß ein Stachel in seinem Fleisch.
 

Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrte Sasuke zu dem Mann hoch. Die dunklen Augen, mit denen etwas nicht zu stimmen schienen, in denen seltsame Symbole zu erkennen waren, bohrten sich in seine, und drangen bis tief in seine Seele vor. Heiser stieß er hervor: "Itachi...!"
 

Nächstes Kapitel: Vendetta

Vendetta

Kapitel 8: Vendetta
 

Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrte Sasuke zu dem Mann hoch. Die dunklen Augen bohrten sich in seine und drangen bis tief in seine Seele vor. Heiser stieß er hervor: "Itachi...!"
 

"Es ist lange her, Bruder."
 

Sasuke's Hände zitterten. Nach so langer Zeit stand er seinem Bruder nun gegenüber. Er hatte geglaubt, nach all den Jahren des Hasses würde er sich sofort auf ihn stürzen. Aber nun, da er wieder in diese Augen blickte, da sah er wieder die Bilder vor seinem Inneren Auge. Fühlte die kühle Luft auf seiner Haut, als er nachts durch die Straßen geeilt war, weil er zu spät vom Training gekommen war. Er hatte den unheimlichen Ninja gesehen, der ihn beobachtet hatte. Und dann die toten Körper auf der Straße.
 

Seine Hände hatten gezittert, als er vor der Haustür gestanden war. Er hatte gespürt, dass ihn hinter dieser Tür das Grauen erwarten würde. Und als er sie langsam aufgeschoben hatte, mit seinen unerfahrenen Kinderhänden, da hatte er sie gesehen. Seine Eltern... tot... gestorben durch SEINE Hand. Durch die Hand des eigenen Bruders. Sasuke schrie.
 

"Hör auf!", Sasuke fuhr hoch. Er war nicht mehr das Kind, sondern er war nun ein Chuunin, ein Mittelninja. Er war mächtig, und er hatte mächtige Freunde. Seine Angst wurde überdeckt durch seinen Zorn. "Hör auf!", schrie er seinen Bruder an. Er kannte diese Technik. Itachi benutzte die Sharingan um ihn zu manipulieren, ihn diese Bilder wieder und wieder sehen zu lassen.
 

Itachi sah eisig auf ihn herab. "Erinnerst du dich, Sasuke?"
 

"Du steckst also hinter alldem!", brachte er hervor. "Du hast uns hergelockt! Wozu das alles?"
 

"Wegen dir, Bruder." Die eiskalten Augen, Sharingan Augen, fixierten Sasuke, hielten seinen Blick gefangen. "Das mächtige Uchiha Blut fließt in dir, du bist der letzte unseres Clans."
 

"Und was willst du?"
 

"Dich. Ich bin gekommen um dich zu holen. Ich brauche deine Kraft..."
 

"Vergiss es!!", rief eine hohe Stimme und Itachi drehte langsam den Kopf. Naruto stand wieder auf den Beinen, wenn auch sehr unsicher. "Sasuke macht mit einem Dreckskerl wie dir niemals gemeinsame Sache!!"
 

Itachi zog eine Augenbraue hoch. "Du schon wieder? Du bist ja zäh." Sein Blick fiel auf seine Komplizin. "Kümmere dich um ihn. Es reicht mir jetzt, ich habe schon genug Zeit verschwendet." Sie lächelte und nickte. "Ach, und...", hielt er sie zurück, "...lass Sasuke dabei zusehen."
 

Sie nickte. Und dann war sie plötzlich verschwunden, tauchte blitzschnell hinter Naruto wieder auf. Er hatte noch nicht einmal mehr Zeit, zu schreien. Etwas Glitzerndes wickelte sich um seinen Hals, eine Schnur, die so dünn sein musste, dass man sie aus dieser Entfernung nur noch im Licht des ausbrennenden Baumes sehen konnte.
 

Gelassen erklärte Itachi: "Konatsu beherrscht eine ganz besondere Technik. Ihre Fäden sind beinah unsichtbar, können aber nicht zerreißen. Nur mit dem Messer kann man sie durchtrennen. Und dein junger Freund hier..." Konatsu zog die Schlinge um Narutos Hals zu und er gab einen erstickten Laut von sich. "...hat nicht das Zeug dazu, sich aus ihrer Schlinge zu befreien." Sein Blick wurde - wenn das möglich war - noch eisiger und er befahl: "Töte ihn."
 

"Nein!!", schrie Sasuke. Das durften sie nicht tun, nicht auch noch Naruto! Er hatte vielleicht schon Sakura endgültig verloren, das durfte nicht geschehen! Er zerrte ein paar Wurfmesser aus der Tasche und warf sie, doch ehe sie ihr Ziel fanden, war dies schon verschwunden. Sasuke's Kopf ruckte herum. "Wo... wo sind sie??"
 

"Hier oben!", rief Konatsu. Sie stand auf einem besonders hohen Baum, fast auf dem höchsten Ast. Ein Arm lag um Naruto's Hals, der zwar strampelte, sich aber augenscheinlich nicht befreien konnte. Und dann ließ sie ihn fallen. Im ersten Moment glaubte Sasuke, sie würde Naruto einfach in den Tod fallen lassen, dann sah er das leichte Glitzern der Schnur und er begriff, was diese Unmenschen vorhatten. Naruto's Fall wurde abrupt gebremst und die Schnur um seinen Hals zog sich zu. Er konnte nicht mal mehr irgendwelche Geräusche von sich geben.
 

Sasuke riss den Arm hoch und warf einen Wurfstern, aber ehe er die Schnur durchschneiden konnte, warf Konatsu ihrerseits einen und fing seinen damit ab.
 

"Du bist nutzlos geworden, Sasuke.", sagte sein Bruder eisig. "Ein nutzloser Ninja kann seine Kameraden nicht retten."
 

Naruto's Bewegungen wurden langsamer. Seine Augen waren weit aufgerissen und zeugten von seinem stummen Kampf gegen das Ersticken. "Itachi!", rief Sasuke. "Lass ihn gehen, ich tue, was du willst."
 

"Nein. Er wird sterben."
 

Tränen stiegen in Sasuke auf. Er durfte seinen Kameraden hier nicht so sterben lassen. Er konnte das nicht geschehen lassen! Unmöglich! Irgendwie kam er wieder auf die Beine. Aber noch bevor er einen Angriff ausführen konnte, gab sein von der Anstrengung der letzten Stunden geschwächtes Knie nach und er stürzte wieder zu Boden. "Naruto...!" Er konnte das doch nicht tatenlos mitansehen!
 

"Du bist nutzlos, Bruder. Du kannst ihn nicht retten."
 

Das konnte, durfte nicht sein!! Eine einzelne Träne tropfte auf den Boden. Und dann spürte Sasuke plötzlich etwas. Eine dunkle Aura, die er schon eine ganze Weile nicht mehr gespürt hatte. Es schien von ihm selbst zu kommen. Es war in ihm drin, schleichend drang es vor und sein Ziel war das Herz des Ninja, seine Seele. Der Fluch!!!, schoss es ihm durch den Kopf. Der Fluch, mit dem Orochimaru ihn belegt hatte! Warum brach er jetzt durch? Wie hatte er Kakashi's Siegel durchbrechen können?
 

Aber er begriff auch, dass dies die einzige Möglichkeit war, Naruto noch zu retten. Sasuke hörte auf, dagegen anzukämpfen. Er ließ den Zorn und den Hass seine Seele, sein Handeln übernehmen. Hilf mir, war sein letzter bewusster Gedanke. Hilf mir, den zu retten, der mir alles bedeutet!
 

Und dann tauchte der Fluch alles in Dunkelheit. Sasuke stand auf. Schmerz jagte von seinem Knie durch seinen Körper. Aber diesmal fiel er nicht mehr. Er ertrug den stechenden Schmerz und richtete sich auf. Die Verletzung war ein Hindernis für ihn, nichts weiter. Er schloss seine Augen und mobilisierte Kräfte, von denen er nicht einmal geahnt hatte, dass sie in ihm schlummerten. Die schwarze Aura verdichtete sich an seinem Knie und auf einmal ließ der Schmerz nach. Sasuke blinzelte. Er hatte sich selbst geheilt, irgendwie hatte der Fluch die Fähigkeit in ihm geweckt, Verletzungen zu heilen!
 

Die Dunkelheit ließ ihm nicht die Zeit, sich darüber zu freuen. Er riss den Kopf hoch und fixierte die Frau, die es gewagt hatte, Hand an das zu legen, was sein war! Blitzschnell hob er die Hand und die Frau die Itachi Konatsu genannt hatte, wurde von den Füßen gerissen. Naruto, plötzlich losgelassen, raste dem Boden entgegen. Aber unten stand Sasuke bereits, und schwer fiel der Junge in seine Arme.
 

"Naruto...", sagte er und für einen kurzen Moment zerriss der dunkle Schleier, der sich auf seine Seele gelegt hatte. Die Schnur um den Hals des Jungen zerriss unter seiner Kraft und Naruto atmete tief und keuchend ein. Er war also noch am Leben. Das war sehr erfreulich.
 

Doch nun gab es ein anderes Ziel. Sasuke drehte sich um zu seinem Bruder. "Du hast mich unterschätzt, Itachi. Jetzt ist es Zeit für die Abrechnung."
 

Aber Itachi blieb gelassen. "Du Narr. Was denkst du, warum ich das alles getan habe? Als Krüppel hättest du mir nichts genützt. Irgendwie musste ich den Fluch wecken, und offensichtlich ist dieser Junge der einzige, der so einen Sturm von Emotionen in dir auslösen kann."
 

"Was? Dann war das hier.... beabsichtigt?"
 

Itachi schnaubte verächtlich. "Natürlich. Hältst du mich für einen Narren, Bruder? Hätte ich Angst vor diesem Fluch, hätte ich dich bewusstlos geschlagen und deine Freunde dann getötet." Das machte Sinn. Also hatte Itachi mit Absicht dafür gesorgt, dass der Fluch aktiviert worden war. Aber warum? "Damit du dich selbst heilst, Bruder. Wir brauchen einen Krieger, keinen Krüppel.", sagte Itachi, so als habe er Sasukes Gedanken gelesen. "Außerdem... ist eine schwarze Seele leichter zu kontrollieren."
 

Die dunklen Augen Sasukes verengten sich vor Zorn. "Du hast dich verrechnet, Itachi. Mein Lebenszweck ist es, dich zu töten. Warum sollte ich das aufgeben?"
 

"Greif mich an, Bruder. Dein Hass auf mich ist noch immer nicht groß genug, um mich zu besiegen."
 

Sasuke konnte fühlen, wie er von der Dunkelheit zerfressen wurde. Er fixierte den Blick seines Bruders und sagte düster: "Das werden wir sehen."
 


 

Ein ungleicher Kampf war entbrannt. Sasuke schleuderte all seinen Hass und seinen Zorn in den erbitterten Zweikampf. Aber wie er es prophezeit hatte... Itachi war besser als er. Was er auch machte, seine Angriffe gingen ins Leere und wenn er dies begriff, stand sein Bruder bereits hinter ihm und verpasste ihm einen Stoß. Während er mit all seiner Kraft kämpfte, schien es für seinen Bruder weiterhin nur ein Spiel zu sein.
 

Minutenlang ließ er sich auf dieses unfaire Spiel ein, dann hatte Itachi genug. "Ich habe meine Zeit jetzt lange genug mit dir verschwendet, Sasuke. Lass uns das beenden." Eben noch war er hinter ihm gestanden, jetzt war er plötzlich direkt vor Sasuke, der nicht einmal mehr die Zeit hatte, sich zu erschrecken. Itachi versetzte ihm einen krachenden Tritt vor die Brust und der junge Ninja prallte mit voller Wucht gegen einen Baum. Er schrie auf als er es in seinem Körper knacken hörte, als mindestens eine Rippe brach. Haltlos rutschte er zu Boden und kämpfte einen Augenblick lang gegen die Übelkeit an.
 

Dann fiel sein Blick auf eine ungewohnte Farbe. Blassrosa, das Haar seiner Kameradin. "Sakura...", murmelte er. In seiner Raserei gegen Itachi hatte er sie fast vergessen. "Sakura!" Vorsichtig legte er seine Hand auf ihren Rücken. Ihr Körper war warm, bewegte sich noch kaum merklich. Sie lebte. Fest umfasste er das Messer in ihrem Rücken und zog es heraus. Blut quoll aus der Wunde hervor. Seine Hand legte sich wie von selbst auf die Wunde. Und unter seinem verwunderten Blick verheilte auch diese und zu seiner Erleichterung normalisierte sich der Atem des Mädchens.
 

Ein Schatten fiel auf ihn. "Überrascht, Sasuke? Der Fluch ist mächtig. Zusammen mit deinem Uchiha Blut macht er dich unvorstellbar stark."
 

"Und deswegen willst du mich?", fragte Sasuke schwer atmend. Er hatte schon fast wieder vergessen gehabt, was mit seinem Knie passiert war. Er schloss seine Augen und spürte fast unmittelbar, wie der Fluch auch auf seinen Körper wirkte und die gebrochene Rippe heilte. Ein Anflug von Sorge erfasste ihn. Er würde einen hohen Preis für diese Gabe zahlen müssen. Er war nicht dumm genug zu glauben dass dies keine Folgen haben würde. Vielleicht wollte Itachi es ja so? Vielleicht könnte er ihn leichter beeinflussen, wenn er sich ganz dem Fluch hingäbe?
 

"Dein Widerstand ist sinnlos, Sasuke."
 

Sasuke schaute zu seinem Bruder hoch. "Vielleicht. Aber ich lass es drauf ankommen!!!", schrie er und startete einen Überraschungsangriff. Er wollte seinem Bruder den selbstgerechten Ausdruck aus dem Gesicht wischen, wollte sehen dass er aus der Fassung geriet! Es war wohl allein der Moment der Überraschung, der Sasuke sein Ziel erreichen ließ. Zu seinem eigenen Erstaunen traf sein Fuß das Ziel, und Itachi wurde meterweit nach hinten geschleudert. Eine Welle der Genugtuung raste über Sasuke hinweg, und dieses Gefühl verstärkte die Macht der Dunkelheit in ihm nur noch. Er begriff, dass Itachi auch dies so gewollt hatte. Aber es war zu spät. Der Fluch hatte ihn übernommen, er war nun nicht mehr aufzuhalten.
 

Leichtfüßig sprang er hoch und rannte auf seinen Bruder zu, attackierte ihn mit einer Salve von Tritten und Schlägen. Itachi wurde nicht noch einmal getroffen, aber er geriet langsam in Bedrängnis. Immer mehr steigerte Sasuke sich in seinen Zorn hinein. Er begann, schrille Schreie auszustoßen, in die er seinen ganzen Hass legte. Und dann fand er eine Lücke. Er schaffte es, Itachi einen Stoß zu versetzen und sein Bruder fiel hintenüber. Blitzschnell griff Sasuke in seine Tasche und zog seinen letzten Kunai hoch. "STIRB!", schrie er und riss das kleine Messer hoch. Itachi machte keine Anstalten, ihn abzuwehren.
 

"SASUKE! NICHT!" Die Stimme war allenfalls ein Krächzen, und trotzdem hielt Sasuke auf der Stelle inne. Sein Kopf ruckte zur Seite und er sah Naruto, der sich mühsam wieder auf die Füße gearbeitet hatte. "Sasuke...", murmelte er. "Das will er doch... hör damit auf."
 

Sasuke blinzelte. Hatte Naruto recht? Warum hatte Itachi nicht versucht, dies zu verhindern? Gehörte das alles zu seinem Plan? Natürlich... wenn ich sein Blut vergieße, dann werde ich endgültig so wie er. Dann hat er genau das, was er will.
 

Achtlos fiel der Kunai ins Gras und Sasuke ließ die Arme sinken. "Du hast Recht, Naruto.", murmelte er. Ein Funken seines alten Selbst keimte wieder in ihm auf, und er begann, gegen den Fluch anzukämpfen. Er wollte bei Naruto bleiben, und das konnte er nur als Sasuke. Die blauen Augen des anderen Ninja weiteten sich erfreut, als die schwarzen Symbole auf der Haut seines Kampfgefährten langsam verschwanden.
 

Erschöpft fiel Sasuke auf die Knie und atmete keuchend ein und aus. Ein Blick in das wütende Gesicht seines Bruders bewies ihm, dass Naruto Recht gehabt hatte. Er musste grinsen. Nun hatte er Itachi doch einen Strich durch die Rechnung gemacht.
 

Itachi sprang auf die Füße und funkelte Naruto an. "Von dir habe ich endgültig genug!" Sasuke begriff zu spät, was sein Bruder vorhatte. Auf einmal stieß Naruto einen Schrei aus. Sasukes Kopf ruckte herum. Naruto schien nicht weiter verletzt zu sein, aber seine Augen waren weit aufgerissen, fixierten den Blick von Itachi. Er setzte wieder seine Technik ein. "In dir schlummert das Fuchsungeheuer.", sagte Itachi ruhig, während er langsam auf Naruto zu ging. "Sieh dir an, was es mit dem Dorf gemacht hat. Sieh dir an, was es mit deinen Eltern gemacht hat."
 

"Nein...", keuchte Naruto und wich zurück. Itachi kam ihm immer näher. Sasuke begriff, wie gefährlich die Situation war und kämpfte sich auf die Füße. Ohne den Fluch war es nicht mehr so einfach, er war geschwächt vom Kampf.
 

Blitzschnell formten seine Hände die Fingerzeichen. "Chidori!", rief er. Feuerkugel. Er pushte all sein Chakra in diesen einen Angriff, und richtete ihn gegen seinen Bruder. Itachi musste ihm nicht einmal ausweichen. Sein Chakra war noch immer leuchtend und mächtig, an ihm prallte die Feuerkugel einfach ab.
 

Dann eben anders! Sasuke rannte los, um seinen Bruder mit bloßen Fäusten anzugreifen. Aber etwas schlang sich um sein Bein und brachte ihn zu Fall. Er drehte sich um. Hinter ihm stand die Ninja, die mit Itachi gemeinsame Sache machte. "Gedulde dich noch etwas, kleiner Uchiha.", sagte sie triumphierend. In ihren Händen hielt sie den Faden, der sich um sein Bein gewickelt hatte und schmerzhaft in seine Haut schnitt. "Dein Bruder kümmert sich noch schnell um diesen Spinner der nicht aufgeben will. Dann kommst du an die Reihe."
 

"Lass ihn in Ruhe!", schrie Sasuke und versuchte, aufzustehen. Etwas glitzerndes zischte an seinem Geicht vorbei und dann wickelten sich die Fäden um seinen Körper, schnürten sich um seine Arme und seinen Brustkorb, bis er hilflos wieder auf dem Boden landete und tatenlos mitansehen musste, was nun passierte.
 

Naruto hatte die Hände gegen seinen Kopf gepresst. Seine Augen waren weit geöffnet, er konnte dem Blick von Itachi nicht entkommen. Blut lief über sein Kinn, er hatte sich auf die Zunge gebissen. Sasuke konnte nur erahnen, welche Bilder Itachi ihn sehen ließ. Langsam schritt Itachi auf den blonden Ninja zu, kam ihm immer näher [Wenn ihr euch das vorstellt hört die Musik Requiem for a dream aus dem HdR Soundtrack - das passt so gut dazu!].
 

Sasuke musste hilflos zusehen. Er wusste, dass Itachi irgendetwas schreckliches tun würde. Aber er konnte sich nicht bewegen. "Naruto!", schrie er. Aber es hatte keinen Sinn. Naruto würde sich aus dem Griff der Sharingan nie aus eigener Kraft befreien können.
 

Und dann stand Itachi direkt vor ihm. "Du wirst mir helfen, Sasuke endgültig für mich zu gewinnen.", sagte er eisig. Und dann versetzte er Naruto einen Tritt. Sasuke stieß einen Schrei aus. Itachi hatte die Wirkung des Tritts gut kalkuliert. Naruto fiel meterweit nach hinten, rutschte dann über den Boden, immer näher an die gefährliche Klippe, und dann... stürzte er nach unten, begleitet von dem markerschütternden Schrei seines Teamkameraden.
 

Im selben Moment da Naruto hinter dem Felsvorsprung verschwunden war, lösten sich die Fäden um Sasukes Körper. Er sprang auf und rannte zu der Schlucht. Als er nach unten sah, empfing ihn nur Schwärze, und ganz weit weg das Rauschen von Wasser.
 

"Naruto!!", keuchte Sasuke, starr vor Entsetzen. Es wurde ganz still auf der Wiese. Unbändiger Zorn stieg in ihm auf und Sasuke begriff, dass wenn er diesem Zorn nachgeben würde, Itachi ein für alle mal gewinnen würde. Diesen Sieg durfte er ihm nicht überlassen. Nicht nach dem, was er getan hatte. Niemals. Sasuke traf eine folgenschwere Entscheidung.
 

Ein letztes Mal ruckte sein Kopf herum und sein Blick bohrte sich in den seines Bruders. "Dafür werde ich dich töten!", schwor er seinem Erzfeind. Und dann ließ er sich einfach fallen.
 

Sein Bruder stieß einen überraschten Laut aus. So hatte er es doch noch geschafft, Itachi die Selbstgefälligkeit aus dem Gesicht zu wischen. "Narutooooooooo!!!", schrie er und stürzte mit unglaublichem Tempo dem Blau des Flusses entgegen. Ihm wurde schwarz vor Augen und gleich darauf spürte er einen dumpfen Schmerz. Dann verblasste jeder bewusste Gedanke.
 

Nächstes Kapitel: Sorge um Naruto.

Sorge um Naruto.

Kapitel 9: Sorge um Naruto.
 

Seine erste bewusste Erinnerung war das Rauschen von Wasser. Dann Stimmen, ganz weit weg. Der Geruch von Gras. Er öffnete seine Augen und ein blutroter Schleier legte sich über das Bild. Er versuchte, sich zu bewegen, aber sein Körper versagte ihm den Dienst. Eine neue Flut von Sinneseindrücken brach über ihn herein. Wasser, das gegen seinen Körper spülte. Seine Wange gegen das feuchte Gras gedrückt.
 

Der Fluss hatte ihn an sein Ufer gespült.
 

Hände griffen nach ihm und zogen ihn vorsichtig aus dem Wasser. Man drehte ihn auf den Rücken und durch den roten Schleier sah er fremde Gesichter. Sie redeten mit ihm, doch er konnte sie nicht hören. In seinen Ohren rauschte es, ein unermüdliches Tosen so als säße er direkt an einem Wasserfall. Die Welt drehte sich... oder drehte er sich?
 

In seinem Mund der metallische Geschmack von Blut. Er fühlte eine Erschütterung, als jemand seine Hand nahm. Alles wird wieder gut. Sagten sie das, die Fremden? Er wusste, dass es nicht so war.
 

Naruto.
 

Er fühlte Hände, die ihn vorsichtig abtasteten, dann drehte sich die Welt aufs neue als man ihn vorsichtig hochhob. Rasende Übelkeit stieg in ihm hoch, doch noch bevor sein Körper sich erbrechen konnte, fiel sein Geist wieder zurück in die schwarze Leere der Bewusstlosigkeit.
 


 

Das nächste Mal, als er erwachte, lag er in einem Bett. Die Luft roch nach frischer Wäsche. Sakura saß an seiner Seite und lächelte ihn an, als er die Augen aufschlug. Sie war noch am Leben? Seine letzte Erinnerung an sie war, wie sie mit einem Messer im Rücken zusammengebrochen war.
 

Schlagartig kehrten auch die anderen Erinnerungen zurück und er versuchte ruckartig, sich aufzusetzen. Hände griffen nach ihm, und hielten ihn ruhig, eine vertraute Stimme sprach: "Beruhige dich, Sasuke."
 

Er öffnete den Mund und krächzte: "Naruto!"
 

"Er ist nicht hier. Reg dich nicht auf, entspann dich." Kakashi tauchte in seinem Blickfeld auf und Sasuke beruhigte sich. Sein Körper entspannte sich und er sank zurück auf das Kissen.
 

"Wo ist er?"
 

"Es tut mir leid. Wir haben ihn noch nicht gefunden.", antwortete Kakashi. "Die Dorfbewohner suchen bereits seit einer Woche nach ihm."
 

"Oh nein...", flüsterte Sasuke. "Das ist alles meine Schuld. Wegen mir ist er in diesen verfluchten Streit hineingeraten!"
 

"Was ist denn genau passiert?", fragte Kakashi. "Sakura konnte uns nicht sehr viel berichten."
 

Der Blick Sasuke's verdüsterte sich. "Helft mir.", befahl er rau und Kakashi half ihm, sich aufzusetzen. "Die Zielperson hat sich als ein Feind herausgestellt. Es war von Anfang an geplant, uns in eine Falle zu locken.", erklärte er. "Sie hat Sakura das Messer in den Rücken gerammt. Ich habe es leider zu spät begriffen."
 

"Messer?", wiederholte Sakura. "Davon weiß ich nichts. Ich habe keine Wunde!"
 

"Ich weiß. Ich habe dich geheilt.", murmelte Sasuke. "Ebenso wie mein Bein. Der Fluch... das Siegel ist aufgebrochen und der Fluch verselbstständigte sich."
 

Kakashi nickte wissend. "Ich wusste, dass der Fluch dir sehr viel Kraft gibt. Aber was wollte die Frau von euch?"
 

"Sie wollte gar nichts, außer uns zu ihm bringen. Sie hat uns in die Falle gelockt um ihm zu gefallen. Dem Mann mit den Augen die ich nie in meinem Leben mehr vergessen werde. Von Sakura und Naruto wollte er nichts, sie waren ihm bloß ein Dorn im Auge. Er wollte mich."
 

Sakura hatte ihm gebannt zugehört. "Aber wer denn, Sasuke??", fragte sie. Auf Kakashi's Stirn hatten sich tiefe Falten gebildet. Er musste zumindest etwas ahnen.
 

"Uchiha Itachi.", antwortete er düster.
 

Sakura gab einen keuchenden Laut von sich. "Uchiha.... Itachi...? Dein Bruder?"
 

"Ja. Wegen ihm wärst du fast getötet worden, und wegen ihm ist Naruto wahrscheinlich..."
 

"Sowas darfst du nicht sagen!", schrie Sakura. "Sie werden Naruto finden, keine Sorge! Jetzt wo du wach bist gehen Kakashi und ich ihn auch suchen."
 

"Ich will euch helfen!", murmelte Sasuke erschöpft und hievte sich selbst vom Bett. Bevor Kakashi oder Sakura widersprechen konnten, fügte er hinzu: "Ich bin nur müde, aber wenn ich hier liegen bleibe während Naruto immer noch da draußen ist, werde ich verrückt!"
 

Kakashi seufzte. "Wenn du unbedingt willst, komm mit uns. Aber ich bitte dich, schone dich noch etwas. Ich schätze, uns steht noch ein harter Kampf bevor."
 


 

Der Junge erwachte nur langsam, und mit dem Erwachen kam auch der Schmerz. Sein ganzer Körper tat ihm weh, es schien keine Stelle zu geben, die unverletzt war. Die Welt schwankte. Was war denn bloß passiert? Er öffnete mühsam die Augen und für einen Moment sah er nur einen Wirbel aus Farben und Formen. Nur langsam begann er wieder, Konturen zu erkennen. Er sah den Himmel. Blauer Himmel.
 

Dann nahm er schwarze Kleidung wahr und fremden Geruch. Jetzt erkannte er, warum er sich so schwindlig fühlte. Er bewegte sich. Also eigentlich nicht er selbst, sondern jemand trug ihn auf dem Arm. Er öffnete den Mund, aber es kam nur ein Krächzen hervor. Dann musste er husten.
 

Der Unbekannte senkte den Kopf und schaute ihn an. Er sagte kein Wort. Aber seine Augen machten dem Jungen Angst. Es waren Sharingan Augen, dunkel und mächtig. Und gefährlich. Der Junge versuchte, sich zu bewegen, stellte aber fest, dass seine Hände gefesselt waren.
 

"Versuch gar nicht erst, mir zu entkommen.", sagte der Krieger dunkel. "Du hast keine Chance."
 

Der Junge bemühte sich, und endlich kam ein vernünftiger Satz über seine Lippen: "Wer... sind Sie?"
 

Der Fremde zog überrascht eine Augenbraue hoch. "Du weißt, wer ich bin."
 

Der Junge schüttelte matt seinen Kopf. "Sollte ich Sie kennen?" Erschöpft ließ er seinen Kopf an die Brust des Fremden sinken. "Wo bringen Sie mich hin?"
 

Der Fremde mit den gefährlichen Augen sah ihn lange und eindringlich an. Dem Jungen war es, als würde der Mann direkt in seine Seele sehen. Dann fragte er: "Wie ist dein Name, Junge?"
 

"Ich heiße..." Der Junge stockte verwundert. Er wollte antworten, aber er konnte nicht. In seinem Gedächtnis war ein schwarzes Loch. "Ich... weiß es nicht..."
 

Ein unheilvolles Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Fremden, doch der Junge ohne Namen sah es nicht mehr, weil er seine Augen vor Erschöpfung wieder geschlossen hatte.
 

Nächstes Kapitel: Das Wiedersehen

Das Wiedersehen

Kapitel 10: Das Wiedersehen
 

"Naruto?", fragte der Junge verwundert. "Mein Name ist Naruto?"
 

Itachi nickte vorsichtig. "Uzumaki Naruto. Du bist ein Ninja, erinnerst du dich nicht?"
 

Der Junge legte die Stirn in Falten und versuchte angestrengt, etwas aus den wirren Bildern in seinem Kopf zu ordnen. Es wollte einfach nicht funktionieren. "Ich weiß nicht.", murmelte er resignierend. Er fasste sich an den Kopf und zuckte leicht zusammen, als ein rasender Schmerz durch seinen Körper jagte und ihn daran erinnerte, dass sein Kopf dick einbandagiert war. "Was mache ich hier?", fragte er den Mann, von dem er nur wusste, dass er Itachi hieß. "Warum kann ich mich nicht erinnern?"
 

"Du hast gekämpft. Dein Gegner hat dich die Schlucht runter gestürzt, und du hast dich am Kopf verletzt. Ich bin kein Arzt, aber ich schätze, dein Gedächtnis wird bald zurückkehren." Der Junge wunderte sich über den merkwürdigen Blick, den Itachi ihm zuwarf. Das alles machte keinen Sinn für ihn. Dass er ein Ninja sein sollte, erschien ihm schier unglaublich.
 

"Bin ich wirklich ein Ninja? Was kann ich denn?"
 

Der Fremde zögerte kurz. "Du bist ein Chuunin, deine Spezialität war... Kage Bunshin no Jutsu."
 

Die Technik, Schattendoppelgänger von sich selbst zu erzeugen. Der Junge war überrascht. Woher kam dieses Wissen? Er konnte sich nicht an seinen eigenen Namen erinnern, aber er wusste, was Kage Bunshin bedeutete? Seltsam. Aber das musste wohl heißen, dass Itachi ihm die Wahrheit gesagt hatte. "Dann... kannst du mit mir trainieren?", fragte der Junge. "Vielleicht hilft es mir, mich zu erinnern."
 

"In Ordnung. Morgen.", antwortete Itachi knapp.
 

"Sind wir Freunde?", erkundigte der Junge sich neugierig. "Haben wir zusammen gekämpft, bevor ich mein Gedächtnis verloren habe?"
 

Der Fremde lächelte hintergründig. "Natürlich. Wir waren Kampfgefährten und haben gemeinsam gegen einen mächtigen Feind gekämpft."
 

"Und gegen wen?"
 

"Das erkläre ich dir später. Du solltest dich hinlegen. Wir werden unseren Feinden bald wieder begegnen und wenn du kämpfen willst, musst du gesund sein."
 

Der Junge nickte. Er wusste noch nicht sehr viel über sein Leben, und Itachi gab nur sehr spärliches an Informationen preis, aber anscheinend war es alles andere als langweilig. Er freute sich schon auf das Training.
 


 

Sasuke erholte sich sehr schnell von seinem Sturz. Nach nur zwei Tagen spürte er keinerlei Beeinträchtigungen mehr und das erfreute ihn ebenso wie es ihn beunruhigte. Es versetzte ihn einerseits in die Lage, aktiv mit bei der Suche nach Naruto zu helfen, aber andererseits stimmte es ihn auch nachdenklich. War das der Fluch, der, obwohl er ihn unterdrückt hielt und Kakashi das Siegel erneuert hatte, sich noch weiter in ihm ausbreitete und seine Heilung beschleunigt hatte? Es beunruhigte ihn. Im Kampf gegen Itachi hatte er von der Macht des Fluchs gekostet, und allein sein Hass, von dem Itachi geglaubt hatte, ihn gegen Sasuke verwenden zu können, hatte ihm die Kraft gegeben, den Fluch zu besiegen. Aber was würde beim nächsten Mal passieren? Er fürchtete sich davor, was passieren würde, wenn der Fluch wieder hervorbrechen würde.
 

Und vielleicht würde es schon früher geschehen als alle vermuteten. Sein Herz war in Aufruhr. Seitdem er wusste, dass Naruto verschwunden war, hatte er nicht mehr geschlafen. Er hatte es versucht, aber immer diesen Schrei gehört, als Naruto in die Tiefe gestürzt war. Er mochte sich nicht vorstellen, was passieren würde, sollte ihm jemand die Nachricht vom Tod seines Teamkameraden bringen. Einzig das könnte seinen Hass für Itachi noch stärker werden lassen. Und er wusste nicht, ob er dem Fluch dann noch standhalten könnte.
 

Die Tage zogen vorbei wie ein furchtbarer Alptraum. Die Männer von Konohagakure suchten den Fluss ab, doch von Naruto war nichts zu finden. Nicht mal eine Spur. Die Hoffnung schwand von Tag zu Tag, und dann kam der Moment, als der Hokage entschied, dass es keinen Sinn mehr hatte. Sasuke und Sakura hatten alles versucht, die Suchtrupps vom Gegenteil zu überzeugen, aber sie hatten sich nicht umstimmen lassen. Die beiden Ninja waren auf eine unsichtbare Mauer gestoßen und zum ersten Mal hatte auch Sakura begriffen, dass Naruto anders war. Die Dorfbewohner wollten ihn nicht finden. Sie sahen das Fuchsungeheuer in ihm, und sie hatten ihn deswegen schon immer ausgegrenzt. Für sie hatte er nie dazugehört. Warum sollten sie für so jemand noch mehr Zeit verschwenden?
 

Sasuke und Sakura waren nach einer Woche die einzigen, die noch weitersuchten. Jeden Tag machten sie sich kurz nach Sonnenaufgang auf den Weg, um nach ihm zu suchen. Sasuke hatte sich geschworen, erst aufzugeben, wenn er ihn gefunden hätte.
 


 

Naruto konnte es nicht fassen. Das Training verlief großartig. Er war stark, und Itachi weckte immer neue, ungeahnte Fähigkeiten in ihm. Schattendoppelgänger, Kunst des Tausches, den Umgang mit dem Kunai oder den Wurfsternen. Es machte Spaß. Inzwischen glaubte Naruto es gern, dass er ein Ninja gewesen war. Nur seine Erinnerung hatte er bisher nicht zurückgewonnen.
 

Und eines beschäftigte ihn ganz besonders: der bevorstehende Kampf den Itachi ihm angekündigt hatte. Er war neugierig darauf, seine Kräfte in einem richtigen Kampf auszuprobieren.
 

Aber dieser Gegner, von dem Itachi ständig sprach, war für ihn nur ein Schatten, jemand, von dem er nichts wusste, dessen Beweggründe er noch nicht einmal kannte. Deswegen fragte er Itachi eines Abends danach, als sie nach einem erfolgreichen Trainingstag gemeinsam am Feuer saßen und auf das Essen warteten, dass Konatsu zubereitete. "Itachi-san, gegen wen werden wir kämpfen? Warum müssen wir ihn bekämpfen?"
 

Der wortkarge Itachi, über den Naruto noch immer nicht viel mehr wusste als am Tag als er in seinem Lager aufgewacht war, sah auf. "Warum willst du das wissen?"
 

"Ich weiß nicht...", murmelte Naruto. "Ich bin einfach neugierig. Außerdem frage ich mich, welcher Gegner so stark sein könnte, dass du meine Hilfe gegen ihn bräuchtest, Itachi-san. Ich habe doch gemerkt, wie stark du bist."
 

"Sein Name ist Uchiha Sasuke.", entgegnete Itachi und der Name berührte etwas in Naruto. Er kam ihm bekannt vor. Itachi sprach weiter: "Er ist mein Bruder, aber wir haben uns vor langer Zeit gestritten. Er ist abgrundtief böse. Er hat deine Eltern getötet."
 

"Was?", entfuhr es Naruto entsetzt. "Meine Eltern.... sind tot?" Er konnte sich nicht erinnern und obwohl er wusste, dass er über eine solche Nachricht hätte entsetzt sein müssen, fühlte er nur dumpfe Verwunderung und Enttäuschung darüber, dass seine Eltern, an deren Gesichter er sich nicht erinnern konnte, nicht mehr am Leben sein sollten. Er hob den Kopf. "Warum hat er das getan?"
 

"Ich weiß es nicht. Er hat es einfach getan.", antwortete Itachi.
 

"Das kann ich nicht glauben...", sagte der Junge leise. "Welcher Mensch tötet denn einen anderen einfach so?" Ein Bild tauchte vor seinem Inneren auf. Von einem Jungen mit dunklen Augen. Eine Woge von vertrauten Gefühlen spülte über ihn hinweg. Zuneigung...?
 

Itachi runzelte die Stirn. "Was hast du? Vielleicht sollte ich dir helfen, die Wahrheit zu erkennen." Noch bevor Naruto zustimmen oder ablehnen konnte, hatte Itachi seinen Blick fixiert und Naruto konnte sich nicht mehr abwenden, vom starren Blick dieser grausamen Augen. Die Sharingan Augen zogen ihn in ihren Bann und dann war er gefangen. Die wirkliche Welt verdunkelte sich und dann tauchte ein neues Bild vor ihm auf. Naruto keuchte.
 

Ein junger Mann, mit dunklem Haar und tiefschwarzen Augen. Naruto erkannte ihn sofort wieder, er hatte ihn schon mal gesehen, als flackerndes Bild in seinen verschwommenen Erinnerungen. Er wirkte kalt und distanziert, aber Naruto fand ihn trotzdem nicht unsympathisch. War es Sasuke?
 

Auf einmal verzerrte sich der Gesichtsausdruck des Jungen. Er lächelte ihn eisig an. "Was ist, Naruto? Warum hilfst du ihnen nicht?" Erst jetzt entdeckte Naruto das Messer in der Hand des anderen.
 

Und dann veränderte sich das Bild. Er sah Blut, überall Blut. Tote Menschen auf dem Boden, und inmitten dieser Zerstörung und dieses Bild des Todes stand Sasuke, mit blutigen Händen und dem bluttriefenden Messer noch immer in seiner Faust. Schwarze Zeichen hatten seinen ganzen Körper überzogen und seine roten Sharingan-Augen leuchteten in der Finsternis. "Naruto. Ich werde dich auch töten!", sagte er mit wutverzerrtem Gesicht und dann rannte er los. Naruto schrie, aber er konnte sich nicht bewegen. Dann fraß sich ein reißender Schmerz in seinen Unterleib als Sasuke ihm das Messer unbarmherzig in den Bauch rammte.
 

Naruto schrie. Das Bild flackerte, dann wurde es dunkel und er war zurück in der wirklichen Welt. Itachi saß ruhig vor ihm und sah ihn an. Seine Augen waren nicht mehr starr und besitzergreifend, sondern nur noch beobachtend. Naruto fasste sich an den Kopf. "Was hast du gemacht, Itachi-san? Was hast du mir das gezeigt?"
 

"Ich habe nur eine deiner Erinnerungen hervorgeholt.", antwortete Itachi. "Jetzt hast du gesehen, wozu Sasuke fähig ist. Oder brauchst du noch mehr Beweise?"
 

"Nein...", murmelte Naruto. "Nein, das reicht mir völlig..."
 

"Sehr gut. Wir werden morgen früh aufbrechen. Dann sollten wir bald auf Sasuke treffen. Ich hoffe, du bist dafür bereit."
 


 

"Sasuke!", schrie Sakura und Sasuke horchte auf. Als er ihr Stimme hörte, rannte er sofort los. Sie stand am Ufer des Flusses und hatte gerade das Gebüsch durchsucht. "Sasuke, komm mal her!", rief sie, als sie ihn entdeckte.
 

Er lief zu ihr und ihm blieb einen Moment die Luft weg, als er sah, worauf sie aufgeregt zeigte. Hinter dem Busch lag ein Stirnband. Sasuke hob es auf. "Ein Stirnband mit den Zeichen unseres Dorfes.", sagte er. "Das... das muss Naruto gehören!" Zum ersten Mal seit Tagen keimte wieder ein Funken von Hoffnung in ihm auf. "Warum liegt es hier? Wenn er ertrunken wäre, dann wäre es im Wasser gewesen, der Fluss hätte es vielleicht angespült, aber niemals an so eine Stelle!"
 

"Sasuke.", sagte Sakura und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Mach dir keine voreiligen Hoffnungen. Vielleicht hat es irgendwer am Ufer gefunden und dann weggeworfen. Oder irgendein Tier hat es hierher geschleppt."
 

"Ach ja?", fragte er und seine dunklen Augen fixierten ihre. Dann deutete er mit einer Kopfbewegung zurück auf die Stelle. "Siehst du das? Da liegt noch etwas."
 

"Stimmt...", murmelte sie überrascht und griff ins Gebüsch. Es war ein Kunai. Wahrscheinlich der von Naruto. "Sasuke, du hast recht!", rief sie und drückte ihm das Messer in die Hand. "Vielleicht... vielleicht lebt er wirklich noch!!" Sie fiel ihm um den Hals und jubelte. Sasuke verdrehte die Augen. Wer war es jetzt, der sich falsche Hoffnungen machte? Aber er fühlte sich ja selbst so erleichtert wie schon lange nicht mehr. Naruto musste noch leben, er musste es einfach.
 

Er hörte etwas und es war nur seinen Instinkten zu verdanken, dass er nicht von dem heransausenden Wurfstern getroffen wurde. Er hörte sich selbst schreien: "Vorsicht, Sakura!", und fiel mit ihr vornüber. Das Geschoss raste über ihre Köpfe hinweg. Sasuke sprang auf und suchte die Gegend nach dem Angreifer ab. Er erkannte die Person sofort. Konatsu, die falsche Schlange, die sie in den Hinterhalt gelockt hatte. Auch Sakura merkte es. "Du!", schrie sie. "Wegen dir ist Naruto verschwunden!"
 

Konatsu sagte nichts. Sie stand einfach nur da und starrte die beiden Ninja an. Sasuke wunderte sich über das seltsame Verhalten. Aber er durfte jetzt nicht zögern. Wahrscheinlich wartete auch sein Bruder hier irgendwo, bereit für einen weiteren Angriff. Er ergriff den Kunai.
 

In dem Moment holte auch Konatsu etwas aus ihrer Tasche, rasend schnell, und warf es. Wieder ein Wurfstern, vermutete Sasuke. Er mobilisierte sein Chakra, um die Flugbahn mit Hilfe der Sharingan zu erkennen. Ja, er sah es! Er warf den Kunai, so dass er gleichzeitig das Geschoss ablenken und weiter auf die Ninja zuhalten würde, so hätte er sie zumindest lange genug beschäftigt, um sich und Sakura in Sicherheit zu bringen. Erst als er das Messer bereits losgelassen hatte, sah er mit seinen Sharingan Augen noch etwas anderes. Die ruckartigen Bewegungen... etwas stimmte nicht mit der Frau. Sie war wie ferngesteuert. Er sah so etwas wie eine schwarze Aura, die sie umgab.
 

Wie geplant fing der Kunai den Wurfstern ab und raste auf Konatsu zu. Aber danach verlief gar nichts mehr nach plan. "Sie weicht nicht aus!", keuchte Sakura. "Was ist da los?! Ist sie ein Trugbild?"
 

"Nein! Das hätte ich erkannt.", gab Sasuke zurück.
 

Der Kunai fand sein Ziel. Mit einem widerlichen Laut bohrte er sich in die Brust der Frau und dann verschwand die schwarze Aura um sie herum. Sie starrte auf das Messer und gab einen entsetzten Laut von sich. Dann sackte sie in sich zusammen und fiel leblos auf den Boden. Das Messer hatte sie tödlich getroffen.
 

Sasuke war geschockt. Es war das erste Mal, dass er einen Menschen getötet hatte. Warum nur war sie nicht ausgewichen??
 

Dann sah er seinen Bruder, der plötzlich wie von Geisterhand am Ufer des Flusses auftauchte. Und er begriff. Itachi war es gewesen. Er hatte Konatsu unter seinem Bann gehabt, wegen ihm war sie nicht ausgewichen. Das war eine Falle gewesen, er hatte gewollt, dass Sasuke sie tötete. Selbst das Stirnband und den Kunai musste er hier hingelegt haben. Aber warum??
 

Bevor Sasuke die Zusammenhänge begreifen konnte, schallte es: "Kage Bunshin no Jutsu!!" Es war wie in einem Traum. Er war viel zu überrascht und überwältigt, als er diese wohlbekannte Stimme hörte, um zu reagieren. Jemand packte ihn von hinten und auch Sakura wurde von einem Klon gepackt und festgehalten. Sasuke konnte es nicht fassen. Vor ihm stand Naruto, lebendig und wohlbehalten. Er konnte es nicht ändern, ihm traten die Tränen in die Augen.
 

"Naruto...", murmelte er erleichtert. "Du lebst!"
 

Naruto reagierte ganz und gar nicht so, wie Sasuke es sich erwartet hatte. Seine Stirn legte sich in Falten und zornig starrte er Sasuke an. Erst jetzt registrierte er auch, dass Naruto's Klon ihn noch immer festhielt. Sämtliche Alarmglocken in seinem Kopf schritten. Naruto knurrte: "Du... du hast sie getötet!! Das wirst du büßen!!"
 

Nächstes Kapitel: Kampf für die Liebe

Kampf für die Liebe

Kapitel 11: Kampf für die Liebe
 

Etwas raste auf ihn zu und Sasuke drehte sich im letzten Moment zur Seite. Aber Narutos Klon hielt ihn immer noch fest und er konnte nicht weit genug ausweichen. Der Kunai bohrte sich in seine Schulter und ließ ihn aufschreien. Er ignorierte den Schmerz und rammte dem Klon reflexartig den Ellbogen in den Magen. Der verpuffte und mit ihm auch die anderen Schattendoppelgänger.
 

Hätte er seinen antrainierten Reflexen gefolgt, hätte er sofort irgendwo im Gebüsch Schutz gesucht. Aber das war doch Naruto! Warum hatte er ihn angegriffen? Was war los mit ihm? Einen Augenblick lang hatte er gehofft, Itachi habe auch ihn unter seiner Kontrolle, aber so war es nicht. Anders als Konatsu war er nicht von einer schwarzen Aura umgeben. Naruto handelte aus freiem Willen.
 

"Naruto! Was soll das?", schrie Sakura, bevor Sasuke etwas sagen konnte. "Warum greifst du uns an?"
 

"Ihr habt sie getötet!", knurrte Naruto. "Sie war eine gute Freundin und ihr habt sie einfach getötet!!"
 

"Spinnst du??", schrie Sakura. "Sie arbeitet mit Itachi zusammen und hätte uns alle fast das Leben gekostet! Naruto, was ist nur mit dir los?"
 

Itachi unterbrach das Wortgefecht. "Naruto, hör auf deine Zeit zu verschwenden! Sie versuchen, dich abzulenken. Vielleicht haben sich noch mehr von ihnen hier versteckt. Kämpfe endlich."
 

Sasuke begriff. Irgendwie hatte Itachi es geschafft, ihren Teamkameraden zu manipulieren. Naruto glaubte wirklich, was er da sagte. Er war nicht mehr ihr Verbündeter. Er war ein Feind. Er konnte es kaum glauben.
 

Aber sein Gegenüber bewies es ihm nur allzu schnell. Er zog sein Messer und griff Sasuke direkt an. Der zog sein eigenes hervor und wehrte den Stich ab. Naruto wartete nicht sondern hieb wieder zu, so schnell er konnte und Sasuke hatte Mühe, seine Angriffe abzuwehren. Er musste immer weiter zurückweichen. "Naruto!", schrie er. "Du weißt ja nicht, was du da tust!"
 

Der blonde Junge reagierte gar nicht sondern griff ihn mit unverminderter Härte an. Einige Augenblicke lang ging das gut, dann reagierte Sasuke nur eine Sekunde zu langsam und das Messer streifte die Haut an seinem Arm. Er schrie auf und hieb Naruto reflexartig die Faust ins Gesicht. Der blonde Ninja wurde von der überraschenden Wucht des Schlages zu Boden geworfen. Wütend starrte er zu seinem Gegner hoch, der ihn schwer atmend anstarrte.
 

Sasuke hatte ihn nur aus einem Reflex heraus geschlagen. Trotzdem war er überrascht. Dass er es einfach so über sich brachte, seinen Teamkameraden, nein, seinen Freund zu schlagen. "Naruto.", sagte er ruhig. "Itachi benutzt dich nur. Überleg doch mal. Er ist doch viel stärker als Sakura und ich. Warum lässt er dich kämpfen?"
 

Ungeduldig wischte Naruto sich das Blut vom Kinn. Er schaute rüber zu Itachi, der nur nickte. Sasuke wappnete sich gegen den nächsten Angriff. Und dann sprang Naruto auf die Füße und stürzte sich mit einem Schrei auf ihn.
 


 

Der Kampf dauerte nicht lange. Minutenlang folgte eine Technik der anderen, unterbrochen von einfachen Kämpfen mit dem Messer oder ohne Waffen. Sasuke hatte früher geglaubt, stärker als Naruto zu sein. Aber so war es inzwischen nicht mehr. Naruto konnte vom Chakra des Fuchsungeheuers schöpfen, wenn auch nicht durchgehend so viel wie damals im Kampf gegen Haku.
 

Und Sasuke konnte ihn ja schließlich nicht mit vollem Einsatz bekämpfen! Das war immer noch Naruto! Sakura hatte versucht, einzugreifen aber Itachi hatte sich ihr in den Weg gestellt. Er hatte sie noch nicht einmal angegriffen. Er hatte sich einfach vor sie gestellt und gesagt: "Wenn du an deinem Leben hängst, bleibst du wo du bist."
 

Sasuke war das ganz recht. Er wollte nicht, dass sie da hineingezogen wurde. Sie war schwach, schwächer als Naruto. Und auch Itachi schien sie gänzlich zu ignorieren. Er hatte nur ein Ziel.
 

Mit leiser Stimme flüsterte er in Sasukes Kopf: Gib der Versuchung nach! Lass es geschehen! Der Fluch wird dich stärker machen! Aber Sasuke ließ sich nicht beirren. Er würde dem Fluch nicht noch einmal erliegen. Er war stark genug, ihn niederzukämpfen.
 

Irgendwann geschah das Unausweichliche. Nach einem misslungenen Angriff mit seinem Wind-Geist-Wurfmesser war Sasuke kurz abgelenkt. Naruto stand plötzlich vor ihm und riss das Messer hoch. Sasuke passte nur eine Sekunde lang nicht auf. Die Klinge fuhr über sein Gesicht, stieß gegen sein Stirnband und zerschnitt es. Beißender Schmerz. Sakura's entsetzter Schrei. Das Stirnband löste sich von seinem Kopf und fiel auf den Boden. Etwas warmes lief über sein Gesicht.
 

Kraftlos fiel Sasuke in die Knie. Vor ihm lag das zerschnittene Stirnband. Blut tropfte von seiner linken Wange in das weiche Gras. Er fasste sich ins Gesicht und als er die Hand wieder sinken ließ, war sie blutbeschmiert. Naruto hatte einen langen, blutigen Schnitt von seiner Wange bis hoch zur Stirn hinterlassen. Sasuke konnte von Glück reden dass die Klinge nicht sein Auge getroffen hatte.
 

Schwer atmend kniete er im Gras. Verschwommen erkannte er sein Stirnband und griff danach. Wie hatte es nur so weit kommen können? Warum mussten er und Naruto gegeneinander kämpfen? Sein Bruder war schuld. Itachi war an allem Schuld.
 

Er ballte die Hände zu Fäusten. Und er spürte wieder die Dunkelheit in sich, die lauerte, stets bereit, zuzuschlagen und wieder die Kontrolle über ihn zu übernehmen. Die Verlockung war groß. Aber das durfte er nicht! Das war es doch, was Itachi damit bezweckte. Nur deswegen hatte er Naruto manipuliert.
 

Mit größter Anstrengung kämpfte Sasuke den Hass nieder. Er durfte Itachi nicht hassen.
 

Er wollte sich aufrichten, doch Naruto ließ es nicht zu. Er stieß ihn zurück sodass er rücklings ins Gras fiel. Bevor er sich bewegen konnte, saß Naruto rittlings auf ihm, das Messer gegen seine Kehle gedrückt. Sasuke begriff, dass er, wenn nichts geschehen würde, sterben würde.
 


 

Fest hielt der blonde Ninja das Messer gegen den Hals des anderen gedrückt. Er wusste, dass Itachi von ihm erwartete, dass er Sasuke tötete. Aber etwas hielt ihn davon ab. Er schaute seinen Gegner an. Sein Hemd war im Kampf zerrissen. Der Oberkörper des Jungen war übersät mit Narben. Brandwunden, fast verheilte Schnittwunden, alte Narben die nie mehr heilen würden. Irgendwas in ihm wehrte sich dagegen, den anderen zu töten. Er drückte den Kunai fest gegen dessen Hals, solange, bis Blut über die Klinge lief. Aber er konnte es nicht. Diese Narben berührten ihn. Irgendwie.
 

Und dann sah er etwas, dass ihn noch viel mehr aufwühlte. Tränen in den schwarzen Augen. Sasuke weinte. Der Junge, den Itachi ihm als eisigen Killer beschrieben hatte, weinte. Warum...? Mit tränenerstickter Stimme sagte Sasuke: "Ich habe keine Angst vor dem Tod. Aber so will ich nicht sterben. Nicht durch deine Hand. Du bist... Itachi's Werkzeug. Das hast du nicht verdient. Naruto... du bedeutest mir sehr viel. Bitte komm zu dir!"
 

Naruto atmete tief durch. Warum fühlte er sich so schrecklich? Ihm war selbst zum weinen zumute. Dabei war das alles nur ein Trick. Sasuke versuchte nur, ihn zu manipulieren. Er schüttelte seinen Kopf. "Hör auf."
 

"Naruto..." Sasuke's Augen schlossen sich halb und er hob den Kopf. Naruto war viel zu überrascht, denn sein Gegner tat etwas viel unerwarteteres als ihn anzugreifen. Er hob ihm den Kopf entgegen, obwohl die Klinge in seine blasse Haut schnitt, und küsste ihn dann ganz vorsichtig auf den Mund.
 

Naruto blieb ganz still und ließ es geschehen. Er hatte nicht die Kraft, sich zu wehren. Dann ließ der schwarzhaarige Junge erschöpft seinen Kopf wieder sinken und sah ihm in die Augen. "Weißt du, Naruto... ich liebe dich."
 

Nächstes Kapitel: Rache

Rache

Kapitel 12: Rache
 

Ich liebe dich. Er hatte es gesagt. Laut ausgesprochen, die Worte, die er so lange nicht hatte wahrhaben wollen. Er liebte diesen aufdringlichen, lauten, tollpatschigen Ninja. Und er wollte nicht durch seine Hand sterben. In seinem Inneren hatte er immer gedacht, er würde in dessen Armen sterben, so wie er schon einmal beinahe gestorben wäre, damals im Kampf gegen Haku. Aber doch nicht so.
 

Naruto nahm das Messer von seinem Hals weg und nahm es in beide Hände. Sasuke wollte nicht mehr kämpfen. Er schaute dem anderen fest in die Augen.
 


 

"Sasuke...", murmelte Sakura entsetzt. Er hatte Naruto geküsst. Warum? Sie hatte nicht verstanden, was er ihm gesagt hatte. Aber dieser Kuss... sie begriff es einfach nicht. Und Naruto hatte es sich einfach gefallen lassen. Was war zwischen diesen beiden? Sie hatte nie etwas bemerkt. War Sasuke etwa in Naruto...
 

Sie sah, wie der blonde Ninja das Messer in beide Hände nahm. Er wollte doch nicht wirklich...? Sie sprang auf und schrie Sasukes Namen. Aber sie kam keine zwei Meter weit. Itachi stand wie aus dem Nichts wieder vor ihr. Mühelos riss er den Fuß hoch und verpasste ihr einen Tritt der so schnell kam, dass sie keine Chance hatte, ihm auszuweichen oder gar zu blocken. Sie wurde vor die Brust getroffen und raste meterweit nach hinten. Beim Aufprall schlug sie sich den Kopf auf und blieb einen Moment lang vor Schmerzen gekrümmt liegen.
 


 

Sasuke sah, wie ein Schatten hinter Naruto auftauchte. Itachi legte eine Hand auf Narutos Schulter. "Warte noch."
 

Erstaunt schaute der junge Ninja ihn an. "Aber wieso denn? Ich habe ihn besiegt, und..."
 

"Richtig.", sagte Itachi. "Steh auf."
 

Sasuke starrte seinen Bruder böse an. "Also lässt du mich nicht sterben, Itachi?", fragte er und zwang ein Grinsen auf sein Gesicht. "Hast du gedacht, wenn du ihn auf deine Seite ziehst, erwacht der Fluch?"
 

"Ich habe mich wohl geirrt. Du bist stärker als ich gedacht habe." Itachi bedachte ihn mit einem eisigen Blick. "Willst du wirklich sterben, Sasuke? Wenn du mir nicht hilfst, kann ich dich nicht gebrauchen."
 

Sasuke presste die Lippen aufeinander. Kurz wanderte sein Blick rüber zu dem blonden Ninja, der unschlüssig hinter Itachi stand und dann wieder zurück zu den roten Augen seines Bruders. "Ich sterbe lieber als mich mit dir zu verbünden du Mörder! Du hast unsere Eltern getötet!"
 

"Du weißt nicht, warum ich es getan habe, oder?"
 

"Was für Gründe du auch immer gehabt haben magst... ich wünsche dir... den Tod, Itachi.", Sasuke setzte sich mühsam auf. Unter dem wachsamen Blick seines Bruders kämpfte er sich auf die Füße.
 

"Wir werden ja sehen, wie lange du durchhältst." Sasuke begriff zu spät, was Itachi vorhatte. Er sah in diese Augen, Sharingan Augen, und dann tauchten wieder diese Bilder auf. Die wirkliche Welt verschwamm in grauem Nebel und er fand sich wieder am dunkelsten Ort seiner Seele, an jenem Tag als er seine Eltern tot aufgefunden hatte. Seine Hand lag bereits wieder auf der Türklinke, er hörte die gespenstische, tödliche Stille, die sich über dem Dorf ausgebreitet hatte. Nein! Er durfte diese Tür nicht öffnen. Etwas unvorstellbar Schreckliches verbarg sich dahinter. Doch seine Hand bewegte sich wie von selbst.
 

Langsam schob er die Tür auf. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Und dann sah er ihre Leichen und sein Mund weitete sich zu einem stummen Schrei.
 


 

Naruto verstand nicht, was hier vor sich ging. Warum hatte Itachi-san ihn aufgehalten? Worüber hatten die beiden gesprochen? Sasuke hatte es geschafft, trotz seiner Kopfverletzung wieder aufzustehen. Er hatte Itachi in die Augen gesehen und dann plötzlich einen Laut des Entsetzens von sich gegeben. Er war wieder in die Knie gesunken, seine Augen weit aufgerissen, und seine Arme wie erstarrt. Irgendetwas Merkwürdiges ging in ihm vor. Was hatte Itachi getan?
 

"Naruto...", er hörte die Stimme und drehte sich erstaunt um. Das Mädchen mit dem rosa Haar saß hinter ihm auf der Wiese. "Bitte hilf uns doch. Du kannst doch nicht einfach zusehen, wie er Sasuke quält!" Sie hatte eine Platzwunde am Kopf. "Bitte, Naruto! Wir beide haben dich gern! Wir sind deine Freunde! Hilf uns bitte!"
 

Der Junge schüttelte den Kopf. Er wusste langsam nicht mehr, was er denken sollte. Warum hatte Sasuke sich nicht mehr gewehrt? Und warum hatte er ihn geküsst? Warum bat diese... Sakura, das war doch ihr Name, oder?... ihn, ihnen zu helfen anstatt Itachi selbst anzugreifen? Warum??
 

"Kommt dir das alles nicht seltsam vor?", fragte Sakura verzweifelt. "Itachi hetzt dich gegen uns auf, und dann hält er dich davon ab, Sasuke zu töten. Ich weiß nicht, was er mit dir gemacht hat, aber das muss dir doch auffallen! Naruto, bitte! Ich... ich weiß, dass du am liebsten Ramen isst! Und du bist gut mit Iruka-sensei befreundet. Deine Spezialität ist die Technik der Schattendoppelgänger... und... und... du hast eine kleine Narbe an deinem Bauchnabel, spiralförmig, weil dort das Siegel ist, wo sie das Fuchsungeheuer einsperrten, und..."
 

Naruto starrte sie entgeistert an. Sie hatte Recht. Er hatte sich bereits über diese Narbe gewundert. Woher wusste sie das alles? Er warf einen Blick auf Itachi. Vielleicht... Zum ersten Mal zweifelte er an der Geschichte, die Itachi ihm erzählt hatte. Immerhin erinnerte er sich an nichts vor dem Tag an dem er in Itachis Armen aufgewacht war. Was, wenn Itachi ihn belogen hatte?
 

Ein angsterfüllter Schrei riss ihn aus seinen Gedanken und er fuhr herum. Sasuke krümmte sich. Itachi stand noch immer reglos vor ihm, aber Sasuke keuchte, sein Körper zitterte, er war leichenblass. Warum quälte Itachi ihn so? Seinen eigenen Bruder?
 

"Oh nein, Sasuke...", wimmerte Sakura. "Naruto, siehst du nicht, dass er leidet? Bitte, hilf ihm doch! Im Kampf gegen Haku wäre er beinah für dich gestorben! Hörst du??" Tränen liefen über ihr Gesicht. "Vertrau uns, Naruto. Du gehörst zu uns. Du kannst uns vertrauen."
 

Naruto fuhr sich durch das Haar. Sakura... sie war ihm vertraut. Es war, als würde er sie schon ewig kennen. Er glaubte, sich zu erinnern, mit ihr spazieren gegangen zu sein. Und an Sasuke. Lächelnd.
 

Kann ich ihnen vertrauen?
 


 

Die Vision verblasste und erschöpft fiel Sasuke nach vorne. Mühsam hob er seinen Kopf. Itachi stand noch immer vor ihm. Nur langsam erinnerte er sich daran, was passiert war. Es konnten höchstens Minuten vergangen sein, seit Itachi diese grausame Technik an ihm angewandt hatte. Ihm war es wie Stunden vorgekommen.
 

Er schmeckte Blut in seinem Mund. Wahrscheinlich hatte er sich auf die Unterlippe gebissen.
 

Itachi sah ihn eisig an. "Das ist deine letzte Chance. Wenn du dich immer noch weigerst, dann gebe ich dich endgültig auf und lasse dich von deinem kleinen Freund hier töten."
 

Sasuke sammelte seine letzten Kraftreserven und spuckte seinem Bruder vor die Füße. "Ich sterbe lieber."
 

"In Ordnung.", sagte Itachi. "Ich hatte dich für schlauer gehalten. Naruto! Töte Sasuke. Ich bin mit ihm fertig."
 

Naruto drehte sich zu ihm um. "Okay.", sagte er und packte seinen Kunai.
 

"Naruto, tu das bitte nicht!", kreischte Sakura.
 

Der blonde Ninja hob den Arm. Noch stand er hinter Itachi, der seinen Bruder genau beobachtete. Vielleicht hoffte er noch immer auf den Ausbruch des Fluchs? "Wirst du dich wirklich nicht wehren, Bruder?"
 

"Nicht nötig!", rief die helle Stimme von Naruto. Sasuke sah, wie er Chakra um seine linke Hand sammelte. Es war viel mehr als er gebraucht hätte. Sasuke riss die Augen auf. Sogar Itachi begriff es zu spät. Naruto holte aus und stieß seine Faust dann mit aller Macht in Itachis Rücken. Sie durchschlug den Körper des jungen Mannes und ragte blutverschmiert aus seinem Bauch. Wieder wurde Sasuke unangenehm an den Kampf gegen Haku erinnert.
 

Jeder einzelne von ihnen war zutiefst geschockt über diese überraschende Wende. Sasuke starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das grauenhafte Bild das sich ihm bot. Itachi starrte hinab auf die Faust die aus seinem Bauch kam. Blut lief über sein Kinn. Sakura hatte eine Hand vor den Mund gepresst. Sogar Naruto wirkte geschockt. Hastig zerrte er seine Hand aus dem zitternden Körper. Er starrte entsetzt auf seine Hände. Er hatte noch nie zuvor getötet.
 

Itachi starrte seinen Bruder aus weit aufgerissenen, ungläubigen Augen an. Dann sackte er in die Knie, fiel vornüber und blieb so liegen.
 

"Naruto...", flüsterte Sasuke. "Du hast..."
 

Der blonde Ninja war nicht mehr so bleich, und zwang dann sichtlich ein Grinsen auf sein Gesicht. "Ich kann mich... wieder erinnern, Sasuke! Wer von uns ist jetzt der Angsthase? Und wer der große Held?"
 

Er konnte nicht anders, er musste lächeln. So ein Glück. Naruto war wieder der alte. Diese Erkenntnis war ihm sogar wichtiger als die Tatsache, dass es nicht er selbst gewesen war, der seine Rache an Itachi vollendet hatte. Es war ihm egal.
 

"Narutoo!", schrie Sakura erfreut. Sie war wieder auf den Beinen und fiel ihm - was eigentlich sehr untypisch für sie war - um den Hals. Naruto strahlte natürlich. Einen Moment lang zeigte Sakura wirklich aufrichtige Freude. Dann änderte sich die Umarmung in einen fiesen Würgegriff und sie knurrte: "Du hast uns ganz schöne Probleme gemacht, Naruto! Siehst du, wie du Sasuke zugerichtet hast! Mein Gott, Sasuke!"
 

Sie ließ Naruto los und rannte auf Sasuke zu. Er seufzte leise, ließ es sich aber gefallen, als sie auch ihm um den Hals fiel und in einen Freundentaumel ausbrach. Über ihre Schulter hinweg lächelte er Naruto vorsichtig an, der fast schüchtern zurücklächelte.
 

Nachdem Sakura sich beruhigt hatte, half sie Sasuke auf die Füße. "Gehen wir heim.", sagte Naruto fröhlich. "Wir sagen den Leuten im Dorf, was passiert ist, sie sollen sich um alles weitere kümmern."
 

Sasuke nickte erleichtert und folgte den anderen zurück zum Dorf. Er verschwendete keinen weiteren Gedanken an Itachi. Es war ein großer Fehler.
 

Als am nächsten Tag die Leute vom Dorf kamen, um seine Leiche fortzuschaffen, war er spurlos verschwunden. Es war noch nicht vorbei.
 

Nächstes Kapitel: Sakuras Tränen

Sakuras Tränen

Die Nachricht, dass Naruto doch noch am Leben war, wurde im Dorf mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Der einzige Grund warum manche erleichtert waren, war der, dass keiner wusste was mit dem Fuchsungeheuer passieren würde, sollte Naruto getötet werden.
 

Nur Iruka und Kakashi freuten sich aufrichtig, dass ihr Schützling wohlbehalten zurückgekehrt war. Natürlich machte die Nachricht, dass Naruto Itachi besiegt hatte, schnell die Runde. Aber auch das Gerücht, dass man seine Leiche nicht gefunden hatte kursierte im Dorf.
 

Nur Kakashi und sein Team wussten, dass es mehr als ein Gerücht war. Sasuke verfluchte sich dafür, dass er nicht gleich kontrolliert hatte, ob sein Bruder überhaupt tot war. Er verstand nicht, wie er so dumm hatte sein können. Itachi ließ sich doch von einem einfachen Angriff nicht töten! Aber zumindest hatten sie vorerst ihre Ruhe. Und Sakura, er und Naruto waren wohlbehalten zurückgekehrt.
 

Zwei Tage hatten sie einander kaum gesehen und sich nur ausgeruht. Kakashi sorgte dafür, dass die Wachposten rund um das Dorf verstärkt wurden, für den Fall, dass Itachi zurückkehren sollte. Irgendwie war es ihnen allen ganz recht, erst einmal Abstand voneinander zu haben. Irgendwie wusste keiner, wie er dem anderen begegnen sollte. Der Kuss hatte irgendwie alles verändert.
 


 

Sasuke hatte sich gerade zum schlafen hingelegt. Der Himmel draußen war sternenklar und blasses Mondlicht fiel durch das Fenster in sein Zimmer. Er war schon fast eingeschlafen, da hörte er ein Geräusch und dann fiel ein Schatten auf ihn. Er fuhr hoch, seinen Kunai bereit zum Angriff.
 

Jemand hockte auf seiner Fensterbank und starrte mit leuchtenden Fuchsaugen in sein Zimmer. Erleichtert ließ er sein Messer sinken. "Naruto.", sagte er. Er schlug die Bettdecke beiseite und stand auf. Es war wohl Zeit für eine Aussprache. Langsam kam er zum Fenster, wo Naruto stumm hockte und ihn ansah. "Was gibt es?"
 

Verlegen schaute Naruto zur Seite. "Mir war nur langweilig und ich wollte sehen, ob du schon schläfst..."
 

"Jetzt nicht mehr.", gab Sasuke betont lässig zurück. Er wollte sich keine Blöße geben, nicht der erste sein, der das aussprach, was im Moment zwischen ihnen stand.
 

"Hey, ich wollte dich nicht stören..."
 

"Tust du nicht.", antwortete Sasuke ehrlich.
 

"Ähm, Sasuke?", fragte Naruto und klang zum ersten Mal seit langem unsicher. "Kann ich... kann ich etwas hierbleiben?"
 

Es musste ihm sehr schwer gefallen sein darum zu bitten. Auch wenn sich einiges geändert hatte seit dem Kampf, keiner von ihnen wusste, was sie jetzt eigentlich wirklich waren. Freunde? Rivalen? Wahrscheinlich weder das eine noch das andere. Langsam nickte er. "In Ordnung. Komm rein."
 

Naruto verlagerte sein Gewicht um in das Zimmer zu kommen und als er nach der Wand griff um sich festzuhalten, verlor er das Gleichgewicht. Mit einem erschreckten Laut rutschte er nach hinten und stieß einen leisen Schrei aus.
 

"Naruto!", rief Sasuke und stürzte instinktiv vor, riss die Arme hoch und griff nach seinem fallenden Kameraden. Als er die Augen wieder öffnete, hingen sie beide halb aus dem Fenster gelehnt, er hatte eine Hand um Narutos Taille gelegt, mit der anderen hielt er sich am Fenster fest. Naruto hatte sich an ihm festgekrallt. Es war wohl mehr der Schreck gewesen. Ein Sturz aus dieser Höhe hätte ihm kaum etwas ausgemacht. Sasuke gab einen abwertenden Laut von sich. "Dobe. Musst du dich immer so ungeschickt anstellen?"
 

"Du sollst mich nicht immer so nennen.", entgegnete Naruto an seinem Ohr, aber ohne Schärfe in der Stimme. Sasuke lehnte sich zurück bis Naruto nach dem Fenster greifen und sich festhalten konnte. Er ließ den blonden Jungen nicht los, bevor der nicht einen Fuß in das Zimmer gesetzt hatte.
 

Während Naruto ungeschickt ins Zimmer kletterte, ging Sasuke zur Tür und griff nach dem Lichtschalter, aber dann überlegte er es sich doch anders. Es herrschte eine seltsame Stimmung im Raum, er wollte sie nicht zerstören. Und vielleicht konnte er im Dunkeln besser sagen was bald ausgesprochen werden musste.
 

Naruto hatte es endlich auch ins Zimmer geschafft und grinste. Seine Fuchsaugen leuchteten in der blassen Dunkelheit. "Das war knapp, oder?"
 

"Du hast mich ganz schön erschreckt, weißt du das?", fragte Sasuke und es fiel ihm unendlich schwer, das zu sagen.
 

"Was? Die paar Meter hätten mich schon nicht..."
 

"Nein, nicht das.", unterbrach er den Jungen. "Als ich dich sah, wie du Seite an Seite mit Itachi gekämpft hast. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen hätte, dich ausgerechnet an ihn zu verlieren. Dass du dich gegen mich gestellt hast, so wie er damals..."
 

Der Blick seines Gegenübers wurde ernst. "Es tut mir leid."
 

Es wurde still im Raum und lange schauten sie sich an.
 

Dann fragte Naruto fast schüchtern: "Hast du... Hast du das ernst gemeint, was du zu mir gesagt hast?"
 

Er wusste sofort, wovon der andere sprach. Langsam kam er wieder auf ihn zu. "Ich..." Er brachte es nicht über die Lippen. Nicht noch mal. Aber noch bevor er frustriert aufgeben konnte, machte Naruto einen Schritt auf ihn zu, beugte sich vor und küsste ihn vorsichtig.
 

Und sagte dann: "Ich dich auch, Sasuke... Ich liebe dich auch."
 

"Naruto...!"
 

"Schh...", sagte Naruto und verschloss seine Lippen mit einem Kuss.
 


 

Mit einem leisen seufzen schaute Sakura hoch zu dem Fenster. Dort wohnte Sasuke. Sie kam oft hier vorbei und schaute sehnsuchtsvoll nach oben, hoffte, er möge vielleicht einmal am Fenster stehen.
 

Es war schon spät und sein Fenster war dunkel. Er war sicher längst im Bett. Sakura hatte nicht schlafen können deswegen hatte sie diesen kleinen Spaziergang gemacht. Ihr ging dieser Kuss nicht mehr aus dem Sinn. Was dachte Naruto wohl darüber? Was hatte Sasuke damit bezwecken wollen?
 

Immer wenn sie daran dachte, bekam sie Angst. Dass sie Sasuke vielleicht an Naruto verlieren könnte. Dabei war sie sowieso nicht mit Sasuke zusammen. Aber wenn er wirklich etwas für Naruto empfand und dieser die Gefühle vielleicht noch erwiderte, dann hatte sie endgültig keine Chancen mehr bei ihm. Dann konnte sie nicht mehr davon träumen, eines Tages mal mit Sasuke auszugehen. Dann würde sich alles ändern.
 

Sie wollte gerade weitergehen, da sah sie eine Bewegung oben am Fenster. Neugierig geworden blieb sie stehen und schaute nach oben. Vielleicht würde sie heute doch noch einen Blick auf Sasuke erhaschen? Jemand kletterte von drinnen auf den Fenstersims. Wohin wollte er und warum nahm er nicht die Tür? Nein, es waren zwei Personen! Sakura stockte der Atem. Das auf der Fensterbank, das war Naruto! Was machte er in Sasukes Zimmer, so spät abends?!
 

Beruhige dich!, sagte ihre innere Stimme. Dafür gibt es sicher eine ganz harmlose Erklärung! Die beiden waren noch trainieren, oder sie mussten irgendwas besprechen!
 

Die zweite Person war Sasuke. Er hielt Naruto vorsichtig fest, damit der nicht aus dem Fenster fiel. Sie sprachen leise miteinander. Und dann küssten sie sich. Für Sakura brach eine Welt zusammen. Sasuke und Naruto! SASUKE UND NARUTO!! "KYAA!!!" Sie stieß einen leisen Schrei aus und wirbelte herum. Das war zu viel.
 

"Sakura!", hörte sie Sasuke rufen, aber sie rannte los, zurück nach Hause. Sie wollte noch nicht einmal ihn jetzt sehen. Sie wollte nur noch nach Hause und hoffen, dass das alles bloß ein Alptraum war und ihre zwei besten Freunde einander gerade NICHT geküsst hatten.
 

Zu Hause angekommen riss sie die Tür auf und stürmte nach oben, flüchtete sich in ihr Zimmer und sperrte sich ein. Verschreckt kroch sie auf das Bett und murmelte: "Wach auf, Sakura! Das ist nur ein Traum, wach auf! Das ist nur ein Traum!" Naruto und Sasuke... das konnte einfach nicht sein. Sie war doch in Sasuke verliebt.
 

Etwas berührte sie an der Schulter und eine warme Stimme sagte: "Sakura."
 

Erschreckt fuhr sie hoch und stieß den Eindringlich von sich. Er wich ein paar Schritte zurück und blieb im Zimmer stehen. Sakura entspannte sich nur wenig, als sie ihn erkannte. "Sasuke-kun, du bist es..." Warum konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Sie wollte ihn nicht sehen, nicht jetzt!
 

"Ich muss mit dir reden."
 


 

Ziemlich unsicher saßen die beiden nebeneinander auf Sakuras Bett. Sasuke wusste nicht, wo er beginnen sollte, und Sakura starrte stumm auf ihre Füße. Genau das verunsicherte ihn so. Das war so gar nicht ihre Art. Normalerweise hätte sie wie ein Wasserfall auf ihn eingeredet. Vielleicht über Naruto geschimpft oder sonst was. Aber dass sie sie beide gesehen hatte, hatte wohl sogar sie erschreckt. Sie war blass.
 

"Sasuke...", sagte sie schließlich zögernd. "Weißt du, dass ich mir immer gewünscht habe, du würdest mal abends unangemeldet in mein Zimmer kommen um mich zu besuchen?" Sie hatte den Kopf immer noch gesenkt.
 

Er wusste nicht, wie er darauf antworten sollte. Stattdessen fragte er sie: "Hasst du uns jetzt, Naruto und mich?"
 

Sie schüttelte ihren Kopf und ihr blassrosa Haar fiel ihr ins Gesicht. "Nein. Ihr habt doch nichts getan. Es ist meine eigene Schuld."
 

"Sakura..."
 

"Ich habe wirklich geglaubt, dein Herz für mich gewinnen zu können.", sagte sie und er verfiel in Schweigen. "Ich habe gedacht, wenn ich stark werde, dann könntest du mich lieben. Oder wenn wir nur lange genug zusammen sind. Ich habe mir wirklich Hoffnungen gemacht. Doch du hast mich immer zurückgewiesen. In manchen Nächten konnte ich vor lauter Liebeskummer nicht schlafen. Und doch dachte ich, irgendwann würde es sich ändern und du würdest dich in mich verlieben. Ich war so dumm..."
 

"Sakura, es tut mir leid..."
 

"Nein.", sagte sie laut. "Ich bin die einzige hier die sich entschuldigen sollte. Ich habe dich bedrängt und dir meine Gefühle aufgedrängt. Gefühle, die du nie wolltest." Er sah, dass sich ihre Hände in den Stoff ihres Kleides krallten. Sie starrte angestrengt auf ihre Hände, nur um ihn nicht ansehen zu müssen. Ihre Schultern zitterten. "Aber als ich sah, wie du um Naruto gekämpft hast, und wie ihr gemeinsam Itachi besiegt habt, da habe ich begriffen, dass ich keine Chance habe. Dass ich vielleicht nie eine hatte. Ihr gehört zusammen. Er liebt dich mehr als ich."
 

Ihr Kopf sackte ein Stück nach unten und etwas tropfte auf ihre Hände. Entsetzt begriff Sasuke, dass sie weinte. Schon brach es aus ihr heraus: "Ich weiß, dass du ihn liebst, aber es tut immer noch so... so weh... Ich kann meine Gefühle eben nicht abstellen..." Sie begann heftig zu weinen und Sasuke konnte nichts tun, als hilflos daneben zu sitzen. Er wusste nicht, wie man weinende Mädchen tröstete.
 

Dann wischte sie sich abrupt über das Gesicht und sagte: "Geh jetzt, Sasuke. Ich bin euch nicht böse. Ich brauche nur etwas Abstand, um über diese Gefühle die ich für dich habe hinwegzukommen. Vielleicht werde ich das Dorf für eine Weile verlassen..."
 

Er stand auf und nickte. "In Ordnung, Sakura. Ich bin sehr froh, dass du uns nicht hasst." Langsam ging er zum Fenster, packte einen Ast und hangelte sich nach draußen. Drinnen hörte er sie schluchzen. Bedauernd kletterte er nach unten, wo der blonde Ninja ihn erwartete. "Komm, Naruto. Lassen wir sie in Ruhe."
 

Nächstes Kapitel: Intermezzo Teil1

***

Also, hiermit ist der erste Teil der Story abgeschlossen. Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt, wo die Charaktere etwas älter sein werden..

Intermezzo

Kapitel 14: Intermezzo/ Teil1
 

Es war an Sasuke's zwanzigstem Geburtstag. Er und Naruto saßen beisammen und feierten diesen Tag mit einem kleinen Kuchen, den Sakura selbst gebacken hatte. Sie hatte ihn am Nachmittag vorbeigebracht, aber als sie gemerkt hatte, dass sie beide lieber allein sein wollten, hatte sie sich höflich verabschiedet. Sie hatte sich sehr verändert in den vergangenen Jahren. Sie war nicht mehr so fröhlich wie vorher. Auch wenn sie noch Freunde waren, seit dem Abend als sie die Wahrheit erfahren hatte, hatte Sakura sich von ihnen distanziert. Wenn sie sie zusammen sah, dann waren ihre Augen traurig.
 

Naruto war noch nicht einmal dazu gekommen, seinem Freund das Geschenk zu geben, da klopfte es an der Tür. Kakashi und Iruka betraten den Raum mit sehr ernsten Gesichtern. "Ich nehme nicht an, dass ihr gekommen seid, nur um mir zu gratulieren.", sagte Sasuke.
 

"Nein, nicht nur.", gab Kakashi zu. "Wir sind hier weil es Neuigkeiten gibt, Sasuke." Es konnten keine guten Neuigkeiten sein, dessen war er sich sicher. Er und die beiden anderen hatten vor einiger Zeit ihre Prüfungen bestanden, sie waren jetzt alle offiziell Jounin, wie Kakashi, auch wenn er ihnen nach wie vor überlegen war. Wenigstens konnte er nun nicht mehr Icha-Icha-Paradise lesen wenn er gegen sie kämpfte.
 

Die beiden Männer setzten sich zu ihnen an den Tisch und Sasuke fragte ungeduldig: "Worum geht es?"
 

"Wir haben Nachricht aus Kirigakure.", sagte Kakashi. "Sie haben von dir gehört, von deinen herausragenden Leistungen bei der Prüfung. Ihr alle drei habt inzwischen von euch reden gemacht. Sie wollen dich ausbilden, Sasuke. Du wusstest bisher nichts davon, aber dort gibt es noch jemand, der ein Sharingan Auge hat, so wie ich. Er hat sich auf andere Techniken spezialisiert als ich, und deshalb glauben wir, dass es für dich von Vorteil wäre, von ihm zu lernen."
 

Überrascht schaute Sasuke in die ernsten Gesichter der Männer. Das waren doch aber gute Nachrichten! Er wusste, dass ihm ein Kampf mit Itachi bevorstand, irgendwann. Und sich ausbilden zu lassen im Umgang mit seinem Bluterbe, den Sharingan, war eine einmalige Gelegenheit! "Was ist der Haken?", fragte er geradeheraus.
 

"Die Ausbildung dauert sechs Monate. Du müsstest in Kirigakure leben, das bedeutet, du könntest dein Heimatdorf ein halbes Jahr lang nicht besuchen."
 

Sasuke atmete leise aus. Das war es also. Das Dorf war ihm egal. Aber sechs Monate lang... Er warf einen Blick auf Naruto. Ihn sechs Monate lang nicht sehen zu dürfen, diese Prüfung war fast zu hart für ihn. "So ist das also.", sagte er. Naruto saß stumm am Tisch. Warum sagte er denn nichts? Er musste doch auch begriffen haben, was das für sie beide bedeutete!
 

"Ja. Sakura und du, Naruto, ihr würdet weiter bei mir bleiben und die Ninjakünste erlernen.", erklärte Kakashi. "Für dich wäre es eine gute Möglichkeit, Sasuke. Du weißt, was ich meine. Wenn Itachi wieder auftauchen sollte, dann musst du vorbereitet sein. Und ich kann dir nichts mehr beibringen. Vielleicht weiß man in Kirigakure, wie man die Mange Sharingan Technik bezwingen kann."
 

Leise fragte Sasuke: "Wann müsste ich aufbrechen?"
 

"Noch diese Woche, am besten so bald wie möglich. Der Weg zum Dorf ist weit."
 

"Ich verstehe. Ich... ich möchte eine Nacht darüber schlafen. Ich werde es euch morgen sagen.", antwortete er.
 

"In Ordnung.", sagte Iruka. "Wir werden dann besser gehen, ich nehme an ihr habt eine Menge zu besprechen."
 

"Ja..." Sasuke brachte die beiden zur Tür und verabschiedete sie. Er merkte erst jetzt, dass es zu regnen angefangen hatte.
 

Als er zurück ins Zimmer kam, saß Naruto noch immer mit gesenktem Kopf am Tisch. Er war nur sehr selten so schweigsam. "Naruto?", fragte Sasuke. "Was denkst du?"
 

Er hob seinen Kopf und schaute ihn aus blauen Augen an. "Es ist eine große Chance für dich, oder? Ein Weg, wie du deine Rache an Itachi üben kannst."
 

"Ja...", stimmte er zu. Er wartete einen Moment, aber Naruto hatte offenbar nicht vor, ihm zu sagen was er von dieser ganzen Sache hielt. "Naruto, ich... ich möchte das Angebot gerne annehmen."
 

Auf einmal blickten die blauen Augen zornig und verletzt drein. "Du willst weggehen? Werde ich dabei gar nicht gefragt?"
 

"Doch... doch, natürlich.", beschwichtigte er.
 

Doch Naruto war wütend. Er wollte sich jetzt nicht beruhigen. "Und was tust du, wenn ich dir sage, dass du nicht gehen sollst? Bleibst du dann hier?"
 

Bestürzt sah er Naruto an. Die Entscheidung fiel ihm schwer und doch... "Nein. Ich wünsche mir, dass du mich unterstützt in meiner Entscheidung. Aber ich werde das Angebot annehmen. Zu lange habe ich auf so eine Chance gewartet, weißt du? Itachi ist noch immer irgendwo da draußen. Ich träume manchmal noch davon, wie er sie umgebracht hat. Ich werde erst dann meinen Frieden finden, wenn er tot ist."
 

"Und ich zähle gar nicht?"
 

"Doch... doch das tust du.", sagte er vorsichtig und kam zu ihm an den Tisch. Er legte seine Hand auf die Schulter des anderen. "Aber kannst du denn nicht verstehen, dass ich..."
 

"NEIN!", schrie Naruto und stieß seine Hand beiseite. Ungestüm stand er auf und rief: "Ich kann nicht glauben dass du so eine Entscheidung triffst ohne mich zu fragen!"
 

"Es sind nur sechs Monate!", knurrte Sasuke. Er wurde langsam selbst ungeduldig. Warum war Naruto nur so uneinsichtig? "Wenn du eine Chance hättest, ein Training das dich deinem Traum, Hokage zu werden näher bringt, würdest du sie nicht ergreifen?!"
 

"Hier geht es aber nicht um deinen Traum sondern um Rache!", fauchte Naruto. "Wenn du gehst, was wird dann aus mir? Ich will nicht mehr einsam sein, hörst du? Ich will nie wieder einsam sein!"
 

Sasuke verstummte. Das war es also. Darum regte Naruto sich so auf. Er hatte einfach nur Angst, wieder so einsam zu sein wie vorher. Er machte einen Schritt nach vorn und legte seine Arme um den anderen. "Naruto.... du wirst nicht einsam sein. Du hast doch Sakura, und Lee, und die anderen."
 

"Lass mich.", murmelte Naruto und stieß ihn weg. "Ich will nicht, dass du mich verlässt."
 

"Ich muss aber.", sagte er ruhig. Es gab keinen anderen Weg. Er würde nie Ruhe finden, solange Itachi am Leben war. Es ging ja nicht nur um ihn selbst. Sein Bruder war eine Gefahr, auch für Naruto.
 

"Na fein!", knurrte Naruto. "Wenn du gehst, dann brauchst du nicht wiederzukommen. Dann sind wir die längste Zeit Freunde gewesen."
 

Sasuke taumelte wie unter einem Schlag. Diese Worte taten mehr weh als es ein Schlag je gekonnt hätte. Naruto hatte sich von ihm abgewandt und starrte stur aus dem Fenster. "Naruto...", murmelte er, aber er begriff, dass es keinen Sinn machte. Verunsichert stürmte er zur Tür, riss sie auf und verschwand nach draußen in den Regen.
 


 

Er wusste nicht, wie lange er schon so durch den Regen gelaufen, ziellos im Dorf umher gewandert war. Es war niemand auf den Straßen, dazu war es schon zu spät, und der Regen tat sein übriges. Sasuke war vollkommen durchnässt. Naruto hatte ihn verletzt und er war einfach blindlings aus der Tür gestürmt, ohne daran zu denken sich einen Regenmantel oder irgendetwas mitzunehmen.
 

Er war durcheinander. War Naruto diese Beziehung so wenig wert, dass er sie wegwerfen wollte wegen ein paar Monaten Training? Sie hatten sich noch nie so sehr gestritten, nicht einmal in den Jahren, die sie nun schon zusammen waren.
 

Sasuke wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er hatte noch nie jemanden so geliebt wie Naruto. Was sollte er denn jetzt tun? Er wollte gerne im Dorf bleiben, ihm war Naruto wichtig. Aber er hatte eine Verantwortung, denn sollte es irgendwann wieder zu einem Kampf mit Itachi kommen, hatte nur er die Chance, gegen die Sharingan Techniken anzukommen.
 

Er musste einfach gehen.
 

"Sasuke!", eine Frauenstimme von irgendwoher rief seinen Namen und er blieb überrascht stehen. Verwundert sah er sich um und entdeckte in einer Tür Sakura. Erst jetzt begriff er, dass sie hier wohnte. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er an ihrer Wohnung vorbeigekommen war. Sie kam auf ihn zu gelaufen, mit einem Schirm in der Hand. "Sasuke.", sagte sie und hielt den Schirm über ihn. "Was ist passiert? Du bist ja klatschnass."
 

"Sakura...", sagte er verwirrt. In seinem Kopf geisterten noch immer die Worte herum, die Naruto zu ihm gesagt hatte. Er konnte sich kaum auf das konzentrieren, was sie zu ihm sagte.
 

"Komm erstmal rein, Sasuke. Du wirst dich noch erkälten!", sagte sie bestimmt und zog ihn mit sanfter Gewalt zur Tür. Er folgte ihr und sie brachte ihn nach oben in ihre Wohnung. Sie legte inzwischen nicht mehr mit ihren Eltern sondern war von zu Hause ausgezogen.
 

Sie zog ihn in ihr kleines zu Hause und ließ ihn kurz mitten im Raum stehen. Nach zwei Minuten kam sie mit ein paar Handtüchern zurück und drückte ihm eins in die Hand. "Hier. Du solltest dich abtrocknen, sonst wirst du noch wirklich krank.", sagte sie freundlich. Langsam klärte sich sein Verstand wieder und er schaffte es, Narutos harte Worte aus seinem Kopf zu verdrängen.
 

"Ja... klar...", machte er und wischte sich übers Gesicht.
 

Sakura schaute ihm nicht lange zu, sondern sagte: "Komm schon, zieh die nassen Sachen aus, du tropfst mir den Boden voll." Sie zerrte ihm unzeremoniell sein Hemd über den Kopf und verschwand damit im Bad um es aufzuhängen. Er stand ziemlich unschlüssig im Raum und trocknete sich den nackten Oberkörper ab. Es überraschte ihn, dass Sakura so fürsorglich war. In den letzten Monaten war sie immer etwas kühl zu ihm gewesen.
 

Sie kam zurück mit einem Lächeln auf den Lippen. "Du bist heute ganz anders als sonst, Sasuke-kun.", sagte sie. "Was ist nur passiert dass du so durch den Wind bist?"
 

"Naruto... Naruto und ich haben uns gestritten.", erklärte er knapp.
 

"Oh tut mir leid. Aber das renkt sich schon wieder ein.", sagte sie und schnappte sich ein Handtuch. "Naruto hat ein sonniges Gemüt, er kann niemandem lange böse sein." Sie warf ihm das Handtuch über den Kopf und rubbelte sein Haar ab. Er ließ es sich gefallen einfach weil er viel zu beschäftigt war mit dem was passiert war um sie davon abzuhalten. "Siehst du, das sieht doch schon besser aus, auch wenn dein Haar jetzt etwas unordentlich ist.", sagte sie. Sie war ganz anders als sonst. Sie legte das Handtuch über seine Schulter und strich mit den Fingern die langen Strähnen an seinen Schläfen glatt.
 

Zum ersten Mal trafen sich ihre Blicke und Sakura hielt mitten in der Bewegung inne. Sie starrte ihm überrascht in die Augen und wurde leicht rot. Erst jetzt schien sie zu begreifen, dass sie hier allein in ihrem Zimmer standen, er mit nacktem Oberkörper und sie an seinem Haar herumzupfte. Langsam ließ sie die Hand sinken und biss sich leicht auf die Unterlippe.
 

"Ich werde das Dorf für eine Weile verlassen, Sakura.", sagte er.
 

"Für wie lange?", fragte sie. Er schaute ihr gerade in die Augen, so wie er es immer tat, und sein Blick schien sie zu verunsichern.
 

"Sechs Monate."
 

"Ist das sicher?" Als er nickte, sagte sie ehrlich: "Du wirst mir sehr fehlen." Er wollte etwas sagen, aber sie legte ihre Finger auf seine Lippen und brachte ihn so zum schweigen. "Sasuke-kun...", flüsterte sie. "Ich weiß, dass ihr zusammengehört. Aber, auch wenn ich es so sehr versucht habe, ich konnte dich nicht vergessen. Ich habe dich noch immer sehr, sehr gern." Er merkte erst jetzt, dass ihre Hand auf seiner nackten Schulter lag. Irgendwie war die Luft aufgeladen in diesem Raum. Etwas war anders als sonst. Er fühlte sich einsam, etwas, das er früher nie so verspürt hatte.
 

"Sasuke-kun.... ich möchte einen Kuss von dir.", sagte sie und schaute ihm direkt in die Augen, obwohl sie leicht rot geworden war und ihre Hand ein bisschen zitterte. Sie war ihm so nahe, viel näher als sie hätte bei ihm sein dürfen. "Ich möchte wissen, wie sich das anfühlt."
 

Er ließ den Moment, in dem er sich hätte losreißen und diesen Ort verlassen können, ungenutzt verstreichen.
 

Sie legte zaghaft ihre andere Hand in seinen Nacken und zog ihn ganz langsam zu sich heran. Ihre Hand fühlte sich warm an, ebenso wie ihr Körper, der ihm so nah war. Ihre Lippen näherten sich einander und sein Herz schlug schneller. Er küsste sie, zärtlich zuerst, dann innig und mit der gleichen Leidenschaft, wie er noch vor ein paar Stunden Naruto geküsst hatte. Sie beide wussten, dass es nicht echt war. Dass er sich vorstellte, er würde Naruto küssen. Aber solange sie damit leben konnte, konnte er es auch.
 

Dann war es vorbei und er sagte leise zu ihr: "Du zitterst ja."
 

Sie versuchte, zu lächeln. "Ich habe schon... schon so lange davon geträumt... ich habe Angst. Vor dem was jetzt passiert. Lässt du mich jetzt so zurück?"
 

"Ich möchte dir nicht wehtun, Sakura."
 

"Das wirst du, so oder so.", war ihre Antwort. "Bitte bleib hier. Nur eine Nacht, bevor du gehst..."
 

Er wusste, was er tat, als er sie langsam auszog und dann aufs Bett drückte. Er wusste, dass er Naruto um das betrog, was ihm zustand, um die letzte Nacht vor seiner Abreise, um einen Abschied. Es war nicht echt und doch war es ein Verrat an dem Menschen, den er auf der Welt am meisten liebte.
 

Und als es vorbei war, sagte er ihr mit einem Kuss auf die Stirn Lebwohl.
 


 

Als Sakura aufwachte, schienen bereits die ersten Sonnenstrahlen auf das zerwühlte Bett. Sie war allein, Sasuke war längst fort. Sie hatte geschlafen, als er gegangen war, doch sie hatte gewusst, dass es so kommen würde.
 

Als sie ihm in die Augen gesehen hatte, hatte sie gewusst dass er ihr wehtun würde. Das Kissen duftete noch nach ihm, auf ihrer Haut fühlte sie noch seine Berührungen. Es war ein Abschied gewesen, doch nicht nur, weil er das Dorf verlassen würde. Es war ein Abschied von ihren Gefühlen für ihn.
 

Sie umarmte ihr Kissen und weinte um das, was sie verloren hatte.
 


 

Kapitel 14/ Teil 2: Verzeih mir
 

"Sieh mich an."
 

Sasuke hasste diesen Satz. In den letzten zwei Monaten seit er hier in Kirigakure war, hatte er ihn mindestens tausend mal gehört. Trotzdem sagte er kein Wort sondern aktivierte seine Sharingan und schaute dann seinem Lehrer in die Augen... besser gesagt, in sein Auge. Genau wie Kakashi hatte er eine Narbe die über sein Sharingan führte. Nur war es bei ihm das rechte Auge.
 

Etwas drang ein in seinen Geist und erzeugte schwache, blasse Bilder. Er versuchte, sich dagegen zu wehren aber selbst nach all der Zeit wollte es ihm nicht gelingen. Der Lehrer beherrschte die Mange Sharingan Technik natürlich nicht annähernd so gut wie Itachi, aber das Prinzip war dasselbe. Und solange er jemanden, der nicht das mächtige Uchiha Erbe in sich trug, nicht bezwingen konnte, wie wollte er da gegen seinen Bruder antreten?
 

"Konzentriere dich!", sagte sein Lehrer wütend. "Du musst endlich die richtige Technik finden, um ein fremdes Sharingan zu bezwingen! Du bist ein Uchiha! Kämpfe dagegen an!"
 

Verbissen sammelte Sasuke Chakra und versuchte, den Eindringling aus seinem Geist zu verscheuchen. Aber die Bilder wollten nicht verschwinden, ganz egal, wie sehr er sich selbst quälte. Zwei Monate machte er dieses Theater nun schon mit, und trotzdem hatte sich kaum eine Verbesserung eingestellt. Wozu das alles überhaupt? Hatte er sich für so ein sinnloses Training mit Naruto gestritten? Die Sache zwischen ihnen war noch immer ungeklärt, er war nach der Nacht bei Sakura einfach gegangen, hatte mit keinem von beiden mehr gesprochen.
 

"Es reicht!", sagte der Lehrer abrupt und die Bilder erloschen. Erschöpft sank Sasuke in die Knie. "Solange du dich nicht konzentrierst, macht das keinen Sinn! Wir hören für heute auf!" Ziemlich frustriert stapfte sein Lehrer davon und überließ ihn sich selbst.
 

"Verflucht!", knurrte Sasuke und schlug mit den Fäusten auf den Boden. Zwei Monate, und alles umsonst. Solange diese Sache zwischen ihm und Naruto nicht geklärt war, wie sollte er sich da konzentrieren? Er hatte immer nur seinen blonden Gefährten im Kopf, und gleichzeitig die trüben Augen von Sakura, als er sie geküsst hatte. Warum hatte er so was dummes überhaupt getan? Naruto würde ihm das niemals verzeihen, niemals! Wofür kämpfte er überhaupt noch? Wofür trainierte er? Alles war so sinnlos....
 

"Hey." Eine ihm nur allzu vertraute Stimme riss ihn aus seiner Depression. Er fuhr hoch und starrte den Besucher entgeistert an. Es war wirklich Naruto. Mit einem Rucksack in der Hand stand er da, wirkte ziemlich erschöpft. War er etwa den weiten Weg von Konohagakure hergekommen?
 

"Naruto, was... was tust du hier?", fragte er verwirrt. "Ist etwas passiert?! Du siehst total fertig aus."
 

"Ich muss mit dir sprechen. Ich glaube, du schuldest mir eine Erklärung.", sagte Naruto düster.
 

Abrupt stand Sasuke auf. Er konnte Naruto nicht in die Augen sehen. "Du hast recht. Ich..." Er kam nicht weiter, denn im nächsten Moment verdrehte Naruto die Augen und fiel vornüber ins Gras. "Naruto?!?" Sasuke rannte zu ihm, im ersten Moment dachte er schon, Naruto wäre verletzt. Aber als er ihn umdrehte, begriff er, dass sein Freund sich einfach nur überanstrengt hatte. Vielleicht hatte er keinen Proviant mitgehabt. Das passte jedenfalls zu ihm...
 

Fast erleichtert hob Sasuke den anderen auf den Rücken und trug ihn zu seiner Unterkunft. So hatte er noch eine Weile, um sich die richtigen Worte zurechtlegen zu können.
 


 

Naruto schlief über 10 Stunden wie ein Stein. Zuerst saß Sasuke bei ihm und grübelte darüber nach, was er ihm bloß sagen sollte. Dann, als es draußen dunkel wurde, wurde auch er müde und schlief auf seinem Stuhl ein. Als Naruto dann in den frühen Morgenstunden mit einem Grunzen wach wurde, schrak auch Sasuke aus seinem leichten Schlaf hoch. Naruto saß aufrecht im Bett und schaute ihn aus seinen blauen Augen an.
 

"Guten Morgen.", sagte Sasuke vorsichtig. "Hast du Hunger? Ich mache dir Ramen, okay?" Er stand hastig auf und wollte das Zimmer verlassen, aber Naruto hielt ihn zurück.
 

"Nein. Ich möchte das jetzt gleich klären." So ernst hatte Sasuke ihn selten erlebt.
 

Er blieb mitten im Raum stehen und nickte. "Okay." Etwas schwer stand Naruto aus dem Bett auf und kam zu ihm. "Naruto, ich weiß...." Er keuchte, als die Faust des blonden Ninja vorschnellte und ihn ohne Vorwarnung in den Magen traf. Greller Schmerz explodierte in seinem Körper und er sank in sich zusammen.
 

"Arschloch!", schrie Naruto wütend. "Ich habe zwei Monate darauf gewartet, das tun zu können!"
 

Sasuke atmete tief durch, bis der Schmerz nachließ. Er konnte über diese unerwartete Attacke nicht mal wütend sein, er hatte es ja so verdient. Als es wieder einigermaßen ging, stemmte er sich auf die Füße und sagte: "Es tut mir leid, Naruto. Ich hätte nicht einfach so gehen dürfen. Aber ich war einfach fertig in der Nacht."
 

"Aber um mit Sakura zu schlafen ging's dir noch gut genug, was?", fauchte Naruto. "So was hätte ich von dir wirklich nicht erwartet, Sasuke! Wenn du nicht mehr mit mir zusammensein wolltest, hättest du mir das einfach sagen können anstatt mir das anzutun! Echt, du bist das letzte!"
 

"Nein, so war das nicht!", rief Sasuke. Dieses Gespräch war sogar noch schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte. Er hasste es, über Gefühle zu sprechen. Wie sollte er Naruto bloß begreiflich machen, dass er nie die Absicht gehabt hatte, ihn zu verletzen? "Das mit Sakura war bloß... ich war halt durcheinander, okay?! Und wütend auf dich!"
 

"Durcheinander? So ein blöder Mist!", fauchte Naruto. "Was soll ich denn jetzt tun? Das einfach vergessen?"
 

"Ich möchte, dass du mir verzeihst."
 

"Das kann ich nicht! Hast du gewusst, dass Sakura schwanger ist?"
 

Sasuke griff nach der Tischkante, um nicht einfach umzufallen. "Schwanger?", stammelte er und spürte förmlich, wie alle Farbe aus seinem Gesicht wich. "Machst du Witze?"
 

"Seh ich vielleicht so aus?"
 

Sasuke konnte das nicht fassen. Soweit hatte er bisher nicht gedacht. Nicht im Traum wäre ihm eingefallen, dass Sakura... "Sch... Scheiße.", murmelte er. Er hatte es eigentlich gar nicht so gemeint, wie es klang. Das machte die ganze Situation nur noch um einiges schlimmer.
 

"Du bist echt ein blöder Egoist."
 

"Nein, so war das nicht gemeint!", sagte er eilig. "Hör mir einfach mal zu, ja? Ich würde alles dafür tun um das ungeschehen zu machen. Aber nun ist es nun mal so und ich kann es nicht ändern. Ich hab keine Ahnung, was ich wegen diesem Kind machen soll, ich kann das noch gar nicht richtig glauben. Aber ich wollte nie mit dir Schluss machen, kapiert? Ich wollte dir nicht wehtun, es tut mir leid, verdammt! Es tut mir leid!"
 

"Was soll das heißen? Mit wem willst du denn nun zusammen sein?"
 

"Mit dir!" Sasuke versuchte, den anderen zu berühren, aber der wich sofort zurück. "Naruto, ich... liebe dich..." Es fiel ihm noch immer schwer, diese Worte zu sagen. "Verzeih mir."
 

"Ich kann nicht... Ich weiß echt nicht, was ich noch glauben soll." Damit stürzte er zur Tür und polterte aus dem Zimmer. Kurz darauf hörte man die Haustür zuschlagen als er das Haus verlassen hatte. Sasuke überlegte erst, ob er ihm folgen sollte, entschied sich aber dann doch dagegen. Er konnte nichts tun als abzuwarten.
 


 

Tags darauf ließ Sasuke das Training ausfallen und streifte ein wenig durch die Gegend. Irgendwann setzte er sich neben dem breiten Fluss ins Gras um nachzudenken. Es war kühl und der immerwährende Nebel von Kirigakure umringte ihn. Schon seit gestern grübelte er über diese ungeheure Neuigkeit nach, die Naruto ihm gebracht hatte. Sakura erwartete ein Kind, und so wie Naruto es gesagt hatte, war es wohl von ihm. Sasuke hatte sich nie vorstellen können, Vater zu sein. Nach wie vor war sein vordringlichstes Ziel die Rache an seinem Bruder. Aber wenigstens würde so ein Stück von ihm weiterleben und damit auch der Uchiha Clan. Doch selbst wenn Naruto ihm nicht verzeihen konnte, er konnte nicht mit Sakura zusammen sein. Er liebte sie nun mal nicht.
 

Als er eine unbedachte Bewegung machte, spürte er die Stelle, wo Naruto ihn gestern geschlagen hatte. Es tat noch etwas weh. Er legte die Hand auf seinen Bauch und schloss die Augen. Er hatte es wirklich verdient. Etwas raschelte und er hörte, wie sich jemand näherte.
 

"Ich hab wohl ziemlich fest zugeschlagen, was?", fragte Naruto, allerdings klang er kein bisschen schuldbewusst.
 

"Hast du.", nickte Sasuke.
 

"Aber du hattest es auch verdient."
 

Dem konnte er nicht widersprechen. "Da hast du recht."
 

Nach einer kurzen Pause dann die Frage: "Was wirst du jetzt tun, Sasuke?"
 

"Ich sollte wohl nach Hause kommen. Ich muss die Sache mit Sakura klären und ihr wenigstens zur Seite stehen.", antwortete er.
 

Naruto winkte ab. "Ich kümmere mich solange um sie, bis du wiederkommst."
 

"Warum bist du eigentlich hergekommen, Dobe? Nur um mir eine reinzuhauen?", fragte Sasuke. Die Stimmung war noch angespannt, aber wenigstens konnten sie wieder einigermaßen normal miteinander reden.
 

Er schüttelte energisch den Kopf. "Ich konnte nicht mehr warten. Ich musste das klären, sonst wär ich noch wahnsinnig geworden. Ich konnte mich auf gar nichts mehr konzentrieren."
 

"Ging mir genauso. Ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich habe dich sehr vermisst."
 

Naruto verschränkte die Arme vor der Brust. "Aber glaub nicht, dass alles vergeben und vergessen ist. Ich war so wütend auf dich, dass ich die ganze Strecke bis hierher ohne Pause gelaufen bin. Drei Tage lang!"
 

"Willst du mir noch eine runterhauen? Ich habs verdient." Sasuke stand auf und schloss die Augen. "Bitte sehr." Er hörte Naruto näher kommen und wartete angestrengt auf einen Faustschlag. Statt dessen bekam er einen Stoß vor die Brust, der ihn ziemlich unelegant auf den Hintern fallen ließ. Naruto stand über ihm und sah ihn ziemlich unterkühlt an.
 

"Liebst du mich noch, Sasuke?"
 

"Ja.", war seine Antwort, und er meinte es absolut ehrlich. "Verzeih mir."
 

"Schließ die Augen." Er schloss die Augen. Aber anstatt einer Ohrfeige gab Naruto ihm einen scheuen Kuss auf den Mund. Als Sasuke überrascht die Augen öffnete, stand Naruto schon wieder ein oder zwei Meter weg von ihm und grinste. "Das wollte ich noch machen. Ich gehe wieder nach Hause, aber diesmal mach ich ne Pause zwischendurch. Kakashi wird mich sowieso umbringen, weil ich so lange das Training verpasst habe." Er drehte sich um und wollte gehen.
 

"Naruto, warte!", rief Sasuke hinter ihm her. "Was wird denn jetzt aus uns? Hieß das, du verzeihst mir?!"
 

Naruto drehte sich um und lächelte. "Ich weiß nicht. Komm in vier Monaten zurück nach Hause, dann sag ich's dir." Dann verschwand er in den dichten Nebeln, die Kirigakure seinen Namen gegeben hatten.
 

Es war, als wäre Sasuke ein Stein vom Herzen gefallen. Es würde viel Mühe kosten, das Vertrauen zurückzugewinnen. Aber Naruto hatte ihm vergeben und das war das wichtigste. Jetzt konnte er sich endlich wieder auf das Training konzentrieren und sich darauf freuen, nach Hause zurückzukehren.
 

Nächstes Kapitel: Itachi's Plan

Itachi's Plan

Kapitel 15: Itachi's Plan
 

Lee sah sich um. Das Dorf hatte sich nicht sehr verändert, fand er. Konohagakure war noch immer wie früher, wie vor zwei Jahren, als er das letzte Mal hier gewesen war. Nachdem er von Sakura und ihrer unglücklichen Affäre mit Sasuke erfahren hatte, hatte er das Dorf verlassen, um zur Ruhe zu kommen und zu trainieren. Damals hatte er sich geschworen, stärker als Sasuke zu werden und ihn zu besiegen, um Sakura's Herz für sich zu gewinnen. Seine Suche hatte zwei Jahre gedauert, und nun war er zurück. Die Antwort hatte er nicht gefunden. Aber er hatte zurückkommen müssen, nach den Schrecken, die er in den östlichen Ninjadörfern gesehen hatte.
 

Sein Weg führte ihn als erstes zu dem Mädchen, das ihm während der vergangenen Jahre im Kopf herumgespukt war. Er hatte ihre Wohnung gefunden und klopfte an der Tür. "Bin gleich daa!", rief ihre helle Stimme und dann wurde die Tür aufgerissen. Entgeistert starrte sie ihn an. "L...Lee-san??", fragte sie erstaunt. Sie hatte sich ziemlich verändert. Ihr Haar war nun länger als damals bei ihrer ersten Begegnung. Sie hatte es auf Schulterhöhe zusammengebunden damit es ihr nicht ins Gesicht fiel. Aber was am meisten auffiel war ihr Gesicht. Sie sah viel erwachsener aus.
 

"Sakura-san! Ich freu mich, dich zu sehen! Hast du mich vermisst?"
 

"LEE-SAN!", stürmisch fiel sie ihm um den Hals und Lee grinste erfreut. "Wir haben so lange nichts mehr von dir gehört! Wo warst du?"
 

"Ich habe trainiert. Ich war auf der Suche nach einer Antwort, nachdem du...", er beendete den Satz nicht. "Egal. Leider bringe ich keine guten Neuigkeiten. Ich muss so schnell wie möglich mit dem Hokage sprechen." Weniger ernst fügte er hinzu: "Außerdem wollte ich ihn gerne wieder sehen."
 

Sie nickte. "Dann komm. Ich bringe dich gleich zu ihm. Du kennst ihn doch. Für Freunde hat er immer Zeit."
 

Während er ihr folgte, fragte er schüchtern: "Ähm... Sakura-san? Hast du... ich meine... möchtest du jetzt vielleicht mal mit mir ausgehen?"
 

Sie drehte den Kopf zu ihm um und lächelte. "Vielleicht."
 


 

Ohne zu zögern lief Sakura auf das Büro des Hokage zu und riss die Tür auf. Lee stapfte etwas verunsichert hinterher. Fröhlich rief Sakura: "Ich habe Besuch für dich, Na..."
 

"HALT!", knurrte eine schneidende Stimme und ein junger Mann mit dunklem Haar verstellte ihnen den Weg. In seiner Hand hielt er sein Wurfmesser und starrte die ungebetenen Gäste wütend an. Dann erkannte er sie und er ließ die Hand sinken. "Sakura!"
 

Sie grinste ihn an. "Sasuke, du nimmst deinen Job ein bisschen zu ernst, meinst du nicht?"
 

Er verzog das Gesicht. "Was willst du, Sakura?" Sasuke hatte sich ganz schön verändert. Er war jetzt drei Jahre älter und sah schon richtig erwachsen aus. Auch seine Haare waren gewachsen, die Stirnfransen hingen ihm weit ins Gesicht und ließen ihn noch verwegener aussehen als früher. Er war garantiert noch immer ein Frauenschwarm, trotz seiner überall bekannten Beziehung mit Naruto. Er war ähnlich gekleidet wie Kakashi früher, in eine schwarze Hose mit weißen Bandagen um die Knöchel und die Handgelenke. Eine schwarze Maske verdeckte die Hälfte seines Gesichtes aber als er Lee entdeckte, zog er sie runter. "Lee, willkommen zurück. Er wird sich sehr freuen, dich zu sehen. Kommt mit ihr zwei."
 

Er führte sich beide ins Nebenzimmer. Der Hokage saß vor seinem Schreibtisch, und... schlief. Lee seufzte. Er war kein bisschen erwachsen geworden. Sasuke stellte sich neben den Stuhl des Hokage, sein rechtmäßiger Platz als dessen Leibwächter, und zischte: "Hokage! Wacht auf! Hey!" Der blonde junge Mann schnarchte, machte aber keine Anstalten aufzuwachen. "NARUTO! BESUCH!", zischte Sasuke und der Kopf des jungen Mannes fuhr in die Höhe.
 

"Sasuke!", motzte er. "Wehe, wenn das nicht wichtig ist! Du siehst doch, dass ich..." Er entdeckte den unerwarteten Besuch und rief begeistert: "Lee!! Seit wann bist du wieder da??"
 

"Seit heute.", sagte er. "Ich wollte gleich dem neuen Hokage meine Aufwartung machen!"
 

Naruto grinste breit. "Siehst du? Ich hab dir ja gesagt dass ich der Hokage werde."
 

"Und du bist sogar der jüngste Vorstand eines Dorfes in der Geschichte. Meinen Glückwunsch!"
 

"Hihi. Danke!" Er hatte sich kaum verändert. Rein äußerlich war er erwachsen geworden, aber er hatte noch immer dieses jugendliche Glitzern in den Augen. Naruto hatte sein reines Herz nicht verloren. Lee war sehr froh das zu sehen.
 

"Aber es gibt auch Neuigkeiten, und ich fürchte keine guten.", meinte Lee nach einer kurzen Pause. Die Gesichter der drei wurden ernst. "Ich habe Beweise dass Itachi noch am Leben ist."
 

Sasuke's Stirn legte sich in Falten. "Ich wusste es." Fast unauffällig legte Naruto ihm die Hand auf die Schulter.
 

"Er war im Osten, in der Nähe von Mizugakure. Er trug dort noch bis vor kurzem einen Kampf gegen das Oberhaupt des Dorfes aus. Es waren Machtkämpfe." Er wandte sich Sasuke zu. "Wahrscheinlich wollte Itachi Naruto und die Macht des Fuchsungeheuers für diesen Kampf rekrutieren. Es hat drei Jahre gedauert, aber er hat es nun wohl auch allein geschafft. Vielleicht habt ihr es schon gehört. Itachi hat Mizugakure übernommen."
 

"Was?", entfuhr es Sakura. "Er hat ein ganzes Dorf in seine Gewalt gebracht? Wie ist das möglich?"
 

"Wir wissen es nicht. Aber jetzt ist er auf dem Weg nach Konohagakure. Er kommt hierher, um dich, Naruto, herauszufordern."
 

Der junge Hokage sah sehr ernst aus. Aber Sasuke war es, der wirklich besorgt wirkte. "Itachi hat es auf Naruto abgesehen? Wann wird er hier sein?", fragte er, die Stirn sorgenvoll in Falten gelegt.
 

"Das weiß ich nicht. Es kann jeden Tag soweit sein. Ich bin sehr froh dass ich vor ihm angekommen bin.", erklärte Lee. "Ich kann euch kaum mehr als Gerüchte bieten, die ich gehört habe. Was ich sicher weiß, ist, dass er eine Armee um sich geschart hat. Alle, die in Mizugakure nicht aufgeben wollten, hat er umgebracht. Die anderen arbeiten nun für ihn. Und er ist auf dem Weg hierher um den Hokage zu töten."
 

"Dann müssen wir Naruto in Sicherheit bringen!", sagte Sasuke ernst.
 

"Nein. Ich kann das Dorf doch nicht verlassen. Ich bin der Hokage und ich werde kämpfen, falls es sein muss!"
 

"Ich bin dein Leibwächter, Naruto!", protestierte Sasuke. "Du musst in Sicherheit gebracht werden. Ohne dich..."
 

"...können wir so einen Kampf unmöglich gewinnen!", ergänzte Naruto den Satz. "Wenn er wirklich kommt, um mich herauszufordern, dann kann ich mich da nicht raushalten. Viele Männer werden sterben, wegen mir. Ich muss dabei sein. Ich muss diesem Mann in die Augen sehen. Und ich muss ihn besiegen."
 

Sasuke presste zornig die Lippen aufeinander und senkte den Kopf. Man sah ihm deutlich an, dass diese Diskussion für ihn noch nicht beendet war. Aber offiziell hatte Naruto als Hokage das Sagen und er musste sich den Entscheidungen beugen.
 

"Lee-san!", unterbrach Sakura die düstere Stimmung. "Auch wenn die Dinge im Moment düster aussehen, wir müssen doch feiern, dass du wieder da bist. Warum kommt ihr nicht alle heute Abend zu mir zum essen? Wir haben uns doch einiges zu erzählen."
 

"Ja klar!", rief Lee begeistert.
 

Naruto und Sasuke wirkten dagegen nicht sehr angetan von dem Vorschlag. Lee ahnte auch sehr gut, warum das so war. Erstens mussten sie diese Sache wohl noch klären, und zweitens war da noch diese alte Geschichte mit Sasuke und Sakura... Trotzdem nickte Naruto und antwortete: "Klar, wir kommen gerne!"
 


 

Als Lee zu Sakura's Wohnung kam und anklopfte, öffnete ihm zu seiner Überraschung ausgerechnet Sasuke. "Was machst du denn so früh hier?", rutschte es Lee heraus. Er war vor lauter Nervosität fast eine Stunde zu früh aufgetaucht. "Ist Naruto auch schon hier?"
 

Sasuke schüttelte seinen Kopf. "Der hat noch wichtige Dinge zu erledigen. Er kommt nach. Außerdem hat Sakura uns erst für acht Uhr eingeladen. DU bist früh dran."
 

Er hatte sich überhaupt nicht verändert. Er war immer noch so kalt wie früher. Kalt und undurchschaubar. Warum war er bei Sakura? "Darf ich trotzdem reinkommen?"
 

"Hnn.", machte Sasuke, trat aber zur Seite.
 

Lee betrat die Wohnung und als er Sakura sah, begriff er auch, warum Sasuke hier war. Sie hielt ein Kind im Arm, einen kleinen Jungen, mit schwarzem Haar und grünen Augen. Also waren die Gerüchte, die er gehört hatte, wahr. "Ist das dein Sohn?", fragte er Sakura.
 

Sie wurde ein bisschen rot und nickte. "Wusstest du gar nichts von ihm? Er heißt Saiyuki."
 

Lee seufzte. Das war niederschmetternd. Nun sah er das Kind leibhaftig vor sich, den Sohn von Sakura und Sasuke. Den Gerüchten nach entstanden aus dieser einen Nacht, wegen der Sasuke und Naruto sich dann so heftig gestritten hatten und die Sakura das Herz gebrochen hatte. Er begriff nicht, warum sie sich das angetan und dieses Kind bekommen hatte. Andererseits, fand Lee, war sie viel zu gutherzig um das Kind wegzugeben. Außerdem, da Sasuke ja offensichtlich schwul war, war dies wohl seine einzige Chance einen Erben zu bekommen und den Uchiha Clan weiterzuführen.
 

Ziemlich gequält brachte er hervor: "Er ist wirklich... süß." Eigentlich hatte der Junge erschreckende Ähnlichkeit mit seinem Vater. Auch wenn seine Augen grün wie die seiner Mutter waren, es war bereits jetzt ziemlich deutlich, dass er den stechenden Blick seines Vaters hatte. Und er schaute auch genauso missmutig. Ein echter Uchiha eben. Das musste in der Familie liegen. Lee schaute Sasuke beherrscht an und sagte mit leicht zynischem Ton: "Er sieht dir ähnlich. Was für ein Glück für ihn."
 

Wenn Sasuke den Sarkasmus bemerkte, dann ließ er sich nichts anmerken. Statt dessen strich er dem Jungen recht unzeremoniell über den Kopf und sagte: "Ich glaube ich sehe mal nach Naruto. Wenn Itachi auf dem Weg hierher ist, dann müssen Vorbereitungen getroffen werden. Ich wollte nur mal nach meinem Sohn sehen. Ich komme zum Abendessen zurück." Damit verschwand er auch schon wieder.
 

Lee sah ihm verwundert hinterher. "Ich versteh diesen Typ echt nicht. So kalt kann doch kein Mensch sein."
 

Sakura lächelte gequält. "Ach was er ist eigentlich ein netter Kerl. Er zeigt es nur nicht allen. Wenn er und Naruto glauben dass sie keiner beobachtet, sind sie sehr lieb zueinander." Sie schaute runter auf den Jungen in ihren Armen und flüsterte: "Er ist eingeschlafen! Komischerweise beruhigt es ihn immer, wenn sein Vater da ist. Ich bring ihn schnell ins Bett."
 


 

Es war schon sehr spät und im Dorf war Ruhe eingekehrt. Es herrschte fast beängstigende Stille. Vielleicht die Ruhe vor dem Sturm. An einem Fenster im Haus des Hokage stand ein junger Mann und schaute mit dunklen Augen in die Nacht. Man konnte von hieraus den Wald sehen. Vielleicht war er bereits dort und harrte aus bis er seine Chance zu erkennen glaubte. Nein, das war nicht Itachis Art. Er griff meistens direkt an oder hatte einen bösen, durchdachten Plan. Er war zu intelligent um auf eine Chance warten zu müssen. Sein Angriff würde kommen und er würde schnell und präzise sein, und zweifellos würden die zusätzlichen Wachposten an den Toren des Dorfes ihn nicht aufhalten.
 

Der junge Mann drehte sich um zu den breiten Bett das an der gegenüberliegenden Wand stand und wo der junge Hokage schlief. Wie lange würde er in seinem Dorf noch so sicher sein? Etwas stand bevor, Sasuke konnte die düstere Energie, die sich über dem Dorf zusammenbraute, fast körperlich spüren. Der Tag der Abrechnung war nah. Vielleicht aber auch der Tag seines Untergangs. Doch das war es nicht, was ihn beunruhigte. Ihn interessierte nur, was mit Naruto geschehen würde.
 

Er drehte sich wieder um und schaute aus dem Fenster. Seit sie die Nachricht von den Plänen seines Bruders erhalten hatten, hatte er kaum geschlafen. Nächtelang war er wach gewesen und hatte versucht, einen Weg zu finden um Naruto zu schützen. Er war der Leibwächter des Hokage. Warum nur war er so unvernünftig und hörte nicht auf ihn?
 

Besorgt schob er den Vorhang beiseite und stützte sich auf das Fensterbrett. Er spürte, dass etwas Schreckliches passieren würde. Einer von ihnen beiden würde den bevorstehenden Kampf nicht lebend überstehen.
 

"Sasuke?", kam es ganz leise aus dem Raum. Er hörte die Geräusche als Naruto sich im Bett umdrehte. "Kannst du immer noch nicht schlafen?"
 

Er senkte seinen Kopf. "Nein. Ich passe auf. Schlaf weiter, Naruto. Ich werde noch etwas Wache halten."
 

Das Bett knarrte als Naruto die Decke beiseite schlug und aufstand. Seine Füße machten leise Geräusche auf dem Fußboden als er zum Fenster kam. Zärtlich legte er seine Arme um Sasuke und flüsterte: "Ich mache mir Sorgen um dich, Sasuke. Wenn es zum Kampf kommt, dann brauchst du deine ganze Kraft. Aber wenn du nie schläfst..."
 

"Ich weiß.", seufzte Sasuke und schaute nach oben in den Himmel. Es war ihm auch klar, dass er versuchen musste, sich auszuruhen. Aber er konnte nicht. Nicht, wenn er Naruto in solcher Gefahr wusste. "Aber es geht nicht. Wenn ich einschlafe, dann träume ich von ihm. Ich träume davon, wie er dich tötet."
 

"Tst. Hast du so wenig Vertrauen in meine Fähigkeiten? Ich, Uzumaki Naruto, werde Itachi diesmal ein für alle mal in seine Schranken weisen. Du weißt doch, dass ich stark bin."
 

Sasuke lächelte schwach. "Angeber."
 

"Blödmann."
 

Sasuke hob die Hand und legte sie auf die seines Gefährten. Er spürte, wie dieser seine Arme noch enger um ihn zog. "Naruto.... Wenn es soweit ist, dann möchte ich, dass du dich in Sicherheit bringst.", sagte er bestimmt. "Dir darf nichts geschehen."
 

"Das kann ich nicht.", war die Antwort. "Gerade ich, als Hokage, muss gegen Itachi kämpfen."
 

"Ich bin dein Leibwächter, schon vergessen?"
 

"Ja. Aber gegen ihn hast du allein keine Chance, auch wenn ich weiß wie viel besser du geworden bist in den vergangenen Jahren.", sagte Naruto.
 

Missmutig knurrte Sasuke: "Du hältst mich für einen Schwächling?"
 

"Nein.", antwortete der Hokage. "Ich weiß dass du stark bist. Aber vielleicht nicht stark genug. Kannst du wirklich deinen eigenen Bruder töten? Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren. Lieber sterbe ich als das geschehen zu lassen."
 

Sasuke gab ihm darauf keine Antwort. Aber in seinem Inneren schwor er sich, in dieser Schlacht sein Leben für Naruto einzusetzen. Ich lasse dich nicht sterben, Naruto. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen.
 

"Komm, Sasuke. Lass uns versuchen, zu schlafen."
 

In dieser Nacht, während Sasuke in den Armen des Hokage einschlief, tauchten aus den Schatten des Waldes eine Vielzahl von fremden Ninjas auf. Sie verteilten sich rund um das Dorf, unentdeckt von den Wachen an den Ausgängen. Und als es am Himmel wieder hell wurde, trat eine düstere Gestalt mit durchdringenden Augen offen vor die Wachposten und sagte: "Holt mir das Oberhaupt eures Dorfes."
 


 

Die beiden jungen Männer fuhren erschreckt hoch als die Tür aufgerissen wurde. "Sasuke! Naruto!", rief Kakashi. Er hatte bereits sein Stirnband hochgeschoben sodass man sein Sharingan Auge sehen konnte. "Sie sind da. Sie haben uns eingekreist und vor dem Eingang zum Dorf steht Itachi. Er will mit dem Oberhaupt sprechen."
 

Die beiden sahen sich an. Ernst sagte Naruto: "Es ist soweit."
 

Nächstes Kapitel: Die letzte Schlacht um Konohagakure

Die letzte Schlacht um Konohagakure

Naruto und Sasuke trafen Kakashi auf dem Weg zum Eingang. Es war alles ruhig im Dorf. Diejenigen, die kämpfen konnten, waren bereits im Zentrum des Dorfes versammelt. Alle anderen waren bereits seit der Nachricht, dass Itachi unterwegs war, in andere Dörfer gebracht worden um sie zu schützen.
 

"Er steht draußen und wartet.", sagte Kakashi. "Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der vor einem Kampf so ruhig war. Ihr müsst sehr vorsichtig sein."
 

Die beiden nickten. Sie wussten es ja selbst. Vom Zentrum her kam jemand auf sie zu gerannt. Es war Sakura. "Die anderen sind bereit.", sagte sie ernst. "Was auch immer passieren wird, es kann losgehen. Wir werden das Dorf mit unserem Leben verteidigen. Und Saiyuki wird nichts geschehen dafür sorge ich."
 

"In Ordnung, Sakura-chan.", sagte Naruto. "Geh zurück. Die Männer sollen sich an den Schutzwällen und den Eingängen postieren. Ich werde mit Itachi sprechen."
 

Sie nickte und drehte sich um. Aber sie zögerte und blieb noch einmal stehen. "Naruto, Sasuke... bitte kommt gesund wieder zu uns zurück, okay?"
 

Naruto grinste auf die für ihn typische Weise. "Aber klar. Du kennst uns doch, uns kann nichts umbringen. Pass du lieber auf dich auf." Sie streckte ihm spielerisch die Zunge raus und lief dann los. Naruto atmete tief ein. Nun war es also soweit. Er hatte ein bisschen Angst. Wie musste es Sasuke wohl gehen? Itachi war sein Erzfeind, der einzige, vor dem er sich je wirklich gefürchtet hatte. Aber er würde dafür sorgen, dass Sasuke nichts passieren würde. Nie mehr.
 

Er setzte sich in Bewegung, aber Sasukes Arm schnellte vor und er packte ihn beim Handgelenk. "Sasuke, was...?"
 

"Naruto.", Sasuke hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, aber seine Augen waren ernst. "Ich liebe dich."
 

"Hnn. Das fühlt sich wie Abschied an. Hast du vor, mich alleine zu lassen?"
 

"Nein. Aber wenn es dennoch soweit kommt, dann möchte ich dass du weißt, dass ich nichts bereue.", sagte er.
 

Naruto drückte fest seine Hand. "Ich auch nicht. Und deswegen werden wir ihn von hier verjagen, Sasuke. Und du wirst endlich Gelegenheit haben, dich zu rächen."
 

Sein Freund nickte. "Du hast Recht. Lass uns gehen."
 


 

Itachi hatte sich kaum verändert. Reglos stand er vor dem Wachposten, der ihn mit gezücktem Kunai beobachtete, und wartete. Sein Blick veränderte sich nicht, als Sasuke und Naruto gemeinsam das Dorf verließen und auf ihn zu schritten.
 

Der Hokage blieb etwa fünf Meter von ihm weg stehen und bedeutete dem Wachposten, den Weg freizumachen. Der trat zögernd beiseite und Itachi setzte einen Schritt nach vor. Sofort stand Sasuke vor dem Hokage und fixierte seinen Bruder, vorbereitet auf einen Angriff. "Immer noch der selbe Hitzkopf, Bruder?", fragte Itachi kalt. Er war so wie immer. Und doch hatte Sasuke ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache. Aber er konnte noch nicht sagen, woher dieses Gefühl kam.
 

"Komm ihm nicht zu nahe!", zischte Sasuke, doch Naruto schob ihn zur Seite.
 

"Wir wissen, warum du gekommen bist, Itachi. Wir sind vorbereitet. Wenn du einen Kampf willst, dann werden wir unser Dorf bis zum letzten Mann verteidigen.", sagte er ruhig.
 

Ein Ausdruck von Triumph leuchtete in den dunkelroten Augen auf. Und dann sah er sie. Schwarze Schatten, versteckt in der Dichte des Waldes. Es waren Hunderte von Shinobi, und sie warteten nur auf Befehl von Itachi, um das Dorf anzugreifen. Er hatte gewusst, dass es übel werden würde. Doch so ein Aufgebot an finsteren Gestalten, an Kriegern, hatte er nicht erwartet. Seine Hand zitterte leicht. "Warum tust du das?", schrie er. "Wozu willst du unser Dorf?"
 

"Ich will nur, was mir zusteht. Dieses Dorf, dich, und die Macht des Fuchsungeheuers." Kühl fügte er hinzu: "Wenn du mir das Dorf überlässt, dann wird niemandem etwas geschehen. Wenn nicht, dann werden alle sterben."
 

"Wir sterben lieber, als uns jemandem wie dir zu ergeben, Itachi. Dann lass uns diesen Kampf austragen."
 

"Wie ihr wollt." Er bewegte sich mit unglaublicher Schnelligkeit. Auf einmal hatte er ein Messer in der Hand und preschte vor.
 

"NARUTO!", schrie Sasuke und reagierte bloß noch instinktiv. Er versetzte Naruto einen Stoß und das Messer verfehlte seinen Kopf nur um Zentimeter. Itachi prallte gegen ihn und warf ihn gegen die Mauer am Eingang des Dorfes. Als Naruto die Augen öffnete, erkannte er erst, wie knapp er dem Messer entgangen war. Es steckte wenige Zentimeter neben seinem Kopf in der Wand.
 

Itachi hob seinen Kopf. "Es hat begonnen."
 

Und dann ertönte ein gewaltiger Schlachtruf aus hunderten von Kehlen über das Dorf hinweg. Wie Insekten drangen sie aus dem Schutz des Waldes hervor und stürmten das Dorf, kletterten über die Mauern und überrannten die Wachposten. Und dann das Geräusch von Klingen, die aufeinander prallten, Kampfgeschrei und Schmerzensschreie, als sie auf die Verteidigung im Inneren des Dorfes trafen. Keiner von ihnen nahm von Naruto oder Sasuke Notiz. Es sah so aus, als wollte Itachi persönlich gegen sie kämpfen.
 

Gut, wenn er es so wollte, dann sollte er es haben. Er würde sich wundern, was sie beide gelernt hatten. Sasuke schaute Naruto an. Der verstand und nickte. Als erstes mussten sie Itachi vom Dorf wegschaffen. Gleichzeitig preschten sie los, in verschiedene Richtungen, aber beide hin zum Wald. Itachi grinste. Er hatte damit gerechnet, aber anscheinend hatte er nichts dagegen sondern rannte ihnen hinterher.
 

Sasuke machte sich Sorgen. Dieses beklemmende Gefühl, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte, wurde immer stärker. Itachi war schlau. Vielleicht war es eine Falle? Warteten im Wald bereits weitere Männer, allzeit bereit, sich auf ihn und den Hokage zu stürzen? Nein, zu einfach. Das passte nicht zu Itachi. Aber was war es dann? Er wusste plötzlich nicht mehr, ob es richtig gewesen war, seinen Sohn nicht vom Dorf wegzubringen.
 

Als er und Sakura entschieden hatten, Saiyuki besser in einem Versteck im Dorf zu behalten, weil er Uchiha Blut in sich trug und deswegen Itachi nicht begegnen sollte, hatten sie beschlossen, dass im Falle einer Invasion Sakura ihren Sohn beschützen sollte. Sie war stark genug dafür, soviel war sicher. Zusammen mit den anderen Frauen, so hatten sie beide gedacht, wäre er vollkommen schutzlos, sollte Itachi mit seinen Männern davon Wind kriegen und sie aufsuchen. Unter allen Umständen wollte Sasuke verhindern, dass sein Sohn mit diesem Mann Kontakt hatte. Itachi war zu allem fähig. Auch dazu, ein Kind für seine Zwecke zu benutzen.
 

Als sie sich weit genug vom Dorf entfernt hatten, blieben Sasuke und Naruto stehen. Itachi hatte wie immer diesen arroganten Ausdruck im Gesicht. Er stand einfach da und wartete. Sasuke wurde schon wütend, wenn er ihn nur ansah. In all den Jahren war sein Hass kein bisschen weniger geworden. Aber heute war der Tag der Abrechnung gekommen. "Worauf warten wir noch!", rief er und zückte seinen Kunai. Ohne eine weitere Warnung stürzte er sich auf seinen Bruder und griff ihn an. Itachi wich dem Messerstich mit Leichtigkeit aus aber Sasuke schlug gleich mit der Faust hinterher und Itachi konnte den Faustschlag in letzter Sekunde blocken. Wieder schoss es Sasuke durch den Kopf: Da stimmt was nicht!
 

Er schaute in die bösen Augen seines Bruders und keuchte überrascht. Er riss sich los und wich ein paar Meter zurück. "Wer bist du?!" Er aktivierte mehr Chakra und nutzte die Kraft der Sharingan um sich seinen Bruder anzusehen.
 

"Sasuke, was ist los?", rief Naruto.
 

Er runzelte die Stirn. "Das ist nicht Itachi!!", brüllte er. Er formte Fingerzeichen und benutzte seine Chidori Technik, um den vermeintlichen Itachi mit einem Feuerball zu bewerfen. Der riss die Arme hoch und konnte seine Verkleidung nicht länger aufrecht halten. Er war ein gewöhnlicher Ninja der sich mit Kawarimi in Itachi verwandelt hatte.
 

"Was hat das zu bedeuten?", fragte Naruto verwirrt. "Wo ist der echte Itachi?"
 

In Sasuke keimte eine furchtbare Erkenntnis auf. "Nein...", stammelte er. "SCHEIßE!!!" Ohne ein weiteres Wort rannte er los, zurück zum Dorf so schnell er konnte.
 


 

"Keine Angst, mein Junge.", sagte Sakura beruhigend und strich ihrem Sohn über den Kopf. "Dein Papa kommt bald wieder und dann können wir hier raus." Sie befanden sich in einem geheimen Zimmer unterhalb der Räume des Hokage. Man konnte nur durch eine geheime Tür hier herein gelangen und fast niemand wusste davon. Hier waren sie in Sicherheit. Aber Sakura hätte am liebsten zusammen mit den anderen gekämpft.
 

Oben polterte es und Sakura hob erschreckt den Kopf. Was war da los? War Sasuke vielleicht schon zurück? Er und Naruto waren praktisch die einzigen die von diesem Versteck wussten. Jemand kam die langsam die Treppe runter und sie atmete erleichtert auf. Ein Angreifer wäre wahrscheinlich runtergestürmt und hätte die Tür eingeschlagen. Die Tür öffnete sich langsam und Sharingan Augen leuchteten in der Dunkelheit.
 

"Sasuke, bist du das?", fragte sie unsicher. Warum sagte er nichts?
 

Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass es nicht Sasuke war. Sie umarmte fest ihr Kind und flüsterte: "Itachi!"
 

Nächstes Kapitel: Der erste Kampf - Sakura gegen Itachi!

Der erste Kampf - Sakura gegen Itachi!

"Itachi!", rief Sakura entsetzt. Was machte er hier? Hatte Kakashi nicht gesagt, er wäre vor dem Eingang des Dorfes?
 

"Gib das Kind heraus.", sagte er düster.
 

Energisch schüttelte sie den Kopf und zog unauffällig ihren Kunai heraus. "Was willst du von meinem Sohn?!"
 

"Er ist ein Uchiha. Ich will meinem Neffen nur eine Zukunft geben, jetzt wo das Dorf dem Untergang geweiht ist.", sagte er und aus seiner Stimme sprach blanker Hohn. Jemand wie er wusste doch nicht einmal, was Familienbande waren. "Und steck deinen Kunai wieder weg. So etwas hat keine Wirkung bei mir."
 

"Wenn du meinen Sohn willst, musst du erst an mir vorbei!" Sie ließ den Kunai los. Sie wusste, dass sie mit einem Kind im Arm und noch dazu hier in diesem winzigen Raum keine Chance hatte. Sie musste hier raus. Mit der freien Hand formte sie Fingerzeichen. Sie hatte die Technik von Sasuke gelernt.
 

Überrascht hob Itachi eine Augenbraue. "Eine Feuertechnik?", fragte er erstaunt. Er wusste genau wie sie, dass der gesamte Raum sofort in Flammen stehen würde, sollte sie die Technik anwenden.
 

"Feuerball!", rief sie und spuckte Feuer. Itachi war - wie man sehen konnte - von dem Angriff mehr als überrascht. Er riss seinen Mantel hoch, um sich vor dem Feuer zu schützen. Der Feuerball traf ihn, da er hier in diesem Zimmer nicht ausweichen konnte, und, wie sie es vorausgesehen hatte, prallte das Feuer an ihm ab und breitete sich sofort im ganzen Raum aus. Es war gefährlich, aber was zählte war diese eine Sekunde, in der Itachi abgelenkt war.
 

Sakura drückte ihren Sohn gegen ihre Brust und stürmte los, durch das Feuer an Itachi vorbei und die Treppe hoch. Die Flammen leckten an ihren Beinen und sengten ihre Kleidung an, verbrannten leicht ihre Haut, aber sie merkte es kaum. So schnell sie konnte, stürmte sie nach oben und aus dem Haus raus.
 

Draußen war die Hölle los. Wie eine schwarze Welle stürmten die fremden Ninja über das Dorf herein, und ihnen gegenüber standen die Ninja von Konoha, und versuchten ihr bestes, um die Angreifer wenigstens einen Moment lang zurückzuhalten. Der Boden war rot von Blut. Entsetzt blieb Sakura stehen und sofort rannten ein halbes Dutzend der verfeindeten Ninja auf sie zu. Sie zerrte Wurfsterne aus der Tasche und streckte zwei der Angreifer nieder. Aber sie hatte nun mal ein Kind auf dem Arm, so konnte sie nicht kämpfen. Dem dritten verpasste sie einen Tritt, doch dann musste sie ihrerseits vor einem Schlag zurückweichen und dann flog von irgendwo ein Wurfmesser auf sie zu. Sie konnte sich nur noch umdrehen und ihren Sohn so gut sie konnte schützen. "KYAAA!!", schrie sie und schloss die Augen.
 

Aber das Wurfmesser erreichte sein Ziel nicht. Als sie die Augen öffnete und sich umdrehte, stieß sie einen Schrei der Erleichterung aus. "Sasuke!" Er sagte nichts sondern warf ein paar Wurfsterne auf die Angreifer. Sofort wichen sie zurück, eingeschüchtert, und ergriffen die Flucht. Er drehte sich zu ihr um. "Sasuke, ich bin so froh dass du da bist!", rief sie.
 

"Keine Angst. Ich bringe euch in Sicherheit.", sagte er. "Gib mir das Kind." Seine Augen schauten sie durchdringend an. Immer noch Sharingan. Aber es wagte es keiner mehr, sie anzugreifen. Es war, als würden die Angreifer sie gar nicht sehen.
 

Bereitwillig übergab Sakura ihm den Jungen. Er grinste. Sakura wich zurück und fragte leise: "Was wirst du jetzt tun? Wo bringst du ihn hin?" Seine Sharingan Augen leuchteten und dann verwandelte er sich in einer Rauchwolke zurück in seine ursprüngliche Gestalt. "Itachi.", sagte sie gefasst.
 

Er lächelte triumphierend. "Ich habe das Kind. Wenn du dich nicht wehrst, werde ich dir nichts tun. Du..." Er stockte, als er das Grinsen auf ihrem Gesicht sah. Überrascht schaute er hinunter auf das, was er im Arm hielt. "K-Kawarimi?!", murmelte er überrascht.
 

"Da staunst du, was?", rief Sakura. "Ein Ninja muss immer die Kehrseite der Kehrseite lesen! Ich wusste, dass du nicht Sasuke sein kannst! Deswegen habe ich Saiyuki ausgetauscht. Ich weiß, dass dein Sharingan Täuschungen durchschauen kann. Aber du warst dir so sicher, dass ich auf deinen Trick hereinfalle, dass du nicht darauf geachtet hast!"
 

"Hn. Das war tatsächlich nicht schlecht.", sagte er hochmütig. "Du wolltest es ja so." Blitzschnell zischte er vor und verpasste ihr einen Tritt vor die Brust. Sakura prallte ungebremst gegen die Hauswand und sah einen Augenblick lang Sterne. Das war die Schwachstelle ihrer List. Nun da Saiyuki nicht mehr in ihrer Nähe war, konnte Itachi ungehindert gegen sie kämpfen. Als sie den Kopf wieder hob, stand er direkt vor ihr. Seine Hand lag um ihren Hals. Sie wusste, was er vorhatte. Gegen die Sharingan Techniken hatte sie keine Chance. "Mange Sharingan.", flüsterte er. "Willst du sehen, was passiert wenn du ihn mir nicht auslieferst?"
 

"Nein!!", schrie Sakura. "Nein..." Ihre Stimme verstummte, als sie die Bilder sah. Überall Blut, und inmitten der größten Blutlache lag ihr Sohn. Sie versuchte, diese Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen, aber sie konnte nicht.
 

Tränen tropften von ihrem Kinn auf den Arm von Sasukes Bruder, als er von ihr abließ. "Hast du es gesehen?", fragte er leise. "Willst du, dass dein Sohn auf diese Weise stirbt? Wenn du ihn mir nicht übergibst, dann wird er sterben."
 

"Nein...", wimmerte sie.
 

Er ließ sie los und kraftlos sank sie an der Wand entlang auf den Boden. Er schaute kalt auf sie herab. "Wo ist das Kind?"
 

"Er ist..."
 

"ER IST HIER!", schrie eine laute Stimme und Itachi fuhr herum. Etwas zischte auf ihn zu und er wich im letzten Moment zur Seite. Hinter ihm standen zwei Ninja.
 

Erleichtert schrie Sakura: "Sasuke! Naruto!!!" Naruto hielt Saiyuki auf dem Arm, Sasuke hatte den Wurfstern geworfen.
 

"Itachi!", brüllte er. "Du wirst meinen Sohn nicht anfassen!"
 

"Wer will mich aufhalten? Du vielleicht, Sasuke-kun?"
 

"WIR wollen dich aufhalten!", rief Naruto wütend.
 

Itachi richtete seinen stechenden Blick auf den Hokage. "Du bist der Träger des Fuchsungeheuers. Eigentlich bin ich wegen dir gekommen." Er warf einen Blick auf Saiyuki in dessen Armen. "Na gut. Wir kämpfen zuerst. Das Kind kann ich mir später holen." Er sah Sakura an. "Der Junge wird das Dorf nicht verlassen. Weder dir noch ihm wird etwas geschehen, aber wenn du versuchst, zu fliehen, werden meine Leute dich aufhalten."
 

Sie nickte entschlossen und stand auf. Naruto gab ihr das Kind.
 

"Lass uns außerhalb des Dorfes kämpfen, Itachi!", sagte Sasuke. "Ich möchte ungern meine eigenen Leute verletzen, wenn ich dich töte."
 

Der älteste Uchiha lächelte überheblich. "Wie du willst, Bruder. Folgt mir." Er rannte los, gerade so schnell dass Sasuke und Naruto ihm folgen konnten. Ihr Weg führte sie heraus aus dem Dorf, und auf dem Weg dahin blieben sie unbehelligt. Irgendwie hatte Itachi seine Leute ständig unter Kontrolle. Sakura und dem Kind würde nichts passieren. Vorerst.
 


 

Itachi hatte sie aus dem Dorf heraus auf eine weitläufige Wiese geführt. Hier konnte sie niemand behindern bei einem Kampf. Aber es würde ihnen auch niemals helfen können. Der Kampf konnte beginnen. Vorher musste Sasuke aber noch eins wissen. "Woher wusstest du von meinem Sohn?!"
 

Itachi antwortete bedächtig: "Ich kann ihn spüren. Es gab bereits Gerüchte dass es einen Erben der Uchihas gibt, aber ich konnte es nicht glauben. Doch als ich mich dem Dorf näherte, spürte ich dieses neue, und doch vertraute Chakra. Er wird mächtiger werden als du, Sasuke-kun. Deswegen will ich ihn auch haben!"
 

"DU WIRST IHN NIEMALS KRIEGEN!", schrie Sasuke wütend und stürzte sich auf seinen Bruder.
 

Itachi sah den Angriff kommen, doch er brauchte ihm nicht auszuweichen. Der Rückschlag kam so schnell, dass Sasuke ihn nicht kommen sah und meterweit nach hinten katapultiert wurde und neben Naruto zum liegen kam. Wütend richtete er sich wieder auf.
 

Itachi warf ihnen einen Blick zu, dessen Ausdruck weit über Überheblichkeit hinausging. Es war der Blick eines Mannes, der so viel Macht besaß, dass er sich vor nichts mehr fürchten musste. Er brauchte Angriffen nicht einmal mehr auszuweichen. Er brauchte sie nicht mehr zu sehen, zu durchschauen. Sie kamen einfach und prallten an seiner Aura der Macht ab. Seine Reaktionen waren so schnell dass er Wurfsternen auch im letzten Moment noch ausweichen konnte, Schläge und Tritte waren allenfalls lächerlich für ihn in dieser Geschwindigkeit. Er war ein Monster.
 

Seine Sharingan Augen schienen einem direkt in die Seele zu blicken. Aber sie hatten ihr Feuer längst verloren. "Du kannst mich noch immer nicht besiegen, Sasuke. Du trägst noch immer nicht genug Hass in deinem Herzen."
 

Naruto begann, Fingerzeichen zu machen. Er hatte seine Spezialität, die Schattendoppelgänger, in den letzten Jahren trainiert. Sie alle waren nun so stark wie er. Nur eins trug nur der echte Naruto in sich, die gewaltigste aller Waffen: das Chakra des Fuchsungeheuers.
 

Naruto verschwand blitzschnell von Sasukes Seite und erzeugte hunderte von Schattendoppelgängern, die schwer bewaffnet die Lichtung füllten. Itachi ließ seinen Blick unbeeindruckt in die Runde wandern. Als sein Blick an einem der Narutos hängen blieb, wusste Sasuke, dass er den echten gefunden hatte. Und der stand Sasuke direkt gegenüber, sodass Itachi zwischen ihnen beiden stand.
 

"Ich werde euch beweisen, dass euer Widerstand völlig zwecklos ist.", sagte der ältere Uchiha. Er brauchte noch nicht einmal Fingerzeichen, um sein Chakra zu aktivieren. Er sammelte es in seiner Hand und machte dann eine fast leichtfertige Bewegung von rechts nach links. Eine Energiewelle ging kreisförmig von ihm aus, raste auf die Schattendoppelgänger und Naruto zu und riss sie zu Boden. Auch Sasuke wurde erfasst und zu Boden geworfen. Als die Energie den echten Naruto erreichte, enthüllte sich im letzten Moment eine ganze Salve von Wurfsternen, die auf ihn zu flogen. Er schrie auf und wich in wilden Bewegungen den fliegenden Wurfgeschossen aus. Er schaffte es, zu vermeiden dass sie ihn an wichtigen Stellen trafen, doch sie streiften ihn am Arm, an den Beinen, eines sogar im Gesicht und riss einen blutigen Schnitt in seine Wange. Er stürzte zu Boden und die Schattendoppelgänger verschwanden. Wütend wischte er sich über sein Gesicht.
 

"Siehst du?", fragte Itachi, immer noch mit dem Rücken zu seinem Bruder. "Er ist nicht stark genug. Ihr beide seid zu schwach. Und dabei habe ich noch nicht einmal begonnen."
 

Sasuke warf einen Blick auf seinen Kameraden und für einen kurzen Augenblick grinsten sie einander an. Langsam nickte Naruto. Das war das Zeichen. Sasuke stand auf. Nun war es soweit, Itachi zu zeigen, was sie wirklich gelernt hatten. Er mobilisierte sein Chakra. Schwarze Zeichen überzogen seine Haut, ausgehend von einem unscheinbaren kleinen Mal an seinem Nacken. Und dann wuchs sein Chakra so stark an, dass es ihn fast wie eine Aura zu umgeben schien.
 

Das Grinsen auf Narutos Gesicht wurde breiter und er sah Itachi an. "Wir haben gerade erst angefangen!"
 

Blitzschnell formte Sasuke Fingerzeichen und atmete tief ein. Er puschte die ganze dunkle Aura des Fluches in diesen ersten Angriff. Sogar Itachi begriff zu spät, dass es eine Falle gewesen war. "Katon! Gokakyuu no Jutsu!", rief Sasuke und spuckte einen gewaltigen Feuerball. Sein Bruder fuhr herum und sah den Feuerball mit weit aufgerissenen Augen. Er war zu groß als dass er ihm hätte ausweichen können. Er packte seinen Mantel und riss den Arm hoch, dann traf der Feuerball ihn und er schrie auf.
 

Einen Augenblick lang brannte die Luft. Dann verlosch das Feuer. Itachis Mantel war an der einen Seite verbrannt. Sein Arm trug schwere Verbrennungen, doch ansonsten war er unversehrt. Zwar hielt er sich mit der anderen Hand den verbrannten Arm, und er hatte sogar geschrieen als das Feuer ihn verbrannt hatte, doch schien er nun keinen Schmerz mehr zu verspüren.
 

Erleichtert atmete Sasuke aus. Er hatte es geschafft. Er hatte es nicht nur geschafft, Itachi zu verwunden, sondern er hatte es fertiggebracht, ihm diesen selbstgefälligen Ausdruck aus dem Gesicht zu wischen. Er war nicht mehr unverwundbar.
 

Itachi ließ seinen Arm los und schaute Sasuke mit undeutbarem Blick an. "Also hast du es geschafft, den Fluch zu kontrollieren.", stellte er fest. "So ist das also."
 

Sasuke hob beide Hände. Sie waren mit den schwarzen Malen überzogen. Aber jetzt waren sie keine Bedrohung mehr. Sie waren seine Stärke. Er sah, wie Naruto nur für einen kurzen Augenblick seinen Blick von ihm abwandte. Bis heute hatte er sich an diesen Anblick nicht gewöhnt, manchmal glaubte Sasuke, Furcht in den Augen des anderen zu lesen wenn er diesen Fluch benutzte um stärker zu werden. Doch in diesem Kampf gab es keinen anderen Weg. In diesem letzten Kampf um das Dorf mussten sie alles riskieren, wenn sie gewinnen wollen. Auch Narutos Stunde würde noch kommen.
 

"Itachi.", sagte er düster. Chakra sammelte sich um seine Hand. "Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet. Heute werde ich meine Familie rächen."
 

"Dann versuche es."
 

Mit einem wütenden Schrei stürzte Sasuke sich seinem Bruder entgegen.
 


 

Mit vor Schreck geweiteten Augen sah Naruto zu, wie Sasuke gegen seinen Bruder kämpfte. Er hatte ihn noch niemals so hasserfüllt kämpfen sehen. Er hatte die beiden vor einigen Jahren schon einmal gegeneinander antreten sehen, aber das hier war mit damals nicht zu vergleichen. Sasuke war so unglaublich stark geworden. Er war ein ernstzunehmender Gegner für seinen Bruder. Seine Schläge und Tritte kamen so schnell, dass ein ungeübtes Auge sie nicht mehr wahrnehmen konnte. Seine Augen schienen, ebenso wie die seines Bruders, alles zu durchschauen.
 

Erbittert stellte er sich seinem Bruder entgegen und es sah tatsächlich so aus, als habe er eine Chance zu gewinnen. Naruto konnte im Moment nichts anderes tun als zuzusehen. Er hatte versprochen, Sasuke die Chance zu geben, Itachi alleine zu besiegen. Dieses Versprechen wollte er einhalten. Aber sollte Sasuke auch nur annähernd in irgendwelche Schwierigkeiten geraten, dann würde er von seiner Geheimwaffe Gebrauch machen.
 

"Naruto!", keuchte eine Stimme und der junge Hokage fuhr herum. Sakura war wie aus dem Nichts erschienen. Sie blutete aus zahllosen Wunden, atmete schwer. Sie hielt noch immer einen blutigen Kunai in der Faust. "Naruto, es... es ist furchtbar! Wir versuchen, sie zurückzuhalten, aber es sind einfach zu viele! Für jeden, den wir töten, kommen zwei nach. Wir werden es nicht schaffen!"
 

"Wo ist Saiyuki?"
 

"Lee und einige Jounin schützen ihn. Aber Itachis Leute greifen ihn nicht an. Sie alle wissen, wer er ist. Ich konnte nicht länger zusehen. Ich habe gekämpft und als ich begriffen habe, dass wir keine Chance haben, habe ich einen Weg nach draußen gesucht um euch zu Hilfe zu holen."
 

Verzweifelt sah er rüber zu seinem Freund, der Itachi gerade in ein heftiges Gefecht aus Schlägen und Tritten verwickelt hatte. Er wollte Sakura helfen, aber er konnte Sasuke doch nicht alleine lassen! Das Dorf hatte Priorität vor allem anderen, aber Itachi musste besiegt werden. Ohne diesen Sieg würde es überhaupt nichts nützen, die Eindringlinge zurückzuschlagen. "Bitte, Sakura! Haltet noch etwas länger durch! Sasuke und ich, wir werden ihn besiegen. Ohne einen Anführer werden sie den Mut verlieren und dann werden wir euch helfen."
 

"Naruto!", rief sie verzweifelt. "Wir schaffen es nicht ohne euch!"
 

"Wir müssen..." Er wurde unterbrochen als ein Schrei über die Lichtung hallte. Beide rissen die Köpfe herum und sahen noch, wie Sasuke hart auf den Boden prallte. Schwer atmend stand Itachi über ihm, seinen Kunai in der Hand. "SASUKE!", brüllte Naruto.
 

"Noch nicht!", rief Sasuke und richtete sich mühsam auf. "Ich kann... es auch allein schaffen."
 

"Du bist noch immer so dumm, Bruder.", sagte Itachi. "Weißt du, was mit diesem Dorf passiert, wenn ich dich töte? Ich werde alle, die sich meinem Willen nicht beugen, töten. Ich werde die Herrschaft über Konohagakure übernehmen. Und ich werde einen Erben großziehen, nach meinem Vorbild, der mein Werk fortführen wird."
 

"Einen... einen Erben?", wiederholte Sasuke. "Du meinst Saiyuki?"
 

"Er ist der letzte von unserem Blut. Er wird mächtiger sein als du, Sasuke."
 

Sasuke war leichenblass geworden. Itachi redete laut weiter: "Ich werde ihn mir holen und ihn nach meinem Ebenbild formen."
 

"Das wirst du nicht!", keuchte Sasuke und stemmte sich auf die Füße. "Er ist..."
 

"...in Sicherheit?", fragte Itachi spöttisch. "Keiner von euch ist stark genug, ihn zu beschützen. Ich werde dich töten und ihn mir holen."
 

"RAAAAH!!!", mit einem wilden Schrei stürzte Sasuke sich auf seinen Bruder. Doch die blinde Wut, von der er sich leiten ließ, war sein Fehler. Itachi fand eine Lücke in seiner Verteidigung und schlug ihm eine tiefe Wunde. Sasuke schrie auf und fiel dann leblos zu Boden. Er hatte das Bewusstsein verloren.
 

"Oh Gott, Sasuke!!", kreischte Sakura.
 

Naruto atmete aus. "Kümmere dich um Sasuke. Ich bin jetzt dran. ICH werde gegen Itachi kämpfen." Eine unheilvolle Aura umgab ihn. Seine Pupillen verengten sich zu kleinen Schlitzen und seine Finger krümmten sich wie die Krallen eines Tieres.
 

"Das Fuchsungeheuer...", murmelte Itachi beeindruckt.
 

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Die Macht des Fuchsungeheuers

Kapitel 18: Die Macht des Fuchsungeheuers
 

Sasuke erwachte mit stechenden Schmerzen die von einer unbestimmten Stelle an seiner Brust auszugehen schienen. Bilder des vorangegangenen Kampfes tauchten vor seinem inneren Auge auf und er fuhr erschreckt hoch. "Sasuke, sei vorsichtig!", rief eine bekannte Stimme. "Du bist verletzt."
 

"Sakura...", sagte er leise. Hektisch sah er sich um, bis er Naruto entdeckte, der nicht weit von ihnen stand. Nein, korrigierte Sasuke sich in Gedanken. Das war nicht wirklich Naruto. Es war das Fuchsungeheuer. Auch wenn der junge Hokage gelernt hatte, es für sich einzusetzen, so kontrollierte er es nicht. Das Monster war ein Wesen mit einem eigenen Willen und trug Narutos

Kämpfe allein deswegen aus, weil es seine Mordlust so stillen konnte.
 

"Sasuke!", rief Naruto, der seinen Zorn kaum noch bremsen konnte. "Geh mit Sakura zurück zum Dorf und hilf den anderen."
 

"Nein! Wenn wir uns trennen, dann haben wir schon verloren!", protestierte Sasuke.
 

Wütend funkelte Naruto ihn an. "GEH!"
 

Erst wollte er widersprechen, aber dann senkte er den Kopf. In dem Zustand würde Naruto sich nicht umstimmen lassen. Er ließ sich von Sakura auf die Füße helfen und band sich notdürftig sein Stück Stoff um seine Wunde. Er hatte keine Zeit, um die heilenden Kräfte des Fluches zu aktivieren. "Gehen wir, Sakura.", sagte er resignierend. Nach einem letzten Blick auf seinen Geliebten, drehte er sich um und rannte zusammen mit Sakura zurück zum Dorf.
 

Er hörte hinter sich einen unmenschlichen Schrei, als Naruto sich auf Itachi stürzte.
 


 

Die Lage war katastrophal. Das Dorf brannte, die Straßen waren mit Leichen gepflastert, er erkannte unter den Toten Verbündete ebenso wie Feinde. In die Stadt hineinzukommen war leicht, mit Hilfe von Kawarimi tarnten sie sich und gelangten bis ins Zentrum, wo unter der Führung von Kakashi der letzte Widerstand sich versammelt hatte. Nur noch ein paar Dutzend Männer waren wirklich noch in der Lage, zu kämpfen. Selbst Kakashi wirkte ausgelaugt und blutete aus zahllosen Wunden. Er hatte sein Stirnband hochgezogen und sein Sharingan aktiviert.
 

Als die beiden Krieger bei den anderen ankamen, stürzte gerade eine neue Welle der gegnerischen Angreifer auf sie herein. Sasuke zögerte nicht lange sondern stieß sich ab in die Luft. "Feuerkugel!", schallte es über den Platz und Sasuke stieß seinen Feuerball aus. Kraftvoll drehte er sich um die eigene Achse, und trieb mit seiner gigantischen Feuerattacke den Kreis der Angreifer zurück.
 

Seine Tarnung verpuffte und mit Sakura kam er bei den anderen auf. "Sasuke!", rief Kakashi erleichtert. Die letzten Ninja von Konohagakure hatten durch sein Eingreifen eine kurze Atempause gewonnen. "Habt ihr Itachi besiegt? Wo ist Naruto?"
 

Sasuke schüttelte gehetzt den Kopf. "Itachi ist leider noch sehr lebendig. Naruto hat die Kraft des Fuchsungeheuers freigelassen und mich geschickt um euch zu helfen." Bevor Kakashi weiterreden konnte, drehte er sich wieder um, hob beide Arme und streckte den Gegnern die flachen Hände entgegen. Diese Technik brauchte viel Chakra, aber sie brauchten Zeit, um sich neu zu formieren. Die schwarzen Zeichen in seinen Sharingan Augen begannen zu rotieren. Seine Sicht verschwamm für einen Augenblick, dann ließ er sein Chakra frei. Noch einmal drehte er sich um sich selbst und erzeugte dabei eine Illusion. Als er sich einmal um die eigene Achse gedreht hatte, blieben die Angreifer abrupt stehen. Die schwarze Welle von feindlichen Ninja hielt unschlüssig inne, gefangen in seiner Täuschung.
 

Erschöpft ging Sasuke in die Knie.
 

"Sasuke-kun.", rief Sakura und legte die Arme um ihn. "Was ist mit dir?"
 

"Es geht gleich wieder.", antwortete er zwischen zwei tiefen Atemzügen. "Kümmere dich um die anderen. Bring sie weg, solange ich die Illusion aufrecht erhalten kann." Er fasste sich an die Brust, wo der tiefe Schnitt schmerzte. "Ihr müsst euch in kleinere Gruppen aufteilen, und diese Position aufgeben. Greift aus dem Hinterhalt an, aber ihr müsst alle gemeinsam angreifen."
 

Kakashi hatte es gehört und sie gab ihm das Zeichen, die anderen zu führen. Sie selbst blieb bei ihm. "Und du, Sasuke? Was wird aus dir?"
 

"Ich muss hierbleiben, innerhalb der Barriere. Sobald ich sie verlasse, platzt die Illusion wie eine Seifenblase." Er schob ihre Hand weg. "LOS DOCH! Geh! Ich will zurück zu Naruto, verdammt! Wir müssen ihnen neuen Mut geben, der nächste Schlag MUSS ein Erfolg werden, sonst haben wir schon verloren."
 

Sie nickte ernst. "Halt durch, Sasuke-kun. Lass deinen Sohn nicht im Stich, ja?" Damit ließ sie ihn allein und gesellte sich zu den anderen, sie sich auf Bäume und in Büsche oder Häuser flohen, bereit für einen neuen Angriff. Sasuke wartete. Sie brauchten Zeit, um sich in der Umgebung zu verteilen. Im Moment waren sämtliche der schwarzen Ninja im Umkreis von mehreren Metern gefangen von seinen Sharingan. Er hatte sie Glauben gemacht, die Schlacht wäre bereits gewonnen. Vor ihrem Inneren Auge sahen sie die Siegesfeier. Es war eine Weiterentwicklung der Mange Sharingan Technik. Sie wirkte auch, ohne dass alle direkt in seine Augen geblickt hatten. Dafür hatte es ihn fast seine gesamte Kraft gekostet.
 

Seine Hände zitterten. Beim ersten Angriff von außerhalb würden sie aus ihrer Trance erwachen und sich sofort auf ihn stürzen. Womit sollte er sich noch verteidigen? Zittrig zog er seinen letzten Kunai aus der Tasche. Er musste es schaffen, er musste Naruto helfen.
 

Ein Schrei schallte über den großen Platz und dann griff die Miliz von Konoha geeint an. Eine rasche Bewegung ging durch die schwarze Menge, als sie erwachten. Und die, die nicht in das Gemetzel mit den Einwohnern des Dorfes geraten waren, stürzten sich wie erwartet auf Sasuke. Der junge Uchiha wurde unter einer Welle von schwarz gekleideten Ninjas begraben.
 


 

Grob zerrte Naruto das Messer aus der Wunde an seinem Oberschenkel. "Willst du mich so aufhalten?", grollte er mit fremder Stimme. Das Monster in ihm wurde mit jeder Minute stärker. Es hatte Blut gerochen und er wusste nicht, ob er es noch würde aufhalten können, nach dem Kampf. Achtlos warf er das Messer auf den Boden. "Ich spüre keinen Schmerz." Die Lüge ging ihm leicht über die Lippen. "Ich will richtig gegen dich kämpfen. Ich will hören, wie deine Knochen unter meiner Faust brechen."
 

Itachi hob den Kopf. Der höhnische Ausdruck auf seinem Gesicht war verschwunden. Endlich hatte er den Ernst der Lage begriffen. Dennoch lag noch immer etwas in seinem Blick, das Naruto beunruhigte. Aber das würde sich ändern!
 

Mit wilder Entschlossenheit warf Naruto sich dem Gegner entgegen. Itachi trat nach ihm aber er blockte den Tritt ab und hieb ihm mit aller Macht die Faust ins Gesicht. Der älteste Uchiha wurde nach hinten geworfen und blieb auf der Wiese liegen. Blut lief über sein Kinn, als er sich wieder aufrichtete. Er wischte das Blut weg, als ob er den Schmerz gar nicht fühlte, und lächelte. Es war ein gruseliges Bild. "Ich werde dich besiegen!", sagte er leise. "Und mit deiner Macht töte ich Sasuke!"
 

"NEIIN!!", brüllte Naruto und stürzte sich wieder auf ihn. Itachi wollte sich wehren, doch dann weiteten sich seine Augen und er vergaß jede Gegenwehr. Wie ein düsterer Schatten stieg der Geist des Fuchsungeheuers über Narutos Körper auf und seine schnellen Schritte verschmolzen mit denen seines Trägers. Als Naruto die Faust hob, riss das Monster sein gewaltiges Maul auf und zeigte seine messerscharfen Zähne. Es strahlte gewaltige Macht aus und sollte es jemals freigelassen werden und wieder einen Körper besitzen...
 

Itachi wurde getroffen und sein Blut besudelte Narutos Hand. Er hatte Itachi die Nase gebrochen.
 

Der älteste Uchiha kam rasch wieder auf die Füße. Blut lief in Strömen über sein Gesicht, aber er zeigte keinerlei Regung. Hatte er wirklich keine Schmerzen? War er überhaupt noch menschlich? Dann verzerrte sich sein Mund. "Wunderschön.", sagte er und Naruto hielt überrascht inne. Itachi leckte sich über die Lippen. "Dein Chakra ist unglaublich. Ich kann die strahlende Zukunft sehen, in der die Uchiha Familie über diese Welt herrscht! Und zwar mit dieser Macht! Ich werde das Fuchsungeheuer in den Körper meines Neffen bannen, und dann wird mich niemand mehr aufhalten können!"
 

"Das also hast du vor...", sagte Naruto.
 

Itachi lachte leise. "Ich muss mich fast bei dir und Sasuke-kun bedanken, für diese einmalige Chance! Hätte ich dich damals getötet, hätte ich die Macht des Fuchsungeheuers nicht mehr für mich nutzen können. Und hätte ich Sasuke-kun auf meine Seite gezogen, hätte es das Kind nie gegeben. Ich hätte nie die Gelegenheit gehabt, die Kraft der Uchihas und die des Fuchsungeheuers in einem Menschen zu vereinen, den ich nach meinem Belieben formen kann!" Er grinste. "Ich brauche Sasuke und den Fluch nicht mehr. Und dich..." Etwas geschah. Itachi's Form verblasste und er verwandelte sich in ein simples Stück Holz von einem der Bäume. Von hinten tönte die finstere Stimme: "...brauche ich auch nicht mehr!"
 

Naruto bekam einen schweren Schlag auf den Hinterkopf und die Welt verschwand augenblicklich in tiefster Dunkelheit.
 


 

Sakura stand schwer atmend inmitten von reglosen Körpern als sie wieder zu Sinnen kam. Sie hatte sich ganz im Kampf verloren und alles andere vergessen. Allein ihr Wille zu überleben hatte sie aufrecht gehalten. Verwundert schaute sie sich um. Es kamen keine mehr nach. Keine schwarzen Ninja mehr. Vereinzelt gab es noch kleine Gefechte zwischen Verbündeten und Feinden. Aber für den Moment hatten sie gesiegt, auch wenn der Krieg noch nicht vorbei war und zweifellos weitere folgen würden.
 

"Sasuke!", rief sie, als sie sich daran erinnerte, wie sie ihn das letzte mal gesehen hatte. Er war von den Angreifern geradezu überrannt worden und sie hatte nicht mehr sehen können, was mit ihm passiert war. "Sasuke!", schrie sie noch mal und sah sich gehetzt um. Fast fürchtete sie sich, unter den toten Körper nach seiner Kleidung und dem Fächer auf seinem Rücken zu suchen. Wenn er tot war, dann...
 

Als ihr Blick über ein paar leblose schwarze Ninja wanderte, sah sie den Fächer und ihr Herz setzte aus. Zittrig setzte sie sich in Bewegung. "Sasuke...", wimmerte sie und schob eine Leiche beiseite, die auf ihm lag. Er bewegte sich nicht. "Oh nein, Sasuke...", schluchzte sie und drehte ihn ganz vorsichtig auf den Rücken. Er war blutüberströmt. Mehrere Knochen schienen gebrochen zu sein und sie konnte nicht feststellen, ob er noch atmete. "Tu uns das nicht an, Sasuke.", stammelte sie.
 

Da packte etwas ihren Arm und sie kreischte erschreckt. Bis sie sah, dass es seine Hand war, die ihren Arm gepackt hatte. Unter dem Blut auf seinem Gesicht sah sie die schwarzen Flecken, die seine Haut überzogen und dann wie Feuer leuchteten. "Sasuke..?" Sein Körper erzitterte und dann schlossen sich langsam seine Wunden. Selbst gebrochene Knochen fügten sich wieder zusammen und als die schwarzen Flecken verblassten, öffnete er seine Augen. Er grinste. "Ich lasse mich doch von Itachis Marionetten nicht töten!"
 

"Mein Gott, du hast mich zu Tode erschreckt, Sasuke-kun!" Sie fiel ihm stürmisch um den Hals. Aber die Freude hielt nicht lange an.
 

Er war schwach. So schwach, dass er sich kaum ohne Hilfe aufsetzen konnte. Sein Körper war geheilt, aber er musste sein letztes Bisschen Chakra für die Heilung verwendet haben. "Ich muss zurück zu Naruto.", sagte er bestimmt. "Sie kommen doch jetzt ohne mich zurecht, oder?"
 

"Ja, aber du kannst doch nicht..."
 

"Ich muss zu ihm! Sakura, ich bitte dich! Bring mich hin!"
 

Vielleicht hatte er recht. Sie zog seinen Arm um ihre Schulter und stand mit ihm auf. "Kannst du laufen?"
 

"Ich brauche nur eine kleine Pause... gleich..."
 


 

"Du bist wirklich zäh.", sagte Itachi und schaute zu ihm runter. "Wie lange willst du das unvermeidliche noch hinauszögern?" Er verpasste Naruto einen Tritt, und der landete gleich wieder mit dem Gesicht voran im Gras. "Hör auf dich zu wehren, dann werde ich es kurz und schmerzlos machen."
 

Naruto schlug nach Itachis Beinen aber der Uchiha wich problemlos vor dem Schlag zurück. "Ist dein Kampfgeist immer noch nicht gebrochen? Du kriechst auf allen Vieren vor mir im Dreck und denkst immer noch, du kannst dieses Duell gewinnen? Dummkopf." Mühsam drehte Naruto sich auf den Rücken und sah die Grausamkeit in den Sharingan Augen, die ihn durchdringend anblickten. "Sieh her. Sieh, was ich mit deinem Dorf machen werde."
 

Naruto begriff, was er vorhatte, doch es war zu spät. Er hatte in diese Augen gesehen und jetzt war er darin gefangen. Er erfuhr die Mange Sharingan Technik am eigenen Leib. Die Realität rückte in weite Ferne und als er die Bilder sah, die Itachi ihn sehen lassen wollte, schrie er einfach nur.
 


 

Als Sakura mit Sasuke im Schlepptau zu der Wiese gerannt kam, erwartete sie ein Schlachtfeld. Obwohl hier nur sie drei gekämpft hatten, war von dem ruhigen Ort nicht mehr viel übrig. Das Gras war aufgerissen und von zahlreichen Aufschlägen zermürbt. Überall fanden sich Blutspuren. Und irgendwo stand auch Itachi, hochaufgerichtet, und vor ihm kniete Naruto. Itachi hatte die Hand gehoben, bereit für seinen letzten Angriff. "Großer Gott er wird ihn umbringen!", kreischte Sakura und preschte vor, weil Sasuke es nicht so schnell konnte. Itachi sah sie kommen und wich zurück, als sie sich einfach auf ihn warf. Ihr Angriff hatte keine Wirkung, aber wenigstens war Naruto sicher für den Moment.
 

Als Sasuke bei ihm ankam, zog Sakura mit einem Kampfschrei ihre Waffe und griff Itachi an. Im Stillen dankte er ihr für die kurze Atempause. Er packte Naruto bei den Schultern und schüttelte ihn ungeduldig. "Naruto! Komm zu dir!!" Aber die leeren Augen schauten praktisch durch ihn hindurch. Er wusste, was Itachi getan hatte. "Scheiße!", fluchte er und konzentrierte sich. "Mange Sharingan!" Er drang vor in Narutos Bewusstsein und versuchte, die Illusion zu zerschlagen. Als er schon glaubte, es nicht zu schaffen, klärten sich die trüben blauen Augen und Naruto fragte heiser: "Sasuke?"
 

Sasuke atmete erleichtert aus. "Naruto. Bist du verletzt?"
 

"Nichts schlimmes.", log Naruto. "Was ist mit dir? Du siehst übel aus."
 

Er schüttelte den Kopf und sah sich um. "Ich bin nur wild entschlossen, das hier zu beenden. Jetzt gleich. Denn mehr als einen Versuch haben wir nicht mehr." Er hatte kaum noch Chakra, selbst die kurze Atempause nach dem Kampf im Dorf hatte ihm nicht geholfen. Und Naruto sah auch nicht gut aus. Die Schlacht um Konohagakure würde sich hier und jetzt entscheiden. Entschlossen stand er auf und auch Naruto kam wieder auf die Füße. "Egal was jetzt passiert, Naruto... du darfst auf mich keine Rücksicht mehr nehmen. Töte uns beide, wenn es sein muss."
 

Er ließ seinen Kameraden nicht antworten. Alles oder nichts. Er rannte los, und keine Sekunde zu früh. Itachi hatte Sakura gerade einen Schlag versetzt und sie ging zu Boden. Sasuke formte Fingerzeichen und fühlte, wie der Fluch sich wieder über seinen Körper ausbreitete. Alles oder nichts. Er benutzte die Kage Bunshin Technik um Schattendoppelgänger von sich zu erzeugen.
 

Itachi drehte den Kopf und als Dutzende von Doppelgängern auf ihn zu rannten, fixierte sich sein Blick sofort auf den echten Sasuke. Er rannte auf ihn zu und schlug die unechten Angreifer die sich ihm in den Weg stellten einfach beiseite. Als die beiden Gegner aufeinander trafen, schien die Luft zu brennen. Sasuke ließ sich für ein paar Sekunden in ein Gefecht aus einfachen Schlägen und Tritten verwickeln. Er war überrascht. Ich kann es sehen! Ich kann seine Bewegungen vollständig voraussehen! Itachi war ihm nicht mehr überlegen. Und als der richtige Augenblick gekommen war, als er Naruto nah genug bei sich spürte, wich er einem Faustschlag aus und packte Itachi von hinten.
 

Er hielt ihn so fest, dass Itachi die Arme nicht mehr ausstrecken konnte, und im ersten Moment der Überraschung versuchte sein Bruder, sich loszureißen. "NARUTO! LOS!", schrie Sasuke und Naruto reagierte schneller, als er gedacht hatte. Er preschte vor und sein Kunai blitzte, als er ihn in Itachis Brustkorb rammte.
 

Auf einmal war es totenstill. Itachi starrte mit weitaufgerissenen Augen auf das Messer in seiner Brust. Sasuke konnte nicht glauben, dass Naruto es geschafft hatte. Itachi krümmte sich und Blut lief aus seinem Mund. Trotzdem war er noch nicht geschlagen. Als er sich von dem Schock erholt hatte, riss er seinen linken Arm los und schlug nach Naruto. Er fing seine Faust ab und hielt sie fest. Gleichzeitig erschuf er etwa ein halbes Dutzend Schattendoppelgänger und sie hielten sich an Itachi fest, umklammerten seine Arme und Beine, damit er nicht mehr loskam. "Töte ihn!", schrie Sasuke wie von Sinnen. Es war ihre einzige Chance, die letzte Chance überhaupt. "TÖTE IHN ENDLICH!!!"
 

Er ließ Itachi los und überließ es einem von Narutos Doppelgängern, ihn festzuhalten. Aber als er zurückweichen wollte, wurde er gepackt. Mit der rechten Hand hatte Itachi ihn am Handgelenk gepackt und als Sasuke aufsah und seinem Blick begegnete, zog sich eine Gänsehaut über seinen Körper. Itachi war noch nicht geschlagen. "Ihr könnt mich mit euren primitiven Waffen nicht töten!", spottete er, obwohl das Blut, das aus seinem Mund tropfte seine Worte scheinbar Lügen strafte. Sasuke wollte sich losreißen, aber dann begriff er, wovon Itachi sprach. Er hatte noch immer die Mange Sharingan Technik. Naruto musste direkt in seiner Nähe bleiben um ihn mit Hilfe des Kyuubi Chakras zu besiegen.
 

Sasuke musste eingreifen. "Mange Sharingan!", flüsterte er und Itachi riss überrascht die Augen auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Er konnte den Blick nicht mehr von Sasuke abwenden, aber auch umgekehrt konnte Sasuke sich nicht mehr von dem Blick seines Bruders lösen. Nur eine kleine Schwäche und der andere hätte gewonnen und damit das Duell entschieden. Aber nun da Itachi beschäftigt war, hatte Naruto seine Chance.
 

Sein Chakra wuchs immer mehr an und aus seinem Körper stieg der Geist des Fuchsungeheuers auf. Selbst Itachi schien zu begreifen, dass er im Begriff war, zu verlieren. Sein Griff um das Handgelenk seines Bruders verstärkte sich und dann röchelte er: "Sasuke-kun... Ich habe es für dich getan!" Er ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen, trotzdem sprach er weiter: "Ich habe sie für dich getötet."
 

Sasuke's Hände zitterten. War das nur ein Trick um ihn aus der Fassung zu bringen? "Wovon sprichst du?"
 

"Sie haben dich nur behindert! Sie wollten nie, dass du ein Ninja wirst!", keuchte Itachi. Die Macht des Fuchsungeheuers wurde immer größer. Sasuke spürte einen seltsamen Druck auf der Lunge. Er war zu nah. "Sieh was aus dir geworden ist! Du bist... stark! Dein Hass hat dich soweit gebracht... Sasuke-kun... ich habe sie getötet, um dich zu befreien! Uns beide!"
 

"LÜGNER!", schrie Sasuke und taumelte. Für einen Moment gewann Itachi die Oberhand, doch er fing sich wieder und bot ihm weiter Widerstand. Die Mange Sharingan schwächte sie beide. Er durfte sich durch Itachis Lügen nicht zusätzlich beeinflussen lassen.
 

"Ich hätte dir die Welt zu Füßen gelegt!", murmelte Itachi. Auch er verlor an Kraft. Verdammt, wann war Naruto denn endlich soweit?! "Unsere Familie hätte ihren rechtmäßigen Platz angenommen und über dieses Dorf geherrscht! Macht, Sasuke! Es ist nicht zu spät! Schließ dich mir an und wir werden gemeinsam deinen Sohn zum mächtigsten Krieger aller Zeiten heranziehen! Es war doch... für dich..."
 

"Sasuke!", schrie Naruto dazwischen. "Geh da weg!"
 

"NEIN!", brüllte Sasuke. Er war nah dran, den Verstand zu verlieren. Er war Itachi's Geist viel zu nah, und seine Worte... Naruto musste es beenden, hier und jetzt. "TU ES EINFACH!", schrie Sasuke. "Nimm keine Rücksicht auf mich!"
 

Das riesige Ungeheuer das aus Naruto's Körper gewachsen war, beugte den Kopf und dann...
 

...grub es seine Zähne in Itachi's Schulter.
 

Die Zeit schien stehenzubleiben und das Bild fror ein. Itachi's Augen waren weit aufgerissen. Ein Grinsen lag auf Naruto's Gesicht. Die Augen des Fuchsungeheuers glühten. Blut tropfte auf den Boden. "Stirb.", zischte Naruto. Eiskalt packte die Erkenntnis Sasuke. Er schüttelte stumm vor Entsetzen den Kopf. Nein, so hatte er es nicht gewollt... nicht... so!!
 

Der eine Moment der Klarheit ging vorüber und die Zeit lief wieder mit normaler Geschwindigkeit. Das Chakra des Fuchsungeheuers umschloss die drei Kämpfer vollständig. Sasuke wollte seinen Freund aufhalten, aber es war zu spät. Sie erstrahlten im Licht des gewaltigen Chakras und dann explodierte es mit einem gewaltigen Lichtblitz.
 

Sasuke riss die freie Hand hoch, um sich vor der Energiewelle zu schützen. Selbst jetzt ließ Itachi ihn nicht los, er war fest entschlossen, ihn mit ins Verderben zu reißen. Die Energie schien ihn in Stücke reißen zu wollen, und doch richtete sich der größte Teil der Energie gegen Itachi... und gegen Naruto. Er schloss die Augen als er den Boden unter den Füßen verlor und brennender Schmerz seinen gesamten Körper überzog.
 


 

Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er wieder zu sich kam. Er öffnete die Augen. Blut. Er lag in einer Lache aus Blut, und es war nicht nur sein eigenes. Als sich sein Blick klärte, sah er diese Augen. Weit aufgerissene, gebrochene Sharingan Augen. Itachi lag neben ihm, mehr Blut bildete sich unter seinem Kopf. Itachi war tot.
 

Sasuke schrie auf und setzte sich ruckartig auf. Er versuchte, von der Leiche wegzukommen, aber etwas hielt ihn zurück. Stumm vor Entsetzen starrte er auf sein Handgelenk, das Itachi selbst jetzt im Tod noch eisern festhielt. "Mein Gott!", schrie er und zerrte an seinem Arm. Sein Arm, der der Explosion am nächsten gewesen war, trug schwere Verbrennungen doch er spürte den Schmerz kaum. "NEIN!" Er riss sich los und stürzte hintenüber. So schnell er konnte wich er von dem toten Körper seines Bruders zurück und einen Moment lang verfolgten ihn Erinnerungen an früher, als seine Eltern noch gelebt und er seinen Bruder verehrt hatte. Jetzt war er tot.
 

Sasuke schüttelte seinen Kopf. Nein, Itachi war ein Mörder! Er hatte es verdient. Seine schönen Worte waren nur Lügen gewesen! Lügen, um Sasuke doch noch auf seine Seite zu ziehen. Oder doch nicht? Jetzt war es zu spät. Er würde es nie mehr erfahren.
 

Er hatte seinen Bruder vor langer Zeit verloren. Er hatte eine neue Familie. "Naruto!" Hastig schaute er sich um, bis ihm die Farbe von Naruto's Kleidung ins Auge stach. Ungeschickt kam er auf die Füße. "Naruto!", brüllte er und rannte los, fiel neben dem jungen Mann auf die Knie. Naruto blutete am ganzen Körper. Verzweifelt nahm Sasuke ihn in den Arm. Sein Chakra war so schwach, dass es ein Wunder war, dass er überhaupt noch lebte. Sein Atem ging nur noch ganz flach. Trotzdem öffnete er seine Augen. Sie schimmerten in einem trüben Blau. "Naruto!", stieß Sasuke hervor.
 

"Du... du hast es geschafft, Naruto!", schrie Sasuke. Er konnte nicht mehr klar denken, denn er wusste, dass das unvermeidliche geschehen würde. Er wollte es nur nicht wahrhaben. "Itachi ist tot!"
 

Die trüben, blauen Augen suchten und fanden seine Augen und Naruto krächzte mit letzter Kraft: "Sa...suke....." Dann verschwand das Licht aus seinen Augen und sein Körper lag leblos in Sasukes Armen.
 

"NARUTO!", kreischte Sakura, und Sasuke merkte überhaupt erst jetzt, dass sie neben ihm im Gras kniete. "NARUTO, nein!", schrie sie. "Nein das kann nicht sein! Du darfst doch jetzt nicht sterben!" Tränen liefen ihr über das Gesicht. So hatte sie nur einmal geweint, damals, als Sasuke im Kampf gegen Haku fast gestorben wäre. "Oh mein Gott, Naruto...", schluchzte sie. "Das kann doch nicht sein..."
 

Im Gegensatz zu ihr konnte Sasuke nicht weinen. Er fühlte sich leer, sein Innerstes war taub, der Schmerz war da, aber er erreichte sein Herz nicht. Er fühlte gar nichts mehr. Naruto war tot. Mit unwiderruflicher Gewissheit hämmerte sich die Erkenntnis in seinen Kopf. Was er in den Armen hielt war nur noch der tote Körper.
 

Mit einem entsetzten Laut ließ er Naruto los und sprang auf, wich mehrere Schritte zurück. Nein, das konnte doch alles nicht wahr sein. Wie viel Tod und Verderben musste er noch ertragen in seinem Leben? Wie oft musste er noch einen geliebten Menschen sterben sehen? Warum immer er? Er hatte genug davon. Er spürte den entsetzlichen Drang, diesem Schmerz hier und jetzt ein Ende zu setzen. Zitternd suchte seine Hand nach seinem Kunai, aber er hatte ihn im Kampf gegen Itachi verloren. Etwas lief warm über seine Wange, bis er begriff, dass er genau wie Sakura weinte.
 

Etwas geschah. Er merkte zu spät, dass sich eine dunkle Aura um den toten Körper sammelte. "Sasuke, was ist das...?", fragte Sakura entsetzt, als sie es sah. Im selben Moment entlud sich die gewaltige Kraft des Fuchsungeheuers in einer Druckwelle.
 

Sasuke wurde von den Füßen gerissen und meterweit nach hinten geschleudert. Hart kam er auf dem Boden auf und sein gebrochener Arm ließ ihn vor Schmerz aufschreien. Er hörte Sakura kreischen, gleich darauf kam sie neben ihm am Boden auf. Mühsam stemmte er sich in die Höhe. "Sasuke-kun!", schrie Sakura entsetzt. "Was passiert da???" Düstere Aura wogte um den Körper des jungen Hokage und langsam verdichtete sie sich, nahm Gestalt an.
 

Sasuke antwortete ihr nicht. Sie musste es doch wissen. Naruto war tot. Nun geschah das unvermeidliche. Er stand auf. Das Wesen erhob sich langsam aus dem toten Körper. Neun Schwänze, und Augen, aus denen pure Bosheit sprach. Tränen strömten über sein Gesicht, als er der Geburt des Fuchsungeheuers aus Narutos Körper beiwohnte.
 

Der Hokage war tot. Damit war das Siegel aufgebrochen und das Fuchsungeheuer erwacht.
 

Nächstes Kapitel: Vergebung

Vergebung

"Das Fuchsungeheuer...", flüsterte Sakura entsetzt. "Es ist wieder frei."
 

Mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination beobachtete Sasuke, wie das gewaltige Monster sich zu seiner vollen Größe erhob und dann den Kopf reckte, um einen markerschütternden Schrei auszustoßen.
 

Ohne Naruto war es so gefährlich wie damals. Es hatte die Macht, das gesamte Dorf zu vernichten. Er kannte inzwischen die Geschichte, wie das Fuchsungeheuer in Narutos Körper verbannt worden war. Der vierte Hokage hatte es eingesperrt und dabei sein eigenes Leben verloren.
 

Furchtlos sah er hoch zu dem gewaltigen Monster, das Naruto in sich getragen hatte. Wenn der vierte Hokage keinen anderen Weg gefunden hatte, um diese Bestie zu besiegen, dann würde er es auch nicht schaffen. Es gab nur diese eine. Vor langer Zeit hatte Kakashi ihm die verbotene Siegeltechnik beigebracht. Vielleicht hatte er schon damals gewusst, dass es eines Tages so weit kommen würde. Eine schwere Last ruhte jetzt auf Sasukes Schultern, aber er spürte keine Angst. Entschlossen starrte er auf seine Hände. Naruto hätte gewollt, dass er das Dorf beschützte. Es war seine Aufgabe, das Fuchsungeheuer zu bannen, so wie es damals der vierte Hokage getan hatte.
 

"Mein Gott...", murmelte Sakura neben ihm. "Wir sind verloren! Im Kampf gegen Itachi's Heer haben wir uns verausgabt. Keiner von uns kann jetzt noch gegen dieses Monster antreten. Es wird uns vernichten."
 

"Sakura.", sagte Sasuke entschlossen. "Hast du noch deinen Kunai?" Sie sah ihn überrascht an, nickte dann aber und zog das Messer aus der Tasche. Er stellte sich ihr gegenüber auf und hielt ihr seinen gesunden Arm hin, mit der Handfläche nach oben. "Mach einen Schnitt.", verlangte er. "Es muss genug Blut fließen für eine Beschwörung."
 

"Was hast du vor, Sasuke-kun?", fragte sie. Der Kunai in ihrer Hand zitterte.
 

"Ich werde es bannen.", antwortete er ruhig. Sie zitterte, setzte aber das Messer an seiner Handfläche an. Mit zusammengekniffenen Augen zog sie es über seine zerschundene Haut und er zuckte zusammen. Blut quoll aus der Schnittwunde und er wartete einen Moment. Dann nickte er zufrieden. "Das wird reichen. Ich danke dir. Für alles."
 

"Was wird mit dir passieren, wenn du es bannst, Sasuke-kun?", fragte sie leise.
 

Er sah sie einfach nur an. Sie kannte die Antwort. Und trotzdem log er: "Ich werde es schon überleben."
 

Sie wollte an diese Lüge glauben, deswegen nickte sie. "Kann ich dir irgendwie helfen?"
 

Er schüttelte beherrscht den Kopf. "Sieh mir zu, beobachte, lerne. Denn wenn ich es nicht schaffen sollte, musst du die Dorfbewohner in Sicherheit bringen und es dann noch mal versuchen."
 

Tapfer nickte sie. "Lebwohl, Sasuke."
 

Stumm nickte er. Obwohl er wusste, dass er nicht zurückkommen würde. Ohne Naruto zu leben wäre eine größere Strafe für ihn gewesen als der Tod. Er drehte sich um und ging dann langsam auf das Fuchsungeheuer zu. Er hatte geglaubt, am Ende seiner Kräfte zu sein. Doch jetzt musste er noch einmal stark sein. Nicht mehr lange, und er würde Naruto in den Tod folgen. Aber vorher musste er es besiegen.
 


 

Sakura fiel in die Knie. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass Sasuke sein Leben aufs Spiel setzte. Wahrscheinlich kam ihm diese Gelegenheit, Naruto zu folgen, sogar recht. Aber sie hatte keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Sie wusste nicht, wie die Lage im Dorf war. Kakashi und Sasuke waren die einzigen, die die geheime Technik beherrschten. Wenn Kakashi nicht mehr am Leben war, dann war es ihre Aufgabe, die verbotene Technik zu lernen und falls es nötig werden sollte, selbst anzuwenden. Sie durfte nicht weglaufen. Und sie durfte Sasuke nicht aufhalten, wenn sie nicht noch mehr Menschenleben riskieren wollte.
 

Sasuke ging in die Knie und sprang dann in die Höhe. Seine Stimme schallte über die Wiese: "Gokakyuu no Jutsu!!" Ein Feuerball raste auf das Monster zu, doch anstatt es zu treffen, errichtete er einen Feuerring rund um das Fuchsungeheuer herum. Das Feuer brannte meterhoch und hielt das Monster damit gefangen. Sasuke formte Fingerzeichen und Sakura versuchte ihr bestes, um sie sich einzuprägen.
 

"Fuuinjutsu!", hallte seine Stimme über die Ebene hinweg.
 

Etwas geschah, das konnte sie spüren. Sasuke drehte den Kopf und in seinen Augen lag plötzlich pures Entsetzen. Sakura konnte nur eine fremde Anwesenheit spüren, mächtiger als alles was sie kannte. Sie hatte Angst. Große, unbändige Angst um Sasuke.
 

Er näherte sich der Feuerwand, in der das Fuchsungeheuer noch immer tobte und nach einem Weg suchte, den Flammen zu entkommen. Mit Blut malte Sasuke Zeichen in das verbrannte Gras. Sieben Stück, verteilt in einem Kreis rund um das Monster. Seine Haare und seine Kleidung fingen immer wieder Feuer, aber er klopfte die Funken einfach aus und machte weiter. Woher nahm er diese Entschlossenheit, nachdem sein Geliebter gerade erst gestorben war? Sakura ballte die Hände. Sie wollte ihm helfen. Aber sie durfte nicht. Mit ihrer Gabe prägte sie sich die Blutzeichen ein.
 

Als er fertig war, formte Sasuke ein allerletztes Fingerzeichen. Das Fuchsungeheuer, das bis eben noch wütend in den Flammen hin und her getigert war, erstarrte plötzlich und seine wilden Augen fixierten Sasuke. Gleich würde irgendwas passieren und Sakura hatte große Angst davor.
 

Ein Ruck ging durch Sasukes Körper und dann zerriss sein Hemd. Was ging da vor sich? Das Fuchsungeheuer fixierte auf einmal einen Punkt hinter Sasuke, aber Sakura konnte beim besten Willen nicht erkennen, was es war. Sie begriff, dass hier etwas vor sich ging, was sie aus Außenstehende nicht sehen konnte. Lange stand Sasuke dem Monster einfach nur gegenüber und es schien nichts zu geschehen.
 

Bis sich irgendwann ein Grinsen auf sein Gesicht stahl und er das Fingerzeichen löste. Es wurde totenstill, sie hörte noch nicht einmal mehr das Prasseln des Feuers oder den Wind wehen, sondern nur noch Sasukes Stimme, der zum Fuchsungeheuer sprach: "Ich werde dich wieder einschließen. Aber ich werde nicht mit dir kommen. Ich möchte Naruto wiedersehen. Deswegen kann ich dich nicht vernichten. Ich verbanne dich in den Körper eines Kindes. Mögest du nie mehr erwachen!"
 

Ein Kind? In wessen Körper wollte Sasuke das Ungeheuer bannen? Doch nicht...!
 

Ein grelles Licht ging von Sasuke aus und ging auf das Fuchsungeheuer über. Einen Augenblick lang sah Sakura so etwas wie einen Schatten, der sich von dem Monster löste und auf Sasuke zu kam. Dann wurde das Licht zu hell, sie riss den Arm hoch, um ihre Augen zu schützen.
 

Als es verloschen war, und sie wieder sehen konnte, war das Fuchsungeheuer verschwunden. Sasuke stand noch aufrecht auf der Wiese. "Sasuke-kun!", schrie sie und rannte auf ihn zu. "Du hast es geschafft! Du hast..." Sie verstummte, als seine Knie nachgaben und er langsam nach hinten fiel. Erschrocken fing sie ihn auf und sank mit ihm ins Gras. Er zitterte am ganzen Körper. Sein Blick war trüb und die Haare an seinen Schläfen waren grau geworden. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft, sich aufzurichten. "Sasuke.", wimmerte sie. "Nein, tu mir das nicht an. Nicht du auch noch."
 

"Verzeih mir...", krächzte er. "Mein Sohn... ich hatte... keine Wahl..."
 

Sakura begriff, was er sagen wollte. "Du hast das Fuchsungeheuer in den Körper unseres Sohnes gebannt, nicht wahr?", fragte sie. Aber die Antwort kannte sie schon. Es war kein anderes Kind mehr in der Nähe gewesen, weil alle anderen in Sicherheit gebracht worden waren. Sasuke hatte seinem einzigen Sohn die gleiche Bürde auferlegt wie der vierte Hokage einst Naruto. Aber sie konnte ihn dafür nicht hassen.
 

"Es tut mir... so leid...", keuchte er. Sein Atem wurde immer flacher. "Ich wollte Naruto wiedersehen..."
 

"Ist schon gut.", flüsterte sie. "Dein Sohn wird es verstehen. Bitte, Sasuke. Du darfst nicht sterben. Du bist jetzt der neue Hokage. Verlass uns nicht, wir brauchen dich." Er schaffte es, trotz seines Zustands zu lächeln. Sakura weinte, schon wieder. "Du bist der Hokage, Sasuke-kun." Seine Hand packte ihr Handgelenk und drückte es schwach.
 

Noch einmal bäumte sein Körper sich auf und schwarze Male überzogen seine Haut. Vielleicht... ja, vielleicht konnte er sich selbst heilen? "Sasuke!", rief sie, erfüllt von neuer Hoffnung. "Ja, gib nicht auf!" Die schwarzen Male loderten wie Feuer und tatsächlich verschwanden ein paar kleine Kratzer. Aber er schaffte es nicht. Er hatte zu viel Chakra bei der Beschwörung verbraucht.
 

Sein Griff um ihr Handgelenk löste sich und seine Augen fielen zu. Sakura begriff, dass es vorbei war. Sie konnte spüren, wie seine Aura erlosch und dann war es vorbei. Die schwarzen Male verblassten und ein beinah friedlicher Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Die Augen weit aufgerissen starrte sie ihn an. Sie wollte weinen, so sehr weinen, schreien, aber es ging nicht mehr. In ihrer Brust schmerzte es, aber es kamen keine Tränen mehr. Sie hatte zu viel Schreckliches gesehen. Sie konnte nicht einmal um die große Liebe ihres Lebens trauern. Der Schmerz würde erst später kommen. Traurig streichelte sie über seine Stirn. "Lebwohl, Sasuke." Sie stand auf. "Lebwohl."
 

Später würde sie mit den Dorfbewohnern zurückkehren und die beiden Helden zusammen beerdigen. Jetzt musste sie zurück zu ihrem Dorf und ihnen helfen, die Feinde zurückzuschlagen. Sie nahm ein abgerissenes Stück von Itachis Mantel mit sich. Es würde ihr helfen, die Schlacht zu gewinnen. Denn Itachis Tod würde eine Wende herbeiführen. Sie warf einen letzten Blick auf Sasuke, dann fuhr sie herum und rannte los.
 


 

Am Tag der Beerdigung war es, als weinte der Himmel. Es regnete und alle, die gekommen waren, wurden völlig durchnässt. Man hatte ein schlichtes Denkmal für die Helden errichtet, die das Dorf mit ihrem Leben verteidigt hatten. Außerdem würde man ihre Gesichter in die Felsen einmeißeln, neben denen der vorangegangenen Hokages. Das ganze Dorf hatte sich an dem kleinen Denkmal versammelt, jedenfalls die, die den Kampf überlebt hatten. Konohagakure hatte große Verluste erlitten. Aber sie waren wieder frei und die Bedrohung Itachi war gebannt.
 

Als die Zeremonie vorbei war, blieb Sakura mit ihrem Sohn noch eine Weile am Grab stehen. Sie wusste nicht, wie sie Saiyuki erklären sollte, dass sein Vater nie mehr zurückkehren würde. Oder dass sein eigener Vater ihn mit diesem Fluch belegt hatte, der ihn Zeit seines Lebens begleiten würde.
 

Und sie wusste nicht, wie sie sich verabschieden sollte. Naruto war ihr ein teurer Freund gewesen, und Sasuke... es gab keinen Begriff für das, was Sasuke ihr bedeutet hatte. Bis zum Ende hatte sie ihn geliebt, auch wenn sie ihn für Naruto aufgegeben hatte. Er hatte sie beschützt, und ihr geholfen, über sich hinauszuwachsen. Und er hatte ihr einen Sohn geschenkt.
 

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und eine wohl bekannte Stimme sagte: "Es tut mir sehr leid, Sakura."
 

Sie drehte sich um und zwang sich, zu lächeln. "Kakashi-sensei." Er war lädiert, aber sie war froh, dass er den Kampf überlebt hatte. "Oh, und Lee-san." Auch Lee hatte in der Schlacht einiges abbekommen.
 

"Du sollst mich doch nicht mehr Sensei nennen.", schalt Kakashi sie freundlich. "Du bist jetzt die Stärkere von uns. Du hast Naruto und Sasuke Kraft gegeben."
 

"Aber ich konnte ihnen nicht helfen."
 

"Doch das konntest du. In deinem Sohn lebt ein Stück von beiden weiter. Er hat es dir nie gesagt... aber Sasuke war sehr stolz auf seinen Sohn."
 

Sie lächelte, aber diesmal ehrlich. Auch wenn sie Tränen in den Augen hatte. "Und was nun?"
 

"Wir werden Konohagakure wieder aufbauen.", antwortete er leichthin. "Und wir werden dafür sorgen, dass niemand die beiden Helden vergisst, die das Dorf gerettet haben. Ich bin schon sehr gespannt, wen die Dorfältesten zum neuen Hokage ernennen werden. Ich glaube, du bist auch eine der Kandidaten."
 

Sie wurde leicht rot. Obwohl es im Moment eine Menge anderer Dinge gab, die sie mehr interessierten, als ausgerechnet den Posten des Hokage anzunehmen. Aber da gab es ja noch Lee, oder Neji. Sie wollte sich lieber darauf konzentrieren, sich um Saiyuki zu kümmern.
 

Kakashi streichelte Saiyuki über den Kopf. "Ich weiß, wie es sich anfühlt, seinen besten Freund zu verlieren, Sakura. Sei tapfer." Er zog sich zum ersten Mal seine Maske runter und küsste sie auf die Stirn. Dann ließ er sie und Lee-san allein.
 

"Ähm... Sakura-chan... ich weiß nicht, was ich sagen soll.", murmelte er unsicher.
 

Sie hob Saiyuki auf ihren Arm und nahm Lee dann bei der Hand. "Ist schon gut. Der Gedanke, dass sie jetzt zusammen sind, tröstet mich. Ich... ich würde mich freuen, wenn du noch bei mir wohnen bleibst, solange, bis du was eigenes gefunden hast. Und vielleicht... gehen wir mal aus?"
 

"Gerne, Sakura-chan."
 

Sie ließ seine Hand nicht los und zog ihn zurück in Richtung des Dorfes. Kurz bevor das kleine Denkmal außer Sichtweite war, drehte sie sich noch mal um. Sie schloss die Augen und nahm Abschied. Sie würde die zwei bestimmt irgendwann, irgendwie, wieder sehen. Und bis dahin würde sie tapfer sein.
 

Lebtwohl, ihr zwei. Ich hoffe, ihr habt euren Frieden gefunden.
 

~OWARI~



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Kommentare zu dieser Fanfic (186)
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Von: abgemeldet
2013-01-25T18:41:39+00:00 25.01.2013 19:41
OMG!!!!! :'( Das Ende ist sooo traurig :/ Ich hab voll gehäuelt! Aber es isr ne super FF *-*'
Von:  kashi-sama
2011-12-27T23:31:34+00:00 28.12.2011 00:31
*heul**nase putz**noch mehr heul*

Ich kann nicht aufhören zu heulen....*schluchz*
Ich hätte ja mit allem gerechnet aber nicht das die beiden Sterben....*heul**schnief*
Das ist wahrlich eine Meister FF........

Wenigstens hat einer Überlebt der kleine Saiyucki^^

Mach weiter so....

Kashi-sama
Von:  sunrise92
2008-07-05T17:18:42+00:00 05.07.2008 19:18
ooh maaan .. =( Q________________________Q

verdammt, jetzt ist auch sasuke noch gestorben..
wie verdammt traurig!! =(

aber immerhin sind die beiden jetzt wieder vereint!!
das macht mich glücklich =)

aber du hast es echt geschafft, mich zum heulen zu bringen!!
*schnief*

das hat bis jetzt nur einmal jemand in ner FF geschafft ^^
kannst also echt stolz auf deine FF sein!!

ich werde sie weiter empfehlen, verlass dich drauf!!

*knuddelundabknutsch*
ich kann nur sagen:
Das war eine meister-FF !!
Von:  sunrise92
2008-07-05T17:10:32+00:00 05.07.2008 19:10
AAAhhhhhhhh

so ne scheiiißeeeeeeeee Q_____________Q
das kann doch nich sein!!!

naruto kann nicht sterben!!
er darf nich *heul*

und jetzt kommt auch noch dieses beschissenen Ungeheuer frei..
was soll denn sonst noch alles passieren??
shit shit shiiit !!
itachi is tot und jetzt passiert sowas..
das is doch nich fair!!

aber das war wirklich ein atemberaubendes Kapi!!
*applaudiert*

mal sehen, wie das letzte wird!!
*knuddel*
Von:  sunrise92
2008-07-05T16:56:30+00:00 05.07.2008 18:56
richtig geil oO

maan sasuke, wieso habt naruto und du nich zusammen gekämpft??
euer stolz bricht euch noch das genick -.- =/
hoffentlich ist sasuke nicht allzu schlimm verletzt!! =(

los Naruto, mach ihn alle!!!!!
du bist nich umsonst hokage, mann!!
*naruanfeuert*

echt megacool!!
Von:  sunrise92
2008-07-05T16:48:09+00:00 05.07.2008 18:48
aarggh -.- =/
diesder itachi is ja so ein Mega Arschloch!!! *rumnörgel*

los naruto, sasuke, beeilt euch, sonst passiert sakura und dem Kind noch was!! =(

BEEILUNG!!!
das kapi is echt megagut!!
*knuddel*
Von:  sunrise92
2008-07-05T16:43:38+00:00 05.07.2008 18:43
wooow..
shit wird das spannend ^^ O________O
sasuke und naruto müssen Gemeinsam kämpfen und itschi besiegen!!
allein ist das zu gefährlich!!

bitte bitte macht itachi fertig!! *zitter*
*knuddel*
tolles kapi!!
Von:  sunrise92
2008-07-05T16:33:24+00:00 05.07.2008 18:33
scheiße, Sasuke, du bist ein riesen Vollidiot!!

und als Vollidiot kannst du noch von glück sagen, dass du so einen Freund hast!!

aber das sakura schwanger ist, kann ich kaum glauben!! oO
und das auch noch von sasuke -.-
nur wegen dieser einen, bescheuerten Nacht!! *grml*

njaa war jedenfalls nen klasse kapi!!
Von:  sunrise92
2008-07-05T16:20:51+00:00 05.07.2008 18:20
ohjeee, arme sakura, sag ich da nur ..

ich finds zwar besser, dass naru und sasu zusammen sind, aber sakura tut mir schon leid..

hat so gekämpft und trainiert für sasuke und dann das..
aber man kanns nicht ändern, jedenfalls is sie nich zu einer zicke mutiert und das find ich toll =P

*knuddel*

Von:  sunrise92
2008-07-05T16:14:44+00:00 05.07.2008 18:14
na gott sei dank is naruto wieder der alte *ausatmet*

aber das er itachi sooo derbst verletzt, hätt ich nich gedacht..
aber die 3 sind ja schon idioten, dass sie ihren erzfeind nicht den rest geben -.-

war doch klar, dass der nich einfach so stirbt!!

naja gehe dann mal weiter lesen =P
*knuff*

Tolles kapi, aber das brauch ich glaub ich nicht mehr zu sagen, dass is selbstverständlich xD


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