Kindermund
Ungeniert wie eh und je lehnte der schwarzhaarige Saiyajin sich an den Türrahmen der Küche und beobachtete dabei die Blauhaarige, wie sie gerade ihren Salat für das Mittagessen zurecht stutzte. Hinter ihm wuselte Trunks, der gerade aus der Schule kam und er hörte nur noch wie die Schultasche in einem hohen Bogen auf die Couch landete.
„Man, was für ein Tag.“, hörte er ihn dabei genervt aufstoßen und wandte sich kurz zu ihm um.
„Was war los?“, fragte Vegeta nach, während er den Blick wieder auf Bulmas Rücken lenkte.
„Mr. Okami hat uns wieder einen Überraschungstest schreiben lassen. Schon der vierte in dieser Woche!“, rief Trunks aus dem Esszimmer, „Bin ich froh, dass endlich Wochenende ist.“
Vegeta grinste zu diesem Kommentar nur in sich hinein. Er war nicht schadenfroh. Nun. Vielleicht ein kleines bisschen.
Seit Trunks sich dazu entschlossen hatte, sein Abitur zu machen, um später dann zu studieren – damit er in das Familiengeschäft einsteigen konnte, hatte er das Training bei seinem Vater aufgegeben.
Zu Anfangs war er stinksauer gewesen, aber mittlerweile hatte sich seine Wut in Luft aufgelöst. Sollte er doch machen, was er wollte. Jetzt bekam er so langsam aber stetig die Quittung für diese Entscheidung.
„Lass das gefälligst.“, horchte er auf und sah direkt in die azurblauen Augen seiner Gefährtin.
„Was?“
„Dein Grinsen, Vegeta.“, sagte sie und hielt ihm nun die fertige Salatschüssel vor die Nase, „Ich finde das nicht fair von dir. Es war seine Entscheidung und ich bin froh, dass er dieses Ziel aufgegriffen hat.“
Abwesend nahm er die Schüssel in die rechte Hand und schnaufte ausgiebig.
„Du weißt so gut wie ich, dass ich die Firma nicht noch im hohen Alter führen kann. Er macht seine Sache schon gut so, auch wenn er jetzt ein wenig herumnörgelt.“, lächelte sie, „Stellst du die bitte auf den Esstisch?“, sagte sie dann nur noch, um sich wieder der Küchenzeile zu zuwenden.
„Wenn's sein muss.“, murmelte er nur und drehte sich herum, um die Bitte der Blauhaarigen Folge zu leisten.
Wenn er da an früher dachte, waren dieser Umgangston und auch das Verhalten fast, bis gar unmöglich. Doch mit der Zeit hatte sich dies alles verändert. Zum positiven wie er fand. Natürlich gab es hier und da immer noch diese kleinen Konfrontationen. Es gehörte bei ihnen beiden einfach dazu. Sich ab und an ankeifen und markieren, wer hier den längsten Atem besaß. Es war... aber auch einfach zu lustig, wie sie sich immer über Kleinigkeiten aufregte.
Kaum hatte der schwarzhaarige Saiyajin den Salat in die Mitte des Esstisches platziert, hörte er auch schon Bulmas Mutter fröhlich aus dem Flur trällern.
„Unser Mäuschen ist wieder da!“
Er sah abrupt auf und er konnte sich ein aufrichtiges Lächeln nicht verkneifen, als ein kleines, blauhaariges Mädchen auf ihn zu gestürmt kam.
„Daddy, Daddy!“, rief sie überstrahlend und streckte ihre Arme weit auseinander, um sofort seine Beine zu umfassen.
„Na?“
Sie sah zu ihm hoch und berichtete ihm ganz stolz, vom heutigen Tag.
In diesem Moment kam auch Bulma hinzu, die gerade verschiedene Töpfe auf den Tisch abstellte und sah ebenso zu dem kleinen Flitzer, auf zwei Beinen.
„Und Schätzchen, wie war es im Kindergarten?“
„Super, Mommy. Wir haben... ganz viel gespielt! Und... waren draußen im Sandkasten!“, erzählte sie aufgeregt.
„Man sieht's.“, lachte Bulma, „Du bist völlig dreckig.“
„Jaaa... Takeshi hat mich in meine Sandburg gesupst.“, sagte sie geniert und verknotete ihre Hände hinter ihren Rücken.
„Geschubst.“, korrigierte ihre Mutter sie sofort.
„Ja, geschubst. Genau. Richtig Mommy.“
„Schubs doch einfach mal zurück.“, kommentierte Vegeta grinsend, worauf er einen bösen Blick seitens seiner Gefährtin erhielt.
„Das mache ich, Daddy.“, lachte sie ihn an und Bulma schüttelte daraufhin nur den Kopf.
„Komm, Mäuschen. Wir machen dich erst mal frisch.“, kam es nun von Mrs. Briefs und nahm das blauhaarige Mädchen an die Hand.
*
Kaum nachdem alle mit dem Essen fertig waren, fragte Trunks, ob er dieses Wochenende bei Son-Goten übernachten dürfe. Deren Freundschaft wuchs über die Zeit noch mehr zusammen. Obwohl die beiden Halbsaiyajins nicht mehr allzu viel aufeinander hockten, wie früher. Sie blieben dennoch unzertrennlich.
Was Vegeta von sich aus nicht behaupten konnte. Klar, er sah in Kakarott immer noch den einzigen Erzfeind, aber er hatte ihn auch irgendwo akzeptiert. Trotzdem würde er sich niemals dazu erweichen lassen, mit ihm auch nur ein Bierchen trinken zu gehen. Soweit war er dann doch noch nicht gesunken.
„Hast du Chichi schon um Erlaubnis gefragt?“, hörte er Bulma fragen und gespannt sah er daraufhin seinen Sohn an.
„Nee, noch nicht. Aber sie wird nichts dagegen haben, schätze ich.“
„Na, ich weiß nicht. Du musst immer noch dein Referat für Wirtschaftskunde vorbereiten. Das ist gar kein so leichtes Thema, mein Freundchen.“
Wissend grinste er den Lilahaarigen an. Sein Blick sagte schon alles: 'Na? Was machst du jetzt?' und Trunks musste hart schlucken.
„Ehm... ich hab schon über die Hälfte fertig. Den Rest mache ich dann am Sonntag, wenn ich wieder da bin.“
Die Blauhaarige ließ diesen Satz für eine Minute auf sich wirken, doch dann schien ihr eine Idee zu kommen.
„Wir machen ein Kompromiss. Du zeigst mir deine bisherige Arbeit, ich lese kurz drüber und dann darfst du gehen.“
„Yes!“, rief er leise für sich in einer euphorischen Stimmlage, doch der Saiyajin wusste, dass er sich zu früh freute...
„Und du bist Sonntagmorgen wieder zu Hause.“, ergänzte Bulma ihren Vorschlag.
„W-was? Morgens früh schon? Aber Mom!“
„Entweder das, oder du bleibst gleich ganz daheim.“
Vegeta faszinierte dieses Schauspiel immer wieder und sah genau in Trunks' Mimik, was sich gerade in seinem Kopf abspielen musste. Ja, mit Bulma war in dieser Hinsicht nie gut Kirschen essen.
Sie nahm seine Schulausbildung sehr ernst. Er brauchte schließlich die besten Noten, um überhaupt an der Universität studieren zu können. Und wie sagte sie immer? - Ohne Fleiß, kein Preis.
„Mommy? Was ist Wirtschaftskunde?“, fragte ihre Tochter sichtlich verwirrt, aber doch interessiert.
„Och Schätzchen. Du bist noch zu klein, um das zu verstehen.“, belächelte sie diese nur.
Trunks stimmte wenige Sekunden dann doch überein und gab sich – wie üblich – geschlagen.
Während nach weiteren Minuten sich die Plätze am Esstisch wieder entleerten – Trunks lief in sein Zimmer, um sein Referat zu holen, Mrs Briefs nahm die kleine Bra mit, um mit ihr in ihrem Zimmer zu spielen und als Bulmas Vater wieder in einer seiner vielen Laboren verschwand – machte die Blauhaarige mal wieder alleine den Abwasch.
Vegeta saß immer noch am Esstisch und hatte seinen rechten Ellenbogen auf den Tisch abgelegt, um mit seiner Handfläche seinen Kopf zu stützen.
Normalerweise würde er nun in den angebauten Gravitationsraum gehen, um noch ein wenig zu trainieren.
Auch noch heute legte er viel Wert auf sein Training. Auch wenn es in den letzten Jahren auf dem Planeten Erde ruhig geblieben war. Doch heute kam ihm etwas ganz anderes in den Sinn.
Seine schwarzen Opale glitten in die Küche und beobachtete seine Gefährtin, die gerade einen Teller, nachdem anderen abspülte.
Grinsend stand er von seinem Stuhl auf und bewegte sich zur Küche. Leise summend stand sie da, als würde sie kein Wässerchen trüben. Seine Schritte waren leise, so sehr, dass sie zusammenzuckte, als er seine Hände auf ihrer Hüfte ablegte.
„Vegeta...“, grummelte sie leise, was ihn nur noch mehr zum Grinsen brachte.
„Lass den Abwasch doch mal für ein paar Minuten liegen. Das kannst du auch noch später machen.“, flüsterte er leise in ihr Ohr und fuhr mit seiner linken Hand ihrem Bein hinunter.
„Lass das.“, grummelte sie und schüttelte sein Vorhaben ab, „Wenn Trunks nun runter kommt!?“
„Und?“
„Und?“, fragte sie skeptisch nach und wandte sich zu dem Saiyajin um, „Weißt du nicht mehr, wie er uns mal in Flagranti erwischt hat! Das hat Tage gedauert, bis er das wieder aus seinem Kopf raus geprügelt hatte.“
„Er wird's überleben.“
„Ich habe dafür aber jetzt keinen Nerv.“, konterte sie.
Er stöhnte auf und lehnte sich dann gegen die Arbeitsplatte der Küche, um sie weiterhin beobachten zu können.
„Erst das Referat durchsehen, dann muss ich noch einige Sachen vom Vorstand überprüfen und außerdem wollte ich mit Bra das Zählen üben.“
„Schon wieder?“, stieß er überrascht aus.
„Was heißt denn hier, schon wieder? Bei Dende,... sie ist vier und kann nicht einmal gescheit bis fünf zählen und nach Absprache auch nicht richtig malen! Keine Dreiecke, kein Viereck... alles ist nur rund bei ihr!“, machte sie ihren Ärger Luft.
„Geht es immer noch um diese Untersuchung, in der sie durchgefallen ist? Was ist so schlimm daran?“
„Nicht durchgefallen. Kein Kind, kann da durch fallen, Vegeta. Es bedeutet nur, dass ihre Entwicklung, zu normalen Kindern etwas hinten an steht.“
„Sie ist kein normales Kind.“, erwiderte der Schwarzhaarige.
Er hörte sie laut seufzen, bevor sie sich ein Küchenhandtuch schnappte.
„Das weiß ich auch.“, zischte sie ungehalten, „...und dennoch ist sie hinten dran. Weißt du eigentlich wie das ist? Wenn man, die am meisten öffentliche Prominenz ist und dann das eigene Kind nicht einmal so eine dämliche Untersuchung schafft? Bei Trunks waren alle hellauf begeistert, aber Bra macht mir wirklich Sorgen.“, sie nahm sich wütend einen abgewaschenen Teller, um ihn trocken zu rubbeln, „Und dann diese Kinderärztin! Wie sie mich belächelt hat, als seien wir eben Mal nicht alle perfekt!“, sagte sie es in einem abwertenden Ton.
„Sind wir auch nicht.“, sagte er, „Wieso macht dich das so fertig? Hör doch nicht auf das dumme Waschweib.“
„Vegeta... halt dich da einfach raus. Du verstehst davon nichts.“, sagte sie etwas zu scharf zu ihm gewandt.
Missmutig seufzte er und stieß sich von der Arbeitsplatte ab.
„Also läuft jetzt nichts?“, fragte er ungeniert, auch wenn er schon wusste, was sie antworten würde.
„Nein!“
„Gut. Dann gehe ich jetzt eben trainieren.“
„Oh ja, super klasse, Vegeta! Wenn du nicht das bekommst, was du willst, ziehst du Leine!“, rief sie ihm hinterher, „Beleidigte Leberwurst!“
Noch im Gehen rief er ihr zurück, dass sie ihn doch abblitzen gelassen hatte und verzog sich nun gänzlich zum Gravitationsraum.
*
Schweiß lief an seiner Schläfe hinab, als er sein Training endlich beendet. Es war schon kurz nach sieben und er musste seufzend feststellen, dass er wohl das Abendessen verpasst hatte. Nun ja. Das war nicht so tragisch. Wie er Bulmas Mutter kannte, hatte sie bestimmt etwas für ihn zurückgelegt. Außerdem, musste er sich dann nicht noch einmal diverse Debatten am Esstisch anhören.
Mit einem Handtuch um den Nacken verließ er schließlich den Gravitationsraum und begab sich in die Wohnstube. Er hörte das Geschirr klappern, doch zu seiner Überraschung schien diesmal nicht die Blauhaarige abzuwaschen. Denn diese saß im Wohnzimmer auf dem Spielteppich seiner Tochter.
„Okay, Bra. Das sind wie viele Papiersterne?“, hörte er sie fragen.
„Sechs.“
„Nein, nein. Das sind fünf. Eins, zwei, drei, vier und fünf.“, sagte sie laut und deutlich und deutete immer wieder auf die einzelne Sterne.
„Nein, Mommy. Drei, eins, null, vier, zehn und sechs.“
„Nein, Liebes. Eins, zwei-“
„Das ist doch albern.“, sagte Vegeta und beide Frauen sahen geschockt zu ihm hoch. - Die eine mehr, als die andere.
„Daddy!“, rief Bra überrascht und sah glückselig zu ihm hoch.
„Vegeta. Du bist mal wieder überpünktlich heute.“, sagte Bulma dagegen gereizt.
„Hab die Zeit übersehen.“, kommentierte er nur monoton darauf.
„Wie dem auch sei. Bra, wir üben das Morgen nochmal.“, sagte sie dann wieder an das kleine Mädchen gewandt.
„Was denn üben? Ich mache das doch richtig!“, erwiderte sie aufmüpfig.
Seufzend ließ sie ihren Kopf hängen. Für Vegeta war das die reinste Zeitverschwendung. Es war doch völlig egal, was diese Tests aussagten. Ja, dann war sie eben nicht so schnell. Was soll's? Sie würde das schon noch hinkriegen.
„Mommy? Darf ich jetzt Video schauen?“, fragte sie nun lieblich, wie eh und je.
„Ja, von mir aus. Was magst du denn gucken?“, fragte sie und stand schon einmal auf, um ans Videoregal zu gehen.
„Bambi! Oder... Cap und Capper oder Ana...sta...sia.“, sagte sie in einer schnellen Tonart, wobei sie die letzte Variante nur langsam aussprach.
„Nur ein Film pro Abend, das weißt du doch.“
„Daaannn...“, fing sie an, wurde jedoch unterbrochen, als gerade Trunks die Treppen hinunter gesaust kam.
„Ich bin dann weg!“, rief er noch und ohne eine Antwort zu erhalten, hörte man nur noch die Haustüre zuschlagen.
„Na endlich. Ein Idiot weniger im Haus.“, murmelte der Saiyajin, woraufhin seine Tochter ihn nur strafend ansah.
„Daddy... das sagt man nicht.“, tadelte sie ihn und hob einen kleinen Finger in die Höhe.
„Daddy darf alles sagen.“, grinste er zurück.
„Daddy kann aber auch mal seinen Mund geschlossen halten.“, kam es dann prompt von Bulma.
„Wie auch immer. Mach doch das mit dem Hund und dem Fuchs drauf.“, sagte er dann und stützte seine Hände auf der Rückenlehne der Couch ab.
„Cap und Capper?“, fragte Bulma, „Wieso der?“
„Die Schießerei ist ganz okay.“, zuckte er mit seinen Schultern.
„Typisch.“, hörte er sie nur murmeln, jedoch schien sie das Video nun im Regal zu suchen.
Nachdem das Video in den Rekorder geschoben wurde und Bra sich gemütlich auf die Couch pflanzte, schien die Welt für sie stehen zu bleiben.
Es war schon faszinierend, wie schnell sie ihre Außenwelt ausblenden konnte. Vegeta stellte dies immer wieder gerne fest.
Sein Blick wanderte zu seiner Gefährtin, die gerade im Begriff war, zurück zur Küche zu gehen. Doch im nu hatte er zu ihr aufgeholt, sie leicht am Arm gepackt und zu sich herumgedreht.
„Was wird das?!“, stieß sie erschrocken auf und wollte schon die nächste Tirade ansetzen, als er ihr zuvor kam.
„Hast du alles erledigt?“, fragte er zugleich und erntete sofort einen genervten Blick.
„Nicht das schon wieder. Ich bin fertig für heute. Ich will nur noch ins Bett.“, sagte sie genervt und wollte sich schon von ihm los machen, als er sie wiederum erneut zurück hielt.
„Ich doch auch.“, grinste er vielsagend, „Komm schon. Trunks ist nicht da, die Kleine ist abgelenkt und für Notfälle ist deine Mutter auch noch da.“
Sie zögerte, woraufhin er nun doch seine Chancen witterte. Er trat näher an sie heran, so dass sein Gesicht nun an ihrer Halsbeuge lehnte und sanft mit seinen rauen Lippen darauf Küsse verteilte.
„Vegeta...“, grummelte sie eher halbherzig, „Bra ist nicht mal drei Meter von uns entfernt.“
„Die kriegt jetzt sowieso nichts mehr mit.“, flüsterte er und ließ kurz seine Hände über ihren Körper schweifen.
Doch seine Erkundungstour war nicht von langer Dauer. Schnell schob sie ihn auf Abstand und hob ihre Hände vor sich hin, in eine Abwehrhaltung.
„Okay, okay. Ich geh nur kurz zu Mama und sag ihr Bescheid, dass sie ein Auge auf Bra werfen soll und du gehst in dieser Zeit erst mal Duschen.“, wies sie ihn zurecht.
„Das hört sich doch schon Mal besser an.“, grinste er und drehte ab, um das Bad im oberen Geschoss anzusteuern...
*
Frisch geduscht kam Vegeta gerade aus dem Bad und lief großzügig langsam durch den Flur. Er trug dabei nur ein Frotteehandtuch um seine Lenden.
An der Schlafzimmertür angekommen, betrat er diesen Raum zugleich und blieb jedoch sofort angewurzelt im Türrahmen stehen, als er die Blauhaarige auf dem Balkon an einem kleinen Terrassentisch sitzen saß. Dieser Tisch war voll mit verschiedenen Dokumenten und ebenso erkannte er einen Taschenrechner darauf liegen.
Fast schon leicht knurrend durchschritt er das Zimmer zur Balkontür und blieb angelehnt an dieser stehen.
„Was wird das denn jetzt? Kannst du deine Arbeit nicht einmal ruhen lassen?“
Sie schaute verwirrt auf und schüttelte den Kopf.
„Nur kurz. Mir ist aufgefallen, dass ich einen Fehler in der monatlichen Abrechnung habe. Ist gleich erledigt.“, murmelte sie nur und tippte energisch auf den Taschenrechner ein.
„Langsam glaube ich, du lebst nur um zu Arbeiten. Wie nennt ihr Menschen das? Workaholic?!“
Doch sie schien seinen bissiges Kommentar zu überhören. Der Saiyajin verschränkte seine Arme ineinander und wartete noch geduldig darauf, dass sie endlich diese verdammten Papiere weglegte.
Merkte sie denn gar nicht, dass sie nicht allzu viel Zeit hatten? Klar, der Kinderfilm würde Bra eine Zeitlang beschäftigen, aber eben nicht für ewig. Und er war sich sicher, dass Mrs. Briefs den kleinen Wirbelwind nicht aufhalten konnte, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Das hatte sie wohl definitiv von ihm geerbt.
„Jetzt nur noch.... durch 34 und dann... ist dies der Bruttogehalt. Abzüglich der...“, murmelte sie vor sich hin.
Vegeta verteufelte sein gutes Gehör. Es interessierte ihn nicht die Bohne, was die Angestellten hier verdienten. Er gab es nur zu gerne zu, dass ihm das ganze Getue um Geld nicht juckte. Natürlich hatte es seine Vorteile, in einer Familie zu leben, die nicht jeden Cent dreimal umdrehen musste, wie bei den Sons. Und ganz nebenbei gesagt, gefiel es ihm, in diesem Punkt Kakarott voraus zu sein. Dennoch...
„Okay. Ich glaube, ich hab's.“, sagte sie fröhlich über diesen Zustand und klappte den Taschenrechner zu.
„Na endlich. Wurde auch Zeit.“, grummelte der Schwarzhaarige.
Sie schenkte ihm einen skeptischen Blick, sagte aber nichts dazu und legte die Papiere zusammen, um sie wieder in den Ordner zu verstauen.
„Können wir nun zum eigentlichen kommen?“
„Sei doch nicht so ungeduldig. Man könnte meinen, du wärst auf Abstinenz.“
Er ließ den Satz so stehen. Vielleicht war es so. Seit Bra geboren wurde, lief nicht mehr viel zwischen ihnen. Der gesamte Stress und die aufkommende Arbeit die damit zusammenhing, waren ziemlich erdrückend gewesen. Und selbst ihm wurde es manchmal einfach zu viel.
„Wieso so schweigsam auf einmal?“, hörte er plötzlich von Nahem ihre Stimme und musste feststellen, dass er sie gar nicht wahrgenommen hatte, als sie sich auf ihn zubewegte.
Sie stand nun ganz nah bei ihm. Er roch ihren zarten Duft, der von ihrer Haut ausging. Schelmisch grinste er dann doch und wenige Sekunden später legte er auch schon seine begierigen Lippen auf die ihre.
Seine Zunge glitt an ihrer Unterlippe entlang, woraufhin sie ihm sofort Einlass gewährte und hörte nur noch ihr sanftes Stöhnen in diesen berauschenden Kuss hinein.
Seine Hände legte er zeitgleich auf ihren Rücken und ließ diese weiter nach unten gleiten. Ihre recht sportliche, kurze Hose saß locker an ihren Hüften, so dass er mit wenig Aufwand sofort hineinschlüpfen konnte.
Ein weiteres Stöhnen entglitt ihr, als er ihren Po massierte und sie nach weiteren Behandlungen nur noch anhob. Schnell schlang sie ihre Beine um seine Lenden, während der Kuss immer noch anhielt.
Vorsichtig wanderte er zum gemeinsamen Schlafplatz hinüber und legte sie mit dem Rücken auf das Bettlaken ab, um kurz darauf sich über sie zu knien.
Schnell sank sein Kopf wieder an ihren Hals und konnte nicht anders, als mit seiner Zunge über ihre Halsschlagader zu fahren. Ihr sanftes Stöhnen brachte ihn fast jetzt schon um den Verstand. Es war eindeutig zu lange her gewesen, seit dem letzten Mal.
Gerade als er jedoch seine Hand erneut zu ihrer Hose wandern ließ, um nun von vorne hineinzugleiten, ließ ihn eine quietschende Stimme erschreckt hochfahren.
„Daddy,... was machst du da mit Mommy?“
Vor lauter Panik, rutschte ihm dann auch noch das Frotteehandtuch von den Hüften. In Windeseile, ohne dabei das blauhaarige Mädchen zu beachten, versuchte er sich mit der Bettdecke wieder einzuhüllen.
„Bra! Du sollst doch anklopfen.“, herrschte er ungehalten, worauf sofort ein eher weinerlicher Ton aus ihr herausbrach.
„Vegeta!“, zischte Bulma, die sich mittlerweile aus dem Bett geschält hatte und auf ihre Tochter zuging.
„Daddy meint das nicht so.“, tröstete sie ihr Nesthäkchen, „Was ist los, Spatz? Wolltest du etwas Bestimmtes?“
Bra sah zu ihrer Mutter hoch und augenblicklich verschwand ihr trauriges Gesicht.
„Der Film ist fertig und Oma sagte mir, wenn ich dich ganz lieb frage, dürfte ich noch einen Film gucken.“
„Ja, bitte tu ihr den Gefallen.“, grummelte der Saiyajin, der sich nun auf den Rücken ins Bett legte.
Wieder einmal schenkte sie ihm einen bösen Blick. Es war eben nicht gerade vorteilhaft für die Erziehung der Kleinen, aber wenn Mann eben Mal etwas haben wollte, waren ihm alle Mittel recht.
„Ausnahmsweise. Sag Oma, dass es okay ist und sie soll dir einen weiteren Film drauf machen.“, lächelte Bulma und Bra nickte fröhlich, bevor sie das Schlafzimmer wieder verließ...
***
Tut Wahrheit kund
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